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Full text of "Jahresberichte der geschichtswissenschaft; im auftrage der Historischen gesellschaft zu Berlin herausgegeben .."

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Jahresberichte 


der 


G-escliiclitswisseiischaft 


im  Auftrage  ^^1."...'      - 


der 


Historischen  Gesellschaft  zu  Berlin 


herausgegeben 


▼on 


J.  Jastro^v. 


XI.  Jahrgang 


^->^^'\y^-^y\j^  '^^  N-'N.'V' 


Berlin  1891. 

Oaertners  Verlagsbuchhandlung 
Hennann  Heyfelder. 

SW.  8ohOa«berg«ntr»£lie  26. 


Vor\vort. 


i!kGLit   dem    vorliegenden  Bande  treten  die  ^Jahresberichte'  in  ihr  ssweites 
Jahnehnt.      Zu    den  mehr  als  70000  Schriften,  welche  in  den   ersten  zehn 
Jahrgängen  besprochen  oder  erwähnt  sind,  treten  in  dem  diesmaligen  Bande 
nngeÜkhT  lOOOO  hinzu.     Die  steigende  Dnrchschnittszahl  der  Jahresnnmmem 
( —  in  den  heiden  ersten  Bänden  etwa  3—4000,  in  dem  gegenwärtigen  fast 
du  Dreifache  — )    erklärt  sich  nicht  nur  dnrch  das  Anwachsen  der  litte- 
rmriBchen  ThStigkeit  and  die  Spttrerfolge  einer  an  Erfahrungen  zunehmenden 
hihliographischen   Organisation,  sondern  namentlich  auch  durch  die  allmäh- 
liche  AnsfUllung  der  Lücken,   welche   der  Plan  der  ^Jahresberichte*  bisher 
noch  aufzuweisen  hatte.     So  sind  in  diesem  Jahre  die  Niederlande  in  die 
Berichterstattung  neu   eingetreten.     Den  Kreuzzttgen,   über  welche  die 
Berichterstattung  seit   den  ersten  Bänden  geruht  hatte,   ist  wiederum  ein 
eigenes  Beferat  eingeräumt  worden.     Für  die  Urgeschichte  ist  es  endlich 
(yergl.  Vorrede  zu  Band  I)  gelungen,  eine  selbständige  fachmännische  Bericht- 
erstattung zu  begründen.     Das  Referat  ttber  Nordamerika  erscheint  in 
dem  vorliegenden  Bande  erweitert  und  geteilt;  bei  dem  Aufschwung,  welchen 
die  nordamerikanische  Geschichtsforschung  und  Geschichtsschreibung  in  den 
letzten  Jahren   genommen   hat,    erschien   eine  gesteigerte  Aufmerksamkeit 
und  namentlich  die  Mitwirkung  yon  amerikanischen  Gelehrten  erforderlich. 
Endlich  findet  der  Leser  den  Bericht  Aber  Geschichte  des  Islam  wesentlich 
umgestaltet  und  den  Bedflrfhissen  des  Historikers  angepafst. 

Im  Interesse  einer  beschleunigten  Drucklegung  wurden  die  Beferate 
ttber  Länder  fremder  Zunge  mit  schwierigem  fremdsprachlichen  Satz  in  den 
Bachertiteln,  welche  früher  zerstreut  in  den  beiden  Abteilungen  ^Mittelalter* 
und  ^Neuzeit'  sich  befanden,  zu  einer  selbständigen  Abteilung  'Ausland' 
zusammengestellt.  Dies  gewährte  gleichzeitig  den  Vorteil,  in  einer  ent- 
sprechenden Abteilung  'Deutschland'  sämtliche  Referate  zur  deutschen  Ge- 
schichte zu  vereinigen  und  von  den  Fortschritten  der  yaterländischen  (Ge- 
schichtsforschung, im  grofsen  wie  im  kleinen,  al^ährlich  ein  zusammenhängen- 
des Büd  zu  geben.  In  diesen  beiden  Abteilungen  wird  der  Hauptteil  des 
Berichtsstoffes   erledigt.     Die   vorangehende  Abteilung,   'Altertum',   ist  un- 


IV  Vorwort. 

yerändert  geblieben,  während  zum  Schlafs  die  allgemeinen  Abschnitte  in 
einer  neuen  vierten  Abteilung  zusammengefafst  erscheinen.  Dem  systema- 
tischen Inhaltsverzeichnis  ist  zum  Zwecke  leichterer  Orientierung  eine  er- 
weiterte Form  gegeben  worden. 

Da  der  gröfste  Teil  der  alljährlich  zu  besprechenden  Schriften  heut- 
zutage nicht  selbständige  Bücher,  sondern  Beiträge  zu'  Zeitschriften  und 
Sammelwerken  sind,  so  ist  die  genaueste  Angabe  ties  Titels  nicht  imstande, 
die  Auffindung  eines  besprochenen  Aufsatzes  zu  garantieren,  wenn  nicht 
dem  Suchenden  die  Möglichkeit  geboten  wird,  auch  den  genauen  Titel  der 
gewöhnlich  nur  in  Abkürzung  citierten  Zeitschrift  festzustellen.  Zu  diesem 
Zweck  wurde  schon  dem  Jahrgang  1883  ein  Siglenverzeichnis  beigegeben. 
Da  das  demselben  zu  Grunde  liegende  System  in  der  gelehrten  Welt  sich 
einzubürgern  scheint  (wie  es  z.  B.  die  'Deutsche  Zeitschrift  für  Geschichts- 
wissenschaft' ebenfalls  angenommen  hat),  so  ist  es,  konsequenter  durchgeführt 
und  bereichert,  diesem  Bande  in  neuer  Gestalt  beigegeben  worden.  Gleich- 
zeitig bringt  die  Beigabe  einen  systematischen  Überblick  über  die  heute 
bestehenden  historischen  Zeitschriften;  ein  Überblick,  der  vielleicht  zum 
erstenmal  eine  Vorstellung  von  der  gewaltigen,  fast  erdrückenden  Fülle  der 
einschlägigen  Zeitschriftenlitteratur,  namentlich  in  Deutschland,  giebt.  Das 
Verzeichnis  umfafst  c.  1300  Nummern.  Auf  Ergänzungen  und  Berichtigungen 
von  Seiten  der  Benutzer  glaubt  der  Herausgeber  rechnen  zu  dürfen. 

Neben  dem  Jg.  1888  ist  der  Jg.  1889  im  Druck  bereits  weit  vor- 
geschritten. Wenn  die  'Jahresberichte*  neben  der  Erweiterung  ihres  Inhalts 
gleichzeitig  auch  noch  eine  allmähliche  Beschleunigung  der  Berichterstattung 
anbahnen  konnten,  so  verdanken  sie  dies  nächst  der  unermüdlichen  Thätig- 
keit  ihrer  Mitarbeiter  auch  dem  hilfsbereiten  Entgegenkommen,  das  sie  bei 
Freunden  des  Unternehmens  im  Inlande,  wie  im  Auslande  gefunden  haben. 
Und  manche  Schwierigkeit  wäre  unüberwindbar  gewesen,  wenn  den  'Jahres- 
berichten* nicht  an  Rudolf  von  Gneist  ein  wohlwollender  und  erfahrener 
Gönner  zur  Seite  gestanden  hätte. 

Berlin,  im  Dezember  1890. 

Rathenowerstr.  86. 

Jastrow. 


yj  Abt  I.  Altertum. 

§2.    Ägypter.  —  Dr.  Eduard  Meyer,  Professor  der 

alten  Geschichte  an  der  Universität  Halle  a/S.     .     .  1,22—26 

Fund  V.  Tdl-a-AmafiM  vfß,  §  8.  ^  I§raü  in  l^ypfen:  §  4.  —  griechuch-rifmuch»  ZtU:  §§  8.  9.  \ 

Umfusende  Werke  N.  L  —   QveUen.    Denkmäler  N.  8.  —  PablikatioBeii  K.  16.  —  Bearbeitangen 

blitorisoher  Texte  N.  20.  —  eeseMolite  des  alten  Ägyptern.    Allir«mei]iere  Werke  N.  28.  —  ' 


HifltoriBohe  Knielnnterraoliuigeii  N.  84.  —  Beligioii  iT  48.  —  Ägypten  rar  Zelt  der  SrieekeB 
VBd  R9aer  N.  46.  ~  Deaetisekes  N.  61.  —  Keptlseke  Texte  N.  &.  —  Pepvlire  DunteUnigeB 
N.  80.  -  Biblltgrapkie  K.  61-68. 

§3.    As  Syrer.  —  G.  Bosch,  Pfarrer  in  Hermaringen 

(Württ.) 1,27-40 

ÄgypHtefuB  übtr  d.  Fund  «.  TtU^ü-Amama  vgl,  auch  §  8. 

KeilMkriftUehe  SteffsaBHlugeB :  Aimeniseke  N.  1.  —  Hethitiaolte  N.  2.  —  AMyrien  N.  8.  — 
Babyloideii  N.  16.  —  SemmeUrbeiten  N.  18.  —  SumeriMh-akkadiflche  Texte  N.  42.  —  PkOtle^flehe 
UBtersvekBBgeB :  Armenieehe  Keileehriften  N.  48.  —  Hethitbohe  Frage  N.  49.  —  Aseyrieeh-Baby- 
lonlBokee  N.  60.  —  Sameriaok  Akkadieehee  N.  81.  —  Lexikologie  N.  84.  —  eeseUebte:  Oesemt- 
geechicbte  N.  91  (Hommel).  —  PrUiistorie  N.  92.  >    EigentUohee  Gebiet  der  OeMbiokte  N.  104. 

—  Biblisebe  KeBkerdaBi  N.  127.  -  KVBit:  Hethiter  N.  142.  —  Babylonier  N.  148.  -  BeligieB 
N.  162.  ~  Popnl&rea  K.  165--166. 

§4.  Hebräer  (bis  zur  Zerstörung  Jerusalems).  — 
Dr.  W.  Lotz,  Professor  in  der  evangelisch-theolo- 
gischen Fakultät  Wien 1,40—49 

KonkordanM  der  Bibü  mit  KHUnBchr^ten  9.  §  8.  —  laraü  in  Ägf/pUn  vgL  auch  §  8.  —  Eni- 
itehung  d€§  Christentuwia  9.  §  78A.  , 

eeseUehte.  Allgemeine  Darstellangen  N.  1.  »  Älteste  Zeit  N.  14.  —  Simson  N.  80.  —  Königsxeit 
N.  84.  —  GkreBelegie  N.  56.  —  QvelleBBBtersBehBBgeB.    Einleitung  ine  Alte  Teitament  N.  68. 

—  Hexateneh  N.  64.  —  Sichter,  Samnelia,  K6nige  M.  79.  —  Propheten  nnd  Hagiographen  N.  84. 

—  Apokryphen  N.  124.  —  Philo  N.  184.  —  Joeephns  N.  142.  —  Altertttmer.    Argiologieen  N.  144. 

—  EinMlheiten  N.  146.  —  Oeegraphle  VBd  TepogsapUe.  Litteratarberiohte  N.  169.  —  PalAstina 
im  allg.  N.  160.  —  Binaelne  Örtfiohkeiten  N.  166.  —  Jeraealem,  Zioa,  Bethesda  N.  169.  —  BeUgieB. 
AlttestamentUohe  Theologie  N.  186.  —  KoaotheiBmaa  N.  190.  —  ffinielheiten  TS.  194-  201. 

§5.  Juden  (nach  der  Zerstörung  Jerusalems).  — 
Dr.  M.  Kayserling,  Prediger  der  israelitischen  Ge- 
meinde in  Budapest 1,50—56 

Jud^nehritUntum  9.  §  78A,  —  GfeeeMeMe  der  Jud9n  in  ckn  nngvtnen  Ländern  vgL  aucA  die 
^•^-  §§  (namentUeh  für  DeuiecMand:  §§  88-41). 

Periodieohe  litteratar  N.  L  ^  Bibliographie  N.  8.  —  Oesamtgetchiehte  N.  8  (Oraeti).  -  -  Chronologie 
N.  20.  —  Orabeohriften  N.  28.  —  K&nsen  N.  26.  —  Jndenfirage  N.  27.  ~  Talmud  N.  80.  —  Midraeeh 
N.  4L  —  Lexikographie  N.  44.  —  Knlturgeeohlohte  N.  47.  —  Speelalgesehiehte.  Asien:  AU- 
gemeines  N.  61.  —  Centralasien  N.  62.  —  Indien  N.  68.  —  China  N.  64.  —  Afrika  K.  66.  — 
Amerika  N.  68.  —  Europa:  Balgarien  K.  69.  —  Serbien  N,  60.  —  BomAnien  N.  61.  —  Ungarn 
N.  66.  —  Österreich  N.  69.  —  B6hmen  N.  76.  -  lUlien  5.  82a.  —  Bhodns  N.  86.  —  Spanien 
N.  87.  —  Frankreieh  N.  100.  —  Holland  N.  106.  —  Belgien  N.  107.  —  England  N.  106.  —  Schweden 
N.  109.  —  Bn&land  und  Polen  K.  110.  —  Dentschland  5.  118  (Biographischee  5.  124)— 138. 

§  6.     Inder. 

Siehe  die  sp4teren  Jahrginge. 
UrgeechUHMiehee  9.  §  1.  —  HMtni9H9ehe9:  §  8,  ^  Juden  in  IndAeni  §  5. 

§7.    Perser.   —   Dr.  F.  v.   Spiegel,   Professor  der 

orientalischen  Sprachen  an  der  Universität  Erlangen.  1,57—60 

Ari9ehe  YorgeeehiehU  e.  auch  §  1.  —  'Pereerkriege*  und  heOenieHache  ZeÜ:  §  8.  —  ^Parther^ 
krieg9*:  §  9.  —  MUhrai^tuU  im  Abendlande:  die  §§  über  die  eineeinen  Länder. 

BthBegraphle  N.  1.  —  eesehiehte  PersieBS  !■  AllgemelBeB  N.  4.  —  Altperslsehe  Zelt  Eönigs- 
geschlchte  (Kyroe,  Artaxerxes  IT.,  Jftng.  Eyros)  N.  7.  —  Geographie  N.  12.  —  EnnstgegenstAnde 
M.  19a.  —  AwestA  N.  20.  —  Orammatik  und  Wörterbach  N.  81.  —  ArsakideB  N.  42.  -  S&sABideB 
N.  44.  —  PehleTispraohe  N.  48-66. 


§ 


8.     Griechen.  —  Dr.  S.  Brück  in  Breslau    .     .     ,  1,60—111 


Jndogermanieeke  Urgeeehiehie  e.  §  1.    —  BinetUie  JESrgävuungen  betr.  Hieroglyphen  und  Keil- 
ineehriften  (auch  über  dae  YerhiOtnie  tu  den  Pereern):  §§  8,  8,  7. 

QielleB:  Ansgrabnngen  N.  1.  —  Athen  N.  2.  —  Das  übrige  Attlka  N.  11.  —  Bdotien  N.  16.  — 
Bikyon  K.  22.  —  Epidauros  N.  24.  -  Mykenai  N.  26.  -  Mantinea  N.  29.  -  Olympia  N.  84.  -  Dolos 
N.  88.  —  Amorgos  N.  40.  —  Ereta  N.  41.  —  Pergamon  N.  48.  —  Eypem  N.  46.  —  Italien  nnd 
Sisilien  N.  68  —  Inschriften:  Allgemeine  Inschriftensammlnngen  N.  56.  —  Dialektinschriften 
N.  68.  '  Attika  N.  62.  —  Das  Übrige  griechische  Festland  K.  70.  —  Inseln  dee  Igiischen  Meeres 
N.  78.  —  Eleinasien  N.  79.  —  Eypem  N.  98.  —  M&nien  N.  94.  —  Litterarische  Quellen: 
Die  älteren  Historiker  N.  100.  —  Alexandrinische  Zeit  N.  104.  —  Strabon  N.  106.  —  Die  nach- 
ohristUchen  Schriftsteller  N.  lOa 


Jahresberichte 


der 


frescliichtswisseiiscliaft 


im  Auftrage 


'  J     '         ■•       ^      - 


\^' 


der 


Historischen  Gresellschaft  zu  Berlin 


herausgegeben 


▼on 


J.  Jastrow. 


>  yw   -•VW>»-V'>-"<-">.'\,'v  >»" 


Berlin  189L 

B.   GaertnerB  Verlagsbuchhandlung 

Hermann  Heyfelder. 

BW.  BohöMbeigentemflM  28. 


YIJJ  Abi  n.  DAtttfchUad. 

8«iit 
YtrccieUelite  N.  l.  —  Oitbafknae  «ad  B«flBttigiuiMn  N.  6.  —  Baaan  N.  88.  —  HMuba«  N.  S4.  — 
ICrihologl«,  GfttkerglMib^  Kvli  H.  99.  —  Hlitorimli«  Zeit:  Qnelleii  K.  41.  -  LudMlnuid«  N.44 
(llkMU  Orti-  «Bd  VoIksuuBtta  N.  4fr— 61).  —  Wegsaeta  N.  68.  ~~  Unei  K.  66.  —  BömlMh«  Herr- 
tduffc  M  Dona«  aad  Uiaia  N.  00.  —  BAia«rkri«gtt  N.  66  (YaratMlüaclit  N.  69;  a«rBianioiu  N.  80; 
Talmtiniaa  N.  86).  —  Geiabiahte  der  Ydlkerwaadernag:  Al1g«m«iBM  N.  87.  —  Weit- 
ganaaaeB  (Chattea  N.  91;  Aagela  aad  Baohsaa  N.  94;  Qoadaa  N.  97).  —  Oitgenaanea  (Gotan, 
Waadalea  N.  96;  Laagobardea  N.  106).  —  SUwaa  K.  111.  —  Ortnamaa  N.  118. 

§  12.     Merowinger.     —     Dr.    Walther    Schnitze, 

Hilfsarb.  an  der  Universitätsbibliothek  in  Halle  a/S.  11,1—10 

BlblitjrnpUe  N.  l.  —  Penehnur.  Übarrast«  aad  ibre  Yerwertaag:  Or&berfbade  H.  8.  — 
ARärMmar  K.  9.  —  K&aMa  N.  17.  —  Haadaobriftaa  N.  84-  —  ürkoadea  N.  85.  -  Briafe  N.  86. 
—  BeobteaafiMiobaaagea  H.  87.  —  Qaellen  aad  Qaelleakritlk:  Oregor  N.  89.  —  Fradt^ar 
N.  80.  —  FoxtaaataB  N.  88.  —  Halligealebaa  N.  86.  —  Eiaselforaobaag:  Beii«baBgaa  sa 
aadera  Saiebea  N.  40.  —  Basalae  Panoaea  N.  48.  -^  Eiaialaa  Laadetteil«  5.  ^  —  Dftrttellug. 
AUgameiaa  Qeiobiobte  N,  49.  —  laaerei  aad  Kaltar  N.  68.  —  YerfaBiaag:  Qa- 
itdazatallaagaa  N.  68.  —  YolkiTarMniiBlang  N.  67.  —  Staat  aad  Kiroba  K.  68—69. 


§  13.     Karolinger.  —  Dr.  H.  Hahn,  Professor  am 

Lnisenstädtischen  Eealgymnasium  in  Berlin      .     .     .  1140—30 

Quellen.  Qaellea-  aad  HaadsobrifteaTerielobaiste:  Überaiobtea  N.  1.  —  Haadsobriftea 
N. 8.        ürkaadaa-  aad  Haadaebriftenkoade N.  19.  —  Qaellaaaaigabea:  Sammelwarke  N.  81. 

—  Oesobiebtisdhrelbar  dar  deatsobea  Yonait  N.  87.  —  Biograpb.  a.  a.  Biaialaasgabea  N.  Zi  (Über 
poatifioalit).  —  ürkaBdeBTerftffeatliebaagea  N.  40.  —  Soaatige  Deakmftler  N.  47.  —  Qaellea- 
aateriaebaagea  N.  68.   —   Fftlaabaagaa  N.  80.   —   DaratelliiBgeB.    ümiksModoraa  H.  86. 

—  Biograpbieaa  N.  90.  —  YerbiltaiNe  so  dea  Naobbarreiebea  N,  108.  —  Zastlnda  aad  Bia- 
rlobtaagea  N.  104.  —  Kirobengesebiobtliobei  N.  118.  —  Wltseasebaft  aad  Maaik  N.  187.  —  Kaaat 

H.  188.  —  Litteratar  aad  Sagea  N.  146.  —  Hiatoriaebe  Oeograpbie  N.  166—161. 

§14.    Ottonen    (911—1002).    —    Regiemngsrat   Dr. 

Fr.  Ilwof  in  Graz  (Steiermark) 11,30—35 

QieUeBpnblikAtifBeB.  ürkaadaa  K.  1.  —  Oaacbiobtaaobraibar  N.  6.  —  Bagaataa  N.  &  —  Grab- 
BObiifl  N.  9.  —  HymaaB  N.  10.  —  QaelleBüBtenBebanj^B.  Ürkaadaa  aad  Nakralogia  N.  11.  — 
Oaaobiobtaaobraibar  N.  16.  —  DartteilnnseB.  Allgemaiaa  K.  80.  —  Biatamagesobiebia  N.  81.  — 
Qarbart  N.  88.  —  Hababarger  N.  87.  —  Biograpbiaaa  N.  8a 

§  15.  Heinrich  H.  Salier  (1002—1125).  ^  Dr.  H. 
Brefslau,  Professor  der  Geschichte  an  der  üniYersität 
Strafsburg  i/E. 

Wird  im  ZaaaaiBiaBbaag  mit  dam  Bariobt  &bar  1889  ia  dem  aatar  dar  Preaaa  bafladUobaa  aiobataa 
Baada  gadraokt. 

§16.  Hohenstaufen(1125— 1273).  — Dr.W.Schum, 
Professor  der  Geschichte  an  der  ÜniYersität  Eiel,  und 
Dr.  F.  Eohlmann,  Realschullehrer  in  Varel.     .     .  11,35—42 

QieUeBpBblikstiaBeB.  Seriptoraa  N.  1.  —  Ürkaadaa  N.  8  (Papatarkaadaa  N.  18).  —  QBelleBBBter- 
laeiiiBgeB  N.  14.  —  DantellaiigeB.  Allgamaiaa  N.  17.  —  Friadricbl.  N.  18.  —  Friedriob  IL 
N.  19.  —  Aaagaag  der  Staofer  MV  81  a.  —  Haiarieb  YI   aad  Sioalariaaüoa  daa  Kirebaaataata  N.  88. 


§  17.  Habsburger  und  Luxemburger  (1273 — 1400). 

—  Dr.  Wilh.  Alt  mann,  Eustos  an  der  Universitäts- 
bibliothek in  Greifs wald 11,42—48 

Han—  ».  auBiteklie/'alieh  §  38.  —  Selhatändig»  Oetehicht*  der  dtuttehen  TerrüorUn  vgL  aueh 
§§  83—41.  -  ItalUn§:  §  44A.  —  UniveraitäUn:  §  79  A. 

QvelleBpnblikationeB.  ürkaadaa  aad  Begaataa  N.  1.  —  Seriptoraa  N.  6.  —  Übaraatsaagaa  N.  8.  — 
QaelleBkritik  N.  10.  —  DarstellBBgeB.  Allgemeiaa  N.  11.  -  Badolpb  L  N.  16.  —  Heiarieb  YIL 
N.  18.  —  Ladwig  der  Baier  K.  83  a.  —  Karl  lY.  aad  Waaial  N.  87.  —  Kaltar-  aad  Sittaageaobiebta 
N.  84-88. 

§  18.     Fünfzehntes   Jahrhundert  fl400— i517). 

—  Dr.  A.  Bachmann,  Professor  der  Geschichte  an 

der  deutschen  ÜniYersität  Prag 11,270—282 

Hinw9i$e  wie  tum  vorigst  §.  —  Bitehärw^rkunet  vgl.  auch  §  29, 

QnelleBpBblikatifBeB.  Lokatgaaobiobta  N.  18.  —  QaellaBforaobaagea  N.  81.  —  Kircblioba  Qaallaa» 
foracbaag  N.  37  a.  —  Klaiaare  Baitrftge  N.  49.  —  DarttellBDf^eB  N.  57.  —  Datailarbaitaa  M.  78. 


AM.  II.  DeatsehlMid.  JX 

S«iit 

—  Gtmm  KABnÜM  H.  78.  -  Friadrteh  tob  ötterreioh,  AdeU-  und  SUdtoblLade  N.  91.  —  lUamf 
nriMkfBD  laiaeTtun  nad  TenitorUlitit.  fowie  Gründung  der  habsbarglMh-bargandiMhen  Oron- 
Mckt  H.  96l  —  B^otepeUtib  KiiMr  MarimilUin  N.  107.  —  Yerfuiiiags-  «md  Verwaltvags- 
fHckie¥te  H.  120.  —  Ltttentnr  und  Knast  N.  18S-159. 

§  19.  Beformation  und  Gegenreformation 
(1517—1648).  —  Dr.  Gg.  Winter,  Archivar  am 
Staatsarchiv  in  Marburg  (Hessen) 11,48—72 

MtformmJtUm  «hmI  SOjährigtr  Krug  in  dtn  einäOiMn  T^rrUorie»  vgL  auch  die  landeMe»ehU^ 
VAm  §§,  —  StkweiMeriaehui  übtr  Caivin  und  Zwingli:  §  »4  B.  —  Karl  V.  alt  Mpanitehtr  König 
B.  ammdMeUUek  §48.—  CtcMseka  Litteraiur  ifber  den  Ürwprung  dta  »jäkngen  Krieges:  §  55. 

—  ifher  WaUeiuUln  (aufaer  dieeer  in  §  86)  und  über  Ouetav  AMf  auch  eehwedieeke  lAUeratur 
im  §  8». 

Latter.  PmbKbftiioBM  N  1  (Pr«digtoa  N.  6—8).  —  BiograpbiMs  N.  10.  —  EinMliini«niiohiiag«ii 
K.90L—  Die  ABdereB  Raformatoran  BBd  die  HBBBBisteB.  PablibatioBen:  Cal?inN.  90a  — 
Vim  d«iita«]MB  Befermatoren  N.  81.  —  Die  deateehen  Hvmaniaten  N.  82.  —  Unierraobniigeii  N.  85. 

—  DaretellungeB.  Dentecbe  Beformatoren  N.  88.  —  HoBiaiiivteB  N.  45.  ~  Soh weiser  Befor« 
maimna  H.  60.  —  Pelitlselie  OeseUelite.  Pnblibatlonen  N.  65.  —  Darstellungen:  All- 
geB«iBe  KM.  —  Zosttade  N.  70.  —  Biaxelae  Ereignieee  N.  74  (Bauernkrieg  N.  82;  Wieder- 
Itafar  N.  86;  Tridentiner  Kondl  N.  02;  Angebnrger  Beligioasfriedea  N.  97-96).  —  Ennet  und 
Wlewasehaft  N.  99.  —  Utteraiur  N.  109-190. 

Dreifsigjähriger  Kjrieg.  —  A.  F.  Pribram    ....  11,72—75 


9.  1.  —  WalleaetelnUtteratnr  H.  2.  —  Westftlieeher  Frieden  'S.  S,  ^  Kriegiereignieee 
V.  9.  —  BiegrapUeebee  K.  19—189. 

§  20.  Das  Jahrhundert  nach  dem  Westfä- 
lischen Frieden  (1648—1740).  —  Dr.  A.  F. 
Pribram,  Privatdozent  der  Geschichte  an  der  Uni* 
versitat  Wien 11,282-292 

TSrtmAriege  vgl  auch  §§  93,  SIT.  —  Sehwedieehe  und  polnieehe  lÄUeratur  über  den  eehvotäieeK' 
ßeinieeken  Krieg:  §§  8i,  84. 

Etichsgeflehiekte.    AUgemeiae  Daretellnngea  N.  1.  —  Blnselne  Brefgniaee  nnd  Fereönliebkeiten  N.  8. 

—  QaelleapablikatioBen  N.  15.  —  BmdeBbBrg-PrearseB.  Orofeer  Knrfikret  N.  28.  — 
Madricb  m.  (L)  N.  87.  —  Friedrieb  Wilbelm  I.  N.  46.  -  Die  gante  Periode  betreffend  N.  47.  ~ 
TiriLCBluriege  N.  49.  -  KireheBg^hielite  N.  63   -  LitteratBr,  KBltsr,  Kvut  N.  69.  —  Ver- 

elBxeltei  H.  80-87. 

§  21.     Niedergang   des    Keichs;    Aufkommen  . 
Preufsens(l740— 1815).  — Dr.  Walther  Schnitze, 
Hilfsarb.  an   der  Universitätsbibliothek  in  Halle  a/S.  11,75-91 

LökatgeeckiekOidtee  über  eehUeieche  Kriege :  §§  93,  SS,  68. 

AOgeBelBet  BBd  OettatdarstellBBgeB  N.  1.  —  Friedrieb  d.  6r.  Allgemeinee  K.  5.  —  Kronprinien- 
nlt  aad  erat«  BegiemngijabTe  N.  19.  —  1.  Soblesisober  Krieg  N.  22.  —  2.  Soble*i«ober  Krieg 
11.  24.  —  Friedeameit  N.  81.  —  Siebenj&hriger  Krieg  N.  88  —  Spätere  BegieningSMit  N.  68.  — 
Letat«  Jabre  and*  der  Fbratenband  K.  66.  —  Einulne  Personen  der  Periode  N.  60.  —  ReTelntieBS- 
icItBlter.  Zaetiade  Tor  der  BoTolation  N.  71.  —  Politiscbe  Oesobichte  N.  78.  —  SoTOlutions- 
krieg  H.  81.  —  Hapoleoaisebe  Zeit  N.  91.  —  Rbeinbnndstaaten  N.  104.  —  Prenfsens  Anfscbwnng 
H.  112.  —  Freibeitskriege  N.  116  (Feldsng  1814  N.  124;  1815  N.  127a).  >  Wiener  Kongrefs  K.  180. 

—  EiBCslae  Personen  N.  134-142. 

§  22.  Deutscher  Bund  und  Neues  Reich 
(1815— 1888)  1887/8.  —  Dr.  J.  Hermann,  Prof. 
am  Askanisdien  Gymnasium  in  Berlin 11,293—303 

AUgWBelie  DtntelJflBgeB  nad  übersiehteB  K.  1.  —  BlegraphieeB :  Politiker  N.  6.  —  Dicbter, 
Ktestler.  Gelebrte,  Industrielle  N.  16.  —  Wilbelm  I.  N.  21.  -  Friedriob  DI.  N.  27.  ~  QuelleB- 
MhrifleB  N.  81.  -  HeBographieeB  N.  42-61. 


■«  

§  23.    Osterreich.  —  Dr.  J.  Loserth,  Professor  der 

Geschichte  an  der  Universität  Czernowitz    ....  11,91—105 


der  £aM«r  a.  durchweg  §§  17—91.  —  Uraprung  der  Hababurger-.  §  94.  ^  Türken- 
kriegt:  §  90. 

Ccsaaitgeichichte.  Allgemeine  Darstellnngen  N.  1.  —  Quellen  N.  4.  —  Älteste  Oesobiobte  des 
Baases  Habsbarg  N.  8.  -  Mark  PQtten  N.  13.  —  Rndolph  II.  N.  14.  -  Osterreicb  nnd  die 
FSlfste  N.  16c  —  16.  u.  17  Jabrboadert  N.  20.  —  Das  Jahr  1688  N.  28.  -  Maria  TberesU  N.  86.  - 
Jeseph  IL  and  Leopold  IL  N.  42.  —  Frans  II.  N.  47.  —  Frans  Joseph  N.  60.  —  ProTiBllBl-  BBd 
LekalgeeeUekle.  NiederAeterreiob:  Allgemeineres  N.  78;  Lokalgeschiebte  N.  82.  —  OberOsterreieb 
K  lOL  —  Salsbarg  M.  108  —  Steiermark  N.  109.  —  K&rnthen  and  Krain  N.  184.  —  Tirol  and 
Verarlbeig  H.  138.  —  Kdstenland,  Dalmatien  N.  164.  —  Biograpbisobes  N.  160-171. 


^  AM.  IL  Dentooliland. 


Seit« 


§  24\     Schweiz  bis  1517.  —  Dr.  G.  Tobler,  Privat- 

dozent  der  Geschichte  an  der  Universität  Bern    .     •        11,105—117 

AllgeBeines:  QnellenpabliltatioBeB  K.  l.  —  Qoellenkritik  N.  9.  —  BechtogMchiohte  N.  20.  —  Litie- 
ratnr  und  Kanstgeaehiehte  N.  27.  —  Pfkhlbanten  N.  40.  —  Bftmeneit  N.  42.  —  KABtonales: 
Ceatnl-,  Ost-  und  Nordtohweiz:  Tellmge  H.  48.  —  Z&rioli  K.  6S.  —  GUrns  N.  67.  —  Onnb&nden 
N.  61.  —  Thnrgan  N.  68.  -  BmaI  N.  68.  —  Wett-  nad  S&diehweiz;  Bern  N.  71  (Harten 
N.  76).  —  Nenenbarg  N.  76.  —  lAasanne  und  Oenf  N.  80.  —  Wallii  N.  84.  —  Biograph  leen 
H.  86-89. 

§  24^    Schweiz    seit  1517.  —  Dr.  R.  Thommen, 

Privatdozent  der  Geschichte  an  der  Universität  Basel        11418—126 

Calvin  und  Zwingli  in  der  Beformation»ge9ehiehtef  :  §  19. 

AUgeaelnes.  Umfassende  Dantellnngen  N.  1.  —  16.  Jb.  N.  2  (Aeg.  Tsobndi  N.  8-4).  —  17.  Jabr- 
bnndert  N.  6.  —  18.  Jahrbnndert  N.  6.  —  19.  Jahrhundert  N.  11.   —  KABtOBales.    Aargaa  N.  18. 

—  Appensell  N.  17.  —  Basel  N.  20.  —  Bern  N.  26.  —  Freibnrg  N.  81.  —  St  Gallen  N.  87.  — 
Genf  N.  88  (Gesoh.  Genfk  1688-41  N.  39).  —  Glanis  N.  42.  —  Granbftnden  N.  48.  —  Lnsem  N.  46. 

—  Neuenbürg  N.  49.  —  Thnrgan  N.  62.  —  Untenralden  K.  64.  -  Waadt  N.  69.  —  Wallis  N.  60. 

—  Z&rioh  N.  64-67. 

§25.    Bayern.  —  S.  Göbl,  Archivsekretär  am  Beichs- 

archiv  in  München 11,303—323 

AUgemänt  8tamm98ff€aehiekte  dtr  Baptvartn.  AlamannMn  ete.  «.  §  11,  — .  Otto  v.  Bamberg  in 
den  Slawenländem:  §§  16,  16  (auch  39).  —  Kai—r  Ludteig  der  Bayer  und  Ruprecht:  §§  17, 18. 

—  AuewärUge  PoliWe  der  WUteiebacher  in  der  NeueeU:  §§  19-81.  ~   Allgemeine  QeeehidUe 
der  KwrpfaU:  §  97, 

AUgeaeines.  Altbayern.  TJrgeschiebte  (N.  1):  Altertflmer  und  K&nsen  K.  2;  Ortenamen  N.  2L  — 
Politieehe  Gesohiehte  N.  89.  —  Verwaltung  N.  78.  —  Kriegsgesohiohte  N.  86.  —  Kirohenffesohiehte 
N.  96.  —  Knlturgesehiehte  N.  120.  —  Biogra]ihieen  N.  161.  —  M&nohen  N.  204.  -  SehwabeB 
(Bit  Nenburg):  Angsbnrg  N.  249.  —  Allgin  N.  298.  --  PraBken:  Pribistorie  N.  818.  —  PoUtisohe 
Gesohiehte  N.  881.  —  Territorlalgesohiohte  (N.  888):  W&rabnrg  N.  348.  -  Bamberg  N.  86a 

—  Eiohstitt  N.  878.  —  N&mberg  N.  896.  —  Knns^esehichte  N.  468.  —  Adelsgeeohicbte  N.  468. 

—  Pfals  N.  488-619. 

§  26.     Württemberg.     1887/8 U,323-330 

Alamannieehe  StammeegeechieMe  e.  §  IL    —    HohenetaufUekc  Kaieer:  §  16.  —   Schwäbieeher 
atädtekrUg:  §  17.—  Bernog  Ulrich:  §  19.  —  Beteiligung  an  neuseiüiehen  Kriegen:  §§  19— M, 

Allgemeine  Landesgesohiohte  N.  1.  —  PrUiistorie  N.  87.  —  Ortsnamen  N.  48.  —  B6meneit  N.  47.  ~ 
Orts-  nnd  Gesobleehtergesohiohte  N.  70.  —  Biographieen  N.  122.  —  Kirohengesohiehte  N.  181.  — 
Knnstgesohiohte  N.  228.  —  Wappen  N.  229.  —  X&nsen  N.  281.  —  VerÜMsnng  nnd  Verwaltung 
N.  283.  —  Spr&che  nnd  Litteratnr  N.  286.  —  Bibliographie  N.  241.  —  Knltnr  nnd  Varia  N.  242-260. 

§27.     Baden.     —    Dr.    A.    Krieger,    Hilfsarb.    am 

Generallandesarchiv  in  Karlsruhe 11,127—134 

Ureprung  der  Raheburger,  Zähringer  in  der  Sehweie  e.  §  94A.  —  Kaieer  Ruprecht:  §  87. 

BibUographie  N.  1.  -  Prihiitorie,  rSmlMbe  Zeit  und  frflbestes  Mittelalter.  Pnnde  N.  6.  —  l£aiu- 
heim  N.  16.  —  B6m.  FeldzAge  N.  17.  —  GalUsehe  Orts-  nnd  Finfsnamen  K.  18  a.  —  Mittelalter 
QBd  Neueit.  Begesten  N.  19.  ~  Politisehe  Gesohiohte:  Enrpfali  N.  21;  Markgrafsehaft 
nnd  Grofahenogtnm  Baden  N.  25.  —  Einxelne  Landesteile  N.  42.  —  Lohalgesohlohte  N.  66.  — 
Genealogie  nnd  Heraldik  N.  89.  —  Beohts-  nnd  Wirtsohaftogesdiiohte  N.  94.  -  Knltnr-,  Litteratnr- 
nnd  Ennstgesohichte  N.  100-121. 

§  28.  Elsa fs -Lothringen.  —  Dr.  A.  Hollaender, 
Oberlehrer  an  der  Realschule  bei  St.  Johann  in 
Strafsburg  i/E 11,134-141 

Königthofen^  CZosener,  Strateburger  Korreepondefu,  Reunionen  e.  auch  §§  17—80. 
BAmerseii  N.  1.    —    Qnellenpnblikationen  N.  8.    —    Landeegesohiohte  N.  10.  —   Kirohengesohiehte 
N.  22.  —   Sohnlgesohiohte  N.  86.  —  Knltargesohiehte  N.  46.  —  Litteratnr«  Ennst  nnd  Spraohe 
N.  68.  —  Numismatik  N.  60.  —  Ortsgesohiohte  N.  62-78. 

§  29.     Mittelrhein    und    Hessen.    —    F.   Otto, 

Professor  am  Gymnasium  in  Wiesbaden 11,141—160 

Burchard  von  Worme  e.  §  Iß.  —  PhiUpp  von  Heeeen:  §  19.  —  Rheinbund  1688  und  Napoleoni- 
eeher  Rheinbund:  8§  80,  81. 
Alte  Zeit:  Mnseen  N.  1.  —  Pribistorie  N.  4.  —  BÖmisoheZeit.  Limes.  Strarsen,  Br&eken  ete. 
N.  21;  Rheinhessen  N.  48;  Trier  nnd  Bhein-Moselgeffond  N.  69.  —  Frin ki sehe  Zeit  N.  76.  — 
Mittelalter  und  Neuzeit:  Enrhessen.  ElAster  N.  84.  —  Eriegs-  nnd  politisehe  Gesohiehte 
N.  88.  —  BoTolntionszeit  N.  99.  —  Ortsgesohiohte  N.  108.  —  Biographieen  K.  118.  —  Ennst  nnd 
Litteratnr  N.  129.  —  Frankfurt.  Mittelalter  N.  140.  —  Nene  Zeit  (16.  Jahrhnndert  N.  147;  17.  Jahr- 
hundert N.  160;  18.  n.  19.  Jahrhnndert  N.  168).  —  Biographieen  N.  167.  —  Nassau (N.  168).  —  Orta- 
gesohiebte  N.  166.  —  Biographieen  N.  169.  —  Grofshersogtum  Hessen.  Starkenburg  N.  172.  — 
Oberhessen  N.  184  (Biogr.  N.  191).  -  Bheinhessen  (Mittelalter  N.  194;  Nenseit  N.  219).  —  Bhein- 
Mo8ellinder(N.  282):  Trier  N.  288.  —  Elöster  N.  286.  —  Varia  (Siokingea  u.  a.)  N. 244-261. 


kht  U.  D««tMliluid.  2J 

Seite 

§30.    Niederrhein.  —   K.  Keller  in  Köln  (Stadt- 
archiv)         11,330-344 

ASbtri  wm  Aachen  m.  §  61. 

Icttisdie  Zelt  N.  1.  —  RSmersef t.  mederlmuungeii  xuid  BefestignngeB  N.  2.  —  AltertflmeT  N.  10.  — 
littellltor.  Qaellenpablikationen:  Urkunden  N.  20.  -<  Chroniken  N.  80.  —  Qaellenkonde 
IL  S2.  —  DaTiiellunffen:  Allgemeinee  N.  89.  —  Binxelne  Ortaeheften  K.  68.  —  Nen«re  Zelt 
K.  72.  —  K«lt«rgese¥iekte.  Kirohengesehichte  N.  80.  —  Wirthtcbafta-,  Handele-  und  Yerkehre- 
geei^Sflkte  N.  97.  —  Sitten  und  Bildung:  Allgemeinee  N.  100;  FArateneagen  N.  101;  Lieder-  und 
Zdtaagen  N.  108;  Judea  K.  lOi;  Armen-  und  Krankenpflege  N.  106:  Bohziftwerke  N.  112;  Bio- 
grapkieen  H.  118;  Buehdinekerkuaet  N.  118;  Bildnngeanitalten  N.  120.  —  Kunetgeeehiehte  N.  182.  — 
Qeneelogie  H.  149. 

§  31.     Westfalen.   —  Dr.  H.   Finke,   Privatdozent 

der  Gescliichte  an  der  Akademie  Münster  ....        11461—170 

StiUodU  Ml  Ttutoburger  Wald»  tie.  :  §  11.  —  Souttr  Fthdt,  Dietrich  v.  Ni^m  vergL  auch  §  18. 

Alt«  Zeit.  Prikieteiie  und  BAneraeit  N.  L  —  Völkerwanderung  N.  10.  —  Mittelalter.  Quellen- 
nnblikationenK.  11  (Papetnrkunden  Weitfaleni;  Weetfalenn.  Bheinland  ia  15.  Jahrhundert).  — 
Uarttellungea:  Allgemeinere  N.  20  (Lindner,  Veme).  —  Lokalgeechiohte  N.  80.  —  Yerfkuunge- 
geechiidite  K.  80.  —  Kunetgesehiehte  H.  8a  —  Kultnrgeechiehte  N.  48.  —  K&aigeeehlohte  M.  62.  — 
Inxeit.  Beformatienaffeechiehte:  Allgemeine  N.  66;  lokale  N.  69.  —  18.  Jahrhundert  N.  61.  — 
Krieg  und  Frenxdherraehaft  N.  68.  —  Eunitgeeehiohte  N.  66«  66. 


§  32.  Braunscliweig-Hannoyer.  Oldenburg. 
—  Dr.  A.  Wolf  stieg,  Ass.  an  der  Universitäts- 
bibliothek in  Berlin. 

fin  sneaBaenfiMeendea  Befent  ftber  die  Jahre  1888  und  1889  ist  in  dem  unter  der  Preeee  befind- 
Belien  nifchaten  Bande  gedruekt. 

§  33.  Brandenburgl884— 1888.  — Dr.O.Tschirch, 
ord.  Lehrer  am  Saldemschen  Realgymnasium  in 
Brandenburg  a/BL 11,345—375 

AUmark  e.  §  34.  —  ürifrung  der  BöhmiolUm:  §  f6.  ^  FränMeeke  HohenMoUrnm:  §  »6,  -^ 
Auswärtige  FfÖUik  weU  1640:  §§  80^8». 

Priklst«rle.  Braadenhurg  H.  L  —  Niederlaueita  K.  2  (Bunenipeer  N.  10).  —  HtaiftiBde  «ad 
IsBisBAtik  H.  Ifi.  —  ZeltiebrlfteB.  ZisaBBenfaiseBde  DantellmigeB  N.  88.  —  OemaBen 
BBd  SlATeB,  fipraehe.  SageB  N.  47.  ^  Askanier,  Bayera,  LnxeabBrger.  Chroniitieohe 
Qnellen  V.  67.  —  Foraehuugen  und  Daratellungen  N.  77.  —  HfheBiellerB  1410-1640  N.  89.  — 
Waldenier  N.  90a.  —  MArkiiohe  Juden  N.  96.  —  Adelsleben  N.  96.  -  Reformation  N.  98.  — 
JAEehaebe  Erbaebaftastrelt  N.  lia  >>  Varia  N.  118.  -  SiegelküBde  N.  120.  —  Oeaealfgie 
N.  126.  "  KustgeMhiehte.  Allgemeines  N.  184.  —  Bolandei&ulen  N.  186.  —  Litteratnr  nad 
BQdiBg.  AllgemeiBes  H.  189.  —  Lehninisohe  Weieeagnng  N.  154.  —  H&rkiaohe  P&dagogen 
S.  169.  —  Ltkall^Mchiehte.  Begierungibezlrk  Potsdam:  Berlin  N.  168.  —  Charlottenburg 
S.  198.  —  Petadam  N.  194.  —  Brandenburg  N.  194a.  -  Westen  und  Süden  des  Besirkes  N.  200.  ~ 
Buppin  N.  304.  —  Barnim  N.  209.  —  Prenalau  N.  210.  —  Begiernngsbesirk  Frankfurt  a/0.: 
Frankfurt  N.  212.  —  HiederUusitB  N.  226-288. 

Preufsische   Monarchie. 

iUsrt  WandenbHrgiseh-^^eureieche  Zeit  bie  1640  s.  §§  83,  40.  -  Neuere  auewärtige  Polüik: 
^  80—8».  —  Vwfaaauttgegeeehiehte  der  Oeeamtmonarchie:  §  48.  —  I>ar§tellungen  der 
FiwCeieeken  OeeOiichU:  §  43. 

§  34.     Sachsen  und  Thüringen.  —  Dr.  M.  Laue, 

Ass.  an  der  Königlichen  Bibliothek  in  Berlin      .     .        11,171—187 

OrOmdumg  dem  Sr^ieimme  Magdeburg  und  Seithepolüik  der  BruUeehßfe  bie  ine  18.  Jahrhundert 
e.  §§  14—16.  —  Luthmrieehe  Reformation:  §  19. 

PabUkatieBeB.  Urkunden  H.  1.  —  Quellen  H.  9.  —  BlbUegraphle  N.  12.  —  DantellBBgea.  Pri^ 
bis«orie  N.  19.  -  Zeitgesehiehte:  Mittelalter  N.  24.  —  Beformationsaeit  N.80.  —  Neuere  Zeit 
M,  40.  —  Land  N.  60.  —  Fftrst  5.  67.  —  Genealogie  N.  87.  —  Lokalgesohiohte  N.  96.  —  Kultur- 
geeeUchte  V.  141.  —  Handwerk,  Gewerbe,  Handel,  Industrie  N.  167.  —  Kirehen  und  ElOster  N.  171. 
—  Bildung swesen:  Mittelalter  N.  196.  —  Beformationsseit  N.  200.  —  Neuere  Zeit  N.  207.  — 
Beeht  und  Verwaltung  N.  216.  —  Diehtung  N.  227.  -  Kunst  N.  284.  ~  Personalien  N.  266—296. 

§  35.     Schlesien.     —     A,    Wagner,    Lehrer    am 

Matthias-Gymnasium  in  Breslau 11,188—193 

Sdklesieebe  Kriege  e.  §  36.  —  Polmieehe  Litteratttr  Über  Schleeien:  §  64,  6echieehe:  §  66. 

taallcB  H.  1.  ~  DanteUBBgea.  Allgemeine  N.  4.  —  Prihistorie  N.  6.  —  M&nsen  N.  7.  —  Kirohen- 
geeehsehte  N.  11.  —  PeUtisohe  Gesebiehte  N.  15.  —  Ortagesohichte  N.  19.  —  St&dtegesohiehte 
H.  89.  —  Handel  und  GewerbefleiHi  N.  87.  —  litteratur  N.  46.  —  Kunst-  und  Kulturgesohiehte 
H.  47.  —  Erd-  und  Landoskunde  N.  51-68. 


§36. 


-j^Yj  Abt.  IL  Drattohluid. 

fitoite 

Posen.  —  Dr.  A.  Warschauer,  Archivar  am 
Staatsarchiv  in  Posen 11,194—202 

Verhältnis  der  Kaieer  tu  Polen,  Gründung  dee  Kräbieiutne  Oneeen  e.  §  14 f.  —  PohUeeke  Reieh»- 
geechic^U:  §  64, 

▲llgamaiDM  N.  l.  —  Quellern.  Publikationen  K.  a  —  Kritik  N.  15.  —  Dantellongen.  Allgemeine 
N.  21.  —  Sagen  N.  25.  —  PrlUstorie  N.  80  (Mflnxen  N.  86-87).  ~>  Polnlaohe  Zeit:  St&dte- 
weien  N.  38;  Kirohengeaehiehte  (katholiiche  N.  42;  eraageliaehe  N.  48);  Juden  M.  60;  Knltnr- 
geaohichte  N.  62:  Binselne  Breignisee  N.  60.  —  SAdprenfaiaehe  Zeit  N.  66.  —  Fransoaeniett  N.  72. 

-  Nenpreufaiaebe  Zeit  N.  76.  —  Lokiblgeachiehte  N.  82.  —  KloatergeaeUehte  N.  08-04. 

§  37.    Bremen,  Hamburg,  Lübeck.  —  Dr.  K.  E. 

H.  Krause,  Gymnasialdirektor  in  Bostock      .     .     .        11,202—211 

Hane9  e.  §  38.  —   Gründung  dee  BrutifU  Hamburg  und  dlUete  OwhieMe  hie  ine  IS.  Jahr» 
hundert:  §§  14—16.  —  Grafechaft  Stade:  §  39. 

AUgeaeines  N.  l.  —  Breaen.  Oeaokiohte,  Kirchen-  und  Bavgeaohiehte  N.  7.  —  Uandelageaehiehte, 
Verkehr  N.  19.  —  Nekrologe«  aelehrtengeaohiohte  N.  26.  —  lUabnrg.  OeaehiehtUehe  Forachnng 
und  Darstellting  N.  89.  —  Kultur«  innere  Entwiekelnng  N.  66.  —  Hm^I,  Sehiffahrt,  Verkehr,  Qe- 
werbe  N.  66w  —  Wieieneohaft.  Litteratur  N.  78.  —  Kirohe  und  Schule  N.  89.  —  Lebenabesehroibungen, 
Nekrologe  N.  92.  —  AmtUobe  PIftne  und  Karten  N.  108.  —  Ltbeek.    ürkundengeachiohte,  Orta- 

Stachichte  N.  111.   —  Handel,  SchlltUirt.  Kunat.  Gewerbe  N.  128.  —  Wiaaenaehaft,  Litteratur, 
iographie  N.  184-142. 

§  38.     Hanse.  —  (f)  Dr.  J.  H.  Hansen 11,212—215 

GeecMehU  der  eineünen  Städte  e.  §§  30—41.  —  AXLgemeinM  nonideutoek«  Han/dOjegeeeMOkU:  §  4». 
Hanaereteaoe  N.  1.  —  Dantellungen  N.  4—9. 

§  39.  Schleswig  -  Holstein,  Mecklenburg, 
Pommern.  —  Dr.  K.  E.  H.  Krause,  Gymnasicä- 
direktor  in  Rostock n,2 16—239 

Otto  von  Bawiberg,  Hdmoldf  Heinrieh  der  Low,  Slateenkrieg€,  e.  §§  14-16.  —  VerhäUnü 
Pommeme  mu  Brandenburg:  §  33. 

QvelleB.  Urkunden  und  Chroniatik:  Allgemeinea  N.  1.  —  Schleawig-Holatein  N.  7.  ~-  Pommern 
N.  12.  —  ürgesehiekte.  Eiazeit,  Bodonbildung,  Pllanien,  Tiere  N.  16  a.  —  Litteratarftberaickten 
N.  86.  —  Allgemeinea,  Alaangemmen  N.  89.  —  Lokale  ürgeaehichte :  Schleawig-Holatein  N.  47; 
Pommern  N.  59.  -  Mflnson  N.  76.  —  V51kenllge,  ilteste  BeTSlkerang  N.  81.  —  SlaTen,  6er- 
aanlsiering N. 95.  —  SpeiialgeMkiehte.  Sokleawig-Holatein:  Geachichtliche Daretellung etc. 
N.  106;  Volkawirtachaft  N.  148;  Kirohe,  Schule.  UniToraitAt.  Kunat  N.  148;  Litteratur,  Biographieen 
N.  161;  Topographie,  Karten  N.  196.  —  Mecklenburg:  Oeachichte  und  KultnrgMckiehte  N.  201 ; 
Verwaltung  N.  280;  Kirche,  Unirerait&t  und  Schule  N.  286;  Verkekreweaen,  Kunat,  Gewerbe 
N.  244;  Litteratur,  Peraonalien  N.  261;  Kartograpbie  N.  298.  —  Pommern:  Oeachichte.  Kultur- 
geaohichte  N.  299:  Volkawirtachaft,  bAuerliche  Verhftltniaae  N.  828:  Kirche,  Univeraittt,  Schule 
N.  889;  Kunat,  Gewerbe  N.  847;  Peraonalien  N.  855;  Topographie,  Karte  N.  876.  —  Allgoneiies 
für  das  gesamte  Gebiet  N.  382-889. 

§    40.      West-    und    Ostpreufsen.     Deutscher 

Orden.  —  A.  Bertling,  Archidiakonus  in  Danzig        11,240—248 

Aueu>ärtige  PoUtik  eeU  1640  e.  §§  90-99.  —  YerfaseungegeetkiehU  dee  Gteamietaate '.  §  49.  — 
Nordieeher  Krieg:  §  90. 

Prikisterie.  Oatpreufaen  N.  1.  —  Westpreufaen  N.  9.  —  Münsen  N.  20.  —  Der  dentseke  Orden  ond 
sein  Land  bis  1466.  Quellenpublikationen:  Allgemeinea  N.  21;  Kunde  der  Denkm&ler 
N.  26;  Hiatoriache  Hilfawissenschaften  N.  86.  —  Darstellungen  N.  86.  —  (Ostpreursen)  Das 
Herzegtna  bes.  KOnigreiek  Prenfsen  (1466^1772).  Quellen  N.  48.  —  Daratellnngen:  All- 
gemeinea N.  58.  —  Verfaasnngageachichte  N.  61.  —  Geschichte  der  Stddte  N.  66.  —  Prenhen 
K»nigl.  AnteUs  (Westprenf^e n)  (1466—1772).  Quellen  N.  69.  —  Hiatoriache  Hilfawiaaeneohaften 
N.  72.  —  Daratellnngen:  Allgemeine  Oeachichte  N.  75.  —  St&dtegeachichte  N.  76.  —  Biatnm 
Ermeland  N.  77.  —  Litteraturgeschichte  N.  78.  —  Ost-  nnd^Westprenfsen  seit  1772.  Quellen 
N.  88.  —  Darstellungen:  Napeleoniache  Kriege  N.  87.  ~  Musikgeschichte  N.  91. 

§  41.     Liv-,    Est-    und    Kurland.   —  0.  Mettig, 

Oberlehrer  an  der  Stadtrealschule  in  Riga.     .     .     .        11,249—259 

Hanfe  e.  §  88.  —  Deutichtr  Orden:  §  40. 

Pnblikationen.    Quellen  N.  1.  —  Urkunden  N.  11.  —  Darstellungen.    12.  und  18.  Jahrhundert  N.  82. 

-  14.  Jahrhundert  N.  84.  —  16.  Jahrhundert  N.  85.  —  16.  Jahrhundert  N.  48.  —  17.  Jahrhundert 
N.  61.  -  18.  Jahrhundert  N.  68.  —  19.  Jahrhundert  N.  82.  —  Lebenabeschreibnngen  N.  84.  -> 
Ethnographie  N.  Iü6.  —  Altertümer  N.  120.  ~  Baudenkm&ler  und  andere  kultnrkiatoriaoke  Ob- 
jekte N.  185.  —  Genealogie  N.  155.  -  Bibliographie  N.  158-160. 


AH.  n.  DeutMhluid.  XTIÄ 

Btite 

§42.    Verfassung  (1887.  1888).  —  Dr.  J.  Jastrow, 

PriTatdozent  der  Geschichte  an  der  Universität  Berlin  .      11,376—453 

/•  heatmdtrtm  §§  w^rdm^  behandüt  dit  Hante  (§  88),  KirehenverwOtung  dM  2£A.  (§  78  B)  u. 
du  BefortmationsMeUalien  (§  19),  KantleivtrfaaauHg  u.  Urkunden%t€»«n  (§  74).  —  BÜUrord^n 
""  6t,  TS  B,  auch  §  40.  ^  Yerfiutuftguwatämde  der  ürseit  u.  der  germanitOun  VarMeit  m. 


§§  I,  11.    —     Yerfas^vtngMgtwehicMlitke  Sehrißen  tur  Beiehsgesehiehle  finden  eieh  vielfach  in 
den  §S  IM^a».  —  ZHe  VerfaeeunatgeeehieMe  jedee  deuteehen  TerriUniume  ietin  den  ßß  «S-41 
UknndHt.    —    Yerfaamung  der  Nordgermanen,  der  Germanen  in  S<ideun>pa  ete.  e.  gg  M— 4K9. 
—  Deuteckee  Beeht  iee  elawieehen  u.  magyarieehen  Ländern  e.  §§  58— S7. 
fialtitttdM  (S.  S76). 

I.  Staat  und  GesellBcbaft  im  allgemeinen. 

OfOTtTwfaMMg«  Hand-  a.  Lehrbttekw,  amfuaande  Darstellangen  N.  1.  —  GMuntreifaMang  eia- 
Mlaer  Periodan  N.  7.  —  Begrfiadang  dw  Norddantseken  Bandet  K.  la  ~  Qegaawart  (StMtorMht) 
V.  11.  —  Popal&re  Baarbeitnngen  dea  gelteaden  Baohta  N.  28  —  L«nd  nnd  Leute.  Soilale 
61ie4eramg.  Land:  BinfliiXii  der  BedeBgestaliDiig  N.  81.  —  Qrensea  (Bargand,  Polen)  N.  88.  — 
T  o  1  k :  Btatistilc  N.  89;  namentlich  Uctoriiehe  BeTAllieningiatatiatik  N.  40.  —  Nationalbewnfataein 
K.  49.  —  SoBiala  Gliedernng:  Siftnde  N.  62;  Unfreie  (Miaiaterialaa)  N.  68;  Adel  N.  66; 
StaadeaÜMiTaa  N.  68.  —  Funilia  N.  60;  Familien-,  Ehe-  nnd  Erbreoht  N.  61  (mondiam  N.  69); 
Fta«,  eheüchaa  Ofiterraoht  N.  76;  Namengebang,  Fftlaehnng  dea  Peraonenatandea  N.  81. 

liiardüe,  PurlamcBt,  Oesetsgebug.  Germaniachea  K6nigtam  N.  88,  frtnkiaehea  N.  84.  —  Deataehea 
KtaigtaB:  Wahl  N.  86;  Abaetsnng  N.  98;  K6nigaritt,  Kftoigaateoern  N.  94.  —  Fftratliohe  MoBarehie: 
Orandhemohaft,  VeHnhenegtum,  Landeahoheit  N.  96;  SpAterea  and  hentigea  Fftratentam  N.  108; 
Bagaatechaft  au  StallTartretong  N.  lOa  —  "Ciaariamaa*  N.  110.  —  VolkaTeraammlaag  N.  111.  — 
Bmckata«  N.  112.  —  Bondaatag  K.  116.  ~  Pftnlaklrche  N.  117.  —  LaadatAade  N.  11&  —  'Beferea- 
d«m*  in  dar  Schweis  N.  121.  —  öffentliche  Meinung  N.  184.  —  Geaetagebaog:  Alteate  Zeit 
H.  126  —  Yolkareehte  daa  frinUachea  Beicha  N.  140  —  profeaaio  iaria  N  149.  ~  Altere  Beleha- 
geeategebang  (XaadfHeden)  N.  150.  —  Beehtabficher,  namentlich  Saohaenapiegel  N.  166.  —  For- 
■ela  a.  ürknndea  17. 16S.  —  (Sammlung  1  Unterrichtaswecke  N.  167.)  Stndtrechte,  Landrechte, 
neuere  Gesatzc^ebnag  N.  168:  CodifikationaTerauohe  N.  172.  —  Kontroreraen  ftber  Begriff  dea  Ge- 
ietiea  N.  177.  —  Beehtabildung  im  allgemeinen  (Beohtaaprflohwörter)  K.  181. 

trguSsatiaB.  Norwegiaehe  Hundertaehaft  N.  185.  —  GauTerfaaaung  N  186.  —  Uraprung  u.  Aua- 
bUdaag  dar  Iiehnaorganieation  N.  187  —  Organe  dea  ap&teren  Belohalebena  (BeichalandTÖgte, 
BSnungea)  N.  189.  —  lAndeaherrliche  Behördenorganiaatlon  N.  191.  ->-  Bitterorden  N.  201.  — 
Stadtrerfwanng  K.  202;  StAdtiaehe  Berölkerung  N.  206;  St&dtiachea  Grundeigentum  N.  210; 
BUdtebftade  N.  214;  Zünfte  u.  Gilden  N.  216.  ~  Freie  Yereinabildung  n.  Genoaaenachaftatheori« 
N.  218. 

StMklehtc  der  WIsseasekAfft  Tea  Staate.  Staatawiaaenachaft  inageaamt  N.  224.  —  Beehtawiaaea- 
aehafl  K.  226.  —  Natlenalökonomie  M.  947;  SoiUlUmua  N.  260.  —  StatUtik  N.  270.  ->  Politiaohe 
Theorieen  N.  271.  —  Metbodelegilseb-philesophtoehe  Fragen  N.  280.  —  Yorblldung  der  Juriatea 
H.  281.  —  Ziele  der  Wirtechaftageaohichte  K.  289.  —  BeohtaTergleiohung  N.  298.  —  Fhiloaophiaeh- 
Seiieiegiaebea  H.  296.  —  BibUegrapble.  Neie  Zeitsebriften.  NaebMblagewerk«.  Buchhiad- 
leriaeba  OrieatienuignBittel  9.  808.  —  BibUotbekakataloge  N.  806.  —  Wiaaenaehaftliche  Blblio- 
giaphie  N.  806.  —  Neue  Zeiteehriften  N.  809.  —  Staatalexikn  N.  818. 

II.  Die  einselnen  Verwaltungs-  nnd  WirtschaftSEweige. 

Laalwirtsebaft.  Xaltor  dea  platten  Landea  im  allgemeinen.  K.  816.  —  Geaamt-  und  Indiridual- 
aigeatam  H.  834.  —  Btaerliehe  Yerhiltniaae  N.  844;  Aufhebung  der  Leibeigenaohaft  N.  864.  — 
Farat  u.  Jagd  K.  866.  —  Flaeherei  N.  884.  —  Bienenzucht  N.  886.  —  Ackerbau  N.  386.  —  Weinbau 
X.  887.  —  Yiabsnebt  K.  888. 

Bergbam  K.  891.  —  Bergreeht  N.  898.  —  Bergbau  einxelner  Betirke  N.  897.  —  Berggewerkachafta- 
kaaaa  E.  406. 

Severbe.  Kaadel.  Yerkebr.  Altere  GewerbeTerfaaaung  (Innungaweaen)  K.  407;  Lebenamittel- 
u.  Labataze  N.  418;  HauainduatTie  N.  414.  —  Moderne  Gewerbererfaeaung  N.  419.  —  Einxelne 
Gewerbe  N.  434;  Buebbandel  ete.  N.429. -~  HandeJageachiehte  K.  486.  —  Einselae  Inatitnta 
daa  Handele  (MArkta,  Meaaea,  Wertpapiere  etc.)  N.  487.  —  Norddeutachlaad  u.  Sliddeutachlaad 
Im  Haadalarerkehr  N.  460.  -  Welthandel  M.  469.  -  Eisseine  Handelaartikel  u.  Handelacweige 
K.  466;  YeraidieniBgswea«B  N.  469;  Bankweaen  M.  472.  —  Mftniea,  Mafae  u.  Gewichte  N.  476.  — 
Yerkebraanatalten  K.  480.  —  Poat  H.  481.  -  Telegraphea  N.  496.  -  Fracht  N.  499.  - 
Schiffahrt  N.  501.  —  Eiaeabahnen  N.  606. 

fliauea.  Lehrbaeher  dar  Flnanxwiaaenachaft  N.  606.  —  Budget  im  alten  Beich  N.  610;  in  Stidteu 
u.  FflrateatflmeTB  H.  512;  im  heutigen  Mecklenburg  N.  618.  —  Zoll:  Zollatrafreoht  im  Mittel- 
alter 9.519;  Zellrega],  Zollbflcher  etc.  N.  620;  «KriegalmpoBt*  1818  E.  622.  —  Steuern:  Sammel- 
aote E.  628;  Theona  n.  Praxi«  dea  Steuerweaena  E.  524;  Preufalsche  Beformen,  namentlich  dea 
18.  Jb.  H.  586;  Indirekte  Steuern  und  Monopole  (Tabakaregie)  N.  689. 

AUgeBeiae  Wlrtaebaftspolitik,  Peilaei,  linerea.  Wirteehaftageachiohte  flberhaupt,  PopuUrc  National- 
Skeaemia  N.  584.  —  Pranraiaobe  WirUchaftapolitik  dea  17.  u.  18.  Jahrb.  N.  687.  —  Arbeit  u.  Arbeita- 
lahn  N.  588.  —  Amienpflege  N.  648.  —  Sanitdta-,  Sicherheita-  u.  Frcmdenpolisei  N.  647.  ~ 
Kaaalei-  u.  ArehiTrarwaltuag  N.  649.  —  Statiatiache  Yerwaltung  N.  560. 

Urcke  lad  Untenieht.  Kirche  N.  651.  —  Lehrbftcher  dea  Kirchenrechta  N.  668.  —  ranxelbeiteu 
daa  Kixabaaraebte  N.  660.  —  Staat  u.  Kirche  N.  668.  —  Altkatholidamua  N.  667.  —  Eraa- 
nliaehe  Kirebe  H.  669.  —  JAdiaehe  Gemeinden  N.  672.  —  Unterricht  N.  674. 

ilftu.  Geriebterarfaoeung  N.  681;  Yehme  N.  690.  —  Straf  recht  u.  Strafprosefa  N.  596;  Begnadigunga- 
recbt  N.  609:  ainsalae  Strafreehtalille  N.  615  i  Strafrechtapbiloaophie  N.  686.  ~  PrlTatrecht 
E.  686;  Blnsalae  Teile,  Obligationearecht  N.  681;  Übergang  lum  drilprosefa  (echte  Not,  freiwillige 
Oeriektabarkeii,  Baurkundung  u.  a.)  N.  689;  CiTilproieCi  N.  647.  —    Straf-  und  Ginlproiefa  ge- 

■ainaam  N.  664. 

Iriig.    Aliea  Beleb  N.  662.  —  Preufaiaehea  u.  neuea  Beichaheer  N.  670.  —  Marine  N.  678. 

AimrUgea.  littaratnrberieht  N.  688.  ~  Sod6t4  d'Hiat.  Diplomatique  N.  684.  —  Lehrblicher  dea 
YdlkSnehta  N  666.  —  Oeachichte  dea  wiaaenachaftUchen  Y61kerrechta  N.  701.  —  Besiehungen 
▼aa  gfeat  n  Stent  K.  706;  DipleaMtiacher  Yerkebr  N.  709;  Fremdoarecht  N.719  (Beeht  fremder 
Aiterw  N.  71S/d);  Krieg  H.  716.  -  Kelonieea  N.  721. 


Xjy  AM,  m.  Aiulmnd. 

Seite 

§  43.    Gesamtgeschichte 11,453—459 

▲Ufam«iBe  Ghantlcteriitlk.  —  OeiaatdAritolliiiigaii  N.  1.  —  Dia  dantsoha  Oasahlohte  in  den  'Walt- 
gSMhiohtaft'  N.  4»;  in  den  Sehalbftollarn  N.  8.   —  PrauTsiflohe  Qatchiclito  M.  16.  —  Warka  über 

EöCiara  Pariodan  (KoDQi&aata,  *OaioUe]itsse]iraibar\   *Jahrbftcliar*)  N.  90;   In-  und  Anainnd  flbar 
nfaen  N.  84.  —  Kaahsahlagawarka  N.  29.  —  Knlturgaaeliiehta  9.  82.   —  Littantnrgaaehiohta 
N  89;  Oaaehielita  dar  Wiaaanaeliaftan  M.  67.  —  Knnatgaaohlchta  N.  68;  SchlAatar  und  Burgen  N.  64. 

Abt.  III. 

Ausland. 

§  44\     Italien  bis   1492.   —  Dr.  0.  Cipolla,  Pro- 
fessor der  Geschichte  an  der  Universität  Turin    .     .  III4— 24 

ITm^aiwiHiy  «md  IBfuoait«  a.  S,  1*. 

I.  Geschichte  Gesamtitaliens. 

lUtlelnltar  ale  Gnnies  N.  1.  -  Beginn  dee  Mittoleltera  M.  6.  -  LangoberdenMit  N.  10.  -  Franken 
N.  16.  -  10.  Jahrhundert  17.  16.  >  11.  Jahrhundert  N.  20.  -  12.  Jahrhundart  N.  81.  —  18.  Jahr- 
hundart N.  84  —  14.  u.  16.  Jahrhundart  N.  88a.  —  Litteratur,  Kunet  u.  Beehtewiaaen- 
aehaft:  Allgemeinea  N.  43.  -  Baehtawiaaanaohaft  N.  44a.  —  Bologna  N.  46.  —  Daata  N.  69.  — 
Petrarea  N.  66.  —  Boeeaeele  N.  68.  —  Mittelalterlioho  Hymnen  eto.  N.  69.  —  Xttnate  M.  71 

II.  Länder-  und  Ortsgeschichte. 

Tenetien  und  die  angronxandea  Linder.  Venedig  N.  77;  Innere  Politik  N.  87.  —  Kunst 
N.  100.  -  Triect,  AquUeia,  FrUul  N.  103.  —  Kleinere  Städte  N.  118.  —  Padua  N.  120a.  — 
Vieenaa  K.  184.  -  Verona  N.  126.  -  Trient  N.  127.  —  Lombardei  Mailand  N.  120;  Bauwerke 
N.  142.  -  PaTia  N.  146.  —  Kleinere  OHe  N.  160.  -  Piemont  N.  169;  Saroran  K.  168.  — 
Ligurien.  Genua  N.  166.  —  Kleinere  Orte  K.  109.  —  Toskana.  Florens  N.  174.  —  Piaa 
N.  186.  —  Piatoia  N.  189a.  —  Kleinere  Orte  N.  I89b.  —  Bomagna  und  Emilia.  Ferraia 
N.  190.  —  Parma  N.  192.  -  Mimndola  K  198.  —  Bologna  N.  194  —  Rarenna  N.  197.  —  um- 
brien,  Marken  N.  197a  —  Bom  N.  210.  —  ünteritalian  N.  216.  —  Siaüien  und  Sar- 
dinien N.  227. 

§  44^.    Italien  seit  1492.  —  B.  Morsolin,  Professor 

am  K.  Lyceum  Pigafetta  in  Vicenza 111,25—45 

0«o^aj»)biao^  VmgrtmMumff  a.  &  1*.  —  fiteUwn^  de«  Bifiattttin«  fur  deuteeJUn  jBifonna^n, 
JEoiufl  v(m  Tri^M  ».  §  19.  —  Prins  Bugem  von  Sovoyen:  §  90. 

Ilaise  Bpeehe  N.  1.  —  1492—1669.  Allgemeinea  N.8.  —  Spesialarbaiten:  Fflratengeaohiehte 
N.  8;  Saronarola  N.  21;  Kleinere  Abhandlungen  N.  26.  —  Biographiaen  N.  44;  Bahnbrechende 
Ideen  N.  66;  QnellenTeröffentliohung  N.  78.  —  1569-  1700.  Periode  im  ganien  K.  94.  — 
Spesialarbaiten.  Allgemeine  Oeaohiohte  N. 97;  Venedig  N.  116;  Biographiaen  K.128;  Politik 
im  16.  u.  17.  Jahrhundert  N.  148.  —  1700  -1814.  Fttrsten  SaToyans  N.  165.  —  Politisohe  Oeaehichte 
N.  174.  —  Barolutionaxeitaltar  K.  190.  —  Dalmatien  N.  198.  -  Piua'  VIL  Qefangensohaft  N.  204. 
—  Letste  Bagiaruagsaait  Napoleons  N.  206.  —  ürkundenpublikatienen  N.  211.  —  1814-1888. 
Periode  im  gansau  N.  825.  —  Spesialarbaiten:  Monographieen  N.  299;  Haus  SaToren 
N.  279;  Biographiaen  N.  806;  Bosmini-Frage  N.  862;  Boaco  M.  876;  ünedierte  Sohriften  N.  892  >  410. 

§45.     Spanien.   —   Dr.  K.  Häbler,   Kustos  an   der 

Königl.  Bibliothek  in  Dresden 111,46^55 

Qottn  t.  §  11.  -  lex  Vitigothorum:  §48.-  ArahüHeehe  LUUraltur:  §6».  —  Alfon»  v.  KaatUUn 
ala  rÖmitekT  König:  §  19.  —  Karl  F.  (I.)  aU  KäUer:  §  19.  —  Abfatt  der  Niederlande:  §  48. 

Allgemeinea  N.  1.  —  Ootonaeit  N.  6.  —  Mittelalter  (N.  8):  KaatUien  N.  10;  Aragon  N.  18;  Kata- 
lonien N.  22.  —  Neuieit:  16.  Jahrhundert  M.  29;  17.  Jahrhundert  N.  85;  Erbfolgekrieg  N.  40; 
Neueste  Qesehiohte  N.  41.  —  Beehta-  und  Verfiusungsgesehiehte  N.  45.  —  Kirohengesehiohte 
N.  58.  —  Territorial-  und  Lokalgeaehiohta  N.  78.  —  Biographiaen  N  95a.  —  Kolonial- 
geaohichte  (N.  98a):  Entdeokungsgeschichte  N.  98b;  Mexiko  N.  112a;  Spanisches  Amerika 
N.  114;  PhiUppinen  N.  116;  Spaniaches  Afrika  N.  117. 

Portugal. 

S.  die  späteren  Jahreaberichte. 

§  46^     Prankreich    987—1515.    —    Ch.   Kohler, 

Bibliothekar  an  der  Bibliothek  8**  Geneviive  in  Paris         111,55—79 

EeltieeKe  Frage  in  der  englieeken  QeeehichU  vgl.  §  49  A.  —  RömerMeU,  Jnsnwrwanderung^ 
Meroufinger,  KaroUnger  e.  auaeeMiefeUch  §§  9^18  ~  KretUBÜge  und  Templer :  §80.  —  Papet- 
ium  in  Avignon:  §  79B.  —  KarU  Till.  Zug  naek  Italien :  §  44B. 

1.  Histoire  g6n6rale  (18^6-1887). 

DMiaents  et  erltitiiM  des  tenrees.  P4riode  oap4tienne  N.  1.  -  P4riode  des  Valois  N.  85.  — 
Sourcea  de  la  p4riode  enti^re  du  moyen-ige  N.  52.  —  64ii4ralit4i,  H4lMges.    Q4c4ralit4a  N.  54. 


Abt  m.  Aotluid.  ^Y 

Salto 


—  <BaTi«a  todMi^Vtts  (nlUtoirM)  N.  68.  — -  Ontoara  poUtiquw,  frontiir«  gsnuno-firaneaiM, 
§mamma  N.  69.  —  HäangM  (ChauMT,  Sc^aftr-Boiehont)  N.  74.  —  Glarg^,  P»7«aiii,  artimu  N.  76. 

—  FkUaaopUa  da  l^blstoira  N.  80l  --  Hiitoira  das  id^  N.  82.  —  Histalre  par  ^pa^nes.  G ap  < t i  a  n a 
H.  8&  —  YalaU:  SovTaniM  iaaqu^  Charlaa  Tu  K.  i96.  —  Oaarra  da  oaat  aaa  n.  186.  — 
, a*j^  K.  14^  _  L^^g  ZI  H.  166.  ~  Gkarlaa  YHI  H.  170.  —  LanU  HI  N.  178-174. 


2.  Droit  et  Institntioiui  (1885). 

OvTragaa  gtniranx  H.  1.  —  Drait  aantumiar:  PabUoatiana  da  toxtos  N.  6;  DiaaartattaiiB 
IL  11.  —  laaiitvtiana  publlovaa  at  priT^aa:  Parlamant  da  Paria  H.  14;  laatitiitlaDa 
tamatiknB  N.  16;  laatitaj^aaa  aaelMaatiquaa  N.  18;  Bagiatraa  da  natairaa  N.  19;  CarpaimtiODa 
d'^tfto  at  m^ttan  H.  90;  SoaBamia  ntrala,  monin  K.  21.  —  Droit  par  4poq«aa:  Droit  fraak 
K.  98;  Drait  at  inatitiitioiia  du  11«  a«  14«  ritela  N.  81;  PraaMura  N.  84-86. 

§  46»  Prankreich,  1515—1789.  —  Dr.  A. 
Waddington,  Professor  der  Geschichte  an  der 
Umyersität  Lyon 111,79—88 

Au»märHg9  fbUfft  Frankrtiek»  vgl  §§  19^9$. 

GdB^rAlitdfl.  BibliagrttpUa  (ICaaad)  N.  1.  —  Daanmanto  N.  9  (Inatr«ationo  anz  aabMaadanra 
H.  8—8).  —  OaTragaa  gdatranzr  Admlaiatratian  N.  5;  Blatotra  ailitaira  at  maritima  H.  7; 
Sdaaoaa  H.  9;  McBOia  at  ooatamaa  N.  14.  —  16«  fitela.  mdaa  g4n4ralaa:  Divara  N.  18; 
flaaraaa  ai  daaunaata  N.  91;  OoTragaa  da  aaaaada  aaaia  N.  99.  —  Hiitoira  aalaaiala  H.  88.  — 
■cBri  IT.  Daeumaato  K.  84.  —  OuTragaa  H.  41.  —  Laiis  XIII.  Doaamaato  N.  44.  —  Ourragaa 
H.  47^  —  Laiis  XI?.  DaauDaato  N.  51.  —  ^tndaa  N.  64.  —  OnTn«aa  g4B4raiix  (da  Vagai 
ai  Lagralla)  H.  57.  —  Oavragaa  ap4aia«z  N  59l  —  Histoira  litt4raira  K.  61.  -  DarniAraa  aondaa 
da  Loaia  XIT  at  praiaitoaa  aaadaa  da  Looia  XV  N.  67a.  —  Laiis  XY.  Doonmaato  M.  68  — 
OuTiaga  (PwitH)  H.  71.  —  titadaa  K.  79.  —  Lails  XYI.  Daeamanto  at  avTragaa  N  78.  —  Bia- 
giapUas  K.  81.  —  Pr41imiaairaa  da  la  r^Tolntlaa  N.  88.  —  HlfUlre  pr«TiB«ial6  H.  99—105. 

§  46^.     Frankreich  seit  1789. 

Jiaaeiigpfjaa,  «amanOiefc  1ib€r  R^votutionakrUgt^  Ifapolton  I.  ttc,  «.  aiaaliMAaa  lf§  91,  44B, 
'  49,  —  DtuUa^framMÖgUaUr  Krug  1970^1871 :  §  99, 

§47.  Belgien.  —  Dr.  E.  Hubert,  Professor  der  Ge- 
schichte an  der  Universität  Lüttich 111,89—99 

Jfarowiiitfar  und  KaroUngw  t.  §§  19,  18.  —  Abfaü  dn-  NUdwiandt:  §  48. 

Bai^aa  an  gftadraL  Doeanaato  N.  L  —  ^poqaa  firajiqna  N-  14.  —  Kojan-iga  N.  19.  —  16a  aiftola 
V.  91.  —  18a  aitela  17.  98.  —  £poque  aontoniporaina  N.  99.  —  Biogntpbiaa  N.  88..—  ticoaomio 
K.  da  —  lastitatioBO  jadidairaa  K.  48.  -  Hiatoira  miUtaira  N.  48.  —  UttAratura  N.  50.  -  Baaaz- 
Arta  H.  6S.  —  Baligioa  K.  61  (^ittoao  das  Bollaadiatoa  N  61-70).  -  OuTragaa  g4a4raaz  K.  85.  - 
Haaitowatiqaa  K.  87.  —  Hiatoira  proTinclala  at  looala:  Anvara  K.  96a;  Brabaat  N.  100;  Flaadra 
H.  108;  Haiaaat  N.  117;  Li«g«  N.  197;  Llnbotirg  N.  181;  Lozamboorg  N.  186;  Vamar  N.  144 
Ua  147. 

§  48.  Niederlande.  —  Dr.  iur.  Heeres,  Ass.  am 
Staatsarchiv  im  Haag. 

BafaaJbttM^ait  mu  Spanien  vr^.  aueh  §46.  —  Engliuikt  LUtTotur  über  di*  Armada:  §  49. 
Der  BeridU  über  KnUmrgaeeMehie^  KoUmialgeeeMekte  etc.  (S,  100*)  befindet  eich  bereite  im 
DrmA  (JBQ  19). 

Pfttlataria  H.  1.  —  Btaenait  N.  6  (YottTatola  tob  Baatgnia  H.  6—9).  —  Nansaitliebe  Oesantge- 
fikiaht«.  Fraihaitakampf  gagaa  Spaaian  bia  1648:  QaallaapablikatioBaa  N.  14;  Dar- 
atoUaagaa  H.  18;  Anuda  H.  95.  —  Bapablik  dar  Varainigtoa  Niadarlaada  1648-1795  M  98.  — 
Zviaakaapariada  1795-1815  N.  85.  —  Kftaigraloh  dar  Niadarlaada  1815—1888  N.  49.  —  Lakai- 
gaickiohta.  Hall  an  d  nadZaalaad:  QuallaanatonBohaagaa  N.  47  (Bgmoadar  Oaaobichte- 
qaallaa  IL  47—60).  —  Daratollangaa  N.  58  (Amatordam  N.  59).  —  QaallaapabUkatianaa  N.  63.  — 
Prlaalaad,  Groaiagan.  Draatba:  Mfiaian  N.  64;  QaallaBpablikationan  N.  65;  Dar- 
atallaagaa  N.  67.  —  OTarijaaal,  Utraabt,  Qelderlaad  K.  78.  —  Nord-Brabaat  and 
Limbarg  H. 80.  —  KlrebeiMMbialita.  FrotaBtantiamua:  AllgamaiAaa  N.  87; Eiasalna  Kireban- 
aaaaaaaaatbaftaH  V  88;  Lokalaa  N.  98;  Kircbaaraabt  N  105.  —  Katboliaiamaa:  Allgamainaa 
H.  109;  Lakalaa.  (Hallaad  aad  Zaalaad  N.  110.  -  Friaslaad  ttnd  Draatba  N.  199.  —  Dia  Abrigan 
PtaTlaaaa  N.  195).  —  Alt-rftmiaab  katboUaaba  Kiroba  in  ütraebt  and  Janaaniamae  N.  184.  —  Ver- 
flMnagf-  ud  Kaehtt(nfeUobto.  Saahaaaapiagal  N  140.  -  Btadtraobto  N.  141.  —  Stoaera 
X.  148L  —  Hatarfttbaahaftaa  M.  144.  —  Yaraabiadaaaa  N.  145  (Baebnnagan  Taa  Daraator  N.  156).  — 
Piiratiaaht  H.  157.  —  Wirtadhaltogaaabiabto  N.  161-166. 

§  49^.    England   bis  1485.  —  Dr.  B.  L.  Poole  und 

W.  H.  Stevenson  in  Oxford m,ll4— 124 

Ankunft  der  Angeleaekeen  vgl.  §  11.  ^  Kreueaüge  (Riehard  LÖwenhere):  §  61.  —  VerhäUnie 
WgeUgu  MU  Huei  §§  18,  98,  55,  79S. 

laMaa  K.  L  —  Oaraaalaaba  Brabaraag  N.  9.  —  Angala&absiaoba  Zalt  N.  4.  —  Momaaaiaaba 
ftabaraag  K.  9  (Pamaaday  N.  9-llj.  —  Plaataganate  bU  1200  M.  14.  ~  Flaatagaaato  bia  1509 
9.  99;  Kiaard  IIL  N.  97;  Wyellffa  (Laaartb)  N.  80;  HaUriob  V.  N.  81. 


2YJ  Abi  IIL  Ausluid. 

Seite 
Umfatsende  Qnenenptiblikatioiiftii  nnd  Darsiellong«n.  Laadesgetetse  N.  82.  — 
PolitlMhM  N.  38.  —  Wirtschaft  N.  86.  —  Kirohe  N.  87.  —  Steuern  N.  89.  —  Unterliana  N.  89a. 
—  Unirerelt&t  N.  40.  —  Geietse  N.  41.  —  AreUre  M.  48  —  Jaden  N.  48.  —  Lokal-  und 
Territorialgeichiehte.  Dependeaxen  ron  Claffny  N.  46.  —  StAdtegeeehichte  N.  49.  — 
Kirchen  N.  68.  -  Schottland  N.  67.  —  Irland  N.  62a-68. 

§  49^   England  seit  1485.  —  Prof.  Dr.  L.  Mangold, 

Privatdozent  der  Geschichte  an  der  Universität  Budapest      111,124—181 

Ä!nMidM.t  Oranit  vgl.  S  48.   —   Spaniaehmr  Erh folgekrieg,  siebenjährign-  Krieg:  §§  80,  91.  — 
Nordamerika  (nameniUeh  UndbhängigkeUekrieg) :  §  67. 

Zeitalter  der  Tndor.  Heinrich  Vm.  (N.  1):  Wolsey  N.  2;  Th.  Cromwell  N.  5;  Kirohenreformation 
N.  10.  —  Edaard  VI.  (N.  28):  Cranmer  N.  80.  —  Maria.  Elisabeth  (N.  81):  Kirchengeaohieht- 
lichea  N.  61;  ICaria  Stuart  N.  70.  —  Die  Stoarts  N.  82.  Jakob  I  N.  88.  —  Karl  L  (N.  98): 
Hamilton  N.  94;  Offlander  N.  95;  Wekherlin  N.  96;  Oldenbnrg  N.  97;  Vane  N.  99.  —  Bftrgerkrieg 
N.  108.  —  Cromwell  N.  109.  —  RestAliratien  N.  126.  Karl  U.  nnd  Jakob  U.  (N.  127):  W.  Logge 
N.  188;  Glorreiche  Rerolntion  N.  189.  —  Wilhelm  IIL  N.  144.  —  Anna  (N.  148):  Bolingbroke 
N.  149;  Dartraonth  N.  160;  Bpanieohe  Erbfolgekrieg  N.  164.  —  Hans  Hannover.  Qeorgl.  nnd 
II.  (N.  168):  7j&hrige  Krieg  N.  167;  Amerikaniache  Kolonieen  N.  168  -  Geor^  lU.  (N.  178): 
Irische  Frage  N.  168;  Krieg  in  Ostindien  K  186;  Freiheitskampf  der  nordamerikanisdien  Kolonleen 
N.  189;  Beeiehnngen  an  Frankreich  N.  208.  —  Georg  IV.  nnd  Wilhelm  IV.  N.  225.  -  Vic- 
toria (N.  228):  Wehrkraft  Englands  N.  888;  Aasw&rtige  PoUtik  N.  244;  Stratford-Caaning  N.  866; 
Disraeli-Baoonsfleld  N.  867;  Jüngste  Geschichte  der  Kolonieen  N.  286;  (Indische  Nationalkongrefs 
V.  807.  —  Ägypten  nnd  Sndan  N.  818).  —  Innere  Geschichte  N.  889.  —  Irisehe  Frage  N.  881. 

Allgemeines.  Hand-  nndLehrbftcher  (N.  411):  Schottland  N  426;  Irland  N.  428;  Historische 
mifs Wissenschaften  N.  461;    Bibliographisches   N.  467;    Biographisches   N.  477.    -    Litteratnr- 

Sesehiehte  (N.  628):  Dichter  N.  646;  (Shakespeare  N.  604);  Carlyle  N.  688;  Andere  Historiker 
.  646.  —  Kirchengeschichte  N.  648.  ->  Lokalgeschichte  N.  711.  —  Kriegsgeschichte  N.  789.  — 
Verfkssnngs--nnd  Beohtageschichte  N.  749.  —  Volkswirtschaft  nnd  Handelsgeschichte  N.  764.  — 
Geschichte  des  Unterrichts  N.  788.  —  Kunstgeschichte,  Theater  N.  793  —  Philosophische  Litte- 
ratur  N.  818.  —  litteratur  cur  Geschichte  der'firftheren  englischen  ProTinzen  in  Nordamerika 
N.  826.  —  Kolonieen,  Beisen.  Entdeckungen  (N.  848):  Europ&lsche  Kolonieen  N.  868; 
Ostindien  N.  868;  Amerika  N.  924;  Australien  N.  944;  Neuseeland  N.  967-976. 

§  50^.  Dänemark  und  Norwegen  bis  1523 
(1887).  —  Dr.  H.  Schjöth,  Oberlehrer  am  Kathe- 
dral-Gymnasium  in  Christiania 111,181—189 

AUgvrmanieehe  Mffthologie  (Beoundf)  a.  §  11.   —   Verfaeaung:  §  4».    -  Hanae:  §  88.  —  Vin- 
land:  §  67.  —  Skandinaviaeher  Unprung  dea  pUniaehen  Adala:  §  54. 

Dinenark.  Archftologie  und  Mythologie  N.  1.  —  Politische  Geschichte  (N.  7):  KönigagMchichte 
N.  10;  Danebrog  N.  11;  Lironica  N.  12;  Christian  IL  N.  16;  Blographieen  N.  18.  —  Herwegen 
N.  19.  —  Kirchengeschichte:  Norwegen  N.  20;  Island  N.  2L  —  Quellenschriften, 
Litteraturgeschichte  (N.  22):  Sagen  etc.  N.  26;  Bunenschrift  N.  86.  —  Bau-  und  Kunst- 
geschichte: Stabkirohen  N.  87;  Dom  su  Trondl^jem  N.  42;  Kleinere  dAnische  Kirchen  N.  46; 
Grabsteine  N.  47;  GIflcksrad  N.  48;  Beliquien  und  Bilder  N.  49.  —  Rechts-  und  Wirt- 
schaftsgeschichte: Zinsbauer  N.  62;  Gilden  N.  68;  Handel  N.  64;  Kirchengesetae  N.  67  a; 
Frostathingslög  N.  68.  —  Amerikafahrten  N.  62-66. 

§  50^     Dänemark  seit  1523  (1887).  —  Derselbe     .      ni,190~196 

Nordiaehar  Krieg,  vgl.  §  90.  —  Kriege  1964,  1866:  §  99  (dieamal  auch  §  89). 

Qnellenpublikationen  N.  1.  —  Politische  Geschichte:  Allgemeine  Geschichte  N.  8;  Familien- 
geschichte N.  11;  K6nigsgeschichte  N.  12;  Englands  Oberfkill  N.  24;  Letate  Zeit  N.  27.  —  Kirehen- 
geschichte  N.  86.  —  Litteraturgeschichte  N.  41.  —  Biographie  und  Genealogie  N.  48.  —  Kultur- 
geschichte: Sitten  und  Gebrauche  N.  78;  Historische  Geographie  N.  74;  Kunstgeschichte  N.  88; 
Tier-  und  Pflansensagen  N.  86. 

§51.    Norv^egenseit  1523  (1887).  —  Derselbe.     .      111,197—202 

Quellenpublikationen  N.  1.  —  Politische  Geschichte:  Wedel  N.  6;  Trennung  ron  D&nemark 
N.  7;  Spatere  Geschichte  N.  18.  —  Litteratur  und  Sprache  N.  16.  —  Biographie  N.  24.  —  Kultur- 
geschichte: Kunst  N.  81;  Postwesen  N.  86;  Kriegswesen  N.  87;  Statistik  friiherer  Zeit  N.  89; 
Aberglaube  N.  41;  Schule  N.  42;  Topographie  N.  44;  Lokalgeschichtliches  N.  49;  OfBcielle 
Statistik  N.  61. 

§52.     Schv^eden.     —     L.    Helander,    Graduierter 

Kandidat  in  üpsala m,202— 213 

DreiCaigjähriger   Krieg    (Waüenatein,   Ouatav   Adolf,   Friede   au   Münater),   vrgU   §  19.   — 
Sehwediaek-polniaeher  Krieg:  §§  90  (auch  40^  41),  84. 

•Mittelalter.  Qnellenpublikationen  N.  1.  —  Abhandlungen  N.  4.  —  16.  Jahrbnndert  Quellen- 
publikationen N.  6.  —  Abhandlungen  und  Aufs&tze  N.  12.  ~  17.  Jahrhundert  Quellenpublikationen 
N.  16.  —  Wallensteinlitteratur  N.  28.  —  Dantellungen  N.  26.  —  18.  Jahrhundert.    Quellen. 

Snblikationen  N.  89.  —  Abhandlungen  N.  47.  —  19.  Jahrhundert    Politisohe  Geschichte  N.  60.  — 
[onographieen  N.  62. 
Ethnographie  V.  67.  -  Schule  N.  70.  —  Genealogie  N.  71.  —  Lokales  N.  74.  —  Bibliographie  N.  79-86. 


AU.  m.  AwiMd.  XYII 

8«itd 

§  53.    Rnfsland.  —  A.  Braudo,   Ass.  an  der  Kais. 
Öffentlichen  Bibliothek  in  St.  Petersburg. 

aUke  JnhrgKog  1889. 

§54.    Polen  bis  1795.  —  Dr.  A.  Pawiiiski,  Professor 

der  Geschiebte  an  der  Universität  Warschau  .     .     .      111,214— 225 

OroüpolmUh»  OrUgeBckiehU  ».  §  86.  —  SehUtim:  §  86.  —  VerhäUmU  Polen«  «Mm  R«teh: 
§§  U^ie,  ~  SOMoediaeh-polniMeker  Krieg:  §§  80  (vtrgl  a^teh  40,  41),  68. 

AllgeBciBM  tber  die  polniieha  Oesekiolitalitteratiir.  —  QnellenpnMlkAtlonei.  NotlMn,  Protokolle  ote. 
H.  1.  —  KnjATien  N.  2.  —  ürkandeiibiioli  N.  4.  —  Dantellnicen.  GrörMre  Periodes  (Ab- 
•buBBUff  der  Sciaohta,  Lundtage,  Boiohstag)  N  5.  —  Diplomatllc  N.  9.  —  Kirohonroeht  N.  10.  -^ 
Boektaffetieliiehte,  Wirtsobafts-  and  Sosialge«ohiekto,  Geworbe  und  Kunst  N.  16.  —  Finaio-  lud 
Hosretrerwmltvog  N.  28.  —  Eiaselno  EreignisM  and  Penonon  N.  80.  —  Kriegsgosohiohto  N.  88—40. 

§55.    Böhmen.   —  A.  Horcicka,  Qymnasialprofessor 
in  Prag. 

Sioko  die  «pAtoron  JB. 

TerkSUmiB»  BSkm^nB  «um  Reich,  LwcMnburgtr  ale  Kaieer  «.  §§  14—17.  -  DrtUtiißähriger 
Krieg  und  WoiUntUini  §  19.  —  SeMeeien:  §  »6. 

§  56.  S  ü  d  8 1  a  w  e  n.  —  Domherr  Dr.  F.  Backi,  Präsident 
der  Akademie  der  Wissenschaften  in  Agram. 

Siohe  die  ap&teren  JB. 

Betiehiimgm»  mu  Venedig  e.  §  44  ^  tu  Ungarn,  Bmnänien,  ByeanM:  §§  67—69  —  tum  ItHam: 
§98. 

§57.     Ungarn.    —   Prof.    Dr.   L.   Mangold,   Privat- 

dozent  der  Geschichte  an  der  Universität  Budapest      111,225—269 

MBmerteit  und  VSOcerwandwung  »•  §  9»  ü-  —  Kriege  mit  den  Deuttehen  im  MitUUMer: 
§§  14—16.  —  Sigitntund,  Jfkrdinani  1.,  Maria  Theretia  etc.  alt  Kaiter,  bet.  Seherrteher  öttcT' 
reiekti  §§  17-81,  88,  66.  —  JageUonen  in  PoUn:  §  64.  —  MaHhiat  (hr»in%ke  in  Böhm9n:  §  66. 

—  Dreiftigjäkriger  Krieg:  §  19.  —  Turkenkriege  und  Print  Bugen:  §  80.  —  Bumänenfrage: 
§  68.  —  Kroatien,  Slawmien:  §  66. 

iltCfte  Zelt  PrUuotorie  K.  1.  —  ROmenoit  N.  21.  —  YMkenrnndornng  N.  öS.  —  Einwnndornng 
dor  Kngynren  oto  :  Abttsmmnng  und  Sceklorfrage  N.  56.  —  Erobernng  Slebenkfirgens  N.  61  n. 

—  Kriogsirosen  N.  68.  —  VitteUlter.  Politisohe  Gosohiohte  de«  Arpidenbanaaa  N.  65; 
Eroborang  Kromtient  K.  67.  —  Ansiedelung  der  Saohsen  in  Siebenbürgen  K  69.  —  Einzelne  Per- 
sonen und  Breigninoa  N.  71.  —  Die  Anjon  und  ihre  Nachfolger:  Robert  Karl  N.  88.  — 
Ludwig  der  GroCse  9.  86.  —  Sigismund  N.  92.  —  Zeit  der  Hunyadi  N  96.  —  Ladislaus  Y.  N.  100. 

—  Corrinus  N.  lOOa.  —  Leiste  Jagelionen  N.  108.  —  Neueit.  Von  Ferdinand  I.  bis  aum 
Wiener  Frieden:  Zeit  des  Zerfalls  N.  112   —  Ferdinand  1.  N.  116.  —  Kriegsgesohiohte  N.  118. 

—  Witwe  Zapolyaa  K.  125.  —  B&thory  N.  126.  -  SOj&hriger  Krieg.  Bethlen.  B&köoiy: 
Beligitee  Streitigkeiten  N.  128.  —  Bethlen  K.  181.  —  Urkunden  N.  185.  -  Tlirkenkriege  N.  189. 

—  Siebenbftrgon  N.  148.  —  Leopold  L  Tftrkenkriege  K.  166.  —  BrankoTios  M.  178.  —  Innere  Qe- 
aehiflhte  N.  174.  —  Au&tand  Biköosye  U.  N.  176.  —  18.  Jahrhundert:  Ungarn  Ms  1711  N.  186a. 

—  Karl  YL  N.  189.  —  lUria  TheresU  N.  190.  -  Joseph  U.  N.  212.  —  Leopold  IL  N.  220.  - 
Pelitbohe  Littemtur  N.  228  —  Frans  L  N.  225  —  1848/9  N.  261.  —  1849  bis  Jets t:  Frau 
Jeesph  V.  287.  —  Juden  in  österreieh-üngam  N.  289.  —  Ghronologieen  N.  290.  —  Konkordat 
H.  294.  ~  Stastsmianer  N.  297.  —  Verfassung  und  Parteileben  K.  808. 

ADgciaeiiM  N.  807.  —  (tveüen.  ürkundensammlungen  N.  816.  —  Bibliotheken  und  ArohiTkunde 
H.  S2S.  —  Bibliographie  N.  842.  —  Quellenuntersuchung  K.  859.  —  Biegraphieen  K.  866.  — 
■IfterlMhe  HtlfkwltseBSeliafteii.    Genealogie  N.  876.  —  Wappen,  Fahnen,  Siegel  N.  892 

BfeiiilgewUolite.  Kriegtgeoohiehte  N.  418a.  —  Kirchengesohichte:  Kirohenrecht  N.  486.  — 
Husitottbeweg^ang  N.  442.  —  Beformationsseit  N.  448.  -  Biographisohes  N.  448.  —  Sekten  N.  462.  - 
Osgenrefomation  N.  456.  —  Lokalgeschiohte,  Reisen  und  historische  Geographie 
I.  478.  —  Bpraohe  und  littoTatur  N.  514.  —  Kunst  N.  562.  —  Recht  und  Verfassung  N.  690.  — 
Uateniehteweeen  H.  598.  —  Handel  und  Industrie  N.  607.  —  StatUtik  K.  616.  -  Fischereigewerbe 
H.  617.  —  KnltDrgeeehiöhte  N.  618-627. 

§58.  Bumänien.  —  N.  Densusianu,  Bibliothekar 
des  Grofsen  Generalstabes  in  Bukarest. 

Siehe  Jahrgnag  1889. 

Über  DocM»  vgL  auch  §  9.  —  ArabieHecKet:  §  68.  —  Zur  'Bumänmtfrage^  «.  einttweüen 
§67  (S.  897—888). 

§  59.  Byzantinisches  Beich»  —  Dr.  F.  Hirsch, 
Professor  am  Königstädtischen  Realgymnasium  in 
Berlin. 

Siehe  Jüamag  1889. 
VsriUBM«  «Mm  wwtrlhnieelim  Beieh  «.  §§  18^18.  —  KreuttOge:  §  61.  —  ArabitHeOteei  §  68. 


XVni  ^^  ^^  JLwOamä. 

fltfto 

§  60.     Nengriechenland.    —    Dr.    8p.  Lambros, 
Professor  der  Geschichte  an  der  ümyersität  Athen. 

SUIm  die  ipiteTmi  Jahrgiog«. 

§61.    Kreuzzüge.  —  Dr.  P.  Bichter  in  Berlin  .    .      111.270-279 

DwisAer  OrdMi  •.  §  40.  —  ÄrabUti»eh4»:  §  68. 


§62.     Islam«    —   Dr.   Aug.    Müller,   Professor    der 

semitischen   Sprachen  an  der  Universität  Halle  a/S.      111/279—295 

AJbgnnMung  und  HimoeiM:  8.  879 -$8L 

AUgeaelies:  BlbliofrapUe  und  SaimielireilM  H.  1.  —  Hnnunailk  uid  lUtrolMl«  H.  7.  —  G*- 
tehichtssohreiber  N.  90.  —  UiiTemler  Islm.  ArftbieB,  Mohammed:  Lud  lud  Leute 
V.  24.  -  YorialemitiMhe  Zeit  N  26.  —  Mekka  N.  29.  —  Qaellee  rar  TraditioiiswisMneeban  N.  88. 

—  Fropbetenbiegnphieea  V.  85.  •  Koran  N.  87;  ZeltffeaAesiaebes  Lobea  V.  80.  ^  Biaflafo 
dee  lalam  uad  die   mnalimiaobe  CiTilisation  N.  40  (Heilige  und  Denriiohe  K.  68—66). 

—  Cbalifen  N.  66.  —  Tarkea,  Seldeebnkea  N.  66.  —  Mengolea:  Deehiagiaehaa  H.  78; 
Timar  N.  76.  —  Binzelgnippei.  Peraiea:  Allgemeine«  N.  77.  —  Moagolea  N.  78.  —  Seflden 
H.  79.  —  Zeadiden  N.  80.  —  Gegenwart  N.  81.  —  Afgbaniotaa  N.  87.  —  NOrdlicbe  Tell- 
itaaten  des  Mongoleateiebea:  Tiebagataf  V.  96.  —  Kipteebak  M.  94w  —  Krym  H.  96.  — 
Tarkeetaa  N.  98.  —  Oamaaen:  Aligemeinee  N.  106.  —  Reiebageecbicbte  K.  106.  —  Yerfkaeaag 
N.  108.  —  Eiaielnee  ane  der  politieäien  Geeebicbte  N.  109.  —  Konitaatinopel  (Kaattdenkmftler) 
N.  119.  >  Gegeowtetfge  Zmt&ade  N.  188.  --  Syrlea,  PaUatina:  Mittelalterliobea  aar  PaUettna- 
kiinde  im  allgemeinen  N.  180.  —  Jemealem  N.  184.  —  Andere  Orte  N.  142.  —  Kreaulige  und  ' 
Sp&terea  N.  144.  —  Ägypten  aelt  den  Fatimidea:  Beiiehaagea  aam  Abendlaade  IL  M3.  — 
Kultmr  N.  168.  —  Oomaaiwdie  Zeit  N.  166.  —  KnnatdeakmAler  N.  167.  —  Gegenwart  (Land  und 
Leute  K.  162.  —  Mftnsweaeu  M.  166.  —  Sudaneaiacbee  N.  166).  —  Mobammedaniamuo  ia 
Oetindleo  N.  169  —  Weotlleber  Islam;  Spanien  N.  174.  —  SieiHea  N.  186.  —  Xaioeee 
N.  187.  -  Algier  N.  198.  —  Tripelie  N.  906. 

§  63.    Indien. 

S.  lu  S  6. 

§64.    China.   —    C.  Arendt ,  Professor  am  Seminar 
für  orientalische  Sprachen  bei  der  Universität  Berlin. 
§  65.    Japan. 

8.  die  apAterea  JaArgiage. 

ÜUr  China  und  Japan  vgL  eMuftMOe»  I,  t«*^;  in,  178^179.  —  China  in  den  KklUn§ehrif»m: 
I,  80—88.  —  JudMk  in  Ouna:  I,  68N.  —  Japan  und  NUderiande:  lU,  10^*. 

§66.  Afrika.  —  Missionsinsp.  Dr.  C.  G.  Büttner, 
Lehrer  am  Seminar  für  orientalische  Sprachen  bei 
der  UniTersität  Berlin. 

a  die  opAteren  JabrgAage. 

MiUdmmrtändMr  t.  §§  8,  8,  0,  68.  —  ürataehiehU:  §  1.  —  ArahiHitehta  vom  indigOten  Oaean: 
§  68.  —  Buropäi$<ih€  Kolonialgtibitie:  §§46,  46,  48,  49.  —  NmugU  deutatM  KoUmialgescktdOe 
auch  §  48. 

§67.  Nordamerika.  A.  Entdeckungen  und 
Kolonieen  bis  1762.  —  Dr.  C.  v.  Kalckstein  in 
Berlin ni;295— 300 

AUg§meint  Ü6er  Prähittoris  und  FVlkemwaen:  §  1.  ^  Bäm^Ou  LUUraiur  Ober  üormanrnn 
und  Dänon:  §  80f91.  —  Kolumbu$  und  «pamaeke  KoloniailiUtraiur  üborhaupi:  §  46. 


Prftbiaterie,  ladlaaer  N.  1.  -  Vermaaaen  V.  9ft.  ~  Spanier,  Ptaaioaea.  Helliader,  Sekwad»  Ma 
1700  N.  81.  —  Bngliaebe  Kolonieen  bia  1762:  Bngliader  und  Fraasoaea  H.  49.  —  Kultus 
V.  64.  —  Maesaebuaetta  N.  67.  -  Bbode  lalaad,  Ceaneetieut  N.  68;  Kanada  und  Louietana  K.  88. 
—  Mittlere  Kolonieen  M.  63.  —  Xarelina  N.  66.  —  GeonU  N.  67.  —  Wiaeeaaia  N.  6a  —  Aeadiau 
K.  70.  -  Siebenjibriger  Kampf  N.  71.  —  Sneykfepftdie  V.  88. 


AM.  IT.  AllgwittiMa.  -^Jjj^ 

B.  Yereinigte  Staaten  und  Britisch-Nordamerika  yoiy 
1762  bia  zur  Gegenwart  —  Dr.  H.  B.  Adams, 
Professor  der  Geschichte,  und  Dr.  J.  M.  Vincent, 
Bibliothekar,  an  der  Johns-Hopkins- Universität  in 
Baltimore 111,300—313 

Eämaim  •.  g  4QB. 


/ 


OnwktBhte  4«r  Tex«laigt«a  Stuttoi  N.  1.  —  TarfaatUBg:  ümfuMüda  Dantottugoi 
S.  4;  Hftlfcidttol  H.  11;  Qn«llui  H.  18  —  KaÜMiBldkoBoaiMlm  N.  18.  ~  RinMlfiragMi 
1.  87.  —  BI»irTaplil«eB:  SuBBelwwke  V.  81.  —  Btirtiwiiiner  K.  88.  —  BeiialLinfBD  ram 
KafttwIsB««  K.  48.  —  AlpkftbettMhe  Übtnlekt  N.  45.  —  Kirohenffetohielite:  AUgemciBM 
B.  1181  -  TKialii—  H.  116  (lUlhodkUn  H.  180;  PrMbyterluier  V.  191;  KonsMen  H.  122-195). 

-  Kultvrf  eaekieht«:  GeMllMkaft  H.  197.  -  UtUntmr  H.  180.  —  Anteil  d«v  VaüoiialHftiMi 
B.  181.  —  H«g«r  N.  185.  —  ThMtor  N.  188.  ~  KTMpentloB*  N.  189.  —  BiBselne  Foriodaar 
TJubkiagigkattakiiag  N.  140.  —  Yob  der  ABBBhne  der  YerfiMtaar  bU  lum  Auibrueh  der  BebelUeB 
1861  H.  15«.  ~  Bftrgwkriag  1861-1865  N.  168.  »  Tem  Sehlnlli  dee  Bfligertoieffea  bU  1888  N.  902. 

C.  Ortsgeschichte.     Bibliographisches.     — 

Dieselben 111,313—321 

ItveBf  laBd:  HaeaaelraseiU  N.  914.  —  CoueetieBt  N.  989.  -  Maine  N.  941.  ~  New-Tork  N.  94& 

-  Sfldea:  Hnryland  K.  857.  —  SftdonroHBa  N.  986.  —  Kentaeky  N.  968.  —  Teaaeeeee  N.  969. 

-  Mieseari  H.  87a  —  Alter  Nordweetea  N.  274.  —  Ohie  H.  976.  —  Indiana  N.  991.  —  WieeeMla 
H.  988  —  Paolfleeiaatea:  Califoraien  17.  995.  —  Oregoa  N.  995a.  —  Britiaob-Anerika: 
teebielrte  Ten  Knana»  H.  801.  —  nseberei  H.  801  —  Qaebee  aad  kBaadleehe  lAttMwtar  H.  817. 
~  Bibliographie:  Yereebiedeae  K.  891.  —  Winaor  N.  894-856. 

§68.    Mittel-   und  Südamerika in,ö3— 55 

VtfetckickU  m.  §  1. 

§69.     Australien m,l80^181 

ürtnekiekU  «.  ^  X. 

Abt  lY. 

Allgemeines. 

%  70.     Allgemeine  Weltgeschichte. 

B.  dU  spitoraA  Jakrgftag». 

\  71.  Philosobpie  und  Methodologie  der 
Qesclxichte.  —  Dr.  O.  Bachholz,  Frivatdozent 
der  Geschichte  an  der  Universität  Bonn* 


mmadMgigf  a.  «Melk  §§  1,  49. 

|72^.  Alte  Kirchengeschichte  (bis  c.  700). 
—  Dr.  O.  Zöckler,  Professor  der  Theologie  an  der 
Unirersität  Greifswald IV,1— 3e 

gwMl— tfirieefce  fldhewhniy  b,  §  18. 

AOgraelBci  N.  1. 

IfffgimUrtCu  dM  Ckliftentaau.  Biblitolie  Eialeitnaf  swlateaeobaft  and  Yerwaadtee: 
KealMtBaentUelie  Spraobwieeeaaehaft  H.  15.  -  TeKttoitik  N.  91.  —  lugogik  N.  87.  —  Kritik 
«ad  Erkliraag  nentettaneatliclier  Sokriften:  Allgemeiae  ETangeliearoraehaag  N.  44. 

—  Syaepttker  V.  59.  —  ApeeUIgeeehiekte  K.  6a  —  Faaliaitohe  Briefe  N.  77.  —  Hebrier-Brief 
K.  94.  —  Satbelieeb«  Briefe  N.  109.  —  ApokoWpee  N.  119.  —  .Neateetamentliebe  Ge- 
tekiebte,  Zeitgeeebiobte  aad  biblieebe  Tbeolegie.  Leben  Jeia  K.  191.  —  Apoetolieebea 
Zeitalter  N.  147.  —  Zeitgeaebiebte,  Oeograpbie  aad  Topograpbie  N.  180.  -  IfMbApeBtolisebes 
Zeitalter  Mi  sm  CeutantlB  dea  Orodien.  CbriateaTerfolgaBgea  N.  197.  —  Kirobliobe  Ver- 
Üusaaga-  aad  SittengMobiebte  H.  910.  —  Yeraio&aieebe  Patriatik.  Griecbiaobe  Y&ter:  All- 
geadaea  aad  Didaobe  K.  991;  Apeatoliaobe  Ydter  N.  995;  Apolegetoa  N.  985;  Hippolyina  N.  940. 

—  Lateiaiecbe  YÜer  K.  948.  —  YoTaieftaiaebe  Dogmeageacbiobte  K.  950.  —  Naob' 
MBltuliBlfdlcs  Zeitalter  (4.-7.  Jabrbvndert).  AaüMre  Kirebeageacbiebte  N.  956.  —  Yer- 
faeaange-,  Knltae-  aad  Bitteageaobiebte:  Fapatgeeebiobte  N.  975.  —  Fatriaröbea- 
mecUebte  N.  980.  —  Vdaebsgeaebicbte  K.  988.  —  Kaltaägceobicbte  N.  991.  —  Patriatik  der 
aaebaiodaiaeben  Zelt:  GrieeUaebe  Ydter  N.  800.  —  Bjriaobe  Yftter  N.  811.  —  Lateialaobe 
Ylter  9.  814.  —  Dogmeageaebiebte:  N.  889. 

DrdUfobe  Anilele^e.    Allgeneiaea  N.  887,  —  Hagiolegie  N.  840.  —  Eatakombeaforaobaag  N.  849. 

—  AHebiiallldM  jünet  K.  857. 


AU.  IV.  AUgemalBM. 


Seite 


§  72^.  Kircheligeschichte  des  Hittelalters. 
—  Dr.  Victor  Schnitze,  Professor  der  Theologie 
an  der  Universität  Ghreifswald IV,36— 49 

Papsttum  und  Kaiävrtum  «.  ߧ  13-18.  —  PäpHlieh«  KanäM:  §  74.  —  KotutanUnimJu 
Schenkung:  §  18.  —  Bonifactu»:  ib.  —  Savonarola:  §  44B.  ->  GtschiehU  der  eintOnen 
Kirchen,  SUfUr  etc.,  e.  die  HnMOnen  landeageecMchtliehen  §§.  —  Erttutüge  und  RÜUrarden  §  et. 

Allgemetnes  N.  1.  —  PapstgeMhiohte  K  8.  —  Mönohtam  N.  84.  —  Geistliche  Bitterorden  N.  89  b.  — 
Biogrephieen  N  48.  ~  Lokele  Kirobengesekiohte  N  60a.  —  Verfueung  N.  64.  —  Kultne  N.  78.  — 
Nekrologe  N. 88.  —  Geiitliehe  Poerie  N.  88.  —  Theologie:  Dogmengeschiohte  N.  98.  —  Oer- 
nianen  und  Christentan  N.  96.  —  Taaeendjihrigea  Beieh  N.  97.  —  Biographieoh-TheologiMhee 
N.  98.  —  VoTreformatorieclief  H.  108  —  WaldenBerblbel  K.  111.  —  wFolif  N.  118.  —  Hoeite« 
N  114.  —  Beligiöee«  Leben  aed  kirohliohe  Kaltnrgetehiehte:  Leben  und  Sitten 
N.  117.  —  Beliqnien  N.  119.  —  Denteehe  üniTernt&tea  N.  188.  —  Anfeerdenteohe  ünirerait&ten 
N.  188-186. 

Kirchengeschichte  der  Neuzeit. 

BeformaUon  «.  §  19.  —  Pajwttum:  6  44B.  —  Eirehenreeht:  §  48.  -^  Kirehengeeehiehte  der 
einMtlnen  Länder  in  den  landeageeckuchüitMn  §§. 

§  73.  Paläographie.  —  Geh.  Reg.-Eat  Dr.  W. 
Wattenbach,  Professor  der  historischen  Hilfswissen- 
schaften an  der  Universität  Berlin IV,49    55 

HuAbttcber  oid  HUfsaittel  N.  1.  —  Sanalnnjren  Ten  Sebriftprobev.  Bnglnnd  K.  4.  —  Italien 
K.  5.  —  Frankreieb  N.  8.  —  Blnielne  SebrifUrten.    Uneiale  «.  10.  —  Übergangssobrift  N.   14. 

—  Minnakel  N.  15.  —  Xarolinglfebe  Kalligraphie  N.  16.  —  TironiMbe  NotenN.  81.  -  Ver- 
sebiedenes.    KritiBebe  Zeichen  N.  84.  —  Ornamentik  K.  86.  —  Papier  N.  88. 

§74.  Diplomatik  (1885/8).  —  Dr.  H.  Brefslau, 
Professor  der  Geschichte  an  der  Universität  Strafs- 
hurg  i/E :     .     .     .     .  IV,56-.82 

F«k8laile-S«fllflllllllgei.    Denteobland  N.  1.  —  Frankreich  N.  5.   —  Italien  N.  7.   —   England  N.  9. 

—  Allgemeine  Sebriften  M.  10.  —  AltrVmisebes  uid  pipftliehefl  UrkudenweseiL  Altröndsches 
ürknndenweeen  N.  14.  —  Zaeammenhang  awischen  dem  altrOmiscben  nnd  p&pitlichen  TTrknnden- 
weien  N.  18.  —  P&pstlicbe  Diplomatik:  Bechreibnngen  N.  19a.  —  Material  N.  88.  —  Begister- 
weeen  K.  86.  —  Begisterbflober  N.  40.  —  Sonstige  Qnelleneditionen  N.  66.  —  ürknndenlehre 
N.  68  a.  —  Frinklsehe  und  deotsebe  Kinigsurkuidei.    AUgemeinea  N.  68.  —  Merowinger  N.  67. 

—  Karolinger  N.  74.  —  Biehsische  Bpoche  N.  78.  —  11.  Jahrhundert  K.  86.  —  18.  Jahrhundert 
N.  98.  —  18.  Jahrhundert  N.  100.  —  14.  Jahrhundert  N.  109.  —  Anr^rdentsehe  KOnifnnrknndem. 
Langobardiaobe  Kfiniggdiplome  N  118.  —  AngioTinische  Diplome  Ton  Neapel  N.  114.  —  Fransösiache 
Kftnigaurkunden  N.  117.  —  England  N.  188.  —  D&nemark  N.  184.  —  Ungarn  N  186  a.  —  Urkunden 
anderer  Anssteller.  Ältestes  deutaohea  TJrkundenwesen  N.  129.  —  Bayern  N.  183.  —  Schwaben 
N.  186.  —  Nördliches  und  östliches  Deutschland  N.  188.  —  Zollem  N.  189.  —  SlaTiscbes  Gebiet 
N-  140.  —  Einselnntersuchungen  (N.  141):  Notariatswesen  N.  144  a.  —  Notariatsseioben  N.  146. 

Sphrncistik.  Deutsche  Königssiegel  N.  146  —  Bischofs-,  St&dto-,  F&rstensiegel  N.  149  a.  —  Eng- 
lische Siegel  N.  164.  —  Siegelrecht  N.  167,  168. 


Alphabetisches  Register . 1V,83— 200 

Beigabe:  Zeitschriften-Verzeichnis IV,201— 243 

Siglen  für  einzelne  Zeitschriften IV,244— 250 

Abkürzungen   zur   Bezeichnung   der   übrigen 

Zeitschriften IV,2ö0— 253 

Bemerkungen  für  den  Gebrauch IV,253— 254 


L 


Altertum. 


§1. 

XJrgescliiclite  des  Menscliengesclileclits. 

R.  Soheppig. 

Im  Zeitalter   des  Monismus   sind   die  Grenzen  der   einzelnen   Wissen- 
schaften einigermaben  flieOsend  geworden.    Zomal  für  manche  Bichtangen  der 
NatnrwiBsenschaft   scheint    es   kaum  noch  eine    Schranke  zu    geben  in  der 
Welt  des  Erkennbaren.    Die  Wissenschaft  der  Geschichte  aber  mafs  daran 
festhalten,    dafs  sie  anch  bei  weitester  Erstrecknng  nicht  weiter  zurttckgehen 
kuin  als   bis  znr  Erscheinung  des  Homo  sapiens.    Aufserhalb  ihres  Gebietes 
flQt  darum  die  Frage  nach  dem  Ursprünge  des  Menschen;   die  Diskussion 
Aber  Monogenismus,  Polygenismus  und  Transformismus  (so  wichtig  für  das 
Ventftndnis  der  Bassenfrage  ein  etwaiges  sicheres  Ergebnis  derselben  auch 
sein  wtirde),  muXs  der  Naturwissenschaft  überlassen  bleiben.    Lange  hat  sich 
die  Geschichtswissenschaft  auf  die  kürzere  oder  längere  Vergangenheit  be- 
schrftnkt,    in  welche  die  so  oder  so  fixierte  Erinnerung  der  Menschen,   ihre 
Hanptquelle,   zurückreicht.    Die  weite  Kluft  zwischen   jenem  Anfangspunkte 
geschichtlichen  Interesses  und  den  ältesten  erreichbaren  Spuren  geschichtlicher 
Tradition   ycrsucht  ihr  neuer  Zweig,    die  Ur-   und  Vorgeschichte,   zu  über- 
brücken.    Ihre  Quellen  sind  zunächst  die  Überreste  des  Menschen  und  seiner 
Konstfertigkeit  aus  Zeiten,  in  die  keine  unterstützende  menschliche  Erinnerung 
reicht  (Prähtstorik);  dazu  gesellen  sich  aber  die  Ergebnisse  der  vergleichenden 
Betrachtang  der  Völkerwelt:    Zustände    mögen    an   der   einen  Erdstelle   im 
Tageslichte  der  Beobachtung  erscheinen,   die   an  einer  anderu  längst  über- 
wanden sind,  oder  sie  mögen  wenigstens  Spuren  hinterlassen  haben,  aus  denen 
sie  zu   erschlieüsen   sind  (Ethnologie).    Die  Vorgeschichte   ist   kein    zeitlich 
bestimmter  Begriff  —  je  weniger  weit  die  eigentliche  Geschichte  eines  Landes 
oder  Volkes  zurückreicht,  um  so  näher  rückt  ihre  Grenze  an  die  Gegenwart 
kenuL    Wie  sie  zunächst  der  Aufhellung  der  Geschichte   des  Einzelgebiets 
dient,  darf  anch  die  Berichterstattung  über  ihre  Fortschritte  von  der  über  die 
Fortschritte  der  im  engeren  Sinne  geschichtlichen  Forschung  auf  den  Einzel- 
g^bieten  nicht  getrennt  werden.    Aber  wie  neben  den  Spezialgeschichten  die 
sUgemeine  Geschichte  steht,  so  neben  den  speziellen  Prähistorien  die  allge- 

7ibTMb«Tiebt«  d«r  OeMhiohtowli8«nsohaft.    1868.    I.  1 


1^2  §1*     Urgesehichte.    Scheppig. 

meine  Prähistorie.  Auf  diese  ist  der  vorliegende  Jahresbericht  beschränkt. 
Er  hat  es  zu  thnn  mit  den  Fragen  nach  dem  Alter  des  Menschengeschlechts, 
seiner  Ansstrahlnngsstelle,  seinen  Rassen  nnd  ihrer  vorhistorischen  Aus- 
breitung aber  die  Erdoberfläche  nnd  den  vorgeschichtlichen  Zuständen,  d.  h. 
allem  was  man  von  dem  Thun  und  Sein  des  vorgeschichtlichen  Menschen 
wissen  kann. 

CtescmUda/tgMJ/u/ngen*  Bei  einer  im  lebhaftesten  Fortschritt  be- 
griffenen jungen  Wissenschaft  können  eigentlich  abschliefsende  Werke  nicht 
erwartet  werden;  der  Schwerpunkt  liegt  auf  den  Einzelarbeiten.  Dazukommt, 
dafs  die  Ansichten  der  Forscher  der  verschiedenen  Kulturländer  noch  keine 
volle  Obereinstimmung  zeigen.  Die  mehr  oder  weniger  umfassenden  Übersichten 
der  bisherigen  Ergebnisse,  die  uns  geboten  werden,  zeigen  daher  einen  mehr 
nationalen  Charakter.  Den  Standpunkt  der  deutschen  Wissenschaft  vertritt 
auf  das  würdigste  das  im  Yozjahre  erschienene  Werk  Job.  Rankes,^)  das 
jetzt  Deniker')  in  diesem  Sinne  excerpiert  hat  und  zu  dem  die  im  Berichts- 
jahre vollendete  Völkerkunde  Ratzeis  >)  die  ethnographische  Ergänzung 
liefert.  Nicht  die  gleiche  wissenschaftliche  Vorsicht,  die  Rankes  Werk  aus- 
zeichnet, beobachtet  Alsberg.^)  Das  im  Erscheinen  begriffene  Handwörter- 
buch der  Zoologie,  Anthropologie  und  Ethnologie^)  hat  fdr  die  zwei  letzteren 
Gebiete  den  Beifall  der  Fachkreise  nicht  gefunden.  —  Aus  Frankreich  kommt 
uns  ein  populäres  Buch  von  Debierre;^)  das  in  der  Prähistorik  den  Stand- 
punkt Mortillets  vertretende  Dictionnaire^  ist   inzwischen  vollendet  worden. 

AUer  des  Menschengeschlechts.  Eine  von  vorsichtiger  Me- 
thodik getragene  Studie  Aber  das  geologische  Vorkommen  sicher  erwiesener 
Spuren  des  Menschen  giebt  Boule.^)  Obwohl  er  die  Existenz  des  tertiären 
Menschen  f&r  wahrscheinlich  hält  (dessen  sichere  Spuren  freilich  nicht  in 
Westeuropa  zu  suchen  seien,  da  der  Mensch  erst  mit  der  quartären  Fauna 
von  Norden  und  von  Asien  her  nach  Europa  gekommen  zu  sein  scheine), 
nimmt  er  einstweilen  die  Steinäxte  von  St  Acheul  und  Ghelles  für  die 
ältesten  sicher  bekannten  Menschenwerke  und  beschränkt  seine  Forschung  auf 
das  Quartär.  In  Anbetracht  der  Unsicherheit  der  paläontologischen  Methode 
stellt  er  die  stratigraphische  voran,  d.  h.  er  beurteilt  das  Alter  der  Schichten 
nach  ihrer  Lagerung.  Unter  diesem  Gesichtspunkt  geht  er  die  geologisch 
genau  erforschten  alten  Gletschergebiete  durch,  das  skandinavische,  britannische, 
alpine,  auvergnatische,  pyrenäische  nnd  nordamerikanische,  und  wirft  erst  zum 
Schlufs  einen  Blick  auf  die   geologisch  weniger  leicht  zu  synchronisierenden 


1)  J.  Bänke,  D.  Mensch,  b,  JB.  10,  I,  191^«^.  —  2)  Deniker,  Le  pr^historiqne  en 
AUemagne:  B.  d'AnthropoI.  17,  S.  59—72.  —  8)  Fr.  Batzel,  Vdlkerkonde.  Hit  1120 
Abb.  im  Text,  30  Aquarelltafeln  u.  5  Karten  3  Bände.  Leipzig,  Bibl.  Inst  1885/8.  gr.  8. 
X,  660:  X,  815;  YUI,  778  S.  M.  42,00.  —  4)  M.  Aisberg,  Anthropologie  mit  Berttck». 
d.  Urgeseh.  d.  Menschen,  allg.  fafiilich  dargestellt  Stattgart,  Weisert  1887.  407  6. 
M.  6,00.  |[Z8.  f.  Ethnol.  20,  249  f.  ( Virchow).]|  >-  5)  A.  Beichenow,  Handwörterbnoh 
d.  Zoologie,  Anthropologie,  Ethnologie.  M.  Holischn.  Bd.  5.  Breslau,  Trewendt  640  S. 
H.  16,00.  ->  6)  Ch.  Debierre,  UHomme  a^ant  Thist  Atoc  84  figores.  Paris,  Baüliöre. 
18<*.  304  S.  fr.  3,50.  ([Mat^rianx  ponr  lliist  pr.  et  nat.  de  l'homme  22,  80,  1,  (Car- 
tailhac).  B.  d'Anthrop.  22,  77  (CoIlignon).]|  —  7)  Dictionnaire  des  sciences  anthro- 
polog.  Anatomie,  cr&niologie,  arch6ologie,  pröhiat.,  ethnogr.  (moears,  arts,  industrie),  d4mogr., 
laogues,  religions.  Publik  sans  la  direction  de  A.  Bertillon,  Conderean,  A.  HoTelae- 
qne,  Issaurat,  A.  Lef&Tre,  Ch.  Letonrnean,  G.  de  Mortillet,  Thalia  et  £.  V6ron. 
Avec  286  figores.  Paris,  Doin.  4«.  1128  S.  30  fr.  (komplet  1889.)  —  8)  M.  Boule, 
Essai  de  paltentologie  stratigraphiqne  de  l'homme:  B.  d'Anthröpol.  17,  S.  129 — 44,  272 — 97, 
386—411,    647—80.     {[Mat^rianx  ponr  l'hist  pr.  et  nat.    de    lliomme  22,    470  ff.  564  ff. 


§  1.    Urgeachichte.     Scheppig.  X.3 

Sdnehten,   deren  Funde    den  französischen  Prfthistorikern  die  Unterlage  fbr 
Oure  Klasnificationen  und  Periodisiernngen  gegeben  habßn.    Nirgends  findet  er 
Aiü&ls,   die    die    enropftischen  Fnnde   enthaltenden  Schichten   für  prSgladal 
anznsehn;    soweit  sie  nicht  postgladal  sind,   erklärt   er   sie  für  interglacial. 
Seine  Schlnbfolgeningen  fftr  Europa  sind  die  folgenden:  Die  miocäne  Epoche 
binterl&fst  das  in   seinen  Hauptfonnen  fertige  Europa.    Die  pliocäne  ist  nicht 
durch  groüse  Killte  sondem  durch  gewaltige  NiederschlSge  charakterisiert,  indem 
die  groben  Höben    als  Kondensatoren  wirken.    Daraus  folgt  die  groüsartige 
Gletscherbüdnng.      Sie  ist  eine  langsame  und  periodisch  wechselnde,  indem 
iatergladale    Zeiten    klimatischen   Änderungen   entsprechen.    Allmählich   ist 
daher  auch  der  Wechsel  in  den  Faunen;  nicht  nur  Vernichtung  sondem  auch 
Wandenmg   spielt  dabei  eine  Bolle.    Die  in  den  Schichten  der  Yereisungs- 
gebiete  (und  den  diesen  auch  stratigraphisch  gleichzeitig  zu  setzenden  Sjes- 
schichten  der  Sonune,  Seine  und  Marne)  gefundenen  Artefacta  des  Typus  von 
St.  Acheul  nnd  Chelles  gehören  der  letzten  interglacialen  Periode  an,  d.  h. 
der  Zdt  vor  der   letzten   groüsen  Ausdehnung   der  Vereisung;  gleichzeitige 
Skelettreste   sind  aher  nicht  erhalten.    Sehr  vorsichtig  drückt  sich  B.  hetreft 
Nordamerikas  ans,  da  es  noch  nicht  gelungen  ist,  die  gleichfalls  mehrfachen 
Eisperioden    mit    denen  Europas   zu   synchronisieren    und  die  Quartärfauna 
^ich  der  Europas  in  sichere  Perioden  zu  teilen.     So  viel  scheint  gesichert, 
daüs  der  Mensch  einen   Teil  Nordamerikas   von  den  Ufern   des  Mississippi 
his  zum  atlantischen  Ocean  einnahm,  als  der  ganze  Norden  des  Kontinents 
von  Eis  bedeckt  war,  und  dalis  er  in  dem  ganzen  Gebiete  südlich  der  grofsen 
Gletscher  der  Zeitgenoese  des  Mastodon  und  des  Mammut  war.    Die  weiter 
westlich  gemachten  Funde  und  die  daraus  gezogenen  Schlüsse  auf  ein  höheres 
Alter  des  Menschengeschlechts  werden  einer  Kritik  unterzogen  und  einige  davon 
emstlieherer  Prüfung    empfohlen.  —  Einen   derselben   hat  im  Berichtsjahre 
Skertchly')   behandelt     Er   betrifft  im  californischen  FluDskies  gelagerte 
Steinmörser:  dafis  die   betreffenden  Schichten  tertiär  seien,  wtlrde  von  Geo- 
logen nie  bezweifelt  worden  sein,  wären  nicht  eben  diese  menschlichen  Arte- 
£akta  darin  gefunden  worden.    So  aber  ist  Skertchly  zu  der  Annahme  geneigt, 
dalis  äe  zeitlich   den  Eisperioden  anderer  Gegenden  gleichstehen.    Immerhin 
würden  die  Funde  das   sehr   hohe  Alter   des   amerikanischen  Menschen  be- 
weisen.   Dasselbe  Milstrauen  gegenüber  Funden  höherer  Artefakta  in  tertiären, 
ja  selbst  interglacialen  Schichten  kommt  in  Brinton^s  Obersicht  der  Data 
t&T  die  Erforschung    der  prähistorischen  Chronologie   Amerikas    zum   Aus- 
druck. ^^)     Nach  ihm  lebte  der  Mensch  sowohl  in  Nord-  als  in  Südamerika 
erst   unmittelbar    nach   der  Eiszeit.    Es   ist   nur    billig  dagegen   daran    zu 
erinnern,    dais  im  Yoijahre  Schmidt ^^)   fär   die  Annahme  des   tertiären 
Menschen  eingetreten  ist    Eine  sehr  beträchtliche  Herabsetzung  des  Alters 
des  Menschengeschlechts  würde  sich  ergeben,  wenn  diejenigen  Becht  hätten, 
die   nach  Mortillets   Vorgang   (anläfsllch   des  vereinzelten  Schädels   von  La 
Naulette)    aus   der  Unentwickeltheit   der  apophyses  geni  die  Sprachlosigkeit 
ältester  Bässen  erschliefsen;  denn  der  sprachlose  Mensch  könnte  nur  als  Yor- 


(Cartailhae).]!  —  9)  S.  B.  J.  Skertchly,  On  fhe  Oeconence  of  Stone  Mortan  in  the 
■CMBt  (Pliooeoe?)  Biver  Onrels  of  Batte  Coanty,  California.  With  plate.:  J.  Anthrop.  luat 
«iOnat  Bntmn  a.  Ireland  17,  S.  382/6,  DiakoMion:  386/7.  —  10)  D.  Brinton,  A  Befifiw 
^  äa  Data  Idr  the  Stody  of  the  Frehistoric  GhroDology  of  America:  Froc  of  the  Am.  Anoc. 
&r  fbo  Adwaaeement  of  Science.    86  th  Meeting  held  at  New  York,  Aognat  1887.    S.  282—819. 

Silea.    8*.  10*)  B.  S  ch  m  id  t ,  D.  ältesten  Sporen  d.  Menschen  in  Nordamerika.    (=  Samml. 

1* 


T4  i^'     Uigeschicbte.     Scheppig. 

länfer  des  homo  sapiens  angesehen  werden.  Für  diese  in  anatomischen 
Kreisen  nichts  weniger  als  angenommene  Ansicht^^^b)  hatte  sich  auf  der  Yer- 
sammlnng  der  American  Association  1885  Horatio  Haie  ausgesprochen,  der, 
was  er  Canstadt-,^^^)  Riverdrift-  oder  Cbellean  Race  nennt,  f&r  spradüos 
erklärt  und  den  sprechenden  Menschen  erst  in  der  Gro-Magnon,  Höhlen-  oder 
magdalenischen  Rasse  vor  etwa  7  000  Jahren  auftreten  läfst^^)  Auf  der 
Versammlung  der  British  Association  1887  zeigte  sich  A.  H.  Sayce  der 
gleichen  Meinung  geneigt^^)  und  im  Berichtsjahr  hat  er  sich,  gelegentlich  der 
Besprechung  einer  Arbeit  von  Alotte,  in  welcher  die  ersten  Anfilnge  der 
Schrift  fOr  ftlter  als  die  artikulierte  Sprache  erklärt  werden,  noch  bestinunter 
dahin  ausgesprochen,  dab  die  paläolithischen  Menschen  von  Stldfrankreich, 
die  Rentier-  und  Mammutfiguren  in  Knochen  ritzten,  eher  fdr  sprachlos 
zu  halten  seien.  Mortillets  anatomischen  Beweis  hält  freilich  auch  er  nicht 
fOr  durchschlagend. ^3)  Die  Frage  wird  in  der  neuesten  Auflage  von  Stein- 
thals bekanntem  Hauptwerk'^)  ansfohrlich  behandelt. i^) 

Wiege  des  Menschengeschlechts.  Dafe  diese  Frage  vor  Be- 
endigung der  Untersuchungen  über  das  älteste  Vorkommen  des  Menschen 
nicht  spruchreif  sein  kann,  erhellt  von  selbst  Während  sich  im  Streite  der 
Meinungen  wieder  eine  Stimme  für  einen  untergegangenen  Südkontinent  er- 
hebt, ^^)  weisen  die  meisten,  wie  ja  auch  Boule  den  europäischen  Menschen 
von  Norden  und  von  Asien  her  eingewandert  denkt,  auf  den  Norden.  ^7' i^) 
Lombard  dehnt  Saportas  Theorie  von  der  Verbreitung  der  Floren  von  den 
Polargegenden  her  auf  die  Faunen  aus.  Wenn  der  Mensch  auf  den  vom 
Ocean  abgeschlossenen  südpolaren  Gebieten  erschien,  ist  er  dort  wieder  ver- 
schwunden. Aber  von  den  circumpolaren  Gegenden  des  Nordens  hat  er  sich 
auf  denselben  Wegen  wie  die  anderen  Spezies  bis  zum  Süden  ausgebreitet. 

Scheidung  der  Sassen  und  Völker.  Die  Vorgeschichte  hat 
es  nicht  mit  Individuen  zu  thun,  sondern  nur  mit  Rassen  und  Völkern.  Sie 
hat  darum  ein  grofses  Interesse  an  dem,  was  die  Fortschritte  der  Anthro- 
pologie und  Ethnologie  für  die  Auffassung  der  Charakteristica  und  damit  für 
eine  scharfe  Unterscheidung  leisten;  dies  Interesse  ist  um  so  grösser,  als  ihr, 
der  Natur  der  Sache  nach,  nur  ein  bruchstückartiges  Material  vorzuliegen 
pflegt,  aus  dem  oft  sehr  weitgehende  Folgerungen  zu  ziehen  sind. 

Für  eine  genealogische  Klassifikation  sind  die  somatischen  Merkmale 
die  mafsgebenden,  da  sie  anerkanntermalsen  die  beharrlichsten  sind  und  nur 
durch  Vererbung  übertragen  werden.  Der  Grad  dieser  Beharrlichkeit  bleibt 
freOich  noch  immer  ein  Gegenstand  der  wissenschaftlichen  Diskussion.  Im 
ganzen  gilt  der  Mensch  als  ein  Dauertypus,  dessen  Varietäten  oder  Rassen 


gemeiiiYent  wiu.  VortrSge  Heft  14,  15.)  1887.  58  S.  —  101»)  Vgl.  Topinard  in 
B.  d'Anthrop.  17,  105.  —  lOe)  Ygl.  über  diesen  Begriff  d.  hamoristiflchen  Sätse  von  Fr  aas 
in  KBAAnth.  19,  125/6.  —  11)  H.  Haie,  The  Origin  of  Langnages,  and  the  Antiquity  of 
Speaking  Man.:  Proc  Am.  Absoc.  for  the  Advancement  of  Science  35,  1886,  S.  279— 32S.  — 
12)  A.  H.  Sayce,  The  Study  of  Langnage  and  the  Evidenoe  we  may  derive  ficom  it  aa  to 
the  Hiat  and  Development  of  Language:  Beport  Br.  Asaoc  for  the  Advanoement  of  Science 
57,  S.  885-— 95.  —  13)  L.  Alotte,  Primordialit6  de  l'^critare  dans  la  genese  du  langage 
hnmain.  Paria,  Vieweg.  16».  72  S.  |[Ac  34,  27  (8ayce).]|  —  14)  H.  Steinthal,  D. 
Unprong  d.  Sprache  im  Zuaammenhange  mit  d.  leisten  Fragen  alles  Wissens.  4.  Aoflage. 
Berlin,  Dfimmler.  XX,  360  S.  M.  8,00.  (p.  264~-8l).  —  15)  X  !>•  ^-  Brinton,  The 
Langnage  of  Palaeolithie  Man.  Philadelphia,  Mc  Calla.  —  16)  A.  F.  Ghamberlain, 
Prehist  Ethnology:  Pzoc.  Canadian  Insütate  22,  S.  144/5.  —  17)  H.  Hicks,  On  the  Mi- 
grations  of  the  Pre-glacial  Man.:  Bep.  Br.  Assoc  for  the  Advancement  of  Science  57,  S.  912. 
^  18)  Lombard,   Le    centre   de  cr^ation  on  d'apparition  de  l'esp^  hnmaine:   Ball.    aoc. 


§1.     Urgeschichte.    Scheppig.  X5 

feststehen    soweit    wir   irgend  zorückgehen  können.     Während  aber  HolP®) 
umehmen  zu  mOssen  glaubt,  dab  die  transformierenden  Einflösse,  die  einst  jene 
Tirietftten  geschaffen,  fortwirken,  betont  yirchow,^^^)  dab  es  noch  nirgends 
gelungen  sei,  den   empirischen  Nachweis  einer  durchgreifenden  und  bleibenden 
Terftndenmg    eines    Stammes   oder   einer  Sippe    von   Menschen    durch    das 
MDien    zu    ftthren     nnd    dafs   darum   die  Umwandelung   durch   Beimischung 
anderer  Typen    wahrscheinlicher  sei,   wobei   die   endliche  Einigung   der  In- 
difidaen  durch  die  diminierong  des  einen  Elements  aus  der  Mischung  hervor- 
gebracht   werde.    —   Dem  Studium  der  somatischen  Merkmale  des  Menschen 
ist  die    ganze    Arbeit    der  Anthropologie   gewidmet.  ^^)     Eine  Anleitung   zu 
Beobachtnngen   hat    in    dem  in  neuer  Auflage  erschienenen  grofsen  deutschen 
Sammelwerke^*)  Yirchow,  ausführlicher  Schmidt*')  in  einem  besonderen 
Werke  gegeben^  in  dem  er  nach  einander  die  metrischen  nnd  die  deskriptiven 
Merkmale  nnd  die  Zusammenstellung  der  Individualbeobachtungen  zu  Gruppen 
und   Reihen    behandelt.     Unter   den   metrischen  Merkmalen    steht    für   die 
Rassenscheidnng    obenan   die  Schädelform,   der  Benedikt*^)   ein   grOlseres 
W^k  widmet,  in  dem  er  die  geometrischen  Gesetze  ihres  Baues  darlegt;  aber 
ein  neaes  Messnngsinstniment  berichtet  TörOk.*^)    Aus  den  langen  Knochen 
die  Statur   zn    ermitteln    ist  Beddoe*^)    mit   schärferer  Methodik   bemüht 
Für  umfassendste  Anthropometrie  plädiert  von  neuem  Galton.*^**^)  —  Unter 
den  deskriptiven   Merkmalen  hat  in  der  Bassenscheidung  die  Beschaffenheit 
d^  Haars  die  grö£ste  Bolle  gespielt:   das  fortdauernde  Interesse  an  seinem 
genauen  Studium   zeigt  eine  Arbeit  von  Fritsch.*^)     Die  Physiognomik  be- 
handelt  wissenschaftlich    Schaaffhausen.'^)  —   Für   die  Gewinnung    von 
Typen   mag   erwähnt  werden,   dafs  Galtons  Methode    der  Aufnahme   photo- 
graphischer Mittelbilder  in  Amerika  von  J.  S.  Billings  auch  auf  die  Kranio- 
logie  angewendet  worden  ist'^) 

Nachdem  man  sich  überzeugt  hat  zu  wie  absonderlichen  Ergebnissen  die 
Begründung  von  Klassifikationen  auf  eines  oder  das  andere  der  somatischen 
Merkmale  des  Menschen  führt,  wird  man  mit  der  Aufstellung  neuer  um- 
fassender Systeme  zu  warten  geneigt  sein.  Aber  das  Auftreten  der  Bassen- 
elemente  wird  eifrig  weiter  erforscht.  Ober  die  prähistorischen  Bässen  West- 
europas handelt  Salmon.^^)  Ohne  zu  behaupten,  dafs  sich  die  Brachycephalie 
im  paläolithischen   Alter   nicht  doch  noch  finden   könne,  etwa    ösUich   von 


d'sBÜiTop.  d«  Paria  11,  (3e  s^rie),  S.  688/88.  —  19)  M.  Ho  11,  Über  d.  in  Vorarlberg  Tor- 
kommenden  Schldelformen :   Hitt  Anthrop.  Ges.  Wien  18,  S.  1 — 24.  —  20)  B.  Vircbow, 

Ägypten,    s.    §8**. 21)    X   P*   Topinard,   Anthropologie.     Üben.    y.  B.  KeabaasB. 

2.  Anagabe.  Leiprag,  Baldamiu.  XTT,  540  S.  M.  6,00.  —  22)  6.  Keamayer,  Anleitung 
so  vineoechaftlichen  Beobachtungen  anf  Beiaen,  in  Einzelabhandlangen.  2.  Aofl.  2  Bände. 
Bcrtin,  Oppenheim.  XIII,  653,  Y,  627  S.  M.  84,00.  —  23)  £.  Schmidt,  Antbropologiache 
Methoden.  Anleitung  z.  Beobachten  a.  Sammeln  für  Laboratorionf  u.  Beiae.  Mit  zahlreichen 
Abb.  im  Text  Leipzig,  Veit.  lY,  886  S.  M.  6,00.  —  24)  M.  Benedikt,  Kraniometrie 
n.  Kq»ba]ometzi6.  Wien,  UrbaniLS.  VUI,  178  S.  —  25)  A.  v.  Török,  Über  e.  Unireraal- 
Kaücmieter.  Zur  Beform  d.  kraniometriachen  Methodik.  Mit  5  Holzachn.  n.  4  lith.  Tafeln. 
L^nig,  Thieme.  185  S.  —  26)  J.  Beddoe,  On  the  Statore  of  the  Older  Bacea  of  £ng- 
laad  aa  eatimated  fxom  the  Long  Bonee:  JAnthrLiat.  17,  202/9.  —  27)  Fr.  Galton,  Addreaa 
dcÜTered  at  the  AnniTerury  Meeting  of  the  Anthr.  Inat.  of  Great  Britain  and  Ireland:  J. 
Aathiop.  Inat  of  Gr.  Britain  a.  Ireland  17,  8.  846—54.  —  28)  id.,  Peraonal  Identification 
ad  Baaeripäoa:  ib.  18,  S.  177—92.  —  29)  Fritach,  Bemerkungen  z.  anthropolog.  Haar- 
■Btenochong:  Yerhh.  d«  Berliner  Gea.  f.  Anthropologie  Jahrg.  1888,  S.  187—94.  —  30) 
fl.  Sehaafhaoaen,  X>.  Fhyaiognomik:  Arch.  f  Anthr.  17,  S.  809—88.  |[B.  d.  Anthrop. 
17,  495/6.  (Laloy).]!  —  31)  S.  Am.  Antiqoarian  10,  53/4.  —  32)  P.  Salmon,  Lea 
BaMa  iinmMuji,«  pr^hitftoriqaea.    Paria,  Wattier.     44  8.     Deagl.  in  d.  Artikel  Bacea  homainea 


Xfi  §  !•     Urgatchichte.    Scbeppig^. 

Böhmen  nach  dem  Ural  hin,  kommt  er  darch  Ausscheidung  der  knrzen 
Schädel  von  Furfooz  und  Solatr6  (die  er  für  neolithisch  oder  noch  sp&ter 
erklftrt)  zn  der  Annahme,  dab  alle  Schädel  der  paläolitMschen  oder  qaar- 
tftren  2^it  lang  seien.  Dieser  Dolichocephalie  trete  in  der  neolithischen  Epoche 
eine  graduelle  Infiltration  eines  brachycephalen  Elementes  zur  Seite,  welches 
zu  Ende  der  Epoche  überwiege.  In  Anbetracht  des  wenig  nmfiinglichen 
Materials  und  des  zweifelhaften  Alters  mancher  der  Schädel  wird  man  das 
Urteil  besser  reservieren.  —  Auf  das  ausgedehnteste  Material  stützen  sich  die 
Untersuchungen  über  Augen-  und  Haarfarbe  lebender  Völker,  die  für  die 
Erkenntnis  von  fortlebenden  Rassenelementen  von  hoher  Bedeutung  sind. 
Nachdem  die  ErgebnissiQ  der  bezüglichen  Untersuchung  Mitteleuropas  ver- 
öffentlicht sind,  nachdem  Beddoe  für  England  wichtige  Beiträge  geleistet  hat, 
ist  es  erfreulich  zu  vernehmen,  dafs  auch  für  Frankreich  die  Material- 
sammlung abgeschlossen  isf ) 

Weit  hinter  den  anthropologischen  Merkmalen  stehen  für  die  Völker- 
scheidung die  ethnologischen  zurück,  weil  sie  in  mehr  oder  weniger  raschem 
Flusse  der  Entwickelung  begriffen  und  durch  socialen  Kontakt  übertragbar 
sind.  Mit  diesem  Vorbehalt,  dalis  sie  aus  den  genannten  Gründen  fOr  eine 
genealogische  Klassifikation  unbrauchbar  sind,  werden  sie  immerhin  für  die 
Scheidung  vorgeschichtlicher  Völker  von  gröüstem  Nutzen  sein  können,  wenn 
es  gelingt,  exakte  Typen  aufzustellen.  Dazu  hat  es  aber  bisher  nur  die 
Linguistik  gebracht,  während  die  anderen  Zweigwissenschaften  der  Sociologie 
noch  in  den  Anfängen  stecken.  Gegenüber  dem  fortgesetzten  Miüsbrauche 
der  trotz  Bastians  Warnungen  mit  vereinzelten  oder  gleichgiltigen  Ähnlich- 
keiten getrieben  wird,  ist  es  wichtig,  die  methodischen  Bestrebungen  zu  ver- 
folgen, die  hier  eine  sichere  wissenschaftliche  Grundlegung  zum  Ziele  haben. 
Um  für  die  Erkenntnis  des  Zuständlichen  nicht  auf  das  zufällige  Beobachten, 
das  oft  die  interessantesten  Punkte  übergeht,  angewiesen  zu  sein,  werden  den 
Reisenden  Anweisungen  mitgegeben,  die  ihren  Blick  auf  alle  Erscheinungen 
richten  sollen,  welche  nach  dem  dermaligen  Stande  der  Theorie  wesentlich 
sind.  Das  schon  erwähnte  Sammelwerk'^»)  enthält  solche  Beobachtungs- 
anweisungen von  H.  Steinthal  für  Linguistik,  von  H.  Schubert  für  das 
Zählen,  von  A.  Bastian  fUr  allgemeine  Ethnologie,  von  R.  Virchow  für 
Prähistorik.  Das  ältere  sociologische  Fragebuch  der  Pariser  anthropologischen 
Gesellschaft  hat  im  Berichtsjahre  zwei  Ausfüllungen  erhalten.'^)  Auch  die 
wünschenswerte  Spezialisierung  der  Fragstellung  nach  Völkern'^)  und  Gegen- 
ständen'^) wird  weiter  fortgesetzt.  —  Der  gleiche  Eifer  ist  der  Erkenntnis 
des  Bestandes  der  materiellen  Kulturgüter  zugewendet.  Das  preufsische 
Kultusministerium  hat  durch  A.  Vofs  eine  Anweisung  zu  Ausgrabungen  ver- 
öffentlichen   lassen.' 7)      Einen    Überblick    der  wichtigsten    ethnographischen 


dM  Diotionnaire  des  adeBces  anthropol.  p.  949->ö8.  —  33)  Topin trd,  Cldtare  de  Ten- 
qndte  aar  U  statittiqae  de  Im  cooleiiir  de«  yeox  et  def  cheyeax  en  Fnnce :  Ball.  Soc.  d'Anthrop. 
Pari!  11  ($•  s^iie),  S.  815/6.  —  33*)  Neamayer,  a.  o.  No.  22.  —  34)  Bull.  Soc. 
d'Anthropol.  Paris  11  (3e  a^rie),  886—410  (Neu  Gamea)  a.  648—62  (Qaeenaland).  —  3a) 
D.  Canadian  I&stitat  hat  e.  Sociological  Circular  betreftend  d.  nordamerikanitchen  Indianer 
erlaiaen  (Proo.  Can.  Inst  24,  62/5).  E.  in  armenischer  Sprache  abgefafstes  «Programm  i. 
Aufsammeln  t.  ethnographischem  Material  u.  y.  Volksgebräuchen'  ist  d.  Wiener  Anthrop.  Qe- 
Seilschaft  sagegangen  (lütt  d.  A.  Ges.  in  Wien,  Bd.  18,  Sitsongsber.  p.  20).  —  36)  D. 
Forscher  über  Totemismaa,  J.  G.  Fracer,  Trinity  College,  Cambridge  yersendet  «Qaeations  on 
the  manners,  oastoms,  religion,  superatitions  etc.  of  anciyilized  or  semi-ciriliaed  ptöpM.  So 
Prof.  Bolton  in  New  York  über  Aosdrttcke  d.  beim  Sprechen  za  Haastieren  gebraaoht  werden 
(Mitt.  Anthrop.  Ges.  Wien,  Bd.  18,  Sitsongsber.  82).  —  37)  Merkbach,  s.  a.  {11^  —  38) 


§1.    UtKAMhiehto.    Seheppig.  1^7 

giebt  Bahnson,*^)  eine  forOanfende  Benachrichtigang  ttber  ihren 
Zawadis  das  neue  internationale  ArdÜT  ftkr  Ethnographie.'*)  Über  die  be- 
tehrendste Art  d^  Anfstellnng  bandelt  Pitt-RiTer8><^)  Wesentlich  auf 
ethnologische  Orttnde  gestfitzt,  leugnet  Brinton^<^}  den  Zusammenhang  der 
smerikaiiiachen  |mit  der  mongolischen  Rasse.  Dafs  kein  Bmch  zwischen  der 
TOfridstorlseben  nnd  der  historischen  BeyOlkemng  Amerikas  bestehe,  betont 
Abbott,^^^)  ide  dasselbe  fftr  Europa  als  zugestanden  gelten  kann. 

JRrMUatorOt  im  engeren  Sinne.  Ehe  die  im  engeren  Sinne 
so  genannte  Prfthistorik,  d.  h.  die  Erforschung  der  Vorgeschichte  aus  den 
Funden,  allgemeine  Ergebnisse  tou  wirklicher  Sicherheit  haben  kann,  ist  die 
augedebnteste  Materialbeschaffung  erforderlich.  Ist  der  Befund  flbersichtlich, 
womögU^  kartographisch  dargestellt,  so  werden  sich  die  Ausdehnung  und  der 
Bestand  der  einzelnen  materiellen  Kulturen  —  denn  nur  diese  sind  auf  diesem 
Forsdumgswege  erkennbar  —  und  wohl  auch  die  Wege  ihrer  Ausbreitung 
und  Übertragung  bestimmen  lassen.  Die  flei&igste  Arbeit  ist  in  allen  Kultur- 
ÜBdem  der  Yermehrung  und  kritischen  Bestimmung  dieses  Materials  gewidmet; 
die  Verzeichnung  ihrer  Ergebnisse  fftllt  eigene  Bibliographieen^^) 

Da  die  spezielle  Prfthistorie  der  einzelnen  Länder  aulserdem  den  Einzel- 
abechnitten  des  gegenwärtigen  Jahresberichts^Vt)  zufilllt,  so  brauchen  hier  nur 
die  Übersichten  Ober  weitere  Gebiete  aufgeftlhrt  zu  werden. 

Europa,  Einen  Überblick  der  Arbeiten  der  prähistorischen  Archäologie 
in  Westeuropa  hat  für  amerikanische  Leser  Tb.  Wilson^')  gegeben. 

Portugal  Nachdem  Estacio  da  Veiga  in  den  beiden  Torangegangenen 
Jahren  in  zwei  Bänden^')  die  HOhlen,  die  megalithischen  Denkmäler  und  die 
neolithischen  Funde  behandelt  hatte,  yerbeilst  er  nun^^)  einen  dritten 
Band  seiner  Palftoethnologie  Ton  Algarye,  der  in  der  Beschreibung  einer 
N^oropole  den  Übergang  you  der  neolithischen  Epoche  zur  ersten  Metallzeit 
(Kupfer,  Bronze,  Eisen)  charakterisieren  soll.  —  Bei  der  Ankündigung  einer 
ersten  in  Portugal  zu  haltenden  Vorlesung  über  Archäologie  theilt  J.  de  SUtu 
den  Fund  reiner  Kupferobjekte  bei  Leiria  (Estremadura)  mit  Mortui  et  ^^) 
erklärt  denselben  für  äufserst  wichtig,  indem  er  darauf  hinweist,  wie  in  diese 
westlichsten  Kupferländer,  deren  Zinnminen  in  allerältester  Zeit  noch  nicht 
hecheltet  wurden,  das  you  Osten  kommende  Zinn  am  spärlichsten  zuströmte.^^) 

Spanien.    Von  ihrem  1887  zu  Antwerpen  erschienenen  groben  Werke 


&.  Bftlmaon,  Üb.  ethnogiEphische  Miueen.  M.  bfd.  Berttckricht  d.  Sunnüangen  in  Dentachl., 
Öttor.  n.  ItaUmi.  (Aiu  den:  Mitt.  Oet.  Anfhr.Wien.  Bd.  18.  8.109  ff.}  Wien,  HSlder.  i: 
56  8.  M.  4,00.  I [Intarn.  Axcb.  f.  Bthnogr.  S,  74/6  (M.  Uhle).]|  —  39)  Internat  Axdi.  f. 
BtkaogKspide.  Bd.  L  —  40)  Pitt-Biyert,  Address  deliyered  befoxe  the  Anthzopologieal 
Section  of  fhe  Br.  Assocuition:  Bep.  Br.  Ass.  for  the  Adr.  of  Sdenee  58  8.  826— S6.  — 
40)  D.  O.  Brinton,  On  ttie  alleged  Mongolitn  AfBnities  of  the  Ameriean  Bace:  Soienoe 
flTeir  Tork)  12,  8,  181/8.  (pfitt  Anthrop.  Ges.  Wien  18,  276/7.  ( Andree).]|  Vgl.  bienn 
H,  tan  Kate,  A  Beply  to  br.  D.  G.  Brinton  (ib.  p.  227/S)  n.  Brinton,  On  the  alleged 
Uoft^eimA  Tndts  in  fhe  American  Bace:  in  Beply  to  Dr.  H.  ten  Kate  (ib.  889).  —  40^) 
Ch.  C.  Abbott,  Bridences  of  the  Antiquity  of  Kan  in  Eastem  North  America:  Soienee 
(Kev  York)  18,  8.  108/6.  —  41)  Vgl.  besonders  d.  Yerseichnis  d.  litteratnr  d.  «Urgesch.  a. 
Archftologie'  im  4.  VierteQabrsbefte  jedes  Bandes  d.  Archivs  fSr  Anthropologie.  —  41a)  s. 
t2S— 41,  namentL  {39,  aaeh  {60,  61,  67.  ~  42)  Th.  Wilson,  Spitome  of  Prehist 
irdmeoJogy  in  Westen  Eorope:  Am.  Antiqnarian  9,  8.  936 — 42,  10,  8^21,  102/8,  168—66, 
812^20.  —  43)  8.  Ph.  Martins  Estacio  da  Veiga,  Paleoethnologia.  —  Antigoidades 
monameBtaes  de  Algarre.  Tempos  Prehittorioos.  T.  I  n.  IL  lisboa,  Impr.  Nacional  1886/7. 
gr.  S.  XKIY,  X.  609  8.  —  44)  8.  Matßrianx  ponr  Fhist.  pr.  et  nat.  del'homme  22  p.  160. 
—  45)  0.  de  Mortui  et,  D6coo^erte  protohistoriqne  en  Portugal:  Bull.  Soc.  d'anthrop.  de 
11  (8«  eArie),   8.  182/8.  --  46)  X  1^*  Sefero,  Paleoethnologia  Portngnesa.    Porto. 


1,8  i^*    UrgMchiohte.    Scheppig. 

Über  die  ersten  Metallalter  ¥0d  Sttdostspanien  (der  Gegend  zwischen  Cartagena 
nnd  Almeria)  veröffentlichen  die  beiden  Siret  einen  ausführlichen  Aaszag,^^) 
wie  sie  auch  noch  anderweitig  über  ihre  Besnltate  berichten.^^-^^)  Sie  finden 
drei  aufeinanderfolgende  Knltnren:  eine  neolithische  (mit  polygonalen  Stein- 
gräbern), eine  znm  Metallgebranch  übergehende  (mit  Leichenbrand)  nnd  eine 
Kupfer  nnd  Bronze  nebeneinander  verwendende  (mit  Leichenbestattung).  Diese 
dritte  Periode  scheint  sich  nach  ihnen  vom  Bronzealter  des  übrigen  Europas 
durch  die  grofse  Einfachheit  der  Geräte  bei  Beichheit  der  Materialien  und 
hohem  Sozialstand  zu  unterscheiden. 

Frankreich.  Von  der  überaus  fleifsigen  Arbeit  der  Franzosen  liefern 
ihre  Zeitschriften,  insbesondere  die  ^Bulletins  de  la  soci6t£  d'anthropologie 
de  Paris'  und  Cartailhacs  *Mat6riaux  pour  Thistoire  primitive  et  naturelle  de 
Thomme'  sowie  die  Verhandlungen  der  anthropologischen  Sektion  der  Asso- 
ciation fran^aise  pour  l'avancement  des  sciences  (1888,  Oran)  den  Beweis. 
Um  einen  Überblick  über  die  Fülle  des  schon  gewonnenen  Materials  zu  geben, 
arbeitet  man  an  der  Herstellung  einer  prähistorischen  Geographie  Frankreichs. 
Nachdem  im  Yoijahre  Ph.  Salmon^^)  die  auf  der  Weltausstellung  von  1878 
vereinigt  gewesenen  Objekte  nach  den  Fundorten  alphabetisch  geordnet  zu- 
sammengestellt hatte,  behandelt  er  jetzt  mit  Dr.  Ficatier  zusammen  das 
Gebiet  der  Tonne.^')  Als  Schilderung  des  Mamegebiets  kann  das  weiter 
unten  zu  erwähnende  Werk  des  Barons  de  Baye^**)  gelten. 

Britische  Inseln,  Für  die  Sammlung  des  sehr  zerstreuten  Materials 
(von  dem  auber  dem  'Journal  of  the  Anthropological  Institute  of  Great 
Britain  and  Ireland'  die  zahlreichen  allgemeinen  und  lokalen  archäologischen 
Zeitschriften  laufende  Kunde  zu  geben  pflegen)  hat  zwecks  der  wirklichen 
Aufteilung  einer  Karte  die  British  Association  for  the  Advancement  of 
Science  eine  Kommission  eingesetzt,  deren  1.  u.  2.  Bericht  im  Berichti^ahre 
gedruckt,  resp.  erstattet  worden  sind;^^)  der  zweite  enthält  eine  Übersicht 
von  Derbyshirefimden.  Als  ein  musterhafter  Ausgrabungsbericht,  in  dem  ein 
römisch-britisches  Dorf  seine  Auferstehung  feiert,  darf  eine  Arbeit  des 
Lieutenant-General  Pitt-Rivers'^^)  genannt  werden;  aus  dem  L  Bande  giebt 
der  Vf.  selbst  einen  Auszug. *^'^) 

Italien.  Die  prähistorische  Forschung  Italiens,  die  in  dem  BoUetiao^di 
paletnologia  italiana  ein  eigenes  Organ  besitzt,  hatte  P.  Gastelfranco  schon 
im  Jahre  1886  für   die  Leser   der  Revue   d'anthropologie,   die   die   fremd- 


118  S.  —  47)  H.  et  L.  Siret,  Les  premien  figes  da  m^tal  dans  le  sad-eat  de  TEapagne 
(Eztr.  de  la  R.  de«  Qoettioiui  sdentifiqnea.)  Ayec  figores.  Braxelle«,  PoUeunii.  110  S. 
5  fr.  IpCat^rianz  SS,  49  fE:,  121  ff.,  172.  (Gartailhac).]|  —  48)  id.,  Les  premien  agea 
da  mital  dans  le  Sad-£at  de  TEspagne :  C.  B.  Asaoc.  fr.  poor  rayanoement  des  sciences  16,2, 
S.  716 — 29.  —  49)  id.,  Les  premiers  habitants  des  proyinces  de  Morde  et  d'Alm^rie.  111.: 
B.  d'Etbnogr.  7,  S.  181—214.  —  50)  id.,  The  Early  Age  of  Metal  in  the  Soath-East  of 
Spain.  With  plate.  J.  Anthrop.  Inst  of  Great  Britain  a.  Ireland  18,  S.  121—32.  —  51) 
Ph.  Salmon,  Gontribation  k  T^tade  de  la  gfographie  prihist  de  la  fVance:  Mat^riaax  ponr 
l'hist.  pr.  et  nat  de  l'homme  21,  1887,  S.  221  £,  884  ff.,  421  ff.  —  52)  Ph.  Salmon 
et  Dr.  Ficatier,  LTonne  prihistoriqae :  G.  B.  Asaoc.  fx.  poor  l'ayancement  des  sciences 
17,2,  S.  361—86.  —  52«)  S.  a.  No.  110.  —  53)  J.  W.  Davis,  Beport  (Seoond  Beport) 
of  the  Gommittee  .  .  .  appointed  for  the  porpose  of  ascertaining  and  recording  the  localities 
in  the  Br.  Islands  in  which  eyidence  of  the  existence  of  prehistoric  inhabitants  of  the  ooantry 
are  foand:  Bep.  British  Assoc.  for  the  adr.  of  sc  67,  S.  168—72,  58,  289—816.  —  54) 
Pitt-Biyers,  Ezcayationa  in  Granbome  Ghase  near  Bashmore  on  the  Borders  of  Dors  and 
Wüts.  With  plates.  2  yols.  London,  Printed  priyately.  1887/8.  4«.  254  o.  287  S.  IfBey. 
d'Anthr.  17,  861/6  (Nadaillac);  MitteU.  Anthtop.  Ges.  Wien.  18,  272  (Hoernes).j{  — 
55)  id.,  On  an  ancient  British  Settlement  excayated  near  Bashmore,  Salisbory:   J.  Anthrop. 


§1.    Urgeschichte.    Scheppig.  1^9 

l&Adisdie  Prfthistorik  eingehend  verfolgt,  im  allgemeinen  charakterisiert^^) 
Sätdon  ist  er  am  gleichen  Ort  bemOht,  den  archftologischen  Befand  zosammen- 
{aasend  darzulegen.  ^^ 

Skandinavien.  Einen  Oberblick  über  den  Gang  der  Arbeiten  hat  im 
Yoijahre  Undset  gegeben ;^^)  die  Stadien  von  0.  Montelias  faist  im  Be- 
nditsjahre  Beaavois  zosammen.'^^)  Die  laufenden  Arbeiten  zu  yerfolgen 
erlaabt  dem  deotschen  Leser  Frl.  Johanna  Mestorfs  eingehende  Bericht» 
erstattung  im  Arcbiv  fflr  Anthropologie. 

Deutschland.     Über  die  Ergebnisse  der  Forschangen  des  abgelaufenen 
Jihrea  erstattet  Joh.  Bänke  den  gewohnten  Bericht.^^)    Die  in  Angriff  ge- 
nommene  pr&historische  Karte  des  ganzen  Gebiets  ist  zwar  ins  Stocken  ge- 
kommen,  dagegen    ist  eine  aasgezeichnete  Karte  Yon  Westpreolsen  von  Lis- 
saner*^)    ▼eröffentlicbt  and   eine   ebensolche    von    Kofier   Ült   Hessen^^) 
bearbdtet  worden. 

Schweiz.  Die  allgemeinen  Forschungsergebnisse  legt  Grofs  dar.^^) 
Über  den  Fortgang  der  Pfithlbautenantersuchung  berichtet  Heierli.®*) 

Osterreichr- Ungarn,  F(Lr  französische  und  für  deutsche  Leser  resümiert 
den  Stand  der  Arbeiten,  die  im  Berichtsjahre  ein  neues  Organ^')  gefunden 
haben,  Hörnes,®^*^^)  der  in  einer  Einzelarbeit ^^)  zugleich  dafür  eintritt, 
die  Hallstadtkuitur  nicht  so  ausschliefslich  von  Italien  herzuleiten,  sondern 
aodi  direkte  Einflösse  von  der  Balkanhalbinsel  her  zuzugestehn.  Zwei  neue 
Hefte  des  Berichts  Aber  den  Budapester  internationalen  Kongrefs  von  1876^^'®^) 
stellen  die  allgemeinen  Ergebnisse  der  ungarischen  Prähistorik  und  die  dortigen 
Sronzefdnde  zusammen. 

Der  slaviscAe  Osten  und  die  Balkanhalbinsel.  Für  die  Vermittlung 
der  Resultate  der  Arbeiten  slavischer  Forscher  sind  wir  auf  wenige  Interpreten 
angewiesen,  wie  sie  namentlich  im  Archiv  für  Anthropologie  und  in  den  Mit« 
teifamgen  der  Wiener  Anthropologischen  Gesellschaft  zu  Worte  kommen.  Ans 
dem  Berichtsjahre  seien  nur  der  neue  Band  über  die  Arbeiten  des  Odessaer 
Kongresses  von  1883^*)  und  der  Anfang  einer  archftologischen  Beschreibung 
Ton  Bulgarien  7  <^)  erwfthnt. 


Iist.  of  Grwt  Britun  b.  Irebnd  17,  S.  190/9.  ~  56)  P.  Caatelfranco,  L'jficole  pal^ 
eUiBolo^ne  italianne:  B.  d'Anthr.  15,  18S6,  S.  499  ff.  —  57)  id.,  Pal^tbnologie  italienne: 
ib.  la,  1887,  S.  189 — 200,  17,  668—87.  —  58)  J.   Undset,  Le  Pr^historiqae  acmdiniTe, 

•m  vnf^nm  et  Km  d^Teloppement:  Ber.  d'Anthr.  16,  1887,  S.  318—82. oS»)  E.  Beaa- 

Tois,  PablioLtiiHia  arehöologiqaea  de  M.  Oicar  Monteliiu:  Mat6riaiix  iK>iir  Thist  pr.  et  nat. 
de  FlMname  22,  8.  85 — 41.  —  59)  J.  Bänke,  WiMenecbaftlicher  Jahresbericht  dee  General- 
mAnOn  d.  dentsehen  anthropolo^M^en  Gesellschaft:  KBAAnth.  19,  8.  79—91.  —  60) 
A.  Lissaner,  D.  prShist  Denkmäler  d.  Prorinz  Westprealsen  a.  d.  angrenienden  Gebiete. 
ICt  5  Tafeln  n.  d.  prihistorischen  Karte  d.  Prorins  Westpreafsen  in  4  Blättern.  Leipsig, 
SasalnaDB.  4*.  210  8.  —  61)  8.  Oorr.-BL  d.  Gee.  für  Anthropologie  19,  136.  —  61«), 
V.  Gro/s,  Lft  Pkl4oethnologie  en  Saisse:  BeT.  d'Anthr.  17,  8.  720—85.  —  62)  J.  Heierli, 
PfidübaoteB.  Xeonter  Bericht  Ans  d.  22.  Bande  d.  Mitteilungen  d.  Antiquarischen  Ge- 
■ellwshaft  ia  Zfirich.  Mit  21  Tafeln.  •  Leipsig.  4®.  66  8.  {[MitteU.  Anthrop.  Ges.  Wien 
18,  5J/4  (Mach);  Z.  1  SthnoL  20,  135  (Yirchow).]|  —  6d)  Mitt.  d.  prähist  Komm.  d. 
Wmut  Ak,  Nb.  1.  1887.  —  64)  M.  Börnes,  La  Palfoethnologie  en  Autriche-Hongrie :  Ber. 
d'Aathr.    17,  S.    335-'47.   —  6o)   id.,   D.    Prähistorie  in   Österreich   L:    A.    Anthr.    18, 

SL  289 95.  —  M>  id.,    Z.  Frage   d.    ältesten  Besiehnngen  swiKhen  Mittel-    a.  8ttdearopa: 

JfiltABthxvp.  Geis.  Wien.  Bd.  IS.  8itsangBberichte  8.57—61.  —  67)  F.F.  Bomer,  B^nltats 
Maax.  da  maarement  arch^logiqne  en  Hongrie.  Avec  ane  carte.  (=:  G.  B.  de  la  8«  session 
iä  jMjBjuto  intenuiti<mai  d'anthropologie  et  d'areh^ol.  pr^historiques  ä  Budapest  1876.  Vol. 
IL  2)  BadMpeBt.  1^7  8.  —  68)  J.  Hampel,  Troavaillee  de  l'fige  de  bronie  en  Hongrie. 
rV  'ia2  nl  (^^  O-  B.  de  la  8«  session  da  congr^  intern,  d'anthrop.  et  d'archfol.  pr6- 
^JZemtenu   *   Bo<i»pe«t  1876-    Vol.  U,   1.)    Budapest.    XVI,  108  8.  —  69)  Arbeiten 


1,10  §1*     Urgeschichte.     Scheppig. 

Afrika.  Da  Ägypten  in  diesen  Jahresberichten  eine  besondere  Be- 
handlang findet,  kann  es  hier  mit  dem  kurzen  Hinweis  übergangen  werden, 
dafs  Yirchow^^)  von  nenem  für  die  Annahme  einer  e^entlichen  Steinzeit 
eingetreten  ist,  während  Beanregard 7*)  die  Anwendbarkeit  der  Formeln  der 
Prähistorik  lengnet. 

Mangels  speziellerer  Yornntersachangen  fOr  das  tripolitanische  Gebiet 
Yorbreitet  sich  der  prähistorische  Abschnitt  Yon  Borsaris  Bnch^')  mehr 
über  den  ganzen  Nordwesten. 

Für  Tunis  hatte  im  Voijahre  CoUignon^^)  Steingeräte  des  qnartären 
Menschen  nnd  zwar  solche  des  type  chell6en  unterhalb  solcher  des  ^e 
mou8t6rien  konstatiert  Eine  Ergänzung  betreffs  der  Gregend  westlich  von 
Oassa  liefert  nun  Moreau.'^^)  Die  megalithische  Industrie  bespricht  Ber- 
tholon.^®)  —  Die  17.  Tagung  der  Association  fran^aise  in  Oran  hat  die 
Aufmerksamkeit  weiter  auf  Nordwestafrika  gezogen.  Es  ist  der  Wunsch  aus- 
gesprochen worden,  die  megalithischen  Monumente  Algeriens  gesetzlich  ge- 
schützt zu  sehn  wie  die  in  Frankreich ;7 7)  Cartailhac  hat  das  afrikanische 
Steinalter  besprechend^)  und  eine  pi^ähistorische  Karte  vorgezeigte^)  Auch 
die  Spezialforschung  ist  rüstig  am  Werk.^<^'^^) 

Asien.  Die  Vollendung  von  Chantres^')  grofsem  Werke  über  den 
Kaukasus  giebt  Gelegenheit  sich  des  ersten,  prähistorischen  Teiles  zu  erinnern, 
der  dazu  beigetragen  hat,  den  alten  Ideen  von  dem  Kaukasus  als  einer  Wiege 
der  Kultur  ein  Ende  zu  machen. 

Oceanien.  Auf  diesem  Gebiete,  wo  die  Prähistorie  so  nahe  an  die 
Gegenwart  heranrückt,  darf  die  Frage  nach  dem  Zusammenleben  der  Maori 
mit  der  Gattung  Dinomis  als  einschlägig  angesehen  werden.  Im  Berichtsjahr 
hat  sie  Tregear^^)  wieder  aufgenommen  und  verneinend  beantwortet  Er 
weist  darauf  hin,  dafs  moa  in  polynesischen  Dialekten  Haushahn  und  -huhn 
bedeutet  und  vermutet,  dafs  die  Maori  nach  dem  Verlust  des  Tieres  den 
Namen  auf  den  schon  von  ihren  Vorgängern  ausgerotteten  Riesenvogel  über- 
trugen[?]. 

Amerika.  In  den  Vereinigten  Staaten  yfird  der  Präbistorik  ein  ebenso 
grofser  Eifer  zugewendet  wie  in  irgend  einem  der  Kulturländer  Europas.     Von 


d.  6.  Archiolog.  KongreMe«  in  Odessa  (188i).  Mit  9  Tafehi  (in  rassischer  Sprühe).  Odessa. 
4^  lY,  4S7  8.  —  70)  H.  u.  K.  Skorpil,  Pametnici  iz  Balgarsko  (Denkmaler  Bulgariens). 
I,  1:  Trakia.  Sofia.  1888.  |[Mitt.  Anthr.  Qes.  Wien  18,  885/8  (Woldtich).]|  —  71) 
B.  Virchow,  Über  d.  yorhistorische  Zeit  Ägyptens:  Yerh.  Qes.  f.  Anthropologie,  Berlin 
Jahrg.  1888,  S.  344— 9S.  —  72)  0.  Beaoregard,  L'Antiquit«  de  l'^gypte  et  les  formales 
de  la  pr^histoire:  Ball.  Soc  d'Anthrop.  de  Paiis  11  (8«  s^rie),  S.  615—32.  —  73)  Ferd. 
Borsari,  Qeografia  etnologica  e  storica  della  Tripolitania,  Cirenaica  e  Feszan.  (p.  11/6). 
Napoli,  Pierro.  8.  278  S.  5  fr.  —  74)  B.  Colli gnon,  Les  figee  de  la  pierre  en  Toniaie: 
MatMaax  poor  l'hist  pr.  et  nat.  de  l'homme  81,  1887,  S.  171 — 204.  |[BeT.  d'ethnogr.  7, 
165  (Hamy).]!  —  7&)  Fr.  Moreaa,  Notiee  aar  les  silez  taiUte  recaeillis  en  Tonisie. 
Planchea.  Carte.  Paris,  Qnantin.  1888.  8.  |[BeY.  d'Ethnogr.  7,  483/5.]{  —  76)  L.  Ber- 
thol on,  Kotice  sur  Tindostrie  mögalithiqae  en  Tanisie.  Son  pass6,  ses  importatears,  les 
continaatears  modernes:  Mat^riaoz  poar  Thiat  pr.  et  nat  de  Thomme  82,  S.  416 — 25.  — 
77)  Vgl.  OB.  17,  1  p.  208.  —  78)  Vgl.  id.,  207.  —  79)  VgU  Matöriaox  poor  l'hist  pr.  et 
nat  de  l'homme  22  p.  212/4.  —  SO)  X  Pallary  et  Pomel,  La  Station  qoateniaire  de 
Palikao  (d^p.  d'Oran).  I.  n.:  Mat4riaaz  poor  Thist.  pr.  et  nat  de  Thomme  22,  S.  221—32. 
81)  X  G.  Saar  et,  Monnments  m^galithiqaes  da  Djebel-Oam-Settac  et  de  l'Oaed-Deberla: 
Mat^riaox  poor  l'hist  pr.  et  nat  de  l'homme  22,  S.  307/8.  —  82)  £.  Ohantre,  Becherches 
anthropol.  dans  le  Caocase.  111.  4  vols.  Paris,  Beinwald.  1885/8.  4<^.  95,  226,  136, 
284  S.  |[BuU.  Soc.  d'anthrop.  de  Paris,  8«  s^r.  11,  198—221  (Manooyrier^;  Bev.  d'an- 
throp.  17,  479—89  (Manoayrier);  Mat^riaox  22,  342—78.     (Floaest).]|  —  83)  Bdw. 


§1.     UrgeftcMehte.     Snheppig.  1^11 

der  Thitigkeit  der  ihr  ide  der  gesamten  Anthropologie  dienenden  staat- 
lichen Institate  giebt  Howard  ^^)  eine  Übersicht.  Die  in  zahlreichen  Aka- 
demie-, Mnsenm-  und  Zeit-Schriften  verstrente  Litteratar  zn  flberblicken,  hilft 
der  Report  of  Scientific  Progrefs  mit  der  angeschlossenen  Bibliographie  in 
den  Smithsonian  Reports,  der  leider  noch  weit  znrftckgeblieben  ist.^^)  Von 
dem  im  Berichtqahre  zn  Berlin  abgehaltenen  Amerikanistenkongrefs  ist  noch 
kein  offizieller  Bericht  erschienen;  dagegen  sind  die  Yerhandlnngen  der  1887 
ZQ  New-Tork  geschehenen  36.  Tagnng  der  American  Association  for  the 
AdvBDcement  of  Science  YerOffentlicht  worden, ^^)  deren  anthropologische 
Sektion  sich  natOrlich  vorwiegend  mit  Amerika  beschäftigt  Sie  bat  anch  die 
Beantragung  staatlichen  Schutzes  ftü*  die  erhaltenen  Denkmftler  angeregt^^) 

Von  den  besonderen  Schwierigkeiten  der  amerikanischen  Prähistorik,  die 
aas  dem  Stande  der  Geologie  und  Paläontologie  folgen,  ist  schon  bei  dem 
Abschnitte  Ober  das  Alter  des  amerikanischen  Menschen  die  Rede  gewesen. 
Aber  auch  die  Form  der  Artefacta  giebt  bei  der  grofsen  Ähnlichkeit  neuerer 
Indianerarbeiten  keine  so  sicheren  Anhaltspunkte  fflr  die  Unterscheidung 
einzelner  Phasen  wie  man  sie  in  Europa  zu  haben  glaubt. s^)  Unter  diesen 
Umständen  ist  es  erfreulich,  dafs  die  Smithsonian  Institution  ein  Girkular®*) 
eriassen  hat,  in  dem  sie  Bericht  Aber  alle  paläolithischen^H)  Funde  erbittet, 
um  so  durch  weiteren  Oberblick  zu  gröberer  Sicherheit  zu  kommen.  —  Von 
den  Arbeiten  Ober  die  Shell-mounds  sei  eine  einzelne  erwähnt,*^)  um  daran 
die  Notiz  zu  knüpfen,  daDs  ein  Versuch  gemacht  worden  ist,  ihre  Entstehung 
auf  die  Wirkung  von  Sturmfluten  zurückzufahren.*^)  —  Da  die  Erdmounds 
sich  als  immer  weiter  verbreitet  herausstellen,  nehmen  sie  in  der  Diskussion 
einen  grofsen  Platz  ein.  Der  Neigung,  sie  als  yerhältnifsmäfsig  jung  und  das 
Werk  der  gegenwärtigen  Indianer  hinzustellen,*')  beginnt  eine  andere  Strö- 
mung entgegenzutreten,  die  einen«' Unterschied  zwischen  den  Erbauern  der 
stone-graves  und  der  pyramidal  mounds  macht  und  die  ganze  Zeit  von  der 
paläolithischen  bis  zum  Ende  der  neolithischen  Periode  von  ihnen  ausgefüllt 
sein  läfsL*')  —  Von  allgemeinen  Obersichten  ist  aus  dem  Berichtsjahre  nur 
der  schon  genannte  Vortrag  von  Brinton*'»)  zu  erwähnen.  Brintons  1886 
veröffentlichte  ausführlichere  Darstellung  hat  mit  Beschränkung  auf  die 
paläolithische  Zeit  Nord-  und  Mittelamerikas^^l>)  Topinard^^)  schon  im  Vor- 
jahre resümiert. 

An   die  Grenze   der   vorhistorischen  Zeit  führen  die  Forschungen  über 
die  Denkmäler  der  Kulturländer  Mittel-   und  Südamerikas.    Es    mögen 


Tregear,  The  Maori  tnd  the  Moa:  J.  Aathrop.  Inst  of  Great  Britain  a.  Ireland  17, 
8.  2S8— 304.  ~  84)  H.  Gore,  B.  Anthropologie  unter  d.  Leitang  d.  Vereinigten  Staaten: 
KBlAAnthr  19,  S.  137—44.  —  85)  T.  0.  Maion,  Beport  of  Seientiflc  Progreta  for  1885. 
Aatkropology :  Smithaoniaa  Beport  for  18S5  1,  8.  816  ff.  —  86)  Proceedings  of  the  Am. 
Am.  Cor  the  Ady.  of  Science.  SS^h  Meeting  held  at  New  York,  August  1887.  Salem.  1888. 
XCYm,  868  S.  —  87)  Alice  C  Fl  et  oh  er,  On  the  Preserration  of  Archaeological  Ho- 
■msents:  Proc  Am.  Assoc.  for  the  Ady.  of  Sciences  36,  S.  317.  —  88)  S.  B.  Peet,  Palaeo- 
Uthies  aad  Neoüthics:  Am.  Antiqa.  10,  S.  184/6.  —  89)  Vgl.  Am.  Antiqnarian  10,  p.  191, 
854.  —  89*)  X  1^0 a^ody  Mnsenm,  Palaeolithic  Man  in  Eaatem  and  Central  North  America. 
Siiem.  86  S.  —  90>  B.  Eimer  Beynolds,  Notes  on  the  Shell-Moünds  and  Ossnaries  of 
the  ChoptaBk-Birer,  Maryland:  Bep.  Br.  Assoc.  for  the  Adv.  of  Science  58,  S.  846/7.  — 
91)  Vgl.  Sdenee  (New  York)  18,  96  (Globos  54,  840).  —  92)  G.  P.  Thnrston,  Ancient 
Sodety  in  Tenneesee.  The  Moond-boüders  were  Indians:  Magazin  of  Am.  History,  1888,  May. 
—  99)  V^  a.  a  Peet  in  Am.  Antiqnarian  10,  868.  —  93«)  S.  o.  No.  10.  —  93>»)  X  B. 
Pector,  ladication  approzimatiTe  de  yeetiges  laiBs4s  par  lee  popolations  prteolombienn  4n 
Nieangoa:  Axch.  de  la  Soc.  Am6r.  de  France  j6,  S.  97  ff.  —  94)  P.  Topinard,  L'Ho^oe 


1^12  §  1-     Urgeachichte.    Scheppig. 

daher  einige  kurze  Hinweisangen  genügen.  Das  grofse  Werk  Bastians  hat 
seinen  Abschlols  gefanden.^^)  Der  Konservator  der  archäologischen  Denk- 
mäler Mexikos,  Batres,  der  im  Voijahre  über  die  Arbeiten  Yon  1886/7  be- 
richtete,'^) hat  den  Versnch  einer  archäologischen  Karte  gemacht'^)  Die 
speziellen  Untersnchnngen  einzelner  Gegenden  Mexikos  seitens  fremder  For- 
scher danern  fort;'^''')  aach  im  Lande  selbst  regt  sich  das  Interesse  am 
Sammeln  und  Beschreiben  der  lokalen  Kulturreste.  ^^^)  Ähnlich  im  übrigen 
Mittelamerika.  ^^^)  Die  in  Brüssel  bewahrten  Altertümer  aus  Ecuador  be- 
schreibt Bamps.^0^)  Nachdem  im  Voijahre  das  grofse  Werk  von  Reifs 
und  Stüben<^^)  vollendet  worden  ist,  verspricht  die  Erwerbung  der  Cente- 
noschen  Sammlung  durch  das  Berliner  Museum  für  Völkerkunde  ^^^)  neue 
Ergebnisse  der  exakten  Erforschung  der  Typen  altperuanischer  Kunstfertigkeit. 

In  dem  übrigen  Südamerika  hat  die  prähistorische  Forschung  Sammel- 
punkte in  dem  durch  seine  Sambaquis  und  seine  Höhlenfunde^^^)  so  inter- 
essanten Brasilien^^^)  an  dem  Nationalmuseum  von  Rio  de  Janeiro, ^^^)  in 
dem  Pampasgebiete  an  dem  Laplata-Museum.^^'^)  Über  den  Norden^^^a)  wird 
durch  eine  glückliche  Verbindung  besonders  die  Berliner  Gesellschaft  für 
Anthropologie  unterrichtet ^^^) 

Das  Zuständliche,  Von  den  vorgeschichtlichen  Zuständen  lassen  sich 
aus  den  Funden  natürlich  nur  die  auf  materieller  Kultur  beruhenden  er- 
schliefsen.  Selbst  hier  giebt  vielfach  erst  die  Vergleichnng  mit  dem  Leben 
primitiver  Völker  der  Gegenwart  den  Schlüssel  des  Verständnisses. 

Eine  allgemeine  Darstellung  versucht  in  sehr  geist-  und  kenntnisreicher 
Weise  der  Marquis  von  Nadaillac.^^^)  Mit  sorglicher  Auseinanderhaltung 
der  paläo-  und  neolithischen  Zeiten,  die  er  nicht  für  bestimmt  abgegrenzte 
Epochen,  sondern  für  Phasen  der  Entwicklung  nimmt,  schildert  er  die 
einzelnen  Seiten  der  materiellen  Givilisation  von  der  ersten  paläolithischen  bis 
zur  protohistorischen  Zeit  der  bisher  erforschten  Länder  der  Erde.    In  engeren 


qaarternaire  de  rAm^riqae  da  Nord:  Bev.  d'Anthrop.  16,  1887,  S.  i83— 91.  —  95)  A. 
Bastian,  D.  Gultarlinder  d.  alten  Amerika.  3.  Bd.  Nachträge  a.  Ergänzungen  aiu  d. 
Sammlangen  d.  Ethnolog.  Maaeama.    2.  Abteilang.    Berlin,  Weidmann,    gr.  8°.    90  S.    M.  4,00. 

—  96)  L.  Bat  res,  Informe  qae  rinde  el  Inapector  y  Conservador  de  los  monamentos 
arqaeologicoa  de  la  Bepablica  etc.  Mexico.  1887.  |[E.  d'Ethnogr.  7,  377/9  (Hamy).]!  — 
97)  id.,  Carta  arqaeologica  de  la  Bepablica  Mexicana.  Mexico,  folio.  —  98)  Ed.  Sei  er, 
D.  alten  Anaiedelangen  im  Gebiet  d.  Huaxteca.  111.:  Verh.  Berliner  Ges.  t  Anthrop.  Jahxg. 
1888,  S.  451/9.  ~  99)  id.,  D.  Rainen  t.  Xochicalco.  lU.:  ib.  S.  94—111.  —  100)  An. 
del  Moaeo  Michoaeano  T.  I.  Morelia.  —  101)  An.  del  Maseo  Nacional.  Bepablica  de 
Costa  Bica  T.  1.  1887.  San  Josö.  —  102)  A.  Bamps,  Les  antiqait^s  äqaatoriennes  da 
Mas^e  Boyal  d'Antiqait^s  de  Braxelles:  Ball.  Soc.  B.  Beige  de  G6ogr.  12,  S.  121  ff.,  263  ff. 

—  103)  W.  Beifs  a.  A.  Stttbel,  D.  Totenfeld  y.  Ancon  in  Fern.  E.  Beitrag  z.  Kaltar 
a.  Industrie  d.  Inca-Beichee.     3  Bände.    Berlin,  Asher.     1880/7.    gr.  folio.     M.  42,00.  — 

—  104)  Verb.  Berl.  Gea.  f.  Anthrop.  1888,  p.  682/3.  ~  105)  X  S-  Hansen,  Lagoa 
Santa  Bacen.  En  anthropologisk  Undersögelse  of  jordfundene  Menneakele?ningner  fra  brasi- 
lianske  Haler.  Med  et  Tillaeg  om  det  jordfundene  Menneske  fra  Pontimelo,  Bio  de  Arrecifes, 
La  Piata.  KjöbenbaTn,  Dreyer.  4«.  37  S.  —  105«)  X  H.  ▼.  Ihering,  Über  d.  Ver- 
breitung d.  Ankeräxte  in  Brasilien:  Verb.  Berliner  Ges.  f.  Anthrop.  Jahrg.  1888,  S.  217—21. 

—  106)  ArchiTOB  do  Mnseu  Nacional  do  Rio  de  Janeiro  T.  7,  1887.  —  107)  X  F*  P- 
Moreno,  Museo  La  Plata.  Informe  preliminar  de  lo«  progreaos  del  mnseo  durante  el  primer 
semestre  de  1888.  Buenos  Aires.  1888.  8^^.  —  lOfa)  Marcano,  Station  pröcolombienne 
des  yallöes  d'Aragua  (Bep.  de  Vdnösuela):  Bull.  Soc.  d'Anthrop.  Paris  11  (3«  s^rie),  S.  226—34. 

—  108)  A.  Ernst,  Prähistorische  u.  ethnogr.  Gegenstände  aus  Veneisuela.  Mit  1  Tafel: 
Verh.  Berl.  Ges.  f.  Anthrop.  Jahrg.  1888,  S.  467.  — 109)  Marquis  deNadaillac,  Mosurs 
^t  monuments  des  peoples  pr^hist  Avec  113  figures  dans  le  texte.  (=  Biblioth^ue  de  la 
19ix^i)).     Paris,  MasBon.     312  S.     Fr.  7,60.    |[Mat£riaux  22,  289— 94  (Cartailhac);  Beyae 


§1.    Urgeschichte.    Scheppig.  1,13 

Grenzen  h&lt  sich   der  Baron  de  Baye,^^^)  er  schildert  nar  die  neolithische 
Epoche    und    zwar   aaf  Grand  der  Fände  des  Marn^ebietes.     Von  dem  be- 
kannten Werke    Lnbbocks^^^)  ist  eine  französische  Übersetzung  in  dritter 
Aaflage    erschienen.     Den    allgemeinen  Eolturgrad  der   Pfahlbantenbewohner 
sucht  Messikommer^^^)  zn  bestimmen;   unter  Hinweis  auf  eine  Pfeife  ans 
Emtierknochen    von  Steckbom  (Bodensee)   macht  er  besonders  auf  den  Sinn 
fitar  Musik    anlmerksam.  —  Von  Einzelheiten   hat   die    Frage    der   Leichen- 
hestattung  gröCsere  Aufmerksamkeit  auf  sich  gezogen,    die  natürlich  nur  mit 
gewisser   lokaler  Beschränkung  (im  allgemeinen  auf  Westeuropa)  beantwortet 
worden  kann.     Gegen  Mortillets  Behauptung,  dafs  die  paläolithischen  Höhlen- 
bewohner Ihre  Toten  nicht  begraben,  sondern  einfach  liegen  liefsen,  wendet 
ach  £.  d^  Acy^^*)  mit  dem  Hinweis  auf  Funde  in  Hohlen  von  Mentone  und 
Spy,   deren   qnartftren  Ursprung  Mortillet^^')   aber   leugnet.     Der  älteren 
Amiahme,  dafs  der  Leichenbrand  erst  mit  den  Metallen  auftrete,  die  P.  Castel- 
franco   durch    einen  Fund   bei  Reggio  als  nicht  ausnahmslos  gflltig  beweist, 
hält  Gartailhac^^^)   entgegen,  dafs  die  Ausgrabungen  in  Frankreich  schon 
mi  20  Jahren  die  Frage  nur  zwischen  Verbrennung  und  Aussetzung  stellten. 
Für  das  nordische  Grebiet  regt  Bahnsen i^'^)  die  Frage  an,  warum  sich  im 
Bronzealter   so    wenige  Frauengräber  finden.  —  Die  Schädeltrepanierung  im 
Stmnalter  behandelt  Gartailhac.^^®)     Von  einer  gewissen  Art  neolithischer 
Werkzeuge,  die  von  Indien  bis  Nordafrika   und  SUdeuropa  gefunden  worden 
sind,  wird  angenommen,  dafis  sie  unter  anderen  der  Tatuierung  gedient  haben 
mUfßB,^^'')  —  Ein  neues  Instrument  der  paläolithischen  Zeit,  eine  Art  Schab- 
sdieibe,    will   der  Abb^  Blanquet^^^)  entdeckt  haben.     Für  die  Ansetzung 
eines  besonderen  Eapferalters  in  Europa  plädiert  Forr er. ^^••i*^)  —  Für  die 
Urgeschichte  des  Ackerbaus  giebt  Saporta^*^)  die  paläontologische  Grund- 
lage.   Eine  Bitte  Dr.  6.  Busch  ans  i^^)  um  Mitteilung  von  Material    zeigt, 
da&   eine  grofse  Arbeit   über   prähistorische   Kultursämereien    in   der   Vor- 
bereitung   ist    Auch   über  die   prähistorische  Tierzucht   liefert  die  Paläon- 


d'Aathiop.  17,  354/8  (Topinard).]|  —  110)  J.  de  Baye,  L'Archiologie  pr^hiat.  Arec  51 

figorat  iatercalöea  dans  le  texte.    (=  fiiblioth^ne  scientifiqae  contemporaine).     Paris,  Bailli^e. 

!€•.     340  S.     Fr.  3,50.     ;[Mattriaux  22,  294—302;  Bev.  d'Anthr.  17,  592— 96.]|  —  110) 

Joha   Lab  bock,    L'Homme   pr^hutoriqoe    ötadi^   d'apr&B    les    monumenta   et   loa   coatmiLe« 

retzooTia  dana  lea  difi^rents  pays  de  TEorope,  Boiyi  d'ane  6tade  aar  lea  moDors  et  contames 

dea  nnvagea  modernes.     3^  M.,  revue  et  augment^e.     Avec  223  grav.  2  Tola.     Paria,  Alcan. 

310f296S.  —  111)  H.  Mesaikommer,  Beitrag  s.  geistigen  Leben  d.  Bewohner  d.  Pfahl: 

lAE.  (s.  o.  K.  39)  1,  S.  227/9.  —  112)  £.  d'Acy,  Des  s^paltarea  dans  les  d^pdts  palto- 

litkiqnea   dea  grottea  ou  des  abria  sons  röche:   Bulletin  de  la  aoc.  d'Anthropol.  de  Paris  11 

(3«   e^iie),    S.  92 — 103.  —  113)  Discnasion    anr   les    a^paltores    pal^lithiqaes :    Boll.   Soc 

d'aathrop.  de  Paris  11   (S«  s^rie)  S.  103—22.  ~  114)  E.  Gartailhac,  L'incin^ration   des 

sDorts  a  Tage   da   la  pierre:   Mat6riaux  poor  Thistoire  de  l'homme  22,   S.  1/8.  —  115)  Kr. 

Bahnsen,  S^pultnre«  d'hommes  et  de  femnes  de  Tdge  de  bronze.    Planche:    Matörianz  p. 

ndst  de  l'homme  22,  S.   537—554.     (Obersetzt  ans:  Aarbogr  for  nordisk  Oldkyndighed  1886). 

Aach  Kopenhagen.  1888.  —  116)  E.  Gartailhac,  Les  crfines  tr^panfo  k  Tfige  de  la  pierre: 

laaales   mMieales    da    midi  Ann^e  1888,   No.    1,    S.  202/7.    Ygl.    aoch  Topinard    in  Bey. 

d'Aotlirop.  17,  243/7,  608/9.  >~  117)  J.  Allen  Brown,  On  Some  Small  Highly  Specialized 

Fanu  of  ßtone  Xmplements,  fbnnd  in  Asia,  North  Africa,  and  Enrope:    J,  Anthrop.  Inat.  of 

G!nat  Britain  a.  Ireland   18,  S.  134/9.  —  118)  Blanqnet,  Note  anr  la  atation  palöolithique 

du  mant  Bot/  et  anr  im  type   nonyean  d'inatniment  en    ailex    *]e    disque-racloir*.:    Bull.  Soc 

d'aothnipu    de  Paria   11    (3«  sMe),    S.   538—40.  —  119)  B.  Forrer,   The  Gopper  Age  in 

ISanpe:    Am.    Antiqnarian    10,    8.    318 — 21.    —   120)    X   Ö.    Bapst,   Memoire   sur   U 

nroTOMJice  de  i'^tain  daxis  la  haute  antiqait^.    L'age  da  coiyre  par,  Tinvention  da  bronze,  les 

naii  nrodoeteors  de  l'^ftain.    Brazellea.  —  121)  O.  deSaporta,  Origine  paltontologiqne  des 

n^Biaa   cnIÜT^es    oa    ntiliaöea  par-  l^omme.    Ayec  44  fignrea.    Paris,  BailUftre.     360  S.  — 


1^14  }  !•     Uigeschichte.    Scheppig. 

tologie  die  nötigen  Vorarbeiten. ^'^^^^)  Gegen  Nehrings^'^)  Annahme,  dafo 
das  Torfschwein  und  -rind  lediglich  verkammerte  Abkömmlinge  des  Wild* 
Schweins  nnd  des  bos  primigenias  seien,  tritt  Rütimeyer^^^)  fttr  asiatische 
Abkunft  ein.  —  Bei  der  Annahme  ältester  Handelsbeziehungen  oder 
selbst  Wanderungen  bat  die  Nephrit-  und  Jadeitfrage  lange  eine  groüse  Rolle 
gespielt.  Der  mehrfiiche  Nachweis  anstehenden  Nephrits  in  Europa  hat  dem 
für  die  eine  Seite  der  Frage  ein  Ende  gemacht.  Dafs  echter  Jadeit^' 7*  i^^)  in 
Europa  in  situ  gefunden  sei,  leugnet  in  einer  längeren  vorsichtigen  Arbeit 
Hilton;^^*)  ein  neuerer  Graubttndener  Fund  harrt  noch  der  näheren  Be- 
stimmung.'>o^  —  Hart  an  die  Grenze  der  mit  den  Mitteln  der  eigentlichen 
Prähistorik  zu  entscheidenden  Fragen  reicht  diejenige,  ob  im  Steinalter  An- 
thropophagie geherrscht  habe.  G.  de  Mortillet  hatte  die  letztere  fOr  die 
quartäre  Epoche  und  selbst  die  neolithische  Zeit  1887  in  einer  Diskussion 
der  Pariser  Anthropologischen  Gesellschaft  für  unbewiesen  erklärt.  Bei  der 
Wiederaufnahme  derselben  im  Berichtsjahre,^'^)  die  sich  wesentlich  mit  den 
Motiven  befalst,  stützt  NadaiUac  seine  gegnerische  Ansicht  auüser  auf  die 
Existenz  gespaltener  Menschenknochen  wesentlich  auf  die  weite  Verbreitung 
der  Sitte  bei  den  barbarischen  Völkerschaften  —  also  auf  ethnologisches 
Beweismaterial,  während  Fauvelle  das  Bedürfnis  für  den  quartären  Menschen 
leugnet  —  Wie  wenig  die  Funde  zureichen  können,  eine  Vorstellung  von 
socialen  Verhältnissen  zu  geben,  zeigen  die  sogenannten  Kommandostäbe,  mit 
deren  Hülfe  die  französischen  prähistorischen  Archäologien  das  betreffende 
Kapitel  auszufüllen  pflegen:  ^^Vt)  nachdem  schon  Boyd  Dawkins  dieselben  viel* 
mehr  als  Pfeilstreckungsinstrumente  gedeutet  hatte,  schliefst  sich  jetzt  ein 
Franzose^'*)  der  Annahme  Pigorinis  an,  der  sie  schon  1877  für  Teile  eines 
^ipparail  destin^  ä  maitriser  des  animaux'  erklärt  hat. 

JEÜhnologischs  Beiträge  zwr  Vorgeschichte.  Die  erwünschte 
Ergänzung  zur  Prähistorik  im  engeren  Sinne  bietet  die  Ethnographie  und 
die  auf  ihr  sich  aufbauende  Ethnologie.  Im  4.  Abschnitte  dieses  Referats 
sind  die  methodischen  Fortschritte  in  der  Charakterisierung  und  damit  in  der 
Unterscheidung  der  Rassen  und  Völker  vorgeführt  worden.  Aber  noch  ein 
weiteres  ist  diesen  Wissenschaften  möglich:  die  Beschreibung  des  that- 
sächlichen  Völkerlebens  gewährt  erläuternde  Analogieen  und  zeigt  zugleich 
Spuren  des  Frilhergewesenen  auf,  welches  keiner  Beobachtung  zugänglich  war, 
oder  sie  ermöglicht  wenigstens  Kombinationen    zu   dessen  Ermittelung.     Die 


122)  Ygl.  KBA.  t  Anthr.  19,  168.  ^  123)  Woldtich,  DUunale  eoropuMh-nordMÜitische 
SfiagetierfBana  and  ihre  Beriehangen  s.  Menschen:  MAStP.  35,  No.  10.  1887.  j[Mitteil. 
Anthrop.  Qea.  Wien  18,  812  (Weiabach).]!  —  124)  Albert  Gandry,  Lee  anodtre«  de  noe 
animanx  dans  iea  tempe  gtologiqnee.  Ayec  49  fignrea.  (=  Bibliothdqne  scientifiqae  oontem- 
poiaine).  Paria,  J.  B.  Baüliöre.  296  S.  |[Be?.  d'Anthrop.  17,  472/i  (Topinard).]|  — 
125)  Ke bring.  Über  Bos  primigenias,  insbesondere  über  seine  Coexistena  mit  d.  Menschen. 
lU.:  Verb.  Berl.  Ges.  f.  Anthrop.  Jahrg.  1888,  8.  222—31.  —  126)  L.  Rfltimeyer,  Za 
d.  Frage  &ber  d.  Torfschvein  a.  d.  Tor&ind:  ib.  S.  650/6.  ^  127*8)  Vgl.  NeTÜ  Story- 
Maskelyne  in  d.  anter  Ko.  169  citierten  Werke  M.  Müllers  (App.  2:  The  Original  Home 
of  Jade;  p.  209—21).  Danach  giebt  es  nar  e.  einaige  asiatische  Quelle  d.  pr&historischen 
Jadeetücke,  d.  als  'heirlooms'  nach  Earopa  mitgebracht  sein  sollen  (entsprechend  d.  Ableitung 
d.  Arier  aas  Asien).  —  129)  J.  Hilton,  Bemarks  on  Jade:  Archaeol.  J.  46,  S.  187 — 205. 
—  130)  T.  Fellenberg,  Jadeit  bei  Borgo  Noto:  Yerhh.  Berl.  Oee.  f.  Anthropol.  Jahrg. 
1888,  S.  316/7.  —  131)  Saite  de  la  Biscossion  sar  i'anthropophagie:  Ball.  Soc  d'anthiopol. 
de  Paris  11  (3o  s6rie)  S.  27—46,  72—82,  123—33.  ^  131«)  Vgl.  s.  B.  NadaiUac 
(No.  109)  p.  94/7.  —  132)  A.  L.  Des  Ormeaax,  Note  sar  Tosage  des  batons  de  bois  de 
rennes  ches  les  popalations  primitiTes  de  TEarope.    111.:  B.  d'Ethnogr.  7,  S.  89 — 51.  — 


{ 1.     Urgeschichte.     Scheppig.  1,15 

Fortsduitte  der  gesamten  Ethnographie  (mit  ihrer  notwendigen  Ergänzung, 
der  aDlhropologischen  Yölkerbeschreibnng)  hier  Yorznftthren,  verbietet  sich 
schon  durch  den  weiten  Umfimg  dieser  Stadien.  Eine  Übersicht  derselben 
ist  anderswo  zu  suchen;^ '3)  soweit  die  eigentlichen  GeschichtsvOlker  in  Be- 
tracht kommen,  enthalten  die  Einzelreferate  dieser  Jahresberichte  das  Nötiga 
Es  kann  hier  daher  genügen,  das  dort  nicht  vertretene  und  das  allgemeine 
kors  anzndeoten. 

Varhistoruche  Völkenuohimtze  und  Wanderungen,  Es  ist  unver- 
meidlich, daCs  hier  vergleichsweise  häufig  die  Plänkler  zur  Sprache  kommen, 
deren  Voratö&en  die  Marschrichtung  der  vorsichtigen  Wissenschaft  nicht 
iBaaer  folgt  Ja  selbst  Versuche  die  ganze  Frage  durch  thörichte  Etymologien 
zu  lösen^  mUssen  zur  Warnung  erwähnt  werden.  ^^^) 

Dala die  Frage  nach  derHerkunft  der  amen  Aantscften  Völker  undihrer 
Kultur  zur  Entscheidung  nicht  reif  ist,  ergiebt  sich  aus  dem  in  den  früheren 
Abschnitten  Gesagten.  Dennoch  ermfldet  die  Phantastik  nicht,  immer  neue 
Ausgeburten  vorzulegen.  Chamberlain^'^)  läüst  einen  Zweig  der  primitiven 
Gruppe,  von  der  die  Basken,  Ägypter  und  Akkadier  stammen,  über  eine  alte 
I^ndbrOcke  von  Westeuropa  nach  Ostamerika  wandern,  wie  im  Vorjahre 
Buelna^'^)  die  Azteken  über  die  Atlantis  nach  Georgia  (wo  sie  Atlanta 
gründeten!).  Falb'^^)  ermüdet  nicht  die  Andessprachen  mit  den  semitischen 
niammenzostelien »  während  in  Brasilien^'^)  die  Neigung  nicht  auszusterben 
scteint,  an  einen  Zusammenhang  der  einheimischen  Kultur  mit  der  altägyp- 
tischen  zu  glauben.  Im  erfreulichsten  Gegensatze  hierzu  stehen  die  soliden 
Arbeiten,  die  zunächst  das  ethnographische  Bild  von  Amerika  zu  vervollständigen 
Sueben  und  damit  Licht  in  die  alten  Volkerverschiebungen  auf  dem  Kontinente 
bringen.  Was  Nordamerika  anlangt,  dürfen  dabei  neben  den  Arbeiten  der 
grofsen  ethnologischen  Institute  (vgl.  No.  84)  Boas^'^)  Studien  über  den 
Nordwesten,  Gatschets^^®)  Arbeiten  über  den  Süden  nicht  unerwähnt  bleiben. 
Einen  groÜKU  Fortschritt  für  die  Vorgeschichte  von  Südamerika  bezeichnen 
von  den  Steinens^^^)  Forschungen,  die  den  Beweis  liefern,  daüs  die  Kariben 
lieh  von  dem  centralen  Gebiete  nach  Norden  verbreitet  haben,  während  die 
Nu-Aruak  wohl  von  Norden  nach  Süden  dazwischen  geschoben  sind.  Ehren- 
reich 1^^)  liefert  eine  Bestätigung,  indem  er  in  den  Apiac4  einen  durch 
Angriffe  eines  Gezstammes  nach  Norden  getriebenen  Karibenstamm  kennen  lehrt 

Ober  die  Vorgeschichte  von  Oceanien  hat  das  Berichtsjahr  nichts  Wesent- 
liches gebracht  Die  wichtigste  Frage  bleibt  nach  wie  vor  die  Stellung  der 
Melanesier  und  ihre  etwaige  Anknüpfung  an  die  dunkeln  Bevölkerungen  von 
Malaisien  und  Südindien. 


ISS)  Vgl.  d.  «Mgeieiclmeten  Berichte  ttber  d.  ethnologiache  Forachimg,  d.  Q.  Oerland 
in  Belim  GeogniihiBcliem  Jahrbache  (Gotha,  Perthes)  giebt,  sowie  d.  t.  Bef.  bearbeiteten 
littantvbericht  über  Ydlkeikande  im  Archi?  fttr  Anthropologie.  ^  184)  £.  Carette, 
fitadea  av  laa  tempa  ante-hiatoriqaea.  f  itade:  Let  migrations.  Paris,  Alcan.  346  S. 
[B.  erit.  28t  21.]|  —  135)  A.  F.  Chamberlain,  The  Belationship  of  the  American 
LaagngM:  Proc  fianadian  Inst  22,  S.  67 — 76.  —  ISßi)  £.  Baal  na,  Peregrinacion  de  los 
Aiteeoa  j  nombres  gaograflcoa  de  Sinalöa.  Mexico.  1887.  140  S.  —  137)  B.  Falb, 
Cigatch.  d.  Sprache  n.  Schrift  1.  D.  Andessprachen  in  ihrem  Zusammenhange  mit  d. 
■waitisthen  Spraehstamme.  Leipiig,  Friedrich.  VII,  88  S.  M.  a,00.  |[Z.  f.  EthnoJ.  20, 
253/4  (fiasti«n).]|  —  188)  Dr.  F.  Ferras  de  Macedo,  Bthnog^nie  Br6siUenne.  Essai 
critiqae  sor  les  Igea  pr6hist  da  Br^U.  lU.  lisbonne.  1887.  8«.  187  S.  ^  189)  Vgl. 
Gerlands  ZasammenstellaBg  in  Oeogr.  Jahrb.  13,  427.  ^  140)  A.  S.  Qatschet,  A 
liigiatMMi  Legead  of  the  Cieek  Indiana.  Vol.  IL  St  Louis.  8.  207  S.  |[Mitt  Anthr. 
QSL  Wmb  ISy  874  (Fr.  Mfiller).]{  ~  141)  C.  y.  den  Steinen,  D.  sweite  Schingn- 
bfemoä:  Yerhh.  Gea.  f.  Brdk.  Berlin  15,  8.  369—87.  —  141«)  F.  Ehren  reich,  Beise 


1,16  $  1-     UrgMchichte.     Scheppig. 

Was  Afrika  anlangt,  so  hat  sich  yirchows^^^)gew]chtige  Stimme  mehr- 
fach über  die  Stellung  der  alten  Ägypter  yernehmen  lassen.  FOr  Tunis  hat 
Collignon  ^^')  die  wichtige  Frage  nach  dem  blonden  BevOlkerungselement 
aufgenommen  und  dahin  beantwortet,  dafs  es  eine  unbedeutende  Minorit&t  fast 
ausschliefslich  an  der  Seeküste  bildet  und  dafs  sich  nirgends  blonde  Stämme 
finden.  Einen  noch  wichtigeren  Gegenstand  bebandelt  Flower:^^^)  er  weist, 
wie  im  Voijahre  Fritzsch,^^'^)  die  an  den  versprengten  Oberresten  erkenn- 
bare einst  weite  Verbreitung  einer  Zwergrasse  in  Afrika  nach.  Die  Vor- 
geschichte der  Bantu  behandelt  Johnston.'^^) 

Asien.  Die  vorhistorische  Ethnologie  der  Länder  Vorderasiens  kann 
den  Einzelreferaten  überlassen  bleiben;  nur  Conders  Vortrag^^^)  mag  erwähnt 
werden,  weil  er  in  weitgreifender  Hypothese  nicht  nur  die  nichtsemitische 
Bevölkerung  von  Syrien,  die  Hittiter,  sondern  auch  die  nichtarischen  Volker 
von  Kappadocien,  Earien  und  Lycien  fftr  tnranisch  erklärt  Was  Ostasien 
angeht,  so  liegen  im  Berichtsjahre  keine  neuen  Studien  über  die  Ainos  als 
Urbevölkerung  von  Japan  vor;  die  Ableitung  der  chinesischen  Kulturträger  aus 
dem  Zweistromlande  setzten  Terrien  de  Lacouperie  und  seine  Anhänger^^^)  fort 

Europ  a^*®!**).  Sehr  viel  ist  wieder  über  die  Herkunft  der  Arier  ge- 
schrieben worden.  Taylor, ^^^)  der  auch  eine  Geschichte  der  Frage  giebt, 
entwickelt  in  einem  Vortrag  vor  dem  Londoner  anthropologischen  Institute 
die  Hypothese,  dafs  eine  grofse  finnische  Bevölkerung  der  nordeuropäischen 
Ebene  allmählich  die  Grundzüge  der  arischen  Sprache  ausgebildet  habe  und 
durch  geographische  Trennung  differenziert  worden  sei.  Obwohl  bereits  in 
der  daran  geknüpften  Diskussion  Keane  besonders  die  philologische  Un- 
möglichkeit angedeutet  hatte,  haben  sich  an  die  Veröffentlichung  weitere  Er- 
örterungen dieser  Seite  der  Sache  in  der  ^Academy*  angeschlossen,  in  denen 
Mayhew^'^^)  die  Dreistigkeit  der  ganzen  Behauptung,  Abercromby^^*) 
einen  besonderen  Fall  bespricht:  eigentlich  ohne  Not,  da  Taylor  selbst^^') 
den  philologischen  Teil  seines  Vortrags  gänzlich  druckunreif  nennt  Auch 
gegen  die  archäologischen  Grundlagen  der  Theorie  ist  Einsprache  erhoben 
worden.  ^^^)  Ein  wichtiger  Punkt  ist  die  gemeinarische  Kenntnis  der  Buche, 
deren  Vorkommen  dann  für  die  Bestimmung  der  gemeinsamen  Heimat  ver- 
wendet wird.  Gegen  Penkas  südskandinavische  Theorie  hatte  Hildebrand 
eingewendet,  dafs  in  Skandinavien  das  Steinalter  mit  der  Kiefern-,  das  Bronze- 
alter mit  der  Eichenperiode  zusammenfalle  und  dafe  dann  erst  die  Buche  auf- 


anf  d.  Aragoay:  Verhh.  Berl.  Qes.  f.  Anthropol.  Jahrg.  1888,  S.  5i7— 50.  —  142)  Vir- 
chow,  B.  §8>»-M  Vgl.  d.  Anthropologie  Ägyptens  (KBA.  f.  Anthr.  19,  108—10).  —  143) 
R.  Collignon,  B^partition  de  la  conleor  des  yeux  et  des  cheyeux  ches  les  Tanisiena  s6den- 
taires.  (Garte  colori^e):  B.  d'Anthropol.  Annte  17,  S.  1/8.  —  144)  W.  H.  Fl o wer,  Tha 
Pigmy  Bacea  of  Men.:  J.  Anthr.  Inst  18,  S.  78—91.  —  145)  G.  Fritsch,  Über  d.  Ver- 
breitung d.  Baschmanner  in  Afrika  nach  d.  Berichten  neuerer  Forschnngsreisenden :  Verhh. 
Berl.  Qee.  f.  Anthrop.  Jahrg.  1887,  S.  196—201.  —  145«)  H.  H.  Johnston,  The  Banta 
Borderland  in  W.  Africa:  Proc  B.  Qeogr.  Soc.  10,  S.  633/7.  —  146)  B.  C.  Conder,  On 
the  Early  Baces  of  Western  Asia:  Bep.  Br.  Assoc.  for  the  adyancetnent  of  science,  58, 
S.  865/6.  Vollständig  in  Joor.  Anthr.  Inst  19,  30—49  (1889).  —  147)  Herb.  Baynes, 
D.  indo-chinesische  Philologie:  Z.  f.  Volkergesch.  18,  8.  884—99.  —  148*9)  X  J-  B. 
Staart-Glennie,  The  Non-Aryan  and  Non-Semitic  White  Baces:  Bep.  Brit  Assoc.  57, 
1887,  8.  898.  Vgl.  JB.  1889.  —  150)  J.  Taylor,  The  Origin  and  PrimitiYe  Seat  of  the 
Aryans:  J.  of  the  Anthr.  Institatel7,  S.  238—69.  Diskussion  269—76.  —  Anasag  in 
Bep.  Br.  Assoc.  for  the  Adv.  of  Sc.  57,  895/7.  —  151)  A.  L.  Mayhew,  The  Finnio  Origin 
of  the  Aryans:  Ac.  38,  S.  276.  —  152)  J.  Abercromby,  Finnish  Numerals:  ib.  S.  294. 
Vgl.  Taylors  Erwiderung  ibid.  p.  811.  —  158)  Vgl.  ib.  277.  —  154)  Vgl.  Woods   ibid. 


f.  1.     Ui^gtMcbichte.     Schoppig.  J  17 

getreten  sei.  Penka^^^)  versncht  dagegen  ifare  Existenz  schon  in  der 
neofitfaischen  Epoche  Skandinaviens  zn  erweisen,  worin  Woods  ^^^)  immer 
noeh  keine  Bettung  fEhr  Taylors  Ansicht  findet.  Alle  diese  in  sich  sehr  nn- 
scheren  Argumentationen  verlieren  an  Interesse,  wenn  man  erwägt,  wie  bestritten 
^bst  die  Grundfrage,  ob  die  primitiven  Arier  die  Buche  überhaupt  gekannt 
haben,  bleibt;  auch  Sayce^^?)  neigt  sich  jetzt  zu  ihrer  Verneinung.  Sehr 
entsdiieden  wendet  sich  Terrien  de  Lacouperie^^^)  gegen  Taylors  Be- 
hauptungen, da  die  Finnen  brachycephal  und  ihre  arischen  Sprachelemente 
Entlehnungen  seien.  Er  ist  sich  klar,  dafs  die  Bildung  des  arischen  Sprach- 
nucleus  zwar  die  wenigstens  temporäre  Existenz  eines  homogenen  Stammes 
von  Arischredenden  voraussetze,  dafs  diese  Homogeneität  aber  nicht  somatisch 
sondern  social  gewesen  zu  sein  brauche.  Er  ist  geneigt  an  eine  Mischung  von  allo- 
phrlen  Weifsen  und  Semiten  zu  denken  und  die  Bildungsstätte  in  den  Gegenden 
n^^idi  und  westlich  vom  kaspischen  Meere  zu  suchen.  Dieselbe  starke  Betonung, 
dafs  es  keine  arische  Rasse  dem  Blute  nach  giebt,  freut  man  sich  bei  M.  Mtll  1er  ^^*) 
wiederzufinden.  Die  Wiege  der  arischen  Sprache,  die  nicht  notwendig  von 
einer  sehr  zahlreichen  Gemeinschaft  ausgegangen  zu  sein  brauche,  lasse  sich 
nur  erraten;  nur  soviel  könne  gesagt  werden,  die  Annahme  einer  asiatischen 
Heimat  sei  nicht  unhaltbar,  aber  Aber  ein  ^somewhere  in  Asia'  dOrfe  man 
nicht  hinausgehn.  Appendices,  über  die  arische  Fauna  und  Flora,  die  Heimat 
des  Jadeit,  den  Ursprung  des  Soma  u.  s.  w.  erhöhen  das  Interesse  des  sehr 
mafsvoU  geschriebenen  Buches,  dessen  gegen  die  europäische  Hypothese  ge- 
richtete Spitze  natürlich  Penkas  Beifall  nicht  gefanden  hat  Gegen  Penka 
wendet  sich  auch  Morris,^^^^)  nach  dem  sich  der  xanthochroische  Typus 
im  Kaukasus  bildete,  während  Südostmfsland  der  Schauplatz  der  nomadischen 
Periode  der  Arier  war,  von  wo  aus  nicht  eigentliche  Wanderungen  sondern 
Expansionen  in  die  Domäne  der  Nachbarvölker  stattfanden.  Von  gröfserem 
Belang  ist  bei  M.  die  Darstellung  der  Eigenart  arischer  Kultur  in  ihrer 
ganzen  Entvrickelung.  —  Gleich  mifstrauisch  gegen  alle  diese  Annahmen,  wie 
gegen  die  bisherigen  Versuche  die  indogermanischen  Kulturzustände  fest- 
zQstellen,  sieht  v.  Bradke^^^^^-c)  jn  den  Ariern,  d.  h.  Getreuen,  eine  Kultur- 
gemeinscbaft  des  lichten  Hiromelsgottes  Zeus,  nimmt  für  die  Urzeit  weit- 
gehendste Übertragung  der  Kulturen  an  und  sucht  die  graeco-italische  Epoche 
(an  der  Adria),  der  eine  italo- keltische  in  Bätien  gefolgt  sei,  wieder  zu 
Ehren  zu  bringen. 

Diesem  Abschnitt  über  die  Heimat  der  Arier ^^^)  möge  hier  gleich  noch 


p.  276.  —  155)  K.  Penka,  Über  d.  Zeit  d.  enten  Auftretens  d.  Baohe  in  Nord-Eoropa  n. 
d.  Fra^e  nach  d.  Heimat  d.  Arier:  Olobas  53,  S.  200/5.  —  156)  Vgl.  Ac  33  p.  363  f. 
—  157)  A.  H.  Sayce,  The  Beech  and  the  Aryana:  ib.  S.  844/5.  —  158)  Terrien  de 
Laeonperie,  The  Primitive  flome  of  the  Aryans:  ib.  S.  310/1.  —  15)1)  Max  Mttller, 
Biogzaphiea  of  Word«  and  the  Home  of  the  Aryas.  London,  Longmans.  XXVII,  278  8. 
Sh.  7,6.  ;[Miti  Ges.  t  Anthr.  Wien  18,  59  -6S  (Penka).]|  (Gh.  VI:  The  Home  of  the 
Aryas).  —  160)  Ch.  Morris,  The  Aryan  Bace,  ita  Origin  and  its  Achieyements.  Boston, 
6rippa  (LcmdoUf  Trübner).  Sh.  7,6.  |[Am.  Antiqn.  11,  199— 201.]|  —  160s)  P.  v.  Bradke, 
BeüiJige  s.  Kenntnis  d.  yorhist  Entwickelnng  anseres  Spraehatammes.  Oieben,  Bicker.  4*. 
VI,  38  a  H.  2,00.  |[CB1.  1888,  695/7  (0.  Schrader);  Berl.  phil.  WS.  8,  1350  f. 
(Ziemer);  WKPh.  5,  833/6  (Schweiaer-Sidler);  BO.  25,  497  f.  (V.  Henry).]|  — 
iSOk)  id.,  Ober  d.  ariache  Altertamswissenschaft  a.  d.  Eigenart  anseres  Sprachstammea. 
Akadem.  Antrittsrede  am  14.  Juli  1888  geh.  GieCien,  J.  Bicker.  52  S.  M.  1,20.  |[BG. 
2«,  448  (V.  H.)]|  —  160»)  X  id.t  Einige  Bemerkungen  über  d.  arische  Urzeit.  (In:  Fest- 
grals an  O.  T.  BShtLingk  p.  4/9).  Stottgart,  Kohlhammer.  —  161)  Nach  Müllers  ans- 
gneiclnMar  Qri«ntaliacher  Bibliogr.(Bd.  2  s.  n.  §2«')  können  noch  folgende  Titel  angeführt  werden : 

Jafansberiehie  der  OesohiohtswlsssnsohAli.    1888.    I.  2 


lylg  { 1.     Urgeschichte.    Beheppig. 

angefOgt  werden,  was  das  Berichtsjahr  an  Arbeiten  Ober  allgemeinarische 
Znstände  gebracht  hat^^^-^<^')  Sehr  dankenswert  als  Materiaisammliingen 
sind  die  Schriften  von  Schröder  ^^^'^^'^j  Aber  die  Hochzeitsgebränche  and  von 
Caland^^^)  Aber  den  Totencnltos. 

Das  Zuständliche,  Diese  Arbeiten  Aber  arische  Zustände  leiten  passend 
Aber  zur  Besprechong  des  von  der  Ethnologie  Aberhaapt  fAr  die  Erkenntnis 
des  Znständlichen  der  vorhistorischen  Zeit  Geleisteten.  Bei  der  im  vorigen 
Abschnitt  betonten  Beschränktheit  des  hierAber  aas  den  materiellen  Fanden 
zu  Erschliefsenden  ist  die  von  der  Ethnologie  gebotene  Ergänzung  eine 
unentbehrliche.  FAr  gewisse  Punkte  leistet  sie  mit  ihren  ^Funden'  die 
linguistische  Paläontologie,  auf  der  auch  die  Arbeiten  Aber  arische  Urzustände 
beruhen;  fAr  das  StAckwerk  der  Prähistorik  bietet  die  Schilderung  lebender 
Völker  im  Steinalter  das  geistige  Band.  Am  wichtigsten  aber  verspricht  zu 
werden  die  theoretische  Ethnologie  oder  Sociologie,  die  darauf  ausgeht,  die 
Entwicklungsstufen  aller  gesellschaftlichen  Verhältnisse  zu  ermitteln.  Sind 
ihre  Schlufofolgerüngen  auch  natArlich  um  so  unsicherer,  je  weiter  zurAck  sie 
in  die  eigentliche  Urzeit  zu  dringen  suchen,  so  ist  dies  doch  fQr  die  Vorzeit 
der  eigentlichen  Geschichtsvölker  weniger  hinderlich,  da  diese,  eben  ihres 
entwicklungsfähigen  Charakters  wegen,  schon  auf  einer  höheren  socialen  Stafe 
stehen,  wenn  sie  in  das  Licht  der  Geschichte  eintreten;  von  den  Zuständen 
durch  die  sie  bis  dahin  gegangen  sein  mAssen,  existieren  bei  den  niederen 
Völkern  mindestens  die  letzten  Stufen  noch  im  Lichte  des  Tages. 

Systematische  Gesamtdarstellungen  der  Sociologie  sind  im  Berichtsjahre 
nicht  erschienen.  Dagegen  sind  wenige  Fragen  derselben  unberAhrt  geblieben 
in  Bastians ^^7)  neuester  Veröffentlichung  aus  seinem  ungeheuren  Schatze 
von  Ideen  und  LesefrAchten. 

Von  einzelnen  Seiten  der  Sociologie  hat  die  Entwickelung  der  Familien- 
und  weiter  der  /Stamme«- Verhältnisse  weitaus  die  gröfste  Aufmerksamkeit  ge- 
funden. Über  den  Stand  der  Frage  berichtet  kritisch  Beruh  oft. ^^^)  In 
Frankreich ^^^)  hat  Letourneau^^^)  ein  Gemälde  der  Entwickelung  aus  den 
zwar  nicht  promiskuen  aber  ungeordneten  Verhältnissen  des  primitiven  Stammes 
durch  die  möglichen  (nicht  notwendig  Aberall  gleichen)  Formen  und  Stufen 
hindurch  zu  entwerfen  versucht.   In  England  hat  im  Bericht^ahre  Wake^^^'^^^) 


Aretic  Origin  of  the  Aryan  Baces  (Knowledge,  ISSS,  Febr.).  —  Ch.  J.  Stone,  The  Aryan 
Birth  place  (Tr.  B.  Soc.  of  Lit.  14,  1)  —  0.  B.  Snper,  The  cradle  of  the  Aryans,  was  it 
Europe?  (Methodist  Betiew,  NY.,  49,  211).  —  Th.  Pösche,  The  cradle  of  the  Aryan  Bace 
(The  Nation,  NY.,  1888  p.  199).  —  162)  E.  Brachmann,  Friedrich  Spiegel,  D.  AriBche 
Periode  n.  ihre  Zast&nde:  Z.  f.  Ydlkerpaych.  18,  S.  180—99.  Bespricht  8p.  yoijahriges 
Werk.  —  163)  Eng.  Wilhelm,  The  Aryan  Period  and  ita  Gonditions,  and  the  Colt  of  the 
Qenii  in  Andent  Eran.  Two  EsBays.  Bombay.  12^  45  S.  —  164*5)  L.  y.  Schröder, 
Hochseitsgebräuche  d.  Esten  n.  ein.  and.  finn.-agr.  yölkersch.  in  yergl.  m.  denen  d.  indogerm. 
yölker.  Beitr.  z.  kenntn.  d.  alt.  bezieh,  d.  finn.-agr.  n.  indogerm.  Yölkerfamilie.  Berlin, 
Aaher  n.  Com.  YIU,  265  S.  M.  5,00.  |[B.  Anthr.  18,  287.]|  —  166)  W.  CaUnd, 
Totenyerehrang  bei  einigen  d.  indogerm.  Volker.  Sep.  aus:  Letterk.  Verh.  Kon.  Ak.  Amsterdam. 
Amsterdam,  J.  Müller.  4«.  80  S.  M.  1,50.  |[Vgl.  Mitt.  Ges.  Anthr.  Wien  18,  277.]|  — 
167)  A.  Bastian,  Allerlei  aas  Volks-  u.  Menschenkunde.  Mit  21  Tafeln.  Berlin,  Mittler, 
gr.  8°.  XI,  512;  GXX,  380  S.  | [Intern.  Arch.  f.  Ethnogr.  1,  207  ( J.  D.  E.  Schmeltz  ).]{  — 
16S)  Fr.  BernhSft,  Z.  Geschichte  d.  europäischen  Familienrechts:  Z.  f.  yergl.  Bechtswiss. 
8,  S.  1  ff.,  161  ff.,  384  ff.  —  169)  X  £.  Durkheim,  Introduction  ä  la  sociologie  de  la 
famille:  Ann.  fac  des  lettres,  Bordeaux.  Jahrg.  1888,  S.  257—81.  —  170)  Oh.  Letourneau, 
L'^Tolution  du  mariage  et  de  la  famille.  (=  Biblioth^ne  anthropologique  t.  YI.)  Paris, 
Delahaye  u.  Lecrosnier.  XXil,  467  S.  |[Archiyio  per  l'antropol.  17,  384,  5  (Mantegassa).]{ 
—  171*2)  St  Wake,    Serpent  Worship,  and    other  Essays,   with  a  Chapter  on  Totemism. 


{1.    Uiigeacliiehte.    Scheppig.  1.19 

der  Familiengeschichte  Kapitel  gewidmet,  die  nur  genannt  za  werden  branchen, 
da  er  im  folgenden  Jahre  ein  ganzes  Buch  bringt  Weit  mehr  wie  dieser 
weicht  Ton  der  herrschenden  Forschnngsrichtang  ab  der  Däne  Starcke,^^^) 
der  nur  im  Clan  eine  wirkliche  Blntsgmppe,  in  der  Familie  aber  eine  rein 
rechtliche  Institution  sieht,  and  die  Priorität  der  Matterfolge  überhaupt  leugnet. 
Trotz  vielfacher  scharfsinniger  Einzelbemerkangen  hat  er  mit  seinen  aaf 
DDgenflgender  ethnographischer  Basis  beruhenden  Schlüssen  keinen  Anklang 
gefanden.  Gegenüber  dem  willkürlichen  Gebrauch  des  ethnographischen 
Materials  entwickelt  Tylor^^^)  eine  Methode  der  Behandlung  socialer  Phäno- 
mene durch  numerische  Klassifikation,  die  sicherere  Ergebnisse  yerspricht.  — 
Ton  hierhergehörigen  Spezialfragen  hat  Gomme^^'^)  die  nach  den  Beweisen 
für  Mc  Lennans  Theorie  von  der  primitiven  Horde  aufgeworfen.  Was  er 
gefanden 9  erscheint  Wake^^^)  sehr  verschieden  von  der  von  Mc  Lcnnan 
vorausgesetzten  Gemeinschaft,  wobei  er,  auch  nach  Gommes  Erwiderung,  ^^ 7) 
dafs  er  sie  eben  richtiger  gefeifst  habe,  beharrt. ^7^)  Auch  diese  Diskussion 
khmt,  wie  z.  B.  die  Meinungsverschiedenheit  über  Abors  und  Andamaner  be- 
weist, an  der  Schwäche  der  ethnographischen  Stützen.  Ein  nachgelassener 
Aufsatz  Mc  Lennans ^7^)  erörtert  die  Frage  wie  die  alte  Endogamie  aufser 
Gebrauch  und  wie  sie  dazu  kam,  verboten  zu  werden;  Zusätze  des  über- 
lebenden Bruders^s^  erläutern  und  verstärken  die  gegebene  Antwort,  dafs  die 
Baubehe  gegenüber  der  Nair-Polyandrie  ein  ganz  neues  Eheverhältnis  schuf 
und  somit  bald  das  auf  Exogamie^^^)  beruhende  als  das  allein  wirkliche 
erseheinen  mufste.  Dem  Ursprung  des  Matriarchats  hat  Friedrichs  zwei 
Aufsätze^^*'^^^)  gewidmet,  in  denen  er  dasselbe  nicht  aus  Unsicherheit  der 
Taterschaft  sondern  aus  den  natürlichen  Momenten  ableitet,  die  überhaupt  den 
Zusammenschluls  der  Menschen  zur  Familie  bedingen.  Einige  andere  Arbeiten, 
die  im  weiteren  Sinne  dem  Terständnis  der  Familienverhältnisse  dienen  können 
oder  sich  am  besten  hier  anschliefsen,  seien  nur  dem  Namen  nach  erwähnt.^^^^^*) 
Die    auch   für   die  Entwickelung  der  Stammesverhältnisse  so  wichtige  Frage 


Loniakf  Bedwsy.  899  S.  Besonders  eh.  IX.  DeTelopment  of  fhe  Family.  —  173)  C.  K. 
Starek  e ,  D.  ptrimitiTe  Funilie  in  ihrer  Entstehung  a.  Entwickelang  dargestellt  (=  Intern. 
Wim.  Bibl.  66.)  Leipaig,  Brockhaiu.  XIII,  341  S.  M.  6,00.  —  174)  K  B.  Tylor,  On 
a  Ifelhod  of  inTSstigating  the  Detelopment  of  InstitationB;  applied  to  Laws  of  Marriage  and 
Baseemt:  BepBrAssoc  58,  S.  840/2.  YollstSndig:  JAnthrlnst  18,  846—69.  —  175)  G.  L. 
Gomme,  On  the  Evidence  for  Hr.  Mc  Lennan's  Theory  of  the  PrimitiTe  Human  Horde: 
J.  Antfanp.  inst  of  Great  a.  Ireland  17,  1887,  S.  118—33.  —  176)  C.  St  Wake,  The 
PrimitiTe  Hamas  Horde:  ib.  S.  876—82.  —  177)  G.  L.  Gomme,  The  Primitive  Homan 
Horde:  ib.  S.  366/7.  —  178)  C.  St  Wake,   The  Primitive  Human  Horde:  ib.   18,  S.  99. 

—  179)  J.  F.  Hac  Lennan,  The  Origin  of  Ezogamy:  Engl.  Hist  B.  1888,  Jan.  (No.  9) 
^  94/8.  —  180)  Vgl.  ibid.  p.  98—104.  —  181)  X  <^*  L-  Gomme,  Exogamy  and  Poly- 
sadry:  Arch.  Bev.  1,  1888,  S.  386—96.  —  182)  K.  Friedrichs,  Z.  Matriarchatsfrage: 
Z.  Ethnologie  20,  B.  211/6.  —  183)  id.,  Über  d.  Ursprung  d.  lilatriazchats :  Z.  f.  vergl. 
Beeht^wiss.  8,  S.  370—88.  |[Ibid.  p.  400/3  (Bernhöft ).]|  —  184)  H.  Plofs,  D.  Weib 
in  d.  Katar-  n.  Yölkerknnde.  Anthropologische  Studien.  2.  stark  vermehrte  Auflage.  Nach  d. 
Tode  d.  Verf.  bearbeitet  o.  hrsg.  v.  Dr.  Max  Bartels.  Mit  7  lithogr.  Tafeln,  d.  Porträt  d. 
Dr.  H.  Ploüi  in  Lichtdruck  u.  107  Abb.  im  Text  Leipzig,  Grieben.  1887/8.  {[Mitt  An- 
tkrop.  Gea.  Wien  18,  73/4  (Kranfs);  Yerh.  Berl.  Ges.  f.  Erdkunde  16,  161/3  (Vater).]| 

—  185)  P.  Mantegazsa,  Anthropologisch-kulturhistorische  Studien  über  d.  Geschlechts- 
TerhÜtBine  d.  Menschen.     Aus  d.  Ital.     2.  Aufl.     Jena,  Costenoble.    IX,  384  S.     M.  7,00. 

—  18^*7)  A.  S.  Hill,  Apparent  Survival  of  a  Human  Pairing  Season:  J.  Anthr.  Inst  18, 
8.  93/4.  —  188)  G.  J.  Witkowsky,  Hist  des  accouchements  chei  tons  les  peuples  111. 
hns,  StWBheil.  714,  182  S.  —  189)  B.  H.  Garrington,  The  Counting-out  Bhymes  of 
ndldna.    Ilieir  Antiqoity,  Origin  and  Wide  Distribution.     A  Study  in  Polk-Lore.     London, 

2» 


1^20  §  1-     Urgeschichte.     Scheppig. 

des  Totemismus,  der  im  Vorjahre  Frazer^^^)  ein  eigenes  Büchlein  gewidmeU 
hat  diesmal  mehr  nach  ihrer  religiösen  Seite  hin  Bearbeiter  gefanden.  ^^^'^'^) 
—  Für  das  tiefere  Verständnis  der  Entwicklung  der  Formen  menschlichen 
Zusammenlebens  ist  bedeutsam  ein  sociologiscnes  Werk  von  Tönnies.^^') 

Zur  allgemeinen  Geschichte  der  Moral^^^)  diskutiert  Taylor  i***^)  die 
Frage,  wie  es  kam,  dafs  die  moralischen  Intuitionen  einzelner  von  der 
Minorität  angenommen  wurden.  Den  Ursprung  des  Schamgeftüils  leitet 
Letourneau^^^)  aus  dem  Eigentumsrechte  ab,  das  sich  der  Mann  an  der 
Frau  erwarb. 

Der  Bericht  über  die  Arbeiten  zur  allgemeinen  Entwicklungsgeschichte 
der  Religion  kann  sich  kurz  fassen,  da  sie  zwar  wie  immer  zahlreich  aber 
für  die  Entscheidung  der  Grundfragen  ohne  hervorragenden  Belang  sind. 
Ein  Geplänkel  der  gegnerischen  Parteien  tritt  in  einer  Diskussion  zwischen 
A.  Lang  und  M.  Müller  hervor; ^^7)  auch  eine  Kritik  der  Laugschen  An- 
sichten durch  P.  und  H.  Steinthal  ist  zu  beachten.^^^)  Die  Methodik  der 
Mythologie  behandelt  Beer.^^^)  Die  niedrigsten  Stufen  der  religiösen  Ent- 
wicklung'oo)  stellt  Ekmann'^^)  dar,  wenn  er  auch  nicht  wie  im  Vorjahre 
van  Ende*^*)  bis  auf  die  Tierwelt  zurückgeht,  und  einleitend  Vinson,*®*) 
der  wie  Preifs*®*)  und  Tiele*®*)  die  Religionsgeschichte  im  weiteren  Sinne 
vorträgt.  Die  Natur  der  Götter  erklärt  im  Kuhnscheu  Sinne  Ploix;^^^) 
den  Gottesbegriff  in  den  heidnischen  Religionen  der  Neuzeit  behandelt 
Pesch.*®')     Einige  weitere  Titel  finden  sich  in  den  Anmerkungen. *<^8-*^*)  — 

Von  den  von  der  Religion  abhängigen  Sitten  behandelt  Leendertz'^^) 


£.  stock.  {[MiU.  ÄDthrop.  Ges.  Wien  18,  285  (Winternits).]!  —  190)  J.  G.  Frazer, 
Totemiam.  Edinburgh,  Black.  1887.  96  S.  \[Z.  f.  Ethnol.  20,  164  (Virchow).j|  — 
191)  C.  St  Wake,  The  Origin  of  Totemiam.:  Bep.  Br.  Aaaoe.  67,  8.  906/7.  Vgl.  in  d. 
unter  No.  172  citierten  Werke  Wakea  Ch.  XII.  (Totema  and  Totemiam.)  —  192)  G.  Stuart 
Clair,  Totem  Clane  and  Star  Worahip:  Bep.  Br.  Aaaoc.  58,  S.  848.  —  193)  Ferd.  Ton- 
niea,  Gemeinschaft  n.  Geaellachaft.  Leipzig,  Fnea.  XXX,  294  S.  —  194)  X  J-  H. 
Becker,  Urapmng  a.  geachichtL  Entwicklung  d.  Sittlichkeit  durch  d.  Kampf  uma  Dasein. 
Leipzig,  Fock.  112,  16  S.  M.  1.20.  —  195)  H.  Taylor,  The  Morality  of  Nations. 
London,  Faul.  816  S.  |[Mind  13,  287  (Wallace).]|  —  196)  Ch.  Letourneaa,  Sur 
Torigine  de  la  pndeur:  C.  B.  Aaaoc.  fr.  pour  Tay.  dea  adencea  17,1  S.  208.  —  197)  A. 
Lang  u.  M.  Mttller,  The  Metaphyaica  of  ao-called  Saragea:  Ac  83,  S.  43  n.  62/3.  —  1981 
Ygl.  Z.  f.  Yölkerpaych.  18,  291—324.  —  199)  ($11^)  Beer,  mytholog.  Methodik.  —  200) 
X  J*  J*  H.  Ward,  How  Beligion  arisea:  a  Paychological  Study.  Bonn,  EUia.  74  S.  — 
201)  J.  A.  Ekman,  Den  natnraliatiska  Hedendomeu  eller  det  ISgata  Stadiet  of  Humanitäta 
idtea  utreckling.  Upaala,  Schultz.  4,  294  S.  Er.  1,50.  —  202)  V,  van  Ende,  Hi«t. 
naturelle  de  la  croyance.  Ire  partie:  L'Animal.  Paria,  Alcan.  1887.  320  S.  |[BeT.  de 
philoa.  25,  815/8  (Bodier).]{  —  208)  Julien  Vinaon,  Lea  religiona  actuellea.  leun 
doctrinea,  leur  ^rolution,  lenr  hiatioire.  Paria,  Delahaye  et  Lecroanier.  |[BeT.  d' Anthropologie 
17,  202/4  (Ploiz).]|  ^  204)  H.  Preifa,  Beligionageach.  Gesch.  d.  Entwicklang  d. 
religiSaen  Bewufstseina  in  seinen  einzelnen  Erscheinungaformen.  Leipzig,  Mader.  Y,  548  S. 
M.  12,00.  —  205)  C.  P.  Tiele,  Outlinea  of  the  History  of  Beligion  to  the  Spread  of  the 
Uniyeraal  Beligions.  Tr.  by  J.  E.  Carpenter.  4th  ed.  London,  Trfibner.  244  8.  Sh.  7,6. 
—  206)  Ch.  Ploix,  La  Nature  dea  Dieux.  Paria.  474  S.  Meteorol.  Ansicht  ^  207) 
Chr.  Fe  ach,  D.  Gottesbegrlflf  in  d.  heidnischen  Beligionen  d.  Neuzeit  £.  Studie  s.  yer- 
gleichenden  Beligionswissenschaft:  ErgSnzungshefte  zu  StML.  Ko.  41/2.  Freiburg  i.  Br., 
Herder.  YIU,  112,  140  S.  M.  3,30.  —  208)  B.  Fiatner,  Anthropological  Mythology, 
New  Englander  and  Tale  B.  1888,  Jannary.  —  z09)  Gl o atz,  Beruht  d.  Gemeinsame  in  d. 
Beligionen  auf  Yerwandtschaft  oder  Entlehnung:  Z.  f.  Yölkergesch.  18,  S.  199—206.  —  210) 
W.  Tucker,  Nature  Worship  in  Ancient  and  Prehistoric  Beligione:  Am.  Antiquarian  10, 
S.  154/7.  —  211)  E.  A.  Allen,  IsMonotheUm  a 'PrimitiTO*  Faith?:  ib.  8.  246/9.  —  212) 
DaTis,  Serpent  Myths :  N.  Am.  Ber.  1888,  February.  Ygl.  auch  d.  unter  No.  172  angeführte 
Werk  V.  Wake  (Ch.  IIL  The  Origin  of  SerpentrWorship).  —  213)  C.  J.  Leandertz, 
Godsordeelen  en  Beden:  Tijdschnft  yan  het  K.  Nederl.  Aaidrijksknndig  Genootachap  2.  Serie 


§1.     Urgeschichte.     Scheppig.  121 

die  Gottesurteile   und  Eide,  Hopf^^*)  die  Tierorakel,  Jahn'iß)  den  Zauber 
mit  Menscbenblut     und  anderen  Körperteilen,  Haberland^^^)  die  ECssitten, 
während  sich   Bourke^i'')  ein  wenig  beachtetes  Thema  gestellt  bat.  —  Ob 
die  Anthropophagie    einen   religiösen  Ursprung    habe    oder   der  elementaren 
Kraft  des  Hungers  zuzuschreiben  sei,  ist  der  Gegenstand  einer  ausgedehnten 
Diskussion    in      der    Pariser   anthropologischen    Gesellschaft    gewesen   (siehe 
Xo.    131).     Mortil.let    tritt   noch    weiter   ftlr    die  erstere  Ansicht  ein,*^®) 
während    Bordier*^ ^)    verschiedenen    Motiven    gerecht   wird.    —   Zu    den 
wesentlich    religiösen   Sitten    ist   lange    das  Tätowieren    mit  den  verwandten 
Praktiken    gerechnet    worden.    Nachdem  Joest^^^)    im  Yoijahre    in    einem 
groTsen  Werke  diese  Ansicht  bekämpft  hat,  kommt  er  jetzt  noch  einmal  auf 
die  Zwecke    der  Körperbemalung^^^)    zurück,   um  an  der  Hand  einer  Notiz 
Gumillas  zu  konstatieren,  dafs  dieselben  nur  in  der  Eitelkeit,  der  Absicht  zu 
sehrecken  und  dem  Wunsche  sich  gegen  Insektenstiche,  Hitze  oder  Kälte  zu 
schätzen    zu    suchen    sind.    Als    ein  Mittel    der  Feststellung    alter    Yölker- 
beziehangen  hehaudelt  die  verschiedenen  Arten  der  Tätowierung  Buckland^^^) 
Während  aaf  socialem  nnd  religiösem  Gebiet  die  ethnologische  Forschung 
allein  vorhistorische  Zustände  aufzuhellen  vermag,  liefert  sie  auf  dem  tech- 
nischen vrenigstens  wertvolle  Ergänzungen  zu  den  Ergebnissen  der  Prähistorik. 
Im  Berichtsjahre  sucht  Grossi*'^)  die  Arbeitsteilung  der  vorhistorischen  Ge- 
sellschaften   zu    rekonstruieren,    Buckland^^^)    aus    dem   Vorkommen    von 
Halsbandformen    alte    Handelsverbindungen    zu    ermitteln.     Die  Stellung    der 
Naturvölker  zu  Pferden  und  Ziegen  schildert  Langkarel.**^-**®)    Traditionelle 
Haastypen    als    Gegenstand  ethnologischer  Forschung    (wie    sie    im  einzelnen 
b^M)nders    in  Deutschland   geübt    wird)    behandelt    Hunziker,'^^)    während 
Hellwald'^^)   die  Gestaltung    von  Haus   und  Hof    im    ganzen  Bereich    der 
Völkerwelt  darstellt,  Peet**^)  die  alten  amerikanischen  Formen  und  Heikel '^oj 
den  finnischen  Typus  schildert. 


ded  Y.  Afd.  Meer    oitgebreida  artikeloD.     S.   1—29,  dl5-~38.   —  214)  L.  Hopf,  Tiero- 

imkel    B.  Orakeltiere    in    alter   u.   neaer  Zeit     E.  ethnolog.-zoolog.  Studie.     Stuttgart,    Kohl- 

limxBmer.     1888.     XI,    270   S.     M.   4,00.     |[Mitt   d.  Anthrop.  G.  Wien.  18,   278   (Haber- 

Isadt).])    —    315)    U.    Jahn,    Üher   d.    Zauber   mit   Menschenblut   u.    anderen   Teilen   d. 

MABKhlichen    Korpexa:    Verh.   fierl.  Qes.    f.   Anthrop.  Jahrg.  1888,    S.    130—40.     Vgl.    ib. 

p.    490/2.  —    216)  C.  Haberland,    Über  Qebri&uche    a.  Aberglauben   beim  Essen:    Z.  f. 

Volkerpiych.   17,  353  tL  18,  1  if.,  128  £,  255  ff.,  357  ff.   —  217)  J.  6.  Bourke,   Gom- 

pÜation  of  Notes  and  Memoranda  bearing  upon  the  Use  of  Human  Ordure  and  Human  Urine 

m  Bhea  of  a  Beligiona  or  Semi-Beligious  Character  among  Yarioas  Nationa.     Washington,  D.  G. 

&C  S.  —  218)  G.  de  Mortillet,  Anthropophagie  mythiqne:  Bull.  Soe.  d' Anthrop.  de  Paria 

11   (3«  Uxie)^  S.  47/9.  —  219)  Dr.  Bordier,  L'Anihropophagie :   ib.  S.  62—71.  —  220) 

Wilh.  Joeaty   Tätowieren,   Narbenzeichnen  u.  Körperbemalen.     £.  Beitrag  z.   vergleichenden 

EUmoIogie.     Mit    11  Tafeln   in  Farbendruck,   1  Lichtdrucktafel  u.  30  Zinkätzungen.     Berlin, 

AAber.     1887.     fol.     VUI,    128  S.     M.    40,00.  —  221)    id.,    Zwecke   d.  Körperbemalung : 

Totjl  Beri.    Ges.    f.   Anthropol.  Jahrg.    1888,    8.    415/6.  —    222)  A.  W.  Buckland,    On 

TkÜomng.     With  plate:    J.  Anthrop.  Inst  of  Great  Br.  a.  Ireland  17,  S.  318 — 28.  —  223) 

T.  Grossi    La  dirisione  del  laToro  nelle  societi  preistoriche.  Ricostrnzione  sociologica:  Rinsta 

4&  fJoeofia  Kientificm  7,    S.   82—49.  —  224)  A.  W.   Buckland,  Necklaces  in   Relation  to 

n«hi*toric  Commercd:    Bep.  Br.  Ass.  for  the  Advancement    of  Science   58,   S.   849 — 50.  — 

2^1  ß.  Langkavol,  Pferde  u.  Naturvölker:   Intern.  Arch.    f.  Ethnogr.    1,   S.   49—60.  — 

226)  id.,    J).  Hanaaiegen  o.  d.  Naturvölker:    Aus  allen  Weltteilen   19,    S.   383/8.  —  227) 

J   fianziJker^   Über  traditionelle  Haustypen  als  Gegenstand  ethnologischer  Forschung :  Fem- 

tekaa  (ÄMrma)    2.   —  228)   v.  Hellwald,  s.  u.  §11«*.  —  229)  S.  D.  Peet,   Housea  and 

Eame-Life  amans  **»•  Prehiatoric  Baoes.    111.:  Am.  Antiqu.  10,  8.  833—57.  —  280)  A.  0. 

ff  'ksl      Stlioograpl^^c^^  Forschungen  auf  d.  Gebiete  d.  finnischen   YSlkerschaften.     1.  B. 

Q^Ad    '<L   äeremi««^!^  9  Mordvrinen,  Esten  u.  Finnen.     Mit  311  Abb.  im  Text.     Helsingfors. 


1,22  §8*     Ägypter.    Ed.  Meyer. 


§2. 

Ägypter. 

Eduard  Meyer. 

Wir  beginnen  mit  zwei  wmfussefn/den  Werken  über  das  alte 
Ägypten,  die  zu  Anfang  des  Berichtsjahres  ihren  Abschlufs  gefanden  habea: 
Erman's  Darstellung  des  altfigyptischen  Lebens,^)  einer  auf  umfassender  Dorch- 
arbeitaug  des  uns  in  den  Denkmälern  und  auf  Papjms  überkommenen 
Materials  beruhenden  ägyptischen  Altertumskunde,  und  des  Referenten  Ge- 
schichte des  alten  Ägyptens.^)  Beide  Werke  wenden  sich  an  einen  grOfsem 
Leserkreis  und  stehen  auch  innerlich,  in  Methode,  Auffassung  und  Tendenz 
in  naher  Verwandtschaft;  und  wenn  Erman's  Werk  neues  in  Fülle  gebracht 
und  auf  allen  Gebieten  der  Ägyptologie  anregend  und  fördernd  gewirkt  hat, 
so  hofft  Bef.,  dafs  es  ihm  gelungen  ist,  in  seinem  Werk  auf  Grund  der  von 
der  Forschung  bisher  erreichten  Resultate  ein  in  den  grofsen  Hauptzügen 
haltbares  Bild  der  historischen  Entwickelung  Ägyptens  gezeichnet  zu  haben, 
so  vieles  sich  im  einzelnen  auch  als  irrig  oder  unzureichend  herausstellen  wird. 

QaeUen.  Inzwischen  hat  das  neue  Jahr  neues  Material  in  Fülle 
gebracht.  Das  wichtigste  ist  die  ungeahnte  Auffindung  eines  Teils  der  diplo- 
matischen Korrespondenz  aus  dem  Archive  des  religiösen  Reformators  König 
Chuenatens  (Ende  der  18.  Dyn.)  in  Tell-Amama:  mehrere  hundert  Thontafeln 
mit  Keilschrift  sind  von  hier  in  die  Museen  von  Berlin,  London  und  Bnlaq 
gewandert,  welche  die  Briefe  und  Depeschen  der  Könige  von  Babel,  Assur, 
der  mesopotamischen  Staaten  Alaschia  (ägypt  Arsa  geschrieben),^)  Mitani 
(ägypt.  Naharain)  u.  a.  sowie  der  Vasallen  in  Syrien  und  Palästina  an  den 
Pharao  enthalten.  Auf  einzelnen  Tafeln  finden  sich  Inventarisationsvermerke 
ägyptischer  Schreiber.  Natürlich  fehlt  noch  viel,  dafs  das  reiche  Material 
vollständig  und  endgiltig  publiziert  oder  gar  ausgenutzt  wäre:  ich  führe  hier 
die  wichtigsten  der  vorläufigen  Berichte  und  Publikationen  an,  die  bis  jetzt 
erschienen  sind.^-^)  Die  neuen  Funde  geben  über  die  Beziehungen  Ägyptens 
zu  Yorderasien  unschätzbare  Aufschlüsse,  und  werfen  auf  diese  Gebiete  ein 


1)  A.  Er  man,  Ägypten  u.  agyptiiches  Leben  im  Altertom.  1  (1886),  n  (1887). 
[Ohne  Jahreszahl!]  Tübingen,  Lanpp.  8^.  742  S.  —  2)  Eduard  Meyer,  Gesch.  d.  alten 
Ägyptens.  («»  AUgem.  Gesch.  in  Einseldarstellangen.  Erste  Haaptabt  Erster  Teil.)  Berlin, 
Grote.  8«.  420  S.  —  3)  G.  Maspero,  Le  pays  d'Alasia  :  BT.  10,  1888,  S.  209  ff.  — 
4)  Ad.  Erman  u.    £b.  Schrader,  D.  Thontafelfand  y.  Tell-Amama:  Berl.  SB.  S.  583/9. 

—  5)  H.  Winckler,  Bericht  üb.  d.  Thontafeln  t.  Tell-el-Amama  im  Königl.  Mnseam  sa 
Berlin  u.  im  Masenm  y.  Bnlaq:  ib.,  S.  1341—57.  (Mit  3  bes.  Eeilschrifttafeln.)  —  6)  id., 
Verseichnis  d.  aas  d.  Fonde  t.  el-Amama  herrührenden  Thontafehi:  ZÄSA.  27,  1889,  S.  42  ff. 

—  7)  ({3^}  A.  H.  Sayce,  Babyl.  Tablets  from  Tel-el-Amama.  —  8)  E.  A.  W.  Bndge, 
On  cuneiform  despatches  from  Tüshratta,  king  of  Mitanni,  Barrabariyash  the  son  of  Kuri- 
galzn,  and  the  long  of  Alashiya,  to  Amenophis  III,  lang  of  Egypt,  and  on  the  cuneiform 
tablets  from  Tell-el-Amama:  PSBA.  10,  S.  540—69.  —  X  C.  F.  Lehmann,  Aus  d.  Fnnde 
Y.  Tell-el-Amama:  Z.  f.  Assyriol.  3,  S.  372—406.     Vgl.  auch  §3*.  —  A.  H.  Sayce,  Baby- 


§S.    Ägypter.    Sd.  Meyer.  1^23 

gau  neaes  lacht.    Dafs   die  Pharaonen   mit   den  Königen  von  Babel  und 
Asor  in  miiinterbrochenem  diplomatischen  Verkehr  gestanden  haben,  konnte 
man  nur  ahnen;  jetzt  gewinnen  wir  in  das  ganze  Getriebe  einen  lebendigen 
£inhhck.     Dafs  das  babylonische  im  fOnfzehnten  Jh.  die  Schriftsprache  von 
pia  Syrien  nnd  Palfistina  war,  wUrde   niemand  jemals  vermntet  haben:  es 
wirft  das  ein  ganz  nenes  Licht  aof  die  ältere  Entwickelang  der  westsemitischen 
Kaltiir  nnd  ihre  Abhängigkeit  von  Babylon.    Einzelne  Dokumente  sind  in  der 
bbher  unbekannten,  nicht  semitischen  Sprache  der  nordmesopotamischen  Be- 
völkerung abgefaÜBt  und  werden  wohl  noch  einmal  den  Schlflssel  fOr  die  Ent- 
zÜEnmg  der  Ghetitiscben  bilden.  Sehr  wichtig  ist  anch,  dals  wir  jetzt  endlich 
einen  sichern  chronologischen  Anhalt  fOr  die  Geschichte  des  Neaen  Reichs  ge- 
winnen. DennChnenaten  ist  nach  Ausweis  der  neuen  Urkk.  Zeitgenosse  des  Burnu- 
bviias  von  Babel  und  des  Assuruballit  von  Assur,  und  diese  beiden  Könige  ge- 
hören, wenn  auch  ihre  Begierungszeit  noch  nicht  ganz  genau  fixiert  ist,  doch 
zweifellos  der  zweiten  Hftlfte  des  15.Jh.au.  Demnach  sind  die  von  mir  aufge- 
stellten Daten  ftlr  die  achtzehnte  Dynastie,  nach  denen  Chuenaten  um  1370 
— 60  regiert  haben  wflrde,  um  rund  fünfzig  Jahre  hinaufzurflcken.     Daraus 
ergiebt  sich,  nebenbei  bemerkt,  zugleich,  dafs  der  undeutlich  geschriebene  Name 
des  Königs,  in  dessen  neuntem  Jahre  zwischen  1563  und  1550  v.  Chr.  der 
Papyrus  Ebers  geschrieben  worden  ist,  in  der  That,  wie  früher  mehrfach  ver- 
mnlet  worden  ist,  Serkare*  gelesen  werden  muis:  es  ist  der  Vorname  Amen- 
hotep's  L,  des  zweiten  Königs   der  achtzehnten  Dynastie,  dessen  Zeit  nun- 
mdir  als  genau  festgestellt  betrachtet  werden  kann.   —  Unter  dem  sonstigen 
neugewonnenen  Denkm&lermaterial   ist   in  erster  Linie   zu  nennen  die  Auf- 
deckung  der  Gräber  der  Nomarchen  von  Elephantine  durch  Sir  F.  GrenfeU; 
dieselben  stammen  aus  der  Zeit  der  sechsten  und  zwölften  Dynasie.    Budge') 
und  Bouriant^^)  geben  eine  Beschreibung  derselben  und  teilen  die  fUr  die 
Yerwaltungsgeschichte  Ägyptens  sehr  wertvollen  Texte  mit,  die  sich  den  zahl- 
rekfaen  Nomarcheninschriften  aus  derselben  Zeit  anreihen.    Ober  die  an  ver- 
sdiiedenen  Stellen  des  Delta  vom  Egypt  Exploration  Fund  vorgenommenen 
Untersuchungen  (in  Teil  el  Tehudije,  Samanhud,  Abusir,  Bubastis)  berichtet 
Naville;^^)  dieselben  sind  namenUich  für  die  Zeit  der  22.  Dynastie  von  Be- 
deutung.    Im   Auftrag   derselben    Gesellschaft   veröffentlicht    Petrie  einen 
neuen  Band   Aber   die  von  ihm  in  Tanis  und  an  anderen  Stätten  mit  ge- 
wohnter Umsicht  und  Gründlichkeit  ausgeführten  Ausgrabungen,  der  dem  Ref. 
zu  spät  zu  Händen  gekommen  ist  um  über  ihn  noch  berichten  zu  können.  ^^'^') 
Daressy  publiciert  eine  oberägyptische  Inschrift,  welche  uns  endlich  mit  dem 
lange  vergeblich  gesuchten  König  Smendes,  dem  Begründer  der  21.  Dynastie, 
bekannt  macht.  ^^)    Es  ergiebt  sich  daraus,  dafs  die  bisherige,  auf  sehr  dürf- 
tigem Material  beruhende  Darstellung  dieser  Zelt  nicht  haltbar  und  die  recipierte 
Königsliste  unrichtig  ist. 

Maspero  setzt  die  Publikation  der  religiösen  Inschriften  der  Pyra- 
miden fort^^)     Derselbe  hat  einen  Papyrus  aus  der  Zeit  nach  dem  Verfall 


kmitB  tabltfU  tram  Tel-el-Amana,  Upper-Egypt:  PSBA.  10,  S.  488—526.  —  9)  W.  Budge» 
SiesTgtioiM  Bade  at  Aairfin  by  Major-General  Sir  F.  Greafell  dnring  the  yearm  1886  and  86: 
ib^  8.  4--40.  —  10)  U.  Bonriant,  Lei  Tombeaax  d'Aaaonaik:  BT.  10,  8.  181  ff.  —  111 
Bd.  XaTiIle,  Lee  foaiUe«  du  Delto  pendant  llilTer  de  1887:  ib.,  8.  60  ff.  —  12'18) 
X  X  ^'  Petr  ie,  Tania  Part  IL  Nebeabeh  CAm)  and  Defenneh  (Tabpanhea),  witb  cbapten  by  A. 
S.JCarrayaiidF.GTiffitb  (=  Foarth  Memoirof  the  Egypt  Exploration  Fnnd).  —  14)G.Da- 
resBjy  Les  canrürea  de  Gebelein  et  le roi Smendäa:  BT.  10,8.183.-15)  G.  Maspero,  La 


1,24  i^'    ii^gypter.    Ed.  Meyer. 

des  Neaen  Reichs  publiziert  nud  eingehend  kommentiert,  der  eine  sehr  inter- 
essante Liste  der  ägyptischen  Beamten  enthält,  i^)  die  zwar  schwerlich  flberall 
die  oiifizielle  Rangfolge  einhält,  aber  unsere  Kenntnis  der  ägyptischen  Ver- 
waltung erweitert  und  genauer  bestimmt.  Plejte  bespricht  ein  interessantes 
Aktenstück  aus  einem  durch  das  Amonsorakel  entschiedenen  Prozeüs,^^)  das 
sich  ähnlichen  Dokumenten  aus  der  Zeit  der  21.  Dynastie  anreiht.  Von 
sonstigen  Publikationen  sind  zu  erwähnen  Schiaparelli's  ausführlicher  Kata- 
log des  Florentiner  Museums  ^^)  und  eine  Beschreibung  englischer  Sammlungen 
durch  Mifs  Edwards.^^) 

Unter  den  Bearbeitungen  historischer  Texte  ist  zunächst  die 
von  wertvollen  Anmerkungen  begleitete  Obersetzung  zu  neuneu,  welche  Piehi 
von  den  Texten  seiner  Inschriftensammlung  giebt,^^')  die  namentlich  für  das 
Mittlere  Reich  sehr  wichtig  sind.  Ich  reihe  daran  gleich  einige  kleine  Notizen 
Piehls  und  anderer  Gelehrten. ^^^^)  Max  Müller  giebt  eine  sehr  scharfsinnige 
Analyse  des  grofsen,  aber  in  sehr  verstümmelten  Zustande  erhaltenen  Edikts 
der  Harmhebi,^^)  in  dem  dieser  König,  der  Wiederhersteller  des  Staats  nach 
den  religiösen  Wirren,  Vorschriften  über  strenge  Bestrafung  aller  Bedrückungen 
und  Gewaltthätigkeiten  gegen  die  ärmeren  Stände  erläfst.  Der  Kommentar 
berührt  eine  Reihe  wichtiger  Fragen  der  Verwaltungsgeschichte;  ob  aber  die 
Identifikation  der  im  Texte  genannten  beiden  Soldatenklassen  (der  von  Ober- 
und  Unterägypten)  mit  den  Kalasiriern  und  Hermotybieru  richtig  ist,  erscheint 
dem  Referenten  als  recht  zweifelhaft.  —  J.  d.  Roug^  setzt  seine  Edition 
und  Übersetzung  des  sogenannten  Gedichts  des  Pentaur  fort,^^)  Am61inean 
behandelt  eingehend  die  in  mehreren  Abschriften  erhaltene  Lehrschrift,  welche 
dem  Könige  Amenemha't  I.  in  den  Mund  gelegt  ist.^^) 

Geschichte  des  alten  Ägyptens.  A.  Wiedemann  hat  zu 
seiner  unter  dem  Titel  ^ägyptische  Geschichte^  ^^a)  erschienenen  Materialsamm- 
lung ein  Supplement  mit  Nachträgen  und  Berichtigungen  veröffentlicht. 2^) 
Über  die  Anthropologie  Ägyptens  hat  infolge  einer  Reise  im  Nilthal  Virchow 
eingehende  Untersuchungen  angestellt, '^-^^)  die  sich  durch  Sorgfalt  und  Be- 
sonnenheit auszeichnen.  Der  bisher  in  naturwissenschaftlichen  Kreisen  vor- 
herrschenden Annahme  eines  Zusammenhangs  des  ägyptischen  mit  dem  Neger- 
typus tritt  er  mit  Entschiedenheit  entgegen.  Auch  der  Frage  nach  der  vor- 
historischen Zeit  Ägyptens  hat  er  eine  eingebende  Untersuchung  gewidmet, 
in  der  die  angeblichen  und  wirklichen  Zeugnisse  und  Überreste  menschlicher 


Pyramide  de  Mirinrt  I^'  (soite):  ib.,  S.  1  £f.  —  16)  id.,  Un  manael  de  hiirarchie  ^gyptienne: 
lA.  8e  i^rie  11,  S.  250  ff.,  809  ff.  Aach  separat  erschienen  a.  d.  T. :  Etudes  ^yptiennes, 
tome  U,  fasc.  1.  ~  17)  W.  Pleyte,  Oracle  of  Amon:  PSBA.  10,  1887/8,  S.  41  £ 
Nebst  Bemerkungen  t.  ReTÜloat  (S.  55  ff.),  za  denen  d.  Kritik  t.  Bragsch,  ZÄSA. 
26,  8.  61,  65  za  yergleichen  ist.  —  18)  £.  SchiaparelJi,  Catalogo  generale  del  maseo 
egizio  di  Firenze.  Borna.  1887.  —  19)  Mifs  Amelia  B.  Edwards,  The  proyincial  and 
priTate  Collections  öf  Egyptian  Antiqaities  in  Oreat  Britain:  BT.  10,  1888,  S.  121.  —  20) 
K.  Piehl,  Inscriptions  hi^roglyphiqaes  recoeillies  en  Earopeeten  ^gypte.  Denzi^e  partie: 
Commenteire.  Leipzig,  Hinrichs.  —  21)  id.,  Varia:  ZASA.  26,  S.  111—20.  —  22)  X  Q- 
Daressy,  Bemarqaes  et  notes:  BT.  10,  1888,  S.  139  ff.  —  23)  X  £•  Piehl,  Sar  l'age 
de  la  grotte  dite  Sp^os  Art^midos :  PSBA.  10,  8.  343  ff.  —  24)  X  id.,  Le  temple  de  Behbtt- 
el-Hagar:  ZÄSA.  26,  S.  109—11.  —  25)  Max  Müller,  Erklarong  d.  grofsen  Dekrets  d. 
Königs  Har-m-bebe:  ib.,  8.  70—94.  —  26)  J.  de  Boagö  Le  po^me  de  Pentaomr,  snite: 
B.  Sgypt!  5,  1888,  8.  15  ff.,  157  ff.  —  27)  E.  Am  61  ine  au,  Etade  sur  les  pr^eeptes  d'Amen- 
emhfitler:  BT.IO,  8.  99  ff.  —  27«) s.  JB. 7,1, 1^  —  28)  A.  Wiedemann,  Ägypt  Gesch., 
Supplement  (=  Handbflcher d.  a.  Gesch.  1.)  Gotha,  Perthes.  8^  77  8.  —  29)  R.  Virchow, 
Land  o.  Lente  im  alten  u.  neuen  Ägypten:  Yerhdign.  d.  Ges.  f.  Erdk.  z.  Berlin  1888.  8.  Not. 
—    80)    id.,    Anthropologie  Ägyptens:    KBI.  Anthrop.  Ges.    1888,    8.  105—12.  —  31)   id., 


§2.     Ägypter.    £d.  Meyer.  1^25 

Thidgkeit   ans    der     vorgeschichtlichen   Epoche   des  Nilthals    einer  scharfen 
iiitik  uiterzogen   werden.^'*^^) 

unter     den     historischen    Einzeluntersuchungen  >^'S5)    sind 
beniiders    diejenigen      von    Bedeatnng,    welche   die   Berührungen   des  Neuen 
Saidis  mit  der  asiatischen  Welt  behandeln.    Krall  bespricht  die  Nachrichten 
iberTyms  und  Sidon.^^)     Max  Maller  hat  die  glänzende,  trotz  eines  laut- 
lichen Bedenkens  wohl  kaam  zu  bezweifelnde  Entdeckung  gemacht,  dafs  der 
in  alten  Testament    als  Grenze  Ägyptens  gegen  die  Wüste  oft  genannte  Ort 
Sdi4r  mit  der  ftgjrptischen  Grenzfestung  Zai*u  auf  dem  Isthmus  von  Suez  (sie 
Bnis  bei  Elkantara  zwischen  dem  Menzale  und  dem  Ballftchsee  gelegen  haben) 
identoch    ist.'^)       Derselbe    behandelt   die    unter  Merneptah   ins  Delta   ein- 
hrechendoi   See^ölker    und   weist  die  Unhaltbarkeit   der  Ansicht  nach,  dafs 
di^elben    znm  Teil   beschnitten  gewesen  seien. '^)     In  einem  andern  Aufsatz 
bespricht  er    die    angebliche  Erwähnung  des  Namens  Juda  in  der  Liste  der 
TOB  Sebeschonq  I.  eroberten  Städte.'^)     Erman  bezweifelt  (wohl   kaum   mit 
Redit),  dafs  Asebi    in    den  Tributlisten   des  Neuen  Reichs  die  Insel  Cypern 
bezeichne.^®)     £ine  Prioritätsfrage  gab   dem  Referenten  Veranlassung  auf 
die   Beziebongen    des  Namens  Ja^qob-el  in  der  grofseu   Liste  Thutmosis  III. 
zu  Jakob  znrückznkommen  und  zugleich  auf  den  libyschen  Ursprung  des  alt- 
testamenüicben  l^imrod  hinzuweisen.^ ^'^^) 

Auf  religiösem  Gebiet  hat  Brugsch  seine  Darstellung  der  &gyp- 
t^cben Theologie  zum  Abschlufs gebracht,^^)  und  Y.  von  Straufsund  Torney 
eine  zusammenfassende  Darstellung  der  Götterlehre  auf  Grund  der  religiösen 
Texte  gegeben>^)  Der  treffliche  Abrifs  der  ägyptischen  Kunstgeschichte  von 
Maspero  bat  in  Steindorff  einen  tüchtigen  Übersetzer  gefunden^^) 

Chriechische  titid  römische  Zeit.  Dieselbe  kann  hier  nur  in 
so  weit  ber&cksicbtigt  werden,  als  es  sich  um  das  Fortleben  des  altägyptischen 
'^ölkertams  anter  der  Fremdherrschaft  handelt;,  die  zahlreichen  Arbeiten, 
welche  der  Pablikation  nnd  Bearbeitung  der  griechischen  Papyri  aus  dieser 
Zeit  gewidmet  sind,  gehören  in  einen  anderen  Zusammenhang.^^*^)  Ich  er- 
«fthne  daher  nur  kurz  die  Topographie  Alexandriens  von  N6rout8  0s-Be'y^<^) 
and  die  umfangreiche  Litteratur,  welche  sich  an  die  durch  Graf  nach  Europa 
gebrachten  Portraits  auf  Holz  aus  den  Gräbern  des  Faijüm  knüpft,  die  ja 
aoiser  ihrer  greisen  kunsthistorischen  auch  eine  anthropologische  Bedeutung 
baben.^7-^<^) 


d.  Könige   im    Moseam  t.  Bulaq:   Berl.  SB.  1S88,  S.  767^87.   —  32)  id.,   D. 

Zeit  Ägyptens:  Verbandl.  d.  Berl.  anthropol.  Ges.  1888,  S.  344—93.  —  33)  X  i<lt 

Cber  Affigyptiache    Angeaschminke :  ib.,   S.  210/4.  574/8.    —    34)   X   ^-  Pietschmann, 

Lttspoüa:  £neli&  Gruben  AJlg.  Entypiopidie.    Sect.  II.  42,  S.  *J00ff.  —  35)  X  f.  Bobion, 

La  qoectioD  des  H^roascbai   BT.  10,  1888,  S.  198  ff.    —   36)  J.  Krall,    Studien  z.  Gesch. 

^  alten  Ägyptens  III  Tynui  n.  Sidon:  Wiener  SB.  116,  S.  631—710.  —  37)  Max  Müller, 

A  eoBtribotioD  to  the  JSxodaa  geograpLy:  PSBA.  10,  467  ^.  —  3S)  id.,  Notes  on  the 'peoples 

«f  fh»  See'  ot  HerenptBl&:  ib.,    S.  147  ff.  287  ff.    —    39)  id.,  the  sapposed  name  of  Jadah 

ie  1^  Hat  ef  Sboahenq:  ib.,  81  ff.   Mit  Zosätzen  ▼.  Le  Page  Benouf.  —  40)  A.  Erman, 

Cfpm  on  Sgyptimn  Incriptions :  The  Owl,  edited  by  Max  Ohnefalsch-BiGhter.  Kicoeia.  I,  No.  3. 

&  i$.  —  41)  Eduard  Meyer,  Miscellen:  ZATW.  8,  1888,  8.  42/9.  —  42)  X  W.  Groff, 

lürtrtm  itadeB.   I.   le   pronom  en  £gyptien  II  Note  sar  Jagob-el   et  Josep-el.     Paris,  Leroux. 

—  4SI  fl.  BrugBc'ki^    Keligion  a.  Mythologie  d.  alten  Ägypter.     2.  Hälfte.     (1.  Hälfte  er- 

mhiem  1S84.)      L>eipJ^S*   Hinrichs.     758  8.  —  44)  V.  ▼•  Straufs  u.  Torney,  D.   altagypt. 

GS^tasdMobe.      Eretör    Teil:  D.  altägyptischen  Gotter  a.  Göttersagen.     Heidelberg,  Winter.  — 

i^a^ Mm.mncTOm     Äg3rp***che   Knnstgesch.,   deutsche   Ansg.    ▼.    G.    Steindorff.     Leipzig, 

^'rV^    _   4^»h    IHauiochenzeit  s.  §  8«w->««.  —   46)  NÄroutsos-Bey,  s.  o.  §8*»».  — 

vToEheTB       B-    G«lX©'i«  antiker   Portraits;    0.    Donner  t.   Bichter,    d.    enkaustische 


I 
V 


1,26  §2-     ^ypter.     Sd.  Meyer. 

Demotischesm  Revillont  setzt  seine  Stadien  über  demotische  Texte 
fort,  zahlreiche  Arbeiten  darflber  enth&lt  namentlich  die  von  ihm  herausge- 
gebene Revne  ^gyptologiqae.^'*^')  Derselbe  hat  mit  Eisenlohr  zusammen 
eine  Ausgabe  der  demotischen  Papyri  begonnen,  die  mir  nicht  zu  Gesicht 
gekommen  ist^^)  Die  Zuverlässigkeit  seiner  Übersetzungen  ist  von  B  rüg  seh 
auf  das  stärkste  angegriffen  worden,^^'^^)  namentlich  bestreitet  derselbe  auch 
alle  die  frappanten  Ergebnisse,  welche  Revillout  aus  den  Texten  für  die  Ge- 
schichte der  späteren  Eaiserzeit  und  die  Herrschaft  der  Blemmyer  über  Obeiv 
ägypten  gewinnen  zu  können  glaubt  Authentische  Dokumente  über  die  Ge- 
schichte dieses  Räubervolkes  bietet  Baillet,^^)  Urkk.  eines  Blemmyerhäupt- 
lings  und  eines  seiner  Beamten  in  griechicher  Sprache  auf  Gazellenhäuten,  welche 
die  bisher  unbekannte  Thatsache  enthüllen,  dads  auch  hier  in  späterer  Zeit 
das  Christentum  Eingang  gefunden  hat. 

KopHaches*  Auf  die  Publikationen  koptischer  Texte  namentlich 
durch  Am^linean  können  wir  hier  nicht  eingehen.  Derselbe  hat  auch  eine 
Sammlung  von  Übersetzungen  dieser  Legenden  mit  ausführlicher  Einleitung 
herausgegeben.^^)  In  einer  derartigen  Erzählung  glaubt  Lemm  einen  Nach- 
klang einer  altägyptischen  Tempellegende  zu  finden.  ^^) 

Ich  schliefse  mit  Anführung  einiger  pi^puUtren  Werke  über 
Ägypten.  ^<)'^^)  Selbst  einen  Vortrag  eines  spanischen  Dilletanten  über  Ägypten 
hat  man  ins  Deutsche  übersetzen  zu  müssen  geglaubt  ^^) 

Eine  vollständige  SibUograpJUe  der  ägyptologischen  Litteratur  — 
rein  philologische  Arbeiten  u.  s.  w.  sind  in  diesem  JB.  nicht  mit  aufgeführt 
—  bietet  die  treffliche  von  August  Müller  herausgegebene  orientalische 
Bibliographie.®') 


Malerei  d.  Alten.  München,  Gotta.  Sonderabdrficke  am  d.  Beilage  d.  AZg.  —  48)  H. 
Heydemann,  Über  d.  gemalten  Bildnisse  ans  d.  Faijmn  in  Besitz  d.  Herrn  Theodor  Graf 
in  Wien :  Ber.  üb.  d.  Verh.  d.  Kgl.  sachs.  Ges.  d.  Wissensch.  zu  Leipzig  Philol.  Hist.  £1.  40, 
1888,  S.  295  ff.  —  49)  U.  Wilcken:  Wschr.  f.  class.  Philol.  1889,  S.  April,  8.  386  ff. 
(Über  d.  hellenistiBchen  Fortiats  d.  Herrn  Graf.) —  50)  B.  Yirchow,  Bildtafeln  aasSgypt. 
Gräbern  im  Faijam:  Verh.  d.  Berl.  anthropol.  Ges.  1889,  S.  8S— 44.  —  51)  Bey.  6gypto- 
logiqae,  pnbli6e  soos  ladirection  de  £.  Be  vi  Hont.  5.  Paria,  Leronx.  —  52)  K  ReTÜloat, 
Une  confr^rie  ^gyptienne:  Ba.  3.  s^rie  11,  S.  37  ff.  —  53)  X  ^*  Groff,  Lesdenz  yersions 
d^motiques  da  d^cret  de  Ganope.  Paris,  Leronx.  —  54)  CorpoB  papyronim  Agypti  a  Bevil- 
loat  et  Eisenlohr  editam  T.  1  fasc.  1  (demotische  Papyri  d.  Loayre).  T.  II.  faac  1. 
(desgl.  d.  British  Maseam).  Paris,  Leronx.  —  55)  H.  Brugsch,  D.  Gedicht  Tom  Harfen- 
spieler: ZÄSA.  26,  S.  1—52.  —  56)  id.,  Vier  bilingue  Inschr.  y.  Phüae:  ib.,  S.  57—69. 
BevUlont  hat  in  d.  Be?ae  6gyptol.  Bd.  5  n.  6  (1889)  mit  heftigen  Angriffen  aaf  Bmgsch 
geantwortet.  —  57)  J.  Bai  11  et,  Sar  plnsieurs  textes  grecs  rScemment  decouTerts,  relatifs  ä 
l'histoire  des  BUmyes:  GB.  4  s^e  16,  1888,  S.  326  ff.  ~  58)  £.  Amölineaa, 
Gontes  et  romans  de  rEg3^te  chr^tienne,  Tome  I,  II.  Paris,  Leronx.  —  59)  0.  y.  Lemm, 
D.  Gesch.  Y.  d.  Prinzessin  Bentreach  n.  d.  Gesch.  t.  Kaiser  Zeno  a.  s.  zwei  Töchtern:  MA. 
9,  S.  599—603.  —  60)  W.  Budge,  The  Dwellers  of  ihe  Nile:  Life,  Literature,  Hiatory 
and  Gastoms  of  Ancient  Egypt.  London,  Bei.  Tract  Soc.  —  61)  Legrand,  La  terre  des 
Pharaons.  Tableau  de  l'ancienne  £gypte.  Paris,  Didot  —  62)  Migael  Morayta,  Alt- 
Egypten,  deatsch  y.  A.  Schwarz.  Berlin,  Sigismand.  -«  63)  Orientalische  Bibliographie, 
unter  Mitwirkung  y.  DD.  A.  Bezzenberger,  Herm.  L.  Strack,  Joh.  Müller,  K.  Völ- 
lers  u.  a.  hrsg.  y.  Prof.   Dr.    Ang.  Müller.  Jg.  II  (in  4  Heften)  1888.    Berlin,  Beather. 


}S.    AujTOr.     Rdich.  J  27 


$8. 

Assyrer, 

G.  RösciL 

Schon  die  katalogisch,  geschweige  denn  die  inhaltlich  orientierende  Über- 
ndit  einer  Jahresprodoction  der  Assyriologie  ist  eine  Arbeit,  welche  von  Jahr 
n  Jahr  schwieriger  ^wird,  da  die  junge  Wissenschaft  immer  zahlreichere  Proben 
Direr  Ges^&ftigkeit,  und  zwar  oft  in  kleinster  Parzellierung,  in  immer  mehr 
Sprachen  nnd  auf  immer  mehr  Wegen  dem  Markt  der  linguistischen  und 
hi^oiiBchen  Altertumskunde  zufbhrt  —  Umst&nde,  welche  dem  Referenten 
vielleicht  die  Appellation  an  die  Nachsicht  seines  Publikums  gestatten,  wenn 
es  mehr  LUcken,  als  sonst,  in  dem  JB.  Aber  1888  entdecken  soUte. 

Was  nun  zuerst  die  keUseh/H/Uiche  Sioffsam/mhmg  betrifft,  so 

hat   diese  auf    der    armenischen  Peripherie  eine  Bereicherung  erfahren. 

F.  G.  Conybeare    hat  nach  Sayce^)   in  Edschmiadyn  sieben  oder  acht  mit 

Kciiachrifien    hedeckte   Blöcke  vorgefunden,   welche  aus  Armavir  gekommen 

Haren.     KShere  Mitteilungen  Aber  sie  hat  Sayce  leider  nicht  gemacht 

Ton  hethitischen  Monumenten  hat  J.  R.  SittHngton-Sterrett^) 
^eniggten  seine  Monolithsäule  mit  zwei  Menschen  und  zwei  Löwenfignren  in 
erhabener  nnd  ein  geschnittenes  Siegel  in  vertiefter  Arbeit  gefunden. 

Nicht  anf  dem   Boden,   aber  im  Interesse  des  keilschriftlich  zentralen 
Assyriens  und  Babyloniens  ist  ein  nach  Umfang  und  Bedeutung  gleich 
grolsier  Keiltafelfund  in  Oberftgypten  gemacht  worden.    Die  Tafeln  sind  durch 
Form  und  Inhalt  fOr  die  Geschichte  der  Schrift,  Sprache,  Kultur  und  Politik 
hoch  wichtig  und  bestehen  ans  Briefen  westasiatischer  Könige,  darunter  Assur- 
Qfaallit's  des  Königs  von  Assyrien  und  Pumapurias  des  Königs  von  Kardunias, 
an  ihren    königlichen  'Bruder*  in  Ägypten  Nimurija  und  Nephururija,  nach 
£rman')  hieroglyphisch  Neb-M&-Ra  und  Nefer-Kheperu-Ra,  d.  i.  Amenophis 
m.  und  lY.,   und   ans   gleichfalls  keilschriftlichen  Berichten  ägyptischer  Be- 
amter auf  asiatischen  Besitzungen  an  den  'König  ihren  Herrn'.     Proben  aus 
dieser  Korrespondenz  mit  und  ohne  Umschrift  und  Gbersetzungen   hat  man 
m  veröffentlichen  begonnen ^7).  —  Kommen  wir  auf  anderweitige,  und  zwar 
xnnftcfast  assyrische  Texte  zu  reden,  so  hat  S.  Alden  Smith^)  seine  Heraus- 
.  gäbe  assyrischer  Briefe  im  Original  mit  Transskription,  Übersetzung  und  An- 

!  merkungen  fortgesetzt     Unter  den  von  ihm  erstmals  veröffentlichten  befindet 

sieh  einer  von  Saosdachin  an  seinen  Bruder  Assurbanipal.  Was  thut  der 
Geschicfatsfrennd  aber  mit  den  interessenlosen  Kingaben  voll  Verständnis- 
Schwierigkeiten?  Wichtiger  ist  seine*)  Auswahl  edierter  und  unedierter  Assur- 


I 


/ 


li  A.  H.  Sayce,    Ynmic  MomunentB:   Ac.  34,  S.  46,  Sp.  1/8.  —  2)  A   new  Hittite 
meBt    in  iMoria:    ib.,   8.  98,    8p.  8/8.    —    8)  Erman  n.  Schrader,   ThoDtafelfond 


T»ü  4n«rnc   »-4  2*.   —  4—7)  ■.  o.  §8*-»   —  8)  S.  Alden  Smith,  AsByrian  leiten.  II. 
IU'P8BA.97S.   1»»  ^  ^'  «0—78  mit  9  Texttafeln,  lU.  8.  166—77.  —  9}  id.:  ib.  10, 


128  §  ^'     ABsyrer.     Rösch. 

banipaltexte  im  Original  mit  Umschrift,  Übersetzung  und  Erklärung.  £ine 
variierende  Doublette  des  Schlusses  der  Anualen  Sanheribs  hat  Evetts^^)  im 
Original  mit  Trausskription  und  Übersetzung  nebst  Anmerkungen  bekannt  ge- 
macht. Ein  Verdienst  um  die  Inschriften  seines  Sohns  und  Nachfolgers  Esar- 
haddon  hat  Harper  sich  erworben.  Er  hat  die  Cylinder  A^^)  und  B^^)  in 
I  R  45/7  und  lU  B  15/6  umgeschrieben  und  tlbersetzt  und  einige  unedierte 
Inschriften  dieses  Königs,  ^^)  darunter  die  von  ihm  Cylinder  C  benannte  und 
für  die  Korrektur  von  Cylinder  A  sehr  wichtige,  im  Original  aber  ohne  Um- 
schrift und  Übersetzung,  hinzugefügt.  Die  von  Bayard  im  Tunnel  von  Negub 
aufgefundene  Wasserbauinschrift  Esarhaddons  hat  Winckler^^)  restauriert, 
transskribiert  und  übersetzt.  Eine  assyrisch-aramäische  Bilinguis  von  etwa 
700  V.  Chr.  hat  Brünnow^^)  im  Original  mit  Transskription  und  Über- 
setzung geliefert.  —  Von  den  babylonischen  Textpublikationen  ist  zuerst 
Budge's^^)  Originär  eines  Fragments  der  vierten  Tafel  der  Creation  Series, 
den  von  ihm  schon  früher ^^)  nach  seiner  metrischen  Konstruktion  und  seiner 
Wichtigkeit  für  die  vergleichende  Mythologie  besprochenen  Kampf  zwischen 
Marduk  und  Tiamat  enthaltend,  zu  nennen. 

Auf  dem  Boden  der  nüchternen  Prosa  bewegen  sich  die  Samm  el— 
a  rbeiten  Balls^^)  an  den  Inschriften  des  biblischen  Nebukadnezar  und 
Strafsmaiers^^)  an  denen  Naboneds.  Der  letzteren  schlielsen  sich  seine 
Inschriften  mit  der  Arsacidenäre  an  (Thischri  248  v.  Chr.)^^)  an,  unter  denen 
sich  die  jüngste  bis  jetzt  bekannt  gewordene  Keil  Inschrift  aus  dem  Jahr  80  (?) 
V.  Chr.,  wie  es  scheint,  ein  Horoskop,  findet.  Von  einzelnen  Inschriften  hat 
Boscawen^^)  drei  auf  die  Anlage  und  Wiederherstellung  des  Euphratkanals 
bei  Sippar  bezügliche  Inschriften  von  Hammurabi  und  eine  von  Nabopolassar 
umgeschrieben,  übersetzt  und  mit  einer  historischen  Einleitung  nebst  philo- 
logischen Anmerkungen  versehen.  Teloni^^)  hat  in  seiner  Diatribe  über 
das  Götterpaar  zu  Sippar  die  Kolumne  b  der  Inschrift  über  die  Wiederher- 
stellung des  Sonnentempels  in  Sippar  auf  dem  Monumente  Nabupaliddins 
(850  V.  Chr.)  korrigiert,  transskribiert  und  kommentiert.  Eine  Tempelbauin- 
schrift Neriglissars  und  eine  Verkaufsurk.  aus  dem  18.  J.  Samassnm-nkin^s 
hat  Budge^^)  im  Original,  aber  ohne  Transskription  und  Übersetzung,  ver- 
öffentlicht. Zwei  Urkk.  über  Tempelopfer  von  Belsazar  als  Kronprinz  aus 
dem  7.  J.  seines  Vaters  ^labonned  hat  Boscawen^^)  im  Original  mit  Trans- 


S.  18,  lY,  S.  305—15  mit  9  Texttafeln.  —  10)  B.  J.  A.  Eyetts,  On  fiye  unpobliahed 
cylinders  of  Sennacherib:  Z.  £.  ABsyriol.  3,  S.  311—31.  —  11)  K.  F.  Harper,  Trans- 
literation  aod  translation  of  cylinder  A  of  the  Esarhaddon  inscriptionB  (I  B.  45/7):  Uobr.  4, 
S.  99 — 117.  —  12)  id.,  Cylinder  B.  of  the  Esarhaddon  Inscriptions  transliterated  and  trans- 
lated:  ib.,  S.  146—57.  —  13)  id.,  Some  unpubUshed  Esarhaddon  inacriptiona:  ib.,  S.  18 — 25. 
—  14)  H.  Winckler,  The  caneiform  inacription  in  the  tiinnel  of  Negnb:   ib.,  8.  58/3.  — 

15)  R.   E.  Brünnow,  E.  aaayrisch-aramäiache  Biluinguia:  Z.  f.  Aaayriol.  3,  S.  238 — 42. — 

16)  E.  A.  W.  Budge,  The  fourth  tablet  of  the  Creation  aeries:  PSBA.  9,  S.  18,  S.  86  mit 
6  Keiltafeln.  —  17)  JB.  6,  I,  9"b.  —  18)  C.  J.  Ball,  Inscriptions  of  Nebuchadrezzar  U. 
I.  The  India  Hooae  inscription.  II.  The  Phillippa  cylinder.  1X1.  The  cylinder  of  Mr.  Bich. 
IV.  A  cylinder  of  Babylon.  V.  The  cylindera  from  Senkereh,  VI.  The  cylinder  marked 
68/9:  PSBA.  9,  S.  18,  I.  S.  87—129.  U.  «  215—30.  Bd.  10,  8.  18:  UL  «=  290/2. 
IV.  =  292/6.  V.  =  296/9.  VI.  =  369—68,  je  mit  d.  nötigen  Texttefeln.  —  19)  J.  N. 
Strafs maier,  Babylonische  Texte.  Inschriften  y.  Nabonidas  etc.  Heft  3.  Seite  321 — 480, 
No.  541 — 807.  Leipzig,  Pfeiffer.  —  20)  id.,  Arsacideninschriften :  Z.  f.  Aasyriol.  3,  S. 
129—58.  —  21)  W.  St  C.  Boscawen,  Babylonian  canals:  BOR.  2,  S.  226  —  33  mit  e. 
graphiachen  Nachtrag  auf  S.  263.  —  22)  B.  Teloni,  Appunti  intomo  all'  iacriiione  di 
Nabonid  V  R  65:  ib.,  8.  159—73  u.  293-310.  —  23)  E.  A.  W.  Badge,  Cylinder  of 
Neriglisaar :  PSBA.  9,  S.  18.  8.  146  mit  6  Tafeln.  —  24)  W.  St.  Chad  Boscawen,  Inacriptions 


§3.     Afl«yror.     Rosch.  129 

skription  und  Übersetzung  publiziert.  Gegen  ihn  haben  anter  mehrfacher 
Bem&nglQng  seiner  Obersetznng  E.  und  V.  Revillout«*)  den  Prioritätsan- 
aaf  die  Belsazarnrkk.  erhoben.  Zwei  weitere  Verzeichnisse  von  Opfer- 
n  Ungenannter  an  einen  Tempel  Bet-ili,  welche  om  des  Ausdrucks  'Gottes* 
haas^  willen  fQr  die  Cntscheidnng  der  Frage,  ob  der  Polytheismus  der  ur- 
sprflDgÜche  Glanbe  und  Gottesdienst  der  Semiten  in  Mesopotamien  gewesen 
sei,  prftjndizierlich  sein  sollen,  hat  Pinches'®)  im  Original  mit  Transskription 
und  Obersetznng  mitgeteilt.  Ein  fragmentiertes  Testament  (bei  Strafsmaier, 
Kabonid  No.  380  and  Pinches,  Hehr.  III,  18  fp.)  hat  Peiser^?)  bearbeitet. 
Eine  bis  jetzt  ziem  lieb  unverständliche  Stern-  und  Mondstafel  für  das  7. 
Begierangsjabr  des  Kambyses  hat  Pinches^^)  in  Keil-  und  Umschrift  mitge- 
teilt, aber  mit  Ansnabme  von  nur  wenigen  Zeilen  nnübersetzt  gelassen,  jedoch 
im  ganzen  zn  denten  schüchtern  versucht.  Ein  astrologisches  Original  hat 
aoch  Bezold^^)  ebne  das  Wagnis  einer  Transskription  und  Übersetzung  auf 
den  Markt  gebracht.  Derselbe  hat  als  Ergänzung  seines  vorjährigen  Bei- 
trags zur  Antares- Litt eratur^^)  drei  auf  den  Kakkab  miSri  bezügliche  Keil- 
sleUen  beigebracht.*^***)  Eontrakttafeln  aller  Art  haben  E.  und  V.  Revil- 
loot**-**)  u.  a.**-*®)  teils  mit,  teils  ohne  Obersetznng  und  Kommentar  ge- 
liefert. Ein  Uniknm  Bndge's,^^)  eine  dreisprachige  (persische,  snsianische 
und  babylonische)  Inschrift  auf  einem  Gewicht  von  grünem  Basalt  aus  der 
Zeit  des  Darins  Hystaspis  mag  die  Aufzählung  schlie£sen. 

Von    sumerisch-akkadischen  Texten  haben  £.  und  W.  Bevil- 
lout^^)   eine   kleine   sumerische  Kontrakttafel  aus  der  Zeit  Hammnrabi's  im 
OrigiBil  mit  Transskription,  Übersetzung  und  Kommentar  unter  Anknüpfung 
von  allerband  Vermutungen  über  lokale,  religiöse  und  politische  Geschichte 
von  Babylon,  Larsam    und  Uruk  publiziert.     Ein  fragmentiertes  sumerisches 
Klaglied   ohne    babylonische  Interlinearübersetzung  über  die  Verwüstung  der 
SUdt  Ur  und  ihres  Tempels,  sowie  über  die  Wegführuug  ihrer  Hauptgöttin, 
ähnlich  dem  Klaglied  Ober  Erech,*')    hat  Pinches^^)  in  Transskription  und 
Obersetzung  bekannt  gemacht.     Eine  bis  jetzt  nicht  veröffentlichte  Kultusin- 
schrift Gadea's  hat  Arthur  Ami  au  d^^)  im  Original  mit  Transskription,  Ober- 
setzung und  Kommentar  mitgeteilt.    Das  um  einen  Zusatz  von  21  Linien  ver- 
mehrte Duplikat  eines  religiösen  Textes,  an  dem  schon  Halevy,  Sayce,  Pinches 
und  Haupt  ihr  Heil  versucht  haben,  verdanken  wir  Evetts.^^) 


RdatiBg  to  BeUhasur:  BOB.  2,  S.  14/8.   —  25)  E.  n.  V.  BoTillont,  A  dum  of  priority 
u  to   deedi   reUting   to  Belthazzar:  ib.,   S.  44/8.    —    2(>)  Theo.  G.  Pinches,    Gifts  to  a 
Bsbjlooian  Btt-ili  or  Bethel:  PSBA.  2,  S.  142/5.  —  27)  F.  E.  Peiser,  £.  babylonische  Ver- 
fofiiBg  T.Todes  w^en:  Z.  f.  Asayriol.  3,  S.  365 — 71.  —  28)  T.  Q.  Pinches,  An  astronom. 
or  aatiolog.   tablet  firom  Babylon:  BOB.  2,  S.  202/7.    —  29)  C.  Bezold,  £.  Kachtrag:  Z.  f. 
AflsynoL  7,  S.   249— 51.  —  30)  JB.  10,  I,  IB^^.  —  Bl.^^)  id.,  A  new  text  conceming  the  star 
KalEHQ-di:  PSBA.   10,   S.  265  mit  8  Tafeln.    —    38)  E.  o.  T.  Beyilloat,    A  contract   of 
afpnaticemhYp  from  8ipp«ra:  BOB.  2,  8.  119 — 27.   —   34)  id.,   Sworn  obligations  in  Baby- 
losiaB  iaw.  n.  Istar  Tkribi:  ib.,  S.  22/4  n.  57/9.  —  35)  J.  Oppert,  Une  femme  gardienne: 
Z.  f.  Asayiiol.   3,  S.  17 — 22.  —  36)  id.,   Un  contrat  rappelant  la  legende  de  Sardanapale: 
CE.  &  4,  T.  16,  S.  107 — 10.  —  37)  id.,  La  condition  des  eaclaTes  ä  Babyione:  ib.,  S.  120/9. 
—  SS)  £.  A.  W.  Bndge.  On  some  recently  acquired  Babylonian  tablets:    Z.  f.  Assyriol.  3, 

a  f  11^30.  S9}  Theo.  Q.  Pinches,  A  Babylonian  dower-eontract:  BOB.  2,  S.  1/8.  — 

|#l  id^  A  Babylonian  tablet:  F8BA.  10,  8.  526/9.  —  41)  E.  A.  W.  Budge,  On  a  Babylo- 

■aa  wmght  with   a  trilingnal  inscription:  ib.,  S.  464/6.  —  42)  V.  et  E.  BoTillont,  Notice 

aar  bd  nmrrean  oontrat  dat4  d'Hammonrabi  et  sor  les  donnn4es  historiqnea,  qoe  noos  foomissent 

Im  eaatraeta    de    co    temp«:   ib.,  S.  266—80.    —    43)  JB.  10,  I,  14»".    —   44)  Theo.  G. 

Fimebem     Lameot  crrer  the  de«>lation  of  Ur:  BOB.  2,  S.  60  3.  —  45)  A.  Amiaad,  L'in- 

MiwiMo  Q  d»  Ooadte:  Z.  f.  Asspiol.  3,  8.  2d--49.  —  48)  B.  T.  A.  Eyetts,  An  Aasynaa 


1,30  §3.     AMjrer.     Bosch. 

IhUologisehe  Untersuchungen.  Auf  der  Peripherie  begegnen 
wir  der  Revision  seiner  frflberen  Studien  Aber  die  armenischen  Keil- 
schriften/^ welche  Sayce^^)  aof  Grand  der  in  den  letzten  fünf  Jahren  von 
ihm  selbst,  Stan.  Gnjard  nnd  D.  H.  Müller  gemachten  Fortschritte  in  der 
graphischen,  grammatischen  nnd  lexikalischen  Erforschung  des  Stoffes  für 
nötig  erachtet  hat. 

Die  hethitische  Frage  ist  ein  Erisapfel  geblieben.  Von  Conder^^) 
sind  aus  dem  Vorjahre  etliche  linguistische  und  ethnologisch  generalisierende 
und  detaillirende  Plaidoyers  zu  Gunsten  seiner  Altaischen  Hypothese  über 
die  hethitische  Sprache  nachzuholen.  Seine  bedeutendsten  Leistungen  im 
Berichtsjahr  selbst  sind  seine  Erklärung  der  hethitischen  Kdnigs-  und  Orts- 
namen in  den  ägyptischen  Hieroglyphen  nnd  assyrischen  Keilschriften  mittelst 
der  Lexikologie  und  Grammatik  der  tartarisch-ugrischen  und  alt-turanischen 
Sprachen  (Sumerisch-Akkadisch,  Susianisch  nnd  Modisch) ^o)  und  seine  Yer- 
gleichung  hethitischer  Schriftzeichen  mit  akkadischen,  ägyptischen  und  altchine- 
sichen  zur)  Feststellung  des  gemeinsamen  Ursprungs.  ^^)  An&erdem  hat  er 
eine  Reihe  durch  M^nant  und  Perrot  bekannt  gewordener  mythologischer 
Cylinder  kleinasiatischer  Herkunft  und  hethitischer  Art  mit  babylonischen  ver- 
glichen und  diesen  sehr  ähnlich  gefunden.^^)  Nicht  principiell  verschieden 
von  der  Ansicht  Conders  scheint  eine  dem  Referenten  nicht  zu  (resicht  ge- 
kommene Arbeit  Tylers^')  zu  sein,  so  viel  er  der  Expektoration  Gonders^^) 
gegen  diesen,  dem  er  neben  Unkenntnis,  Principlosigkeit  und  Willkürlichkeit 
stillschweigende  Anleihen  bei  seinen  Entdeckungen  vorwirft,  entnehmen  konnte. 
Ob  die  Lese-  und  Deutungsversuche  hethitischer  Namen  und  Inschriften  nach 
Malisgabe  ihres  angeblichen  scythisch-iranischen  oder  armenischen  Zusammen- 
hangs von  Ball,^^)  welche  ihn  unter  anderem  (z.  B.  die  Entdeckung  des 
Königs  Artavasdes  von  Armenien  auf  den  Steinen  von  Jeräbis^^)  die  innere 
Hieroglyphenschrift  des  Tarkondemosknopfes  Tarkhu-di-ma  Sar-er-mi  nnd  die 
äuGsere  Keilumschrift  als  nicht-assyrisch  Me(ve)-e  Tar-qu-u  Tim-me  Sar-mi(?) 
Er  transskribieren  nnd  aus  dem  Armenischen  übersetzen  lädst:  The  noble 
Tarkhudima  king  of  the  land  of  Er,  gröDseren  Beifall  und  bleibende  Aner- 
kennung finden  werden,  mufs  die  Zukunft  lehren.  Eine  Instanz,  der  wir 
auch  das  Urteil  über  den  von  Ball  ernster  Mifsgriffe  beschuldigten  Goleni- 
scheff^"^)  anheimstellen  mtLssen,  der  gegen  Sayce  die  kongruente  Deckung 
der  assyrischen  Keilumschrift  durch  die  hethitischen  Zeichen  leugnend  in  den 
letzteren  lediglich  die  Silbenzeichen  des  Namens  Tarqutimme  erkennen  zu 
dürfen  glaubt.  Eine  gröfsere  Auktorität  ist  in  Halevy^®)  auf  den  Plan  ge- 
treten, der  schon  im  vorigen  Berichtsjahr  in  einem  Vortrag  vor  der  Pariser 


religioiu  text:  PSBA.  10,  S.  478  mit  2  Keiltafeln.  ~  47)  JB.  6,  I,  9.-48)  A.  H.  Sayce, 
The  caneiform  inscriptioiiB  of  Van:  JBAS.  K.  8.  Vol.  20,  Art  I,  S.  1—48.  —  49)  C.  R. 
Oonder,  The  Hittites:  PalEzplF.  1887,  S.  183/6.  Hittitu  and  Etrnscana:  ib.,  S.  136—43. 
The  criticiam  of  the  Hittitea:  ib.,  S.  143/9.  The  Hittite  langnage;  ib.,  S.  231/3.  —  50) 
id.,  The  Hittite  language:  ib.,  S.  77— 103. —51)  id.,  Chinese  and  Hittite:  ib.,  S.  246/9.  On 
compariBona  of  Hieroglyphica :  ib.,  S.  252/9.  —  52)  id.,  Altaic  cylinder«:  ib.,  S.  238 — 46. 
—  53)  Th.  Tyler,  The  Hittitea,  with  apecial  reference  to  yery  recent  disooTeriee :  Natore 
No.  961,  S.  511/4  a.  No.  962,  S.  536— 40.  — 54)  C.  B.  Gonder,  The  Hittite«  monnmentB: 
PalEzplF.  S.  150/9.  —  55)  C.  J.  Ball,  Iranian  namea  among  the  Hetta-Hatte  n.  New  rea- 
dinga  of  the  Hien^lyph«  from  northem  Syria:  PSBA.  10,  S.  424—36  n.  S.  437—49.  —  56) 
id.,  The  in«cribed  atone«  from  Jerfibta:  Ac.  33,  8.  416.  Sp.  3.  —  57)  W.  Ooleniacheff, 
Le  cachet  bilingne  da  roi  Tarkütimme:  PSBA.  10,  S.  369—71.  —  58)  J.  Hal^yy,  U 
langue  de«  Hittitea:  RBJ.  16,  1887,  8.  184—202  n.  CB.S.  4,  T.  15,  8.  162/3,  177,181.  — 


{3.    Auyrer.     BöBch.  1^31 

Akademie  der  Inscbriften,  freilich  unter  stetem  Widersprach  Opperts,  aus  den 
Königs-  und  Ortsnamen  der  hethitischen  Länder  in  den  assyrischen  Eeil- 
sehriften  den  semitischen  Charakter  der  hethitischen  Sprache,  welcher  zwischen 
dem  Phönizischen  and  Assjrisch-Bahylonischen  die  Mitte  gehalten  habe,  ge- 
folgert bat.  Unbekannt  sind  dem  Referenten  die  Publikationen  von  Hayes 
Ward  über  die  hethitischen  Monumente  geblieben,  da  er  die  betreffende 
ameiikaniscbe  Zeitschrift^*)  nicht  erhalten  konnte. 

Auf  dem  u ssyrisch-baby Ionischen  Gebiet  sind  zunächst  etliche 
Beilage  zur  Verbesserang  von  Texten  und  Obersetzungen  zu  nennen.  M.^^) 
hat  Bemerkungen  zur  Restitution  und  Interpretation  des  Sintflutgedichts  ge- 
hefert,  Jastrow^^^  Noten  zur  Textverbesserung  und  Worterklämng  zu  Craigs 
Bearbeitung  der  Monolithinschrift  Salmanassars  U.  AUan^'^)  hat  Znsätze 
und  Korrekturen  zu  Lotz^  Prismainschrift  Thiglath-Pilesers  gebracht.  Peiser^') 
hat  eine  schneidige  Polemik  gegen  Revillouts  Übersetzungen  von  Urkk.  aus 
dem  babylonischen  Rechtsleben  gewagt,  doch  Oppert^^)  hat  ihm  widersprochen. 
—  In  Sachen  der  Lexikologie  ist  zuerst  die  Fortsetzung  des  assyrischen 
Wörterbuchs  von  Delitzsch^^)  zu  erwähnen,  als  dessen  technisches  Korrektiv 
für  eine  zweite  Ausgabe  BrQnnows^'^)  Beweis  aus  der  Polyphonie,  dafs  in 
einem  assyrischen  Wörterbuch  die  Reihenfolge  der  Wörter  nach  ihrer  Keil- 
gestalt  und  nicht  nach  ihrer  Transskription  geordnet  werden  müsse,  erscheint. 
Das  Interesse  der  Grammatik  fand  der  Referent  nur  durch  die  Argumentation 
Sebraders^^)  ans  der  Umschrift  fremder  Eigennamen  in  das  Babylonisch- 
Assyrische  und  umgekehrt  assyrisch -babylonischer  in  fremde  Sprachen  für 
die  Aussprache  zweier  in  ihrem  Laut  identischer  Keilzeichen  als  ai  statt  & 
gegen  Haupt  und  die  von  Gyrus  Adler^^)  gegen  die  Konfusion  der  Yerba 
lS  und  ^  eingelegte  Verwahrung  berahrt. 

Die  der  Keilschrift  als  solcher  gewidmeten  Studien  schlagen  uns  die 
Brücke  zum  Sumerisch- Akkadischen  hinaber,  dessen  Name  vor  der 
Bekehrung  der  Altmeister  Oppert  und  Schrader  zu  dem  Glauben  Halevys  in 
den  Bachern    der  Assyriologie  nicht  gelöscht  werden  kann.    In  Sachen  der 


^)  Wm.  Hayes  Ward,  Unpublielied  or  imperfectty  publislied  Hittite  monaments:  Amer.  J. 
of  ArehioL  1887  o.  1888.  —  60)  M.  Einige  Bemerk,  z.  ErklSrung  d.  Sintflatberichtei :  Z. 
£.  AMyriol.  3.  8.  417 — 21.  —  61)  Morr.  JaBtrow,  Jr.,  Some  notes  on  the  Monolith 
iHeriptioB  of  SalmaneMT  IL:  Hebr.  4,  S.  244/6.  —  62)  Edgar  F.  Allan,  Some 
a4ditMmt  aad  currectionB  to  Lotz^s  TigUtb-PileBor :  PAOS.  Okt  31.  bis  Kot.  1,  1888,  S. 
104/8.  —  63)  F.  £.  P  eis  er,  Stadien  s.  babylonischen  Bechtswesen:  Z.  t  Auyriol.  8,  S. 
69 — 92.  —  64)  J.  Oppert,  Lee  docoroents  jnridiques  con^iformeB:  ib.,  174 — 85.  —  65) 
fridär.  Delitzsch,  Aaayriaches  Wörterbuch  z.  gesamten  bisher  TerSffentlichten  Keilschrift- 
Httexatnr.  Unter  Berücksichtigmig  zahlreicher  nnveroffentlichter  Texte.  liOipzig,  Hinrichs. 
4*.  2.  Lief.  160  S.  —  66)  R.  £.  Brttnnow,  Z.  assyrischen  Wortordnnng:  Z.  f.  Assyriol. 
S,  8.  409 — 13.  —  67)  X  J.  Oppert,  Qaelqaes  remarques  rectificatiTes:    ib.,    S.  118 — 24. 

—  6$)  X  A.  H.  Sayce,  Miscellaneoos  notes:  ib.,  S.  281/2.  —  69)  X  S.  Alden  Smith, 
AMjriologieal  note« :  ib.,  S.  100/2.  —  70)  X  J*  Barth,  D.  Yerschiebnng  d.  Liqnidae  im 
Aasyriacbeii :  ib.,  S.  57 — 61.  (Auf  Grand  d.  Wechsels  d.  Liqiiidae  bei  Stammen  mit  einem 
läbiMlen  a.  Sibilauten.)  —  71)  X  Fenchtwang,  Z.  Wurzel  ^na :  ib.,  S.  114/7.  (Talmn- 
J2sdi8B.)  72)  X  B.  FrSnkel,  Lexikalisches:  ib.,  S.  50/6.     (Syr.,  Chaldaeisches,   Arab.) 

—  73)  X  Theo.  Ö.  Pinches,  Babylonian  etymologies  etc.:  BOE,  2,  S.  89.  —  74)  X 
Habib  Anthony  Salmo^^^y  Zanun  and  Zamara:  ib.,  S.  64.  —  75)  X  P-  Jensen,  Z.  Be- 
iuhag  d.  Wortes   Kimta:  Z.  1  Assyriol.  3,  S.  235/8.  —  76)  X  Morr.  Jastrow,  Kadürü: 

PAOSL  8.   96/7.  77)  X  ^*  HaUyy,  Kotes  assyriologiqnes  11.:   Z.  f.  Assyriol.  3,  S.  186 

__^j^  j^y  ^^  £b.   Sehrader,  Note  on  a  legal  term  in  the  Babylonian  contract  tablets: 

BOb'  1    B    147-    79)  id*y  Z.  Aussprache  d.  Zeichen  x  a.  x  im  Babylon isch- Assyrischen : 

Z.  t  AagyriaL   S,   S-    1 — l«-    Nachtrag  8.  112/3.  —  80)  Oyrus  Adler,  Assyrian  verbs  i*S 


1^32  §3.     ABcyrer.     Bosch. 

Geschichte  der  Keilschrift  hat  nun  Terrieii  de  Lacuu p er ie^^)  den  Wahr- 
sprach abgegeben,  sie  sei  in  Wirklichkeit  eine  vom  persischen  Golf  ausge- 
gangene Erfindung  von  Kuschiten,  welche  von  den  etwa  4000  v.  Chr.  von 
Norden  gekommenen  turano-scythisehen  Eindringlingen  vorgefunden  und  ihrer 
Sprache  angepafst  worden  sei.  Im  einzelnen  hat  Zimmern^^)  graphische 
Bemerkungen  zu  den  altbabylonischen  Königsinschriften,  teilweise  zu  Gunsteu 
der  antiakkadischen  Hypothese  Halevy's,  gemacht  und  dieser  selbst^')  hat 
seine  graphisch-phonologischen  Behauptungen  über  einzelne  Keilzeichen  fort- 
gesetzt. Wir  erfahren  aus  denselben  unter  anderem,  dafs  der  Stadtname 
Sirpurla  (Sirtella)  Lagasu  gelesen  werden  mflsse. 

Seine  Arbeit  auf  dem  Feld  der  Lexikologie  hat  Brttnnow®^)  durch 
die  Fortsetzung  seines  ideographischen  Wörterbuchs  auf  das  Verdienstlichste 
weiter  geführt.  Jansen  und  Zimmern^^)  haben  sich  um  die  Namen  und 
Zeichen  für  Haustiere  in  den  Gudeainschriften  bemüht.  Bezold^^  hat  sich 
über  das  Verhältnis  etlicher  Syllabare,  welche  er  zusammenzustellen  gedenkt, 
zu  den  sumerisch-akkadischen  Gebeten  und  Zaubersprüchen  in  Interlinear- 
schrift und  zur  sumerisch-akkadischen  Frage  überhaupt  geäuTsert.  Evetts^^) 
hat  über  die  bilingue  Götterliste  von  Pinches  auf  der  fragmentierten  Tafel 
K  2100  behauptet,  sie  sei  eher  eine  Glosse  zu  einem  Kultustext,  als  eine 
zweisprachige  Götterliste  und  die  zweite  Kolumne  enthalte  daher  mehr  eine 
Erklärung  als  eine  Übersetzung  der  Wörter  und  Phrasen  der  ersten  Kolumne 
^Malahum'  sei  =  Malah,  Bootsmann,  und  nicht  =  Molech  und  Malchom, 
wie  Pinches  will.  Die  ugro-altaischen  Zahlwörter  eins  bis  fünf  hat  B. 
Brown  jr.^^)  mit  den  akkadisch-sumerischen,  assyrischen  und  hebräischen 
verglichen.  Seine  Folgerung  des  thatsächlichen  Gebrauchs  einer  Weiber- 
sprache in  Babylonien  aus  dem  Emesal  der  Syllabare  hat  Sayce  gegen 
Delitzsch,  der  darin  nur  einen  grammatischen  Terminus  sieht,  mit  einer  Ent- 
deckung Bezolds  verteidigt.  ^^)  Eine  kurze  Gesamtgrammatik  der  Keilschrift- 
sprachen hat  Berti n*^)  herausgegeben. 

GreachiciUe.  Aut  dem  Feld  der  Gesamt  geschickte  ist  die  einzige 
dem  Ref.  bekannt  gewordene  von  Bedeutung  die  von  dem  Vf.,  Hommel,*^) 
so  rasch  geförderte  Geschichte  Babyloniens  und  Assyriens,  dafs  das  Publikom 
am  Schlufs  des  Berichtsjahres  nur  noch  auf  die  letzte  Lieferung  zu  warten 
hatte. 

In  der  Prähistorie  führte  diesmal  Terrien  de  Lacouperie  mit 
seinen    babylonisch-chinesischen  Kombinationen  fast  allein  das   Wort,    ohne 


und  v/S:  PAOS.  Okt  31.  bis  Noy.  1.,  1888,  S.  98— 100.  —  81)  Terrien  de  Lacoaperie, 
The  origin  of  the  Babylonian  characten  from  the  Penian  Golf:  IBAS.  K.  S.  VoL  20,  S. 
816/9.  —  82)  H.  Zimmern,  Einige  Bemerkungen  an  d.  altbabyloniachen  KönigBinschriften: 
Z.  f.  Aasyriol.  3,  8.  96/9.  —  83)  J.  Haleyy,  Kotes  assyriologiqaes.  lU.:  ib.,  S.  332—52. 

—  84)  B.  £•  BrÜnnow,  A  dassified  list  of  all  simple  and  Compound  cnneiform  ideographs 
occnrring  in  tke  texts  hitherto  pablished,  with  their  Aasyro-Babylonian  eqniTalents.  Part  II. 
Leiden,  Brül.  1  Bl.  n.  S.  201—400.  4.  Siehe  JB.  10,  I,  14"».  —  85)  P.  o.  H.  Jensen 
o.  Zimmern,  Namen  n.  Zeichen   für  Haustiere  bei  Gadea:  Z.  f.  Assyriol.  3,  S.  198 — 209. 

—  86)  G.  Besold,  Bemarks  on  some  unpablished  cnneiform  Syllabaries,  with  respect  to 
prayers  and  incantations,  written  in  interlinear  form:  PSBA.  10,  S.  418 — 23.  —  87)  B.  T. 
A.  Eyetts,  A  bilingnal  list  of  Assyiian  gods:  Ac.  3$,  S.  30,  Sp.  2/3.  —  88)  B.  Brown, 
Jan.,  Ugro-Altaic  Namerals:  One-Fiyo:  PSBA.  9,  S.  18,  S.  207—14.  —  89)  A.  H.  Sayce, 
The  woman's  laogoage  of  andent  Ghaldaea:  Ac.  34,  S.  324,  Sp.  1.  —  90)  G.  Bertin, 
Abridged  grammars  of  the  langnages  ot  the  cnneiform  inscriptions.  Gontaining  —  1.  A  snmero- 
aocadian  grammar.  2.  An  assyro  babylonian  grammar.  4.  A  vannic  grammar.  4.  A  medic 
gnunmar.     5.  An  old  persian  grammar.    London,  TrÜbner,  1888.    YIII,  117.  -^  91)  Frits 


§8.    Anyrer.    Sdieh.  1^33 

jedoch  Tiel   mehr    als  n&here  Ansfühningen   seiner  bekannten   älteren   Ver- 
mvtongeii    und   AnsfllhniDgen  zn   geben.**)    Er**)  wnfste  die  bekannte  Yer- 
sekufibnng  der  vier   Himmelsgegenden  anf  einer  von  Pinches  entzifferten  Keil- 
Ulel  in  Sage   and   Branch  der  Chinesen  wieder  zn  finden.   £r*^)  folgerte  ans 
der  Identifizierang  Sargons  I.   mit  dem  chinesischen  König-Landwirt  Schen- 
Kung  nacb  der  liegende,  worin  ihm  Boscawen*^)  unter  Anüzeigang  einzelner 
ParillelzQge  in  der  Sage  beider  Könige  Recht  giebt,  und  anter  der  Ableitung 
des  duneuschen   Scfariftzdchens  für  den  Weizen  von  dem  akkadischen,   ge- 
fitttxt  auf  den  Nmchweis  de  Candolle's,  dafs  der  Weizen  in  Mesopotamien  ein- 
behniscb  ist,  dessen  Verpflanzung  aus  Babylonien  nach  China  im  23.  Jh.  Yor 
Chr.    £r*^    stellte    die  Fischmenschen   des   alten  Chald&a  bei  Berosus  mit 
den  Wasserungeheoem  zu  den  Zeiten  der  chinesischen  Kaiser  Huangti,  Schun 
vadYao  bis  zu  den  Gründern  der  Schang-  und  Tschu-Dynastien  und  mit  den 
FisekimenBcben   der  Sagengeographie  der  Chinesen  zusammen.    Weiter*^)  er- 
ktnnte  er  in  dem  babylonischen  Lebensbaum  das  Widerspiel  des  chinesischen 
Kalenderbaums   am    Palaste  des  Kaisers  Tao  und  im  Elysiscben  Garten  der 
Königin-Mutter  Si-Wang-Mu.    Zu  der  Ergänzung  seiner  Deduktion  der  chine- 
sisdien  Schrift  von  der  babylonischen  im  vorigen  Bericht^ahr**)  bemühte  er 
sich  mit  zahlreichen  gegenseitigen  Vergleichungen,**-^^^)  an  denen  Sayce^^*) 
so  wenig  Ausstellungen  zu  machen  hatte,  dafs  sie  nur  den  Wert  seiner  Zu- 
stimmung erhöhten.     Ebenfalls  der  Prfthistorie  gehört  die  Übersicht  Ohne- 
falseh-Richters^^^)   Ober  seine  Forschungsergebnisse  in  Sachen  der  Wor- 
babylonischen'  (vermutlich  arischen)  und  babylonischen  (vermutlich  schon  vor 
Sargon  L  semitischen)  Einflüssen  in  Hissarlik  und  Cypem  an. 

Die  Brücke  zur  eigentlichen  Geschichte  hinüber  schlägt  uns  dies- 
mal das  babylonische  Wunderweib  Semiramis.  Während  der  verstorbene 
Lenormant^^^)  and  im  vorigen  Berichtsjahr  Robertson  Smith^^*^)  ihre  Le- 
^nde,  ähnlich  wie  Tiele,  lediglich  fär  eine  Variation  des  Istarmythus  ohne 
jeden  historischen  Hintergrund  erklärt  haben,  sind  C.  Adler'®^)  und  Gil- 
more^®^)  ffkr  ihren  ursprünglich  historischen  Charakter  eingetreten,  wobei 
sie  die  in  der  bekannten  'Frau  des  Palastes,  seiner  Herrin,  Sammuramat',  in 
der  Inschrift  des  Präfekten  von  Kalah  agnoscieren  und  als  solche,  der  erstere 
zur  Gemahlin  des  assyrischen  Königs  Rammannirars  I.  c.  1330  v.  Chr.,  der 
letztere  Rammannirars  HI.  812  —783  v.  Chr.,  machen.  Später  hätten  sich 
dann  die  Mythen  über  Istar  anf  Sammuramat  aufgelagert,  und  zwar  nach« 
Haupt  bei  Adler  infolge  des  Anklangs  ihres  Namens  an  das  assyrische  Wort 
Summatu  f&r  die  Taube,  den  Vogel  Istars.    Gegen  diese  Identifizierang  der 


Hob  Bei,  GeMdi.  Bab.  a.  An.    Siebe  JB.  9,  I,  li^h  —  92)  JB.  6, 1, 12/8.  ^  93)  Terrien 

äe  Laconperie»  The  sliifted  cardinal  Pointi.    From  Elam  to  early  China:  BOB.  2,  25—32. 

—  94)  id.,  Wheat  carried  from  Mesopotamia  to  early  China:  ib.,  184—92.  —  95)  W.  St 

C.  Boscawen,  Slien-iiuig  and  Sargon:  ib.,  S.  208/9.    —    96)  Terrien  de  Lacoaperie, 

The  üibnlona   fiehmeB    of  early  Babylonia  in  ancient  Chineae  legend«:  ib.,  S.  221/6.  —  97) 

xl,  The  tree   of  life    and  the  calendar  plant  of  Babylonia  and  China:  ib.,  S.  149 — 69.  — 

M)  JB.  10,  Ij  14^*''.  —  99)  Terrinen  de  Lacouperie,  The  old  Babylonian  charactera 

lad  their  Chineoa  deriTatea :  BOR.  2,  8. 73—99.  —  100)  i  d.,  The  Babylonian  origin  of  the  ChineM 

cboraetaa.     (Samn  caiqoe.]:  JBAS.  N.  S.  Yol,  20,  S.  313/6.    —    101)  id.,   Chipa  of  Baby- 

JoBiaa  and  Ghiseoe   palaeography :  BOB.  2,  S.  267—63.    —    102)   A.  H.  Sayee,  The  old 

fl^loBiaD  cboracten  and  their  Chineae  deriTatea:  ib.,  S.  218 — 20.  —  103)  M.  Ohnefalich- 

Biehter,  D.  Torbabylomechen  o.  babylonischen  EinflÜMe  in  Hissarlik  u.  Cypem.  3,  S.  62/B. 

^  104)  Jfx.  I«enoriiiant,  La  legende  de  Semiramis:  M^m.  de  l'Ac.  B.  de  Belgiqae.     XI, 

1S7S.  --  109>    BobertsoD  Smith,  The  Engl.  Hisi  B.  Bd.  2.  —  106)  Cynu  Adler,  The 

of  Seminunie  and  Ihe  Nimnd  epic:  Johns  Hopkins  Üniv.  Circalars.    Baltimore.  Jan. 

JabxMb«rielit«  der  O«achichtiwlsssnsohafk.    1888.    I.  8 


1^34  i  8.     Asayrer.     Bosch. 

Semiramis  mit  Sammnrainat  hat  aber  Sayce^^^)  eingewendet,  som  ersten  sei  die 
letztere  eine  Assyrerin  and  keine  Babylonierin  gewesen,  ihr  Name  finde  sich 
anch  nicht  unter  den  zahlraichen  weiblichen  Namen  der  babylonischen  Kontrak- 
tafeln  und  die  kriegerischen  Beziehungen  zwischen  Assyrien  und  Babylonien  zur 
Zeit  Rammannirars  seien  ohnedem  zu  ehelichen  Verbindungen  nicht  einladend 
gewesen.  Selbst  den  Namen  Sammuramat  h&lt  Sayce  nicht  fttr  babylonisch,  da 
er  mit  seiner  ersten  Hälfte  nichts  anzufangen  weifs,  wenn  er  auch  die  zweite,  die 
Richtigkeit  der  unsichem  Lesung  ramat  vorausgesetzt,  im  Sinn  von  ^Bewohnerin' 
nehmen  möchte.  Höchstens  glaubt  er  auf  Grund  der  Übersetzung  des  grie- 
chischen Namens  Semiramis  mit  'Taube*  bei  Didor  an  Summatu  (also  wie  Haupt) 
denken  zu  dttrfen.  Vielmehr  erscheint  Sayce  der  Name  der  Semiramis  als 
ursprAnglich  mit  Hierapolis  in  Syrien  verbunden,  wofOr  sowohl  Lucian  in  seiner 
(rflcksichtlich  ihrer  Authentie  freilich  viel  angefochtenen)  Schrift  ttber  die  syrische 
Göttin,  als  Melito  von  Sardes  mit  Simi,  der  Tochter  Hadads  in  iMabugh,  welche 
der  griechischen  Semiramis  zu  ihrem  Namen  verholfen  habe,  sprächen.  Von  hier 
aus  sei  er  zu  den  Aramäem  im  Osten  als  Schemiramoth  und  zu  den  Lydiern 
im  Westen  gewandert.  In  der  lydischen  Phantasie  sei  Semiramis  mit  dem 
ersten  assyrischen  Monarchen,  mit  dem  die  Lydier  in  Berührung  gekommen, 
mit  dem  durch  die  Assimilation  seines  Namens  an  den  von  Sardes  in  Sar- 
danapal  verwandelten  Assnrbanipal,  dem  keilurk.lichen  Gemahl  einer  kilikischen 
Fürstentochter,  verbunden  worden,  während  ihre  Verbindung  mit  Ninus  und 
dessen  Dublette  Ninyas  (Mer  Ninevite')  persischen  Ursprungs  sei.  Ans  einer 
lydischen  Quelle  aber  habe  Herodot  geschöpft,  wie  sein  chronologisches  System 
beweise.  Diese  Quelle  sei  aus  einer  persischen  ergänzt  gewesen ,  der  auch 
Ktesias  einiges  entnommen  habe.  £inen  Aufrifs  der  babylonisch-assyrischen 
Königsfolge  und  -Geschichte  hat  Oppert^®^)  nach  seinen  bekannten  biblisch 
harmonistischen  Postulaten  mittelst  kritischer  Ausgleichung  der  Berosischea 
Dynastieen  mit  der  keilschriftlichen  babylonischen  Königsliste  und  Chronik  ent- 
worfen. Die  Dynastieen  des  Berosus^^^)  sind  nach  seiner  Restitution  diese: 
1.  Dynastie,  8  sogenannte  medische  Könige,  2506—2283  v.  Chr.,  2.  Dynastie. 
11  elamitische,  2283^2059,  3.  Dynastie,  49  chaldäische,  2059—1601,  4. 
Dynastie,  9  sogenannte  arabische,  1601 — 1356,  5.  Dynastie  Semiramis, 
1356—1314,  6.  Dynastie,  45  assyrische  Könige,  1314-788,  7.  Dynastie, 
Babylonier  (Tbiglath-P.  u.  Salm.),  788—721,  8.  Dynastie,  die  Sargouiden, 
721—606.  Die  Dynastieen  der  babylonischen  Königsliste  sind  nach  Opperts 
Chronologie  folgendermafsen  zu  ordnen:  11  babylonische  Könige,  2506 — 2202, 
11  Könige  von  Sisku  oder  Ur-ella,  2202—1834,  36  (elamitische?)  Könige, 
1834—1257,  11  Pase-Könige,  1257—1185,  7  Könige  von  3  Dynastieen, 
1185  —  1137,  ?  Könige  von  verschiedenen  Dynastieen,  1137—769,  5  Könige 
von  Babylon,  769—732,  ?  Sargouiden  und  andere,  732 — 626,  letzte  babyl. 
Dynastie,  625—538.  Hauptsachen  im  einzelnen  sind,  dafs  Oppert  die  Einer- 
leiheit  Eriv-Akn's  von  Larsam  mit  dem  biblischen  Arioch  von  Elassar  und 
die  aus  ihr  folgende  chronologische  Konsequenz  gegen  Schrader  und  Hommel 
bestreitet,  da  man  Abraham  nicht  so  tief  heruntersetzen  dürfe;  dafs  er  weiter 
in  die  Lücke  von  343  Jahren  und  9  Monaten  von  1765 — 1422  v.  Chr., 
welche  in  der  dritten  Dynastie  durch  Verstümmelung  des  Keiltextes  entstanden 
ist,  die  bekannten  Kossäer-  oder  Kassitenkönige  (ein  Name,  den  er  allein  za- 


1887.  —  107)  Gilmore,  The  Engl.  Hut  R.  Bd.  2.  — 108)  A.  H.  Sayce,  The  legend« 
of  Semiramis:  ib.  8,  S.  104-18.  ^  109)  J.  Oppert,  The  real  chronology  and  the  trae 
hiatory  of  the  Babylonian   dynattiee:  BOR  9,  S.  105—18.    —    110)  Vgl.  s.  ganien  JB.  7, 


§S.     Atsyrsr.     Böicb.  135 

ksBsoi  wiU^^^)  Karaindas  a.  s.  w.  einschiebt,  den  Stammelnamen  nach  der 
LAcke  lBame*ti  (Gishnai  bei  Hommel)  Sa-am*mea-[ramit  Barrajti  =  Semiramis 
feaen  möchte,  wozu  auch  Delitzsch  geneigt  ist,  nnd  endlich  in  seinem  Wider- 
sprach gegen  die  Identit&t  Thiglath-Pilesers  und  Salmanassars  mit  dem  (nach 
Oppert  späteren  und  andern,  als  der  biblische)  Phoi  und  Ulnlai  in  der  baby- 
toBischen  Chronik  and  Assnrbanipals  mit  dem  Kandalann-Chiniladan  der  baby- 
loaisehen  Königsliste  (nach  ihm  dem  Sohn  Saosdnchins,  den  sein  Oheim  Assur- 
bampal  nicht  aas  Babylon  zn  vertreiben  vermochte)  beharrt    Die  zahü^ichen 
chronologiBchen  KoUisionenen ,   welche   ans  diesen  Anfetellnngen   erwachsen, 
sacht  Oppert   mit  Einwendungen  aas  dem  Wege  zn  räamen,   welche  aaf  die 
Anfeditang  von  Zahlen,  Namenlesnngen  and  Personenidentifikationen  hinaas- 
laofen.      Dem    geschichtlichen    Detail    gehört    eine    interessante   Stadie    A. 
Amiaad's^i^)  Aber  die  Ortsnamen  und  -Lagen  in  den  Tempelbaainschriften 
der  antiken  Herrscher  von  Telloh-Sirpurla  (Sirtelia),  die  Namen,  Reihenfolge 
ud  Zeiten  der  4  oder  5  Könige  and  8  Patesi  von  da,  ihre  Handelsbeziehangen 
■ad   Götter  an.     Derselbe^^^)    hat  gegen  den  Schlafs  Hommels  ans  der 
assyrischen   Inschrift  Hansknechts   aaf  die  Erstreckang   der  Herrschaft   des 
Königs  Dnngi  von  Ur  Aber  Ninive  aaf  Grand  des  von  ihm  restitnierten  Textes 
die  Einsprache  erhoben,  dafs  ans  Dangi's  Erwfthnang  seines  Baas  des  Nergal- 
tempels  in  Katha  nichts  weiter  als  die  Verschleppang  des  Steins  nach  seinem 
Fandort  Ninive  folge.    Unter  den  westasiatischen  Korrespondenten  der  ägyp- 
tischen Könige  Amenophis  HI.  nnd  lY.  im  Fände  von  Tell-el-Amarna  (s.  oben) 
sind  die  Person   des  schon  genannten  Königs  Pamaparias  and  das  Gebiet 
des    Königs    Dnsratta    zar    Erörterang    gekommen.      Nach    Er  man    und 
Schrader^^^)  ist  nämlich  Tamaparias,  der  Sohn  des  Karigalza,  König  von 
Kardnnias*  eine  and  dieselbe  Person  mit  dem  ans  der  Königsliste  nnd  Chronik 
bekannten  Pamaparias,  was  Badge,^^^)  nach  Winckler^^^)  in  der  irrtOm« 
fidien  Meinnng,  Pamaparias  sei  aasdrttcklich  als   der  Sohn  des  Karaindas 
bezeagt,   mit   der  Anfstellong  eines  Pamaparias  H.  bestritten  hat.    Das  Ge- 
biet des  Königs  Dnsratta  aber,  Mitaani  genannt  and  in  der  Beischrift  des 
ägyptischen  Schreibers  als  Naharina  bezeichnet,  wird  von  Schrader^^^)  mit 
dem  Mitftni  Thiglath-Pilesers  I.  Welches  liegt  im  Angesicht  des  Landes  der 
Betfaüer*,   indentifiziert,    was   ihm   zn   dem  Schlafs  verhilft,   das  ägyptische 
Naharina  sei  also  das  östliche  Ufer  des  Eaphrats  zwischen  ELarchemis  nnd  der 
Mondang  des  BaJih,  wogegen  Lehmann^^^)  eingewendet  hat,  ans  der  Bei- 
Schrift  Naharina  folge  nicht  notwendig  dessen  Einerleiheit  mit  dem  assyrischen 
Mitanni,  das  erstere  könne  anch  nnr  ein  allgemeiner  Name  ftlr  die  Staaten 
•m  mittlren  Enphrat  sein,  zn  denen  der  ägyptische  Schreiber  eben  Mitanni 
gerechnet  habe.    Cber  das  nach  der  babylonischen  Chronik  von  Salmanassiir 
im    25.    Tebet    nach   seiner    Thronbesteignng   zerstörte    Samari'in    haben 
Hanpt^^*)   and   Winckler^><^)   noch  einmal^'^)  mit  einander  Abrechnnng 
gehalten.     Der  letztere   wird   wohl  mit  seinem  anch  von  Sayce  geteilten 
^Hdersprach   gegen  die  Identifizierang  dieses  Samari'in  in  der  Chronik  mit 


I,  15,  IS.  —  111)  J.  Oppert,  Im  Itngae  cunenne  on  ksaate,  non  Gou^enne:  Z.  f.  Auyriol. 
3,  &  421/3.  —  112)  A.  Amiand,  Sirponrla:  BA.  8.  3.  T.  12,  S.  67—86.  ~  U3)  id., 
L'nueriptioD  MsyrieBiie  de  Doimgi:  Z.  t  AMyriol.  S,  8.  94/6  mit  einer  lithognphierteii  In- 
•ekiillntaleL  —  114)  Ermsa  n.  8  ehr  ad  er,  Thontafelfimd  ▼.  Tell-Amama,  b.  o.  K.  8.  — 
li&)  a.  o.  K.  5.  —  IIB)  Ana  e.  Brief,  d.  Herrn  Br.  Winckler  an  G.  Beaold:  Z.  1  Aeayriol. 
I,  8.  4«4/«.  —  117)  a.  o.  N.  114.  —  118)  a.  o.  N.  7.  —  119)  P.  Haupt:  Journal  of 
tW  Ab.  Qr.  8oe.  Vol.  18,  8.  S61.  —  120)  H.  Winckler,  Noch  einmal  Samaxia:  Z.  1 
AüyrioL  8,  8-  108—11.  —  121)  JB.  10,  1,  17»»-*»,  —  122)  A.  Amiaud,  Emhaddon 

8» 


J  36  i^'     Aflsyrer.     Bosch. 

dem  Samaria  des  Bibel  aas  historischen  und  phonologischen  Gründen  das 
Becht  auf  seiner  Seite  haben.  Auf  Grand  des  Briefe  der  Tochter  Assor-ebil- 
elis,  des  Sohnes  Assarbanipals  in  R.  III,  16,  2,  hat  Amiaad^'^)  folgende 
assyrische  KOnigsreihe  von  Assarbanipal,  dem  Sohne  Esarhaddons  (688—26 
V.  Chr.),  bis  znr  Zerstörung  Ninives  606  aufgestellt:  X-zikir-ishkun,  Assur- 
etil-il&ni  und  Esarhaddon  IL  Den  Bericht  des  Berosus  bei  Abydenas  über 
die  Bewässerungsanlage  Nebukadnezars  in  Sippara  hat  Winckler^^^)  auf 
die  Inschrift  Nabopolassars^^^)  über  seine  Herstellung  eines  Reservoirs  in 
Sippara  bezogen.  Die  Pinches'sche  Eeiltafel  mit  der  Mondsfinstemis  im  7.  J. 
des  Eambyses  hat  John  A.  Paine^'^)  nach  ihrer  Wichtigkeit  fOr  die  biblische 
Zeitrechnung  und  für  die  Zuverlässigkeit  des  Almagest  des  Ptotolemäus  be- 
sprochen. —  Die  Rassentypen  auf  den  assyrischen  Monumenten  hat  Bertin^^®) 
zu  unterscheiden  versucht. 

JBiMUfche  Konkordanz.  Hier  ist  von  historischen  Arbeiten  zu- 
erst die  Rektifizierung  der  biblischen  Königsrechnung  mittelst  der  assyrischen 
Monumentalzahlen  nach  den  Grundsätzen  Schrader-Brunengo  und  unter  ein- 
gehender triftiger  Widerlegung  der  harmonistischen  Hypothesen  Opperts  von 
Leder  er  1*7)  als  ein  Licht  an  einem  dunkeln  Ort  zu  nennen.  Unter  den 
Einzelheiten  empfehlen  sich  zur  Vergleichung  mit  den  Mafsen  der  hebräischen 
Arche  die  der  babylonischen  mit  600  Ellen  und  60  Ellen  Breite  und  Höhe 
in  der  chaldäischen  Genesis  von  Smith-Sayce,  welche  Haupt^'^)  revidiert 
und  auf  640  Fufs  Länge  und  110  Fufs  Breite  und  Höhe  berechnet  hat 
Für  die  Geschichtlichkeit  der  Kriegsepisode  im  Leben  Abrahams  im  I.  Mos. 
14  ist  noch  im  vorigen  Berichtsjahre  Halevy^'')  mit  den  üblichen  Gründen 
der  Assyriologie  eingetreten,  wobei  er  mit  Schrader  den  König  Amraphel  von 
Sinear  mit  Hammurabi  identifiziert.  Die  phonetischen  Schwierigkeiten  hebt 
er  auf  dem  Wege,  dafs  er  das  Ideogramm  für  den  Namen  Hammurabi,  dessen 
assyris'che  Deutung  auf  einer  von  Oppert  und  Pinches  im  Britischen  Museum 
gefundenen  Tafel  mit  seiner  assyrischen  Aussprache  verwechselnd,  Kimtu- 
rapashtu  liest,  sodann  unter  Benützung  der  Gesetze  der  Synonymie  and  des 
Lautwechsels  Kimtu  mit  Amu  ersetzt  und  rapashta  in  rapaltu  verwandelt, 
Manipulationen,  durch  welche  die  Entstehung  der  hebräischen  Namensform 
Amraphel  sofort  klar  wird.  Die  Quelle  der  Erzählung  sucht  er  aaf  Grund 
der  Charakterisierung  Abrahams  als  ^des  Hebräers'  in  einer  alten  kananäisch- 
phönizischen  Chronik,  welche  ein  Prophet  zur  Zeit  der  phönizischen  Freund- 
schaft unter  David  und  Salomo  benützt  habe.  Der  Kombination  Amraphel- 
Hammurabi  ist  Oppert^'^^)  mit  dem  Versuch  des  Nachweises  entgegen- 
getreten, dals  diese  beiden  Namen  etymologisch  und  chronologisch  unvereinbar 
seien.  In  ersterer  Hinsicht  gebe  die  griechiche  Transskription  des  massore- 
tischen  Amraphel  in  Amarphal  bei  den  Sept  das  sumerische  Amar-Pel, 
^Splendeur  du  feu\  was  assyrisch  Pur-isati  heifsen  würde,  treu  wieder,  Hammu- 
rabi aber  gehöre  der  elamitischen  Sprache  an  und  sei  auf  der  oben  erwähnten 


n.:  BOB.  2,  S.  197—201.  —  123)  H.  Winckler,  NebnchadneEzar'B  artifidal  rosenroir: 
Hebr.  4,  8.  174/5.  —  124)  JB.  10,  I,  S*»  ^  x25)  John  A.  Paine»  The  edipse  of  the 
7th  year  of  CambyBei:  PAOS.  Okt  31.— Kot.  1.,  1888,  S.  90/8.  —  126)  Philology  notea.  2: 
Ac.  84,  S.  375,  Sp.  1.  —  127)  C.  Leder  er,  D.  bibUsclie  Zeitrechnung  t.  Auisag  aoB 
Ägypten  bis  z.  Beginne  d.  babylonischen  Ge&ngenschaft  mit  Berücksichtigung  d.  Besultate  d. 
Assyriologie  u.  Ägyptologie.  Programm  pro  1887/8.  180  S.  Speier,  Jäger'sche  Buchdr.  — 
128)  P.  Haupt,  On  the  dimensions  of  Babylonian  Ark.:  PAOS.,  S.  89—90.  —  129)  J. 
Hal^yy,  Le  XlVe  chapitre  de  la  Gen^:  BEJ.  15,  1877,  S.  161—88  u.  GB.  S.  4.  T.  15, 
S.  320/2.   —  130)  J.  Oppert,  Amraphel  et  Hammurabi:  OB.  S.  4.  T.  15,  1887,  S.  492 


}3.     AMjrer.    Roich.  1,37 

IM  in  seiner  ersten  Hftifte  Hammu  mit  dem  assyrischen  Kimta,  ^Rasse^ 
md  in  seiner  zweiten  Hälfte  Babi  mit  dem  assyrischen  Bapastuv,  ^gedeihlich' 
ibenetxt.  In  letzterer  Hinsicht  habe  Hammnrabi  von  2394 — 39  und  nicht,  wie 
Htlery  meine,  zur  ungefähren  Zeit  Abrahams  2130  t.  Chr.  gelebt.  Endlich 
hat  sich  nm  den  Jareb  Hoseas  ein  Streit  erhoben.  Gestützt  auf  die  aus  der 
babylonischen  Chronik  resultieren  de  Thatsache,  dafs  Phnl  and  Ulnla  (Uuläns) 
auf  dem  Throne  die  bertthmten  Namen  aas  der  alten  assyrischen  Dynastie, 
Th^ath-Pileser  und  Salmanassar,  angenommen  haben,  and  auf  die  aas  der 
Bedeatong  des  Namens  Sargon  'the  constitnted  monarch'  gezogene  Yermatung 
Opperla,  dais  Sargon  nur  ein  Thronname  sei,  hat  Sayce^'^)  in  dem  Jareb 
m  Hos.  5,  13  und  10,  6,  den  man  ftkr  den  Symbolnamon  eines  Ftthrers  im 
Streit  zn  nehmen  sich  gewöhnt  habe,  den  historischen  Präregnalnamen  des 
Usurpators  Sargon,  der  assyrisch  Yareb  oder  Eriba  oder  Ariba  gelaatet  haben 
könne,  Yermatet  Die  Gleichnng  Sargon- Jareb  hat  wegen  biblischer  Bei- 
^iele  königlicher  Doppelnamen  Nenbaner^^*)  acceptiert,  wobei  er  dem  Wort 
Jareb  einen  Götzennamen  Ton  der  Wurzel  rib  mit  der  assyrischen  Formation 
Arihn  nnterlegt,  die  etymologische  Yermatbng  Sayce's  also  näher  formuliert 
hat  FOr  die  rabbinisch-lutherische  Deutung  des  Jareb  auf  einen  Ortsnamen 
ist  dagegen  Lynn'^^)  eingetreten.  £r  folgert  nämlich  ans  dem  Fehlen 
des  Artikels  Tor  DT  "{Vd  nach  der  Analogie  von  Tlj;  ']hl^  in  Jos.  12,  14,  dafs 
Jareb  nicht  auf  den  ursprttnglichen  Personennamen  Sargons  sondern  nur  auf 
den  Lokalnamen  des  Ganzen  oder  wenigstens  eines  Teils  seines  Gebiets  be- 
zogen werden  könne.  Ihm  hat  Sayce^'^)  geantwortet,  ein  Jareb  ähnlicher 
Name  finde  sich  in  den  keilschriftlichen  geographischen  Listen  nicht,  auch 
habe  ein  Namen  in  der  Apposition  zu  einem  anderen  nur  dann  den  Artikel, 
wenn  das  Objekt  ein  sonst  bekanntes  sei,  wofOr  er  sich  auf  die  L  Kön.  1,  2, 
Saeh.  1,  13  und  2.  Mos.  24,  5,  richtiger  auf  Ps.  21,  2,  beruft.  Zu  den 
gegenseitigen  historischen  Berührungen  werden  wir  auch  die  Auffindung  jüdischer 
Namen  in  babylonischen  Sklavenakten  von  Oppert,^^^)  sowie  die  gegen- 
seitigen etymologischen  Kombinationen  historischer  und  technischer  Namen 
zn  rechnen  haben.  Solche  haben  Sayce,  Halevy,  Pinches  und  Barth 
gelieiert.  Sayce^^*)  nimmt  den  Namen  Joseph  für  das  assyrische  Asipu, 
Wahrsager,  Mose  für  das  ursprünglich  akkadische,  aber  im  Semitisch-Baby- 
loniacfaen  eingebürgerte  Mftsu,  Held,  ein  Beiname  des  Sonnengottes,  dessen 
Ideogramm  mit  dem  Präfix  der  Persönlichkeit  aber  auch  den  Büchermann 
bedeate;  Saal  für  Savul,  einem  der  Hauptnamen  des  Sonnengottes  in  Babylon; 
David  f fir  Dod  und  Dodo,  der  Geliebte,  von  dem  Sonnengott  gebraucht,  was  nach 
Jes.  5, 1  ein  alter  Titel  des  höchsten  Gk)ttes  im  jebusitischen  Jerusalem  gewesen 
sei;  Salomo  für  Sallimanu,  den  Gott  des  Friedens.  Gegen  Sayces  Mose- 
Mäsu  verwahrt  sich  Collins,^*^)  da  Mäsu  ein  sonst  unbekannter  Name  sei, 
statt  dessen  man  einen  bekannten  zu  erwarten  berechtigt  wäre.  Halevy^^^) 
rechtfertigt    seine   Etymologie    für    *iy — W    mit   der   in    dem   Brief   eines 


—500.  —  ISl)  i.  H.  Sayce,  Wm  Jareb  the  original  naiue  of  Sargon?:  BOR.  2,  S.  18—22. 
—  132)  A.  Neubaaer,  Sargon-Tareb:  Z.  f.  Assyriol.  3,  S.  108.  —  133)  W.  T.  Lyon, 
0&  tbe  neaanig  of  Jareb  in  Hotea:  BOB.  2,  S.  127/8.  —  134)  A.  ü.  Sayce,  Jareb:  ib., 
8.  145/6.  —  135)  J.  Oppert:  CR.  S.  4.  T.  16.  8.  165,  172,  226/8.  —  136»)  Sayce,  Lec- 
tares  or  tbe  origis  and  growth  of  religion  aa  illostrated  by  the  reUgion  of  the  ancient  Babyloniana. 
LoodoB,  Williams  and  Norgate.  1888.  2.  Aasgabe  YIII  a.  658.  Vgl.  d.  erste  Yorleaang: 
iBtnidaebxry  8.  1—84.  —  136>>)  id.,  The  name  of  Moses  in  the  caneiform  tablets  of  Tel  £1- 
ABoraa:  Ac  S3,  S.  397,  Sp.  2.  —  137)  Q.  W.  GoUins,  ,Mosheh'  and  ,Misa':  ib.,  S.  445, 


1,38  i  3-     AMTTer.    Bosch. 

mesopotamischen  Dynasten  an  Amenophis  in.  im  Fand  von  Tell-el-Amama 
vorkommenden  Residenz  oder  ProYinz  Sanhar.  Pinches^'^)  leitet  den 
Mammon  im  NT.  von  Mimmn  oder  Memmu,  Etwas,  Besitz,  Beichtam,  dessen 
Plnral  wahrscheinlich  Mimmeni  oder  Memmeni  gelautet  habe,  ab.  Bartb^^®) 
wendet  das  viel  besprochene  Bit  hiläni  eines  Hattipalastes  auf  das  ^yfyn  am 
Palaste  Jojakims  in  Jer.  22,  14  an,  am  die  'Fenster'  mit  einer  'Vorballe' 
zn  ersetzen.  Oppert^^^)  endlich  protestiert  g^;en  die  Ableitnng  des  baby- 
lonischen Namens  Egibi  vom  hebrfiiscben  Jakob. 

Stinst*  Der  hethitischen  Kunst  hat  Birdwood^^^)  eine  bistorische 
Studie  gewidmet.  Aaf  die  Einleitung  über  die  Nationalität  und  Geschichte 
der  Hethiter  l&fst  er  einen  Überblick  über  die  Fundorte  und  Fondstflcke 
ihrer  Kunst  folgen,  bespricht  deren  Herkunft  aus  Altchaldfta  und  Assyro- 
Babylonien  und  deren  Einflufs  auf  die  griechische  Kunst 

Yon  Einzelheiten  hat  Hayes  Ward^^')  einen  babylonischen  Cylin- 
der  mit  dem  Sonnengott  Samas  und  seiner  Gemahlin  Aa  beschrieben,  der 
bei  Ummia  gefunden  worden  ist.  Derselbe^^^)  hat  ein  auf  den  babylonischen 
Siegeln  des  ersten  Reiches,  und  zwar  f&r  sich  allein  oder  auch  in  den  H&nden 
eines  Gottes,  vorkommendes  Emblem,  welches  Menant  in  seiner  Beschreibung 
der  Sammlung  de  Clercq  bald  einen  Scepter,  bald  einen  Dreizack,  bald  einen 
Leuchter  nennt,  für  den  Caduceus  oder  die  Doppelschlange  erkl&rt»  welche 
er  zu  Tiamat  in  Beziehung  setzt.  Von  zwei  Cylindem  mit  der  Tiara  der 
assyrischen  Gottheiten  hat  Heuzey  '^^)  gehandelt  Die  Zapfenfrüchte  der  assy- 
rischen Denkmäler  hat  Bonavia^^*^)  gegen  die  Pinien-  oder  Cedemzapfen 
Lenormants  für  eine  monströse  chinesische  Citronenart,  Buddhas  Hand  genannt, 
erklärt  Denselben  ^^7)  hat  die  Ähnlichkeit  des  Genickfangs,  welchen 
Assurnasirpal  auf  einem  Basrelief  im  Britischen  Museum  einem  Stier  giebt, 
mit  dem  bei  den  spanischen  Stiergefechten  üblichen  auf  die  Vermutung  ge- 
bracht, der  Stier  sei  aus  Assyrien,  etwa  durch  die  Vermittlung  der  Phönizier, 
in  den  Süden  Europas  verpflanzt  worden.  Zwei  chaldäische  Antiquitäten  aus 
der  Sammlung  des  Dr.  Blau^  welche  Hayes  Ward^^^)  als  dem  Zeitalter  der 
Geierstele  angehörig  veröffentlicht  hat^  hat  Menant^^^)  als  moderne  Fälschungen 
beargwöhnt.  Andere  aus  derselben  Sammlung  sind  dem  Referenten  ^^<^)  schon 
früher  verdächtig  erschienen.  Nach  Tiele^^^)  ist  die  Frage  der  Nebukadnezar- 
kamee  durch  Furtwänglers  Nachweis  ihrer  Fälschung  definitiv  entschieden. 
Sie  könne  durchaus  keiner  Periode  der  orientalischen  oder  klassischen  Kunst 
zugewiesen  werden. 

Meligian»  Von  Arbeiten  mit  weiterem  Bereiche  liegen  nur  wenige  vor. 
Zuerst  sei  die  Untersuchung  von  Francis  Brown^^^)  über  die  religiöse  Poesie 
der  Babylonier  und  Assyrer  nach  Gattung,  Gehalt  und  Form  genannt.     Der 


Sp.  1.  —  138)  J.  Hal^Ty:  CR.  S.  4.  T.  15.  S.  507/8.  —  139)  Pinche«,  PhUology  note«: 
Ac  38,  S.  399,  Sp.  3.  —  140)  J.  Barth,  Bit  hilini:  Z.  f.  Asiyriol.  8,  S.  98/4.  —  141) 
B.  Anm.  135.  —  142)  6.  Birdwood,  The  empire  of  the  Hittites  in  the  history  of  art: 
The  Aaiatic  quarterly  R.  Vol.  5,  S.  190-21«.  —  143)  Wm.  Hayes  Ward,  A.  Babylonian 
cylindrical  object:  PAUS.  Okt  31.— Kot.  1.,  1888,  S.  88/9.  —  144)  id.,  The  Babylonian 
Cadaceas:  ib.,  S.  85/8.  —  145)  Heaaey,  Deax  cylindiea  de  la  r^on  ayiienne;  le  pi^ten> 
da  chapeaa  hittite:  CB.  8.  4.  T.  16.  B.  6.  ->  146)  £.  Bonavia,  The  cone-frnit  of  llie 
Auyrian  monamenU:  BOR.  2,  I.  8.  138—42,  U.  S.  170/2,  UI.  S.  173/8.  —  147)  id., 
FhyBiology  among  the  ancient  Aaayrians:  ib.,  S.  255/6.  —  148)  Wm.  Hayee  Ward,  Two 
•tone  tablets  with  hieroglyphic  Babylonian  writing:  American  Journal  of  Archaeology,  M&n 
1888,  S.  39.  —  149)  J.  Menant,  Deox  fansaea  antiqait^  chald^ennea:  RA.  8.  8,  T.  12, 
8.  860/6.    —   150)  JB.  9,  I,  15»^  —  151)  C.  P.  Tiele,  Berichtigimg:  Z.  t  Aaayriol.  8, 


{8.    ÄMjrer.    Bötoh.  1,39 

Gttteng  naidi  teilt  der  Vf.  sie  in  eine  epische,  lyrische  und  magische  ein. 
Der  episdien  weist  er  den  Kampf  zwischen  Mardok  und  Tiamat,  die  Nimrod- 
sige  mit  der  Sfindflnt,  die  Höllenfahrt  der  Istar  und  die  Legenden  vom 
Stonn-  nnd  Pestgott^  der  lyrischen  die  Lob-  nnd  Bnfspsalmen  nnd  der 
iQSgischen  die  Zauberspruche  nnd  -Lieder  za.  Das  Alter  der  nicht  semitischen 
akkadisck-aamerischen  Texte  erklärt  er  wegen  das  Fortlebens  dieser  mönchs- 
laieinartigeii  Sprache  und  Schrift  auf  dem  religiösen  Gebiete  von  den  ältesten 
bis  in  die  spätesten  Zeiten  für  sehr  schwer  bestimmbar.  Dem  Gehalte  nach 
findet  er  die  babylonisch-assyrische  religiöse  Dichtung  um  der  polytheistischen 
Cmdidäten  willen  der  hebräischen  wenn  auch  nicht  ebenbürtig,  so  doch  ver- 
wandt, was  er  durch  Yergleichungen  darthut.  Die  Form  erkennt  er  als  rhyth- 
misch, ja  sogar  metrisch  (?).  Das  Dogma  betreffen  die  an  den  Vorgang  von 
Jeremias  sich  anschlieüsenden  Arbeiten  vonCyrus  Adler^^')  und  Coemans^^^) 
aber  die  Vorstellungen  von  den  Dingen  im  Jenseits.  Ebenso  die  jedenfalls  mit 
Torsicht  auÜEonehmende  Entdeckung  eines  uralten  Prototyps  des  Messias  und 
des  mit  ihm  aufhörenden  Leids  und  Todes  (Off.  Job.  21,  4)  in  der  Inkarnation, 
dem  Tod  und  der  Neubelebung  eines  Gottes  und  dem  Aufhören  des  Todes  und 
Weineas  überhaupt  in  einem  etwa  auf  3000  v.  Chr.  znrttckgehenden  Gebet  von 
Pinches.^^^)  Zum  Kultus  fähren  uns  die  Gebete  der  assyrischen  und  baby- 
lonischen Könige  in  ihren  Bauinschrifteu  hinüber,  von  denen  Lyon^^^)  ge- 
handelt bat.  Derselbe^^^)  hat  uns  das  Pantheon  Assurbanipals  aufgeschlossen. 
Er  zeigt  uns  darin  als  Chorf&hrer  Assur  allein  und  auch  Assur  und  Istar  mit 
einander  und  findet  die  zwölf  Götter  Assur,  Sin,  Samas,  Ramman,  Bei,  Nabu, 
Istar  Ton  Ninive,  Sarrat  Kidmurri,  Istar  von  Arbela,  Adar,  Nergal  und  Nusku 
zu  einer  Gruppe  vereinigt,  ohne  dafs  die  andern  grofsen  Götter,  wie  der 
Wassergott  Ea,  der  Pestgott  Nana,  Marduk  und  Amu,  der  König  des  Himmels, 
darab^  vernachlässigt  wären.  Die  Frage  der  Deifizierung  der  Thore  haben 
gelegentlich  der  Göttemamen  Taratha  nnd  Babia  (letztere  allein  bei  Damas- 
dus  Vit.  Isidori§76)  W.  Robertson  8mith,i»»)  Neubauer,^*^»)  Saycei««) 
und  BalP«^)  diskutiert  und  Hayes  Ward^«*)  hat  den  Streit  mit  einem 
Non  liquet  abgeschlossen.  In  dem  Fischheros  Oannes  des  Berosus  hat 
Terrien  de  Lacouperie^^')  die  Umkehrung  des  keilschriftlichen  An- 
E-A  in  A-E«Anu  aufgespürt.  Endlich  weist  im  Streit  mit  Stade  Aber  die 
D^Dil  robü  Schrader*«^*)  aus  dem  männlichen  Eigennamen  Abad-AS-ra-tum 
im  Fund  von  Tell-el-Amarna  eine  Göttin  A§rat  =  Ascherah  im  15.  Jh.  nach 
and    thut   gegen  Stade's   Aufstellung   einer   besonderen  Göttin  Malkatu    die 

unterschiedslose  Prädizierung  der  Istar- Astarte  als  Malkatu   und  Sarratu,  ins- 
besondere als  malkatu  §a  §ami  dar. 


S.  lOS/7.  —  152)  Pr.  Brown,  The  religiona  poetry  of  Babylonia:  PR.  9,  S.  69— S6.  — 
IdS)  Cyma  Adler,  The  Tiewt  of  the  Babyloniaos  conceming  Life  after  Beath:  Ac.  34,  S. 
375,  Sp.  1/S.  (Aus  d.  AndoTer  B.  Juli  18S8,  S.  92—102.)  —  154)  £.  Coemans,  La  vie 
d'oirtn-tombe  ches  lee  AMyro-Babyloniens:  B.  d.  Belgiqne  57,  8.  381—98.  —  155)  Theo. 
0.  PiBchee,  The  Meananic  idea  among  the  early  Babyloniana  and  AisyrianB:  Ac.  83,  8.  46, 
Sp.  3  hia  8.  47,  Sp.  1.  —  156)  D.  G.  Lyon,  Aaeyrian  and  Babylonian  royal  prayen:  PA03. 
OH.  31.— Kot.  1.,  1888,  8.  93/4.  —  157)  id.,  The  Pantheon  of  Asaurbanipal :  ib.,  S.  94/5. 
—  158)  W.  BobertM»  Smith,  Taratha  and  Babia:  Ac.  33.  S.  332,  Sp.  2  u.  8.  366,  Sp. 
1/2.  —  159)  A.  Kenbaner,  Taratha  and  Babia:  8.  349,  Sp.  3.  —  160)  A.  H.  Sayce, 
Taratha  and  Babia:  ib.,  8.  349,  Sp.  3  o.  8.  385,  Sp.  1.  —  161)  G.  J.  Ball,  'Taratha'  and 
<Babia':  ib.,  8.  437,  Sp.  1.  —  162)  W.  Hayes  Ward,  Waa  there  a  Babylonian  Gate-god?: 
ib.  34,  8.  60,  Sp.  2/3.  —  163)  Terrien  de  Laconperie,  The  name  of  Oannda  in  the 
tezt:  ib.,  88,  8.  899,  8p.  1/2.  —  164)  £b.  Schrader,  D.  GSttin  latar  ala  mal- 


I;40  i^'    Hebnar.    Lots. 

Von  Anfefttzen  filr  das  gebildete  Publikum  ist  dem  Befereuten  aufser 
etlichen  Zeitungsartikeln  Aber  den  Fund  von  Tell-el-Amarna  nur  eine  Bear- 
beitung der  Nimrodsage  und  Stlndfluterzfthlung^*^}  bekannt  geworden.'*') 


1.4. 

Hebräer*) 

(bis  zar  Zerstörung  Jerusalems). 

W.  Lotz. 

QescMchte.  W&brend  im  Laufe  des  letzten  Jahrzehnts  die  Darsteller 
der  filteren  Geschichte  Israels  sich  mehr  und  mehr  der  Gberlieferung  abge- 
wandt hatten,  ist  im  Berichtsjahre  ein  neues  Werk  begonnen  worden,  welches 
gegenttber  der  Tradition  einen  mehr  konseryatiyen  Standpunkt  'zur  Geltung 
bringt.  Mit  gro&er  Besonnenheit  und  Ifalshaltung  untersucht  Kittel^)  die 
Quellenberichte  über  die  Urzeit  Israels,  es  vorsichtig  vermeidend  die  Er- 
zählungen tlber  Vorgänge  des  grauen  Altertums,  welche  augenscheinlich  nicht 
ganz  so,  wie  sie  lauten,  der  Wirklichkeit  entsprechen  können,  gleich  in 
Bausch  und  Bogen  zu  verwerfen.  Auch  in  den  Patriarchengeschichten  findet 
er  einen  nicht  unbedeutenden  Kern  geschichtlicher  Wahrheit,  noch  viel  mehr 
natürlich  in  den  Berichten  tlber  Moses  und  Josuas  Zeit  Die  Aufnahme, 
welche  das  Buch  in  der  Kritik  gefunden  hat,  ist  naturgemäfs  von  dem  Stand- 
punkte abhängig  gewesen,  welchen  die  einzelnen  Rezensenten  zu  den  Haupt- 
fragen der  höheren  Quellenkritik  einnehmen,  sowie  von  der  Gesamtanschauung 
eines  jeden  über  die  Entwickelung  Israels.  Im  wesentlichen  durchaus  zu- 
stimmend hat  sich  König  ausgesprochen  vorwiegend  günstig  auch  Kamp- 
hausen  und  Nowack,  während  sich  Siegfried  mehr  kritisch  stellt^  und 
noch  mehr  Nestle  und  Horst  in  bezug  auf  die  Methode  sowohl  als  auf  die 
sachlichen  Ausführungen  lebhaften  Widersprach  erhoben  haben.  Stade  ^)  ist 
nun  bis  zur  griechischen  Zeit  gelangt  Das  jedenfalls  bedeutende  Werk,  dessen 
Anschauungen  wir  uns  aber  in  vielen  Stücken  nicht  aneignen  können,  bleibt  einer 
eingehenderen  Besprechung  im  nächsten  Jahresbericht  vorbehalten.'-*)  Das  Buch 


kata  n.  iarrata:  Z.  f.  Aisyriol.  3,  S.  S53~64.  ^  165)  Gg.  Hoff  mann,  D.  Dabar-Saga  u. 
d.  keilinachriftliche  Hintflatberidit :  Grenxboten  S.  331—41  n.  437/8.  Vgl.  d.  Erklärung  d. 
mit  d.  Vf.  nicht  idenÜMhen  Prof.  Dr.  Georg  Hoffinann  in  Kiel:  GBl.  No.  12.  S.  430.  — 
166)  Za  ETana  (JB.  10,  I,  ^0^'')  iet  su  korrigieren:  „Begriff  der  Sünde''. 

*)  Konkordani  d.  Bibel  mit  d.  KeilinBchrr.  ■.  alljährlich  {  3.  —  1)  R.  Kittel,  Gesch. 
d.  Hebräer.  I.  Halbb.  QneUenkunde  n.  Gewh.  d.  Zeit  bis  a.  Tode  Josaas.  (=  Handbb.  d. 
alten  Gesch.  1.  Ser.,  3.  Abt.,  1.  Halbb.)  Gotha,  Perthes.  XII,  881  S.  M.  6,00.  |[König, 
ThLBl.,  No.  8;  Nowack,  DLZ.,  Ko.  16;  Siegfried:  ThJB.  S.  48/9;  Kostlin,  DLBl., 
No.  4;  WR.  Smith,  EHR.,  Apr.;  OTeatStad.,  No.  10;  Horst,  ThLZ.,  No.  22;  Brown, 
PresbRe?.  1889,  Jan.;  Nestle,  LCBl.,  No.  51;  Benn,  Ac.  1889,  26.  Jan.;  Kamp- 
haosen,  ThStK.  1889,  H.  l.]{  —  2)  B.  Stade,  Gesch.  d.  Volkes  Israel.  2.  TeU,  I, 
8.  1—269.  (»  Oncken,  allg.  Gesch.  1.  Abt,  6.  Teil.)  Berlin.  Grote.  M.  6,00.  —  3)  X 
£.  Renan,  ätndes  d'histoire  isratiite.  II,  HL:  RdM.  1888,  15.  Juli,  S.  268—304;  1.  Aag. 
S.  536—70.  —  4)  A.  Kaenen,  Drie  wegen,  fendoel:  ThT.,  1888,  S.  473-95.  (Bespricht 
Renan,  Hist.  da  peaple  d'Isr.;  Kittel,  Gesch.  d.  Hebräer;  Bathgen.  Beitrr.  a.  semit  Religions- 


{4.    Hebrter.    Loti*  I^4][ 

wn  Dachsei,')  fÄr  Lehrer  an  höhern  und  niedern  Schulen  bestimmt,  ißt  reich- 
Wtig,  auch  durch  Abbildangen  nützlich,  aber  weniger  wissenschaftlich.^) 
Strack«)  hat  den  Abriis  der  israeUtischen  Geschichte  von  F,  W.  Schultz, 
»gut  es  in  kurzer  Frist  möglich  war,  verbessert,  i«)  Gaste  Uli*)  wird  von 
Segfned  sehr  gerühmt.  ^<'^^) 

Sayce  ^^)  glaabt  die  Amoriter  als  eine  weifse  Rasse  bezeichnen  zu 
iftrfen.i»-!«)  Der  Artikel  von  Kautzsch^')  ist  gehaltreicher,  als  man  es 
wolü  erwarten  möchte.  GornilU^)  ftthrt  in  seinem  anziehenden  Vortrag  aus, 
dafe  man  den  bihlischen  Erzählungen  über  die  Vorgeschichte  Israels  nicht 
*Dit  übertriebener  Skepsis  gegenüber  treten'  dürfe.  £s  seien  Sagen,  d.  i. 
EiodheitserinneruDgen  des  Volkes,  deren  Grundcharakter  und  'historisches 
Sabstrat'  als  richtige  Oberliefemng  zu  gelten  habe.  Dieses  sucht  er  nun 
henosKOziehen,  wobei  die  persönlichen  Geschichten  der  vormosaischen  Zeit 
adst  in  Stammesgeschichten  umgesetzt  werden.  Die  hübsche  Darstellung 
reicht  bis  zu  David- ^•-**)  Le  Page  Renouf**)  teilt  eine  von  ihm  aafge- 
iandene  Stelle  eines  Papyrusteztes  mit,  wo  abn-re-k  in  der  Bedeutung:  Wir 
ttehn  Dir  mit  Freude  zu  Diensten'  als  Formel  ehrfurchtsvoller  Begrüfsung 
vorkommt.*'-*^)  Ghatelanat'^)  bespricht  die  Frage,  wie  es  komme,  daJüs 
die  in  Palästina  eindringenden  Israeliten  nicht  in  Streit  mit  den  Ägyptern 
gekommen  sind,  denen  das  Land  damals  zinspflichtig  war.  Er  findet  die 
Erklürung  darin,  dafs  die  Eroberung  sehr  allmählich  geschehen,  die  Tribut- 


.)  —  »)  X  J.  Brock  er,  Lt  y4rit6  de  lliut  bibl.  I.    Le  noa?eaa  romtn  de  M.  Benan 

rhüt  nmte  (Hist.  du  peaple  d'ItraSl  I):  Stades  religienses,  philoa.,  bist,  et  litt,  1888. 

D6e.,  618—45.    —    6)  X  £-   JLrähe,   Jüdische  QeMh.  1  TeU.     Von  ihren  Anfängen  bis  s. 

Ustnrg.  d.  n.  Jada.     Bis  586  t.  Chr.     Berlin,  Ohmigke.     YIU,  432  8.     M.  4,60.    (Veralteter 

Studpnnkt'.  —  7)  K.  A.  Dich  sei,   D.  heil.  Gesch.   d.  A.  a.  NT.   Band  2.     Leipzig,   Nau- 

muB.     VI^  962.     M.  10,00.  —  8)  X  B-  P-  Humphrey,  Sacred  history  from  the  creation 

t»  tlw  giTiBg  of  the  law.     New-Tork,  Armatrong.     XIII,  640.  —  9)  H.  Strack,  D.  Qeacb. 

Und«.     Zöckler,  Handbuch  d.  theologischen  WiBsenschaften.     fiand  1,  S.  dlS— 7S.    —    10) 

X   B.   Qrita,    Oesch.    d.  Joden  y.  d.    alteren  Zeiten   bis  auf  d.  Gegenw.     Ans  d.  Qa.  nou 

bearb.     3.  Bd.  Qeach.  d.  Jadaer  t.  Tode  Jada  Makkabi*s  bis  a.  Unterg.  d.  jndiüschen  Staates. 

4.  Aufl.     Leipcig,    Leiner.     XII,  867  S.     M.   11,00.     Über  d.  Charakter  dieses  Werkes  Tgl. 

JB.  1878,  8.  41;  Tgl.  auch  nnten  ^b^^^-^K   —  11)  D.  Castelli,  Storia  d.  israeliti  d.  origini 

fi&o  all»  monarchia,  aecondo  le  fonti  bibliche  criticamente  esposte.     Vol.  II.     (La  monarchia). 

MaUaiid,  Hoepli.     16.     470  S.     L.  5.     ([Neabaaer,  Ae.  1888,  11.  Febr;  Oort,  ThT,  1888, 

1^5;  Stflsfiried :  ThJB.S.  50  Vgl.  JB.  1887, 1,  21^».]|  — 12)  X  ^-  F-  ^  entecost,  Bible  Stadies: 

I.  Stndies  an  Mark.     IL  Stodies  in  Jewiih  History.     The  international  Sunday  School  Leasons 

Um  18a9.     London,  Hodder.    410  S.     3  «.  —  13)  X  i^*  Bei  nach,  Qaelqaes  obserrations 

flor   l'Hictoire    disrael    de    M.   Bniest  Benan.     Paris,   Darlacher.     16   S.     Bxtr.  de  la  B£J, 

octHUe.  1887.    —    14)  A.  H.  Sayce,  The  White  Bace  of  Ancient  Palestine:  Expos.  1888, 

/■iy,  S.  48 — 57.  —  15)  X  W.  0.  SprouJl,   The  Kative  Langnage  of  Abraham:  Hebraica, 

4,  3,  Sw  186    —   16)  X  J*  HaUTy,  Becherches  bibliqaes.     Fase.  VIIL     Note  sappl^men- 

taue   aar  Amraphel    roi    de   Sennaar,   lae    k  l'Acad.  des    inscr.  et   belles-lettres.     Versailles, 

Geaf  et  fiJa.    —    17>  £.  Kantssch,    Laban.     Allg.    Encyd.    t.    Ersch    u.    Graber,   Sect  2, 

41,  S.  70/2.  —  18)   C.  H.  Cornill,  Entstehang  d.  V.  Israel  a.  seiner  nationalen  Or- 

■.     (=  SaraoalDngr  gemeinTOrst.  inssensch.  Vortrr.  NF.  Heft  60.)     flamborg,  Yerlags- 

30  8.     M.   OfßO.    —    19)  X  '^^  H.  Sayce,  The  Name  of  Moses  in  the  coneiform 

tMbhtm  of  Tel  eJ-Amama:  Ac  9.  Jane.     S.  897b.  ^  20)  X  id.,  The  Name  of  «Moses*:  Ac. 

iSSa,   7.  Jalff  B.   11c.    —    ^)  X  6.  W.  Collina  &  E.  B.  fiirks,  «Moshe'  and  «Mfisa*  ^ 

fhe    »*if<»    *MoBeB':    Ac  23.    June  a.  14.  Jaly.     S.  436a  und  27a.    —    22)  P.    Le    Page 

Eeaoaf  Ib  TOH  r&en-  "^^f  ^^)  egyptian?:  Proc.  Soc.  of  Bibl.  Archaeol.  11,  S.  6/8.  <-  23) 

V  L   Die  k  er  man  9   Tbe  Names  of  Jacob  and  Joseph  in   Egypt:  OldTestStud.  1888,  Febr., 

Ctgi/S    —  ^>   X    (****)  ^^  Meyer,  Jakob,  Nimrod.    —    25)    X  A.  H.  Sayce,  Be- 

*  *    Y^'        ^  Ortmueanefn  Jakob-el  und  Joseph-el]:  Joam.of  Transact  of  Victor.  Institute  12, 

W**  /ff^flr  «^  ^    Q    Whitehonse,   The  lake  of  Moeris  and  the  Patriarch  Joseph: 

S.  lU/9'  ~J^^^;riMMM    Soc-Communications  28,  S.  177—94.    —    27)    «2"»)  M.  Müller, 

(i0brilg9  ^'^^    Q^f>er.;  'Jadah'  in  the  list  of  Shoshenq.  —  28)  B.  Chatelanat,  L'entrfe 


1,42  H-     Hebräer.     Lots. 

Verhältnisse  daher  znsächst  nicht  wesentlich  verschohen  und  die  Handels- 
straijse  an  der  Küste  nicht  beonrahigt  ivorden  sei.  Daher  hätten  sich  die 
Ägypter  nicht  um  die  Sache  gekümmert  Budde^^)  findet,  durch  Yaleton 
aufmerksam  gemacht,  in  Num.  32,  39.  41.  42.  Jos.  13,  13  die  von  ihm  in 
seinem  vorjährigen  Aufs.  (JB.  1887,  I,  25 ''^)  vermilste  vollständige  Aus- 
sage über  die  Eroberung  des  Gebirges  Gilead,  die  ursprünglich  in  Riebt.  1 
gehört  habe.  —  Mehrfach  ist  die  Simsongeschichte  behandelt  worden.  ^^'^^) 
Wietzke'^)  meint  das  Rätsel  derselben  gelöst  zu  haben,  indem  er  in  Simson 
den  ägyptischen  Gott  Horns  findet.  Es  heilst  das,  ein  Rätsel  durch  ein 
gi'öfseres  erklären.^^)  Die  verschiedenen  Berichte  über  Sauls  Wahl  zum 
König  sind  von  Cornill^^)  und  Budde^^)  genauer  Prüfung  unterzogen 
worden.  Der  letztere  kommt,  darin  mit  Cornill  zusammentreffend,  zu  dem 
Ergebnis,  dafs  die  beiden  Darstellungen  (die  er  gemäfs  dem  darin  genannten 
Orte  der  Wahl  oder  Einsetzung  Sauls  zweckmäfsig  mit  M  und  G  bezeichnet) 
unabhängig  von  einander  seien.  Verbunden  seien  sie  mit  einander  durch  die 
beiden  Klammern  1.  Sam.  10.  25/7  und  11,  12/4.  Der  Bericht  M,  dem 
die  Abschnitte  Kap.  7.  8.  10,  17  ff;  12  gehören,  wird  von  B.,  wieder  in 
Übereinstimmung  mit  C,  der  hexateuchischen  Quelle  E  zugewiesen.  Dabei 
erklärt  B.  viele  Ausscheidungen  CorniUs  für  unnötig.  Das  Königsgesetz 
Deut.  17,  14  ff.  stehe  in  Abhängigkeit  zu  dieser  Erzählung,  welche  ihrerseits 
sich  auf  Hosea  stütze.  Sie  sei  aber  deuteronomisch  überarbeitet.  Zu  ihr 
gehöre  auch  die  Erzählung  vom  Amalekiterkriege,  Kap.  15.  Dagegen  rechnet 
Budde  Kap.  28zuG.  Hier  seien  V.  17. 18späterer  Einschub.««)  Behrend»') 
sieht  in  den  Kreti  Bewohner  des  den  philistäischen  Kreti  abgenommenen 
Bezirkes  von  Juda,  (vgl.  1.  Sam.  30,  14),  in  den  Pleti  (=  Pelischti)  die 
Bewohner  von  Ziklag.  Wenig  einleuchtend. ^^j  Kautzsch^^)  handelt  über 
Kutha,  die  babylonische  Stadt,  woher  die  von  den  Assyrern  nach  Samarien 
verpflanzten  Ansiedler  kamen.  Er  weist  den  Irrtum  zurück,  dafs  die  Samariter 
wesentlich  heidnischer  Abstammung  gewesen  seien.  Taglicht ^^)  bespricht 
die  Talmudstellen,  welche  die  D'^niD  erwähnen,  um  von  da  aus  auf  die  Lehren 
und  Bräuche  der  Samariter  zu  schliefsen.^^-^^) 

des  Isra^liteB  en  Canaan  et  l'^gypte:  Bot.  chr^t  18S8,  8,  S.  603—27.  —  29)  X.  fiudde, 
1).  Eroberung  OBt-Manasaei'  im  Zeitalter  Joauaa.  Nachtrag  au  *Bicht.  a.  Joaua':  ZATW.  8,  1. 
S.  148.  —  30)  X  ^'  !)•  Boardman,  The  story  of  SamBon:  OldTestStud.  8,  3,  1888, 
S.  88—96.  ^  31)  X  J-  K.  Zenner,  E.  bibl.  Wortspiel.  Krit  Beitr.  z.  Qesch.  Samaona. 
[Rieht.  15,  16.]:  ZKTh.  1888,  2,  S.  246—62.  —  32)  E.  Wietake,  D.  bibl.  Simaon  d. 
agypt  Horus-Ra.  E.  neue  Erklärung  sn  Jud.  13/8.  Wittenberg,  Wonschmann.  4,  52  S. 
M.  1,40.  l[Wiedemann,  ThLZ.  1888,  No.  25;  Qoldziher,  WienerZtschr.  t  d.  Kunde  d. 
Morgenl.  1888,  No.  4;  Tiele,  ThT.  1889,  No.  1;  Nestle,  GBl.  1889,  No.  12;  Mein- 
hold, ThLitBer.  1889,  No.  1.  —  33)  X  W.  J.  Deane,  Samuel  andSaul:  their  LiTes  and 
Times.  London,  Nisbet  208  S.  2  s.  6  d.  —  34)  C.  Cornill,  Z.  Quellenkritik  d.  BB. 
Samuel:  Königsberger  Studien.  1,  S.  25  ff.  —  35)  K.  Budde,  Sauls  Königswahl  n.  Ver- 
werfung. ZATW,  S.  223->48.  —  36)  X  £•  Benan,  ^tudes  d'hist  israölite.  II.  Le  rigne 
de  David.  III.  Le  rigne  de  Salomon :  Bdlf .  88,  S.  268— 304;  533—70.  —  37)  B.  Bohrend, 
D.  Kreti  u.  Pleti,  ihre  inhaltl.  Bedeutung  u.  Gesch.  Krotoschin,  (Stock).  III,  37  S. 
M.  0,60.  Aus  MWJ,  IV,  S.  117—53.  —  38*39)  E.  Kautaach,  Kutha.  Encykl.  t. 
Ersch  u.  Gruber.  Sekt.  2,  Bd.  41,  S.  11/2.  —  40)  J.  Taglieht,  D.  Kuthäer  als  Beobachter 
d.  Gesetzes.  Inauguraldiss.  Erlangen.  45  S.  —  41)  X  C.  B.  Conder,  The  ten  tribes: 
FalExplFund  1888  July,  S.  144—50.  —  42)  X  A.  Neubauer,  Where  are  the  ten  tribes r 
I.  Bihle,  Talmud  and  Midrashic  hterature:  Jewish  Quart  £ev.  1888,  Octob.,  S.  14—28.  — 
43)  X  T.  K.  Cheyne,  Jeremiah:  His  Life  and  Times.  London,  Nisbet.  200  S.  2  s.  6  d. 
—  44)  X  ^*  St.  Ghad  Boscawen,  Inscriptions  relating  to  Belshasaar:  The  Babylonian  & 
Orient.  Becord.  2,  1,  D6c.  1887,  S.  14/8.  —  45)  X  0.  S.  Glair,  Nehemiahs'  Night-Bide: 
PalExplFund  1888,  Jan.,  S.  46/8.  —  46)  X  '^^  Reinach,  Mithridate  et  les  Jnifis:  REJ. 
1888,  S.  204—10.  —  47)  XV.  6  Beinamen  d.  HasmonSeradhne:  MWJ.  15,  1.  —  48)  X 


(4.    Uebtfer.    Lotz.  1^4$ 

Chranoloffie^^^*)m  Brown^^)  warnt  davor  die  einzelnen  chronologischen 
Angaben  der  Bibel  in  festen  Zasammenhang  zn  setzen,  da  kein  chronologisches 
System  in  dieser  durchgeführt  sei.  Schwartz^^)  ivill  die  Abweichnngen  der 
biblischen  Chronologie  von  der  assyrischen  nnd  andere  Schwierigkeiten  dnrch 
die  Annahme  zweier  cyklischer  Perioden  hei  den  Juden,  der  Sabbatjahre 
Dimüch  und  der  Jobeljahre,  beheben.  ^*-^^)  Die  chronologischen  und  auch 
litlerarischen  Schwierigkeiten  des  Esrabnches  Yerschwinden  nach  Im  her  t,*'} 
wenn  man  Serubabel  und  Scheschbazar  als  2  verschiedene  über  ein  Jh.  von 
doander  entfernt  lebende  Männer  erkennt. 

QueUenunier^wchungen,  Stracks^')  in  der  neuen  Auflage  ver- 
mehrter und  verbesserter  Oberblick  Ober  die  Einleitung  ins  AT.  ist  nun  auch 
selbständig  erschienen.  Ober  die  Hexateuchfrage  ist  weiterhin  herüber  und 
hinüber  gestritten  worden,  ohne  dafs  sie  dem  Referenten  ihrer  befriedigenden 
Lösung  näher  gerückt  zn  sein  schiene.  *^-''^)  Ein  gutes  Hilfsmittel  zum 
Stadium  der  Qaelleuscbeidung  namentlich  für  Anf&nger  haben  Kautzsch  und 


G.  Starhahn,  V.  Herodes  d.  Grofften  bis  z.  Kriege  mit  d.  Römern.  Bilder  aiu  d.  jftd. 
Volke  I.  Zeit  Jesa  Chr.  a.  seiner  Apostel.  Detmold,  Schenk.  1887.  IV,  211  8.  M.  3,00. 
Popolir.  —  49)  X  H.  Kellner,  Politische  n.  administratlTe  Zostinde  t.  Faliatina  i.  Z. 
Christi:  Katholik  1888,  Jan.,  S.  47—63.  —  50)  ()  id.,  D.  rSmiachen  Statthalter  ▼.  Syrien 
IL  Jndia  a.  Zeit  Christi  u.  d.  Apostel:  ZKTh  1888,  S.  460—83;  680—56.  —  51)  X  £. 
Davaine,  Le  Sadoc^isme,  4tade  hist   et  dog^matiqae.     Th^e.     Hontanban,   Qnmi6.     147   S. 

—  52)  X  L.  Wreschner,  Samaritanische  Traditionen,  mitget  n.  nach  ihrer  geschichtl. 
Xatw.  «Btera.  Beriin,  Hayer  &  Mflller.  XXXI,  64  S.  H.  8,00.  —  53)  X  U-  S.  Clair, 
Tk»  Samaritaaa»  their  Nombers  and  the  Ancient  Copy  of  the  Law:  PalExplFond  1888,  Jan., 
S.  50/1.  —  54)  X  ^-  Heidenheim,  Bibliotheca  Samaritana.  4  Lief.  d.  aamarit  Liturgie 
(e.  Aosw.  d.  wichtigsten  Texte)  in  d.  hebr.  Quadratschrift  aoa  d.  Has.  d.  brit  Moseoms  o. 
»derer  Biblioth.  heransgeg.  u.  mit  Einl.,  Beilagen,  Überas.  d.  schwier.  Texte  d.  Scholien 
T«nehea.  3.  Heft.  Leipzig,  0.  Sehalse.  VI  a.  8.  137—280.  M.  8,50.  —  55)  X  B* 
Makler,   Chronologische   Veigleichnngstabellen.     L     Wien,    Lippe.     4^.     III,    66.     3,00  M. 

—  56)  X  S.  filif  8,  Analysis  of  sacred  chronology,  with  the  elementa  of  chronology;  and 
tha  Bwabrea  of  the  Hebr.  text  rindicated;  rer.,  with  notes;  [also]  The  peopling  of  the  earth; 
or  kistorical  notes  on  the  10.  chapter  of  Genesis,  by  A.  T.  Jones.  Oakland,  Cal.,  Pacific 
Preu.  Pab.  Hoose.  12<».  1887.  IV.  298  8.  1  Dell.  —  57)  Ch.  B.  Brown,  A  biblical 
the<k  to  Bible  chronology:  OldTestStad.  1888,  S.  259—60.  —  58)  J.  Schwartz,  A  newiy 
diMOvered  Key  to  Bibl.  Chronol:  Biblioth.  Sacra  1888,  Jan.  52—83;  Jaly  p.  437—64.  — 
4$)  (43^^)  Le  derer,  Zeitrechn.  —  60)  X  K.  Zeydner,  Naschrift  op  de  synchronistiesche 
tafelToor  de  geschiedenU  ran  Israel,  Jada,  Assyrie  en  BabyloniS:  ThStadien  1887,  S.  427/8. 

—  61)  X  H.  Neteler,  Unters,  d.  Obereinstimmnng  d.  Zeitangaben  d.  BB.  d.  Könige  a.  d. 
anrr.  Zeitrechn.:  Katholik  1888,  Juli,  S.  61— 69. —62)  V.  Imbert,  Le  temple  reconstniit 
par  Zosobabei.  £t  chronol.  des  six  pr^miers  chapitres  d'Eadras:  Mas4on  7,  S.  77 — 87; 
2tl— 35;  302—14;  584—92.  —  63)  U.  L.  Strack,  Einl.  ins  A.  T.  3.  Aufl.  (»  Ana: 
Handb.  d.  theol.  Wissensch.  heransgeg.  T.Zöckler.)  Nördlingen,  Beck.  113  8.  M.  3,20.  — 
64)  X  0*  ^'  Whitehoase,  Prani  Delitzsch  and  August  Dillmann  on  the  Pentateach:  £x- 
positor  1888,  Febr.,  8.  132 — 45.  —  65«)  X  A.  Westphal,  Le  sources  da  Pentateaqae. 
iL  histor.  sor  la  crit  litt4raire  des  1  irres  mosaSqaes.  Thöse  sontenae  derant  la  facalti  de 
theoL  Protest  de  Montaobaa.  Toaloase,  Chaarin  et  fils.  235  8.  —  65h)  X  id.,  Les  soorces 
da  Pentat«  4t  de  critiqne  et  d'histoire.  I.  Le  problime  littiraire.  Paris,  Fischbacher,  XXX, 
32«  S.  l[  Well  hau  sen,  ThLZ.  1889,  Nr.  3;  Krttger,  Ann.  bibl.  th4ol.  1889,  No.  1; 
Loisy,  Bürit*1889,  No.  4;  Hontet:  KHR,  1889,  Jan.-Fevr.]|  —  66)  X  J.  J-  Perowne, 
The  age  of  the  Pentateoch.  I:  Contemp.  Bev.  1888.  Jan.  S.  129—44;  Febr.  242—61.  — 
87)  X  A.  Kaenen,  De  jongste  phasen  der  critiek  van  den  Hexateach:  ThT.  1888,  S.  15-57  ; 
8.  571 — 88.  Beeprechnng  t.  Vatkes  Einleitung,  Dillmanns  Hexateuchkommentar  u.  d.  Aof- 
itelliDgM  T.  Vernes  über  d.  Deuteronomiam  (JB.  1887,  I,  25,  No.  71.)  —  68)  X  J-  P-  P> 
Martin,  Introd.  k  la  Critiqao  Q4n4rale  de  TAno.  Test.  —  De  TOrigine  da  Pentatenqoe. 
Tome  IL  Le^ons  profees4efl  k  riScoIe  Sap.  de  Th4ol.  de  Paris,  le  1887/8.  Paris,  Maison- 
teujt  k  Leclerc.  4^  XXVI,  485  8.  30  fr.  —  69)  X  F.  Delitzsch,  D.  nordameri- 
kauachea  pentateachkritischen  Essays:  ZKWL.  1888,  8.  223—32.  —  70)  X  ^'  Lansing, 
The  PeBtateodi-EgTpticity  and  AotJienticity :  Expositor.  1888,  Sept  8.  219—31;  Oct  307—17. 


1,44  §^-     Hebrte.     Lotz. 

Socin^^)  hergestellt,  indem  sie  eine  neue  Übersetzung  der  Genesis  so  haben 
drucken  lassen,  dafs  die  Quellenschriften,  zum  Teil  auch  die  redigierenden 
H&nde  durch  Anwendung  verschiedener  Lettern  kenntlich  gemacht  sind.  7^- ''^) 
Budde^^)  stellt  die  von  ihm  behaupteten  zwei  in  Richter  17,  18  ver- 
flochtenen Berichte  nebeneinander  und  läfst  begründende  und  erläuternde  Be- 
merkungen folgen.  Diejenige  Gestalt  der  Erzählung,  welche  mit  17,  1,  5 
beginnt,  schreibt  er  dem  pentateuchischen  Elohisten  (E)  zu,  die  andere  dem 
Jahvisten  zuzuteilen,  will  er  nicht  wagen.  In  Kap.  19  werden  zwei  alte 
Quellen  nachgewiesen,  in  Kap.  20  und  21  zeigt  sich  nur  eine  solche,  mit 
welcher  eine  andere  von  nachexilischem   Ursprung   verarbeitet  ist.^^-^^^)     In 


|[XhJß.,  S.  6.]|  —  71)  £.  Kaatzsch  a.  A.  Socin,  D.  Genent  mit  äafis.  Untencheid.  d. 
Qaellenscliriften  Über».  Freibarg  i.  6r.,  Mohr.  YIII,  120  S.  M.  2,00.  |[Moor6,  AndoY. 
Bot.  1888,  Dec.;  DUTal,  JA.  1889,  Jan.;  Kaenen,  ThT.  1889,  No.  1;  Vernes,  BG., 
1889,  No.  8;  Sehens,  LBs.  1889,  No.  3.]|  —  72)  X  J.  P.  Yal.  D'Eremao,  The  Serpent  of 
Eden:  a  Philol.  and  Grit  Esaay  on  the  text  of  Genesis  III  and  its  Taiiona  Interpretationa. 
London,  Paal.  170  8.  4  s.  6  d.  <-  73)  X  A-  P-  Hatchinaon,  Map  of  the  Exodas: 
Pal.  EzpL  Fand  1888,  Apr.  —  74)  X  Prana  Delitzsch,  Z.  neuesten  lit  über  d.  Abachn. 
Bileam:  ZKWL  1888,  S.  119 — 26.  —  75)  X  ^-  ^'^^  Hoonacker,  Qaelqaes  obserrationa 
critiquea  aar  lea  r^its  ooncemants  Bii^am.  [Eztrait  da  Mas^n  YU,  1  [1888]  p.  61 — 76]. 
Loayain,  Lefeyre  et  aoears.  16  S.  —  76)  XX  ^'  Horst,  f^tudes  sor  le  Deat^ronome. 
L  Gomposition  [Saite].  II.  Les  aonraea  et  le  date:  BEB  1888,  Jan?— Fe?r.  S.  1—22.  — 
77)  X  ^'  'f^^  Hoonacker,  L'Origine  des  qaatres  premiers  chapitres  da  Deatöron:  Mua^n 

7,  B.  464—82.  — <  78)  X  H.  S.  Terry,  The  Song  of  Moses.     Deat  32:  GldTcstStad.  7,  9, 

1888,  8.  280/3.  —  79)  K.  Badde,  D.  Anhänge  d.  Bichterbuchea:  ZATW  8,  S.  285—800. 

—  80)  X  Krummel,  Z.  Stelle  Bichter  14,  9:  BewGl.  1888,  Febr.,  75/6.  —  81)  X  Mar- 
quart,  n%»  —  ephraimitisch  rh^ü  «=  nSa»?:  ZATW  8,  S.  161/6.  —  82*)  X  J-  Loy» 
Exeg.  a-  krit  Bemerkungen.  1  Sam.  20,  36/8;  21,  4/6;  23,  6:  ib.,  S.  217—22.  —  82^) 
X  ^-  6-  Blaikie,  Samael  I  and  II.  2  vols.  London,  Hodder.  Jeder  B.  7  a.  6  d. 
|[Davis,  PreabBe?.  1889,  Jan.  GIdTestStad.  1889,  Febr.]|  —  83)  X  H.  G.  Tomkins, 
The  name  Genabath  [1  Kings  11,  20]:  Proc.  Soc.  Bibl.  Arch.  10,  S.  372.  —  83«)  X  de 
Broglie,  £tade  sor  lea  g6n6alogies  bibl.,  memoire  pr6sent6  nu  oongrte  scientif.  intemat.  des 
cathuliques,  tena  k  Paris  en  1888.  Saint-Dizier,  impr.  Saint- Aabin  et  Thevenot  63  S.  — 
84)  X  ä.  S.  B.  Driyer,  laaiah:  his  Life  and  Times,  and  the  Writings  which  bear  his 
name.  London,  Niabet.  212  8.  2  s.  6  d.  l[Bodde,  ThLZ.  1888,  Ko.  26;  Briggs,  Presb. 
BeT.  1888,  Gct,  Gnthe,  DLZ.  1888,  Ko.  61;  Nestle,  GBl.  1889,  Ko.  9;  Kaenen:  ThT. 

1889,  Ko.  l.]|  —  85)  X  Giesebrecht,  D.  Immanuelweiasagong  [Jes.  7  a.  8]:  ThStKr. 
S.  217—64.  —  86)X^-  <^nf  Baudissin,  Z.  Krkl.  d.  Bachea  Jeaaja  Kap.  14  a.  16:  ib. 
S.  609—21.  —  87)  X  P-  Buhl,  Jes.  21,    6—10.     Mit  Kachschr.  d.    Heraosgeb.:  ZATW. 

8,  1,  S.  167 — 67.  —  88)  X  A.  A.  BeTan,  Kotes  on  Qortain  paasages  in  Deatero-Iaaiah. 
[40,  19;  44,  11;  46,  14;  62,  2]:  Joam  of  Phüol.  17,  S.  123/7.  —  89)  X  ^h.  H.  H. 
Wright,  The  Pre-christian  Jewish  Interpretation  of  Isaiah  62/8:  Expoaitor  1888,  May, 
S.  364—77.  —  90)  X  P-  Schwally,  D.  Beden  d.  B.  Jeremia  gegen  d.  Heiden. 
Kap.  26,  46—61:  ZATW  8,  S.  177—217.  —  90»)  X  P-  Schwally,  ü.  Beden  d. 
Baches  Jeremia  gegen  d.  Heiden  XXV.  XLYI — LI  anteraacht  Inaag.  Dias.  Gieüsen,  Keller. 
41  S.  —  91)  X  H.  Salley,  The  Temple  of  Exekiels  Prophecy.     London,  Watt.     4».     21  s. 

—  92)  X  Hendr.  Haibr.  Mealenbelt,  De  prediking  van  den  profeet  Esechiel.  Proef- 
schrift.  Utrecht,  Breijer.  Xn,  239  S.  j[Smend,  ThLZ,  1889,  Ko.  7.]|  —  93)  X  C.  H. 
Manchot,  Exechiels  Weissagung  wider  Tyrus.     Kap.  26.     27.  28:  JPTh.  1888,  S.  423—80. 

—  94)  X  G.  V.  Orelli,  D.  B.  Esechiel  u.  d.  12  kl.  Propheten  aasgel.  (=  Kuragef. 
Komm.  z.  d.  heil.  Schrr.  A.  a.  KT.,  A.  T.  6.  Abt)  VII,  416  S.  M.  6,60.  —  9&)  X  J-  ^• 
Murphy,  Another  riew  of  Hosea  1  and  2;  OldTestStud.  7,  10,  S.  319—20.  —  96)  X 
F.  B.  Denio,  What  is  the  natura  of  the  discourse  in  Hose  1,  2:  ib.  8,  S.  249 — 63.  — 
97)  X  ^-  Kefaner,  D.  Zeitalter  d.  Proph.  JoeL  Inaug.  Diss.  Leipzig,  Grimme  &  Trommel. 
40  S.  Gelangt  zu  keinem  bestimmten  Ergebnis.  —  98)  X  -^^  J.  Baumgartner,  Le 
prophite  Joel.  Introd.  crit,  trad.  et  commentaire  avec  un  index  bibliograph.  publik  d'aprte 
lea  notes  de  Eugene  le  Savourenx.     Paris,  Fischbachcr.     4''.     lY,  169  S.     |[König,  ThLBl. 

1888,  Ko.  41;  X.König,  BHB.  1888,sept.-octob.;  Keatle,  GBl.  1889,  Ko.  7;  M.,ThLBer. 

1889,  Ko.  2;  Kuenen,  ThT.  1889,  Ko.  l.]|  —  99)  X  A.  B.  Davidson,  The  prophet 
Joel:  Expoaitor  1888,  March,  S.  198—211.  —  100)  X  J-  Th.  de  Yisser,  Kieuwe  poging 


§4.     Hebräer.     Lotz.  ],45 

mehrfacher  Bmsicht   bedeatuugsvoll  ist  die  Aufstellang  Smends/o^  dals  das 
'leb'  in  den   Psalmen    nicht  aaf  die  fiinzelpersönlichkeit  des  Dichters,  sondern 
immer  auf  die   sieb   Im   Gegensatz  zur  Welt  ftlhlende  Gemeinde  zu  beziehen 
sei   8.  selbst    giebt    einzelne  besondere  Ausnahmen  zn,  aber  die   ganze  Be- 
iiuptQDg    dürfte     wesentlich   einzuschränken   sein.      Das    Hohelied  wird   von 
Stickel^^^)   als   ein    einheitliches  Werk  und  zwar  als  ein  Drama  aufgefafst, 
das  zar  AuffUhrung   durch  lebende  Personen  vom  Dichter  bestimmt  war.     Die 
Solamitin,  Salomo,   der  sie  vergeblich   mit  seiner  Liebe  bestürmt,  nebst  dem 
Chore  der  Hoffrancn,    dann  der  Geliebte  aus  der  Heimat,  dem  sie  treu  bleibt 
aod  endlich  zu   eigen   wird,  das  sind  die  handelnden  Personen.     Es  kommen 
dazu  die  ^'Botenrollen'  eines  Wächters  und  eines  Solamiters  und  endlich  noch 
die  Brüder.      Neben     diesem  Kreise   von   Personen  nimmt  nun  St.  noch  ein 
zweites  Liebespaar   an,  einen  Hirten  mit  seiner  Hirtin,  die  fern  am  Libanon 
weilen.     Ihre  Liebesgescbichte  schlingt  sich  als  eine  ganz  selbständige  durch 
jene    am    Hofe    spielende  hindarch,  deren  Gegenschein  zu  bilden   ihr  künst- 
lerischer Zweck   ist.      Durch  diese  Aufstellung  will  Stickel  der  Notwendigkeit 
zu  allerhand  Streichungen,  Umstellungen  oder  der  Annahme  von  Lücken  ent- 
gehen.    Leider    bleibt    die  ganze  Sache  aber  zweifelhaft  genug. '^^'^^®)     Im 
Daniel  sind  Kap.   2/6  nach  Meinhold^'®)    ein  älteres  Stück,  aus  der  Zeit 
^O — 250  stammend,  während  Kap.  1  und  8  —  12  der  Makkabäerzeit  ange- 


tot  optoMing  ^ran  bei  Joel-Txtugitak:  Tk.  Stadign  1S87,  8.  301—27;  1888,  I,  S.  87—59. 
,[ThJB.  S.  32.}l  Joel  wird  in  d.  Zeit  gesetzt,  wo  Amasj»  t.  Jada  sich  in  d.  Gefiangenschaft 
d.  Joas  f.  Israel  befiand.  —  101)  X  J*  ^-  Pont,  Micha  StadiSn.  I  Gegenwoordige  stand 
T«n  bet  Micha  mraagstak:  ib.  1888,  S.  28fi— 46.  —  102)  X  C.  Bredenkamp,  D.  Ttifel- 
iMebrift  Hab.  2:  ThStKr.  8.  161/4.  —  103)  X  T.  K.  Gheyne,  The   origine  of  the  Book 

«f  Zaehariab:  Jew.  Quart  Ber.  1888,  Oct,  8.  76—83 104)  X  H.  Hapfeld,  D.  Psalmen. 

Üben.   a.    aaagel.     Fär  d.  3.  Aofl.  bearb.   ▼.   W.  Nowack.     Gotha,  Perthes.     IV,    680  8.  n. 

L£X,  740  a     M.    12,00  a.  14,00.     |[Kamphaosen,    ThStKr.    1888,    8     Badde,    DLZ. 

ISaa,  No.  15:  M.,  ThLBer.   1889,  No.  2;  Arndt,  PKZ.  1889,  No.  8;  Badde,  DLZ.  1889, 

Kol  10.    ThLBl.  1889,  No.   10.]|  —  105)  X  J-    Forbes,  Studies  on  the  Book  of  Psalms: 

fbe  Straetojal  Connection  of  the  B.  of  Pn.,  booth  in  Single  Psalms  and  in  the  Psalter,  as  an 

otgaaie   Whcrie.     Ed.  by  J.    Forresi    Edinbarg,  Clark.     7  s.  6  d.     {[Badde,  ThLZ.   1889, 

Ko.  9.]|  —   106>  X  T.  K.  C he  y  n  e,  The  book  of  Psalms  or  the  Praises  ef  Israel.    A  new  Trans- 

latkm,  with  Commentary .     London,  Paul.     XYII,  413.  16  s.     |[Badde,  ThLZ.  1889,  No.  9; 

Cartis,    OldTeatStnd.   8,    1:    Montefiore,    JewQaartRev.    1888,    Oct.;    Kaenen,    ThT. 

1889,  No.  1].|   —   107)   B.    Smend,   Über  d.  Ich  d.  Psalmen:   ZATW.  8,  1,  S.    49—147. 

—  108)    X    J.  J.  P.  Yaleton,  jr.,  Psalm   12   een  lijdens  en  aendingspsalm.     Eene  bijbel- 

stedie.     Utrecht,  Kemink  &  Zoon.     84  S.     f.  0,76.  —  109)  X  B.  Ferrari,  II  salmo  110 

4el  testo  ebraico:  studio  eeegetico.     Venedig,  tip.  Patriarcale.     1887.     59  8.  —  110)  X  ^^ 

Wohl  st  ein,  B.    Hagiograpben,  ihre  Yf,  Entstehangss.  n.  Inhalt.     1.    Heft:   D.  1.  Bach  d. 

Spridie  o.  Psalmen.     Wien,  Lippe.    YUl,  94  8.     M.  1,60.    —    111)   X   Pr.  W.  Schalte 

a.  H.  Strack,    D.  Psalmen    o.   d.    Sprttche    Salomos    aasgelegt     (=  Karzgef.  Komm.  i.  d. 

beiL    Schrr.    A.  a.    N.  Test,  sowie  z.  d.   Apokr.     Heraasg.  y.    H.  Strack  a.  0.  Zöckler.     A. 

«.  Abt)     YIll,  392  8.     M.  6,50.  —  112)  X  £•  Beufs,  Hiob.     Braanschweig,  Schwetochke 

a.  Sohn.     IT,  116  8.     M.  2,00.    Für  weitere  Kreise.     |[SaIlmann,  Bl.  f.  liter.  Unterhalt. 

18«8,  Ko.  40;  Nestle,  CBl.  1888,  No.  51.    ThLBl.  1888,  No.  44.]|  —  113)  X  Bradlay, 

Leetnrts  on  the  book  of  Job.     London,   Oxford  Warehoase.     7  s.  6  d.     |[C.  S.,  Theol.  Ber., 

Sdiab.  1888,  Jane;  Briggs,  PreshBer.  1888,  Jan.]|  —  114)  J.   G.  Stickel,  D.  Hohelied  in 

Msaer  Einheit  n.  dramatiachen  Gliederang  mit  Übers,  a.   Beigaben.     Berlin,  Beather.     1888. 

UI,  187  8.     IL   4,00.     |[Badde,  ThLZ.  1888,  No.  6;  König,  ThLBl.  1888,  No.  1;  M.  G., 

ThLUBer.  1888,  3;  Fraidl,    österLitOBl.  1888,    6;  Yernes,    BCr.   1888,  12;  Nowack, 

DLZ.  1S8S,  No.   47;   Nestle,  CBl.  1888,  No.  62,   Lery,  JL61.  1889,  No.   2,  8:  Arndt, 

FEZ.  1SS9,  No.   9;   Kaenen,  ThT.  1889,  No.  l.]|  —  115)  X  Nieder  maier,  Litteratar  a. 

fletbeaZiede-  LR»,   ISBS,  S.   193/6;  225/8;  257—60;   289—92.  —  116-117)  X  A.  Bevel, 

Im  BhüotoDhie  de  QobÄletb.     H:   KThPh.   1888,  1,  8.  28-51.    —   118)   X   H.    Grata, 

d.  'Weieheif  in  d.  bibl.  Büchern:  MGWJ.  1887,  8.  402—10;  644/9.  —  119)  X 


n.      I    ^         T^  JiTre  d'Kstber  et  le  palais  d'Assa^ras:  BEJ.  Actes  et  Conferences.  16,  1888, 
t^lls^Sl! 120>  J-  Meinhold,  Beitrr.  a.  Erkl.  d.  Baches  DanieL     1.  Heft    Dan.  2/6. 


1^46  H-     Hebräer.     Lot2. 

hören  sollen.  Die  Absicht  des  Vf.  von  K.  2/6  soll  sein,  zu  zeigen,  wie  die 
Kämpfe,  in  welche  die  Anhänger  Jahwes  mit  der  Heidenwelt  gebracht  werden, 
dazu  dienen  sollen,  die  Heiden  zu  Verehrern  des  wahren  Gottes  zu  machen. 
Israel  habe  deshalb  die  besondere  Pflicht,  in  solchen  Prüfungen  treu  auszuharren, 
um  dadurch  die  Heiden  zu  gewinnen.  Den  Erzählungen  dieser  Kapp,  sei  dem 
entsprechend  der  Zug  gemeinsam,  die  Ohnmacht  der  Götzen  gegenttber  der 
Macht  Jahwes  zu  erweisen.  In  Kap.  8  —  12  zeige  sich  dagegen  nur  die  Ab- 
sicht, die  Juden  zum  Ausharren  in  den  Drangsalen  zu  ermahnen  und  ermutigen. 
Kapitel  7  wird  in  nähern  Zusammenhang  mit  2/6  gestellt.  In  der  Arbeit  ist 
manches  sehr  beachtenswerte  enthalten.  ^**-^^^) 

Hier  möge  auch  der  ziemlich  blühenden  Philostudien  des  Berichts- 
jahres wenigstens  Erwähnung  geschehen.  ^3^^^^. 

Die  kleinere  Josephusausgahe  von  Niese,  ^^^)  in  welcher  der 
kritische  Apparat  fortgelassen  ist,  verdient  Erwähnung,  desgl.  die  be- 
gonnene Ausgabe  des  Josephus  durch  Naber,^^^)  welche  auch  keinen 
solchen  hat,  übrigens  mit  Benutzung  von  Niese  bearbeitet  ist. 

Attertümer»  Auf  den  Abrifs  der  israelitischen  Archäologie  von 
F.  W.  Schultz  hat  Strack ^^^)  neu,  wenn  auch   noch  nicht  durchgreifend. 


Leipzig,  Dörtfling  &  Franke.  70  S.  H.  1,60.  ifBadde,  TbLZ.  1888,  No.  26;  Kowack, 
BLZ.  1889,  No.  5;  Kaenen,  ThT.  1889,  No.  l.Ji  —  121)  X  Pabre  d'Envien,  Le  liTre 
du  prophöte  Daniel  tradait  d'apris  le  texte  h^br.,  aram.  et  grec  avec  nne  introd.  crit  on  d6- 
fenae  noayellc  da  Livre  et  an  comment  litt^ral,  £x^.  et  apolog^tiqae.  I  Introd.  crit  I,  2. 
Paria,  Tfaorin.  XIY,  909  S.  \b  fr.  |[Jacqoier,  La  Gontroyerse  et  le  Contemporain  1888, 
Aoüt;  Broflton,  Annalet  debibliogr.  tb^l.  1888,  No.  10:  Loiiy,  Ball.  crit.  1888,  No.  23; 
Knabenbaaer:  Stimmen  aas  Maria-Laacb  1888,  No.  10.]  —  122)  X  0.  Andrea,  D. 
B.  Daniel  a.  d.  aaayriol.  Forschong:  BewGl.  S.  242—69.  Ohne  wiasenschaftl.  Wert.  — 
128)  X  A.  Zahn,  Daniel  10:  ib.  1887,  ß,  458—71.  —  124)  X  N.  Brüll,  D.  epiato- 
lariachen  Apokryphen  u.  d.  apokryph.  Zunatze  z.  B.  Daniel:    Jbb.    f.  jttd.  Gesch.  n.    Lit.  8, 

1887,  S.  1 — 40.  —  125)  X  ^^^'  W.  ran  Lennep,  De  seyentig  jaarweken  yan  Daniel 
(9,  24/7).  Exeget-chronol.  Stadig.  Utrecht,  Kemink  &  Zoon.  XVI,  159  8.  |[Kamp- 
haoBon,  ThLZ.  1889,  No.  6;  Neetle,  CBl.  1889,  No.  2;  Kaenen:  ThT.  1889,  No.  l.]| 
—  126)  X  ^'  B>  Daubanton,  fiet  apokryphe  bock  Bagovx  en  de  leertypen  daarin  yer* 
yat:  TheolStodiiSn  1888,  S.  77—125.  —  127)  X  F-  W.  Farrar,  The  booka  ofapocrypha: 
Expoaitor,  Mai,  8.  321—41.  —  128)  X  Th.  Nöldeke,  Sleinigkeiten:  ZATW.  8.  156/7. 
Verteidigung  d.  Echtheit  d.  auf  d.  kleinen  Propheten  besügl.  Vereea  Sir.  49,  10.  —  129)  X 
6.  Brunengo,  Nabacodonosor  (JB.  10,  I,  18^^')  ist  sep.  erschienen.  Born,  Befani.  16. 
223  8.  — 130)  X  H  i  lg  en  f  e  Id ,  D.  Apokalypse  d.  Barach :  ZWTh.  8.  257—78.  —  131)X  id., 
Jud.  Apokalypük  u.  Ghristent:  ib.  31,  4,  8.  488—98.  —  132) X  A.  Dillm  ann,  Ober  d.  Adler^ 
gesiebt  in  d.  Apokalypse  d.  £sra:  8BAkBerlin  1888, 8.  215—37.  [[fiilgenfeld,  ZWTh.  1888, 
No.  3, 8.  880/4.1|  —  133)  X  H.  A.  N.  Beyers,  Apocalpt  8tad.  Leiden, Doesburgh.  VIII,  126  8. 
M.  1,50.  —  134)  James  Drammond,  Philo Judaeas;  or, the Jewiah-Alexandrian philosophy in 
ita  deyelopment  and  completion.  2  yols.  London,  Williams  u.  Norgate.  YIII,  359  u.  III,  355  8. 
geb.    M.  21,00.     |[Owen:    Ac    1888,  80.   June;    8chürer:  ThLZ.  1888,  No.  20;    Gort:  ThT. 

1888,  No.  5;  Ath.  1888,  8.  dec.]|  —  135)  R.  Ohle,  D.  Essener.  K  krit  Untera.  d.  An- 
gaben des  Josephos:  JPTh.  1888,  2,  8.  221—74,  866—87.  —  136)  id..  Üb.  d.  Essaer  in 
Qaod  omnia  probus  Über.  E.  Nachtr. :  ib.  8.  314—20.  Vgl.  JB.  1887,  I,  23,  No.  43.  — 
137)  A.  Hilgenfeld,  Die  Essaer  d.  Philo:  ZWTh.  8.  49—71.  —  138)  P.  Wendland, 
D.  Essaer  bei  Philo:  JProtTh.  14,  8.  100/5.  ^  139)  B.  Pick,  The  Therapeutae:  Lath. 
Oaarterly  1888,  S.  321—41.  —  140)  L.  Massebiaa,  Le  trait^  de  la  Vie  Contemplatiye 
et  le  qnestion  des  Th^rapeates  (eztr.  de  la  EBB).  Paria,  Leroux.  65  8.  2  fr.  {[Ohle: 
ThLZ.  1888,  No.  20.]|  —  141)  id.,  Enoore  an  mot  surlayie  contemplatiye  de  Philon:  EHE. 
1888,  8.  230/2.  —  142)  Fl.  Josephi  opera,  recognoyit  B.  Niese.  Ed.  minor.  2  yoU. 
Berlin,  Weidmann.  IV,  282  u.  317  8.  M.  6,00.  |[GB1.  1888,  No.  45.]  Ton  der  grölsereii 
kritischen  Ausgabe  (JB.  10,  I,  30^i<^)  ist  Bd.  2  erschienen  (ib.  VU,  392  8.).  —  143)  id., 
Opera  omn.  Post  J.  Bekkerum  recognoyit  8.  A.  Naber.  Vol.  L  Leipsig,  Teubner.  XXV, 
334  8.    M.  3,00.  —  144)  G.  8track,  Israelitiaohe    Archäologie    Zöcklera  Handb.  der theoL 


§4.     Hebräer.     Lotz.  1^47 

Vwrbeitet.  I>ie  Archäologie  von  Schegg**^)  ist  al8  Stoffsammlung  wert- 
Toili*8.i6€)  Frsrnz  Delitzsch  »ß^)  behandelt  in  dem  Aufsatz  über  Schar- 
lach und  Purpur  S.  50/3  die  vier  mosaischen  Kultnsfarben.  FrankH**) 
bietet  besonders  aber  die  spfttjüdiscbe  Gestaltung  des  Laubenfestes  gute  Be- 
klmng. 

G^OffV^tMpFhie  'und  Topographie.  Indem  hier  nur  einiges  wich- 
tigere bervoTigehoben  wird,  verweisen  wir  auf  den  zu  erwartenden  Bericht 
ftber  die  Palästina- Li tteratur  von  Jakob, ^^^)  welcher  in  unserm  Berichts- 
jahr den  für  1886  herausgegeben  und  sich  Lob  dadurch  verdient  hat. 
Strack  1*^)  hat  den  Abriis  von  F.  W.  Schultz  durch  Umarbeitung  wesentlich 
TervoUkommnet.  Cine  nützliche  Übersicht  über  die  neuern  Forschungen  nach 
den  Ortscbaiten  am  Genezaret-See,  sowie  die  Untersuchungen  in  Betreff  der 
Solomo-Teicbe  und  des  Haramin  Jerusalem  hat  öhlmann  ^®i)  geliefert. ^•*-^^*) 
In  Betreff  der  Frage  nach  der  Stelle  des  Zion  in  Jerusalem  ist  Klaibers^^^) 
Abhandlung  wichtig.  Man  findet  darin  einen  Oberblick  über  die  bisherigen 
Terfaandlongen    und    eine  Auseinandersetzung  mit    den  wichtigern  Ansichten, 


WineuMh.  Bd.  1,  S.   373 — 4SI.  —  145)  P.  Seh  egg,  Bibl.  Archäologie.     Herautgeg.  v.  Z. 

&.  WixthmüUer.     2.  Abt.     Freiburg,  Herder.     lY,  389—716.     4,00  M.,  compl.  9,00  M.  — 

1^^)  X  W.  H.  Groaer,  Treee  and  plant«  of  the  Bible.     London,    Tract-Soc.     1887.    S  s. 

—  147)  X  Neabaaer  o.  Jacobs,  Bight  among  the  Ganaanitea :  Ac  S.  854—62.  —  148)  X 

Dl  Kauf  mann,  Stades  d'arch6ologie  jaiye  chr6tienne.     I«  serie.    ParU,  Leroaz.  — 149)  X 

Z.  Kahn,    D.  SUaTerei    nach  Bibel  o.  Talmnd.     Mit  Antoris.  d.  Vf.  ans  d.  Frans  ttbers.  y. 

J.  Singer.     Prag,   BrandeU.     138  S.     M.  1,00.     IfJüd.   LBl.  1888,  No.  48,  49.]|     NB.  Daa 

Biaeb  T.  Kahn  stammt  aoa  d.  Jahre  1867.    —    150)  X^<   Beinach,  Lei  monnaiee  jaiTe«. 

Pteia,  Leroox.     80   arec  figures  S.     2  fr.  50.     |[A.  de  Barth^lemy:  BOr.  1888,  No.  28.]|  — 

1M>  X  C.  A.  Briggs,   The   Hebr.  pentameter:   Hebraica  8,  S.  129—39.  —  151»)  X  id. 

'Aa  hebr.  hexameter:  ib.  S.  201/5.  151b)  X  id.,  The  hebr.  tetrameter:  ib.  S.  65—74. 

]&2>  X  Q-  S-  Glair,    Sepnlchre«   of   the    Kings:    PalEzplFnnd.    1888  Jan.  8.  48—50.  — - 

lU)  X  G^uinand,    Monographie  da    temple   de  Salomon,  par  le  B.  P.  Paillonx.     Lyon, 

Titte   et    Perrossel.     42  S.  mit  1.  Plan.     Eztr.  da    Ball,   de   la  Soc.  de  g6ogr.  de  Lyon.  — 

IM)  X  B*^-  L.  Schonten,    De  tabemakel,  Gods  heiligdom  by  Israel.     [Met  6  platen  in 

klemea    en    gond,  4.]     Utrecht,  A.  H.   ten  Bokkel  Hainink.     XXI T,    435  S.     f.  9.  —  155) 

X  P*  Lafargne,  La  circoncision,  sa  signification  sociale  et  religieose:  Ball,  de  la  Soc.  d'anthmpol. 

de  Fkris  Sfo.  3,  T.  10,  1887,  S.  420—36.  —  156)  X  &•  "^^  ^-  K^^ii^»  De  la  circoncision. 

&  critiqae.     Paris,  Darlacher.     16  Seiten.  —  157)  Frans  Delitasch,  Iris.    Farbenstodien 

«.  Blomenstficke.     Leipsig,  Börffling  n.  Franke.    IV,  176  S.    4,00  M.  —  158)  P.  F.  Franke, 

LMbhftttenfest:  Brseh  a.  Gräbers  Encycl.     Sekt  2,  B.  42,  S.  225/7.  -    159)  K.  G.  Jakob, 

Bericht   IIb.    neoe  BrBcheinangen    aaf  d.  Gebiete   d.  PalSstinalitteratar  1886:    ZDPV.  11,  S. 

105 — 37.  —  160)  H.  Strack,  Geographie  PalHstinas.    Zöcklers  Handb.  d.  theo!.  Wiseensch. 

Bd.   1,  a  298—318.    —    161)  £.  öhlmann,    D.    Fortschritte    d.    Ortskande    t.    Palastina. 

1.  TeiL     Gymnasial-Progrsmm.     Norden,    Soltan.     1887.     24  M.     1,35  M.    —  162)  X  ^' 

L.  Gage,  Palestine,  Historical  and  Descriptire;  or,  the  Home  of  God's  People.    Folly  illastr. 

vitli  nenrlf  250  engraTings  and  maps.     London,  Warne.     1887.    560  S.    7  s.  6  d.  —  168) 

X  ^-  Miller,    The    least   of  oll  lands:    seren  chaptera  on  the  topography  of  Palestine  in 

reistiim    to    ita    history.     London,   Blaekie.     240  S.     3  s.  6  d.    —    164)  X  B.    Temple, 

^lestine  lUnatrated.     Losdon,   Allen.     804  S.  mit   82  fiarbigen  Bildern  a.  s.  f.     31  s.  6  d. 

—  165)  X  ^-  ^*  Newman,  Palestine:  Lessons  to  my  Glass  throagh  the  Land  of  Promise 
JB  the  Fathiraj  of  onr  Lord.  London,  Partridge.  454  S.  7  b.  —  166)  X  Th.  Chaplin, 
Re  BitB  of  Ebeneaer.     With  a  note  by  C.  B.  Conder:  Pal  Explor.Fond  1888  Oct,  S.  268/6. 

—  167>  X  ^  Schumacher,   Becent  discoveries  in  GalUee:  ib.  Apr.  103/6.    —  168)  X 

id.,  Bacmt  diseoreries  at  Caesarea,  Umm  el  Jemäl  and  Haifa:  ib.  Jali,  8.  134—41.  —  169) 

X  W^andely    flat   Kadytia   ba  Herodot]   Jerosalem   oder  Gasa?    £.   archäol.-bibl.   Stndie: 

ftfco/b/tt  L  d.  ProT.    Brandenbarg    1888,    S.  428-42,    497-505.    —    170)   X   Brandt, 

Stadien    über  dae  alte  Jerosalem.  1,  2.    DeatscheyangeL  Blätter.    S.  671—81,  742—59.  — 

ITli  X:  W  F  Birch,  The  City  of  Darid.  3.  Zion  Soath,  not  North  of  the  Temple: 
PkrErOFaBd  Jan.  S.  4V^-  ~  l?^)  X  id.,  Beply  to  Gaptain  Gonders  Notes  on  Zion:  ib. 
f~^  ^0^4    I7a>  X  id.,  The  City  of  Dayid  u.  Acra:  ib.  Apr.  p.  108.  —174)  t.  Klai- 


1,48  H     Hebriler.    Lots. 

die  von  der  Ka.  abweichen.  Nach  der  letztern  war  Zion  nrspr&nglich  die 
Felsenplatte  der  Jebnsiterbarg,  später  der  ganze  östliche  Bergrücken,  zuletzt 
nur  die  Kuppe,  worauf  der  Tempel  stand.*'*)  Schick  "•-*'•)  hat  wieder 
wertvolle  Beiträge  zur  Jemsalemforschung  geliefert  Wir  heben  die  Auf- 
findung des  Bethesda-Teiches  hervor. ^^o'^^)  Spiefs^^^)  macht  auf  Punkte 
in  Schicks  Herstellung  der  zweiten  Mauer  aufmerksam,  wo  noch  nähere  Fest- 
stellungen notwendig  sind.*®***®*) 

Beligion-.  Eine  wesentlich  umgearbeitete  Ausgabe  der  alttestament- 
lichen  Theologie  von  Schultz ***>)  ist  neuerdings  begonnen  worden.**^*®') 
Aus  Yatkes^^^)  Religionsphilosophie  gehört  der  Abschnitt  über  das  Alte 
Testament  (S.  475 — 516)  hierher.  V,  unterscheidet  vier  Perioden  der  Reli- 
gionsentwickelung Israels :  1 .  Vorgeschichtliche  Zeit.  Die  Masse  treibt  Natur- 
dienst^  Mose  und  ein  engerer  Kreis  huldigen  dem  Monotheismus.  2.  Periode 
der  Ausbildung  des  alttestamentlichen  Religionsprinzips  von  Samuel  bis  zum 
Untergange  des  Reichs.  Kampf  des  Monotheismus  mit  den  Naturreligionen, 
Entwickelung  des  Kultus.  3.  Bis  zur  Makkabäerzeit.  Gründung  der  Gemeinde 
auf  dem  monotheistischen  Glauben.  Nebeneinander  einer  streng  gesetzlichen 
und  einer  freien  Richtung  (Weisheitslehre).  4.  Auflösung  des  alttestamentlichen 
Prinzips.  Traditionalismus.  Partei wesen.  Das  eigene  Werk  des  Heraus- 
gebers der  Vatkeschen  Religionsphilosophie  gehört  ebenfalls  einem  Teile  nach 
hierher.  Preifs*^^)  steht  auf  einem  sehr  modernen  wissenschaftlichen 
Standpunkt,  übersieht  aber  doch  viel  wichtiges,  das  die  neueren  Forschungen 
ans  Licht  gebracht  haben.  Das  Buch  ist  überhaupt  mit  Vorsicht  zu  benutzen. 
Ein  wertvolles  Buch  ist  von  Bäthgen^^^)  geliefert  worden.  Er  weist  durch 
sehr  vollständige  Belegsammlung,  insonderheit  auch  aus  den  Inschriften,  den 
Polytheismus  der  sämtlichen  semitischen  Völker  aufser  den  Israeliten  nach. 
Die  Assyrer  und  Babylonier  hat  er  jedoch  zunächst  nicht  mit  in  Betrachtung 
gezogen.  Sodann  untersucht  er  die  Behauptung  Kuenens  und  anderer,  dafs 
Israels  Gottesglaube   sich    in    seiner   alten    und  mittleren  Zeit  in  nichts  von 


ber,  Noch  einmal  Zion,  Dayidstadt  u.  Akra:  ZDPV.  1888,  S.  1--37.  —  175)  X  J-  H. 
Lewie,  Holy  places  of  JeruBalem.  Illoatr.  London,  Morray.  10  s.  6  d.  |[Ath.  1888, 
1  dec]|  —  176)  C.  Schick,  Beit  el  Makdat  od.  d.  alte  Tempelplata  zu  Jenu.;  wie  erjetst 
ist.  Mit  e.  Anhang  a.  artiat  Beill.Nr.  1/4.  Jerasalem,  (Stattg.  Steinkopf).  1887.  VI,  174  S. 
M.  5,00.  |[DLZ.  1888,  No.  29.]|.  —  177)  C.  Schick  and  S.  Merrill,  Line  of  second 
wall:  PalExplFund.  Apr.  S.  62/5.  —  178)  C.  Schick  and  C.  W.  Wilson,  New  excavationa 
in  Jemealem.  [With  3  mape]:  ib.  S.  57—62.  —  179)  C.  Schick,  C.  W,  Wilson  n.  0. 
B.  Conder,  The  Pool  of  Bethesda.  [Wiih  4  platee]:  ib.  Joly,  S.  115—34.  —  180)  W. 
Simpson,  The  Condait  near  the  Pool  of  Bethesda:  ib.  Okt,  S.  259—60.  —  181)  X  id., 
The  Middle  of  the  World,  in  the  Holy  Sepulchre:  ib.  Okt  S.  260/3.  —  182)  F.  Spiefs, 
1),  neaeste  Konstr.  d.  2.  Maaer  Jemsalems  u.  Josephns;  ZDPV,  8.  46 — 59.  —  183)  X  0. 
Wolff,  D.  salomon.  Tempelplatz  n.  d.  heatige  Haram  za  Jems.     Mit  1  Tafel:    ib.   S.  60/7. 

—  184)  X  C-  ^'  Wilson,  Jerusalem  tke  Holy  City.  With  a  neue  introd.  and  nnmerons 
Engravings  in  Steel  and  Wood.  London,  Virtae.  fol.  126  S.  21  s.  —  185)  X  X  H- 
Schnitz,  Alttestamentliche  Theologie.  4.  Töllig  nmgearb.  Anfl.  Göttingen,  Yandenhoeck  o. 
Raprecht.     VIU,  823  S.     M.  30,00.     |[ThJB.   S.  69.]|     Ist  erst   1889   komplett   gerworden. 

—  186)  X  W.  L.  Alexander,  System  of  Bibl.  Theology.  2  toIs.  Edinbnrg,  Clark. 
960  S.  21  s.  |[Warfield:  Presb.  Bev.  1889,  Jan.]|  —  187)  X  Ch.  Piepenbring,  Theo- 
logie de  TAncien  Test  |[Reynolds:  OldTestStad.  1888,  Oktob.]|  —  188)  W.  Vatke,  Beli- 
gionsphilosophie.  Herausgeg.  t.  H.  Preifs.  Bonn,  Straufs.  XYI,  674  S.  M.  6,00.  — 
189)  H.  Preifs,  Beligionsgeschichte.  Abt  2 — 4.  Leipzig,  Mader  a.  Mahl.  V  n.  S.  129— 548. 
9  M.  |[ThLB.  1888,  No.  48.]|  —  190)  F.  Bäthgen,  Beitrr.  z.  semit  Belionsgesch.  D. 
Gott  Israels  n.  d.  Götter  d.  Heiden.  Berlin  Benther.  316  S.  M.  10.  |[Strack:  Nathanael 
1888,  No.  3;  BL.:  CBl.  1888,  No.  36;  Sayce:  Ac.  1888,  10  Not.;  König:  ThLBl.  1888, 
No.  42;  Siegfried:  ThLZ.  1889,  No.  8;  W.  B.:  ThLitBer.  1888,  No.  12;  Nestle:  GGA.  1889, 


{4.    Hebrier.     Lots.  1^49 

dem  seiner  StammesgeDOssen  unterschieden  habe.  Dieselbe  wird  entschieden 
widerlegt  and  gezeigt,  dafs  die  Annahme,  der  alttestamentliche  Monotheis- 
mus sei  auf  dem  Wege  natfirlicher  Entwickelnng  aus  dem  Polytheismus  ent- 
standen, unhaltbar  ist,  doch  wird  ein  Zusammenhang  beider  Richtungen  des 
Semitismiis  nicht  geleugnet  Es  wird  ausgeführt,  dafs  einerseits  innerhalb 
do"  scheinbar  regellosen  Yielheit  der  semitischen  GOtter  ein  Streben  nach 
Einheit  walte»  und  dafs  andrerseits  die  zahllosen  Göttergestalten  durchaus 
nic^t  alle  gleich  ursprünglich  seien,  dafs  vielmehr  ihre  Anzahl  in  beständiger 
Zunahme  b^riffen  erscheine,  die  ursprünglichen  Yerhftltnisse  also  weit  ein- 
facher gew^en  sein  müssen.  Der  Ausgangspunkt  aUer  Semiten  sei  Glaube 
an  das  allgemein  Göttliche  El,  also  Monismus  gewesen.  Schwerlich  wird 
B.  mit  all  seinen  Folgeinngen  Recht  behalten,  aber  sein  Buch  ist  in  jedem 
Falle  Ton  Bedeutung. ^*^^*')  Rothstein ^^^)  unterscheidet  im  Bundesbuch 
-drei  Reihen  sittlich-sozialer  Vorschriften*^  (Exod.  21,  12 — 23)  und  „eine 
religiöse  Gesetzgebung»  (21,  2/6;  27,  7—11;  20,  23/6).  Dort  soUen  die  de- 
kalogiscben  Gebote  5,  7,  8  (bez.  6,  8,  9),  hier  3,  6,  1  (bez.  4,  7,  1)  n&her 
an^gefBhrt  sein.^'^«^') 


'So.  4.]|  —  191)  X  d^  Broglie,  L'origine  du  monoth^isme  des  Hibreox  et  le«  thronet 
ntioulUtes:  APhC.  N.  S.  T.  17.  (1887)  d6c  p.  234—58;  1888,  janv.  p.  335—47.  •— 
19^)  C.  LangfeJder,  D.  Metaphysik  a.  Ethik  d.  Jadent  t.  d.  ersten  Anfingen  d.  monotheiit. 
Idcn  bei  d.  Abrahamiden  bis  anm  Schlnaae  d.  Talmud.  Heft  1.  D.  Metaphysik  des  Pentat 
Wien,  Lippe.  V.  90  8.  M.  1,20.  —  193)  X  A.  Jak  es,  The  Names  of  God  in  Holy 
Sniptare,  a  fierelation  of  Hia  Natnre  and  Belationships :  Kotea  of  a  Conrse  of  Lectures. 
Lord«»,  LoDgmans.  21  S.  4  s.  6  d.  —  194)  J.  W.  Bothstein,  D.  Bundesbuch  u.  d.  re- 
H^  js^eschichtl.  Entwick.  laiaels.  I.  Inhalt  u.  Plan  d.  Bnndesb.  Habilitationsschr.  Magde- 
bo^g,  Banaeh.  76  8.  —  195)  X  J-  ^-  Bothstein,  Üb.  d.  Gebot  d.  Nächstenliebe  im 
alttealam.  Geaets.  Inauguraldiaa.  Halle.  —  196)  X  A.  Duff,  Isaiah  and  Zion;  or  the  De- 
Tclopmeat  of  Tbonght  in  Isaiah.  A  study  in  the  history  of  Hebr.  Beligion:  AndoT.  Ber. 
1888,  8.  426—81,  528—47.  —  197)  X  B.  A.,  D.  UnsterbUchkeitsglanbe  im  A.  T.:  Jüd. 
LBL  1888,  No.  12,  13.  —  198)  X  £•  ^'  Curtis,  DiyineLoye  in  the  Old  Test. :  Presb.  Bev. 
1888,  Apr.  8.  199—207.  —  199)  X  T.  K.  Cheyne,  The  ose  of  Mythic  Phrases  by  the 
OJd  Teat  Writen.  1.  On  Ps.  22,8.  2.  On  Isa.  29,1/2;  Ps.  48,2;  Isa.  38,7;  3.  On  Isa. 
1^,12/3:  EziMw.  Jan.  21/9.  —  200)  Fr.  Triebs,  Veteris  Test  de  Cherubim  noctrina. 
laai«.  Disa.  Berolini,  Sittenfeld.  36  8.  —  201)  ({3^««]  Schrader,  Istar.  —  202)  X 
A  Xoenen,  D.  malechet  des  hemels.     Amsterdam,  Mttller.     38  8. 


Jahyaabarielit«  dar  GasebiohtswIssenBchafk.    1888.    I. 


Jy50  i^*    Jaden.     Kayserling. 


§5. 

Juden 

(nach  der  Zerstörung  Jemsalems«) 

M.  Kayserling. 

So  ergiebig  das  Jahr  1887  war,  so  dürftig  ist  das  Berichtsjahr. 

Von  der  periodischen  Litteratur  könnte  man  füglich  schweigen. 
Von  Zeit  zu  Zeit  entstehen  neae  Wochen-  und  Monatsblätter,  die  ein  kurzes 
Dasein  fristen  und  nach  wenigen  Monaten  schon  zu  den  Toten  zählen.^)  Die 
in  London  neu  erscheinende  Yierteljahrsschrift')  ist  mehr  für  theologische 
Arbeiten  bestimmt. 

Far  die  Bibliographie  ist  der  Katalog  der  hebr.  Codd.  der  Universität 
zu  Bologna^)  und  der  der  auch  an  Hss.  reichhaltigen  Bibliothek  des  verst. 
Bibliophilen  Abraham  Merzbacher  zu  nennen ;  letztem  gab  der  den  29.  Nov. 
1888  verst  R.  N.  Rabinowitz^)  heraus,  von  dem  auch  zwei  Antiquariate- 
Kataloge  erschienen.^-'')  Eine  ansehnliche  Zahl  Hss.  enthält  auch  ein  Katalog 
von  J.  Kaufmann.  "^ 

Gesatntgeschichte.''^)  Zur  allgemeinen  Geschichte  und  Litteratur  ist 
vor  allem  zu  nennen  die  allgemeine  Encyklopädie,  welche  in  hebräischer 
Sprache  in  Warschau  erscheint,^)  ein  Unternehmen,  das  nachsichtige  Be- 
urteilung verdient.  Von  Graetz^  ^Geschichte',  zu  der  die  Berichtigungen 
noch  immer  fortgesetzt  werden, ^^)  ist  der  3.  Band  in  ft:unzösischer  Über- 
setzung erschienen  ;i^)  von  seiner  'Volkstümlichen  Geschichte'  erscheint  gleich- 
zeitig mit  der  deutschen  Bearbeitung^')  eine  hebräische  Übersetzung. ^s)   Durch 


1)  MonatsMhrift  *Beth  Israel'.  Hebr.  Organ  für  ...  .  jüd.  Geschichte,  Litteratur  a. 
WiatenBchaft.  HerauBgeber:  J.  Kopeloyitz.  Wien.  Pr.  Jahr  IL  12.  —  2)  Jewiah  ^ar- 
terly  Beyiew,  editod  by  J.  Abrahams  andC.  G.  Montefiore.  Vol.  1.  No.  1.  Oktober  1888. 
London,  D.  Nutt.  88  8.,  jährlich  10  Shill.  —  3)  L.  Modona,  Catalogo  dei  codici  ebraici 
della  Biblioteca  della  r.  UniTersitä  di  Bologna.  Firenze,  Le  Monnier.  4^.  52  S.  Estr.  dal 
Catalogi  dei  Codici  Orientali  di  alcnne  Biblioteche  d'Italia.  —  4)  Catalog  d.  hebr.  Bücher 
weil.  Abraham  Merzbacher,  hersg.  t.  B.  N.  Rabinowits.  München.  6,  16.  196  S.  — 
5)  R.  N.  Rabin o Witz,  Katalog  No.  13.  (Hebr.)  München.  (Septbr.)  32  S.  —  6)  id., 
Ajitiqnariats-Katalog.  Inhalt:  Judaica,  Bibeln.  München.  23  S.  —  7)  J.  Ka  uff  mann, 
Katalog  No.  14.  (2647  Druckwerke,  149  Hs.)  Frankfurt  a.  M.  —  ?•)  RSmerherrschaft  Tgl. 
{§9B»,  72Bi«>*«.  —  8)  J.  n.  H.  Goldmann,  Haeschkol.  Allgemeine  Encyklopädie  (heb.). 
Warschau,  Goldmann.  gr.  8^  k  Hft  64  Doppels.  30  Kop.  In  jedem  Monat  soll  1  Heft  er^ 
scheinen.  —  10)  L.  Cohen,  Zur  Chronologie:  JLbl.  17,  No.  8  ff.  Vgl.  auch  unten  No.  26,  26. 
—  11)  H.  Graetz,  Hist.  des  juifs.  Tome  3«,  traduit  de  Tallemand  par  Moiae  Bloch. 
Paris,  Durlacher.  358  S.  —  12)  id..  Volkstümliche  Gesch.  d.  Juden  in  3  Bänden,  t.  d. 
ältesten  Zeiten  bis  auf  d.  Gegenwart.     1.  Band.    Leipzig,  Leiner.    M.  7.  —  13)  id.,  Dibre 


y 


}5.    Jaden.    Kayserling.  1^51 

^^-e  »rgfÜLltige    Textrevision  des  ^Emek  Habacha'  und  eine  Vergleichung  dieser 
^^tfoaik    mit    anderen    jüdischen   Chroniken    hat  J.  Loeb^^)    der  jüd.  6e- 
^^iehte    einen    wichtigen    Dienst   geleistet.      Der   treffliche  Döllinger  hat 
"^j^ea  bisher  nor  anszugs weise  veröffentlichten  Vortrag  ^^)  in  seine  Sammlung 
^t  aafgenommen,   nnd  ein  die  Wissenschaft  fördernder  und  liebender  reicher 
l^gllnder    hat    die   Joden  ^^r  Gegenwart  in  ihren  verschiedenen  Wohnsitzen 
j^fgesocht.^^      Das    Handbuch  der  jfid.  Geschichte  des  Ref.  ist  in  neuer  (6.) 
^iifl.^^j  imd    die   kurze  Geschichte  der  Juden  von  Astruc  in  2.  Aufl.^^)  er- 
schieneD.     Hier    sei    anch   noch  genannt  die  zur  Feier  der  französischen  Re- 
volution   Terfaüste   Geschichte    der  Emancipation,^^)   die  wissenschaftlich  und 
grftndlich  hearheitet  zu  werden  verdient. 

Ftu*  Chronologie  und  Zeitrechnung  ist  die  neue  Aufl.  einer 
hebrliscben  Schrift  des  Mathematikers  Slonimski*^^^)  sowie  ein  russisches 
^«rk  über  jftd.  Kalenderwesen**)  zu  verzeichnen. 

Die  Grabschriften  der  jüdischen  Friedhöfe  in  Algier**)  und  in  Odessa**) 
^rden  gesammelt,  teilweise  übersetzt  und  mit  biographischen  Notizen 
Tersehen. 

Die  von  Graetz  aufgestellte  Hypothese,  dafs  die  sogen.  Simon-ift^nze n 
nicht  Barkochba  znzaschreiben  sind,*^)  wird  von  Reinach*^)  völlig  um- 
Sestofsen. 

Die  neue  *Judenfrage\  welche  durch  ein  in  2,  Aufl.  erschienenes  Schrift- 
chen*^  noch  nicht  gelöst  ist,  verliert  allmählich  den  Reiz  der  Neuheit,  und 
ist  blob  die  anch  ins  Deutsche  übersetzte  Schrift*^)  einer  vorurteilsfreien  rus- 
sischen Fürstin  nnd  ein  mehr  historischer  Joumalartikel*^)  zu  nennen. 

Auf  das  Gebiet  des  Talmud  übergehend,  wurde  dessen  Einteilung,^^) 
wamie  die  in  demselben  Torkonmienden  Jagdscenen^i)  behandelt  und  kritisch 
lachgewiesen,  dafs  das  häufig  wiederkehrende  Ludai  oder  'Ludim\3*)  gleich 
dem  lateinischen  4ndi%  Bezeichnung  für  ^Gladiatoren'  ist.  Einige  Mischnatraktate 


j^e  Jimel.  YolkAtUmliche  Gesch.  d.  Jaden,  int  Hebräische  (sie)  ttbertragen  r.  P.  Babino- 
wits.  1.  Bd.  1.  Heft,  in  Heften.  Wanchan,  Alafin.  1.  Heft  lY,  64  8.  —  14)  J.  Loeb, 
Joseph  Haeoofaen  et  lea  chroniqaeazB  jnib:  BEJ.  16,  S.  28  ff.,  214  ff.;  17,  74  ff.,  247  ff 
—  15)  J.  T.  Döllinger,  B.  Joden  in  Europa.  In 'Akademische  Vortrige',  1.  Band.  Körd- 
fiB^eB,  BedL  8.  209 — 48.  —  16)  Fr.  D.  Mocatta,  The  Jews  at  the  present  time  in  their 
TsncKis  babitations:  Jew.  Chr.  (27.  April)  Supplement  S.  17—20.  Deutsch:  Neuzeit,  28, 
249  f.,  259  1,  270  f.,  289  f.,  295  f.  —  17)  M.  Kayserling,  Handbuch  d.  isr.  Gesch.  y. 
d.  Zeit  d.  Bibel-Abschlusses  bi»  z.  Gegenwart.  6.  Torm.  u.  yerb.  Aufl.  Leipzig,  G.  EngeL 
176  Su  IL  1,80.  —  18)  H.  A.  Aatruc,  Hist.  abr6g6e  des  juifs  et  de  leurs  croyances. 
2.  «d.  Fuis,  Hachette.  142  8.  —  19)  AI.  Weill,  Le  Centenaire  de  r^mancipation  des 
jai£s.  Paris,  Selbstyerlag.  294  S.  —  20)  Ch.  S.  Slonimski,  Jesode  ha-  Ibbur.  (Hebr.) 
2.  Aufl.  Waisefaaa,  LewinskL  IV,  83  S.  50  Kop.  —  21)  X  M.  Simon,  Hundert  und 
rvsBxigjifanger  Doppel-Kalender.  Berlin,  Boas.  4^  —  22)  Jos.  Lurie,  Matematijeska 
Teoie  ebreiskago  Kalendar  (mss.).  Mohilew,  Podzem.  1887.  VI,  152  8.  u.  9  Tbfeln.  — 
SS)  Js.  Bloch,  Inseriptions  tnmulaires  des  anciens  cimetiÖres  d'Alger,  recueillies,  traduites, 
tanrnmaUeB  et  acoompagn^ee  de  notices  biographiques.  Paris,  Durlacher,  III,  142  8.  — 
24)  ^jimim  meznjanim.  Grabschriften  im  alten  u.  neuen  jfid.  Friedhofe  in  Odessa.  Herausg. 
▼.  d.  Yoistehem  der  Chewra  Kadischa  in  Odessa.  (Hebr.)  Warschau.  96  8.  —  25)  H. 
Grmeta,  Lea  monnaies  de  Simon:  BEJ.  16,  161  ff.  —  26)  Th.  Beinach,  Les  monnaies  de 
Siaen:  ib.  17,  8.  42  ff.  —  27)  Emil  Lehmann  ,  Die  Juden  jetzt  u.  einst  E.  Beitrag  z. 
J^S&m^  d.  Judenfiwge.  Leipzig  n.  Dresden.  88  8.  2.  durchgesehene  Aufl.  —  28)  Natalie 
f^batis  Gortschakoff-U-waroff,  Jaden  u.  Christen.  Autorisierte  Übersetz,  mit  einleit. 
Ycrwort  r.  A.  Blamentiial.  Mainz,  Wirth.  Mit  d.  Bildnis  d.  Verfasserin.  —  29)  J. 
Ztller^  L'tntis^mitisme  an  allemagne  au  KCYs  si^de,    !^de  sociale  r^trospective:  NB.  54, 

S.  g^9 75.    30)  J«-  Iioeb,  Les  quatre  sedarim  du  Talmud:  BEJ.  16,  8.  282  ff.  — 

^f  If,  Jastrow,   Setoes    de   chaase  dans  le  Talmud:    ib.  17,  8.  146  ff.   —   32)  id.,  Les 

4* 


152  i  ^*    Juden.     Kayaerling. 

sind  zum  Gebrauch  für  junge  christliche  Theologen  übersetzt  and  erklärt;^'*  ^^) 
von  der  Oberaetzung  der  haggadischen  Partieen  im  babylonischen  Talmud 
(JB.  1887  I,  41)  ist  wieder  eine  Fortsetzung  erschienen.*^'^^)  Über  R. 
Me!r  ist  eine  Monographie'^)  and  über  das  Leben  der  Juden  im  Zeitalter 
des  Talmud^^)  eine  populäre  Schrift  erschienen;  die  'Talmudverfolgangen' 
bilden  einen  Journalartikel.'*) 

In  der  ift  dra 5c/i-Litteratur^<^)  ist  eine  treffliche  Monographie  über 
die  halachischen  Midraschim^^)  und  eine  eingehende  Untersuchung  über  die 
Quellen  des  in  der  mittelalterlichen  religiösen  Polemik  eine  nicht  unwichtige 
Bolle  spielenden  Midrasch  Rabbati^')  zu  verzeichnen. 

Von  Jastrows  Wörterbuch  über  die  Targumen  und  Talmude,**) 
das  eine  eingebende  Recension^^)  gefunden  hat,  ist  ein  neues  Heft^^^)  und  von 
dem  1884  begonnenen  hehr.  Lexikon  für  Bibel  und  Mischna  der  1.  Band^^) 
erschienen. 

Ehe  wir  uns  der  Spezialgeschichte  zuwenden,  verweilen  wir  kurz  bei 
Güdemanns  kulturgeschichtlichem  ; Buche ,^ ^)  welches  trotz  erheblicher 
Mängel  und  Einseitigkeiten,^^)  immerhin  doch  auch  viel  Verdienstliches  bietet 
und  erwähnen  der  ins  Deutsche  übersetzten  Schrift  über  Sklaverei^^)  sowie 
einer  Vorlesung  über  Volkssagen>^)  Die  ^Nächstenliebe  im  Talmud'^^)  be- 
handelt Cohen  in  einem  mit  grofser  Objektivität  und  Sachkenntnis  ab- 
gefafsten  gerichtlichen  Gutachten,  das  sowohl  für  Laien  wie  Fachmänner  von 
besonderm  Interesse  ist. 

Spezialgeschichte*   Asien.   Aus  der  frühesten  Epoche  der  jüdischen 


ludün  on  luda'i:  ib.  S.  308  ff.  —  33)  Joma.  '  D.  MiBchnatractat  'VerBolinuag'.  HeiBg.  u.  er- 
klart y.  H.  L.  Strack.  Berlin,  Benther.  40  S.  M.  0,80.  |[LCBI.  968.]{  34)  Aboda  Sara. 
D.  Mischnatractat  'Götzendienaf.  Hersg.  u.  erklart  t.  H.  L.  Strack.  Berlin,  Eeuther.  36  8. 
M.  0,80.  —  35)  A.  Wünsche,  D.  babylonische  Talmnd  in  seinen  haggadischen  Bestand- 
teilen. Wortgetrea  übersetzt  n.  durch  Noten  erläutert.  2.  Halbbd.,  2.  Abt  Leipzig,  Schulze. 
IV,  224  S.  M.  7.00.  —  36)  X  ^^  Leder  er,  Lehrbuch  z.  Selbstunterricht  im  babylonischen 
Talmud.  Ausgewählte  Musterstücke  aus  dem  Talmud.  Nach  Matexien  geordnet  u.  bearbeitet. 
3.  Heft  enth.  die  wichtigsten  Partien  aus  d.  Tt.  Ghullin.  Frankfurt  a.  M.,  Kanfimann.  96  8. 
|[CB1.  969.]|  Entspricht  nicht  den  bescheidensten  Anforderungen.  —  37)  Ad.  Blnmenthal^ 
Babbi  Me'ir.  Leben  n.  Wirken  e.  jüd.  Weisen  aus  d.  2.  nachchristl.  Jh.  nach  d.  Quellen 
dargestellt  Frankfurt  a.  M.,  J.  Kauffmann.  YUI,  142  S.  M.  2,00.  —  38)  D.  Lowy, 
Tausend  Jahre  ans  d.  Leben  d.  jüd.  Volkes  im  Zeitalter  d.  Talmud,  geschichtlidi  dargestellt. 
Liefg.  1—12.  Wien,  Lippe.  1887/8.  495  S.  Jede  Liefg.  M.  0,60.  ^  39)  M.  H.  Fried- 
1  an  der,  Materialien  z.  Zeitgesch.  d.  Talmuds.  D.  Talmudrerfolgungen :  Jttd.  GBl.  5,  6,  S. 
159 — 65,  18 — 27.  —  40)  X  G^-  H.  Horowitz,  Sammlung  zehn  kleiner  nach  Zahlen  ge- 
ordneter Midraschim.  Frankfurt  a.  M.,  Horowitr.  56  S.  —  X  ^^am.  Landau,  Ansichten 
d.  Talmuds  u.  d.  Geonim  über  d.  ezegeoschen  Wert  d.  Midrasch.  Inaug.-Diisert  Halle. 
76  S.  —  41)  B.  Hoffmann,  Z.  Einleitung  in  d.  halachischen  Midraschim.  Berlin,  Drieaner. 
Beil.  z  Jb.  d.  Babb.-Seminars  z.  Berlin.  —  42)  A.  Epstein,  Bereschit  rabbati,  dessen 
Verhältnis  zu  Babba  Babbati,  Moses  Hadarschan  n.  Fugio  Fidei  Berlin,  Benzian.  35  8. 
|[R£J.  17,  313  ff.]|  Aus  Berliner's  Magazin  besonders  abgedruckt  —  43)  JB.  1886,  I,  34««. 
—  44)  Jm.  Loew:  BEJ.  16,  S.  154  ff.  —  45)  M.  Jastrow,  A  Dictionary  of  the  Tap> 
gumim,  the  Talmud  Babli  and  Jerusalnd  and  the  Midrashic  Literatare.  2.  üuc.  London, 
Trübner,  New- York,  Putham.  4^  97—192  S.  —  46)  S.  J.  Finn,  Ha-Ozer,  oaer  leschon 
ha-Mikra  weha-Mischna.  1.  Band.  Warschan,  Znckermann.  1884/7.  584  S.  —  47)  M. 
Güdemann,  Gesch.  d.  Erziehungswesens  u.  d.  Kultur  d.  Juden  in  Deutschland  wahrend  d. 
14.  u.  15.  Jh.  Nebst  bisher  ungedruckten  Beilagen.  (=  Gesch.  d.  Erziehungswesens  u.  d. 
Kultur  d.  abendländ.  Juden  wShrend  d.  MA.  u.  d.  NZ.  III.)  Wien,  Holder.  X,  308  S. 
M.  7,20.  —  48)  L.  G'eiger:  ZGJuden  3,  79—86.  —  Güdemanns  Erwid.,  s.  JB.  1889.— 
48»)  Kahn,  Sklarerei  (§  4^^").  —Langfelder,  Metaphysik  n.  Ethik.  —  49)  Jos.  Jacobs, 
Jewish diffusion  of  Folk-Tales.  Lecture.  London,  Jew.  Ghronicle.  15  S.  —  49*)  XS.  A.  Taube- 
1  es ,  Saadia  Gaon.  Inang.-Dissert  Halle,  Plötz.  35  S.  —  50)  Hermann  Coh en,  D.  Nächaten- 
liebe  im  Talmud.    Ein  Gutachten,  dem  Konigl.  Landgerichte  zu  Marburg  erstattet    1.  u.  8.  Aufl. 


§5.    Jodeo.     Kayaerling.  1^53 

Gttchichte   ist    nichts    als   eine  neue  Ausgaben  des  Josephns^^)  darunter  die 
kritische  Ton   Niese    zn  nennen. 

Die  Jaden  in  OentrcU-Asien,^^)  in  Indien^^)  und  CAma**)  sind  durch 
je  eisen  Jonmalartikel,  die  ^Beni  Jsrael'  in  Indien  durch  eine  historische 
SKne**)  irertreten. 

hi  Afrika  nnd  zwar  in  Athribis  in  Ägypten  wird  auf  Grund  neuentdeckter 
Inschriften  die  Cxistenz  einer  jüdischen  Gemeinde  zur  Zeit  des  Ptol.  Epi- 
phaoes  nachgewiesen.^')  Von  Interesse  ist  die  Geschichte  der  Juden  in 
Tunis.  ^'') 

Amerika' s  Jaden  haben  einen  Geschichtschreiber  gefunden;  das  Buch 
besteht  freilich  nar  ans  biographischen  und  historischen  Skizzen,^®)  die 
meistens  die  neneste   Zeit  betreffen. 

Europa.  In  Bulgarien,  das  seit  dem  12.  Jh.  tou  Juden  bewohnt  ist, 
hat  die  Geschichte  der  dortigen  Juden  einen  fleifsigen  Bearbeiter  gefunden;^*) 
illr  die  Spaniolen  in  Serbien^^)  wird  ein  solcher  gesucht.  Die  beiden  in  Ru- 
mänien erscheinenden  Jahrbttcher  enthalten  auch  dieses  Jahr  schätzbare  Bei- 
trftge  zur  Geschichte  der  rumänischen  Juden  aus  früherer  und  neuester 
Zeit.«^«*) 

Ungarn  wttrde  dieses  Jahr  ganz  leer  ausgehen,  wenn  nicht  die  Geschichte 

der    im  Jahre     1877    errichteten  Landes-Rabbinerschule    in  Budapest^^)   ge* 

schrieben  worden    w&re.     Die  Geschichte   der  Sabbatarier  wird  fortgesetzt.  <^<^) 

Verdienstlich    ist    die  Sammlung    der  Urkk.  zur  Geschichte   der  Eisenstädter 

u&d  anderer  an  der  Österreichischen  Grenze  gelegenen  Judengemeinden ^7)  und 

die  \eröffentlichang  der  Protokolle  über  die  1529  stattgefundene  Verbrennung 

fon  dreifsig  Jaden  in  Bösing^^) 

Zur  Geschichte  der  Juden  in  Österreich  sind  aufser  D.  Kaufmanns 
Monographie  über  den  bekannten  Hoffaktor  Samson  Wertheimer,^^)  dessen 
PriTilegium  G.  Wolf  besonders  veröffentlichte, 'ö)  nur  noch  des  letztern  Ge- 
schichte der  Juden    anter  Maria  Theresia 7^)  und  dessen  kleine  Beiträge  zur 


MsrVarg,  Elwert.  35  S.  —  51)  Fla  tu  Josephi  open  etc.,  b.  o.  §  4^*^*.  —  52)  F.  Haaaig, 
B.  Joden  in  Centnd- Asien :  Nathantel  4,  No.  8.  —  53)  £.  Schlagintweit,  D.  Juden  in  Indien: 
W««tennaBn'ache  Monatshefte,  Septemberheft  Aaug. :  Ztg.  d.  Jdts.  62, 653  ff.  —  54)  A.  K  in  gs- 
ley  GloTer,  D.  Jaden  in  China:  Menorah  (New- York)  8,  Juliheft.  Dentsch:  Ztg.  d.  Jdts.  52, 
49a  1  —  5o)  A  sketch  of  the  hisi  of  Beni-Israel  and  an  appeal  fbr  their  edncation.  Bombay. 
38  S.  —  56)  8.  Rein  ach,  La  commnnaotä  jnire  d'Athribis;  REJ.  17,  S.  235/8.  —  57) 
IX  Caiis,  Essai  snr  Thistoire  des  Ifira^lites  de  Tunisie  depnia  lea  temps  les  plas  recnl4s 
jvsqn'i    r^tablissement    du    protectorat   de   la  France    en    Tunisie.     Paris,    Darlacher.     12". 

211   S.    58)   J.  Markens,   The  Hebrews  in  America.     A  Series   of  historical  and  bio- 

gnphieal  sketches.  [New-Tork]  Pabl.  by  the  Aathor.  VII,  362  8.  —  59)  S.  J.  Bosanis, 
latofia  pe  seort  a  ETreilofr  Balgari:  Anaar  p.  Israel.  11,  S.  1—52.  —  60)  D-cho,  D.  Spap 
alolea  in  Serbien:  Allg.  Zg.  d.  Jdts.  52,  S.  211/3.  Kach  R.  de  l'orient.  —  61)  £.  Schwarz - 
feld,  Svreü  din  Moldora  sab  Codica  Calimach:  Anuar  p.  Israelit.  11,  S.  71—98.  —  62) 
L.  Saiaeann,  JidoTÜ  sau  Tatarii  saa  Uriasii:  ib.  S.  153—60  ~  63)  M.  Schwarsfeld, 
JBEcamoni  critice  asopra  istorici  Evreilor  in  Romania:    Anal,  societ.  istor.  Jal.  Barasch  2,  S. 

17 i2i,    ^)    id.y    Situatia  ETreilor  in  Romania:   Anaar  p.  Israel.  11,  8.  161  —  200.  — 

6»)  Jörn.  Binöcziy  I>-  Gesch.  des  ersten  Jahrzehnts  d.  Landes-Rabbinerschale.  Bodapest. 
AthtüMeoBL  107  S.  Als  10.  Jb.  d.  Landes-Rabbinerschale  in  Budapest;  auch  ung.  erschienen. 
"  MI  fitem.  Kohn ,  A.  nzombatosok.  Tort^netÜk,  dogmatik&juk  is  irodalmnk:  MZS.6,  S.  81 — 87, 

«fi« 9^     ^25 36   n*  ^-    —    ^^)  ^*  Kaufmann,   Urk.  s.  Oesch.  d.  Juden  in  Eisenstadt  o. 

d.    henaebbmrten     iüA.     Gemeinden.    (Hebr.):    Magazin    f.    hebr.    Litteratnr    u.    Wissenschaft 

^    Q     jjß -jo ^S}    l^r.    N^mcthy,    Yerbronnang   ▼.    30  Juden    in  Bösing:   Neuzeit 

•c  a  »on/f  ilO/lf  219—20,  363/5.  —  69)  D.  Kaufmann,  Samson  Wertheimer,  d. 
^'t/y'I;  n  iJaiideerabbiner  (1658—1724)  u.  seine  Kinder.  (=  Z.  Gesch.  jüdischer 
Ob€Thoaui€r    ^  jy^   Beck.     IX,  113  S.  —  70)  G.  Wolf,  Samson  Wertheimber'a  Prin- 


1,54  §ö*    Juden.     KayaerÜDg. 

Geschichte   einzelner  jüdischer   Gemeindon, ^''^>)  sowie   die   Geschichte    der 
türkisch-jüdischen  Gemeinde  zu  Wien'*)  zu  verzeichnen.'*) 

Die  früheste  Geschichte  der  seit  nahezu  tausend  Jahren  bestehenden 
jüdischen  Gemeinde  in  Prag  wurde  in  einem  lesenswerten  Vortrag'^*")  ver- 
arbeitet und  der  alte  jüdische  Friedhof  in  Prag  bot  Stoff  zu  einem  Kalender- 
Artikel.'^)  Eine  fleifsige  litterarhistorische  Studie  über  die  Jungbunzlauer 
Rabbiner  lieferte  M.  Grünwald,'»)  von  dem  auch  ein  Beitrag  über  böhmische 
und  mährische  Ortsnamen^^)  und  eine  Skizze  über  die  jüdische  Gemeinde 
Ledetsch®^)  zu  verzeichnen  ist.®^) 

Aus  Italien  ist  aufser  einem  aus  archivalischen  Quellen  geschöpften 
Artikel  über  die  Lage  der  Juden  in  verschiedenen  Städten  des  Kirchenstaates 
gegen  Ende  des  18.  Jh.^^&)  nichts  als  neue  Publikationen  aus  dem  Nach- 
lasse S.  D.  Luzzattos  zu  nennen.  ^''^*) 

Die  Juden  auf  der  Insel  Rhodus^^)  und  in  der  Türkei^^)  sind  durch 
je  einen  Artikel  vertreten. 

Auch  Spanien  bietet  uns  dieses  Jahr  sehr  wenig,  nichts  als  einige  neu 
aufgefundene  Inschriften.^'*^^)  Die  bekannte  apokryphische  Korrespondenz 
zwischen  den  Juden  in  Spanien  und  denen  in  Konstantiuopel  beschäftigte 
neuerdings  Loeb.^»)  Ein  schon  1878  aus  dem  Englischen  ins  Deutsche  über- 
tragenes Schriftchen  über  die  Juden  in  Spanien  und  Portugal  und  die  In- 
quisition wurde  auch  ins  Hebräische  übersetzt,  ^^j  Die  von  Rosin  neu  edierten 
und  übersetzten  Gedichte  Abraham  ihn  Esra's,  der  sich  eine  Zeit  lang  nicht 
in  Rhodez,  wie  bisher  angenommen  wurde,  sonden  in  Dreux^^)  aufgebalten 
hatte,  werden  fortgesetzt.^^)    Die  Biographien  über  Moses  ben  Maimun,  dessen 


legiam;    Neuzeit,    28,    S.    139—40,    149—50.    —    71)    id.,   Aas  d.  Zeit  d.  Kaiseriii  Maria 
Theresia.     Wien,  Holder.     95   S.     D.    7.  Gap.  behandelt  d.   Yerhältniase  d.  Jaden,   daraus: 
Neuzeit,  28,  198  f.,  218  f.,  239  f.,   257  f.,  268  f.,   278  f.  —  72)  id.,  Die  Kabbinerwahl  zu 
HoUeschau  in  Mähren  1760.     ib.  28.,  S.  237/9.  —  73)  id.,  D.  isr.  Kultuegemeinde  in  Hom 
in   Nieder -Österreich:    ib.  S.  26/7,  45/7.     Auch  A.   Ztg.    d.  Jdte.   52,    157/9.    —    74)  A. 
T.  Zemlinszky,  Gesch.  d.  türkisch-israelitischen  Gemeinde   zu  Wien  t.  ihrer  Gründung  bis 
heute  nach  bist.  Daten.     Festschrift.     Wien,   Druck  t.  Knöpflmacher.     4®.     15  S.     Ins  Jüd.- 
spanische  übersetzt  t.  M.  Papo.    —    75)  X   M.  Duschak,   Gesch.    d.   Verfassung  mit  be- 
sonderer Beziehang  auf  d.  österreichisch-ungarischen  Israeliten  aus  Anlals  d.  40j.  Segierunga- 
Jubiläums   d.   Kaisers   Franz  Josef  I.     Wien.     71  S.     (KompUatorisch.)    —    76)  N.  Grün, 
Sage  u.  Gesch.  aus  d.  Vergangenheit  d.  israel.  Gemeinde  in  Frag.     Vortrag.     Prag,  Pascheies. 
24  S.     Aus  J.  Ctrlbl.  7,  8—25.    —   77)  X  Alb.  Low,  D.  Prager  Jadenschaft  unter  Maria 
Theresia  i.  J.  1741:  Nz.  28,   8.  246/7.    —    78)  M.  Grünwald,    D.   alte  jüd.   Friedhof  in 
Prag:  111.  Isr.  Volkskalender  für  d.  J.  5649  t.  Jac  W.  Pascheies   S.  95—107.    —    79) 
id.,  Jungbonzlauer  Babbiner.     [Prag.]   27   S.     SA.    aus    d.    Jüd.    Ctrlbl.    8;    Nachtrag:    Jüd. 
Ctrbl.  8,   30  f.  —  80)  id.,   £.  Beitrag  z.  Bezeichnung  d.  Ortsnamen  in  Böhmen   u.  Mahren 
bei  d.  jüdischoD  Schriftstellern:  J.Ctrbl.  7,   S.  37—42.     (Forts,  folgt)  —  81)  id.,  Z.  Gesch. 
d.  jüd.  Gemeinde  Ledetsch:  ib.  S.  63/5.  —  82)  X  Gescb.  d.  Juden  in  Pilsen  yor  d.  Hussiten- 
kriegen (böhm.):  PamÄtky  archaeolog.  i  mistopisnd,  1887,  3.  u.  4.  fleft.     S.  auch:  Grünwald, 
Jüd.  Ctrlbl.  7,  104/6.   —   82«)  Bruzzone,    Les  jaifs  des  Etate  de  l'Egliso  au  18e.  sidde: 
BEJ.  16,  S.  246  ff.  —  83)  Briefe  Jos.  Almanzis  an  8.  D.  Luzzatto  u.  Biographica  über  Al- 
manzi  (hebr.):   Magazin  für  jüd.  Litter.  u.  Wissenschaft  2,   54  S.  —  84)  S.  D.  Luzzatto, 
Penine    Sch'dal    (VltT  =  S.  D.  Luzzatto)  (hebr.).     Herausgegeben  y.  £.  Gräber.     Prsemjsl. 
460  S.  —  85)  Pariente,  D.  Juden  aaf  d.  Insel  Bhodus:  Bull,  de  V  AUiance  isr.  univ.,  Juni. 
DeuUch:    Ztg.  d.  Jdte.  52,    509    ff.   —  86)  Abr.  Danon,  Istoria  israelita  in  Tarquia:    £1 
Progresso  (Adrianopel)  1.  Jrgg.  —  87)  Js.  Loeb,  Une  inscription  h^braique  ä  Girone:  BBJ. 
17,  8.  149—51.    —    88)  id.,   Une  inscription  h^braique  k  Calatayad:    ib.  16,   8.  273/4.  — 
89)  id.,  La  Correspondance  des  jaifs  d*£spagne  ayec  ceox  de  Constantinople  arec  une  lettre 
adress^e   en    1550   par   les   juifs    de    Salonique    aux   juifs  de  Provence.     Paris,    Durlacher. 
SA.  aus  BEJ.  —  90)  F.   D.  Mocatta,  D.  Juden  in  Spanien  u.  Portugal  und  die  Inquisition, 
ins  Hebr.  übersetzt  t.  J.  H.  Barth.     Krakao,  Gräber.     38  S.  ^  91)  W.  Bacher,  Abraham 


/ 


}5.    Joden.     Kayaerling.  1  55 

Beügionspbilosophie  besonders  dargestellt  ist,*')  wurde  durch  eine  neue  ver- 
mehrt'^) Femer  sind  zu  nennen:  eine  Monographie  über  Joseph  Karo,  dem 
das  'Mag^d  Mescharim'  llUschlich  zugeschrieben  wird,*^)  eine  litterar-historische 
Stadie  über  LAdino  oder  die  jfldisch-spanische  Litteratur*^)  und  ein  Beitrag 
xor  litterator  des  spanischen  Dichter-Litteraten  Miguel  de  Barrios.'^)  Hier- 
her gehören  aach  zwei  ebenso  grOndliche  wie  interessante  Arbeiten  über  Po- 
lemik zwischen  Joden  und  Mohammedanern*^)  beziehungsweise  über  Juden 
und  Christen  im   Mittelalter.'*) 

Für  Prankreich  sind  in  der  REJ.,  heute  fast  die  einzige  der  jüdischen 
WissenschaCt    gewidmete  Zeitschrift,    sehr   wertvoUe  Beiträge    zur  Geschichte 
der  Juden  enthalten«    Die  alten  Institutionen  der  französischen  Rabbiner  wurden 
nach  Hss.   veröffentlicht.^®^)    tTber  den  Handel  der  Juden  in  Marseille   im 
13.  Jh.^0^)    nnd    über   die  Leiden  der  dortigen  Juden  400  Jahre  später^®*) 
belehren   zwei  Artikel.     Die  Geschichte  der  Juden  in  Nantes^®')  wird  fort- 
gesetzt nnd   die   der  Jaden    in  Roussillon^^^^)  ist  zu  Ende  geführt.     Von  ge- 
ringem Interesse  ist  das  über  die  Jaden  in  Tourraine  ^®^)  aus  Archiven  geschöpfte. 
Holland  ist  durch  eine  Notiz  über  die  Familie  Spinozas,^^^)  Belgien,^^'') 
England^^^)  nnd  Schweden^^*)  durch  je  ein  Schriftchen  bezw.  einen  Artikel 
vertreten. 

Aus  Polen  ist  ein  Beitrag  zur  Geschichte  der  Juden  im  18.  Jh.,^^^)  aus 
Rufdand  die  Fortsetzung  der  Geschichte  der  Verfolgungen  unter  Chmielnicki^^^) 
nnd  eine  kurze  Biographie  dieses  Eosakenhäuptlings^^^)  zu  verzeichnen. 

Für  das  Deutsche  Reich  erhalten  wir  endlich,  dank  der  seit  mehreren 
Jahren  eingesetzten  'Historischen  Kommission' ^i'>)  streng  wissenschaftliche 
Qnellenpublikationen.  Grundlage  für  jede  künftige  Geschichtsschreibung  auf 
Lesern  Gebiete  werden  die  Regesten^^')  bleiben,  die  mit  dem  Ende  des  Inter- 
regnums (1273)  ihren  Abschlufs  erreicht  haben.    Das  ^ Judenschreinsbuch' i^^) 


Iba  Em  dans  le  nord  de  U  Fnnoe:  BEJ.  17,  8.  300/4.  —  92)  D.  Bosin,  B«ime  o.  Ge- 
dichte d.  Abraham   Um  Ena.     Heft  S.    Breslao,  Schottlander.     100ft-<i,   101—66  S.     (Jb. 
d.  jlkL-theol.  Seminan  in  Bretlaa).  —  93)  J-  Mfins,  D.  Beligioospbiloaophie  d.  Maimonides. 
Beriio.     18B7.    —   94)  D.  Ho  lab,  Babbi  Moses  bea  Maimon,  .  .  .  sein  Lebea  n.  Wirken 
nebst  uuf&hrlieher  Beecbreibimg  seiner  theologischen,  religions-philosophischeD  n.  medicinischen 
Werke  (hebr.).     Tag.     65  S.    SA.  ans  Haschachar  XII.  Jahrg.    —   95)  D.  Cassel,  Josef 
Garo  o.  d.  Maggid   Heecharim.    Berlin.     A^.     6.  Jb.  d.  Lehranstalt  f.    d.  Wiss.  d.  Jdts  in 
Berlin.    96)  M.    Kayaerliag,    Xdidino.     Jfidiseh   Spanisch   oder   Spaaiolisch:    £ncyklop8die 
dW.  oK.  41,  Sect  2.     Abgedr.  A2g.  d.  Jdts.  52,  262/4.    —    97)  S.  Kohn,   A  Tisszafoglalt 
Bvdsrir  ssidö  ]akofls4gAnak  4UitoIagos  eml^kirata  1686  b61:  Sa&sadok  21,  S.  827—35.     1887. 
—  98)  JL  Schreiner,  Z.  Gesch.  d.  Polemik  zwischen  Joden  n.  Mohammedanern:  ZDMQ. 
42,  S.  591 — 675.  —  99)  J-  Loeb,  La  controverse  religieose  entre  les  chrAtiens  et  les  jnifs 
am  mojen   dge  en  France  et  en  Espagne.    Paris.     55  S.    Eztr.  de  la  BHB.    —    100)  Ad. 
l^eobaoer,  Institations  (nupn)  de  rabbins  fran^aifl :  BEJ.  17,  S.  66—78.  —  101)  L  Loeb, 
les  a^odaats  joifa  k  HaraeUle  aa  milien  da  XUI«  sitele:   ib.  16,  S.  73  ff.   —  102)  Jon. 
^^ji,  La  rMdence  das  jnifs  k  Marseille:  ib.  17,  S.  96  ffl  —  103)L.  Branschyigg,  Lea 
jnfs  de  Nantes   et    da  pays  Nantais:  ib.  S.  125—42.    (Fortaetzong  folgt)    —    104)  Pierre 
Vidal,  Lee  jnifs    de  BonssiUon  et  de  Cardagne:  ib.  16,  S.  1  ff.,  170  ff.   —  105)  L.  La- 
titrä,  Lbb  jnifs  de  Toaraine:  ib.  17,  S.  210—34.   —  106)  D.  H.  de  Castro,  Ad.  Spino- 
ssBL    0.   O.    a.   J.      '^^-     3  ^-    —    107)   Demeore,    Les  jaifs    de   Belgiqoe.    Bmxelles, 
Moqaardt     15  S.     Zaerst   ersch.:  B.  d.  droit  intematioii.  et  d.  legisl.  comp.  20,  246 — 59. 
~  10§l  LoeiaB  Wolf»  The  Be-SetUement  of  the  Jews  in  England.    Yortrag.    London,  Jew. 
Cbnmic/e.     IS  8.      S.   A.  ans  Jew.  Ghronide.   —   109)  D.  Selver,  Z.  Gesch.  d.  Jaden  in 
ScbiredeB'  Pop-^wiasenscli.  Monatsbl.  8,  S.  105  ff.  —  110)  M.  Landes,  Z.  Gesch.  d.  Jaden 
u  ?oien:  Kmaeit  S8,    S.  885/6,  396/7.  —  111)  Garland,  Z.  Gesch.  d.  Yerfolgong  d.  Jaden 
ia  Polen  0    RnJeJir"<^     1648    ft   (hebr.):    Magasin    f.    hebr.  Litteratar    a.  Wissenchaft  2,   S. 
11«— 7«    —    112^    ^-    Keyserling:  Bogdan   Chmiehiicki:    Pester  Lloyd  yom  23.  Jali  — 
IiWtB   ISSB,    XI,     S***    —  118)  0  Aronias,  Begesten.  —  114)  Qaellen  z.  Gesch.  d. 


T56  §  ^*    Juden.    Kayserling. 

bietet  eine  wertvolle  Quelle  für  die  Untersnchaog  über  die  YerfasBong  der 
Kölner  Jadengemeinde.  —  Folgende  Artikel  über  einzelne  Städte  und  Pro- 
vinzen in  alpbabetischer  Ordnung:  Aach  im  Oroifiberzogtum  Baden,  eine 
Judenordnung  aus  dem  16.  Jb.,^^^)  Dflsseldorf,^^^)  Elsals,^^^)  Endingen  im 
Breisgau,  ^1®)  wo  eine  Blutanklage  drei  Verwandten  des  Joselmann  aus  Ros- 
beim,  dessen  Tagebucb  veröfifenüicbt  wird,^^^)  das  Leben  kostete,  Göttingen, ^'^ 
Heddembeim.^'^)  Von  historiscbem  Werte  ist  der  etwas  breitgetretene  Artikel 
über  die  Juden  und  die  deutsche  Litteratur^^*)  und  die  viel  Neues  enthaltende 
Studie  über  deutsche  Volks-  und  Gesellschaftslieder.^'^) 

Über  Hermann  den  Prftmonstratenser,  einen  getauften  Juden,  ist  zum 
erstenmale  eine  biographische  Skizze,  ^'^)  über  den  Grammatiker  Elia  Levita 
oder  Bachur'^^)  wieder  eine  Monographie  erschienen.  Von  der  Moses  Men- 
delssohn-Biographie des  Ref.  wurde  eine  2.  neubearbeitete  Auflage  veran- 
staltet. ^^^)  Biographieen  und  Biographisches  erschienen  femer  über  Salomon 
Maimon,"7)  Dav.  FriedlÄnder,!")  Heinrich  Heinei»«  und  Ludwig  Börne,"») 
dessen  Jugendarbeiten  über  jüdische  Dinge  eben&lls  veröffentlicht  wurden, ^^>) 
u.  a.i"-8) 


Juden  in  Deatsohland.  I.  Band.  D.  Jodentchrdnsbnch  d.  Lanrenzpfiurre  zu  Köln.  Unter  Mit- 
-wirknngT.Mor.  Stern,  heranBgegebeny.  R.Hoeniger.  Berlin,  Simion.  gr.  8^  XXVm,  261  8. 
[TLCBl.  1606  f.]|  —  115)  L.  Lowenstein,  Z.  Gesch.  d.  Joden  im  GroCiherzogtam  Buden: 
ZQJoden  2,  S.  883/8.  Fortsetning  folgt.  —  116)  Abr.  Wedell,  Gesch.  d.  jüdischen  Gemeinde 
DfiMeldorfii.  (=  Gesch.  d.  Stadt  Düsseldorf.)  JbDüsseldorfGV.  3,  S.  149—254.  Düsseldorf,  C. 
Sraos.  |[AZg.  d.  Jdts.  53,70.] |  —  117)  Jol.  Eutin g,  Über  d.  Siteren  hebr.  Steine  im  BlsaEa. 
Stralsbnrg,  Heitz.  20  S.  SA.  a.  d.  Festschrift  d.  Protestant  Gymsasiums  au  StraTsbnrg.  —  118) 
J.  Kracaaer,  L'afiBdre  d'Endingen:  BEJ.  16,  S.  236  ff.  —  119)  id.,  Joselmann  de  Bosheim : 
ib.  S.  84  ff.  —  120)  Kg.,  Z.  Gesch.  d.  Jaden  in  Gdttingen:  AZg.  d.  Jdts.  52,  S.  141/2. 
'—  121)  L.  G[eiger],  Heddemheimer  Jodenordnong  y.  1782:  ZG  Juden  2,  S.  390.  — 
122)  L.  Geiger,  D.  Jaden  a.  d.  deutsche  Litteratar:  ib.  S.  297—872.  —  123) F.  Boaen- 
berg,  Über  e.  Sunmlong  deutscher  Volks-  u.  Gesellschaftslieder  in  hebräischen  Lettern:  ib. 
S.  232—96.  —  124)  J.  Aronius,  Hermann  d.  Framonstratenser:  ib.  S.  217—31.  —  12;5> 
J.  Leyi,  Elia  Leyita  n.  seine  Leiatongen  als  Grammatiker.  Brealaa,  Schottlander.  48  8.  — 
126)  M.  Kayserling,  Moses  Mendelssohn.  Sein  lieben  o.  Wirken.  Mit  aothentischen 
Illustrationen  und  e.  Facsimile.  2.  yerm.  u.  neubearbeitete  Aufl.  Leipzig,  Mendek^ohn.  X, 
548  S.  M.  6,00.  —  127)  J.  Clark  Murray,  Salomon  Maimon,  an  autobiography,  trana- 
lated  from  the  German,  with  additions  and  notes.  Faisiey,  Gardner.  XV,  307  8.  — 
128)  M.  Kayserling,  Briefe  Dayid  Friedländers :  AZg.  d.  Jdts.  52,  S.  423/5.  —  129) 
G.  Xarpeles,  Heinrich  Heines  Autobiographie.  Nach  seinen  Werken,  Briefen  u.  GtoprScbeu 
herausgegeben.  Berlin,  Oppenheim.  VI,  586  S.  M.  8.  —  180)  M.  Holsmann,  Ludwig 
Börne.  Sein  Leben  und  sein  Wirken  nach  d.  Quellen  dargestellt.  Berlin,  Oppenheim..  VIII, 
402  S.  —  131)  G.  Schnapper-Arndt,  Jugendarbeiten  Ludwig  Börnes  über  jüd.  Dinge: 
ZGJuden  2,  S.  375—80.  —  X  132)  Steckelmacher,  S.  L.  Steinheim  als  Dichter  u. 
Beligionsphilosoph.  Vortrag.  fVankfurt  a.  M.,  Brönner.  16  S.  SA.  aus  Brülls.  Popol. 
wiss.  MonatsbU.  8.  —  138)  X  ^^el  Müller,  Leopold  Kompert  ala  jüdischer  Gesch.schreiber : 
Pop.-wiss.  MUbU.  8,  S.  193  ff.,  217  ff,  249  ff.,  265  ff. 


§7.    Pener.     Spiegel.  J  57 


§7. 

Perser, 

F.  Spiegel. 

über  die  älteste  JBXh/nographie,  n&mlich  über  die  Völker,  welche 
Erin  Yor  der  Ankanft  der  Arier  bewohnten,  verbreitet  sich  eine  Abhandlang 
Scbiaparell  is,^)  daran  schliefsen  sich  die  Arbeiten  Houssays^)  und 
DaboaBsels')   ^welche  die  Menschenrassen  Persiens  besprechen. 

Die  Beschreibung  der  Geschichte  IBsrHens  im  aUgemeinen 
bat  sich  Benjamin^)  zur  Aufgabe  gemacht.  Zu  erwähnen  ist  auch  eine 
italiemsche  ÜbersetzaDg  von  Justis  Geschichte  Persiens^)  und  eine  neue 
Bearbeitiing  von  Malcolms  bekanntem  Werke  für  die  Interessen  des  indischen 
Pablikums.^) 

In  der  altj>ersischen  Zeit  hat  unter  den  Einzelarbeiten  auch 

in  diesem  Jahre    die    Persönlichkeit    des  Eyros  die   meiste    Aufmerksamkeit 

auf  sich  gezogen.     Sayce^)  und  Delattre^)  haben   ihren  Streit  über  die 

Herkunft  des  Kyros  fortgesetzt,  Evers^)  hat  seiner  früheren  Arbeit  über  das 

Emporkommen    der    persischen  Macht  unter   Kyros  eine  neue  folgen  lassen, 

weiche  an  der  Ansicht  Yon  der  persischen  Herkunft  dieses  Fürsten  festhält, 

die  Qnellen  zn  ermitteln  sucht,  aus  welchen  die  griechischen  Berichte,  namentlich 

die  Herodots  über  ihn  genommen  sind,  und  sich  bestrebt,  dieselben  auf  ihren 

wirklieben  Wert  zurückzuführen.    Ähnliche  Zwecke  verfolgt  auch  eine  Arbeit 

Manteys,^^)    die    nach  einer  bisher  noch  flicht  angewandten  Methode  die 

Quellen  zn  ermitteln  sucht,  welche  Plutarch  in  seinem  Leben  des  Artaxerzes  11. 

gebrauchte,  nnd  wie  sie   sich  über  die  einzelnen  Abschnitte  verteilen.     Eine 

Darstellung  der  Lebensverhältnisse  des  älteren  und  des  jüngeren  Kyros  nach 

dem  jetzigen  Stande  der  Wissenschaft  hat  Ed.  Meyer  i^)  gegeben. 

Von  kleineren  Arbeiten,  zu  welchen  die  Zustände  des  alten  Erän  Ver- 
anlassung geboten  haben,  nennen  wir  zuerst  einige,  die  sich  auf  die  Geo- 
graphie  des  Landes  beziehen,  nämlich  die  Mitteilungen  Houtum-Schind- 
lers  aber  den  Demävend,^')  und  die  Wüste  Lüt,^^)  dann  über  die  Länge  des 


1)  L.  Schiaparelli,  Sali'  etDognphia  della  Persia  antica  anteriore  aUe  inrauoDe  ariano  : 

Alti  Accad.  Sdenae  Torino  23,  7,  1887/8,  S.  308—18.  — -  2)  f.  Hooasay,   Lea  races  ha- 

■aaaea  de  la  Perse.     Lyon,  Pitrot     48  S.  —  3)  £•  Dahoasset,  Lea  racea  homainea  de  ]a 

Pcne;  Bd'eUmognphie   6,   18877  S.  400—13.    —    4)    S.  O.   W.   Benjamin,   Tbe  atory  of 

Penia.     London  u.  Kaw-York,    Q.  P.  Patnam    aona.     1887.     IS^.    XIV,   314  S.    —   5)  F. 

Jaati,    Storia    deila   Persia   antica.    Prima  yenione  ital.  di  A.   Coart.     Milane,    Yallardi. 

330  S.    —    6)M.A«Court,  Malcolma  faiat.  of  Peraia,   edited  and  adapted  to  the  Peraian 

tnaaJat  ofJiirza  Hairat.     With  notea  and  diaaertationa.     Labore,   Civil   and   Milit  Gaz. 

Pwaa.      [SMttadajB.  Julj   1888,  pg.  64  fg.]J  —7)  Muaion  7,  S.  546/8.-8)  Jb.  S.  678—83. 

—  9p  E,    BreTB,    D-    1*»^    W«*  d.  griecb.  Bericbte  über  Cyrua  u.  Cambyaea:  Progr.  d. 

iSmatSät  ReBlgymn.     Berlin,  Gaertner.     4".     26  S.     |[F.  Jaati,  Beri.  Wacbr.  32;  Sayce, 

imLSeoL  SS    p.   X92   fg-ll     Vgl  j  8*"*.  —  10)Mantey,  Welcben  Quellen  folgte  Plutarch 

IM  m'wan  Leben  d.   Artmxorxea:  Progr.    Greifenberg  in  Pommern.     4».     23  8.   —  11)  Ed. 

vJ7^STmidk  u.  araber,  Sekt  2,  Bd.  41.     8.67—61.     4»  — 12)  A.  Houtum-Scbindler, 

^  afl  Umärend-    Froceed-  R.  Geogr.   Society  10,  2,  8.  85/9.    —   13)    id.,   Daabt-i-lüt: 


1,58  §7«    P«"or.    Spiegel. 

persischen  Wegmafses  Farsakh,^^)  endlich  die  Bemerkungen  Churchills 
über  den  biblischen  Namen  Rhages.^^)  Die  geschichtlichen  Verhältnisse 
werden  ins  Auge  gefafst  in  der  Beschreibung  Ktesiphons  von  £d.  Meyer,^^) 
des  Palastes  von  Artaxerxes  Mnemon  in  Susa  nach  den  Beschreibungen 
Dieulafoys,^^}  endlich  in  der  Beschreibung  eines  angeblichen  Guebern- 
schlosses  in  der  Gegend  von  Weramin,  das  aus  der  Zeit  Alexanders  oder  des 
Seleucus  Nicanor  zu  sein  scheint,  von  Selenoj.^^) 

Einige  Werke  und  Aufsätze  besprechen  eränische  Kunst  gegenstände 
und  geben  Beschreibungen  über  die  Entdeckungen  in  Susa  nach  Dieulafoys 
und  seiner  Frau  Mitteilungen,  i**"*) 

Unter  den  Arbeiten,  welche  das  Awestä  betreffen,  nennen  wir  zuerst 
die  5.  Lieferung  der  Avestäausgabe  von  Geldner.  ^^)  Von  Einzelbeiträgen 
zur  Erklärung  dieses  Buches  erwähnen  wir  Jacksons  Abhandlung  über  die 
Bedeutung  der  G&thäs  im  Awestä^ i)  und  die  Bearbeitung  von  Yasna  31  durch 
denselben  Vf.»»)  Fr.  Müller  veröffentlichte  Bemerkungen  zu  Ys.  29,  1;  2»») 
und  Ys.  43,  1-,  2,»*)  Geldner  behandelte  Ys.  4325)  und  46,»6)  daran  schlielst 

sich  Baunacks»^)  Arbeit  über  Yasna  haptagh&iti  und  die  wichtigsten  Gebete 
der  Parsen.  Zur  Erklärung  des  Vendidäd  verdanken  wir  Fr.  Müller  neae 
Beiträge.»®)  Die  Frage  wie  weit  sich  bei  den  Parsen  das  Gebot  der  Ver- 
wandtenheirat erstreckt  habe,  ob  auch  die  Verheiratung  mit  Müttern  und 
Schwestern  erlaubt  gewesen  sei,  hat  Peshotan»^)  ausftlhrlich  erörtert 
Alt^r&nische  Sternnamen  nach  Alb^rünis  Angaben  berücksichtigt  eine  Ab- 
handlung A.  Webers.'^)  Geldner  hat  über  Zendavesta  und  Zoroaster 
berichtet.'^) 

Auf  die  Grammatik  und  das  Wörterbuch  der  alt^ränischen 
Sprachen  beziehen   sich  einige  Arbeiten. ^^-^^)     Hier  gedenken  wir  auch  am 


IndAnt.  16,  8.  361.  —  14)  id.,  On  the  lenghth  of  the  Ferrian  Fanakh:  Proceed.  R.  Geogr. 
Soc.  10,  9,  S.  584/8.  —  15)  S.  J.  /.  Churchill,  An  origin  for  the  biblical  name  Bhages: 
IndAnt  17,  S.  829.  —  16)  Ed.  Meyer,  Ktesiphon:  Erach  o.  Omber  Sekt.  2,  40,  8.  156/7. 

—  17)  The  palace  of  Artaxeixea  Mnemon  and  the  book  of  Esther:  Snnday  School  Time«. 
Koy.  1888,  S.  722.  —  18)  A.  Selenoj,  Qala-i-Gebr:  Isweaüja  Kaukaa.  Abt.  Rasa,  geogr. 
Oesellach.  9,  1,  8.  92  fg.  —  19^)  Dieulafoy,  Jane,  The  excarationa  at  8ata:  Harpera 
Magazine  75,  8.  1 — 23.  —  19b)  L.  U.  A.,  Marcel  Diealafoys  Aasgrabnngen  in  Peraien: 
Kunstchronik  23,  8.  429—31.  —  19c)  H.  Wallis,  The  Sosa  Gallery  at  the  Louvre:  Ath. 
June  16,  769  fg.,  July  14,  p.  70  fg.  —  19d)  Morris  Jastrow,  Persian  art  from  Susa: 
Kew-York  Times.  1888,  Dez.  9.  —  19^)  Dieulafoy,  Jane,  A  Sase  Journal  des  fouiUea. 
Paris,  Hachette.  4°.  135  Holzschn.  30  frs.  —  19f)  id.,  Dieulafoys  Ausgrabungen  in  Snaa: 
Globus  54,  S.  134—40;  147—56;  166—72.  —  19s)  id.,  La  Perse,  Ja  Chald6e  et  la  Snsiane. 
Paris,  Hachette.  366  Holzschn.,  2  Karten.  50  frca.  —  20)  K.  Geldner,  Aresta  d.  heiligen 
Bücher  d.  Parsen.  5.  Lief.  Yaaht  4,  8  —  11,  14.  Stuttgart,  Xohlhammer.  Of.  Jahrg.  1887, 
I,  51^.  —  21)  A.  V.  Williams  Jackson,  On  the  significance  of  the  G&thfis  in  the  Aresta: 
Proceed.  American  Or.  Soc.  Okt  1887,  S.  4—12.  |[Cf.  Musfion  7,  373,  74.]|  —  22)  id., 
A  hymn  of  Zoroaster  Tasna  31.    Translat  with  comments.    Stuttgart,  Kohlhammer.     YII,  62  S. 

—  2*^}  Fr.  Müller,  Über  Yasna  XXIX,  1.  2:  Yerhandl.  d.  7.  intern.  Orientalistenkongreasoa, 
Arische  Abt.  S.  95—100.  —  24)  id.:  Wiener  Z.  f.  Kunde  d.  Morgenl.  2,  8.  91.  —  25) 
K.  F.  GeTdner:  ZVglS.  30,  S.  816—38.  —  26)  id.:  B.  B.  14,  8.  1—29.  —  27)  Th. 
Baunack,  D.  drei  wichtigsten  Gebete  d.  Paraen  mit  ihren  Kommentaren  u.  d.  siebenteilige 
Gebet  (=:  Studien  auf  d.  Gebiete  d.  Griechischen  u.  d.  arischen  Sprachen)  1,  2,  S.  301 — 475. 
Leipzig,  Hirzel.  —  28)  Fr.  Müller,  Wiener  Z.  f.  K.  d.  Morgenlandes  2,  8.  87—41.  — 
29)  Darab  Dastur  Peshotan  Sanjana,  Next-of-kin  marriagea  in  old  Iran:  JBBAS.  17, 
46,  1887,  6.  97—136.  —  30)  Albr.  Weber,  Über  alt-iranische  Steranamen:  BerlSB.  1888, 
8.  5—14.  —  80a)  K.  Geldner,  Zend-Avesta.  Zoroaster:  Encycl.  Brit.  34,  8.  775/8; 
820/3.  —  81)  Ohr.  Bartholomae,  Altpersisches:  BB.  14,  8.  242—52.  —  32)  W. 
Caland,  Haoma  yo  gaya:  ZYgl.  8.  30,  8.  459—60.  —  33)  C.  de  Harles,  La  syntaxe 
avestique:    ZDMG  42,    S.  318  flg.    —    34)    E.    Wilhelm,   Etndes  avestiques:   Muadon   7, 


§7.    Peraer.    Spiegel.  1^59 

besttti'  der  Arbeiten,*^-^^)  die  sich  auf  den  Mithradienst  der  Alten  beziehen, 
jedoch  nidit  auf  diejenige  Form,  welche  in  £r&n  im  Grebrauche  war,  sondern 
ine  ne  sieh  in  den  westlichen  Ländern  des  Orients  nnd  in  den  römischen 
Provinzen  Europas  aasgebildet  hatte.  Hierher  gehören  auch  Cnmonts^') 
Bemerkungen^  welche  nachzuweisen  Sachen,  dafs  das  Taaroboliom  nicht  mit 
dem  Kalt  der  Kybele,  sondern  der  An&hita  zn  verbinden  sei. 

Über  die  Zeit  der  Araakiden  ist  wenig  zn  bemerken.  Anf  Grand 
von  Keilinschriften  bespricht  Oppert^')  den  B^nn  der  Arsakidenaera,  für 
den  er  den  Kisan  des  Jahres  255  v.  Chr.  findet,  BeaH')  will,  anf  eine 
interessante  chinesische  Nachricht  sich  stutzend,  nachweisen,  daüs  Yologeses  IH 
nicht  der  Sohn,  sondern  der  Bruder  von  Yologeses  IL  gewesen  sein  mdsse. 
Gatschmids^^ft)  Geschichte  Irans  bis  zum  Untergange  der  Arsakiden  gehört 
eigentlich  dem  vorhergehendem  Jahre  an. 

Unter  den  Werken,  welche  die  Periode  der  Säsäniden  betreffen,  ist 
zaent  das  Erscheinen  des  5.  Bandes  des  Dinkard  zn  nennen,  welchen 
Peshotan^^)  heraasgegeben  hat.  Für  die  Historiker  am  wichtigsten  ist  die 
von  Droain^^)  begonnene  Untersachnng  ttber  die  Ära  des  Yezdegerd  und 
den  persischen  Kalender,  deren  Schlafs  noch  erwartet  wird  und  von  Görres^*) 
über  die  Yerhältnisse  des  Christentums  im  S&sänidenreich  nach  abendländischen 
Qaellen. 

Über  den  Charakter  der  Pehlevtsprache  handelt  Fr.  Müller,*^ 
eine  Übersicht  über  Ausdehnung,  Sprache  und  Alter  der  Pehlevilitteratur 
giebt  West.^^)  Kirste^^)  hat  einige  Gemmen  mit  Pehlevilegenden  besprochen, 
einige  paläographische  Mitteilungen  aus  den  Papyrus  Rainer  gemacht,  <^<^) 
endlich  eine  neue  Erklärung  einiger  auf  indosky thischen  Münzen  vorkommender 
Wörter  versucht,^*)  Yerrier**)  hat  einen  medizinischen  Traktat  übersetzt 
und  erläutert.  Philologische  Einzelbemerkungen  verdanken  wir  Casartelli,^^) 
endlich  Fr.  Müller^^)  einige  Bemerkungen  über  mehrere  Stellen  der  alten 


8.  108—19.  —  35)  J.  Asbach,  B.  Mitbnrinfcbriften :  BonnerJbb.  Heft  48,  S.  266.  — 
36)  J.  A  Farrtr,  Beligion  of  Mitbra:  Gentlemans  Magaxine  N.  S.  39,  S.  436.  —  37)  Q. 
A.  B.  Scbierenberg,  D.  Mithraeam  in  Ostia  a.  d.  in  Externsteinen:  ZEtbn.  19,  6,  1887, 
S.  608  flg.  —  38)  Fr.  Cnmont,  Le  cnlte  de  Mitbra  k  Edesse:  BA.  (Jaillet-Aoflt)  12, 
1888,  8.  95/8.  —  39)  Cesare  A.  Leyi,  Dei  cnlti  orientali  neir  antica  Yenezia:  dicbiarazione 
di  m  moBumento  mitriaoo  in  Torcello:  Atti  Ist.  Yeneto  di  sc  6,  8er.  6.  —  40)  C.  A. 
Ulriehs,  £.  aofgefanden^  Monmnent  d.  Sonnengottes  in  Dalmatien:  Aasland  No.  48.  1888, 
S.  959  flg.  —  41)  Frz.  Cnmont,  Le  tanrobole  et  le  culte  d'Anabita:  BA.  12,  S.  132/6.  — 
42)  J.  Oppert,  Obserrations  aur  le  point  de  d^part  de  Vhre  des  Arsaddes:  CB.  (Joillet- 
AoAt)  1888,  8.  522/3.  —  43)  8.  Beal,  Yolagases  UI.  in  Partbia:  Ac.  6  Okt.  1888,  8.  227  flg. 
43*)  A.  T.  Gntacbmid,  Gescb.  Irans  a.  seiner  Nacbbarländer  y.  Alexander  d.  Grofsen  bis 
1.  Unterga&go  d.  Amaciden.  Hit  e.  Yorwort  t.  Tb.  Nöldeke.  Tübingen.  Laapp.  1888. 
YU,  172.  4  H.  —  44)  Cf.  Jabrg.  1884,  I,  Kap.  Y,  Ko.  40.  —  45)  £.  Brouin,  Vhre  de 
Teadegerd  et  le  calendrier  perse:  BA.  12,  S.  333 — 43.  —  46)  Frz.  G5rres,  D.  Gbristent 
im  S«ssanidenreicb:  ZWTb.  30,  4,  8.  449—68.  —  47)  Fr.  Müller,  Z.  Cbarakteristik  d. 
Pahlswi:  Wiener  Z.  f.  d.  Kde.  d.  Mgnlds  2,  8.  147—50.  —  48)  E.  W.  West,  Tbe  eztent, 
laagoi^e  and  age  of  Pablavi  literatore:  MüncbenSB.  H.  3,  1888,  8.  399—443.  —  49)  Job. 
Eirste,  Gemmen  mit  Feblerilegenden:   Wiener  Z.  f.  d.   Kunde  d.   Morgenl.  2,  8.  114—23. 

—  aO)  id.,  Z.  PebleTii>alaograpbie.  Mitteil.  Papyrus  Bainer  4,  S.  123/5.  —  51)  id.,  Baonano 
Bao:  Wiener  Z.  t  d.  Knnde  d.  Morgenl.  2,  8.  237 — 44.  —  52)  E.  Yerrier,  La  mMedne 
dins  TAvesta  oa  trait6  de  mMecine  mazd6enne,  trad.  du  peblevi:  J.  de  m^deo.  13,  8.  141 — 52. 

—  53)  L«  C  Casartelli,  Pebleyi  notes  8.  tbe  semitic  suffiz  man  and  its  origin:  BabyL 
asd  Or.  Bac  2,  6,  8.  129—32.    —    54)    Fr.  Müller,    (Tber  d.   Hniy&resGb-Übersetsttng  d. 


1,60  §8.    Griechen.    Brack. 

Übersetzung  des  YendidAd.  Ober  die  Yorstelloiigeii  der  Parsen  in  der  S&s&r- 
nidenperiode  von  Himmel  und  Hölle  hat  Jnsti^^)  im  Anschlösse  an  das 
Vir&fn&me  gehandelt 


§8. 

Griechen. 

S.  Bruok- 

QtieUen.  Ausgrabungen.^)  — Über  die  anter  Kayyadias' Leitnag 
auf  der  athenischen  Akropolis  nnternommenen  Ansgrabnngen  liegen  Berichte 
Lechats^)  vor.  —  An  verschiedenen  Stellen  der  Akropolis,  namentlich  im 
SO.  des  Parthenon,  wurden  pelasgische  Mauerreste  ans  Bmchsteinen  nnd 
Erde  aufgedeckt;  sie  gehören  sämtlich  dem  alten  Königspalaste  an,  dessen 
einzelne  Teile,  wie  in  Tiryns  und  Mykenai,  wegen  der  Bodengestaltung  in 
verschiedener  Höhe  angelegt  sind.')  Nordöstlich  vom  Erechtheiou  kamen 
8  Stufen  einer  Treppe  zum  Vorschein,  die  am  Nordabhang  der  Burg  entlang 
einen  Aufgang  von  Osten  her  bildete  und  in  Anlage  und  Konstruktion  der 
Palasttreppe  von  Tiryns  sehr  ähnlich  ist.  Von  der  pelasgischen  Burgmauer, 
welche  stets  am  äufsersten  Rande  des  Burghügels  aus  grofsen  unregelmäüsigen 
Steinen  errichtet  war,  ist  noch  eine  Strecke  der  Ostseite  erhalten,  soweit  sie 
innerhalb  der  nur  um  wenige  Meter  weit  hinausgerückten  kimonischen  Mauer 
liegt.  Auch  wurden  in  der  Nähe  des  Akropolismuseums  mehrere  Gräber  der 
mykenischen  Epoche  aufgefunden,  femer  zahlreiche  Gegenstände  aus  derselben 
Periode,  wie  bemalte  Vasenscherben  mykenischen  Stils  und  bronzene  Weik- 
zeuge.  —  Nahe  den  Propyläen  wurde  ein  im  Norden  an  die  Burgmauer 
gelehntes,  aus  drei  Räumen  bestehendes  Gebäude  entdeckt;  Inschriftfunden 
zufolge  ist  es  die  bisher  im  SO.  gesuchte  Chalkothek.  Die  Fundamentmaueru 
stammen  wahrscheinlich  ans  kimonischer  Zeit,  ebenso  vielleicht  ein  Kanal  aus 
Porosqaadern,  der  längs  der  Nordmaaer  von  der  Chalkothek  aus  nach  Westen 
führte  und  dazu  diente,  das  Wasser  den  Burgabhang  hinab  nach  der  Stadt 
abfliefsen  zu  lassen.    An  der  Nordseite  des  Erechtheions  wurde  das  Fnnda- 


Yendtdäd:    Wiener   Z.  f.  d.   Konde    d.   Morgenl.    1,   S.  82,   163,    248.    —    55)  F.    Jasti, 
Bimmel  a.  Holie  d.  Färsen:  AZg.  Beil.  1888,  S.  4625/6. 

1)  X  Ifyaxrixd  rrje  iv  ^A&fjvaig  a(ii;|f«rio^o/<x^fi  irai^iag  rov  ^ovs  1886.  Athen, 
in  Tov  TvnovQafBiov  rtov  a$eXfc5v  Ili^^.  1888.  —  X  H^axrixci  xijg  iv  'Ad^ais 
a(>;ifff«oAop/ixi7S  erat^iae  rov  irovs  1887.  Athen,  ix  rov  rvnoyqafpeiov  reSv  aBeiLfciv 
IJi^^.  1888.  68  S.  Vgl.  WS.  f.  kl.  Ph.  6,  S.  621/4.  —  X  A.  C.  Merriam,  Letter 
from  Greece:  Amer.  JArch.  4,  S.  47 — 57.  Bericht  Über  d.  Aasgrabangen  in  Griechenland. 
•>  2)  U.  Lechat,  Lee  fonUlea  de  rAciopole:  BCH.  12,  S.  288-'45  a.  480—40.  —  X 
H.  Th^oz^noQ,  Lea  fouillea  r^centes  de  TAcropole  d' Äthanes.  (Saite):  Gazette  arch^l. 
1888,  S.  82/8.  —  3)  Kaweraa,  D.  Aasgrabongen  auf  d.  Akropolis  za  Athen:  BerLPhWS. 
8,  S.  122/4  Q.  154/6.  Vgl.  Athenaeam  3155,  S.  476  n.  3165,  S.  803.  —  X  —  <r.  D.  Ost- 
mauer  d.  Akropolis:  ib.  S.  642/3.     Vgl.  ibid.  S.  834/5.     (V.  d.  Akropolis  zu  Athen.     D.  Auf- 


§8.    Griechen.     Brack.  J  g]^ 

ment  der  zur   tetlichen   Terrasse  emporftthrenden  Freitreppe  ausgegraben.  — 
Zahllos  sind  die   einzelneiL  Funde,   wie  Bauglieder,  Skulpturen,  Bronzen,  be- 
mlte  Vasen,  Inscbriften,^)  deren  untere  Zeitgrenze  dadurch  bestimmt  ist,  dafs 
de  nadi    der   Zerstörung    durch  die  Perser  im  Jahre  480  zur  Aufschüttung 
des  Bodens    behufs     nener  Anlagen  benutzt  wurden.     Hervorgehoben  sei  eine 
Bdhe  archaischer    jonischer   Kapitale    mit   Farbspuren,    die   Weihgeschenk- 
postamenten   zngehörten.^)     Älter    als    die    bisher   gefundenen   archaischen 
MarmorHtataen®)     sind     östlich   vom  Parthenon    ausgegrabene,  sorgfältig    ge- 
ukitete  nnd  lebhaft  bemalte  Porosfragmente,   wohl    die  ältesten  Denkm&ler 
eiDheimisch  attischer  Kunst 7)  —  Sophulis^)  bespricht  aus  den  Ergebnissen 
der  letzten  Ausgrabungen  den  Torso  eines  nackten  Jünglings,  das  Bruchstück 
eines  Reiters  nnd   den   Kopf  eines  bärtigen  Mannes  aus  Erz  mit  eingesetzten 
Augen,    dessen  Barttracht   dem  Ende  des  6.  und  Anfang  des  5.  Jh.  v.  Chr. 
entspricht.  —  Stals^)  giebt  eine  genaue  Schilderung  des  schon  im  Vorjahre 
erwähnten  archaischen  Doppelreliefs  der  Athena  aus   zwei   dünnen,    ehemals 
ganz  vergoldeten   Bronzeplatten.  —  In  der  näheren  Umgebung  Athens  wurde 
der  Weg  entdeckt,  welcher  von  der  Stadt  zur  Akademie  des  Piaton  führte. ^^)  — 
Die   Ausgrabungen    der   französischen  Schule   im  Peiraieus   wurden    im 
Januar  1888  beendet;  Lechat^^)  berichtet  über  die  freigelegten  Befestigungen 
und    die    anderweitigen  Funde.     Unter  den  Inschriftfragmenten  befindet  sich 
eines   über    die  Ldefemng   von  Ziegelsteinen   aus  dem  Jahre    des  Archonten 
Philokles    (392/1     v.    Chr.).  —  Gleichfalls    die  Franzosen    veranstalten  Aus- 
grabungen auf  der  Halbinsel  Eetioneia,  um  die  Lage  des  Aphrodisions  fest- 
zustellen;^^)   sie   hegannen  bei  dem  von  N.  her  auf  die  Halbinsel  führenden 
Thore   and    legten  einen  grofeen  Teil  der  Mauer  bloifi.  —  In  der  Nähe  der 
Sdii&h&user  fand  man  eine  überlebensgrofse  Statue  des  Asklepios  und  andere 
auf  ihn  bezOglicbe  Bildwerke,  z.  B.  ein  Votivrelief  mit  Widmungsinschrift.  — 
Bei  den  Arbeiten   der  griechischen  archäologischen  Gesellschaft  zu  Eleusis 
wurden  die  Fundamente  eines  wahrscheinlich  aus  römischer  Zeit  stammenden 
Gebäudes  aufgedeckt,  dessen  Wände  mit  Wandmalereien  geschmückt  waren.  ^') 
—  Merriam^^)   teilt  die  Resultate  der  von  der  amerikanischen  Schule  zu 
Dionyso,  im  alten  Demos  Ikaria,  gemachten  Ausgrabungen  mit.    Im  ganzen 


•diftttmig,  d.  pelmagiadie  Maner)  o.  S.  1654.  —  4)  Y.  d.  Akropolü  jsa  Athen :  ib.  S.  707  a. 

739.    Vgl.    ib.  S.    1330  (Aiugrabimgen    aaf  d.  Akropolia  y.  Athen).  —  X  0.  Benndorf, 

Iht^ai  ix  T^s  ^AH^onoJisaK  ^A^rfvcäv:  ^E^fi,  a^x-  8>   1887,   S.  llö— 30  mit  Tfl.  6.  — 

&)X  ^  Borrmmnn,   Stelen  fiiT  Weihgeschenke  auf  d.  Akropolis  t.  Athen:    Jb.  des  arch. 

XisÜt    3,4    8.    269 — 86.     Vgl.   Antike  Denkmäler,    hrsg.    y.    kais.   Deutschen    Institut. 

(Berlin,  Beimer).     I.   2.  Haft,    Tafel   18:    Altjonische  Oapitelle   aus   Athen.  —  X  S-  B.  P. 

Trowbridge:   Archaic  lonic   capitals  found  on   the  Akropolis:   Amer.JArch.  4,  S.  22/7.  — 

X  A.  Marqnand,    JESarly  Athenian-Ionic  capitals   found  on    the  Acxopolis:    ib.  S.   42/3.  — 

6)  X  Ä  -S'rajys,  ^A^aixov  dyaXua  i^  ^jix^onoXecog :  ^E^fji,  a(»/.  3,  1887,  S.  129 — 34 

mt Tfl.  9.  —  X  ^*  Studnieaka,  AyaXfitiria  ^/4&ip^ae  ix  rrfg  rav  ^A&rivmv  ^AxQonoXetos : 

ib.  &   133 — 64   mit  Tfln.  7  u.  8.  —  7)  Archa'jsche  Statuen   aus  Porös  auf  d.  Akropolis  y. 

Aftea:  BertPhWS^  8,    8.    131.  —  8)  ^.  ^o^ovXij6i  Mvijuela  dwaixov  r^67tov:  'ßyrju. 

eaX'  ^  1887,  8.  36      44  mit  Tftn,  1  u.  2.  —  X  id.,  XctXxrj  xb^clmi  d^aixrjs  t£X*^s  :  ib. 

&  43/8  mit  Tfk  B.    —  X  P'  Studnicska,  Zu  d.  Bronzekopf  «Museen*  Tafel   16:    MDAI. 

12  4  8    372/6.  —  9)  -ö-  -^«»Ztf»  'AyaXfidrufv  'A&tjväg  i^  ^Ax^onoketog:  ^ßkfnrjfA.  a^.  3, 

1887,  S.    31/4   mit  Tfl.   4.     Vgl.  JB.  1887,   I,   8.  122»».  —  10)  Ath.  No.    3161,   8.  347. 

Tgl.  ib.  19b.  8l59f  S.    380.  — 11)H.  Lechat,  Fonüles  au  Pir6e.    Les  fortificaüons  antiques: 

BC0.  12     8    337 ^^  ^"^^  '^   ^*  —  ^^)  ^^^^^üche  Altertümer.     Aphrodision,  Kantharo»- 

baToi    Tbor  der  BetioDes:  BerlFhWS.  8,  S.  226/7.     Vgl.  ib.  S.  648  u.  S.  1881  (Asklepieion 

im  P&iBf).  IS)   Fando  in  Kleusis:  ib.  S.  1490.  —   14)  A.  Merriam,  The  excayations 

ii  JkanM  hr  the  AJOfearicsuk  School  of  classical  studiea  at  Athena:    Amer.JArch.  4,    8.  44/6. 


1,62  §B.     Griechen.     Brack. 

wurden  17  Inschriften  und  20  Sknlptnrwerke  zu  Tage  gefördert,  unter 
letzteren  ein  groDser  Dionysos-Kopf,  der,  wie  es  scheint,  dem  6.  Jh.  angehört. 
—  In  Oropos  wurde  im  Jahre  1887  die  vor  dem  Tempel  erhaute  groOse 
Stoa  freigelegt ;^<^)  sie  ist  110  m  lang  und  diente,  nehen  dem  Theater  ge- 
legen, zur  Bequemlichkeit  der  Theaterhesucher.  An  der  Hauptfront  hatte  sie 
ungefähr  50  dorische  Säulen,  in  deren  Metopen  eine  lange  Inschrift  an- 
gebracht war;  die  übrigen  drei  Seiten  waren  Ton  farbig  angestrichenen  Mauern 
umgeben.  Innerhalb  liefen  an  den  Wänden  entlang  Marmorsessel ;  sie  sind 
fast  sämtlich  erhalten,  einige  mit  Inschriften  versehen.  Die  epigraphischen 
Denkmäler,  welche  in  gröfserer  Zahl  gefunden  wurden,  betreffen  die  Altäre 
und  den  Kult  und  zeigen,  dafs  die  Agone  fÜnQährig  waren.  — 

Die  Stätte  des  von  Pausanias  erwähnten  Heiligtums  der  Kabiren  in 
der  Nähe  von  Theben  ist  nunmehr  ermittelt  und  werden  von  dem  deutschen 
archäologischen  Institut  in  Athen  daselbst  Nachgrabungen  unternommen,  über 
die  u.  a.  von  Conze^^)  eine  Mitteilung  vorliegt.  Vom  Tempel  selbst  ist 
nur  der  Unterbau  nebst  einigen  Säulentrommeln  und  der  Opfergrnbe  erhalten  ; 
dagegen  wurden  500  Votivtiere  aus  Terrakotta,  74  aus  Bronze,  83  aus  Blei 
(hauptsächlich  Rinder)  gefunden,  femer  Münzen,  Statuenfragmente  und  viele 
Scherben  bemalter  Vasen.  Von  Inschriften  sind  neben  den  Widmungen  eine 
Namenliste  von  Kabiriarchen  aus  dem  Ende  des  4.  oder  Anfang  des  3.  Jh. 
V.  Chr.  und  3  Psephismata  zu  nennen.  Die  Lage  und  Gestaltung  des  Tempels 
werden  von  Judeich  und  Dörpfeld^^)  beschrieben.  Er  lag  in  einer 
Senkung  zwischen  zwei  Hügeln  und  bestand  aus  TtQOvaog  und  atjxog;  an 
Stelle  des  Opisthodomos  war  die  Opfergrube.  Drei  Bauepochen  lassen  sich 
unterscheiden:  der  griechische  Tempel,  von  dem  nur  noch  geringe  Reste  vor- 
handen sind;  der  im  4.  Jh.  nach  der  Zerstörung  durch  Alexander  d.  Gr. 
erbaute  makedonische  und  die  römische  Renovation.  —  Die  Ausgrabungen 
im  Heiligtum  der  Musen  auf  dem  Helikon  bei  Tbespiai,  über  welche 
Mary  C.  Dawes  und  Foucart^^)  berichten,  ergaben  jonische  Kapitale, 
Bronzefragmente  und  mehrere  Inschriften.  —  Die  Öffnung  von  Gräbern  in 
Tanagra^^)  lieferte  zahlreiche  Terrakotten,  darunter  2  Ge&fise  mit  den 
Künstlerinschriften  des  Mys  und  des  Phintias,  und  9  Grabschriften.  — 
Bronzewerke  aus  dem  Tempel  des  Apollon  Ptoos  (eine  weibliche  Statuette 
und  zwei  Vögel  mit  menschlichem  Kopf)  werden  von  Holleaux'^)  ihrer 
künstlerischen  Stellung  nach  einer  eingehenderen  Erörterung  unterzogen,  während 
Paris*^)  ein  Verzeichnis  der  Votivpyramiden  und  -kegel,  sowie  von  Toiletten- 
und  anderen  Metallgegenständen  aus  dem  Tempel  der  Athena  Kranaia 
veröffentlicht;  Bruchstücke  riesiger  Töpfe  rühren  nach  Paris  von  den  dodfjLLv&oc 
her,  in  denen,  wie  Pausanias  erzählt,  die  Priester  der  Athena  Kranaia 
badeten.  — 


Vgl.  Ac.  No.  832.  S.  268.  —  BerlPhWS.  8,  S.  707.  —  15)  B.  Anagrabangen  in  Oropoa: 
BerlFhWS.  8,  S.  258/9.  Vgl.  ib.  S.  643.  —  16)  A.  Conze,  Kabirenbeiligtom  auf  d.  Wege 
T.  Theben  nach  Thespia.  fierl.  arch.  Gee.,  Janoarsitz.  1888:  BLZ.  1888,  S.  142.  Vgl. 
WS.  t  kl.  Ph.  6,  S.  188.  —  BerlPhWS.  8,  S.  820.  —Vgl.  BerlPhWS.  ^,  S.  66,  180/1, 
162,  290,  579.  [D.  böotiAChe  Kabirenheiligtnm).  —  X  ^*  ^«e^  '^e^v  ßemv  Kaßei^iov: 
'Earia.  JeXriov  No.  576.  —  17)  W.  Judeich  u.  W.  Dörpfeld,  D.  Kabirenheiligtam  bei 
Theben:  MDAI.  13,  S.  81—99  mit  Tfl.  2.  —  18)  Mary  G.  Dawes,  £xcaTations  near  Thee- 
piae:  Ath.  No.  3189,  S.  779.  Vgl.  Foncart  in  d.  Acad.  des  inscr.,  Sitz.  t.  16.  Not.  1888 
(WS.  f.  kl.  Ph.  6,  S.  53/4).  —  19)  Auagrabungen  in  Tanagra:  BerlPhWS.  8,  S.  1830/1. 
Vgl.  ib.  a  707  IL.  1554.  —  20)  M.  HoUeaux,  Fonilles  an  temple  d' Apollon  Ptoos:  BGH. 
12,  S.  380—404  mit  Tfln.  11  n.  12.  —  21)  P.  Paris,  Fouilles  an  temple  d'Athdna  Oranaia. 


§8.     Griechen.     Brnok.  1,63 

Li  Sikyon  gelang  es  der  amerikanischen  Schale,  das  Theater  fast 
aoTersehrt  aafzafinden.'^)  Die  Bauart  ist  der  des  epidauriscben  ähnlich; 
inapnfj  and  o^r^arga  sind  gepflastert,  die  'dvfiiXrj  fehlt.  Das  Theater  ist 
wahrseheinlich  im  5.  Jh.  t.  Chr.  erbaut,  doch  hat  die  oxi;)^  in  der  Römer- 
seit  einen  Umbau  erfahren.  —  An  der  Strafse  Ton  Argos  nach  Arkadien  auf 
dem  Beige  Lykone  lag  nach  Pausanias  der  Tempel  der  Artemis  Orthia. 
Kophiniotis,  Direktor  des  Gymnasiums  zu  Nauplia,  ermittelte  durch  Nach- 
grabongen  die  Stätte  desselben;  die  Grundmauern  des  Tempek  wurden  frei- 
gelegt und  Tiele  Architekturstücke  (bemalte  Ziegel,  LOwenköpfe,  Stflcke  der 
Geisa)  gewonnen.'^)  — 

In  der  Nähe  des  Heiligtums  in  Epidauros  entdeckte  Stals  in  einem 
Hflgel  7  Gräber  der  mykenischen  Epoche.'*)  Sie  ähneln  den  primitiven 
Gräbern  Ton  Nauplia.  Bei  dem  gröfsten  Grabe  war  die  spitzwinklige  Thar 
durch  Steine  verschlossen;  innen  lagen  4  Skelette  und  daneben  mykenische 
Gefilse.  —  Die  Bauzeit  des  Asklepiostempels  in  Epidauros  will  Furt- 
wängler'^)  ungefähr  um  420  v.  Chr.  ansetzen.  Mit  der  Bauinschrift  kann 
man  trotz  ihrer  jonischen  Schrift  etwas  in  das  5.  Jh.  hinaufgehen.  Die 
Skulpturen  des  Tempels  sind  ihrem  Stile  nach  denen  der  Nikebalustrade  ver- 
wandt; am  nächsten  stehen  sie  den  Fragmenten  des  argivischen  Heraions, 
das  bald  nach  423  zu  datieren  ist.  Später  als  der  Asklepiostempel  ist  die 
durch  Schönheit  des  Ornaments  hervorragende  Tholos,  doch  gehört  auch  sie 
noch  dem  5.  Jh.  an,  und  es  hindert  nichts,  in  der  That  den  älteren,  grofsen 
Polyklet  als  Erbauer  anzunehmen.  In  gleicher  Weise  schreibt  die  Tradition 
das  Theater  richtig  dem  Polyklet  zu;  und  aus  derselben  Bauperiode  stammt 
die  greise  Dopx>elhalle  neben  dem  Tempel.  — 

In  Mykenai  wurde  eine  Reihe  von  Gräbern  geöffnet;'^)  sie  enthielten 
Thongefilise  und  Thonfiguren,  bronzene  Pfeilspitzen,  goldene  Ringe,  geschnittene 
Steine  und  mancherlei  andere  Werke  der  Kleinkunst.  —  Das  erste  und 
dritte  der  mykenischen  Schachtgräber  konstatiert  Schuchhardt'^)  als 
Frauengräber,  da  in  beiden  eine  Menge  Schmucksachen  war,  die  nur  der 
wdblicben  Tracht  angehören  können,  während  Waffen  fehlten.  Jedes  Grab 
enthielt  drei  Leichen  und  dementsprechend  je  drei  sogen,  grofse  Diademe, 
deren  Verwendung  als  Kopf-  oder  Brustschmuck  zweifelhaft  ist.  Jedem 
grofsen  Diadem  sind  wiederum  7  bis  8  sogen.  Halbdiademe  zugehörig,  in 
denen  Gflrtelgehänge,  die  homerischen  dvaavoif  zu  erkennen  sind.  Die  drei 
Leichen  des  1.  Grabes  sind,  wegen  der  ganz  gleichen  Dekoration  der  Diademe, 
nahezu  gleichzeitig  beigesetzt,  während  die  Bestattungen  im  3.  Grabe  zu  ver- 
schiedenen Zeiten  erfolgten.  Seh.  stimmt  fernerhin  der  Ansicht  Dörpfelds  bei, 
dals  die  Steinplatten,  welche  an  den  Wänden  der  Gräber  gefunden  wurden, 
und  die  Holzreste  neben  den  Leichen  von  dem  Yerschlufs  an  der  oberen 
Ö&ung  des  Grabes  herrflhren,  der  späterhin  einstürzte.     Die  Gräber  wurden 


Catilogiie  des  ex-voto:  ib.  S.  37—63.  —  22)  BerlPhWS.  8,  S.  674.  (Vgl.  Ath. 
So.  3153,  S.  411/2.)  —  23)  K.  Sittl,  Ans  Argolis:  ib.  S.  1618/9.  (Vgl  Sp.  P.  Lambros 
ii  Ath.  Ko.  3165,  S.  802.)  —  24)  ib.  S.  1564/5.  (Vgl.  Ath.  No.  3190,  S.  820.)  —  25)  A. 
f  artvingler,  Y.  d.  BeiM.  Epidauros:  ib.  S.  1484/6.  —  X  H.  DieU,  Antike  Heil- 
wmdor:  Nord  a.  Sfid.  1888,  Januar,  S.  29—43.  Über  d.  Heilarkk.  t.  Epidauros;  Be- 
ipttchmg  e.  Anzahl  t.  Koren.  —  26)  Ausgrabungen  in  Mykenai:  BerlPhWS.  8,  S.  1331. 
Vgl.  ib.  S.  1586/7.  —  X  -X^'  T^ovvras,  W^;fa«0Ti7Tfiff  ix  Mvxrjvatv:  ^Ekprifi,  agX'  3, 
1S87,  8.  155—72  mit  Tfln.  10/3.  —  X  Mary  G.  Dawes,  Excayations  ät  Hycenae:  Atii. 
5o.  3179y  8.  423/4.  —  27)  Schuchhardt,  D.  mykenischen  Schachtgräber.    Berl.   arch. 


1^64  §8-     Oriechon.     Brnck. 

also  nicht,  wie  bisher  angenommen,  gleich  bei  der  Bestattung  zageschfittet, 
sondern  blieben  hohl  und  konnten  zur  Aufnahme  einer  neuen  Leiche  bequem 
geöffnet  werden.  —  Gleichfalls  von  Sch.^®)  werden  die  Reste  der  Wandmalereien 
des  mykenischen  E^nigspalastes  besprochen.  Besonders  wichtig  ist  die  Dar- 
stellung zweier  Frauen,  die  einem  Idol  ein  Opfer  darbringen.  Sie  entsprechen 
in  ihrer  Tracht  durchaus  denen  auf  dem  bekannten,  von  Schliemaun  in  einem 
der  Schachtgräber  gefundenen  Goldringe  und  bestätigen  somit  die  enge  Zu- 
sammengehörigkeit der  Schachtgräber  und  des  Palastes.  Beide  gehören  dem- 
selben Volke  und  dei'selben  Epoche  an.  — 

Die  drei  im  Vorjahre  in  Mantinea*^)  entdeckten  Marmortafeln  mit 
Basreliefs,  welche  den  Apollon,  Marsyas  und  6  Musen  zeigen,  werden  von 
Foug^res^o)  geschildert.  Pausanias  sah  im  Doppeltempel  des  Asklepios 
und  der  Latona  zu  Mantinea  eine  von  Praxiteles  gearbeitete  Statue  der 
Latona,  auf  deren  Basis  eine  Muse  und  Marsyas  abgebildet  wären.  Doch 
sind  die  Reliefs  nicht  von  Praxiteles  selbst,  sondera  nur  unter  seiner  Leitung 
und  vielleicht  von  einem  seiner  Schiller  ausgeführt.  Diese  Anschauung  wird 
auch  von  Ravaisson^^)  geteilt.  —  In  einem  anderen  Aufsatze  beschreibt 
Foug^res^^)  eine  Marmorstele  aus  Mantinea,  die  ein  junges  Weib  in  Lebens- 
gröfse  darstellt,  eine  Priesterin  der  Latona.  Er  hält  es  fUr  das  Werk  eines 
Lokalkünstlers  aus  dem  Ende  des  5.  Jb. 

Durch  Schliemann  wurden  die  Reste  des  Aphroditetempels  auf  Kythera 
aufgefunden.  3  3)  — 

In  Olympia  sind  die  Giebelskulpturen  Gegenstand  fortgesetzter  Erörterung 
geblieben.  Für  die  4  Mittelgruppen  des  Westgiebels  am  Zeustempel  schlägt 
nunmehr  Treu '^)  eine  anderweitige  Anordnung  vor;  und  betreffs  der  beiden 
alten  Frauen  und  der  Ortsnymphe  links,  die  aus  pentelischem  Marmor,  nicht 
wie  die  übrigen  aus  parischem  bestehen,  spricht  er  sich  dahin  aus,  dafs  sie 
nicht  ein  späterer  Zusatz  seien,  sondern  Kopien,  welche  bei  Gelegenheit  einer 
Restauration  der  Giebelgruppen,  vermutlich  in  römischer  Zeit,  statt  der  zer- 
störten Originale  eingesetzt  wären.  Furtwängler  3^)  hat  die  anf^giieh 
dagegen  erhobenen  Zweifel  späterhin  zurückgezogen.  —  Die  Terrakotten  vom 
Schatzhause  der  Geloer  in  Olympia  sind  nach  den  Ausführungen  Borr- 
manns^®)  in  Gela  selbst,  wo  sich  die  eigentümliche  Omamentation  dieser 
Terrakotten  und  das  Material  an  zahlreichen  Fragmenten  wiedergefunden  hat, 
vollständig  fertig  hergestellt  und  dann  nach  Olympia  geschafft  worden.  —  Im 


Qes.,  Märzsitz.  1888:    BerlPhWS.    8,   S.   542/4.  —  28)  id.,   D    Wandmalereien  im  Königs- 
palast  T.  Hykenai.     Berl.  arch.  Ges.,  Sitz.  t.  1.  Mai  1888:  DLZ.  1888,  S.  782.  —  29)  X 
Mary  C.  Dawes,  Excayations  at  Mantinea:   Ath.  Ko.  .^179,   S.  424.     Über  d.  Aasgrabangen 
d.    franz.  Schale    in  Mantinea.  —    30)    6.    Foagöres,   Bas^reliefs    de  Mantinöe.     Apollon, 
Marsyas  et  les  mases:  BGH.  12,  S.  105—28  mit  Tfln.  1/3.  —  31)  Ravaisson,  Remarques 
SQT  les  Agares  de  Mantin^e.     Acad.   des  inscr.,    Sitz.    v.   9.  März    1888:    WS.  f.  kl.  Fh.  5, 
S.  666.     Vgl.  BerlPbWS.  8,  S.  608.  —  BC.    1888,   No.    12.  —  32)  G    FougÄres,    StÄlo 
deMantin^e:  BGH.  12,  S.  376—80  mit  Tfl.  4.  —  33)  H.  Schliemann,  Über  d.  nrältesten 
Tempel   d.  Aphrodite  fauf  Kythera):  Z.  f.  Ethnologie  20,  S.   20/3.     Vgl.  K.  Blind  in  Ac. 
No.  816,  S.  431.  —  34)  G.  Trea,  D.  Anordnung  d.  Westgiebels  am  olympischen  Zeuatempel: 
Jb.  des  arch.  Instit  3,  S.  175—89  mit  Tfln.  5  u.  6.  —  X  id.,  Über  e.  Revision  d.  Skulp- 
turen d.  Westgiebels  t.  Olympia.     Berl.  arch.  Ges.,   Jaruarsitz.   1888:    DLZ.  1888,    S.  140. 
Vgl.  WS.  f.  kl.  Ph.  5,  S.  185/7.  —BerlPhWS.  8,  S.  319—20.  —  35)  A.  Furtwängler, 
V.  d.  Reise.     Olympia:  BerlPhWS.  8,  S.  1514/5.  —  36)  R.  Borrmann,  Modell  d.  Giebel- 
erke    d.    Schatzhanses    d.    Geloer    in    Olympia.      Berl.    arch.    Ges.,    NoTembersitz.      1888: 
WS.   f.   kl.  Ph.  5,   S.   1521/2.     Vgl.  BerlPhWa  8,  S.  1681/2.  —  X  W.  K.  Malmberg, 
B.  Giebel  d.  Schatzhanses  d.  Megarer  zu  Olympia.     [Russisch.] :  Memoiren  d.  kais.  russ.  arch. 


§8.    GriMhen.     Brock.  165 

ailgemeiiien  mit   den  olympischen  Giebelgrappen  beschftftigt  sich  ein  Aufsatz 
Brunns.*'')   — 

Ans  dem  delischen  ApoUoheiligtnm  legt  Homolle*^)  eine  archaische, 
mit  Reliefs  gescfamackte  Basis  vor,  nach  deren  Bnstrophedoninschrift  Iphikar- 
tides  Ton  Naxos  die  zugehörige  (Apollon-)  Statue  sowohl  verfertigte  als 
vidmete.  Die  Baais  stammt  ans  dem  7.  Jh.  v.  Chr.,  ist  also  die  älteste  uns 
erhaltene  Kttnstlerinschrift  —  Zwei  andere  von  H.'*)  behandelte  Reliefs  aas 
Ddos,  eine  sitzende  Frau  und  eine  stehende  (wohl  Artemis),  gehören  der  Zeit 
der  athenischen  Herrschaft,  dem  5.-4.  Jh.  v.  Chr.  an.  — 

Anch  auf  Atnargos  sind  französische  Ansgrabnngen  begonnen  worden, 
deren  Ergebnisse   Deschamps^^^)  publiziert.  — 

Nachdem  die  Zenshöhle  auf  dem  Ida  in  Kreta  von  Fabricius  wieder- 
entdeckt  war,  warde  durch  die  griechische  Gesellschaft  in  Herakleion  die 
Höhle  ansgerftamt.  Die  hierbei  gewonnenen  Resultate  werden  nunmehr  von 
Halbherr  und  Orsi^^)  veröffentlicht.  Die  Funde  erstrecken  sich  vom 
8.  Jh.  V.  Chr.  bis  in  die  nachchristliche  Zeit  Am  reichhaltigsten  sind  die 
Erzeugnisse  der  ältesten  Jhh.,  besonders  die  Yotivschilde  und  Schalen  aus 
Bronze,  deren  Heimat  ETpem  war.  —  Hirst^')  berichtet  Aber  die  auf 
einem  Hflgel  bei  Phaistos  gefundenen  Gegenstände;,  die  grofse  Anzahl  mensch- 
licher Gebeine  scbeint  von  einer  Schlacht  herzurtthren. 

An  dem  runden  Gebäude  in  Gortyn,   auf  welchem  die  grofse  Gesetzes- 

inschrift    verzeicbnet     ist,  hat  Halb  he  rr   wahrgenommen,   dafs   jeder  Stein 

numeriert  ist;    und    zwar   sind  die  zur  Bezeichnung  der  Steine  verwendeten 

Buchstaben  nm  mehrere  Jhh.  jünger   als  die  der  Inschrift.     Er  sieht  hierin 

einen  Bev?eis,    dafs    das  Gebäude   von  seinem  ursprtlnglichen  Platze  dorthin 

übertragen  worden  ist.    Der  Neubau  diente  als  Theater  und  stand  am  Markt.  — 

Ober    die  Ergebnisse   der  gesamten  pergamenischen  Ausgrabungen  von 

1883  an  bis  m  ihrer  Beendigung  im  Winter  1886  ist  ein  vorläufiger  Bericht 

erschienen.^')     Hamann  liefert  den  Arbeits-Bericht,   aus    dem    zu  ersehen, 

was  in  den  einzelnen  Zeiten  ausgegraben  und  gefunden  wurde.     Die  Architektur 

wird  von  Bohn  behandelt,   zunächst  die  Hochburg,    der    85  000  qm  grofse 

höchste  Teil  des  Stadtberges,  der  zugleich  die  ganze  Ausdehnung  der  ältesten 

Stadt   bezeichnet.     Der  Hauptzugang  zur  Burg  war  immer  in  der  Mitte  der 


Bm.  S,S  8.  S16— 37  mit  2  Tfln.  —  37)  H.  Brnnn,  Über  Qiebelgrappen:  Mttnchener  SB. 
1S88.  n.  Bd^  2.  Haft  8.  171—200.  —  38)  Th.  Homolle,  Siur  nne  baM  de  sUtae  portant 
idgutere  d'srtUte  et  d^oorfo  de  reUefii:  BGH.  12,  S.  463—79  mit  Tfl.  13.  —  X  ^^f 
de  D^loe,  da  YIL  BÜde,  portant  la  Signatare  du  scalptear  Iphicartides  de  Naxoa.  — 
des  Antiqnairee  de  France,  Sita.  ▼.  20.  Jnni:  WS.  t  kl.  Ph.  5,  S.  1246.  Vgl. 
BerlPhWS.  B,  S.  1166.  —  RC.  1888,  No.  28.  —  39)  id.,  Deoz  baa-reUefs  troav^  k  Diloe : 
fiCH.  12,  S.  315--23  mit  Tfl  14.  —  40)  G.  Deschamps,  Fonillea  dans  Ille  d'Amorgoa:  ib. 
S.  324/7.  YgL  Ath.  No.  3151,  S.  347.  —  41)  F.  Halbherr  e  P.  Orai,  Antichitii  deU' 
aatro  di  Zeus  svl  monte  Ida  in  Greta.  Florenz,  Loeacher.  gr.  4^.  214  S.  Mit  Atlaa  t. 
12  Tfln.  gr.  fo).  L.  60.  |[DLZ.  1889,  S.  516/7  (F.  t.  Diihn).]|  SepanUnagabe  aas  d.  Mnaeo 
iial.  di  anticli.  das«.  U.  3.  —  42)  J.  Hirst:  Ath.  No.  3162,  S.  378/9.  Ygl.  D.  Gom- 
paretti,  Le  recenti  sooperte  archeologiche  in  Greta:  Naoya  Antol.  1888,  16.  Febr.  — 
Tenpel  d.  p^thiM^hen  Apollo  auf  Kreta:  Bhein.  Jbb.  84.^  Heft  S.  244/6.  —  X  '/• 
-Dt^ucam^,  ETinvfißiog  tTttyQ^ffi  ht  Kvtoaov  K^rrje:  'EßSofiae  No.  29,  8,  2/3.  — 
43)  C.  Hamann,  B.  Bohn,  M.  Frankel,  D.  Ergebnisse  d.  Aoagrabongen  aa  Pergamon 
1883/$.  Yorlinfiger  Bericht :  Jb.  d.  kgL  preoTs.  Kanstsanunlnngen  9,  Stadien  a.  Forachangen, 
Heft  1,  8.  40—93  mit  2  Tfln.  Aach  separat:  Berlin,  Grote.  Fol.  —  M.  10,00.  YgL 
A.  Bardeleben,  B.  Hochatadt  y.  Pergamon:  Illastr.  Zg.  No.  2342.  —  X  ^*  Gräber, 
D.  Wttserleitangeii  r.  Pergamon.  Yorlaofiger  Bericht  Mit  e.  Beitrag  y.  C.  Schnchhardt 
BoÜB,  Beimer.    4*.     31  8.     Kit  2  Tfln.  iL  2,00.     Aoa  d.  Abhandl.  d.  k.  preofa.  Akad.  d. 

JahrMbsrfeht«  der  O^achlohtswltisnschafL    1888.    I.  6 


1,66  §9.     Griecheo.    Brock. 

Südfront.  Auf  der  westlichen,  niedrigeren  Terrasse  lagen  das  Heiligtam  der 
Athena  Polias  Nikephoros  mit  der  Halle  und  der  Bibliothek  und  das  Traja- 
nenm,  auf  der  östlichen  5  Gmppen  von  Höfen  mit  Hallen  und  Gemächern, 
die  Herrschersitze  der  pei^amenischen  Könige,  mit  der  Bibliothek  in  anmittel- 
barem Zusammenhange  stehend.  Vor  dem  Thore  der  Oberstadt  war  der  ans 
mehreren  Terrassen  bestehende  Markt.  Auf  der  obersten  war  der  Altar  des 
Zeus  Soter  errichtet;  unterhalb  desselben  be&nd  sich  der  eigentliche  Markt, 
im  0.  und  S.  von  mehrgeschossigen  Säulenhallen  umgeben;  an  der  Westseite 
stand  der  Dionysostempel.  Den  dritten  Hauptteil  bildet  die  250  m  lange 
Theaterterrasse  an  der  Westseite  des  oberen  Berges,  mit  dem  Zugang  im  S. 
Das  Theater  enthielt  80  Sitzreihen  aus  Trachyt.  Bei  einem  grofsen  jonischen 
Tempel  am  Nord-£nde  der  Theaterterrasse  lassen  sich  zwei  Bauepochen  unter- 
scheiden: die  Königszeit  und  nach  einem  Brande,  der  die  Vorhalle  zerstörte, 
die  Wiederherstellung  in  der  Kaiserzeit  nicht  vor  Anfang  des  3.  Jh.  —  Von 
den  Inschriften  hat  Fränkel  die  wichtigsten  ausgewählt:  aufser  den  Volks- 
beschlüssen, die  wir  noch  späterhin  im  einzelnen  erwähnen  werden,  Weih- 
inschriften an  die  verschiedensten  Götter,  an  Attalos  L,  Hadrian  und  Gara- 
calla;  Ehreninschriften  für  Pergamener  aus  der  Zeit  Eumenes'  H.  und  für 
Römer  aus  dem  1.  Jh.  v.  Chr.  bis  I.  Jh.  n.  Chr.;  Ehrenbasen  für  Athena- 
priesterinnen,  Künstler-  und  Grabinschriften.  —  Was  den  Altar  selbst 
anbetrifft,  so  sind  auf  den  Gesimsblöcken,  die  unmittelbar  über  den  Giganto- 
machiereliefs  ihren  Platz  haben,  aufser  den  Göttemamen  besondere  Versatz- 
marken eingemeifselt;  auf  Grund  derselben  ist  es  Puchstein^^)  in  Verbindung 
mit  Bohn  gelungen,  die  einzelnen  Blöcke  rings  um  den  Bau  zu  verteilen  und 
somit  den  Gigantenfries  in  seiner  ursprünglichen  Anordnung  festzustellen.  — 
Roscher^^)  liefert  Nachträge  zu  seinem  Aufsatze  über  die  Schlangen- 
topfwerferin;  danach  ist  die  Vermutung,  dafs  die  Figur  eine  Erinys  sei, 
fallen  zu  lassen,  während  die  Deutung  als  Hygieia  immer  gröCsere  Wahr- 
scheinlichkeit gewinnt.  — 

Auf  der  Insel  Kypern^^  wurden  die  Ausgrabungen  an  mehreren  Punkten 
teils  fortgesetzt,  teils  neu  in  Angriff  genommen.  Herrmann^^)  weist  auf 
die  von  Ohnefalsch-Richter  aufgedeckte  Nekropole  bei  Polis  tis  Chrysoku  hin, 
welche  den  Begräbnisplatz  der  alten  Stadt  Marion  bildete.  Die  Nekropole 
wurde  Jhh.  hindurch  benutzt,  wie  sowohl  aus  den  verschiedenen  Gräbertypen, 
als  aus  dem  Charakter  der  Fundobjekte  hervorgeht.  Griechischer,  speziell 
attischer  Import  bemalter  Gefäfse,  schwarzfiguriger  wie  rotfiguriger  Vasen,  ist 
wahrzunehmen;  aber  auch  die  einheimischen  Produkte  lassen  ein  starkes 
griechisches  Element  erkennen,  voruehmlich  die  hohen  einhenkligen,  mit  einer 
plastischen    Figur  geschmückten    Krüge.     Diese    Figuren    zeigen   einen    rein 


VTlsB.  —  44)  0.  Pochstein,  Z.  pergamemechen  Oigutomachie :  Berl.SB.  1888,  8.  1281 
— 49  mit  1  Tfl.  Vgl.  id.,  D.  Anordnaiig  d.  Kranzgerimsblöcke  d.  Gigantenfrieses  am 
pergamoD.  Altar:  Berl.  arch.  Ges.,  Winckelmannsfest  am  9.  Des.  1888.  (WS.  f.  kl.  Ph.  6, 
S.  83).  —  45)  W.  H.  BoBcher,  Nochmals  d.  Schlange ntopfwerferin  d.  AltarfirieBos  t. 
Pergamon:  NJbPh.  136,  1887,  S.  612/7.  Vgl.  JB.  1886,  I,  63".  —  46)  X  S.  OoiTin, 
The  Cyproi  ezploration  fand:  Ac.  Ko.  847,  S.  60.  Vgl.  A.  Manro,  The  Cypraa  exploration 
fand:  Ath.  No.  3205,  S.  416/7.  —  X  M.  OhnefaUch-Bichter,  Ezcayationa  for  Sir 
Ch.  Newton  September  and  October  1882:  The  Owl.  No.  10,  S.  76—80.  —  47)  P.  Herr- 
mann, Über  d.  Aasgrabungen  Max  Ghnefalsch-Bichtera  bei  Polia  tia  Ohrysoko  auf  Cypem. 
Berl.  arch.  Ges.,  Siti.  t.  3.  JoU  1888:  DLZ.  1888,  S.  1052.  Vgl.  WS.  f.  kl.  Ph.  5, 
S.  1180/2.  —  BerlPhWS.  8,  S.  1264.  —  X  i^f  ^-  Graberfeld  y.  Marion  aaf  Cypeni.  48. 
Programm  s.  Winokelmannafeste  d.  arch.  Ges.  ra  Berlin.    Berlin,   Beimer.     gr.   4^.     64  S. 


(8.    Griedien.     Brück.  1^67 

griechischen  Stil,    der  sich  vom  archaisch-griechischen  Typns  bis  za  dem  guten 

Stil  des    5.     and    4.    Jh.   entwickelt.    —    Ober   den    Beginn    and    Fortgang 

o^her  Ausgrabungen  im  Dorfe  Knklia,  dem  alten  Paphos,  anf  der  Stelle 

te  groCsen    Aphroditetempels    liegen  Berichte    von  £.  A.  Gardner^^)  und 

Hogartb^*)    vor.      Cine  der  gefundenen  Inschriften,  deren  Zahl  67  beträgt, 

bedehl  sich  auf  die   Befestigung    der  Stadt   durch  König  Nikokles,    während 

<fie  meisten    der  Ptolemäerzeit  angehören.  —  Weihinschriften  aus  Amargetti 

ergeben  den  Namen   einer  Stadt  Melantha  oder  Melanthus  und  einen  Tempel 

des  Apollon  Opaon     daseibst^^^)  —  Im  Heiligtum    der  Aphrodite  bei  Idalion 

wurden  4  S&nlenkapitäle,   das  Bruchstück   einer  Sphinx    und   einige  andere 

Skulptaren  aos  Sandstein  ausgegraben,  die  etwa  ans  dem  6.  Jh.  herrühren. ^^) 

—  Eine  Anordnung    der    in   den  Gräbern  Kypems  gefundenen  Waffen  nach 

Ihrer  Zeitfolge  vom  J.  4000—1000  v.  Chr.  wird  von  Naue^*)  versucht.  — 

Italien  und  Sidlien,    Fnrtwängler^')   liefert  eine  Mitteilung   über 

die  im  Museum  von  Tarent  aufbewahrten  Funde  aus  der  ältesten  griechischen 

^ekropotis  Tarents,  von  der  ein  kleines  Stück  ausgegraben  worden  war.     Als 

cbarskterisüscb    bebt    er    hervor    zahlreiche   kleine    altkorinthische   Geftfise; 

Schalen,  die  nach  Form  und  Technik  den  im  milesischen  Apolloheiligtum  zu 

Nankratis   gefundenen    gleichen;   kleine  Amulette   und  Skarabäen  aus  sogen. 

ägyptischem  Porzellan    und    einen  Widderkopf   aus    weifsem  Glas,   ein    altes 

Stück  griechisch-ägyptischer  Fabrikation.     Die  Funde  lehren  also,  dafs  Tarent 

aafs^  den  Beziehungen   zu  Korinth   auch    solche    zu    den    kleinasiatischen 

Fabriken   pflegte.     Im  übrigen    ist   die  Nekropolis,    welche   auf  das   7.  Jh. 

weist,  der  bis  jetzt  ältesten  von  Syrakus  nahe  verwandt.   —   In  Sorrento^^) 

&nd  man    die   lebensgrofse   Marmorstatue    eines   Faustkämpfers,   ein   Werk 

griechischer  Kunst.  — 

Inschriften.^^)  —  Der  im  Berichtsjahre  erschienene  dritte  Teil  des 
zweiten  Bandes  vom  Corpus  inscriptionum  Atticarum^^)  ist  von  Köhler 
herausgegeben  und  enthält  die  Weihinschriften,  Unterschriften  von  Statuen, 
KOnstlerinschriften,  Sakral-  und  Grabinschriften  aus  der  Zeit  von  400—30 
▼.  Oir.,  im  ganzen  fast  8200  Nummern,  von  denen  740  neu  publiziert  sind. 
Den  Hauptbestandteil  bilden  die  Grabschriften  von  Privatpersonen.  —  Furt- 
wängler^^  bespricht  Gemmen  mit  Künstlerinschriften,  zunächst  27  Stück 
der  Berliner  Sammlung,  dann  aus  verschiedenen  Sammlungen.  — 


Mit  3  rfla.  M.  4,00.  —  48)  £.  A.  Oardner,  Szploittion  in  Cjpnui:  Ath.  Ko.  8154,  S.  441/S. 

Tgl.    ib.  No.    3149,    S.  282.  —  49)  D.  6.  Hogarth,    The    reoant  excavation    tt  P^üio«: 

^tr-iml  B.  2,  8.  155/7  n.  186/9.     Vgl.  id.,  Ezcavations  in  Cypnu:  Ath.  No.  8168,  S.  576/6. 

—  §0)  id.,  Ath.  Ko.  3164,  8.  769.  —  51)  Funde  in  Kypern:  BerlPhWS.  9,  8.  4S.  —  X 

JC  Ohnefalach-Bichter,  New  diBOoveriefl  at  the  most  oelebitted  temenos  of  Aphrodite: 

The  Owt  No.  8,    8.  59 — 64  mit  2  Tfln.  —  52)  J.  Naae,    The   copper,   bronze   and  inm 

wmpmß  «f  Cjptub:    ib.  Ko.  2/4,    S.    6—15,    17—28,    25/9  mit  Tfl.  2.  —  58)  A.  Purt- 

wimgler    V.  d.  Umme.     Turent:  BerlPhWS.  8,  8.  1453/4.  —  X  Viola  e  Patqni,  Scan 

deOa  wemoh  di  Torre  MoidiUo  (Sibari,  Lacania):  Kotirie  degli  scari  1888,  April,  S.  289 

ffg  j^lt  xÜ  15.      Vgl.  A.  Paiqai:  ib.  JuH,  8.  462—81  mit  Tfl.  19;  September,  S.  575 

_92    X  P     de   Saiina«,  Belasione   ani   larori   fatti   a  Selinimte   negli  anni    1888/7. 

Atmoli  etempio'  ib.   September,  S.  698—605  mit  Tfl.  20.  —  64)  Ath.  No.  8155,  8.  476. 

-^V^ail  A    Merrimvk,  Greek  inicriptiona  publiahed  in  1886/7:  Amer.  JArch.  8,  S.  808 

j  — ti   ^  V'K.  Löwr,   Griechiache  Inachrifttexte.     Für  akad.  Übmigen  aaagewUüt    Leipzig, 

/  «*/        LM.-8*      IV,    88  8.    M.   1,00.  —  56)  Corpn»  inscriptionnm   Attioarum,    conailio 

!  ''■W-  ..^^2ä>»AämniMB    llttertnmi  regiae  Bonuaicae  editam.     Yolnminia  alterina  para  tertia. 

S,  r   ?^iA       aarüi»,  O.  Beimer.     Folio.     866  8.     M.  40,00.     |[NPhBa.  1889,  S.  66/6 

a  r.  5f*  f ''    ^Tl/    —    &')  ^-  Fnrtwlngler,   Studien  über  d.  Gemmen  mit  Künatieiw 

(I.  MeiBterüBnm/'ji  ^  ^^  ^     g    105—89  u.  196—225  mit  Tfln.  8  u.  8.  — 

adiiftv.     1    o.   «.     -'■^  _, 


153  §^*     Griechen.     Brück. 

In  der  Sammlang  der  griechischen  Dialektinschriften^^)  von  Collitz 
nnd  Bechtel  hat  letzterer  als  erstes  Helt  des  3.  Bandes  die  megarischen 
Inschriften  bearheitet;^^)  sie  nm&ssen  Megara  mit  seinen  Kolonieen  Megara 
Hybla,  Selinns,  Kalchadon,  Byzantion,  Salymhria,  Mesambria  n.  s.  w.,  femer 
Aigosthena  nnd  Pagai.  Die  Inschriften  von  Korinth,  Kleonai,  Sikyon,  Phleias 
and  den  korinthischen  Kolonieen  im  zweiten  Hefte  sind  von  Blafs^^)  heraus- 
gegeben;  nar  diejenigen  der  sizilischen  Städte  Himera,  Thermal,  Kamarina, 
Henna  hat  Bechtel  beigefügt.  Das  zweite  Heft  des  4.  Bandes  enthftlt  das 
von  Baanack^^)  angefertigte  Wortregister  za  den  epirotischen,  akamanischen, 
aitolischen,  ainianischen,  phtbiotischen,  lokrischen  and  phokischen  Inschriften.  — 

Betrachten  wir  nanmehr  die  einzelnen  griechischen  Landschaften.  Die 
Pablikation  der  auf  der  athenischen  Akropolis  aasgegrabenen,  von  Lolling 
kopierten  Inschriften  wird  von  A.  Eirchhoff^')  fortgesetzt.  39  Nammem 
wurden  beim  Abbrach  der  Fandamente  des  Romatempels,  30  östlich  vom 
Erechtbeion,  32  östlich  vom  Parthenon  gefanden.  —  Mylonas^')  ver- 
öffentlicht die  im  November  und  Dezember  1887  aaf  der  Akropolis  östlich 
vom  Parthenon  gefandenen  Inschriften,  von  denen  die  beiden  ersten  dem 
5.  Jh.,  die  übrigen  dem  4.  Jh.  angehören.  —  Drei  anf  der  Barg,  vor  der 
Tholos,  aasgegrabeue  Inschriften  werden  von  Georgios^^)  besprochen.  Die 
erste,  ihren  Bachstaben  nach  ans  der  Zeit  zwischen  436  and  403  stammende, 
erwähnt  drei  Epistaten,  die  erwählt  waren,  am  von  den  ansfOhrenden 
Künstlern  zwei  Niken  and  andere  Bilder  abza  nehmen.  Die  beiden  Niken  ge- 
hören sicherlich  za  den  goldenen  Niken  des  Parthenon.  Ein  zweites  Frag- 
ment ist  mit  dem  in  ^Eqyrjfj,.  a^X'  IB86,  S.  269  mitgeteilten  in  Zasammenhang 
za  bringen  and  enthält  in  seinem  ersten  Teile  ein  Verzeichnis  der  mosischen 
Kämpfe  an  den  grofsen  Dionysien  anter  Archen  Aristophon,  330  v.  Chr. 
Der  Chorege  Theramenes  aas  Kephisia  ist  mit  dem  in  einer  Inschrift  vor- 
kommenden Grammateas  des  Js.  320  za  identifizieren.  In  dem  Brachstück 
eines  Probaleama  aas  dem  Ende  des  4.  oder  Anfang  des  3.  Jh.  wird  die 
Belobang  and  Bekränzang  eines  Python,  Sohnes  des  Demeas,  beantragt  — 
Ein  voreaklidisches  attisches  Psephismenfragment  nnd  zwei  aas  dem  4.  Jh. 
V.  Chr.,  die  an  verschiedenen  Stellen  Athens  gefanden  worden  sind,  legt 
Kamanadis^^)    vor.   —    Ein  athenisches  Ehren-  and   Proxeniedekret    für 


58)  X  F-  Kretschmer,  Über  d.  Dialekt  d.  attischen  Yaseninachriften :  ZYglS.  NF.  Bd.  9, 

8.  881 — 488.  —  X  ^-  ^*  Smy  th,  The  Arcado-Cyprian  dialect:  John  Hopkins UniyenityCircalarB 
7,  64,  8.  48/4.  |[Glaasical  R.  8,  8.  48-52  (Ch.  Bennett).]|  Beprint:  Baltimore  1887.  —  X  Ch. 
£.  Bennett,  On  the  sonnds  and  inflections  of  the  Cyprian  dialect:  University  stadies  pnbliahed 
by  the  dniyersity  of  Nebraska  1,  8.  181—94.     |[NPhB8.   1889,  8.  187/8.     (Fr.  Stols).]| 

—  59)  8ammliing  d.  griech.  Dialektinschriften  y.  J.  Bannack,  Fr.  Bechtel,  A.  Besaen- 
berger  n.  s.  w.  Hrsg.  y.  H.  GoUitz  a.  Fr.  Bechtel.  3.  Bd.  1.  Heft:  D.  megarischen 
Inschriften  y.  Fr.  Bechtel.  Göttingen,  Yandenhoeck  n.  Boprecht  gr.  8^  8.  1 — 59. 
M.  2,40.  |[NPhEs.  1888,  8.  284/6.  (Fr.  8tolz);  W8.  f.  kl.  Ph.  5,  8.  982/9.  (P.  Cauer); 
DLZ.  1888,  8.  1214/5  (W.  Dittenberger);  GBl.  1888,  8.  1618.     (£.  8oh.);  BerlPhW8. 

9,  8.  116—20.  (W.  Larfeld).]!  —  60)  Dass.  2.  Heft:  D.  Inschriften  y.  Korinthos, 
Kleonai,  8ikyon,  Phleias  u.  d.  korinthischen  Kolonieen,  y.  F.  Blass.  8.  61 — 116.  M.  2,00. 
|[W8.  f.  kl.  Ph.  6,  8.  678/9.  (P.  Cauer);  NPhBa.  1888,  8.  408/9.  (Fr.  8tola);  DLZ. 
1888,  8.  1814/5.  (W.  Dittenberger).]|  Ygl.  JB.  1887,  I,  128".  —  61)  Dass.  4.  Bd. 
2.  Heft  1.  Abt:  Wortregister  s.  1.  Heft  d.  2.  Bandes,  y.  J.  Bannack.  III  8.  n.  8.  111 
—66.  M.  2,60.  |[CB1.  1888,  8.  1618.  (E.  8ch.);  BerlPhW8.  9,  8.  149— 60.]|  —  62) 
A.  Kirchhoff,  Inschriften  y.  d.  Akropolis  an  Athen:  Berl8B.  1888,  8.  289—54  n.  813 
— 27.  —  63)  D.  Mylonas,  ^EniyQatpal  in  rrje  '^x^onoXeoJs:  BGH,  12,  8.  129—62. 
Aach  separat:  D.  Mylonas,  Inscriptions  de  l'Acropole  d' Äthanes.     Athen,   Wilberg.  24  S. 

—  M.    1,50.  —  64)  n.  reoiqyiosy   ^Ehrty^a^ai  iS  ^An^OTColemg :  ^Effjfi,  a^/.  8}    1887, 


{8.     Griechen.    Brack.  1,69 

Oiniades  ans  Skiathos  stammt  aas  dem  Jahre  des  Archon  Euktemon.^^^')  — 
Nene  attische  Grabschriften  werden  von  Schliemann,^^  10  Grabschriften 
ans  dem  Peiraiens  von  Dragatzis^^)  mitgeteilt.  —  Philios^*)  publiziert 
weitere  Inschriften  ans  fiiensis:  Ehrendekrete  ans  makedonischer  Zeit,  Basen 
mit  der  Widmung  Yon  Rat-  nnd  Volk  für  den  Exegeten  Medeios  ans  dem 
Gesehleehte  der  Enmolpiden,  mit  der  Kttnstlerinschrift  des  Eubnlides,  Sohnes 
des  Encheir,  ans  der  1.  Hälfte  des  2.  Jh.  t.  Chr.,  mit  der  Künstler-  und 
Weihinschrift  eines  Q.  Pompejns.  Die  Basis  GIG.  I  392  wird  in  richUgerer 
Fassung  wiedergegeben.  — 

Holleaax'^o)  dmckt  das  zuletzt  von  Keil,  Sylloge  inscript  Boeoticarum 
No.  31,  S.  116  ff.  veröffentlichte  Dekret  aus  Akraiphiai  vollständiger  wieder 
ab;  die  Inschrift  CIG.  1568  (=  CoUitz,  Dial.-Inschr.  I.  No.  495),  ein 
Besehlnis  der  Orchomenier  beztlglich  einer  Widmung  an  Zeus  Meilichios  aus 
dem  Archontat  des  Damotthidas,  wird  von  Dittenberger^^)  in  dialektischer 
und  grammatikalischer  Hinsicht  besprochen.  —  Lolling^')  beschliefst  seine 
Sammlung  thessalischer  Grabinschriften.  — 

Ein  von  Homolle^')  behandeltes  delisches  Dekret  bezieht  sich  auf 
Arbeiten,  die  von  einem  Künstler  Teletimos  im  Apollotempel  ausgefahrt 
waren,  darunter  die  Statue  der  Stratonike,  Tochter  des  Demetrios  Poliorketes 
and  Fraa  des  Seleukos  I.  —  Das  von  Kumanudis  und  Dittenberger  heraus- 
g^ebene  Opferreglement  von  Mykonos  ediert  Latyschew^^)  in  neuer,  ver- 
besserter Kopie  mit  Angabe  der  abweichenden  Lesarten  und  Ergänzungen. 
—  Unter  Rade ts^^)  Inschriften  aus  Amorgos  befindet  sich  ein  Beschlufs  der 
Stadt  Arkesine  über  Verminderung  der  Anzahl  der  Prozesse,  sowie  ein  Ehren- 
dekret von  Arkesine  für  den  durch  Demosthenes  bekannten  Staatsmann 
Androtion.  Dieser  hatte,  als  Kommandant  der  Stadt,  derselben  Geld  ohne 
Zins  geliehen,  den  Sold  der  Besatzung,  für  welchen  die  Stadt  aufeukommen 
hatte,  ans  eigenen  Mitteln  vorgestreckt  und  die  Kontribution  um  12  Minen 
Ar  das  Jahr  ermäfngt.  —  Eine  von  Hicks^^)  vorgelegte  Inschrift  aus 
Anaphe    nennt   den    bisher   unbekannten   Ktlnstler  Alkippos    aus    Faros.  — 


a.  $3— 32.  Vgl.  JB.  1S86,  I,  76".  —  65)  -2't.  W.  Kov/iavavdtis,  ^yuTfianap'ArriKtSv 
Tuidxia:  ib.  S.  217/8.  ^  66)  Ehrendekret  f)ir  Oiniades  y.  SkUthos:  B«rlPhW8.  9,  S.  802. 

—  67)H.  Sehliemann,  Attiiche  GrabinachrifteD :  MDAI.  13,  S.  207—10  u.  S.  429.  YgL 
BeriPhWS.  8,  8.  643.  (Nene  Orabachriften  aua  Athen).  —  68)  Dragatsis,  Unedierte 
erabMlurifien  an«  d.  Peiraiens:  BerlPhWS.  8,  S.  163/4.  Vgl.  ib.  S.  1687.  ~  X  Zenner, 
D.  im  Pirioa  aofgefoiideiie  phdnikfaclie  Inacbzift:  Z.  1  Kunde  d.  Morgenlandes  2,  Ko.  3  a.  4. 
YgL  J.  UaUTj,  L'inacription  phinicieime  d' Äthanes:  BC.  1888,  No.  28,  S.  38/9.  —  69) 
J.  <Piltoe,  'J37t$y^afai  i|  'EXevülvos.  (ForUets.):  ^^f^lH-  ^QX-  3>  ^^^1  y  S.  109—14  a. 
171—96.  —  70)  M.  Holleanx,  Inscription  d' Acraephiae :  BCU.  12,  S.  306—15.  —  X 
P.  Wolters,  AiebaXsche  Inschrift  aas  Böotien:  MBAL  13,  8.  103.  —  71)  W.  Ditten- 
berger, Commentmtio  de  inscriptione  Orcbomenia.     Ind.  schol.  aest.  Hai.     Halle.     4^.     10  8. 

—  72)  H.  6.  Lolling,  Mitteilnngen  ans  Thessalien.  Grabinschriften.  (Schlnb):  MDAI. 
12,  &  347—64.  Vgl.  id.,  Inschrift  ans  Pharsalos:  ib.  13,  8.  103.  —  X  W.  Prellwits, 
Theasaliea:  BJSJB.  14,  8.  298—303.  Bespricht  mehrere  thessalische  Inschriften.  —  X  J- 
HopkjBS- AbrahaU,  A  new-fonnd  inscription  at  Aegina:  Ac.  No.  863,  3.  168.  —  X 
A.  N.  Stschakarew,  Drei  nnedierte  Inschriften  ?.  Megara.  [Rassisch.]:  J.  d.  kais.  rnss. 
Minist  d.  Volksanfklining  1888,  Mai,  3.  Abt.  8.  1/9.  —  73)  Th.  Homolle,  Un  nonyean 
BOB  d'artiste  grec:  BCH.  12,  8.  419—24.  Vgl.  id.  in  d.  Sita.  d.  soci4t4  nationale  d.  anti- 
((laires  de  France  ▼.  25.  April  1888  (W8.  t  kl.  Ph.  6,  8.  893).  —  74)  B.  Latyschew, 
Bigieai«Bt  sacerdotal  de  Myconos:  ib.  8.  469 — 63.  —  75)  0.  Badet,  Inscriptions  d' Amorgos: 
ib.  8.  224—37.  —  X  £•  Ssanto,  Zn  d.  amorginischen  8taat8schnldarkk. :  AEMÖ  12, 
a  74/7.  —  X  Br.  Keil,  Z.  Testament  d.  Epikteia:  Hermes  23,  8.  289—302.  Nene 
Ulation    n.  Erklimng   der  Inschrift    ans   Thera   CIG.    2448.  —  76)    £.    L.    Hicks,   In- 


1^70  i^'    Qnechen.    Brack. 

Roberts 7^)  giebt  eine  Übersicht  über  die  in  jüngster  Zeit  aaf  Kreta  ge- 
fundenen archaischen  Inschriften  und  die  hauptsächlichsten  aus  ihnen  zu 
gewinnenden  Ergebnisse.  —  Aus  der  Insel  Lesbos  hat  Cichorius^^)  62 
meist  uuedierte  epigraphische  Denkm&ler  zusammengestellt:  aufser  den  beiden 
schon  früher  mitgeteilten  Eatasterinschriften  Ton  der  Akropolis  Ton  Mytilene 
und  einer  Reihe  Grab-  und  Ehreninschriften  u.  a.  ein  Stück  eines  gröfseren 
Monumentes,  welches  den  Augustus  und  seine  nächsten  männlichen  Verwandten 
nannte;  femer  ein  Stück  eines  anderen  Monumentes,  das  den  Germanicns 
und  die  Agrippina  erw  ahnte,  und  mehrere  auf  Potamon,  Sohn  des  Lesbonax, 
mytilenäischen  Gesandten  in  Rom,  bezügliche  Inschriften.  — 

Eine  erstaunlich  reichhaltige  Ausbeute  lieferten  zwei  epigraphische  Reisen 
Sterretts^^)  in  Kleinasien.  Die  erste,  im  Sommer  1884,  führte  von 
Smyma  durch  Earien,  Südphrygieu  und  Kappadokien  bis  Melitene  am  Euphrat 
und  ergab  398,  die  zweite,  im  Sommer  1885  auf  Kosten  von  Miss  Wolfe 
durch  Lykaonien,  Isaurien,  Pisidien  und  Phrygien  unternommene  Expedition 
651  zumeist  griechische  Inschriften,  fast  durchweg  ans  der  Kaiserzeit.  Der 
gröfste  Teil  derselben  ist  zum  erstenmale,  die  übrigen  in  berichtigter  Lesung 
ediert.  Die  geographischen  Resultate  sind  in  4  von  Kiepert  nach  dea 
Messungen  und  Notizen  Sterretts  hergestellten  Karten  niedergelegt.  —  Den 
verschiedensten  Plätzen  Kleinasiens,  wie  Smyma,  Magnesia  am  Sipylos, 
Thyateira,  Pompejopolis  u.  s.  w.  gehören  die  Ton  Kontoleon ^^)  und  die  yon 
Lechat  und  Radet^^)  veröffentlichten  Inschriften  an,  speziell  der  Land- 
schaft Aeolis  diejenigen  Baltazzis;^^)  aus  einer  der  letzteren  lernen  wir 
einen  neuen  Monat  des  Kalenders  von  Kyme  kennen,  den  Ameloios.  —  Ein 
in  Priene  ausgegrabenes  Fragment  stammt  wahrscheinlich^^)  von  einem  Ehren- 
dekret. —  Cousin  und  Diehl^^)  bieten  Inschriften  aus  Mylasa,  namentlich 
gröfsere  Bruchstücke  von  Ehrendekreten  und  Verkaufskontrakten,  Paton^^) 
Inschriften  aus  Myndos,  daranter  Verzeichnisse  von  Priesterinnen  der  Artemis. 
—  Unter  den  weiteren  epigraphischen  Funden  ans  dem  Tempel  des  Zeus 
Panamaros^^)  sind  hervorzuheben  die  den  Priester  M.  Sempronins  Clemens  und 


scription  with  a  new  artiits'  name  from  Anaphe:  JHSt.  9,  8.  90.  —  77)  £.  S.  Robert«, 
Archaic  ioacriptioiiB  from  Crete:  Clasrical  B.  2,  S.  9 — 12.  —  X^-^&'Oste,  üne  inscriptioiL 
de  Gortyne:  B.  des  Stades  grecqaes  1,  S.  86/7.  —  X  P«  Viereck,  De  titnlo  Cretenai 
GIQ.  2  add.  2661b:  Oeoethliacon  Oottüigenae.  [Miacellanea  philol.  in  honorem  seminarii  phil. 
Gott  —Halle,  Kiemeyer],  S.  54—64.  —  78)  G.  Cichorios,  Inschriften  ans  Leabo« :  BfDAI. 
13,  8.  42 — 80.  —  79)  J.  B.  S.  Sterrett,  An  epigraphical  journey  in  Ana  Minor.  (=: 
Papers  of  the  Amer.  School  ot  claBsical  stadie«  at  Athens.  Vol.  2,  1888/4.)  Boston,  Damrell 
and  Upham.  VII,  344  S.  mit  2  Karten.  D.  2.  {[NPhBs.  1888,  S.  329/32.  (Meister- 
hans); WS.  f.  kl.  Ph.  6,  S.  1473/6.  (K.  Sittl);  BerlPhWS.  9,  S.  21/3.  (W.  Gurlitt); 
CBl.  1889,  S.  393  (B.);  BU.  f.  d.  bayr.  Gymn.  25,  6.  96/9.  (R.  Krambacher);  Ath. 
Ko.  3187,  S.  704.]|  ~  X  id.,  The  Wolfe  expedition  to  Asia  Minor:  ib.  Vol.  3,  1884/5. 
Boston,  Damrell  and  Upham.  VII,  448  S.  mit  2  Karten.  D.  2,50.  | [NPhBs.  1888, 
S.  829—32.  (Meisterhans);  CBl.  1888,  8.  1016/7  (B.);  WS.  f.  kl.  Ph.  5,  S.  1473/6. 
(K.  Sittl.);  GGA.  1888,  No.  15.  (G.  Hirschfeld);  BU.  f.  d.  bayr.  Gymn.  25,  S.  96/9. 
(K.  Krambacher};  Ath.  No.  3187,  S.  704.]|  —  80)  A.  £.  Kontoleon,  ^Eniy^afai 
rrje  ^Eldüüovoi  ^Aaias:  MDAI.  12,  S.  245—61.  —  X  J-  Th.  Bent,  DiecoTeries  in  Asia 
Minor:  JHSt.  9,  S.  82/7.  —  81)  H.  Lechat  et  G.  Badet,  Inscriptions  d'Asie  mineare: 
BGH.  12,  S.  187—204.  —  82)  D.  Baltaaai,  Inscriptions  de  TEolide:  ib.  8.  358—76.  — 

83)  -SV.  W.  Kov/tiavovSrje ,    ^tifutfia  ix  Jl^i^vrjg:   'E^fju  «^/.   3,    1887,    8.  195/8.  — 

84)  G.  Coasin  et  Gh.  Diehl,  Inscriptions  de  Mylasa:  BGH.  12,  8.  8—37.  —  85)  W.  B. 
Paton,  Inscriptions  de  Myndos:  ib.  8.  277 — 83.  —  86)  G.  Deschamps  et  G.  Goasin, 
Inscriptions  du  temple  de  Zeus  Panamaros:  ib.  8.  82 — 104  a.  249 — 73.  —  X  i^-»  In- 
scriptions da  temple  de  Zeas  Panamaros.     La  cons^cration  de  la  chevelore:   ib.  8.  479 — 90. 


§8.     Griechen.     Brock.  171 

Mine  Nadikommen  beti^ffenden  Inschriften,  Widmongen  an  Zeus  Eannokos 
HBd  an  Hera  and  60  Weihinsehriften,  in  denen  das  Haar  geweiht  wurde. 
Letzteres  war  ein  volkstflmlicher  Brauch  an  verschiedenen  Pnnkten  der 
grieehisdien  Welt,  die  von  den  Heransgehem  mit  den  litterariscben  oder 
insehrifUieben  Belegen  anfgez&hlt  werden.  In  Panamara  herrschten  noch 
einige  Besonderheiten:  die  Widmang  geschah  an  Zeus,  nie  an  Hera-,  unter 
den  W^enden  findet  sich  keine  Frau;  auch  Sklaven  waren  zugelassen.  — 
Die  von  Diebl  und  Cousin  im  J.  1887  (BGH.  XL  S.  160)  publizierte  metrische 
lascbrift  ans  Lagina  wird  von  Hula^^)  besprochen,  von  Hicks^®)  in  neuer 
Leseng  wiedergegeben.  —  Dieser  teilt  auch  zwei  Dekrete  der  bisher  nicht 
bekannten  lykischen  Stadt  Lisse  oder  Lissae  mit.^')  —  Aus  dem  Werke 
Sterretts  ttber  die  Ergebnisse  der  Wolfe-Expedition  werden  mehrere  pisidische 
Iiodiriften  von  EaibeP^)  einer  ausführlicheren  Erörterung  unterzogen.  In 
dem  Gebiet  des  alten  Anabura  stehen  auf  dem  Cberreste  eines  halbcylinder- 
förmigen  Gebäudes  4  Inschriften.  Die  beiden  Hauptinschriften  sind  Orakel- 
sprflche,  und  zwar  sind  von  56  Versen  die  14  letzten  erhalten.  Sie  sind 
denen  von  Attalia  nahe  verwandt,  indem  die  Göttemamen  dieselben  und  die 
SprOche  inhaltlich  identisch  sind.  Es  liegen  also  2  Redaktionen  desselben 
Originals  vor.  Die  beiden  anderen  Inschriften  sind  Ehrendekrete,  deren  eines 
vom  Demos  von  Anabura  dem  Attalos,  Sohn  des  Bianor,  gewidmet  ist. 
Dieser,  Bürger  von  Anabura,  stammte  aus  einer  in  jener  Gegend  weitver- 
zweigten Familie,  deren  Mitglieder  inschriftlich  mehrfach  bezeugt  sind.  Attalos 
und  die  übrigen  Geehrten  hatten  die  Sammlung  und  Aufeeichnung  der 
Wflrfelorakel  veranstaltet  und  so  den  Wanderern  zugänglich  gemacht.  In 
ähnlicher  Zeit,  nicht  vor  der  2.  Hälfte  des  2.  Jh.,  sind  3  metrische  Fels- 
inschriften im  Thale  des  Kodja,  südöstlich  von  Anabura,  anzusetzen;  zwei 
derselben  rtihren  von  dem  Dichter  Leontianus,  die  dritte,  eine  Betrachtung 
aber  die  wahre  Freiheit,  von  einem  stoisch  gebildeten  Manne  unfreien  Standes 
her.  —  Hirschfeld *')  veröffentlicht  57  Inschriften,  welche  der  Rittmeister 
W.  von  Diest  im  Sommer  1 886  auf  einer  Reise  durch  das  nördliche  Pbrygien 
nach  Bithynien  gesammelt  hat,  unter  Hinzufügung  der  von  ihm  selbst  im 
Herbst  1882  auf  seiner  paphlagonischen  Reise  gefundenen.  — Mordtmanns^*) 
Inschriften  aus  Bithynien  (Nicomedia,  Pmsias,  Claudiopolis  u.  a.)  gehören 
sämtlich  der  römischen  Zeit  an.  — 

Nene  griechische  Inschriften  aus  Kypern,  die  Ergebnisse  einer  im  April 
und  Mai  1887  unternommenen  Reise,  teilt  Oberhummer^')  mit.  — 

Münze fiM)  —    Die  Neuerwerbungen    des   königl.  Münzkabinetts    bis 


—  87)  J.  Hula,   B.  Xnachrift  ans  La^na:    AEHÖ.  12,  S.  77/9.     Vgl.  JB.  1887,  I,  180^«. 

—  88)  £.  L.  Hicka,  Metrieal  inicription  from  Lagina:  ClaMical  R.  2,  9,.  S.  289—90.  — 
ftf)  id.,  Decreei  from  Limo  or  LiMae  in  Lycia:  JHSt  9,  S.  88/9.  Vgl.  Jane  Harrison, 
InaeriptioB  irith  Lydan  lettres,  from  the  andent  Lydae:  Clauical  B.  2,  S.  2S4/5.  —  90) 
G.  Kaibel,  Inschriften  ao0  Pisidien:  Hermee  23,  8.  532—45.  —  91)  6.  Hirichfeld, 
Inaehiifken  ans  d.  Norden  Kleinaalens,  besonders  aus  Bithynien  n.  Paphlagonien:  BerlSB. 
1888,  S.  868—92.  ~  92)  J.  H.  Mordtmann,  Inschriften  ans  Bithynien:  MDAI.  12, 
S.  168—88.  —  93)  £.  Oberhommer,  Griechische  Inschriften  ans  Cypem:  Mttnchener  SB. 
1888,  8.  305^48  n.  523/6.  —  X  0.  Hoff  mann,  Neae  Lösungsvorschläge  zn  d.  kyprischen 
iMebrifta:  BKI8.  14,  S.  266—98.  —  94)  X  I^-  Brannan,  D.  Münzkunst  d.  Griechen: 
V.  Fek  z.  Meer  Jahrg.  8,  Heft  3,  Sp.  793—813.  —  X  A.  r.  Ballet,  Beschreibung  d. 
a&tikeD  Mfinzen  d.  kdnigl.  Museen  zu  Berlin.  Bd.  1:  Taurischer  Ghersoneeus,  Sarmatien, 
DadeD,  Paononien,  Moesien,  Thraden,  thracische  Könige.  Berlin,  Spemann.  VIII,  357  8. 
■it  8  Hb.  M.  25,00.  —  X  B.  Y.  He  ad,  Catalogue  of  Greek  coins  in  tho  British  Museum. 
Attica,  Megarifl,  Aegiiia.     Bdit  by  B.  Stuart  Poole.     London,  Longman.    LXIX,  174  S. 


J  72  §8-    Griechen.    Brack. 

1.  April  1888,  über  welche  v.  Sallet'^)  berichtet,  enthalten  99  griechische 
Münzen;  anf  eine  derselben  weist  Rhnsopulos^^)  im  besonderen  hin,  aof 
eine  Münze  mit  dem  Namen  der  Hef&akoi^  welche  überhaupt  erst  vor 
wenigen  Jahren  dnrch  nenentdeckte  thessalische  Inschriften  bekannt  geworden 
sind.  —  Sil  ^^)  bespricht  einige  unedierte  und  unsichere  griechische  Münzen 
aus  Phlius,  Issos  und  anderen  Orten.  —  Unedierte  Münzen  aus  einer  groDsen 
Anzahl  kretischer  Städte,  wie  Dreros,  Erannos,  Marina,  Diktynna,  Eltyna, 
Hierapytna,  Itanos,  Polichno,  Rhitymna  u.  s.  w.,  werden  von  Svoronos^^) 
behandelt.  —  Ein  Vortrag  Weils^^)  beschäftigt  sich  mit  dem  vonSalinas 
im  Mai  1888  publizierten  sizilischen  Münzfunde,  in  dem  zum  erstenmale 
zusammen  mit  Münzen  der  sizilisch-punischen  Prägstätten  solche  der  griechischen 
sich  finden.  Die  Vergrabung  der  Münzen  hat  um  das  Jahr  400  stattgefunden. 
Die  Kehrseite  der  Tetradrachmen  mit  den  Eoraköpfen  des  Künstlers  Phry- 
gillos  ist  die  Arbeit  eines  Künstlers  Euarchidas,  nicht  wie  bisher  angenommen 
des  Eukleidas.  — 

Litterarische  Quellen,^^)  —  Nach  einer  neuen  Untersuchung  der 
Frage  entscheidet  sich  Rühl^^^^^)  für  die  Existenz  eines  Historikers  Kadmoa 
von  Milet,  der  eine  xTiatg  'Iwviag  schrieb.  —  Evers^®^)  will  die  Zu- 
verlässigkeit der  griechischen  Berichte  über  Kyros  und  Kambyses  prüfen, 
namentlich  die  Quellen  Herodots.  Die  Überlieferung  über  Kyros'  Verhältnis 
zum  mediscben  Königshause  ist  eine  babylonische;  von  Babylonien  kam  sie 
nach  Kleinasien  und  wurde  schliefslich  von  den  delphischen  Priestern  so  aus- 
gebildet, wie  sie  bei  Herodot  dargestellt  ist.  Geringwertige  Quellen  liegen  auch 
dem  Zuge  des  Kyros  gegen  Babylon  zu  Grunde,  und  die  Nachrichten  über  Kam- 
byses sind,  da  sie  griechische  und  ägyptische  Tendenzdichtung  erkennen  lassen, 
sehr  verdächtig.  Dagegen  geht  die  Geschichte  des  Kroisos  anf  delphische  und 
lydische  Quellen  zurück.  —  In  der  ^Ard-ig  oder  den  läx^ideg  des  Hellanikos 
war,  wie  Niese  ^^>)  vermutet,  der  peloponnesische  Krieg  bis  zu  Ende  erzählt; 
die  Ereignisse  sind  in  der  früheren  Zeit  nach  Königen  und  den  Regierungs- 
jahren  derselben,  von  dem  Jahre  der  Einsetzung  der  neun  jährigen  Archonten 
nach  deren  Amtsjahren  geordnet.  Die  älteste  Zeit  und  die  Sagenbildung  tritt 
stark  in  den  Vordergrund,  während  die  eigentliche  Geschichte  bis  zur  Gegen- 
wart des  Hellanikos  viel  kürzer  behandelt  ist.  Die  Einteilung  in,  wahr- 
scheinlich 5,  Bücher  rührt  erst  von  den  alexandrinischen  Grammatikern  her. 
Die  in  3  Bücher  geteilte  Chronik  der  Herapriesterinnen  war  nicht  anf  Argos 


mit  26  Tfln.     |[Ac.  No.  8S4,  8.  295/6.     (C  Oman);  JHSt.  9,  S.  142.     (W.  W.);  Claasical  R. 

2,  S.  231.  (C.  Oman).]|  ~  95)  A.  ▼.  Sallet,  Erwerbangen  d.  königl.  Münzkabiiiets. 
(Tetradrachmen  y.  Samothrake;  Mflnaen  ans  Heraclea  Bithyniae,  Stratonicea,  Diooloa;  bak- 
triache  RSnignnÜiiseii):  Z.  f.  Nnmiam.  16,  S.  1— S2  mit  Tfln.  1/3.  —  X  W.  Wroth; 
Qreek  coina  acquired  by  tbe  Brituh  Moaeam  in  1887:  Kumiam.  Chronide  3,  Ko.  29,  1888, 
S.  1 — 21  mit  Tfl.  1.  —  96)  Bhnaopalos,  Hezd'aXoij  e.  neae  Münastadt:  Z.  f.  NomUm. 
16,  S.  91/2.  —  97)  J.  F.  Siz,  Monnaiet  grecques,  inMitea  et  incertainet:  Numiam.  Chronide 

3,  Ko.  30,  1888,  S.  97—137  mit  Tfl.  5.  —  98)  J.  N.  Svoronoa,  Monnaie«  crötoiaea 
in^ites  et  incertainea:  R.  nnmism.  3.  a^rie,  tome  6,  1888,  S.  63 — 68  u.  353 — 95  mit  Tfln. 

4,  17   n.  18.  —  X  £•  Babelon,    Aba   de  Carie  (Monnaie):    B.    dea   6tadea    grecques    1, 

5,  88 — 93.  —  X  ^'  Sorlin-Dorigny,  Obole  fan^raire  en  or  de  Cyaiqne:  B.  numiam. 
3.  B&rie,  tome  6,  1888,  S.  1/7.  —  99)  B.  Weil,  Siziliach-puniacher  Münafnnd.  Ardi.  Gee. 
zu  Berlin,  Noremberaitz. :  WS.  f.  kl.  Fh.  5,  S.  1524.  Vgl.  BerlFhWS.  8,  8.  16&2.  — 
Saunas,  Bipoatiglio  di  101  peazi  di  moneta  antica  acoperto  nella  regione  oocidentale  di 
Sidlia:  Notizie  degli  scayi  1888,  Mai,  S.  295-312  mit  Tfln.  16/8.  ~  99«)  (§  7i")  Meyer, 
Ktesiphon.  ~  100)  F.  BUhl,  Über  d.  Historiker  Kadmos  y.  Müet:  NJbFh.  137,  S.  116/9. 
—  101)  Eyers,   s.  o.  {7*.  —  102)  B.  Niese,  D.  Chroniken  d.  Hellanikos:  Hermes  23, 


{8.    Griachea.     Brack.  1^3 

beKfartnkt,  sondern  enthielt  in  Form  you  Annalen  die  Begebenheiten  von 
guu  flellas  bis  anf  die  Gegenwart.  Das  zweite  Bach  schlofs  zwischen  447 
ud  429,  wohl  beim  Beginn  des  peloponnesischen  Krieges.  Die  Chronik  war 
udi  den  Jahren  der  Herapriesterinnen  in  Argos  datiert;  wenn  auch  keine 
azfiTische  Chronik  zn  Grande  liegt,  da  die  Herapriesterinnen  in  Argos  gar 
flieht  eponym  waren,  so  mafs  doch  jedenfalls  Hellanikos  ein  im  Heraion  aaf- 
bewahrtes,  bis  in  die  mythischen  Zeiten  hinaaAreichendes  Verzeichnis  der 
Herapriesterinnen  mit  Angabe  ihrer  Amtszeit  7or  sich  gehabt  haben,  dessen 
Verwendnng  zn  allgemeiner  Datierung  als  sein  Werk  anzusehen  ist.  —  Die 
pseadoisokrateische  Rede  an  Demonikoe  ist  nach  Keil^^')  zwischen  300  und 
100  T.  Chr.  abgefabt  und  an  den  aus  MOnzen  bekannten  König  Demonikos 
Ton  Kition  gerichtet,  welchen  der  Fälscher  wählte,  um  die  Rede  als  Gegen- 
stfick  nnd  Ergänzung  ^er  an  Nikokles  hinzustellen. 

Den  Inschriften-Sammler  Krateros  hält  Krech^^^)  für  identisch  mit  dem 
Sohne  des  Feldberm  Krateros  und  dem  Halbbruder  des  Königs  Antigonos;  er  war 
321  geboren  and  starb  zwischen  270  und  265.  Sein  Werk  enthielt  in  chrono- 
logiseher  Anordnung  vom  6.  Jh.  an  sicher  bis  366,  vielleicht  bis  270  v.  Chr. 
Dicht  nnr  das  urkundliche  Material  selbst,  sondern  auch  Erläoterungen  desselben, 
zu  denen  andere  Inschriften  und  Angaben  von  Scbriftstellem  herangezogen 
worden.  Die  einzelnen  Bttcher  umfafsten  einen  Zeitraum  von  8  bis  11  Jahren. 
Im  zweiten  Teile  seiner  Arbeit  betrachtet  Krech  die  in  den  plutarchischen 
Lebensbeschreibnngeu  des  Themistokles,  Aristides,  Kimon,  Perikles,  Alkibiades 
ohne  Kamennennung  aus  Krateros  entnommenen  Stellen.  —  Das  verlorene 
chronographische  Werk  des  Eratostbenes^®^)  hatte  nur  1  Buch  nnd  be- 
hindelte  unter  dem  Titel  TteQi  XQOVoyga(piwv  die  Frage,  wie  man  eine 
Clut)nographie  abfassen  soll;  als  Ergebnis  hatte  es  den  sogen.  Kanon,  die 
Bestimmung  der  Hanptepochen  der  griechischen  Geschichte  vom  trojanischen 
Kriege  bis  zum  Tode  Alexanders  d.  Gr.  Eratosthenes  beabsichtigte  mit  seinem 
Werke  die  früheren,  zu  Unterrichtszwecken  verfafsten  Cbronographieen,  wie 
das  Marmor  Parinm,  zu  ersetzen,  die  in  ihnen  vorkommenden  Unrichtigkeiten 
aufzudecken  nnd  zu  verbessern  und  den  Grund  zu  neuen  Zeittafeln  zu  legen. 
Somit  war  die  Schrift,  welche  die  zur  Feststellung  des  neuen  Kanons  nötigen 
Erörterungen  enthielt,  zum  gröfsten  Teil  kritisch,  nicht  eine  eigentliche 
Chronographie.  Erst  Apollodor  hat  anf  Grund  des  eratostbenischen  Kanons 
emen  nach  der  Zeit  geordneten  Abrifs  der  Geschichte  geschrieben.  — 

Die  Gestalt  und  die  Gröfsenverhältnisse  der  sogen.  Erdkarte  in  meutern 
Strabonis  beruhen, ^^^)  soweit  eine  Abweichung  von  Eratosthenes  stattfindet, 
auf  Po8idonius.i<>7) 

Die  pseudoplntarchischen  instituta  nnd  apophtbegmata  Laconica,  sowie 
die  Lebensbeschreibung  Lykurgs  sollen  ^^®)  einer  über  spartanische  Verhältnisse 


S.  Sl-91.  —  103)  Br.  Keil,  Epikriüsche  Isokrateastadien :  ib.  S.  S46~91.  —  104)  P. 
Kr«ek,  De  Cnteri  ^fj^oftdrwv  atfvayatyrj  et  de  loda  aliquot  Plotarehi  ex  ea  petitis.  Diaaert 
t.  Berlin.  GreiCiireld  ^Leipsig,  Fock).  *  106  S.  M.  1,20.  i[KPhB«.  1888,  S.  145/6. 
A.  Baaer];  fierlPhV^S.  8,  8.  1592/3.  (Th.  Thalheim).]|  —  X  F-  Bühl,  Zu  Dinon 
U.  Fismt  —  OrdnoDg  d.  BOcher  d.  Diylloe:  NJbPh.  137,  S.  123/9.  —  105)  B.  Niese, 
D.  Chronographie  d.  Bratoatheoea:  flennea  23,  S.  92—102.  —  106)  B.  Zimmermann, 
Pondonioa  o.  Strabo:  ib.  S.  108 — 80.  —  X  ^*  Bage,  Qnaeationea  Strabonianae.  Diaaert 
V.  Uipng.  Jena,  Pökle.  108  8.  M.  2,00.  |[DLZ.  1889,  S.  429—30.  (J.  Partacli).]| 
Giabt  im  2.  Teil  e.  QoellenaDaljae  t.  Bach  16  u.  17.  —  107)  (§9  A^)  Fabriciaa,  Qaellen 
d.  Stiabon.  —  108)  L.  Schanck,  De  Paeado-Platarchi  inatitatia  Laconicia.  Prgr.  d.  Gymn. 
^•rbaig.    4*.     17    8.  —  X  ^-    Graf,    Platarchiachea.     [Entatehangaweiae    d.  Sympoiiaca. 


1,74  i^'     Oriechen.     Brack. 

handelnden,  verloren  gegangenen  Schrift  entnommen  sein.  —  Eock^<>^)  weist 
eine  Reihe  Entlehnungen  Lucians  ans  den  Komikern  nach  und  rekonstruiert 
die  Komikerstellen.  —  Die  Schrift  Tcegi  ix^mtv  des  Dorion,  der  wahr- 
scheinlich in  der  2.  Hälfte  des  1.  Jh.  anzusetzen  ist,  wird  als  die  durch  Pam- 
philus  vermittelte  Quelle  des  Fischkatalogs  bei  Athenaios  VII  dargethan-/^^) 
auf  Dorion  gehen  die  Citate  des  Athenaios  aus  Enthydemos,  Epainetas, 
Archestratos  und  wohl  auch  aus  Numenios  zurflck.  —  Als  zwei  Hauptqnellen 
des  Athenaios  betrachtet  Bapp'^^)  das  alphabetische  Lexikon  des  Pamphilas 
für  die  lexikographischen  Abschnitte  und  das  Werk  des  Seleukos  (zur  Zeit 
des  Tiberius)  über  die  alten  Trinkgelage.  —  Hiller ^^^)  bringt  einen  Beweis 
bei  für  die  Identität  oder  verwandte  Herkunft  des  von  Clemens  Alexandrinas 
und  des  von  Stobaios  benutzten  Florilegiums.  — 

Geographie  ti/nd  Topographie.^^^)  —  Die  Balkanhalbinsel  süd- 
lich des  41.  Breitengrades  wird  von  Tuma^^^)  hinsichtlich  ihrer  Boden- 
gestaltung,  Hydrographie,  der  Wege  und  Verkehrsmittel,  der  klimatische il, 
sanitären  und  produktioneilen  Verhältnisse  betrachtet.  — 

Was  zunächst  Athen^^'^)  anbetrifft,  so  hat  A.  Bötticher^^ß)  der 
Akropolis  ein  gröfseres  Werk  gewidmet.     Nachdem  er  in  der  Einleitung  die 


Keine  Excerpte.  Chronologuche  Beihenfolge) :  Commentatioiies  in  hon.  Bibbeckii  S.  57 — 70. 
—  XX  ^'  Stöwer,  In  quibus  nitantar  aactoribas  Julü  Pollacis  rerum  judicialiam  ennar- 
rationea.  Dissert.  Münater,  Coppenrath.  53  S.  — 109)  Th.  Kock,  Lucian  a.  d.  Komödie: 
RhM.  43,  S.  29 — 59.  Vgl.  P.  Schulze,  Bemerkungen  über  Ladana  YerhSltnia  su  d. 
Komikern:  WS.  f.  kl.  Fh.  5,  S.  1443/5.  —  X  J*  Hanry,  Quibus  fontibua  Aelioa  Ariatidea 
UBUB  Sit  in  componenda  declamatione ,  quae  inscribitur  Ilava&rjvaixoQ,  Augsburg  (Leipaig, 
Fock).  34  S.  M.  0,70.  —  X  H.  y.  Arnim,  Quellenstudien  zu  Philo  y.  Alexandria.  (= 
Fhilolog.  Untersuchungen  hrsg.  y.  A.  Kiefsling  u.  U.  y.  Wilamowitz-Möllendo  rf£. 
11.  Heft.)  Berlin,  Weidmann,  gr.  8».  VU,  142  S.  M.  4,00.  |[WS.  f.  kl.  Ph.  6,  S.  116/8. 
(D.  A.  Hilgenfeld).]!  —  110)  M.  Wellmann,  Dorion:  Hermes  23,  S.  179—93.  —  111) 
K.  Bapp,  Beiträge  z.  Quellenkritik  d.  Athenaeus:   Commentationes  philol.  in  hon.  Bibbeckii 

5.  251—65.  —   112)  E.  Hiller,  Zu  d.   griech.  Florilegien:  NJbPh.  137,   S.  456.  —  X 

6.  Opitz,  Scholiorum  Aeschineorum  qni  fontes  fuerint  quaeye  origo  conlatis  glossographis 
graecis  explöratur.  I.  Prgr.  d.  Gymn.  Dortmund  (Leipzig,  Fock).  4°.  19  S.  M.  0,90. 
|[WS.  f.  kl.  Ph.  6,  S.  543/4.  (J.  Kohm).]|  —  113)  X  <>•  Hirschfeld,  Bericht  fiber 
unsere  geographische  Kenntnis  d.  alten  griech.  Welt:  Geogr.  Jb.  12,  68  S.  ^^  X  ^  l^oii<^l^^~ 
Leclorcq,  Atlas  pour  seryir  &  l'histoire  grecque  du  Curtius.  2.  6dit.  Paris,  Leronx. 
M.  12,00.  —  XA.  y.  Kampen,  Tabulae  maximae.  Tab.  I.  Qraecia  Gotha,  Perthes. 
Fol.  9  BU.  M.  8,00.  1:375,000.  —  X  H.  Kiepert,  Wandkarte  y.  Alt- Kleinasien. 
(1:800,000).  Berlin,  D.  Beimer.  Dopp.-Fol.  6  Bll.  mit  Bemerkungen  4<>.  3  S.  M.  9,00. 
|[BerlPhWS.  8,  S.  1193/4.  (G.  Hirschfeld);  CBl.  1888,  8.  1767/9.]|  —  X  Ph-  -Le 
Bas,  Voyage  arch^ologique  en  Gr^ce  et  en  Asie-Mineure ,  publice  et  common tde  par  S. 
Beinach.  Paris,  Firmin-Didot.  4*^.  XXJY,  167  S.  mit  290  Tfln.  M.  30,00.  [[Classical  B. 
3,  S.  83/5.  (W.  M.  Bamsay).]  —  X  J*  Genterwall,  Pran  Hellas  och  Leyanten. 
Ströftag  tili  lands  och  yatten  i  Grekland  och  Mindre  Asien.  Stockholm,  Bonnier.  48  S. 
M.  1,25.  —  114)  A.  Tuma,  Griechenland,  Makedonien  u.  Südalbanien,  oder  d.  aüdliche 
BalkaDhalbinsel.  Militär-geographisch,  statistisch  u.  kriegshist.  dargestellt.  Hannoyer,  Uel- 
wing.  gr.  8«.  VIII,  329  S.  M.  7,00.  |[Cßl.  1888,  S.  283.  (W.  G.) ;  DLZ.  1888, 
S.  1466/7.  (C.)]|  —  X  H.  W.  Stoll,  Wanderungen  durch  Alt-Griechenland.  2  Teile. 
Leipzig,  Teubnor.  368  u.  410  S.  M.  10,00.  £.  f.  d.  Jugend  beatimmte  Schilderung 
Griechenlands  u.  seiner  baulichen  Überreste.  —  X  K..  Bädeker,  Griechenland.  Handbuch 
fiLr  Beisende.  2.  Auflage.  Leipzig,  Badeker.  CXXH,  389  S.  mit  1  Panorama  y.  Athen, 
6  Karten,  14  Plänen.  M.  10,00.  IP^PhBs.  1888,  S.  206/8.  (K.  Krumbacher);  BerIPhWS. 
8,  S.  785/9.  (Chr.  B.);  RG.  1888,  No.  28,  S.  22.  (S.  Reinach).]!  —X  Meyers  Reue- 
bücher.  Türkei  u.  Griechenland,  untere  Donauländer  u.  Kleinasien.  2.  Auflage.  Leipzig, 
Bibliogr.  Institut  659  S.  mit  9  Karten  n.  27  Plänen.  M.  14,00.  |[BerlPhWS.  8,  S.  277/9. 
(Chr.  B.);  WS.  f.  kl.  Ph.  5,  S.  579—81.  (S.  Herrlich);  Allg.Zg.  1888,  Beilage  No.  298; 
£C.  1888,  No.  28,  S.  21/2.  (S.  Reinach).]|  —  115)  X  B.  Haussoullier,  Äthanes  et 
aes   enrirons.      (=   CoUection    des    Guides-Joanne.      Gr^oe.     I.)      Paris,   Hachette    et    Cie. 


§8.     Griechen.     Brack«  175 

Geschiehte  der  Burg  im  Altertam  and  in  der  Nenzeit  dargelegt  hat,  giebt  er 
eine  knnstgeschicbtÜGhe  Schilderang  der  Akropolis  nnd  ihrer  Denkmäler  in 
den  drei  Perioden :     1)  von  der  ältesten  Zeit  bis  zam  Ende  Kimons ;   2)  zur 
Zeit  des  Perikles  nnd  3)  vom  4.  Jh.  bis  anf  die  Römerherrschaft,   indem  er 
skh  znmeist   den    in    den   neuesten  Forschungen   vertretenen  Ansichten  an- 
sefahefet  —  Dörpfeld^^^;    hält   seine  Anschauung   tlber  die  Baugeschichte 
des   alten  Atbenatempels    auf  der  Akropolis   gegenüber   den   Einwendungen 
Petersens  aufrecht.     Unter  'dem  Tempel  der  Athena  Polias'  sei  der  Parthenon 
n  verstehen,  während  'der  alte  Tempel  der  Athena  Polias'  nicht  das  Erech- 
theion,  sondern  den  jüngst  entdeckten  alten  Tempel  bezeichne.  —  Anderer^ 
seits  fährt  Wernicke  ^^^)  gegen  Dörpfeld  aus,  da^  aus  Pausanias  keineswegs 
die  Existenz    des  Peisistratos-Tempels    noch    in   der  römischen  Kaiserzeit  zu 
entnehmen  sei.  —  Von  den  beiden  Hallen  am  Südfufse  der  Akropolis  erweist 
Dörpfeld  ^^'j  diejenige  zwischen  dem  Theater  des  Herodes    und   dem  des 
Lykurg,    nicht  die  Halle  im  Dionysosbezirk,    als    die  Stoa  des  Eumenes.   — 
Lolling^'^)  meint,  dafs  die  beim  Dipylon  gefundenen  Reste  eines  Monumentes 
out   der  KOnstlerinschrift  des  [EvßovUdrig  fvjxee^og  K^Ttidr^  nichts  zu 
thuB    hätten    mit  der  von  Pausanias  bei  Beginn  seiner  Stadtbeschreibung  er- 
wähnten Statnengruppe  des  Künstlers  Eubulides,  daüs  also  das  Dipylon  nicht 
als  Anfangspunkt  der  Stadtwanderung  des  Pausanias  bezeugt  sei.   —  Milch- 
höfers  ^*^)  Bericht  über  die  Altertümer  der  attischen  Landschaft  wird  fortgesetzt. 
—  Die  Gräberstrafse    bei    der  Hagia  Trias  ist  älter  als  der  peloponnesische 
Krieg,  wie  Köhler^*^)  aus  mehreren  von  ihm  neu  publizierten  Grabinschriften 
folgert  — 

Im  Peloponnes^^^)    hat   die  Topographie  Olympias  durch  Auffindung 


LXXXm,  216  S.  mit  4  Karten,  10  FlÜDen.  fr.  12.  |[BerlPhWS.  S,  8.  1279-^81.  (P. 
B&angarten):  WS.  1  kl.  Ph.  6,  S.  203/6.  (P.  Weizsäcker);  SC.  1888,  No.  28, 
S.  23/3.  (S.  Keinach);  Atli.  No.  3187,  S.  695/6;  JHSt.  9,  S.  391/4.  (E.  A.  Q.) ; 
C:»sü:al  R.  3,  S.  62.  (H.  F.  ToKer).]|  —  X  Pr.  Baomgarten,  £.  Bandgang  darch  d. 
luBfla  Atbeiu.  Leipzig,  Hinel.  gr.  S"".  VI,  83  S.  M.  2,00.  l[Gfil.  1889,  8.  92/3;  DLZ. 
1889,  S.  471/2.  (Ad.  Michaelia);  ZOG.  3»,  8.  1041.  (H.  Swoboda).]'  Nur  e.  Nea- 
liearbeitaiig  d.  im  Voxjahre  erachienenen  Programmabhandlung.  Vgl.  JB.  1887.  I,  117^^. 
—  X  P.  Weissacker,  Über  d.  Topographie  d.  atheniachen  Agora  bei  Paasanias:  Vorhandl. 

4.  39.  Teraammlang    deaticher  Philologen    a.  SchalmSnner   in  Zürich.     [Leipzig,    Teabner]. 

5.  210—26.  VgL  JB.  1887.  1,  118".  —  X  Crow  and  Clarke,  The  Athenian  Pnyx: 
Papen  of  the  Amer.  achool  of  clamical  atudies  at  Athens.  [Boston,  Danirell]  4,  8.  205 — 60 
Tith  a  nuqi.  —  X  A.  MilchhSfer,  Attische  Stodien.  1.  o.  2.:  DB«.  14.  Jahrg.  Heft  6, 
8.  409—18,  Haft  8,  8.  204—17.  —  116)  A.  Bötticher,  D.  Akropolis  y.  Athen.  Nach 
c.  Berichten  d.  Alten  n.  den  neneaten  Erforschungen.  Berlin,  8pringer.  gr.  8^.  XY,  295  8* 
■it  S<  Tfla.  M.  20,00.  |[NPhRs.  1888,  S.  151/4.  (H.  Neuling);  CBl.  1888,  S.  215/7'* 
BtrlPhWS.  8,  S.  240/3.  (B.  Weil);  DLZ.  1888,  8.  437—40.  (A.  Michaelis);  GBl.  d. 
BaarerwaHoBg  8,  8.  80/1.  (R.  Borrmann);  Jü8t  9,  8.  137/8.  (P.  G.).]|  —  117)  W. 
Dörpfeld,  D.  alte  Athenatempel  auf  d.  Akropolis.  III.:  MDAI.  12,  S.  190—211.  —  118) 
K.  Wersieke,  Paosaniaa  n.  d.  alte  Athenatempel  anf  d.  Akropolis:  ib.  8.  184/9.  119)  W. 
Dörpfeld,  D.  Stoa  d.  finmenes  in  Athen:  ib.  13,  8.  100/2.  -  120)  Lolling  u.  Wol- 
t«rs,  Z.  Monument  d.  Enbalides.  (Bedentang  für  d.  Topographie  Athens.  Z.  sogen.  Nike): 
tb.  12,  &  365 — 71.  —  121)  A.  Milchhöfer,  Antikenbericht  aas  Attika.  (ForUetzang):  ib. 
8.  277—330  mit  Tfln.  9  u.  10.  —  X  £•  8ittl,  Spaziergange  am  Athen:  BerlPhWS.  8, 
Si  738/9  u.  802/4.  Vgl.  Chr.  B(elger),  D.  modernen  OrtsbeEeichnungen  im  Piraaa:  ib. 
3.  451/2.  —  XW.  Coflhing,  The  theatre  of  Thoricos:  Pipers  of  the  Amer.  achool  of 
elsiVMl  atndiea  at  Athena  4,  8.  23—34  mit  Tfln.  1/7.  —  122)  U.  Köhler,  D.  Grab- 
ititte  bei  d.  Hagia  Trias:  Hermes  23,  8.  474/7.  —  123)  X  A.  Philippson,  3.-5. 
Bendit  fiber  Beisen  im  Peloponnea.  Geologisches  Über  d.  Isthmos  ▼.  Korinth:  Verhandl. 
i.  Bert  Oaa.  fUr  Srdknnde  15,  No.  4/7.  —  X  H.  G.  Lolling,  £vußoXai  eis  r^r 
X9iiay^a^4^v  r^s  MBya^iSov.  ^ßfrjfi,  d^x-  ^f  1887,  8.  201 --IS.  —  X  -^*  Taovvrag, 


IJ6  §B.     Griechen.     Brück. 

der.  Bauinschrift  des  Leonidaions  eine  wertvolle  Bereichemng  erfahren.  Auf 
Grand  derselben  ist  jetzt  endgültig  festgestellt,  dafs  der  sogen.  Sttdwestban  das 
Leonidaion  war,  da  die  Fragmente  der  Inschrift  ^ewvidrjg  A^iotov  Nd^ioq 
inoilrjaev  von  dem  Architrav  des  Sfldwestbaos  stammen.  Die  Inschrift  ist, 
wie  Treu^'^)  auseinandersetzt,  nur  in  ihrem  ersten  Teile  erhalten  und  be- 
zeichnete in  ihrer  Vollständigkeit  den  Naxier  Leonidas,  Sohn  des  Leotas, 
nicht  nur  als  Erbauer,  sondern  auch  als  Stifter  des  Gebäudes.  Der  Irrtum 
des  Pausanias,  der  den  Leonidas  einen  Eleer  nennt,  ist  daraus  zu  erklären, 
dafs  zu  seiner  Zeit  die  Inschrift  bereits  übertüncht  war.  Diese  war  sicher 
auf  zwei,  möglicherweise  auf  allen  vier  Seiten  des  Gebäudes  wiederholt  and 
rührt  nach  Köhler  aus  der  Zeit  zwischen  350  und  250  v.  Chr.  her.  — 
Robert  ^>^)  bemerkt,  da£s  die  olympische  ayo^  nicht  auf  der  Altis,  sondern 
zwischen  der  Südmauer  derselben  und  dem  Alpheios  lag,  dafs  die  Altäre  der 
Artemis  agoraia  und  des  Zeus  agoraios  südlich  oder  südöstlich  vom  Leonidaion 
standen,  und  dafs  femer  die  Proedria  direkt  mit  dem  Buleuterion  verbunden, 
vielleicht  der  quadratische  Mittelbau  desselben  war.  —  Über  den  Tempel  des 
Apollon  zu  Delphi  und  seine  noch  vorhandenen  Überreste  handelt  Mid- 
dleton.^^®)  —  Die  Stadt  Abdera  lag,  nach  einem  Aufsätze  Regeis, ^'^)  in 
der  Nähe  der  alten  Mündung  des  Nestos  auf  dem  Gap  Balustra;  aus  ihren 
Trümmern  wurde  im  Mittelalter  die  Stadt  Polystylon  erbaut.  — 

Paton^*^)  bestimmt  die  beiden  von  Theokrit  erwähnten  kölschen  Demea 
Haieis  und  Phyxa,  wie  vermutlich  statt  Pyxa  zu  schreiben  ist.  —  Die  vou 
Koldewey  aufgenommenen  Stadtpläne  von  Arisba  und  Eresos  auf  Lesbos 
wurden  durch  Gurtius^^^)  vorgelegt.  Die  Altstadt  von  Eresos  war  von 
einer  fünfthorigen  Polygonmauer  umgeben,  welche  die  Abhänge  des  Berges 
mit  einschlols  und  dem  Kamme  der  unteren,  den  Fufs  des  Berges  bildenden 
Höhen  folgte.  — 

Glarke^^^)  stellt  die  Lage  der  Städte  Gargara,  Lamponia  und  Pionia 
in  der  Troas  fest.  —  Die  Stadt  Kane  fand  Schuchhardt^'^)  am  Fufse 
des  Karadagh,  hinter  den  Arginusen,  umgeben  von  einer  Reihe  von  Wart- 
türmen, welche  nur  Beobachtungszwecken,  nicht  zugleich  als  Grenztürme 
dienten,  und  mit  Pergamon  durch  eine  Linie  kleiner,  zum  Signalgeben  ein- 
gerichteter Kastelle  verbunden.  In  der  Mitte  eines  solchen  Kastelies  befand 
sich  für  gewöhnlich  der  Wartturm,  auf  der  einen  Seite  die  Cisterne,  auf  der 


'ExS^Ofirl  eis  ro  vSto^  rijs  ^vyoe:  "Ecria  No.  610,  S.  576/9  u.  No.  611,  S.  590/4. 
Seise  ▼.  Tripolis  ttber  Mantinea  a.  Orchomenoe  zum  Krati«.  —  124)  Treu,  Über  d.  Bau- 
inschrift  d.  LeonidaionB  in  Olympia.  Arch.  Qee.  zu  Berlin,  Sitz.  y.  7.  Febr.:  DLZ.  1888, 
S.  286.  Vgl.  WS.  f.  kl.  Ph.  5,  S.  846/7.  —  BorlPhWS,  8,  S.  415.  —  125)  C  Robert, 
Olympische  Glossen:  Hermes  23,  8.  424 — 58.  —  126)  J.  H.  Middleton,  On  the  temple 
of  Apollo  at  Delphi.  Cambridge  Antiqaarian  Society,  Sitz.  v.  5.  März:  Ac.  No.  828,  S.  192. 
—  X  H.  L.  Fischer,  Xikopolis:  Z.  f.  büd.  Kirnst  23,  S.  293/8.  Vgl.  Doich  TheoeaUen: 
Olobas  53,  S.  276—80,  292/4  a.  310/4.  —  X  ^-  Papakon stantinos,  'laroQUiij  re  xai 
yeafyoay)iX7j  i^evva  neoi  rov  nv^ifvoe  tov  a^;|fa/ot)  Maxe8oPueov  ßaaikeiov  ifro«  r^i 
'Hfiad-ias.  Bissert.  ▼.  Leipzig.  Athen,  typ.  Staarianos.  80  S.  —  127)  W.  Regel,  Abdera: 
MDAI.  12,  8.  161/7.  —  128)  W.  B.  Paton,  Theocritos  Idyll.  7,  Haleia  and  Pyxa:  Claaai- 
cal  R.  2,  8,  S.  265.  —  129)  £.  Cnrtias,  Über  d.  Stadtpläne  y.  Arisba  a.  Eresos  aaf 
Lesbos.  Arch.  Ges.  zu  Berlin,  Junisitz:  WS.  f.  kl.  Ph.  5,  S.  939.  Vgl.  BerlPhWS.  8, 
S.  952.  —  X  L.  de  Launay,  Histoire  g6ologiqae  de  Lesbos  et  Thasos:  RA.  1888,  S.  242 
— 53  mit  2  Karten.  Mit  besonderer  Hervorhebong  d.  fttr  d.  Archäologen  wichtigen  Qesichts- 
ponkte.  —  130)  J.  Th.  Clarke,  Gargara,  Lamponia  and  Pionia.  Towns  of  the  Troad: 
Amer.  JArch.  4,  3,  S.  291—319.  —  131)  0.  Schachhardt,  Über  einige  Pankte  d.  perga- 
menischen  Landschaft  Arch.  Ges.  zu  Berlin,  Winckelmannsfest  am  9.  Des.  1887  :  WS.  f.  kL  Ph. 
5,    S.  61/2.     Vgl.  BerlPhWS.  8,    S.  94.  —  X  id*>   ^-  makedonischen  Kolonieen  zwischen 


§8.     GricchoD.     Brück.  177 

uderen  die    Gr&lmtatte,    etwas   abseits   eine  Menge   gleichförmig   gebauter 
Hkflcben.     Im   Osten     ziehen   sich    in   geschlossener  Masse  von  den  Ealkos- 
<liellen  bis    in    die   fa3nrkanische  Ebene  hinab  die  makedonischen  Pflanzstftdte 
Tbyitdra,  KakrassL,   Apollonis,  Mostene,  Hyrkanis,  deren  Lage  Schochhardt 
ii  einem  späteren   Aufsätze  nachweist.    Hier  ftthrt  er  auch   aas,   dafs   diese 
pjmm&lisigen  makedonischen  Militftrkolonieen  noch  nicht  Yon  Alexander  d.  Gr. 
sdbfit,  sondern    erst    im   3.  Jh.  y.  Chr.  von  den  Selenkiden  wohl  als  Grenz- 
schiitz  gegen  die   Gallier  angelegt  worden  sind.     Zum  pergamenischen  Reiche 
feiiörten  sie  erst  seit    der  Schiacht  bei  Magnesia;    nud  es  scheint,    dafs  die 
Attiiiden  durch    die     attalischen  Nengründungen  Apollonis,    Stratonike   und 
Attileia  in  jener  Gegend  ein  nationales  Gegengewicht  gegen  das  starke  fremde 
Element,  das  damals   ihrer  Herrschaft  einverleibt  wurde,  schaffen  wollten.  — 
Mit  der  Geographie   und  Topographie  der  Eaikosebene  beschäftigt  sich  anch 
Thrämer^")  in  seinem  Werke  Tergamos'.    Im  ersten  Kapitel  des  2.  Baches 
«ntersacht   er    die  Ausdehnung  der  Landschaft  Teuthrania  und  die  Liage  der 
zigebörigen  Städte.      Die  Stadt  Teuthrania   selbst   wird    zwischen  Pergamon, 
Atameos,  Pitane  und  Elaia  auf  einem  Hügel  nordwestlich  des  unteren  Ktokos 
angesetzt.  —  Nach   den  Ermittelungen  Conzes^'')  lag  Teuthrania  etwa  halb- 
wegs zwischen  Pergamon  und  dem  Meere  auf  der  sich  über  der  Ka'ikosebene 
erbehenden,   hent  Ajios  Ilias  genannten  Höhe.     Auf  dem  höchsten  Berggipfel 
stand  eine  kleine    hefestigte  Ansledlnng,    während    in    späterer  Zeit  sich  am 
Fnise  des  Berges  eine  Niederlassung  bildete.  —  Humann  ^'^)  beschreibt  die 
von  ihm  im  Jahre   1880   bei  Magnesia  am  Sipylos    entdeckte  Felsburg,    auf 
welche  sich  seiner  Meinung  nach  die  Sagen  von  Tantalos  beziehen,  ferner  das 
in  einer  Felsnische  künstlich  hergestellte  Eybelebild  und  eine  viereckige  Aus- 
höhlung auf  einer  Felsspitze,  den  sogen.  Thron  des  Pelops.  —  In  dem  auf 
€äner  Höhe    zwischen    den  Dörfern  Djimi    und  Earowa,    nördlich    des    alten 
Halikamafe,  befindlichen  Trümmerfelde  innerhalb  eines  grofsen  Mauerringes 
gfauibt  Judeich  ^'^)  die  Reste  von  Pedasa  zu  erkennen.    Eine  hellenistische 
Insehrift  anf  einem  Architrav  nennt  die  Palästra  der  Stadt.     Judeich  fügt  bei, 
was  aas  Schriftstellern  (Herodot,  Aristoteles,  Strabon  u.  a.)  oder  Inschriften 
über  die  Geschichte  der  Stadt  Pedasa  bekannt  ist  —  Mit  Hilfe  neugefundener 
Inschriften  ist  es  Bent^^^)  gelungen,  die  Städte  Kasarea,  Lydae  und  Earya 
an  der  karisch-lykischen  Küste  zu  bestimmen.  —  Partsch^'^)  vermutet  den 
BOdi    in   der  Eaiserzeit  thätigen  Vulkan  Argaios  (Erdschias  Dag)  in  Eappa- 
dokien  als  das  Gebiet,  in  welchem  sich  der  durch  die  Thatsache  vulkanischer 
Ausbrüche  veranlafste  Mythos  vom  Typhoeus  ursprünglich  entwickelt  hat  — 
Zwei    von  Carletti   und  Ohnefalsch-Richter   aufgenommene  genaue  Pläne 
der  Stadt  Idalion    anf  Eypem   und    deren  Umgegend   werden  von  letzterem 
/        aitgeteilt  und  mit  Erlänterungen  versehen.^^®)  — 

I 

\  Hom«  a.  Saiko«:  HDAI.  13,  8.  1—17.  —  132)  Ed.  Thramer,  Pergamos.  Untennchangen 

fiicr  d.  FrfibgMeliielitd  Kleinasiena  a.  Griechenlands.    Leipzig,  Teubner.    gr.  S^.    X,  482  S. 

na  I  Xaiie.    M.    l0,OO.      |[Cfil.  1889,    S.    462/8.     (Slgr.)]|  —  133)  A.  Conze,   Ten- 

OoBBa-  JCDitL   12»  S.   149 — 60  mit  Tfln.  4  u.  5.  —  134)  C.  Hamann,  D.  Tantaloabnrg 

t  m  Si^Jm:  ib.  18,  8,  22 — 41mitTfl.  1.  —  135)  W.  Jadeich,  Fedaaa:  ib.  12,  S.  331—46. 

\  ^  1S6^  J.   Th.  Baut,     Three    andent  cities   on  the  coast  of  Aeia  Minor:   Ath.  No.  3161, 

^        i  ^71,        ' yc  W*.    M.    Samsay,   Antiqaitie«    of  Soathern  Phrygia   and   the   border    lands. 

l  tmi  3  '  The  Thrygo-J^i^i^^'^  trontier:  Amer.  JArch.  4,  S.  6-- 21,  259—83  a.  S.  320  mit 

/     Ym^    9      '  a    IST^    ^'  P^^'tBch,   Qeologie  a.  Mythologie  in  Kleinaüen:    Fhilolog.  Ab- 

SkI/'  M  Hart»  ».  70.  GeburUtag  dargebracht  [Berlin,  Herta],  8.  106—22.  —  X 
\msämBgeu^  ^.  ^„ycli  Bithynien.  E.  kleinasUtiache  Beiae,  aoageführt  im  Herbat  1887: 
Ä  ^^^^^^'J^^^^a.    18 **•  —  138)  M.  Ohnefalach-Eichter,  Topographical  atadiea 


1,78  i^'     OriecheD.     Brack. 

Auch   ttber   die  Topographie    der  griechischen  Kolonieeo    in  Sizilien 
und  Italien  liegen  einige  Arbeiten  and  Notizen  vor.^^^;  — 

Ikxrstellwngen  der  griechischen  CrCsamtgeschU^Ue.    Der 

zweite  Band  Yon  Basolts^^^)  griechischer  Geschichte  nmfafst  den  Zeitraum 
vom  Jahre  500  bis  znm  Beginne  des  peloponnesischen  Krieges,  wiederum  anter 
vollständiger  Angabe  der  Qaellen  and  der  neueren  Litteratar.  In  den  Qaellen- 
tLbersichten  sowohl,  welche  den  einzelnen  Paragraphen  vorangeschickt  sind, 
als  auch  in  den  Anmerkungen  stellt  B.  eingehende  qaellenkritische  Unter- 
suchungen an,  wie  z.  B.  Aber  die  plutarchischen  Lebensbeschreibungen  des 
Aristides,  Themistokles,  Kimon,  Perikles;  hervorzaheben  ist,  dafs  die  Glaab- 
wttrdigkeit  des  Ephoros  ftufserst  gering  veranschlagt  wird.  Auch  den  chro- 
nologischen Fragen  sind  ausführliche  Erörterungen  gewidmet,  aus  denen  B. 
mehrfach  von  den  bisherigen,  namentlich  von  denen  Dnnckers,  abweichende 
Ansätze  gewinnt.  —  Der  zweite  Band  der  griechischen  Geschichte  von 
E.  Curtius,^*^)  welcher  im  Berichtsjahre  in  neuer,  verbesserter  Auflage  er- 
schienen ist,  hat  eingreifendere  Veränderungen  als  der  1.  Band  erfahren^ 
wenngleich  auch  hier  die  Darstellungsweise  im  grofsen  und  ganzen  dieselbe 
geblieben  ist.  Direkt  umgearbeitet  sind  die  Ausführungen  über  die  Eut- 
Wickelung  der  griechischen  Kunst  nach  den  Perserkriegen,  speziell  über  die 
kimouischeu  und  perikleischen  Bauten  auf  der  Akropolis  zu  Athen,  über  den 
Parthenon  und  über  den  Bau  der  Propyläen,  eine  Folge  der  neuesten  Aus- 
grabungen auf  der  Akropolis.  Perikles  wird  gegen  die  Vorwürfe,  welche  in  letzter 
Zeit  von  verschiedenen  Seiten  wider  ihn  erhoben  worden   sind,  als  Feldherr 


in  Cypraa.  Ancient  Idalion  and  neighboarhood:  The  Owl.  No.  6,  S.  41/7  mit  2  Plänen, 
No.  7,  S.  54/6.  —  '^  B.,  ZimmBTtr ,  D.  englische  Oeneralstabskarte  ▼.  Gypern:  BU.  f.  d. 
hayer.  Oymn.  24,  S.  152/7.  224/9  n.  328— -33.  Vgl.  T.  tfassarani,  Cipro  antica  e  mo- 
derna:  Naova  Antologia  13,  5  n.  6.  —  X  A.  P.  di  Ceinola,  Salamina  (Cipro).  Storia, 
tesori  e  antichitii  di  Salamina  nell'  isola  di  Cipro.  Torino,  Löscher.  335  S.  mit  Karte. 
M.  20,00.  ~  139)  X  P-  Fr«d6,  Excnrsion  en  Sicile.  Paris,  Delagrave.  227  S.  —  X 
M.  Cntrera,  L'Anopo  et  TOlympieom  (Siracasa):  Sicilia  artistica  1,  S.  42/5  mit  Tfln.  24/6. 
Vgl.  Fr.  S.  Cavallari,  Avanzi  colossali  di  an  maro  in  Siracasa:  Kotine  degli  scari  1888, 
Febr.,  S.  145.  —  X  ^'  Schabring,  Topografia  storica  di  Agrigento,  trad.  dal  ted.  da 
6.  ToniazsEo.  Torino,  Löscher.  232  S.  mit  2  Karten.  M.  5,00.  —  X  ^-  Patricolo, 
Tempio  della  Concordia  in  Qirgenti.  Belarione.  Palermo,  tip.  dello  Statnto.  1887.  4^. 
14  8.  mit  2  Tfln.  —  X  0.  Carotti,  Passeggiate  nella  Magna  Greda.  Milano,  Bortolotti. 
120  S.  M.  1,50.  —  X^*  diLorenso,  Scoperte  in  Laasaro  (Lacania),  forae  l'antica 
Leacopetra:  Notirie  degli  scavi  1888,  Janaar,  S.  67/8.  —  140)  Q.  Basolt,  Oriediiache 
Geschichte  bis  z.  Schlacht  bei  Chaironeia.  2.  Teil:  B.  Perserkriege  a.  d.  attische  Reich. 
(=  Handbftcher  d.  alten  Gesch.  2.  Serie  1.  Abt.)  Gotha,  Perthes,  gr.  8°.  XVI,  608  S. 
M.  12,00.  |[KPhBs.  1888,  S  173/4.  (A.  Baaer);  CBl.  1888,  S.  1371/2;  BerlPhWS.  8, 
S.  1408—12.  (Holm);  DLZ.  1888,  S.  1528—30.  (S.  Braok);  WS.  f.  kl.  Ph.  6, 
S.  839—42.  (W.  Nitsche);  ZOG.  40,  S.  53/5.  (J.  Rohrmoser);  Rhein.  Jbb.  86.  Heft, 
S.  270/1.  (A.  Wiedemann);  BC.  1889,  No.  6,  S.  106/6.  (T.  R.)]|  —  X  V.  Daruy, 
Hist  des  Grecs.  Tome  3:  Da  traitö  d'Antalcidaa  ä  la  raine  de  la  Gi^  ext4rieare.  Paris, 
Hachette.  M.  32,00.  |[RC.  1889,  No.  12,  8.  224/6  (Th.  Reinach);  Satorday  R.  No.  1734, 
S.  86.]  I  —  X  Ch.  Norm  and,  Hist.  grecqae  depais  lee  origines  jasqa'ä  la  conqadte  romaine. 
Paris,  Alcan.  500  S.  mit  4  Karten.  M.  3,50.  —  X  £•  Abbott,  A  hist.  of  Qreeoe. 
Part.  1 :  From  the  earliest  times  to  the  jonian  revolt.  London,  Rirington.  568  S.  10  S.  6. 
|[Ac.  No.  859,  S.  254;  Satorday  R.  No.  1707,  S.  57;  Classical  R.  3.  S.  52/3  <L.  Whi- 
bley);  JHSt  9,  S.  389—91  (A.  G.)]|  —  X  £.  Cartias,  Hist  de  Grecia,  trad.  por 
Garcia  Moreno.  6/7.  Madrid,  Gazray.  4<».  365  a.  408  S.  ä  M.  6,00.  —  X  O.  F. 
Hertsberg,  Storia  della  Greda  e  di  Roma.  Diap.  1—10.  Milano,  YaUardi.  S.  1—528. 
—  141)  £.  Cartias,  Griechische  Gesch.  2.  Band:  Bis  z.  Ende  des  peloponneaiachen 
Kriegs.  6.  verb.  Aaflage.  BerUn,  Weidmann.  III,  888  S.  mit  1  Karte.  M.  10,00.  IfWa 
1  kl.  Ph.  5,  S.  1217—20  (W.  Nitsche);   Olasaioal  R.  2,  S.  254/5  (A.  H.  Cooke).]|  — 


§8.     Griechea.     Brnck.  179 

wie  als  Staatsmann  verteidigt  —  Die  vonRühl  gesammelten  and  herausgegebenen 
Abhandlungen  Ad.    Schmidts i^')  sind  sämtlich  schon  früher  publiziert. 

AUertHnh^Tm^^^)  Schal thefs^^^)  bietet  Ergänzungen  zu  der  Arbeit 
Häderlis  über  die  hellenischen  Agoranomen.  £r  fügt  zu  den  von  Häderli 
zusammengestellten  Inschriften ^  in  denen  Agoranomen  genannt  werden,  die 
§eit  1884  nea  anfj^efondeneQ  hinzu;  aus  ihnen  ergiebt  sich  fttr  Thespiai  die 
Existenz  ¥on  3 jährlichen  aywvafxoi;  ferner  werden  in  Tralleis  und  Eiiythrai 
Agoranomen  von  nnr  Tiermonaüicher  Amtsdauer  bezeugt.  Besonders  be- 
handelt werden  diejenigen  von  Delos;  der  ayoQceyöfjiog  elg  Jfji.ov  ist  ein  von 
Athen  hingeschickter  Beamter,  während  unter  den  sonst  noch  erwähnten 
Agoranomen  klemchische  Beamte  zu  verstehen  sind.  Die  von  Häderli  ge- 
kognete  Eponynüe  der  Agoranomen  und  Astynomen  ist  doch  schon  fGür  eine 
T^li&ltnism&fsig  firäfae  Zeit  wahrscheinlich.  Von  den  Agoranomen  zu  trennen 
sind  die  ai%ijjvctt,j  die  nicht  eine  Behörde  mit  polizeilichen  Funktionen, 
sondern  nnr  temporär  fangierende  Kommissionen  behufs  Einkaufs  von  Ge- 
treide waren.  —  Für  eine  groüse  Anzahl  griechischer  Tempel,  sowohl  auf 
dem  griechischen  Festlande,  wie  auf  den  Inseln  und  in  Kleinasien,  erörtert 
Swoboda^^^)  die  Verwaltung  der  Tempelschätze.  £r  betrachtet  alsdann  die 
£inrichtnng  der  le^orcafiiat  und  findet  für  eine  Reihe  von  Gremeinden  bei 
aller  sonstigen  Terschiedenheit  eine  gleiche  Trennung  der  städtischen  und 
heiligen  Gelder.  Schliefslich  fafst  er  die  aus  den  Inschriften  entnommenen 
Einzelheiten  za  einer  Übersicht  der  Tempelverwaltung  zusammen.  —  Die 
auf  ELanf  nnd  Verkauf  von  Priesterämtem  in  Griechenland  bezüglichen 
Inschriften  bespricht  Lehman n.^^^)  In  einem  Ehrendekret  aus  Mykonos  ist 
Dor  von  dem  Kauf  eines  Priesteramtes  die  Rede;  dagegen  werden  in  vier 
Dekreten  aas  H^ilikarnafs,  Kalchedon,  Rhodos  nnd  Prione  von  Staats  wegen 
fiber  den  Kauf  bez.  Verkauf  von  Priesterwtlrden  Bestimmungen  getroffen, 
imter  teüweis  noch  erhaltener  Angabe  des  Preises,  der  Einkünfte  und  Privi- 
legien des  Priesters  nnd  seiner  Verpflichtungen.  Es  folgen  zwei  Inschriften 
ans  Tomoi     und  Kalchedon,   welche  ähnlichen  Inhalts    sind,   aber    nur    von 


X  H.  Dancker,    Ori6chi«che  Gesch.  bii  s.  Tode  d.  PerUües.     (Im  Freiie   ermäfaigte  neae 

Aug.    T.    Bd.     5/S     d.  Gesch.    d.  AltertamB).    Lief.  1 — 16.     Leipzig,   Dancker   n.    üumblot 

l  SL  2,00.  —  ><  ^-  PfttB,  Hift  Dantellangen  a.  ChankteriBtiken,  für  Schale  a.  Hau  ge- 

«BirnnH-    o.    bearbeitel.     1.    Bd.    Gesch.   d.    Altertama.    8.    omgearb.  Aufl.    y.    J.    Aabach. 

L  AbL:  d.  Orient  a.  d.  Qrieeheii.  Köln,  Da  Mont-Schaaberg.  XI,  396  S.  M.  4,60. 
[XPUU.   1889,   S.    94/5;  ZGW.  42,  8.  630/2  (M.  Hoffmanii).]|  -   142)  Ad.  Schmidt, 

AbhandliDigen  x.   alten  Gesch.     Gesammelt  a.  hrsg.  t.  Fr.  Rühl.     Leipzig,  Teabner.     gr.  8®. 

n,    568    S.      M-    12,00.      |[WS.    f.    kl.    Ph.    6,     8.    608-11    (G.  J.  Schiieider).]|     (D. 

teUen  d.  alten  Berichte  über  d.  GallienÜge  nach  Makedonien  a.  Griechenland,  Dissert  1834; 

L  oAnadbe  PsepMamn  sa  Khren  d.  Protogenes;  über  Broysens  Gesch.  d.  Nachfolger  Alexanders; 

kritMehe  Bemerkimgen  s.  Litteratar  d.  Gesch.  d.  makedonisoh-heUenistiachen  Zeitalters;  d. 
iiiuitiiffifcft  Doppelkalender;   d.  eleosinische  Stenerdekret  aas  d.  Höheseit  d.  Ferikles;  d.  Zeit- 

kstinininnc    d.  Tbakydides  über  d.  Anfang  d.  peloponnesischen  Krieges.     Über  d.  letsteren 

4mL  s.  JB.  1885 86.)  —  ^148)  X  A.  B.  Bangabä,  At^^nov  rrjs  'EXXfjptx^e  afxa«oAo/«aff. 

Icr/ec  ^  iZ^4fXvi€u — '.^//iiag.  Athen.  —  X  6-  F.  Seh 5 mann,  Antiqoit&s  grecqaes. 
Tndaxtes  par  C.  Galaski.  T.  2,  deozi^e  partie.'  Paris,  Picard.  S.  173—782.  —  X 
J.  p.  Mab  äff  7»  li'antiqiiit^  grecqae,  moeors  et  ooatames  —  Organisation  de  la  Sod^t^  Paxis, 
Aksn.  M.  lyOO.  —  XX  ^  Sonne,  Be  arbitris  extemis,  qoos  Graeci  adhibaerant  ad  Ute« 
it  MrrtiT*—  et  pevogrinaa  componendaa,  qoaestiones  epigraphicae.  GÖttingen  (Leipaig,  Fock). 
136  8.  M.  2,00.  —  X  ^  Bricon,  Be  la  condition  des  aatenrs  en  Gr^  et  k  Rome. 
TUao^  ftzia,  lloBsn<wm  202  8.  —  144)  0.  Schal thefs,  Z.  hellenischen  Agoranomie: 
WS.  £.  Uu  Ph.  5,  S.  120/6  u.  161/6.  —  145)  H.  Swoboda,  Über  griech.  Schatayerwaltong: 
WioMr  Stadien  lO,  S.  278—807  o.  11,  8.  65-^87.  —  146)  Br.  Lehmann,  Qoaestiones 
'PwattiieidlM    ynm  de  titalis  ad  saeerdotiomm  apad  Graeoos  Tenditlonem  pertinen- 


1,80  §8-     Griechen.    Brack. 

privaten  Knltgenossenschaften  ausgeben.  Die  eingehendste  Berücksichtigung 
erfährt  die  Inschrift  von  £rythrai  aus  dem  Anfang  des  3.  Jh.  v.  Chr.,  ein 
Katalog  der  Priesterwürden  der  verschiedensten  Gottheiten,  welche  unter  den 
einzelnen  Hieropöen  durch  TtQaatg,  inm^aaig  oder  ÖLoavaraaig  verkauft 
wurden,  mit  Nennung  des  Käufers  und  des  Kaufpreises.  —  In  der  Disser- 
tation Barths  ^^^)  werden  60  Städte  der  griechischen  Welt,  welche  im 
späteren  Altertum  das  Asylsrecht  genossen,  von  Judäa  und  Galiläa  bis 
zum  narhonensischen  Gallien,  zusammen  (gestellt  und,  nach  Landschaften  ge- 
ordnet, sämtliche  diesbezüglichen  Nachrichten  beigefügt,  die  aus  Autoren- 
stellen, Inschriften,  ganz  besonders  aber  aus  den  Münzen  erschlossen  werden 
können.  — 

In  der  Neuausgabe  von  K.  Fr.  Hermanns  Lehrbuch  der  griechischen 
Antiquitäten  behandelt  Droysen^^^)  zunächst  die  Waffen,  Truppengattungen 
und  die  Elementartaktik  der  Griechen,  dartMi  Heerwesen  und  KriegfElhrung 
nach  den  3  Perioden:  1)  bis  auf  Philipp  von  Makedonien;  2)  von  Philipp 
bis  Pyrrhos-,  3)  die  hellenistische  Zeit,  und  zwar  für  die  beiden  letzteren  in 
gröfserer  Ausführlichkeit.  — 

Das  aus  dem  Nachlasse  Ad.  Schmidts ^^^)  von  Rühl  herausgegebene 
Handbuch  der  griechischen  Chronologie  beschränkt  sich,  abgesehen  von 
dem  ersten  Abschnitt,  welcher  die  Genesis  der  griechischen  Zeitrechnung  dar- 
legt, auf  das  attische  Kalenderwesen.  Von  Solon  wurde  die  sehr  alte 
Oktaeteris  dadurch  verbessert,  dafs  in  je  16  Jahren  3  Tage  eingeschaltet 
wurden.  Ol.  46,  3  (594/3)  ist  das  Epochenjahr  der  solonischen  Oktaeteris. 
Eine  Abänderung  der  Oktaeteris  im  Jahre  421  fand,  entgegen  der  Ansicht 
Ungers,  nicht  statt;  dagegen  wurde  im  Jahre  342/i  in  Athen  die  mit  dem 
metonischen  Schaltkreise  identische  1 9jährige  Schaltperiode  eingeführt  Der 
Abschnitt  über  den  attiöchen  Doppelkalender,  welcher  zu  dem  Resultat  ge- 
langt, dafs  die  Datierungen  kuxt*  aqxovra  auf  das  Sonnenjahr,  die  xcnra  S'Bov 
auf  den  lunisolaren  Kalender  sich  beziehen,  war  im  wesentlichen  bereits  im 
Jahre  1884  veröffentlicht  worden.  Aufserdem  erörtert  Schmidt  die  Zeit  der 
Feste  und  der  Amtswahlen,  sowie  die  Tage  der  Volksversammlungen;  die 
Archairesien  fanden  in  den  4  letzten  Tagen  des  Jahres  statt,  bis  auf  das 
Jahr  306,  wo  bei  Vermehrung  der  Prytanien  auf  12  die  Wahlen  in  den 
Munychion  verlegt  wurden,  indem  man  sie  so  der  10.  Prytanie  beliefs.  — 
Den  lakonischen  Monat  Hekatombeus,  in  welchem  das  grofse  Hyakinthienfest 
gefeiert  wurde,  setzt  Unger^^^')  dem  attischen  Thargelion,  also  dem  Mai, 
gleich.  —  Ridgeway^^^)  schreibt  über  den  Ursprung  des  Stadions,  indem 


tibas.  Diisert.  Königsberg,  Koch.  67  S.  M.  1,50.  —  147)  B.  Barth,  De  Graeoomm 
taylifl.  Diuert.  Strafsbarg,  Trttbner.  77  S.  M.  1,60.  —  148)  H.  Droysen,  Heerwesen 
u.  KriegfGLhning  der  Griechen.  1.  Hälfte.  (=  K.  Fr.  Hermann,  Lehrbach  d.  griech. 
Antiquitäten.     Ken  hng.  v.  H.  Blttmner  u.  W.  Dittenberger.     2.  Bd.  2.  Abt.).     Freibarg  i.  B., 

Mohr.     gr.  8^     VIII,  184  S.  mit  1  Tfl.     M.  5,00.     |[CB1.  1888,  S.  553/5  (H.  B k); 

WS.  f.  kl.  Fh.  5,  S.  1185—90  (Myska);  BerlPhWS.  8,  8.  1251/3  (A.  Baaer);  ZOG.  39, 
S.  709—18  (V.  Thamser).]|  —  X  £•  AfBrnann,  Z.  Naatik  d.  Altertams,  contra  Brea- 
sing:  BerlPhWS.  8,  S.  26/8  a.  58—60.  —  149)  Ad.  Schmidt,  Handbach  d.  griech. 
Chronologie.  Nach  d.  Vfs.  Tode  hrsg.  v.  Fr.  Bühl.  Jena,  Fischer,  gr.  8<*.  XVI,  804  S. 
M.  16,00.  |[CB1.  1888,  S.  1477/9  (il)\  BLZ.  1888,  S.  1602/6  (W.  Bittenberger); 
BerlPhWS.  8,  8.  1186—93,  1217—23  a.  1245—51  (O.  F.  Unger);  NPhBs.  1889, 
S.  9—12  (L.  Holzapfel);  BG.  1889,  No.  10,  S.  184—93  (Th.  Beinach).]|  Vgl.  JB. 
1884,  I,  109"".  —  X  B.  Mahler,  GhronologisGhe  Vergleichanga-Tabellen,  nebet  e.  Anleitang 
za  d.  Grandzttgen  d.  Chronologie.  1.  Heft:  B.  agypt. ,  d.  alezandrin. ,  d.  seleadd.  n.  d. 
griech.  Zeitrechnung.  Wien,  Fanto.  Imp.-4<».  lU,  66  S.  M.  3,00.  —  150)  G.  F. 
Unger,  B.  Hyakinthienmonat:  NJbPh.  137,  S.  529—44.  —  l&l)  W.  Bidgeway,  Metco- 


§8.    Griechen.    Brock.  1^81 

er  lis  ältestes  Ackennalis   ein  Oblcmg  yon    600  FoTs  Länge   und    60  Fnfs 
Brdte  annimmt  — 

Auf  dem    Gebiet   der  gottesdienstlichen  Altertümern^*)  giebt 

St  enge H^')  Bemerkungen  über  die  Trankopfer  and  Aber  die  verscbieden- 

artjgen  Spenden  bei  den  Eid-,  Stthn-  und  Totenopfem.  —  Anf  epigraphischer 

Grundlage  bandelt  Poland^^^)  Aber  die  griechischen  Feste,  welche  nach  den 

Namen  yon  Fürsten    ihre  Benennungen  erhalten  hatten,   and  über  die  Ver- 

aolassongen  derselben.  —  Die  Reibenfolge   der  Kampfarten,   ans  denen  der 

belienische  Fünfkampf  bestand,  will  Fedde^^^)  folgendermafsen  feststellen: 

Lauf,  Diskoswarf,  Sprang,  Speerwarf,  Ringen.     Für  den  Kampf  selbst  wnrden 

die  Bewerber  in  Triaden  eingeteilt;  wer  die  meisten  Einzelsiege  errangen  hatte, 

war  Gesamtdeger;  waren  zwei  oder  mehrere  gleichwertige  Sieger  vorhanden, 

so  wurde  dnrch  ein  neues  Ringen  entschieden.  —  Deil  Tempelschlaf  der  alten 

Griechen   erklärt    da    PreP^^)   für    einen   dnrch   magnetische   Behandlang 

mengten    medizinischen,    die  Orakel    und   das  Daimonion  des  Sokrates  für 

fernsehenden  Somnambnlismns,    während    er   in    den  Mysterien    aafser    dem 

Somnambolismas    einen    zweiten    Hauptbestandteil   findet,    welcher    unserem 

Spiritismus  nahe  steht. 

Die  Stellung  der  Jagd  im  griechischen  Volksleben  und  die  Ausübung  der 
isgd  wird  yon  Manns  ^^7)  geschildert*,  die  Jagdfreiheit  war,  mit  ganz  ge- 
ringen Beschränkungen,  wie  die  durch  heilige  Orte  dem  Wild  gewährte  Frei- 
statt, allgemein.   — 

Kunst  ttnd  Wissenschaft.  Die  ersten  Lieferungen  der  yon 
Brockmann  anter  Leitung  Brunns  herausgegebenen  Denkmäler  griechischer 
and  römischer  Skulptur^^^)  enthalten  ausschliefslich  griechische  Werke  yon 


^ied  Kotas.  I)  The  orig^n  of  the  itadion.  II)  Focai  and  peconU.  London ,  ICacmtUan 
^  Co.  13  8.  {[CBl.  1888,  8.  15&4/5  (F.  H.)]|  Bepiinted  from  the  JHSt  IX.  8.  18—50. 
~  Iht)  X  O*  Paris,  Bulletin  arch^logiqne  do  la  rehgion  greoqae,  ann6e  1887/S:  BHR. 
18.  S  n.  5.  —  X  O.  See  mann  f  D.  gotteadienaüichen  Oebraache  d.  Griechen  u.  Bömer. 
l'äpag,  Verlag  d.  Litterar.  JahreaberichU  (A.  Seemann).  VI,  200  S.  M.  3,00.  |[CB1.  1888, 
S.  1686  (A.  Br.);  WS.  f.  kl.  Ph.  6,  8.  57/9  (0.  Kern).])  Für  e.  gröberen  Leserkreifl  be- 
■tiiuit  —  153)  P-  Stengel,  Opferspenden:  NJbPh.  135,  1887,  8.  649--54.  —  X  Pr- 
frans,  Mythologische  Stodien.  2.  D.  WeihefrtUiUng  n.  d.  Kdnigaopfer.  Prgr.  d.  k.  k. 
Stuto-Oyinn.  im  4.  Berirk«  Wien.  65  8.  |[NFhBs.  1889,  8.  43/4  (|);  W8.  t  kl.  Ph.  6. 
S-  505/8  (Haberlin).]!  —  154)  F.  Foland,  De  Qraecoram  BoUemnibn«  ex  regum  dia- 
if>t^^agma  et  epigonorom  nomimbns  appellatia:  Gommentationes  philol.  in  hon.  Ribbeckii 
&  451—62.  —  X  Pi*-  Hie,  Qaaeationes  agonirticae  imprimia  td  Olympia  pertinentee. 
Boitock  (Leiptfg,  Fock).  61  S.  M.  1,80.  —  X  ▼•  J^^9  Über  d.  masischen  Festspiele  in 
^riedkealand:  Yerhandl.  d.  39.  Venammlang  deutscher  Philologen  u.  Scholminner  in  Ztbrieh. 
[Uipiig,  Teabner].  8.  71—90.  Vgl.  W8.  f.  kl.  Ph.  6,  8.  1460.  —  155)  Fr.  Fedde,  B. 
Fbfkimpf  d.  Hellenen.  Prgr.  d.  Qymn.  zn  St  Elisabeth.  Breslau  (Leipzig,  Fock).  4**. 
40  8.  IL  2,00.  |[WS.  f.  kl.  Ph.  6,  8.  201/3  (IL  Lehnerdt).]|  —  156)  K.  da  Frei, 
D.  Hystik  d.  alten  Griechen.  Tempelschlaf  —  Orakel  —  Mysterien  —  Dämon  d.  Sokrates.  Leipsig, 
LQibither's  YerL  TU,  170  8.  M.  3,00.  |[£erlPhW8.  8,  8.  1507—10  (Büchsen- 
»cUts);  CBL  1888,  S.  1667  (Whlrb.);  NPhBs.  1889,  8.  13/4  (J.  Sitiler.):  Central- 
9pm  t  Bealeeholwesen  17,  8.  104  (Sohns).]!  Vgl.  id.,  D.  Mystik  d.  alten  (Rechen. 
Myrtmsn:  Noid  n.  Süd.  1887.  Noremb.  a.  Desemb.  —  157)  0.  Manns,  Ober  d.  Jagd  bei 
i  GhediflB.  1.  Prgr.  d.  Wilh.-Oynm.  Cassel.  4^  38  S.  —  X  Poapini  Ia  masiqae 
cfctt  1«  Oiecs.  Chapitre  I  et  IL  (Bztrait).  Paris,  Thorin.  36  8.  —  X  £•  Vecken- 
>ttdt,  Qaech.  d.  griech.  Farbenlehre.  D.  Farbenanterscheidongsyermögen.  ^~  D.  Farben- 
kiMicfaBangen  d.  griech.  JBpiker  y.  Homer  bis  Quintus  Smymaas.  Paderborn  n.  Münster, 
SekoDiB^  gr.  8<>.  XY,  204  S.  M.  3,80.  |[NPhBs.  1888,  S.  411/3  (K.  Sittl.);  OBl. 
1889,  8.  SS:  BLZ  1889,  S.  87/8  (H.  Blfimner);  BerlPhWS.  9,  S.  120/3  (8.  Günther).]| 
^  158)  Fr.  BrnckmaniiY  DenknuUer  griechischer  n.  römischer  Skalptnr  in  historischer 
^Mulaang.  Unter  I^mtanf;  t.  H.  Brnnn  hrsg.  lief.  1/8.  München,  Yerlagsanstalt  IBr 
Jahrssbsrisht«  der  G-eeeblehftswisaensohaft.    1888.    I.  6 


1^82  i^'    Grieehen.    Brack. 

den  Anfängen  des  ArchaSsmns  an  (ApoUon  von  Tenea)  bis  in  die  Zeiten  des 
Hellenismus.  — 

Mit  der  6.  Liefernng  ist  das  von  Dnmont,  nach  dessen  Tode  Pottier 
eintrat,  und  von  Chaplain  verfafste  Werk  über  die  griechische  Keramik^^^) 
in  seinem  ersten  Bande  abgeschlossen;  die  erste  Abteilnng  giebt  die  Ge- 
schichte der  bemalten  Vasen  bis  znm  5.  Jh.  v.  Chr.,  w&hrend  weiterhin  die 
auf  40  Tafeln  abgebildeten  Yasengemälde  erläutert  werden.  —  Hartwig ^^°) 
hielt  einen  Vortrag  über  unpublizierte  griechische  Trinkschalen  des  strengen 
rotfigurigen  Stiles,  die  zumeist  mit  sogen.  Lieblingsnamen  signiert  sind, 
Arbeiten  des  Euphronios,  Hieron,  Dnris  und  anderer  Meister.  Die  Lieblings- 
namen dürfen  nicht  mit  historischen  Persönlichkeiten  identifiziert  und  so  ÜXr 
die  Chronologie  der  Vasenmalerei  verwertet  werden;  dagegen  sind  sie  f&r  das 
gegenseitige  Verhältnis  der  einzelnen  Meister  von  Bedeutung. 

Die  Geschichte  der  griechischen  Litteratur  hat  Christ^^^)  bearbeitet 
und  bis  auf  die  Zeit  Justinians,  bis  zur  Aufhebung  der  Philosophenscbnle 
Athens  herabgeführt;  den  beiden  Abteilungen  über  die  klassische  Periode 
und  über  die  hellenistische  Litteratur  sind  als  Anhang  die  fachwissenschaft- 
lichen und  die  christlichen  Schriftsteller  beigefügt.  — 

IHe  einzelnen  griechischen  StaxMten.  Athen.^^*)  ^Enpa- 
triden''^^)  war  nicht  nur  der  Name  des  attischen  Adels  überhaupt,  insofern 
evTtcecqidtjg  den  Sohn  eines  edlen  Vaters  bezeichnete,  sondern  auch  der 
eines  einzelnen  adligen  Geschlechtes  in  Attika,  welches  sich  vermutlich  von 
einem  Sohne  des  Orestes  herleitete,   indem  Orestes  als  einer,   der  gut  und 


Kanfli  u.  Wüsenachaft  Imp.-Fol.  40  Tafeln.  Lief,  h  M.  20,00.  |[DLZ.  18S8,  S.  242/3 
(G.  Bobert);  GBl.  1888,  8.  493,  766,  1052/8,  1463  (T.  S.).]|  —  X  A.  Heriog,  Stadien 
s.  Gesch.  d.  griech.  Kantt  Leipsig,  Engelmann.  gr.  4®.  III,  64  S.  mit  6  Tfln.  M.  7,00. 
{[WS.  f.  kl.  Ph.  6,  S.  673/7  (P.  WeizsScker).]|  1)  Beitrüge  z.  Gesch.  d.  Grappenbüdnng 
in  d.  griech.  Konst.  —  X  A.  Brückner,  Y.  d.  griech.  GrabrelieÜB.  (Ansnig).  Wien, 
Tempsky.  gr.  8*.  88  S.  mit  1  Tfl.  M.  1,20.  —  X  V.  Laloax,  L'architectoro  grecqae. 
Paris,  Quantin.  804  S.  fr.  8,50.  |[RG.  1889,  No.  5,  S.  88/4  (S.  Beinach).]|  —  159) 
A.  Damont  et  J.  Ghaplain,  Lee  c^ramiqnes  de  la  Gr^  propre.  Tome  I:  Hiat  de  la 
peintnre  des  vases  grecs  depuis  les  origines  jnsqa'  an  5*  siftde  avant  J.-Gh.  Paris,  Firmin 
Didot.  Imp.-4^  VIU,  420  S.  et  40  pl.  |[WS.  f.  kl.  Ph.  5,  S.  1025/7  (H.  Heyde- 
mann);  GBl  1889,  S.  480/1  (T.  S.);  JHSt.  9,  S.  135/6  (P.  S.)]|  —  X  0.  Bayet  et  M. 
Gollignon,  Hist  de  la  c^ramiqne  greoqne.  Paris,  Decanx.  gr.  8*.  XVm,  424  S.  arec 
16  pl.  fr.  40-  |[BerlPhWS.  8,  S.  1027/9  (F.  Dümmler).]|  Vgl.  G.  Perrot,  Histoire 
de  la  c^ramiqne  grecqoe:  JSar.  1888,  8.  255/6,  447—56,  648—67  n.  702—12.  —  X  £• 
Pottier,  Les  vases  archaSqoes  k  reliefs  dans  les  pays  grecs:  BGH.  12,  S.  491 — 609.  — 
X  J-  Siz,  Kleophrades  Sohn  d.  Amaais:  MDAL  B6m.  Abt.  3,  S.  233/4.  ->-  160)  Hart- 
wig, Griechische,  meist  mit  Lieblingsnamen  signierte  Trinkschalen  d.  strengen  rotfigmigen 
Stiles.  —  Arch.  Ges.  la  Berlin,  Winckelmannsfest  am  9.  Des.  1888:  BerlPhWS.  9,  S.  39—40. 
Vgl.  WS.  f.  kl.  Ph.  6,  S.  83/4.  —  161)  W.  Christ,  Gesch.  d.  griech.  latterator.  (= 
Handbach  d.  klass.  Altertamswissenschaft,  hrsg.  t.  Iw.  Mttller.  Bd.  7.  (12.  n.  13.  Halb- 
band).) Nördlingen,  Beck.  gr.  8^  XI,  664  S.  M.  12,00  |[DLZ.  1889,  S.  669—71  (W. 
Dittenberger);  ZGW.  43,  S.  284/8  (0.  Weifsenfels);  AllgZg.  1889,  BeU.  No.  24 
(Seibel).]|  —  X  £•  ^^sootte,  Hist  de  la  po4sie  lyriqne  grecqae.  T.  1.  Paris,  Garnier 
frires.  YUI,  327  S.  —  X  H.  Bitter  et  L.  Preller,  Hist  philosophiae  graecae.  Te- 
stimonia  aoctomm.  Pars  II.  Editio  YII,  quam  cnrarernnt  Fr.  Schaltess  et  Ed.  Well- 
mann. Gotha,  Perthes,  gr.  8<>.  VI,  a  181—598.  M.  6,40.  |[WS.  f.  kl.  Ph.  6,  S.  1398/5 
Sosemihl);  DLZ.  1889,  S.  195/6  (H.  t.  Arnim).]|  —  X  P-  Natorp,  Z.  Phüosophie 
n.  Wissenschaft  d.  Yorsokratiker.  Mit  Besiehang  aaf  i?.  Tannery:  Ponr  Thist.  de  la  science 
hellftne:  Philosoph.  Monatshefte  25,  S.  204—28.  —  X  Th.  Ziegler,  Z.  Qeech.  d.  griech. 
Ethik:  ib.  24,  S.  440—61.  —  162)  X  V.  Canet,  Les  institations  d'Ath^nes.  2  toI. 
Lille  et  Paris,  Lefort  656  q.  632  S.  —  X  A.  N.  Stichokarew,  Attische  Axchonten- 
▼eneichnisse.  [Bassisch]:  J.  d.  kais.  roas.  Minister,  d.  Yolksaafklamng  1888,  Joni,  3.  Abt 
S.  58 — 88.  —  X  ^'  Beinach,  Les  strat^es  sor  les  monnaies  d'Athtees:  B.  des  Mndei 


§8.    Griechen.    Brack.  1^83 

pietätToU  gegen  seinen  Yater  gehandelt,  ebenfalls  evTtarQiSfig  genannt  wnrde 
(wie  Sophokl.  Elektra.  160).  Ans  dieser  Znrückführnng  anf  Orestes  erklärt 
sich,  daOs  dem  Geschlechte  der  Eapatriden  die  Exegese  bezüglich  der 
Beimgimg  der  Schntzflehenden  znstand,  während  es  andererseits  vom  Enlt 
der  Eumeniden  aosgeschlossen  war.  —  Den  alten  vorkleisthenischen  Phylen 
md  Phratrien  gehörten  nach  Schäfer^^^)  nnr  die  Adligen,  die  Enpatriden  an; 
SIeisthenes  nahm  alle  Athener  in  die  Phratrien  anf,  zn  welchem  Zwecke  die 
allen  Phratrien  dnrch  Teilung  und  durch  Angliedemng  der  neuen  Genossen  an  die 
io  entstandenen  einzelnen  Teile  vermehrt  wurden.  Doch  bildeten  alle  Neu- 
Phratrien,  welche  von  einem  nnd  demselben  alten  Phratrienstamm  ausgegangen 
waren,  ein  gemeinsames  Ganze  nnd  hatten  ein  gemeinsames  Mitglieder- 
verzeiclmia,  das  xoivov  ygafAfioreiov.  In  dieser  Weise  bezeichnen  die  in  der 
Inschrift  Torkommenden  Demotionidai  alle  von  den  alten  Demotioniden 
ressortierenden  Phratrien,  gewissermaOsen  eine  Zwischenstufe  zwischen  der 
einzelnen  Phratrie  und  dem  Staatsganzen.  Die  Yergtlnstigungen  des  olxo^ 
Jexisleuäy  in  der  Urk.  sind  der  letzte  Rest  der  politischen  Privilegien  der 
/en;;  eines  dieser  Vorrechte  war  ursprtlnglich,  dafs  alle  Angehörigen  der 
Geschlechter,  die  yeyvJjrai^  ohne  weiteres  als  Mitglieder  der  Phratrien  an- 
genommen wurden.  —  Miller  ^^^)  prtlft  die  beiden  Zeugnisse  des  Demosthenes 
und  des  Aischines  über  die  m^oxBiQirvovia  der  Athener.  Aus  der  ersteren 
Stelle  folgert  er,  dals  die  Procheirotonie  eine  vorbereitende,  aufklärende 
D^Mttte  war,  die  noch  nicht  auf  einem  bestimmten  Vorschlage  als  Grundlage 
lufete,  sondern  vielmehr  erst  zur  Formulierung  eines  Antrages  führte;  in  dem 
bei  Aischines  vorliegenden  Gesetze  wird  den  Proedren  ausdrücklich  anbefohlen, 
in  jeder  Ekklesie  eine  Procheirotonie  über  sakrale  und  auswärtige  Angelegen- 
heiten anzustellen,  was  durch  ein  formelles  Probuleuma  des  Rates  ermöglicht 
wurde.  —  Die  Klemchien  des  attischen  Staates  von  der  ersten  auf  Salamis 
an  bis  zur  janpten  auf  Samos  (365  v.  Chr.)  berechnet  Eius^^^)  auf  20, 
die  Zahl  der  ausgeschickten  Kiemchen  im  ganzen  auf  ca.  17  000.  Die 
Klemchien  sind  dadurch  charakterisiert,  dafs  die  Ansiedelung  auf  bereits  be- 
wohntem Land  erfolgte  und  dafs  die  Kolonisten  das  athenische  Bürgerrecht 
bdiielten.  —  Nach  griechischem  Rechte  stellte  der  Verkäufer  bei  Abschlufs 
des  Handels  einen  Bürgen,  welcher  dem  Käufer  dafür  Gewähr  leistete 
{߀ßai6vv)y  daüs  dem  Verkäufer  das  Kaufobjekt  in  der  That  gehörte.  Nun- 
Btfhr  konstatiert  Kirchner ^*^)  auch  im  attischen  Recht  für  das  5.  Jh.  v.  Chr. 
das  Vorhandensein  eines  Gewährleisters  bei  Abschlielsung  eines  Kaufes;  nach 
einer  im  Vorjahre  von  Milchhöfer  edierten  Inschrift  (ßeßaiwoig  des  Demos 
Sypalettoe)  soll  nämlich  die  Gemeindekasse  der  Sypalettier  den  Verkäufern 
gegenüber  ftlr  die  Kaufobjekte  die  Gewährleistung  übernehmen.  In  späterer 
Zdt  ist  in  Athen  diese  Institution  eines  Gewährleisters  nicht  mehr  nach- 
weisbar, während  sie  sich  in  anderen  griechischen  Staaten  länger  erhielt. 

Die  Bekleidung  des  öffentlichen  Ehrendienstes  als  Theore  nach  Delphi 
und  DeloB  war,  wie  Töpffer^*^)  ausführt,  nicht  von  der  Zugehörigkeit  zu 


gracqwe  1,  S.  168—76.  —  163)  E.  Hirsel,  D.  Eopfttriden:  RhM.  48,  S.  681/6.  —  164) 
GL  Bchifer,  Altes  n.  Keaei  über  d.  attiachen  Phratrien  s.  ErUäriiBg  t.  CIA  2,  S41b. 
PiSr-  d.  LaadeMehole  Fforta.  (Naombnrg  a.  S.,  Sieling).  4t^.  48  S.  —  165)  0.  Miller, 
D.  PkvcheirotoDie  d.  Athener:  Philolog.  Abhandlungen,  M.  Herta  s.  70.  Geburtstage  dar- 
^braefat  [Berlin,  Uerts],  8.  189—96.  —  X  M.  Goldstaab,  I)e  aSeiag  notione  et  osa 
ia  jare  pablico  attioo.  L  Breslao,  Xdbner.  82  S.  M.  1,00.  —  X  Behandlung  d.  Beligions- 
Ttrgehea  in  Athen:  KBl.  t  d.  wtMt  Schalen  85,  S.  403—11  o.  453—60.  —  166)  0. 
f  ias,  D.  attisch«  Klenichie.    Prgr.   d.  Friedr.-Gymn.    Cassel.    4^    26  S.  —  167)  J.  S. 

6» 


184  i^-    kriechen.     Brack. 

einem  bestimmten  Geschlecht  abhängig.  Die  Pythaisten  and  Deliasten  sind 
also  nicht  zwei  altattische  Priestergeschlechter  and  nicht  identisch  mit  den 
von  Philochoros  erwähnten  Ealtbeamten  oi  ix  rdv  yivovg.  Diese  dagegen 
stammten  ans  einem  der  an  der  Ostküste  Attikas  ansässigen  altjonischen 
Priestergeschlechter,  welche  im  Pythion  und  im  Delion  zu  fanktionieren  hatten. 
—  Gelegentlich  der  Grabstele  des  Lysimachos  und  der  Polykrite  ans  dem 
5'.  Jh.  V.  Chr.  kommt  SchölU^^)  anf  die  Eiegeten  der  delphischen  Sprüche  and 
ihre  Ehrenspeisnng  im  Prytaneion  za  reden;  es  gab  nicht  blofs  1,  sondern  ein 
Kollegium  von  3  apollinischen  Exegeten  (i^^jp/rai  Ttvyf^oxqrjaroi).  Ebenda 
geschieht  des  attischen  Gesetzes  über  die  Gnadenbewilligangen  der  Gemeinde 
an  die  Angehörigen  and  Nachkommen  verdienter  Mitbürger  Erwähnung.  — 
Entgegen  der  Ansicht  Stengels,  dafs  die  von  Harpokration  überlieferten 
Menschenopfer  in  Athen  nicht  alljährlich  an  den  Tbargelien,  sondern  nur  bei 
Seuchen  und  anderen  Unglttcksföllen  stattgefunden  hätten,  wird  von  TOpf  fer  ^7<^) 
die  Nachricht  Harpokrations  aufrecht  erhalten.  —  Die  in  einer  attischen 
Inschrift  genannten  ipvxTQat  deutet  Jörgensen^^^)  als  Gebäade,  die  zam 
Reparieren  und  Austrocknen  ans  Land  gezogener  Schiffe  bestimmt  waren.  — 
Auf  eine  Vase  aus  Mylasa  in  Karien  mit  der  Darstellung  eines  berittenen 
Skythen  macht  Winter^^^)  als  auf  eines  der  wenigen  Zeugnisse  attischen 
Exports  nach  Karien  aufmerksam.  — 

Peloponnes,  Für  die  einzelnen  Kulte  in  Troizen,  Hennione  und 
Epidauros  fahrt  Wide^''^)  die  litterarischen  und  epigraphischen  Zeugnisse 
mit  Erörterungen  auf  und  verzeichnet  die  Landschaften,  deren  Kulte  mit 
denen  der  behandelten  Städte  sich  berühren.  So  wird  für  Troizen  aus  dem 
Fehlen  des  Herakultes  enge  Beziehung  zu  Athen  und  gesonderte  Stellung 
gegenüber  den  anderen  argivischen  Städten  erschlossen.  —  Die  vornehmlich 
bei  Thukydides,  Strabon  und  Pausanias  überlieferten  Nachrichten  über  die 
Geschichte  Man tineas  werden  von  Schwedler^^^)  zusammengestellt.  —  Über 
die  spartanische  Verfassung  sammelt  FleischanderH''^)  alle  Stellen  aus 
Xenophons  Werken,  wobei  jedoch  die  beiden  Schriften  Agesilaos  und  ^cntßdai' 
fjLOvUav  TtoXtTela,  welche  nach  F's.  Entscheidung  nicht  von  Xenophon  selbst 
verfafst  sind,  sondern  blofs  auf  xenophonteischem  Material  beruhen,  nur 
insoweit  als  Zeugnisse  für  Xenophons  Ansichten  verwertet  werden,  als  ihre 
Angaben  mit  denen  der  echten  Schriften  sich  decken.  Mit  diesem  aus 
Xenophon  entwickelten  Bilde  des  spartanischen  Staates  vergleicht  F.  die  Be- 
richte der  anderen  Schriftsteller  von  Tyrtaios  an  bis  auf  Plutarch  herab  und 
findet  Thukydides  als  den  einzigen,  der  Xenophon  an  die  Seite  gestellt 
werden  kann.  Xenophon  erweist  sich  als  die  beste  und  bedeutendste  Quelle 
für  die   spartanische  Verfassung;   aus    ihm   allein    kann    ein  vollständig  an- 


Kircliner,  Z.  ßEßalmais  des  Bemoa  Sypalettos:  BerlPhWS.  8,  S.  91/2.  —  168)  J.  Topf- 
fer,  D.  attiaclieii  Pythaitten  o.  Deliasten:  Hermes  23,  S.  321—32.  —  169)  K.  Schdll, 
Polykrite:  ib.  22,  1887,  S.  559—66.  —  170)  J.  Töpffer,  Thargeliengebräacbe:  BbM.  43, 
S.  U2/5.  —  171)  G.  Jörgensen,  Vvxrqai,'.  Nordisk  tidakrift  for  filologi  8,  S.  328.  — 
172)  Fr.  Winter,  Yase  aas  Mylasa:  MDAI.  12,  8.  376/7  mit  1  Tfl.  —  173)  S.  Wide, 
I)e  sacris  Troezenioram ,  HermionenBiam,  Epidanrioram  commentatio  academica.  IHsaert 
Dpsala,  Almqaist  o.  WikseUs.  93  8.  |[NPhBs.  1888,  8.  406  (g);  GBl.  1889,  8.  26/8  (Gr.); 
WS.  f.  kl.  Fb.  6,  8.  225/8  (0.  Kern).]]  —  174)0.  Scbwedler,  De  rebus  Mantinensiam: 
Gommentationes  pbüol.  in  hon.  Bibbeckii,  8.  363 — 71.  —  175)  B.  Fleiscbanderl,  D. 
spartanische  Yerfassiing  bei  Xenophon.  Leipzig,  Friedrich.  YIII,  139  8.  M.  3,00.  {[NPhBs. 
1888,  8.  402/3  (Ghr.  Glasen);  GBl.  1888,  8.  1604/5  (A.  B.1;  DLZ.  1888,  8.  1289—90 
(Thalheim);   WS.  f.  kl.  Fh.  5,  8.  1477/9  (H.  Ball);  BG.  1889,  No.  5,  S.  82.]|  ~  X 


{8.     Oriechen.     Brück.  1,85 

adnoUches  Bild  derselben  entnommen  werden,  das,  wenn  auch  in  manchen 
fieoebnngen  lackenliaft  nnd  zuweilen  in  den  Einzelheiten  verwischt,  dennoch 
im  grolsen  und  ganzen  tren  und  in  den  Umrissen  gelungen  ist.  Die  ans 
Xeaophon  gewonnenen  Resultate  können  durch  alle  anderen  Quellen  nur  be- 
sOtigt,  kaum  erg&czt  werden.  —  Wolters  i'«)  bespricht  Zeit  und  Ursprung 
eines  Keliefs  aus  Sparta,  auf  dem  der  Eitharöde  Apollon,  die  ihm  einen 
Trank  kredenzende  Artemis  und  zwischen  den  Göttern  ein  Omphalos  mit 
den  beiden  Adlern   des  Zeus  dargestellt  sind. 

Nordgriechenland.     Fong^res^^*^)    untersucht    zwei   thessalische 

BasT^iefa,  die  Grabstele  eines  jungen  Thessaliers  aus  Larissa  und  ein  Grab- 

n^f  mit   7   Figaren  aus  Pharsalos.  —  Mit  Hilfe    der  Autoren,  Inschriften 

«d  Münzen    entwirft  Monceaux^^^)    die  Fasten    der   eponymen  Beamten 

(Toyoi,  s^ter  o%qct%7fyoi)  des  thessalischen  Bundes;  er  teilt,  mit  Aleuas  von 

Lari&sa  nnd  Skopas  von  Krannon  beginnend,  die  Geschichte  des  thessalischen 

Bindes  in  4  Perioden:    den   alten  Bund;    die  makedonische  Herrschaft  von 

352—197    V.   Chr.;    den    neuen  Bund    197—27    v.  Chr.    und  die  Zeit    der 

rtaischen   Kaiserherrschaft.  —    Den   alten   Makedoniern    erkennt  Chatzi- 

dakis^^')  sprachlich  und  ethnologisch  griechischen  Ursprung  zu. 

In z ein,  Kleinasien»  Die  nach  einer  Abschrift  Bonarrotüs  in  der 
Mamcellianischen  Bibliothek  zu  Florenz  erhaltenen,  nunmehr  von  Kaibel^^^) 
wiedergegebenen  und  erklärten  Bruchstücke  einer  griechischen  Inschrift  ent- 
Ittlten  ein  Verzeichnis  von  Schauspielern,  welche  in  Rhodos  bei  Aufführungen 
der  Lenften  im  dramatischen  Wettkampf  gesiegt  haben.  —  Die  Fragmente 
eines  grofsen  Mischgef^llses  aus  dem  äolischen  Kyme,  deren  Darstellungen  mit 
{^tosend  schwarzem  Firnis  auf  mattglänzendem  hellrotem  Tongrund  auf- 
^en  nnd  mit  eingeritzter  Innenzeichuung  versehen  sind,  haben  zugleich 
Aufmerksamkeit  Dümmlers^^^)  und  Böhlaus^^^)  auf  sich  gezogen. 
Die  Seherben  zeigen  einerseits  viele  Verwandtschaft  mit  den  klazomenischen 
Sarkophagen,  andererseits  mit  der  sogen.  Gäretaner  Vasengruppe;  zwischen 
beiden  nehmen  sie  eine  Mittelstellung  ein,  indem  die  Gäretaner  Vasen,  als  deren 
Fabrikationsort  Phokaia  zu  vermuten  ist,  und  die  kymäischen  Scherben  als 
swei  parallele,  unter  verschiedenen  Einflüssen  stehende  Entwickelungen  aus 
derselben  Wurzel  betrachtet  werden  können,  während  die  klazomenischen 
Sarkophage  eine  stark  rhodisch  beeinfluTste  kymäische  Keramik  repräsentieren. 
In  seiner  Arbeit  über  die  griechischen  Städte  an  der  Westküste  des 
Sdtwarzen  Meeres  erzählt  Klein  sorge  ^^3)  zunächst  die  wenigen  vereinzelten 
Tbatsachen,  welche  ans  der  Geschichte  derselben  bekannt  sind.     In  der  ei-sten 


F.  GaclioB,  De  ephoris  spartanifl.    Th^e.    Montpellier,  imp.  Boehm.     119  S.  —  176)  P. 

Wolters,  Apollo  n.  Artemis,  KeUef  in  Sparte:  MDAI.  12,  S.  378—83  mit  Tfl.  12.  —  177) 

<i.  Foog^res,    Bas^reliefa    de  Thessalie:    BCH.    12,    S.  179—87    mit  Tfln.  6  a.  7.  —  X 

J.  BohlsQ,  Bootiache  Yaaen:  Jb.  d.  arch.  laatit.  3,  S.  325-64.  —  X  W.  Dittenberger, 

Ab  maiB  Anpliiand  Thebanis  et  Oropiis.    Ind.  lect.    Balle,     i».     8  S.  —  178)  P.  Mon- 

eaaix,  Las  tuitem  ^ponyiniques  de  la  ligae  thessalienne.     Tages  et  atratögea  f^d^raax:    BA. 

IS»S,  Min-April,  S.   221—41,  Sept-Okt.  S.  198—205.  —  X  i^»  L&  legende  et  l'hifltoire 

M  Thetalie:  B.  dem  Stades  grecqoes  1,  S.  129— 33.  —  179)  P.  N,  XaT^iSdxi^e,   Jle^i 

füv 'jKllmifMifv     xcth^    ct^x^^*^  ManeSovaiv:   'EßSofids    No.    22,    S.    2.    —     180)    Q. 

iMibel    Bceoiache  AatfÜhrangen  in  Bhodos:  Bermea  23,  S.  268—78.  —  181)  F.  Dttmmler, 

\ueaaeherbeB  «o»  Kyme    in  Äoli*:   MDAI.  Bora.  Abt.  3,    S.  160—80  mit  Tfl.  6.  —  182) 

R'fcUff    Scherben   eine»  Kraters  aas  Kyme  Phrikonia.     Arch.  Ges.  zn  Berlin,  Sits.  t.  1.  Mai: 

WS  f  Ü.Pli   ^f    ^'    ^2^/®-.  ^8^  BerlPhWS.  8,  S,  670.  —  DLZ.  1888,  8.  781.  —  183) 

it'     Ar^0       ^E>o     ciTitatiain   giaecarum    in  Ponti  Buxini    ora   occidentali   sitarom  rebaa. 

^'"^Jil  '  -^^     ^-    —  ^  ^"  ^ißdiach.    De    rebus  Olbiopolitarum.    Dissert    Halle. 


1^86  §B.     Qriechen.    Brack. 

Eaiserzeit  schlössen  sich  die,  sämtlich  in  der  Provinz  Mösien  gelegenen,  Städte 
Istros,  Tomoi,  Eallatis,  Dionysopolis  nnd  Odessos  zu  einem  Verbände,  einer 
Pentapolis  zusammen.  Als  Beamter  des  Bandes  wird  ein  a^wv  erwähnt 
Unter  Trajan  oder  Hadrian  wandelte  sich  die  Pentapolis  dorch  Hinzutritt  der 
von  Trajan  gegründeten  Stadt  Marcianopolis  in  eine  HexapoUs  um,  als  deren 
liTfVQOTtoXtg  Tomoi  galt  und  deren  Beamter  jcovzaQXflQ  hieb.  Im  folgenden 
Abschnitt  giebt  El.  alle  Nachrichten  über  die  Verfessung,  die  Beamten  und 
die  Enlte  der  Städte  Tomoi,  Odessos,  Apollonia,  Mesambria,  Eallatis^ 
Istros,  Dionysopolis  und  Anchialos.  In  Tomoi  ist  neben  den  4  jonischen 
eine  Phyle  ^Piofieig  bezeugt,  die  wahrscheinlich  in  der  Eaiserzeit  entstanden 
ist;  von  Beamten  der  Stadt  lernen  wir  die  Archonten,  den  Agoranomos  und 
den  Gymnasiarches  kennen.  —  Fnrtwängler^®^)  berichtet  über  das  aus  der 
Erim  stammende  Fragment  einer  Vase,  die  laut  ihrer  Inschrift  zu  den 
älteren  Werken  des  Vasenmalers  Epiktetos  gehört,  als  er  noch  mit  dem 
Töpfer  Nikosthenes  zusammen  arbeitete.  —  Die  lykischen  Inschriften  mit 
Gräberbufisen  erfahren  von  selten  Treubers^^^)  eine  spezielle  und  gründ- 
liche Untersuchung;  sein  Hauptaugenmerk  richtet  der  Vf.  darauf,  die  Origina- 
lität der  Gräberbufsen  in  Lykien,  ihre  Unabhängigkeit  von  denen  der  übrigen 
Länder,  insbesondere  aber  vom  römischen  Sepnlkralrecht  nachzuweisen.  Die 
Entstehung  der  lykischen  Gräberbufsen  wird  verfolgt,  ihr  Zweck  und  ihre 
rechtliche  Bedeutung  klargelegt;  auch  die  Höhe  der  Strafgelder  und  die 
Eassen,  denen  sie  zugewiesen  waren,  sowie  die  Formulierung  der  Inschriften 
selbst  werden  in  den  Ereis  der  Behandlung  gezogen.  —  Im  her  t*®«)  ver- 
sucht, die  Buchstaben  des  lykischen  Alphabets  historisch  zu  entwickeln. 

Einen  Überblick  über  die  Schicksale  des  kyprischen  Idalions  liefert 
Oberhummer. IS 7)  Bereits  in  der  Tributliste  Bamses'  HI.  begegnet  Ithal 
unter  kyprischen  Städtenamen;  doch  ist  der  ägyptische  Einflufs  erst  im 
6.  Jh.  unter  Amasis  II.  sicher  nachweisbar.  Auch  in  den  assyrischen  Tribut- 
listen findet  sich  Idalion,  und  im  5.  Jh.  wurde  es  von  Baalmelek,  Eönig  von 
Eition,  unterworfen.  Die  ausgegrabenen  Altertümer  zeigen  einen  vorherrschend 
phönikischen  Grundzug,  an   dessen  Stelle  im  4.  Jh.  der  griechische  tritt.  — 

Italien  und  Sizilien.  Zur  Baugeschichte  des  Theaters  von  Tauro- 
menion  werden  von  Petersen^  ^s)  einige  Bemerkungen  mitgeteilt.  —  luden 
Typen  und  Symbolen  der  tarentinischen  Münzen  hat  Evans ^®^)  neue  histo- 


50  S.  —  X  P-  Haabold,  De  rebns  lUensinm.  Leipzig,  Fock.  68  a  M.  1,20.  —  184) 
A.  FortwSngler,  V.  d.  Beise.  Odeua:  BerlPhWS.  8,  S.  1516/7.  —  185)  0.  Treaber, 
Beiträge  z.  Gesch.  d.  Lykier.  2.  Teil.  1)  Wesen  d.  GräberbnlÜBeii  LykieDs,  ihr  Yerhiltnis 
zu  d.  übrigen  in  griech.  Sprache  n.  zn  d.  römischen.  —  2)  Nachtrage  zn  *Trenber,  Gesch.  d. 
Lykier.'  Prgr.  d.  Gymn.  zn  Tübingen.  (Tübingen,  Laupp).  4».  47  S.  M.  2,00.  —  X 
W.  De  ecke,  Lykische  Stadien.  4.  D.  Geldbufsen  d.  Grabinschriften,  d.  Zahlen  u.  Zifiem: 
BKIS.  14,  S.  181—241.  —  186)  J.  Imbert,  Notes  on  the  writings  of  the  Lydan  monn- 
ments.  I)  The  Lycian  writing:  Babylonian  and  Oriental  Becord  2.  9,  S.  210/8.  —  187) 
£.  Oberhammer,  Historical  stadies  in  Gyprns.  Andent  Idalion:  The  Owl.  No.  7,  S.  49 
— 53.  —  X  M.  Ohnefalsch-Bichter,  Ethnographical  and  m3^ological  studiee  in  Cypras. 
The  wandering  of  art  and  religion  in  the  Mediterranean :  ib.  No.  5,  S.  34 — 40.  —  X  P- 
Borsari,  Geografia  etnologica  e  storica  della  Tripolitania,  Girenaica  e  Fezzan,  con  oenni  salia 
storia  di  qaeste  regioni  e  sol  silfio  della  Cirenaica.  Torino,  Löscher.  278  S.  M.  5,00.  — 
188)  £.  Petersen,  D.  Theater  t.  Taardtaienion :  MDAI.  Böm.  Abt.  3,  S.  234/6.  —  X  S. 
SalTo  di  Pietraganzili,  La  Sicilia  illastrata  nelle  aae  grandi  epoohe,  cioi  nell'  antica, 
nel  medioeto,  nel  rinascimento  e  nella  modema,  con  disegni  dei  saoi  monamentL  YoL  I 
(Sicilia  antica),  fasc.  1.  Palermo,  Salvo.  4«.  S.  1—16  k  M.  1.  —  X  Ä.  Fiorelli, 
Omamenti  d'oro  del  III.  secolo  aT.  Gristo  sooperti  nella  necropoli  dell'  antica  Gela:  Notizie 
degU  scari  1888,  März  S.  200/1.  —  189)  A.  J.  Eyans,  The  coins  of  Taient     Naminnatic 


{8.    Chnechan.    Braok.  1^87 

Anspielnngen  aufgedeckt.  So  bringt  er  mehrere  Prägezeichen  mit  dem 
spartanischen  Bflndnis  nnter  König  Archidamos  in  Verbindung  und  sucht  von 
einer  ganzen  Reihe  Münzen,  welche  in  ihrem  Felde  einen  sitzenden  Adler 
mit  gefislteten  Schwingen  tragen,  darzuthun,  dafs  sie  unter  der  Hegemonie 
des  MoloBsers  Alexander  geprägt  sind  und  deshalb  das  Symbol  des  dodo- 
nÜBchen  Zeos  aufweisen.  Unter  den  Buchstabenzeichen  auf  den  tarentinischen 
Mfinzen  deutet  Evans  die  Abkflrzungen  der  älteren  Münzen  auf  die  Namen 
der  Präger,  während  er  in  den  ausftlhrlicheren  Signaturen  etwa  vom  Ende 
des  4.  Jh.  an  die  Namen  der  Behörden  sieht.  — 

1.  Älteste  Zeit  bis  znr  dorischen  Wanderang. 

Den  ethnographischen  Verhältnissen  Kleinasiens  ist  in  dem  be- 
reits angeführten  Werke  Thrämers^^^)  ein  Kapitel  gewidmet  Er  nimmt 
eine  älteste,  einheimisch  kleinasiatische  Gruadbevölkerung  an,  von  der  jedoch 
in  späterer  Zeit  nur  gerlDge  Reste,  wie  die  Tremiler  in  Lykien,  die  Leleger 
in  Karlen  sich  erhalten  hatten.  Es  folgte  der  indogermanische  Stamm,  ver- 
treten durch  die  Phryger;  diese  bildeten  einst  ein  mächtiges,  bis  an  die 
Kasten  des  Pontos  und  des  ägäischen  Meeres  ausgedehntes  Reich,  bis  sie 
durch  die  Einwanderung  der  Myser  und  Bithyner  einerseits,  der  Karer  an- 
dererseits zurückgedrängt  wurden.  Die  gemeinsame  Heimat  der  weder  indo- 
germanischen, noch  semitischen  Myser  und  Karer  ist  im  nördlichen  Thrakien 
zu  suchen.  Die  ersteren  gingen  über  den  Bosporos  und  verbreiteten  sich 
allmählich  weiter  nach  Süden ;  die  Karer  kamen  über  die  Inseln  des  ägäischen 
Meeres  nach  Kleinasien,  besetzten  Karlen  und  drangen  auch  nach  Lydien  vor, 
wo  als  viertes  Bevölkerungselement  noch  ein  semitischer  Bestandteil  hinzu- 
kommt, der  auf  Vorstöfse  aus  Assyrien  zurückzuführen  ist  Bezüglich  Griechen- 
lands  selbst  hält  Thrämer  die  Anwesenheit  von  Achäern  in  Argolis  und 
Lakonien  vor  den  Doriern  fctr  Thatsache;  und  zwar  wären  die  Achäer  von 
Thessalien  her  eingewandert  und  hätten  im  Peloponnes  bereits  eine  griechisch 
redende  Bevölkerung  vorgefunden.  In  den  Sagen  vom  troischen  und  vom 
teuthrantischen  Kri^e  sieht  er  Nachklänge  wirklicher  Kämpfe  zwischen  den 
äoljschen  Kolonisten  und  den  alten  Einwohnern  des  Landes.  Mit  den  äolischen 
Kolonisten  kamen  auch  die  Sagen  von  Pelops  und  Niobe,  welche  ihre  Ursprung* 
liehe.  Heimat  im  europäischen  Griechenland  haben  und  von  der  Tantalossage 
zu  trennen  sind,  nach  Kleinasien;  Pelops  war  Stammheros  der  Achäer  schon 
in  Thessalien  und  wurde  in  Nordböotien  mit  der  minyeischen  Niobe,  in  Ar- 
golis mit  der  vorachäischen  Phoronis  Niobe  in  Verbindung  gesetzt.  —  Um 
die  Entstehung  der  dialektischen  Verhältnisse  auf  dem  Boden  Griechenlands 
zu  erklären,  entwickelt  Hoffmann^^^)  die  Wanderungen  und  Mischungen 
der  griechischen  Völkerstämme.  In  homerischer  Zeit  erstreckten  sich  die 
Achäer  über  den  Peloponnes,  Mittelgriechenland  und  Thessalien;  die  von 
ihnen  zurückgedrängten  lonier  safsen  östlich  in  Attika,  auf  den  Inseln,  in 
den  12  Städten  Asiens  und  vereinzelt  an  den  Küsten  des  Peloponnes.  Im 
KW.,  jenseits  des  Pindos,  wohnte  der  transpindanische  Sprachstamm,  zu  dem 


Mdety  iB  Ixndon,  Siti.  v.  15.  Noremb.  1888:  Aih.  No.  3187,  S.  708.  Vgl.  BerlPhWS.  9, 
&  102/3.  —  190)  £d.  ThrSmer,  Pergamos.  S.  o.  N.  188.  ^  X  I^  Brown,  Tke 
Kfritf^»  inacriptioB  of  Lemnoi;  Frooeedingi  of  tbe  BibUcal  Society  10,  5.  6.  —  191)  0. 
Roftm  SBB,  I^  miztiB  Graecse  lingoae  dialeetiB.  Oöttingen,  Yandenhoeek  a.  Bnprecht  gr.  8^ 
78  8.    K.  1,60.     |[NPliBi.  1888,  S.  800/1  (Meisterhant);  DLZ.  1889,  S.  54  (W.  Prell- 


IßS  $8.    Grie^nu    Bmek. 

die  Dorier,  TheBprotier  and  BOoter  gehörten.  Letztere  kamen  von  Nord- 
epims  aus  nach  Thessalien  and  vertriebeu  die  Achäer  zam  Teil  nach  Klein- 
asien, wo  sich  dieselben  später  mit  den  ans  dem  Peloponnes  einwandernden 
Stammgenossen  vereinigten  and  darauf  als  Äolier  bezeichnet  warden.  Die 
Böoter  wiederam  wurden,  mit  Aoliern  vermischt,  von  den  Thesprotiem  nach 
Süden  in  das  spätere  Böotien  gedrängt,  während  diese  selbst  sich  in  Thes- 
salien ansiedelten.  So  erklären  sich  die  transpindanischen  Elemente  (Doris- 
men)  in  der  thessalischen  and  böotischen  Mandart.  Earz  nachher  wurde  der 
Peloponnes,  mit  Ausnahme  Arkadiens  und  Achijas,  von  den  Doriern  and 
angefähr  gleichzeitig  Mittelgriechenland  von  den  aus  dem  inneren  Epirus 
herkommenden  Lokrem  und  Aitolem  besetzt;  die  Aitoler  gingen  auch  nach 
Elis  hinüber.  Die  Achäer  des  Peloponnes  wanderten  nach  Osten  aus,  doch 
folgten  ihnen  die  Dorier,  wodurch  auf  Thera,  Kreta,  Kos  n.  a.  Inseln  ein 
gemischter  Dialekt  entstand.  Nur  Kypern,  wohin  ebenfalls  Achäer  gelangt 
waren,  blieb  von  dorischen  Ansiedlern  frei,  weshalb  dort  die  Sprache  der 
alten  Achäer  am  reinsten  erhalten  ist.  — 

In  dem  mit  der  Geschichte  des  Dorierstammes  eng  verknüpften  Herakles- 
kulte  erblickt  Hager^^^)  eine  Erinnerung  an  die  schweren  Kämpfe,  welche 
die  Dorier  überall  bei  ihrem  Vordringen  mit  der  älteren  Bevölkerung  zu  be- 
stehen hatten.  —  Ober  die  nationale  Herkunft  und  die  Verbreitung  des 
Kultes  des  Dionysos  Ttehxyioq^  der  für  die  thrakische  und  thessalische  Küste 
sicher  bezeugt,  für  Attika  wahrscheinlich,  für  Lesbos  und  die  kleinasiatisch- 
äolische  Küste  aber  noch  nicht  nachgewiesen  ist,  vermag  Maafs^*')  nichts 
Sicheres  festzustellen.  Der  Kult  hat  sich  entweder  nach  der  äolischeii 
Wanderung  in  der  Heimat  der  Aoler  auf  dem  Festlande  entwickelt,  als  Dio- 
nysosverehrer des  Binnenlandes  nicht-äolischer  Abkunft  mit  dem  Meere  in 
Berührung  traten,  oder  er  ist  von  den  Aolem  aus  der  alten  Heimat  mit- 
gebracht und  gehört  zum  älteren  Bestände  religiöser  Vorstellungen  des 
äolischen  Stammes.  —  Tümpel^ ^^)  ergänzt  die  Abhandlung  von  Crusias 
aus  dem  J.  1886  (über  die  Pelasger  und  ihre  Kulte)  durch  Beweise  für  den 
tyrsenischen  Charakter  des  Hermes  auf  dem  arkadischen  Berg  Kyllene.  — 

E.  Bötticher^^^)  beginnt  eine  eingehendere  Begründung  seiner  schon 
vor  Jahren  aufgestellten  Ansicht,  dafs  die  von  Schliemann  ausgegrabene  Ruinen- 
stätte von  Hissarlik  nur  eine  prähistorische  Feuernekropole  sei.  Nachdem 
er  eine  Übersicht  über  die  Litteratur  des  Gegenstandes  gegeben  und  die 
Lage  des  Hügels  von  Hissarlik  geschildert  hat,  weist  er  auf  die  für  eine 
eigentliche  Stadt  zu  beschränkten  räumlichen  Verhältnisse  hin  und  erörtert 
dann  die  Existenz  von  Befestigungen  in  Hissarlik.  — 

Die  von  Löschcke  undjFurtwängler  vertretene,  von  Dümmler  und  Studniczka 
aber  neuerdings  angefochtene  Meinung,  dafs  die  Herren  von  Tirj/ns  und  ify- 
kenai  nicht  Karer,  sondern  Achäer  gewesen  seien,  wird  von  Schuchhardt^^^) 
verteidigt;    für  den  achäischen  Charakter  jener  Kultur  spricht  unter  anderen 


wita);  Amer.  JPb.  N.  36,  S.  489—91  (H.  W.  S.).]|  —  192)  Fr.  Hager,  D.  gaaehiehti. 
Entwickelong  d.  Herak]6B-Myth<w.  I.  Prgr.  d.  Bealgymn.  Wandsbeck.  20  S.  ->  193)  E. 
Maafs,  Jtowcos  neXdytos:  Hermes  23,  S.  70—80.  —  194)  K.  Tümpel,  Tyreenisches 
T.  Kyllene:  NJbPh.  137,  8.  58—60.  —  X  d'Anaelme,  Du  b^ros  pbteicien  Cadmua  et  de  sa 
lamille.  Toiun,  imp.  Bonsrez  X,  231  S.  —  195)  £.  Bötticber,  La  Troie  de  Scbliemana, 
ane  nkropole  k  incinöration:  Le  Mosten  7,  No.  3,  S.  348 — 52;  No.  4,  S.  489—501.  — 
X  M.  Obnefalscb-Bicbter,  D.  yorbabyloniicben  n.  babyloniscJien  Einflüsse  in  Hissarlik 
a.  Gypem:  Z.  f.  Assyriologie  3,  S.  62/8.  —  196)  Schucbhardt,  Über  mykeniscke  Alter- 
tümer.    Arch.    Ges.  au  Berlin,  Sita.  t.  1.  Mai     (8.  ob.  N.  28):    BerlPbWS.   8,   8.   703/4. 


§  8.    Griechen.    Brück.  Jg9 

^       Punkten   Tomelmilich      die   ÜbereinstimmuDg   der    aasgegrabenen  Paläste  mit 
^  homerischen  Besclireibnng  des  Anaktenhanses.   —  Daran  anknüpfend  fftbrt 
\      ^oebhardt    aus,    «lafs    jene  ftltesten  Bargen  befestigte  EOnigssitze  waren,  die 
/       ^er  den  Charakter    einer  Stadt  noch  eines  heiligen  Bezirkes  hatten.   Doch 
/        tuen  SdüofskapeUe   und  FOrstengraft,  als  zam  Palast  gehörig,  von  der  Ring- 
ittier  mit    amschlossen.     Erst   als  spftter  bei    steigendem   Luzos   womöglich 
ftr  jedes  Grab    ein     besonderes  Maasoleam  errichtet  wurde,   war  kein  Raam 
B^  nmeiiialb   der  Maaern  und  es  entstanden  die  Tholoi.  —  Auf  Grand  der 
Pihstniinen    von   Troja,    Mykenai    and  Tiryns    will    v.  Reber  ^^7)    die  Ent- 
iid[elang    des    Baustiles    im  heroischen   Zeitalter  herstellen.   —    Von  Paton 
mOfoitlichte  mykenische  Vasen  aas  Kalymna  and  Karpathos  bestimmt  Fnrt- 
fingier ^^^)   ihrer  kunstgescbichtlichen   Stellong  nach.    Die  Gefäbe  ans  Kar- 
pathos entstammen    der  Blütezeit    mykenischer  Vasenfabrikation,  dem  sogen. 
3.  Stil,   die  Vasen    ans    Kalymna    dagegen  der  letzten  Gattang  des  sogen.  4. 
Stiles,  welche  vordem  überwiegend   nur  in  Mykenai  selbst  and  in  dessen  Um- 
gOgend   gefunden     worden    war.     Also    haben    aach   noch    die  spätesten  Er- 
zeugnisse der    mykenischen    Vasenfabrikation  eine  gröfsere  Verbreitung  gehabt, 
ab  man  bisher  vermutete. 

2.  Von  der  dorlscben  Wanderung  bis  Alexander  d.  Gr. 

IHe  liom/eriscfien  Gedichte.  —  Den  homerischen  Gedichten 
gehen,  wie  Thrämer^^®)  in  dem  mehrfach  citierten  Buche  gegenüber  Niese 
bemerkt,  bereits  zahlreiche  in  Liedern  niedergelegte  Götter-  und  Heldensagen 
Toraos.  Die  homerischen  Dichtungen  selbst  waren  einem  successiven  Zu- 
dichtangsprozesse  vom  Stammesgesichtspunkte  aus  unterworfen;  so  scheidet 
Thr&mer  attische  Interpolationen  (Theseus),  dorische  (Perseus,  Herakles)  und 
btotisehe  (Schiffskatalog,  Frauenkatalog  in  der  Nekyia  der  Odyssee)  aus.  - 
Die  Entstehnng  der  Ilias  sucht  Kluge ^^^)  nach  metrischen  Kriterien  zu 
r^onstruieren,  indem  er  die  Verse,  je  weniger  Daktylen  sie  haben,  für  desto 
Üter  ansieht.  Das  älteste  Lied  von  der  Menis  hatte,  abgesehen  von  dem 
nicht  mehr  im  Wortlaut  herstellbaren  Anfange,  516  Verse  und  enthielt  nur 
einen  Schlachttag,  von  dem  noch  die  Schiacht  und  der  Schiffsbrand  erhalten 
eind.  Es  erfahr  zuerst  eine  Überarbeitung  dadurch,  dafs  der  gröfste  Teil 
des   epischen  Stoffes    der  Bücher  B— H  aus  älteren  Einzelliederu  zusammen- 


Tg^  WS.  f.  kl.  Ph.  V.  S.  733/4  -~  BLZ.  1888,  S.  782.  —  197)  von  Beber,  Beitrüge  z. 
Koatai«  d.  Baiutilee  d.  heroischen  Epoche:  Mllnchener  SB.  1888,  2,  S.  79^122.  ->  X 
Tirymm^  Mykenai  n.  Troja,  d.  älteeten  Denkmiler  d.  FettungsbaakaDBt  aot  dem  Heroenseitalter : 
AnMy  f.  ArtiUerie-Offixiare  1888,  April— Juli.  ~  X  H.  Schliem  ann,  B.  Mykener  Königs- 
gimbero.  d.  Palut  d.  KSnii^e  ▼.  TiryoB:  Z.  f.  Ethnologie  20,  S.  28/Ö.  —  198)  Fartwängler, 
MjkcBisehe  Ytmmi.  Arch.  Gea.  zu  Berlin,  Bits.  t.  7.  Febr.:  BLZ.  1888,  S.  285.  Ygl.  WS. 
1  kL  PlL.  5.  S.  346.  —  X  ^-  Winter,  Vaaen  an«  Karien:  MBAI.  12,  S.  283-44  mit 
'CO-  6.  —  199)  Ed.  Thrämer,  Pergamoa.  8.  ob.  N.  182.  —  X  A.  Wauters,  Hom&re 
«4-1?  exkti?  Biacoora.  Broxellea.  19  S.  |[B.  de  rinatruct  publique  en  Belgiqne  81,  8. 
JfI/3  (F.  "  ~  " 

im,  »20 

Z e).]/    —  >^    "-    — LT'^U  — '^  "~   .*—«  «-*w«.«.w.    ^.«„-v»,  v»«.|,^...w», 

aiernUim.    Fkria,  Hachette  et  Cie.    VII,  579  8.    M.  7,50.    |[£C.  1889,  No.    2,  8.  21/2  (Ch. 

CacQeT.j.  X  ^-  ^-  Porchhammer,    Erklärung    d.  Ilias    auf   Grund    d.   in   d.  bei- 

figatoaea '  Origiiuü-Karte  ▼•  Spxatt  u.  Forchhammer  dargestellten  topischen  u.  physischen 
B|Wi»iiimfffht#rltMn  d*  troi«ebeii  Ebene.  £.  Beitrag  s.  Erledigung  d.  homer.  Frage.  2.  un- 
vaiadflite  AidL  Kie^*  JLipsiaa  u«  Tiseher.  4^  XI,  163  8.  Mit  1  Karte.  M.  10.  {[WS.  f. 
\L  VL  5    S.  72/BJI   —   ^^   Honsenr,  La  Inende  d'Achille  d'apr^  M. E.  H.  Meyer:  EHE. 


1,90  i^-    OneOnm.    Brnok. 

gestellt  nnd  einverleibt  wurde.  Dieses  Gedicht  erweiterte  Homer  durch  ein 
gröberes  Epos  vom  Zorne  des  Acbilleos,  das  3  Schlacbttage  amfafete.  Das 
so  entstandene  Werk  wurde  fernerhin  durch  Einfflgen  zahlreicher  grOfserer 
und  kleinerer  Dichtungen,  z.  B.  der  Hoplopoiie,  des  23.  und  24.  Buches, 
umgestaltet;  die  älteren  der  eingelegten  Stücke  entstammen  10  einzelnen 
Gedichten  aus  verschiedenen  Mythenkreisen.  Im  Qbrigen  erfolgten  alle  Ejt- 
Weiterungen  nicht  durch  mechanische  Zusammenftlgung,  sondern  durch  or- 
ganische Umarbeitung.  —  Brandt'o^)  hatte  frtther  das  Stflck  B42~H312 
als  ersten,  um  den  Anfang  der  Olympiadenrechnung  verfatsten  Zusatz  der 
alten  EpopOe  vom  Zorne  des  Achilleus  (A  1 — 348,  Lücke,  B  1 — 41,  ^  u.  s.  w.) 
nachgewiesen ;  nunmehr  findet  er  in  den  Versen  H  3 1 3 — E  579  eine  zweite, 
aus  jüngerer  Zeit  stammende  Erweiterung.  —  Ebenderselbe'^')  schreibt  JS 
1—367  der  alten  fi^cs^   ^  368 — 617  aber  dem  zweiten  Bearbeiter  zu.  — 

Von  Gemoll'<>')  wird  die  Ansicht  ausgesprochen  und  begründet,  daCs 
Homer  nicht  ^antikisiert'  habe,  d.  h.  dals  in  den  homerischen  Gedichten  nicht 
die  Kultur  der  Heroenzeit,  sondern  die  Zeit  der  homerischen  Sänger 
selbst  geschildert  sei.  —  Unter  ßovXvrog  in  den  homerischen  Gedichten  ist 
nach  Frazer*<^^)  die  unmittelbar  auf  den  Mittag  folgende  Zeit,  nicht  der 
Abend  zu  verstehen,  so  dafs  demnach  im  damaligen  Griechenland  das  Pflügen 
am  Mittag  aufhörte.  — 

Zeit  vor  den  IPsrserkriegen.  Nach  der  Kombination  mehrerer 
bei  Diodor  aufbewahrter  Fragmente  des  Tyrtaios  hebt  Blafs'^'^)  als  höchst 
bedeutsam  hervor,  dalis  bei  Tyrtaios  danach  Theopompos  ganz  an  die  Stelle 
Lykurgs  tritt,  welchen  er,  ebenso  wie  Hellanikos,  überhaupt  nicht  erwähnt.  — 

Für  das  Archontat  und  die  Gesetzgebung  Solons  ermittelt  Holzapfel'^^) 
das  Jahr  584/3  statt  594/3  (Ol.  46,  3),  welches  bis  jetzt  allgemein  angenommen 
wurde.  Denn  es  ist  zunächst  die  Anordnung  der  Ereignisse  bei  Plutarch 
als  wahr  anzuerkennen,  nach  welcher  das  Archontat  Solons  erst  einige  Zeit 
nach  dem  Ende  des  heiligen  Krieges  im  J.  590  folgte.  Ferner  findet  die 
Thatsache,  dafs  das  nach  dem  zweijährigen  Archontat  des  Damasias  (587/5) 
hinsichtlich  der  Archonten wählen  getroffene  4J)l^on^i^6ii  ^^^  ^i^  ^^^  ^Q  Kraft 
blieb,  ihre  Erklärung  darin,  dafs  alsbald  darauf,  d.  i.  584,  die  solonische 
Gesetzgebung  stattfand.  Durch  diese  wurde  dem  Kampfe  der  alten  drei 
Stände  der  Eupatriden,  Apoiken  und  Demiurgen  ein  Ende  gemacht  und  die 


17,  S.  28—45.  —  201)  K.  Brandt,  Z.  GeMh.  u.  Komposition  d.  Uiaa.  5.  Über  eine 
sweite  Bearbeitung  d.  alten  Epopöe  t.  Zorne  d.  Acbillena.:  NJbPb.  187,  S.  Sl — 102.  VgL 
JB.  1887,  I,  138».  —  202)  id,  Z.  Gesch.  n.  Komposition  d.  llias.  6.  Über  d.  18.  Bach: 
ib.  S.  518—22.  —  208)  A.  Gemoll,  Homerische  Blätter.  2.  Prgr.  d.  Ftog^mn.  Striegan. 
4^  18  S.  —  X  W.  Hahn,  Zens  in  d-Ilias.  1.  Fx^.  d.Qymn.  Stralsund  (Leipsig,  Fock). 
4*^.  26  S.  M.  1,00.  Vgl.  W.  Gl  ad  8  tone,  The  Homeric  Here:  Gontemporary  B.  1888, 
Ko.  2.  —  X  A.  Jnng,  De  homine  Homerioo.     Prgr.  d«  k.  Gymn.     Meserits,    4®.     88  S. 

—  X  J*  A.  Hild,  Le  pessimisme  mozal  et  religienz  chei  Homere  et  Hisiode:  EHR.  17, 
8.  129—68.  SchJafs  d.  Aafeatzes.  ~  204)  J.  G.  Fräser,  ßovXvros  =  tfae  time  im- 
mediately  after  noon:  GlasticalR.  2,  8,  S.  260.  —  205)  F.  Blafs,  Za  Tyrtaios:  NJbPh. 
137,  S.  655/6.  —XL'  Mayr,  D.  Tradition  «ber  d.  Heimatstatte  d.  lyknrgischen  Teiw 
fassnng  Prgr.  d.  Gymn.  Marburg  i.  Osterr.  31  8.  —  206)  L.  Holsapfel:  D.  Zeit  d.  solo- 
nischen  Gesetzgebung.  In:  Holzapfel,  Beitrage  s.  griech.  Gesch.  (=  Berliner  Stadion  f. 
claas.  Philologie  n.  ArchSologie.     7.  Bd.  3.  Heft.)     Berlin,  GalTary  u.  Go.    gr.  8^     8.  1  —  18. 

—  X  Th.  Gase,  Ghronology  of  the Solonian  legislation:  GlassicalR.  2,  8,  8.  241/2.  Vgl.  G.  Torr , 
Ohronology  of  tbe  Solonian  legislation:  ib.  2,  9,  8.  290.  —  X  J^*  Pr&iek,  8olon  a.  Dama- 
sias. Neuere  Aristotelische  Beitrage  zo  d.  Gesch.  d.  Yerfassnngsentwicklong  Athens.  [Sechiach.] 
Progr.  d.  Bealobergymn.  KoUn.  1887.  IfZÖG.  40,  8.  376  (Fr.  dembera).]|  --  X  ^-  ^* 
Max^vyiavvtjf  MtXirri  ne^  r^ff  JJoAnsias  rot  ^oXtivoe.    ^Ev  ' Ef>fiovn6Xeu  —  X 


{8.    Oriechen.     Brack.  T9X 

drei  neuen  Parteien  der  Grofsgrnndbesitzer,  der  Oewerbtreibenden  und  der 
Baacrn  und  Hirten  des  Gebirges  hervorgernfen.  Die  Ansetzang  auf  584  wird 
uberdem  durch  ein  ZSeagnis  des  Demosthenes  und  durch  die  attischen  Ealender- 

TerhÜtmaae  best&tigt. Als  Reihenfolge  der  Berliner  Fragmente  ans  ^^r'Adnjvaiwv 

nokxüa  des  Aristoteles  erhflltWi  Icke n><>^:  Ib  Damasias,  II«  Eleisthenes,  Hh 
Ihemistokles,  I«   Selon.  —  Die  im  J.  1883  entdeckte  attische  Inschrift  aus  dem 
6.  Jh.,  in    if?elcher     die  Verhältnisse  der  nach  Salamis  entsandten  Kleruchen 
geiegdt  werden,   ^wird  von  Gomperz,*®®)  wie  von  Foucart*®*)  in  neuen,  von 
der  ersten  Publikation  Köhlers  verschiedentlich   abweichenden  Lesungen  und 
EigftDzangen  wiederg^eben.     Auch  bei  der  Deutung  des  Dekretes  kommt  F.  zu 
anderen  Ergebnis sen     als  E.;  so  nimmt  er  im  Gegensatz  zu  diesem  an,  daüs 
£e  Kiemchen     ihre     heimatlichen    politischen  Rechte   beibehielten.  —  In  die 
Mitte  des  6.  Jh.    v.   Chr.  gehört  ihren  Buchstaben  und  ihrer  Schreibweise  nach 
dielnachrid  einer  auf  der  Akropolis  ausgegrabenen,  zum  Aufhängen  oder  Annageln 
bestimmten  Bronzeplatte,  welche  die  erste  einer  von  links  nach  rechts  laufenden 
Reibe  bildete,**®)   —   Für  die  10  athenischen  Phylen  gab  es  auiser  der  durchs 
Los  fllr  gewisse  Zwecke  getroffenen  noch  eine  feste  solenne  Reihenfolge,  welche 
b»  den  Verzeichnissen  der  im  Kriege  gefallenen  Bttrger,  bei  den  Beamten  Verzeich- 
nissen der  Strategen,  der  10  Schatzmeister  und  der  Diaiteten,  bei  den  Epheben- 
listen  und  anderen  Gelegenheiten  zur  Anwendung  kam.     Diese  solenne  Reihen- 
folge ist,  wie  A.  Mommsen^^^)  behauptet,  schon  von  Kleisthenes  festgestellt 
worden.    Als  nämlich  Kleisthenes  die  Eponymen  der  Phylen  bestimmte,  zerlegte 
er  das  Jahr   in   10  Teile  und  wählte  dann  der  Reihe  nach  aus  jedem  Jahres- 
zehntel  den   Heros,    welchem   in    demselben   eine  Festlichkeit  gewidmet  war, 
als  Eponymen  einer  Phyle  ans,  wobei  auch  der  Gesichtspunkt  des  allgemeinen 
Ansehens    der  Heroen    mit   berttcksichtigt    wurde.     So  standen  die  nach  der 
solennen    Folge    numerierten   eponymen  Heroen   mit  Herkömmlichkeiten   des 
ihnen  nach   der  Nummer  zukommenden  Jahreszehntels  in  Rapport.     Da  auch 
für  die  Prytanienverteilang  ursprünglich  nicht  der  Gebrauch  des  Loses  ein- 
geführt,  sondern   von    Kleisthenes    die   solenne  Reibenfolge   angeordnet  war, 
hatte    damals   jede  Phyle   die  Prytanie   immer  zu  der  Zeit,  wenn  das  ihren 
Eponymen  betreffende   Fest  gefeiert  wurde.    —    Valeton***)  beendet  seine 
weitläufigen  Untersuchungen  über  den  Ostrakismos.     War  in  der  6.  Prytanie 
die  Vornahme    eines  Scherbengerichtes    beschlossen    worden,    so  erfolgte  die 
Aosflühmng  in  der  nächsten  Volksversammlung.     Zur  Verbannung  waren  min- 
destens 6000  Stimmen    nötig.    Als   Stimmsteine    wurden  Scherben    von    zer- 
brochenen Thongefälsen  benutzt,  auf  die  bereits  zu  Haus  die  Namen  eingeritzt 
oder   seltener  geschrieben  wurden.     Valeton   zählt  alsdann  die  durch  Ostra- 
kismos   verbannten    Staatsmänner    auf.     Die    bei   den  einzelnen  Fällen  über- 
lieferten mannigfachen  Ursachen  sind  nur  sekundärer  Natur;  der  Hauptgrund 
war    immer    ein    politischer.    Er   konnte    sich    auf   vergangene,  bereits  aus- 
gefflhrte  Maüsregeln    beziehen,   welche  das  Mifsfallen  und  die  Unzufriedenheit 


P.  Goirtnd,  L'impot  bot  le  capital  ^  Atbftnet:  RDM.  89,  Jahrg.  58,  S.  909—86.  —   207) 

17-  WiiekeBy   Za    den   Berliner  Fragmenten  d.  *A&tjraia)v  nolUreia  d.  Aristotelea:  Hermee 

2Sf  8.  464/8.  —  X  ^   Ferrai,  I  frammenti  della  politica  di  Ariatotele  nel  papiro  CLXIII 

del   neseo  di   Beioliiio.     Padoya,  Sandi.     10    8.    —    208)  Th.  Qomperz,  D.  aaf   d.  Be- 

a^detenr  t   Stdmmi»  bezügliche  YolkibenchliirB  :  MDAI.  13,  S.  137—41.  —  X  ^^t  ^-  älteste 

atÜMebe  Sti«t«irk.:    A£M0:    12,  8.  61/5.    —    209)  P.  Foncart,  liieret  athtoien  da  VI. 

«Meld:   BCH,  12,  S-   1/8.    —   210)  P.  C[aaer],   Attuwhe  Inschrift  d.  6.  Jh.:  BerlPh.WS, 

8    S    771    211)   A.  Hommsen,  D.  zehn  Eponymen  q.  d.  Reihenfolge  d.  nach  ihnen  be- 

B^natoB    Fhyleo    AüieM:    Fhilologus  47  (N.  F.  1;,   8.  449-86.  -   212)  I.   M.  J.   Vale- 


1,92  §8-     Qriechen.    Brock. 

des  Volkes  erregt  hatten;  in  diesem  Falle  trat'  der  Ostrakismos  nicht  einen  De- 
magogen der  Opposition,  sondern  den  leitenden  Staatsmann  nnd  war  nicht  durch 
Parteikämpfe  hervorgerufen.  Boten  aber  zukünftige  Pläne  eines  Demagogen 
die  Veranlassung,  so  war  das  Scherbengericht  von  einer  Partei,  welche  die 
Majorität  bildete,  gegen  den  an  der  Spitze  der  angefeindeten  Minorität  stehen- 
den oppositionellen  Demagogen  gerichtet.  — 

Die  Angabe  des  Suidas,  dafs  OL  70  der  Bau  des  steinernen  Theaters 
in  Athen  begonnen  wurde,  erklärt  Schmid^^^;  für  unrichtig.  Vielmehr 
ist  derselbe  im  4.  Jh.  kurz  vor  Lykurgos,  vielleicht  in  der  Verwaltungsperiode 
des  Eubulos,  angefangen  und  nach  einer  Verzögerung,  welche  die  Ver- 
wickelungen mit  Philipp  verursachten,  von  Lykurgos  vollendet  worden.  —  Die 
Ansicht,  dafs  die  Figur  des  sogen.  Kalbträgers  das  Werk  eines  attischen 
Künstlers  aus  der  1.  Hälfte  des  6.  Jh.  sei,  bestätigt  Winter  ^^^)  durch  die 
im  J.  1887  auf  der  Akropolis  entdeckte  zugehörige  Basis  mit  Weihinschrift 
und  spricht  im  Anschlufs  daran  über  die  kunstgescfaichtliche  Stellung  der 
Skulptur  und  über  die  damalige  Entwickelung  der  einheimisch  attischen  Kunst 
—  Ein  bei  Polis  tis  Chrysoku  auf  Kypern  gefundenes  kleines  Alabastron  mit 
Darstellung  aus  dem  Kreise  des  Dionysoskultes,  welches  Dümmler^^^)  be- 
beschreibt, trägt  den  Kamen  eines  bisher  unbekannten  athenischen  Künstlers 
Pasiades  aus  der  Zeit  kurz  vor  den  Perserkriegen.  — 

Knapp^^^)  unterzieht  die  Bericht«  der  Alten,  namentlich  des  Herodot 
und  des  Nikolaos  von  Damaskus,  über  die  Geschichte  des  Kypselidenhauses 
von  der  Jugend  des  Kypselos  an  bis  zum  Ausgange  der  Tyrannis  in  Korinth 
einer  eingehenden  Kritik.  —  Eine  von  LoUing  in  Delphi  aufgefundene  Weih- 
inschrift an  Apoilon  wird  von  Kirch  hoff  ^^^)  vorgelegt.  Nach  der  Be- 
schaffenheit der  Schrift  vermutet  Kirchhoff,  dafs  der  Stifter  des  Weihgeschenk^ 
ein  Korinther  war  oder  aus  einer  korinthischen  Kolonie  stammte,  und  dals 
das  Denkmal  nicht  später  als  Ende  des  6.  Jh.  angesetzt  werden  kann.  — 
Lolling^^^)  berichtigt  die  Lesung  des  von  Pomtow  im  Vorjahre  mitgeteilten 
Grabsteines  des  Selinuntiers  Archedamos.  —  Den  letzten  Jahren  des  6.  Jh. 
weist  Foug^res^^^)  das  archaische  Basrelief  einer  Grabstele  aus  Tymavo 
(dem  alten  Phalaima)  in  Thessalien  zu;  dargestellt  ist  eine  junge  Frau  am 
Spinnrocken.  —  Six,^^^)  der  eine  neue  Fassung  für  die  Künstlerinschrift 
des  Mikkiades  und  Archermos  vorschlägt,  bezieht  den  Sieg  der  Einwohner 
von  Cfaios  auf  die  Zeit,  wo  Chios  allein  Milet  gegen  die  lydischen  Könige 
unterstützte.  —  Auf  einer  archaischen  Silberschale  aus  Kurion,  die  sich  in 
der  Cesnoiasammlung  zu  New-York  befindet,  erkennt  Marquand^^^)  die 
Darstellung  eines  Festmahles  der  Aphrodite  und  des  Adonis.  —  In  der 
Schenkungs-Urk.  aus  der  Nähe  Krotons  (Röhl,  IGA.  544)  will  Simon^^^)  die 
5  Proxenoi  als  Zeugen  (/jidQTUQeg)  deuten.  — 


ton,  Qaaeadones  Graecae.  II.  De  ostraciamo:  Mnemosyne  16,  S.  1 — 25  u.  162 — 23S.  — - 
213)  W.  Schmid,  Scaenica.  1.  Das  ateineme  Dionyaostheater  in  Athen:  Philologoi  47 
(N.  F.  1),  S.  573/4.  —  214)  Fr.  Winter,  D.  Kalbträger  a.  seine  kunstgeschichtl.  Stellong: 
MDAI.  13,  S.  113—36.  —  215)  F.  Dümmler,  The  alabastron  of  Pasiades:  The  Owl. 
No.  1,  S.  5/8  mit  Tfi.  1.  —  216)  P-  Knapp,  D.  Kypseiiden  u.  d.  Kypselosiade:  KBi.  f. 
d.  Gelehrten-  a.  Bealschulen  Württembergs  35,  S.  28—45  u.  98—126.  —  217)  A. 
Kirchhoff,  £.  delphische  Weihinschrift.  Sitz.  d.  Beri.  Akad.  v.  3.  Mai  1888:  BerlSB.  1888, 
S.  581/2.  Vgl.  BerlPhWS.  8,  1325/6.  —  218)  H.  G.  Lolling,  Inschrift  aus  Delphi  (d. 
Selinuntiers  Archidamos):  MDAI.  12,  S.  384/5.  —  219)  G.  Foug^res,  Bas-reliei  arcbaiqae 
de  Tymayo  en  Thessalie:  BGH.  12,  S.  273/6  mit  Tfl.  16.  —  220)  J.  Six,  D.  KünsUer- 
inschrift  d.  Mikkiades  q.  Archermos:  MDAL  13,  S.  142—59.  —  221)  A.  Marqaand,  An 
archaic  patera  from  Kourion:  Amer.  JArch.  4,  2,  S.  169—71  mit  Tfl.  7.  —  222)  J.Simon, 


§8.     Griechen.     Brack.  1^93 

Auf  dem  Gebiete  der  lüterarischen  Tbätigkeit  in  diesem  Zeitraame  be- 
sieh Kern^^^)  mit  der  Einwirkung  der  sogen,  rhapsodischen  Theogonie, 
welche  der  älteste  Bestandteil  der  ans  erhaltenen  orphischen  Litteratnr  ist 
and  schon  im  6.  Jb.  v.  Chr.  existiert  hat,  auf  die  griechischen  Philosophen 
md  Dichter  des  6.  und  5.  Jh.  t.  Chr.  Im  besonderen  hat  Empedokles 
neben  anderweitiger  Benutzung  dieses  Gedichtes  seine  Seelen wanderungslehre 
daraus  enlnommeu.  Für  Epimenides  ergiebt  auch  der  Inhalt  seiner  Theogonie 
als  Lebenszeit  den  Ansgaug  des  6.  Jh.  —  Die  Frage  nach  der  Vaterstadt  des 
Theognis  nimmt  Beloch*^^)  wieder  auf.  Theognis  stammte  weder  aus  dem 
molosBischeii  Megara,  wie  ünger  meinte,  noch  aus  dem  nis&ischen,  sondern 
er  ist  um  530,  vielleicht  noch  etwas  früher,  im  sikelischen  Megara  geboren. 
Die  damaligen  politischen  Verhältnisse  im  sikelischen  Megara  entsprechen 
den  in  den  Gedichten  gegebenen  Andentungen.  Des  Theognis  Familie  ge- 
hörte dem  Stand  der  Gamoren  an,  wodurch  sich  seine  politische  Haltung 
in  den  Kämpfen  gegen  den  Demos  bestimmte.  Bei  der  Neuverteilung  der  Äcker, 
welche  mit  dem  Siege  der  Volkspartei  um  490  verbunden  war,  verlor  auch 
Theognis  einen  Teil  seiner  väterlichen  Gfiter.  Nach  der  Zerstörung  der 
S^adt  durch  Gelon  wandte  er  sich  nach  Griechenland  und  begegnet  im 
J.  480  im  nisäischen  Megara,  der  Mutterstadt  des  sikelischen.  Es  ist  mög- 
lich, dafs  die  Bewohner  des  nisäischen  Megara  dem  Dichter  das  Bürgerrecht 
Yoüehen  haben.  — 

l>ie  JPßrserkriege^^^)  und  die  Pentekontaetie.  Gegen  die 
Angriffe  Sayces  verteidigt  Croiset^^^)  die  Glaubwtlrdigkeit  Herodots^ 
an  den  Reisen  des  Schriftstellers  sei  nicht  zu  zweifeln,  was  hinsichtlich  Me- 
sopotamiens von  Oppert  bestätigt  wird.  —  Gleicherweise  tritt  Hauvette***) 
f&r  die  Glaubwürdigkeit  Herodots  in  geographischen  Dingen  ein  und  sucht 
es  zu  rechtfertigen,  dafs  Herodot  manche  geographische  Vorstellungen  und 
überliefeningen,  welche  zu  seiner  Zeit  herrschten,  ablehnte.  —  Auf  der 
anderen  Seite  wirft  d'Arbois  de  Jubainville,^^^)  allerdings  unter  dem 
Widerspruche  Weils  und  Maurys,  der  geographischen  Anschauung  Herodots 


:  Wiener  Studien  11,  8.  169—70.  —  223)  0.  Kern,  De  Orphfi  Epimenidi« 

Pherecydia  Theogonüs   qnaeatione«  criticfte.     Dissert    Berlin,  Nicolai,     gr.  8®.    110  S.  M.  8. 

[DLZ.  1888,  S.  974  (Th.    Gomperz);  BerlPhWS.  9,  S.  557/8  (A.  Lud  wich).  —  X  id.» 

BBpedoklee  n.  die  Orphiker:    Arch.  f.    Oeach.  d.  Philosophie  1,  4,  S.  498—507.    —    X  B. 

Ab«ly    D.  Aatronomie   d.  Orpheus,     [Ungarisch]:  Egyetemes  phil.  kÖilÖDy  12,   S.  337 — 46. 

—  X  B.  Baldi,  Yita  di  Fitagon,  tratta  dall'  tmiognto  ed  annotata  da  £.  Nardacci. 
&0BBA,  üp.  delle  Scienae  mat  4^  IV,  112  S.  Anssag  aus  d.  Bullettino  di  matematica  20, 
4  «.5.  —  X  ^'  J'  Schröder,  Pythagoras  u.  d.  Inder.  [Rassisch]:  J.  d.  kais.  mss. 
Minister,  d.  YoIkBaufkllrung  1888,  Oktob.,  3.  Abt,  8.  1—73.  —  X  ^-  Tomasch ek, 
Kritik  d.  ältesten  Nachrichten  über  d.  skythischen  Norden.  1)  Über  das  Arimaspische  Qe- 
diebt  d.  Aristeaa:  Wiener  SB.  116,  S.  715—80.  Auch  separat:  Wien,  Tempskjr.  66  S.  — 
1  IL  —  Ts).  A.  Häbler,  Die  Geographie  d.  Joniker:  Ausland  1888,  No.  34,  S.  674/5.  — 
?24>  J.  Beloch,  Theognis'  Vaterstadt:  NJbPh.  137,  S.  729—33.  —  224«)  Vgl.  auch  §  7. 

—  22a)  A.  Croiaet,  La  yeiacit^  d'H^rodote:  B.   d.    6tudes  grecqnes   1,  8.  134—62.    Vgl. 

»ti.  d.  Aead.  d.  inecr.  ▼.  9.  März  1888.     (BC.  1888,  No.  12.   —  BerlPhWS.  8,  B.  608.  —WS. 

1.  U.  Ph.  5,    S.  666.)    —    X  ^*  Badkowski,    Landeskunde    t.   Ägypten   nach    Herodot 

Disaact  flalJa.  74  8.  Vgl-  Vysoky,  Übersicht  d.  herodoteischen  Forschungen  t.  alten 
Icypteiu  [Bohnieeh.]  Prgr.  Budweis,  1887,  30  S.  —  X  W.  Tomaschek,  Kritik  d. 
üMea  Naehriehten  Über  d.  skythischen  Norden.  2)  Die  Nachrichten  Herodots  ftber 
dflii   nkythiaeheD    Karawanenaug    nach    Inneraaien.     Wien,    Tempsky.     Lex.   8®.     70   8.     M. 

iyiO.    Aiw    d.    Wiener    SB.    —  226)    Haurette,    Snr   la   yeracit^   d'H6rodote.     Sita.    d. 

Ami.  dm  imaipt.  r-   9-    ^o^-  ^88»:  BC.   1888,  No.  47.     Vgl  BerlPhWS.9,  S.  40.  —  id., 

Ehüiate  et  le»  loinenmi  B.  des  ftndes  grecquee  1,  3.  —  227)  H.  d'Arbois  de  Jubain- 
rillm  Lm  aooToe  dn  I>«nohe,  ehei  H^dtfte:  BA.  1888,  No.  4,  S.  61/6.  Vgl.  id., 
hf  k    aSata^pb^     d'Knrope,    d^fifcodote:    Sita.    d.    Acad.    des    inscr.   t.    16.   Juni   (BC. 


\ 


1,94  i8.    Griechon.    Brack. 

über  den  Ursprung  der  Donau  and  Ober  die  Existenz  des  atlantischen  Oceans 
Irrtümer  und  einen  Rückschritt  gegenüber  der  früheren  Zeit  vor.  — 

Die  Gesamtst&rke  des  griechischen  Heeres  bei  Plataiai  beziffert  Beloch'^®; 
auf  etwas  über  60000  Mann,  darunter  kaum  über  25000  Hopliten;  die  An- 
gaben Herodots  hierüber  beruhen  im  wesentlichen  auf  subjektiver  Schätzung.  — 

Eine  Arbeit  Oüldes^^^)  enthält  Untersuchungen  über  die  militärische 
Organisation  des  attischen  Bundes;  er  schildert  die  Wehrverfassung  des 
Bundes  zur  Zeit  der  Hegemonie  Athens,  die  Umwandlung  der  Hegemonie  zur 
Herrschaft  und  die  Dienstpflicht  der  Bündner  in  der  Zeit  dieser  Herrschaft. 
Die  Bundeskasse  wurde  anfänglich  nur  durch  die  Beiträge  solcher  Bundes- 
genossen gebildet,  welche  keine  Schiffe  stellen  konnten  und  statt  dessen  regel- 
mäfsige  Zahlungen  leisteten.  —  Die  Annahme  Eirchhoffs,  dafs  der  Anschlufs 
der  athenischen  Bundesgenossen  erst  nach  und  nach  erfolgt  und  der  Tribut 
erst  seit  der  Schlacht  am  Eurymedon  auf  460  Talente  gestiegen  sei,  wird 
von  Beloch^'o)  bekämpft;  Beloch  spricht  seine  Meinung  dahin  aus,  dafs 
gleich  bei  der  Gründung  des  Bundes  alle  späteren  Mitglieder  beitraten  and 
sofort  die  Summe  von  460  Talenten  als  Solleinnahme  aufgestellt  wurde.  — 
Die  Existenz  eines  sogen,  kimonischen  Friedens  wird  von  Holzapfel'^') 
unter  Anführung  der  zahlreichen  damit  im  Widerspruch  stehenden  Tbat- 
sachen  geleugnet.  Als  geschichtlicher  Kern  der  Tradition  ergiebt  sich  ihm 
ein  Waffenstillstand  zwischen  Athen  und  Persien,  welcher  nach  der  Schlacht 
am  Eurymedon  im  J.  464  durch  Kallias  auf  ein  oder  mehrere  Jahre  ab- 
geschlossen wurde  und  auf  welchen  sich  die  für  den  Frieden  überlieferten 
Demarkationslinien  beziehen.  Die  von  Krateros  erwähnte  Urk.  ist  die 
nach  der  Einführung  des  jonischen  Alphabets  im  J.  404/3  erneuerte  Stele 
mit  dem  Waffenstillstandsvertrage.  Weitere  Verhandlungen  mit  Persien  nahmen 
die  Athener  erst  wieder  im  J.  427  oder  426  durch  eine  Gesandtschaft  des 
Diotimos  auf,  die  jedoch  ohne  Erfolg  blieb.  Ein  förmlicher  Friedensvertrag 
kam  im  J.  423  durch  Epilykos,  den  Oheim  des  Andokides,  zu  stände,  wobei 
von  den  Athenern  Maximalsummen  f&r  die  Tribute  festgesetzt  wurden,  welche 
einzelne  griechische  Städte  an  den  König  zu  zahlen  hatten.  Dieser  Frieden 
wurde  seitens  der  Athener  durch  die  Unterstützung  des  Amorges  gebrochen, 
worauf  der  Perserkönig  im  J.  412  durch  sein  Bündnis  mit  Sparta  den  Krieg 
wieder  eröffnete.  —  Eine  bemalte  Grabstele  im  Gentralmuseum  zu  Athen, 
welche  der  Zeit  zwischen  den  Perserkriegen  und  dem  Anfange  des  peloponne- 
sischen  Krieges  angehört,  zeigt  die  Bilder  eines  Mannes  und  eines  Kindes 
und  die  beigeschriebenen  Namen  Lysimacbos  und  Polykrite.  SchölP'*)  be- 
zieht das  Denkmal  nicht  auf  Lysimacbos,  den  Sohn  des  Aristeides,  welcher 
noch  die  erste  Zeit  des  peloponnesischen  Krieges  erlebte,  sondern  auf  einen 
gleichnaifiigen,  vor  dem  Vater  verstorbenen  Sohn  desselben,  also  einen  Bruder 
der  als  Enkelin  des  Aristeides  bekannten  Polykrite.  Bei  dieser  Gelegenheit 
erörtert  Scholl  auch   den  Volksbeschlufs,  durch  den  der  Polykrite  die  staat- 


1888,  No.  26.  —  BerIPhWS.  8,  S.  1072.  —  WS.  f.  kl.  Ph.  5,  6.  1248).  —  228)  J. 
Beloch,  D.  griech.  Heer  bei  Plataiai:  NJbPh.  137,  S.  324/8.  —  X  A.  Bibelj«,  Vielehe 
Qnellen  hat  Pompejoft  Trogos  in  seiner  Dantellong  d.  3.  Peneraagea  benntst?  Diaaert 
Bestock.  84  S.  —  229)  0.  Guide,  D.  KriegsTerfassnng  d.  ersten  attischen  Bnndes.  Prgr. 
d.  Oymn.  Nenhaldensleben.  4^  22  S.  |[BerlPhWS.  8,  S.  1378/9  (G.  Hertzberg).]|  — 
230)  J.  Beloch,  Z.  Finansgesch.  Athens:  BhM.  43,  8.  104—22.  1)  ' O  ^  'A^urreidov 
f6^os.  —  231)  L.  Holzapfel,  Athen  n.  Persien  y.  465—412  t.  Chr.  In:  Holsapfel^ 
Beitrüge  s.  griech.  Gesch.  (=  Berliner  Stadien  f.  klass.  Philologie  o.  Archäologie.  7.  Bd. 
3.  Heft)    Berlin,  Calrary  n.  Co.    gr.  8^     S.  19—46.  —  232)  B.  Scholl,  Polykrite.     S.  ob. 


{8.    Oriechen.    Brack.  J  95 

Sehe  Unterstatziins    gew&hrt  wurde.   —  Gleichfolls   von  SchOlP^')  werden 

^  Überlieferongen    Ober  den  Prozels  des  Pheidias  anfs  nene  nntersncht.  — 

Foücart*»*)   liefert  eine  Geschichte  der  10  goldenen  Niken,  die  Perikles  vor 

dem  peloponnesischen  Kriege   nach   und  nach  hatte  anfertigen  und  auf  der 

Akropolis    als     VTeihgeachenke   aoÜBtellen   lassen«     Jede  Nikestatue   wog   im 

Dordischnitt   2   Talente  Gold.    Zwei  dieser  Niken  entgingen  dem  Einschmelzen 

bd  der  Finanznot    des  J.  407  and   erscheinen  zusammen  mit  einer  dritten, 

Termntlidi  aas  den   konfiszierten  Gütern  der  Dreilsig  nenerrichteten  in  einer  im 

J.  1887  gefandenen  Inschrift  inventarisiert.    Erst  der  Redner  Lykurgos  liefs 

udi    die    7    abrigen    Bildsäulen    wiederhersteUen,    doch    worden   sie   vom 

Tyrannen  LAchares,    als  er  sich  mit  makedonischer  Hilfe  Athens  bemächtigt 

kitte,  mit  den  anderen  Gold-  und  Silberschätzen  der  Akropolis  weggeschleppt  — 

Svoronos*'^)    weist   kretische^   mit   dem  Zeichen   eines  l^ßfjg  ver- 

Kliene  Münzen    nach;   diese   wären   unter  den  lißtjteg  in  dem  grolisen  goiv 

tyniflcben    Gesetze    zu    verstehen,    wodurch    die    von   Kirchhoff    behauptete 

Datierung  der  Inschrift  nach  450  v.  Chr.  sich  bestätige. 

Mit  der  Auslegung  der  Lygdamis- Inschrift  aus  Halikarnafs  (IGA. 
500)  beschäftigt  sich  Th.  Reinach.»'«)  ^^^ch  der  Vertreibung  Lygdamis'  II. 
durdi  die  Verbannten  und  nach  dem  Veii^eich  zwischen  ihm  und  den  beiden 
verdnigten  Gemeinden  von  Halikarnafs  und  Salmakis  (ca.  455  v.  Chr.)  wurde 
dorch  den  in  Frage  stehenden  Beschlnüs  die  Wiedereinsetzung  der  Verbannten 
in  ihr  früheres  Eigentum  geregelt.  Ihre  Ländereien  und  Hänser  hatte  der 
Staat  eingezogen  und  teils  verkauft,  teils  der  Aufsicht  der  fAvi^oveg  unter- 
atdlt;  trotzdem  waren  anch  letztere  Grundstücke  allmählich  von  Privatleuten 
■surpiert  worden.  E^  sollten  nun,  wie  Beinach  glaubt,  die  Ansprüche  der 
Säufer  vor  denen  der  Verbannten,  die  der  Verbannten  vor  denen  der  Usur- 
patoren bevorzugt  werden.  Deshalb  war  angeordnet,  dafs  während  eines 
Zeitraumes  von  18  Monaten  nach  Annahme  des  Gesetzes  jeder,  der  Anspruch 
auf  eines  der  Güter  erhebe,  sein  Eigentumsrecht  durch  einen  Eid  erhärten 
könne;  nach  Ablanf  dieser  Frist  aber  stehe  dem  augenblicklichen  Inhaber 
des  angefochtenen  Grundstückes  der  Eid  zu,  daüs  er  zur  Zeit  des  Gesetzes 
bereits  im  Besitze  desselben  gewesen.  — 

Litteratur,  Kunst,  Den  Lyriker  Bacchylides,  welcher  kurz  nach 
den  Perserkri^gen  lebte,  behandelt  della  Giovanna^'^)  seinen  äufseren 
Lebensumständen  nnd  seiner  künstlerischen  SteUuug  nach.  Die  Feindschaft 
zwischen  Simonides  nnd  Bacchylides  einerseits  und  Pindar  andererseits  ist 
nicht  als  gesicherte  Thatsache  anzusehen.  —  Die  Vermutung  E.  Fr.  Her- 
nanas, dafe  seit  Sophokles  an  den  3  Tagen  der  Dionysien  je  1  Stück  dreier 
Dichter  anfgefikhrt  worden  sei,  wird  von  Freericks^'®)  als  eine  durch  die 


5o.  169:  Hermes  22,   1SS7,  S.  669—65.   —  283)  id.,  D.  FroseHi  d.  Fhidiea:  Mfincbeoer 

SB.  iSSa,  Heft  1,  S.  1^55.  —  X  B.  Tarsig,  Plntarco  ed  il  Periole  di  PlaUrco.     Bioeidie. 

MUasoy  Qnem.      69  8.     M.  1,50.  —  284)  P.  Foncart,  Le«  Yktoirei  en  or  derAcropolft: 

KB.  12^    S.  28a — 93.    —   285)  J.  N.  Svoronos,   Snr   lee  Xeßfiree  (eap^  de  monnaiea) 

de    CrHo    et    la    «lata    de   la  grande    inMription   de    Gortyne:   ib.  S.  405—18.  —  X  ^• 

RBmnhergf    I>.  Srbracbt  t.  Gortyna.    Berlin  (Bottock,  StUler).     41  S.  M.  1,20.  —  X  J- 

£.  Xirekner,  Z.   Geaetx  t.  Goityn:  BhM.  48,  8.  145/8.    ErklSnmgen  sa  eissebien  Stellen. 

—  8M>  Tb.  Beinaeby  L'inaGiiption  de  Lygdamis.    Paria,  Lenmx.     84  8.    Bxtrait  de  la 

L  d0e  itadm  grecqvaa   1,  8.  27—48.     |[BerlPhW8.  8,  8.  1467/9  (B.  Meister).]|  ^  237) 

L  deUs  Qiorunnm,   Baecbüide:  Biricta  di  filologia  16,  8.  466—504.  -.  x  ^d.  Lübbert  , 

CammmtaUo    de    Tindmxo    theologiae   Orphicae    cenaore.    Ind.   achol.     Bonn.     4^     22  8.  — 

2I$I  S.    JPraerielcay    £•  Keaerong  d.  8ophokle8:  Gommentationee    philol.    in    hon.  Bib- 


1,96  §8.     Griechen.     Brack. 

Erschöpfung  des  tetralogischen  Stoffes,  wie  durch  das  Interesse  der  Dichter, 
der  Schauspieler  und  des  Publikums  gebotene  Mafsregel  verteidigt.  —  Tre  u  **•) 
weist  auf  die  Umbildung  des  Stiles  innerhalb  der  polykletischen  Schule  selbst 
hin.  — 

Pelapannesisctier  Krieg.  Die  durch  Beisen  erworbenen  grofsen 
Lokalkenntnisse  des  Thukydides  werden  von  Böhme ^^<>;  hervorgehoben. 
Thukydides  habe  die  von  ihm  beschriebenen  Expeditionen  nach  Akamanien 
und  Aetolien  persönlich  mitgemacht  und  nach  seiner  Verbannung  aus  Athen 
Thrakien  bereist.  —  Lange ^*i)  wehrt  die  Versuche  Müller- Strübings,  so- 
wohl bei  der  Schilderung  der  ftufseren  Ereignisse,  vorzugsweise  der  thra- 
kischen  Vorgänge,  als  auch  der  inneren  Verhältnisse  absichtliche,  tendenziöse 
Verschweigungen  aufeuweisen,  im  einzelnen  ab.  In  beiden  Hinsichten  zeigt 
sich  Thukydides  als  ein  aufrichtig  nach  Objektivität  strebender  Historiker. 
Die  abgerissenen  und  mangelhaften  Notizen  über  die  thrakisch-makedouischen 
Dinge  vom  Frieden  des  Nikias  bis  zur  sizilischen  Expedition  erklären  sich 
daraus,  dafs  dieselben  nicht  im  Vordergrunde  der  Ereignisse  standen;  irgend- 
welche Auslassungen  sind  nicht  zu  konstatieren.  Auch  über  die  inneren  Zu- 
stände Athens  erfahren  wir  aus  Thukydides,  der  nur  eine  Kriegsgeschichte, 
nicht  eine  Geschichte  Athens  zur  Zeit  des  peloponnesischen  Krieges  geben 
will,  so  viel,  als  zu  einem  klaren  Verständnisse  des  Krieges  erforderlich  ist. 
—  Gegenüber  den  Einwendungen  Bauers  hält  Junghahn ^^^)  seine  früher 
aufgestellte  Hypothese  aufrecht,  dafs  der  uns  vorliegende  Thukydides  eine 
Bearbeitung  des  ursprünglichen,  bei  den  Hellenen  nicht  recht  durchgedrungenen 
Werkes  und  erst  lange  nach  dem  peloponnesischen  Kriege  erschienen  sei.  Er 
findet  eine  Stütze  dafür  in  den  Berichten  über  den  thebanischen  Cberfall 
Plataiais  beiAineias  poliork.,  bei  (pseudo-)Demosthenes  gegen  Neaira  und  bei 
Diodor,  welche  wohl  im  Wortlaut  eine  Gemeinsamkeit  mit  Thukydides  ver- 
raten, in  der  Sache  aber  erheblich  abweichen.  Sie  sind  also  nicht  aus 
unserem  Thukydides,  sondern  aus  einer  mit  diesem  gemeinsamen,  älteren 
Quelle  geschöpft.  Nach  der  Erwiderung  Bauers'^^)  jedoch  mufs  Thukydides 
als  die  Quelle  aller  uns  erhaltenen  Beschreibungen  des  Oberfalles  von  Plataiai 
angesehen  und  die  von  Junghahn  vorgeschlagene  zweite,  revidierte  Auflage 
des  thukydideischen  Werkes  verworfen  werden.  —  Die  Darstellung  der  Pen- 
tekontaetie  schlofs  sich,  wie  HolzapfeP^^)  ausführt,  ursprünglich  an  die 
Archäologie  an  und  erhielt  erst  später,  indem  aus  künstlerischen  Rücksichten 
die  Disposition  geändert  wurde,  ihren  gegenwärtigen  Platz.  — 


beckii  S.  203 — 15.  —  X  ^'  Groiset,  Lee  origines  de  la  tetralogrie  grecque:  R.  des 
Stades  grecqaee  1,  S.  369 — 80.  —  XJ-  Vorlage,  Commentatio  de  Euripide  philoeopho. 
Dissert  Leiden,  Brill.  214  8.  {[ClaasicalB.  3,  S.  26/7  (A.  W.  Verrall).]|  ^  X  K- 
Kai  per,  Wysbegeerde  en  godfldienst  in  het  drama  van  Earipidee.  Bydiage  tot  de  kennit 
Tan  het  godsdienetig  leyen  der  Atheners  ten  tyde  van  Perides.  Haarlem,  Willink.  gr.  8®. 
436  S.  —  X  0-  ^^l^>i>  ^'  sittlichen  Ideen  d.  Griechen  a.  ihre  Yerkünder,  die  Tragiker. 
Leipzig,  Fock.  4<>.  52  S.  M.  1,00  —  239)  Trea,  Über  einige  Werke  ans  d.  Schale  d. 
alteren  Polyklet.  Arch.  Ges.  an  Berlin.  Febroarsits. :  W8.  f.  kl.  Ph.  5,  S.  847/8.  —  BerlPhWS. 
8,  S.  415.  —  240)  W.  Böhme,  Qaaestionnm  Thacydideamm  eapita  seleeta.  II.  (De  vita. 
De  locoram  notationibas).  Prgr.  d.  Gymn.  Schleii.  4^.  23  S.  —  X  ^*  Mist  schenke, 
Thukydides  n.  sein  Geschichtswerk.  [Rassisch.]  2.  Anfl.  Petersbnrg.  M.  8,00.  Vgl.  JB. 
1887,  I,  155*^  —  X  Oestbye,  Om  Plan  og  Komposition  i  Thukydides  graeake  Historie. 
Christiania,  Dybwad  in  Komm.  gr.  8^  94  S.  —  241)  £.  Lange,  Z.  Frage  über  d. 
Glaabwilrdigkeit  d.  Thukydides:  NJbPh.  185,  1887,  8.  721—48.  —  242)  E.  A.  Janghahn, 
Zu  Thukydides  [U.  2—5] :  ib.  1887,  8.  748—53.  —  243)  A.  Bauer,  Z.  Über£ül  r.  Plataiai: 
ib.  187,  S.  329—32.  —  244)  L.  Holzapfel,  D.  unprttngliche  Stelle  d.  Pe&tekontaetie  im 


{8.    Grieehen.    Brnck.  J  97 

Ebenfalls  Hol  zapfe I  **^)  tritt,  hauptsächlich  gegen  Unger  polemisierend, 
der  Yorstdlang  entgegen,  dab  Thnkydides  den  Frflhling  mit  der  Nachtgleiche 
beginnen  lasse.  Die  FrQhlingsepoche  des  Thnkydides  war,  in  Übereinstimmnng 
Bit  der  damaligen  popnlAren  Auffassung,  der  Spätanfgang  des  Arktur,  welcher 
nr  Zeit  des  peloponnesischen  Krieges  in  Attika  auf  den  21.  Fehmar  fiel. 
Durch  diese  Erkenntnis  bekräftigt  H.  das  in  den  unmittelbar  vorhergehenden 
Erörtemngen  gewonnene  Ergebnis,  wonach  der  Oberfall  Plataiais  um  den 
5j6.  März  431,  der  B^nn  der  ersten  peloponnesischen  Invasion  in  Attika 
mn  den  25.  Mai  431  erfolgte;  bei  Thukjd.  n.  2,  1  ist  daher  IIv^odioQOv 
hl  Ttivre  (statt  ovo)  (ifflfag  aq^ovxog  zu  lesen.  Von  jenen  beiden  Daten 
SOS  bestimmt  er  die  Zeit  der  voraufgehenden  Begebenheiten  bis  zum  An- 
zöge des  kerkyräisch-korinthischen  Krieges;  danach  fand  die  Schlacht  bei 
Leukimme  Anfang  Sommer  434,  die  Schlacht  bei  Sybota  um  den  11. — 13. 
Mai  432  und  die  bei  Potidaia  um  den  20.  September  432  statt.  Die  bei 
Ihokydides  überlieferte  Datierung  des  Oberfalles  voo  Plataiai  in  den  sechsten 
Monat  nach  der  Schlacht  bei  Potidaia  wird  somit  von  Holzapfel  bei- 
behalten, wfthrend  W.  Schmidt^^^)  %xc(f  in  dsxcrr^  oder  dcudexcrr^  ändern 
viU,  nm  dadurch  in  Verbindung  mit  anderweitigen  Abäoderungen  des  Textes 
die  chronologischen  Schwierigkeiten  in  Thukyd.  11.  2,  1  zu  heben.  — 
Seine  Behauptung,  dafs  die  Belagerung  Potidaias  nicht  von  Winter  433, 
soadeni  erst  von  Herbst  432  bis  Winter  430  gedauert  habe,  beweist  Holz- 
apfel*^^ in  einem  besonderen  Aufsatze  durch  Berechnung  der  Ausgaben. 
Im  ganzen  wnrdeo  nach  Thnkydides  für  die  Belagerung  2000  Talente  auf- 
gewendet; die  Zahl  der  ständigen  Truppen  vor  Potidaia  betrug  3000  Hopliten, 
und  die  Anwesenbdt  der  1600  Mann  unter  Phormion  schätzt  H.  auf  ein 
Vierteljahr,  die  Hagnons  mit  100  Trieren  und  4000  Hopliten  auf  50  Tage. 
Da  nun  täglich  jeder  Hoplit  für  sich  und  seioen  Diener  je  1  Drachme  Sold 
empfing  und  ebensoviel  jeder  Ruderer,  so  erhalten  wir  bei  Beginn  der  Be- 
lagemng  im  Herbst  432  als  Zahl  der  ständigen  Schiffe  vor  Potidaia,  die 
aicht  bekannt  ist,  ungefähr  30,  was  sehr  wahrscheinlich  ist.  —  Über  die 
staatsrechtliche  Stellung  der  Platäer  in  Athen  nach  der  Zerstörung  Plataiais 
m  J.  427  verbreitet  sich  Wiegan d;^^^)  er  erklärt,  da&  trotz  der  Tradition 
äbo'  die  ihnen  gewährte  bttrgerliche  Gleichberechtigung,  die  Isopolie,  das 
volle  Bürgerrecht  nur  sehr  wenigen  zu  teil  wurde,  während  die  meisten  ein- 
gehe Metöken  blieben.  Auch  vor  427  hatte  weder  Isopolitie,  noch  Epigamie 
zwischen  beiden  Staaten  bestanden;  die  Platäer  hatten  nur  als  Metöken  in 
Athen  gelebt.  —  Gilbert  hatte  die  Ansicht,  dafs  schon  vor  dem  J.  410  ein 
athffliiscber  Sundzoll  in  Cbrysopolis  existiert  habe,  durch  den  attischen  Volks- 
beschlofs  CIA.  40  aus  dem  Sommer  426  (Ol.  88,  3)  gestützt.  Durch  genaue 
Interpretation  der  Inschrift  legt  jedoch  Kirchhoff^^')  dar,  dafs  sie  mit  dem 
Sondzoll  in  gar  keiner  Beziehuog  stehe  und  vielmehr  nur  eine  vorübergehende 
Ma&regel  betreffe.  Durch  die  seit  dem  Anfange  des  peloponnesischen  Krieges 
herrschende    wirtschaftliche  Notlage   gezwungen  verhängten  die  Athener,   um 

tbakydid«iKheii  Geachichtnrerk:  Philologna  47,  S.  165/8.  —  245)  id.,  Über  d.  chronologuclio 
Aaanliiiag  d.  Begabtnlieiteii  t.  d.  Schlacht  bei  Leakimme  bu  s.  ersten  Binfkll  d.  Feloponnener 
is  Attika.  Is:  Üoliapfel,  Beitrige  s.  griech.  Qeach.  (=  Berliner  Studien  t  klaaa.  Philo- 
iapa  a.  Azchiologia.  7.  Bd.  3.  Heft )  Berlin,  Galvary  n.  Co.  gr.  8^  S.  47—91.  —  246) 
W.  Sehmidt,  Za  Thnkydidet  H,  2,  1:  BhM.  43,  S.  473/6.  —  247)  L.  Holsapfel,  D. 
Dauer  d.  Belagemng  Potidäai  durch  d.  Athener  an  Beginn  d.  peloponneaiachen  Krieges  o.  die 
EchthAt  T.  Thok.  IXI,  17:  WS.  1  kl.  Ph.  5,  S.  1269-74.  —  248)  H.  Wiegand,  D. 
Platäer  in  Atbmi.  Prgr.  d.  Gymn.  Ratsebarg.  40.  16  S.  |[WS.  t  kl.  Ph.  6,  S.  1479 
<A.  Baaer).]  —  249)  A.  Kirch  hoff,  Über  d.  Getreidetparre  bei  Bysantion  in  d.  enteii 

lahreaberlehta  der  GeMhiohttwineniohalt.    1888.    I.  7 


I^gg  §8.    Grioolien.    Brnek. 

Athen  hinreichend  mit  Proviant  versorgen  za  können,  ttber  die  Getreide- 
ansfnhr  ans  Byzantion  nach  dem  Westen  eine  Sperre,  so  dab  anch  nach  den 
mit  Athen  yerbflndeten  Städten  nnr  anf  Gnmd  ansdrflcklicher  Erlaubnis  Ge- 
treide verschifft  werden  durfte.  So  war  laut  der  vorliegenden  Urk.  den  Me- 
thonftem  das  Privilegiam  erteilt,  jährlich  eine  bestimmte  Quantität  Getreide 
von  Byzantion  ausführen  zu  dttrfen.  Zur  Überwachung  der  Ausfuhr  war, 
erst  bei  Gelegenheit  dieser  Sperre,  eine  Behörde  namens  Hellespontophylakes 
mit  dem  festen  Sitze  in  Byzantion  bestellt  worden.  Bei  jener  Behörde  mniste 
auch  jede  nach  Methone  zu  verschiffende  Getreidefracht  deklariert  werden, 
damit  das  gestattete  Jahresmaximum  nicht  überschritten  werde.  — 

van  Leeuwen*^^')  hält  den  Aristophanes  in  der  That  für  einen 
Fremden,  einen  Metöken,  wie  aus  dem  von  Kleon  gegen  ihn  angestrengten 
Prozesse  erhelle-,  er  stammte  aus  Aigina,  wo  er  väterliche  Gttter  besafs. 
Seine  Stttcke  lieüs  er,  mit  Ausnahme  der  Ritter  und  möglicherweise  des 
2.  Plutos,  unter  fremdem  Namen  aufführen,  doch  war  seine  Urheberschaft 
allgemein  bekannt  Weiterhin  geht  van  Leeuwen  auf  die  Angriffe  ein,  welche 
Aristophanes  in  den  Wespen  gegen  Kleon  und  £uripides  richtete.  Der  am 
Schlub  des  Stückes  vorgebrachte  jüngste  Sohn  des  Earkinos,  Xenokles,  ist 
unter  dem  Namen  Datis  auch  im  Frieden  verspottet 

Das  Psephisma  des  Eallias  setzt  Beloch^^^)  entgegen  Eirchhoff  in  die 
Zeit  zwischen  dem  Frieden  des  Nikias  und  dem  J.  417/6.  —  Drei  noch  un- 
bekannte Bruchstücke  der  Abrechnungen  über  den  Verkauf  der  Güter  der 
sogen.  Hermokopiden  werden  von  Eöhler^^^)  mitgeteilt  und  besprochen.  — 
Der  Inhalt  der  grofsen,  in  lykischer  Sprache  beschriebenen  Stele  von  Xanthos 
war  bisher  auf  den  Satrapenaufstand  gegen  Ende  der  Regierung  Artaxerxes'  II- 
bezogen  und  demnach  die  Inschrift  zwischen  390  und  360  datiert  worden. 
Deecke*'^')  zeigt  jetzt,  dab  sie  in  den  peloponnesischen  Erieg,  in  die  Jahre 
413/2  gehört.  Genannt  sind  Darius  11.  und  sein  Vater  Artaxerxes  I.,  ferner 
Tissapbemes,  Phamabazos,  Amorges.  Auch  die  von  Thukydides  geschilderte 
Expedition  der  Peloponnesier  und  des  Tissaphemes  gegen  lasos,  wo  Amorges 
gefangen  wurde,  ist  erzählt  Den  Seekrieg,  bei  welchem  von  Nauarchen,  von 
chiischen  Trieren  und  von  den  loniem  die  Rede  ist,  deutet  Deecke  auf  die 
infolge  des  Abfalles  der  Chier  im  J.  413  entstandenen  Eämpfe.  —  Gegen- 
über den  Textgestaltungen  von  Brandis,  Glassen  und  Stahl  hält  HolzapfeP^*) 
bei  Thukyd.  VIII,  68  die  hs.  Worte  fÄeriavrj  i;  dfjfiOfK^aria  fQr  unverderbt; 
sie  bezeichnen  nicht  den  Übergang  der  Demokratie  in  die  Oligarchie  der 
400,  sondern  die  Wiedereinführung  der  Demokratie  nach  dem  Sturz  der 
400.  —  Zwei  kürzlich  in  der  sogen.  Odysseusbastion  der  Burg  entdeckte 
Inschriften,  welche  Baumgarten^^^)  nach  der  Abschrift  Lollings  wiedergiebt, 
sind  das  Erechtheion  betreffende  Urkk.  über  die  Verwendung  von  Baugeldem. 
Sie  sind  um  das  J.  407  anzusetzen  und  lehren,  dafs  das  Erechtheion  nicht 
durchweg  ein  flaches  Dach  hatte,  da  es  sich  in  einem  Teile  um  die 
Giebel  des  Erechtheions  handelt.  —  Die  Angabe  des  Etesias  über  die  Greburt 


Jahren  d.  peIop<miientclien  Krieges:  BerlSB.  ISSS,  S.  1179 — SS.  —  250)  J.  Tan  Leenwen, 
Qaaeetioiiee  ad  hutoriam  scenicam  pertmentes:  Mnemoeyne  16,  S.  261 — 88  n.  899 — 438. 
1)  De  Veeparam  fabalae  Aristophaneae  vnod'icat,  2)  De  Aristophane  peregrino.  3)  De 
Aristophane  Gleoni«  Eoripidisqne  in  Vespia  irrisore.  —  X  Ch.  Hnit,  Piaton  et  Ariatophane 
B.  d.  ^tadea  grecqaes  1,  3,  2.  Artikel.  —  251)  J.  Beloeh,  Z.  Finanagesch.  Athens.  (S.  ob.No.  230.): 
BhM«  43,  B.  104—22.  8)  D.  Psephiama d. KaUiaa.  —  252)  U.  Köhler,  Hermokopideninachriften: 
Hermes  23,  8.  392—401.  —  253)  W.  Deecke,  Z.  Dentung  d.  Stela  Xanthica:  BerlPhWS. 
8,  S.  827/8.  —  254)  L.  Holzapfel,  Zn  Thnkydidea  Vin,  68:  ib.  S.  1266/8.  —  255)  F. 


§8.     GriMhen.    Brack.  J  QQ 

^  jflngeren  Kyros  fahrt  Krambhols'^^  auf  absichtliche,  durch  die  poli- 
tisebe  Richtung  des  Ktesias  veranlaÜBte  Entstellmig  zorQck;  Kyros  ist  vor  dem 
l  433  geboren.   — 

An  dieser  Stelle  wollen  wir  das  von  Welzel*^^  verfafste  Lebensbild 
da  Kailiss,  Sohnes  des  Hipponikos,  erwähnen.  Welzel  schildert  die  ver- 
schwenderische LiObensweise  nnd  das  allmähliche  Sinken  des  Kallias  einerseits, 
MiH  politisches  Anftreten  (Feldherr  im  korinthischen  Kriege,  Gesandter  nach 
Sparta  im  J.  371)  auf  der  anderen  Seite.  —  Bezflglich  Antiphons  wird  von 
Brandenburger*^®)  die  Echtheit  der  Tetralogieen  anerkannt;  dieselben 
erregen  weder  im  Sprachgebranch,  noch  in  sachlicher  Hinsicht  irgend  welche 
Bedenken.  —  Ftlr  weitere  Kreise  ist  die  Herausgabe  von  5  znsammen- 
Ungenden  Yortrftgen  berechnet,  welche  Ogörek'^*)  im  J.  1876  zn  Rudolfe- 
wert  nber  Leben  nnd  Lehren  des  Sokrates  gehalten  hat;  hier  sind  auch  die 
Gesdiicbte  der  Philosophie  vor  Sokrates  und  die  Zustände  in  Athen  während 
seiner  Jugendzeit  kurz  in  Betracht  gezogen. 

Viertes  J'tMh/rh/u/ndert.  Eine  Untersuchung  des  rhetorischen  Sprach- 
gebraiicihes  in  Xenophons  Werken  ftlhrt  Wifsmann'^o^  zu  dem  Ergebnis, 
daSs  der  erste  Teil  der  Hellenika,  ungefthr  die  beiden  ersten  Bflcher,  in  der 
GesUdt  eines  Ansznges  vorliegt.  —  Für  die  plutarchische  Lebensbeschreibung 
des  Artaxerxes  sucht  Mantey**^)  die  Quellen  der  in  den  einzelnen  Kapiteln 
erzählten  Tbatsachen  festzustellen;  nach  Plutarchs  eigener  Angabe  sind  Ktesias, 
Xenopbon,  Heraklides  und  Dinon  benutzt  —  In  der  Biographie  des  Agesilaos 
von  Plutarch    leitet  Sachse*"^)   viele  Nachrichten  unmittelbar  auf  Ephoros 


Den  Niedergang  Griechenlands  in  politischer  und  moralischer  Beziehung 
vor  dem  Eintritt  der  makedonischen  Herrschaft  nimmt  Duruy**^)  zum  6e- 
g^uBtande  eines  Aufeatzes.  Er  weist  auf  die  zersetzende  Wirkung  hin, 
welche  die  Philosophie  nnd  die  Philosophen,  vor  Allem  Piaton,  durch  ihre 
Angriffe  gegen  die  bestehende  Oesellschaftsordnung  und  durch  ihren  Kosmo- 
politismus in  HeUas  ausflbten,  auf  die  Schäden  des  Söldnerwesens  und  des 
Bsndenf^hrertums,  auf  die  beständigen  Kämpfe  nicht  nur  zwischen  den  ein- 


Bmaagarten,  Die  Giobei  <L  Rnchtheion :  ib.  8.  1857— -60.  —  256)  P.  KrnmbholB, 
^■■oitittiitulae  Ctenanae:  Commentationet  philol.  in  hon.  Bibbeokii  S.  196 — 202.  —  257)  P. 
Wels  dl,  Kmllias.  £.  Beitrag  s.  athen.  Qesch.  Prgr.  d.  MatthiasgTmn.  fireslaa  (Leiprig, 
Kwk}.  4*.  S4  B.  M.  2,00.  —  258)  J.  Brandenbarger,  De  Antipbontis  Bhamniuii  tetra- 
lopM.  Prgr.  Schaeidemllbl  (Leipiig,  Pock).  4^  20  8.  M.  0,76.  |[WS.  1  kl.  Ph.  6, 
8u  1314/6  (J.  Kohin).]{  —  X  J-Zelenka,  V.  d.  Leben  d.  Bednen  Andokides.  Nebst  Über- 
•elBsig  n.  Erkllning  leiner  Bede  y.  d.  Mysterien.  [BdbmiBcb.]  Prgr.  Klatlaa,  1887.  {[ZOO. 
39,  a  1047]|  Ygl.  Andoddia  orationee  ed.  J.  H.  Lipsiaa.  Leipng,  Tanchnits.  XXXIl,  67  8. 
M.  1,20  (Ftaefatio:  de  Andocidia  Tita  et  tcriptiB).  —  X  Frencke,  D.  Echtheit  d.  Friedeu- 
rede  d.  Andoddea.  Prgr.  Greiftwald.  4».  — 259)  J.  0 göre k,  Sokrates  im YerhütniMe au 
aexBoZeit  öflentliehe  Yortrige.  Lemberg,  Selbstyerlag.  gr.S^.  7,188  8.  M.  8,60.  |  [BLZ.  1888, 
S.  1555  (L  Brnna) ;  ZOG. 39, 8. 874/6  (Fr.  Lau csiz  k  j).]!  —  XH.  8iebeck,  üntersnchungeDa. 
Fidicisophie  d.  Griechen.  2.  nenbearb.  n.  Yerm.  Aufl.  Freibnrg  i.  B.,  Mohr.  gr.  8°.  VIII, 
279  a  M.  7.  JfDLZ.  18S8,  8. 1848/4  (B.  WelJmann);  BerlFhW8.  9,  8.  261/3  (P.  Wend- 
land);  Phü<».  Konatahefte  26,  8.  340—69  (F.  Katorp);  BG.  1889,  No.  11,  8.  208/4  (L. 
B err}.Jj  1) Über  8okr»tea' Y erhiltnis snr  Sophiitik.  —  260) Fr.O.  Wifsmann,De  genere dicendi 
XacipkoDteo  deqna  prioris  HeUenicomm  partis  oondidone  qnaestionea  seleetae.  Disaert  Giefsen, 
Xiefter,  (leipsig,  Foch).  gr.  8*  89  8.  M.  1,00.  |[W8.  f.  kl.  Fh.  6,  8. 160/8  (B.  Grofser).]]  — 
\A^MMtth i ft  «f  BeitrSg«  a. Kritik  n.  Erklirong  Ton  Xenophons  Anabasis.  Z.  8ch]acht  ▼.  Konaza, 

0.  a.:  FeBtsehrift  d.  X>fla*eldoifer  Bealgymn.  8.171—84.  —  261)  Mantey,  Welchen  Quellen 
^'         bkte  Flvtmreh  in  «eiiMni  Leben  d.  Artazeixes?    Frgr.  d.  Gjmn.    Greifenberg  in  Fr.    4*.  28  8. 

j^l  A.  Smehme,  X>-   Qnell^i^  Flntardu  in  d.  Lebensbeschreibong  d.  Königs  Agesilaos.    Frgr. 

.  y  Ashvariii        ^*-     *^  ^"  —  X  M.  Fetris,  Wfyoyv  Ü^twa  rov  nXovrd^ov  iv  ßitff 

'JviZcc&vJ^''^^   I-eÄl»ig.  76  8.  —  268)  Y.  Duruy,  Etat  politique  et  moral  de  la  Grice 


1,100  (8.     Griechen.     Brack. 

zelnen  Städten,  sondern  auch  zwischen  den  Parteien  innerhalb  der  Städte 
selbst.  —  Eine  Episode  ans  dem  korinthischen  Kriege,  die  in  das  J.  392 
fallenden  Kämpfe  des  Praxitas  am  Lechaion  and  die  Schenkelmaaem  Korinths, 
behandelt  Grillnberger*^^)  and  berichtigt  die  bisherigen  Darstelinngen 
an  verschiedenen  Pankten.  Gegen  Grote,  Herbst,  v.  Stern  u.  a.  entscheidet 
sich  Gr.  mit  Breitenbach  und  Hertzberg  dahin,  dafs  Lechaion  damals  von 
Praxitas  erobert  wnrde,  und  zwar  vollständig,  nicht  blofs  teilweise.  Später 
fiel  Lechaion  vollständig  in  die  Hände  der  Korinther  ond  wurde  ihnen  nur 
zam  Teil  darch  Teleutias  entrissen.  — 

Ein  auf  Karpathos  gefundenes  athenisches  Dankdekret  aus  der  Mitte 
der  neunziger  Jahre  ist  den  Bürgern  von  Karpathos  gewidmet,  welche  zur 
Wiederherstellung  des  im  J.  406/5  abgebrannten  Athenatempels  auf  der 
Akropolis  eine  Cypresse  hergegeben  hatten.  Foucart^^<^)  teilt  diese  Inschrift 
im  Verein  mit  mehreren  athenischen  Ehrendekreten  des  4.  Jh.  mit,  welche 
die  Akropolis  geliefert  hat:  so  für  Apollonides  aus  Halikarnals,  fOr  Alketas, 
Sohn  des  Leptines,  aus  Syrakus,  und  eines  aus  der  Zeit  des  antalkidischec 
Friedensschlusses  fftr  den  Herakleides,  der  im  J*  390  mit  Archebios  zu- 
sammen Byzanz  den  Athenern  ausgeliefert  hatte.  —  Von  Wilhelm'^^)  wird 
aus  dem  Fragment  GIG.  92  und  aus  einem  im  Voijahre  auf  der  Akropolis 
ausgegrabenen  Bruchstttck  ein  attisches  Psephisma  des  J.  349/8  (Archen 
Kallimachos)  zusammengesetzt  und  erklärt  —  Gleicherweise  im  J.  1887 
wurde  vor  dem  Propylon  des  Olympieions  eine  athenische  Bauurk.  filr  ein 
öffentliches  Gebäude  auf  Dolos  entdeckt.  Die  Inschrift  gehört  nach  Kuma- 
nudis^^^  in  die  Mitte  des  4.  Jh.  v.  Chr.,  als  die  Athener  noch  im  Besitze 
von  Dolos  waren,  und  trifft  nicht  allein  über  die  auszuführenden  Arbeiten, 
über  das  Material  und  die  Löhne  Bestimmungen,  sondern  verzeichnet  auch 
die  vollendeten  Arbeiten  und  die  Ausgaben  nach  gewissen  Periodea,  wahr- 
scheinlich nach  Prytanien.  Die  Arbeit  war  in  Teilen  an  mehrere  Unternehmer 
vergeben.  —  Buck'^^)  erläutert  drei  im  Dezember  1887  in  den  Fundamenten 
des  Romatempels  auf  der  Burg  gefundene  Inschriften  des  4.  Jh.;  es  sind 
Verzeichnisse  von  Schalen  ((piiikat)^  Widmungen  Freigelassener,  welche  der 
Verletzung  einer  der  ihnen  auferlegten  Verpflichtungen  angeklagt,  aber  frei- 
gesprochen worden  waren.  —  Aus  der  Klasse  der  attischen  bronzenen  Richter- 
täfelchen werden  von  Kumanudis^^^)  wiederum  drei  neue  vorgelegt,  deren 
zwei  aus  Gräbern  bei  Spata  herrühren.  —  Aus  Laurion  macht  B6rard^^^} 
eine  der  2.  Hälfte  des  4.  Jh.  angehörige  metrische  Grabschrift  des  Paphla- 
goniers  Atotas  bekannt,  eines  fieralkevg^  der  sich  einen  Nachkommen  des 
Pylaimenes  nennt.  — 

Die  Büste  eines  alten  Mannes  in  der  herkulanischen  Villa  fafst  Wol ters^^^) 
als  Porträt  des  spartanischen  Königs  Archidamos  lU.,  Sohnes  des  Age- 
silaos,  indem  er  die  noch  erkennbaren  Buchstabenreste  des  aufgemalten  Namens 
zu  Archidamos   anstatt,  wie  bisher  geschehen,  zu  Archimedes  ergänzt.  —  In 


»Tant  la  domiDation  macMonienne:  BDM.  ISSS,  Mai,  S.  47— 77.  —  264)  0.  Grillnberger, 
Über  Praxitas'  Kämpfe  am  d.  Schenkelmaoern  KoriDths:  ZOG.  39,  6.  193—211.  —  265) 
P.  Foacart,  D^eta  ath^niena  da  IV.  si^le:  BGH.  12,  6.  153—79.  —  266)  A.  Wilhelm, 
Attiflches  FaephiBma  an«  d.  J.  d.  EaUimachos  349/8  ▼.  Chr.:  Herme«  23,  8«  471/4.  — 
267)  -5't. ^A.Kovfiavov8r}s ,'JEhtiy^a^ 'Amx^  Ttß^l. 01x080 fiije  rivos ir  Jr^kq^ : ^E^fi,a^ 
8,  1887,  S.  57—68.  —  268)  C.  D.Back,  Inscriptiona  foand  apon  the  Akropolis:  Amer. 
JArch.  4,  2,  S,  149 — 64.  —  ^^^  ^Ad",  JS.  Ko  v/iavovdfi ff,  üwaHia  BtxaCTUtd :  ^E^r]fi,aüx» 
3,  1887,  S.  53/6.  —  270)  V.  B^rard,  In«cription  da  Laariam:  BCH.  12.  8.  246/8.  — 
271)  F.  Wolters,  Beitrage  s.  grieoh.  Ikonographie.    BtUte  d.  Archidamos  in  Kei^:  ÜDAI. 


§8.    Griechen.    Brack.  1101 

dff  Nihe  des  Apoll  otempels  von  Metapont  wurde  eine  Bronzeplatte  mit  der 
gravierten  Zeichnan^^  eines  sich  bänmenden  Stiers  anfgefnnden.  Emerson*"^^) 
IdUt  sie  far  ein  Weihgeschenk  an  den  Apollon  Lykeios  nnd  setzt  ihre  Ent- 
stehaog  om  400  v.  Chr.  Sie  ist  vermntlich  das  Werk  eines  Künstlers  in 
Tharii  nnd  die  Replik  eines  gröfseren  Denkmals  dieser  Stadt,  welches  zugleich 
ib  Modell  fülr  das  ähnliche  Mflnzzeichen  auf  gleichaltrigen  Mtlnzen  von 
Tlmrii  gedient  hat.  —  Ftlr  die  Darstellung  der  Eroberung  von  Syrakus  durch 
TiiDoleon  spricht  Ol  äsen '7')  dem  aus  Theopomp  geschöpften,  unparteiischen 
Berichte  Diodors  gröfsere  Glaubwttrdigkeit  zu  als  dem  auf  Timaios  beruhenden, 
teadenriösen  und  sagenhaften  des  Plutarch.  Hierauf  erörtert  Glasen  die 
Chronologie  der  sizilischen  Ereignisse,  an  denen  Timoleon  beteiligt  war;  • 
die  Schiacht  am   Krimisos  fand  nicht  frtther  als  340/89  statt.  — 

Litteratur.   Ku  nst  Die  Echtheit  der  ersten  Rede  des  Lysias  gegen  Alki- 
bbdes  (XIV)  i&Cst  Nowack^^^)  unentschieden,  während  er  diejenige  der  Rede 
des  Isokrates  tzbqI  rot;  ^eiyovq  (XYI)  verteidigt.  •—  In  der  Polemik  ttber  die 
erste  Bede  gegen  Aristogeiton  wendet   sich  uunmehrBlafs^^^)  gegen  Weil;  die 
Sede,  welche  zahlreiche  Schwächen  aufweist,  ist  nicht  das  Werk  des  Demosthenes, 
sondern    eines    bald   nach  diesem  lebenden  Schulrhetors,  enthält  jedoch  viel- 
leicht einige  echt    demostbenische  Stttcke.  —  Dafs   die  demosthenische  Rede 
legen  Zenothemis  (XXXII)  nicht  von  einem  Rhetor  verfafst  ist,  bekräftigt  Tbal- 
heim,^^^)    indem    er    dnrch  Klarlegung    des  Verlaufs  des  Prozesses  etwaige 
AnstObe  nnd  Widerspräche  in  der  Rede  zu  beseitigen  sucht.  —  Derselbe  For- 
scher'''^)   prüft    nochmals   den  Inhalt  der  Rede  gegen  Lakritos  (XXXV)  und 
das    Verhältnis    der    Darlehensurk.    und    der  Zeugnisse    zu    ihr    und    gelangt 
m   dem  Resultat,  dafs  Urk.  und  Zeugnisse  echt,   nicht  später  eingelegt  sind, 
wie  Wachsmath  meinte.  —  Auch  der  Prozefs  des  Ghrjsippos  gegen  Phormion 
wird    von  Thalheim^^^)    ausführlich  dargelegt    und  die  Ansicht  begründet, 
dals  der  erste  nnd  dritte  Teil  der  Rede  gegen  Phormion  (XXXIV)  von  Ghry- 
sippos,    der    zweite,    die  §§  18 — 29   umfassende  Teil  von  dessen  Bruder  ge- 
sprochen wurde.  — 

Einen  im  Jahre  1881  in  Smyrna  erworbenen  Marmorkopf  ohne  Namen- 
bezeichnung erweist  S.  Reinach^^®)  als  ein  Porträt  Piatons  aus  der 
gro&en  Ähnlichkeit  mit  der  im  Berliner  Museum  befindlichen  Büste;  es  ist 
das  erste  aaf  griechischem  Boden  entdeckte  Bildnis  dieses  Philosophen.  — 
Die  LOsnng  der  Frage  nach  der  chronologischen  Reihenfolge  der  platonischen 
Schriften  ist  im  J.  1888  von  zwei  verschiedenen  Seiten  in  Angriff  genommen 
wordeo.     Ritter*®^)   sondert   die  Werke  Piatons  nach    sprachlicher  Unter- 


Abt  3,  S.  113/9  mit  Tfl.  4.  >-  272)  A.  Emerson,  An  engrared  bronse  ball  »t 
]|«tapooto:  Amer.  JArch.  4,  1,  S.  28—38.  ~  273)  Chr.  Cltsen,  Kritische  Bemerkungen 
L  GeKhiehte  Timoleons.  Fortsetsang.  NJbPh.  137,  S.  161—70.  Vgl.  JB.  1886,  I,  86««. 
274)  F.  ICowack,  De  iBoeratie  ne^i  rov  ^evyovg  oratione  (XYI)  et  Lyaiae  xar' '^ÄK</9ca^ov 
friore  (XIY)  qaae0tionea  epicriticae:  CommentatioDea  philol.  in  hon.  Bibbeckii  S.  468 — 74. 
—  X  Ch.  Hoit,  Plston  et  Isocrate:  R.  dea  4tadea  grecqne«  1,  S.  49—60.  —  275)  F. 
Bia/a,  Ad  Menrieam  Weil  epiatala  deoratione  in  Aristogitonom  priore:  BPh.  11,  4,  S.  129 — 41. 
->  ^i)  Th.  Thalheim,  D.  FroseCi  Demons  gegen  Zenothemis  (Demosthenes  32):  Hermes 

23^  3,  20f 10,   '  277)  id.,  D.  Prozefs  d.  Androkles  gegen  Lakritos  a.  seine  Urkk.  (Demo- 

ähemm  35) :  ib.  S.  33S — 45.  —  278)  i  d.,  D.  Prozefs  d.  ührysippos  gegen  Phormion.  (Demo- 
atheaes)  or.  34:  FhiloJ.  Abhandlongen,  M.  Hertz  z.  70.  Qebortstag  dargebracht  [Berlin,  Hertz] 
&  5S>-€6.  -—  279}  S.  Keinach,  An  inedited  portrait  of  Plato:  Amer.  JArch.  4,  1,  S. 
hS  mit  Tfl  1  yg^'  id.f  Cfn  noQTeaa  portrait  de  Piaton:  Sitz.  d.  Acad.  des  inscr.  t. 
!7.  Jnoar  (BC.  18SS,  Ko.  6.  —  WS.  f.  kl.  Ph.  5,  S.  418.  —  BerlPhWS.  8,  S.  606).  — 
fitti  C   Bitter      UntefTBaeban^eü  über   PUto.    D.    Echtheit  a.    Chronologie  d.  platonischen 


1,102  §8-    Griechen.    Brack. 

sachang  derselben  in  drei  groise  Omppen.  Von  der  ersten  Gmppe  sind  vor 
899  verfalst  Laches,  die  beiden  Hippias,  Protagoras  n.  a.,  zwischen  399  und 
ca.  885  die  Apologie,  Kriton,  Menon,  Phaidon,  Menexenos,  Symposion.  Die 
zweite  Abteilung  nmftJst  die  Republik,  welche  Ende  der  achtziger  und  Anfang 
der  siebziger  Jahre  entstanden  ist,  nnd  die  ihr  gleichzeitigen  Schriften  Theaitet 
und  Phaidros.  Zwischen  360  und  347  fällt  die  letzte  Reihe:  Politikos, 
Philebos,  Timaios,  Kritias  und  in  gleicher  Zeit  mit  den  letzteren  3  Dialogen 
die  Gesetze.  Als  unecht  scheidet  Ritter  aufser  den  bereits  von  den  Alten 
verworfenen  Schriften  noch  Kleitophon,  Theages,  Minos,  lo,  Lysis  und  Par* 
menides  aus.  —  Von  einem  anderen  Gesichtspunkte,  einer  Betrachtung  der 
Bttcher  vom  Staate  nach  den  in  ihnen  niedergelegten  philosophischen  An- 
schauungen, geht  Pfleiderer*^^)  aus  und  kommt  ebenfalls  zu  drei  Perioden 
der  schriftstellerischen  ThftUgkeit  Piatons.  Die  sokratisch-realistische  Periode 
wird  durch  die  Dialoge  Laches,  Gharmides,  Prot4igoras,  Apologie,  Kriton  u.  a. 
bezeichnet,  die  Abwendung  von  Sokrates  und  der  realen  Welt  und  die  An- 
fänge der  Ideenlehre  durch  Gorgias,  Phaidros,  Theaitet,  Parmenides,  Phai- 
dou  u.  s.  w.,  worauf  die  Vereinigung  von  Idee  und  Wirklichkeit  durch  Sym- 
posion, Philebos,  Timaios  und  die  Gesetze  hergestellt  wird.  Von  den  drei 
Phasen  der  Schrift  vom  Staate  ist  die  erste  (Bücher  I— V,  471  G;  VUI  u. 
IX)  in  den  neunziger  Jahren  veröffentlicht;  nach  einiger  Zeit  folgte  Buch  X, 
während  die  dritte  Hauptmasse  (V,  471 G— VII  Ende)  einer  bedeutend 
späteren  Zeit  angehört  —  Diese  Au&tellungen  Pfleiderers  werden  von  Sie- 
beck >^';  bestritten.  —  Waddington >^s)  handelt  über  die  Frage  der  Echtr 
heit  und  über  den  Inhalt  des  platonischen  Parmenides,  Huit^^^)  des  ersten 
AUdbiades.  —  Die  Abfassung  des  Symposion  im  J.  385  bringt  L.v.  Sybel*^^) 
mit  der  Gründung  der  Akademie  im  J.  387  in  Zusammenhang.  Das  Sym- 
posion, die  erste  Schrift,  welche  Piaton  als  Haupt  der  Akademie  schrieb, 
ist  ihre  Weiheschrift,  in  der  Piaton  Motiv,  Aufgabe  und  Methode  der  Aka- 
demie aussprechen  wollte.  — 

Seine  im  vergangenen  Jahre  vorgetrageoe  Vermutung,  dafis  der  elensinische 


Schriften,  nebtt  Anhang:  Gedankengang  und  QnmdanBchaaangen  t.  Platoa  Theatet  Stattgart, 
Kohlhammer.  XI,  187  8.  M.  2,50.  |[DLZ.  1888,  8.  1741/3  (Fr.  Schnltefs;  CBL  1889, 
S.  6/7  (Wohlrab);  ZOG.  40,  S.  207—11  (Fr.  Laacsisky);  FhUoa.  lionatahefte  25,  8. 
8.  340—59  (F.  Katorp);  BG.  1889,  Ko.  11,  8.  208/4  (L.  Herr);  ClaaaicalB.  3.  S.  28/9 
(L.  Garn pb  eil  ).]|  —  X  ^*  Foaill^e,  La  phUosophie  de  Piaton.  OuYrage  conronni.  2  yoI. 
2.  Mition,  revne  et  angment^e.  Faria,  Hadiette.  M.  7.  '-^  281)  £.  Ffl  ei  derer,  Z. 
Lösang  d.  platoniachen  f^e.  Freibnig  i.  B.,  Mohr.  gr.  8<>.  m,  116  S.  M.  3,20.  |[DLZ. 
1888,  S.  658—60  (Fr.  Schnltefs);  WS.  f.  kl.  Fh.  5,  S.  741/5  a.  775/9  (A.  Döring); 
GBl.  1888,  S.  875/6  (Whlrb.);  BerlFhWS.8,  8.  1897/9  (0.  Apelt);  FhUoa.  Mooatihefte  25, 
8.  840—59  (F.  Natorp);  Allg.  Zg.  1888,  BeU.  No.  180;  BG.  1888,  No.  22,  8.  431/4  (L. 
Herr);  Ac  No.  841.  S.  415/6  (F.  Bichards.).]|  Ygl.  G.  F.  Bettig,  Z.  LSaong  d.  pla^ 
tonischen  Frage:  Allg.  Zg.  1888,  Beil.  No.  197.  —  282)  H.  Siebeck,  UnterBachnngen  i. 
Fhiloaophie  d.  Griechen.  2.  neabearb.  u.  yerm.  Aufl.  —  8.  ob.  No.  259.  3)  Z.  Chronologie 
d.  platonischen  Dialoge.  Vgl.  JB.  1885,  I,  108«'.  —  283)  Gh.  Waddington,  Le  Par- 
m4nide  de  Piaton,  son  anthenticit^,  son  anit6  de  composition,  son  frai  sens.  Paria,  Ficard. 
32  8.  {{BG.  1888,  No.  49,  8.  450  (F.  FicaYet).]|  Aaazag  ans:  Siances  et  traTmnz  de 
l'acad.  des  sciences  mor.  et  pol.  1888,  3,  S.  805—82.  —  28^)  Gh.  Huit:  Siancea  et  tr»- 
Taox  de  l'acad.  des  sciences  mor.  et  pol.  1888,  8.  798 — 822.  —  X  i<^->  Stades  aar  le  Foli- 
tiqae  attribn«  k  Piaton.  Paris,  Ficard.  94  S.  {[BG.  1888,  No.  28,  8.  452/4  (A.  Groiset).]! 
—  285)  L.  Ton  Sybel,  Flatons  Symposion,  e.  Programm  d.  Akademie.  Gratnlationsachrift 
Marburg  L  H.,  Blwert  gr.  8^  VIII,  122  8.  M.  3,00.  |[DLZ.  1888,  8.  1282/4  (Fr. 
Schalters);  GBl.  1888,  8.  1731  (Whlrb);  Bll.  f.  ÜL  Unterhaltung  1888,  No.  29  (Mflna); 
Philos.  Monatahefte  25,  S.  285—40  (F.  Natorp);   NPhBa,  1889,  8.83/4  (.Ed.  Benseler); 


$8.    Griechaii.    Brack.  lylOS 

Kopf  Bit  dem  Eobnlens  des  Praxiteles  identisch  sei,  bestätigt  Fnr  twängler  '^^) 
mb  neue  und  weist  dnrch  Vergleichnng  mit  dem  Kopf  des  olympischen 
Hennes  die  charaktefistischen  Merkmale  des  prazitelischen  Stils  nach.  —  Gegen 
Dm  ist  der  Yortrag  Kerns *^7)  gerichtet,  welcher  den  elensinischen  Gott 
Ettboleiis  seinem  Wesen  und  seiner  Bedentang  nach  fflr  'Zeus  den  Wohl- 
berater^  erklftrt.  Daher  könne  man  sich  den  Eabnlens  des  Praxiteles  nur  als 
einfln  hftrügen  Zeos  dargestellt  denken  and  dflrfe  den  elensinischen  Jünglings- 
kopf nicht  mit  der  yatikaniscben  Henneninschrift  Evßovlevg  IlQa^LTelovg 
feridnden,  ganz  abgesehen  davon,  dafs  es  nicht  gesichert  sei,  ob  diese  In- 
schrift nicht  vielmehr  mit  Winckelmann  zn  Übersetzen  ist:  'Enboleos,  Sohn 
des  RnudteW.  Oberdies  sei  der  praxitelische  Charakter  des  elensinischen 
Eoplee  keineswegs  so  in  die  Angen  fallend.  —  Die  Yenos  von  Knidos  im 
Vatikan  ist  nach  S.  Reinach^^^)  zwischen  350  and  345  von  Praxiteles 
gearbeitet.  —  Die  beiden  Künstler  Aiisteides  den  älteren,  der  ca.  Ol.  94 — 104 
thitig  war,  and  dessen  gleichnamigen  Enkel,  einen  Zeitgenossen  Alexanders 
d.  Gr^  hat  Plinins,  wie  Kroker'^^)  aasführt,  wohl  richtig  geschieden,  aber 
dadnrdi   Yerwirrnng    gestiftet,    dafs   er  Werke  des   Enkels    dem  Grofsvater 


3.  Seit  Alexander  d.  Gr. 

Aleoßander  d.  Gr.  Mit  der  geschichtlichen  Überlieferang  über 
Alexander  in  ihrer  Gesamtheit  and  in  ihren  Haaptvertretern  beschäftigt  sich 
Kaersf  <')  Danach  bildet  den  Kern  aller  Berichte  die  offizielle  Über- 
lieferang des  makedonischen  Haaptquartiers ,  wodurch  sich  die  wesentlich 
gleichen  Grandzüge  bei  der  sonstigen  Yerschiedenheit  der  einzelnen  Dar- 
stellongen  erklären.  Die  Erzählnng  des  Gartius  Rufos,  aus  welcher  die  Be- 
richte über  die  Schlachten  bei  Gaagamela  und  Issos,  über  die  Belagerang  von 
Tyros,  das  Ende  des  Kleitos  and  Kallisthenes,  die  Gefangennahme  des  Bessos 
and  über  die  Porosschlacht  von  Kaerst  speziell  geprüft  werden,  hat  die  Eigen- 
tümlichkeit, dab  in  ihr  zwei  verschiedene  Traditionen  mit  einander  verschmolzen 
sind,  ohne  daüs  ein  vollkommen  einheitliches  Bild  hergestellt  wäre.  Weiterhin 
ergiebt  eine  Qnellenanalyse  der  Bücher  Y-  IX  des  Cartins  das  Resaltat,  dais 
in  diesem  Werke  nnr  eine  Bearbeitung  der  ans  den  anderen  Schriftstellern 
OBS  bekannten  Überlieferang  vorliegt  and  dafs  nur  äafserst  wenige  Nachrichten 
von  selbständigem  Werte  sich  finden.  Die  angünstige  Benrteilang  Alexanders 
bei  Cartins  nnd  Justin  wird  auf  Timagenes  zurückgeführt  und  als  belanglos 
ftr  die  historische  Darstellung  erklärt.  Was  schliefslich  den  bei  Plutarch 
anfbewahrten  Briefwechsel  Alexanders  anbetrifft,  so  sind  die  Briefe  mit  Aus- 


fOL  L  d.  Imyr.  Gymn.  45,  S.  93  (J.  Nasser).]!  —  286)  A.  Fortwingler.  Über  d.  pnxi- 
tetiieheii  Eabulenskopf.  Ardi.  Ges.  in  Berlin,  Febmartits. :  WS.  f.  kl.  Fh.  5,  S.  846.  Vgl. 
BerlPhWS.  8,  8.415.  —  287)  0.  Kern,  Über  d.  Babalenakopf  d.  Fraxitelee.  Arch.  Ges. 
a  Berlin,  Jnnisits.:  ib.  &  9SS.  YgL  BerlPhWS.  8,  S.  951/2.  —  288)  &  Bein  ach, 
U  Y4ni»  de  Cnide.  Bits.  d.  Acad.  d.  inscr.  vom  27.  Januar:  BG.  1888,  Ko.  6.  Vgl.  WS. 
L  U.  Fh.  5,  &  413.  —  BerlPhWS.  8,  S  606.  —  289)  E.  Kroker,  Z.  Aristeideafrage: 
BeriPhWS.  8,  8.  218^80.  —  290)  J.  Kaerst,  Forschungen  s.  Gesch.  Alexanders  d.  Grofsen. 
StattgBl,  Kohlhammer.  1887.  VI,  144  S.  M.  1,80.  |[KPhBB.  1888,  S.  28—80  (A. 
Baaer);  HZ.  1888,  No.  5,  S.  278/4  (A.  Bauer);  GBl.  1888,  8.  356/8  (B.  t.  S.);  BerlPhWS. 
S,  &  1090/2  (H.  Crohn);  DLZ.  1888,  S.  1749  (B.  Niese);  KB.  f.  d.  württ  Schulen  85, 
Ve.  11/2  (Holser).]|  —  X  P*  Bfihl,  Zeit  d.  Kleitarchos:  NJbPh.  137,  8.  129—31.  — 
XI<^  Weber,    Be  Plutarcho  Alexandxi  Magni  landatore:  Genethliaoon  Gottingense.    [Halle, 


X,104  (B.    Griechen.    Brack. 

nähme  einiger  privaten  Charakters,  deren  Echtheit  möglich  ist,  nicht  anthen- 
tisch.  —  Die  Lebenszeit  des  Curtins  Rnfas  wird  von  Gastelli'*^)  nicht 
unter  Kaiser  Claudius,  sondern  unter  Mark  Aurel  angesetzt;  das  X.  Buch 
ist  bald  nach  169  n.  Chr.  abgefafst.  —  Den  Umstand,  dals  Lucian  und 
Arrian  in  ihren  Werken  gegen  einander  polemisieren,  verwertet  Nissen,^'^} 
um  aus  des  ersteren  Schriften  die  Entstehungszeit  von  Arrians  Anabasis  zu 
ermitteln;  die  Bttcher  l-HL  sind  im  J.  166,  die  Bttcher  IV— YII  im  J.  168 
n«  Chr.  in  Athen  geschrieben.  — 

In  dem  ersten  Abschnitt  seiner  Forschungen  handelt  Eaerst**')  über 
^Alexanders  Politik  im  Verhältnis  zu  den  Makedonien!  und  Hellenen*. 
Er  weist  hier  darauf  hin,  wie  nach  der  Eroberung  der  phönizischen  Kflste^ 
als  der  Vergeltangskrieg  gegen  Persien  beendet  war  und  in  den  Kampf  um 
die  Weltherrschaft  ttberging,  die  ganze  Stellung  Alexanders  und  somit  sein 
Auftreten  und  Handeln  sowohl  den  einzelnen  Personen  wie  den  Völkern 
gegenttber  sich  durchaus  änderte.  —  Krause  ^^^)  widerlegt  die  allgemein 
geltende  Ansicht,  dafs  die  Schlacht  bei  Gaugamela  am  1.  Oktober  a.  St.  ge- 
schlagen worden  sei;  sie  Mt  auf  den  80.  September  a.  St.  331  (=  22. 
Boädromion  Ol.  112,  2).  Auch  mehrere  Punkte  aus  dem  Heerwesen  Alexan- 
ders werden  von  Krause  untersucht.  Alle  Phalangiten  waren,  wenigstens  bis 
zur  Reform  von  Susa,  durchgehend  makedonischer  Nationalität;  hellenisch- 
bündnerische  oder  Söldner-Taxen  haben  nicht  existiert.  Die  schwerer  und 
leichter  bewaffneten  Phalangiten,  von  denen  Arrian  spricht,  waren  nicht  nach 
Taxen,  sondern  innerhalb  derselben  unterschieden ;  vermutlich  waren  die  hin- 
teren Glieder  der  Phalanx  leichter,  mit  kürzerer  Sarisse,  ausgerüstet  Das 
makedonische  Hjrpaspistenkorps  zerifiel  in  drei  Abteilungen,  in  die  Linien- 
hypaspisten  und  zwei  Agemata.  Von  den  iTtaaTttatai  sind  die  ßaaiXixol 
VTcaamaral  zu  unterscheiden,  unter  denen  die  Pagen  verstanden  wurden.  — 
Die  beste  Quelle  für  die  Kenntnis  der  Heeres einrichtungen  Alexanders  ist 
nach  der  Meinung  Hogarths^^^)  Aelian,  aus  welchem  sich  die  Organisation 
des  makedonischen  Heeres  in  den  Grundzügen  herstellen  lasse.  Hogarth  be- 
spricht alsdann  die  schwere  Infanterie  und  die  Kavallerie  mit  ihren  Chi- 
liarchien  und  deren  Unterabteilungen,  die  Hekatostys  und  Dekas  beim  Fnfa- 
volk,  die  Tetrarchia,  Ile  und  den  Lochos  bei  der  Reiterei.  —  In  einem  mehrfach 
abgebildeten  Relief  aus  Messene  erkennt  Löschcke*^®)  die  freie  Nachbildung 
einer  bei  Plutarch  Alex.  40  erwähnten  delphischen  Erzgruppe,  welche  die 
Rettung  Alexanders  durch  Krateros  darstellte.  Die  Komposition  des  Originals 
war  von  Leochares  entworfen,  das  Porträt  Alexanders  von  Lysippos  mo- 
delliert. — 

Staaten  der  DiadochenzeU.     Reitzenstein^^^)  ediert  bisher 


Niemeyer]  S.  84—96.  •—  291)  Q.  Caetelli,  L'etä  e  la  patria  di  Qainto  Oanio  Bafo. 
L  (L'et&diQ.CaTzloRafo.)  Asooli  Piceno,  tip.  di  Emilio  Gesari.  90  8.  L.  1,60.  [[BerlPhWS. 
8,  S.  1538/8  (£.  Kräh);  Bll.  f.  d.  bayer.  Oymii.  45,  8.  215/6.]|  —  292)  H.  Nissen,  D. 
Abfassnngszeit  t.  Arrians  Anabasis:  Bh.  M.  48,  8.  236—57.  —  X  M.  Lfidecke,  De  fon- 
tibas,  qaibus  nsos  Arrianos  Anabasin  composait:  Leipziger  8tadien  11,  8.  1 — 86.  Aach 
separat:  Dissert.  Leipzig.  56  S.  —  293)  J.  Kaerst,  Förschangen  z.  Oeseh.  Alexanders 
d.  Qroüsen.  S.  ob.  No.  290.  —  294)  A.  Kr  aase,  Miscellen  z.  Gesch.  Alexanders:  Hermes 
23,  8.  525—31.  —  295)  D.  Q.  Hogarth,  The  anny  of  Alexander:  JPh.  17,  1,  No.  33, 
8.  1—26.  —  296)  G.  Löschcke,  Belief  aas  Messene:  Jb.  d.  arch.  Instit  3,  8.  189--93 
mit  Tfl.  7.  —  297)  B.  Beitzenstein.  Arriani  rcSv  /ter*  ^Ali^avB^ov  libri  septimi  trag- 
menta  e  codice  Vaticano  rescripto  naper  iteratis  caris  lecto  edidit  B.  Beitzenste  in.  (==  Bres- 
laner  philolog.  Abhandlangen.    Bd.  3,  Heft  3.)   Breslao,  Köbner.    36  8.  M.  1,00.    |[BeilFhW8. 


}8.    Qriechen.     Brack.  1,105 

ugedinekte.  In  einem  Codex  vaticanns  palimpsestisch  erhaltene  Fragmente 
md  zeigt,  dafe  sie  aas  dem  7.  Buche  der  verlorenen  Diadochengeschichte 
AirianB  stammen.   — 

ttberblicken  wir  zuerst  die  Geschichte  des  PtolemäerreichesJ*^)  Von 
N6rout80s-Bey  *'*)  werden  seine  schon  früher  in  verschiedenen  Zeitschriften 
t€T(^ffentiicbten     Berichte    ttber    die    Aosgrahnngen,    welche    in    den  Jahren 
1874 — 85    zu  Alexandria  vorgenommen  worden  waren,  mit  Änderungen  nnd 
Erweiterangen  zu  einem  Bache  zusammengestellt  and  einzelne  topographische 
Uateisnchimgen  beigefügt.    Ein  Anhang  giebt  die  neuesten  in  Alexandria  and 
Umgegend    gefundenen  Inschriften.   —   Unter   der    diaßa^^  in  Alexandria 
versteht   Wachsmnth'^O)   die   ganze,   bei   Strabon   Heptastadion   genannte 
Terbindung    von    Pharos    mit   dem    Festlande.  —  Der   Abschlufs   der  Ehe 
zwischen  Ptolemaios  Philadelphos  nnd  seiner  Schwester  ArsinoS  erfolgte  nach 
Wiedemaun^^^^)  in  oder  vor  dem  J.  373;  Ptolemaios  Eaergetes  wurde  von 
ihnen  271    oder  spätestens  266  adoptiert  und  erscheint  von  266 — 261  als 
Mitregent     Als  Tbeokrit  das  Idyll  1 7  schrieb,  war  die  Geschwisterehe  bereits 
abgeschlossen,    doch    geschieht   der  Mitregentschaft   des  Eaergetes  keine  £r- 
wihnung;    die  Abfassung  des  Gedichtes  ist  also  zwischen  273  und  271,  bez. 
266  anzusetzen.   —    Indem  Yahlen^^^)  das  66.  Gedicht  des  Catullus,  eine 
getreue  Obersetzung  aus  Eallimachos,  auf  seine  historischen  Beziehungen  hin 
im  einzelnen    prttft,    kommt   er  zu  dem  Ergebnis,    dafs  die  Vermfthlang  der 
mit  Ptolemaios  Eaergetes   im  J.  247  stattfand,    da  bis  zu  ihr  seit 
Tode  des  der  Berenike  als  Gatten  bestimmten  Demetrios  etwa  10  Jahre 
verflossen    waren.    —    Einen   im  J.  1842    bei  Aigina   im  Meere  gefundenen 
tbeiiebensgrofsen  Kopf  aus  Granit  erweist  Six'^^^)  aus  der  hieroglyphischen 
Inschrift  an  der  Rflckseite  als  ein  Porträt  des  Ptolemaios  VI.  Philometor.  — 
Sayce  und  Torr  hatten  die  im  Winter  1885/6  zuAssnan  entdeckte  griechische 
Inschrift    der   Zeit    Ptolemaios  Philometors  I.  zugeschrieben.    Wilcken'^^) 
datiert    sie    dagegen   in    das  2.  Regierungsjahr  der  Eleopatra  III.  und  ihres 
Sohnes   Ptolemaios  X.,    also   in  das  J.  115  v.  Chr.    Der  Stein  ist  von  den 
Priestern    des   elephantinischen  Hanptgottes   Xvovßta  Ntßirß  errichtet  und 
zählt  die  Wohhhaten  auf,  welche  ihnen  die  regierenden  Könige  ans  Veranlassung 
ihres  Besuches   auf  Elephantine  erwiesen  hatten,   unter  Wiedergabe  der  be- 
treffenden Aktenstücke.     Voran  steht  der  Brief  der  Kleopatra  und  des  Ptole- 
maios  an    die    Priester,    wonach    ihnen   jährlich    200    Artaben  Weizen    als 
cvna^ig  ausgeliefert   werden  seilen.     In    der  Thatsache,  dafs  nach  der  In- 
schrift  mit  dem  Kult  des  Lokalgottes  derjenige  der  konsekrierten  Ptolemfier 
verbunden  war,  sieht  Wilcken  eine  Bestätigung  seiner  frtlher  geänfserten  Hypo- 
these, dafs  in  allen  Stftdten  Ägyptens  die  konsekrierten  Ptolemäer  als  avwaoi 
des  Lokalgottes  verehrt  wurden.  —  Die  Organisation  der  ägyptischen  Priester- 


Ä.  a  nZB/B  (O.  Seyffert);  DLZ.  1SS9,  8.  199  (B.  Niese).]|  —  298)  Vgl.  aoch  §2.  — 
Hb&^  EoiBScli,  commun.  jnWe  d'Athribis.  —  X  X  ^-  Sasemihl,  Analectoram  Alexan- 
djiBoram    diTODoJogicoram    particala  U.     Ind.    lect  hib.     Oreifswald    (Berlin,   Calfary).     4®. 

29  &    If .  100.    299)  K^roQtsoB-Bey,   L'andeniie    Alexandrie.     £tade   archfologiqae 

et  iofoomhiqäe.  Pari«»  Leronx.  Boy.-S^  132  8.  mit  1  Plan  in  Folio.  |[CB1.  188S, 
&  J4W/1  Tt  8  )',  BA.  1888,  No.48,  8.419/21  (S.  Boinach).]!  —800)  C.  Wachamuth, 

D  DiattOn  in  AJazandria:   BbH.  48,  8.  S06/8.  —  301)  A.  Wiedemann,  D.  Ehe d.  Ptolenant 

FkOadeJoliiu    mit  Arminol     H- :    Philologne    47,    8.  81—91.    —    802)  J.  Vahlen,  Über  e. 

ikxflMlriniMJiM    Gadidit    d.    Catüllu«:  Berl8B.    1888,    8.  1361—86.    —    803)  J.  Six,    E. 

Portzitdr^]eiDaio0    VJL   Fliiloinetor:  MDAI.  12,  8.  212—22  mit  Tfl.  7  u.  8.  —  304)  U. 

Vilekea    Griec2iiecli0    Iii»c1nift  ▼.  Anaan.    Arch.  Ges.  an  Berlin,    8ita.  t.  8.  Juli:   WS.  f. 


1^106  §8.    Griechen.    Braok. 

Schaft  w&hrend  der  römischen  Eaiserzeit  wird  yon  Wilcken><^^)  ans  Par 
pyrus-Urkk.  rekonstmiert  Damals  war  in  Ägypten  der  Knltns  unter  dem 
iXQXieQevg  l^Xe^ccyÖQelctg  xat  AiyiTctov  Ttdatjg  centralisiert,  der  die  Auf- 
sicht üher  die  Verwaltung  sämtlicher  Tempel  des  Landes  führte  und  zugleich 
die  Prokuratur  des  Idiologus  inne  hatte;  unter  ihm  standen  als  TempelTer- 
Walter  in  den  einzelnen  Nomen  Prokuratoren  mit  dem  Titel  diadexofievoL 
TTjv  aQxieQwavvtjv.  —  Nachstdem  veröffentlicht  und  hespricht  Wilcken'^^) 
einen  Fa^iim-Papyrus  des  Louvre,  welcher  die  im  J.  1885  abgedruckten  ar- 
sinoUischen  Tempelrechnungen  erg&nzt,  sowie  47  im  Besitze  des  Vereins 
von  Altertumsfrennden  im  Rheinlande  befindliche  griechische  Ostraka  ans 
Agypten;'^"^)  unter  diesen  sind  85  Steuerquittungen,  teils  ttber  Geld-,  teils  über 
Naturalsteuern,  von  denen  8  Nummern  der  Zeit  der  Ptolemfter,  die  übrigea 
der  römischen  Eaiserzeit  angehören.  —  Von  den  Wiener  Brunnenreliefs  ans 
Palazzo  Grimani  ausgehend,  befafet  sich  Schreiber  '^^)  mit  der  hellenistischea, 
besonders  der  alexandrinischen  Wanddekoration  nach  ihren  verschiedenen 
Systemen  und  Materialien  und  zeigt  Alexandria  als  Ursprungsort  und  Aus- 
gangspunkt dieser  Dekorationsweise.  — 

Aus  der  Geschichte  der  Seleukiden  schildert  Beloc h^^^)  die  K&mpfe 
des  Seleukos  Kallinikos  sowohl  gegen  Berenike  und  deren  Bruder  Ptolemaios 
Euergetes,  den  er  um  243  entscheidend  besiegte  und  237  zum  Frieden 
nötigte,  wie  gegen  seinen  jüngeren  Bruder  Antiochos  Hieraz.  Dieser  erreichte 
seine  Anerkennung  zunächst  als  König  von  Asien  diesseits  des  Taurus  unter 
der  Oberhoheit  des  Seleukos,  dann  nach  dem  Siege  bei  Ankyra  als  unab- 
hängiger Herrscher  Kleinasiens-,  im  J.  229  aber  wurde  er  nebst  seinen 
gallischen  Hilfisvölkem  von  Attalos  von  Pergamon  besiegt  und  aus  seinem 
Reiche  verdrängt  Auf  jenen  Sieg  des  Attalos  bezieht  sich  das  pergamenische 
Siegesdenkmal. 

In  seinem  Buche  'P6r9anio5'betrachtetThrämer^i^)auch  die  allmähliche 
Ausdehnung  der  Stadt  bis  auf  Eumenes  11.  und  in  zwei  Exkursen  die  Galater- 
kriege  der  Attaliden,  wobei  namentlich  die  Bedeutung  des  Krieges  Eumenes'  IL 
gegen  Ortiagon  im  J.  184  hervorgehoben  wird.  Die  Einfahrung  des  Knltes 
der  Athena  Nikephoros  und  der  Nikephorien  bringt  er  mit  einem  Siege 
Attalos'  I.  in  Beziehung,  welchen  derselbe  im  J.  240  oder  spätestens  239  über 
die  tolistoagischen  Galater  als  Nation,  nicht  als  Hilfstmppen  des  Antiochos 
Hierax,  an  den  Quellen  des  Kaikos  davontrug.  —  Von  den  Urkk.,  die  Fr&n- 
kel  in  dem  vorläufigen  Berichte  über  die  pergamenischen  Ausgrabungen^^^) 
mitteilt,  ist  die  älteste  ein  Vertrag  zwischen  Pergamon  und  Temnos  über 
wechselseitige  Gewährung  des  Bürgerrechtes  aus  der  Zeit  des  Lysimachos  oder 
Philetairos.-  Es  folgen  eine  Inschrift,  in  welcher  Eumenes  I.  die  Dienst- 
bedingungen   seiner  Söldner  regelt,  ein  Schreiben  Eumenes'  I.  an  das  Volk 


kl.  Ph.  5,  S.  1178—80.  Vgl.  BerlPhWS.  8,  S.  1262/4.  —  DLZ.  1888,  8.  1052.  —  305) 
id.,  Kaüerliche  TempeWerwaltang  in  Ägypten:  Hermes  23,  8.  592—606.  Vgl.  }  9B».  — 
806>  id..  Zu  d.  aninoütiachen  Tempelrechnongon:  ib.  8.  629>-80.  Vgl.  JB.  1886,  I,  91  *^ 
—  307)  U.  Wilcken,  D.  griech.  Ottrak«  d.  rheinischen  AltertanuiTereins :  Bhein.  Jbb.  86, 
8.  231 — 66.  Vgl.  BeTÜloat  et  Wilcken,  Tesairea bilingaes ;  plinchetteibilingnee;  sikiem 
bilingaes:  B.  igyptologiqae  6,  1.  —  308)  Th.  8oh reiber,  D.  Wiener  Bronnenreliefs  aas 
Palazzo  GrimanL  E.  Stadie  Aber  d.  hellenizt.  Beliefbild  mit  Untersnchongen  über  d.  bildende 
Kunst  in  Alexandrien.  Leipzig,  8eemann.  4^^.  VlIX,  103  8.  mit  3  Tfln.  M.  12,00.  |[GBL 
1888,  S.  956/8  (Ad.  M.);  BG.  1888,  No.  47,  8.390/2  (8.  Beinach).]!  —  309)  J.  Belocb, 
Seleakos  Kallinikos  n.  Antiochos  Hierax:  HZ.  1888,  Ko.  6,  8.  499—512.  —  310)  Bd. 
Thramer,  Pergamos.    8.  ob.  No.  132.    —  311)  C.  Hamann,   K  Bohn,  M.  Prinkel, 


$8.    Gnachen.    Brack.  1,107 

Ober  Ehrenerweismigen  fttr  die  6  Strategen  and  ein  Ehrendekret  der  Stadt 
Antiocbi&i  welches  an  Enmenes  IL  and  seine  Brttder  fiU*  die  Einsetzung  des 
Antioehos  Epiphanes  in  sein  Erhe  gewidmet  ist.  Ans  dem  1.  Jh.  y.  Chr. 
liegt  die  Drk.  einer  anter  Vermittelang  Pergamons  abgeschlossenen  Yerein- 
barong  zwischen  Ephesos  and  Sardes  vor.  Eine  Inschrift  aas  dem  J.  114 
oder  115  n.  Chr.  ist  für  die  Topographie  der  Stadt  von  Wichtigkeit.  — 

Das  aas  dem  Nachlasse  v.  Gatschmids'^')  heraasgegebene  Werk  bietet, 
mit  Alexander  d.  Gr.  beginnend,  die  Geschichte  Irans  and  der  griechischen 
Beidie  in  Sogdiana,  Baktrien,  Aracbosien  und  dem  Indusgebiet;  es  verfolgt 
die  allm&hlicbe  Entwickelung  und  den  Verfall  des  arsacidischen  Partherreiches. 
—  Den  Anfang  der  arsacidischen  Ära  berechnej;  Oppert*^')  auf  den  M&rz 
des  J.  255  v.  Chr.    - 

Eine  MOnzgeschichte  .der  pon^tscAen  Königsdynastie  der  Mithridates 
liefert  Th.  Beinach,>i^)  nachdem  er  ttber  die  von  425—302  v.  Chr.  be- 
kannten Satrapen  aus  diesem  Hause  einen  Überblick  gegeben.  Die  Königs- 
nftnxen  beginnen  mit  Mithridates  Ktistes,  der  an  den  beiden  Ufern  des  Halys 
lieh  em  Beich  gründete  und  ungefähr  280  den  Eönigstitel  annahm.  Von 
aanem  Sohne  Ariobarzanes  sind  keine  Münzen  erhalten,  dagegen  wiederum 
von  Mithridates  IL,  Phamakes  und  Mithridates  Energetes.  Nach  dessen  Er- 
mordung im  J.  121  regierte  seine  Gattin  Laodike  bis  114  und  erscheint 
aaeh  anf  den  Münzen  als  Alleinherrscherin.  Die  Prftgungen  des  Mithridates 
Eapator  (von  114 — 63  v.  Chr.)  sind  in  4  Perioden  behandelt,  deren  Ein- 
schnitte die  Jahre  97,  88  und  85  v.  Chr.  bilden.  —  An  anderer  Stelle  be- 
kämpft Th.  Bei  nach  Mommsens  Auslassungen  über  den  Mithradates  Philopator 
Phikdelphos.  —  Oreschnikow'^^)  versucht  die  Chronologie  der  Münzen 
Asanders,  des  im  J.  16/5  v.  Chr.  gestorbenen  Königs  des  kimmerischen  Bos- 
porosy  festzustellen.'^^) 

Griet^henland,^^'')  Nach  einer  Einleitung  über  das  Leben  und 
die  Geschichtsschreibung  des  Polybios,  wie  über  den  achäischen  Bund  und 
dessen  Verfassung  druckt  Capes '^^)  alle  diejenigen  Partieen  aus  dem  Werke 


D.  Erigebnine  d.  AaBgraboDgen  xn  Pergamon  188S/6.  S.  ob.  No.  43.  —  812)  A.  y.  Gnt- 
•chBidy  Geaeh.  Irans  n.  teiner  Nachbarlinder  y.  Alexander  d.  Gr.  bia  z.  Untergang  d.  Ar- 
adden.     Mit    e.   Yorwort   t.    Th.   NSIdeke.    Tfibingen,   Lanpp.     YH,    178    S.    M.  4,00. 

[KPUU.  1888,  8.  171/8  (B.Hanaen);  GBl.  1888,  S.  277/81  (F.  B.);  fierlPhWS.  8,  S.  691/8 
(F.  Jmati);  BU.  f.  d.  bayr.  Gymn.  45,  8.  206/7  (H.  Wels  hofer);  DLZ.  1889,  8.  91/2 
(W.  Geiger).]!     Ygl.   8.   Beal,  Yolagases  UI.  of  Parthia:   Ac.  No.  857,    8.  227.  —  X 

E.  D  roni  B ,  Chronologie  et  namismatiqQe  des  rois  indoHMjthes :  B.  namism.  8.  a4r.,  T.  6, 1888, 8. 
S— 5S  n.  185--281  mit  Tkfln.  1/8.  |[CB1.  1888,  &  1586/7  (F.  H.].]|  Aach:  Paria, 
Letoox.  Boy.-S®.  91  8.  mit  S  Tfln.  —  X  A.  Canningham,  Ck>ins  of  the  Indo- 
SejtbiaM:  Nomiam.  Chronide:  1888,  No.  3,  8.  199—248  mit  Tfln.  7—10.  Ygl.  id., 
The  indo-gieek  kings  8traton  and  Hippostratns :  Ac  No.  851,  8.  122/3.  —  3l3)  J- 
Oppert,  in  d.  8ita.  d.  Acad.  d.  inscr.  y.  81.  Aagnst:  BerlPhW8.  8,  8.  1424.  —  814)  Th. 
Bein  ach,  Easai  snr  la  nnmismatiqae  des  rois  de  Pont  (Dynastie  des  Mithridate) :  B.  namism. 
S.  a4r.,  T.  6,  1888,  No.  2,  8.  232—68  mit  Tfl.  16;  No.  3,  8.  434—56  mit  Tfln.  19  o.  20. 
TgL  td.iB  B  namism.  1888,  No.  1,  8.169—73.  —  315)  A.  Oreschnikow,  Noayel  essai 
4e  chroQologie  des  monnaies  d'Asandre:  Annnaire  de  la  8oci6t4  fran^aise  de  namismatiqoe 
1888^  8.  5/9.  —  X  A.  Podschiwalow,  Monnaies  des  rois  da  Bosphore  Cimmirien.  Moskao. 
1SS7.  4«.  26  8.  [B.  namism.  1888,  No.  4,  8.  592/4  (Th.  Beinach).]|  —  316)  X  ^• 
Begel,  Über  einige  bithynische  Bhrendekrete.  [Bassisch.]:  J.  d.  kais.  rass.  Minister,  d. 
VolksBafklinng  1888,  Joni.  3.  Abt,  8.  49—57.  —  317)  X  ^.  P-  Her ts borg,  Hist  de 
la  Orfoe  soos  Is  dooiination  des  Bomains.  Tradaite  soas  la  direction  d'A.  Boach^-Leclercq. 
IL  D'Angnate  ii  Septime  8Mre,  par  E.  de  Liebhaber.  Paris,  Leroax.  532  8.  M.  10,00. 
X  H.  vaa  Gelder,  De  Gallis  in  Graecia  et  Asia.  Amsterdam.  802  8.  {[BC.  1888,  No.  22, 
8.  42S/S1  (Th.   Beinaeh).]!    —   318)  W.  W.  Capes,   The  hist  of  the  Achaean  Leagae, 

itaiaad  is  the  remaina  of  Polybioa.    Bdited  with  introdaction  and  notes.    London,  Mao- 


1,108  §8-     kriechen.     Brack. 

des  Polybios  ab,  welche  den  achäiscben  Bund  angehen;  die  daraaf  folgenden 
Anmerkongen  sind  teils  sachliche,  teils  sprachliche  Erlänternngen.  —  Hol- 
leanx^^*)  fand  in  einer  Kirche  zn  Karditza,  dem  alten  Akraiphiai,  am 
Eopaissee  emgemanert  eine  Marmorinschrift,  deren  erster  Teil  die  Anfforderung 
Neros  an  alle  Griechen  enthält,  sich  am  28.  November  67  (oder  66)  in 
Eorinth  zn  versammeln.  Dann  ist  der  vollständige  offizielle  Text  der  Rede 
aufgezeichnet,  in  welcher  Nero  gelegentlich  der  isthmischen  Spiele  za  Korinth 
die  Freiheit  Griechenlands  verkttndigte.  Angefügt  ist  ein  Ehrendekret  der 
Stadt  Akraiphiai  flir  Nero,  erlassen  auf  Antrag  des  Epaminondas,  Oberpriesters 
des  Angnstns  und  des  Nero.  Diese  interessante  Urk.  wird  von  Holleaox 
publiziert,  übersetzt  und  mit  Erklämngen  versehen.  — 

Die  Nachricht  des  Alexis  von  der  Ausweisung  der  Philosophen  aus 
Athen  bezieht  Unger'*^;  nicht  auf  Demetrios  Poliorketes  und  das  Jahr 
307/6  oder  306/5,  sondern  auf  Demetrios  Phalerens  und  das  Jahr  315 
(=  OL  116,  1).  Das  Sophistengesetz  des  Sophokles  war  eine  der  Reformen, 
durch  welche  Demetrios  Phalerens  Athen  moralisch  und  ökonomisch  heben 
wollte,  und  traf  die  Philosophen  im  weiteren  Sinne  als  Lehrer  der  Wissen- 
schaft überhaupt;  der  hOhcfre  Unteriicht  sollte  unter  staatliche  Aufsicht  ge- 
stellt werden.  Indem  man  den  aristotelischen  Staat  als  Vorbild  nahm,  waren, 
als  dem  Sinne  der  Gesetzgebung  und  bestehenden  Verfassung  zuwiderlaufend, 
die  übrigen  philosophischen  Richtungen,  namentlich  die  Akademie,  und  ihre 
Vertreter  ausgeschlossen.  Die  Aufhebung  des  Gesetzes  erfolgte  im  J.  314. 
—  Unter  den  epigraphischen  Ergebnissen  der  eleusinischen  Ausgrabungen 
teilt  Philios^'^)  ein  Ehrendekret  für  die  Epimeleten  der  Mysterien  unter 
Archen  Polyeuktos  (277/6  v.  Chr.)  mit,  ans  dem  Jahre  des  Archen  Hieron 
(276/5  V.  Chr.)  Ein  zweites,  den  Epimeleten  der  Mysterien  unter  Archen 
Diokles  gewidmetes  Ehrendekret  bezeugt  das  damalige  Vorhandensein  von 
13  Phylen  und  650  Buieuten  in  Athen.  Die  Summe  von  13  Phylen,  die 
bisher  nur  für  die  Zeit  Hadrians  bekannt  war,  ist  dadurch  entstanden 
dafs  die  Antigonis  und  Demetrias  bis  zur  Einführung  der  Attalis  im  J. 
200  V.  Chr.  bestehen  blieben,  während  die  Ptolemais  zwischen  229  und 
221  V.  Chr.  als  13.  Phyle  hinzugefügt  wurde.  Die  Inschrift  stammt 
wahrscheinlich  aus  der  Zeit  zwischen  214  und  209  v.  Chr.  -  Aus  14 
eleusinischen  Bruchstücken  setzt  Philios^^^)  eine  Ehreninscbrift  für  De- 
mainetos,  Sohn  des  Hermogenes,  aus  Athmonon  zusammen,  der  nicht  nur  als 
dreimaliger  aTQorrjyds  hrti  Trjv  xdqav  ttjv  ijt  *EXeva7vog  unter  den  Archonten 
Chairephon,  Diokles  und  Aischron  sich  um  die  grofsen  Eleusinien  und  die 
Mysterien  Verdienste  erworben,  sondern  auch  als  mehrfacher  Gresandter  an 
die  Aitoler  und  Philipp  V.  die  Freundschaft  beider  den  Athenern  gesichert 
hatte.  Die  Sendungen  des  Demaiuetos  fallen  wohl  während  des  sogen.  Bun- 
desgenossenkrieges, 220 — 217   V.  Chr.;   die  Urk.  selbst  ist  vor  dem  Beginn 


millan  uid  Co.  XXXV,  41S  S.  6  sh.  6.  [NPhRs.  1888,  S.  332/4  (A.  Weine rt};  Berl. 
PhWS.  8,  S.  1439/41  (Fr.  Halt8ch).]|.  —  319)  M.  HoUeaux,  Discoars  de  N6ron  pro- 
iionc6  k  Corinthe  poor  rendre  anx  Qrecs  la  libert4:  BCH.  12,  S.  510 — 28.  —  X  ^-  Hol- 
leaox, Stöle  b4otienne  arec  on  discoare  de  Temperenr  N6ron.  Acad.  des  inscr.,  Sitz.  r. 
6.  Okt.:  RC.  1888,  No.  42.  Vgl.  WS.  f.  kl.  Ph.  6,  S.  1388/9.  —  BerlPhWS.  8,  S. 
1848.  —  Foücart  in  d.  Sits.  d.  Acad.  des  inacr.  t.  16.  Not.:  WS.  f.  kl.  Ph.  6,  S.  58/4. 
—  Mary  C.  Dawes:  Ath.  No.  3189.  S.  779.  —  820)  G.  F.  ünger,  D.  Sophistengeseta 
d.  Demetrios  Phalerens:  NJbPh.  135,  1887,  S.  756—63.  —  321)  J,  <PiXios,'B7rty^f>ai 
ii  'Ehvcivoe:  'Eftjfi.  d(>/.  3,  1887,  S.  171-96.  —  X  Th.  Reinach,  La  18.  prytanie 
et  le  classement  chxonologique  des  monnaies  d' Äthanes :  R.  des  6todes  grecqnes  1,  4, 8.  397 — 403. 


{8.    Griechen.    BrncL  1,109 

des  Krieges  zwischen  Athen  und  Philipp,  vor  201  abgefaüst.  —  Von  Stscha- 
kirew*^5)  wird  sie  für  die  athenische  Arcbontenliste  des  3.  Jh.  verwertet  — 
Mit  Hilfe  eines  nengefnndenen  Fragmentes  gewinnt  derselbe^^^;  für  die 
Zeiten  nach  der  £innabnQe  Athens  durch  Sulla,  um  Ol.  1 75,  die  Reihenfolge 
der  drei  Archonten:  Aischraios,  Selenkos,  Herakleodoros,  die  jedoch  durch 
1  bis  2  Jahre  von  einauder  getrennt  sein  können.  —  Das  Stück  eines  stei- 
Denen  Dinkos  mit  Buchstaben  aus  der  letzten  makedonischen  Zeit,  welches 
beim  athenischen  Olympieion  ausgegraben  wurde,  hält  Kumanndis'^^)  mög- 
liebenreise  fftr  den  Oberrest  einer  Quelle  oder  Wasserleitung.  —  Eine  Wid- 
onng  ans  Thishe   hetrifft  den  Kaiser  Caracaila.  — 

Aus  £retria  legt  Tzuntas'^<^)  ein  Ehren-  und  Proxeniedekret  aus  dem 
Ende  des  4.  oder   Anfang  des  3.  Jh.  v.  Chr.  für  Eunomos  von  Karystos  vor, 
ferner   ein  Proxeniedekret    für  Eleochares    von  Ampbipolis,    der  als  Freund 
des  Antigonos    Dosou  and  dessen  Neffen  Philipp  bezeichnet  wird;  die  Inschrift 
gdiört    also     in    die  Jahre  229 — 220  v.  Chr.    Unbekannt  bleibt  der  Zweck 
einer  langen  l^amenliste  eretrischer  Bürger,  welche  nicht  älter  als  der  Anfang 
des    2.    Jh«    T.  Chr.   ist    und    12   eretrische   Eomen,   darunter    Oropos   und 
Hisüaia,  nennt.    —    Über  eine  Grenzstreitigkeit  zwischen  Korinth  und  Epi- 
danos  in  den  Zeiten  des  ach&ischen  Bundes,  unter  dem  achäischen  Strategen 
Aigialens,    nnterrichtet    nns    eine    von  Sta^s'*^)    im  August  1886    bei  den 
epidanriseben  Ansgrabnngen  gefundene  Inschrift.     Zur  Schlichtung  des  Grenz- 
streites hatten   die  Megarer  151   Schiedsrichter  entsendet,  deren  Namen  nach 
den  drei  dorischen  Pbylen  geordnet  aufgezählt  werden:  51  Hylleer,  50  Pam- 
phylen  ond  50  Dymanen.    Gegen  ihre  zu  Gunsten  der  Epidaurier  ausgefallene 
£ntscheidang    erhoben   die  Korinther  Widerspruch,   worauf  die  Megarer  aus 
der  Zahl    derselben  Richter  31  Männer  schickten,  Je  10  bez.  11  aus  jeder 
Pfayle,  welche  die  Grenze  genau  festsetzten.  —    Diese  Inschrift  wird  auch  von 
Bannack'^^  wiedergegeben.  —  Knossos  auf  Kreta  lieferte  eine  in  elegischem 
Tersmafs    gedichtete    Grabschrift  des  2.  Jh.  v.  Chr.  für  einen  Thrasymachos, 
Sofan  des  Leontios;^^')  wir  lernen  hier  einen  neuen  kretischen  Berg  ^Eddiw 
and  ein    nenes  Demotikon  ^EfTdiot  kennen.  —  Die  Beziehungen  Mytilenes  zu 
Born   werden  von  Cichorius^'^^)  auf  Grund  neuentdeckter  Inschriften  klar- 
gelegt.    Nachdem    bereits  nach   dem  Antiochoskriege   und  später  auf  Antrag 
dßB  Pompejns    nach  dem  mithridatischen  Kriege  im  J.  62  zwischen  Rom  und 
MytOene  Yertrftge    abgeschlossen    waren,   schickten  die  Mytilenäer  im  J.  29 
V.  Chr.    eine    Gesandtschaft   nach    Born    und   erlangten    auf   ihre  Bitte   von 
Kaiser  and  Senat  die  Erneuerung  der  Symmachie.    Das  diesbezügliche  Senats- 
konsnlt,  ans  der  Zeit  zwischen  August  29  und  13.  Januar  27  v.  Chr.,  wurde 


S22)  z/.  ^iltoGy  *£b€iv^ag>al  iS  'EXevawos:  'EfrjfA,  d^x-  S»  ^^87,  S.  I^-IO.    —    32S) 

A.   Siacknkmrew,    Arebontea  athinient  da  III.  siicle:  BGH.  12,  S.  69—81.    —    324)  A. 

8t«cliakftrew9    ^vftTtJaj^pia  rov  'xaraXoyov  rdiv  ^Ad"iivr}CiV  apy6vra}v:  *E^7jfi.  d^x* 

S,  1S87,  8.  47 — 50.  —  ^W^  2t.'A  KovfiavovBrjs,  'JS7riy^ay>€UAd'i3VQ}vxaieiaßijg: 

ib    8.  49 — 54.   —   X  P*  Wolters,  D.  QraUtein   d.  ÄDtipatros  t.  Askalon:  MDAI.  18,  S. 

Sl(^.  ErUinuigd.  Belieüi  tli ■ymbolitche  Dantellang.  —  826)  X^.  Taovvrae,^E7tiypayal 

äi  TS^^ff:    ^SfTtf^    ä.qX'  8,  1887,    8.   77—110.   —  327)   B.   ^rdfjSy   'ETiiyQafri  ^i 

^JExtSavfov'.  ib.  o.   9 — 24.  —  328)  J.  Bannftck,  B.  Qrenutreit  swiiehen  Epidaaroc  mid 

Kariath  {Stmn  warn  d.  AsUepiotheiligtom).    In:  Stadien  aaf  d.  Gebiete  d.  Qriechi«chen  a.  d. 

ariacheo  SpzMliea  t.  J.  n.  Th.  Baanack.     1.  Bd.  S.Heft.    Leipsig,  S.Hirzel.    S.  221—36. 

—  ti9}  Ath.  ffo,  3160,  8.640.   Vgl.  ib.  No.  8162,  S.  704.  — 330)  C.  Gichori as,  Born  and 

Mytileae.    fiBbilitationaMskrift   Letpsig,  Teabner.  gr.  8<*.    67  8.  a.  1  Tfl.  M.  2,00.{[NPlLBa.  1888, 

8   9ea/$  (H.  I«fidecke);  BeElFhW&  8,  8.  1685/9,  1666—72  n.  1602/8  (M.  Eabenaohn); 


lyllO  {8.     Griechen.     Brack. 

Zusammen  mit  allen  früheren  Vertrftgen  in  die  Wand  des  Asklepieions  zn 
Mytilene  eingegraben,  woselbst  die  ürk.  in  drei  breiten  Kolumnen  ttber  min- 
destens 20  Blöcke  sich  erstreckte,  von  denen  2  Blöcke  and  ein  Fragment 
Gichorins  im  Mai  1887  in  der  Innenmaner  der  türkischen  Festang  zu  My- 
tilene wiederanfgefanden  hat.  Bald  nach  dem  13.  Janaar  27  wurde  von  den 
Mytilenäem  ein  Ehrendekret  für  Aagastas  abgefafst^  in  welchem  der  Dank 
ftlr  die  bewilligte  Bestätigung  der  alten  BOndnisverMge  ausgesprochen  war, 
und  sollte  durch  eine  zweite  Gesandtschaft  dem  Kaiser  flberbracht  werden. 
Das  Psephisma  selbst  und  eine  Reihe  von  den  Gesandten  auszufahrender 
Anftrftge  stehen  auf  einem  schon  yon  Gonze  veröffentlichten  Inschriftsteine. 
Da  Augustus  jedoch  damals  nicht  in  Rom,  sondern  in  Spanien  sich  aufhielt, 
mufsten  die  Gesandten  ihm  nach  Tarraco  nachreisen,  wie  aus  einem  dritten 
Dokument  hervorgeht,  einem  von  Gichorins  an  der  Festungsmauer  entdeckten 
Stocke  des  Dankschreibens  des  Kaisers  an  die  Mytilenfter.  Mitglieder  beider 
Gesandtschaften  waren  der  Dichter  Krinagoras  und  der  Rhetor  Potamo  ge- 
wesen. Ersterer  war  demnach  von  vornehmer  Herkunft  und  genoCs  in  seiner 
Heimat  Mytilene  grofses  Ansehen;  und  Potamos  Blfltezeit  fällt  unter  Augustus, 
diejenige  seines  Vaters,  des  Philosophen  Lesbonax,  ungeföhr  in  das  1.  Drittel 
des  1.  Jh.  V.  Chr.  —  Mit  der  Geschichte  von  Lemnos  in  den  ersten  Jahr- 
zehnten des  3.  Jh.  V.  Ghr.  beschäftigt  sich  Wilhelm,**^)  indem  er  ein 
attisches  Psephisma  des  Jahres  280/79  oder  279/8  aus  verschiedenen  Bruch- 
stflcken  zusammensetzt  und  ergänzt.  — 

Aus  zwei  Inschriften  entnehmen  Lechat  und  Radet,'^^)  dafs  Vettius 
Proculus  im  J.  115/6  n.  Ghr.,  LoUianus  Gentianus  im  J.  209  n.  Chr.  Pro- 
konsul von  Asien  war.  —  Den  in  CIL.  VI.  1067  erwähnten  M.  Asinius 
Sabinianus  hält  Klein''')  für  identisch  mit  dem  Prokonsul  Asiens  in  BGH. 
XI,  S.  97.  —  Aus  Magnesia  am  Mäander  wird  von  Fontrier"*)  ein 
Ehrendekret  für  Ti.  Claudius  Tyrannus,  den  heilkundigen  Freigelassenen  des 
Kaisers  Claudius,  mitgeteilt;  von  Cousin  und  Deschamps"^)  der  Überrest 
eines  umfangreichen  Beschlusses  der  Gerusia  aus  der  Zeit  Hadrians,  betreffend 
eine  Zulage  an  öl.  —  Von  den  nach  dem  1.  mithridatischen  Kriege  auf  dem 
römischen  Kapitel  aufgestellten  Dedikationen  ist  ein  weiteres  Fragment  ge- 
funden worden,  eine  Widmung  der  Stadt  Tabai  in  Karien,  worüber  Gatti"«) 
Bericht  erstattet.  —  Doublets"'^)  Inschrift  aus  Pompejopolis  ist  zu  Ehren 
des  Pompejus  nach  seinem  Siege  Ober  die  Seeräuber  errichtet  —  Mit  der 
Betrachtung  der  22  Mflnzen,  welche  sich  von  Marathos  an  der  syrischen 
Küste  erhalten  haben,  verbindet  Babelon'")  einen  Abrifs   der  (beschichte 


Ac.  No.  860,  S.  277/8  (B.  BlliB).]|  —  831)  A.  Wi  Ihelm,  Z.  Geach.  d.  attischen  Kleinchen 
raf  Lemnos:  Hermet  28,  S.  454—463.  —  882)  H.  Lechat  et  G.  Badet:  Note  aar 
dem  prooonsalfl  de  la  province  d'Asie:  BGH.  12,  8.  63—69.  — •  888)  J.  Klein,  M. 
Asinios  Sabinianus:  BhM.  43,  S.  159—160.  —  X  Th.  Mommsen,  Belief  ans  Kala:  MDAI. 
18,  8.  18—21.  —  384)  A.  Fontrier,  Dkret  de  MagnMe  da  Mtendre:  BGH.  12,  8. 
328 — 82.  —  885)  G.  Goasin  et  G.  Deschamps,  Inscription  de  Magn^sie  dn  Mtendre 
(cadean  dliaile  k  la  g^roasia):  ib.  8.  204 — 28.  —  886)  G.  Gatti«  NaoTo  firammento  appar- 
tenente  alla  dedicaaione  del  rex  Mitradates  Philopator :  Bollettino  della  Gommissione  arch.  di 
Boma  16,  4,  8.  138/9.  —  X  i^'-?  ^o^  intorno  alla  dedicaaione  del  Siffiog  6  Taßrivcov  etc.: 
Notirie  degli  scavi  1888,  Febr.,  8.  184/9.  —  X  B.Fiorelli,  Iscriiioni  di  Borna.  Frammento 
nuoYo  della  dedicacione  grecolatina  del  demos  Taßfjvtov:  ib.  MSrz,  8.  184 — 92.  —  387)  G. 
Boabiet,  Inscripüon  de  Pompiiopolis :  BGH.  12,  8.  427—80.  —  388)  E.  Babelon  , 
Monnaies  de  Marathos:  B.  namism.  8.  s6r.,  T.  6,  1888,  No.  4,  8.  497—528  mit  Tf.  28.  — 
X  Glermont-Ganneaa,  Le  sarcophage  de  Sidon  arec   bas-r^lief,  repr6sentant  le  mythe 


{8.    Griedieii.    Brack.  IUI 

der  Stadt.  Sie  hatte  sich  yon  der  Herrschaft  ihrer  Mntterstadt  Arados  befreit, 
warde  aber  um  150  v.  Chr.  wieder  unterworfen  and  verfiel  seit  ihrer  Zer- 
stdmng  bei  den  Einfällen  des  Tigranes  nm  80  y.  Chr.  — 

Hieronymos  Ton  Syrakns  regierte,  nach  Unger,*^^)  etwa  von  Angast 
oder  September  bis  Dezember  215.  — 

lAUercaur.  Den  Bokoliker  Moschos  ond  Theokrit  erkl&rt  Trant'^o) 
ftr  identisch,  da  Theokrit  nur  ein  Beiname  des  ersteren  gewesen  w&re.  Der 
Diditer,    ein  Zeitgenosse  von  Aratos  nnd  Eallimachos,  war  auf  Eos  geboren. 

—  Die  fialsche  Nachricht  vom  Synchronismus  des  Arat  nnd  Nikander  wird 
von  Knaack'^^)  anf  eine  Aratbiographie  zurttckgeführt.  —  Als  Gebortsjahr 
des  Stoikers  Zenon  berechnet  Brinker*^*)  356  v.  Chr.  dadurch,  dafs  er 
264  ▼.  Chr.  als  Todesjahr  des  Philosophen  für  feststehend  betrachtet  nnd 
säne  Lebenszeit  auf  92  Jahre  veranschlagt.  Mit  22  Jahren  kam  Zenon  nach 
Athen  nnd  grQndete  dort  im  J.  312  seine  Schule.  Der  Briefwechsel  Zenons 
mit  Antigenes  Gonatas  ist  nicht  gefälscht.  —  Die  litterarische  Bltttezeit  des 
Alezander  Polyhistor  Mt,  wie  Unger*^*)  ausfahrt,  mehr  als  ein  volles 
Henschenalter  nach  Sullas  Herrschaft;  er  war  um  108—98  v.  Chr.  geboren. 

—  In  den  Worten  iTtl  IddQiavov  des  Akrostichons  bei  Dionysios  Periegetes 
sieht  Crnsius'^^)  eine  Datierung  des  Gedichtes.  —  Die  von  Tzetzes  be- 
hauptete Identität  des  Historikers  und  des  Philosophen  Dexippos  erweist 
Busse '^^)  als  unrichtig-,  der  erstere  lebte  ca.  210 — 73  n.  Chr.,  der  Philo- 
soph ongefthr  80  Jahre  spftter.  — 


4«  Manyu:  SA.  1888,  No.  S/4,  S.  160/7.  —  889)  G.  F.  ünger,  D.  Begiarnngueit  d. 
BiaraiiTiBcw  t.  Sjnkiu:  Philologiu  47,  S.  188/5.  —  9M)  H.  Traat,  Qoaestioiiom  Theo- 
criteariun  pan  prior.  (Do  nomine,  genere,  tempore  Theocriti).  Prgr.  d.  Gymn.  Krotoachin. 
k\  29  &  —  841)  G.  Knfttok,  Arat  n.  Nikander:  flermea  28,  8.  318/4.  ~  842)  K. 
Brisker,  D.  GelrarlBJahr  d.  Stoiken  Zeno  aoa  Citiiim  a.  deeten  Briefirecluel  mit  Antigonna 
Kgr.  d.  Bealgymn.  Schwerin.  4^  12  8.  —  X  l'-  Carraa,  Epicnre,  aon  ipoqae» 
bügion,  d'aprftader4eentstraTaiix:  RDM.  tomeSS,  8.  liyr.  —  XW.  Passow,  De  £ratx>- 
lia  aetete:  Genethliaoon  Gottingenae.  [Halle,  Niemeyer]  S.  99—101.  ^  X  ^-  Btthl, 
Über  die  Schriftsteller  Dionysioe  n.  Ariototelee  t.  Baboia:  NJbPh.  187,  8.  119—21.  —  X 
id.  Über  Herakleides  t.  Byrne:  ib.  8. 121/8.  Bestimmt  d.  Zeit  d.  Herakleides  n.  d.  Anordnung 
•riaer  Ue^ixa.  •—  X  ?•  B(ücheler),  D.  Philosoph  Nikasikrates :  BhH.  43,  8.  151/8.  — 
843)  G.  F.  Unger,  D.  Blüteieit  d.  Alexander  Polyhistor:  PhUologos  47,  8.  177—88.  — 
344)  0.  Cr  nein  s,  Dionysios  Periegetes  n.  d.  imbrische  Hermesdienst:  KJbPh.  .187,  8. 
it&ß.  —  X  ^  Anhat,  In  Dionysinm  Periegetam  qaaestiones  criticae.  Dissert  Bönigs- 
beqg.  49  a  |rBerlPhW8.  8,  8.  1461/6  (M.  Schneider).]]  —  X  A.Thieme,  Zwei  Fest- 
foriesoBgw  d.  LnkUBos:  NJbPh.  187,  8.  562/6.  —  X  I-  Brnns,  Ladens  philosophische 
SiüreB.  1  IL  2:  BhM.  48,  8.  86—103  o.  161—96.  —  845)  A.  Basse,  D.  Historiker  a. 
1  FUioaoph  Deizippaa:  Hermes  28,  8.  402/9.  —  X  ^o^  K^JOf  The  writings  and  opiniona 
i(  Clesaent  ot  Alexandria.    London,  Birington.     884  8.    M.  12,60. 


1,112  §9.     Bomer.     Schiller  und  Hüter. 


§9. 

Römer. 

H.  SehiUer  und  L  Hüter. 
A.  Eönlgszelt  und  Republik. 

Gesamtdarstellungen.  Der  Abrifs  von  Niese M  ist  wegen  der 
knappen,  präzisen  und  vorsichtigen  Darstellnngsweise  als  Nachschlagebach  zn 
schneller  Orientierung  über  den  dermaligen  Stand  unserer  Kenntnis  der 
römischen  Geschichte  sehr  zu  empfehlen.  Zu  rühmen  ist  die  bedachtsame 
Behandlung  der  Quellenfrage  und  der  Eönigsgeschichte;  eine  allzuspärliche 
Verzeichnung  der  einschlägigen  Litteratur  fällt  auf;  ebenso  wäre  der  Dar- 
stellung der  inneren  Verhältnisse  von  167 — 28  v.  Chr.  ein  breiterer  Raum 
zu  gönnen  gewesen. 

Quellen.  Publikationen.  Im  C.  I.  L.  veröffentlicht  Bormann^) 
die  lateinischen  Inschriften  der  7.  und  8.  Region  Italiens  (Etruria  and 
Gallia  cispadana).  Besonders  treten  hier  hervor:  Ravenna,  Ariminam, 
Florentia,  Clusium,  Yolsinii,  Tarquinii,  Capena«  Vorausgeschickt  werden 
die  unechten  Inschriften  des  behandelten  Gebietes,  483  Nummern.  — 
Die  von  Hirscbfeld')  herausgegebenen  Inschriften  aus  Gallia  Narbonensis 
stellen  diese  Provinz  als  den  Typus  einer  provincia  inermis  dar;  kaam  treten 
irgendwie  die  Reichstruppen  auf,  doch  werden  öfters  lokale  Milizen  erwähnt. 
H.  giebt  eine  erschöpfende,  vorzügliche  Darstellung  des  römischen  Provinzial- 
wesens  in  dieser  Provinz.  Job.  Schmidt^)  bringt  weitere  wichtige  Ergänzungen 
zum  8.  Bande  des  G.  I.  L. 

üntersuchun gen.  Sehr  lesenswert  ist  die  geistreiche  Abhandlung 
Zarnckes.^)  Wenn  der  Vf.  durch  Sammlung  des  zerstreuten  Materials  den 
häufig  beobachteten  und  oft  besprochenen  Parallelismus  genauer  nachweist, 
welcher  sich  zwischen  einzelnen  Zügen  und  ganzen  Begebenheiten  der 
griechischen  und  römischen  Geschichte  findet,  so  enthält  eine  derartige  Be- 
trachtung natürlicherweise  wertvolle  Winke  fit  jede  weitere  Quellenkritik  und 
führt  zugleich  zur  Feststellung  mannichfacber  Widersprüche  and  Unwahr- 
scheinlichkeiten  in  den  Darstellungen  der  älteren  römischen  Geschichte. 
Jedenfalls  handelt  es  sich  seitens  der  römischen  Geschichtsschreibung  meistens 
um    weit   über   eine    stilistische    Nachahmung    hinausgehende    Entlehnungen, 


1)  B.  Niese,  AbrUs  d.  römischen  Gesch.,  in:  Iwu  Müllera  Handbach  etc.  9.  Halbb. 
S.  567—690.  Nördlingen,  Beck.  |[NPhBs.  12,  S.  185  (B.  Hansen);  BerlPhWS.  1888, 
S.  1253/4  (H.  Schiller).]|  —  2)  Corpus  inscriptionam  latinarnmll:  Inscriptionee  Aemiliaa 
Etrariae  Umbriae,  pars  I,  inscript  Aemiliae  et  Etroriae  [ed.  £.  Bor  mann].  Berlin,  G. 
Beimer.  Fol.  52,  594  S.  M.  62.  —  3)  Corpus  inscriptionam  latinaram  12.  (=  Inscriptiones 
Galliae  Karbonensis)  ed.  0.  Hirschfeld.  Berlin,  G.  Beimer.  Fol.  XXYU,  88,  976  & 
M.  90  |[HZ.  1889,  S.  129—131  (J.  Ja  ng.)]|  —4)  Ephemeris  Epigraphica.  (=  Jo.  Sohmidt, 
additamenta  altera  ad  corporis  vol.  8.)  7  fasc.  1,  2.  Berlin,  G.  Beimer.  lY,  271  S.  M.  8. 
—  5)  E.  Zarncke,  D.  EinfloTs  d.  griechischen  Litterator  aof  d.  Entwicklung  d.  romisohen 
Prosa.     (=Comment.  in  hon.  BibbeckiL     8.  267—825.)     |[CB1.  1888,  8.  697/8  (Ed.  Wfl.)]| 


\ 


§9.    BSmer.     Sehiller  nnd  Hfiter.  1,113 

durch  welche  die  liistoiische  Wahrheit  vielfachen  Schaden  erlitten  hat  Die 
Sporen  dieser  Entlebnnngen  lassen  sich  nnr  bis  etwa  in  die  Mitte  des  zweiten 
A.  T.  Chr.  zuTQckverfolgen;  der  Yf.  weist  sie  den  nach  Eleganz  und  Ans- 
fthrliehkeit  der  I>ar8teUnDg  strebenden  Schriftstellern  der  Gracchenzeit  zu; 
aber  schon  Coelins  Antipater  scheint  ihm  von  dieser  Bewegung  stark  ber&hrt.  — 
Soltans^)  Bebanptnng,  der  Bericht  des  Polybius  über  die  tumoltus  Gallici 
sei  ein  Anazog  ans  Gatos  origines,  hatte  Niese  verworfen.  S.  nntersacht  die 
Fnge  nochmals  mit  Hinweis  anf  neues  Material  und  kommt  wiederum  zu 
der  Andcht,  Polybius'  Bericht  stamme  aus  einer  römischen  Quelle  und  zwar 
MS  onem  lateinisch  schreibenden  Autor.  Die  über  Thrakien  nach  Klein- 
anen  eingewanderten  Gallier  heifsen  bei  P.  raXdraif  die  in  Gallien  und 
Korditalien  wohnenden  regelm&big  Kekroi,  und  zwar  in  den  lediglich  auf 
Fabius  Pictors  griechisch  geschriebene  Annalen  zurflckgehenden  cc.  24 — 33. 
Dagegen  findet  sich  in  den  cc  14 — 22  des  zweiten  Buches  fast  ausnahmslos 
rahacti.  Bei  den  nahen  persönlichen  Beziehungen  zwischen  Gato  und 
Polybius  sei  es  nnn  nicht  abzuweisen,  dafs  Gatos  Werk  des  letzteren  Quelle 
sä;  auch  in  chronologischen  Fragen  stütze  sich  P.  vorzugsweise  auf  Gato, 
60  hei  der  Ansetznng  des  Beginnes  des  2.  punischen  Krieges  in  das  Jahr 
219  Y,  Chr. —  ThommenT)  halt  auch  nach  Hartsteins  Kritik  (vgl.  JB.  1886) 
smne  Annahme  noch  fttr  ausreichend  begrtlndet,  dafs  Polybius  die  Bacher 
1  his  30  schon  vor  150  v.  Ghr.  geschrieben  habe;  er  sieht  sich  allerdings 
geo^Migt,  die  Beweiskraft  einiger  Stellen  (25,  1,  1;  18,  29,  13/5;  12,  25, 
3)  preiszugeben.  — Niese^)  liefert  weitere  Beiträge  zur  Unglaubwflrdigkeit  der 
römischen  Annalisten,  indem  er  die  Berichte  über  die  Prozesse  der  beiden 
Sdpionen,  P.  Scipio  und  L.  Scipio  Asiaticus,  untersucht.  Wie  ist  die  £r- 
zfthlimg  des  Livins  entstanden,  und  welcher  Wert  ist  ihr  beizumessen?  Der 
Tl  seht  zur  Untersnchung  dieser  Fragen  Polybius  und  Nepos  (bei  Gellius) 
zu  Bäte  und  findet,  dads  Livius  auch  den  letzteren  benutzt  hat,  und  nicht 
allein  Yalerius  Antias,  wie  Mommsen  meinte.  Was  die  Glaubwürdigkeit 
anlangt,  so  ist  hier,  wie  überall,  die  Erzählung  des  Polybius  das  Fundament; 
bei  Livins  ist  die  Reihenfolge  der  Ereignisse  sowohl  wie  die  Zeit  falsch 
angegeben.  —  Lackner ^)  setzt  seine  Quellenkritik  über  die  gallischen  Ein- 
ftOe  fort,  nnd  zwar  unternimmt  er  in  dem  vorliegenden  zweiten  Teile  seiner 
Arbeit  eine  systematische  Quellenuntersuchung  zu  Plutarchs  vita  Gamilli. 
Mesem  Schriftsteller  ist  seines  Erachtens  kein  selbständiger  Wert  zuzuer- 
keonen;  denn  er  hat  f&r  seine  vita  Livius  und  Dionysius  gleichmäfsig  benutzt, 
oft  wdrtlich  ausgeschrieben  und  in  flüchtigster  Weise  öfters  deren  sich  wider- 
sprechende Angaben  zusammen  geworfen.  Dionys  von  Halikamab  stimmt 
Bit  Diodor  flberein.  Appian  hat  aus  Plutarch  geschöpft,  bisweilen  noch 
I>k>iiys  direkt  eingesehen;  wenn  er  mit  Diodor  übereinstimmt,  so  hat  er 
okdit,  wie  Mommsen  nnd  Thouret  behaupten,  noch  einen  älteren  Schrift- 
sleOer  benutzt,  sondern  eben  den  Dionys  ausgeschrieben.  Dio  Gassius  benutzt 
dieselbe  Quelle,  wie  Livius,  wahrscheinlich  Claudius  Qnadrigarius ;  denn  hätte 
er  den  Livius  ausgeschrieben,  wie  Mommsen  will,  so  würde  er  nichts  während 
Livins  zwei  Quellen  verbindet,  immer  nur  die  eine  Oberlieferung  bringen, 
er   thatfiächlicji    thut.     Zonaras  hat   Plutarch  und  Dio  ausgeschrieben 


--   €)    W.  Soitaa,    C«to  u.  Polybim:  WeKlPh.  6.,  S.  878—82.    —    7)   R.    Thommen, 

Über  d.  ^b&Manguait  d.  Gesch.  d.  Polybiiu:   Philol.  46,  S.    758—55.    —    8)  B.   Niese, 

De  UMudama  Bomanis  obserratioDeB  alterte:   Ind.  Lect     Marburg,  B.  Friedrich.     1888.    4^ 

HS,  9)  W.  La  cknar,  De  incarBionibiiB  a  GalÜB  in  Italiam  facti«.  2.    Frogr.  Gnmbinnen 

JahrMbexleht«  der  acaobiohtairlweBsohafk    1888.    I.  8 


1^114  §9-    Rdmer.    Schiller  imd  Hüter. 

und  bisweilen  beide  zn  verbinden  gesucht  —  Za  Besaltaten,  die  teilweise 
von  Lackner  abweichen,  kommt  Eoehn,  ^o)  indem  er  sich  gröfstenteils  Zie- 
linsky  anschliefst  livios  hat  den  Polybins  darchgftngig  benntst,  an  einigen 
Stellen  vielleicht  auch  den  Yalerins  Antias.  Sonstige  Ändemngen  und  Ab- 
weichungen sind  dadurch  zu  erkl&ren,  dalis  Livius  seine  Quelle  nur  flüchtig 
gelesen  hat,  geringe  Kenntnis  in  militärischen  Dingen  besitzt  und  als 
Römer  parteiisch  ist  Appian  und  üassius  Dio  haben  dieselbe  Quelle 
benutzt,  wahrscheinlich  Goelius,  Dio  aulserdem  Livius.  Appian  und  Polj- 
bius^  von  denen  die  beiden  Berichte  über  die  Schlacht  stammen,  stimmen 
bei  aller  Verschiedenheit  bisweilen  wunderbar  ttberein,  was  dadurdi  zu 
erklären  ist,  dafs  beide  dieselbe  Quelle  benutzten,  den  Silenus,  aus  dem 
Polybius  direkt  schöpft,  Appian  durch  Goelius.  —  Buresch  ^^)  versucht 
den  Weizsäckerschen  Beweis  (JbPh.  111,  418  ff.),  dafo  der  Bericht  des 
Plütarch  über  die  katilinarische  Verschwörung  im  wesentlichen  aus  Giceros 
griechischer  Denkschrift  ausgezogen  sei,  ganz  durchzufahren,  durch  genaue 
Prüfung  der  cc.  10—23;  dazu  vergleicht  er  die  Bruchstücke  des  cicero- 
nianischen  Gedichtes  über  sein  Konsulatsjahr  mit  Plutarch.  Dio  schöpft  aus 
Livius,  der  die  Denkschrift  Giceros  verarbeitet  hatte;  dafs  auch  Appians 
Angaben  Wert  haben,  weil  er  neben  Sallust  Giceros  tTtofivrjfia  Tt^ql  t^ 
vftareiag  benutzt  hat,  weist  der  Vf.  überzeugend  nach;  Stellen,  die  dem 
Plutarch  und  dem  Appian  gemein  sind,  ergeben  sich  demnach  als  cicero- 
nianisch.  In  Anbetracht  davon,  dafs  B.  im  wesentlichen  Weizsäckers  An- 
sichten, allerdings  etwas  vertieft  und  erweitert,  wiederbringt,  berührt  der 
geringschätzige  Ton  des  Vis.  gegenüber  anderen  Forschern  gerade  nicht 
angenehm.  —  Seit  Drumanns  Verteidigung  kann  zwar  die  Achtheit  der 
4.  katiünarischen  Rede  nicht  mehr  ernstlich  bezweifelt  werden,  aber  der 
weitaus  gröfste  Teil  kann  vom  Konsul  im  Senate  nicht  so  gesprochen  worden 
sein,  wie  er  ihn  uns  schriftlich  überliefert  hat  Ghambalu^')  stellt  zunächst 
den  Verlauf  der  Senatssitzung  in  klarer  Weise  dar;  demnach  ergeben  sich, 
als  nachträglich  eingefügt:  die  persönlichen  Bemerkungen,  die  mehr  als  die 
Hälfte  der  Rede  füllen,  der  ganze  dritte  Teil  (die  Machtmittel  des  Konsuls) 
und  der  letzte  Teil  des  Gutachtens  zur  Befürwortung  des  Antrages  des 
Silanus.  Was  Gicero  wirklich  im  Senate  gesagt  haben  kann  von  dem  noch 
übrig  gebliebenen,  versucht  der  Vf.  festzustellen ;  doch  bleibt  alles  Vermutung. 
Die  litterarische  Ausarbeitung  mag  2  Jahre  später  erfolgt  sein,  als  Cicero 
an  seiner  griechischen  Geschichte  des  Konsulats  arbeitete.  Walirscheinlich 
ist  die  Rede  erst  aus  seinem  Nachlasse  herausgegeben  worden.  —  Den 
Namen  des  Lehrers  des  Gn.  Pompeius  in  der  Rhetorik,  der  auch  eine  Lebens- 
geschichte seines  Schülers,  sowie  des  Vaters  desselben  verfafote,  fixiert 
Hertz^')  in  die  Lesung  L.  Voltacilius  Pitholaus.  —  Das  bellum  Africanum  ist 
nach  Landgrafi^)  das  Tagebuch  des  G.  Asinius  Pollio,  welcher  den  ganzen 
Nachlads  des  Hirtius,  darunter  das  bellum  Alex«,  ergänzt  und,  ohne  sich  zu 


KSnigBberg,  Koch.  4^  15  S.  —  10)  M.  E5hn,  De  pagna  ad  Zamam  commuaa.  Dinu 
Halle.  31  S.  —  11)  K.  Boresch,  D.  Quellen  %a  d.  yorhandenea  Berichten  y.  d.  katilina- 
riachen  Venchwdnmg,  (=:  Oomment  in  hon.  Ribbeckii.  S.  217 — 34.)  —  12)  A.  Chambaln, 
D.  Verhältnis  d.  4.  katilinaxischen  Bede  an  d.  y.  Cicero  in  d.  Senatuitanng  d.  6.  Deabr.  63 
wirklich  gehaltenen  Bede.  Pigr.  Neawied.  4^  24  S.  —  13)  M.  Herta,  D.  Name  d. 
ersten  römiachen  GeschichtMchreibers  aas  d.  Stande  d.  Freigelassenen:  BhM.  43,  6.  312/4. 
—  14)  G.  Landgraf,  üntersnchnngen  an  GSsar  a.  seinen  Foitsetaeni  über  Aatorachaft  n. 
Komposition  d.  bellnm  Alezasdrinnm  n.  Afncanom.  Erlangen,  Beiohert  185  S.  M.  8. 
{[BerlFhWS.  1889,  2.  (B.  Sehn  eider);  WdUüinaArchiyf.Xez.  1888  (Heinr.Schiller).]!  ^ 


§9.     BSmer.    Schiller  ud  H fiter.  1,115 

■enooi,  herausgegeben  hat.  Gegen  die  sprachlichen  GrOnde,  auf  denen  die 
Beweisf&hrang  des  Vfs.  rnht,  hat  R.  Schneider  gewichtige  Bedenken  vor- 
gebmeht,  indem  er  die  spezifisch  pollionischen  Wörter  nnd  gesammelten 
PollioDxsmen  anch  bei  anderen  Schriftstellern  nachweist.  Schiller  dagegen 
Mit  hierdurch  Ls.  Abhandlang  nicht  für  widerlegt;  Wölfflin  kflndigt  sogar 
eine  Ausgabe  des  bellum  Afr.  von  ^Asinins  Polio'  an.^<^) 

Chronologie.  Von  Soltan  liegen  wiedemm  etliche  Abhandlangen 
nr  römischen  Cha*onologie  vor,  deren  streng  wissenschaftlichem  Charakter 
nan  lobende  Anerkennung  nicht  versagen  kann,  wenn  man  sich  anch  nicht 
in  der  Lage  sieht,  alles  für  ennesen  za  erachten,  was  der  Yf.  gern  erwiesen 
n  haben  glaubt  Die  Probleme  anf  diesem  Gebiete  der  Forschang  sind 
bekanntlich  so  schwieriger  Katar,  dals  der  nnbefongene  Benrteiler,  so  gern 
er  sich  in  die  Tiefen  scharfisinniger  Untersnchnngen  mit  fortziehen  Iftfst, 
edilielslich  doch  in  gar  vielen  Punkten  ein  non  liquet  konstatieren  maus,  wie 
denn  auch  thatsächlich  auf  keinem  Gebiete  der  römischen  Geschichtsforschung 
die  zustimmenden  nnd  widersprechenden  Ansichten  bei  den  einzelnen  Ergeb- 
nissen sich  so  schroff  gegenftberstehen,  wie  auf  dem  der  römischen  Chrono« 
logie.  Matzat^^)  sucht  in  seinem  Aufisatze  mit  nochmaliger  Beweisführung 
KaL  Jan.  des  ersten  julianischen  Jahres,  Y  709,  =  1.  Jan.  45  v.  Chr.  anzu- 
setzen; die  gewichtigen  Gegenargumente  Holzapfels  und  August  Mommsens 
gimbt  der  Vf.  in  eingehender  Prüfung  zurttckweisen  zu  können«  —  Gegen  ihn 
wendet  sich  Soltau,^^)  welcher,  den  beiden  ebengenannten  Forschem  zu- 
itimmend,  aber  mit  abweichenden  GrOnden,  den  Beginn  des  Julianischen 
Kalenders  =  2.  Januar  45  v.  Chr.  ansetzt.  Die  beiden  Streitfragen  sind: 
Ifit  welchem  Tage  hat  der  Julianische  Kalender  begonnen?  und  welches  sind 
die  Schaltjahre  in  den  ersten  52  Jahren  unseres  Kalenders  gewesen?  Der 
Tl  piUft  sorgfältig  die  Momente,  welche  in  Betracht  kommen,  um  die  ersten 
jnlianischen  Schaltjahre  zu  bestimmen;  schliefslich  kann  es  nur  noch  fraglich 
sein,  ob  V  709  oder  712  Schaltjahr  waren;  denn  Matzats  Annahme  Y  710 
llist  sich  nicht  halten.  713  ist  Schaltjahr;  bei  der  pränumerierenden 
Scfaaltong  CAsars  folglich  auch  709.  Aber  um  die  Eontinuit&t  zwischen 
joüanischer  und  voijulianischer  Z&hlung  herzustellen,  mufste  der  bei  post^ 
Bimerierender,  von  Augustus  angenommener  Schaltung  fehlerhafte  Schalttag 
V  709  ausgemerzt  werden.  —  Derselbe  Yf.^^)  wendet  sich,  namentlich  auf 
ÜBgers  Ausffthrangen  gestützt,  gegen  Holzapfel,  um  den  regelrechten  Gang 
des  Kalenders  ftUr  die  Jahre  218 — 215  v.  Chr.  nochmals  wahrscheinlich  zu 
isachen  durch  Aufführung  von  einzelnen  Punkten,  die  einer  Abweichung  des 
Kalenders  geradezu  widerstreiten.  Anders  sieht  es  später  aus.  Während  bis 
^07  kaum  eine  Abweichung  zwischen  altrömischer  und  julianischer  Datierung 
bonerkbar  ist,  findet  sich  Anfang  203  eine  Differenz  von  etwa  30  Tagen, 
velcbe  sich  bis  189  auf  125  Tage  steigert.  Die  Haupttriebfeder,  wie  man 
dazu  kam,  den  festen  Kalender  zu  verlassen,  sieht  der  Yf.  in  dem  Bestreben, 
den  sakralrechtlich  nicht  Ober  den  Jahresanfang  zurtlckverlegbaren  Antritts- 
t^min  der  Konsuln  wenigstens  thatsächlich  in  den  Winter  zu  verlegen;  sach- 
üehe  GrOnde  verlangten  dies;  superstitio  in  Betreff  des  ominösen  Charakters 


1^)  X  X  ^  Kriecher,  Qnibns  fontibiiB  ValerinB  MaxunoB  uiu  dt  in  iu  exemplii  enaRandii 
9ne  ad  prion  renna  romananim  tampora  pertinent.  fietlin,  Mayer  a.  Müller.  81 8.  M.  1^50. 
—  i€)  H.  Matsat,  D.  Anüuigatag  d.  JoliauiMlieii  Kaienden:  Hennei  28,  8.  48—69.  — 
17)  W.  Soltan,  D.  eiaten  jnlianiMhen  Sduülijalire :  WS.  £.  kL  Philol.  5,  S.  762/6  n.  794/8. 
~  18)   id.,   D.   Kalenderrenrirnrng   t.   Zeit   d.   iweiten   poniichen   Krieges:   FhiloL   46, 

8* 


1^116  i9.    Bdmer.    Schiller  und  Hflter. 

der  Schal^abre  kam  hinzu.  Im  Februar  207  wurde  wahrscheinlich  zum 
erstenmale  irregulärer  Weise  ein  Schaltmonat  abergangen,  um  den  Konsuk 
die  Möglichkeit  zu  geben,  früher  ins  Feld  zu  r&cken.  —  Der  Anzeige  von 
Soltans  Trolegomena'  hatte  Niese  ^^)  einige  Bemerkungen  zur  Chronologie 
Diodors  zugefügt;  Soltau^^)  unterzieht  dieselben  einer  scharfen  Kritik, 
welche  in  dem  Vorwurfe  gipfelt.  Niese  habe  das  wichtigste  Problem,  die 
Diktatorenjabre,  nur  gestreift;  femer,  meint  der  Vf.,  bediene  sich  Niese  zur 
Erledigung  von  Schwierigkeiten  in  höchst  bedenklicher  Weise  zweifelhafter 
Mittel,  der  Eintragung  von  Fttlljahren  und  der  Annahme  ge&lschter  Jahre. 
Im  ganzen  weist  der  Vf.  eine  Ersetzung  der  Probleme  der  römischen  Chrono- 
logie durch  noch  problematischere  Dinge,  als  welche  er  Nieses  Ausfahrungen 
hinstellt,  entschieden  zurück.  —  In  einer  weiteren  Schrift  unternimmt  es 
S.,'^)  die  Verschiebungen  des  konsularischen  Antrittstermins  festzustellen; 
er  kommt  zu  dem  Besnltat,  dafs  die  Summe  der  in  den  römischen  Fasten 
gezählten  Amtsjahre  beinahe  um  4  volle  Jahre  zu  grob  war  gegen  die 
Summe  der  inzwischen  verlaufenen  Kalenderjahre,  mit  anderen  Worten,  daüs 
die  449  konsularischen  Amtsjahre  v.  Chr.  seit  dem  Decemvirat  etwa  445 
Kalenderjahre  betragen.  Dazu  kommen  die  rätselhaften  Diktatorenjahre, 
denen  die  Hauptuntersuchung  des  Vüb.  gilt  Die  Gleichung  der  Alliaschlacht 
mit  dem  Sommer  387  v.  Chr.,  welche  sich  bei  Poljbins  findet,  (eigentlich 
Eroberung  Roms  durch  die  GaUier  und  der  Frieden  des  Antalkidas,  Herbst 
387)  sucht  der  Vf.  als  eine  der  gesichertsten  Epochen  der  ganzen  alten 
Geschichte  zu  erweisen;  die  Quellen  des  P.  sind  Timäus  und  Cato,  beide 
höchst  zuverlässig  in  chronologischen  Dingen.  Demnach  ist  es  wahrscheinlich, 
dafs  die  sogen.  Diktatorenjahre  im  wesentlichen  je  einem  Kalenderjahre  gleich 
und  ursprünglich  4  Konsulatsjahre  waren,  aber  des  chronologischen  Aus- 
gleichs halber  in  den  römischen  Fasten  gestrichen  wurden,  da  4  römische 
Amtsjahre  mit  dem  Voijahre  kombiniert  werden  mufsten  in  der  Zählung,  um 
die  obengenannte  Gleichung  herzustellen.  —  Endlich  sucht  S.'i)  einige  kon- 
troverse Punkte  über  die  Qualität  der  Tage  des  römischen  Kalenders  vor 
Cäsar  ins  Reine  zu  bringen;  er  behandelt  die  wichtige  Frage  nach  Zahl  und 
Verteilung  der  dies  fasti  in  den  verschiedenen  Epochen  der  römischen  Gre- 
schichte.  Zunächst  stellt  er  den  Unterschied  zwischen  feriae  publicae  und 
den  übrigen  dies  nefasti  fest,  indem  er  den  Begriff  der  ersteren  definiert 
Dann  giebt  er  zu  dem  schon  in  seinen  ^Prolegomena'  gebrachten  Nachweise, 
welches  die  dies  fasti  vor  Cäsar  waren,  noch  einige  ergänzende  Bemerkungen, 
wonach  früher  alle  dies  fasti  von  nundinae  femgehalten  werden  sollten. 
Endlich  geht  der  Vf.  auf  die  aktiven  dies  fasti'  ein,  indem  er  gegen  die 
Annahme  Mommsens  von  weiteren  7  anormalen  dies  fasti  z.  T.  polemisiert 
—  Gegen  Ungers  Beweisführung,  das  katonische  Gründungsjahr  sei  739, 
richtet  sich  Triemel.^^)  Der  Vf.  will  zugleich  die  von  Unger,  Soltau  und 
Holzapfel,  nach  seiner  Ansicht,  unterschätzte  und  mehrfach  mifsverstandene 
Stelle  über  Cato  bei  Dionysius  I,  74  richtiger  deuten  und  aus  dieser  Deutung 
neuen  Anhalt  gewinnen,  um  das  aus  dem  Altertume,  allerdings  erst  von  Dio- 
nysius überlieferte,  als  das  Catos  geltende  Grttndung^ahr  Roms  751/50  als 
wirklich  von  Cato  henUhrend  zu  erweisen.*') 


S.  666—90.  —  18a)  Nieie:  GGA.  1887,  S.  881.— 19)  W.  Soltaa,  Clironologische  Voi^ 
nrteUe:  NJbPh.  187,  8.  899—804.  —  20)  id.,  D.  römischen  AmtoJAhre,  uf  ihren  nat&r- 
Uchen  Zeitwert  reduiert  Freibnrg  L  B.,  Herder.  VI,  64  S.  M.  8.  —  21)  id.,  Zu  d. 
römischen  Tagen:  NJbPh.  187,  8.  888—42.  —  22)  L.  Triemel,  Z.  GatoniM^hen  Grün- 
dongtjahre  Borns:  ib.,  8.  873/9.    —    23)   X   X  Gt.  F.   Unger,  D.  Gang  d.  altromischen 


49.     Bdmer.    Schiller  and  Hüter.  1,117 

JBOinographie,    Sage   und  poUtische    Geschichte^     Das 

Werk  Deeckes^^),  welches  den  Sparen  der  Falisker  auch  aoliserhalb  des 
dgentlicben  Gebiets,  so  im  ager  Falernos  Campaniens,  nachgeht,  ist  als  eine 
wissenschaftliche  Zusammenfassung  des  Ober  die  Falisker  vorliegenden  Mate- 
rials filr  jedermann  unentbehrlich,  welcher  sich  mit  italischer  Stammgeschichte 
be&fiit.  Ein  grofser  Teil  des  Buches  ist  sprachlichen  Untersuchungen  gewidmet 
—  Cuno*^)  geht  dem  Einflüsse  der  Etrusker  in  der  römischen  Geschichte  bis 
za  Hannibals  Zeit  nach,  wo  die  Verschmelzung  mit  Rom  eine  so  innige  war, 
dals  wir  tod  keinem  Versuche  des  Puniers  hören,  die  Etrusker  gegen  Rom 
ni  gewinnen.  Der  leitende  Gedanke  des  Vfs.  ist  dabei,  nachzuweisen,  der 
die  GrUndung  des  Staates  vollziehende  Teil  des  römischen  Volkes,  die  nach- 
raaligoi  Patrizier,  seien  Etrusker  gewesen,  die  Plebejer  dagegen  Latiner;  die 
Etrusker  allerdings  seien  den  Oskem,  Umbrem,  Latinem  etc.  verwandt  So 
Bileugbar  die  Spuren  etruskischen  Wesens  im  Staatsleben  und  im  Gottesdienste 
der  Römer  sind,  so  wenig  ist  die  direkte  Beteiligung  der  Etrusker  bei  der 
Gründung  Roms  durch  das  Werk  des  V£s.  bewiesen,  auch  nicht  durch  die 
sprachlichen  Untersuchungen,  welche  den  zweiten  Teil  des  Bandes  bilden; 
dieselben  enthalten,  so  sehr  sich  der  Vf.  an  Corssen  anschlieÜBt,  doch  das 
bitterste  Urteil  Ober  diesen  Forscher;  der  Vf.  wirft  ihm  'rohe  Willkttr  hinter 
der  Schanze  gelehrten  Apparats'  vor.  Dabei  wird  De  ecke  nur  einmal 
erwähnt. ««) 

Über  die  Sagen  von  der  Gründung  Roms  handelt  Niese^^;  sie 
sind  griechischen  Ursprungs,  ebenso  wie  alle  italischen  Gründungssagen, 
weldie  die  griechischen  Historiker  gerne  auf  die  Folgen  des  trojanischen 
Krieges  zurückführten.  Die  Gründung  Roms  wurde  verschiedenen  griechischen 
Helden  zugeschrieben,  so  dem  Arkadier  Eaander,  von  dessen  Tochter  Rome 
fie  Stadt  ihren  Namen  erhalten  haben  soll.  Die  Äneassage  allein  ist  in 
Einzelheiten  ausgeführt  worden;  aber  auch  sie  zeigt  eine  wechselnde  Gestalt 
Das  Charakteristische  an  ihr  ist,  dafs  sie  2  Gründer,  die  Zwillingsbrüder 
Bomuius  und  Remus,  kennt;  nach  Monimsen  Ueg^  in  diesem  Zuge  die  Absicht 
▼or,  die  Kollegialität  der  Konsuln  uranfänglich  zu  begründen.  Von  den 
«eiteren  Sagen,  die  N.  bespricht,  ist  noch  die  Vereinigung  der  Sabiner  unter 
Tatius  mit  den  Römern  hervorzuheben,  welche  der  Vf.,  in  dem  Bestreben, 
ein  wirkliches  Ereignis  als  anstofsgebend  zu  gewinnen,  in  Verbindung  bringt 
mit  dem  354  zwischen  Römern  und  Samniten  geschlosseneu  Bündnis;  die 
Sabiner  des  Tatius  sind  dann  aufzufassen  als  die  sabellischen  Völkerschaften, 
d.  h.  die  Samniten  in  weiterer  Bedeutung.  Gegen  die  Ansicht  Mommsens, 
welcher  die  Sage  mit  der  Aufnahme  der  Sabiner  ins  römische  Bürgerrecht 
im  J.  290  in  Verbindung  setzt,  macht  der  Vf.  geltend,  von  einer  friedlichen 
Aufnahme  könne  gar  keine  Rede  sein;  es  sei  vielmehr  eine  ganz  gewaltsame 
Unterwerfung  gewesen.  —  Für  die  Romulussage  speziell  ist  Trieber^^) 
iastande,    das   griechische  Original    direkt  nachzuweisen;    er  legt  dar,  dalk 


Ealoden.  (=  Abhmdlangen  d.  bayeriachen  Akademie.^  München,  Franz.  49.  117  S. 
IL  3^.  —  24)  W.  De  ecke,  D.  Faluker.  £.  gescbichtlich-aprachliche  Untenachang. 
8tn£i^oiiS,  Trfibner.  XVI,  898  S.  M.  9.  |[DLZ.  1889,  S.  423/5  (F.  Bache  1er); 
ICBL  1889,  S.  173  (C.  Paali).]|  >-  25)  J,  G.  Cnno,  Vorgesch.  Borns  H.  D.  Etnuker 
a  ihre  Spuren  im  Volk  d.  Bomer.  Grandens,  Selbstverlag.  899  S.  M.  25.  |[CB1.  1888, 
&  1784/5  (Pa.)]|  —  26)  X  B.  Bonghi,  Storia  di  Borna  U.  (CronologU  e  fonti  della 
•taria  romana;  Tantiehusimo  Laao  e  origini  della  cittäj.  Milano,  PreTes.  710  S.  L  12 
rWar  mir  nicht  zugänglich.)  —  27)  B.  Kiese,  D.  Sagen  y.  d.  Gründung  Boms:  HZ.  NF. 
23,  1888,  S.  481—506.     {[WS.  klPh.  1888,   S.  570.]|    —    28)   C.  Trieber,  D.  Bomalas- 


1,118  §9.    Bomer.    Schiller  and  Hüter. 

zwischen  der  Iliasage  des  Fabios  Pictor  und  dem  sophokleischen  Drama  Tyro 
eine  überraschende  Übereinstimmang  herrsche,  dab  aber  nicht  Naevins,  wie 
Ranke  meinte,  die  Romalasfabel  nach  dem  griechischen  Originale  gestaltet 
habe,  sondern  wahrscheinlich  Diokles  von  Peparethos,  dessen  Drama  (?) 
Fabias  seine  Erzählang  in  den  meisten  Pankten  entlehnt  habe. 

Marx'^)  nntersacht  die  Sage  von  der  AaMndaag  eines  Menschenhanptes 
anter  der  Regierang  des  Tarqainias  Saperbas;  indem  er  einen  ähnlichen 
Mythas  von  der  Aaffindang  eines  Pferdekopfes  bei  der  Gründung  Karthagos 
beizieht,  meint  er,  es  sei  die  für  Städtegründangen  so  notwendige,  aas  der 
Erde  hervorbrechende  Quelle  gewesen,  welche  als  Kopf  des  Flusses  die 
Alten  gern  mit  einem  Kopfe  verglichen  (vergl.  üijyaaog,  y^rpn}) 

Mariotti'®)  sucht  die  vier  Gründe  zu  entkräften,  auf  die  gestützt 
Mommsen  behauptete,  eine  Stadt  Palaeopolis,  die  allein  von  livius  (VJll,  22  ff.) 
als  ältere  Nachbarin  von  Neapolis  erwähnt  wird,  habe  es  in  Wirklichkeit 
gar  nicht  gegeben;  u.  a.  erklärt  der  Yf.  die  Worte  der  acta  Capitolina  zum 
Jahre  428  de  Samnitibus  Palaeopolitanis  =  de  Samnitibus  qui  praesidio 
Palaeopoli  erant.  —  Soltau^^)  scheidet  zwischen  den  Angaben  über  die 
Dauer  aller  Feldzüge  des  Pyrrhus  und  der  Datierung  der  wichtigsten  Ereig- 
nisse der  Jahre  280 — 78  v.  Chr.  Die  zeitlichen  Angaben  über  Beginn,  Dauer 
und  Ende  der  pyrrhinischen  Kriege  in  Italien  und  Sizilien  stehen  fest.  Wie 
sind  aber  die  überlieferten  Kriegsereignisse  in  die  2V»  Jahre  zu  verteilen, 
zwischen  280  März:  Pyrrhus'  Ankunft  in  Italien  und  278  Juli:  Pyrrhus' 
Überfahrt  nach  Sizilien?  S.  weist  nach,  daüs  der  Amtsantritt  der  Konsnln 
infolge  der  Rückverlegung  des  Antrittstermines  von  Id.  Quinct.  auf  Kai.  Mai. 
einige  Monate  vor  Juli  278  erfolgt  sein  mulis;  nun  war  aber  die  Schlacht 
bei  Heraclea  im  Herbst  280.  Dadurch  wird  das  Zeugnis  des  Zonaras, 
welcher  die  Schlacht  von  Asculum  in  das  Frühjahr  278  legt,  bekräftigt.  Die 
Yerteilung  der  übrigen  Ereignisse  findet  nun  folgendermafsen  statt:  Die  Ge- 
sandtschaft des  Fabricius  fällt  in  den  Herbst  279,  die  des  Gineas  und  die 
Rede  des  Appius  Claudius  Caecus  in  den  Winter  279/78. 

Wölfflin85i-88)  erörtert  die  Frage,  ob  Scipio,  der  Sohn,  in  der  That 
der  Retter  am  Tessin  war  oder  der  alleinige  Retter.  Coelius,  der  älteste 
Gewährsmann,  weist  bekanntlich  das  Verdienst  einem  ligurischen  Sklaven  zu. 
Polybius  erwähnt  die  Heldenthat  erst  im  10.  Buche  bei  der  Charakteristik 
des  jüngeren  Scipio;  er  verdankt  die  Kunde  wohl  Lälius.  Mit  Recht  nennt 
der  Yf.  es  unbegreiflich,  wie  sich  überhaupt  die  Sage  über  den  Sklaven  hätte 
bilden  können,  wenn  der  Jüngling  nach  dem  Berichte  des  Polybius  gleichsam 
vor  der  Front  als  Retter  des  Konsuls  proklamiert  worden  war.  Nach  Auf- 
deckung dieser  und  anderer  Widersprüche  kommt  W.  zu  dem  ansprechenden 
Schlüsse:  Beide,  der  Sklave  und  der  Sohn,  waren  an  der  Rettung  des  Kon- 
suls beteiligt ;  aber  die  Ansprüche  des  ersteren  wurden  später  totgeschwiegen, 
die  Scipios,  vielleicht  durch  Lälius,  aufgebauscht  und  ausposaunt.  Der  Vf. 
sieht  seine  Ansicht  durch  Plinius,  N.  H.   16,   14  bestätigt.  —  Solbisky'^) 


sage:  BhM.  43,  S.  1569 — 82.  —  29)  Fr.  Marx,  De  capite  hamano  invento  Tarqnioio  Saperbo 
regnante:  Ind.  lect.  8.  7/9.  Bostock.  1888/9.  —  30)  St  Mariotti,  De  Palaeopoli  et 
MommtenianiB  in  eam  animadTersionibiiB.  &  di  filol.  1888,  S.  257 — 76.  —  31)  W.  So  Hau, 
D.  chronologitcben  Schwierigkeiten  d.  Pyrrhuakriege«  :  WS.  klPh.  5,  S.  1497 — 1501  o. 
1524/6.  —  32)  £.  Wölfflin,  D.  Bettung  Sdpioa  am  Tessin:  Hermes  23,  S.  307—10  n. 
479—80.  —  33)  X  i'  ▼•  Pflngk-Harttang,  Hannibala  Übergang  über  d.  Bbone  :  Vom 
Fels  sam  Meer  1888,  No.  3.  —  34)  Solbisky,  B.  Schlacht  bei  Gannae.     S.  QaeUenbeitrag 


f9.    Bomer.    Schiller  imd  Hflter.  1119 

aitseheidet  ach  in  einer  Untenndrang  der  Berichte  des  Livias  und  des 
PoIylnaB  Aber  Cannae  iür  die  Antoritftt  des  letzteren,  dessen  Überlegenheit 
tber  L.  er  in  die  Worte  zosammenlalst:  P.  war  Nicht-Römer,  Kritiker  nnd  Soldat 
Das  £mqiieUenprinzip  für  Livius  scheint  ihm  verfehlt;  dafs  Goelios  fiOr  den 
Lrrianisehen  Bericht  Hauptqnelle  ist,  setzt  er  nochmals  nach  Hesselbarth 
0.  a.  auseinander;  die  Benutzung  anderer  Annalisten  von  Seiten  des  L.,  so 
des  Yalerios  Antias,  sowie  des  Polybius  selbst,  erscheint  ihm  möglich,  aber 
nicht  sicher  zu  erweisen.  Neues  findet  sich  in  der  Schrift  wenig.  — 
Wfthrend  Solbisky  mit  der  Annahme  der  Autorit&t  des  Polybius  gegenüber 
LiriuB  den  Beweis  fOr  erbracht  h&lt,  dafs  die  Walstatt  auf  dem  rechten  Ufer 
des  Anfidos  gewesen  sei,  kommt  Keusch'^)  zu  derselben  Beantwortung  dieser 
Tiäumstiittenen  Frage  auf  Grund  einer  Untersuchung,  in  welcher  er  die 
Angab^i  des  L.  mit  denen  des  P.  zu  vereinigen  sucht.  —  Bassi^*)  findet 
ebenfiils  den  Bericht  des  Livius  über  die  Schlacht  bei  Cannae  voll  von 
ÜbertreibiiDg  nnd  sucht  den  Goelius  Antipater  als  Hauptquelle  des  L.  für 
seine  Darstellang  nachzuweisen;  die  PrOfung  der  Originalbericbte  selbst  ist 
sorgAitig,  die  Benutzung  der  neueren  litteratur  ttber  diese  Fragen  höchst 
onvoUst&ndig.  —  DaCs  die  Schlacht  bei  Cirta  am  24.  Juni  war,  steht  durch  Ovid 
iiknndlicb  fest.  Nach  Livius  mfilste  es  nun  der  des  Jahres  203  sein,  wofibr 
seh  Soltau  entscheidet  Zielinsky'^)  glaubt  nur  die  polybianische  Chro* 
sologie  als  glaubwtürdig  herbeiziehen  zu  dürfen,  welche  freilich  bei  dem  frag- 
mentarischen Zustande  der  polybianischen  Tradition  allein  durch  die  Quellen- 
kritik des  Livius  zu  gewinnen  ist;  femer  glaubt  er  an  dem  coelianischen 
Ursprung  grade  der  in  Betracht  kommenden  Kapitel  des  Livius  gegen  Soltau 
fstbalten  zu  mflssen.  Die  polybianische  Tradition  aber  ftüirt  den  Vf.  unbe- 
dingt znr  Annahme  des  Jahres  202  für  die  Schlacht  bei  Cirta.  H&lt  man 
an  203  fest,  so  entsteht,  wie  Z.  fiberzeugend  nachweist,  zwischen  den 
Schlachten  bei  Cirta  und  Zama  ein  Zwischenraum,  welcher  kaum  mit  den 
ftberlieferten  Ereignissen  ausgefüllt  werden  kann.*^) 

KoprivSek'^)  giebt,  ohne  neue  Gesichtspunkte  aufzudecken,  einen  auf 
Quellenbenutzung  beruhenden  Abriüs  Ober  die  Vertreter  der  natio- 
lalen  Opposition  in  Rom  gegen  den  griechischen  Einflufs;  als  deren  Haupt 
steht  M.  Porcius  Cato  da,  dem  man  übrigens  Unrecht  thftte,  wenn  man  in 
ihm  einen  Feind  der  griechischen  Bildung  überhaupt  suchte*,  nach  der  Ein- 
verieibong  Griechenlands  ins  römische  Reich  ist  vor  allen  der  jugendliche 
Satiriker  C.  Ludlius  zu  nennen;  am  Ende  der  Republik  erstarkt  die  Gegner- 
schaft gegen  den  vordringenden  Hellenismus  nochmals  in  der  Person  des 
schroffen  Cato  Uticensis.  —  Bei  der  Neuorganisation^®)  der  Gerichte,  die 
Drosos  im  Einvernehmen  mit  dem  Senate  unternahm,  handelte  es  sich  nicht 
am  eine  Erweiterung  des  Senates  darch  die  Aufnahme  von  300  Rittern, 
sondern  um  die  Bildung  einer  gemischten  Kommission  von  300  Senatoren 
and  300  ihnen  gleichgestellten  Rittern,  aus  denen  in  Zukunft  die  Gerichte 
besetzt  werden  sollten;  der  Eintritt  eines  Ritters  in   die  Kommission^ wurde 


n  Uviu.  F^ogr.  Weimar.  4^  16  8.  ~  85)  BeuBch,  D.  Schlacht  bei  Cannae.  Frgr. 
AltUreh.  4^  18  8.  —  86)  G.  Basai,  La  gnem  annibalica  initalia  I.:  Stadi  e  docomeBti 
4i  gtoria  e  diritto  9,  8.  427  ff.  —  87)  Th.  Zielinaky,  D.  Schlacht  bei  Cirta  a.  d.  Chn>- 
a^ogie  y.  208—202:  Oomment  in  hon.  Biebedüi,  8.  23—84.  —  88)  X  £•  Mercier, 
Hiatone  de  TAfrigae  Mpteatrionale  depnia  loa  tempa  lea  plna  reciil4a  joaqn'ä  la  oonqaftte 
fen^aiae.  2  toI.  Paria,  Leronz.  XXY,  448  S.  M.  16  für  2  Bde.  (War  mir  nicht  la- 
giagiiA.)  —  39)  L.  Kopriyiek,  D.  Gegner  d.  Helleniamna  in  Born  bia  a.  Zeit  Ciceroa. 
Ptgr.   BodoUawerth.    19  8.    |[W&klFh.  1888,    (S.  1188  G.  HergeL)]|  —40)  J.  Aabach, 


1^120  i^'    BSmer.    Sohl  Her  und  Hfl  ter. 

von  der  Prüfling  der  bisherigen  richterlichen  Th&tigkeit  abb&ngig  gemacht. 
Daraus  ist  auch  die  Opposition  beider  Teile,  der  Ritter  und  einer  Minorit&t 
des  Senates,  erklärlich.  Den  Grund  für  den  Umschlag,  der  die  Stellung  des 
Drusus  erschütterte,  sucht  As b ach  mit  Recht  in  dem  Bundesgenossengesetz, 
ohne  jedoch  neues  zur  dürftigen  Oberlieferung  beibringen  zu  können.  — 
Mommsens  Deutung  betreff  des  Mithradates  Philopator  Philadelphos  hat 
Widerspruch  von  selten  Reinachs^^)  gefunden;  derselbe  zeigt,  dalJs  dieser 
unbekannte  Mithr.  nicht  der  Sohn  des  Mithr.  Eupator  sein  kann.  —  John^^) 
hält  als  den  Tag  der  ersten  Rede  gegen  Catilina  nach  seinen  früheren  Aus- 
führungen den  8.  Novbr.  63  fest;  da  nach  dem  Zeugnisse  des  Asconius  die 
erste  katilinarische  Rede  auf  den  18.  Tag  nach  dem  S.  C.  ultimum  fWt,  so 
müfste  letzteres,  wenn  wir  John  folgen,  am  22.  Oktober  erfolgt  sein,  und 
nicht,  wie  bisher  allgemein  angenommen,  am  21.  Oktober.^')  —  Fabricins^^) 
sucht  Theophanes  von  Mjtiiene  als  Quelle  Strabos  für  alle  Bemerkungen  über 
die  Feldzüge  des  Pompeius  im  Orient  im  7.,  12.  und  14.  Buche  nachzu- 
weisen, sowie  Q.  Dellius,  den  Freund  des  Antonius  und  unstäten  'desoltor 
bellorum  civilium*,  für  die  Partherkriege  des  Antonius  im  11.  und  16.  Buche. 
Was  Theophanes  anlangt,  so  läfst  sich  schlechterdings  nicht  mehr  nachweisen, 
als  dafs  er  die  Quelle  des  Strabon  gewesen  sein  kann.  Dagegen  hatte 
schon  Krüger  in  seiner  Dissertation  (Berlin,  1879)  das,  was  wir  über  Dellius 
wissen,  zusammengestellt  und  hatte  die  Spuren  seiner  commentarii  unter 
anderen  auch  bei  Strabon,  der  sich  auf  D.  bekanntlich  (11,  13,  3  [523]) 
direkt  bezieht,  mit  Erfolg  aufzuweisen  gesucht  Die  Epitome  dieser  comm. 
erblickte  er  in  der  Plutarchischen  Biographie  des  Antonius  (37—51).  Im 
allgemeinen  hatte  so  schon  Krüger  dem  Dellius  zu  seinem  Rechte  als  Histo- 
riker verhelfen.  Der  Schrift  des  Yfs.  ist  eine  Karte  von  Kleinasien,  Syrien 
und  Mesopotamien  nach  den  Einrichtungen  des  Pompeius  in  den  Jahren 
64 — 62  V.  Chr.  beigegeben;  brauchbar  ist  die  Zusammenstellung  der  Berichte 
über  den  Feldzug  des  Pompeius  gegen  Mithradates  (66  v.  Chr.)  —  Was  Gäsars 
gallischen  Krieg  anlangt,^^)  so  erscheint  die  alte,  z.  T.  auf  die  Eommen- 
tarien  zurückgehende,  historisch-geographische  Streitfrage,  ob  Wissant  (Napo- 
leon, Desjardins)  oder  Boulogne  sur  mer  (Heller)  der  portus  Jtius  Gäsars 
sei,  durch  die  gediegene  Untersuchnng  Schneiderst^)  nunmehr  endgültig 
entschieden.  Der  Yf.  kommt  zu  folgenden  Resultaten :  Die  aus  den  Kommen- 
tarien  für  diesen  oder  jenen  Hafen  gezogenen  Schlüsse  sind  sämtlich  unsicher; 
wenn  jedoch,  nach  den  Zeugnissen  von  Pomponius  Mela  und  Plinius,  später 
im  Morinerlande  nur  ein  Hafen  Gesoriacum  (Bononia)  existierte,  so  ist  dies 
eben  der  portus  Itius;  denn  wie  hätte  der  letztere  in  so  kurzer  Zeit  seit 
Cäsar  unbrauchbar  werden  können?   Die   Bemerkung   Strabos,    es   habe    2 


D.Yolkst3ibanatd.jüiigerenM.  Linas  DrnBQB.  Prgr.  Bonn.  4<>.  20  S.  —  41)Th.Beinach,  £r- 
widerang  gegen  Mommsens  Aofnatz  über  Mithradates  Fhilopator  Philadelphos  in  Z.  f.  Na- 
mism.  15:  R-nnmism.  1888,  S.  169—73.  Ygl.§8"«.  —  42)  G.John,  D.  Tag  d.  ersten  Bede 
Giceros  gegen  Catilina:  Fhilol.  46,  8.  650—66.  —  43)  X  M.  Antoine,  Une  s^ance  m^mo- 
Table  da  S^at  romain  (5.  D^.  68):  Mem.  de  TAc.  de  Toaloose  9,  S.  208—82.  (War  mir 
nicht  zugänglich.)  —  44)  W.  Fabricius,  Theophanes  y.  Mytilene  o.  Qointas  BeUiaa  als 
Quellen  d.  Geographie  d.  Strabon.  StraTsbnrg,  Heitz.  235  8.  M.  4.  |[BerlPhWS.  1889, 
8.  88/7  (Niese);  NPhEs.  1889,  8.  61;  GBl.  1889,  Sp.  217  f.l|  —  45)  X  Valentin- 
Smith,  Foailles  dans  la  yall^e  da  Formans  (Ain)  en  1862.  Docnments  poar  aerrir  k 
l'histoire  de  la  campagne  de  JT.  G^sar  contre  les  HelvMes.  Lyon,  Bron.  YIl,  156  8.  (War 
mir  nicht  zoganglich.)  —  46)  Bad.  Schneider,  Portus  Itios.  Frgr.  Berlin,  Gaertaer. 
4^     19  8.     M.  1.     |[DLZ.  1888,  8.  1451/2  (H.  Dittenberger);  B.  de  rinstr.   pabl.  en 


$9.    Bömer.     Schiller  und  Httter.  1^121 

Hälen  in  dem  Morinerlande  gegeben,  ist  ein  erklärlicher  Irrtum.  Für  Boa- 
logne  sprechen  Greschichte  and  Geographie ;  unerklärt  bleibt  der  zwiefache 
Namen8wechsel>ß»**^  —  Pfannschmidt*®)  geht  von  der  Überzeugung  aas, 
daJs  alle  Yersache,  die  Geschichte  des  Pompejanischen  Bürgerkriegs  dem 
dsar  abzusprechen,  mifslungen  seien,  und  untersucht  in  übersichtlicher  Weise 
loehmala  alle  einzelnen,  ziemlich  sicher  zu  erweisenden,  tendenziösen  £nt- 
BteUungen  oder  absichtlichen  Yerschweigungen,  welche  die  Schrift  zu  einer 
Farteisehrift  stempeln.  Auüserdem  hat  der  Vf.  noch  ^manche  andere  unklare, 
lerschobene,  feüsche  Darstellungen  in  Cäsars  Bürgerkrieg*  mit  wohlthuender 
Unparteilichkeit  and  malisfollem  Urteil  behandelt  Was  zur  Erklärung  des 
Gebahrens  des  Domitius  in  Corfinium  gesagt  wird,  verdient  Beachtung.  — 
Hoffmann^*)  giebt  eine  Erklärung  des  Berichtes  Cäsars  über  die  Vor- 
kelmmgen  znr  Absperrung  des  inneren  Hafens  von  Brundisium  mit  Polemik 
Segen  A.  von  GOler;  nach  des  VfB.  Dafürhalten  liegt  eine  Verwirrung  im 
Texte  vor,  deren  Besserung  unternommen  wird;  überhaupt  herrscht  vielfache 
Dunkelheit  in  der  Darstellung  der  Ereignisse,  -r-  Schwabe^ ^)  stellt  im 
Gegensatze  zu  Ribbeck  fest,  dalis  der  bei  Cäsars  Leichenfeier  vom  Volke 
getötete  Cinna  in  der  That  der  Volkstribun  L.  Helvius  Cinna  ist,  und  nicht 
der  Verschworene  L.  Cornelius  Cinna.  Den  letzteren,  der  damals  Prätor 
,  nennt  wahrscheinlich  auch  Cicero,  or.  Phil.  3,  26  (Dezbr.  44);  jener 
von  Plat.  Bmt.  20  als  Tcoirpcixog  ärqq  mit  Hecht  bezeichnet 
Tapogr^uphie^  Majerhöfer^^)  behandelt  den  Zusammenhang  der 
Pontifioes  mit  dem  Brtlckenban,  die  Bedeutung  des  Janiculus  in  älterer  Zeit,  die 
Tlberhrücken  n.  a.  Das  Material  ist  mit  grolser  Sorgfalt  zusammengesucht.  Zu 
adieren  Resultaten  wird  man  z.  B.  bei  den  Brücken  überhaupt  schwer  ge- 
langen, weil  hier  zu  sehr  der  feste  Boden  fehlt.  —  Mommsen^')  macht 
nach  einigen  phrasenhaften  Wendungen  Cassiodors  und  einer  Inschrift  aus 
Theoderichs  Zeit  glaubhaft,  dals  das  atrium  libertatis  die  Senatsstätte  selbst 
ist,  ein  zn  der  Kurie  gehöriger  Saalraum,  über  dessen  Verhältnis  zum  Sitzungs- 
raom  noch  Dunkel  herrscht. 

Staatm^erfassti/ifig,  Kriegswesen,  Staatsverwaltung  etc, 
YcHi  Werken,  welche  das  Rechtswesen  und  Rechtsverhältnisse  be- 
treuen, wollen  wir  folgende  hervorheben,  welche  nicht  rein  juristischer  Natur 
sind.  JDas  von  der  juristischen  Kritik  zum  Teil  nicht  vorteilhaft  beurteilte 
Werk  Wlassaks^')  bietet  unter  anderen,  die  römische  Bechtsgeschichte 
betreffenden  Auseinandersetzungen  als  Einleitung  eine  interessante  Unter- 
suchung aber  das  Verhältnis  des  Prätors  zum  Volksgesetze.  £s  behandelt 
den  Übergang  des  römischen  Prozesses  von  der  legis  actio  zum  Formular- 
▼er&hren,  namentlich  das  Prozefsrecht  der  lex  Aebutia,  sowie  den  Prozefs 
nach    der    stadtrömischen  Gerichtsordnung  des  Augustus  und   die  durch  die 


Balgiqw  31,  S.  874  (Ganleneer).]|  —  46»)  X  H.  E.  Halden,  CaeBan  ezpedition  to 
SHtaia:  JPh.  N.  34,  S.  163—78.  —  47)  X  X  <3.  Laconr-Gayet,  De  P.  Clodio  Palchro, 
triboBo  plebu.  ParU,  Thorin.  gr.  8^  84  S.  M.  3,50.  ^  48)  V.  Pfannschmidt,  Z. 
Gmfa.  d.  Pompejüchen  Bftrgerkriegs.  Prgr.  WeiTsenfels.  4^  20  S.  —  49)  £.  Hoff- 
■amii,  D.  Bafeiuperre  t.  Bmndinain.  Zu  Gaeaar,  de  bell.  civ.  I,  25:  BhM.  43,  S.  1Ö6/9. 
—  M)  L.  Sehwabe,  D.  Tod  d.  Dichten  Helnas  Cinna:  PMlol.  47,  S.  169—70.  ^ 
dl)  A,  MaTerhoefar,  OeKhichtliGh-topographiBche  Studien  über  d.  alte  Born.  Mtbicben, 
J.  Lindaiwr.  1887.  115  8.  M.  2.  |[WS.  klPb.  1888,  S.  710/3  (G.  Zippel);  ZOG.  49, 
S.  992/4  (£abitachek).]|  —  52)  Tb.  Mommsen,  D.  atrinm  libertatis:  Hermes  23, 
S.  631/3.  —  bS)  M.  Wlaasak,  BSmiscbe  ProzeCBgeietze.  £.  Beitrag  z.  Gesch.  d.  Forma- 
Ima&hxeoM.  l^     I«eipadSf  X)imcker  &  Hnmblot.     XI,  276  S.    M.  6.     |[CB1.  1888,  S.  1712; 


1,122  §9*    Bdmw.    Schiller  and  Hüter. 

julischen  Gesetze  erfolgten  Reformen. ^^)  —  Nach  Krügers^^)  überzeugenden 
Aaseinandersetznngen  entspricht  der  ursprünglichen  capitis  deminutio  die 
spätere  minima;  es  handelt  sich  um  die  Beeinträchtigung  der  Rechtsfähigkeit 
des  ciyis  Romanus  durch  Übergang  des  diminnierten  in  das  mancipium. 
Bedenken  erregt  in  der  ganzen  Untersuchung  eine  gewisse  Willkür  des  Yfs. 
gegenüber  den  Quellenzeugnissen  und  allen  bisherigen  Ansichten  über  Rechts* 
geschichte.  Die  geistreiche  Schrift  bietet  auch  eine  Neubearbeitung  des 
Legisactionsrechtes;  wenn  auch  nicht  überall  unanfechtbare  Resultate  erzielt 
werden,  so  werden  doch  die  scharfsinnigen  Untersuchungen  des  Yfis.  jedem, 
der  dieselben  genauer  verfolgt,  grofse  Anregung  gewähren. —  Weihmayr^^ 
bestimmt  zunächst  den  Begriff  der  vis,  untersucht  dann  die  Quellen  der  ältesten 
leges  de  vi  und  hält  mit  Madwig  an  einer  besonderen  lex  des  Qu.  Lutatlus 
Catulus  fest  (Cicero,  pro  Caelio  XXIX,  70).  Das  Verhältnis  von  lex  Plautia 
und  Lutatia  bestimmt  er  dahin,  dafs  letztere  als  ein  schärferes  Ausnahme- 
gesetz kraft  Senatsbeschlusses  aufs  neue  auf  die  Catilinarier  angewendet 
wurde,  während  Catilina  selbst  nach  der  lex  Plautia  prozessiert  wurde.  Alle 
Prozesse,  welche  in  Bezug  auf  die  katilinarische  Verschwörung  angestrengt 
wurden,  sind  daher  dieser  lex  Lutatia  zuzuweisen.  Das  Gerichtsverfahren 
sucht  der  Vf.  an  den  einzelnen  nach  diesem  Gesetze  Prozessierten  festzu- 
stellen. Der  Wortlaut  ist  nicht  mehr  zu  ermitteln.  Wenig  Sicheres  lädst 
sich  endlich  über  Geber,  Ursprung  und  Entstehungszeit  der  lex  Plautia  de 
vi  sagen,  kaum  mehr,  als  dafs  sie  nicht  vor  76  entstanden  ist;  die  lex 
Lutatia  wahrscheinlich  78/9. 

Kriegswesen.  Um  die  Zahl  der  Dienstpflichtigen  zu  ermitteln,  geht 
Steinwender^^)  auf  die  Censusziffem  zurück;  die  Verwendung  des  Pro- 
letariats, sogar  der  capite  censi  im  Heere  schon  vor  Marius  scheint  zwar 
sicher,  doch  das  Wie  ist  kaum  genauer  zu  bestimmen.  Die  Censuszahlen 
bezieht  St.  auf  die  engen  Grenzen  des  römischen  Gebiets,  mit  Ausschlufs  der 
italischen  cives  sine  snffragio,  und  sucht  sie  mit  dem  Umfange  des  ager 
romanus  in  Einklang  zu  bringen.  Ob  nun  aber  die  Censusziffem  in  einem 
bestimmten  Verhältnisse  zu  dem  regelmäfsigen  Jabresaufgebote  Roms  stehen? 
Eine  Prüfung  der  Zahlen  der  Servianischen  Verfassung,  in  welcher  St.  rund 
40000  CensJten  annimmt,  während  die  oft  erwähnten  80000  einem  späteren 
Zeitpunkte,  vielleicht  der  Zeit  kurz  vor  dem  gallischen  Brande,  angehören, 
führt  ihn  dazu,  die  reguläre  Truppenaufstellung  bis  zu  Marius  auf  10%  der 
erwachsenen  männlichen  Vollbürgerschaft  zu  berechnen;  der  delectas  ist 
demnach  eine  decimatio  des  Volkes  zur  legio  (legere,  den  Mannzehnten  zu 
bestimmtem  Zwecke  aussondern).  Diese  Zehnprozenttheorie  ist  problematisch ; 
übrigens  ergäben  80  000  Censiten  eine  Volksmenge  von  rund  240000  Köpfen 
auf  36  DMeilen,  etwa  6666  auf  1  DMeile;  eine  solche  Dichtigkeit  der 
Bevölkerung  erscheint  denn  doch  recht  unglaublich.  —  Delbrück s^^)  Aufsatz 
über  die  römische  Heeresorganisation  liefert  einen  erfreulichen  Beweis  von 
der  Richtigkeit  seines  leitenden  Grundsatzes  bei  solchen  Untersuchungen;  die 


BerlFhWS.  1888,  S.  1412/4  (M.  Voigt);  6GA.  1888,  No.  85  (J,  Merkel).]|  —  54)  X  P- 
Larqaier,  Du  droit  d'accasation  ä  Borne.  Tbise.  Pari«,  Ibouasean.  829  S.  (War  mir 
nicht  zagänglich.)  —  55)  H.  Krüger,  Gesch.  d.  capitis  demisatio  I.  Zugleich  e.  Neabe- 
arbeitong  d.  Legisaktionsrechtes.  Breslau,  Köbner.  ni,  409  S.  M.  10.  [[BLZ.  1888» 
S.  1421/2  (M.  Conrat):  CBl.  1888,  S.  1610/1;  Vierteljahr»chr.  f.  Gesetxgbg.  12  (Schiieider).]| 
—  56>  Weihmayr,  Über  lex  Plautia  de  vi  n.  lex  Lutatia.  Prgr.  d.  Studienanstalt  St 
Stephan.  Angsborg.  62  S.  —  57)  Th.  Steinwender,*^  D.  römische  Blirgerschaft  in  ihrem 
YerhSltnis  z.  Heere.     Prgr.     Danaig.    4^     30  S.     |[Ac  No.  889,  S.  876.]|  ~  58)  H.  Del- 


§9.    Bomer.    Schiller  and  Hüter.  1,123 

Erwigong  taktischer  Gründe  nflmlich  erscheint  dem  Yt  als  der  einzig  sichere 
Weg,  hier  zur  Wahrheit  zu  gelangen.     Anf  solche  gestutzt  unterzieht  er  die 
eotgegenslehenden  Ansichten   Soltans,   Bmnckes   n.  a.  einer  scharfen  Kritik. 
Seine  dgene^  von   R.  Schneider  ergftnsste  Anffassong  unterscheidet  4  Perioden 
der  römischen  Taktik ;  eine  wesentliche  Abwandlung,  die  Zerlegung  der  aus 
3  Abteilangen,  hastati,  principes,  triarii  bestehenden  Phalanx,  wie  sie  in  der 
Schlacht  hei    Cannae  bestand,  in  3  Treffen,  also  die  Treffenbildung  sucht  er 
dem  ftlteren  Africanns  zuzuweisen,  da  diese  Reform  von  Polybius  ausdrtlcklich 
gemeldet  wird.     Die  Widersprüche  in  dem  bekannten  8.  Kapitel  des  8.  Buches 
bei  ÜTins  sind  mit  Durcheinanderschiebung  verschiedener  Gteschichtsperioden 
in  erkl&ren.       Das    Gros   der   Leichtbewaffneten    weist  der  Yt  hinter   die 
Hoplitenphalanx^    da  die  rorarii  et  accensi  gar  keine  Schlachttruppen  seien, 
utiirend  die   ins    Hintertreffen   gerückten  Triarier  in   die  Schlacht   gehören, 
allerdings  erst  im  2.  Jh.    Die  besondere  Verwendung  der  Leichtbewaffneten 
in  der  Schlacht  hei  Zama  erklärt  D.  durch  das  Bestreben  Scipios,  das  Inter- 
TsU  zwischen  dem  ersten  und  zweiten  Treffen  zur  Beruhigung  der  Soldaten 
zu  fiUlen.  —   Wenn  anf  die  durchgreifenden  Darlegungen  Delbrücks  gestützt 
Früblich  den  Beweis  erbracht  hatte,  dafs  sich  für  Cüsars  acies  nur  Intervalle 
zwischen   Centram    und  Flügeln   und    kleinere    wahrscheinlich  zwischen  den 
einzelnen  Legionen,    aber  keine    zwischen  den  Kohorten  nachweisen   lassen, 
und    dafs    das    zweite   Treffen  lediglich   zur  Unterstützung  und  Ablösung  des 
ersten  bestimmt  war,    so  geht   Giesing^')  den  notwendigen  Schritt  weiter 
nnd  sucht  ein  Bild  davon  zu  gewinnen,  wie  nun,  wenn  das  erste  Treffen  jeder 
Legion  als  Phalanx  kämpfte,  die  Ablösung  derselben  durch  das  zweite  Treffen 
▼or  sich  ging.     Fröhlich   nahm  eine  solche  von  den  Flanken  her  an,  deren 
Unmöglichkeit    der    Vf.   überzeugend   nachweist.     Demgegenüber   betont  der 
Yf.  znnftchst,    daÜB  die  Reserven   gar   nicht  für  die  Ablösung  eines  ganzen 
Treffens  berechnet    waren;   dann  sucht  er   immer  an   der  Hand  von  Gftsars 
Berichten    zn    zeigen,    wie    die   Reserve   zunächst   die  verbrauchten  letzten 
Glieder  der  Kohorten   des  ersten  Treffens  ersetze  und  dann  allmählich  oder 
schnell  vor  den  Feind  komme;  dagegen  von  Treffenablösung,  d.  h.  von  dem 
Einrücken  geschlossener  taktischer  Einheiten  in  die  Intervalle  der  Gefechts- 
linie,   die    erst    zu    hilden   wären,    kann  nach  des  Yfs.  Ansicht  keine  Rede 
sein.  •<>-•«) 

Provinzialverwaltung,      Michon**)    verfolgt    die     Verwaltung 
Korsikas  unter  römischer  Herrschaft  nach  den  Autorenstellen  und  Inschriften ; 

der    Aufeatz    bietet    eine    brauchbare    Zusammenstellung    des    einschlägigen 

Materials,  erschöpft  aher  das  Thema  keineswegs. 

Ackerverhältnisse.    Hoffmann*^)  behandelt  diesmal  zunächst  die 

ursprüngliche  Ackerverfassung   Roms   und    Latiums.     Jeder  Pater   Familias 


brtek,  THarier  n.  Leichtbewiffiieie:  HZ.  1888,  8.  238—54.  —  59)  F.  Oieting,  Ventär- 

kifeg  o.  AblMOog  iB  d.  Kohortenlegion:  NJbPh.  137,  S.  849—68.  —  60)  X  H.  Ja  dt  on,  Cmmh 

Aimj:  •  study  of  the  müitary  art  of  the  Bomans  in  the  last  days  of  the  repnblic.     Boston, 

Gian  (London,    Trübner).      127  8.    M.  6.     (War   mir   nicht   zugSnglich.)    —   61)  X  Ber- 

teJini,  I  eelerem  ed  il  tribuno  celerom.     Born,  LSscher.     75  S.     (War  mir  nicht  sagänglich.) 

—   6f)   X    X  ^'  Mfiller,   D.  neueren  Arbeiten  ttber  Tracht  u.  Bewaflhung  d.  römischen 

Brntm:  Pbüo].  47»  S.  614 — 51.   —    63)  X  ^-  P&ia»   Alcune  ossenrazioni  sulla  historia  e 

suUa   —iminiaitragiope    doUa    Sicilia   durante   il  dominio  romano.     Palermo,  Pedone-Lanriel. 

14$  8.     IL  6,00.      <War  mir  nicht  suganglich.)  —  64)  £.  Michon,  L'adxninistntion  de  In 

Ccrse  soos  Is  domination  vomaine:   H^l.  d'arch^l.  8,  8.  411—25.   —  65)  G.  Hoffmann, 

B  j9mmhe  fl^«r  pablicns  Tor  d.  Auftreten  d.  Tib.  Gracchus.  2.     Prgr.   Kattowits.   l^.    24  8. 


1,124  i^'     Bomer.     Schiller  und  Hüter. 

besafs  9  Jugera  der  Karienmark  als  volles  Eigentum,  sein  herediam;  femer 
hatte  er  Anteil  an  der  Nutzung  der  Geschlechtsmark,  endlich  das  Weiderecht 
auf  unbebauten  Staatslftndereien.  Dieses  gemeinsame  Kurieneigentum  wurde  schon 
vor  der  Servianischen  Yerfetssung  Einzelbesitz.  Das  Vordringen  Porsennas 
schmälerte  nicht  unbeträchtlich  den  ager  publicus;  Patrizier  wie  Plebejer 
wurden  hierdurch  geschädigt;  erstere  jedoch  hielten  sich  nach  Vertreibung 
der  Könige,  da  sie  nun  allein  die  Macht  in  den  Händen  hatten,  schadlos 
durch  Verdrängung  der  Plebejer  aus  dem  noch  behaupteten  ag.  pnbL  Dies 
bildete  den  Hauptgrund  des  Zerwürfnisses  zwischen  den  beiden  Ständen.  Die 
Geschichte  des  Gemeindelandes,  bezw.  der  Kampf  der  Plebejer  um  Anteil  an 
demselben,  welcher  eine  wesentliche  Forderung  im  ganzen  Ständekampf  bildet, 
wird  von  dem  Vf.  bis  zu  den  Anträgen  des  L.  Licinius  Stolo  und  des  L. 
Sextius  verfolgt.  —  In  betreff  des  sog.  licinisch-sextischen  Ackergesetzes  weist 
Niese^®)  auf  die  von  der  Livianischen  Überlieferung  abweichende  Fassung 
bei  Appian  und  Plntarch  hin,  wonach  das  Gesetz  unzweifelhaft  dem  grac- 
chischen  Ackergesetz  von  133  v.  Chr.  in  viel  kürzerer  Frist  vorangeht;  richtig 
erscheint  uns  der  Grundgedanke  des  Vfs.,  dafs  die  durch  das  Gesetz  bekämpften 
Mifsstände,  das  Verdrängen  der  kleinen  Landbesitzer  und  freien  Arbeiter 
durch  die  Grofsgrundbesitzer  und  ihre  Sklavenherden,  nicht  in  die  Zeit 
passen,  in  welche  Livius  das  Ackergesetz  legt;  erst  nach  der  Eroberung 
Italiens  kann  es  erlassen  sein;  ob  zwischen  202 — 180,  wie  der  Vf.  beweisen 
will,  bleibt  zweifelhaft.  Auch  gegen  die  beiden  anderen  licinisch-sextischen 
Anträge  wird  von  dem  Vf  Verdacht  rege  gemacht. 

Magistratur.^'^)  Werner**)  behandelt  das  Wesen  derferiae  latinaein 
den  ältesten  Zeiten,  die  Zeit  der  Feier  auf  dem  Albanerberge  zu  Ehren  des 
Jupiter  Latiaris,  die  teilnehmenden  Staaten,  die  versitzende  Stadt  Rom,  die 
Präfekten  der  Stadt,  welche  in  Rom  zurückgelassen  wurden  während  der 
Feier.  Endlich  giebt  der  Vf.  eine  Liste  der  inschriftlich  überlieferten  Jahre, 
wo  Feste  abgehalten  wurden,  von  451  a.  Chr.  —  394  p.  Chr.  Die  fleifsige 
Arbeit  bietet  eine  gute  Znsammenstellung  des  Materials,  ohne  im  wesent- 
lichen neue  Resultate  zu  erzielen.  —  Reg  eil*®)  beweist,  dafs  bei  den  duoviri 
sacris  faciundis  als  einer  graeco  ritu  fungierenden  Priesterschaft  eine  amt- 
liche Weihe  Romano  ritu  d.  h.  die  Inauguration  ausgeschlossen  war;  demnach 
ist  die  bisher  allgemein  angenommene  Ansicht  hinfällig,  dafs  alle  sacerdotes 
popnli  Romani  ihre  Weihe  durch  Inauguration  erhalten  hätten.  —  Derselbe 
Vf  70)  behandelt  die  Stelle  des  Festus  s.  3d3a  9  ff.  über  die  augurale  Be- 
deutung von  spectio  und  nuutiatio;  der  Mommsensche  Herstellungsversuch 
des  Textes  kommt  zwar  der  Wahrheit  am  nächsten,  aber  der  Vf  will  den 
Ausdruck  spectio  beibehalten  wissen  und  sucht  zn  zeigen,  wie  unter  den 
Befugnissen  der  Augnm  auch  von  einer  beschränkten  spectio  die  Rede  sein 
könne,  die  sich  von  der  der  Magistrate  dadurch  unterscheide,  ^afs  die  Augnm 
niemals  auspicieren  können  rei  gerendae  causa,  sondern  nur  die  oblativa 
dem  anspicierenden  Magistrate  zur  Anzeige  bringen,  um  ihnen  durch  ihr 
consilium    beizustehen.  —  Wojciech    Niemiec"'^)    in  barbarischem  Latein 


—  66)  B.  Niete,  D.  sogOD.  licinisch-Bextiaclie  Ackergesets:  Herme«  23,  S.  410 — 23.  — 
67)  ><  A.  Damont,  Dela  Constitution  et  des  magiBtratures  romaines  Bona  la  R^pnblique. 
Paris,  Lahure.  M.  3,50.  (War  mir  nicht  zngänglich.)  —  68)  Gh.  Werner,  De  feriia 
latinis.  Bisa.  Leipzig.  65  S.  —  69)  P.  Regell,  B.  Inauguration  d.  dnoTiri  sacris  faci- 
undis: NJbPh.  135,  8.  781/2.  —  70)  id.,  AuguralU:  ib.  187,  S.  380/2.  —  71)  Wojciech 
NiemieCy    De    quaestoribus    Romania.    Programm.     Kolomea.      1887.     12    S.     {[ZOG.   39, 


{9.     Bdmer.    Schiller  und  Hüter.  1^125 

geschriebener  Anfeatz  Aber  die  römischen  Qnftstoren  ist  eine  schlechte,  aller 
Ordnung  bare  Kompilation.  —  Amadoris^^)  Monographieen  über  die  inneren 
Kämpfe  zwischen  den  Patriziern  nnd  Plebejern  von  245 — 388  u.  c.  and  ttber 
dts  Weeen  und  die  Entwicklung  der  Diktatur  bieten  nichts  Neues  und  gehen 
keiner  Frage  auf  den  Grund. ''^) 

Varia.  Bilfinger^^)  beweist,  dafs  in  dem  lateinischen  Ausdrucke  ^um 
die  X.  Stunde'  hora  als  Tennin  zu  betrachten  ist,  wonach  sich  denn  der 
römiecbe  Sprachgebrauch  mit  dem  modernen  deckt  Die  6.  Stunde  bezeichnet 
immer  den  Moment  der  Sonnenhöhe  am  Tage;  der  Ausdruck  ^hora  0'  fehlt, 
toI  die  Bezeichnung  0  aberhaupt  unbekannt  war,  gelegentlich  dient  die 
Bezeichnung  hora  prima  für  den  Moment  des  Sonnenaufgangs;  auch  der 
Ausdruck  hora  duodecima  findet  sich  höchst  selten.  Die  3.,  6.  und  9.  Stunde 
tdlea  den  Tag  in  Viertel-,  die  Teilung  der  Stunde  geschah  durch  Stunden- 
brache. Hanptsftchlich  dienten  die  Zeitangaben  des  heiligen  Augustinus  zur 
Ptissionsgeschichte  Christi  dem  Vf.  zur  Verwertung  fOr  seine  verdienstlichen 
Untersuchungen. 

Schädler^^)  behandelt  mit  Benutzung  von  Kirchmann,  Marquard  n.  a. 
das  römische  Begräbniswesen  nach  seiner  juristischen  und  archäologischen 
Seite  hin;  die  fleiüsige  Arbeit  ist  das  Vorwerk  eines  in  Aussicht  stehenden, 
größeren  Werkes  Aber  das  christliche  Begräbniswesen. 


B.  Eaiserzeit  (bis  476  n.  Chr.). 

OeMnntdarstellungen.  Die  Übersetzung  der  Gesdhichte  d.  r. 
Saiserr.  Ton  Duruy^)  nimmt  ihren  ununterbrochenen  Fortgang.  Die  treff- 
Ikhen  Blustrationen,  welche  die  gründliche  deutsche  Bearbeitung  dem  fran- 
söoschen  Original  direkt  entlehnt  hat,  geben  dem  Prachtwerke  seinen  Hauptwert. 

Quälen*  Publikationen.  Bulic*)  hat  das  gesamte  inschriftliche 
Material  seines  Museums  in  Spalato  geordnet  mitgeteilt.  Die  2  bisher 
erechienenen  Teile  seiner  sehr  dankenswerten  Arbeit  umfassen  die  tituli  sacri, 
t  d<mias  imperatoriae,  t.  legatorum  Aug.  pr.  pr.  et  praesidum  prov.  Dal- 
matiae,  t.  militares,  t  municipales,  t.  de  artibus  et  officiis,  t.  sepulcrales, 
frigmenta,  t.  Graeci. 

Untersuchungen.^)  Die  Schrift  von  Cornelius^)  hat  nur  teil- 
weise^) einigen  Wert  f)lr  die  römische  Quellenkritik;  so  ist  es  interessant 
zu  sehen,    in   wieweit  spätere  römische  Historiker  Tacitus   Historien  benutzt 


S.  S7e.]|  —  72)  Gazoliiia  Amadori,  Roma  sotto  i  petriri  e  della  dittattnra.  Stadi  mono- 
piäeL  AlcMandria,  Tasao.  64  S.  1. 1.  —  73)  X  X  J-  Merkel,  Über  d.  Entatehong  d. 
liniacbeB  Beamtongebaltee  a.  über  rSnÜBche  OericbtagebÜbreii.  Halle,  Niemeyer.  VI,  174  S. 
M.  4^.  —  74)  Q.  Bilfinger,  D.  antiken  Stondenangaben.  Stattgart,  W.  Koblbammer, 
XII,  159  8.  M.  3,00.  |[BerlPbWS.  1889,  8.  672/4  (8.  Olintber);  GQA.  1888,  No.  16. 
H.  Matsat).]!  —  75)  F.  8  cba  dl  er,  über  d.  römiBcbe  BegrSbninresen.  Prgr.  Landau.  70  8. 
1)  V.  Baroy,  Geech.  d.  romiechen  Kaiserreicbs.  Ans  d.  Franz.  ttbert.  t.  Gast  Herta- 
beig.  H«ft  77—86  ^1888;  ScblniJi  d.  4.  Bdt.)  Leipaig,  Schmidt  &  Günther,  ä  M.  0,80. 
[CBi  1889,  8.  205.]]  —  2)  Fr.  Bali 5,  Inscriptionee  qoae  in  c.  r.  moBeo  archeologioo  Salo- 
aitaae  Sjmkü  aMervantor.  Prgr.  1886  n.  1887.  84  a.  162  S.  |[Z0G.  39,  8.  276,  (J.  W, 
Kibitsehek).]!    —  S)  Qaellen  d.  Kriege  in  Germanien  b.  {11«t.08.  _  4^  e.  Corneliaa, 


1^126  {9.    Bomar.    Schiller  and  Hüter. 

haben;  es  sei  hier  nur  erwähnt,  dafs  sie  von  Plutarch  gebraacht  und  von 
Sueton  vielfach  wörtlich  ansgeschrieben  worden  sind.  An  eine  gemeinsame 
ältere  Quelle  zn  denken,  wie  Mommsen  will,  weist  der  Vf.  zarttck.  —  Der 
bunte  Inhalt  von  Wallichs'^)  Aufsatz  birgt  kaum  einen  selbständigen,  gar 
keinen  klaren  Gedanken  und  erschöpft  sich  in  fortwährender  Polemik  gegen 
die  mifsgünstigen  Kritiker  des  Historikers.  Um  aber  eine  Apologie  der 
Taciteischen  Historik  zu  schreiben,  bedarf  es  vor  allem  grofser  Klarheit  im 
Urteil  und  umfassender  Kenntnis,  sowie  einsichtigen  Verständnisses  der  Partei- 
verhältnisse und  der  leitenden  Tendenzen  in  den  ersten  150  Jahren  der 
Kaiserzeit.  Auf  diese  Weise  allein  wtürde  es  gelingen,  die  verbissene  Oppo- 
sition der  römischen  Aristokratie  begreiflich,  wenn  auch  nicht  sympathisch 
zu  machen.  —  Arnolds^)  Schrift  über  die  Neronische^)  Christenverfolgung 
zeigt  eine  sorgfältige  philologische  Behandlung  der  einschlägigen  Fragen;  sie 
kommt  insoweit  hier  in  Betracht,  als  sie  sich  mit  Tacitus  beschäftigt  Der 
Vf.  hält  in  Polemik  g^en  Schiller  u.  a.  au  der  Echtheit  des  bertthmten 
Tacituskapitels  16,  44  fest,  und  ebenso  ist  er  von  der  Glaubwürdigkeit  des 
römischen  Schriftstellers  überzeugt;  doch  nur  von  einer  Verfolgung  der  angeb- 
lichen Urheber  des  Brandes,  nicht  der  Christen  als  solcher  könne  die  Rede 
sein.  Der  Vorgang  hat  demnach  nach  des  Vfs.  Ermessen  nur  lokalen 
Charakter  und  ephemere  Bedeutung  gehabt,  ist  aber  von  den  späteren  Kirchen- 
schriftsteilem  tendenziös  entstellt  worden.  —  Sommer^)  sucht,  in  Polemik 
gegen  Seeck  u.  a.,  feste  Punkte  zu  gewinnen  zur  zeitlichen  Begrenzung  der 
Ereignisse  des  J.  238  und  glaubt  durch  Prüfung  der  Quellen  Bestätigung  seiner 
Ansichten  zu  linden.  So  bespricht  der  Vf.  ausfuhrlich  die  Vorgänge  in 
Thysdrus,  welche  zur  Wahl  der  beiden  Gordiane  führten,  die  Ereignisse  in 
Rom,  welche  zur  Bestätigung  derselben  durch  den  Senat  führten  (etwa  8.  Febr.), 
die  Schicksale  und  den  Tod  des  Maximin  vor  Aquileia  (vor  Mitte  Mai),  die 
der  beiden  Senatskaiser  in  Rom.  Derartige  Untersuchungen  werden  immer 
in  ihren  Resultaten  anfechtbar  bleiben,  je  nachdem  man  eben  der  einen  oder 
der  anderen  Quelle,  hier  dem  Kapitolin  oder  dem  Herodian,  mehr  Glauben 
schenkt;  dafs  die  senatsfreundlichen  Schriftsteller  Cordus  und  Capitolinos  ein 
verschrobenes  Bild  des  Barbarenkaisers  Maximin  liefern,  ist  jedoch  nicht  zu 
leugnen.  —  Seeck^)  weist  nach,  dafs  von  den  8  Reden,  welche  die  zweite 
Hälfte  des  verlorenen  Mainzer  Sammelkodex  bildeten,  mit  Sicherheit  6  dem 
Eumenius  gehören;  den  Inhalt  der  einzelnen  Reden  prüft  der  Vf.  auf  ihre 
Zusammengehörigkeit  hin.  Die  Panegyriken  zeigen,  wie  die  Regierung  Dio- 
cletians  auch  in  der  römischen  Litteratur  nach  den  öden  Erzeugnissen  des 
3.  Jhs.  den  Beginn  eines  neuen  Aufischwungs  brachte;  Eumenius  leitete  diese 
Nachblüte  ein.  —  RühP^)  bringt  eine  Reihe  gewichtiger  Bedenken  gegen  die 
allgemeine  Annahme  vor,  dafe  Vopiscus  den  ^Aurelianus'  zur  Zeit  des  Imperiums 


Quomodo  Tadtiiiy  hiitorianiin  acriptor,  io  hominiiin  memoii*  yemtiu  dt  nsqae  ad  Tenmacentes 
litenui  MecnliB  XIV  et  XV.  Frgr,  WetsUr.  48  S.  —  4*)  Vgl.  jedoch  §11«^  —  5) 
WallicliB,  D.  GeecMchtBsohreibimg  d.  Tadtiu.  Frgr.  Bendabnrg.  l^.  34  8.  |[WS.  klPh. 
1888,  S.  1429^30  (A.  Eafsner);  JbbPhV.  15,  853f.(Andre8eii).]|  — -  6)  C.  F.  Arnold, 
D.  NeroniBche  Ghrifltenyerfolgung.  £.  krit.  Unters.  8.  Geflch.  d.  ältesten  Kirche.  Leipeig,  F. 
Bichter.  1888.  120  S.  M.  4,00.  |[Ao.N.  848,  p.  69;  CBl.  1888,  S.  842/4  (K.  J.  N.); 
ThLZ.  No.  24  (Krüger);  BLZ.  1889,  S.  154/6  (A.  Jülicher);  EKZ.  S.  501  (Zockler).J| 
Vgl.  §  10i>7.  —  7)  X  Callegari,  Fonti  per  la  stoiia  di  Nerone.  (=  Atti  daU*  Istit 
▼eneto  1888,  No.  8,  9.)  (War  mir  nicht  mganglich.)  —  8)  A.  Sommer,  D.  Ereignijsse  d. 
J.  288  n.  Chr.  n.  ihre  Chronologie.  Frgr.  Gdrlita.  4^  32  8.  —  9)  0.  Seeck,  Studien 
s.  Gesch.  Biodetiaiui  a.  Konstantins  L    B.  Beden  d.  Somenins:   NJhFh.  137,    8.  713 — 26. 


§9.     Bdiner.    Schiller  and  Hftter.  1,127 

dfls  CoBstantins  Chloros  abgefafst  habe,  and  beschränkt  sich  bei  der  änfserst 
geringen  Anzahl  von  TerfQgbaren  Daten,  nach  welchen  die  Zeit,  in  der  V. 
fttchrieben  habe,  bestimmt  werden  könne,  darauf,  festzustellen,  dals  die  Bio- 
grtphie  des  Probos   in  das  Jahr  322  oder  823  gekoren  mofs. 

Nfimis^niMtUCm^^)  DaÜB  ans  der  Behandlang  der  Münzen  manches  für 
die  r&mische  Gescbichtsforschang  wichtige  Resnltat  erwächst,  wenn  auch 
eiioehie  derartiger  Untersachnngen  oft  nnr  für  den  Numismatiker  ihren  Yolien 
Wert  haben  können,  ist  bekannt.  Hettner^^)  behandelt  die  Schatzfnnde 
koBstantiniscber  Mttnzen,  die  aber  die  Reihenfolge  der  Trierer  Präge  and  die 
Chronologie  der  konstantinischen  Münzen  überhaupt  Auskunft  geben,  und 
liefert  eine  dankenswerte  Übersicht  über  die  römischen  Münzfunde  in  den 
Bheinlanden.  Wer  sich  bewuist  ist,  wie  wichtig  die  etwa  aus  den  Münzen 
gewonnenen  nnd  zn  gewinnenden  Resultate  für  die  Fixierung  der  teilweise 
so  dunkeln  konstantinischen  Chronologie  sein  können,  wird  diese  fleifsige  und 
sofgfiiltige  Arbeit  mit  Dank  begrüben.  — Blancard^^)  verfolgt  die  Geschichte 
des  Ton  Konstantin  d.  Gr.  geschaffenen  Miliarense  bis  zu  Heraclius,  der  eine 
kleinere»  halb  so  schwere  Münze  schuf;  auf  diese  ging  der  Name  der  alten 
Mftnze  über,  die  sich  bedeutend  yerschlechtert  hatte.  —  Die  in  dem  Stempel- 
leidien  der  Münzen  des  Kaisers  Probus  sich  findende  Aufischrift  Aequiti  oder 
Aeq[uit  oder  £k|aiti  erklärt  Mommsen^')  entgegen  Missong  für  den  Namen 
des  Beamten,  der  onter  Probus  das  Münzwesen  leitete,  Aequitius  oder  besser 
Equitins.  —  Derselbe  Vf.^^)  stellt  die  Frage,  ob  nicht  die  Münzstätten  mit 
der  administratiTen  Reichseinteilung  seit  Diocletian  in  korrelatem  Verhältnis 
gestanden  haben.  —  Wie  der  Aufsatz  Blancards,  so  ist  auch  die  Untersuchung 
Lepanlles^^)  zunächst  im  wesentlichen  für  die  numismatische  Geschichte 
des  Römerreichs  von  Wert;  der  Vf.  bespricht  das  bimetallische  System 
zwischen  Denarius  (Silber  =  altem  As)  und  Aureus;  das  Kupfer  dagegen 
nur  als  Scheidemünze;    in  der  Kaiserzeit  trat  eine  Verschlechterung 

Silbermttnze  ein,  die  schließlich  wieder  in  Kupfermünze  yerwandelt  wurde. 
Ob  die  Untersuchungen  L^pauUes  an  Tiefe  und  Gründlichkeit  ausreichen, 
uwa  wichtige  Thatsachen  in  der  Entwicklung  der  antiken  Geldwirtschaft  fest- 
zttstellen,  bleibt  zweifelhaft;  gelingt  es  aber,  sichere  Ansichten  zu  gewinnen 
Aber  die  Wirkungen  der  verschiedenen  Münzsysteme  im  römischen  Staats- 
wesen, so  würden  unzweifelhaft  derartige  Resultate  bedeutenden  Wert  für  die 
Beurteilung  derselben  Fragen  in  neuer  Zeit  haben. 

€leseh4/cM;e  einzelner  Ereignisse  und  einzelner  JPsr^ 
Pascals'*)  Biographie  des  Dichters  Cornelius  Gallus  berührt  auch 
seine  politische  Thätigkeit  in  Ägypten.  Den  Sturz  des  Vizekönigs, 
welcher  doch  wohl  mit  einer  gerade  dem  Augustus  höchst  unerwünschten 
Bedrfidnmg  der  Provinz  in  Verbindung  gebracht  werden  mufs,  hält  der  Vf. 
der  bekannten,   mehr   oder   weniger  anekdotenhaften  Überlieferung  ftlr 

Folge  von  Überhebung  in  Wort  und  That  gegenüber  dem  Kaiser.    Die 

den  bekannten  QueUen  geschöpfte,  viel&ch  gegen  Völker  polemisierende 


—  1#|  fr,  Bfthl,  D.  Zeit  d.  YopiMnu:  BhM.  4d,  S.  597— 604.  — 10«)  Goldfhnd  ▼.  Kiaasna 
I.  |57^<(>*.  —  11>  Hettnar,  Bomuclie  Mfinzachatzfande  in  d.  Bheinlanden :  WZ.  7,  S. 
U7^$3,  FortB.  T.  JB.  1887,  U,  7H  —  12)  L.  BUnoard,  ün  miliar^  d'Arcadiu«; 
Me  «or  Je  miliar^    de   Oonitaatia  k  HeraclioB:  BeT.namiam.    1888,  8.  417>-36.   —  13) 


Th.  Mommm^n,  Sqoitiiw  (auf  Hflncen  d.  KaüenProbas):  ZNamiBm.  15,  S.  251/2.  — 
14)  iL.  D.  16  HSiuEstitteii  d.  diokleüaniachen  Diozeten:  ib.,  8.  239—250.  —  15)  E. 
LipMuUe,   Xa    moBnaie    ii   la  flu   da  haut  empire  L:   Rjwnuain.  1888,  8.  396 — 416.  — 


1^X28  i^-     Bömer.    Schiller  and  Hüter. 

Erzählung  ist  ganz  lesbar,  bringt  jedoch  wenig  Nenes.  —  Eine  alte,  angelöste 
Frage  sacht  Haber^^)  darch  eine  neae  Hypothese  za  beantworten;  der  VI 
stellt  die  aaf  die  Schald  Ovids  bezflglichen  Stellen  aas  den  Schriften  des 
Dichters  and  ebenso  di€r  Terschiedenen  älteren  and  neaeren  Erklärangsver- 
Sache  zasammen;  die  neae  Ansicht  des  Vüs.  gipfelt  darin,  Ovid  habe  sich  an 
einer  Massenpetition  oder  dgl.  beteiligt,  die  von  Lacias  Paalas  aasging,  am 
den  Aagastas  za  bestimmen,  das  Exil  seiner  Tochter,  der  Gemahlin  des 
Paalas,  aafzaheben;  die  Teilnahme  Ovids  sei  diesem  als  Yerschwörang  aas- 
gelegt worden  a.  s.  w.  Waram  die  kaiserliche  Ungnade  grade  Ovid  tra^ 
teilt  der  Yf.  nicht  mit.  So  sicher  es  ist,  dafs  die  Frage  nar  von  den  be- 
kannten Versen  aas:  Gar  aliqaid  vidi?  etc.  betrachtet  werden  darf,  so  wenig 
kann  man  die  bisherigen  Lösangsversache  anders  als  mehr  oder  weniger 
wahrscheinliche  Hypothesen  bezeichnen;  es  scheint  zweifelhaft,  ob  überhaupt 
aaf  Grand  des  vorliegenden  Materials  die  Thatsachen  za  ermitteln  sind,  and 
fast  ge  wifs,  dafs  damit  doch  nar  ein  Einblick  in  pikanten  Skandal  gewonnen 
wtlrde. —  Die  anregende  Schrift  von  Gichorias^^)  hat  eine  eingehende,  teil- 
weise za  abweichenden  Resultaten  gelangende  Nachprüfung  durch  Rnbensohn 
gefunden,  dessen  Untersuchung  über  das  Leben  des  Krinagoras  und  Heraus- 
gabe seiner  Epigramme  im  vorigen  Jahresberichte  f.  Gesch.  erwähnt  worden 
sind.  Auf  Grund  bisher  unbekannter,  mit  gründlichen  philologischen  Kennt- 
nissen von  dem  Vf.  behandelten  Inschriften  untersucht  Gichorius  einen  Sym- 
machievertrag  zwischen  Rom  und  Mytilene,  sowie  ein  Psephisma  der  Myti- 
lenäer  zu  Ehren  des  Augustus  für  der  Stadt  zu  teil  gewordene  eve^eaioi^ 
wobei  namentlich  der  mytilenäische  Dichter  Krinagoras  und  der  Rhetor  Po- 
tamo  in  neuer  Beleuchtung  erscheinen.  Die  teilweise  gegen  Rubensohns 
Ergebnisse  polemisierende  Schrift  bringt  neue,  was  jedoch  die  Stellung  des 
Krinagoras  anlangt,  auch  wieder  anfechtbare  Resultate.  —  Eine  römische  In- 
schrift ist  in  Tri  er ^^)  gefunden  worden,  die  wahrscheinlich  dem  Adoptiv- 
söhne des  Augustus,  Lucius  Gäsar,  zu  Ehren  gesetzt  wurde;  sie  ist  für  die 
Geschichte  von  Trier  deswegen  von  Wert,  weil  sie  beweist,  dals  um  Ghristi 
Geburt  die  Stadt  schon  sicher  begründet  war;  sie  ist  die  älteste  aus  den  Rhein- 
landen. —  Es  ist  hier  am  Platze,  eines  weiteren,  wertvollen  Beitrags  zur  civitas 
Treverorum  zu  gedenken,  den  Zangemeister*^^)  giebt  In  der  von  J.  Keller 
<KB1.  d.  WZ.  1886,  Sp.  140)  veröflfenüichten,  in  Mainz  befindlichen  Inschrift 
kommt  der  Ausdruck  civitas  Treverorum  vor;  derselbe  bezieht  sich,  nach  des 
Vfs.  überzeugender  Darlegung,  nicht,  wie  bisher  allgemein  angenommen,  auf 
die  Stadt  Trier;  sonst  müfste  es  heifsen  colonia  Augusta  (Treverorum); 
sondern  heilst  Volksgemeinde.  Es  handelt  sich  demnach  um  die  Abwehr 
wahrscheinlich  der  rechtsrheinischen  Germanen  durch  die  22te  Legion  von 
den  Gebietsgrenzen,  um  eine  Blokade  und  Verteidigung  des  Trevererlandes.  — 
Kellners^  1)  eingehende  Abhandlung  zerföUt  in  2  Artikel.  Der  erste  handelt 
von  den  Prokonsuln  und  Legaten  Syriens  von  der  Zeit  des  Herodes  bis  zur 
Zerstörung  Jerusalems,  soweit  sie  zu  der  Geschichte  Ghristi  und  der  Apostel 
in  irgendwelcher  Beziehung  stehen;  der  Vf.  will,  namentlich  hinsichtlich  der 


16)  C.  Pascal,  De  CornelU  GaUi  yita:  Biy.  di  filol.  16,  S.  899— 418.  —  17)  J.  Huber, 
D.  Ursachen  d.  Yerbannimg  d.  Oyid.  Prgr.  Begensbnrg.  85  S.  —  18)  C.  Cichorias, 
Born  u.  Mytilene.  Leipzig,  Teabner.  66  S.  M.  2,00.  {[Ac.  No.  860,  S.  277  (R. 
£lli8);  BerlPhWS.  1888,  S.  1585/9,  1566—72,  1602/8  (M.  BabenBobn);  NPhB«. 
23,  S.  363/6  (M.  Lüdecke).]|  Vgl.  §8»w.  __  i^y  Trier  [Eöm.  Inschr.]:  KBl.  d-WZ.  7, 
S.  166—73.  —  20)  K.  Zange meister,  Z.  Gescb.  d.  cintas  Trereromm:  ib.  8.  50/5.  — 
21)    H.    Kellner,   D.    röm.   Statthalter  y.   Syrien  n.  Judaa  z.  Zeit  Chiiati  n.  d.  Apostel: 


{9.     Bomer.    Schiller  and  Httter.  1,129 

Zeit  ihrer  AmtsfUining,  möglichst  sichere  Kenntnis  erlangen.  Erwähnenswert 
sind  folgende  Behauptungen  des  Vis.:  M.  LoUius,  P.  Quirinius  und  G.  Marius 
Coksoriniis  waren  hintereinander  die  politischen  Ratgeher  des  C.  Cäsar,  der 
753  n.  c^  18j.,  mit  prokonsularischer  Gewalt  Oher  Syrien,  nach  dem  Orient 
geschickt  worden  war;  Quinctilius  Varus  war  Legat  von  Syrien  von  748-  53 
1.  c;  Qoiriniiis  war  nur  einmal  Statthalter  von  Syrien.  Der  zweite  Artikel 
behanddt  die  kaiserlichen  Prokuratoren  von  Judäa;  ihre  ganze  Reihe  ist  durch 
Josephua  iflckenlos  flherliefert;  aher  die  Chronologie  bedarf  vom  J.  50  n.  Chr. 
in  weBentiicher  Verbesserungen,  die  der  Vf.  zu  geben  sucht  unter  Berttck- 
siehtigung  des  Grundsatzes  des  römischen  Verwaltungsrecbtes,  dafs  die  Pro- 
kiratoren  nur  persönliche  Mandatare  des  Kaisers,  als  des  alleinigen  Prokonsuls 
sDer  kaiserlichen  Provinzen,  waren,  und  dafs  ihre  Befagnisse  mit  dem  Augen- 
Uicke  seines  Todes  von  selbst  erloschen.  Der  Vf.  glaubt  aus  dem  die  Dar- 
stellung bei  Josephus  ergänzenden  Berichte  des  Tacitus  schliefeen  zu  müssen, 
dafis  Samaria  zeitweilig  eine  selbständige,  sogen,  prokuratorische  Provinz 
gewesen  sei,  wie  dies  Mommsen  von  Judäa  nachgewiesen  hat  Von  den 
einzelnen  Prokuratoren  kennen  wir  freilich  bis  jetzt  nur  einen  einzigen, 
Antonios  Felix,  der  später  nach  der  Absetzung  des  Cumanus  Prokurator  von 
Judäa  wnrde.  —  Dem  bekanntesten  aller  Prokuratoren,  Pontius  Pilatus,  hat 
Müller**)  eine  historisch-antiquarische  Untersuchung  gewidmet;  der  Vf.  will 
die  änfeeren  Lebensumstände,  die  Zeit  des  amtlichen  Wirkens,  die  Stätte  der 
Reädenx  des  Pilatus  in  Jerusalem  ermitteln  und  das  Verhältnis  desselben  zur 
messianiscben  Bewegung*  feststellen.  Die  Arbeit  bietet  eine  etwas  wortreiche, 
aber  verständige  und  nicht  urteilslose  Zusammenstellung  des  Wenigen,  was 
vir  bei  dem  geringen  historischen  Material,  das  uns  zu  Gebote  steht,  über 
P.  P.  wissen  können.  Nach  der  Ansicht  des  Vfs.  flbte  an  Stelle  des  in  Rom 
wellenden  prokonsularischen  Legaten  von  Syrien,  L.  Aelius  Lamia,  der  Pro- 
kurator von  Judäa,  P.  P.,  eigentlich  Unterbeamter  des  syrischen  Statthalters,  im 
Todesjahre  Christi  die  Rechte  des  Syriam  procurans  aus  (TertuUian,  apo- 
Icget  21).  Inbetreff  der  Stellung  des  P.  zu  Chr.  sucht  der  Vf.  eingehend 
nachzuweisen,  dafs  nach  christlicher  und  heidnischer  Überlieferung  gegen  die 
Thätigkeit  Jesu  P.  P.  den  Verdacht  politischer  Umtriebe  nicht  hatte,  dafs 
Biithin  der  letztere  einem  religiösen  Revolutionär  gleichgültig  gegenüber  stand 
tnd  nur,  weil  die  Juden  dem  ihnen  persönlich  verhafsten  Statthalter  mit 
einer  Anzeige  in  Rom  wegen  eines  Majestätsverbrechens  drohten,  aus  Furcht, 
mmal  bei  dem  bekannten  Mifstrauen  des  Tiberius,  die  moralische  Schuld  der 
Terorteilnng  auf  sich  nahm. 

Diese  Schrift  ftkhrt  uns  zu  der  viel  behandelten  Persönlichkeit  des 
Tiberins.*')  Ein  interessantes  Zeichen  der  verfassungsmäfsigen  Regierung 
des  Hberius  liefert  ein  1888  in  einer  Vigna  an  der  via  Flaminia  gefundenes 
Fragment  der  Akten  des  ArvalenkoUegiums*^)  aus  den  Jahren  20  und  21 
1.  Chr.;  in  der  Formel,  mit  welcher  der  magister  coUegii  die  Jahresfeste 
indiiiert,  steht  der  Name  des  Kaisers  erst  nach  dem  des  Priesterkollegiums, 
während  er  sich  seit  Gaius  an  erster  Stelle  befindet  —  Eine  im  allgemeinen 
gerechte  Auflassung   des  Kaisers  Tiberius   vertritt  Abraham;^^)  er  erörtert 


ZKTL  IS,  8.  4S0— S6  a.  680—65.  —  22)  0.  A.  Mflller,  FontiiiB  PilatoB,  d.  ftnfte  Pro- 
kmter  t.  Jndli  n.  Bichter  Jean  t.  Nuareth.  Stuttgart  (J.  B.  Metzler).  gr.  S^*.  Vm, 
&f  8.  —  2X^  X  ^-  Bom^ril,  Btsai  snr  le  chaiaettre  et  le  regime  de  Tiberias:  Annalee 
^  b  ISk.  des  lettre«  de  Boideanx  1S88,  No.  2,  S.  119—93.  (War  mir  nicht  sagangliclL.) 
—  24)  Clir.  Hfl  Ja  an,  Neaea  Fngment  d.  Arralakten:  BerlPhWS.  ISSS,  8.  42.  —  25)  F. 
Abraham,    Tiberiu    n.    Sejaa.     Berlin ,    Qaertner.     4^.      18  S.    M.  1,00.     {[BerlPhWS. 

J«hre«b«rieht«  der  Oefobichtawistentohaft.    1888.    I.  9 


1,130  $d.     Bomer.     Schiller  und  flu ter. 

zunächst,  wie  Yom  Verhältnisse  des  T.  zum  Heere  und  zum  Senate  seine 
Stellang  ahhing,  da  er  nach  Augustas^  Tode  kein  eigentliches  Recht  anf 
Nachfolge  hesafs.  Seine  Ausschweifungen,  wenn  sie  Überhaupt  stattfanden, 
übten  keinen  Einflufs  auf  seine  Regententhätigkeit  aus.  Dafs  er  fftr  die 
inneren  Angelegenheiten  in  den  Verhandlungen  mit  dem  Senate  keine  Er- 
fahrung gehabt  hätte,  hat  der  Vf.  kaum  bewiesen-,  seine  Pro vinzial Verwaltung 
ist  jedenfalls  meisterhaft  gewesen.  Geschickt  versucht  der  Vf.  die  Heran- 
ziehung des  Sejan  und  dessen  wachsenden  Einflufs  durch  den  gänzlichen 
Mangel  an  sicheren  Stützen  zu  erklären,  die  der  Kaiser  doch  zu  seiner 
Politik  brauchte. 

Ein  gleichzeitiges  Zeugnis  über  den  Eindruck,  den  das  wahnwitzige 
Unternehmen  der  Messalina,  sich  bei  Lebzeiten  des  Claudius  mit  C.  Silius 
zu  vermählen,  auf  die  Zeitgenossen  machte,  besitzen  wir  nach  Ribbecks^^^^) 
Ausführungen  in  Senecas  Bearbeitung  der  Phädra  des  Euripides,  in  der  wir 
ein  Pamphlet  des  durch  den  Einflufs  der  Messalina  nach  Korsika  verbannten 
Philosophen  zu  erblicken  hätten.  Der  Vf.  deutet  einen  Chorgesang  (V  967  RP) 
direkt  auf  die  Ehe  der  M.  mit  C.  Silius-,  während  dieser  nach  des  Vfs. 
Deutung  zu  einer  Zeit  entstanden  ist,  wo  M.  noch  im  Vollbesitze  ihrer  Macht 
sich  befand,  scheinen  andere  Stellen  erst  nach  ihrem  Sturze  gedichtet  worden 
zu  sein.  —  Eine  umfangreiche  Biographie  Senecas  liefert  Diepenbrock«'^) 
Natürlich  mufs  er  auch  des  Philosophen  und  Prinzenerziehers  politische 
Stellung  eingehend  berücksichtigen-,  eine  fleifsige  Benutzung  der  Quellen  und 
der  einschlägigen  Litteratur  ist  anzuerkennen-,  doch  wird  der  Leser  wenig 
mehr  als  eine  Wiedergabe  der  bestehenden  Ansichten,  und  oft  auch  nur  eine 
Übersetzung  der  alten  Berichte  in  dem  Werke  finden.^^) 

Lacour-Gayet^^)  behandelt  das  Leben  des  Kaisers  Antoninas  Pias 
sowohl,  wie  die  Verhältnisse  des  kaiserlichen  Hofes  und  der  Gesellschaft,  die 
Kunst,  die  Wissenschaft,  die  Beziehungen  zwischen  Christentum  und  Heidentum. 
Die  Darstellung  kann  schon  aus  dem  Grunde  nicht  erschöpfend  sein,  weil 
der  Vf.  sich  darin  eng  auf  die  23  Jahre  der  Regierungszeit  des  genannten 
Kaisers  beschränkt  —  Lechat  und  Radet^^^)  publizieren  2  Inschriften  ans 
der  Gegend  von  Cyzicus  und  Panderma.  Die  erste  zeigt,  dafe  Vettius  Pro- 
culus  115/6  Prokonsul  war,  und  dafs  Trajan  offiziell  Parthicus  genannt  wurde 
schon  zu  einer  Zeit,  wo  er  sich  noch  Imperator  XI  nannte;  nach  der  zweiten 
war  Lollianus  Gentianus  im  Jahre  209  Prokonsul  in  Asien;  die  Zmt  beider 
Beamten  war  bisher  unbestimmbar.  —  Wirth'^)  giebt  den  cursus  bonorum 
des  Sept.  Severus  und  stellt  eine  chronologische  Liste  der  Ereignisse  von 
193 — 235  auf.  Die  zeitliche  Ansetzung  einzelner  Ereignisse  begründet  er  in 
eingehenderen  kritischen  Anmerkungen;  dann  behandelt  er  einige  Verwal- 
tungsfragen; so  sucht  er  dadurch,  dafs  er  eine  Tabelle  der  in  der  Zeit  von 
Hadrian  bis  Severus  in  den  einzelnen  Centurien  entlassenen  Soldaten  ent- 
wirft, die  Richtigkeit  von  Herodianns  HI  13,  4  zu  erweisen,  dafs  Severus  in 
der  That  die  milites  urbanicii  quatruplo  vermehrt  habe;  femer  stellt  er  die 


1SS9,  S. 62  (H  Schiller).]!  -  26)  W.  Bibb eck, B.  Stand. Me«iali]uin.d.  Fhiidnd.  Seneca: 
Z.  f.  Gesch.  Q.  Poüt  1S88,  S.  608—16.  —  27)  id.,  Zu  d.  Phädra  d.  Seneca:  £hM.  43,  S.  686.  — 
28)  A.  Diepenbrock,  L.  Annaeu«  Seneca.  Difis.  Amsterdam,  Faddegon.  4^.  204  S.  —  28*^) 
($57^^)  Kiraly,  Dakenkriege  Trajana.  —  29)  G.  Lacoar-Gayet,  Antonin  le  Pienx  et  son 
tomps.  Essai  snr  Thistoire  de  TEmpire  romain  an  milien  da  deaxiöme  si&cle.  Paria,  Thorin.  gr.  8. 
XXVII,  500  S.  M.  12,00.  |[BC.  1889,  8.  8^10  (B.  Gagnat).]|  —  30) Lechat  et  Badet, 
Note  aar  deox  proconsals  de  la  prorince  d*Asie:  BGH.  12,  S.  6S/9 ;  Vgl.  §  8*»  —  81)  A.  Wir  th  , 


§9,    Bdmer.    Sehiller  und  Hflter.  1,131 

AiDfgahre    der    afrikanischen   Prokonsoln   von  Pertinax   bis  Dio  fest;   zum 
Sdilnis  untersucht  er  das  Leben  nnd  die  Schriften  des  Cassins  Dio.  —  Klein  '^) 
bricht  aber  den  durch  eine  Sepalkralinschrift  gefundenen  Namen  eines  neaen 
Statthalters    der  Provinz  Asien   nnd    sacht   ihn   zn   identifizieren   mit    dem 
Asiniiis,    der    im     Jahre    214    dem   Elagabalns    seine   Hnldigang   auf  jener 
Marmortafel     (C.    I.   L.    VI,   1067)    dargebracht   hat,   auf   deren    Rückseite 
DamasuB    später  das  Elogium  des  Papstes  Eosebins  hat  einhanen  lassen.  — 
Schon  durch  Sallets  nnd  Mommsens  richtige  Deutung  der  Legenden  auf  den 
syrischen  nnd  ägyptischen  MOnzen  des  Vaballathus  festgestellt,  erfthrt  die  Titu- 
ktar  des  letzteren^')  eine  direkte  BestätigUDg  durch  einen  kflrzlich  Yon  dem 
Berliner  Museum  erworbenen  griechischen  Papyrus.   Zugleich  geht  aus  letzterem 
hervor,  dafe  Ende  Februar  271  die  Herrschaft  Y/  in  Ägypten  noch  bestand; 
imt  SaUet  mnfs  man  daher  die  Wiedereroberung  Ägyptens  durch  Probus  in 
den  Herbet  271    legen.  —  Schwarz^^)  entwirft  eine  chronologische  Tabelle 
to    die  Thaten    nnd  Schriften   des  Julianns  und  begründet  darauf  einzelne 
Andtze  etc.    durch  kritische  Anmerkungen.     Der  grOfste  Teil  des  Aufsatzes, 
weicher  sich  mit  den  Schriften  und  Briefen  des  Kaisers  beschftftigt,  ist  aus- 
scUie&üeb  litterarischer  Natur.  —  Görres^^)  verweist  die  Person  des  Rictius 
Yams  (deprayiert  Bictioyams)  in  das  Reich  des  Mythus;  denn  die  Geschichte 
ißr  gaUiBchen  Kirche  in  der  diocletianischen  Zeit  biete  keinen  Raum  für  den- 
selben.   Eine    geschichtliche   Persönlichkeit   Ähnlicher  Natur  ist  dagegen  in 
Spanien  der  Statthalter  Dacianus,  der  304/5  die    diocletianischen  Blutedikte 
wah  gransamste  yollstreckte ;   er  trat  später  zurück  infolge   der  Abdankung 
Diocletians  nnd  Maximns'  auf  Befehl  des  zum  Reichsprimat  emporgestiegenen 
ersten  G&sarB  Konstantins.  —  Wenn  Görres  die  Geschichtlichkeit  des  Dacianus 
hauptsächlich    durch    die    Inschrift  des  Dacianus   (Gruter,  199,  4)  bestätigt 
findet,  so  weist  Zangemeister^')   nochmals   darauf  hin,   daCs  grade  diese 
Inschrift  unecht  ist.     Was  den  Rictius- Yarus-Mythus  anlangt,  so  macht  der 
Yl  auf  den  ^Wareswald'   bei  Tboley  aufinerksam,    der   fälschlich   nach   dem 
mythisehen  Wüterich  'Yaruswald'  heibt.  —  Kontroversen  über  Arcadius  und 
Honorins,  Ober  Yaientinian  I.  und  Theodosius  II.  findet  man  in  der  Litteratur 
6ber  den  Goldfimd  von  Kralzna'^).  —  Den  cursus  bonorum  des  Petronius 
Maximns,  welcher  auf  Kaiser  Yaientinian  m.  folgte,  bespricht  Gantarelli'^) 
nach  caner  in  Florenz  befindlichen  Inschrift,  welche  die  von  jenem  bis  zum 
Jahre  421  erlangten  £hren  aufzählt;    einige  Daten   bleiben  immerhin   noch 

zweifelhaft 

8iaatsverfassv/ng,  SiaatsverwaUu/ng,  Kriegswesen  ete* 

Zusammen fass  ende  Werke.  0.  Hirsch  feld'^)  weist  für  den  römischen 
KaJaeifalt  orientalische  Herkunft  und  hellenistische  Muster  nach  (bei  den 
Ptolemäem,  Seleokiden,  Attaliden).  Bereits  196  v.  Chr.  errichteten  die 
Snymäer  der  Göttin  Roma  einen  Tempel;  den  römischen  Feldherm  und 
Statüuütem  wurden  auf  griechisch-asiatisdiem  Gebiete  oft  göttliche  Ehren 
erwiesen;   scfalielsHch    war  die  Weihung  Ton  Tempehi   an  Prokonsuln   eine 


QaaMdtmem  Sereriansa.     i>iM^    Leipzig,  0.  Fock.     61  S.  —  32)  J.  M.  Klein,  M.  Asimiu 

WBMnii.iUiK.  43f  S.  169— 60;  Ygl.  §  8"».  —  33)U.  Wilcken,  D.  Titalator  d.  VthallaÜnu: 

ZXadflB»  16    S.   B30/S.  —  34)  W.  Schwarz,  De  yita  et  scriptis  Jalütni  imperatoris.     Diss. 

ion,  6  Behrendt,      ^3  S.   —  36)  F.  GSrres,  fiictias  Yanu  (oder  BictioTanu)  d.  ber&chtigte 

mtÖL^hä   Vtirfoleer  d.   gaUiwihen  n.  samal  d.  trierUchen  Kirche:  WZ.  7,  S.  1—22.  —  36) 

tZemeim  t  or^  I>»5i«i»M  u.  Bictins  Varas:  KBL  d.  WZ.  7,  S.  91/3.  —  36»)  §  67"-»«.  -  37) 

nn*       Eli    11  niT«P*  Jionoram dell' imperatore Fetronio Maasimo : Ball. della Commiaa. archeol. 

CUawreiii, -"  ^       —    38)  0.    Hirachfeld,  Z.  Geach-  d.  römiachon  Kaiflorkaltua : 


1,132  i9,    Bömer.     Schiller  und  H fiter. 

ganz  gewöhnliche  Huldigung,  so  an  Pompeins,  Caesar  and  namentlich  an 
Antonius  in  Ägypten.  In  Pergamum  wurde  der  erste  Tempel  dem  Angustns 
geweiht,  noch  in  Verbindung  mit  der  Göttin  Roma.  Später  folgten  viele 
Städte  Kleinasiens  und  Griechenlands,  sowie  endlich  Italiens,  jedoch  hier  nur 
in  Eolonieen,  die  von  ihm  ausgeführt  waren,  nicht  in  der  Hauptstadt.  Im 
Westen  wurde  am  1.  August  742  u.  c.  in  Lyon  Yon  den  gallischen  Pro- 
vinzen ein  Altar  dem  Augustus  und  der  Roma  geweiht,  später  in  Narbo, 
dann  in  Tarraco.  Entscheidend  für  den  Kult  ist  die  Stellung  des  Tiberios: 
Im  Osten,  in  Smyrna,  will  er  einen  Tempel  gestatten,  doch  zugleich  für 
sich,  seine  Mutter  und  den  Senat;  daher  die  Münzen  mit  der  Au&chrift 
Ufa  avyxXrjrogy  im  Westen  lehnt  er  den  Kult  für  sich  ab.  Dann  unter- 
sucht der  Vf.,  wie  weit  die  übrigen  Mitglieder  des  Kaiserhauses  göttliche 
Verehrung  empfingen:  bis  Hadrian  die  Gemahlin  und  die  Eaiserinmutter, 
später  nur  die  Kaiserin;  die  Prinzen  im  Westen  nicht,  im  Osten  oft,  so  in 
Athen  der  ältere  Drusus;  doch  keine  wirkliche  Apotheose.  Endlich  giebt  der 
Vf.  wertvolle  Aufschlüsse  über  die  Stellung  der  provinzialen  Kaiserpriester, 
den  Wahlmodus,  die  Amtsdauer,  die  Funktionen,  Insignien,  Ehrenrechte  etc. 
Der  Titel  war  flamen  oder  sacerdos;  der  kaiserliche  Provinzialpriester  war 
nachgebildet  dem  flamen  Dialis  in  Pflichten  und  Rechten.  Die  Institution 
überdauerte  den  Untergang  des  Heidentums.  —  Asbach^*)  behandelt  das 
erste  Kaisertum  in  grofsen  Zügen;  die  leitenden  Gesichtspunkte  sind  meist 
geistvoll,  und  es  fehlt  ihnen  auch  nicht  an  innerer  Begründung;  doch  macht 
die  ganze  Arbeit  etwas  den  Eindruck  eines  leicht  ans  Belletristische  streifenden 
Essays.  —  Robiou  und  Delaunay^^)  haben  den  3.  Band  ihres  Werkes  vei^ 
öffentlicht  Die  2  ersten  Kapitel  geben  weder  erschöpfende  noch  charak- 
teristische Darstellungen  über  Ackerbau,  Handel,  Industrie  und  Ackergesetze. 
Der  Rest  des  Bandes  behandelt  die  Verwaltung  der  Kaiserzeit;  statt  den 
Versuch  zu  machen,  die  Kaiserverfassung  staatsrechtlich  zu  konstruieren,  wird 
Duruy  fleifsig  benutzt  und  gegen  Mommsen  unglücklich  polemisiert.  Unsicher- 
heit im  Stoffe  zeigt  sich  überall ;  die  Ldtteratur  ist  nicht  ausreichend  bekannt 
und  benutzt;  Polemik  scheint  in  einem  für  Studenten  bestimmten  Buche  nicht 
am  Platze.^^'^^)  —  Zimmermanns^')  Gedanke,  aus  den  Inschriften  nachzu- 
weisen, dalis  die  Sittlichkeit  etc.  des  römischen  Volkes  in  der  Kaiserzeit 
besser  gewesen  ist,  als  der  Ruf,  in  den  sie  die  Satiriker  gebracht  haben,  ist 
ansprechend.  Die  höheren  Stände,  in  deren  Verhalten  allerdings  Anlafs  für 
die  Schilderungen  der  letzteren  gelegen  sein  mag,  hiemach  als  gänzlich  ange- 
fault hinzustellen,  ist  lange  Zeit  eine  beliebte  Untugend  der  Geschichts- 
schreibung gewesen.  Doch  ist  das  Werkchen  des  Vfs.  nur  eine  flüchtige 
Skizze.  —  Inges^^)  Buch  ist  ein  Versuch,  Friedländers  Werk  für  die  Schule 
herzurichten;  es  ist  anregend  geschrieben,  aber  nicht  frei  von  eilfertigen 
Urteilen.    —   Habel^^)   giebt    zunächst   zeitlich   geordnete  Listen  der    uns 


Berl.8B.  18S8,  S.  883-62.  —  39)  J.  Asbach,  BömiBches  Kauertnm  a.  YerfBasimg  bis  z. 
Erbebang  Vespasians:  H.  Tanchenb.  7,  S.  107 — 65.  —  40)  Bobioo  et  Delaunay,  Les 
institations  de  l'ancienne  Borne,  III.  Economie  politique  et  lois  agrairea,  gouTemement  et 
admioiatratioB  de  l'Bmpire.  Paris,  Perrin.  411  S.  fr.  S,50.  |[Berl.FhWS.  1888,  S.  1441/S 
(H.  Scbiller].]!  —  41)  X  ^-  L^crirain,  Le  S^nat  romain  depais  Diodätian  k  Borne 
et  k  Gonstantinople.  Paris,  Thorin.  M.6,00.  (War  mir  nicht  zugänglich.)  —  42)  X  id.,  De 
agris  pablicis  imperatoriiaqae  ab  Aagusti  tempore  usque  ad  finem  imperii  romani:  Th^e, 
Paris,  Thorin.  116  S.  (War  mir  nicht  znganglich.)  —  43)  A.  Zimmermann,  D.  knltor- 
geechichÜ.  Wert  der  römischen  Inschriften.  (<»  Tirchow-Holtz.  Sammig.  Heft  48.  1887). 
Hamburg,  J.  F.  Siebter.  40  8.  M.  0,80.  |[B6rlPhWS.  1889.  S.  379  (E.  Kroher).]|  — 
44)  W.  B.  Inge,  Society  in  Borne  ander  the  Caesars.    London,  Morray.     282  S.     M.  7,20. 


§9.     Bdmw.    Sehiller  and  Hfiter.  1,133 

bekannten  pontifices  mazimi  und  pontifices.  Die  darauf  folgenden  Er- 
Artenmgen  thesr  den  pontificatas  maximas,  den  ponüficatas  der  Cäsaren  nnd 
der  Pri^&Üeate  und  das  magisteriam  des  Kolleginms  zeigen  das  Streben,  neue 
Ansiehten  zu  gewinnen,  von  denen  einige  grofse  Wahrscheinlichkeit  für  sich 
haben*,  andere,  z.  B.  die  Behauptung,  bis  zum  Anfange  des  3.  Jh.  seien  die 
Kaiser  za  p.  m.  in  den  Konütien  der  17  Tribus  gew&hlt  worden,  bleiben 
Bsbewiesen.  —  IMe  Schrift  Thibauts,^^)  der  selbst  Zollbeamter  ist,  zeigt 
eine  TerstSndige  Behandlung  der  einschlagen  Verhältnisse  und  Fragen.  — 
Liebenam  s  ^^  erster  Band  ist  ein  wertvolles,  aber  doch  infolge  nicht  weniger 
Irrtflmer  und  Lflcken  mit  Vorsicht  zu  benutzendes  Nachschlagebuch  f(lr  alle, 
w^che  aidi  mit  InBcbriften  und  römischen  Altertümern  beschäftigen;  er  entr 
hsit  die  Namen  der  Provinzialstatthalter  chronologisch  geordnet;  in  jeder  Pro- 
vinz 181  der  Statthalter  zu  einer  bestinunten  Zeit,  bei  jeder  Person  ihre  Be- 
imte&laafbahn  leicht  aufzufinden.  Dazu  sind  die  Belege  etc.  gesammelt  — 
Draiaelben  Zwecken  ftir  die  numidischen  Statthalter  dient  das  Buch  von 
Palln  de  Lessert,**^*)  welches  sorgfältige  Quellenstudien  verrät,  durch  an 
Ort  und  Stelle  eingesehene  Inschriften  manche  Korrekturen  zu  dem  G.  L  L. 
liefert,  aber  infolge  zu  grofser  Kühnheit  des  Vf.  auch  manche  Irrtümer  unter- 
laufen lafsL^«) 

Ein  interessanter  Aufsatz  von  Kromayer^^)  behandelt  die  genetische 

Entwicklung  der  rechtlichen  Formen  des  Prinzipats  in  seinen  verschiedenen 

Stadien.     Ziel   der    konsequenten  Staatskunst  Oktavians   war  die  Errichtung 

da-  Monarchie  in  den  Formen  der  Republik;  die  Entwicklung  stellt  sich  dar 

ab  formelle  Minderung  der  Herrschergewalt,  neben  dem  zähesten  Festhalten 

der  wirklichen  Gewalt.     Der  Zeit  des  Triumvirats  43 — 33,  dieser  gesetzlich 

formulierten  V^illkOrherrschaft,  folgt  die  Obergangsperiode  32 — 27:  Augustus 

hat  als  Folge  des  Notstands  den  unbeschränkten  militärischen  Oberbefehl  über 

das  gesamte  Reich;    das  Volk  leistet  den  Soldateneid.     Dann  folgt  27 — 23 

die  ältere  Konsulatsform    des  Prinzipats,    wo   der  Imperator  sein  kaiserlich- 

]Ht>konsalari8che8    Imperium    von  Senat    und  Volk  durch  eine  lex  empfing; 

und  schliefslich  trat  23  die  tribunicische  Form  ein,  wodurch  die  im  Konsulat 

repräsentierte   Einheit   in    2    Hälften    auseinanderfällt,    die    tribun.    Gewalt 

und   das   militärische   Kommando,   welch  letzteres  der  Rest  des  alten  Not- 

slandskommandos  ist.     Den  Beginn  des  2.  Quinquenniums  des  Triumvirats,  den 

Ahstdilnfs  des  Vertrages  zu  Tarent,  fixiert  Kr.  nach  Dio  auf  die  2.  Hälfte  des 

Jahres  37,  worin  man  ihm  zustimmen  kann.    Eine  gewisse  selbständige  Be* 

handliuig  der  Fragen  ist  anzuerkennen;  aber  teilweise  setzt  sich  der  Vf.  in 

Beinai  Urteilen  mit  der  Überlieferung  in  Widerspruch,  teilweise  kann  er  sie 

aidit  genügend  hierdurch  begründen;    so   soll    omnium  rerum   potitus  einen 

Staatsstreich  bedeuten,    den   übrigens  Augustus  noch  in  seinem  Testamente 


fMBer.  1S99,  S.  606/7;  AcNo.  839,  8.  374.]{  —  45)  F.  Habel,  De  pontificnm  lomanoram 

ad«  ab  Angasto  nsqae  ad  AnreliaDam  condidoiie  publica.  Capat  L  Fasti  pontificam  maximomm 

«i  poalifieiiiii.      (=    Breslau.    Abhdlgn.    in,    1.)    Dias.     Breslau,    0.  Köbner.     YI,   100  8. 

IL  2^.     jfpiZ.    1S8S,  S.  1599—1601  (J.  Schmidt);   GIB.  2,  9  8.  388  (£.  Haidy].]]  — 

46)   £.    Thibaut,    Lea    douanes    cbez  les  Bomaina.     Paris,  Lerouz.     206  8.    ][BG.  1889, 

S.  124/5   (B.    Cag]iat).3|    —    47)   W.    Liebonam,    Forschungen  z.   Verwaltungsgesch.  d. 

zÖBisehaa  KaiserreiebB.  VoL  1.  Die  Legaten  in  d.  romischen  Ptovinzen  t.  Augustus  bis  Dio- 

eieäo.    leipag,  Taabner.     482  8.     |[BC.  1889,  8.164,  (B.  Gagnat).]{  —  47«)  Gl.  Failu 

äelessert,  Les    £aates    de  la  Namidie.    Paris,  Pedone-Lauriel.     2618.     [BG.  1889, 8.  164 

it  Ctfoat).]  — 48)  X  L.  Blancard,  Les  denx  follis  des  ^dits  imp^riaux  au  lY.  si^e: 

inoore  da  nrnnimm-      1888,  S.  298—307.     (War   mir  nicht  zuganglich.)    —    49)  J.  Kro- 

^ij9T,  Die    r«cht]icbe     Begr&ndang   d.   Prinzipats.     Marburg,    El  wert     58    8.     M.   1,20. 


1,134  {9.    BSmer.    Schiller  md  Httter. 

^peinlich  genau'  behandelt  habe-,  and  doch  steht  dabei:  per  consensnm  oni- 
versomm!  Aach  die  promagistratische  FortfOhrnng  des  Kommandos  ist  nicht 
zu  erweisen,  da  in  den  Qnellen  nichts  steht.  Namentlich  erscheinen  anhaltbar 
die  Ausführungen  des  Yfs.  über  Oktavians  Kommando,  das  er  unter  dem 
Titel  des  konsularischen  Imperiums  geführt  haben  soU.  —  Pelham^<^)  be- 
handelt folgende  Streitfragen,  die  das  Imperium  des  Augustus  und  seiner 
Nachfolger  betreffen:  Die  Erneuerung  des  Imperiums,  sowie  die  dazu  gehörigen 
übrigen  Regierangshandlungen*,  das  consulare  und  proconsulare  imp.,  die  Be- 
stimmungen des  Jahres  23  v.  Chr.,  die  lex  de  imperio,  das  konsularische 
Imperium  in  Rom. 

Waltzing^^)  giebt  eine  Zusammenstellung  der  auf  die  coUegia  tigna- 
riorum  in  Rom  und  Ostia  bezüglichen  Inschriften,  eine  genauere  Datierung 
mancher  Inschriften  und  die  Geschichte  des  Kollegiums  in  Rom,  vornehmlich 
die  Regelung  seines  Verhältnisses  durch  die  lex  Julia;  der  Vf.  glaubt  letztere 
nach  den  Inschriften  genau  datieren  zu  können.  Er  meint  nämlich,  auch 
das  genannte  Kollegium  sei  durch  die  lex  Julia  aufgehoben  worden,  wie  alle 
übrigen;  doch  sei  es  unter  den  antiqua  et  legitima  gewesen,  denen  unmittel- 
bare Rekonstruktion  nach  eingeholter  kaiserlicher  und  Senatsgenehmigung 
gestattet  wurde ;  da  nun  mit  dem  Jahre  7  v.  Chr.  dieses  Kollegium,  wie  aus 
den  inschrifUichen  Quinquennalien  erhellt,  seine  spezielle  Ära  beginnt,  so  ist 
dieses  Jahr  mithin  nach  der  überzeugenden  Darlegung  des  Vfe.  das  Datum 
der  lex  Julia  über  das  römische  Associationsrecht.  —  De  la  Blanch^re^^) 
macht  den  Versuch,  die  Stationen  der  via  Appia  von  Rom  bis  Capua  zu 
fixieren.  —  Eine  lehrreiche  Kritik  des  den  Brand  von  Rom  unter  Nero  dar- 
stellenden Panoramas  im  Ausstellungsparke  in  Berlin  giebt  Richter^^)  die 
Gelegenheit,  ein  historisch  treues  Bild  von  dem  Aussehen  des  damaligen  Rom 
nach  den  Quelienschriftstellem  und  den  Überresten  zu  skizzieren.  —  Über  die 
bei  Cremona  ktlrzlich  aufgefundenen,  von  Bamabei,  (Notizie  degü  scavi  1887, 
S.  209  ff.)  besprochenen  Bronzetafeln  sprechen  Gagnat^^)  und  Mommsen.^^) 
Während  Gagnat  Bamabeis  Ansicht  annimmt,  in  dem  Kasten,  zu  dem  die 
Tafel  gehört,  den  Geldkasten  der  Legion  erblickt  und  meint,  auf  die  wich- 
tigen administrativen  Funktionen  des  auf  der  Tafel  genannten  princeps  prae- 
torii  innerhalb  der  Legion  falle  hierdurch  ein  neues  Licht,  weist  Mommsen 
die  Auffassung,  als  habe  der  pr.  pr.  mit  der  Soldzahlung  etwas  zu  thnn 
gehabt,  entschieden  zurück  und  findet  durch  den  interessanten  Fund  nur 
seine  früher  ausgesprochene  Vermutung  bestätigt,  dafe  dieser  centurio,  der 
2.  der  Legion,  die  allgemeine  Administration  fahrte,  die  Kasten  also  die 
Listen  und  die  sonstigen  Papiere  der  Legionen  enthalten  haben,  welchen  sie 
gehörten.  Aulserdem  läfst  sich  aus  einer  der  Inschriften  beweisen,  dafs  C. 
Vibius  Rufinus  43 — 45  Legat  in  Obergermanien  war;  die  4.  macedonische 
Legion,  welcher  der  Kasten  gehört,  und  die  ihn  auf  dem  Schlachtfelde  von 
Cremona  im  Jahre  69  verlor,  wurde  43  von  Spanien  nach  Mainz  verlegt, 
und  der  Kasten  ist  also  hier,  laut  der  Inschrift  45  n.  Chr.,  angefertigt.     Die 


{[DLZ.  1889,  S.  201/3  J.  Schmidt).]!  —  50)  H.  Felliftiii,  On  some  dispated  pointe 
connected  with  the  *imperiam'  of  Aogastos  and  his  sncceason:  Joom.  of  Philol.  No.  33, 
S.  27 — 52.  —  51)  J-  P.  Waltzing,  Les  inscriptiona  relatiyea  anz  collegia  fabrum  tigna- 
rioram  de  Borne  et  d'Ostie:  Bey.  de  Tinstr.  publ.  en  belgique.  81,  S.  145—58.  —  52)  R. 
de  la  Blanchire,  La  poste  sur  la  voie  Appienne  de  Borne  k  Gapoue:  MAH.  8,  S.  54 — 68. 
—  53)  0.  Bicbter,  D.  Brand  t.  Born  anter  d.  Kaiser  Nero:  Blätter  tür  Arcliitektnr  u. 
Knoathandwerk  No.  8,  1888.  Berlin,  Braun  &  Co.  —  54)  B.  Gagnat,  Note  rar  ane  plague 
de  bronze  döcooTerte  en    Cr^mone:   BArch.,   1888,  6.   29—36.    —    55)    Th.    Mommsen, 


$9.    Bomer.    Schiller  und  Hüter.  1,135 

^iBBdnnft^    offenbar   zu  einem  anderen  Kasten  gehörend,   nennt  Pompeius 
fvi&ni&i  der  von    56  an  Legat  von  Niedergermanien  war.  —  Cantarelli*^) 
pfibt  nach  dem  gegenwärtigen  Stande  der  Wissenschaft  eine  Reihe  von  Eorrek- 
tnien  fOr  das   berOhmte  Werk  (yorsinis:  Series  praefectoram  urbis  1763,  für 
äe  lüiie  455 — 76   n.  Chr.,  wonach  sich  die  Prftfektenliste  wesentlich  ändert. 
Provinz en.^^n)     Tissots^^)  2. Band  behandelt  die  im  Laufe  derGe- 
seMchte   wechsehiden    Grenzen    der   afrikanischen  Länder  vom  Beginne  der 
rtmischen  Herrschaft  an,  giebt  dann   eine  Darstellong  des  römischen  Wege- 
B€tze8  und  eine  Chorographie   von   Africa   proconsnlaris  and  Namidia.    Bei 
der  oft  verderbten  Oberliefemng   wird  es  Oberhaupt   unmöglich   sein,  solche 
Ortgbestimmongen  Ober  allen  Zweifel  zu  erheben,  die  nur  auf  den  Entfemungs- 
angaben  der  antiken  Itinerare   gegründet  sind;   nur  Inschriften    werden  die 
antike  Chorographie  hier  sicherstellen  können.  —  Manferins^^)  Werk  war  mir 
nicht  zng&nglich.  —  Die  Stellung  des  kaiserlichen  iTrivg  OTtog  rßv  ovaicnuov  und 
seine  Bedeutung  ftlr  die  Verwaltung  des  Jupiter-Kapitolinns-Tempels  in  ArsinoS 
erläutert  Wilcken^^)    durch    2    Urkk.;    durch  die   erstere    wird   die  Ober- 
raadiende  Thatsache  ermittelt,  dafs  die  Priestertümer  in  Ägypten  auf  Befehl 
des  Prokurators  für  kaiserliche  Rechnung  verauktioniert  wurden,  ein  speziell 
auf  Ägypten  beschränktes,  von  den  Ptolemäem  ererbtes  Recht  der  römischen 
Ctearen.      Den    d^ie^elg    l^Xe^cevögelag    nuxl  u4iyv7vrov    Ttdarjg    (ver- 
schieden  von    dem    l.   l^Xe^dvÖQOv)    will   der    Vf.    als    eine  Neuschöpfnng 
des   römischen   Prinzipats  erweisen.    —   Dübi<^<>)    behandelt   mit   gewohnter 
GrBndlichkeit  die  Geschichte    der    römischen   Altertümer  in  Bern.    Hervor- 
gegang^i  aus  einer  Polemik  gegen  einen  Artikel  Secretans,  des  Präsidenten 
der  Assodation  pro  Aventico,  welcher   über  das  Rechenschaft  gab,  was  vor 
der  Grfindong  der  Association  zur  Aufdeckung  und  Erhaltung  der  Altertümer 
von  Aventicnm  gethan  worden  war,  wurde  der    Aufsatz  eine  Studie  zur  6e- 
Bchichte  der  römischen  Altertümer  in  der  Schweiz  überhaupt.     Da  jedoch  im 
wesentlichen  die  erhaltende  Thätigkeit    der  Bemer  gegenüber  den  römischen 
Antiquitäten    in  den  jetzigen  Kantonen  Waadt   und  Aargau  behandelt  wird, 
so  hat  die  Schrift  geringeren  Wert  für  die  Antiquitäten  selbst. 

Jnng^^)  behandelt  die  Geographie  Italiens  und  der  Provinzen  mit 
Berflcksichtigang  von  Ethnographie  und  Geschichte,  in  gedrängter,  aber  über- 
aiditlicher  Darstellnng  überall  die  bis  jetzt  gewonnenen  Resultate  gebend-,  die 
Schrift  ist  Studierenden  unter  steter  Benutzung  der  Kiepertschen  Karten  zu 
flDupfehlen;  doch  kann  sie  durch  reichliche  Anführung  des  Quellenmaterials 
and  Besprechung  der  wichtigeren,  modernen  Werke  einerseits,  durch  die 
^tzise  Form  der  DarsteUung  andererseits  auch  dem  Forscher  als  bequemes 
ud  anregendes  Nachschlagebuch  dienen. 


BraeaetafeJn  in  OremcmA:  KBIWZ.  7,  8.  55 — 60.  —  56)  L.  Cantarelli,  Intorno  od  alcuni 
fn£etti    di    Borna    della    seriA    Coniniana:    Ball,   della    Comm.   arch.   di  Borna.  16,  No.  6, 

8,  1$^ 203.    5^*)   Pannosien  u.  Baden  s.  {57''-^.   —  57)  Tisiot,  Geographie  com- 

mie  de   Ib   prorinoe     romaine  d'Afriqae,   II;  M.    par    Bei  nach.    Paria,   Hachette  &  Co. 

4*.    XXXVXa«    868     S.      M.   15.     |[BG.    25,    S.   499—505   (B.   Cagnat);  DLZ.   1888,   S. 

iSfi/l.  (J,  Seliinidt).]!   —  ^)  X  Manferin,  Qli  Ebrei  sotto  la  dominazione  romana.  I. 

imL  Jfocca.     BIO   S.      M.   6.    Über  JadSa  b.  auch  §5.  —  59)  Wilcken,  s.  o.  j  8»**. — 

wTk.  DSbif  X>.  ftlten  Bemer  n.  d.  rSmischen  Altertümer.  Bern,  Stampfli.  4^  42  S. 
ttl\  J  Jnne     G-eographie  y.  Italien  u.  d.  romiachen  ProTinaen.     (Iw.  Müllen  Handbach 

j  M   /i^ltamw     3.    S-  466—565.    Nordlingen,  Beck  1889).     |[C1B.  in,  1.  2,  S.  61  (HFT.); 

m^rt^i/^    (K«l>it.chek.).]| 


n. 


Deutschland. 


§  12.^) 

Merowinger. 

Walther  Sohultze. 

^  Endlich  einmal  können  wir  ¥on  einer  Bibliographie  ^a) 
reden,  die  nnter  anderem  auch  die  Merowinger-  nnd  Earolingerzeit  behandelt, 
BOT  leider  dafs  dieselbe  absichtlich  bloDs  die  wichtigsten  Werke  anführt,  und 
ueh  hinsichtlich  dieser  keineswegs  Tollstftndig  ist;  immerhin  wird  sie,  bis 
besseres  erscheint,  von  Anfängern  mit  Nutzen  zu  Bäte  gezogen  werden. 

FoTseh/u/ng*  Die  Überreste  und  ihre  wissenschaftliche 
Verwertung,  Von  neuen  Ausgrabungen  ist  nicht  viel  zu  sagen.  Bei 
Dattenberg')  beim  Bhein  fand  man  ein  fränkisches  Grabfeld  mit  ganz  an- 
sebnlicher  Ausstattung;  ebenso  wurde  bei  Schwabsburg')  im  Rheingau  ein 
Grabfeld  aus  merowingischer  Zeit  entdeckt,  das  indes  nur  eine  ziemlich 
änoliche  Ausbeute  lieferte:  von  43  Gräbern  waren  16  ganz  ohne  Beigaben. 
Cber  fränkische  Gräber  aus  Andernach  berichtet  Koenen.^)  Endlich  wurden 
bd  Schwetzingen^)  drei  Gräber  aus  alamannisch-fränkischer  Zeit  durchforscht 
Eine  Reihe  weiterer  Angaben  Ober  Grabfunde  aus  fränkischer  Zeit  enthält 
vieder  die  sorgfältige  Museographie  Hettners:^)  namentlich  wurden  die 
Sammlungen  zu  Darmstadt,  Speier  (aus  Funden  bei  Obrigheim),  Worms  (aus 
Grabfeldem  bei  Gundersheim,  Harxheim,  Gandheim,  Eimsheim),  Mainz  und 
^esbaden  durch  Erzeugnisse  der  fränkischen  Epoche  bereichert  Ergiebiger 
&Is  in  den  Bh^nlanden   sind   diesmal  die  Grabfunde   in  Belgien:  in  Har- 


1)§  11,  Gormaniflche  Yoneit,  i.  InhalUTeneichnis.  —  1*)  G.  Hon  od,  Bibliographie  de 
rUitoixe  de  France.  Catalogoe  m^thodiqae  et  ohronologiqae  de«  soorcea  et  dee  oavTagee  relatifi 
i  rbuteixe  do  France  depmB  les  origines  jaaqu'en  1789.  PariB,  Hachette.  XI,  420  S.  Vgl.  §  46Bi. 
~  (§  13*)  CheTnlier,  B^pert.  —  2)  Fränkischee  Gräberfeld  in  Battenberg  bei  Lina:  WZKBl. 
&  99—100.  —  3)  J.  Keller,  Fxiinkiflcbes  Qzabfeld  bei  Scbwabsburg:  ib.  8.  72/6. 
—  4)  Gonat.  Koeneiif  Die  Yonömiflchen ,  rSmisclien  jl  fräntiacben  Gb-äber  in  Andernach: 
Bouer  Jbb.  86,  S.  148 — 230.  Darin  fränkische  Griber  S.  198—230.  —  &)  JB.  d.  Alter- 
tnanniBa  in  Hannheim:    WZKBL  S.  283/6.     Yergl.  aach   WZ.    286.  —  6)  Hettner, 

JahzMberloht«  der  OeaotaiehtawiBf  enaohaft.    1888.    IL  1 


1192  {  12-    Merowinger.    Weither  Seholtze. 

mignies,^)  in  Pry  (Namnr),^)  Amay  (Li^ge),  Waesmnnster  (Ostflandern),  Tom- 
bois  (Namor)  und  Josaine  (Namnr)  wurden  trftnkische  Grabstätten  blo&ge- 
legt:  an  letztgenannten  beiden  Orten  82  resp.  65  Gräber  mit  schönen  Beigaben. 
Dagegen  fehlen  Angaben  über  Funde  aus  Frankreich  diesmal  gänzlich. 

Die  merowingischen  Altertümer^)  selbst  haben  ziemlich  rege  Teilnahme 
gefunden.  Zu  der  bertthmten  Fibula  Ghilderichs  L  hat  «man  ein  Seitenstflck 
gefunden;  *<^)  beide  Fibehi  gehören  der  zweiten  Hälfte  des  5.  Jh.  an  und 
repräsentieren  die  letzten  Ausläufer  der  römischen  Kunst.  Wie  gewöhnliche^) 
sind  auch  diesmal  wertvolle  Darlegungen  von  Deloche^*)  Aber  merowingiscbe 
Siegelringe  zu  erwähnen.  Es  werden  14  Binge  untersucht,  die  Legenden 
derselben  festgestellt  und  die  Namen  als  damals  üblich  erwiesen;  besonders 
hervorzuheben  sind  einmal  drei  Ringe,  die  an  Stelle  des  Namens  ein  Kreuz 
bieten,  sodann  ein  Ring  auf  dem  ein  Triens  als  Siegelstempel  dient  e^)  Ans 
der  Reihe  der  merowingischen  Altertümer  ist  nunmehr  definitiv  auszuscheiden 
der  sogenannte  Thron  des  Dagobert:  wenn  auch  bereits  mehrfieush  in  Zweifel 
gezogen,  wurde  er  doch  noch  von  Lenormant  als  merowingisch  erklärt,  wo- 
gegen nun  Babel on^^)  nachweifst,  dals  er  der  römischen  Epoche  angehört e^/*) 

Den  Übergang  von  den  nur  antiquarisches  Interesse  bietenden  zu  den 
historisch  bedeutsamen  Oberresten  machen  die  Münzen.  Prou  giebt  einmal 
Notizen  über  die  merowingischen  Münzen  des  British  Museum,  ^^)  sodann  be- 
spricht er  die  aus  Autun  hervorgegangenen  Münzen: ^^  es  wurde  dort  in 
merowingischer  Zeit  nur  der  triens  geprägt  In  Dronryp  in  Friesland  wurde 
eine  Kollektion  von  merowingischen  Trimessen  aufgefunden,^')  die  aus  ver- 
schiedenen Münzstätten  stammen.  Auch  anderweitig  wurde  die  merowingische 
Münzforschung  durch  nene  Funde  bereichert;*^'/')  diese  Forschung  selbst 
dagegen  hat  keine  Fortschritte  zu  verzeichnen.'') 

Unter  den  Handschriften  der  merowingischen  Epoche  haben  die  Sakra- 
mentarien eigentlich  nur  geringes  historisches  Interesse;  viel  wichtiger  sind  sie 
für  die  Paläographie  und  die  Kunstgeschichte.   5  derartige,  unserer  Periode  ange- 


Mvseognphie  über  d.  Jahr  1887:  WZ.  S.  278 — 807.  —  7)  A.  de  Loe,  Note  sor  des 
antiqnit^  franqnes  döconverteB  k  Harmig^iet:  Ann.  da  cerele  arch^l.  de  Hone  80,  1887, 
8.  609—14.  — 8)  H.  Schaermans,  B^ouTertea  d'antiqait^  enBelgiqae:  WZ.  S.  308—11. 
—  9)X  Weckerling,  Die  Sammlung  frankisclier  Altertümer  im  PaaloB-MaBeam  der  Stadt 
Worma:  AZg.  Kr.  226/7.  2.  Beil.  —  10)  Fr.  B.  t.  Wieser,  Ein  Seitenstflck  aar 
Fibula  d.  Frankenköniga  Ohilderidis  h:  Z.  Ferdioandenm ,  32,    S.   191/8.  —  U)  Vgl.  JB. 

1886,  n,  llis;  1886,  II,  13^^;  1887,  U,  12»  —  12)  Deloche,  i^tadea  sor  quelques  cacheta 
et  anneanx  de  T^poqne  m^roTingienne.  (Snite.):  BA.  8  Ste.  11,  S.  23/8,  296 — 302;  12, 
175/83.  —  18)  X  S*  Cabi6,  Boncles  mdrovingiennes  troay6e8  ä  BressolB  (Tam-et-Garonne) : 
Bull.  Arch.  et  Eist  Soc.  Arch.  de  Tam-^t-Ghuponne,  16.  —  14)  £.  Babelon,  Lecabinetdea 
antiqaea  k  la  bibliothftqoe  nationale.  Choiz  des  prindpanx  monunentB  de  Tantiqiiiti,  da 
moyen  fige  et  de  la  renaiaeanoe  conaerr^a  an  d^partement  des  mMaillea  et  antiqnea  de  la 
biblioth&qne  nationale.  S^r.  2.  Paris,  L6V7.  fol.  61—132  S.  Taf.  21—40.  Thron  d.  Dago- 
bert Taf.  36.  —  15)  X  Agrafe  m6roYingienne  d'Argenti^:  Commission  Eist  et  Arch.  da  dßpart 
de  la  Mayenne,  6,  1887.  —  16)  B.  F.  de  la  Oroix,  Une  inscription  franqae:  B.  Poiteyine 
et  Saintongeaise ,  3,  No.  34/5.  —  17)  Fron,  Notes  sor  des  tien  de  soa  mto^ingiens  du 
Mas^  Britanniqae:  RNnmism.  3.  s6r.  6.  —  IS)  id.,  Gatalogae  des  monnaies  mörovin- 
giennes  d'Antnn.  — 19)  J.  Dirks,  La  troavaille  de  Dronryp  en  Frise:  B.  Beige  de  Nnmism. 

1887.  —  20)  X  Esp^randieo,  Monnaies  imperiales  oa  m^royingiennes:  Ball.  Soc. 
Antiq.  de  France.  —  21)  X  Maze-Werly,  &at  aetael  de  la  nomismatiqae  rftmoiae 
(£poqae  m^ronngienne) :  B.  Beige  Nnmism.  44.  —  22)  X  Laar.  Bob  er  t,  Deacription  d*im 
tiers  m^roTingien  troar^  en  Manrienne:  M6m.  ei  Docam.  pabl.  par  la  Soc  SaToisienne  d'hist 
et  d'arch.  26,  1887.  —  23)  X  De  loche.  Des  monnaies  d'or  an  nom  da  roi  Th^odebert  I. 
2«  Memoire.  De  l'organisation  de  la  £abrioation  des  monnaies  dans  rAastraaie  proprement 
dite  aoas  le  r&gne  de  oe  prince.    Paris,  impr.  nat    4^    27  8.    Worde  Ton  ans  bereits  im  Za- 


f  12.    Merowinger.    Walthdr  SoholtEe.  11,3 

torende  Sakramentarien  beschreibt  Delisle;^^)  örtlich  bestimmbar  ist  nnr 
OBK,  dafe  nach  Antun  gehört.  Uns  dttrfte  dagegen  angehen,  dafs  ein  Sakra- 
mentar  den  Schlafs  des  Prologs  der  Lex  Salica  bietet;  auch  der  ebendort 
|(abUäerte  merowin^sche  E^alender  ans  einer  Reichenaner  Handschrift  mnfs 
wenigstens  «rwfthnt  werden. 

Mit  den   Urkk,  hat  man  sich  dies  Jahr  nicht  beschäftigt;*^)  wohl  aber 
nit  einer  ganz  verwandten  Chittnng  von  Überresten,  den  Briefen.    Gnnd- 
laeh^^)  hat  die  48  Briefe  enthaltende  Sammlang  der  Epistolae  Aostrasiacae 
in  önem  Codex  Nazarianns  der  Palatino- Vaticana  genauer  untersncht  und 
ist  zn  dem  Besnltat  gekommen,  dalls  dieselbe  585  in  Metz  zusammengestellt 
ist,  wohl  zn  dem  Zweck  ein  zum  Unterricht  in  der  ars  dictandi  brauchbares 
Torbfld  zn  bieten.     Sie  zerMt  in  2  Teile,  deren  erster  sich  wieder  in  4 
Gruppen  gliedert,  bei  welchen  die  Mittelpunkte  bilden  1)  Erzbischof  Remigius 
von  Bdms,  2)  Erzbischof  Nicetius  tou  Trier,  3)  die  Stadt  Metz,   4)  König 
Theodebert,  Theodebald  und  Königin  Brunhild.     Der  2.  Teil  gruppiert  sich 
«B  Ghildebert  IL  und  betrifft  die  Verhandlungen  mit  Kaiser  Mauricius.    Alle 
Briefe   gehören  Austrasien   an.    Bei   dieser  Grelegenheit   will  Oundlach  aus 
einem  Brief  des  Remigius  den  Mangels  weiterer  Stützen  doch  recht  bedenk- 
liehen SchlulSs  ziehen,  dafs  ChlodoYCch  mit  seinem  Volke  bereits  dem  Christen- 
anhing,  als  er  zur  Eroberung  des  römischen  Reiches  in  GaUien  auszog« 
Zu  den  Bechtsquellen*'')  gehören  auch   die  Ganones   der  fränkischen 
Darttber  wer  dieselben  zusammenstellte,  berichtet  die  Adnotatio  de 
sjiodis;  Lippert'^)  fahrt  nun  den  Nachweis,  dafs  alle  Angaben  der  letzteren 
aber  die  Urheber  der  Ganones  vollkommen  apokryph  sind,  entnommen  ein- 
fach aus  den  Unterschriften  der  GoUectio  Andegavensis. 

Quellen  und  Quellenkritik,  Unter  den  Quellen  wird  immer  noch 
Gregor  von  Tours  mit  Vorliebe  behandelt  Recht  wertvoll  ist  die  Unter- 
aaehong  Kurths'^)  über  die  Quellen,  auf  die  sich  Gregor  bei  der  Gresch. 
Chk^doveehs  stützt  Es  sind:  1)  Annalen  und  zwar  Annales  Turonenses,  die  aus 
der  Kirche  von  Tours  stammen.  Aus  ihnen  rühren  namentlich  die  chrono- 
lopachen  Angaben  her.  2)  Ghroniken  und  zwar  eine  burgundische  Ghronik, 
aus  der  sowohl  Gregor  wie  Marius  von  Avenches  schöpfen.  3)  Die  Vita 
Bemigii,  aber  eine  filtere  als  die  uns  erhaltene.  Aus  ihr  stammt  die  Ali^ 
nannenschlacht,  die  Bekehrung,  die  Geschichte  vom  Krug  zu  Soissons.  4)  Die 
Vita  Maxentii,  ebenfalls  eine  ältere  als  die  auf  uns  gekommenen.  Es  dürfen 
daher  unsere  Viten  des  Remigius  und  Maxentius  nicht  zur  Ergänzung  Gregors 
beoatzt  werden.  5)  Kirchliche  Erzählungen,  besonders  beim  Westgotenkrieg. 
€)  Volkstümliche  Epen  über  Ghlodovech,  vor  allem  beim  Burgunderkrieg  und 
bd  der  Vereinigung  der  fränkischen  Stämme.  Gregor  nimmt  seine  Quellen 
\  ohne  Kontrolle   an,  aber  er  hat  die  einzelnen  Ereignisse  chronologisch  ge- 

ofdn^;   es  ist  daher  an  der  von  ihm  gelieferten  Reihenfolge  der  Begeben- 
bdtea  festzuhalten.     V7egen  der  verschiedenen  Quellen,   aus  denen  Gregor 
)        Khöpfte,  zeigt  das  Bild  Ghlodovechs  bei  ihm  Widersprüche. 

Auch   die    zweitwichtigste   QueUe  für  Merowingergeschichte,  Fredegar, 


mit  d.  l887*enclQeiieBen  Qegensclirifteii  JB.  1887,  n,  13'®  bMpTochen.  —  24) 
IffliBle    "Uhnoire   mar   d'aocieiM  aacnmenturea:    M6m.  Acad.  Inscr.  32,  L     S.   67 — 423. 

iieik  wuDst  25)  MeroTisgiiche  Urkk.  enthalt  d.  Gaitolaire  de  St-Giilais  (s.  u.  §  13^.) 

"Sßiw!  OundlBch^f  Dio  Ssmmlang  d.  Epistolae  Anstnaiacae:  NA.  13,  S.  365 — 87.  — 
^1  ({  A9\T.A^B»  Aiam-  ed«  Lehmann.  —  28)  W.  Lippert,  Die  Yer&aaenGhaft  d.  Ganonen 
poL^r  J^«Sieii    a.    5.    u.   6.  Jh.:  NA.  14,  S.  8—58.  -  2»)  G.  Kurth,  Lei  aoiroM 


JI 4  ^^*    Merowinger.    Walther  Sehultse. 

liegt  nun  in  der  neuen  Monamentenaasgabe'<^)  vor.  Über  die  Entstehangs- 
zeit  urteilt  Kr u seh  in  Übereinstimmung  mit  seinen  früheren  Ansfflhmngen 
folgendermafsen.  Der  erste  Bearbeiter,  ein  Burgunder  in  Avenches,  schrieb 
613;  er  benutzte  burgundische  Annalen  bis  602/3,  denen  er  dann  eine  Fort- 
setzung hinzufügte,  während  er  voranstellte  den  über  generationis  und  einen 
Auszug  aus  Hieronymus  und  Idatius.  Der  2.  Bearbeiter,  ebenfalls  Burgunder, 
führte  642  das  Werk  bis  auf  seine  Zeit  fort,  und  setzte  einen  Auszug  aus 
Gregor  hinzu.  Der  3.  Bearbeiter,  ein  Austrasier,  fügte  658  verschiedene 
Ergänzungen  bei.  In  der  späteren  Fortsetzung  des  Fredegar  sind  ebenfalls 
drei  Teile  auseinanderzuhalten:  c.  1 — 17,  c.  18  —  33,  c.  34 — 54,  geschrieben 
736,  751  und  768.  Unter  den  Hss.  unterscheidet  Krusch  5  Gattungen,  doch 
folgt  er  bei  Konstituierung  des  Textes  so  gut  ine  ausschliefslich  dem  Cod.  1. 
(Paris,  lat.  10910).  Als  Anhan|^  zum  Fredegar  giebt  er  die  Historia  Daretis 
Frigii  de  Origine  Francomm,  geschrieben  auf  Veranlassung  des  Onkels 
Pippins,  und  die  Gesta  Theoderici,  drei  wertlose  Viten  aus  dem  12.  Jh. 
Darauf  folgt  dann  die  dritte  wichtige  Quelle  für  Merowingergeschichte,  die 
Gesta  Francomm  oder  wie  sie  fortan  mit  Krusch  zu  nennen  sind,  der  Liber 
Historiae  Francomm.  Der  Vf.  war  ein  Neustrier,  lebte  in  der  Diöcese 
Ronen-,  er  schrieb  727.  Im  Gegensatz  zu  Ranke '^)  bestreitet  Kr.  den 
selbständigen  Wert  der  Historia:  sie  ist  einfach  aus  Gregor  ausgeschrieben; 
was  nicht  aus  Gregor  stammt  —  zum  groben  Teil  rührt  dies  ans  Gedichten 
her  —  ist  meistens  falsch.  Eine  Überarbeitung  (Recension  B)  erfuhr  das 
Werk  vor  736  durch  einen  Austrasier;  er  fügte  weitere  Ergänzungen  aus 
Gr^or  zu.  Diesen  Chroniken  hat  Kr.  noch  diejenigen  Heiligenleben  an- 
gefügt, die  Angehörige  des  merowingischen  Königshauses  betrefifen;  es  sind 
folgende:  1)  Passio  s.  Sigismundi  regis.  Yerfalst  am  Anfang  des  8.  Jh., 
benutzt  aufser  den  schriftlichen  Quellen  die  Klostertradition.  2)  Vita  s. 
Chrothildis.  Kaum  vor  dem  10.  Jh.,  stammt  fast  ganz  aus  der  Historia 
Francornm.  3)  Vita  s.  Ghlodovaldi.  2  Viten;  eine  (von  Monod  für  gleich- 
zeitig gehaltene)  aus  dem  9.  oder  10.  Jh.,  benutzt  die  Historia  Francomm, 
ist  im  übrigen  unglaubhaft;  die  andere  ist  wörtlich  aus  Gregor  abgeschrieben 
(bei  Kr.  nicht  abgedmckt).  4)  De  vita  s.  Radegundis  libri  H.  Die  ältere 
Biographie  rührt  von  Venantius  Fortunatus  her;  die  zweite  ist  nach  600  bei 
der  Translation  von  der  Baudonivia  verfafst  5)  Gesta  Dagobert!  I.  regis 
Francomm '<)^)  geschrieben  zwischen  800  und  835  von  einem  Mönch  aus 
S.  Denis;  benutzt  besonders  die  Historia  Francomm,  aufserdem  noch  andere 
Quellen,  damnter  viele  falsche  Urkk.  6)  Vita  s.  Amnlfi.  2  Viten:  die  ältere 
von  einem  mit  Arnulf  bekannten  Metzer  Mönch;  die  jüngere  Biographie  ist 
aus  der  ersten  geschöpft  und  wertlos.  7)  Vita  s.  Geretmdis.  Verfaist  von 
einem  gleichzeitigen  Mönch  um  670.  Daran  sind  Wunder  geschlossen,  ge- 
schrieben um  700  mit  einer  Fortsetzung  von  783.  Der  Text  zeigt  drei 
Recensionen.  8)  Vita  s.  Bathildis.  2  Recensionen:  die  ältere  von  einem 
gleichzeitigen  Autor  in  Cala  verfabt,  wurde  zur  Zeit  Karls  des  Grofsen 
stilistisch  und  sachlich  überarbeitet.  9)  Vita  Dagoberti  UL  regis  Francomm. 
Geschrieben  wohl  im  11.  Jh.;  gänzlich  wertlos.  Den  Schluis  des  Bandes 
machen  sorgsame  Register  und  eine  Untersuchung  über  die  Regiemngsjahre 
der  Frankenkönige  aus.  —  Auch  von  Abels  Übersetzung  des  Fred^ar  und 


de  VhJMt  de  CIotu  dans  Gr^ire  de  Tonn.:  BQH.  44,  8.  385—447.  —  30)  Sciiptoiw 
Berum  HeioTingicftram.  T.  II.  Fredegarii  et  aliorum  chronica.  Yitae  Banctomiiu  Edidit 
Br.  KruBch.    (Monom.  Genn.  Hiit)  Hannoyer,  Habn.   4».    YIIl,  579  S.    30«)  JB.  1883,  II, 


{.  12.    Herowinger.    Walther  Schnitze.  11,5 

der  Historia  Francomm  liegt  die  dritte  Auflage^  ^)  vor;  es  konnte  bei  der- 
selben bereits  die  Ausgabe  der  M6H.  benutzt  werden.  Die  Übersetzung  ent- 
halt anfeer  diesen  Cbroniken  noch:  1)  das  Leben  des  Columban.  2)  Das 
Leben  des  Leodegar  von  Antun.  3)  Auszüge  aus  der  Biographie  des  Arnulf 
TOD  Metz,  4)  der  Königin  Bathilde,  5)  des  Eügius  Ton  Noyon. 

Von  Venantius  Portunatus  liegt  wenigstens  eine  neue,  recht  gute 
fransOsische  Obersetzung^^)  vor,  in  der  freilich  einige  Stücke  fehlen-,  der 
Übersetzer  hat  sich  zugleich  bemüht,  den  Text  zu  verbessern.  Freilich  müssen 
wir  in  Zukunft,  wenn  wir  Nisard'^)  trauen  dürfen,  dem  Fortunatus  gerade 
die  bedeutendsten  Gedichte  absprechen:  mit  der  Artachis  und  dem  Gedicht 
über  den  Untergang  des  Thüringerreiches  hat  Yenantius  gar  nichts  zu  thnn, 
beide  sind  volles  Eigentum  der  Radegnnde;  das  Gedicht  über  die  Galswintha 
ist  TOD  Badegunde  bedeutend  beeinflnfst,  ihr  werden  die  Schönheiten  in  dem 
Gedichte  verdankt  Nisard  kommt  zu  diesem  überraschenden,  aber  leider 
Dicbt  überzeugenden  Ergebnisse  nur  auf  Grund  ganz  allgemeiner  Erwägungen, 
Ton  irgend  welchen  positiven  Beweisen  sieht  er  ganz  ab.  Man  wird  wohl 
tacli  noch  in  Zukunft  an  der  Autorschaft  des  Yenantius  festhalten  dürfen. 
Eine  Kollation  des  Carmen  ü.  2  von  Yenantius  aus  einem  Codex  Bemensis 
455  giebt  Manitius'^)  zusammen  mit  Bemerkungen  über  das  Fortleben  des 
Dichters  im  MA.  —  Wie  von  Yenantius  ist  auch  von  dem  uns  freilich  kaum 
sekoD  angehenden  Sidonius  Apollinaris  eine  neue  ganz  leidliche,  französische 
Übersetzung'^)  zu  erwähnen. 

Weniger  haben  die  merowingischen  Heiligenleben  Interesse  erregt.  Neu 
ufgefimden  (in  dem  Codex  Aug.  CLXIY.  der  Bibliothek  Karlsruhe)  ist  ein 
Ge(Ücht  zum  Preise  des  hl.  Audoen  von  Rouen,'^)  wahrscheinlich  von  seinem 
Ntchfolger  Ansbert  verfafet  Die  Yita  Melanii,  von  der  ein  anderer  Codex 
derselben  Bibliothek  eine  ältere  Fassung  als  die  der  Bollandisten  bietet, 
batLippert'^  untersucht;  sie  kann  nicht  vor  dem  9.  Jh. entstanden  sein.'^*'^) 

Einzelforschung.  Yor  allem  hat  sich  im  Berichtsjahre  die  Auf- 
merksamkeit den  Beziehungen  des  Prankenreiches  zu  den  auswärtigen 
Mächten  zugewendet.  Die  Yerbindungen  mit  Bjrzanz  behandelt  ausführlich 
Gasquet.^0)  Er  hat  das  Bestreben,  möglichst  zu  originellen  Auffassungen 
Ober  oft  behandelte  Fragen  zu  kommen,  was  ihm  bei  seiner  Yertrautheit  mit 
den  Qaellen  und  der  Litteratur  auch  mehrfieush  gelingt,  während  ihm  freilich 
andererseits  auch  sehr  viele  Inexaktheiten  unterlaufen.  Childerich  handelt 
nach  ihm  in  seiner  Stellung  als  Magister  militiae;  zwischen  den  fränkischen 
Königen  und  dem  Kaiser  findet  eine  Art  Adoption  statt;  die  dem  Chlodovech 


17*".  --  80%)  Vgl.  JB.  1886,  U,  15^.  —  81)  Die  Chronik  Fredegan  n.  d.  Fnnkenkönige, 
i  LebflubeadmibaDgen  d.  Abtes  Columban,  d.  Bischöfe  Arnulf,  Leodegar  a.  Bligias,  d. 
Kdugia  Balthüde  flberMtst  ▼.  Otto  Abel.  3.  nea  bearb.  Auflage  t.  W.  Wattenba  eh.  = 
Die  Gewhichtwhreiber  d.  deotKhen  Vorseit  2.  Geaamtausgabe  Bd.  11.  7.  Jh.  Bd.  8. 
Uiling,  Djk.  XXY,  187  S.  —  82)  Ansone.  Tiadoction  par  E.  F.  Corpet.  Sidoine 
Apollisaiie.  Traductioii  par  £.  Barr  et  Yenanee  Fortnnat  Tradnction  par  Ch.  Niiard.  = 
(^•0>ctio&  des  anteors  Latins  arec  la  tradnction  en  fran^aia  pabl.  aoaa  la  direction  de 
Kiorf.  Paria,  Finnin  Didot  VI,  197  +  804  +  296  8.  IfRO.  70/2  PAL.]|  83)  Ch.  Ni- 
»rd.  Des  poeriea  de  aainte  Badegonde  attribn^  jasqa'ici  EFortnnat:  BH.  37,  S.  48—57. 
*~  S4)  K.  Manitina,  Bemerkungen  an  Terschiedenen  Quellenschriften.  II.  Zu  Yenantiua 
r«rtnataa:  KA.  13,  8.  634/5.  —  85)8.  o.  K.  32.  —  86)  W.  Wattenbach,  Ein  gleich- 
tfitigas  Gedicht  b.  Preise  d.  heiligen  Audoenus:  KA.  14,  8.  171/2.  —  87)  Lippert,  s.  o. 
K.  28.  —  88)  X  Schmitz,  Die  Monchsregel  u.  d.  Liber  poenitentialis  d.  Columba:  ARKR. 
—  39)  X  1<*  Yanderkindere,  8nr  la  dilatura  dans  lea  textes  francs:  BuUAcBelg. 
^'-  2.    Nur  Ankflsdigmig  d.  Abhandlung,  d.  yollstandig   in  d.  mir  nicht  zagänglichen  Möm. 


11,6  §  12-    Herovinger.    Waltker  Schul tie. 

verliehenen  Titel  Patricias  nnd  Konsul  sind  von  einander  zu  scheiden.  Dafis 
Theodebert  eigene  Münzen  schlägt,  geschieht  nicht  auf  Grand  eines  Vertrags, 
sondern  gegen  die  Verträge;  doch  bleibt  sein  Versach,  sich  von  der  byzan- 
tinischen Münzhoheit  zu  befreien,  ganz  vereinzelt:  die  byzantinische  Prägang 
ist  in  Gallien  nie  anterbrochen.  Kaiser  Maaritins  hat  den  Gondobad  sub- 
ventioniert, und  die  zahlreichen  Münzen  mit  dem  Bild  des  Mauritius  stehen 
mit  der  Expedition  Gundobads  in  der  That  in  einem  gewissen  Zusammen- 
hang. Auch  in  der  Streitfrage  über  Vir  Inl.  ergreift  Gasquet  Partei;  er 
entscheidet  sich  für  vir  inluster:  dieser  Titel  gebe  den  fränkischen  Königen 
einen  Platz  unter  den  hohen  Würdenträgem  des  Kaiserreichs.  —  Die  Be- 
ziehungen der  Franken  zu  den  Alamannen  hat  Cougny^^)  zum  G^enstand 
der  Untersuchung  gemacht>^a) 

Unter  den  einzelnen  Personen  der  merowingischen  Periode  hat  von 
jeher  Chlodovech  ein  besonderes  psychologisches  Interesse  erregt.  Sein 
neuester  Biograph^')  sucht  ihn  durchaus  zu  verteidigen:  seine  Grausamkeit 
gegen  seine  Mitfürsten  sei  nicht  genügend  beglaubigt;  im  übrigen  dienten  ihm 
die  damals  herrschenden  Sitten  zur  Entschuldigung.  Über  Badegunde  hat 
Dümmler^^)  eine  kurze  zusammenfassende  Darstellung  gegeben;  auch  von 
katholischer  Seite^^)  liegt  eine  Arbeit  über  sie  vor.  Sonst  hat  noch  Gundo- 
bald^^a)  der  bekannte  Prätendent  Behandlung  gefunden.^^^) 

Übergehend  zur  Geschichte  einzelner  Landesteile,  ist  zu  erwähnen, 
dafs  sich  eine  Kontroverse  darüber  entsponnen  hat,  ob  im  heutigen  Belgien 
die  Ripuarier  mehr  Wohnsitze  gehabt  haben  oder  die  Salier:  fOr  ersteres  tritt 
Bequet,^^)  für  letzteres  Wauters^<^)  ein.  Blad6^7)  setzt  seine  Stadien 
über  die  Schicksale  der  Gascogne  unter  den  Merowingem  fort.^^) 

Dci/rsteilv/ng.  Allgemeine  und  politische  Geschichte.  Von 
zwei  Seiten  ^^)  liegt  eine  Gesamtdarstellung  der  merowingischen  Geschichte 
vor:  eine  französische  —  mir I  unzugängliche  —  von  Fav^^^)  und  eine 
deutsche  von  Dahn.^^)  Letzterer  behandelt  nicht  nur  die  äufsere,  sondern 
auch  die  innere  Geschichte,  allerdings  mit  Ausnahme  von  Wissenschaft, 
Litteratur  und  Kunst.    Dies  Werk  kann  weit  mehr  als  die  Urgeschichte^^*) 


Ac  Belg.  eracheinen  sollte.  —  40)  A.  Gasquet,  £tadea  Bysantinea.  L'empire  bysantin  et 
la  Monarcbie  franqne.  Paria,  Hachette.  XII,  484  S.  fr.  10.  |[Earth.  Polybiblion  XXIX, 
165/6  tadelnd.  Liyre  IX,  58a.]|  Vgl.  n.  §lSi<>'.  —  41)  Congny,  Fnmcs  et  Alttmana 
an  VI«  flUde:  M6m.  Soc.  Sciences  moraleB,  Lettres  et  Art«  de  Seine  et  (Hae.  16.  Mir  anso- 
ganglich.  —  41*)  X  ^*  Tamaasia,  Longobardi,  FrancM  e  GhieBa  fino  ai  tempi  di  re  Liat- 
prando.  Bologna,  Zanicbelli.  208  S.  —  42)  V.  Canet,  Glons  et  loa  originea  de  la  Franoe 
chr6tienne.  |[RQH.  44,  298.]|  —  43)  Dümmler,  Badegunde:  ABB.  27,  S.  114/6.  ~ 
44)  X  P-  FfiTal,  Sainte  Badegonde  et  son  temps:  B.  Monde  Cathol.  —  44*)  X  Deaasara, 
La  conapiration  de  Gondowald.  B^dt  dea  tempa  m^rofinglena  dans  la  Gaule  m^dionale: 
M6m.  Soc.  Arch^l.  da  Midi  de  la  France  1886/7.  1887.  Mir  onaoganglich.  ^  44b)  X 
B.  Schwemer,  Chlodwigs  Alamannenaieg.  Vortrag:  Ber.  d.  freien  dt  HochstiftB.  NF.  4, 
S.  137 — 41.  —  45)  A.  Beqaet,  La  Belgiqae  ayant  et  pendant  les  inyaaions  dee  Franca:  Ann. 
Soc  ArchtoL  de  Namor.  17.  —  46)  A.  Waaters,  A  propos  d'an  noayeaa  Systeme  hiatori- 
qae  reUtif  k  r^tablissement  dea  Francs  en  Belgiqae:  BalL  Ac.  Belg.  3.  S^r.  15,  S.  991/5. 
—  47)  B lad 6,  La  Gascogne  sooa  les  roia  m6roTingiens.  Suite.  561—627:  B.  de  TAgenaia 
livr.  7,  8.  Mir  unzagängliclL  —  48)  X  Suchet,  Les  po&tes  latins  ä  Lazeoil  da  YI«  aa 
X«  sidcle:  Ac.  de  Be6an9on  1887.  —  49)  (§  11)  G ata  che,  Deutsche  Gesch.  —  &0) 
Fay6,  L'empire  dea  Franca  depuis  sa  fondation  jusqu'ä  aon  d^membrement  Lirre  IL  Lea 
temps  m^ronngiens.  Amiens,  Delattre-Lenoel.  195  S.  Eztrait  de  Ja  BSoc  dea  ^tudea  hiatori- 
qaes.  —  51)  F.  Dahn,  Deutsche  Gesch.  Bd.  L  HSlfte  2.  (Bii  a.  814).  Begiater. 
(=:  Gesch.  d.  europäischen  Staaten.  Herg.  t.  A.  H.  L.  Heeren,  F.  A.  ükert  a.  W.  t.  Qiese- 
brecht.)  Gotha,  F.  A.  Perthes.  XXIU,  751  +  54.  S.  [[Inhaltlich,  wenn  auch  nicht  Salaerlich 
giebt  eine  Becension  über  Dahn  Sichel:  GGA.  433— 46.  ^  GBl.  1888  N.  33  Sp.   1101/4; 


§  12.    KerotriAger.    Waltker  Schaltse.  JJ,? 

toettMii  Yl  auf  ^vifisenschaftliche  Bedeatang  Ansprach  erheben,^^^)  nnd  wetin 
ucii  kcmesirega  abschlieÜBend,  wird  es  doch  unter  den  bis  jetzt  vorhandenen 
GfwmtdaTstellungen  so  ziemlich  den  ersten  Platz  einnehmen;  mit  Ldtterator, 
ibgesebeii  Tiell^cht  Ton  der  neaesten,^^^)  und  Quellen  ist  der  Yf.  voll- 
kommen  Tertraat.  Den  Ausgangspunkt  der  merowingischen  Macht  erblickt 
er  in  dem  germanischen  Gaukönigtum  über  einen  salischen  Gau,  das  dann 
lUmiUich  zum  YolkskOoigtum  und  zum  Beichskönigtum  erwächst  Chlodo- 
ntk  handelt  mehr  aus  schlauem  und  kräftigem  Instinkt,  als  aus  politischer 
Dokweise.  In  den  Brnderkriegen  wird  das  Königtum,  das  auf  den  guten 
Willen  des  Dienstadels  angewiesen  ist,  erheblich  geschwächt;  die  Gremein- 
teien  Teilieren  ihre  wirtschaftliche  Selbständigkeit.  Brunhild  vor  allem 
bekämpft  das  Streben  des  Dienstadels,  dem  Königtum  über  den  Kopf  zu 
wi^iaen,  Tertritt  den  Gedanken  der  Einheit  des  Reichs  gegenüber  dem 
prifatreditlichen  Begriff.  Unter  Chlotachar  IL  stehen  sich  Königtum  und 
Dienstadel  fast  gleich  stark  gegentlber  Dagobert  kräftigt  das  Königtum 
meiklich;  seine  Nachfolger  aber  erliegen  den  von  den  Hausmeiem  geführten 
Yomehmen.  Die  Darstellung  der  Yer&ssung  durch  Dahn  steht  in  aus- 
giesprodienem  Gegensatz,  einmal  zu  der  deutschen  juristischen  Richtung 
(Sohm-Schröder-Sickel),  sodann  zu  der  neueren  französischen  Forschung 
^ahibeck-Fustel  de  Goulanges) ;  er  knflpft  am  meisten  an  Waitz  an,  doch  macht 
sich  gerade  hier  mehrfieu^  der  prinzipielle  Fehler  geltend,  dafs  Dahn  Mero- 
wing^^  nnd  Karolingerzeit  als  eine  Einheit  ansieht  Er  tritt  entschieden 
daf&r  dn,  dab  das  merowingische  Königtum  in  seinen  Grundlagen  germanisch 
ffit;  selbst  das  absolutistische  ist  nicht  überall  auf  imperatorische  Elemente 
zuUckzolÜhren,  sondern  vielfieMsh  nur  eine  Yerwilderung  des  germanischen 
Königtoma.  Gegen  Willkür  der  Krone  steht  Willkür  des  Adels,  aber  beides 
ist  nicht  Bechtszustand.  Der  König  ernennt  sämtliche  Staatsbeamte, 
aber  nicht  die  Yorsteher  der  römischen  Stadtgemeinden  und  der  germanischen 
Landgemeinden.  Es  giebt  keinen  Gegensatz  von  Königsrecht  und  Yolks- 
leeht^  wohl  aber  existiert  ein  fränkisches  Beichsrecht,  nur  dafs  die  Dnrch- 
fthning  desselben  in  den  kleineren  Yerbänden  mangelhaft  ist.  Auch  das 
Ho%ericht  urteilt  nicht  nach  Billigkeit,  sondern  nach  Beichsrecht  An  ein 
Bodenregal  des  Königs  über  alles  fränkische  Land  oder  alles  eroberte  Land 
ist  nicht  zn  denken. 

Innere  und  Kulturgeschichte.  Auf  dem  Gebiet  der  inneren 
Koltur^*)  ist  nur  anzuführen  eine  Arbeit  über  die  Stellung  der  Frau  in  der 
Merowingerzeit,  insbesondere  über  die  Ehe.^'*)  Besonders  wird  scharf  be- 
tont, dals  der  rechtlich  bindende  Kontrakt  nicht  in  der  Hochzeit,  sondern 
in  der  Yerlobung  liegt;  die  Hochzeit  ist  nichts  weiter  als  die  Ausführung 
der  Yerlobnng.  Die  Ehe  wird  nicht  begründet  durch  den  Segen  der  Kirche. 
Terboten  ist  nur  die  Heirat  zwischen  Bruder  und  Schwester;  erst  mit  Mühe 
setzt  die  Kirche  weitere  Yerwandtschaftsverbote  durch.  Die  Witwe  darf 
wieder  heiraten.     Die  Scheidung  einer  Ehe   ist  leicht  zu  erreichen.    Auch 


HZ.  (VF.]  26,  1,  109  (W.  Bernhardi).]!  —  51«)  S.  JB.  1888,  H,  20««,  1884,  H,  IS», 
1885,  n,  15'',  1886  y  U,  16».  —  hV»)  KamentUcli  ist  hier  seine  Darstellung  weit  nnab- 
Uipgar  T.  Qngcr  t.  Tours.  —  51«)  lituigeUiafte  Bekanntschaft  mit  d.  neuesten  Arbeiten 
mgt  mck  X.  B.  bei  d.  A  lamannenschlacht,  d.  Aufstand  Gnndobalda,  dem  Titel  yir  inl.  —  52) 

X^  LMmpreehtf   Beeht  n.  Wirtschaft  i.  Frankenaeit,  in:  Skizzen  z.   rheinischen  Gesch. 

8.  iS—ei.     Leipsigf    Dürr.     1887.     |[0B1.    1888,    1104/6,    t.    P[flagk]    HFarttung.]! 

iMmek  0.  Aofratses   aas  d.  Hist  Taschenbuch  (JB.  1888,  II,   21^]  ohne  d.  dortigen  An- 

makaagea.   &2*}    ^'   ^^i^^orkindere,   La  condition  de  la  femme  et  le  mariage  k 


n,8  §  li*    Merowioger.    Walther  Schnitze. 

aber   die  Entftlhrnng,   die  Mitgift,   die  Morgengabe   wd   mancherlei   bei- 
gebracht 

Verfassung.  Daus  die  Anziehungskraft  der  merowingiachen  Yer- 
fassong  ganz  unverwüstlich  ist,  findet  darin  seinen  Ausdruck,  dafs  schon 
wieder  von  zwei  Gesamtdarstellungen  zu  berichten  ist.  Sehr  viel  Neues 
und  Originelles  bietet  Fustel  de  Goulanges,^')  der  jetzt  seine  An- 
schauungen in  klarer  und  fesselnder  Darlegung  zusammenhängend  vorgetragen 
hat;  sein  Werk  kann  als  piäce  de  rdsistance  des  Berichtsjahres  gelten,  zn 
dem  notgedrungen  auch  Ref.  Stellung  nehmen  mub.  In  vielen  Punkten 
stimmt  F.  hinsichtlich  des  vollkommenen  königlichen  Absolutismus  mit  Fahl- 
beck^^)  überein,  nur  dafs  er  ihm  eine  andere  Erklärung  giebt.  Das  König- 
tum ist  die  einzige  legale  öffentliche  Institution;  es  ist  rein  erblich,  neben 
ihm  steht  kein  Adel  und  keine  Adelsprivilegien,  kein  Volk  im  politisphen 
Sinne  und  keine  Yolksversammlung.  Wohl  giebt  es  Yersanmilungen  der 
GroÜBen,  aber  es  nehmen  an  ihnen  nur  die  königlichen  Beamten  teil,  sie 
treten  zusammen  auf  königliche  Berufung.  Yom  König  vollkommen  abhängig 
ist  auch  die  Kirche,  deren  Macht  aber  im  übrigen  dadurch  nicht  gemindert, 
sondern  vermehrt  wird.  In  der  Gesetzgebung  ist  der  König  theoretisch 
unbeschränkt.  Ebenso  giebt  es  prinzipiell  keine  Jurisdiktion  des  Yolkes, 
sondern  nur  eine  solche  des  Königs  und  seiner  Beamten,  was  freilich  nicht 
ausschliefst,  dafs  in  der  Praxis  die  Optimaten  öfter  als  der  König,  die 
Bachimburgen  öfter  als  der  Graf  richten.  Im  übrigen  hält  F.  hinsichtlich 
der  Gerichtsverfassung  durchaus  an  seinen  früheren  Ansichten^^)  fest  Die 
ganze  Yerwaltung  dependirt  vom  König;  Centrum  für  sie  ist  das  Palatium, 
das  zugleich  auch  den  Hof  des  Königs  bildet.  Der  Maior  domus  steht  an 
der  Spitze  des  Palatium,  dadurch  auch  an  der  der  Yerwaltung:  seine  Funktionen 
sind  unbeschränkt  und  unbegrenzt  Die  administrativen  Bezirke  sind  die 
Städte  d.  h.  die  alten  gallischen  und  gallisch-  römischen  pagi,  die  mit  den 
germanischen  Grauen  nichts  zu  thun  haben;  es  giebt  keine  Hundertschaft  und 
keine  Hundertschaftsversammlung.  Graf  und  Herzog  knüpfen  direkt  an  den 
römischen  comes  und  dux  an;  auch  der  centenarius  ist  kein  Yolksbeamter, 
sondern  wird  vom  Grafen  ernannt  Die  römischen  Steuern  bleiben  un- 
verändert, werden  auch  von  den  Franken  bezahlt,  wenn  auch  freUich  in  der 
Praxis  viele  Exemtionen  bestehen.  Auch  betreffs  der  militärischen  Organi- 
sation haben  die  Franken  den  römischen  Institutionen  keinen  eigenen  Zug 
hinzugefügt.  Zu  dreiviertel  ist  das  absolute  fränkische  Königtum  die  ein- 
fache Fortsetzung  des  römischen  Kaisertums  des  4.  Jh.  in  Gallien;  besonders 
gilt  dies  vom  Hof,  der  Yerwaltung,  der  Steuerverfassung,  der  Genchts- 
organisation.  Es  giebt  keinen  langen  Streit  der  Grofsen  mit  dem  König: 
der  Yertrag  von  Andelot  ist  nicht  ein  Yertrag  des  Königs  mit  den  Greisen, 
sondern  ein  Yertrag  zwischen  zwei  Königen;  bei  den  Kämpfen  unter  Bmn- 
hild  handelt  es  sich  nur  um  persönliche  Konflikte;  das  Edikt  von  614  be- 
gründet nicht  ein  neues  Begiment,  enthält  keine  politischen  Konzessionen, 
sondern  unterdrückt  nur  eine  Beihe  von  Mifsbräuchen  der  Grofsen.  Alle 
diese  Besultate  gewinnt  F.  in  sehr  scharfer,  manchmal  die  Grenze  des 
wissenschaftlich  Erlaubten  hart  streifender  Polemik  gegen  die  deutschen 
Forscher,  wie  er  behauptet,  auf  Grund  vorurteilsfreier  Quelleninterpretation. 


r^oqae  mdroTingienne :  Ball.  Ac.  Belg.  8.  S^.  15,  8.  861 — 93.  —  53)  Fnstel  de 
Coalanges,  Histoire  de«  instltatiozis  poUtiqaes  de  rancienne  France.  La  Monarchie  Fnnqae. 
Paris,   Hachette.     U,    654   S.     |[RH.    39,    123/5.]|     —    54)   JB.   1S83,    H,    2t»     -~ 


{  12.    Merowinger.    Walther  Schnitze.  11,9 

Wir  Rauben  im  Gegenteil,  dafs  seine  Interpretation  methodisch  verfehlt  ist. 
Stitt  die  einzelnen   Stellen  im  Zusammenhang  za  untersuchen,  häuft  er  eine 
Masse  berausgerissener  Belege  an,   betrachtet  Angaben   der   verschiedensten 
Oattnngen  als  gleichwertig.    In  seinen  Ansichten  sind  zwei  Punkte  zu  unter- 
sebdden,     einmal     daiüs    er  dem   Königtum    vollkommene    ünumschränktheit 
m^ert,  sodann  dafs  er  alles  aus  den  römischen  Institutionen  ableiten  will. 
Letzteres  dürfte  entschieden   verfehlt   sein  und  auch  den  in  Frankreich  fast 
allgemein   adoptierten  Ansichten  Waitz',    Sohms   oder   Fahlbecks   gegenüber 
eineQ  BAckschritt    bedeuten.     Hinsichtlich    des  Absolutismus,   glauben   wir, 
begeht  er  denselben  Fehler  wie  Fahlbeck,  dafs  er  abusive  Praxis  und  legales 
Beeht  verwechselt.     Dagegen  ist  nicht  zu  leugnen,  dafs  ein  anderer  wichtiger 
Punkt,    seine    Negienmg    eines   prinzipiellen   Gegensatzes   von  Grofsen   und 
EöBigtam    scbon    im  Anfang  des  7.  Jh.,  bis  zu  einem  gewissen  Grade  tlber- 
leogend   ist.  —  Weit   mehr  auf   dem  Boden   der  jetzt   ziemlich  allgemein 
adoptierten  Anschauungen  hält  sich  die  zweite  Darstellung  der  merowingischen 
Terfusung,    die  Glassons.^^)    Er   läTst    sowohl    die  gennanischen  wie  die 
roDuuiischen    wie   die    neuen  Elemente  des  merowingischen  Staates  zu  ihrem 
Bechte  kommen;    WeiterfOhrung   der  Wissenschaft   gewährt   er  höchstens  in 
Detailfragen,  dafOr  ist  sein  Werk  eine  durchaus  auf  der  Höhe  der  Forschung 
stehende  Zosammenfassnng,  die  sich  in  gleicher  Weise  durch  gute  lebendige  Dar- 
stellung wie  durch  reiche  Quellencitate  und  sorgsame  Litteraturnachweisungen 
ausKichnet;    nur    dals  er  Merowinger-  und  Earolingerzeit  als  einheitlich  be- 
trachtet  and    demgemäfs    vereinigt   darstellt,    fährt   ihn   manchmal   zu  Un- 
klarheiten und  Irrtflmem. 

Bei  der  Frage  nach  dem  Charakter  des  merowingischen  Königtums  ist 
es  wichtig  zu  wissen,  ob  neben  dem  König  noch  eine  Volksversammlung 
bestand.  Sickel^^)  leugnet  dies  entschieden.  In  allen  wesentlichen  Punkten 
handelt  der  König,  ohne  dafs  das  Volk  mitwirkt.  Es  giebt  keine  öffentlich- 
rechtliche Volksversammlung;  auch  das  Märzfeld  ist  keine  solche.  Wo  Yer- 
sammlimgen  einzelner  vorkommen,  ist  es  teils  nur  ein  thatsächliches  Handeln 
emrelner,  teils  nur  ein  freiwilliges  Befragen  von  Seiten  des  Königs.  Auch 
die  Optimatenversammlung  besitzt  keine  eigenen  Bechte,  hat  nur  thatsächlichen, 
nicht  rechtlichen  Einflufs;  an  ihr  nehmen  teil  Diener  des  Königs  und 
Bisefadfe;  beide  stehen  unter  dem  König,  nicht  ihm  gegenober.  Das  Volk  be- 
hält das  Yolksgesetz,  aber  die  königliche  Begierung  ist  auf  ihrem  eigenen 
Hemchaftsgebiet  durch  keine  populäre  Schranke  gehemmt,  besitzt  nur  keine 
aOgemeine  Gesetzgebnngsgewalt.  Bei  Heerwesen,  Krieg  und  Frieden,  Gericht, 
Sinem  findet  keine  Mitwirkung  des  Volks  statt.  Im  ganzen  also  steht  auch 
S.  auf  dem  Boden  der  immer  mehr  Geltung  gewinnenden  Theorie  vom 
abaohiten  Königtnm. 

Über  das  Verhältnis  von  Stcuit  und  Kirche  giebt  uns  WeyP®)  eine 
knappe,  aber  ganz  gute  zusammenfassende  Arbeit.  Durchaus  prädominiert  auf 
diesem  Gebiet    die    königliche  Gewalt    Ein   Primat   des   Papstes    wird   im 


9^)  JB.  18S5,  n,  16»;  1886,  II,  18«/»;  1887,  U,  19*»«—»«   —  56)  E.  Glaston,  Eist  da 

4nit  0t  dm  iDMÜtationa   de   U  Frsnce.     II.  äpoque  fnnqoe.     Paris,  Pichon.     XL,   624  S. 

fr,  10,    IfSiekely     G0A.     433—46;    BH.    39,   125/6;    Polybiblion    88,    252/5    sainüich 

lothtt  Moeikennend^V    —    &7)  W.  Sickel,  Die  Merowingiache  Yolkirenammlaog :  MIÖG. 

grp»nnigffM,   2t  ^    ^^^ — ^^^'  —  ^)  ^  Wey],  D.  Irfinkische  StaatBkiTcheniecht  a.  Zeit 

iUenwiager.     Bechtaga»chichtl.  Stadie.    (^  Unteiaachangen  a.  deutachen  Staats-  u.  Bechts- 

imh.'  hrg,  r.  O.  Oierke.      27.)    Brealav,  Xöbner.     80  8.    D.  Bach  ist  gat  als  Zasammen- 

hmBg    (LseibatAiidige  Fonchong  leidet  manchmal  unter  d.  nicht  genttgenden  Yertraatheit 


IlylO  §  13-    KaroliDger.    Hahn. 

Frankenreich  nicht  anerkannt.  Der  König  hat  das  Becht  Konzilien  zu  be- 
rufen, aach  bei  Provinzialsynoden  kann  er  dies  thun,  wenn  auch  letztere  in 
der  Begel  vom  Metropolitan  berufen  werden;  die  Beschlflsse  der  Konzilien 
miterliegen  seiner  Bestätigung;  die  der  Provinzialsynoden  nicht  Bei  der 
Bischofswahl  gestaltet  sich  das  Bestätignngsrecht  des  Königs  in  ein  freies 
Emennnngsrecht  um;  dagegen  greift  er  bei  der  Wahl  der  Äbte  im  allgemeinen 
nicht  ein.  Weiter  besitzt  der  König  ein  allgemeines  kirchenpolitisches  Ge- 
setzgebungsrecht. Auch  die  Geistlichen  mflssen  den  Fidelit&tseid  leisten ,  am 
Gericht  teilnehmen,  Steuer  zahlen;  dagegen  ist  das  gesamte  Kirchenpersonal 
ebenso  wie  die  Kirchenannen  vom  Kriegsdienst  frei.^*) 


§  13. 

Karolinger. 

a  Hahn. 

QtieUen*  Quellen-  und  E8s.verzeichnisse,^)  Zu  Chevaliers^) 
Repertorium  der  biographischen  Quellen  des  MA.  bringt  das  5.  Heft  Nach- 
träge und  Ergänzungen  zum  1.  Bande,  der  1872—86  herausgekommen  ist; 
es  enthält  kurze  Lebensangaben  über  Schriftsteller  Frankreichs  z.  B.  Bonifaz, 
Einhard  u.  a.  m.  und  fügt  in  Bezug  auf  Litteraturangaben  den  meist  älteren 
Arbeiten    des  1.  Teils   auch   neuere   hinzu,   ohne  aber  erschöpfend  zu  sein. 

Die  Herausgabe  der  amtlichen  Hss.-Verzeichnisse  der  Bibl.  Frankreichs 
nimmt  ihren  Fortgang.  Das  Verzeichnis  der  Hss.  von  Kouen  vrird  von 
Omonf*^)  zu  Ende  geführt  und  das  einer  Beihe  anderer  Bibl.  (Dieppe-Mont- 
villiers),  darunter  auch  das  von  H&vre  hinzugefügt  Eine  Übersicht  vor- 
kommender Personen,  Verfasser  und  Stoffe  ist  dem  2.  Bande  fOr  beide  bei- 
gegeben. Die  Schätze  des  Klosters  S.  Wandrille  (Fontenelle)  sind  zum  Teil 
in  Bouen,  der  kostbarste  aber  ist  in  Hävre,  nämlich  No.  332,  die  Chronik 
des  Klosters  in  einer  Hs.  des  9.  Jh.,  von  der  Löwenfeld  eine  Beschreibung 
und  neue  Ausgabe  veranstaltet  hat  Bflcherkataloge  aus  dem  12.  Jh.  von 
verschiedenen  Abteien,  deren  Werke  zerstreut  sind,  unter  denen  sich  aber 
Arbeiten  Bedas  und  auf  karol.  Geschichte  und  Sage  Bezügliches  befimden, 
sind  abgedruckt  In  der  Bibl.  zu  Evreux  (No.  10,  16,  17,  83  u.  s.  w.).  zu 
Alengon  (No.  5,  7,  14  u.  s.  w.)  sind  Werke  Alkuins,  Bedas,  Usnards,  Sma- 
ragdus'  u.  a.  m.  zu  finden.  Die  27.  Bibl.  des  9.  Bandes  mit  2534  Hss.  ge- 
währen für  kar.  Zeit  wenig  Ausbeute.^)    Die  Sammlungen  von  Desnoyers, 


mit  Qaellen  a.  HilÜnnitteln.  —  59)  VerfiRSBnngegeachichtl.  Einfelheiten  s.  n.  §  42;  iosbes. 
Freie  a.  Un&eie  (Koehne,  B eaadon in), Immiuiitat8g6r.y  PriT»trecht u.a.  (Probet,  Arbois 
de  Jabainville),  Branner,  Antmst.  a.  Hanemeier,  ■.  a.  §  13^^*. 

1)  (§  12^  46B1),  Monod,  BibUogr.  —  2)  U.  CbeTalier,  Eöpert  d.  eoiLre.  hiat. 
d.  MA.  Bio-bibliograph.  V.faec.  A — Z.  Complim.  SnppUm.  Par.  Soc.  bibliogr.  kl.  foL 
XX— XLIL  S.  2373/846.  Bd.1:  1872->86.  —  3.4)  Catal.  g6n^.  d.  nucr.  d.  bibl.  pabL  d. 
Fr.  II.  Boaen  (Suite  et  flu),  Bieppe  etc.  bis  Montyillieni  (H.  Omont).  —  T.  IX:  SaKiui  etc. 
—  MirecourL  Paris,  Plön.  U.  XI,  786  8.  IX,  379  8.  12  fr.  Vgl.  JB.  9,  II,  20«;  10,  U,  20«. 
->  5)  X  Cat  d.  mscr.  de  la  bibl  de  l'An6naL  IIL  (H.  Martin).   Par.,  Plön.  616  8.    Tgl.  JB.  9, 


§  13.    Karolinger.    Hahn.  JJ  11 

diruiter   über    50   £Lbs.   and   100   Urkk^  die   der  Nationalbibl.   einverleibt 
loidea  and»  l>esctireibt  Delisle.^)    Sie  sind  ans  der  BibL  von  Tonis  n.  a., 
die  einat  verachlendert  wurden,  hervorgegangen.    Es  befinden  sich  darunter 
Hss.  dea  8.  und  9.  Jh.  fiber  Werke  der  hh.  Aognstin  nnd  Gregor,  des  Alkuin 
imd  dn  Blatt  ans  der  Geschichte  des  Orodns  vom  9.  Jh.  mit  einem  Mono- 
gramm  eines   kOnatlerischen  Priesters.  —  Die  Beschreibung  der  Helmstädter 
BaL  von  O.  v.  Heinemann "Q  ist  von  No.  1001 — 1562  weitergeftihrt  und 
■dt  dnem  Autoren-  nnd  Sachregister  und  einem  solchen  der  Yorbesitzer  ver- 
s^en.     £inige  Hss.  enthalten  Werke  von  Beda,  Alkuin  u.  a.  (No.  1147,  68, 
1243;    1132,    1215,    1305),   femer  Yerse  von  Hartmann,  Notker  in  einem 
Antiphonarimn  des  11.  Jh.,  theologische  Schriften  des  Rhabanus  (No.  1146), 
des  Ado  von  Yienne  (No.  1136)  u.  a.  m.  —  Bücherverzeichnisse  des  Klosters 
Murbach  aus  dem  11.  u.  15.  Jh.  mit  Werken  des  Alkuin,  Rhabanus,  Sma- 
lagdus  veröffentlicht  Both.^)   Marckwald^)  weist  nach,  dads  sie  bereits  ge- 
druckt sind.^<>)   —  Über  MJUichener  Hss.  berichtet  Holder-Egger.^^)    Unter 
doien,  die  ans  dem  El.  Benediktbeuem  stammen,  ist  ein  Evangeliarium  aus 
dem  9.  Jli.,  Beliquienverzeichnisse  des  11.  Jh.,  darunter  eins  über  Beliquien 
von  Fulda,  das  Angaben  über  Willibald,  WiUibrord,  Wiebert  u.  a  m,  macht. 
Unter  den  Hss.  mit  Heiligenleben  befinden  sich  solche  mit  der  pass.  s.  Boni- 
&CÜ,  w.  Waltpnrgis  n.  a.  der  bonifazischen  Zeit.    In  Anmerkungen  giebt  der 
Yf.  Ergänzungen  zu  den  von  Nürnberger  aufgezählten  vv.  Boni&tii.  No.  23846 
entiiftlt  unter  anderem  eine  Interpolation  in  w.  Marini  et  Aniani  über  deren  an- 
gebliclie  Einwanderang  nach  Bayern  und  ein  wertvolles  Fragment  einer  vit. 
Cjrilli  u.  a  m.    Auch  Namenlisten  von  Salzburger  Bischöfen  werden  erwähnt 
—  Der   zur  Förderung  einer  Gesamtausgabe  der  Schriften  des  Bonifaz  un- 
emfldlich  sammelnde  Nürnberger  ^^)  giebt  Bericht  über  seine  Forschungen 
in  den  Bibl.  von  Wflrzburg  und  Fulda    Er  leitet  ihn   ein  mit  einer  Dar- 
legung des  gelehrten  Yerkehrs  von  Bonifaz  und  einer  Angabe  der  von  ihm 
f^annten  und  benutzten  Bücher,  beschreibt  die  auf  Bonifaz  und  seine  Zeit 
bezüglichen  Hss.   der  Würzburger  Bibl.  aus  dem  8.  Jh.  —  Hahn  gegenüber 
bäit   er   an   der  Echtheit  der  Bonifazischen  Predigten  fest  nnd  nimmt  eine 
von  dem  Apostel  benutzte  und  im  8.  Jh.  vorhandene  Homiliensammlung  an. 
Ton   den  von  dem  Märtyrer  nach  Friesland  mitgenommenen  und  bei  seinem 
Tode  zerstreuten  Büchern  sollen  drei  angeblich  noch  in  Fulda  vorhanden  sein. 
Angelsftdisische  Randglossen  einer  Evangelienharmonie  sdlen  von  Bonif.  her- 
rühren,  desgleichen    ein   anderes  Evangeliarium,   das   aber  wahrscheinlicher 
von  Yidrog,  einem  Begleiter  des  Bischofs,  geschrieben  worden  ist.     Gegen  die 
Annahme,  daüs  das  3.  das  mit  des  Apostels  Blut  bespritzte  ist,  hebt  N.  die 
entgegenstehenden    ünwahrscheinlichkeiten   hervor.     Eine   der  von    Caspari 
veröffentlichten    Angnstinschen  Homilien  bringt  er  nach  einer  S.  Galler  Hs. 


Q,  20'.  —  ^)  L.  Deliale,  GoUectionB  da  H.  Jal.  Deraoyen.  Catal.  d.  mscn.  anciens  et  de  Chart 
Si«tiee  Mir  oa  reeoml  bist  d.  XYUI  ■.  por  M.  d.  Fr^yille.  Par.,  Jain.  |[B£Ch.  49, 
i&S/|.]j  V^.  JB.  9,  II,  38^^  (Demoyers  MonogTamin).  —  7)  0.  y.  Heinemann,  D.  Haa. 
d.  hdn.  Bibl.  s.  Wolfoibfittel.  1.  D.  Heimat,  fiai.  IIL  1  Ansicht.  8  Tff.  Schr.-Prob.  i. 
liehtir.  HVolfoibfitt.,  Zwiasler.  4.  280  8.  M.  15,00.  Vgl.  JB.  7,  II,  20^.  9,  II,  19>. 
—  81  F.  W.  B.  Botli,  Z.  dem  Bibl.-K«talog  d.  11.  a.  15.  Jh.  der  Abt.  Mnrbach:  Strala- 
fcng^.  Stad.  ZQSlm.'LoihT.  8,8,  8.  886—42.  —  9)  £.  Marckwald,  Zn  d.  Bibl.-Katalog.  t. 
MtrlmA:  ZQOSh.  42,  NF.  8,8,  8.  388  iL  —  10)  X  Bnach,  Morbacher  Bib]ioih.-B:ataloge : 
CBL  BiUiodLW««.     1888.    Aag.  —  11)  0.   Holder-Egger,  Ana  llfincbn.   Haa:   NA.   13,8 

^  ^j gj^  .  JQ\  A.  NUrnberger,  Ana   d.  litt  Hinterlaaaenachaft  d.  h.  Bonil  u.  d.  h. 

BOnkanL     /Sep.-Abdr.   warn  d.  24.  Ber.  d.  wiaa.  Qeaellach.   Philomath.)   Keilae.  Grayenr.    50  8. 


XI  12  f  13.     Karolinger.     Hahn. 

zum  Abdruck  nnd  schliefst  ein  Verzeichnis  der  besprochenen  Hss.  an.  — 
Derselbe  Vf.i*)  nntersacht  auch  sorgfältig  eine  Würzburger  Hs.  einer 
irischen  Canonensammlung  (Mp.  th.  31).  Nach  alteren  Beurteilem  aus  dem 
Anfang  des  8.  Jh.,  enthält  sie  in  ihrem  1.  Teil  einen  Auszug  aus  der  Wassersch- 
lebenschen  irischen  Sammlung.  Grundzug  ist  eine  Auswahl  von  Autoritäten, 
wie  Ambrosius,  Augustinus  u.  s.  w.;  der  2.  Teil  ist  eine  Zusammenstellung 
von  Synodalcanones  aus  einer  Sanmilung  von  Angers.  Der  3.  Teil  gehört 
zum  1.  und  enthält  Spuren  des  Entstehens  in  Bonif.  Kreisen,  so  durch  die 
in  einer  Beihe  von  Oberschriften  erwähnten  Aldebert  und  Clemens  und 
durch  Stellen,  die  mit  Bonifazischen  Briefen  verwandt  sind;  auch  gehört  die 
Hs.  einer  Sammlung  Würzburger  Schriften  aus  Bonif.  Zeit  an.  Möglich,  nach 
N.  sogar  wahrscheinlich  ist  es,  dafs  auch  die  sog.  irische  Sammlung  von 
Bonif.  verfällst  und  das  von  ihm  einmal  erwähnte  Sentenzenbuch  ist  —  In 
dem  von  Wieland ^^)  herausgegebenen  und  durch  verschiedene  Register 
brauchbarer  gemachten  Verzeichnis  der  ürkk.  und  Privilegien  der  Würzburger 
Hauptkirche  befinden  sich  unter  den  88  kgl.  karol.  solche  von  Karl  d.  GroCsen, 
Ludwig  dem  Frommen  u.  s.  w.  (No.  1 — 16,  90,  94,  110);  auch  werden 
Bischöfe  jener  Zeit  erwähnt.^^***.  —  Drei  von  Delisle  erwähnte  Eissener 
Sakramentare  (D.  1,  2,  3)  werden  von  R.  v.  Nostitz-Rieneck^')  näher 
beschrieben;  die  ersten  beiden  sind  mit  angeblichen  Schriften  des  Bonif.  ver- 
bunden. D.  1,  wahrscheinlich  vom  Ende  des  9.  Jh.,  ist  Vorlage  für  die 
beiden  anderen;  alle  3  aber  sind  wichtig  für  die  Geschichte  der  Veränderungen 
des  gregorianischen  Sakramentars  in  der  karol.  Zeit.  Hier  werden  nun 
einige  Einzelheiten  zu  Binterims  wahrscheinlich  daraus  entnommenen  Stücken 
hinzugefügt.  Unter  dem  Namen  edita  s.  Bonif.  hat  jener  4  Stücke  daraus 
gebracht:  Redemptionsbestimmungen,  am  Ende  des  9.  Jh.  für  dicta  s.  Bonif. 
gehalten;  Verzeichnisse  von  Feiertagen,  wegen  des  darin  erwähnten  Aller- 
heiligentag6s  nicht  vor  med.  9.  Jh.  entstanden;  Beichtfragen,  wobei  die  Be- 
zeichnung Poenit.  s.  Bonif.  ohne  hsliche  Gewähr  ist.  —  Wattenbach^®)  berichtet 
über  cc.  Ashbumham  aus  Florenz,  von  denen  z.  B.  die  Hss.  No.  7,  8,  29 
u.  30  dem  9.  Jh.  angehören,  so  No.  8  des  Rhabanus  de  inst,  clericorum.  — 
Nicht  Urkundenverzeichnis,  aber  für  ürkk.-verständnis  unentbehrlich 
ist  Brefslausi»)  treffliches  Lehrbuch,  das  an  anderer  Stelle^**)  seine 
Würdigung  erfahren  wird.  Hier  sei  erwähnt,  dafs  bei  dem  Umschwung, 
den  das  Eanzleiwesen  unter  den  kar.  Königen  erhalten  hat,  auf  die  Zeit 
derselben  in  den  verschiedensten  Abschnitten  Rücksicht  genommen  ist,  so 
in  dem  über  die  Archive  der  fränk.  Könige,  über  die  päpstlichen  Kanzlei- 
beamten und  über  die  merow.  Reichskanzleien.  Nur  einzelnes  sei  daraus 
hervorgehoben:    Während    die    älteren  Hausmeier   die  Form  der  Privaturkk. 


—  13)  id.,  Über  d.  Würzburger  Hb.  d.  iriseben  GanonenBammloDg:  AKKB.  60  (54),  S.  1 — 84. 
14)  Micb.  Wieland,  Begistr.  literamm  et prinlegior.,  qoaein  capitolo  et  indutoria  maj.  ecd. 
Herbipol.  continentar:  AHY.  Unterfrank,  etc.  Sl,  S.  13 — 105.  — 15)  X^-  LeitBchnh,  Au»  d. 
Scbätz.  d.  Kgl.  Bibl.  z.  Bamberg.  Bd.  1.  Bamberg,  fol.  {[BECb.  49,  307.]{  27  T.  Faks. ; 
K.  51.  Y.  e.  Kar.  Bibel,  verwandt  mit  der  Karla  d.  Kahl,  in  d.  frz.  Natbibl.  u.  d.  Alk.  in 
Br.  Mus.  —  16)  X  M.  Keuffer,  Beschreib.  Yerzeichn.  d.  Hss.  d.  Stadtbibl.  zu  Trier, 
I.  Bibel-Hss.  Text  u.  Commentar.  Trier,  Linte  (Kommiss.).  X,  77  S.  Aus  kar.  Z.  Nr.  23: 
Adacod.,  zu  demnächst  Ausgabe  bestimmt,  t.  e.  angebl.  Schwest.  Karls  d.  Gr.,  Ada,  dem 
Maximinklost.  geschenkt;  Vers.  t.  Alkuin;  dsgl.  in  Nr.  23  E?angeliar.  —  17)  B.  ▼.  Nostitz- 
Biene ck  SJ,  Essener  Sacramentare :  ZKTh.  12,  4,  S.  728 — 33.  —  18)  W.  Wattenbach, 
Aus  neuer.  Hss.- Yerzeichn. :  NA.  14,  S.  198 — 200.  —  19)  H.  Breüiilau,  Handb.  d.  Urkk.-lehre 
f.  Deutschi.  u.  Ital.  I,  1.     Leipzig,  Veit    480  S.     M.  9.     |[Arch.  Z.  XUI,  821.]|     Vorrede, 


§  13.    Kazolinger.     Hahn.  11^13 

Tomelmier  Franken  anwenden  nnd  die  Urkk.  durch  ihre  Beamten  anfertigen 
lassen,  tritt  nnter  Karl  Martell  eine  bisher  nicht  genügend  beachtete  Yer- 
iDdemng  ein,  nftmlich  die  Beglaubigung  (Rekognition)  nach  Art  der  Königs- 
■rkk^  besonders  sind  aber  die  neuen  Kanzleieinrichtungen  unter  Pippin  von 
saikgebendem  EinflnÜB  geblieben.  Durch  die  Schreibunkenntnis  der  Herrscher 
steigert  sieh  die  Verantwortlichkeit  der  Kanzlei  und  die  Bedeutung  der 
Kanxlemnt^rfertigung.  Daher  tritt  die  Leitung  der  ersteren  durch  einen 
Mann,  die  Umwandlung  ihrer  kollegialischen  Organisation  in  eine  bureau- 
kratiache  ein  und  der  Ersatz  der  Laien  durch  Geistliche  als  die  Gelehrten  im 
Volke.  In  der  älteren  Zeit  ist  die  selbst  geschriebene  Beglaubigung  das 
schere  Merkmal  der  Originalität.  Die  Änderung  im  Kanzleiwesen  der  Ge- 
biete Ludwig  des  Deutschen  wurde  selbst  von  Einfluls  auf  die  Yerfassungs- 
TerfaSltnisse.  Vom  J.  854  an  nötigt  die  gleichzeitige  Verwaltung  von  Kanzlei 
ud  Kapelle  durch  eine  Person  zu  einer  Vertretung  in  der  KanzleL  Seit 
870  wird  das  oberste  geistliche  Hofamt  dem  Inhaber  des  vornehmsten  Bis- 
tums verliehen.  Für  die  Kanzlei  ist  das  Erzkapellanat  nur  Ehrenstelle.  Die 
Namen  der  Eanzldbeamten  der  einzelnen  Herrscher  werden  auJ^efÜhrt^^) 

Quellenausgaben.  Viele  davon  verdanken  wir  diesmal  den  einzelnen 
Abteilungen  der  MGH,  Der  1.  Hälfte  des  15.  Bandes,  des  letzten  der 
Xachtragsbände  zu  Bd.  1 — 12,  ist  sehr  bald  die  2.  gefolgt.'^)  Sie  bringt 
zxiSser  Quellen  (No.  55 — 107)  auch  Zusätze,  Verbesserungen,  Inhaltsangaben, 
sowie  Sach-  und  Wörterverzeichnisse  zum  ganzen  Bande  von  L.  v.  Heine- 
mann  nnd  Holder-Egger.  Die  Inhaltsangabe  des  ganzen  Bandes  hat 
wegen  einiger  Nachträge  zur  ersten  Abteilung  mehrere  Nummemabänderungen 
erfahren  z.  B.  durch  die  mirac.  s.  Richarii  von  Hariulf,  die  mir.  s.  Sebastiani 
(ed.  Waits),  die  bei  der  Beisetzung  der  Reliquien  dieses  Heiligen  826  an- 
scheinend von  einem  Zeitgenossen  verfafst  worden  sind  und  durch  Hincmaride  villa 
Novüiaco  ed.  Holder-Egger.  Im  ganzen  enthält  diese  2.  Abteilung  nicht  viel 
Eaiolingisches.  Von  den  mir.  s.  Bavonis  handelt  der  Anfang  des  3.  Buches 
ftber  karol.  Vorgänge.  In  den  mir.  Blandin,  von  H.-£gger  aus  einer  Hss. 
des  10.  Jh.  herausgegeben,  sind  einige  Angaben  über  Äbte  des  7.  u.  8.  Jh. 
bemerkenswert  Eine  Beschreibung  einer  Translation  der  H.  H.  Wandregisilus 
t.  a^  Terfafst  im  11.  u.  12.  Jh.,  hat  aus  älteren  Quellen  geschöpft.  L.  v. 
Heinemann  veröffentlicht  Bruchstücke  von  Erzählungen  über  Wunder  des  h. 
Eogeaios  za  Brogne  bei  Namnr,  die  in  der  Zeit  der  ersten  Karol.  zu  Diogilum 
(I>euil)vorgefallen  sind.  Vf.  des  Schriftchens  war  ein  Mönch  des  9.  Jh.  — 
Den  mir.  Gentulensia  (S.  Riquier)  sind  Auszüge  aus  den  mir.  s.  Richarii 
vom  9.  Jh.  beigefdgt.  Von  einem  Mönch  von  Centula  sind  nämlich  nach 
864  2  Bücher  Wunder  verfaist  worden,  das  erste  nach  alten  Berichten  aus 
der  Zeit  von  814 — 45,  das  andere  über  die  J.  859 — 64  zum  Teil  auf  grund 
eigener  Anschauung.  Sie  enthalten  einiges  Wichtige  über  Normanneneinfälle 
ud  zeitgenössische  Äbte.  In  den  fundat.  et  dedicat  ecclesiar.  finden  sich 
2(otizen  über  die  Klöster  Korvey,  Gorze  u.  a.  —  Leoninische  Verse  über 
El  Mondsee  ist  Holder-Egger  geneigt  gegenüber  Wattenbach  dem  Mönch 
Liaihold    im  12.  Jh.  zuzusprechen.    Der   karol.  Inhalt   ist   wenig   wertvoll. 


UbftitiSben.  in  d.  2.  Halft»  1S89.    19«)  8.  a.  §  74.     20)  X  0-  Paoli,  Frogramma  scolast 

a  pilM^.  lat   e  dl  diplomat  I.     (=  Faleogr.  lat.   2.  ed.)     Flor.,  SanBoni.     YII,  59  S. 

CBL    1888   Nr.  33  S.  1260  (WA.)  lob.;  BC.   1888  Nr.  83.]|     Fortschritt  geg.  1.  Aufl.,  be- 

Mdtn  Beha^oBg  d.  lat  Faläc^.  ^  21)  MGH.  XY,  F.  II.    Hum.,  Halm.   fol.    S.  575—1399. 


11,14  $18.    Karolinger.     Hahn. 

Wichtiger  ist  Hinkmars  Schrift,  zwischen  877—82  verfii&t.  Endlich  sind 
die  Erzählungen  von  den  Wundem  des  h.  Martin  aus  dem  J.  903,  von  B. 
Radbod  von  Utrecht  (899 — 917)  berichtet,  zu  erwähnen.  Im  Anfiing  be- 
finden sich  anfser  m.  a.  noch  ann.  Pmmiens.  aus  einer  von  Löwe  in  Madrid 
anfgefundenen  Hs.;  sie  sind  älteren  Annalen  entnommen  und  enthalten  n.  a. 
die  Notiz  Aber  die  Vermählung  Pippins  und  Bertas  z.  J.  744.^^)  Die  Necrol. 
Germ.*')  in  der  Abteilung  Antiquitates  der  M6H.  von  Baumann  fortgesetzt, 
enthalten  die  Nekrologien  des  Schweiz.  Anteils  von  Konstanz  und  der  Diöcese 
von  Ghur.  Die  Angaben  der  Eollegiatkirche  Bern,  die  angeblich  von  einem 
Grafen  Bero  errichtet  wurde,  stammen  aus  dem  18.  Jh.,  enthalten  aber  einiges 
Earol.  Necrol.  Rhenang  minor,  sind  nach  Fiala  im  8.  Jh.  in  einem  nördlichen 
Kloster  Frankreichs  entstanden  und  im  9.  nach  dem  bezeichneten  Kloster 
übertragen  worden.  Yon  S.  Gallen  sind  nur  kleine  Nekrologien  vorhanden, 
eins  davon  aus  dem  8.  Jh.  und  bis  zum  10.  fortgesetzt;  ein  andres  sind 
geringere  Aufzeichnungen,  zur  Zeit  Ludwigs  von  Ostfranken  von  mehreren 
Händen  angefertigt,  und  ein  3.  endlich  zeitgenössische  Angaben  vom  9.  d. 
10  Jh.,  die  S.  Gall.  Verhältnisse  und  einzelne  Karolinger  und  ihre  Zeit- 
genossen berühren.  Die  Hs.  D.  stammt  zwar  von  956,  ist  aber  eine  Ab- 
leitung von  einer  älteren,  untergegangenen.  Die  Todesangaben  Bemolds  im 
Anhange  betreffen  auch  einige  spätere  karol.  Herrscher.  Doch  ist  der  Band  im 
ganzen  für  unsere  Zeit  wenig  ergiebig.**)  —  Einleitungsweise  berichtet  Gief  el,**) 
dafs  die  Entstehung  der  vit.  Hariolfi,  der  ann.  Elwangenses,  und  des  Galend. 
und  Necrol.  des  Kl.  Elwangen  im  12.  Jh.  dem  Wiederaufbau  der  Elwanger 
Kirche  (1124)  nach  deren  früherer  Verbrennung  zu  verdanken  sei.  Zu  £r- 
menrichs  vit.  Hariolfi,  die  über  Wunder  des  Heiligen  zur  Zeit  Pippins  o.  a. 
in  dialogischer  Form  berichtet,  so  wie  über  die  anderen  Quellen,  die  obwohl 
dem  12.  Jh.  angehörig,  auch  in  die  karol.  Zeit  zurückgreifen,  ist  eine  Ein- 
leitung über  Litt.,  Hs.  u.  a.  mehr  gegeben.««) 

Die  Geschichtschreiber  der  deutschen  Forzetf*^-**)  erscheinen  in  einer 
2.  Gesamtauflage.  Der  Tod  alter  Mitarbeiter,  Neuausgabe  von  Quellen,  neu 
erschienene  Untersuchungen  haben  auch  eine  Neubearbeitung  mit  vielen  Ver- 
änderungen notwendig  gemacht.  Sie  erscheint  unter  Oberleitung  und  starker 
persönlicher  Teilnahme  Wattenbachs.  In  Bd.  12  ist  das  Leben  des  h. 
Gallus  und  Otmar,  früher  von  Potthast  übersetzt,  nun  nach  der  neuen  Aus- 
gabe   derselben  von  M.  v.  Knonau  von  Wattenbach  neu  bearbeitet  und 


1  Tfl.  Lichtdr.  Vgl.  JB.  10,  II,  22*«  (XV,  1).  —  22)  (§12«>)  Ftodegar;  ed.  Krusch.  — 
23)  MGH.  Antiqait:  Necrologia  Oerm.  I,  2  pan  poster.;  ed.  A.  Baamann  Dioec  Aug., 
Constant,  Cur.  6—7.  Berl.,  Weidmaim.  4«.  VUI,  344—799  8.  M.  14,00.  Vgl.  JB.  9,  II, 
22*0.  S.  NA  18,  411—29.  —  24)  ({42)  Lex  Alam;  ed.  K.  Lehmann.  —  25)  J.  A.  Giefol, 
Würtemberg.  Gesch.  QneU.  IL  Die  Ellwanger  und  Neresheimer  G.  0.:  Wiirt.  VjbLG.  Bei- 
gabe. Vgl.  MGH.  X,  11—15.  —  26)  X  C-  Pijnacker,  Gesta  ep.  Traject.:  Werken  van 
het  hiat  Genootachaft  Nr.  49.  Aasgab.:  SS.  23  y.  Weiland  nach  e.  nnToUstSnd.  Hs.  n.  alt 
Drucken,  dies,  angebl.  n.  e.  voÜBtandigeren.  —  27)  (§12»^)  Fredegar.  —  28)  A.  Potthast, 
D.  Leben  d.  h.  Gallna  n.  d.  h.  Otmar  y.  S.  Gallen.  2.  Anfl.  Eingeleitet  y.  W.  Watten b ach. 
(=  B.  Gesch.HM^eiber  d.  dtsch.  Vorzeit  B.  12.  2.  Gesamtaasgabe.)  Leips.,  Dyck.  X,  86.  S. 
M.  1,20.  IpIHL.  XVI,  4,  309  (F.  Hirsch)  a.XVn,  2,  143;  DLZ.  1889  Nr.  19,  S.  712  C 
(0.  Holder-Egger);  HZ.  (NF.)  26,  1,  111  (W.  Bernhardi).])  —  29)  Daas.  15.  Lob. 
d.  h.  Bonifaa  y.  WiUibäld,  d.  h.  Lioba  y.  Ead.  y.  Fulda,  d.  Abts  Sturm  y.  Bigil,  d.  h.  Hucbert, 
übers,  y.  W.  Arndt.  2.  yerb.  Aufl.  Leipz.,  Dyck.  XX,  143  S.  M.  2.  —  30)  Dasa.  14. 
D.  Leb.beschreib.  d.  h.  Willibroid,  Greg.  y.  Utr.,  Liudger,  Willeh.  y.  Brem.;  übers,  y.  Qran- 
daur,  Laurent,  neu  bearb.  y.  W.  Wattenbach.  2.  Aufl.  Leipa.  Dyck.  VI,  128  S. 
M.  1,60.  —  31)  Dass.  15.  Paul.  Diak.  Gesch.  d.  Longob.  übers,  v.  Abel..  2.  Aufl.  bearb. 
y.  R.  Jacobi.    Leipz.,  Dyck.  XXXTI,  278  S.  —  32)  Dass.  16. 17.  Einharda  Leb.  Xarla  n.  Annal. 


1 


i  18.    KanJinger.    Hahn.  11,15 

■it  emer  Eänleiton^    Ober  die  Entstebimgsgeschichte   dieser  Schrr.  versehen 

worden.     £iii    Aaszag    ans  Wal.   Strabo   über   die  Wnnder   des   b.  Oallns 

meh  dem  Bericlit   Oozberts  ist  beigefügt.    Das  Werkeben  ist  vom  Ende  des 

8.  Jb.    Die  2.  Vorrede   berührt  besonders  die  Irrtümer  WaL   betreffs   der 

^  Schntsbriefe    and  des  Yerbältnisses  von  S.  Gallen  zn  den  Biscböfen  von 

Constanz.     Das  Leben  Otmars,  anch  von  WaL  nach  Gozbert  gearbeitet,  sowie 

die  Ton  Iso   binzngefilgten  Wnndergeschicbten  mhen  nun  gleicbftlls  auf  der 

Ausgabe  Meyer  v.  Knonans.  Bd.  18  enthält  eine  Neuauflage  der  Lebensbescbrei- 

litigen  des  h.  Bonifaadns,  seiner  Freundin  Lioba,  des  Abtes  Sturm  und  Huo 

berts  Yon    Arndt.      Die  Entgegnungsscbrift   Nümbergers   gegen   den  Beweis 

Hihna   Ton    der  Unechtheit   der  Bonif.  Predigten   ist   hier   noch  nicht  mit- 

erwfthnt.    Bd.    14   hat    eine  bedeutende  Umänderung   erfahren.    Das  Leben 

B.  WUlebads   allein  schien  dem  Herausgeber  nicht  mehr  hinreichend,  um  ein 

Celles  Büd  Ton   dem  Einflufs  der  agis.  Glaubensboten  auf  die  deutsche  und 

der  ütrechter  Kirche    auf  die  sflchsische  Glaubenspflege   zu  geben;    deshalb 

werden   nun    die  Lebensbeschreibungen  des  h.  Willibrord  von  Alkuin  nach 

Jaifis  Ausgabe,   Gregors  von  Utrecht   von  Liudger   nach  Holder-Eggers   in 

HGH^  Idadgers  von  seinem  Neffen  Altfried  nach  dem  Texte  Diekamps,  der 

kider  durch    seinen    frühen  Tod   an   der  geplanten  Obersetzung  verhindert 

wurde,  und  endlich  Willehads  von  Bremen  aneinandergereiht.    Die  1.  ist  von 

Wattenhach  übersetzt,   die  4.  von  ihm  nach  Laurent  neu  bearbeitet,   alle 

aber    von   ihm  mit  bemerkenswerten  litt-historischen  Einleitungen  versehen, 

das  Leben  WiUihrords  auch  durch  Stellen  aus  Beda  erg&nzt,   die  Einleitung 

LappenbergB   zum   Leben   Willehads   aus   Hochachtung   vor   dem  Gelehrten 

beibdialten,  aber  nach  dem  Stande  neuerer  Forschung  berichtigt  z.  B.  in  dem 

Punkt,  dab  Anskar   nicht   der  Biograph  Willehads  sein  kann.    Bd.  15  ist 

die  nnverftnderte   2.    Aufl.   der  Ab  eischen    Obersetzung   der   Schriften   des 

PaahiB  Diakonus  und  verschiedener  Quellenauszflge  über  die  letzte  Zeit  der 

Langobarden  durch  R.  Jacobi,  der  bereits  1877   bessere  Texte  und  neuere 

Forschungen  benutzt  hat.    Abels  Abhandlungen  über  Longobardengeschichte 

sind  wieder  abgedruckt  worden.    Bd.  16  wiederholt  mit  unbedeutenden  Ver- 

iadeningen   der   Auflage   von    1880  die  Obersetzung  Abels    von   Einhards 

Leben  Ejurls  und  stützt  sich  dabei  auf  die  Ausgabe  von  Waitz.    Die  schöne 

Abelsehe  Einleitung    ist   wieder  mit   aufgenommen   worden.    Bd.  17  endlich 

bringt  aofser   des  P.  Diakonus  Geschichte   der  Bischöfe   von  Metz  und  den 

Jahrbüchern  Einhards,  wobei  Wattenbach  die  Yerfasserfrage  berührt  und  sich 

zu  der  Abelschen  Ansicht  hinneigt,  noch  einmal  um  des  Zusammenhangs  der 

kar.  Geschichte  wiUen  die  bereits  in  Bd.  11  herausgegebenen  Fredegarschen 

Fortsetzungen.     Mit    diesem  Bändchen   schliefsen  die  Neubearbeitungen  vom 

i.  1888.    Alle  sind  jetzt  mit  nützlichen  Registern  versehen.  — 

Yon  Dachesnes  Hb.  pontif.^^)  ist  die  4.  Lieferung  erschienen.  Sie 
enthält  das  Ende  des  Textes  von  Kap.  5  bis  zum  Anfemg  von  Kap.  6  und 
zwar  das  Lehen  der  Päpste  von  Leo  UL  bis  Stephan  Y.  (795 — 891),  die 
Zeit  der  Blüte  nnd  des  Niedergangs  der  karol.  und  des  Aufsteigens  der  Macht 
der  Päpste,  die  Einrichtungen  ihrer  weltlichen  Regierung  in  Italien  und  ihre 
TeOnahme    an    der  Ausschmückung    Roms.      Geschichte,   Topographie,   Be- 


fhm.  r.  Ahelf  in  S.  Aufl.  y.  Watttenbach.  Leipz.,  Dyck.  76  S.  n.  VI,  180  S.  —  33)  L. 
Duh^BBe  Le  Über  pontifiealii  Lfr.  4.  T.  n,  1.  (=  Bbl.  d.  ^c  fr.  de[Boine  etd'Atb.)  FBr.,Thorin. 
i*    t'-'SOO  8      fr-    ^^'     ^-  ^  ^'  88-     l[N^-  1*>  *<^®  ^J  2^Th.  12,  706/9  (H.   öriBar)]| 


U^16  §L18.    Karolinger.     Hahn. 

Ziehungen  zn  den  Karolingern  werden  ans  den  besten  Quellen  erläutert  und 
manche  Frage  durch  Richtigstellung  des  Textes  gelöst,  z.  B.  festgestellt,  dals 
nicht  Karl  der  Grofse,  sondern  dessen  Sohn  vom  P.  Leo  in.  gesalbt  und 
nicht  P.  Nik.  I.  gekrönt,  sondern  Rom  bekränzt  worden  sei.  —  Der 
7.  Bd.  der  Anal.  Bolland.'^)  enthält  die  1.  Ausgabe  des  Lebens  von  Winyaloc, 
des  1.  Abts  ?on  Landivennec  nach  der  Urschrift  Die  eine  von  2  neubenutzten 
Hss.,  eine  Pariser  (10.  Jb.),  umfafst  die  2  Bücher  dieser  Lebensbeschreibung, 
die  Wurdestin,  ein  Abt  des  genannten  Klosters  (884)  verfalst  hat  Durch 
Nennung  gewisser  Orts-  und  Personennamen  deutet  sie  auf  Quellen  aus  der 
Zeit  Winw.  selbst  hin.  Es  folgen  nun  dem  Prosawerke  ein  metr.  Leben 
desselben  Heiligen,  4  Hymnen  und  eine  Homilie  auf  ihn  vom  gleichen  Yf.  — 
Das  fortgesetzte  Verzeichnis  der  BrOssler  Hss.  giebt  in  No.  169  ein  Werk 
Theofrieds  von  Epternach  und  die  visio  Wettini  und  in  No.  171  mehrere 
Stammtafeln  an,  ferner  auf  S.  409,  410,  423  noch  einige  auf  kar.  Zeit  be- 
zügliche Hss.  —  Die  1.  Ausgabe  des  ältesten  Textes  der  vit  Corbiniani  aus 
einer  Hs.  des  Brit.  Mus.,  die  aber  auch  kein  Original  ist,  gegeben  zu  haben, 
ist  Riezlers^^)  Verdienst  Die  vita  hat  B.  Arbeo  von  Freising  bei  der 
Obertragung  der  Reliquien  des  Heiligen  nach  Freising  verfalst.  Wegen  der 
Herkunft  des  Urhebers  aus  räto- romanischer  Gegend  ist  das  Werk  in 
rohem  Vulgärlatein  geschrieben,  ähnlich  wie  der  älteste  Text  der  vit  Willib. 
und  Wunnebaldi  in  einer  Münchner  Hs.  Die  Überarbeitung  vom  9./10.  Jh« 
rührt  wahrscheinlich  von  einem  Tegemseer  Mönch  Hrotroc  her.  Arbeo  kennt 
noch  einen  Teil  der  Zeitgenossen  Corbinians,  wie  seinen  Erzieher  und  Vor- 
gänger B.  Erembert,  oder  bedient  sich  mehr  oder  minder  glaubhafter  Nach- 
richten. Jedenfalls  ist  der  ältere  Text  wertvoller  als  die  spätere  Bearbeitung. 
Die  vita  Emmer.  rührt  von  einem  andern  VI,  als  Arbeo  her  oder  liegt  nns 
auch  nur  in  einer  späteren  Bearbeitung  vor.  Riezlers  Ansichten  über  die 
plastische  Darstellung  auf  Corbinians  Grab  und  über  den  Künstler  sind  gleich- 
falls bemerkenswert.^«-*») 

Die  Berichte  über  Urkundenveröffentlichungen  beginnen  wir  mit  Mit- 
teilungen über  Zeumers^o)  Ausgabe  des  jetzt  so  vielfach  behandelten  con- 
stitutum Gonstantini,  dessen  sorgfältige  Herausgabe  daher  ein  hohes  Verdienst 
ist  Auf  Veranlassung  Brnnners  ist  die  gen.  Fälschung  in  die  Festgabe  für 
R.  V.  Gneist  nach  ihrem  ältesten  Text  aufgenonmien  worden  und  zwar  in 
besserer  Fassung,  als  es  Grauert  möglich  war.  Die  Einleitung  handelt  von 
den  früheren  Ausgaben,  den  Hss.,  den  Quellen  der  Fälschung  und  wirft,  ab- 
weichend von  Brunner,  die  Frage  auf,  ob  nicht  ein  Brief  P.  Pauls  L  zwischen 
762 — 67  nach  vorhandenen  Ähnlichkeiten  erst  auf  grund  des  bereits  vorhan- 


S.  JB.  9,  II,  23".  —  34)  Analocta  BoUand.  T.  7.  Fase.  1/3.  S.  JB.  9,  II,  24";  10,  U 
u.  d.  früh.  JB.  8.  y.  Anal.  Boll.  —  35)  Riezler,  Arbeos  vita  Gorbiniani  i.  d.  nnprttngl.  Faa- 
Buig:  Münch.  SB.  18,  1,  S.  219  ff.  Ancb  aep.  Münch.,  Franz  (Commias.)  4^  58  8.  M.  1,70. 
|[CB1.  1888.  No.  37  Sp.  1259  f.  (W.  A.);  NA.  14,  206)]|  —  36)XC.de  Boor,  VitaEnthymü 
Ein  Anekdoten  zur  Gesch.  Leos  d.  Weisen  (886—912).  Berl.,  Q.Reimer.  YUI,  232  S.  M.  5. 
|[MHL.  17,  1,  7  t  (F.  Hirsch,  lob.)]|  Byzant  Kais.-  n.  Kirchengesch.  vom  Ende  d.  Kar. 
Zeit.  —  37)  X  J-  ▼•  Pflngk-Harttnng,  Acta  pontif.  Boman.  III,  2.  (S.  413—506). 
Stattg.,  Xohlhammer.  2.  Indd.  Vgl.  JB.  7,  II,  23»;  8,  II,  22'^»  (Namen-  u.  Wortrag.  muter 
HithUfe  y.  Fachs  aiu  Bottenbarg).  —  38)  X  Papst-Ürkk.  Weetfal.  bia  1378  bearb.  t. 
H.  Finke.  Karol.  No.  1 — 14  (bis  J.  905),  nur  in  Begest,  nichts  Ungedrucktea.  Vgl.  n. 
§  31^^  —  39)  X  J-  de  Conssemaker,  Cartolaire  de  Tabb.  de  Cyssing.  Lille.  No.  6 
dieser  flandr.  Ukk.,  Stiftang  d.  Gisla,  Tocht  Ladw.  d.  Fromm. ;  darin  Erwähn,  e.  bisher  mi- 
bekannt  Tocht.  —  40)  K.  Zenmer,  D.  iüteste  Text  d.  Constitiitiim  ConstantinL  Featgabo 
i   B.  ▼.  Qneiat.  8.  37—60.    Berl.,  Springer.     304  S.    Vgl.  JB.  5,  II,  24^•  6,  U,  31«l« 


{  18.    Karolinger.     Haha.  11,17 

dflDen  eonstitatiun   za  stände  gekommen  sei.     Dem  Text  ist  Wort-  and  Soch- 
R^Bter  beigefügt.   —  Gleichzeitig   mit  Havet   hat  auch  Aht  Froger^i)  die 
Urkk-sammlimg   von  S.  Galais  veröffentlicht,  mit  Lesarten,  die  von  jener  sehr 
akmeklieii.      I>ms    neuere  Material  von  Mo.  26 — 38  ist  jünger  und  minder- 
leiüg.     F.  bftlt   gegenüber  H.  an  der  Echtheit  der  merow.  Urkk.  fest    Um 
fie  ErUftrung  sdter  Ortsnamen  hat  er  Verdienste.    In  der  Vorrede  behandelt 
er  die  Gesch.  des  Kl.  und  der  Urkk.  nnd  bekimpfb  Havet    No.  8—25  sind 
kii.  ÜTkk.,    darunter    2  von  E.  Pippin.^')  —  Zwei  ungedrockte  Urkk.  ver- 
öEenmdit  Mühlbacher,^^)   eine   von  Karl  IDL,   der  886    aaf  der  Flncht 
vor  verfolgenden  Normannen  einer  Kirche  verlorne  Oüter  bestätigt,  nnd  eine 
voa  K.  Zwentibold,  wfthrend  seines  Kampfes  mit  Karl  dem  EinfiUtigen  ans- 
gesteüt  nnd  vrichtig  für  die  Feststellung  der  Operationslinie  des  lothringischen 
Heeres.  —  Doppelte  Belenchtnng  empflingt  eine  von  GhampoUion-Figeac  be- 
röts  heraasgegebene,  aber  nicht  erlänterte  Prekarie  fOr  die  Kirche  S.  Amnlf 
«id  S.  Stephan  von  Mets.    Sie  besteht  ans  zwei  Urkk.,  beide  vom  27.  Dez. 
848    zor   Zelt  Kaiser  Lothars   nnd  B.  Drogo  von  Metz;   die  Bückseite  der 
Prekarie  ist  mit  tironischen  Noten  bedeckt,  von  der  Hand  eines  mit  Tachy 
grapliie   vertnuiten   Mönchs   von  8.  Amnlf.     Diese  Noten   sind   aber   nicht 
eine   nachträgliche  Zusammenfassung   des  Inhalts,   sondern   ein  Entwurf  der 
wesentlichen  Thatsachen  der  Prekarie.    Havet^^)  veröffentlicht,  übersetzt  und 
criialert  diese  Urkk«  —  Eine  2.,  von  dieser  unabhängige  Ausgabe  derselben, 
ist  v<Hi  A.  Tardif  ^^)  aus  dem  Nachlasse  seines  verstorbenen  Bruders  J.  be- 
sorgt  worden.    Sie   ist  ein  Stück   eines   Alteren   und  gröberen  Werkes  nnd 
«eidil  in   mehreren  Punkten   von  H.  ab,   ist  auch   nur  nach  einem  lithogr. 
Faks.   und  nicht    nach   dem  Original   gemacht   und  von  T.  daher  mehrfiich 
nidit  richtig  gelesen  worden.^^) 

Ein  klassisches  Werk,  die  Fortsetzung  eines  früheren  Bandes,  sind  De 
BoBsis*^  christL  Inschriften  Borns  vor  dem  7.  Jh.  Sie  bilden  den  An&ng 
dessen,  was  Berichterstatter  in  JB.  1,  121  für  jede  wichtige  kirchen-  und 
deokmalsreiche  Stadt  Dentschlands  wünschte,  bevor  die  zunehmende  Zer- 
atfirang  die  noch  vorhandenen  Denkm&ler  zu  gründe  richtet  Einsetzung 
eines  arbeitsverteilenden  Ausschusses  zur  Feststellung  noch 
Torhandener  ftlterer  Inschriften  in  Deutschland  wäre  Aufgabe 
einer  deutschen  Akademie.  De  Bossi  druckt  die  Inschriften  von  Kir- 
cfaen,  ProfiEmhaaten,  Gräbern  u.  a.,  meist  aus  Sammlungen  ab.  Trotzdem  sie 
nodi  der  Zeit  vor  dem  7.  Jh.  angehören,  gehen  sie  auch  uns  an,  weil  die 
besnlxten  Sammlungen  und  ihre  Urheber  vielfach  aus  dem  9.  Jb.  stammen 
und  weil  der  Heransgeber  in  Abschnitt  18  und  14  seiner  gelehrten  Ein- 
leitoog  über  die  Inschriftendichter  Galliens,  Britanniens,  Spaniens  bis  zum 
kar.  Zeitalter   nnd    über   die   des  letzteren  selbst,  vorzugsweise  über  solche 


«.  ut  K.  81.  8S.  SS.  —  41)  L.  Froger,  Cirtolatre  de  Pabb.  de  S.  OtUis.  (s=  Soc  Mit. 
et  arcli.  dn  Mjune.]  Lelfaiw,  PeUechat  XXV,  98  8.  [[MlOe.  9,  485/9  E.  Milhlbacher. 
BSCh.  49,  128.]|  8.  JB.  10,  H  14*^s«  (Haret).  —  42)  X  I^  I^^z»  !>•  öltest  18  Orig.- 
üxkk.  d.  Axth.  d.  D4p«rt.  Safine  et  Loiie:  M4m.  8oe.  d'H.  Chllon.  Danmt  14  Urkk. 
L.  d.  Franm.  —  4S)  E.  Mühlbacher,  2  migedraokte  kar.  Diplome:  MIÖ0.  9,  8.  188—84. 
44)  J.  Haret,  Gliazta  da  Meti  aocomp.  dea  notea  tironienne«  (27  dec  848):  BEGk.  49, 
8.  95—101.  Sondarabdraek,  Far.,  Ficaid.  19  8.  1  liehtdmoktt  pA.  14,  917.]|  45) 
J'  Tardif,  Vme  anniite  de  aoteire  da  9.  s.  en  not  tiron.  Far.  Picard.  15  8.  —  46)  X 
6*  BeadeTiaea  dn  Besert,  Lettr.  d.  8ervat  Lonp,  abb.  d.  Ferri&rea,  tezt,  not  e.  iatrod. 
Fto.  Tiewag.  |[BC.  84, 467/8  (L.  Baeheane)  (tad.).]|  Nack  Dacheaae  etwaa  leicktfert  gearb., 
^»^»md,  beinA  der  Beknialesfrige;  beiaer  die  Ordn.  der  Briefe  a.  einige  Yerbeia.  t.  Lea- 
artfm  ^j\  0.  B.  da  Boaai,  Inaeript  chriatianae  nrb.  Bom.  eept  saec  antiquiorea  Vol.  8,  1. 

j^h«mmHmTicb.f  dar  OaaehichtawiMenaohaft.    1888.    II.  8 


n,18  i  13-     Karolinger.     Hahn. 

in  den  Poet  aev.  Kar.  der  M6H.  handelt,  ferner  über  den  Verfall  derartiger 
Dichtnng  in  Rom  während  des  7.  und  8.  und  das  Wiederaofblflhen  derselben 
im  9.  Jb.  durch  das  Verdienst  der  Frankenkönige.  Auch  zeigt  sich  in  der 
kar.  Zeit  ein  r^er  Eifer,  zerstrente  Inscbriftensammlnngen  za  vereinigen,  zu 
vervielföltigen  und  zu  vergleichen;  daher  sind  viele  derartige  Werke  aus  dem 
8.  und  9.  Jh.  wie  die  Beichenauer  oder  Einsiedler,  die  von  Centula,  von  Gorvey, 
von  Verden,  Lorsch  u.  a.  m.,  über  deren  Schicksale  und  Bestandteile  besondere 
Einleitungen  Auskunft  geben.  Das  Werk  schliefsen  Zusätze,  Verzeichnisse  und 
Übersichten.  —  Aus  einer  näher  beschriebenen  S.  Galler  Hs.  teilt  Nürn- 
berger^^) die  sog.  dicta  Bonif.  mit.  Eine  Besprechung  behält  der  Her- 
ausgeber einer  andern  Abhandlung  vor.  —  Einer  Leydener  Hs.  des  10.  Jh. 
hinwiederum  sind  von  Gundlach^^)  2  bisher  ungedruckte  Abhdl.  von  Hink- 
mar  von  Rheims  entnommen;  die  eine  ist  ein  Gutachten,  von  Kaiser  Karl 
dem  Kahlen  veranlabt  (Schrörs  Reg.  No.  134),  die  andere  seine  1.  Streit- 
schrift gegen  den  Mönch  Gk)ttschalk.  Durch  den  Abdruck  wird  zugleich  der 
Beweis  geliefert,  dab  Schrörs  die  erste  Abhdl.  mit  einer  andern  verwechselt 
hat  Einige  Nachtrr.  und  Berichtigungen  sind  angefägt^^)  ■—  Falk^^)  bringt 
einige  Kalendemotizen  aus  einem  Kl.  Mariamünster,  das  Ludwig  d.  Frommen 
als  Stifter  verehrt  hat,  darunter  einige  unsichere  über  karoL  Personen,  z.  B. 
über  eine  sonst  nicht  genannte  Tochter  Ludwigs,  Namens  Julia. 

Die  Quellenbesprechungen^^^*)  zunächst  die  über  die  erzählenden 
Quellen,  können  wir  mit  dem  ehrwürdigen  Namen  L.  v.  Ranke  s^^)  beginnen. 
In  seine  gesammelten  Werke  nämlich  ist  eine  bisher  ungedmckte  AbhdL 
vom  J.  1884  über  P.  Diakonus  angenommen,  worin  er  über  die  Namen- 
gebung  der  Longobarden,  über  die  Rosamundensage,  Thetidelinde  u.  a.  m. 
kritische  Bemerkungen  macht  und  zu  dem  Ergebnis  kommt,  dab  nur  die 
späteren  Teile  von  Paulus^  Geschichte  'eigenartiger  und  unterrichtender*,  die 
Erzählung  von  Liutprand  eine  wertvoUe  historische  Leistung  und  das  Werk 
im  ganzen,  wie  überhaupt  die  erste  Geschichtschreibung  von  germanischer 
Hand,  sagenhaft  und  mehrfach  eine  Obersetzung  damals  vorhandener  Gedichte 
sei.  Die  ältere,  wieder  abgedruckte  Abhdl.  über  die  fränk.  Reichsannalen 
vom  J.  1854 — 55  ist  durch  einige  nachträgliche  Bemerkungen  und  eine 
Abb.  über  Einhards  vit.  Karol.  vermehrt  R.  legt  darin  eine  Reihe  von  Irr- 
tümern in  der  vita  klar,  hält  sie  für  eine  nicht  genügende  Information  und 
meint,  dafs  ihr  Wert  erst  vom  J.  789  an  beginne.  —  Die  fränk.  Annalen 
sind  auch  der  Gegenstand  der  Untersuchung  von  Seraphim^')  Das  Er- 
gebnis davon  ist,  dais  die  von  Arnold  angenommenen  Hofannalen  nachweisbar 
sind  und  wahrscheinlich  von  785 — 803  reichen.  Sie  sind  am  reinstai  in 
den   ann.  Lauresham.,   getrübter   in   den   ann.  Mosell,  Petav.,  Guelferb.  und 


Rom.,  Caggiani.  fol.  T.TTTX,  536  S.  5  Lichtdrocktf.  Vol.  1  1857—61.  — •  48)  A.  Nürn- 
berger, D.  Dicta  8.  BoniÜEuäi  i.  d.  HdB.  t.  S.  Gall:  ThQSchr.  70,  2,  S.  286—96.  ~  49) 
W.  Gnndlach,  Zwei  Schrr.  d.  £b.  Hinkmar  y.  Bheims:  ZKG.  10,  1  o.  2,  S.  92—145, 
258—310.  —  &0)XK-  Wotke,  Glowne  spiritol.  mc.  Bacher,  ep. :  Wien  SB.  115. 425—40.  Ntcli 
W.  ein  nnaorgfalt.  Auzng  ans  Ench.  form,  apirit  intellig.  t.  8.  Jb.  nach  e.  Paria.,  Brttlaler  o.  Bemer 
Hs.  —  51)  B.  Falk,  Varia:  NA.  14,  S.  178  f.  —  51»)  X  A.  Gast«,  Les  eermenti  de 
Strasboorg.  ifitnde  hirtoriqae,  critiqne  et  pbiloaophiqne.  2«  6d.  Paria,  Belin.  38  S.  |[RG. 
26,  201.]|  —  &2)  L.  y.  Bänke,  Gesammelte  VTerke.  B.  51.  52.  beranageg.  t.  A.  Doye 
0.  Th.  VTiedemann  (No.  3  Paal.  Diak.  8.  77—91;  4  Zur  Krit.  firink.  deutsch.  Belchaannal. 
S.  93—124).  Leipa.,  Boncker  n.  Hnmblot  VIII,  598  S.  —  53)  £.  Seraphim,  Üb.  d. 
gescb.  Au&eichn.  in  frünk.  Kldst.  i.  d.  2.  Hälfte  d.  8.  Jh.  1.  Prgr.  Fellin  (Liyland).  1887. 
40.     76  S.     |[CB1.  1889  No.  17  8.  573  (W.A.).]|     Vgl  JB.  10,  II,  26»>«X;  1,  123»  (Arnold). 


§  13.     Karolinger.    Hahn.  11,19 

Alam.  erhalten.  Von  den  älteren  Mnrbacher  nnd  S.  Galler  Annalen  zeigen 
sich  anfser  in  den  ann.  S.  Gall.  n.  Alam.  auch  noch  in  den  ann.  Amand.  n.  a. 
Spuren.  Die  letzteren  hinwiedemm  mhen  anf  früheren  Amander  Anfzeich- 
Bsngen,  ebenso  wie  auch  S.  Galler,  bayrische  und  Fnlder  Annalen  anf  ältere 
Quellen  znrfl^gehen  nnd  die  von  S.  Denis  nnd  S.  Germain  anf  ältere  des 
osteren  Klosters.  Die  sogen.  Klosterannalen  denten  auf  weite  Verbreitung 
nnd  Yerarbeitnng  sowohl  der  höfischen,  wie  der  Murbacher  nnd  S.  Galler 
Annalen.  Ungenaue  Citate  und  Nichtbenutzung  neuerer  Litteratur  entschuldigt 
der  T£  mit  der  Entfernung  seines  Wohnsitzes  von  der  Dorpater  Universitäts- 
bibliothek.^^^^) —  Die  Xantener  Jahrbtkcher  hat  Steffen  ^^)  zergliedert,  sich 
dabei  aber  weniger  mit  dem  1.  historisch  wertlosen  Teil  (640^789)  be- 
sdififtlgt,  als  dessen  Quelle  er  von  743—89  mit  Ausnahme  der  Angaben  Ober 
ßonifacina  (752)  nnd  die  Übertragung  von  dessen  Gebeinen  nach  Fulda 
hauptsächlich  Regino  bezeichnet.  Die  Jahrbücher  von  790 — 893  sind  min- 
destens Ton  4  Vf.  zusammengearbeitet  Ihr  Herkommen  ist  unbestimmt, 
keinesfialls  ans  Xanten.  Alle  verraten  sie  Vorliebe  für  Sachsen.  Von  831 
an  beginnen  selbständige  Au&eichnungen.  Die  älteren  Teile  sind  ohne  Ein- 
heitlichkeit, von  geringem  Wert  und  wechselndem  Personeninteresse;  dagegen 
and  die  Annalen  von  831 — 50  eine  Parteiquelle  fOr  Lothar.  Der  letzte 
Teil  verrät  Abneigung  gegen  Ludwig,  Karl  den  Kahlen  u.  a.,  und  ist  von 
grober  Ungleichmäfsigkeit  der  Nachrichten.  Über  Heimatliches  sind  die  An- 
nalen leidlich,  tkber  Auswärtiges  dagegen  unsicher  unterrichtet,  für  all- 
gemeine Geschichte  nicht  wertvoll,  besser  in  Bezug  auf  kirchliche  Angelegen- 
heiten and  Naturereignisse.  —  Wie  frOher  angedeutet,  hat  Manitius^^) 
gegenflber  Barster  die  Entstehungszeit  der  vita  Agnet.  und  des  Carmen  de 
S.  Qnintino  nach  Sprache,  Technik  und  Hss.  dem  9.  oder  ausgehenden  8.  Jh. 
zugewiesen,  desgleichen  die  der  passio  SS.  Petri  et  Pauli,  die  sich  wahr- 
sdieinlich  nicht,  wie  Dttmmler  meint,  anf  Leo  IX.,  sondern  auf  Leo  DI.  und 
seine  Miüshandlungen  bezieht  und  eine  Art  Trostgedicht  ist.  Die  vita  S. 
Gisleni  ist  möglicherweise  von  Wandalbert  von  Prüm  an  seinen  Lehrer  Otrich 
von  Köln  gerichtet  worden.  Die  Erwähnung  Heinrichs  I.  in  den  Schlufsversen 
scheint  späterer  Zusatz  zu  sein.  —  Von  des  Sulpicius  Schriften  über  den 
h.  Martinns  weist  derselbe  Forscher^^)  nach,  dafs  sie  viel  gelesen  und  in 
der  kar.  Zeit  stark  benutzt  worden  sind,  so  von  Aldhelm,  von  Einhard  in 
der  Vorrede  zur  vit  Kar.,  in  der  vit.  Alcuin.  u.  a.  m.,  vom  9. — 13.  Jh.  sogar 
schamlos  geplündert,  derart,  dafs  manche  Züge  des  h.  Martinus  anf  andere 
Leute  übertragen  wurden.  MAliche  Lebensbeschreibungen  sind  daher  stets 
mit  Vorsicht  zu  gebrauchen,  b*)  —  Abgesehn  von  einer  etwas  zu  schroffen 
Polemik  hat  sich  Traube^ o)  durch  zahlreiche  Verbesserungen  von  Stellen 
der  Po^t  aev.  Karol.  n.  a:  Schriften  der  kar.  Zeit  bedeutende  Verdienste  er- 


—  54)  X  '^'  ▼•  Werweke,  B.  Chronik  d.  Äbte  y.  Echternach.  Cattl.  abb.  Epternac:  Auzag 
a.  Orguk  t  chrUtL  Kiraat  18S7.  Luexnboig.  1888.  81  S.  Vgl.  JB.  10,  n,  24<^.  — 
^)  X  P-  Schals,  D.  Clmm.  d.  Begino  y.  J.  813  an.  Inang.  Dias.  Halle.  74  S.  — 
M  H.  Steffen,  Beitir.  z.  Krit  d.  Xantener  Jahrbücher:  NA.  14  H.  1,  S.  87—108.  — 
k7}U,  Manitina,  Bemerk,  s.  yerschied.  Qaellenschrr.  3.  Zn  metr.  Heiligenleben:  ib.  13,  3.  (YgL 
JB.  10,  U,  S4^':  Hanter.)  —  58)  id.,  Z.  Gerch.  t.  Salpidiu'  Schnr.  ftber  8.  Martiniu  i. 
MA.:  ib.  14  H.  1,  8.  165^70.  —  59)  X  £•  Zenmer,  Z.  Dümmlers  Brmahnnngsschreib. 
5A.  IS,  191  iL:  ib.  13,  S.  666.  Nach  Z.  iat  d.  Schreib.  Überarb.  e.  merow.  Vorlage,  d.  an 
c  Solia  Dngob.  I  gerichtet  ut.  YgL  JB.  10,  H,  84^^  —60)  L.  Traube,  Karolingiache  Dich- 
ta^en.  (sSchrr.  x.  germ.  Fhilol.;  h.  r.M.  Boediger.)  BerL,  Weidmann.  161  S.  M.  5,00. 
[BLZ.  1889,  Ko.  1,  Sp.  55  f.  (J.  Haemer)  (bericht.,  lob.).  NA.  14,  446  (£D.).]|  Ygl. 
JB.  4y  n,  8*  (P.  Iat  aer.  K  2;  ttb.  Aedüwnlf  etc.  n.  JB.  10,  n,  25>*  Bondarand-Dhnodaj. 

2* 


n,20  i  13.    Karolinger.    Hahn. 

worben.  Von  der  bei  voller  Strenge  nndarchfohrbaren,  sonst  anerkennens- 
werten Ansicht  ausgehend,  dafs  der  Abfassung  MAlicher  Litteratnrgeschichten 
eingehende  Einzelforschongen  vorangehen  müssen,  wendet  er  sich  selbst  solchen 
zn.  Aedilwulfs  (Garns  Inpns)  Gedicht  ist  nach  803  entstanden,  als  jener 
selbst  bereits  Abt  und  Ecgbert  Bischof  von  Ldndisfame  war.  Nach  einem 
Überblick  über  die  Quellen  und  die  Hss.  des  Gedichtes  giebt  T.  eine  Anzahl 
von  Verbesserungen  desselben,  sowie  im  Anhang  eine  Gesch.  Ecgberts  (803 — 21) 
und  der  Schicksale  Lindisfames.  In  den  übrigen  2  Anhängen  handelt  er 
über  das  Lektoramt  Hyglacs  und  über  die  NichtZusammengehörigkeit  gewisser 
Gedichte  Aldhelms.  In  No.  2  weist  er  in  Alknins  Gedichten,  besonders  in 
dem  über  York,  und  in  denen  Angilberts  viele  Einschiebungen  nach.  Die 
sog.  Gedichte  Bernowins  sind  nach  ihm  nur  Überarbeitungen  von  solchen  Angil- 
berts, zumal  dessen  selbst  gemachte  Grabschrift  Bemowin  ist  wahrscbeinlich 
ein  Bisch,  von  Yienne  (gest.  899).  Die  auch  wiederabgedruckten  topographischen 
Rhythmen  auf  Mailand  und  Verona  hält  er  für  Erklärung  von  Stadtplänen  nach 
dem  Muster  einer  karol.  über  Kom,  die  eine  nach  738,  die  auf  Verona  um 
810  entstanden.  In  Anh.  1  werden  aus  der  Boni^Az.  Brieftammlung  Rhythmen, 
die  nach  T.  zu  Aldhelm,  aber  nicht  zu  Bonifaz  in  Beziehung  stehen,  er- 
läutert und  verbessert,  desgleichen  auch  öfters  besprochene  rhythmische  und 
spielerische  Anhänge  einzelner  Briefe.  In  No.  IV  werden  als  Beispiele 
rhythmischer  5silbiger  Gedichte  Stellen  aus  dem  bekannten  Buch  der  Dbnoda, 
die  vielleicht  einer  gröfsem  moralischen  Dichtung  entnommen  sind,  besprochen 
und  in  verbesserter  Form  abgedruckt.  Endlich  wird  von  einem  Gedicht  in 
Po6t  aev.  Kar.  mit  dem  Akrostichon  Agobardo  pax  sit  bewiesen,  dafs  Ago- 
bard  hierin  Redender  und  nicht  Angeredeter  ist,  das  Gedicht  selbst  aber  in 
besserer  Form  abgedruckt  Mit  einem  Stellen-  und  Sachverzeichnis  schliefst 
das  Buch.«!««) 

Gegen  die  von  Hahn  nachgewiesene  Unechtheit  der  Bonifazischen  Pre- 
digten erhebt  Nürnberger  «3)  eine  Reihe  von  Einwänden,  die  darauf  hinaus- 
laufen, dafs  B.  Missionspredigten  älterer  Zeit,  für  einfache,  rohe  Leate  ge- 
halten, mit  Briefen,  selbst  predigtartigen,  die  meist  an  vornehme  Geistliche 
gerichtet  sind,  keine  Ähnlichkeit  haben  können;  aber  sie  entkräften  doch  die 
bedeutsame  Thatsache  nicht,  dafs  Briefe  und  Predigten  von  solcher  Anzahl  in 
keinem  wesentlichen  Punkte  sich  decken,  und  dafs  das  Streben,  die  Gharakter- 
eigentümlichkeiten  und  die  Sprechweise  des  Bonifaz  in  keiner  Weise  in  den 
Predigten  zum  Ausdruck  kommt,  hingegen  eine  grofse  Ähnlichkeit  mit  der 
admonitio  Karl  des  Gr.  vom  J.  789  bei  ihnen  vorhanden  ist  —  Mitte r - 
müller«^)  weist  nach,  daüs  eine  Reichenauer  Hs.  von  einem  Abt  Basilins, 
einer  unbekannten  Persönlichkeit  des  9.  und  10.  Jh.,  und  ebenso  der  Regel- 
kommentar des  Hildemar  aus  dem  9.  Jh.  den  zu  Casino  gedruckten  Grundrifs 
ganz  aufgenommen  haben;  dafs  fOr  die  Urheberschaft  des  P.  Diaconns  betreffs 
dieses  Kommentars  nicht  viel  spreche  und  sein  Name  in  jenen  beiden  Schrif- 
ten auch  nicht  genannt  werde.  —  Den  Gegenbeweis  von  Seebals  gegen  seine 
frühere   Behauptung,  daüs   der  Bobiensische  Text  der  kolumbaniscben  Regel 


—  61)  X  I«-  Traube,  Za  d.  YeiBon  i.  KA.  S.  355:  KA.  18.  S.  648.  Au  e.  Briefe  t.  T. 
Vgl.  JB.  10,  n,  27^*;  üb.  Dümxnler  NA.  13,  843  iL  No.  2.  Kaoh  T.  stellt  Brief  No.  2  mit 
Sens  in  Verbind.,  rielleicht  durch  Aldrieh  t.  S.;  einige  sprachl.  Erlaat.  —  62)  X.  i^  Notiz. 
Krit  üb.  Largeanlf s  Abhdl.  (JB.  8,  n,  23*«) ;  nach  T.  ist  d.  Naohweia  d.  Entsteh,  t.  Alk. 
Gedicht,  gelangen,  andrei  üalsch.  Beiftigung  y.  Yerbewieningen.  —  63)  A.  Nftrnb erger,  D. 
angebl.  Unechtheit  d.  Predigten  d.  Bonüatias:  NA.  14,  H.  1,  S.  109^34.  Vgl.  JB.  7,  U, 
28^'  (Hahn).  —  64)  P.  B.  HittermttUer,  D.  Begeloommentar  d.  Panl.  Biac  (Wanafr.)» 


§  13.    Karolinger.    Hahn.  11,21 

ZosammensteUimg      eines    nnerfiahrenen    Gompilators   des    8.   Jh.   sei,    weist 
Schmit««*)     zurack.^^)   —   Lippert«^)  fahrt  den  Nachweis,   dafs  eine  vit 
Meluiii    der   Form    nach  dem  Anfang   des  9.  Jh.  angehöre  und  von  einem 
Vf.  h^rtkhre^  der   in  der  Nähe  der  Grabstätte  des  Heiligen  in  Rennes  lebte. 
—  Th.  V.  Sickel®^)    bietet  Ergänzungen   znr  Vorrede   seiner  Ausgabe   des 
über  diunuia.      Ans   der  Reihenfolge  der  Formeln   ergeben  sich  ihm  sichere 
Anfischlüsae    über   die  Entstehnngszeit  der  einzelnen  Teile  des  Werkes.    Von 
dea   2    verschiedenen  Redaktionen   im    cod.  Yatican.  und  Glaromont.  ist  die 
2.  aas  der  ersten  abgeleitet;  sie  enthält  106  Formeln  gegen  99  der  Vorlage. 
Za  der  übernommenen  Sammlung  1  und  der  nengeordneten  Sammlung  2  mit 
Anhang  1  ist    ein  Anbang  2   hinzugekommen.     Gegenüber   den    früher   fest- 
gestellten Grenzpnnkten  der  Entstehung  zwischen  681  und  751  nimmt  v.  S. 
nach  einer  Wahlverordnnng  und  einem  Privilegium  f&r  die  Gemahlin  Königs 
0&  Ton  Mercia  nun  an,  dafs  die  Sammlung  2  zu  Hadrians  I.  Lebzeiten,  der 
jüngere  cod.  Claromont.  erst  nach  796  noch  unter  Leo  IQ.,  auch  Anh.  2  mit 
2  auf  Karl    d.  Gr.   bezüglichen  Formeln   nach  800,   Anh.  1  nach  700,   die 
Sammlung    1   etwa  625,  der  Grundstock  der  Formeln  unter  P.  Honorins  n. 
entstanden  sei.^^)  —  Eine  ausführliche  Besprechung  der  in  der  neuesten  Zeit 
ersdiienenen    Rc^esten    und  Sammlungen   päpstlicher   Schriftstücke,   so    der 
Jaffi§'schen  in  der  1.  und  2.  Auflage,  der  von  Kardinal  Pitra,  von  J.  v.  Pflugk- 
Harttnng  u.  a.  liefert  Grisar,^<^)  wobei  er  dem  Fleifse  Jaff6s,  Ewalds,  Löwen- 
Mds  und  J.  Y.  Pfl.-H.  groCses  Lob  spendet.  —  Über  eine  Grabinschrift  fOr 
P.  Hadnan  L,  die  sich  in  der  Vorhalle  der  Peterskirche  befindet,  handelt  De 
Roasi.^^)     Nach  einer  Geschichte  der  verschiedenen  Textabdrücke   und  der 
Erünterung   einer  2.  Inschrift  unter  den  Versen  Theodulfe  weist  er  aus  der 
Art  des  schwarzen  Marmors,  aus  der  Buchstabenform,  den  Verzierungen,  der 
Art  der  Metrik  nnd  des  Stils  den  fränkischen  Ursprung  der  Inschrift  nach. 
Der  Marmor  rührt  wahrscheinlich  aus  der  Sabl6  de  Touraine.    Vf.  der  Vene 
ist  möglicherweise  Alkuin;   12  zugefügte  Distichen  sind  aber  eine  Grabschrift 
des  P.  Hormisdas.  —  In  einer  Jubelschrift  für  P.  Leo  XIII.  wiederholt  der- 
selhe    Forscher^')    seine  auf  grund   von  Widmungsversen   bereits   früher 
aoagesprochne,    durch  Prof.  Hort  in  Cambridge  betätigte  Vermutung,  dafs  der 
eod  Amiatinns  mit  der  Bibelübersetzung  Ceolfrids  identisch  und  nach  dessen 
Tode  716   nach  Rom   und  von  da  nach  Montamiata  gekommen  und  nun  die 
älteste  Hs.  der  Vatik.  Bibliothek   sei.     Die  Abhdl.    soll   zu    weiteren  Unter- 
saehongen    des  gen.   cod.  anregen.  ^^)  —  Ein  Stück  eines  Berichts  über  eine 
Heiligenübertragang    nach  Prüm,   in    einer  Würzburger  Hb.  befindlich,   rührt 


d.  HiiiMiar   a.  d.  AbtM  BndUiu:  BtMBCO.  9,   8,  S.  895/8.   ~   65)  H.  J.  Schmiti,  Zu 

CQiBKbttu    KJostenregel  u.  Bolsbaeh:  AKKB.   59  (58),   8.  209—23.    Vgl.  JB.  6,  II,  89"«. 

—  M)  X  0.  Holder- Egger,  Notis:  NA.  14,  S.  206.     Yerwahrmig  geg.  Simsons  AoffiiM. 

•eaar   Bemei^.  über  Hneiuqae  EDhardoa  in  ann.  Fald.  —  67)  Lippert,  ■.  o.  {  12*".  — 

l  €8)  TLr.    Sickel,  Ffolegomena  z.  lib.  dioraaB.  1.  2:  Anz.  Wien.  Ak.  1888  No.  20  a.  27, 

j  S.  I   62  £,  II  83/6.   —   6(l>  0  H.  BrefBlsu,  Fapyras   n.  Pergament  in  d.  päpstl.  Kansl. 

I  K  z.  Mitte  d.  11.  Jh-:   MIÖG.  9,  1,  8.  1—84.     Barch  AaCzähl.   d.  erhalten.   Papyr.-Orig. 

p^stl.  Urkk.  ft.  üBM.  Zeit  wichtig;  *bene  valete'  ist  in  alterer  Zeit  eigne  Untenchr.  d.  Päpste. 

i#)  S.    Orieftr,   S.  J.»   Samml.  Slterer  Papstbriefe  n.  deren  theol.  Verwert:  ZKTh.  12,  8, 

8.  487—582.   —  Ti)  J*  ^>  ^^  Bossi,  L'inscript.  da  tomb.  d'Hadr.  L,  compos.  et  gray.  en 

ft.  ptr  ordre  de    Charlem.:    Extr.  HAH.  8,  478—501  (Oct  1888).    Borne,  Impr.  Gnggiani 

U  8.  f  Tt  liehtdr.     —    72)   Id.,    La  Bibbia  offerta    da  Geolfxido   abb.  al  sepolcro  di  S. 

'      tktn.     /abelMlir.  f&r  I'eo  XIIL  y.  d.  Tat  Bibl.     Born,  Tipogr.  poUglott    fol.    22  S.     Vgl. 

Btd  (Cambridge):  Aeadem.  1887.  26. Febr.  8.  148—50.  —  78)XM.  Prou,  Inscript  caroL 

d«  mtee  de   S.   O^rm.    d'Auxerre.  Gaz.  ArchAoL  1888,  6.  8.  299—804.    Inschrr.-Beste  a. 


XI 22  §  13-     Karolinger.     Hahn. 

nach  De  WaaH*)  von  A.  Marcward  von  Prüm  her.  Der  Bericht  selbst  war 
fBüc  Kaiser  Lothar  bestimmt  und  handelt  von  der  Obertragnng  der  H.  Ghry- 
santhos  nnd  Dana  (844).  Mögliche  Einwände  gegen  seine  Yermntang  be- 
seitigt der  Vf.  —  £in  Papstwahldekret,  von  Niehnes  mit  Moratori  P.  Stephan  IV. 
(Y.)  zugeschrieben,  von  Hinschins,  Simson  n.  a.  im  Anschlnfs  an  Baronios 
ihm  abgesprochen,  ist  nach  Fnnk^^)  sogar  g^en  ihn  gerichtet,  stammt  aus 
spätrer  Zeit,  ist  keine  Fälschung,  sondern  Wiederholung  des  Dekrets  der 
Synode  von  898  unter  Joh.  IK.  Durch  Versehen  Ivos  ist  der  im  Anfange 
der  Akten  erwähnte  Stephan  in  die  Dekretalflberschrift  hineingekommen.  — 
Den  Ausstellungsort  der  Urk.  E.  Pippins  vom  27.  Mai  752  deutet  Bossert^^) 
auf  Wehrstein  am  Neckar,  statt  auf  Heristal  und  Nierstein.  Eine  Urk.  aus 
Verberie  (752),  dessen  Entfernung  von  Wehrstein  seine  Annahme  widerlegen 
wttrde,  verweist  er  mit  Mühlbacher  in  das  J.  751..  Dagegen  sieht  er  den 
Besuch  Pippins  in  Wehrstein,  einem  Familienbesitz  des  6i*afen  Gerold,  als 
die  Brücke  zur  Erklärung  des  Emporkommens  dieses  Grafen  und  der  Ver- 
heiratung von  dessen  Schwester  Hildegard  mit  Karl  d.  Gr.  an.^^*^^)  Die  Merk- 
male der  langobardischen  Königs-  und  Herzogsurkk.  und  ihre  Bedeutung  für 
das  langob.  Kechtsleben  bis  z.  J.  744  darzustellen,  war  das  Ziel  von  Ghronst  ^^) 
In  Kap.  1  untersucht  er  die  diplomatischen  Merkmale  nnd  zwar  die  äufserea» 
wie  den  Schreibstoff  und  die  inneren,  wie  Protokoll,  Context  u.  s.  w.  Die 
Corroborationsformel  der  mer.  und  karol.  ürkk.  fehlt.  In  Kap.  2  wird 
die  rechtliche  Bedeutung  der  Königsurkk.  festzustellen  versucht  Das 
kgl.  Praecept  ist  das  Hauptmittel  zur  Übertragung  kgl.  Gutes,  kann  aber 
auch  fortfallen.  C.  vermutet,  dafs  die  Königsurkk.  ähnlich  bedeutsam  sind, 
wie  die  Diplome  fränk.  Könige,  die  herzoglichen  an  Bedeutung  ihnen  nahe 
stehen.  Der  Anhang  bietet  eine  tabellarische  Übersicht  der  vorhandenen 
Urkk.  mit  Angabe  der  Überliefernng,  des  Ausstellers,  Empfängers,  Diktators  n.  s.  w., 
unter  Hervorhebung  der  falschen  und  verdächtigen.  Eine  Fälschung  von  743, 
angeblich  von  Ltutprand  in  Pavia  ausgestellt,  wurd  abgedruckt. 

Damit  treten  wir  in  das  Gebiet  der  Fälschungen  ein.  Von  einer  an- 
geblichen Urk.  Wal.  Strabos  vom  J.  843  weist  Schulte^^)  nach,  dafs  sie, 
wie  die  meisten  Beichenauer  Urkk.  unecht  ist,  wahrscheinlich  aus  dem  1 2.  Jh. 
und  zwar  durch  den  Kustos  Udalrich  angefertigt.  Geographische  Namen, 
Sprache,  Siegel,  Schilderung  von  Zuständen  des  12.  Jh.,  alles  deutet  auf 
Fälschung  hin.  —  Mehrfache  Behandlung  und  Lösung  hat  die  Frage  über  die 
Konstantinische  Schenkung  gefunden.  Weiland^^)  legt  dar,  dafs  erst 
unter  Papst  Leo  lü.,  nicht  unter  Hadrian,  die  Lösung  Roms  von  byzanti- 
nischer Abhängigkeit  und  die  Unterordnung  unter  das  Frankenreich  einge- 
treten sei.  Die  Krönung  Karls  war  die  Übertragung  des  unteilbaren  Kaiser- 
tums auf  ihn,  beschränkt  auf  den  Westen  Europas  und  noch  vor  Karls  Tode 
von  Byzanz  anerkannt.     Die  Fälschung,  auf  solcher  Scheidung  beruhend,  ist 


d.  9.  Jh.,  vermatlich  Tom  Mönch  Hericns,  aufgefrischt  t.  Bad.  Gl  aber.  —  74)  De  Waal, 
Über  e.  Translation  e.  Heiligen:  Böm.  Quartalschrift  A.  £G.  1,  (1887),  S.  160—72.  — 
75)  Funk,  D.  Fapstwahldekret  i.  c.  28  Bist.  63:  HJh.  9,  2,  8.  284—99.  Vgl.  JB.  3,  H, 
193^  (Niehues),  —  76)  6.  Bessert,  Kleine  Beitrr.  z.  alt  G.  Schwabens.  1.  K.  Pippin  in  Wehr- 
stein:  Würtemberg.  Vjs.  Heft.  11  2,  S.  140/1.  ^  77-78)  BechtsqueUen  s.  auch  §  42  (  Schef- 
fer-Boichorst,  const.  deexp. Born;  Zeumer,  1.  Born.  Cur.).  —  79)  A.  Ghroust,  Unter- 
such. Üb.  d.  longob.  Königs-  u.  Heraogs-Urkk.  Graz,  Styria.  VII,  213  S.  M.  4,00.  — 
80)  A.  Schulte,  D.  Urk.  WalahMed  Strabos  y.  843  eine  Fälschung  (Abdruck  d.  Urk.): 
ZGOBh.  42  NF.  3,  S.  345—53.  Vgl.  ob.  Ko.  77.  81)  L.  Weiland,  D.  Constant  Sehen- 
kung.  2:  ZKB.  22,  2  S.  185—211.     Vgl.  JB.  10,  H,  28*»  (Weüand  1)  u.  auNo.  81/3  MIÖÖ. 


{  13.     Karolinger.     Hahn.  11,23 

Bach  W.  daher  erst  gegen  Ende  der  Regierang  Karls  oder  bald  daranf  zwischen 
813—40  entstanden.     Ihr  Vf.  gehört  nicht  der  Partei  Leos  HI.  an;  denn  er 
ist  fftr  die  Unabhängigkeit  des  Papsttums  auch  von  fr&nkischer  und  fOr  Yer- 
leihmig  einer  p&psüichen,  der  kaiserlichen  überlegenen  Gewalt    Das  Streben 
der  P&psle,  die  Kaiser  zn  krönen ,  wozu  der  erste  Schritt  die  Krönung  Ludwig 
des  Frommen  durch  P.  Stephan  lY.  (816)  war,  gab  zn  dem  Machwerk  An- 
Bto&\  es  ist  römischen  Ursprungs.  —  Unabhängig  von  W.  kommt  Brnnner^^) 
ktrefb  der  Schenkong  fast-  zu  gleichen  Ergebnissen,  giebt   nur  noch  eine 
kkane  üladüese   von  G^engrttnden  gegen  Grauerts  Verlegung  der  Fälschung 
oidi  S.  Denys  and  weicht  von  W.  nur  in  Bezug  auf  die  Entstehungszeit  ab. 
Aus  der  Best&tigiingsformel,  der  Unterschrift,  der  kirchlichen  AnrufuDgsformel 
lud  verschiedenen  Einzelheiten  weist  er  Rom  und  die  römische  Kanzlei  als 
den  Boden  des  Schriftstflcks  und  wegen  ihres  Zusammenhangs  mit  der  Kaiser- 
krönung die  Zeit   von  813/6  als  die  Zeit  der  Entstehung  nach.    Die  Fabel 
TOB  der  Schenkung  könne  freilich  schon  im  8.  Jh.  vorhanden  gewesen  sein, 
nach  Zeumer  sogar  schon  eine  frühere  Fassung.    Dieser  letzteren  Annahme 
nähert  sich  Hanck,^')  der  aus  Ähnlichkeiten  des  Aktenstücks  mit  Briefen 
Stephans  n.,    erschliellBt,  daÜB   es   von  ihm   bei   seinen  Verhandlungen  mit 
Pippin  ausg^^gen  sei,  und  gleiche  Ansicht  hat  in  neuerer  Zeit  auch  Scheffer- 
Boichorst  —  Eine  andere  berühmte  Fälschung  beschäftigt  Fournier.^^) 
£r  ist  der  Oberzengung,  dafs  die  Machwerke  von  Le  Maus  und  die  des  Pseudo- 
IsidoT  gleichen  Fabrikstempel  tragen-,  dals  auch  die  letzteren  aus  Le  Maus 
und  der  Umgebung  des  Aldrich  stammen,  und  nimmt  daher  für  Simson  gegen 
Tardif  Partei.     Derselbe  Vf.^^)  hat  in  einer  Grenobler  Hs.  des    12.  Jh. 
eine  neue,  von  der  früheren  abweichende  Form  der  Dekretalen  entdeckt,  die 
er   näher  beschreibt     Der  Zweck  der   neu  hinzugefügten  Teile  ist,  die  Er- 
gebenheit des  Schreibers,  vielleicht  eines  Mönchs  von  Ghartrense,  far  Papst- 
tum und  Kirchenreform  zu  zeigen.    Vielleicht  ist  die  Hs.  auch  nur  Abschrift 
eines  älteren  verlorenen  Werkes. 

I>ar9ieUti/n/genm  Von  umfassenderen  Werken,  die  gerade  die 
karoL  Zeit  berühren,  ist  zunächst  Dahns^*)  Urgeschichte  der  roman.  und 
germ.  Völker  zu  nennen-,  sie  reicht  in  den  vorliegenden  Abteilungen  von 
Karl  Martell  bis  zum  Tode  Karls  des  Gr.  Populären  Zwecken  gewidmet,  ist 
öe  mit  allen  möglichen  Anschauungsmitteln  versehen,  mit  Nachbildungen 
wichtiger  Urkk.,  Bildern  von  Kirchen,  Geräten,  Münzen,  mit  Stammtafeln  und 
geographischen  Kärtchen.  Im  wesentlichen  stimmen  die  Ansichten  mit  denen 
seiner  deutschen  Geschichte  flberein.  Sachsonkriege  und  theokratisches  Kaiser- 
tmn  betrachtet  er  als  Wirkungen  des  Augustinischen  Gottesstaates.  Trotz 
Karls  grofser  Organisationsgabe  sei  es  über  seine  Kräfte  gegangen,  das  kar. 
Beidi  vor  den  Auswüchsen  und  Vorurteilen  der  Zeit  zu  retten.  Quellen  und  neuere 
Arbeiten  sind  fleiTsig  herangezogen,  letztere  auch  oft  bekämpfL^^*^^)  —  Unter 


10,302 — 25  (Seheffer-Boicliorst].  —  S2)  H.  Branner,  D.  constitotam  ConstantinL  Festgab. 
1  IL  T.  OneUt  8.  1 — 35.  Berl.,  Springer.  304  S.  8.  o.,  Zeamer,  No.  40.  —  83)  A. 
Haaek,  Zar  donatio  Gonstantini:  ZKWX.  9  H.  4  —  84)  P.  Fonrnier,  La  qaestion  d. 
bBKc»  IMcr^ale«:  KBHD.  12,  8.  103—11.  Vgl.  KRHD.  11  (1887),  70  Bs.  t.  Simson's 
PiL  IriiL;  TgL  JB.  9,  H,  28»«^^  (Sünson);  10,  H,  28«>  (Foumier).  —  85)  P.  Fonrnier, 
Um  Utrmt  partieaX.   das  faaaa.  decr^t.  d'apr&B  on  Mscr.  de  la  Gr.  Ghartr.:  BBCh.  49,  S.  325 

.50, ^\  Y.  I>aJm,  Urgeach.  d.  rom.  n.  germ.  Ydlker.    Bd.  3.     Allg.  Geach.  i.  Einzel- 

ia^  141  Abt.:  ti»g-  W-  Oncken.  Berl.,  Grote.  1887.  Abt  141:  8.  961—1186. 
W  ,  ^  j£  '24  frCBl.  No.  38  (1888),  1101/4.]|  8.  JB.  10,  H,  29*»;  Abt.  64  (1883);  88 
M-  JOO  (85)-    l«A  ifi^)'  S.  tt.  —  87)  (§  12")  id.,  Deutsche  Gesch.  — 88)  (§  12»>)  Fay*, 


n,24  i  Id-     Kuolinger.    Halin. 

den  eigentlich  karol.  Geschichten  ist  Mtthlbachers^*)  henronnhehen,  von 
der  wieder  eine  Fortsetzung  erschienen  ist  — 

ELanm  ist  die  letzte  Lücke  in  den  Jahrbüchern  des  Fr&nkenreichs 
durch  Simsons  2.  Teil  der  Regierung  Karl  des  Or.  würdig  ausgefüllt,  und 
schon  beginnt  die  Arbeit  von  neuem.  Das  Yierte^ahrhundert,  das  seit  dem 
ersten  Erscheinen  der  Jahrbücher  verflossen  ist,  zwingt  zu  neuen  Auflagen 
und  wegen  der  inzwischen  angeschwollenen  Flut  historischer  Untersuchungen 
auch  zu  neuen  Bearbeitungen.  So  ist  Dttmmlers  ostfr&nkische  Geschichte 
und  nun  auch  Abels^^)  Karl  der  Gr.  in  2.  Auflage  erschienen.  Der  be- 
währte Fortsetzer  Abels,  Simson,  hat  sich  der  Aufgabe  der  Neubearbeitung 
unterzogen.  Schonend  und  meist  nur  leise  ändernd  ist  er  dabei  zu  Werke 
gegangen.  GröÜBere  Weglassungen  und  Änderungen  sind  nur  selten  eingetreten, 
so  bei  der  Beurteilung  der  Quellen,  besonders  der  Schriften  Einhards.  Die 
unscheinbarste,  aber  gewaltigste  Arbeit  liegt  in  den  Anmerkungen  yerborgen, 
wo  neue  Anführungen,  Litteratumachweise,  Ergebnisse  modemer  Forschungen 
und  eigene  Kritik  dias  alte  Werk  um  109  S.  anwachsen  lassen.  Neues 
bringen  einige  hinzugefügte  Exkurse.  N.  lY  davon  ist  eine  erweiterte  An- 
merkung Abels  über  die  Frage,  ob  nach  Waitz  die  ann.  Sithiens.  von  ann. 
Fuld.,  oder  umgekehrt  diese  von  jenen  abhängig  seien.  Ganz  neu  sind  N. 
m,  V,  VI,  yn.  in  N.  m  weist  S.  im  l.  Teil  der  ann.  Laur.  maj.  (—  794) 
Ähnlichkeit  mit  römischer  Schreibweise  nach  und  legt  die  Vermutung  nahe, 
dafs  der  Vf  ein  Bömer  oder  Italiener  sei.  In  N.  V  wird  die  Entstehungs- 
zeit des  sogen.  1.  Kapitulars  Karl  des  Gr.  eher  fOr  das  J.  789  als  für  das 
J.  769  angenommen  und  Zweifel  an  der  Echtheit  desselben  näher  begründet 
In  N.  VI  bemängelt  S.  die  auf  grund  zweier  Urkk.  von  Havet  angenommene 
Zeit  der  Vermählung  Karls  und  Hildegards  von  770  und  bleibt  bei  dem  An- 
satz von  771  oder  72.  In  N.  Vm  reiht  er  Jaff&  gegenüber  No.  59  cod.  Garol. 
zwischen  N.  53  und  54  ein.  —  Von  Dümmlers^^)  Werk  liegt  der  3.  Bd., 
d.  h.  die  2.  Hälfte  des  2.  Bd.  der  1.  Auflage,  nämlich  die  Gesch.  der  letzten 
Karolinger  und  Konrads  I.  vor.  Der  Vf.  scheidet  ^  damit  von  einer  alten,  ihm 
lieb  gewordenen  Arbeit  Von  völliger  Umarbeitung  haben  ihn  neue  Aufgaben 
abgehalten;  doch  sind  in  Anmerkungen  und  Nachträgen  neue  Forschungen, 
wie  Mühlbachers  Regesten  und  Sickels  Urkk.  benutzt,  manche  frühere  Exkurse 
wegen  anderweitiger  Behandlung  aber  weggelassen.  —  Ein  phantasiereiches 
Bild  von  dem  Zustände  des  fränk.  Beichs  vor  Karl  dem  Gr.,  von  dessen  Be- 
deutung und  von  den  Ereignissen  bis  zur  letzten  Kaiserkrönung  entwirft 
Lavisse.^^'^^)  —  Die  Regierung  einzelner  Pippiniden  schildern  die  A.  D. 
Biogr.^^)  und  die  Nachbarvölker  der  römischen  Kirche  und  deren  Verhältnis 
zu   ihr  Tamassia.^^)     Verschiedene  Zeitgenossen  der  Karolinger   erfahren 


L'empire  d.  Francae.  —  89)  X  X  B*  Mühlbacher,  Bentsche  Qeaoh.  unt  d.  KaroUngem 
Lf.  S  (Bibl.  Deutsch.  Qesch.  Lf.  2S].  Stnttg.,  GotU.  161—240  S.  Vgl.  JB.  9,  II,  80'«'». 
—  90)  S.  Abel,  Jahrb.  d.  frank.  Beicha  nnt  Karl  d.  Gxoljeii,  B.  I  768—88.  2.  Aufl. 
bearb.  t.  B.  Simson.  Leipz.,  Doncker  &  HombL  XVI,  698  S.  M.  16.00.  {[MHL.  16, 
Sll/4  (Hahn)  lob.;  DLZ.  1888,  No.  85,  Sp.  1257—60  (Oeliner)  lob.;  HZ.  26,  1, 
111  (W.  Bernhardi).]|  —  91)  B.  Dllmmler,  Geach.  d.  Ostfrank.  Beichs.  Bd.  8.  2.  Aufl. 
D.  letsten  EaroL  Konrad  I.  (:=  Jahrb.  d.  Deutsch.  Gesch.  etc.)  Leipz.,  Doncker  &  Hum- 
blot  X,  722  8.  M.  16,00.  |[Bez.  s.  1887.]|  Vgl.  JB.  10,  H,  30^.  —  92)  £.  Larisse, 
&ad.  Bor  l'hist.  d'AUemagne.  La  fondation  da  S.  Bmpire:  BDH.  87  (15.  Mai)  S.  357 — 92. 
Vgl.  JB.  10,  II,  84W  —  93)  (§  28")  Pfister,  L'Alaace.  —  94)  X  A.D.B.  Bd.  26. 
(PhU.  m.  —  Foppo.  PirminuB  (W.  Wiegand),  Pippin  d.  Ältere,  Mittlere,  Jünger«  (H. 
Hahn)  Pippin  t.  Ital.,   1,    2   t.  Aquit  (Simson).    Vgl  JB.  9,  II,  30^«;  10,  11,  30«^  — 


i  18.    Kuolinger.    Hahn.  11,25 

besondere    Beihaadlang'd^*^   so  Thasdlo  IL  and   Einhard.     Die  Bedeatang 

ABf^lierts    als    Dichter   legt  Althof  dar.^^J    Eingehend  behandelt  er  das 

Gedicht  Karol.  Magn.,  weicht  in  seinen  Ansichten  darflber,  besonders  über 

den  Wert  desselben,  von  Simsen  yielfach  ab,  hält  die  Frage  ttber  den  Vf. 

desselben-  für  noch  ungelöst,  ist  aber  geneigt,  Angilbert  als  solchen  anzoseh«!. 

Das  YOibandene  Gredicht  sieht  er  als  den  3.  nnvollständigen  Teil  eines  grOfseren 

Ganzen  an,   das   erst  in  der  Wiedereinsetzung  des  Papstes  und  Bestrafung 

sciaer  Gegner  einen  Abschluls  ftnde.    Eine  metrische  Übersetzung  wird  bei- 

geAgi,  eine  weitere  von  kar.  Dichtungen  versprochen.  —  Ein  Lebensbild  des  B. 

Agobttrd  von  Lyon,  eines  der  bedeutendsten  Publizisten  seiner  Zeit,  entwirft 

Karcks;^^)   doch  bat  er  nach  Foüb  die  einschlägigen  Vorarbeiten  nicht  gut 

benutzt,  die  Persönlichkeit  nicht  klar  geschildert,  und  ttber  die  Stellung  der 

Jnden  in  Sfldirankreich,  die  für  A.'s  Wirken  wesentlich  ist,  nichts  angegeben. 

Freilich  will  M.  auch  weniger  die  Schriften  von  A.  gegen  den  Aberglauben  und 

g^en  die  Juden  erlftutem,  als  seine  Stellung  zu  Ludwig  und  dessen  Söhnen. 

Als  Terteidiger  der  Beichseinheit  ist  A.  Gegner  Ludwigs,  mnlJB  aber  seinen 

Lieblingsgedanken  scheitern  sehen.    Simson  gegenttber  behauptet  M.  die  Echt* 

hat  der  Teilnngsurk.  von  831  und  verlegt  den  Brief  über  die  Beichsteilung 

in  den  Mai  oder  Juni  830,  statt  833.  —  Amelung^^'^^)  bespricht  das  Leben 

des  B.  Jonas  von  Orleans  und  dessen  instit.  regia  und  laicalis,  erstere  mit 

SöBSon  834,  letztere  gegen  S.  829  ansetzend;   sie  ist  nach  A.  829  in  den 

Puiser  Synodalakten  benutzt  worden,  ^o^) 

Die  Verhältnisse  von  Nachbarreichen  schildern  Gasquet^<^>) 
und  Diehl.^^')  Der  erstere  legt  die  Beziehungen  zwischen  Byzanz  und  dem 
Frankenreich  in  Merowinger-  und  Karolingerzeit  dar.  Nach  G.  stand  die 
Einheit  des  west-  und  oströmischen  Beichs  auch  seit  Karls  Kaiserkrönung 
nidit  in  Frage.  Das  Kaisertum  sei  als  eins,  aber  von  2  Personen  regiert, 
angesehen  worden.  Beim  Verfall  des  kar.  Beichs  habe  die  politische  Einheit 
Bit  der  religiösen  aufgehört.  Dem  Werke  wird  eine  nicht  immer  richtige 
Auffiusnng  der  Quellen  und  daher  auch  der  Verhältnisse  vorgeworfen.  — 

Von  den  mannigfachen  Forschungen  ttber  Zustände  und  Einrichr- 
tungen^^^^^^)  hängt  mit  der  politischen  Geschichte  der  Karolingerzeit  be« 
sonders  eng  zusammen  Brunners  wichtiger  Beitrag^'^)  zur  Geschichte  des 
Gefolgswesens.    Mit  schlagenden  Beispielen  weist  er  nach,  dab  der  oft  mib- 


tf»)  ({  IS^  T»iii»Bsia,  LoBgobardi,  Francbi  e  chieM  Bomana.  —  96)  X  J-  ^-  Seefried^ 

Hers.  TlMolo  IL  n.  dv  Gbiemseeklofter.   Angib.  48  S.    M.  0,76.  —  97)  X  £.  Bacha,  £tad. 

biopmpli.  Mir  Eginhand.     («^Dusert  acad.;  hng.  y.  Prol  Karth.)     Li^e,  Demartean.    In  d. 

Szfaiz«.  fib.  Bat.  renchiadn.  Briefe;  d.  Annalenlfrage  nicht  behandelt.  —  ()  Lipper t,  Bad. 

T.  Fmkr.  Leipi.,  Fock.  —  9S)  S.  Althof,  AngilberU  Leben  u.  Dichtungen.    Progr.  Beal- 

VKo^ptax.  'So.  321.     Mfinden.     52  S.  —  99)  J.  F.  Marcks,  D.  polit-kirchl.  Wirluamkeit  d. 

Iteb.  Agobazd  r.   Lyon.      Beal.-Frog.     Progr.  Yienen  No.   470.     Leips.  Fock.     4®.  48  S. 

M.  1,00.     IpCHL.    16,    8,    S04  f.  (Fobs).]|     100)   K.    Amelnng,   Leb.  n.  Schrr.  d.  B. 

Joue   7.    Oiimas.     yitithiim-Oymn.   Progr.    606.     Dresd.      4^     64  S.    —    101)    Leslie 

StepheDf  DieüaoMrj   ot  National  Biogr.  T.  13,  14,  15,  16.     Lond.,  Smith  &  Eider.    Vgl. 

JB.  9,  n,  30^^;    10,    Uf   80*«;   Angeliachs.  d.  kar.  Zeit:  13:    £.  Cathbert  t.  Ganterb.  (W. 

Uutl  CathbargA  (W*.  H.),  Cnthred,  Cynewalf  (L.  Stephen).  —  14:  B.  Daniel  t.  Winchester 
(YeaableB]  15  >-  erstenmal  mit  Begiater;  hier*  s.  B.  Dicuil  (Archer).  16:  Eadbert, 
MbüWL  Ädfrid  etc.  —  102)  Gaaquet,  b.  o.  §  12*«.  |[HJb.  9,  678.]|  Vgl.  JB.  9,  II, 
«,ii  J^  mS)  X  I>ielil«  £taa.  •nr  Tadministr.  byi.  dana  l'exarch.  de  Barenne  (6SS — 761). 
Jl*  7»ör^  XlX,  4t2X  S.  —  104-111)  ■.  u.  §  42.  (Bewnd.  d.  Debatte  über  d.  Beyöl- 
i  irfiSSSrkei*-  I*ov*«»««Jf,  Deloche)  u.  oben  {  12*»-».  —  112)  H.  Branner,  Z. 
"'^^^^Y^Qefoie^^^^'    ^'    ^'  -^^Btionen  n.  d.  Hanameier,   2.  d.  frank,  gaaindi  n.  d.  sogen. 


1,26  i  13.    Karolinger.     Hahn. 

verstandene  Begriff  schola  die  Leibgarde  des  Königs  bedeute,  and  dafs  sie  in 
merow.  Zeit  ans  Antmstionen,  in  karol.  ans  Vassen  bestanden  habe,  and  dals 
der  Haasmeier  der  Befehlshaber  dieses  Dienstgefolges  gewesen  sei.  Zar  Er- 
läuterung der  gasindi  und  der  sog.  Säkularisation  des  Eirchenguts  weist  er 
auf  No.  44  der  form.  Fla?,  hin,  die,  zwischen  721—37  entstanden,  Licht  auf 
die  Zeiten  Karl  Martells  und  die  Verwendung  des  Eirchenguts  wirft.  Er  nimmt 
diese  Säkularisation  mit  Waitz  und  Ribbeck  schon  unter  Earl  Martell  an. 
Die  hier  genannten  gasindi  sind  Yassallen  und  Benefizienempfänger,  eine 
jüngere  Schicht  der  Gefolgschaft  als  die  Antrustionen;  ihr  Name  ist  von  dem 
keltischen  vassus  verdrängt  worden.  —  In  einer  statistischen  Untersuchung 
über  die  Bevölkerung  Frankreichs  unter  Earl  d.  Eahlen  findet  Levasseur, 
indem  er  sich  dabei  auf  das  Polyptikon  des  Irmino  stützt,  dafs  in  dessen 
Elostergebiet  auf  2200  Dkm  18  000  Menschen,  also  8,5  auf  1  Dkm  leben, 
aber  bei  höchst  ungleicher  Verteilung,  da  der  gröiiste  Teil  des  Landes  un- 
bewohntes Waldgebiet  ist.  Deloche  bemängelt  bei  dieser  Annahme,  dafs 
das  gen.  Polyptikon  eine  unvollkommene  Grundlage  zur  Schätzung  sei;  dafs 
auch  das  von  Marseille  und  Rheims  hätte  benutzt  werden  müssen,  eine  Ver- 
gleichung  mit  Bufsland  unzulässig  sei  und  irrtümliche  Zahlenannahmen  bei 
kleinen  Gebieten  sich  für  ganz  Frankreich  in  grofse  Zahlenirrtflmer  ver- 
wandeln. Lev.  bleibt  aber  bei  seiner  Überzeugung,  dafs  seine  Quelle  eine 
genügende  Unterlage  sei  und  Frankreich  unter  Earl  d.  Gr.  nur  eine  schwache 
Bevölkerung  gehabt  habe.  — 

Von  den  zahlreichen  kirchengeschichtlichen  Arbeiten  werden  wir 
viele  nur  dem  Titel  nach  anführen.  In  der  Studie  Dahmen^s^^®)  über  das 
Pontifikat  Gregors  n.  wird  dieses  im  ersten  Abschnitt  mit  Ausnahme  des 
Bilderstreites,  im  zweiten  der  Bilderstreit  und  seine  Wirkungen  erörtert.  Man 
bemängelt  an  dieser  Arbeit  die  Nichtbenutzung  von  Duchesne's  IIb.  pontif. 
und  von  Riezlers  vita  Gorbiniani.^^^)  —  Über  die  Anfänge  des  Elosters  Murr- 
hardt  sind  nach  Bessert ^^^)  nur  unsichere  Nachrichten  vorhanden.  2  Über- 
lieferangen beruhen  auf  unechten  Urkk.  Zweck  derselben  war,  die  Un- 
abhängigkeit des  Elosters  von  Würzbui^  zu  beweisen.  Die  Entstehung  des 
Stiftes  fällt  zwischen  787—873.  Derselbe  Yl^^^)  vermutet,  dafs  die 
Schenkung  Erkanberts  und  seiner  Schwester  (zwischen  835 — 54)  an  Fulda 
aus  dem  Besitze  des  Grafen  Audulf,  Seneschalk  Earls  d.  Gr.  (Menalkas) 
stamme,  und  dass  sie  dessen  Einder  waren. i^'^'^i*)  —  Unter  den  von  Eer- 
sauzon^^^)  besprochenen  Bischöfen  von  Nantes  beginnen  mitNo.  25  die  der 
kar.  Zeit  von  Amelo  (700)  bis  Trudgarus  von  816 — 35  und  reichen  in  der  Fort- 
setzung bis  Hermengarius  835 — 86.  Auch  werden  2  Urkk.  für  Nantes  von 
862  abgedruckt.  ^^^)  —  In  einer  Darlegung  der  germanischen  Auffassung  des 
Christentums  bespricht  Seeberg  ^^i)  die  einschlägigen  Stellen  in  Gregor  von 


Säkulariaat.  d.  Kirchenguts :  SayZ.  Germ.  9,  1,  S.  210/9  —  113)  Dahmen,  D.  FontifikaLt 
Greg.  II.  DüBseldorf,  Schwann.  M.  1,20.  —  114)  X  P-  J-  Gaadard,  Gottechalk  moine 
d'Orbaia  ou  le  commenoemeDt  de  la  controTen.  snr  la  pr^eatin.  au  9.  b.  S.  Qaentin,  Impr. 
Mouroau.  61  S.  —  115)  G.  Bosaert,  B.  Anfänge  d.  Kl.  Murrhardt:  Würt.  Vja.  11,  S. 
217—22.  —  116)  id.,  B.  Erkanbert  t.  Freising  u.  sein  Besitz  im  Gollachgan:  ib.,  S.  222. 
—  117)  X  K. leinen,  D.  Einfülir.  d.  Christentums  i.  Köln  u.  Umgeg.  Progr.  Ober-Beal- 
Sch,  Köln.  4«.  18  S.  —  118)  X  T.  Tamm,  D.  Anfange  d.  Erzbist.  Hamburg-Bremen .  Dias. 
Jena,  Neuenhahn.  2,80  M.  —  119)  J.  de  Kersanzon,  L'^piscopat  Nantin ä  trayers  1.  ei^cles. 
Suite:  BHQ.  4,  4  n.  6,  6.  382—92,  700  ff.  —  120)  X  Loeb,  Los  controTers.  relig.  entre 
1.  chröt.  et  1.  juifs  au  m.  Ige  en  Fr.  et  en  Espagne:  EHE.  17,  3.  —  121)  B.  Seeberg, 
B.  german.  Anffass.  d.  Christentums  im  früh.  MA.  1,  2:  ZKWL.  1888  H.  2,  3,  S.  91—106, 


§  IS.    KwoUnger.     Hahn.  11,27 

Tonn,  in  den  angels&clisischen  Dichtungen  von  Caedmon  und  Cynewulf  und  be- 
MBdere  den  Heiland  und  Otfrieds  Krist  Jenen  bezeichnet  er  als  die  höchste  Stufe 
der  germanischen  Auffassung.  Einkleidung,  wie  religiöse  Begriffe  sind  deutech, 
lie  z.  B.  die  Hervorliebang  der  Menschheit  Christi ,  das  Zurücktreten  der 
Leidensgestalt.  Bei  Otfried  treten  die  eigenen  Anschauungen  nicht  sehr  hervor 
L  6.  daüs  der  Zweck  der  Erscheinung  Christi  die  Aufklärung  und  dadurch 
dttliche  Wandlung  der  Menschheit  sei.  Die  Dichtung  legt  Zeugnis  für  den 
ToMümlichen  Glauben  ab ;  sie  ist  eine  Wiedergabe  der  nikänischen  Christo- 
lope  und  der  aberlieferten  Versöhnungslehre.  "*-^*ö) 

Audi  bei  dem  Beriebt  über  die  Eulturbestrebungen  unseres  Zeitraums, 
besonders  auf  toissenschaftlichem  und  musikalischem  Gebiete  sind  wir 
gezwungen  iriele  Arbeiten  nur  dem  Titel  nach  anzugeben.**'-*"^) 

Das  Gebiet  der   Kunst,  zunächst  der  Schreibe-  und  Malkunst  berührt 
Delisle.^3*)     Nacb    ibm    ist   das  Evangeliarium   von  S.  Yaast   der  Haupt- 
tertreter  einer  nenen  Schreibschule  aus  kar.  Zeit;   es   wird   daher  von  ihm 
in  paläograpbiscber,    technischer   und   kunsthistorischer  Richtung  gewürdigt, 
Nordfrankreicb    nnd    die   Niederlande    als   dessen  Heimat   und   sein  Stil  als 
frtnk.-angelfi&cbBicb    bezeichnet,    was   sich  nach  der  Meinung  v.  Nostitz-Rie- 
necks  mehr  anf  den  Schmuck,  als  die  Schrift  bezieht.     Andre  Evangeliarien 
werden  von  andern  beschrieben,   so   ein  Aachner  von  Beissel.^"')     Dieser 
deutet   dabei    anf   dessen  Ähnlichkeit   mit   dem    1864    von  Ameth   heraus- 
gegebenen Wiener;    doch    haben  beide  nur  eine  Ähnlichkeit  der  StUepoche; 
denn  fde  rObren   nicht    von   gleicher  Hand,   aus  gleichem  Eloster    und    aus 
gleicher  Zeit.     Kach    gewissen  Eigentümlichkeiten,   besonders  seines    dritten 
Teils  stammt  das  Aachner  aus  dem  neunten,  nicht  wie  Lamprecht  meint,  aus 
dem  zehnten  Jb.  —  Von   einem  Prager  Evangeliar  der  Karolingerzeit  giebt 
Nenwirtb  ^**)    auDser    einer  Textabbildung  und    einer  Probe  der  Miniatur- 


14a — 66.  —  122.3)  Eirchenrecht  (Hinschins,  HergenrSther);  Eherecht  (Fr eisen) 
■-  v.  §  42.  —  124)  0  Wetzer  a.  Weite,  Kirchenlex.  fortges.  y.  F.  E aalen.  Bd.  5. 
2.  AdL  Qael-HimmeL  Freib.  i.  Br.,  Herder.  2112  S.  Ear.  Artik.  z.  B.  Gottftchalk 
(Sehrörs),  P.  Greg.  2,  3,  Hadr.  1—3,  B.  Haito  y.  Basel  a.  b.  «.  —  Vgl.  JB.  9,  II,  8C. 

—  1^)  0  Seal'Encyklop.  für  prot.  Theol.  u.  Eirch.  2.  Aufl.  y.  Herzog  etc.  fortgea.  y. 
Hmaek  (SchlnlB).  Kachtrr.  Harlels-Z.  Oeneralregister.  18.  Leipz.,  HinrichB.  1034  S. 
V,  a.:  Gesch.  d.  chriBt  Fred.  (ChriBtlieb.  Earol.  Zeit,  S.  490  f.).  Zusätze  z.  B.  F.  Hadr.  1,  2, 
S.  LapuB,  Kotker  Balb.  etc.  Generalreg.  üb.  aUe  BSnde.  Vgl.  JB.  9,  U,  30^».  —  126)  ()  Eirchenlexik. 
od.  EiiejkL  d.  kath.  Theol.  n.  ihr. Hülfswiss.,  hrsg.  y.  J. Eard.  Hergen röther,  fortges.  y.Eanlen. 
S.  Aufl.,  Bd.  5,  Gaal-Himmel.  Freiberg.  Herder.  1— 2112S.S.  Gallen  (Schrödl),  Gifllemary.Cor- 
T07,  Mönch  GotUchalk(Schrors),  F.  Qreg.  II,  m,  Gunthar  £.  y.  Eöhi  (Flofs),  F.  Hadr.  I— m 
(t.  Hof  1er),  Hildoin  y.  S.  DenyB  (Schrors)  u.  a.  m.  — 127)  X  ^*  Schule  d.  Elost.  y.  6.  Gallen: 
Von  Jum  a.  Schwirzwald  (F.  A.  Stocker)  5,  3,  S.  193—  203.    Fopolär,  wisBenschaftlich,  kriÜBCh. 

—  128)  X  P-  ^-  Kflf»  2-  Qeact,  d.  Math.  i.  MA.:  StML.  34,  5,  8.  516—36.  Ueberblick 
fib.  d.  Geach.  d«  Math.  L  HA.,  boBonders  nach  Günther,  Cantor  u.  Gerhardt.  —  129)  X  ^• 
Brambach,  D.  Reichenaaer  Sangerschale.  Beitrr.  z.  Gesch.  d.  Gelehrsamk.  a.  zar  Eenntn. 
HAlieher  Moaikhdaa.  mit  e.  Faksim. :  Cbl.  f.  Biblioth.wes.  Beiheft  2.  Leipz.,  Harrasso-witz. 
IT,  43  S.  ([BLZ.  1889,  No.  14,  S.  602  (0.  Meyer)  lob.]|  Erläat;  d.  Stellang  d.  Bei- 
dkflBaaer  L  d.  MoBikgeBch.,  d.  Bestreb.  Earls  d.  Gr.  nm  YerboBs.  d.  Gesangs,  d.  Theorie  Alknins 
m.  min.  BnflnCi  anf  yerschiedene  Nachfolger  n.  a.  m.  —  130)  X  ^-  Battifol,  Librairiee 
bjant  i  Borne:  MAH.  8,  3,  4,  S.  297—308.  Kachweis  litt.  Thät  griech.  Ansiedler  in 
Born  i.  9.  Jh.  z.  B.  aacli  t.  P.  Zachar.  n.  Fanl  L  —  131)  X  B.  Müntz,  Les  soorces  de 
Tiidifol.  chr^  dans  1.  biblioth.  de  Korne,  d.  Florence  et  d.  Milan:  ib.  1,  2,  S.  81 — 146. 
MäMche  f.  kar.  Zeit  interess.  Notizen  z.  B.  S.  84,  86,  87,  129  a.  s.  w.  üb.  Bilder,  Siegel, 
Onbaehnft  o.    zwar   ttber  Greg.  III.,  Steph.  11,   Hadr.  I.,  Earl  d.  Gr.  u.  s.  w.  —  132)  L. 

DeÜBJe  L'^ang^üaii^  d.  S.  Yaast,  d'Arras  et  la  calligr.  £r.-saxonn.  da  9  s.  Far.,  Cham- 
pUm.  fol  IS  S-,  6  pl.  |[ZETh.  12,  723/7  (R.  y.  Nostiz-Eieneck  S.  J.).]|  —  133)  St 
Beif$el    D.  kxro^-   KTangeliar  d.  Aachener  Münst:  Z.  christl.  Eonst  1,  1.  2,  S.  63 — 60.  — 


n,28  §  13-     KaroliDger.     Hahn. 

maierei  eine  genaue  Beschreibung  des  Werks.  Es  ist  wahrscheinlich  in  der 
Zeit  der  höchsten  Entwickelung  jener  Malerei  unter  Lothar  und  Karl  dem 
Kahlen,  spätestens  im  Anfang  der  Ottonenzeit  und  nach  gewissen  Notizen  in 
einem  der  Martinsklöster  des  Erzb.  Trier  entstanden.  Ein  Madonnenbild  zu 
Metz  gehört  seiner  ganzen  Beschaffenheit,  besonders  den  langen  Flechten  der 
Madonna  nach  gleichfalls  der  karol-ottonischen  Zeit  an,  wie  Kraus ^'^)  aus- 
führt. —  Ebenso  ist  ein  Kruzifix  aus  Obemkirch  bei  Bückeburg,  dessen  Be- 
schreibung von  Schönermark '^^)  eine  Geschichte  der  Kreuzabbildangen 
vorangeschickt  wird,  eines  der  ältesten  deutschen  Stücke  dieser  Art  und  zwar 
nach  Bekleidung  und  dem  Armelrock  zu  schliefsen,  aus  karol.  Zeit  —  Der* 
selben  Zeit  weist  Leitschuh ^'7)  einen  Elfenbeinkamm  zu,  der  nach  Essen- 
wein dem  9.  nach  andern  dem  11.  Jh.  angehört*,  er  schlieüst  die  Entstehnngs- 
zeit  aus  der  Verwandtschaft  mit  kar.  Bilderhss. ,  besonders  aus  den  Pflanzen- 
und  Oreifbildem,  nimmt  aber  nach  den  Motiven  des  trinkenden  Pfau  Beein- 
flussung durch  antiken  Formensinn  an.  Aufgefundene  longobardische  Gold- 
und  Silberarbeiten  hält  De  Waal^^^)  für  das  Geschenk  einer  vornehmen 
Frau  des  8.  oder  9.  Jh.,  wahrscheinlich  bei  ihrer  Taufe  in  der  Ostemacht 
dem  sakramentspendenden  Bischof  dargebracht.^'^* ^^<^) 

Von  der  Baugeschichte  Corveys  und  Westfalens  handelt  Nordhoff.^^^) 
Von  dem  Eindringen  der  Kunst  aus  den  Mittelmeerländem,  besonders  dem 
Longobardenreich  in  das  Gebiet  Karls  d.  Gr.  und  seiner  Nachfolger  aus- 
gehend, kommt  er  auf  den  Bau  der  Kirchen  und  Klöster  von  Fulda  und 
Corvey,  welches  letztere  nach  dem  Muster  von  Corbie  und  Soissons  angelegt 
wurde.  Aufser  dem  Bau  der  Hauptkirche  schildert  er  die  weiteren  Neubauten 
im  9.  Jh.  und  verbreitet  sich  über  die  äussern  und  Innern  Anlagen  der 
Kirchen  in  kar.  Zeit.  —  Eine  baugeschichtliche  Studie  über  eine  Basilika 
auf  dem  heiligen  Berg  bei  Heidelberg  giebt  Schleuning.^^')  Nach  ihm 
wird  ein  klösterlicher  Bau  an  dieser  Stelle  863  und  875,  die  Basilika  erst 
891  erwähnt.  Sie  steht  auf  dem  Platze  eines  antiken  Heiligtums  und  hat 
im  11.  Jh.  einen  umbau  erfahren,  ist  also  für  die  Geschichte  der  karol.  und 
roman.  Baukunst  wichtig,  i*'-**^) 

Auch  von  den  Arbeiten,  welche  die  Litteratur  des  Zeitalters  und  die 
kar.  Sagendichtung  betreffen,  können  wir  nur  wenige  besprechen.     Vom 


134)  J.  Nenwirth,  E.  Kvangeliar  ans  KaroLseit  in  d.  Stift  Strahoy  y.  Prag:  MOC.  14,  8, 
S.  SS— 91.  1  Tf.,  1  TexUbbüd.  ^  135)  F.  X.  Erans,  Kar.  Madonnenbüd  s.  Mets  (mit 
Abbild.):  Z.  chriatl.  Kunst  1,  S.  77/8.  —  136)  G.  Scbönermark,  E.  Krodfiz  au  kar. 
Zeit:  ib.  9,  S.  313—20.  —  137)  F.  F.  Leitschuh,  Karol.  Elfenbeinkamm. :  Mitt  Germ. 
Mas.  2,  S.  153/S.  J£.  5»  II,  27"  (Ettenwein).  —  X  S.  Belattre,  Monnaies  d. 
Cambrai  d^oouT.  dep.  1861:  Annoaire  d.  Namiam.  1888,  S.  1S3/5.  Karol.  Müna.  ▼.  Ladw. 
d.  Fromm,  n.  Karl  d.  Kahl.  —  188)  De  Waal,  Longobard.  Gold-  a.  Silberarbeit:  Born.  Qo. 
Sehr,  chriatl.  AKG.  1,  1887,  272  f.;  2,  1888,  S.  86,  148—64.  —  139)  X  I>»b-  1887, 
1,  172 — 96.  Den.:  D.  apokryph.  Et.  in  d.  altchriatl.  Kanst  (£inflii£i  aach  auf  Bilder 
d.  8.  n.  9.  Jh.)  —  140)  X  Ders. :  das.  2.  Figttrl.  Darstell.  anf  Tepp.  n.  Vorhang,  bis  s.  Mitte  d.  9.  Jb. 

—  141)  J.  B.  Nordhoff,Goryey  a.  d.  weatfäl.  sächB.  Früharchitekt.  1.  2:  Bepert  f. 
KunstwiBB.  11,  2,  S.  147—66,  396-405.  —  142)  W.  Schleuning,  D.  Michaeliabanlika 
auf  d.  h.  Berg  bei  Heidelberg.  £.  bangesch.  Stud.  29  Dlastr.  n.  9  Tf.  Hamburg,  Schleu- 
ning; Leipz.,  Frohberg.    1887.    4<>.    49  S.    M.  6.     |[DLZ.  1888,  Ko.  42,   S.  1534  (Kraus).]! 

—  143)  X  A.  Hardegger,  Aas  d.  Bangesch.  d.  Kl.  ▼.  S.  Qall.  Yortr.:  Sdirr.  V.  G.  Boden- 
see  47,  1888,  S.  7—23.  Nach  Bahn,  Nenwirth  n.  Wartmann.  Anf.  karoig.  VgL  7,  II, 
32^;  9,  n,  34"«.  —  144)  X  G.  Cheralier,  Lea  fonUles  de  S.  Hart  d.  Tours.  Becherch. 
sur  1.  6  basiliqu.  success.  6IeT.  autonr  du  tomb.  d.  S.  M.  Tours.  Y.  Bbssi  gerühmt. 
Hier  auch  üb.  d.  Lapidarschr.  d.  9.  Jh.  i.  Tours.  —  145)  X  J-  Wilpert,  D.  Katakomb. 
d.  heil.   Prisciila  a.  d.   via  Salaria:   ib.  2,  S.  1—20.     Am  SchluCi:  Schicksale  d.  Katak.  i. 


§    13.     Karolinger.     Hahn.  11,29 

BeowBlede  neiat   texi   Brinki*«)  nach,   dab    die   deirische  und  mercische 
Gestalt  desselben  im    S.   Jb.   zu  einem  Ganzen   verwoben,    später   mit   theo- 
Icgischeii  ZuÄtecu    vermelirt,    im   9.  Jh.  in  Kent  wieder  abgeschrieben  und 
endlich  im  10.  Jh.   die  Vorlage  fftr  die  gegenwärtig  vorhandnen  Hss.  geworden 
sei— Zu    UBdem   flrsebnissen   kommt  Sarrazin.^*^)    Nach  ihm   ist  die 
Sige  in  Schweden   entstanden ,   gegen  700  in  Dänemark  dichterisch  gestaltet 
ud  Toa  Cyneivulf  ina    Angelsächsische  übertragen  worden,  Behauptungen,  die 
TOD  »ndrer  Seite  bestritten  werden,  i*»-!*»)  —  Ein  aglsächs.  Psalter,  nach  einer 
Bi  des  11.  SYl  von   Tborpe  heransgegeben,  ist  gemäb  dem  Bericht  von  W. 
Ton  MalmeabuTg   nach   Sprache  und  Art  der  Übertragung  und  nach  Art  der 
Zosltze,  wie  ^ichmann  ^^^)  meint,  eine  Obersetzung  der  60  ersten  Psalmen 
dnrth  KOmg  Aelfred.  —  Die  Wielandsage  hält  Golther^^i)  fOr  die  geniale 
Kditnng   räies  Franken,    die  Nordleute  im  9.  Jh.  im  Frankenreich  kennen 
gelernt  und  von  da  nach  Island  und  nach  Britannien  getragen  haben;  ebenso 
6(^  auch    die   l^ibelnngen    —  und  die  Waltharisage   und  einzelne  Teile  der 
IHetrichsage  als   epische  Lieder  ohne  mythischen  Hintergrund  vom  Franken- 
räch im  7.  Jh.  zn  den  Angelsachsen,  im  8.  und  9.  Jh.  nach  Süddeutschland, 
ha  9.  Jb.   zu    den  Nordleaten   gedrungen   sein   und   von    diesen  eine  Neu- 
diehtong  erfahren  haben.^^^-^^*) 

Die    historische  Geographie   empfängt  Aufklärung  durch  folgende 
Arbeiten.     M.    y.    Knonan^^^)   untersucht   im   Anschlols    an   Kiezlers  Be- 
merkungen  über    patronymische   Ortsbezeichnungen    die    gleichen    von   der 
Sdiweiz.    Neben  solchen  Orten  mit  den  Endungen  -ingen  kommen  nach  ihm 
^eich  alte  auf  -inghofen  und  -ikon  yor  z.  B.  aus  dem  Züricher  Uk.buch  Nan- 
cinchova  741,  44,  45,  54.     Die  anf  inchova  scheinen  grölsere,  die  auf  -ikon 
unbedeutendere  Orte  anzudeuten.    Zur  Lösung  der  Frage  wird  der  statistische 
Weg  empfohlen.     Der  Norden,   N.-  u.  S.-Osten   und   die  Mitte  der  Schweiz 
scheinen  reich,  der  W.  ärmer,  die  Reulsgegend  ganz  leer  an  solchen  Namen 
zu  sein.    Die  auf  -ingen  hören,   wie  auch  Biezler   bemerkt,   an   den  später 
beäedelten  Gebirgen  auf.     Die  Einzelhöfe  auf  -inghofen  und  -ikon  sind  wahr- 
selieinlich  erst  nach  den  grofsen  Ansiedlungen  ausgesandt ^^^)  —  Falk^^^) 
zählt  alphabetisch  die  Ortlichkeiten  im  Wormsgau  nach  dem  cod.  Lauresham 
aai,  darunter   viele  in  kar.  Zeit   vorkommende   und  bezeichnet  sie  mit  den 


&/9.  Jb.  —  146)  B.  ten  Brink,  Beownlf.  Qnell.  o.  Forsch,  i.  Sprach,  n.  Knlt  Gesch.  d. 
gna.  VöDe.  6S.  Stzalsb.,  Lond.,  TrUbner.  |[Angl.  11,  S19  ff.  (BW.).]|  —  147)  G.  Sarra- 
aisy  Beowolf-Stadien.  £.  Beitr.  s.  Gesch.  altgerm.  Sage  a.  Didit.  BerL,  Mayer  o.  Mflller. 
7,  SSO  S.  IL  5.  {[GBl.  1889,  No.  10,  S.  315,  BW.]|  —  148)  X  Znpitza,  Gjnewolfs 
BcB«  m.  e.  Gloonr.  8.  Aufl.  Berl.,  Weidmann.  H.  2.  —  149)  X  0.  Gldde,  Gynewnlfs 
JiÜSB.  B.  ihre  Qaello:  Angl.  11,  1,  2,  S.  146—69.  Nach  lat,  aber  anderem  Text,  als  in 
AflS.;  «nprtBgl.  Vorlage  noch  nnbekannt  —  150)  J.  Wich  mann,  KSn.  Aelfreds  agls. 
Cbeitiagiag  d.  Psafanea  1^51  oxd.:  ib.,  S.  89<— 97.  —  150^)  W.  Golther,  D.  Wielandsage 
■.  d.  WanderoBgeii  d.  frSnk.  Heldensage:  Germ.  33  (NB.  21),  S.  449—80.  —  151)  X  B. 
^•■iaisoB,  Aymeri  de  Karbonne,  chans.  d.  gest.,  pnbl.  d'apr.  d.  mscr.  d.  Londr.  et  Par. 
PaU.  d.  tut  fr.  Par.,  P.  Bidot  CGCXXXYI,  288  S.  —  152)  X  Osterhage,  Über  einige 
^h— Ulis  de  gotit».  Progr.  Hnmboldt-Gymn.  No.  61.  Berlin.  —  153)  X  ^^y  Anklänge  an  d. 
9itb.  Isthmuge:  Z.  rom.  Pha  11,  3, 4,  S.  327—  49.  JB.  9,  U,  35»  u.  10,  II,  37 ^x»  germ.  Mythol.  in 

^ 154)  X  Meo  tx,  B.  Tzthune  L  d.  altfir.  Karls-  a.  Artasepos.    (^  Ausgab,  a.  Abh.  roman. 

floL)  ICarborg,  £lw6rt  106  S.  M.  2,80.  —  155)  Meyer  yon  Knonan,  Knltorgesch. 
Sehlflls&lgetnnigen  aiu  patronym.  Ortsbezeichn. :  AnaSchwG.  1888  No.  1,  S.  157 — 61.  Vgl. 
A  10,  hf  dS'^.  (Bieelfir).  —  156)  X  Q-  Bossert,  Z.  älteren  Topogr.  Würtemb., 
hemmd.  L  cod.  Lrareah:  Würt  Yjs.  10,  3,  4,  S.  58,  137—219.  Ygl.  JB.  10,  II,  38i*°.  — 
J^T)  F.  Paiky  D.  ortlichkeiten  d.  pag.  Wormat  nach  d.  cod.  Lauresham.  819—1999  n. 
m  186^9$:  Areh.    Z.    13,  8.  210/9.  —  158)  K.  Pauls,   Über   d.  Namen   Aquis   Gzani: 


n,30  i  15.     Ottonen  (911-1002).    Ilwof. 

gegenwärtigen  Ortsbezeichnnngen ;  manche  davon  sind  verschrieben,  manche 
nicht  znm  Wormsgau  gehörig.  —  Die  ersten  Spuren  des  Namens  Aqoisgrani 
und  der  Gransage  findet  Pauls  i^^)  in  einer  unechten  Urk.  Karls  des  Gr. 
nnd  stellt  verschiedene  Lösungsversuche  über  die  Entstehung  des  Namens  an. 
Die  Sage  von  der  Weihe  der  Aachner  Mttnsterkirche  entbehrt  der  uk.lichen 
Beweise,  obwohl  der  Kern  nichts  Unwahrscheinliches  hat.  In  andern  Sagen 
wird  vom  Wappen,  von  der  Begräbnisstätte  Karls,  von  Yerschenkung  gewisser 
Heiligtümer  u.  a.  m.  gesprochen.  Eine  Schenkung  K.  Pippins  an  Toulouse 
von  Aachen  aus  (753)  wird  angezweifelt.  Die  früheste  Nennung  Aachens 
geschieht  765;  früher  erwähnte  Vorfälle  betreflb  A.  beruhen  auf  Legenden. 
—  Mit  der  Entstehung  des  Namens  Ghrysopolis  für  Besannen  beschäftigt 
sich  Gas  tan.  ^^*)  Die  Stadt  wird  im  J.  821  von  Ludwig  dem  Frommen  in 
einem  Briefe  an  B.  Bemowin  zum  erstenmal  mit  Grisopolis  bezeichnet  und 
führt  diesen  Namen  dann  auf  Münzen  und  Siegeln.  Im  Anschlufs  an  die 
Vermutung  des  gelehrten  Savaron  (17.  Jh.)  meint  G.,  dafs  Ghrysopolis,  Gold- 
stadt, die  phantastische  Obersetzung  des  in  besan  sum,  ich  bin  ein  Gold- 
Byzantiner  (byz.  Goldmünze)  spielerich  umgemodelten  bissancion  sei.'^^)  — 
Die  2.  Lieferung  des  Atlas  von  Longno  n  ^^^)  ist  für  die  kar.  Zeit  noch  wichtiger, 
als  die  erste,  No.  6 — 10  und  dabei  9  kleine  Kärtchen  stellen  das  Franken- 
reich in  den  J.  817,  843  u.  s.  w.  bis  940  dar.  Der  Begleittext  enthält  Er- 
läuterungen, historische  Bemerkungen,  eine  Liste  der  Verwaltungsgaue  und 
ein  Verzeichnis  der  Kartennamen. 


§  15. 

Ottonen  (911—1002). 

Fr.  flwof. 

QtieUenpiiMik€itionen*  Den  bedeutendsten  und  zugleich  einen 
hoch  wertvollen  Beitrag  zu  dem  Urkundenschatze  des  10.  Jh.  lieferte 
in  dem  Berichtsjahre  Theodor  Sickel.^)  Der  vorliegende  Halbband  enthält 
die  ürkk.  Ottos  ü.,  325  Stücke,  darunter  8  unechte,  in  der  rühmlichst  be- 
kannten ausgezeichneten  Weise  von  ihm  mit  seinen  Mitarbeitern  herausge- 
geben. Die  Urkk.  Ottos  n.  beginnen  mit  dem  25.  Juli  961  und  enden  mit 
27.  August  983,  mehr  als  3  Monate  vor  seinem  Tode  (7.  Dezember  983). 
Die  kurze  Vorrede,  nur  9  Seiten  umfassend,  handelt  von  dem  Personal  der 


MVKimdeAacli.  I,  2,  S.  116— 4S.  Vgl  JB.  10,  II,  37"»  (Pauls).  —  159)  Gast  an, 
Origine  da  surnom  d.  Chrysopolia  donn^  k  la  yille  d.  BeBan90Xi  k  partir  dn  9  riftde:  BECh. 
69,  2,  S,  S.  215—26.  —  160)  X  H.  d'  Arbois-JubainTille,  Becherch.  aar  l'orig.  de 
la  propr.  fonci^re  et  des  noms  d.  lien  en  Fr.  3,  4,  5:  BO.  9,  1,  S.  36—63,  208 — 23, 
301—21.  Vgl.  JB.  10,  n,  37»»,  3,  4,  6  Mailiacns-Variaciu  —  161)  A.  Iiongn<m,  AÜas 
hist.  de  la  Fr.  ayec  texte  expliqn.  Lf.  2.  Par.,  Hachette.  1884/8.  fol.  Text:  4.  210 
S.  |[BH.  37,  150  (Monod,  Bömönt);  BBCh.  49,  259—61  (An.  d.  Barth61emy).]|  Vgl. 
JB.  7,  n,  33«». 

1)  Monom.  Germ,  hist  Diplomatom  regnm  et  imperatornm  G^ermaniae  Tomi  II.  pars  prior. 
Ottonis  n  diplomata.    Hannoyer,    Hahn.    4<>.     386    8.     M.  12.     |[MHL.   1889,    S.   141/2; 


§   15.    Ottonen  (9]  1—1002).    Ilwof.  11,31 

Kanzlei,  von  den  verschiedenen  Erzkapellanen  und  Kanzlern,  von  den  Dikta- 
toren und  Schreibern.  —  Die  ^Kaiserorkk.  in  Abbildungen'^)  bringen  für  uns 
diesmal  Kaiserurkk.  Ottos  II.  and  Ottos  m.  —  Er  tthne^)  publiziert  zwei  Urkk., 
welche  in  das  lO.  Jh.  fallen:  S.  635,  992  Januar  6,  Grona,  König  Otto  m. 
ttbereignet  anf  Yerwendimg  genannter  Grofsen  des  Reiches  dem  Stifte  Quedlin- 
bDlg  den  Hof  Walbeck  mit  Zubehör  und  genehmigt  die  Errichtung  eines  dem 
Stifte  Quedlinbarg  unterworfenen  Benediktinerinnen-Klosters  daselbst  (Stumpf 
952);  S.  536 :  999  April,  Papst  Sylvester  n.  bestätigt  das  Stift  Quedünburg  und 
unterwirft  ihm  die  Klöster  Mttnzenberg  und  St  Wipert  zu  Quedlinburg,  Walbeck 
und  Wendehaosen  (Jaff6  Beg.  No.  2988).  —  Zwei  jetzt  in  Darmstadt  befindliche, 
dss  Kloster  Heiligenstädt  betreffende  Traditionen,  welche  von  allen,  die  sie 
erwihnen^  in  das  Jahr  945  gesetzt  werden,  vielleicht  aber  noch  älter  sind, 
publiziert  Adolf  S  chmidt.^)  —  und  ein  bisher  unediertes  Diplom  der  Könige 
Berengar  und  Adalhert  für  ihren  Getreuen  Guido  (960),  eine  Schenkungsurk. 
biingt  aus  ^ner  Florentiner  Abschrift  Errera.^) 

Auch  für  die  Geschichtschreiber  sind  es  die  Monumenta,  welche 
diesmal  den  reichsten  Beitrag  liefern ;  der  vor  kurzem  erschienene  Halbband^) 
eatbilt  als  Nachtrag  zu  den  Bänden  1 — 12  eine  grosse  Anzahl  von  Heiligen- 
legenden,  Klostergedichten,  Wunderthaten,  Translationen,  Leidensgeschichten 
u.  dg^,  meist  kleineren  ümfangs,  &st  ausschlieMich  von  0.  Holder-Egger 
heransgegehen ;  ein  ansehnlicher  Teil  desselben  bildet  Quellen  zur  Geschichte 
des  10.  Jk^ 

Die  historische  Kommission  für  Geschichte  der  Juden  in  Deutschland  publi- 
liert  Regesten^^)  deren  erste  Lieferung  in  den  Nummern  123—38  (S.  53/9) 
16  aas  Urkk.  und  Geschichtschreibem  gezogene  Begesten  über  die  Geschichte 
der  Juden  im  deutschen  Beiche  in  den  Jahren  932 — 94  bringt 

Perlbach ^)  teilt  die  Grabschrift  des  Grafen  Megingoz,  der  um  980 
das  Kloster  YiUich,  Bonn  gegenüber,  grtLndete,  mit,  welche  sich  in  der  Münster- 
kirche zu  Bonn  befsrnd. 

Wertvolle  Beiträge  zur  Greschichte  der  lateinischen  Litteratur  und  der 
Kultur  des  10.  Jh.  enthält  der  Codex  Moissacensis;^^)  dieser  jetzt  in  Wien, 
stammt  wahrscheinlich  aus  der  Abtei  Moissac  im  südlichen  Frankreich;  Dreves 
pabliziert  alle  Hymnen  desselben,  von  denen  etwa  ein  Drittteil  bisher  noch 
unb^annt  vrar  und  drei  weltliche  Gedichte;  der  Herausgeber  hat  auch 
25  Melodien  zu  den  Texten  in  die  jetzige  Notenschrift  umgesetzt;  als  Anhang 
bringt  er  27  geistliche  Scholarenk'eder  aus  einer  Hs.  der  Wiener  Bibliothek, 
früher  im  Cistercienserkloster  Camp  am  Niederrhein,  und  41  Lieder  aus  einem 
geistlichen  Cantional  der  Bibliothek  des  WiSehrader  Kapitels.  — 


BLZ.  1S89,  Sp.  387 — 90.  (£.  Stein'dorff.)]|  —  2)  Sybel  a.  Sickel,  KalBerarkk.  in 
Al^ildosgeBy  9.  Lief.  (S.  284^310.)  82  ürk.  auf  24  Lichtdrucktafeln  mit  Text.  Berlin, 
Vcidmiui.  qa.  gr.  foL  Ygl.  n.  §  74.  —  3)  Urknndenbncli  d.  Klöster  y.  Kanafeld;  ed. 
Erfikne,  s.  §  34^.  —  4)  Adolf  Schmidt:  NA.  13,  S.  612/3.  —  5)  G.  Errera,  ün 
^iphmM  inedito  dm.  re  Berengario  IE  e  Adalberto:  A.  stör.  ital.  Ser.  5,  tom.  1,  S.  289 — 93. 
—  6)  Monumenta    Gernumiae  historica.     Scriptomm  tomi   XV.  pars  U.     Hannoyer,   Hahn. 

ftf,  1 TTT,    S.  575 — 1399.  —  7)  X  Geschichtsschreiber  d.  deutschen  Vorzeit    Lief.  38.    B. 

fixotndtha  Gedicht  über  Gandersheims  Gründung  a.  d.  Thaten  Kaiser  Ottos  L  Übersetzt  t. 
Pfand,  2.  Aufl.  r.  W.  Wattenbach.  Leipzig,  Dyk.  M.  0,80.  —  8)  Eegesten  z.  Gesch. 
i.  JadsD  im  franldschen  n.  deutschen  Beiche  bis  z.  J.  1273.  Heransg.  im  Auftrage  d.  hirt. 
KmaaL  t,  Gesch.  d«  Jaden  in  Deatschland.  Bearbeitet  t.  J.  Aronius.  1.  Lief.  Berlin, 
äbsioB.  1887.  4®.  6*  S-  ^  3,20.  IFMHL.  1889,  S.  144/5;  CBl.  1889,  8p.  9— 10.]| 
—  91  KA.  13,  S.  169.  —  10)  Hymnarius  Hoissacens.  D.  Hymnar  d.  Abtei  Moiuac  im 
10.  Jh.    Xaeh  e.  Hs-  d.  Bossiana.    (=  D.  Analecta  hymnica  medii  aeyii  IL  Theil,  hrsg.T. 


11,32  i  15.     Ottonen  (911—1002).     Ilwof. 

Quellen/untermieh/u/ngen.  —  Ebenso  ausgezeichnet  wie  die  Edition 
selbst,  sind  auch  die  Erläuterungen,  welche  Sickel")  zu  den  Diplomen 
Otto  n.  giebt,  und  die  er  selbst  als  die  Einleitung  zu  demselben  bezeichnet. 
—  Hierher  gehören  auch  die  Exkurse  zu  Ottonischen  Diplomen  von  Sickel, 
ühlirz  und  Fanta,")  und  zwar  zu  DO  I.  85  für  Essen;  DDO.  IL  22», 
22^  für  St  Paul  in  Verdun;  DDO.  H.  137,  167»  für  Passau,  DDO.  U.  191, 
194/6  für  Kloster  Memleben ;  diesen  schliefst  sich  eine  Untersuchung  über  die 
Besonderheiten  der  einzelnen  Notare  der  italienischen  Kanzlei  Ottos  IL  an, 
welche  von  Fanta,  umfangreich  angelegt,  begonnen  und  nach  dessen  Tode 
von  P.  Kehr  in  kürzerer  Weise  fortgesetzt  und  abgeschlossen  wurde.  Kurze"') 
hat  die  Originalhs.  Thietmars  geprüft  und  unterscheidet  in  derselben  aulaer 
Thietmar  noch  8  Schreiber,  sowie  eine  Anzahl,  welche  Korrekturen  etc. 
machten.  Die  Quedlinburger  Annalen  habe  Thietmar  erst  beim  sechsten  Buche 
bekommen;  damals  sei  aber  das  siebente  bereits  vorher  fertig  gestellt  ge- 
wesen. In  die  4  ersten  Bücher  habe  er  aus  ihnen  noch  Nachträge  aufte- 
nommen,  dann  sei  er  über  der  Arbeit  gestorben  (1018).  —  Herzberg- 
Fr  änkeU*)  handelt  von  den  Salzburger  und  Passauer  Nekrologien  und  macht 
die  interessante  und  zutreffende  Bemerkung,  dab  nach  den  zahlreichen  Auf- 
zeichnungen in  salzburgischen  Nekrologien  im  8.  und  9.  Jh.  ein  Verfell  in 
dieser  Beziehung  mit  dem  Beginne  des  10.  Jh.  eintrat,  verursacht  durch  die 
Einbrüche  der  Ungarn  und  den  kläglichen  Zustand  des  Reiches,  der  audi 
das  kirchliche  Leben  ergriff.  Einige  Namen  im  Verbrüderungsbuche  von  St 
Peter,  die  sich  dürftig  an  die  stattlichen  Reihen  des  8.  und  9.  Jh.  schliefsen, 
mögen  aus  dem  10.  Jh.  stammen,  zu  einer  nennenswerten  Fortsetzung  brachte 
man  es  nicht,  auch  nachdem  Bayern  durch  die  Schlacht  bei  Augsburg  von 
der  Ungarnplage  dauernd  befreit  worden  war ;  eine  Wendung  zum  Bessern  trat 
erst  ein,  als  die  Wirksamkeit  des  hl.  Woligang  von  Regensburg  das  Mönch- 
tum  in  Bayern  zu  neuem  Leben  erweckte.  —  Baumann  i*)  bespricht  seine 
Ausgabe  der  Totenbücher  der  Bistümer  Augsburg,  Constanz  und  Chur,  welche 
mit  einigen,  aber  wenigen  Namen  in  das  10.  Jh.  zurückreichen.  —  Und  in 
der  Besprechung  von  W.  Diekamp's  'Westfälisches  Urkk.buch'  weist  Otten- 
thaliß)  die  Unechtheit  der  Urk.  Ottos  L  für  Osnabrück  (DO.  212)  nach  und 
schreibt  die  durch  detf  Zehentstreit  veranlafsten  Fälschungen  dem  Bischof 
Benno  n.  zu. 

Die  bedeutendste  und  wertvollste  kritische  Untersuchung  von  Ge- 
schichtsschreibern des  10.  Jh.  wird  uns  in  den  Analekten,  welche  dem 
achten  Bande  von  Ranke's  Weltgeschichteiß)  angefügt  sind,  geboten;  der 
grofse  Meister  historischer  Forschung  und  Darstellung  handelt  in  denselben: 
'Zur  Kritik  der  Geschichtsschreiber  Heinrichs  L  und  Otto  des  Grofsen'  (S. 
627—55)  L  von  den  beiden  Lebensbeschreibungen  der  Königin  Mathilde  und 
n.  von  Liutprand.  In  L  spricht  er  sich  fllr  die  Glaubwürdigkeit  der  An- 
gaben der  jüngeren  Vita  in  Betreff  der  Ereignisse  bei  der  Thronbesteigung 
Ottos  L  aus;  n,  ist  eine  kritische  Untersuchung  der  Antapodosis  Idutprands, 

G.  M.  Dreyes  S.  J.  Leiprig,  Faee.  11  Bogen.  M.  5.  IFCBL  1888,  8p.  1049;  lit 
HmidwoMer  1888,  Nr.  13.]|  —  11)  Th.  y.  Sickel,  Brläatennigen  za  d.  Diplomen  OtUmJJ.: 
MIOG.  2.  Erginznngsband.  S.  77—197.  —  12)  Sickel,  Uhlir«  u.  Fant»,  Bxcnwe  «a 
OttouBchen  Diplomen:  MIOG.  2.  Erg.  Bd.  S.  54^—67.  —  12*)  P.  Knr«e,  AbfuemigBieit 
n.  EntstehnngBweise  der  Chronik  Thietma«:  NA.  14,  (1888),  S.  59—86.  —  13)  8.  Her«- 
berg-Fränkel,  Über  d.  nekrologiichen  QaeUen  d.  DiöceMn  Salzburg  n.  PaoMa:  NA.  13, 
S.  269—304.  —  14)  F.  L.  Baamann:  ib.  S.  409—29.  —  15)  B.  y.  Ottentlial;  MIÖÖ- 
8,   (1887),  S,  637—40.  —  16)  L.  y.  Bänke,  Weltgeach.  8.  Theü.    Leipaig,    Doncker  a. 


{  lö.    Ottonen  (911—1002).  Ilwof.  11,33 

die  er  dahin  charakterisiert,  dafs  sie  in  ihren  hauptsächlichsten  Angaben  ge- 
gründet nnd  unanfechtbar  erscheine,  an  den  Nebennmständen  könne  man 
zweifeln,  der  wesentlichste  Teil  sei  historisch  richtig,  das  Beiwerk  and  die 
Aasfäfanmg  seien  novellistisch.  Bezüglich  der  dem  Lintprand  zugeschriebenen 
Historia  Ottonis  hält  Bänke  dafOr,  dab  ihre  Grundlage  eine  ofißzielle  ReUition 
war,  aber  die  Redaktion  derselben  sei  dem  Bischof  von  Gremona,  Lintprand, 
angetragen  worden,  von  ihm  stamme  die  Fassung;  es  fönden  sich  zwar 
manche  zweifelhafte  Punkte;  an  dem  Fundamentalbestand,  d.  h.  an  der  Dar- 
stellung der  Synode  von  963  in  Rom  könne  man  keinen  Zweifel  h^en,  wohl 
sber  an  manchen  Angaben,  die  der  Tagesgeschichte  angehören.  ^7)  —  Be- 
achtenswerte Beitr&ge  ttber  den  Aachener  Königsstuhl  zur  Erklärung  und 
Kritik  von  Widnkinds  Bericht  (II,  1)  über  Otto  I.  Krönung  bringt  Beifsel.^^) 
—  Widuldnd  (I,  40)  erzählt  zum  J.  934,  daüs  Heinrich  L  die  Seeraub  treiben- 
den Dänen  angriff  nnd  ihren  König  Chnuba  zwang,  sich  taufen  zu  lassen. 
Der  Name  Ghnnba  war  bisher  aufser  bei  Widukind  nirgends  belegt;  1887  wurde 
bei  der  Stadt  Schleswig  ein  Runenstein,  aus  dem  10.  Jh.  stammend,  gefunden, 
welcher  nach  Liliencron^^)  lautet:  'Asfried  machte  dies  Ghrabdenkmal,  die 
Tochter  Odingars,  f&r  Sigtrygg  den  König,  ihren  und  Gnupa's  Sohn.'  Damit 
ist  die  Richtigkeit  der  Namensangabe  Widukind's  steininschriftlich  sicher- 
gestellt. 

I}aT«tellu/ng0n»  —  Die  bedeutendste  und  umfangreichste  ist  die 
Arbeit  von  Manitius;'^)  gründliche  Kenntnis  und  Ausnutzung  der  Quellen, 
b^onnenes  Urteil  in  zweifelhaften  Partien,  klare  Darstellung  sind  die  Yor- 
lüge  dieses  Werkes.  Der  Erzählung  geht  eine  Einleitung:  ^die  Quellen  der 
deutsehen  Geschichte  unter  den  sächsichen  Kaisern'  voraus.  — 

Boehmer  behandelt  anschliefsend  an  seinen  Au&atz  im  Programm  des 
Beal-Gymn.  Stettin  von  1887  (s.  JB.  1887,  II,  40)  Giselhers  Leben  und 
^ken  vom  Tode  Theophanos  bis  zu  dem  jenes  selbst.'^)  Diese  Arbeit  ist 
eine  Art  'Rettung'  Giselhers,  vornehmlich  gegen  das  strenge  urteil  das  Giese- 
brecht  (Kaiserzeit)  über  diesen  Kirchenfürsten  fällt,  das  aber  schon  durch 
frühere  Stadien,  so  von  Pfiugk-Harttung  (JB.  1885,  n,  38),  von  Uhlirz  und 
Ernst  Erich  Schmidt  (JB.  1887,  II,  40/1)  bedeutend  eingeschränkt  wurde. 
Den  Kampf  Giselhers  gegen  Otto  DI.  und  Gregor  Y.  um  seine  erzbischOfliche 
Stellung  in  Magdeburg  und  wegen  der  Wiederherstellung  des  Bistums  Merse* 
borg  faÜBt  Boehmer  in  ähnlicher  Weise  wie  Nitzsch  (Gresch.  des  deutschen 
Volkes,  I,  360  f.)  und  Pflugk-Harttung  als  Vertretung  deutsch-nationaler 
Interessen  gegen  die  universalrömischen  Ideen  des  Papsttums  und  des  Kaiser- 
tums unter  Otto  m.  auf.  —  Genauer  als  bisher  geschehen,  stellt  Brefslau'^) 
die  Liste  der  ältesten  Bischöfe  der  drei  wendischen  Bistümer  Havelberg, 
Brandenburg  nnd  Aldenburg  fest,  was  nicht  ohne  Schwierigkeit  war,  weil  die 
QBeQen  hiefHr  höchst  lückenhaft  sind  und  weil  die  Bischöfe  aller  drei  Bis- 


Himblot  1887.  655  S.  |[I)LZ.  1889,  8p.  132/8.  (B.  Eagler.)]|  -^  17)  X  M.  Hantsch, 
tW  Livtpnaid  t.  Cremona.  JB.  d.  Landetobergymii.  Leoben,  8.  1 — 55.  Nichts  wesentl. 
5eaea;  Baske  (a.  o.  N.  16)  u.  Seelmann  (JB.  1887)  aind  ihm  noch  unbekannt  —  18)  St 
Beisael:  Annaltfn  d.  Aachener  Geack-Vereins,  (1888),  8.  14  £E.  — -  19)  B.  y.  Liliencron» 
I>.  Bnneaatein  Ton  Oottorp.  König  Sigtrygg^a  Stein.  Mit  einem  Anhang  ron  fi.  Handel- 
B»]iB.  Kiel,  Unir.-Bachh.  32  S.  |[MHL.  1888,  8.  d08/9.]|  —  20)  M.  Manitins, 
Aratache  Getcli.  unter  d.  aachaiBchen  n.  MÜiachen  Kaiaern.  (S.  1 — 251.)  (=  Biblioth. 
dcatBcher  Qeachiehte  heranag.  t.  H.  t.  Zwiedineok-Sftdenhont,  7.  11.  14.  15.  Liel)  Stattgart, 
C«tta.  ~  21)  A.  Boebmer,  Bnhiachof  Giaelher  t.  Magdebug.  I.  n.:  QBll.  Magdeburg, 
13,  8.  40—70  n.   185 — 207.  •—  22)  H.  Brefalan,    Zur    Chnmologie   o.  Qeachiehte  d. 

JthrMbarleht«  der  Oeaohiohttwittentchaft.    1388.    II.  3 


n,34  i  16-     Ottcmea  (911—1002).  Ilwol 

tümer  seit  der  Slayenerhebong  von  983  ans  ihren  Sitzen  vertrieben  an  den 
verschiedensten  Orten  Nieder-,  ja  anch  Ober-Dentschlands  als  Gehilfen  anderer 
Prälaten  lebten  and  erst  nm  die  lütte  des  12.  Jh.  wieder  in  ihre  Sitze  zn 
danemdem  Aufenthalt  znrttckgekehrt  sind.  Brefslan  stellt  fttr  das  10.  Jh. 
folgende  Daten  fest:  för  Brandenburg  Ditmar  949  Okt.  1.,  gest.  6.  oder  7.  August 
vor  968.  —  Dodilo  968,  gest  980.  —  Yolkmar  980,  gest.  3.  oder  10.  De- 
zember vor  992.  —  Wigo,  vor  992,  gest.  14.  Januar  drca  1019.  —  FOr 
Havelberg:  Dudo,  ernannt  vor  946  Mai  9.,  gest  naeh  981  November  SO.  — 
Hilderich  ernannt  vor  992  Oktober  16.,  gest.  1008  Oktober  80.  —  Fttr 
Aldenburg:  Egward,  ernannt  nach  968,  gest.  13.  Februar  nach  973.  —  Wego 
ernannt  nach  973,  gest.  wahrscheinlich  vor  983.  —  Ezzico  (Azzo)  emannt 
wahrscheinlich  vor  983,  gest  nach  988.  —  Folkward  emannt  nach  988, 
resigniert  vor  992  Oktober  16.  —  Reginbert  emannt  vor  992  Oktober  16., 
gest  1013  oder  1014.  — 

Mit  Gerberts  wissenschaftlicher  Thätigkeit  beschftftigen  sidi  mehrere 
Arbeiten;  Na  gl  erörtert^')  die  Stellung  Gerberts  zur  Rechenkunst  und  weist 
nach,  dafs  er  in  diesem  Wissenszweige  ganz  auf  dem  Boden  der  griechisch- 
römischen  und  im  entschiedenen  Gegensatze  zur  indisch-arabischen  AuffiEissangs- 
weise  stand;  sein  Wissen  auf  diesem  Gebiete  berahe  auf  der  damals  schoa 
bestandenen  zahlreichen  und  natürlich  ausschlielslich  römischen  Litteratar; 
die  Anschauung,  Gerbert  habe  seine  Wissenschaft  den  Arabern  zu  verdanken, 
sei  somit  vollständig  irrig,  sein  Verdienst  beruhe  darauf,  eine  längst  bestandene 
und  in  Gallien  fast  völlig  in  Vergessenheit  geratene  Wissenschaft  wieder  zom 
Leben  erweckt  zu  haben.  —  Hierzu  im  Gegensatz  meint  Weifsenborn,*^) 
der  sich  überwiegend  mit  Gerberts  Geometrie  beschäftigt,  dieser  habe  bei 
seinem  Aufenthalte  in  der  spanischen  Mark  direkt  oder  indirekt  von  den 
Arabem  das  Rechnen  gelernt  und  darauf  seine  weiteren  diesbezüglichen  Ar- 
beiten gegründet  —  Havet'^)  untersucht  die  Geheimschrift  Gerberts  oder 
eigentlich  besser  dessen  tironische  Sylbenstenographie  und  Bubnov'^)  über- 
setzte dessen  Briefe  in  das  rassische.  — 

Dafs  die  Habsburger  von  dem  952  von  König  Otto  L  auf  dem 
Reichstage  zu  Augsburg  wegen  Hochverrat«  verurteilten  Grafen  Gnntram 
stammen,  und  dals  dieser  mit  dem  von  den  Acta  Murensia  genannten  gleich- 
zeitigen Stammvater  des  Hauses  Habsburg,  Guntram  den  Reichen,  identisch 
sei,  sucht  Krüger*^  nachzuweisen;  als  Gmnd  der  Vemrteilung  Guntrams 
vermutet  K.,  daüs  Otto  durch  die  reichen  Schenkungen  im  Elsafs,  welche  er 
951  seiner  ihm  eben  angetrauten  Gemahlin  Adelheid  gemacht  hatte,  wirkliche 
oder  vermeintliche  Rechte  Guntrams  verletzt  habe  und  dieser  mit  zu  den  an- 
zufriedenen Grofsen  gehörte,  mit  welchen  Liudolf  und  Friedrich  von  Mainz 
zu  Saalfeld  in  Thüringen  (Weihnachten  951)  Empörangspläne  schmiedeten; 
Liudolf  erlangte  damals  noch  des  Vaters  Verzeihung,  Gnntram  mag  aber  zn 
früh  und  allzu  deutlich  seine  hochverräterischen  Absichten  zu  erkennen  ge- 
geben und  sich  dadurch  der  Rache  Ottos  ausgesetzt  haben.    Im  wesentlichen 


Sltetten  BiBchSfe  t.  Bnndeiibarg,  H«v«lberg  n.  Aldenbmrg:  FfiPG.  I,  2,  S.  61—83.  —  23) 
A.  Kagl,  Gorbert  u.  d.  BechenkniiBt  des  10.  Jh.*.  WieneT  BB.  116,  S.  861—922.  —  24> 
H.  WeifBOBboTn,  Qerbert  Beitiige  siir  Kenntnu  der  Mathematik  d.  MA.  Bedin«  — 
25)  J.  Havet,  L'icritore  aecrite  de  Garbert  (Mit  3  Schrifttafiolii).  fictrait  de«  oomptea 
readoa  de  racadimie  dea  iaacriptioaB  et  bell«  loiirea.  Paria»  XV,  4«  aevie,  (1887),  23  S. 
([GGA.  1S88,  S.  308—12  (Steindorf f);  OBL  1888,  8p.  186/6.]!  Hieran  Tgl.  HjiY«i,  la 
taohygiaphie  itatienne  da  Xm«  Biöde.  Euria  1887.  —  2i)>N.  BubaoT,  Die  BrieCmnmlang 
(aHorberta  ala  Geeohichtiqttelle.     L  Bd.     St  Peteraburg.     1888.  —  27)  B.  Krflger»   Zur 


$  16.      H.obeii»tuifen  (1125—1273).  Scham  u.  Sohlmann.  1135 

Hl  demselben  Ergebnisse  gelangt  Oisi,*^)  auch  nach  ihm  sind  Zähringer  and 
Habsburger  desselben  Stammes  and  gehen  aaf  die  Nordgaagrafen  im  Eisafa 
lorfldc,  deren  Nachkonunen  die  Grafen  yon  Egisheim  im  ElsaCs  waren.  8o- 
ueh  worden  alle  diese  von  den  alten  Herzogen  des  Elsasses,  den  Etichoniden 
abflUmmen.**) 

Recht  zahlreich   ist   die  biographische  Litteratar.'<^) 


§  16. 

Holienstaufen.    (1125— 12730 

W.  Schum  und  Fr.  Kohlmann- 

Die  'bisher  auf  zwei  Kapitel  verteilte  Besprechang  der  Litteratnr  über 
die  3).  1125 — 1273  erscheint  diesmal  zuerst  in  einen  Abschnitt  zasammen- 
gezogen,  denn  iveniger  scharf  als  zunschen  anderen  Betrachtangsgebieten  l&Tst 
sidi  die  Grenze  zwischen  der  älteren  and  jüngeren  Hohenstanfenzeit  ziehen, 
und  oft  genug  haben  Zweifel  bestanden,  ob  eine  einschlägige  Schrift  hier  oder 
dort  za  besprechen  sei  oder  es  hat  eine  doppelte  Erwähnnng  annötigen  Auf- 
wand an  Ranm  nnd  Zeit  erfordert, 

QueiletijniibHk€itionen»  Den  Aaszügen  aas  englischen  Qnellen, 
welche  der  27.  Bd  der  Scriptores  der  MGH.  vor  drei  Jahren  brachte, 
ist  im  Bericht^abre  ein  zweiter  Teil  im  28.  Bd.^)  gefolgt,  der  &st  ganz  allein 
F.  Liebe rm an n  zam  Heraasgeber  hat.  Die  Werke  sind  allerdings  mehrfach 
schon  in  guten  englischen  Aasgaben  vorhanden,  sie  haben  aach  nicht  alle 
onmittelbaren  Bezug  aaf  die  Reichsgeschichte.  Etwa  zwei  Drittel  des  Bandes 
nehmen  die  Werke  der  Mönche  von  St.  Albans  ein,  and  anter  diesen  fällt 
der  Löwenanteil  auf  Matheas  Parisiensis  (S.  74 — 443  bez.  455);  vor  and 
hinter  ihm  stehen  Roger  v.  Wendover  (S.  3 — 73)  and  Johannes  von  Walling- 
ford (S.  505 — 11).  Sodann  sind  vertreten  die  Flores  historiaram,  die  fälsch- 
lieh anter  dem  Namen  eines  Matheas  von  Westminster  gehen  (S.  456 — 504). 
Femer  kommen  für  uns  in  Betracht  Amalds  Londoner  Chronik  (S.  527 — 47), 
&  Annalen  des  dortigen  St.  Panlsklosters  (S.  548 — 51),  die  der  Abteien 
Stanley  and  Dalton  in  Famefs  (S.  555 — 59),  des  Johannes  v.  Tayster  nebst 
erster  Fortsetzung  (S.  684 — 97)  and  die  Chronik  des  Walter  v.  Onisbroagh 
(S.  627—46).  —  G.  Gipolla')  teilt  aas  der  Bibliothek  des  Collegio  degli 


Httknft  d.   flftbabiirgvr:    JbSchwG.  Xm,  8.  499—654.    —    28)  Oisi,  Der  Unpnmg  d. 

BiMT  ZDiringen    a.  Hababorg:   AniSchwO.,  1888,  Nr.  5  n.  6.    —  29)  X  M.  Manitias, 

littnrifcba  Zagtände  in  BentMhlnid  im  10.  Jh.:  MLIA.  (1888),  S.  784/8.  —  80)  Pilgiim, 

biof  r.  PtfMa  (971 — 91)  von  TThliri  (ABB.  86.  Bd.  8  lSl/4):  Poppo,  BiKhof  t.  Wfin- 

i^  /^'l 5n  r«m  Wo  gel  e,  (ebenda  8.  89S/4);  Badbod,  Buchof  y.  Utrecht  (899—917) 

minrnmler    feben^»   S7.  Bd.  8.  110/S);    Bamwoldi  Abt  d.  Slocten  St   Smmeimm  ni 

ItemAm^    1975 lOOO)    von  Tibi  in    (ebenda  8.   299/4);  Bamward,    Biadhof    t.   Minden 

(Z^iOai^  rm   Vttli^»  (ebenda  8.  295/6);  Batheriiu  Ton  YeMoa  (890—974),  von  Albreoht 

jw—iw»/  ^^^2) ;   Beginar  n.,  HL  u,  IV.  Grafen  im  Haipen-  u.  Hennegaü von  ühlira, 

}9g»i  C«»»^'       SLrathBtittA  <d  Gftndenbeim  yon  W.  H.  HndBon  (Engliab  biet.  Beriew 

^"^^'A    h^iai'^öiyy  luaidelt  beeondera  v.  d.  Dramen. 

^^    UQeI  Scriptora«    Bd.  28.    HannoTer,  Hahn.    Fol.    Vm,  702  8.    M.  38.  —  2)  a 


11,36  i  16.     Hohenataofen  (1125—1273).  Scham  il  Kohlmann. 

Artigianelli  in  Tann  Notae  historicae  Senenses  mit,  die  von  1141 — 1286 
reichen;  sie  stehen  in  deutlicher  Verbindung  mit  den  Annales  Senenses  (SS. 
19)  und  bieten  einige  neue  und  wertvolle  Nachrichten,  welche  diesen  fehlen. 
An  Urkk,  bringt  aus  dem  Bezirksarchiv  fQr  ünterelsafs  P.  Scheffer- 
Boichorst^)  ein  Privileg  Kaiser  Friedrichs  I.  fQr  Kloster  Walbui^  im  heiligen 
Walde  vom  6.  Mai  1159,  zja  Roncaglia  ausgestellt,  eins  fQr  Kl.  Hobenbm*g 
(oder  Odilienberg)  ohne  alle  Daten,  vielleicht  1178  zu  Ehenheim  erlassen, 
und  eine  Beurkundung  des  Abtes  Helwig  von  Selz  darüber,  dafs  ein  Zehnt- 
streit seines  Klosters  mit  dem  von  Walbui^,  dessen  Au^leichung  von  Friedrich  I. 
im  April  1189  eingeleitet  wurde,  unter  Mitwirkung  König  Heinrichs  VI.  im 
April  1190  zu  Worms  endgilüg  beigelegt  sei.  —  L.  Weiland*)  teilt  ein 
Schutzprivileg  Friedrichs  I.  aus  Worms  vom  3.  Dezember  1173  (?)  für  das 
Stift  St.  Marien  in  Utrecht  mit,  das,  von  Rudolf!  zu  Mainz  am  21.  August 
1286  bestätigt,  sich  in  einer  vidimierten  Kopie  des  Utrechter  Dompropstes 
vom  23.  Februar  1287  in  Utrecht  befindet  und  daraus  auch  in  ein  jetzt  der 
Hamburger  Stadt-Bibliothek  gehöriges  Kartular  jenes  Stiftes  übei^egangen  ist 
Aus  dem  Karlsruher  Archiv  veröffentlicht  AI.  Schulte^)  eine  königliche  Be- 
stätigung des  Besitzes  von  St.  Blasien,  deren  Text  in  diesem  Kloster  herge- 
stellt ist,  während  Protokoll  und  Eschatokoll  in  der  Kanzlei  Friedrichs  1. 
hinzugefügt  werden  sollte;  doch  ist  das  unterblieben:  wahrscheinlich  wurde 
die  Ausführung  und  Vollendung  vom  Könige  verweigert,  da  auf  den  unter 
den  Besitzungen  mit  aufgezählten  Berg  Staufen  auch  das  Kloster  Allerheiligen 
in  Schaffhausen  Anspruch  erhob.  Max  Krühne^)  verdanken  wir  eine  Urk. 
König  Philipps  aus  Gelnhausen  vom  28.  Juli  1201  und  eine  von  Friedrich  IL 
aus  Frankftirt  vom  August  1235;  beide  betreffen  das  Kloster  Sittichenbach. 
Aufserdem  giebt  er  Neudrucke  von  St.  3684,  4968  und  Böhm.-Fick.  No.  917. 
R  Sternfeld^)  veröffentlicht  ein  Gebot  Kaiser  Friedrichs  IL  aus  Tarent  vom 
2.  Juni  (1228),  gerichtet  an  Podesta  und  Kommune  von  Arles,  von  den  Leuten 
des  Hugo  von  Baux  keine  unrechtmäfsigen  Zölle  und  Steuern  zu  erheben 
und  den  Kaufverkehr  derselben  mit  den  Bürgern  von  Arles  nicht  zu  stören. 
—  K.  Lohmeyer®)  druckt  das  Königsberger  und  das  Warschauer  Original 
der  grofsen  Urk.  Friedrichs  n.  aus  Bimini  vom  März  1226  für  den  deutschen 
Orden,  die  Bestätigung  der  Schenkung  des  Kulmer  Landes  etc.  enthaltend, 
von  neuem  und  zwar  neben  einander  ab  und  weist  die  von  R  Philipp!  im 
Preufe.  Urk.buche  ausgesprochene  Ansicht,  dafs  das  Königsberger  Original 
eine  Fälschung  aus  der  Mitte  des  14.  Jh.  sei,  zurück,  wie  es  schon  M. 
Perlbach  in  seinen  Preufsisch-Polnischen  Studien  gethan  hatte;  des  letzteren 
Ansicht  über  die  Entstehung  der  Urk.  verwirft  L  indes.  —  Im  Gegensatz 
zu  Thommen  (Jb.  1886,  n,  48)   erweist  Scheffer-Boichorst»)  die  Urkk. 


CipolU,  Notae  hiitoricae  Seneiuiea:  MIÖG.  ErgansEongBbd.  2,  S.  568—84.  —  3)  P.  Scheffer- 
Boichorst,  Kleinere  Fonchnngen  z.  Oesch.  d.  MA.  XII.  Drei  nngedrackte  Beitrage  za  d. 
Begeaten  Friedricha  L  u.  Heinricha  VI.  ans  elaaTaiadieii  Urkk:  ib.  9,  S.  208—15.  \^A.  U^ 
S.  215  (y.  H.  Br  efslaii.]]!  —  4)  L.  Weil  and,  Ungedmckte  Urkk.  Friedricha  I.  o.  Badolfa  I. 
fttr  8t  Marien  in  Utrecht:  NA.  18,  Heft  8,  S.  627/9.  —  5)  Aloys  Schalte,  Eine  unaiu- 
gefertigte  Urk.  Kaiaer  Friedrichs  L:  ZGORh.  NF.  8,  S.  120/5.  —  6)  M.  Krühne,  Urkk-bnch, 
B.  §  84^  —  7)  Bich.  Sternfeld,  Karl  t.  Anjoa  ala  Graf  d.  Proyence  (1245—65.)  (»  Hunten, 
her.  y.  Jaatrow,  10.)  Berlin,  Gaertner.  YHI,  827  S.  M.  9.  |[HJb.  9,  S.  579  (unter  Noyitätenschaa); 
liHL.  17  (1889)  S.  159—63  y.  F.  Stern.]|  D.  Urk.  steht  S.  263.  ~  8)  K.  Lohmeyer, 
Kaiser  Friedrichs  ü.  goldene  Balle  tlber  Prea£un  a.  Kalmerland  y.  März  1226 :  MIÖG.  2. 
Erganzongsbd.,  S.  880—420.  —  9)  P.  Scheffer-Boichorst,  Kleinere  Forschangen  z. 
Geeoh.  d.  MA.  XI.    Über  einige  Kaiserorkk.  in  d.  Schweiz:  ib.  9,  S.  191—208.     |[NA.  14^ 


§  16.    Hohenstanfen  (1125—1878).  Scham  n.  Kohlroann.  11,37 

Friedrichs  I.  fflr  St.  Alban,  Beinwiel  nnd  Rflggisberg  in  der  Schweiz  (St. 
3636/8)  als  durchaus  echt,  ebenso  die  Urk.  Konrads  III.  für  Bflggisberg  (St. 
3538);  für  die  Echtheit  der  Urk.  Friedrichs  L  fttr  dasselbe  Kloster  vom 
4.  Becember  1161  (St  3923),  die  schon,  abweichend  von  den  früheren, 
Thommen  behauptet  hatte,  tritt  er  auch  ein.  Der  Schreiber  der  Urkk. 
3636/8  ist,  wie  Sch.-B.  verrnntet  hatte  nnd  ihm  Schulte  durch  Prüfung  des 
Originals  bestätigte,  derselbe  wie  der  von  St.  3643  vom  15.  August  1152 
für  Salem.  Zu  demselben  Resultate  betreffs  des  Schreibers  kam  neuerdings 
aoch  Ref.  in  seinen  (noch  ungedmckten)  Untersuchungen  über  die  Urkk. 
Friedriefas  L  für  die  'Kaiserurkk.  in  Abbildungen';  er  hat  denselben  Schreiber 
aniserdem  entdeckt  in  St.  4531,  einem  Briefe  Frs.  an  den  Erzbischof  Hillin 
Ton  Trier  aus  der  Zeit  zwischen  1152  und  54.  —  Weiter  hält  Sch.-B.io) 
die  Urkk.  Friedrichs  für  die  im  Elsafs  oder  in  Burgund  belegenen  Gister- 
cienserklöster,  bei  St  No.  3737,  3738,  3745,  3746,  3791,  4481  und  4532, 
die  man  bisher  als  zweifelbaft  oder  unecht  ansah,  für  echt,  wenn  dieselben 
ancb  nicht  in  der  kaiserlichen  Kanzlei  entstanden  sein  können.  Ans  letzterer 
rühren  nur  die  Beglaubigungszeichen,  die  Siegel  und  Monogramme  her.  — 
Für  die  Verleihung  eines  Stadtfriedens  an  Worms  vom  20.  Oktober  1156, 
die  Stampf  in  den  Wiener  Sitzungsberichten  (1860)  für  unecht  erkl&rt  hatte, 
tritt  Schaube^^)  ein.  Er  giebt  von  dem  Inhalte  der  Urk.  eine  richtige  Inter- 
pretation und  erklftrt  die  ftulseren  Unregelmftfsigkeiten  daraus,  da£B  wir  nicht 
das  in  der  Kanzlei  ausgefertigte  Original,  sondern  eine  von  einem  Schreiber 
in  Worms  spätestens  1186  angefertigte  Abschrift  besitzen,  die  in  der  Kanzlei 
lediglich  mit  dem  Siegel  versehen  und  beglaubigt  wurde.  —  Durch  das  Er- 
scheinen der  beiden  letzten  Lieferungen  hat  die  Neubearbeitung  des  2.  Bd. 
der  Jaff^schen  Regesten^^)  und  damit  des  ganzen  Werkes  ihr  Ende  erreicht 
Die  Hauptarbeit  hierbei  hat  wiederum  S.  Löwenfeld  gethan.  Diese  Schlufs- 
hefte  bringen  die  noch  fehlenden  zwei  Drittel  der  Regesten  Gölestins  III.  vom 
8.  Oktober  1193  ab,  den  Nummern  nach  17039—679  gegen  10439—749 
der  ersten  Ausgabe.  Es  folgt  sodann  eine  Nebeneinanderstellnng  der  Nummern 
beider  Ausgaben,  ein  Verzeichnis  der  Nummern  der  unechten  Stücke;  ebenso 
fehlt  es  nicht  an  Zusätzen  und  Berichtigungen,  Nachträgen  und  einem  Yer- 
leidmis  der  Anfänge  der  Bullen.  Die  Zusätze  und  Nachträge  stammen  von 
Kaitenbrunner  und  Löwenfeld  her,  von  denen  letzterer  auch  den  Teil  des 
kider  verstorbenen  P.  Ewald  mit  durchgesehen  hat  —  Von  P.  Pressutti^') 
shid  3150  Regesten  Honorius'  m.  aus  den  ersten  fünf  Jahren  seines  Ponti- 
ükats  erschienen;  die  beiden  ersten  Jahre  davon  sind  aus  den  1884  erschienenen 
Begesten  von  demselben  Yf.  einfach  wieder  abgedruckt. 


S.  tu  (t.  H.  BrefsUii.)]!  —  10)  id.,  Dan.  XIII.  Über  Diplome  Friedrichs  I.  fUr 
CwterdMuer-IUotter,  namentl.  im  Elsals  n.  Bnrgiud:  ib.,  8.  215—26.  |[NA.  14^  S.  215 
IT.  H.  BrefiUiL)]!  —  11)  K.  Schaabe,  D.  Bntatehang  d.  Rates  in  Worms:  ZQOBh.  NF. 
3,  8.  S57 — 302.  Yg].  n.  {  29*».  —  12)  Ph.  Jaff«,  Begesta  Pontificam  Boman.  ab  condita 
eeekna  ad  usam  post  Gbristom  natam  MOXCVni.  Bditionem  secandam  correctam  et  aactam 
uspidis  Goil.  Wattenbach  coraTeront  S.  Loewenfeld,  F.  Kaitenbrunner,  P.Ewald, 
Tob.  IL  (ab  a.  MCXLUI  ad  a.  MCXGVm).  Leipzig,  Veit  &  Co.  4»  VIII,  823  S.  M.  44. 
[ZKTh.  12,  494 — 514  (e.  Teil  d.  Aafsatses  y.  H.  Oriaar:  „Über  Sammlangen  iUterer 
Papstbrief«^);  DLZ.  10  (1889)  Sp.  786  f.  von  0.  Holder-Egger  (über  Lief.  10— 15).]| 
Enchienen  in  7  Liefern  ngen  seit  1986;  d.  im  Berichtsjahr  erschienenen  liefemngen  bilden 
Ko.  14  n.  15  d.  ganaen  Werkes.  —  13)  P.  Pressatti,  Begesta  Honorii  III.  insso  et  moni- 
fiteatia  Leonis  XHL  P.  M.  ex  taticania  archetypis  edidit  Volumen  primum.  Bomae,  ex  typo- 
piphia   YatieaB«.      CCXXLV,    570  S.     Fr.   60.      ;[HJb.   9,  S.    715—30    t.  P.  M.   Baum- 


11,38  §  16-     Hohenatanfan  (1125—1273).  Schom  a.  Kohlmann. 

QueUenuntersuehMngen»  MichaeP^)  beschäftigt  sich  in  sdnem 
Bache  über  ^die  Formen  des  intematioiialen  Verkehrs'  auch  mit  Rahewin.  Ihm 
liegt  die  Vermatung  nahe,  dalis  S,  die  Seitenstetter  Hs.,  oder  ihre  Vorlage  wie  sie 
in  ihrem  Verhalten  in  den  einzelnen  F&llen  zwischen  den  Bedaktionen  A 
nnd  B  nebst  C  in  der  Mitte  steht,  so  auch  der  Zeit  ihrer  Entstehnng  nach 
zwischen  die  beiden  Hanptgrnppen  gehört,  and  daüs  jedenfalls  noch  eins  oder 
mehrere  solcher  Mittelglieder  zwischen  diesen  beiden  Ornppen  vorhanden  ge- 
wesen seien.  Dann  geht  er  za  einer  Untersnchong  der  Kapitel  18 — 22  (nach 
Waitz'  Zählang)  des  vierten  Baches  der  Oesta  über.  Die  zwei  Briefe  in 
E.  19  nnd  20  fehlen  in  A,  ebenso  der  vorhergehende  Schlafssatz  des  E.  18: 
Qnod  —  inveniantor;  er  findet  sich  E.  21  nach  hortarentar.  Der  Schlnls- 
satz  dieses  K.:  Haias  —  missae  sont  and  die  nachfolgenden  drei  Briefe  fehlen 
in  A  ebenfalls.  Hier  findet  sich  nnn  in  B,  C  and  S  der  Widersprach,  daüs 
im  E.  19  der  Eaiser  schon  seinen  Namen  dem  des  Papstes  voranstellt,  während 
erst  in  E.  21  die  Ändernng  and  der  diesbezügliche  Befehl  an  den  Notar  er- 
wähnt wird.  Die  beiden  Briefe  in  E.  19  scheinen  also  falsch  eingereiht  zu 
sein.  Wie  ist  das  gekommen?  In  der  ersten  Redaktion  war  alles  so,  wie 
wir  es  in  A  finden.  In  einer  zweiten  Redaktion  waren  die  Briefe  an  die 
Stellen  gesetzt,  wo  sie  nach  A  stehen  würden,  nämlich  nach  K.  21.  Bei  der 
dritten  Redaktion  zog  es  Rahewin  vor,  diese  zwei  Briefe,  die  Guido  v.  Bian- 
drate  angehen,  gleich  hinter  der  diesen  betreffenden  Angelegenheit  mitzu- 
teilen, d.  h.  in  E.  19  nnd  20.  So  entstand  der  Widersprach  in  der  Anrede. 
Der  Satz:  Haias  —  missae  sant  wurde  erst  bei  dieser  Redaktion  am  Schiasse 
des  E.  21  hinzugefügt.  Das  falsche  Einreihen  der  beiden  Briefe  soll  sich 
nicht  auf  deren  chronologische  Stellung  den  Thatsachen  gegenüber  be- 
ziehen. Die  chronologische  Ordnung  und  der  sachliche  Zusammenhang  der 
Briefe  und  Botschaften  in  Eap.  18—22  sind  vielmehr  nach  des  Vf.  Hypothese 
folgende:  1)  Der  Brief  Friedrichs,  den  Bischof  Uguccio  von  Vercelli  in  Betr. 
Guidos  von  Biandrate  dem  Papste  überbrachte  (Eap.  19).  2)  Hadrians  Ant- 
wort darauf  (Eap.  20).  3)  Die  Sendung  des  in  Eap.  22  erwähnten  ^pan- 
noBus',  der  nicht  etwa  der  Überbringer  von  Hadrians  Antwort  ist  4)  Friedrichs 
Befehl  an  die  Eanzlei,  die  Namenstellung  zu  ändern  (Eap.  21).  5)  Die  Sen- 
dung des  Bischofs  Hermann  von  Verden  (der  ^honorata  persona'  des  Eap. 
18)  wegen  Guido.  6)  Die  drei  Briefe  des  Eap.  22.  Hier  wird  sich  nun 
die  Frage  erheben,  wie  kann  der  Brief,  der  der  Zeit  nach  vor  die  Änderung 
des  Eanzleigebrauches  fällt,  doch  die  veränderte  Form  schon  an  der  Stirn 
tragen?  M.  denkt  sich  in  einer  etwas  künstlichen  Weise  die  Sache  so:  das 
in  der  kaiserlichen  Eanzlei  aufbewahrte  Eonzept  des  Briefes  enthält  keine 
salutatio.  Eine  solche  ist,  als  Rah.  den  Brief  zur  Veröffentlichung  erhielt, 
von  ihm  selbst  oder  in  der  Eanzlei  der  späteren  Vorschrift  nach  hinzugefüg;t. 
Dafs  wir  es  nicht  mit  einer  ursprünglichen  salutatio  zu  thun  haben,  daftlr 
spricht  auch  das  vollständige  Fehlen  des  eigentlichen  Grulses.  Der  Brief 
Eberhards  von  Bamberg  an  den  Eardinal  Heinrich  in  Eap.  22  ist  wohl  als 
Überarbeitung  eines  wirklichen  Briefes  dieses  Bischöfe  durch  R  anzusehen. 
Schliefslich  erklärt  M.  den  Briefwechsel  Friedrichs  mit  Hadrian  vom  Sommer 
des  J.  1159  (Sigeb.  contin.  Aquicinct.  MGH.  SS.  6,  408),  der  nach  P. 
Wagners  Vorgange  (Eb.  H.  v.  Bamberg)  fast  allgemein  als  unecht  verworfen 


garten.]!  —  14)  W.  Michael,  D.  Formen  d.  nnmittelbaren  Verkehrs  iwuchen  d.  Beatscben 
Kaisem  n.  sonTeriUien  Fürsten  Tomohmlich  im  10.,  11.  n.  12.  Jh.  Hamburg  a.  LeifiEig,  Voss. 
Vn,  156  8.    M.  4.     |[NA.  14,  Heft  1,  8.  209;  MHL.   17,  (1889),  S.  16/9  t.  C.  Werache.] 


{  16.    Bohaustudmk  (11S5— 1278).  Sclinm  n.  Kohlmann.  11,39 

wtr,  tir  echt;  in  gldcher  Weise  bearteilte  denselben  auch  Knöpfler  1886 
im  5.  Binde  der  Nenbearbeitong  von  Hefeies  Konziliengeschichte,  worde  aber 
deswegen  Yon  Seheffer-Boichorst  in  einer  in  nnserem  Berichtqahr  erschienenen 
Besension^^*)  znrttckgewiesen.^^)  —  Yon  C.  Nenmanns^^)  Stadien  zn  grie- 
chischen Geechichtschreibem  des  12.  Jh.  kommt  fttr  uns  nnr  der  Abschnitt 
in  Belradii,  in  dem  er  die  Gedichte  des  Prodromns  als  Geschichtsqnelle  and 
die  deatsch-griechischen  Beziehnngen  in  der  Zeit  des  zweiten  Kreazzoges  be- 
handelt 

lHw*9iellungen*  Eine  Darstellnng  nnseres  gesamten  Zeitranms  ist 
in  diesem  J.  nicht  erschienen.  Das  der  Zeit  nach  amfossendste  ist  die  non 
Tollstindig  TerOffentlichte  Abhandlang  von  A.  Baer,^^)  ftber  die  Beziehnngen 
Venedigs  zom  Kaiserreiche  in  der  stanfischen  Zeit  Der  Yf.  kommt  zn  dem 
Efgeboia,  dab  Y.  in  der  stanfischen  Zeit  nicht  blob  faktisch,  sondern  anch 
staatsrechtlich  ein  vollkommen  freier  nnd  nnabhftngiger  Staat  gewesen  sei. 
-—  Das  bedentendste  Y7erk,  über  welches  wir  zn  berichten  haben,  ist  ein 
neoerBand  von  Giesebrechts^^  Geschichte  der  dentschen  Kaiserzeit,  der  sich 
an  den  vor  acht  Jahren  herausgegebenen  anschliebt,  welcher  Friedrichs  I. 
Begieningszeit  bis  1164  behandelte.  Jetzt  erhalten  wir  eine  Darstellnng  der 
Kftmpfe  des  Kaisers  mit  Alezander  m,  dem  Lombardenbande  and  Heinrich 
dem  liöwen  bis  zn  dessen  Sturz.  Hoffen  wir,  da£B  es  dem  greisen  Forscher 
fcigtant  sein  möge,  ans,  wie  &t  wflnscht,  in  nicht  ferner  Zeit  mit  einem 
amen  Bande  zn  beschenken,  der  den  Abschloüs  der  Geschichte  Friedrichs  L 
«nd  die  kritischen  Beilagen  bringen  solL  Der  Yf.  bedauert,  dafe  uns  von 
der  Geschichte  der  Kämpfe  des  Kaisers,  die  er  in  dem  vorliegenden  Bande 
behandelt,  nnd  in  denen  sich  ein  historisches  Drama  abspielt,  dem  an  Grofs- 
artigkeit  wenige  zu  vergleichen  sind,  in  keiner  alten  Quelle  eine  zusammen- 
häogeode,  auf  guter  Kenntnis  beruhende  Darstellung  erhalten  ist,  wie  sie  für 
Friedrichs  erste  Jahre  in  Otto  von  Freising  nnd  Bahewin  vorliegt  Das 
Material  ist  zwar  nicht  dürftig,  aber  es  liegt  weit  zerstreut,  stammt  aus  ver- 
schiedenen Lftndem  wie  aus  verschiedenen  Zeiten  und  bietet  überall  zu 
kritischen  Erwägungen  Anlafs«  Die  Absicht  Gs.  war,  auf  gmnd  der  kritisch 
pprfllten  Nachrichten  möglichst  klar  zu  legen,  wie  der  grofse  Stanfer  inmitten 
vielverworrener  Weltverhältnisse  unter  grofsen  Gefahren  durch  Umsicht  und 
Energie  die  Stellung  des  Kaisertums  zu  behaupten  gewulst  hat  £in  mächtiges 
Kaisatnm  war  aber  für  die  abendländische  Welt  nötig.  Diese  schien  in  all 
Kraft  nnd  Fülle  der  Zersplitterung  und  Ohnmacht  verfallen  zu  müssen. 


8.  9S— 1 19.  (2.  D.  Konflikt  zwiBchen  Friedrich  I.  u.  Hadrian  IV.)  — 14«)  MIÖ0.  9,  8.  858.  >- 
1»>  X  Tli.  Bodolph,  Die  niederliadiechen  Kolonien  d.  Altmark  Bnndenboig  im  12.  Jh.  1.  Teil. 
Beri.  mmert  Berlin,  Walther  &  Apolant  68  8.  |[ZPrStBtBiireaiie  1888,  8.  806  t.  K.  B.(ttber  d. 
Siaze  Buch);  Tgl.  Vom.  Ztg.  1889  No.  106  Bea :  C.Wersche.]|  8.  24— 46,  Kritik  d.  Berichtes 
Helmoldi  über  d.  niederlindische  Einwanderang.  —  D.  ganze  Abhandlong  ist  109  8.  stark  n.  tragt 
abj.d.  Encheinena  1889.  —  16)  0.  Nenmann,  Griechiiche Geaddchlschreiber  a.  Geachichts- 
qadlen  im  12.  Jh.  Stadien  so  Anna  Comnena,  Theod.  Prodromaa,  Joh.  Cianamoa.  Lei  paig,  Dnncker 
k  HamHIot  V,  106  8.  M.  2,40.  |[GB1.  8p.  720  y.  Hm.  Hpt;  HZ.  NF.  26,  (1889),  8. 
189—92  T.  F.  Hirsch;  HHL.  16,  8.  226  f.  t.  William  Fischer.]|  —  17)  A.  Baer, 
n.  Bedehnngen  Venedigs  z.  Kaiserreiche  in  d.  stanfischen  Zeit.  Von  d.  philosophischen  Faknltflt 
^  UniTenitit  Heidelberg  gekrönte  Freisschrift.  Innsbruck,  Verl.  d.  Wagnerischen  Uniy.- 
Bvchhd].  V,  126  8.  M.  2,80.  |[MHL.  17,  (1889),  8.  166/9  y.  P.  Knaath;  GBl.  (1889), 
8p.  800  t]\  8.  1—62  n.  d.  ,Beil4;e«  schon  1887  erschienen.  8.  JB.  1887,  II,  61.  —  18) 
W.  T.  Gieaebreeht,  Geach.  d.  deutschen  Kaiseraeit  6.  Bd.  D.  Zeit  Kaiser  Friedrichs 
d.  Betbarls  2.  Abt  FWedricha  L  KSmpfe  gegen  Alezander  HL,  d.  Lombardenbund  n.  Hein- 
riek  d.  L9w«D.     Leipzig,  Doncker  k  Hnmblot    VI,  8.  447—479.    IL  11.     |[HJb.  9,  8.  674 


JI40  §  1^-     Hohenstanfen  (1125 — 1273).  Scham  a.  Kohlmann. 

wenn  sich  nicht  der  deutsche  König  der  Pflichten  bewobt  blieb,  die  in  seiner 
imperatorischen  Stellung  lagen.  Das  Papsttum  war  wohl  stark  genug,  die 
Kirche  zusammen  zu  halten,  aber  auüser  stände,  die  streitenden  Mächte  der 
Welt  zu  zügeln.  —  Auch  die  Ereignisse,  die  mehr  an  der  Peripherie  liegen, 
werden  von  G.  zum  Teil  sehr  ausführlich  behandelt,  so  die  französisch-englischen 
Verwickelungen,  der  Streit  mit  Thomas  von  Canterbury,  die  Verhältnisse  des 
heiligen  Landes,  Heinrichs  des  Löwen  Slavenkämpfe  und  sein  Krenzzug.  Da 
die  kritischen  Erörterungen  uns  noch  nicht  vorliegen,  so  labt  sich  im  Einzel- 
falle oft  kein  entscheidendes  Urteil  über  des  Vf.  Auffassung  ÜÜlen.  Die  in 
neuester  Zeit  von  gewisser  Seite  wieder  gemachten  Versuche,  Barbarossa 
Heinrich  dem  Löwen  gegenüber  ins  Unrecht  zu  setzen,  finden  bei  G.  keinen 
Anklang.  Er  bezweifelt  den  Fufefall  des  Kaisers  bei  der  Zusammenkunft, 
für  deren  Ort  er  auch  Ghiavenna  ansieht.  In  der  Lage  Baiems  und  Sachsens 
konnte  kein  Grund  für  die  Verweigerung  der  Hilfeleistung  liegen.  Heinrich 
wollte  die  ihm  zugewachsene  fast  königliche  Macht  für  die  Befestigung  und 
•Erweiterung  seiner  Herrschaft  in  den  deutschen  und  wendischen  Ländern  un- 
gehemmt benutzen,  nicht  aber  für  die  Herstellung  der  kaiserlichen  Macht  in 
Italien  zersplittern  und  geßlhrden.  Für  die  Stärkung  des  Reiches  hat  er  nie 
ein  wahres  Interesse  gehabt.  Die  verweigerte  Heeresfolge  wird  ihm  später 
bei  den  ersten  Anklagen  nicht  zum  Vorwurfe  gemacht.  Heinrich  war  ein 
Fürst  von  höchst  ungewöhnlichen  Gaben.  Das  Genie  des  Staatsmannes,  der 
die  Entwickelung  neuer  fruchtbarer  Einrichtungen  anzubahnen  weiÜB,  besafs 
in  jener  Zeit  kaum  ein  anderer  gleich  ihm.  Was  er  in  den  überelbischen 
Gegenden  geschaffen  hat,  wird  immer  unvergessen  bleiben.  Aber  er  befleckte 
seine  grolsen  Eigenschaften  durch  Habgier,  Treulosigkeit  und  Hochmut  und 
führte  dadurch  selbst  seinen  Sturz  herbei. 

Recht  gut  steht  es  jetzt  um  die  Forschung  über  die  Geschichte  des 
früheren  13.  Jh.;  in  den  Winkelmannschen  Acta  imperii  inedita  und  in  der 
Briefsammlung  der  Monumenta  hat  sich  ihr  eine  reiche  Fundgrube  an  Quellen 
geöffnet,  während  das  urk.liche  Material  durch  die  Boehmer-Fickerschen  Re- 
gesten in  vollendetster  Darcharbeitung  und  Sichtung  vorliegt  Für  die  Dar- 
stellung ist  es  freilich  nach  Winkelmanns  Arbeiten  über  Otto  IV.  und  Friedrich  IL 
schwer,  vieles  Neue  hier  zu  schaffen;  es  sei  denn,  dafs  man  sich  mit  einzelnen 
Berichtigungen  und  Vervollständigungen  oder  einer  feineren  und  eingehenderen 
Herausarbeitung  der  Einzelheiten  begnügen  will.  So  steht  es  auch  um  M. 
Halbes ^^)  Schilderung  der  Beziehungen  Friedrichs  U.  zur  römischen  Karle 
bis  zum  J.  1220;  ein  gewisses  Verdienst  und  Geschick  in  der  Darlegung  der 
verwickelten  diplomatischen  Verhandlungen,  die  die  J.  1215—20  unaufhöi^ 
lieh  erfüllten,  ist  dieser  Erstlingsarbeit  nicht  abzubrechen,  aber  ganz  wird 
man  sich  doch  nicht  mit  der  von  Winkelmann  abweichenden  Auffassung  und 
Beurteilung  K.  Friedrichs  H.  einverstanden  erklären  können;  überall 
erblickt  H.  auf  Seiten  des  letzteren  Vertrags-  und  Treubruch,  Unaufrichtig- 
keit  und  Neigung  zu  Gewaltthätigkeiten,  die  man  unter  schönen  Worten  and 
höflichen  Formen  zu  verbergen  bemüht  gewesen  sei;  Friedrichs  ganze  Politik 
habe  in  einer  systematischen  und  rücksichtslosen  Ausnutzung  nicht  nur  der 


(unter  Novitätenachaa) ;  CBI.  (1889),  Sp.  419  f.]|  ~  19)  M.  Halbe,  Friedrich  U.  a.  d. 
päpstliche  Stahl  bis  z.  EaiserkitJiimg  (Noy.  1220).  Berlin,  Mayer  &  Müller.  96  S.  M.  2,40. 
|[HJb.  9,  S.  769  (unter  NoYitätenschau.)]!  Unter  d.  Titel:  D.  Besiehungen  swischen 
Friedrich  n.  u.  d.  päpstlichen  Stuhl  y.  Tode  Innocenz'  III.  bis  js.  Goslarer  Tage  (Juli  1219), 
Berlin,  Druck  y.  F.  Gynamon,  sind  46  S.  als  München.  Dissertation  o.  J.  (1888)  erschienen. 


^  16.     Hohenstanfen  (1125—1878).  Schnm  n.  Kohlmann.  11,41 

Zwangslage,  in  der  sich  die  Karie  darch  die  Gegnerschaft  Ottos  lY.  und 
spUer  durch  die  langen  erfolglosen  Kämpfe  am  Damiette  beCsuid,  sondern 
auch  der  Milde  nnd  Yersöhnlichkeit  eines  Papstes,  wie  Honorins  ü.  es  war, 
bestanden;  so  habe  er  seine  Anerkennung  dorch  das  Lateran-Konzil  and  die 
Yerwerfnng  der  Appellation  Ottos  lY.,  dann  die  päpstliche  Erlaubnis  zur 
Cbeisiedlnng  des  jungen  Heinrich  nach  Deutschland,  dessen  Erhebung  zum 
Hozog  Yon  Schwaben  und  schlieüslich  zum  römischen  Könige  unter  Beibe- 
lialtung  des  sicilianischea  Königtums  durchgesetzt,  so  dafis  auch  die  bei  letzterer 
Gelegenheit  Ton  Friedrich  und  den  Fürsten  gegebene  urk.liche  Yersichernng, 
jede  Ausdehnong  dieses  Yerhältnisses  der  römischen  Kurie  zu  einer  gefähr- 
lichen Beal-Union  Siciliens  mit  Deutschland  unterlassen  zu  wollen,  ihres  inneren 
Wertes  ermangelt  habe.  Bei  der  Erörterung  der  Wahl  Heinrichs  wird  ent- 
schieden dem  Umstände  nicht  gentigend  Rechnung  getragen,  dafe  ein  Teil 
der  deutschen  Fürsten  doch  entschieden  in  dieser  Frage  auf  Seiten  Friedrichs 
stand,  wc^^en  bei  verschiedenen  Gelegenheiten  die  Bemühungen  einer 
Friedrich  feindlichen  Partei  an  der  römischen  Kurie,  die  dem  unausbleiblichen 
spjLtem  Yemichtungskampf  gern  damals  schon  zum  Austrag  gebracht  hätte, 
treffender  als  es  bisher  anderweit  geschehen,  beleuchtet  werden.  Eine  spätere 
Phase  jenes  Kampfes  behandelt  C.  Köhler;'<^)  die  Existenz  des  neu  begründeten 
Kirchenstaates  und  die  Handlungsfreiheit  des  Papstes  war  auf  das  empfind- 
lichste gefährdet,  wenn  Friedrich  neben  dem  Besitze  des  Königreiches  Sizilien 
sich  durch  Unterwerfung  der  lombardischen  Städte  zum  unbeschränkteren 
Herrn  Ton  Ober-Italien  machte.  Deshalb  mischte  sich  der  Papst  in  die  An- 
gelegenheiten der  Lombarden,  in  diese  rein  weltlichen  Dinge.  Er  ist  im 
Kampfe  der  Angreifer  gewesen,  Friedrich  hat  ängstlich  jeden  Konflikt  mit 
der  Kurie  zu  vermeiden  gesucht  Waffen  gegen  den  Kaiser  fand  Gregor  IX. 
in  den  kirchlichen  Yerhältnissen  Siciliens ;  doch  lag  hier  nicht  die  Schwierig- 
keit, ein  Einvernehmen  zwischen  beiden  Mächten  herbeizuführen.  Ein  Über- 
blick aber  die  gesamten  Klagen  des  Papstes  befestigt  erst  recht  den  Eindruck, 
da&  etwas  anderes  als  die  kirchlichen  Yerhältnisse  Unteritaliens  das  treibende 
Moment  in  dem  Yorgehen  der  Kurie  war.  Die  Päpste,  die  Friedrich  feind- 
lich gegenüberstanden,  trugen  freilich  nicht  die  ganze  Verantwortung  für  ihr 
Yerfaalten.  Ihre  Politik  war  nur  eine  Konsequenz  dessen,  was  Innocenz  IH. 
geschaffen  hatte.  —  Wie  sich  alle  diese  Dinge  bei  jesuitischer  Beleuchtung 
ausnehmen,  das  zeigt  ein  Yortrag  von  Em.  Michael,*^)  Friedrich  IL  und  die 


An  das  tragische  Ende  des  hohenstaufischen  Geschlechtes  im  Kampfe 
mit  der  Kirche  und  um  Sicilien  erinnert  durch  Wort  und  Bild  eine  kleine, 
zam  Unterricht  der  Fremden  bestimmte  Schrift'^*)  über  die  1351  zum  An- 
denken an  Konradins  Tod  auf  dem  Platze  des  Schaffots  errichtete  Sühnsäule, 
die  sich  jetzt  aber  in  der  Kapelle  della  Groce  befindet. ''^)  Yerfassungsge- 
schiditlich    interessant    ist   eine  Notiz,    die  L.  v.  Heinemann^')    aus    dem 


—  20)  C.  K  5  hl  er,  D.  Yerh&ltnis  Kaiser  Friedrichs  IL  sa  d.  Päpeten  aeiner  Zeit  mit  Rttck- 

■kht  nf  d.  Fnge  nach  d.  Kntotehnng  d.  Yernichtoiigakampfe«  zwiAchen  KaiBertam  u.  Papst- 

tm.    1=  ÜBtUB.  z.  DStuta-  n.  BechUG.  y.  Gierice,  Heft  24.)    Brealaa,  W.  Koebner.  70  S. 

IL  2.     [EJh.  9,   S.   769   t.  G.  8.  (unter  Noritätenachau);   DLZ.  10,  (1889),  Sp.  18  t.  B. 

Bt$TBfeld.]'  —  21^  ^Bim.   Michael,  Kaiaer  Friedrich  II.  u.  d.  Kürche.     £.  akademischer 

yoTtng:  ZKTh.   12»   S-  290—301.  —  21«)  Y.  Di  Kapoli,  La  oolonna  espiatoria  di  Corra- 

ä»  a  Saeri^    Bell*  B.  chiesa  di  S.  Croee  del  porgatorio  al  mercato  in  Napoli,  16.  Ottob. 

18S9.    Nmpolif    tipografi*  dell'  Accademia  reale  delle  sdenze.    4<^.     38  S.,   1  Tfl.  —  211») 

i  17*^  P.  Lmdewi^f    Konzad  II.  y.  Konstanz  in  Born  1215.  —  22)  L.  y.  Heinemann, 


11,42  §  17.    flabsboiger  o.  Lazembnr^er  (1273 — 1400).  Altmana. 

Specalum  ecclesiae  des  Englflnders  Oiraldns  Cambrensis  (MGH.  SS.  27,  S. 
149  f.)  mitteilt,  wonach  Heinrich  YL  den  Plan  einer  Säkularisation  des 
Kirchenstaates  betrieben  haben  soll.  Die  Yerhandlnngen  betreffiB  der  Aus- 
ftthnrng  wttrden  an  das  Ende  des  Jahres  1196  gehören.  Die  Nachricht  steht 
für  sich  allein,  aber  es  ist  bemerkenswert,  dats  ein  dem  Kaiser  glmchzeitiger 
Aator  diesem  solche  seiner  Zeit  weit  voraaseilende  Ideen  zntranf ) 

Zum  Schlosse  haben  wir  noch  eine  Anzahl  biographischer  Anfeätze'^-*^) 
anzuführen,  sowie  eine  kultnrgeschichtliche'^)  and  eine  rechtsgeschichtliche'') 
Abhandlang. 


§17. 

Habsburger  u.  Luxemburger  (1273 — 1400). 

Wilh.  Altmann. 

Wenn  das  Berichtsjahr  auch  eine  ganze  Anzahl  von  Arbeiten  aufweist, 
welche  fOr  die  Geschichte  des  deutschen  Reiches  in  unserer  Periode  von 
Interesse  sind,  so  gehören  die  meisten  dieser  Arbeiten  doch  weit  mehr  der 
Territorial-,  Yerfassungs-  und  Kirchen-  als  der  eigentlichen  Reichsgeschichte 
an,  hat  diese  letztere  doch  keine  wesentliche  Förderung  eriahren. 

QfM^eUenptMfkaHonen  sind  nur  wenige  zu  verzeichnen.  An 
urkundlichem  Material  ist  die  Ausbeute  kaum  nennenswert*)  Aus 
verschiedenen  Urk.-Sammlungen,'-^)  die  in  unsem  Zeitraum  fallen,  ergiebt 
sich  nicht  der  geringste  Gewinn  ftbr  die  Reichsgeschichte.  Dagegen  erhalten 
wir  in  einer  anderen  landesgeschichtlichen  Sammlung^)  den  gröfsten  Teil  der 
Regesten  Pfalzgraf  Ruprechts  I. 


Heinrich!  VI.  angeblicher  Plan  e.  SäkalariBation  d.  Kirchenstaates:  MIÖG.  9,  S.  134/6.  — 
23)  X  P-  Scheffer-BoichorBt,  Z.  Qeech.  Alfoni'  X.  y.  Gaatilien.  Kleinere  ForBchnngen 
s.  OeMh.  d.  MA.  14:  ib.,  S.  226--48.  —  24)  W.  Wattenbach,  Bahewin:  ADB.  27, 
8.  166/7.  —  25)  W.  Härtens,  Bainald  y.  Dassel,  Erabischof  y.  KSk:  ib.,  8.  728 — 35.  — 
26)  id.,  Phüipp  y.  Heinsberg,  Enbischof  y.  Köln:  ib.  26,  S.  3/S.  —  27)  F.  Krones  (y. 
Marchland),  Phüipp  y.  Sponheim,  Erwählter  y.  Salzbarg  1247—56;  Erwählter  y.  Aqaileja 
1269:  ib.,  S.  48/6.  —  28)  J.  Looshorn,  D.  heilige  Bischof  Otto.  Nach  d.  Quellen  be- 
arbeitet Festschrift  z.  700j8hr.  Jabiläom  seiner  Heiligsprechung.  P.  Zipperers  Bnchhdl.  in 
München  (M.  Thoma).  YIII,  868  8.  M.  6.  Sonderabdmck  aus  d.  Yf.  Gesch.  d.  Bistums 
Bamberg  Bd.  2.  Vgl.  JB.  1886,  II,  44''^.  —  Ans  d.  Festschrift  ist  e.  Aasang  «rsehienen: 
d.  h.  Otto,  B.  y.  B.,  Ap.  d.  Pommern.  144  8.  M.  1,20.  —  29)  B.  Breyer,  Aniold  y. 
Brescia:  BaamersHTaschb.  6.  Folge,  8.  Jahrg.,  (1889),  8.  121—78.  Erschienen  1888.  — 
30)  Lefflad,  Gerhoh,  Propst  y.  Beiohersberg :  Wetaer  n.  Weite's  KLex.  2.  Aufl.  5,  8p. 
878—91.  —  31)  Koni.  Stnrmhoefel,  Gerhoh  y.  Beichersberg  über  d.  Sittenaustimde  d. 
aeitgenössischen  Geistlichkeit  Abhdl.  z.  Jb.  d.  Thomasachule  in  Leipsig.  Leipzig,  Druck  y. 
AI.  Edelmann.  4^  44  8.  M.  1,60.  —  32)  ({  42)  Bockinger,  Kais.  Land-  u.  Lehuecht 
1)  X  (§  16*)  Weiland,  Urk.  Rudolfs  L  —  2— 4)  (§31")  Westf.  Urkkb.  —  (§  39  •-«) 
Schlesw.-HoliAein.     Begesten  u.  Pommerschas  Urkkb.  —  5)  Ad.  Koch  u.  Jak.  Wille,  Re- 


§  17.     Habsbmger  a.  Loxemburger  (1278 — 1400).  Altmann.  11,43 

Hiitoriographische  Quellen.*)  Yen  der  für  den  Römerzag 
Hemricbs  YIL  so  wichtigen  Relation  des  Nikolaus  Ton  Batrinto,  besafsen 
wir  bisher  keine  krittsche  Aa^be,  da  alle  (auch  die  Röhmer'sche)  anf  der 
Ton  Balnze  besorgten  editio  princeps  bemhten.  Anf  Grand  der  von  Nikolans 
selbst  herrührenden  Pariser  Hb.,  welche  eine  vielfach  korrigierte  Reinschrift 
des  ersten  Entwnrfs  ist,  giebt  ans  £.  Heyck  eine  sorgfiUtige  neae,  zunächst 
Ar  den  akademischen  Gebranch  bestimmte  Aasgabe.  £r  weist  übrigens  aach 
nadi,  dab  die  Turiner  Hs.  eine  Abschrift  jener  Pariser  aus  dem  17.  Jh.  ist 
Das  sorgfiUtige  Verzeichnis  der  Orts-  und  Personennamen  ist  recht  will- 
kommen« Die  einleitenden  Bemerkungen  empfehlen  wir  ganz  besonders  der 
Beaehtang. 

Eine  Übersetzung  des  alle  Chroniken  des  späteren  deutschen  MA. 
durch  Form  und  Inhalt  bei  weitem  ttbertre£fienden  Liber  certarum  historiarum 
(bis  1343  reichend)  des  kämthnischen  Abtes  Johann  von  Yictring  (Cister- 
zienser)  erhalten  wir  von  W.  Friedensburg.^)  Derselbe  hat  sich  bei 
Anfertigung  dieser  Übersetzung  nicht  auf  den  von  Böhmer,  fontes  rerum 
Germanicaram  1,  S.  271  £  hergestellten  Text  beschränkt,  sondern  namentlich 
ZBT  Ergänzung  der  Lücken  den  von  dem  Yf.  im  J.  1341  eigenhändig  nieder- 
geschriebenen Entwurf  (Hs.  22  107  der  Münchener  Hof-  und  Staatsbibliothek) 
viei&ch  herangezogen,  trotzdem  derselbe  sehr  schwer  lesbar  ist.  In  der  £in- 
Idtnngy  welche,  wenn  sie  auch  Foumiers^)  treffliche  Untersuchung  zur  Grund- 
lage hat,  doch  gründliche  eigene  Studien  Friedensburgs  nicht  verkennen  läfst, 
hht  er  alles,  was  wir  über  den  Geschichtsschreiber  und  sein  Werk  wissen, 
in  kurzer  und  übersichtlicher  Weise  zusammen.  Das  Namensregister  wird 
gute  Dienste  leisten;  erwünscht  ist  auch  das  Verzeichnis  der  von  Johann 
von  Yictring  zitierten  Autoren  (c.  35,  besonders  häufig  Ovid).  Yon  demselben 
verdienten  Obersetzer  erhalten  wir  auch  den  zweiten  Bd.  der  ^Quellen  ^)  zur 
GesdL  Kaiser  Ludwig  des  Bayern'  in  deutscher  Übertragung.  Das  bereits 
1887  erschienene  Bändchen  bringt  die  beiden  eingehendsten  und  besten, 
tkk  gegenseitig  ergänzenden  zeitgenössischen  Darstellungen  des  Romzages 
Ludwigs  d.  B.,  den  Fragment  gebliebenen,  in  einem  Zuge  niedergeschriebenen 
Ladovicus  Bavarus  des  Albertino  Mussato  und  Aaszüge  aus  dem  10.  Buche 
der  Istorie  Fiorentine  des  Giovanni  Yillani;  auch  dieser  Übersetzung  ist  ein 
Kameaaregister  beigegeben. 


d.  PfiUxgnfen  am  Bliein.    3.  Liefer.     (1350—73.)     iDosbrack,  Wagner.  —  6)  Ulrich 
T.  Eschenbach,  Alexander;  lirsg.   y.  Wendelin  Toischer.     [=  Bibliothek  d.  litterar.  V.   in 
Stattgart.     No.  188.)     T&bingen,   1888.     XXII,  867.     Nur  für  d.  Germanisten  t.  Wert,  f&r 
d.  HIsfeoriker  so   gnt  wie  belanglc».  —  Ulrich  y.  E.  lebte  am  Hofe  Wenaels  IL  t.  Böhmen 
(1278—1305),   d.    er   in    seinen    Dichtungen    mehrfiMh   Torherrlichte.  —    7)    Nicolai  ep. 
BotraitiiieiiBia  relatio   de  Heinrici  VII.  |imp.  itinere  Italico;   hng.  t.  £d.  Heyck.     Innsbr. 
Wagner.     XUII,  104  S.  M.  3,60.     |[NA.  14,  440.]{     Über  d.  treffliche  Übersetzang  dieser 
aelatkm  doreh  W.  Frieden sburg,  vgl.  JB.  1888,  II,  74.  —  8)  Johann,   Abt  t.  Yic- 
tring, D.  Bach  gewisser  Gesch.  ftbers.  t.  Walter  Friedensbnrg.     (=  Geschichtsschreiber 
d.  dtech.  Yoneit.     14.  Jhdt     8.  Bd.)     Lpz.,  Byk.     XXIY,  337   S.  M.  4,80.    Einen  Beitrag 
nr  Kritik   Johanns    t.    Y.  enthält  d   Exkurs  in  Sommerfeldes  Diss.;    ygl.   onten  A.   18, 
d»elbtt  auch  Bemerkungen  zu  einer  Stelle  d.  Albertino  Mas««,to  u.  Matthias  t.  Neuenbürg.  — 
8*)  A.  Foamier,    Abt  Johann  ▼.  Yictring  u.  sein  liber  certarum  historiarum.     Berlin,  1875. 
—  9)  Quellen    2.    Gesch.    Kaiser  Ludwigs    d.   Baiem.     Übersetzt  t.  Friedensburg.    II. 
Büfl»:    (=  Geschichtflchreiber  d.  dtsch.  Yorzeit.     XIV.  Jh.    Bd.  4,  (1887),  XIY,  177  S. 
M.  $f$0.)     Vilijoii    ist  leider  nicht  nach  Dragomanni's,  sondern  nach  d.  Florentiner  Ausgabe 
r.  IBH  fibersetzt;  Aber  d.  Leben  Yülanis  u.  d.  Charakter  seiner  Chronik  ygl.   d.  JB.  1883. 
E  7J  A    22  eitierie    Arbeit  Friedensburgs;  über  Mussato   auTser  derselben  noch  JB.  1882. 
U,h^  A.'  1   n-   JB.    1884,  U.  8.  53,  f.  A.  28/5.     Über  d.  erste  fliüfte  d.  „Quellen"  Tgl.  JB. 


11,44  §•  17.    Habibarger  u.  Lazemburger  (1273 — 1400).  Altmann. 

Aafser   den   eben   angeführten  Einleitungen  Heycks  und  Friedensbargs 
kommen  qtiellenkrUifche^^^^)  Arbeiten  kaum  in  Betracht 

DarsteU/u/ngen»  Einen  eigenartigen  Überblick  über  die  Reichs- 
geschichte unseres  Zeitraumes  im  allgemeinen  giebt  der  9.  Bd.  der  Ran- 
ke sehen  Weltgeschichte,  1')  welchem  ein  von  diesem  selbst  für  die  Wiederholung 
seines  Kollegs  über  das  nachstaufische  Zeitalter  im  S.-S.  1870  niedergeschriebenes 
Heft  zu  Grunde  liegt.  K  geht  davon  aus,  dais  das  deutsche  Kaisertum  des  14.  Jh« 
eine  Folge  der  Abwesenheit  des  Papsttums  von  Rom  ist;  durch  diese  hatten 
die  anarchischen  Zustände  in  Italien  so  überhand  genommen,  dafe  eine  höhere 
friedenstiftende  Autorität  unentbehrlich,  die  Erneuerung  der  kaiserlichen  6re- 
walt  über  Italien  geboten  schien.  Albrecht  I.  vermochte  die  Gründung  einer 
festen  monarchischen  Gewalt  nicht  zu  Stande  zu  bringen.  Sein  Nachfolger, 
ein  blofser  Graf,  verdankt  seine  Macht  nur  den  geistlichen  Kurfürsten;  ein 
eigentümliches  Glück  bot  ihm  Gelegenheit  zu  einer  grofsen  Erwerbung  (Böhmen). 
Sein  Römerzug  mufs  als  eine  Reaktion  gegen  die  Verwaltung  des  Papstes 
Bonifazius  VIII.  angesehen  werden;  doch  wenn  er  auch  die  Rechte  des  Kaiser- 
tums wahrnahm,  brachte  er  zugleich  die  Unmöglichkeit  sie  zur  Geltung  zu 
bringen  zur  Anschauung.  Sein  Nachfolger  hätte,  was  er  für  Italien  erstrebt 
und  Rudolf  L  für  Deutschland  und  das  Königtum  gethan,  gemeinsam  ver- 
folgen, beiden  Richtungen  Bedeutung  und  Leben  geben  müssen.  Doch  die 
vorhandenen  dynastischen  Gegensätze  führten  zu  der  Doppelwahl  des  J.  1314. 
Ludwig  d.  B.  war  nicht  der  Mann  etwas  auf  immer  zu  gründen.  ^Aber  er 
erhielt  sich  und  die  kaiserliche  Idee  aufrecht.  Seine  Politik  war  Verbindung 
mit  England,  Gegensatz  gegen  Frankreich,  Opposition  gegen  das  Papsttum, 
Belebung  des  städtischen  und  überhaupt  des  populären  Elementes.  Er  bleibt 
unter  den  späteren  Kaisem  eine  bedeutende  Gestalt.  Was  er  nach  der  vor- 
nehmsten Richtung  hin  gegen  die  Ansprüche  der  Kurie  leistete  und  erreichte, 
beruhte  freilich  weniger  auf  seiner  Person  als  auf  der  Absicht  des  Reichs 
d.  h.  der  Kurfürsten,  Fürsten  und  Städte,  sich  selbst  zu  behaupten.'  Karl  IV. 
hatte  mit  dem  Vorurteil  zu  kämpfen,  dafs  er  als  Pfaffenkönig  erhoben  war; 
auch  war  die  Partei  seines  Vorgängers  noch  unbesiegt.  Seiner  Klugheit  ge- 
lang es,  sich  der  Krone  friedlich  zu  versichern.  Sein  Auftreten  war  behutsam, 
berechnend,  diplomatisch;  niemanden  vertraute  er  seine  Gedanken  an.  ^In 
dieser  Welt  von  stürmischen  Rittei^n  tritt  er,  ein  nüchterner  Mann  und  guter 
Haushalter,  mit  dem  Übergewicht  der  Klugheit  auf  und  bezwingt  sie'.  Zu- 
gleich mit  der  Sicherung  seiner  Herrschaft  im  Reich  suchte  er  seine  Haus- 
macht zu  befestigen.  Sein  Verhalten  auf  dem  Römerzug  findet  R.  nicht 
so  erbärmlich,  wie  andere  Forscher;  er  sagt:  'es  lag  eben  in  der  Zeit;  viel 
weiter  haben  es  die  späteren  Kaiser,  Karl  V.  ausgenommen,  auch  nicht  ge- 
bracht'. Die  goldene  Bulle  Karls  IV.  war  'eine  Mitteilung  des  kaiserlichen 
Rechts  an  die  Fürsten  und  eine  Entfernung  des  römischen  Einflusses'.  Der 
Widerspruch  zwischen  Papsttum  und  Reich  bestand  freilich  fort  Dafs  Branden- 
burg aus  der  Verwilderung  unter  den  entzweiten  Bayern  unter  die  Autorität 
des  Kaisers  gelangte,  war  für  das  Land  ein  Glück.  Eine  der  gröCsten  Hand- 
lungen Karls  IV.  ist  die  Stiftung  der  Prager  Universität,  der  ersten  grofsen 
wissenschaftlichen  Anstalt  diesseits  der  Alpen.     Einer  seiner  Hauptaugenmerke 


1888.  U,  S.  74,  A.  25.  —  10.11)  X  <^-  Ehrismann,  Zorn  Seifried  Helbling:  GemumU 
33  N.  Th.  21.  S.  370/9.  Üb.  d.  neue  Ausgabe  d.  sog.  Sei&ied  Helbling  t.  SeemüUer,  vgl. 
JB.  1887.  II,  S.  59  A.  84.  —  12)  L.  ?.  Ranke,  Weltgesch.  9.  Bd.;  hng.  t.  A.  Dowe 
a.  G.  Winter.    Leipzig,  Doncker  u.  Humblot    Gr.  8^    803  S.    M.  19.00.    Abschn.  1,  Zeiten  d. 


/ 


^   ^''"       H.a\>a\>ii.T^e>Ä'    m.    Luxemburger  (1278— 1400V  Altmann.  11,45 

em  ansgedeliikteir   SandLel.      Alles  ist  sein  eigenes  Interesse,  aber  zugleich 

1^    w»  Interesse   von    X>eut8chland.    'Er  wuDste,  was  sich  in  der  Welt  ans- 

i^^.^^!^  ^*^^  ^^^  ^»s  niclit'.     Wenzel  beurteilt  R.  noch  in  der  altherkömmlichen 

^>^^«8e;  er  Viedertiolt   tJll>e.r    ihn  die  bekannten  Anekdoten,  sagt  freiHch,  dafs 

^^^^^tifts»  popolaxen  IBlTz&blimgeii  ein  Irrbild  seines  Wesens  geben  mögen.     Treflfend 

^^^^tet  Ausspruch  1    •'Er    war    grofs  im  Kleinen,  klein  im  Grofsen.     Er  hat  als 

.^^q4  uif^iaagei^  z^   regieren,    im  Alter   regierte    er  wie   ein  Kind\     Welt^ 

>^^jstori8ch  ist  er   dadnrcli    (geworden,    dafis   er   die    hussitische  Bewegung  ent- 

^^^Sttltbat. —  Über  das  von  I^indner^')  in  Aussicht  genommene  Werk,  welches 

^^tP^h  einmal  ansere  Periode  im  Zusammenhange  darstellen  soll,  kann  erst  ein 

-g^xteil  abgegeben   werden,    wenn  es  vollendet  vorliegt,  was  hoffentlich  nicht  zu 

^^^jBge  dauert.  ^*"  *  ^) 

}AonogTa,phieen,      Mit  Fragen  aus  der  Regierungszeit  i{udo//s  /.  hat 
§^  die  FoTScbnng^^)    nxur   wenig ^^  beschäftigt,  der  Zeit  Adolfs  von  Nassau 
Albrechts  I.  im  ßerichtsjahre  gar  keine  Beachtung  zugewandt.    Von  einer 
DaisteUnng   der   Romfahrt  Kaiser  Heinrichs  VIL,^^)  welche  von  Bern 
fyaxki  von  LAasanne)  ans  angetreten  worden  ist,  liegen  nur  die  beiden  ersten 
K^td  (^Die  politische    Lage  Reichsitaliens  zu  Anfang  des  14.  Jh.  und  seine 
Beaiehnngen    zu   König  Heinrich  YIL';    'Heinrichs  Ankunft   in  Italien 
d  erste  dfolge')   vor.      Einiges  neue  Material  hierftlr  konnte   der  Vf.  aus 
ü^inkelmann's^^)   Acta    imperii   inedita  IL   schöpfen.     Ob  es    ihm  gelungen 
lat,   die  beiden   einschlägigen  früheren  Arbeiten^^-^^)  entbehrlich  zu  machen, 
lä&t  sich  vorläufig   noch  nicht  beurteilen.    Die  bemerkenswerten  Ausfuhrungen 
l^^edenabm^'^     tkber     den  Romzug  Heinrichs  VII.   finde   ich  nicht  citiert. 
I^  vorliegenden  ELapitel  kommen  weit  mehr  der  italienischen  als  der  deutschen 
^heiehsgescbichte    za    gute.     Auf  S.  50  A.  2  weist  der  Vf.   ein  grobes  Ver- 
sehoi  Pflngk-Harttangs   (Iter  Italicum)  nach:  von  einem  Aufenthalte  Heinrichs 
m  Pavia    (1310)    kann    nicht  die  Rede  sein.     Ein  Exkurs  handelt  über  die 
beiden    Speierer    Reichstage    von    1309/10,  welche   vielfach   zusammen    ge- 
worfen worden  sind.      Mit  H.  Fischer'^^)  ist  der  Vf.  der  Ansicht,  dafs  auf 
dem  ersten  Tage   nur  der  Romzug  angesagt,  auf   dem    zweiten  die  näheren 
Umstände  n.  s.  w.  mitgeteilt  worden  sind.    Während  die  Berichte  des  Alber- 
tLno  Mnssato  and  des   Matthias  von  Neuenburg  nur  auf  den  ersten  Speierer 
Tag  za  beziehen  sind,  haben  Johanns  von  Victring'^)  Mitteilungen  nur  auf 
den  zweiten  Bezug.     Die    innere  und  Finanzpolitik  Heinrichs  VH.  in  Italien 
hatte  Felsberg*^)  zum  Gegenstande  einer  in  ihren  Resultaten  vielfach  anfecht- 
baren Uniersnchnng  gemacht    Dals  die  im  Berichtsjahre  erschienene  dieselbe 
Materie  behandelnde  Dissertation'*)  vielfach  einen  Fortschritt  bekundet,  erkennt 


ÜWi^sgB  X.  modernen  Welt  (14.   o.  15.  JIl)  —  13)  Th.  Lindner,  Deatsche  G<Mch.   nnt. 

d.  BalMboxgein   n.  LaxemburgeTn  1273—1437.     Lief.   1.     S.  1—80.     (=  Bibliothek  dtsch. 

Geaeh.  lief.  33.)  —  14)  X  J-  Zell  er,  La  fironti&re  franco-allemande  an  14e.  siMe:   NR. 

BviiL    Ut  Bei   nicht   zngSnglich  geweBon.  —  15)  (§  42)  t.  d.  Nahmer,   Wehrrerf.  dtsch. 

^Ute.  —16)  Kronea,  Philipp  t.  Sponheim  f  1279:  ADB.     26.     S.  43/6.     Hier  erwiOmt 

vegn  leiBer  Besiebiingen    xii  Bndolf  L  —  17)  L.  t.   Bockinger,  Üb.  d.   Abfassung  d. 

IcakerL  Land-  n.  Lehenaredit.     Vgl.  Kap.  Yt-Qesch.  —  18)  O.  Sommerfeldt,  D.   Bom- 

bikit  Ktdmr  Heinricha    VII.     (1310 — 1313).     L  Teil.     Königsb.   Inaag.-Bisa.      Königsberg, 

A-  HMaabnod.     67   8.     Vgl-  "»«^  oben  A.  7.  —  18»)  Vgl.  JB.  188Ö,  besond.  n,  57*.  — 

191  PoeUmann,    (1875).  —  20)  Wenck,  s.  JB.  1882,  U,   60».  —  20*)  JB.   1883.     H, 

^^at  20ft)  JB.    188S.     n,  416*«.  —  20c)  Tgl.  oben  N.  8.     Ehrenberg,  Der  dtsch. 

SmekmU^'iB  d.  J-  1«73 — 1878  (Tgl.  JB.  1883.  II,  79**),  dessen  Notizen  Sommerfeldt  nicht 
jrm  ^<>»»«jwi  «elitfint,  i«t  sach  nngenaa  in  d.  Uoterscheidiing  d.  beiden  Speierer  Tage.  —  21) 
JJBi    1SB6-     H-    68^^.     V'f.   scheint  d.  Fortftthrong  d.  Beitr.  aufgegeben   an  haben.  —   22) 


11,46  §  17.    Habsburger  n.  Luxemburger  (1273—1400).  Altmann. 

Bef.  gern  an,  wenngleich  er  die  Ansicht  des  Vf.,  Felsbergs  Aosffthrangen 
endgiltig  beseitigt  zn  haben,  nicht  teilen  kann.  So  manche  der  von  beiden 
behandelten  Fragen  werden  wohl  immer  offen  bleiben,  da  yoranssichtlich  kein 
neues  Material  gefonden  werden  wird,  das  bisher  bekannte  nicht  aus- 
reichend ist. 

Der  Regierangszeit  Ludwigs  des  Bayern,  insbesondere  dem  kirchen- 
politischen*^)  Kampfe  dieses  Kaisers,  ist  auch  in  diesem  Jahre  mehrfach  das 
Interesse  der  Forschung  zugewandt  gewesen.  Dals  bei  sorgfältiger  und  ein- 
gehender Behandlung  die  grundlegenden  Werke  von  Carl  Maller'^)  and 
Preger*'^)  im  einzelnen  noch  vielfach  ergänzt  und  berichtigt  werden  können, 
Iftfst  eine  sehr  fleibige  und  scharfsinnige  Arbeit  über  die  sog.  Sachsenh&user 
Appellation'^)  Ludwigs  d.  B.  erkennen.  Gehört  dieselbe  zwar  vorwiegend 
der  Kirchengeschichte  an,  so  haben  fttr  die  allgemeine  deutsche  Greschichte 
doch  die  Hauptresultate  Interesse,  dafs  jener  Appellation  der  II.  Prozefs 
Johanns  XXTI.  gegen  Lud?rig  vom  23.  März  1324  zu  Grunde  liegt,  dafs  sie 
wahrscheinlich  (wie  SQhon  Preger  angenommen)  am  22.  April  desselben 
Jahres  erlassen  ist,  keine  Fälschung  erfahren  hat,  vielmehr  so  wie  sie  über- 
liefert ist,  von  Ludwig  verkündigt  worden  ist.  Eine  freilich  noch  unvollendete 
Biographie  Markwarts  von  Baudeck  verdanken  wir  einem  Schüler  der  Bene- 
diktiner-Abtei Metten;*^)  ich  erwähne  dieses  Verhältnis  des  Vf.  ausdrücklich, 
weil  es  so  manche  seiner  Anschauungen  erklärt  Der  vorliegende  Teil  bildet 
einen  nicht  unwichtigen  Beitrag  zur  Geschichte  Ludwigs  d.  B.  Markwart, 
der  eine  glänzende  Bednergabe  und  ein  reiches  kanonistisches  Wissen  besaCs, 
hat  seinem  Kaiser  besonders  der  Kurie  gegenüber  vielfach  wichtige  Dienste 
geleistet.  Trotz  seiner  Hinneigung  zur  Kirche  hielt  er  daran  fest,  dafs 
Ludwig  rechtmäfsig  (canonice)  zum  römischen  König  gewählt  sei  und  darum 
von  Papst  Johann  XXH.  hätte  bestätigt  werden  müssen,  und  hielt  dessen  Yor- 
gehen  fttr  ungerechtfertigt;  als  aber  Ludwig  sich  zu  Excessen  von  seinen 
litterarischen  Bundesgenossen  verleiten  liefs,  zog  sich  Markwart  von  ihm 
zurück  und  billigte  die  kirchlichen  Censuren.  Als  dann  Ludwig  wieder  einlenkte, 
war  Markwart  wieder  an  sdner  Seite  und  eifrigst  bemüht  die  Aussöhnung 
mit  der  Kurie  zu  Stande  zu  bringen.  Das  Scheitern  dieses  Planes  trieb  aber 
den  Kaiser  wieder  in  die  Hände  meist  extremerer  Männer;  an  den  Beschlüssen 
von  Bense,  Frankfurt  und  Koblenz  (1338)  hat  Markwart  keinen  Anteil. 
Sofort  aber  stellte  er  seine  Kräfte  Ludwig  wieder  zur  Verfügung,  als  dieser 
zu  dem  gemäfsigten  Standpunkte,  den  er  1335  eingenommen,  wieder  zurück- 
kehrte; er  war  aber  ein  Mann  des  Mafshaltens  und  der  Versöhnlichkeit, 
infolge  dessen  von  den  Päpsten  Benedikt  XU.^^^)  und  Clemens  VI.  nicht 
weniger  wohl  gelitten  als  von  seinem  kaiserlichen  Herrn.*^) 

Ftb.  Frowe,  D.  Finanzrerwaltang  am  Hofe  Heinrichs  VII.  wahrend  d.  BömersugM.  Nach 
d.  BechnangBberichten  bei  Bonaini  (Acta  Henrici  VII.  I,  p.  286 — 346).  Berl.  Inang.-DiM. 
Berlin.  97  S.  {[Wüh.  Altmann:  MHL.  1889.]{  Daüi  das  t.  Pr.  in  Exkora  H  (8.  94  iL) 
yerdifentlichte,  bisher  angedruckte  EinnahmeTerzeichnis  Ersbiachof  BaldmnB  y.  THer  sehr 
mangelhaft  ediert  iat,  hat  G.  Sommerfeldt  (DLZ.  1,  448  ff.)  dargethan;  ygl.  JB.  1889.  — 
23)  XJ-v.  I)811inger,  Dtschls.  Kampf  m.  d.  Papsttum  nnt.  Ludwig d.  B.:  Akad.  Yortrage.  1, 
S.  118—37.  —  23*)  JB.  1879.  1880.  —  231»)  Tgl.  namentl.  JB.  1882.  —  24)  M.  Schaper, 
D.  SachsenhauBer  Apellation  y.  1324.  Luaug.-BiBB.  y.  Greifnrald.  94  S.  —  2&)  F.  X.  61  aas - 
•chroeder,  Markwart  y.  Bandeek,  Bischof  y.  Augsburg  n.  Patriarch  y.  Aquile}«  L  Mark- 
warts Jugendzeit  u.  Thätigkeit  im  Dienste  Ludwigs  d.  B.  Mflnch.  Inang.  IMas.  —  Mit 
einigen  Exkursen  auch  abgedruckt:  ZHY.  Sehwaben  n.  Neuburg  15,  S.  1 — 88.  Markwart 
ist  0.  1300  geboren,  Bischof  y.  Augsburg  war  er  y.  1348 — 65,  Patriarch  y.  Aqtodleja  y. 
1365—81.  —  25»)  J.  Pflugk-Harttung,  Benedikt  XH:  Deutsche  Bncyklopidi«  S,  8.  425. 
—  26)  A»  Huber,  D.  kirch.  Strafverfahren  geg.   Margaretha  y.  Tirol  weg.  d.  Yetjagnng 


§  17.     Ualwbiijgar  o.  Lnxemborger  (1373 — 1400).  Altmann.  11,47 

Kleinere  BeitrSge  zar  Geschichte  Kark  IV.*'''^^)  sind  in  anderen 
Kapiteln  zu  besprechen. 

AoB  Wenzels  B^eningszeit  nimmt  die  firforschnng  seines  Verhältnisses 
za  den  Stfidten,  wie  flberh&npt  die  Politik  der  letzteren  noch  immer  das 
Interesse  recht  in  Anspruch.  Wntke'^)  bespricht  zonftchst  das  von  £rz- 
tischof  Piligrim  IL'^')  von  Salzbarg  mit  39  sttddentschen  Städten  (dem 
schwäbischen  Stftdtebond)  am  25.  Jnli  1387  geschlossene  Bttndnis  und  be- 
richtigt dabei  mehrfach  Lindners  Ansführangen.  W.  zeigt,  dals  bei  diesem 
Bondnis  mit  Notwendigkeit  an  die  mögliche  Vakanz  des  Thrones  durch 
Wenzels  Absetzung  gedacht  werden  mafs  und  dals  dieser  Fall  auch  von  beiden 
Teüen  erörtert  worden  ist.  Im  2.  Abschnitt  weist  W.  nach,  dafs  der  von 
Hegel  in  den  deutschen  Städtechroniken  1,  141  publizierte  Brief  König 
Wenzels  an  Nürnberg  das  Datum  des  23.  Januar  1388  getragen  hat,  daOs 
die  Antwort  NOmbergs  vom  25.  Januar  auf  S.  142  nicht  die  Antwort  auf 
diesen  Biie^  sondern  auf  Wenzels  Schreiben  vom  19.  Januar  (mitgeteilt  von 
lindner  im  Ind.  lect.  der  MOnster'schen  Akademie  Wint.-S.  1878/79 
oBter  No.  16)  gewesen  ist  Über  die  beiden  unter  No.  20  und  21  in  der 
eben  genannten  Schrift  Lindners  veröffentlichten  Briefe  sagt  W.:  No.  20  kann 
keinesfaUs  vor  dem  10.  Febr.  von  Ulm  aus  abgesendet  worden  sein;  verfafst 
ist  er  von  den  Vertretern  Nürnbergs  auf  der  zu  Ulm  tagenden  Bundes- 
Tenammlung,  Berthold  Beheim  und  Peter  Haller.  Der  Brief  No.  21  ist  am 
3^  vielleicht  schon  am  2.  Febr.  von  Salzburg  nach  Ulm  von- Peter  Leo  aus 
Uim  und  Propst  Ulrich  auf  Tunau  aus  B^ensburg  abgesandt  worden;  auf 
ihm  beruht  No.  20 ,  dem  daher  von  Lindner  eine  falsche  Stelle  angewiesen 
iat  Endlich  weist  W.  gegen  Janssen  nach,  dafs  von  einer  Rttckkehr  Pili- 
grims  von  Salzburg  und  seiner  Begleiter  in  die  Haft  nicht  die  Rede  sein 
hmn;  da^  es  sich  bei  den  Neumarkter  und  Heidelberger  Abmachungen  nicht 
om  eine  zweite,  aber  jetzt  bedingungslose  Entlassung  des  angeblich  in  seine 
Htit  fireiwiUig  zurttckgekehrten  Erzbischofis,  vielmehr  nur  um  eine  förmliche 
Lossprechung  desselben  von  allen  eingegangenen  Verpflichtungen  handelt.'^)  — 
Afl  isteressanten  Einzelheiten  reich  und  auch  für  die  allgemeine  deutsche 
G^chichte  unter  König  Wenzel  von  Wert  ist  die  Arbeit  Schindelwicks,'') 
hr  welche  der  2.  bis  4.  Bd.  der  ^deutschen  Reichstagsakten'  das  Material 
gdiefert  haben.  Mit  der  Arbeit  von  Eschbach^'*)  bertlhrt  sich  inhaltlich 
zom  gröbten  Teil  eine  gleichzeitig  erschienene  Rostocker  Dissertation. '')    In 


i^  eist  Oemahl«  a.  ihrer  Yerheiiatang  mit  Ludwig  d.  Brandenbg:  AOG.  78,  S.  307—88. 
^>^  lep.  28  S.  0,5  M.  Hier  nur  ingeftihrt,  weil  ana  dieser  VermShloiig  für  Kaiier  Lad- 
^  i  Beyern  bekanntlich  nicht  geringe  Schwierigkeiten  entstanden  sind.  VgL  Kap.  österr. 
Uidagnippe.  —  27-28)  s.  Begiater  o.  t.  Steinherz.  ~  29)  Conr.  Wntke,  Beitrüge  a. 
&  i  grota.  Stidtebondkriegea  f.  d.  J.  1387— -8S:  MGSalabnrg.  Landeskunde  88,  S.  1—64. 
[Vilk  Altmann:  MHL.  1889.]{  Aach  sep.  60  8.  Kine  acharfainnige  Untersaohong:  dem 
VL  waren  t.  WaiaaScker  einige  vichtiga,  für  d.  Ergänzongsbd.  d.  'Deatschen  Beichtagsakten' 
^«^iamte  XJrkk.  s.  YerfÜgong  gestellt,  d.  eingehend  antersaoht  werden.  —  30)  X  ^i^oi^®>^y 
ßigrin  n.  Bnbiachof  t.  Salzbaxg.  1866  —  5.  April  1396:  ADB.  26,  S.  134/5.  —  81) 
XOtto,  FbiUpp  L,  Graf  an  Kassaa  a.  Saarbrücken,  Herr  aa  Weübarg  (1868—1429)  ib. 
S.  10—12.  Trat  im  Württemberg.  StSdtekrieg  (Schlacht  bei  Döffingen  1388)  zaerst  herror. 
-  S2)  K.  Sehindel wick,  D.  Politik  d.  Beichsstadte  d.  früher  Schwäbiwih.  Stadtebandes  seit  d. 
^eettt  Ladfrieden  bia  z.  Anerkennung  König  Baprechto  (1389—1401).  Bresl.  Inaag.-Diss. 
Brtilto,  Gntimaan.  76  S.  Trotsdem  d.  Vi  Arbeit  ganz  a.  gar  aaf  Weizsackera  Vorarbeiten 
^•nert,  mSktM  er  doch  alle  Aogenbllcke  an  desaen  Ansichten.  Ygl.  übrigens  S.  15  A.  1,  wo 
<^^L  e.  seiaer  Behanptongon  hinzofügt:  <wie  aoch  Weizsäcker  annimmt!'  —  32^)  JB.  1887, 
Uf  öS"  —  &3)  H.  Haa,  Si^ig  Wenzel  o.  d.  rheinisch.  Korforstcn.  Inaag.-Diss.  Bostock. 
C  Boldt  [1887)y  68  S.     Tötoi^  Friedrichs  t.  Bnonachweig  s.  §  29^^»-^  (Huckert  o.  a.) 


IL48  i  ^d*     Deformation  a.  Gegenreformation  (1517 — 1648).  Winter. 

einem  besonderen  Exkurs  weist  aach  ihr  Vf.  nach,  daüs  König  Wenzel  auf 
dem  Frankfdrter  Reichstage  vom  Septbr.  1379  nicht  anwesend  gewesen  ist. 
Durch  geschickte  Einteilung  in  Kapitel  würde  diese  sich  ohne  jeden  Rahe- 
punkt hinziehende  Arbeit,  welche  bis  zu  Wenzels  Absetzung  reicht,  wesent- 
lich gewonnen  haben. 

Schliefslich  sei  noch  darauf  aufmerksam  gemacht,  dafs  über  die  deutschen 
Mystiker  eine  Reihe  kleinerer  Skizzen^^-^^)  erschienen  sind,  welche  so 
manchen  Beitrag  fdr  die  Kultur-  und  Sittengeschichte  unseres  Zeitraumes 
enthalten. 


$  19. 

Reformation  und  Gegenreformation. 

1517-1648. 

Gg.  Winter. 

X/uther.  Unsere  Kenntnis  von  den  Schriften  und  dem  Leben  des 
Reformators  hat  wiederum  eine  ganze  Reihe  wesentlicher  Bereicherungen  er- 
fahren. Von  den  ersteren  ist  vor  allem  ein  weiterer  Band  der  kritischen 
Gesamtausgabe  seiner  Werke^)  zu  yerzeichnen,  der,  nun  wieder  von  Knaake 
bearbeitet,  Schriften  aus  den  Jj.  1519  und  20  enthält,  darunter  den  kleinen 
und  den  grofsen  Sermon  von  dem  Wucher,  den  Traktat  von  den  guten 
Werken,  von  dem  Papsttum  zu  Rom,  die  Schriften  an  den  christlichen  Adel 
deutscher  Nation,  De  captivitate  Babjlonica  ecclesiae  praeludium,  Wider  die 
Bulle  des  Endchrists,  im  ganzen  14  deutsche  und  18  lateinische  Schriften. 
Den  grofsen  Reformationsschriften  des  J.  1520  sind  litterarisch-historische 
Einleitungen  über  Entstehungszeit  u.  s.  w.  vorausgeschickt.  —  Diese  refor- 
matorischen Hauptschriften  Luthers  sind  auüserdem  noch  in  einer  besonderen, 
würdig  ausgestatteten  Sonderausgabe  erschienen,  welche,  für  das  gröfsere 
Publikum  berechnet,  im  wesentlichen  auf  der  Erlanger  Ausgabe  beruht  und 
von  K.  A.  V.  Hase  mit  einer  kurz  orientierenden  kritisch-exegetischen  Ein- 
leitung versehen  worden  ist*)  —  Die  Tischreden  Luthers,  welche  erst  kürzlich 
durch  das  Bekanntwerden  der  Cordatus'schen  Nachschrift  eine  Bereicherung 
und  sichere  kritische  Begründung  erfahren  haben,  sind  jetzt  noch  in  der 
originalsten  Gestalt,  derjenigen,  welche  schon  Aurifaber  und  Cordatus  vorge- 
legen hat,  veröffentlicht  worden  auf  Grund  des  Tagebuchs  von  Schlaginhaufen, 
welches  in   einer  Abschrift   von  ca.  1552  (der   einzigen  uns  erhaltenen)  in 


—  34-35)  A.  Baamgartner,  Heinrich  Sense  (Snio):  Wetzer  n.  Weite's  Kirchenlexikon.  2.  Aufl. 
5,  S.  1721/29.  —  36)  Kessel,  Gottesfreande ,  ib.  S.  893— 900.  —  37)  Kanlen,  Heinrich  t. 
Nördlingen  (Mystiker,  1332  zuerst  genannt),  ib.,  S.  1717/20.  —  38)  Kessel,  Heinrich 
▼.  Langenstein  (t.  Hessen,  d.  altere,  1325 — 97)  ib.,  S.  1712/14. 

1)  M.  Lnther,  Werke.  Kritische  Qesamt-Aasgabe,  6.  Bd.  [bearb.  t.  J.  K.  F.  Knaake.] 
Weimar,  Böhlan.  TI,  632  S.  M.  16.  Bd.  6  erscheint  spIter.M.  16,00  --  2)  D.  reformatorischen 
Haoptschriften  Dr.  M.  Lnthers.    M.  e.  Einleitung  t.  K.  A.  t.  Hase.     (=  Bibliothek  theolog. 


i  19.     ReformatioB  n.  Geganreformation  (1517—1648).    Winter.  11,49 

emeffl  Mflnchener  Codex  anfgefanden  worden  ist*)  Der  Hrsgb.  veröffentlicht, 
im  wesentlichen  im  Anschlnüs  an  Bessert,^)  einen  kurzen  LebensabriÜB  S.'s; 
Ton  Bofisert  weicht  er  dann  ab,  dab  er  die  Satire  Eccii  Dedolati  ad  Gaesaream 
Xajestatem  magistralis  oratio  (1530)  nicht  S.  zuschreibt  Da  die  arsprüi^^lichen 
Anfieichnnngen  wie  die  Veit  Dietrichs  und  Cordatns'  gleich  wfthrend  des 
Gesprftchs  niedergeschrieben  wurden,  so  werden  sie  sich  im  Original  in  ihrer 
Aofeinanderfolge  mit  der  Aufeinanderfolge  der  Reden  Luthers  gedeckt  haben. 
Nnn  ist  aber  die  Keihenfolge  der  Tage  in  jener  Abschrift  nicht  ttberall  inne- 
gefasltra,  was  nur  so  zu  erklären  sei,  dafs  die  Reihenfolge  der  einzelnen  un- 
gehefteten Bogen  Terschoben  worden  ist  Der  Hrsg.  hat  nun  versucht,  die 
usprfingliche  Ordnung  wieder  herzustellen.  Zum  Vergleich  sind  dabei  Cor^ 
ditns  und  Yeit  Dietrich,  die  zum  Teil  aus  den  ursprünglichen  Aufzeichnungen 
S.'s  geschöpft  haben,  herangezogen.  Über  Veit  Dietrichs  Aufeeichnungen  und 
ilire  Verwertung  zn  diesem  Zweck  macht  der  Hrsg.  eingehende  Mitteilungen. 
Er  behauptet  femer,  dafe  zwar  Gordatus  den  Vorzug  vor  den  frtlher  be- 
bnnten  Texten  verdiene,  dafs  aber  die  Aufzeichnungen  Veit  Dietrichs  und 
S/s  noch  originaler  seien,  dafa  Gordatus,  wie  er  auch  selbst  angiebt,  Veit 
Dietrich  und  S.  benutzt  und  dann  aus  eigenem  Gedächtnis  Zusätze  gemacht 
bat  Durch  Yergleich  mehrerer  Stellen  mit  einander  wird  nun  gezeigt,  dals 
die  Benutzung  G.'s  nicht  immer  mustei^tig  war,  dafs  er  manches,  und  zwar 
das  Charakteristische,  wegliefs,  was  sich  bei  Dietrich  findet  und  sich  als  un- 
zweifelhafte Ändsernng  Luthers  durch  sich  selbst  erweist  In  derselben  V7eise 
werden  Gordatus  und  S.  verglichen,  die  etwa  270  Äulserungen  Luthers  ge- 
]Beinsam  haben.  Auch  hier  ergeben  sich  viele  Irrtttmer  und  Flüchtigkeiten 
des  CordatuB.  Ein  nicht  zu  unterschätzender  Vorzug  S.'s  liegt  auch  darin, 
dafs  er  den  Veranlassungen  und  Umständen  bei  Luthers  Äusserungen  Be- 
arhtiuig  schenkt.  Jeden&Us  steht  Gordatus  an  Bedeutung  hinter  Veit  Dietrich 
und  S.  zurQck.   — 

Von  Predigten  Luthers  ist  ein  sehr  interessanter  Fund  in  Königsberg  ge- 
macht worden.  Die  dortige  Stadtbibliothek  besitzt  unter  einer  Anzahl  von  Hss. 
BDdBQciLem,  welche  von  dem  im  J.  1541  verstorbenen  Poliander  der  Altstadt 
Königsberg  zur  Begründung  einer  'gemeinen  liberei'  vermacht  worden  sind, 
eiaen  Codex,  der  eine  grofse  Reihe  von  Predigten  aus  den  Jj.  1519 — 21 
'97  an  Zahl)  und  Schollen  zur  Genesis  enthält,  welche  man  bisher  allgemein 
eben  Poliander  zuschrieb.  Jetzt  hat  Tschackert  den  Kodex  einer  ein- 
gehenden und  scharfsinnigen  Untersuchung  unterzogen,^)  welche  zu  dem  über- 
raschenden Besultate  geführt  hat,  dafs  diese  sämtlichen  Predigten  und 
Scbolien  nicht  von  Poliander,  sondern  von  Luther  herstammen.  Die  Predigten 
and,  wie  aus  ihren  von  P.  selbst  herrührenden  Aufschriften  hervorgeht, 
1519—21  in  V^ittenberg  gehalten.  T.  giebt  die  Anfangs-  und  Schlufsworte 
der  70  nachgeschriebenen  und  untersucht  die  Gollectaneen  aus  weiteren  40 
Predigten  und  die  Scbolien  in  librum  Genesis,  als  deren  Vf.  er  ebenfalls 
Luther  nachweist.  Danach  liegt  in  dem  Godex  die  älteste  uns  bekannte 
H3.-Sammlung  von  Predigten  Luthers  vor,  und  zwar  von  Predigten,  von  denen 


tmaker.  8.  Bd.  Gotha,  F.  A.  Perthei.  m,  314  S.  M.  8,40.  —  S)  M.  Lather,  Tiach- 
nita  ans  d.  J.  1531  a.  32,  nach  d.  Aufzeichiiongen  t.  Joh.  Schlaginhaufen.  Ana  e.  Müncheoer 
fi«.  hzig.  T.  Wilh.  Preger.  Leipzig,  Dörffliog  &  Franke.  XXXn,  146  S.  M.  7,00. 
[UZ.  1889,  Ko.  S;  Theol.  Litteratmrblatt  1889,  No.  8.]|  —  4)  JB.  1887,  UI,  8»».  — 
'^)  P.  Taehackert,  Unbekannte  hi.  Predigten  n.  Scholien  M.  Luthers^  aufgefunden,  be- 
Kkriebea   u.  uBtersacht     Berlin,  Beuther.    lY,  72    S.    M.  2,00.     |[£KZ.   1888,  S.  479; 

JalirMberichte  der  Gesohiobtawisseniohaffc.    1888.    II.  4 


TT  50  §  19.    Befonnatioii  a.  Gegenrefonnatioii  (1617-^1648).    Winter. 

Lather  selbst  nichts  aufgezeichnet  hat  —  Eine  weitere  Reihe  Ton  Predigten 
L.'s,  welche  dem  J.  1539  entstammen,  hat  Bachwald  herausgegeben.^) 
Die  von  demselben  frtther  begonnene  umfassende  Herausgabe  von  Predigten 
Luthers  aus  Andr.  Poachs  hs.  Sammlung  mnbte  aufgegeben  werden,  weil  das 
Unternehmen  zu  wenig  Interesse  fand.  Um  sie  dem  Yerst&ndnis  des  Volkes 
n&her  zu  bringen,  mttfsten  sie  ins  Deutsche  übertragen  werden.  Das  ist  nun 
in  Bezug  auf  die  11  Predigten,  zu  deren  gesonderter  Herausgabe  sich  B.  nun 
entschlossen  hat,  schon  früher  geschehen,  und  zwar  durch  Johann  Anrifober, 
dessen  deutsche  Bearbeitungen  Enders  auf  der  Heidelberger  UniTersit&ts- 
bibliothek  gefunden  hat.  Nach  dieser  Aurifaber^schen,  mit  der  Zwickauer 
Hs.  verglichenen  Bearbeitung  ist  die  Herausgabe  besorgt.  Sie  soll  dem  Volke 
dienen  und  ist  daher  vom  kritischen  Apparat  befreit.  B.  hat  gerade  diese 
Predigten  ausgewählt,  weil  sich  in  der  zweiten  Hälfte  des  J.  1539  eine  er- 
hebliche Lücke  in  der  uns  bisher  bekannten  Predigtthätigkeit  Luthers  findet, 
und  zweitens,  weil  diese  Predigten,  nur  einen  Zeitraum  von  6  Wochen  um- 
fassend, innerlich  mit  einander  verbunden  sind.  —  Anfserdem  sind  noch  zwei 
Auswahlen  bereits  gedruckter  Predigten  Luthers  zu  verzeichnen,''*^)  in  deren 
einer  der  Herausgeber,  Zimmermann,  eine  treffende  Charakteristik  der 
Bedeutung  und  des  Wesens  der  Predigt  Luthers  entwirft^* i®)  Vornehm- 
lich erbaulichen  Zwecken  dient  eine  aus  allen  Werken  Luthers  genommene 
Zusammenstellung  seiner  exegetischen  Erörterungen  über  die  heilige  Schrift, 
von  der  vorläufig  als  Probe  das  Matthäusevangelium  vorgelegt  wird.^^)  Von 
kleineren  minder  wichtigen  Einzelheiten  ^^'^^)  erwähnen  wir  die  Wiederauf- 
findung einer  Stelle,  welche  in  den  bisher  bekannten  Exemplaren  der  1518 
nach  der  Rückkehr  Luthers  von  Augsburg  von  ihm  herausgegebenen  Acta 
Augustana  mit  Druckerschwärze  getilgt  ist.  Buch  wald  hat  in  der  Zwickauer 
Ratsschulbibliothek  die  Originalausgabe,  in  der  jene  Stelle  nicht  geschwärzt 
ist,  gefunden  und  teilt  die  betr.  8  Zeilen  mit.^^)  Unsere  Kenntnis  der 
Originaldrucke  Lutherscher  Schriften  hat  durch  A.  v.  Dommer  durch  die 
Beendigung  seiner  im  J.  1885  begonnenen  Arbeit  eine  neue  erhebliche  Be- 
reicherung erfahren,^^)  welche  auf  der  soliden  Grundlage  einer  überaus  sorg- 
fältigen Spezialuntersuchung  über  Druckort  und  -jähr  jeder  einzelnen  Schrift 
beruht  und  dadurch  auch  für  die  Biographie  Luthers  in  einzelnen  Fragen 
schon  jetzt  neues  Licht  verbreitet  hat.  Im  ganzen  sind  in  der  vorliegenden 
Arbeit  412  Lutherdrucke  mit   der  gröfsten  Genauigkeit  und  Sicherheit  ver- 


6GA.  1889,  No.  7  (Q.  Kaweraii.)]|  —  6)  Lather,  11  ongednickte  Predigten,  geh.  in  d. 
TrinitatiBEeit  1539.  Nach  Zwiekaoer  a.  Heidelberger  Hsa.  yeröffentlicht t. Dr.  Geo.  Bachwald. 
2.  Abdr.  Werdau.  Ana.  Y,  116  S.  M.  2,00.  —  7)  id.,  Aaagewählte  Predigten  n.  Kasoal- 
reden.  Mit  e.  einleitenden  Monographie  t.  J.  Zimmermann.  1.  a.  2.  Bd.  («=>  D.  Predigt 
d.  Kirche.  Klaanikerbibliothek  d.  christl.  Predigtlitteratur.  Bd.  2  o.  3.)  Leipzig,  Fr. 
Bichter.  XYILI,  161  a.  170  S.  —  8)  i  d.,  70  Predigten  aof  alle  Sonn-  a.  Festtage  d.  Kirchen- 
jahres, aoBgew.  ▼.  H.  Planck.  Calw,  Yereinabnchhdlg.  VIII,  664  S.  M.  8,00.  —  9)  X 
X  id.,  Eabeln,  nach  seinen  wiedergefundenen  Eju.  hrsg.  o.  eingeleitet  y.  Etmat  Thiele. 
(==  Neadrncke  dtsch.  Litteratnrwerke  d.  16.  a.  17.  Jh.  No.  76.)  Halle,  Niemeyer.  XYI,  19  S. 
M.  0,60.  —  10)  X  id.,  Sendbrief  y.  DoUmetschen  a.  drei  andere  Schriften  weltl.  Inhalts. 
Mit  Einleitungen  a.  Anmerkongen  hrsg.  y.  Dr.  R.  Lehmann.  (=  UniTersalbibliothek,  No. 
2378.)  Leipzig,  Bedam.  115  S.  M.  0,20.  —  11)  id.,  Erklirong  d.  hl.  Schrift.  Zosammen- 
gestellt  y.  Past  £.  Müller.  I.  D.  EyangeUom  Matthai.  Nordhaasen,  Eberhardt  159  S. 
M.  2,50.  —  12)  Latherworte  y.  J.  1544:  D.  christl.  Welt  2,  S.  425.  Enthält  Erklärungen 
Luthers  za  einigen  Bibelstellen.  —  13)  Lather  über  Sektierer  u.  Ketzer:  Ebda.,  S.  425/7. 
—  14)  G.  Buchwald,  £.  geschwärzte  Stelle  aus  Luthers  Werken:  ThStK.  (1888),  S.  166/9. 
15)  A.  y.  Dommer,  Latherdrucke  auf  d.  Hamburger  Stadtbibliothek.  1516 — 23.  Leipiig« 
Grunow.     V,   277  S.     M.  10,00.     |[ZKG.  9,   612/4;    ThLBl.  9.  836.]|     Vgl.  JB.  1885,   HI, 


i  19.    Befonuation  q.  Oegonreformation  (1517 — 1648).     Winter.  11,51 

xeiciliiet  Endlieh  giebt  Kawerao^^)  noch  einige  Ergänzungen  und  Be- 
riehtigiingen  zu  den  von  Marfaeineke,  Herrmann,  Zangemeister  und  Eolde 
aogestellten  Yersnchen  der  Elntziffernng  des  Mottos  Lnthers  zu  den  Schmal- 
kaldischen  Artikeln. 

An  mnfossenden  Lutherbiographieefiy  welche  die  Forschnng  über 
ihren  bisherigen  Standpunkt  hinausfahrten,  ist  im  Berichtsjahr  nichts  zu  ver- 
zeichnen.^^^^)  Dagegen  ist  eine  Anzahl  von  kleineren  Spezialarbeiten  über 
Lfither  erschienen.  So  teilt  Gefs*®)  ans  dem  Dresdener  Archive  eine  bisher 
anbeachtete  Stelle  ans  einem  Bericht  Caesar  Pflngs,  des  Amtmanns  Herzogs 
Georg  in  Leipzig,  mit,  welche  für  die  Stellung  des  Herzog  zum  Ablafs  über- 
haupt und  zu  den  Thesen  Luthers  im  besonderen  von  Bedeutung  ist.  Femer 
änd  die  ans  den  erwfthnten  Dommerschen  Untersuchungen  sich  ergebenden 
Besoltate  verwertet  worden,  um  nachzuweisen,  dafs  die  vollere,  bisher  viel- 
fach verworfene  Fassung  der  letzten  Worte  der  Rede  Luthers  in  Worms 
doch  die  richtige  sei.^^)  Dommer  hat  nämlich  nachgewiesen,  dafs  die 
beiden  deutschen  Flugschriften,  welche  jene  vollere  Fassung  bieten,  von  Jo- 
hann Grunenberg  in  Wittenberg  stammen,  somit  unter  Luthers  Augen  herge- 
steUt  sind,  während  B  rieger  von  dem  lateinischen  Druck  nachweisen  zu 
können  glaubt,  dafs  er  bereits  aus  dem  J.  1521  stammt.  —  Eine  spezielle 
kldne  Untersuchung  ist  den  Himmeifahrtspredigten  Luthers  gewidmet  worden,**) 
tis  denen  der  VI  derselben  nachzuweisen  sucht,  dafs  'für  Luther  der  Himmel- 
fuhrtsglanben  nur  eine  besondere  Anwendung,  eine  besondere  Darstellungs- 
ood  Betrachtungsweise  des  einen,  ganzen  Christenglaubens*  sei.  —  Eine  weitere 
kleine,  in  ihren  Resultaten  nicht  uninteressante  Abhandlung  beschäftigt  sich 
mit  dem  Einflufs  Luthers  auf  seine  katholischen  Zeitgenossen,**)  namentlich 
in  B^EQg  auf  den  katholischen  Katechismus  aus  der  Zeit  vor  dem  Erscheinen 
der  katechetischen  Arbeiten  des  Jesuiten  Canisius.  Eine  Nebeneinanderstellung 
der  fondamentalen  Einleitungsworte  zur  Auslegung  des  Glaubensbekenntnisses 
bei  Luther  (1520)  und  in  dem  Katechismus  des  Bischofs  Johann  von  Meifsen 
(1542)  ergiebt,  dab  der  letztere  nichts  bietet  als  eine  Umschreibung  des 
enteren,  vrährend  später  Canisius  erheblich  davon  abweicht  Ahnlicher  Ein- 
inh  ergiebt  sich  selbst  bei  der  Definition  der  Kirche.  Unter  den  katholischen 
Katedüsmen  giebt  es  solche,  welche  des  Papsttums  gar  keine  Erwähnung 
thun.  Lnthers  katechetische  Arbeiten  sind,  wie  Vf.  des  weiteren  nachweist, 
von  seinen  Gegnern  direkt  ausgeschrieben  und  geplündert  worden.  Die  haupt- 
sichlicbsten  Beweise  hierfür  entnimmt  Vf.  dem  Katechismus  Johann  Dieten- 
bergers  von  1537.  —  Während  hier  der  Einflufs  Luthers  auf  seine  Gegner 
nachgewiesen  wird,  ist  umgekehrt  auch  der  Versuch  gemacht  worden,  Luther 
u  einer  seiner  reformatorischen  Hauptschriften  als  abhängig  von  dem  Hutten- 
sdien  Humanismus  zu  erweisen.  Werckshagen  sucht  nämlich  durch  Neben- 
duanderstellnngen   aus  Huttens  Yadiscus  und  Lnthers  Schrift  an  den  cbrist- 


9^.  —  15a>  6.  Kaweran:  ZKO.  9,  S.  184/5.  —  16)  X  ^-  Oncken,  Lathen  Fort- 
Leben  in  Stttt  IL  Yolk.  Yortng.  Berlin,  Beafher.  M.  0,50.  >-  17)  Fr.  Gynratz,  Lather 
Mirtcm  (ngirücb).  828  S.  Hat  mir  nicht  Torgelegen.  —  18)  X  ^-  ▼•  Borneth,  Martin 
Lrtker.  S.  Leben  iL  a.  Wirken.  2.  T.  Hannorer,  Schmorl  &  t.  Seefeld.  194  S.  M.  2,00. 
~  19)  X  ^'  Weieker,  Lather  Tor  n.  in  leinen  Thesen.  (=  Heft  22  d.  ,FlagBchriften 
d.  evnf.  Bimdet<,  hrag.  t.  L.  Witte.)  Halle,  Strien.  8  S.  M.  0,10.  —  19a)  Gaetano  Ali- 
Boada,  Lotero  e  lltalia.  Tarin,  Typ.  Salesiana.  XLIY,  756  S.  {[Giyiltä  Gatt.  Ser.  XIH. 
12,  588 — 92.]|  Hat  mir  leider  nicht  vorgelegen.  —  20)  Fei.  Gesa,  Luthers  Thesen  a. 
Hm.  Georg  t.  Sachsen:  ZKG.  9,  S.  590/1.  —  21)  Luthers  letzte  Worte  au  Worms:  D. 
ehriaÜ.  Welt  2,  S.  192.  —  22)  Wie  predigt  ans  Luther  t.  d.  Himmelfahrt  Christi:  ib., 
S.  178 — 80,  186/7.    —    23)  Lathers  Einfloss  auf  seine  katholischen  Zeitgenossen:  ib.,  S. 

4» 


11,52  §  19*    Reformation  q.  Gegenrefbnnatioii  (1517  —  1648).     Winter. 

liehen  Adel  deutscher  Nation  nachzuweisen,  dafs  letzterer  ersteren  benutzt 
habe.  Ganz  abzuweisen  scheinen  seine  Ergebnisse  nicht,  wenngleich  sie  eine 
direkte  Abhängigkeit  zum  mindesten  nicht  erweisen.  *^^^)  Endlich  sind  in 
einer  eingehenden  und  gründlichen  Untersuchung  die  reformatorischen  An- 
sichten und  Bestrebungen  Luthers  und  Zwingiis  in  Bezug  auf  den  Gottesdienst 
behandelt  worden. ^^)  Der  Vf.  geht  von  der  prinzipiellen  Beurteilung  des 
Torreformatorischen  Kultus  durch  Luther  und  Zwingli  aus,  in  dem  Lnther 
drei  verwerfliche  Prinzipien  finde:  die  Vorstellung  der  Verdienstlichkeit,  die 
.  falsche  Gesetzlichkeit  und  ihre  leere  Äufserlichkeit  (der  ^Sermon  von  guten 
Werken').  Im  Gegensatz  dazu  sieht  Luther,  der  in  dem  Glauben  allein  die 
Bechtfertigung  des  Menschen  erkannte,  in  den  Eultushandlungen  nur  Mittel, 
diesen  Glauben  anzuregen  und  zu  erhalten;  daher  mu£9  im  Gottesdienst  vor 
allem  das  Wort  Gottes  dargeboten  und  aufgenommen  werden  ('Ordnung  des 
Gottesdienstes  in  der  Gemeinde').  Gevrisse  äufsere  Yereinbarungen  und  Fest- 
setzungen erklärt  Luther  für  notwendig.  'Der  Gottesdienst  ist  fttr  Luther  gar 
kein  Gottesdienst  im  eigentlichen  Sinne  des  Wortes,  sondern  eigentlich  ein 
den  Menschen  geleisteter  Dienst,  eine  Veranstaltung,  welche,  auf  menschliche 
Verhältnisse,  Zustände  und  Bedürfnisse  berechnet,  in  letzter  Linie  dem  Glauben 
dient  und  in  diesem  Sinne  lediglich  Mittel  zum  Zweck  ist'  (gegen  Höfling). 
Zwingli  stimmt  mit  Luther  im  wesentlichen  überein.  Als  oberste  Norm  be- 
zeichnet Luther  die  Freiheit  des  Gottesdienstes.  Er  verlangt  Gemeinver- 
ständlichkeit, Einfachheit  und  Kürze  der  gottesdienstlichen  Handlungen.  Der 
Vf.  bespricht  dann  im  einzelnen  beider  Ansichten  über  die  Voraussetzungen 
des  Kultus,  und  zwar  1.  von  dem  Subjekt  des  Kultus,  2.  von  der  Kultns- 
stätte,  3.  von  den  Kultuszeiten,  4.  von  den  Kultusmitteln.  Die  äufseren 
Nebendinge  des  Kultus  will  Luther  als  Adiaphora  preisgeben,  Zwingli  da- 
gegen geht  energisch  gegen  Bilder  und  allen  äufseren  Prunk  vor.  Beide  legen 
den  Hauptwert  auf  die  Predigt  und  stehen  in  Bezug  hierauf  der  vorhandenen 
Perikopenauswahl  frei  gegenüber.  Das  Sakrament,  das  in  der  katholischen  Kirche 
als  ein  Gott  dargebrachtes  Opfer  erscheint,  ist  für  Luther  vielmehr  ein  uns 
von  Gott  dargebotenes  Gut.  Luther  ist  fär,  Zwingli  gegen  den  Gemeinde- 
gesang. Endlich  bespricht  der  Vf.  die  Ansichten  der  Reformatoren  über 
Zusammensetzung,  Gliederung  und  Ordnung  der  einzelnen  Kultusakte. 

Die  anderen  B>efomuxtoren  v/nd  die  Mv/manlsten.  Von 
den  Schriften  Calvins^^^)  sind  vier  weitere  Bände  in  der  Gesamtausgabe 
seiner  Werke  erschienen,^®)  welche  weitere  exegetische  Arbeiten  des  Refor- 
mators, namentlich  die  Kommentare  zu  den  Propheten  Jesaias  und  Jeremias 
enthalten.    Dieselben  sind  nicht  von  G.  selbst  zum  Druck  vorbereitet  und 


V 


166/7.  177/8.  —  24)  Werckshagen,  Luther  n.  Hütten:  EtKZ.  (1888),  S.  407/9.  —  25) 
Naciizatragen  iat  hier:  Grnndt,  Luthers  Urteile  über  seine  hebräischen  Kenntnisse.  £. 
Beitrag  zur  Würdigung  d.  hebrfiischen  Studien  d.  Beformators.  JB.  d.  Lausitzer  Prediger- 
Qesellsch.  zu  Leipzig.  Dezember  1887.  —  26)  X  Willib.  Beyschlag,  Luthers  HauBstand 
in  s.  reformator.  Bedeutung.  Barmen,  Klein.  12!mo.  39  8.  M.  0,50.  Bein  populär.  — 
27)  X  X  ^ti-rl  Franke,  QrundzÜge  d.  Schriftsprache  Luthers.  Versuch  e.  hist  Grammatik 
d.  Schriftsprache  Luthers.  Gekrönte  Preisschrift  G5rUtz,  Bemer.  1888.  XY,  307.  |[CBL 
1888,  No.  41. ]{  Hat  mir  leider  nicht  Torgelegen.  —  28)  X  J-  £•  Knntze,  Luther  als 
dramatisches  Thema:  Bll.  f.  litt.  Unterhaltg.  (1888),  No.  1.  —  29)  P.  Grünberg,  D.  refoi^ 
mator.  Ansichten  u.  Bestrebungen  Luthers  u.  Zwingiis  inbezug  auf  d.  Gottesdienst:  ThStK. 
(1888),  S.  409—506.  —  29»)  X  Jean  Calyin,  Institution  de  la  religion  chi^tienne. 
KouTelle  ^tion,  revue  sur  TMition  fran^aiae  par  Fr.  Baumgarten.  Pr^face  de L.  Durand. 
GÄnöve,  E.  Berond  &  Co.  VII,  754  S.  M.  10,00.  |[ThLBl.  9,  166/7.]|  —  80)  Corpus 
Beformatomm.     Vol.  63/6.    Inhalt:  Joa.  Calyini  opera  quae  superaunt  omnia.     Vol.  35/8. 


^  19.     KefoTmatioii  u.  Gegenreformation  (1517—1648).    Winter.  11,53 

tenvsgegeben,  sondern  oach  Nachschriften  der  Zahörer  nach  seinen  öffent- 
lich Vorlesungen  veranstaltet.  G.  hat  znerst  1549  aher  Jesaias  gelesen, 
wie  aus  seinen  Briefen  hervorgeht.  Die  Aasgahe  des  Gellasins  (1551)  hat 
C.  selbst  dann  revidiert  und  wesentlich  verbessert  (1559).  Diese  zweite 
Ausgabe  ist  natfirlich  der  vorliegenden  zn  Gmnde  gelegt;  sie  weicht  von  der 
des  Gellasins  so  erheblich  ab,  da£s  auf  eine  vollständige  Angabe  der  Varianten 
verzichtet  werden  mnfete.  Die  beiden  praefationes  des  Gellasins  wie  die 
GUvins  selbst  sind  in  die  neue  Ausgabe  aufgenommen.  — 

Unsere  Knnde  Ober  die  deutschen  Reformatoren  hat  eine  sehr  erfren- 
fiehe  Bereicherung  erfahren  durch  die  Veröffentlichung  des  Briefwechsels  Jo- 
hann Bngenhagens.'^)  Alle  eigentlichen  Briefe  nicht  nur,  sondern  auch  die 
Bnehinschriften  n.  dgl.  von  B.  sind  in  vollem  Wortlaut  gegeben,  auch  wenn 
sie  bisher  schon,  an  den  verschiedensten  Stellen  verstreut,  gedruckt  waren. 
Ausgeschlossen  ist  alles,  was  B.  selbst  schon  durch  den  Druck  veröffentlichen 
liefe.  Von  den  an  B.  gerichteten  Briefen,  die  zum  Verständnis  der  ersteren 
erlDrderlich  waren,  ist  in  der  Regel  ein  Auszug  gegeben,  bisher  ungedruckte 
Briefe  sind  anch  hier  im  Wortlaut  mitgeteilt,  ebenso  die,  ^bei  denen  ein  er- 
höhtes persönliches  oder  sachliches  Interesse  die  nur  durch  den  Wortlaut  gewährte 
genauere  Gharakterisiemng  der  vorhandenen  Beziehungen  und  Stimmungen 
wünschenswert  erscheinen  liefs".  Die  von  B.  mitunterzeichneten,  meist  nicht 
von  ihm  verfafsten  und  schon  in  den  Briefen  Lnthers  und  Melanchthons  ver- 
öffentlichten Kollektivschreiben  sind  in  der  chronologischen  Übersicht  mit 
aufgeführt.  In  den  Anmerkungen  wird  Auskunft  über  minder  bekannte  Per- 
sönlichkeiten gegeben  unter  Verweis  auf  die  Orte,  wo  am  besten  weitere 
Nachricht  zu  finden  ist.  Im  ganzen  werden  304  Briefe  mitgeteilt.  Dann 
folgt  eine  chronologische  Überschrift  zu  B.'s  Leben  und  Schriften  und  ein 
Verzeichnis  der  Briefe  nach  den  Adressen.  Aufserdem  liegen  noch  eine  Reihe 
vereinzelter  Schreiben  verschiedener  Reformatoren  an  Johann  Marbach  vor.'*'^^) 

Von  neuen  Ausgaben  von  Werken  deutscher  Humanisten  ist  nur  die 
nreier  in  lateinischer  Sprache  geschriebener  Komödien  Johann  Reuchlins, 
dnrch  die  derselbe  der  B^ründer  des  Lnstpiels  des  16.  Jh.  wurde,  zu  er- 
wUnen.'*)  Es  sind  das  die  beiden  Komödien  Scaenica  progymnasmata  und 
Sergins  vel  capitis  capnt.  Der  Ausgabe  sind  genaue  und  eingehende  biblio- 
graphische und  sachliche  Untersuchungen  beigegeben.  Aus  der  für  die  Kennt- 
nis der  protestantischen  Bewegung  im  16.  Jh.  sehr  wichtigen  Matrikel  der 
Wittenberger    Universität    veröffentlicht    J.    Bolte   als  Fortsetzung    des    die 


Bniowehweig,    Schwetschke  &  Solm.     gr.  4«.     688,   672,   706,  704  Sp.  k  M.  12,00.  —  31) 

loh.  Bogenhagen,  Briefwechsel.    Im  Auftrage  d.  Ges.  f.  pommersche  Gesch.  n.  Altertskde. 

9M.i.hng.  T.  O.Vogt.     Stettin,  Ssonier.     XXI,  686  S.     M.  10,00.     |[ZKg.  10,  501/2;  BLZ. 

1889,  Xo.  10;  HZ.  NF.  25,  499  (Egelhaaf);   P£Z.  1888,  733/8;   EtKZ.  1888,   626/7 .]{   -^ 

32)  WiDi.  Horning,  Ans  d.  latein.  Briefwechsel  ▼.  Melanchthon,  Brenz,  Chemnits,  Jak.  Andrei, 

Si^er,   Cyr.  Spsngenberg,   Paul  Eber  u.  a.  mit  Dr.  Joh.  Marbach.     Als  Anhang  zu  Marbachs 

Lebeubüd.     Stra/sbnig,    Voxnhoff.    48  S.     M.  1,50.    —    32»)  D.   Briefwechsel  d.  Cyriacns 

^ngaberg,   gem.    n.  hrsg.  t.  H.  Bembe.    Briefe  t.  1550—84.     Dresden,  H.  J.  Kaumann. 

147  S.     If.  2,35.      l[ThLZ»    1889,    No.  4.]|    —    Hat  mir  leider  nicht  yorgelegen.  —  321>) 

Cyriaeae  8p ung enh er g 9   Formularbüchlein   d.  alten  Adamssprache.     Mit  Lebensbeschreibung 

^'a  f.  Henrich  Kembe.    Dresden,  H.  J.  Kaumann.  1887  LXIV,  102  S.    M.  1,50.     Hat  mir 

kidir  nicht  rt^gelegon.  - —  3B)  X  Beinh.  Bot  mann,  Bestitution  rechter  u.  gesunder  Christ- 

^ar  hehre      ^  iviedartäufersdirift.    (Münster  1534.)    (=  Keudrucke  dtsch.  Litteratnrwerke 

i  iü  n    17*  Tb.      Ko-    77  u.  78.    (Plugschriften  a.  d.  Beformationszeit  No.  7.)     Halle,  Nie- 

rrr'  ll2  S      M-    ^^O.    |[CB1.  1889,  Ko.  7.]|  —  34)  H.  Holstein,  Joh.  Beuchlina 

^    L^^'         E    B^^'    *•    Geech.  d.  latein.  Schuldrama.    Halle,  Buchhdlg.  d.  Waisen-Hauses. 


11,54  §  19-     Beformation  u.  Gegenreformation  (löl7— 1648).     Winter. 

Jahre  1502 — 60  umfassenden  Förstemannschen  Werkes  die  aas  der  Litteratnr- 
geschichte  bekannten  Namen  der  folgenden  Jh.,  besonders  die  der  dramatischen 
Autoren.'**) 

Den  Übergang  zu  den  darstellenden  Arbeiten  über  deutsche  Huma- 
nisten^^'^^b)  und  Reformatoren  bildet  eine  Untersuchung  über  einige  theo- 
logische und  pädagogische  Schriften  des  Joachim  Camerarias. '^  Der  Vf. 
derselben  weist  auf  die  hohe,  bisher  viel  zu  wenig  gewürdigte  pädagogische 
Bedeutung  C.'s,  namentlich  auf  dem  Gebiete  der  Beligionslehre,  hin.  Der 
Yf.  bespricht  eingehend,  teilweise  mit  Einflechtung  ausführlicher  Auszüge,  die 
theologischen  Schriften  C.'s,  soweit  sie  bei  J.  A.  Fabricius  gesammelt  vorli^en, 
(eine  Gesamtausgabe  von  G.'s  Schriften  existiert  nicht)  namentlich  auch  die 
bisher  unbeachtet  gebliebenen  Keq>dhxia  xqicviaviaiiöv  von  1545,  den 
Lihellus  de  invocatione  Sanctorum,  die  xoctrxrjaiq  tov  xqiaxtavtaiJLOv^  die 
vita  Jesu  Christi  und  die  vitae  apostolomm.  Diese  Auszüge  gestalten  sich 
naturgemäfs  zu  einer  Darlegung  der  pädagogischen  Grundsätze,  unter  denen 
die  dringende  Empfehlung  der  klassischen  Bildung  bemerkenswert  erscheint, 
wie  der  theologischen  Ansichten  C.'s  Besonders  ausführlich  wird  die  vita 
Jesu  Christi  mit  den  in  ihr  behandelten  chronologischen  Fragen  Ober  Ge- 
burtsjahr, Leben  und  Tod  Christi  besprochen. 

An  darstellenden  Arbeiten  über  die  hauptsächlichsten  deutschen 
Reformatoren  erwähnen  wir  zunächst  eine  neue  Biographie  Bugenhagens,'^) 
welche  zwar  in  der  Hauptsache  durchaus  auf  den  bisherigen  Forschungen  be- 
ruht, aber  doch  auch  einige  bemerkenswerte  neue  Resultate  enthält  So  weist 
der  Vf.  z.  B.  in  Bezug  auf  die  niederdeutsche  Bibelübersetzung  auf  die  Aus- 
gabe von  1524  hin,  die  weder  Göze  noch  Panzer  gekannt  haben,  und  macht 
auf  deren  Verhältnis  zur  September-  und  Dezember-Bibel  Luthers  aufinerksam. 
Für  die  Hamburger  Zeit  B.'s  ist  namentlich  Bertheaus  Vorrede  zur  Ausgabe 
der  Hamburger  Kirchenordnung  benutzt,  mit  der  der  Vf.  in  allen  wesentlichen, 
auch  den  streitigen  chronologischen  Fragen  übereinstimmt.  —  Das  Ver- 
hältnis des  Lehrers  und  väterlichen  Freundes  Luthers,  Johann  von  Staapitz,  zu 
Luther  hat  Keller^^)  aufs  neue  zum  Gegenstand  einer  umfangreichen  Unter- 
suchung gemacht  und  dabei  seine  früher  ausgesprochenen,  von  anderer  Seite 
sehr  heftig  angegriffenen  Ansichten  über  den  Zusammenhang  Staupitzens  mit 
den  älteren  Reformparteien  in  allen  Punkten  aufrecht  erhalten  und  durch 
neue  Gründe  zu  stützen  gesucht.  —  Zwei  Untersuchungen  behandeln  Episoden 
aus  dem  Leben  Melanchthons.  Die  erste  derselben  schildert  eingehend  den 
Anteil,  welchen  derselbe  an  den  Verhandlnngnn  auf  dem  Reichstage  zu  Augs- 
burg, die   zur  Obergabe  der  Augsburger  Konfession  führten,  gehabt  hat>^) 


Vm,  172  S.  M.  4,00.  |[GB1.  1889,  No.  3.]|  —  34a)  J.  Bolte,  Aob  d.  Wittenberger 
UniversitätB-Matrikel.  1560—1660:  ZDPh.  SO,  S.  80/8.  —  35)  X  ^  Lange,  Ulrich  t. 
Hatten.  Z.  Erinnernng  an  d.  Feier  seiner  400 j.  Gebortatages.  Gütersloh,  Bertelsmano. 
ISO  S.  M.  1,50.  |[£yEZ.  1888,  409.]{  —  36)  X  0.  Dreyer,  Ulrich  t.  Hütten:  P£Z. 
(1888),  S.  881—96.  —  36»)  J.  t.  Döllinger,  Ayentin  n.  s.  Zeit.  In:  Akademische  Vor- 
träge, I.  S.  138 — 62.  Ist  ein  Wiederabdrack  eines  am  25.  Aogust  1877  gehaltenen  Vortrags, 
d.  damals  separatim  im  Verlage  d.  Akademie  erschienen  ist.  —  36b)  J.  Thikotter,  Ulrich 
T.  Hatten  a.  Franz  t.  Sickingen:  Dtsch.  erg.  Bll.  (1888),  S.  77—103.  Bein  popolär.  —  37) 
Fei.  Seckt,  Beiträge  z.  Kenntnis  d.  Schriften  d.  Joachim  Camerarias.  Oster-Progr.  d.  KgL 
Friedr.  Wilh.  Gymnasiums  zu  Berlin.  Berlin,  A.  W.  Hayns  Erben.  4^  31  S.  —  38)  Herrn. 
Hering,  Dr.  Pomeranns,  Johannes  Bogenhagen.  E.  Lebensbild  aas  d.  Z.  d.  Beformation: 
Schrr.  d.  Ver.  t  Beform .> Gesch.  Heft  22.  Halle,  Niemeyer.  175  S.  —  39)  L.  Keller, 
Joh.  Y.  Staapitz  a.  d.  Anfänge  d.  Beformation.  Leipzig,  Hirzel.  Xm,  434  S.  H.  7,00. 
|[DLZ.  1889,   Ko.  4  (G.  Kaweraa).    Zieml.  abfällig.]!   —  40)  H.  ^irok,  Melanchthons 


§  19.     Bsfofrmtttioii  a.  Gegenreformatioii  (1517^1648).    Winter.  11^55 

In  der  Erwartung,    data    der  Reichstag   eine  Art  von  Nationalkonzil  werden 
wttrde,  aal   dem    die   religiöse  Frage  definitiv  beigelegt  werden  solle,  waren 
bekanntlich  die  Reformatoren,  vom  Kurf&rsten  nm  ihre  Meinung  befragt,  ge- 
neigt,  in   den   die  Kirchenverfassnng  betreffenden  Fragen  Zugeständnisse  zn 
maeheiL,  sofern   ihnen  nnr  die  Hauptsache,  die  freie  Lehre  des  Evangeliums, 
eiDger&nmt   werde.     Der   geistige  Urheber   des   betr.  Gutachtens  ist  nach  Y. 
Melaaehthon.      Anberdem    ward    dieser   vom  KurfiCLrsten   damit   betraut   die 
Haupüäiren    der   Evangelischen   in  übersichtlicher  Weise  zusammenzustellen. 
Bibd  bespricht  der  Yf.  eingehend  die  Stellung  Melanchthons  und  des  Land- 
grafen Philipp  sn  den  Zwinglianem,  die  von  Eck  in  einer  dem  Kaiser  über- 
räditen  Schrift   mit  den  Lutheranern  identifiziert  werden,  während  Melanch- 
thon  im  Gegenteil  Annäherung  an  die  Katholiken  erstrebte  und  die  Zwing- 
haner  preisgehen  wollte.    In  der  'Konfession',  von  welcher  Luther  sagte,  dab 
er  ^0  leise  nicht  würde  treten  können',    ist  überall  das  beiden  Konfessionen 
Gemeinsame  hervorgehoben,  während  die  abweichenden  Glaubenssätze  oft  nur 
berührt  oder  angedeutet  sind.    Y.  schildert  dann  die  vertraulichen  Yerhand- 
luBgen  Melanchthons    mit   dem  Kaiser,    in    denen  er   zu  noch  weiteren  Zu- 
gestiudnissen   bereit    ist    Ja,  M.  wendet   sich    11  Tage  nach  Überreichung 
der  Konfession    direkt   an   den   päptlichen  Legaten  Gampeggi,  der  sich  aber 
trotz  der  grolsten  Zugeständnisse  M.'s  gänzlich  ausweichend  verhielt,  weil  noch 
keine  Weisung    aus  Born   angekommen   war.     Eingehend   werden  dann   die 
Yerhandlungen  geschildert,  in  denen  es  immer  offener  zu  Tage  trat,  dais  die 
Gegner  des  Protestantismus  es  nicht  auf  eine  Ausgleichung,  sondern  schlechte 
bin   auf   Unterwerfung    der   Protestanten   abgesehen   hatten.     Während  nun 
Melanchthon  in  seiner  Haltung  immer  zunehmende  Schwäche  zeigte,  bewahrte 
Lather  auf  der  Koburg  eine  mutvolle  Ebkltung  und  war  nicht  geneigt  in  seinen 
ZogestAndnissen  über  die  „Konfession^'  hinauszugehen.    Auch  die  schliefsliche 
Entscheidung    der  hauptsächlich  von  Melanchthon  und  Eck  geführten  Yer- 
liaadlnngen   wurde    durch   einen  Brief  Luthers   herbeigeführt,    der   die  For- 
dermigen  der  Gegner  energisch  zurückwies.  —  In  vielen  Beziehungen  kommt 
zu  von  Yirck  abweichenden  Resultaten  eine  eingehende  und  sorgfältige  Unter- 
saehnng  Briegers,^^)   welche  sich  mit  den  den  Yerhandlungen  zu  Augsburg 
TOfangehendem  Torgauer  Artikeln  beschäftigt.    Bekanntlich  hatte  FOrstemann 
6  Auiaätze,  welche  er  im  Archiv  zu  Weimar  im  Anhange  der  von  ihm  her- 
aosgegebenea  Geschichte  der  Augsburger  Religionsverhandlungen  des  Kanzlers 
Brück    fand,    für  die  bisher  vermifsten  Torgauer  Artikel,  eine  Aufzeichnung 
der  Wittenberger  Reformatoren  über  verschiedene  streitige  religiöse  Punkte, 
welche  neben  den  Schwabacher  Artikeln  der  Augsburger  Konfession  zu  Grunde 
gelegt    wurde,    erklärt,    und   die   meisten   späteren  Forscher  (mit  Ausnahme 
Bretschneiders    und  Engelhardts)  waren  ihm  darin  gefolgt    B.  weist  nun  in 
scharfduniger  Untersuchung  nach,   dafs   die  meisten  jener  Aufeätze  aus  dem 
TOB  Fdrstemann  vermuteten  Zusammenhange  zn  lösen  und  mit  Wahrschein- 
bdikeit  in  einen  anderen  einzureihen  sind-,  durch  umfassende  Yergleichungen 
mit  der  Angostana  kommt  er  zu  dem  Resultat,  dafs  nur  einer  dieser  Aufsätze 
[äer  von  Förstemann  an  erster  Stelle  gedruckte,  mit  A  bezeichnete)  wirklich 
die  Toi^uer  Artikel    enthalte.    In   einem   ersten  Anhange  handelt  B.  dann 
über  das  Gflaabensbekenntnis,  welches  Kurfürst  Johann   im  Mai  1530   dem 


voßtk^  SteUune  «rf  ^  Eoichstage  ni  Angsbnrg:  ZKG.  9,  8.  67—104,  29S— 340.  —  41) 
nn^g^sr  I^-  Toxg»ii«r  Artikel.  E.  Beitrag  b.  Entstehnngsgesch.  d.  Angsborgisclien 
n.axies  j^,  ^ircliengeBch.  Studien,  H.  Beuter  gewidmet,  S.  265— 320.    Leipzig,  Hinridw. 


11,56  i  19*    Befoniuition  n.  Geganieformatioii  (1517—1648).    Winter. 

Kaiser  in  Innsbruck  überreichen  lieb  nnd  über  das  Kardinal  Campeggi  am 
12.  Mai  nach  Rom  berichtet.  B.  hat  den  betr.  Bericht  im  vatikanischen 
Archive  bei  der  Dnrchsicht  von  Gampeggi'schen  Depeschen  gefunden.  Das 
Bekenntnis  selbst,  welches  im  wesentlichen  mit  den  Schwabacher  Artikeln 
übereinstimmt  nnd  von  Campeggi  mit  flbersandt  wurde,  aber  seiner  Belaüon 
nicht  beilag,  fand  sich  dann  in  einem  anderen  Aktenkonvolat,  den  von  Alean- 
der angelegten  Acta  Wormaciensia  des  vatikanischen  Archivs.  Ein  zweiter 
Anhang  handelt  über  einige  Artikel  Melanchthons  vom  Ende  Juni  oder  An- 
fang Juli  1530.  —  Als  Kurfürst  Friedrich  II.  von  der  Pfalz  alsbald  nach 
seinem  Begierungsantritt  ernstlich  an  eine  Reorganisation  der  Heidelberger 
Hochschule  ging  und  die  zu  diesem  Zwecke  von  dieser  selbst  eingeforderten 
Gutachten  eine  ganze  Reihe  von  Übelständen  aufdeckten,  wollte  er  zur  gründ- 
lichen Abstellung  derselben  die  bewährte  Organisationskraft  Melanchthons,  der 
ja  aus  der  Pfalz  stammte,  in  Anspruch  nehmen.  Bisher  war  man  hierüber 
nur  durch  eine  nebensächliche  und  ungenaue  Aufserung  Melanchthons  unter- 
richtet. Jetzt  teilt  Hartfelder**)  aus  dem  Weimarer  Archiv  die  drei  hierüber 
Aufischluis  gebenden  Aktenstücke  mit.  —  Von  katholischer  Seite  ist  eine  Dar- 
stellung über  Matthias  Flacius  erschienen.**»)  Dieselbe  bezeichnet  Flacins 
als  den  Urheber  und  eigentlichen  Vater  des  Lutherkults.  Seine  litterarische 
Rührigkeit  erkennt  der  Vf.  an.  Den  schon  von  Luther  in  seinen  letzten 
Jahren  gehegten  Plan,  die  neue  Lehre  historisch  zu  begründen,  habe  nament- 
lich F.  mit  Feuereifer  aufgegriffen,  weil  die  historische  Kontinuität  die  mäch- 
tigste Waffe  der  katholischen  Kirche  war.  In  Be^ug  auf  den  catalogus  testinm 
veritatis  und  die  Centurien  will  der  Vf.  die  Darstellung  Janssens  über  die 
Unredlichkeiten  F.'s  (seine  Entwendung  von  Büchern,  angebliche  Fälschung 
von  ürkk.  u.  dgl.  m.)  aus  den  Quellen  ergänzen,  bringt  aber  thatsächlich 
zumeist  nur  willkürlich  zusammengestellte  Auszüge  aus  Ritter  und  Preger.  Doch 
weils  er  die  unleugbaren  Schwächen  der  Centurien  mit  Geschick  hervorzuheben. 
An  biographischen  weiteren  Beiträgen  verdient  Erwähnung  eine  kurze  Bio- 
graphie Jakob  Probsts,  des  Freundes  Luthers,*')  und  eine  kleine  Untersuchung 
über  eine  Episode  aus  dem  Leben  Johann  Sleidans,**)  in  welcher  aus  StraTs- 
burger  Ratsprotokollen  einige  Ergänzungen  zu  dem  wenigen  gegeben  werden, 
was  Banmgarten  über  den  Vertrag  Sleidans  mit  Strafsburg  von  1552,  durch 
welchen  er  in  den  Dienst  der  Stadt  trat,  gebracht  hat  Dieselben  gewähren 
neben  einer  kleinen  chronologischen  Berichtigung  nähere  Einsicht,  in  die  Ver- 
handlungen, welche  jenem  Vertrage  vorhergingen. 

Erasmus*  von  Rotterdam  noch  immer  nicht  endgültig  festgestelltes  Ge- 
burtsjahr wird  auf  Grund  einer  Stelle  in  einem  späteren  Briefe  auf  1465 
gesetzt*^)  —  Einem  treuen  Verfechter  der  Reformation,  der  durch  seine 
organisatorische  Thätigkeit,  namentlich  für  das  höhere  Schulwesen,  sehr 
segensreich  gewirkt  hat,  Erasmus  Sarcerius,  hat  RöselmüUer  ein  bio- 
graphisches Denkmal  gesetzt.*^)  Sarcerius  wirkte  als  Lehrer  in  Rostock, 
Lübeck,  Wien  und  Graz.    Schon  ans  dieser  Zeit  stammen  eine  theologische 


^  42)  K.  Hartfelder,  D.  Berofong  Melanchthoni  nach  Heidelberg.  1546:  ZOORh.  KF. 
S,  8.  llS/9.  —  42»)  J.  NiemdUer,  Mathias  fladi»  n.  d.  Fladanische  Geist  in  d.  alteren 
protestantischen  Kirchenhistorie:  ZKTh.  12,  8.  75—115.  —  43)  Iken,  Jakob  Probst,  Prodiger 
in  Bremen  a.  Freund  Luthers:  ABB.  26,  8.  614/7.  —  44)  A.  Hollinder,  Beiträge  z. 
Biographie  Sleidans:  WZ.  KBl.  7,  8.  150/8.  —  45)  £.  8tern,  D.  Oebnrtsjahr  d.  Brasmu 
T.  Botterdam:  ZRG.  9,  8.  181/2.  —  46)  Böselmüller,  D.  Leben  n.  Wirken  d.  KrttBmns 
Sarcerius.    £.  Beitrag,  s.  Befonn.-Gesch.    Programm.   Annaberg.   4^   28  8.     |[ThLB.  1888, 


k  19-     Reformstion  v.  Gegenreformation  (1517—1648).     Winter.  11,57 

imdme^iieTe  philosophisch-philologische  Schriften  von  ihm,  die  B.  bibliographisch 
genau  zuBammenstellt.     Von   1536 — 48  entfalte   Sarcerins   dann  eine  reiche 
kirchlich-OTganisatorische  Thätigkeit  in  Nassan-Dillenbnrg,  wohin  er  zn  diesem 
Zwecke  von  Bagenhagen  empfohlen  war.     1540  nimmt  er  am  Konvente  zn 
Schmslkalden  teil;  im   ganzen  war  er  ein  eifriger  Vertreter  der  Lehre  Me- 
landithons.^^*^^)  —  Endlich  sei  noch  zweier  Beitrftge  znr  Biographie  des  Cochläns 
gedacht    Der   eine   derselben  beschäftigt  sich   mit  der  Frage,   aus   welchen 
GrUnden  C.  zom  Gegner  Lnthers  geworden  sei.^^*)     Bisher  hatte  man  ver- 
g^lich   nach    den  Motiven  dieser  Sin^sänderung,   die   sich  in  wenigen  Mo- 
naten yollz(^,  gesucht.     Eolde  publiziert  nun  nach  dem  Original  im  British 
Moseom  einen  bisher  Töllig  nnbekannten  Brief  C.s  an  Capito  vom  29.  Januar 
1531,  nach  welchem  dessen  Beziehungen  zum  Mainzer  Hofe  sowie  der  Wunsch 
sieh  den  Dank  desselben  zu  erwerben,  dabei  eine  hervorragende  Rolle  gespielt 
hat.    Er  hat  in  Mainz  seine  guten  Dienste  gegen  Luther  angeboten  und  gleich 
einige    gegen  Lnther    gerichtete   Bogen   als  Probe   seiner  Leistungsfähigkeit 
mi^es^ickt.     K.   sucht  nun  nachzuweisen,  welcher   Schrift  C.s  die  damals 
Hbersandten  Bogen  angehören.  —  Ein  anderer  kleiner  Anfsatz^^)  macht  auf 
eine  von  Janssen  übersehene  Entgegnnngsschrift  G.'s  auf  Luthers  Schrift  gegen 
die  Baaem  anfmerk8am>^*) 

In  Bezug  auf  die  Schweizer  Reformatoren  liegt  vor  allem  die  Fort- 
setzung des  umfassenden  Werkes  von  Banr  vor,^^)  in  welchem  Zwingiis 
Kampf  gegen  den  Radikalismus  und  das  Täufertum  einerseits,  sein  Gegensatz 
zur  Lehre  Luthers  andrerseits  auf  Grund  der  Schriften  Z.'s  eingeheud  be- 
handelt werden.  In  Bezug  auf  jenen  Kampf  gegen  den  Radikalismus  weist 
B.  darauf  hin,  dafs  Zwingli  vor  Ausbruch  des  Taufstreits  in  der  Tauffrage 
in  der  That  eine  Ansicht  vertreten  habe,  in  der  vollständig  die  Voraussetzungen 
gegeboi  waren^  die  zur  Yerwerfuug  der  Kindertanfe  und  zur  Forderung  und 
Dnf&hmng  der  Taufe  der  Erwachsenen  führen  konnten,  dagegen  könne  ihm 
eine  unmittelbare  offene  Verwerfung  der  Kindertaufe  nicht  nachgewiesen  werden. 
Kadi  Ausbruch  des  Streites  sei  er  vielmehr  eifrig  bemüht  gewesen,  die 
Kindertaufe  zu  begründen,  vor  allem  durch  die  Analogie  der  jüdischen  Be- 
scfaneidung.  Ein  besonders  eingehendes  Kapitel  ist  Zwingiis  Schrift  ,Vom 
Tauf,  vom  Wiedertanf  und  vom  Kindertauf  gewidmet.  Dann  bespricht  B. 
Zwiaglis  Schrift  vom  Predigtamt,  in  der  er  ebenfalls  der  Wühlerei  der  Sektierer 
entgegentritt  und  die  Aufgabe  und  Bedeutung  eines  geordneten  Predigtamtes 
auf  Grund  der  Bibel  darlegt.  Dann  wird  weiter  eingehend  das  Verhältnis 
Zwingiis  zn  Baltbasar  Hubmeier  behandelt,  gegen  dessen  Taufbüchlein  Z.  eine 
besondere  Gegenschrift  verfalste,  die  ebenso  wie  die  bekannte  grofse  Schrift 
gegoi  die  Wiedertäufer  überhaupt,  der  in  catabaptistarum  strophas  elenchus,  ein- 
gebend besprochen  wird,  namentlich  auch  in  Bezug  auf  ihre  historischen  Vor- 
aussetzungen und  Grundlagen,  sowie  auf  ihre  Entstehung.  —  In  dem  Ab- 
schnitt über  Zwingiis  Gegensatz  zu  I^uther,  der  in  der  vorliegenden  ersten 
Hälfte  des  zweiten  Bandes  noch  nicht  zu  Ende  geführt  wird,  behandelt  B. 


2*3.  (Q,  Maiier.)]|  Vgl.  §  39*«».  —  47)  ({  28*«)  C.  Schmidt,  Schätz,  gen.  Toritei.  -- 
48)  (j  29*^  F(slk),  Hatticb  t.  Münz.  —  48>)  Th.  Eolde,  Beitrage  z.  Reformations- 
Oekbkhte,  In:  Kirehesgesch.  Stadien,  H.  Beoter  z.  70.  Geburtstage  gewidmet.  8.  197 — 201. 
Lripog,  BbmOiB,    —    49)  2.  Cochlini-Biographie  n.  -Bibliographie:  D.  Katholik  (1889),  S. 

Ui-'ii    49*)    y^    ^'  Wedever,  Johannes  Dietenberger.     1475 — 1587.     S.  Leben  n. 

Tirba.  Mit  4  Tafel»-  Prelberg  i.  Br.  Herder.  VIII,  499  8.  M.  8,00.  |[ThLZ.  1889, 
?  t//7  £awar»a).  Mit  numnigfiBchen  Ansstellangen ;  GBl.  1889,  No.  16.]  |  Hat  mir  leider 
ikfct        JecOT^    ^^^   ^"^'  ^"^^^  Zwinglia  Theologie.    Ihr  Werden  u.  ihr  System.    2  Bd. 


11,58  §  19-    BefoniiAtion  a.  QegenTeformation  (1517—1648).     Winter. 

zunächst  Zwingiis  Abendmahlslehre  bis  zum  Aasbrach  des  Streites  and  weist 
nach,  dafs  dieselbe  nicht  erst  nach  Z.'s  Einmischung  in  die  Carlstadt^schen 
Händel,  sondern  schon  früher  in  der  Auslegung  der  18.  der  67  Schlafsreden 
bei  der  Züricher  Disputation  die  Verschiedenheit  der  Bichtung  und  Anschau- 
ung von  der  Luthers  annahm.  Schon  hier  erklärt  Zwingli  das  Abendmahl 
für  eine  Gedächtnisfeier  an  das  von  Christas  im  Tode  gebrachte  voUgiltige 
Opfer  und  wendet  sich  dann  speziell  gegen  den  Sakraments-  und  Opferbe- 
griff der  römischen  Kirche.  Auf  demselben  Boden  bewegen  sich  Z.'s  Ansichten 
auch  in  dem  Buche  de  canone  missae  epicheresis.  Von  einer  Abhängigkeit 
Z.'s  von  Carlstadt  oder  von  einer  persönlichen  Zuneigung  zu  demselben 
könne  keine  Bede  sein.  Dann  wird,  immer  auf  Grund  der  Schriften  Z/s, 
die  allmähliche  Entwickelung  des  Gegensatzes  zwischen  ihm  und  Luther, 
namentlich  in  der  Abendmahlsfirage,  geschildert,  wobei  besonders  Z.'s  Schrift 
^Klare  Unterrichtnng  vom  Nachtmahl'  eingehend  analysiert  wird.  —  Der 
Schrift  'In  catabaptistarum  strophas  elenchus'  hat  Banr  noch  eine  besondere 
Abhandlung  gewidmet  ,^^)  in  welcher  er  untersucht,  welche  Schriften  der 
Wiedertäufer  es  gewesen  seien,  gegen  die  sich  Z.  in  dem  elenchus  wandte. 
Er  weist  zunächst  darauf  hin,  dafs  nach  Z.'8  eigener  Angabe  diesem  für  die 
beiden  ersten  Teile  seiner  Schrift  zwei  nrsprünglich  deutsch  verfaÜBte  und 
Yon  ihm  zum  Zweck  der  Widerlegung  ins  Lateinische  übersetzte  Schriften 
vorlagen.  Die  erste  mufs  eine  persönliche  Schmähschrift  gegen  Zwingli  ge- 
wes'en  sein.  Mit  ausführlicher  ArgumentatioPi  gegen  die  entgegenstehende 
Ansicht  Usteris  sucht  B.  zu  beweisen,  daüs  der  Vf.  der  lateinischen  Schrift 
Balthasar  Hnbmeier  gewesen  sein  müsse.  Die  zweite  in  den  elenchus  ein- 
verleibte und  dort  widerlegte  Schrift  ist  die  ,Konstitntion  des  Anabaptismus', 
die  Oecolampad  im  März  1527  an  Zwingli  gesandt  hat.  —  Endlich  hat 
Baur  noch  die  Lehre  Zwinglis  vom  geistlichen  Amte,  die  derselbe  in  zwei 
besonderen  Schriften  niedergelegt  hat,  in  einer  kleinen  Untersuchung  be- 
handelt.^^) Die  erste  dieser  Schriften  Zwinglis  (,der  Hirt'  vom  März  1524) 
repräsentiert  die  Zusammenfassung  seiner  Anschauung  im  Gegensatz  zur 
römischen  Kirche,  die  andere  (,vom  Predigtamt'  vom  Juni  1525)  im  G^^- 
satz  zur  Willkür  der  Sektiererei.  In  diesem  historischen  Gegensatz  bringt 
Baur  Z.^s  Lehre  zur  Anschauung  und  fafst  dann  erst  beide  Beihen  zusammen, 
um  einen  Abrifs  der  ganzen  Lehre  Z.'s  vom  geistlichen  Amte  zu  geben. 

Über  Calvin  liegt  eine  eingehende  Darstellung  seiner  Jugendgeschichte 
vor,^3)  welche  zum  erstenmal  aus  authentischem  Material,  Protokollen,  Bech- 
nungen,  Steuerbüchern  etc.  des  Archivs  von  Noyon  und  der  Biblioth^ue 
nationale  eine  Menge  neuer  Thatsachen  ans  C.'s  Jugend  vor  unsere  Augen 
führt,  manche  Vermutung  bestätigt,  manche  Behauptung  widerlegt.  Im  Gegen- 
satz zu  früheren  Anschauungen  weist  der  Yf.  nach,  dafs  C.  seine  Kindheit  in 
den  freundlichsten  Verhältnissen  verlebte.  Dabei  zieht  derselbe  jedoch  ans 
einer  sich  geltend  machenden  Opposition  der  Familie  gegen  das  Domkapitel 
zu  Noyon  zu  weit  gehende  Schlüsse  auf  eine  im  allgemeinen  antikirchliche 
Stellung  derselben;  er  glaubt  auch  die  Existenz  einer  kleinen  Ketzergemeinde 
in  Koyon  behaupten  zu  sollen.  —  Über  die  Bückkehr  Calvins  nach  Genf 


1.  Hälfte.  Halle,  Niemeyer.  400  S.  M.  9,00.  —  51)  id.,  Z.  Einleitiing  in  Zwinglia  Schrift: 
In  catabaptiBtarnm  atrophaa  elenchiu:  ZKG.  10,  S.  SSO — 44.  —  52)  id.,  Zwinglis  Lehre  t. 
geiitlichen  Amte:  Z.  f.  prakt.  Theol.  10,  (1888),  S.  198— 220.— 53)  A.  Lefranc,  £tade« 
aar  la  jeanesae  de  Calvin  et  la  Beform.  de  Noyon,  d*apr^  dea  docomentfl  inidita  I.  II. :  Soc. 
de    rhiat  da  protefit.  £ran9aii.     8.  Serie,   7,   8.  89—52,  92-— 106.     |[P&Z.  1888,   84Ö--Ö5 


§  19.     B«foTmation  a.  GegenreformatioB  (1517—1648).    Winter.  11,59 

bindelt  eine  Abhandlung  von  Cornelins,^^)  welche  auf  der  neuen  Aasgabe 
der  ^erke  CX  vornehmlich  aber  auf  Hermi^jards  Sammlang  der  Korrespon- 
denz der  Eeformatoren  französischer  Zange  beraht,  auf  Grand  deren  der  Vf. 
die  Kämpfe  zwischen  Goillermins  (den  Anhängern  der  Vertriebenen)  and 
Ardcbands  n&hrend  der  Yerbannang  C's  aus  Genf  bis  za  seiner  B&ckkehr 
schüdert 

Politische    Geschichte.     Quellenpublikationen.     Von   den 
Begesten  Papst  Leos  X.  liegen  zwei  weitere  Fascikel  vor,^**^)  welche  in  mehr 
als  5000  Nnmmem  die  Zeit  vom  29.  April  bis  31.  Dezember  1514  amfassen. 
IMe  allgemeine  historische  £inleitang  steht  noch  immer  ans.^^'^^)  —  Stieve 
hat    seine    Yeröffentlichnng    von   Witteisbacher   Briefen    ans    der   Zeit  von 
1590 — 1601   fortgesetzt,^^)  anter  denen  diesmal  namentlich  die  des  Koad- 
jotDrs  Ferdinand   von  Köln   an  Herzog  Wilhelm  and  Erzherzog  Ferdinand 
eine  herrorragende  nnd  über  die  lokalgeschichtliche  hinaasragende  Bedentang 
haben.     Sie  werfen   ein  helles  Licht  aaf  das  Verhältnis  des  Koadjators  za 
seinem  Oheim,  dem  Kurfürsten  Ernst  v.  Köln,  der  seinen  Verzicht  aaf  die  Regie- 
nuig  des  Erzstifts  za  Gunsten  des  Koadjators  bei  weitem  nicht  in  dem  weit- 
g^ienden  Sinne  wie  dieser  auCfaüste.  —  Eine  wichtige  Quelle  zur  Geschichte 
des  Hexenwahns,  die  eine  wichtige  Ergänzung  zu  der  von  demselben  Heraus- 
geber veröffentlichten  Schrift  Johann  Weyers  darstellt,  hat  Karl  Hinz   mit- 
geteilt^^^)   indem   er  die  Schrift  Augustin  Lercheimers  (Pseudonym  für  Her- 
mann Witekind)  zum  Abdruck  bringt.    Der  Ausgabe  vorausgeschickt  ist  eine 
kurze  Biographie  Witekinds,  die  neben  den  vitae  eruditorum  von  Melchior 
Adam  Yomehmlich  auf  dem  zweibändigen  Urkk.-Bache  der  Universität  Heidel- 
berg beruht     Binz   stellt  dann  die  Schriften  Witekinds  zusammen,  darunter 
eine  pfälzische  Geschichte,  über  deren  Entstehung  und  Schicksale  ausführlich 
berichtet  wird.     Dem  Abdruck  seines  g^en  die  Zauberei  gerichteten  Buches 
(^Christlich  bedencken  vnd  erinnerung  von  Zauberey^  etc.)  ist  die  dritte,  Speier 
1597   erschienene  Auflage  zu  Grunde   gelegt,   welche   mehr  als  doppelt  so 
grois   wie  die   erste  (Heidelberg  1585)  ist     Die  Schrift  ist  22  Jahre  jünger 
als  die  Weyers,  46  Jahre  älter  als  die  Spees;  ihr  Vf.  steht  im  wesentlichen 
anf  demselben  Standpunkte  wie  Weier,  dessen  Buche  er  viele  seiner  Beweis- 
gründe geradezu  entlehnt.   Der  Ausgabe  selbst  folgt  ein  sprachgeschichtlicher 
Anbang  von  Birlinger  über  Sprachliches,  Wort-  und  Sachbestand,  Textesunter- 
schiede etc.,  endlich   ein  eingehendes  Urteil  A.  F.  C.  Vilmars  über  Wite- 


(Heis).]j  —  54)  C.  A.  Cornelias,  D.  Rückkehr  Calvini  nach  Genf.  I.  B.  Quillermini: 
Ahhdl^.  d.  k.  b.  Aksd.  d.  Wiseentch.  Bd.  IS,  2.  Abtlg.  S.  379—440.  Vgl.  n.  §  24  B**. 
—  &5)  Leonia  X  i>onti£.  znax.  regesta,  glor.  anspicüi  Leonia  pp.  XIII.  .  .  coUegit  Jos.  s.  r. 
e.  cudisalis  Hergenrötlier.  Fase.  5  et  6.  Freibnrg  i.  Br.,  Herder,  gr.  4^.  8.521 — SOS. 
a  IL  7.20.  —  56)  X  Canons  and  decrets  of  the  Council  of  Trent,  transl.  by  J.  Waterworth. 
2.  ed.  London^  Barns  and  Gates.  254  u.  326  8.  Doli.  2,75.  —  57)  ({  29^«^)  Jung, 
FtaakfiBzter  Chroniken    (namenti.  f.   Schmal kald.  Krieg.)    —    58)  F.  StieTe,    Witteisbacher 

^  ^neto  au  d.  Jahren  1690— 1610:   Abhdlg.  d.  Mttnch.  Ak.  XVUI,  1,  115  ff.,   2,  441—554. 

i  *>  59)  Angnatin  Lercheimer  (Prof.  H.  Witekind  in  Heidelberg)  u.  s.  8chrift  wider  d. 
flazeairahn.  Lebensgeschichtliches  n.  Abdruck  d.  letzten  y.  Vf.  besorgten  Ausg.  y.  1597. 
Sfnaehi.  bearb.  t.  A.  Birlinger,  herausg.  y.  Oarl  Binz.  8tralsburg,  Heitz.  kl.  8®.  XXXII, 
1$$  8.  M.  3^50.  |[PKZ,  1888,  1144/7  (Gg.  Längin).]|  —  60)  D.  Werdensteiner  Chronik, 
ta§  QaeUs  a.  Qe^eh.  d.  Bauernkrieges  im  Allgau,  hrsg.  y.  F.  L.  Baum  an n.  Kempten,  K5sel. 
12*  3$  8.  M.  JyOO.  ^«t  nur  e.  im  wesentlichen  lokalpatriotischen  Zwecken  dienender 
fUiLmiMhJrock  d  bereit«  in  Baumanns  ^Quellen  z.  Gesch.  d.  Bauernkriegs  in  Oberschwaben' 
WÄl^Swirten  VeröiTentlichmig  dieser  Chronik.  —  61)  X  Adf.  Frh.  y.  8cheurl,  D. 
r  küfv^Mii^    d-   Brn'"dflnl>grg»yiimberger  Kirchenordnung  y.  1583,  neu  hrsg ,  mit  e.  Vorwort 


11,60  §  19-    Eeformation  u.  Gegenreformatioii  (1517 — 1648).    Winter. 

Darstellungen,  Allgemeines.  Der  zweite  Teil  des  zweiten  Bandes 
▼on  Banmgartens  Gesciiichte  Karls  V.^^)  führt  die  Darstellung  von  dem  mit 
auffallender  Knappheit  behandelten  Bauernkriege  bis  zur  Krönung  Karls. 
Im  Vordergründe  steht  wiederum  die  allgemeine  Politik,  namentlich  die 
Friedensverhandlungen  Karls  Y.  mit  dem  bei  Pavia  ge&ngenen  Franz  I.  und 
die  von  Moment  zu  Moment  wechselnden  politischen  Verhandlungen  mit  der 
Kurie,  der  Krieg  in  Italien  und  der  Sacco  di  Roma.  Die  auf  die  deutsche 
Geschichte  bezüglichen  Teile  berühren  sich  fast  überall  mit  den  Friedensburg- 
sehen  Forschungen,  deren  Ranke  völlig  entgegengesetzte  Resultate  B.  in  allen 
wesentlichen  Punkten  annimmt,  nicht  ohne  hie  und  da  aus  dem  Schatze  seiner 
eigenen  reichen  Ezcerpte  eine  mehr  oder  minder  bedeutende  Ergänzung  zu 
bieten.  Von  Interesse  sind  auch  die  Partieen,  welche  die  Erwerbung  der 
böhmischen  und  ungarischen  Krone  durch  Ferdinand  behandeln.  Hier  wie 
so  oft  weicht  B.'s  Auffassung  von  der  Rankes  erheblich  ab.  B.  verwertet 
für  die  seinige  namentlich  die  von  Rezek  publizierten  böhmischen  Landtagsver- 
handlungen. —  Von  sonstigen  allgemeinen,  die  Gesamtheit  der  geschichtlicnen 
Entwickelung  behandelnden  Werken^^-^^)  ist  besonders  der  6.  Band  der 
Janssenschen  deutschen  Geschichte'^)  hervorzuheben,  welcher  den  bisher  inne- 
gehaltenen Faden  der  fortlaufenden  chronologischen  Erzählung  unterbricht  und 
die  Kulturzustände  des  deutschen  Volkes  während  der  ganzen  Periode  be- 
handelt, und  zwar  zunächst  die  Kunstentwickelung,  in  der  J.  nach  einem 
kurzen,  die  Ergebnisse  des  ersten  Bandes  resümierenden  Oberblicke  über  die 
Kunst  des  MA.  vor  allem  die  vernichtenden  Wirkungen  der  Bilderstürmerei 
zur  Darstellung  bringt,  wobei  er  allerdings  zugiebt,  dafs  Luther  die  Aus- 
schreitungen der  Bilderstürmer  nicht  gebilligt  habe,  auf  der  anderen  Seite 
aber  doch  behauptet,  dafs  Luther  durch  Aufhebung  der  alten  Dogmen,  zu 
deren  Verherrlichung  die  Ktlnste  gedient  haben,  die  Kunst  geschädigt  habe. 
J.  schildert  dann,  unter  fast  ausschliefslicher  Benutzung  der  protestantischen, 
freilich  oft  derb  polemischen  Schriften  die  Kunst  im  Dienste  konfessioneller 
Polemik,  unter  besonderer  Berücksichtigung  der  Cranachschen  Karrikaturen 
gegen  das  Papsttum.  Sehr  wunderliche  Urteile  fördert  J.  in  dem  Kapitel 
über  die  entartete  Antike  und  ihre  ,Wiedergeburt'  zu  Tage  (,Erst  in  den 


T.  Fr.  Frank.  NSrdlingen,  Beck.  VII,  70  8.  M.  1,20.  —  62)  X  Geo.  Thym'a  Gedicht 
Thedel  y.  Wallmodeo,  hrsg.  y.  F.  Zimmermann.  (=No.  72  d.  Nendrackedtach.  Litteratnr- 
werke  d.  16.  u.  17.  Jh.)  Halle,  Niemeyer.  XVI,  68  S.  M.  0,60.  —  63)  Ad.  PaBch- 
man,  Oründl.  Bericht  d.  dtsch.  Meistergesanges;  hrsg.  v.  B.  Jonas.  (1.  Aafl.  1571.)  (= 
No.  73  d.  Neudrucke  dtsch.  Litteraturwerke  d.  16.  u.  17.  Jh.)  Halle,  Niemeyer.  X,  47  8. 
M.  0,60.  —  64)  H.  Baumgarten,  Geschichte  Karls  V.  2.  Bd.,  2.  Hälfte.  Stuttgart,  Cotta. 
S.  388 —  717.  M.  5,00.  —  65)  X  B.  Gebhardt,  Z.  Beformations-Gesch. :  Gegenwart 
(1888),  No.  9  n.  10.  —  66)  FortgeaetEt  wurde  d.  Werk  t.  Fr.  t.  Bezold,  Gesch.  d.  dtach. 
Beformation.  (=  Allg.  Gesch.  in  Einzeldarstellgn.,  hrsg.  t.  W.  Oncken.)  Berlin,  Qrote.  S. 
161—320.  M.  3,00.  Besprechung  bleibt  bis  2.  Vollendung  d.  Werkes  yorbehalten.  —  67) 
Fortgesetzt  wurde  d.  Werk  ▼.  G.  Egelhaaf,  Dtsch.  Gesch.  im  16.  Jh.  bis  z.  Augsburger 
Beligionsüieden.  (=  Bibliothek  dtsch.  Gesch.,  hrsg.  t.  Zwiedineck-Südenhorst,  Lief.  20,  22, 
23.)  Stuttgart,  Gotta.  S.  161—480.  M.  3,00.  —  68)  Fortgesetzt  wurde  d.  Werk  r.  M. 
Bitter,  Dtsch.  Gesch.  im  Zeitalter  d.  Gegenreformation  u.  d.  30 j.  Krieges.  (=  Bibliothek 
dtsch.  Gesch.,  hrsg.  t.  Zwiedineck-Südenhorst,  Lief.  19.)  Stuttgart,  Cotta.  S.  321 — 400. 
M.  1,00.  —  69)  J.  Janssen,  Geschichte  d.  dUch.  Volkes.  Bd.  6.  {[HPBI.  103,^02—11; 
Der  Katholik,  NF.  31,  88—99;  Deutscher  Merkur  20,  (1889),  No.  3—10;  Katholik  31, 
(1889),  No.  1;  StMBCO.  10,  (1889),  I,  S.  162/4  (Beuter);  ZKTh.  13,  (1889),  n.  S.  874—86 
(E.  Michael).]|  —  Vgl.  {  39«««-*.  —  Von  Bd.  L  d.  J.'schen  Werkes  ist  jetzt  auch  e.  fran- 
zösische Übersetzg.  (L'Allemagne  &  la  fin  du  moyen-fige  par  Jean  Janssen,  traduit  de  TAUemand 
8ur  la  14.  Edition.  Faris,  Plön  1887)  erschienen.  —  X  A.  Baumgartner  S.  J.,  D.  Ver- 
fall d.  dtsch.  Volkslitteratnr  u.  Kunst  im  16.  Jh.:  StML.  2,  (1889)  2,  S.  162—215.     Wesentlich 


§  19.    Bftfonnation  u.  Gegenreformatioii  (1517—1648).     Winter.  11,61 

Zeiten  des  Verfalls  kamen  die  nackten  Yennsbilder  auf).  Die  MAliche  Kunst 
loll  der  antiken  yerwandt  gewesen  sein,  die  Renaissance  eine  Entartung  der 
Antike  darstellen;  und  so  auf  allen  Gebieten  der  Kunst.  Die  Musik  stand 
nach  J.  beim  Ausgange  des  MA.  auf  einer  bewundernswerten  Höhe.  'Unter 
deo  protestantischen  Tonsetzem  des  16.  Jh.  steht  kein  einziger  (!)  auf  der 
Höhe  der  grofsen  katholischen  Meister'.  Dagegen  wird  Luthers  'unermüdliche 
TUUigkeit'  fftr  den  Kirchengesang  anerkannt.  Ein  ^besonders  eingehendes, 
durch  die  Ftüle  des  yerarbeiteten  Stoffes  ohne  allen  Zweifel  verdienstliches 
Kapitel  ist  der  Volkslitteratur,  dem  Volksliede  und  der  schmeichlerischen 
Hofpoesie  gewidmet  Vom  Meistergesang  wird  behauptet,  im  15.  Jh.  sei  er 
ooch  keineswegs  pedantischer  Ktlnstelei  und  trockener  Lehrhaftigkeit  erlegen, 
dis  sei  erst  durch  'die  gährende  Bewegung  und  die  furchtbaren  Kämpfe  der 
politisch-kirchlichen  Umwälzung'  geschehen.  Merkwürdig  unbefangen  dagegen 
ist  J.'s  Charakteristik  Hans  Sachs',  obwohl  er  dessen  lutherische  Gesinnung 
flicht  anzweifelt. 

Zustände.  Einer  besonderen  Seite  des  Kulturlebens  des  16.  Jh.,  dem 
Hexenwahn,  hat  Georg  Längin  eine  eingehende  Darstellung  gewidmet, ^o) 
welche,  im  grolsen  und  ganzen  auf  Soldans  grundlegenden  Forschungen  be- 
rohend,  es  sich  doch  angelten  sein  läfst,  die  seit  dessen  Werk  erschienene 
levere  Forschung  Aber  den  Gegenstand  möglichst  erschöpfend  zu  verwerten. 
Mit  vieler  Gelehrsamkeit  tritt  der  Vf.  der  ultramontanen  Behauptung  (nament- 
lich Diefenbachs)  entgegen,  dafs  die  Hauptschuld  an  den  Hexenprozessen  den 
Protestantismus  treffe,  dafs  die  Hexenbulle  Innocenz*  VUL  und  der  'Hexen- 
hunmer'  gar  nicht  die  ihnen  von  protestantischer  Seite  beigelegte  Bedeutung 
habe.  In  ausführlichen  Auszügen  weist  er  auf  das  wahre  Wesen  derselben 
hin  und  zeigt,  dafs  dieselben  in  Verfahren  und  Motivierung  weit  schroffer 
Böea  als  die  Carolina.  Vor  allem  sucht  er  an  der  Hand  der  SpeziaUitteratur 
Aber  das  Hexenwesen  in  einzelnen  deutschen  Territorien  (Horst,  Schreiber, 
Bhamm,  Vierordt  u.  a.  m.)  dem  Vorwurf  entgegenzutreten,  dals  die  Hexen- 
prozesse in  protestantischen  Gebieten  schlimmer  gehaust  hätten  als  in  katho- 
lischen. Doch  ist  er  dabei  nicht  selten  in  den  entgegengesetzten  Fehler  wie 
Biefenbach  verfallen,  indem  er  seinerseits  mit  Vorliebe  die  aus  katholischen 
Gebieten  vorliegenden  Quellen  verwertet;  doch  leugnet  er  den  Anteil,  den  der 
Protestantismus  an  der  traurigen  Erscheinung  gehabt  hat^  keineswegs.  Trotz 
idnes  vorwiegend  polemischen  Charakters  ist  das  Werk  doch  eine  nützliche 
ond  brauchbare  Zusammenfassung  des  von  und  seit  Soldan  zu  Tage  geförderten 
ünzehoaterials,  bei  dessen  Auswahl  allerdings  nicht  immer  kritisch  verfahren 
ist,  wie  sich  überhaupt  nicht  selten  Mangel  an  historischer  Schulung  bei  dem 
Tf.  bemerklich  macht  Unter  manchem  anderen  sei  hier  z.  B.  hervorgehoben, 
litis  er  Luthers  Tischreden  nach  der  Ausgabe  von  Andr.  Feidler  (Leipzig 
1700)  citiert.  Im  ganzen  ist  das  Buch  ein  neuer  Beweis  dafür,  dafs  es  un- 
möglich ist  festzustellen,  welcher  der  beiden  Konfessionen  der  Hauptanteil  an 
öai Hexenverfolgungen  zuzuschreiben  ist-,  nur  dafs  der  nachhaltigste  Anstofs  und 
die  eigentliche  kirchlich-juristische  Begründung  von  autoritär-kirchlich-katho- 
üscher  Seite  ausgegangen  ist,  hat  der  Vf.  von  neuem  evident  nachgewiesen.  —  Von 
kleinen  Untersuchungen^^''')  führt  uns  eine  über  das  Armenwesen  wiederum 


tauige  T.  JanjMn,  Bd.  6.  —  70)  Oeo.  Läng  in,  Beligion  und  Hexenprosera.  Z.  Wttrdigtmg 
^  400j.  JnbiiSoBu  der  Hexanbnlle  n.  d.  HexenhammerB,  sowie  d.  neuesten  kathoL  Gescbichts- 
adoeilraBg  snf  diesem  Gebiete.  Leipdg,  0.  Wigand.  XVUI,  385  S.  M.  6,00.  —  71)  X 
ConeUitt  Gorlitt,  D.  dtsch.  Tnmierwesen  in  d.  2.  Hllfte  d.  16.  Jh.:  Z.  f.  Gesch.  a.  PoUt 
(I8S8),  8.  500—19.  —  72)  X  &.  ▼.  Bachwald,  D.  Bettlenmwesen  bei  Beginn  d.  Befor- 


11,62  §  19-    Befomuition   n.  Gegeiirefonnation  (1617—1648).    Winter. 

in  den  Brennpunkt  der  Polemik  aber  die  Richtungen  des  Zeitalters.  Nach- 
dem die  Priorität  der  katholischen  Armenordnnngen  Belgiens  ge&llen  ist,^'^) 
geht  £hrle''*)  nun  an  die  Nürnberger  selbst  heran.  Er  teilt  ans  den  Rats- 
bttchern  die  einschlägigen  Verhandlungen  (1520/4)  und  dann  die  ArmenordnoBg 
selbst  mit  Dieselbe  vergleicht  er  einerseits  mit  denen  von  Leisnig,  Altenborg 
und  Wittenberg,  andrerseits  mit  den  früheren  Bettelverboten  in  Nürnberg  und 
behauptet,  die  Armenordnung  von  1522  sei  die  letzte  Phase  eines  schon 
längst  in  noch  echt  katholischen  Zeiten  im  Gange  befindlichen  socialen  Pro- 
zesses'. In  der  Nürnberger  findet  er  protestantische  und  echt  katholische 
Elemente  gemischt  und  schliefst  einstweilen  mit  folgenden  Sätzen:  ^Nach  dem 
Gesagten  mufs  also  erstens  bei  den  zu  Anfang  des  16.  Jh.  ins  Werk  ge- 
setzten Reformen  des  Annenwesens  eine  doppelte  Bewegung  unterschieden 
werden:  eine  weit  aus  der  katholischen  Zeit  des  15.  Jh.  herüberreichende, 
rein  socialökonomische  und  die  specifisch-protestantische  der  sächsichen  Kirchen- 
ordnnngen;  zweitens  mufs  die  1521/2  in  Nürnberg  entstandene  Armenordnung 
aus  ersterer  Bewegung  hergeleitet  werden'. 

Einzelne  Ereignisse.''^)  Wir  erwähnen,  der  chronologischen  Folge  der- 
selben nach,  zunächst  eine  Untersuchung  von  Boos  über  Franz  von  Sickingens 
Wormser  Fehde,^^)  welche  auf  den  weder  von  Ulmann  noch  von  Bremer  be- 
nutzten Akten  des  Wormser  Stadtarchivs  beruht.  Der  Vf.,  der  die  geschicht- 
liche Bedeutung  Sickingens  auffallend  gering  anschlägt,  schildert  denselben  als 
den  letzten  Verfechter  der  thatsächlich  verlorenen  Sache  des  niederen  Adels 
und  entwirft  als  Gegenbild  eine  Schilderung  der  Zustände,  Stellungen  und 
Parteiungen  in  Worms,  des  Gegensatzes  zwischen  Bürgerschaft  und  Bischof 
bez.  Klerus  und  geht  dann  genauer  auf  den  Aufruhr  von  1513  ein,  in  den 
dann  Sickingen  eingriff,  indem  er  den  Haupträdelsführer  der  Stadt  Schlör 
auf  der  Ebemburg  aufnahm  und  die  Schuldforderungen  der  Vertriebenen  an 
den  Rat  sich  übertragen  lieb.  B.  nimmt  auch  hier,  wohl  mit  mehr  Recht 
als  sonsty  eine  sehr  ungünstige  Stellung  gegenüber  Sickingen  ein  und  pole- 
misiert namentlich  gegen  die  S.  freundliche  Auffassung  Bremers.  Ueber  die 
Verhandlungen,  welche  den  Abschlufs  der  Fehde  herbeiführten,  verbreiten  die 
von  B.  benutzten  Berichte  des  Wormser  Stadtschreibers  vielfach  neues  Licht. 
—  Dagegen  enthält  eine  Abhandlung  Niemöllers  über  Sickingen, ^^)  welche 
denselben  noch  weit  einseitiger  und  ungünstiger  vom  speziell  katholischen 
Standpunkt  aus  beurteilt,  nichts  eigentlich  Neues,  wohl  aber  versteht  sie  es 
vortrefflich,  unter  geschickter  Auswahl  der  für  S.  ungünstigen  Quellenstellen 
diesen  als  einen  Raubritter  gewöhnlichen  Schlages  zu  schildern,  dem  jedes 
höhere  ideale  Streben  gemangelt  habe.  Ohne  irgend  einen  direkten  Beweis 
wird  behauptet,  S.'s  Raubzüge  seien  im  Einverständnisse  mit  Luther  und  für 
dessen  und  Huttens  umstürzlerische  Lehre  unternommen  worden;  die  Schrift 
'an  den  christlichen  Adel  deutscher  Nation*  sei  dadurch  veranlafst  worden, 
dafs  S.  sich  für  Luther  erklärt  habe.  Auch  Hütten  wird  jedes  höhere  Streben, 
jedes  Nationalgefühl  etc.  abgesprochen.   —   Ober   das  Datum  des  Wormser 

mation.  E.  Beitr.  z.  Enltiirgesch.  d.  dtscli.  Yolkei :  WiMensch.  Beilage  d.  Lpzg.  Ztg.,  No.  34 
u.  8Ö.  —  72*)  JB.  1886,  in,  336«««/«.  —  73)  ¥n.  Ehrle,  D.  Armenordnnngen  v.  Nürn- 
berg (1622)  u,  Ypem  (1525)  L:  HJb.  9,  4ö0— 79.  —  73»)  X  X  A.  t.  Druffel,  Über 
Luthers  Schrift  an  d.  Kurfürsten  Johann  Friedrich  t.  Sachsen  u.  d.  Landgrafen  Philipp  r. 
Hessen  wegen  d.  gefangenen  Herzogs  Heinrich  y.  Braunschweig  1545:  München.  SBAk.  ü,  2, 
(1888),  S.  279 — 308.  —  74)  Heinr.  Boos,  Fn.  y.  Sickingen  u«d.  Stadt  Worms:  ZQObarrh. 
3,  S.  886—422.  —  75)  J.  Niemöller,  D.  Thaten  Sickingens  n.  d.  Pläne  d.  ümstorspartei 
seiner  Zeit  E.  Denkschrift  zu  d.  diesj.  Festlichkeiten  auf  d.  Ebemburg.  (=  Frankfurter 
seitgemässe  Broschüren.    NF.,  9.  Bd.,  Heft  9  n.  10.)    Frankfurt  a/M.,  Foesaer  Nachf.    56  S. 


i  19.    BefonnatioB  n.  üegemreformatioii  (1517—1648).    Winter.  11,63 

Edikts  sind  za  gleicher  Zeit  zwei  ünterBuchimgen  erschienen.  Bekanntlich 
ist  die  froher  (von  Neadecker,  Ranke,  Waltz  nnd  Schenkel)  angenommene 
ZmUckdatierong  zuerst  Ton  Friedrich,  dann  von  Brieger,  Janssen,  Elter  ge- 
leugnet worden.  Dagegen  sind  nenerdings  wieder  Köstlin,  Maarenbrecher, 
K.  Jansen,  Kolde,  Lenz  und  Baomgarten  fttr  die  Zurückdatiemng.  Ihnen 
sehlieüst  sich  jetzt  W.  Tesdorpf^')  an  und  bringt  für  ihre  Ansicht  noch 
einige  neue  Stützpunkte  bei.  Die  Gegner  stützen  sich  allein  auf  Aleanders 
Depeschen,  in  denen  berichtet  wird,  dafs  dieser  das  Edikt  in  seiner  endgiltigen 
Gestalt  am  8.  Mai  abgefa&t  habe.  Das  Intimationsschreiben  des  Kaisers 
trigt  das  Datum  der  Veröffentlichung  (26.  Mai),  das  Edikt  das  des  Entwurfs. 
Aber  das  ist  unrichtig:  das  Edikt  ist  vom  Kaiser  vollzogen  (ausgefertigt) 
erst  am  26.  Mai,  die  Datierung  auf  den  8.  Mai  ist  also  Zurückdatierung. 
Der  Irrtum  der  Gegner  besteht  darin,  dais  sie  Abfassung  und  Ausfertigung 
mit  einander  verwechseln.  Im  Edikt  ist  weiter  gesagt,  daCs  dasselbe  den 
BddisBt&nden  vorgelegen  habe  und  von  ihnen  einmütig  gebilligt  worden  sei. 
Diese  Vorlage  ist  aber  erst  am  25.  Mai  erfolgt  Dem  entgegnet  Brieger ;^^ 
derselbe  verschliefst  sich  den  Gründen  T.s  nicht,  meint  aber,  daüs  man  die 
Siehe  nicht  als  eine  trügerische  Zurückdatierung  bezeichnen  könne,  da  das 
Edikt  am  8.  Mai  in  der  That  fertig  vorlag.  Nach  seiner  Ansicht  ist  der 
Thatbestaud  so  auszudrücken:  das  am  26.  ausgefertigte  und  durch  eine  In- 
timationsnrknnde  von  demselben  Tage  publizierte  Edikt  hat  das  Datum,  an 
wdcfaem  es  fertig  vorlag  (das  Datum  der  endgiltigen  Rezension)  beibehalten. 
Was  B.  nach  wie  vor,  unter  Beibringung  verschieder  neuer  Gründe,  leugnet, 
ist  die  Absichtlichkeit  der  Fälschung,  für  die  er  T.'s  Gründe  nicht  für  aus- 
reichend h&lt.  Er  führt  andere  Beispiele  an,  in  denen  ebenso  verÜEJiren  wurde, 
jede  Möglichkeit  absichtlicher  Fälschung  aber  ausgeschlossen  ist.  —  Das  sehr 
Echroffe  und  mablos  heftige  zweite  Breve  Papst  Hadrians  an  Kurfürst  Friedrich 
den  V^eisen  vom  J.  1522,  welches  von  Raynaldus  und  Pallavicini  ohne  Be- 
denken aufgenommen  wurde,  ist  neuerdings  von  0.  Otto  für  unecht  und  für 
eine  Privatarbeit  des  Cochläus  erklärt  worden,  lediglich  deshalb,  weil  dasselbe 
in  einem  1545  herausgegebenen,  eine  Reihe  bis  dahin  unedierter  Traktate, 
enthaltenden  Buche  C.'s  unter  Traktaten  desselben  sich  findet.  Janssen  hat 
das  ohne  weiteres  als  erwiesen  angenommen.  Jetzt  sucht  Kolde^®)  das  Unzu- 
reiebende  dieser  Begründung  zu  erweisen,  indem  er  darauf  hinweist,  dafs 
Coehläns  selbst  das  Breve  als  Epistola  Papae  Adrian!  sexti  bezeichnet,  und 
daüs  sich  in  jenem  Buche  auch  noch  andere,  nicht  von  C.  herrührende  Akten- 
stücke finden.  Er  untersucht  dann  das  Aktenstück  genau  und  kommt  dabei 
tndi  seinerseits,  aber  aus  anderen  Gründen  wie  Otto,  zu  dem  Resultat,  dafs 
das  fragliche  Aktenstück  eine  Fälschung  sei  Er  benutzt  hierfür  eine  Anzahl 
von  Aktenstücken  des  Weimarer  Archivs,  die  er  im  Anhange  im  Wortlaut 
outteilt.  —  Mit  der  Türkengefahr  der  Jahre  1523/6  beschäftigt  sich  eine, 
freilich  nur  wenig  Neues  bietende,  vielmehr  fast  überall  auf  den  Forschungen 
loderer  beruhende  Abhandlung  von  Popescn.'^^)  Der  Vf.  schildert  zunächst 
auf  Grund  der  neueren  Forschungen  über  Ungarn  die  dortigen  inneren  Zu- 
stände nnd  Parteiungen,  die  das  Land  an  einem  energischen  Widerstände 


M.  1,00.  —  76)  W.  Teidorpf,  D.  Znrttckdatieraiig  d.  Wormser  Ediktes  y.  S.  Mai  1521: 
ZKO.  9,  8.  129—33.  —  77)  Th.  Brieger,  D.  Batnm  d.  Wormser  Edikts:  ib.,  S.  132/7. 
78)  TL  Kolde,  Beitrage  z.  Beformationsgesch.  In:  Kirchengesch.  Stadien,  H.  Beater  x. 
70.  Gebortstago  gewidmet  a.  202—27.  Leipsig,  Hinrichs.  —  79)  Mich.  Popesca,  D. 
StoJIg.  d«  Papsttums   a.   d.  christL  Abendlandes  gegenüber  d.  Türkengelahr  t.  J.  1523  bis 


11,64  i  19-    Beformalion  a.  Gegenreformation  (1517—1648).     Winter. 

gegen  die  TOrken  verhinderten.  Dann  wendet  er  sich  dazu,  die  Stellang 
Adrians  YL  zor  Türkengefahr  und  dessen  vergebliche  Bemtthnngen,  swiscben 
Karl  Y.  nnd  Franz  I.  zn  vermitteln,  klarzulegen,  giebt  dann  eine  Schilderung 
der  Politik  Clemens'  YII.  und  seiner  Friedensvermittelnngen  von  1524  bis 
zur  Schlacht  von  Pavia,  kommt  aber  in  keinem  wesentlichen  Punkte  zu 
Resultaten,  die  über  die  seiner  Yorgftnger  hinausgehen.  Nur  in  Bezug  auf 
die  inneren  Zustände  Ungarns  zeigt  er  eine  gewisse  Selbständigkeit  und  giebt 
hier  einige  nicht  unwesentliche  Ergänzungen  zu  dem  Buche  Fraknois  ^Ungarn  vor 
der  Schlacht  bei  Mohacs'  aus  den  Berichten  Burgios  und  Campeggis.  —  Da- 
gegen stellt  die  Arbeit  von  Richter  über  den  Nürnberger  Reichstag  von 
1524^0)  eine  entschiedene  Bereicherung  unserer  Kunde  dar.  Der  Yf.  be- 
handelt in  der  Einleitung  namentlich  das  auf  dem  Reichstage  von  1521  ein- 
gesetzte Reichsregiment  und  die  Stellung  der  einzelnen  Fürsten  zu  demselben. 
Er  ist  im  Gegensatz  zu  Ranke  der  Meinung,  dafs  sich  dieses  Regiment  von 
dem  früheren  sehr  wesentlich  dadurch  unterscheide,  dafs  es  viel  abhängiger 
vom  Kaiser  gewesen  sei.  Einen  schweren  Schlag  habe  dasselbe  durch  den 
ergebnislosen  Reichstag  vom  13.  Juli  1523  erlitten,  da  auf  demselben  nicht 
einmal  die  Bestätigung  des  Reichszolles,  auf  dem  des  Regiments  und  des 
Reichskammergerichts  Existenz  beruhte,  durchging.  Das  Regiment  selbst 
schrieb  dann,  seine  Kompetenz  überschreitend,  einen  neuen  Reichstag  auf 
Martini  1523  aus,  der  indes  erst  am  14.  Januar  1524  eröffnet  werden  konnte. 
Der  kaiserliche  Bevollmächtigte  Jean  Hannart  Yicomte  de  Lombeke  langte 
am  23.  Januar  an;  seine  Proposition  unterschied  sich  wesentlich  von  der 
Ferdinands  und  des  Regiments,  indem  sie  u*  a.  auf  Bitten  einer  Gesandtschaft 
der  Städte  den  Reichszoll  aufhob.  Während  die  erstere  die  religiöse  Frage 
überhaupt  nicht  berührte,  forderte  die  des  Kaisers  volle  Anerkennung  des 
Wormser  Edikts.  Sehr  ausführlich  werden  dann  die  Yerhandlungen  über  das 
Regiment,  an  dessen  völlige  Abschaffung  man  anfangs  gedacht  hatte  und 
welches  nach  vielen  Schwierigkeiten  durch  das  Drängen  Ferdinands  nnd 
Hannarts  in  wesentlich  veränderter  Gestalt  und  nach  Yerlegung  seines  Sitzes 
nach  Efslingen  erhalten  blieb  (freilich  unter  Entlassung  der  bisherigea  Regi- 
mentsräte) geschildert.  R  sucht  nachzuweisen,  dais  die  bisherige  Annahme, 
das  alte  'Regiment'  sei  wegen  seiner  dem  Luthertum  nicht  abgeneigten  Ge- 
sinnungen gestürzt  worden,  unrichtig  sei,  wie  sich  schon  daraus  ergebe,  daüs 
Ferdinand  und  Hannart  alles  in  ihren  Kräften  stehende  thaten,  um  es  zu 
erhalten.  Weiter  wird  dann  über  die  Legation  Campeggis,  dem  der  päpstliche 
Kammerherr  Hieronymns  Rorario  vorangegangen  war,  gehandelt.  Entgegen 
der  Proposition  Ferdinands  und  des  Regiments,  entsprechend  der  des  Kaisers, 
wurde  nun  auf  Yeraniassung  des  übrigens  anfangs  vorsichtig  auftretenden 
Legaten  Campeggi,  der  Mandate  gegen  die  Ketzer  und  Ausführung  des  Wormser 
Edikts  forderte,  über  die  neue  Lehre  verhandelt.  Die  Mehrheit  der  Stände 
war  altgläubig.  Das  Wormser  Edikt  wurde  anerkannt  Der  Formel,  ^o  viel 
als  möglich'  mifst  R.  keine  Bedeutung  bei.  —  In  vielfacher  Berühmng  mit 
Friedensburgs  Forschungen  über  das  Gotha-Torgauer  Bündnis  und  den  Speierer 
Reichstag  behandelt  Stoy®^)  die  ersten  Bündnisbestrebungen  der  protestan- 
tischen Stände.     Für  den  Beginn  der  Yerhandlungen  benutzt  er  namentlich 


z.  Schlacht  bei  Mobic«  1526.  Leipz.  Duaert  Bakaiest,  Qöbl.  92  S.  ^  80)  Arwed  Bichter, 
B.  Beicbatag  zu  Nflrnberg  1524.  Nach  d.  gedr.  Qaellen  n.  mit  Benntzimg  t.  Archivalien 
dargeet  Leipzig,  Fock.  YII,  134  8.  M.  1,80.  —  81)  Steph.  Stoy,  Ente  Bttndnisbeatre- 
bnngen    eyangeliicher   Stande.    Mit   azchiTalischeii   Beilagen.    Jena.    XU,   266   8.    M.  4,50. 


§19.      üeformatioii  o.  Gegenieformation  (1517—1648).     Winter.  II 65 

em  Gntachten    des   Grafen  Albrecht  von  Mansfeld  vom  17.  November  1524, 
voTin  dieser  zum   Zasammenschlufs  der  Evangelischen  auffordert.    Im  übrigen 
ist  es  dem  Tf.   nur    selten  gelungen,  zu  den  Friedensborgschen  Forschungen 
aus  Wdmarer   und  Marbnrger  Archivallen  in  nnwesentlichen  Punkten  einen 
!$achtrag   oder  eine  Berichtigung  beizubringen.     Eine  gewisse  Selbständigkeit 
gevmnt  die  Arbeit   erst  ftlr  die  Zeit  nach  dem   Speierer  Reichstage.     Über 
fie  Verbandlnngen    vregen   der  Gesandtschaft  an  den  Kaiser  und  über  das 
Schdtem  der   letzteren,  sowie  über  den  Efslinger  Fürstentag  hat  Stoj  aus 
den  Nürnberger,  Würzburger,  Münchener  und  Weimarer  Archiven  manche  Er- 
gänzung zu  den  Friedensburgschen  Forschungen  gebracht,  namentlich  ist  die 
in  engherzigen  Standesbestrebungen  befangene  Politik  des  Kurfürsten  in  grolsen 
Zügen  treffend  charakterisiert.    St.  weist  dann  vor  allem  darauf  hin,  dafs  die 
Auslegung  der  SLlausel  des  Speierer  Reichstags  durch  die  Evangelischen  wesent- 
Hdi  durch   das  Scheitern  der  Gesandtschaft  an  den  Kaiser  bedingt  gewesen 
sei.    Jetzt  erst  legte  man  dieselbe  so  aus,  dafs  jede  Obrigkeit  berechtigt  sei, 
nach  ihrem  Ermessen  die  religiöse  Frage  zu  regeln. 

Zur  Geschichte  des  grofsen  Bauernkrieges  liegt  aufser  einer  Arbeit, 
welche  sich  mit  den  Vorläufern  der  sozialen  Bewegung  im  15.  Jh.  beschäftigt,^*) 
m  sehr  umfassendes  Werk  vor,  welches,  zunächst  im  Anschlufs  an  eine  Bio- 
graphie zweier  Führer  der  Volksbewegung  in  Süddentschland,  eine  eingehende 
Darstellung  namentlich  der  Schicksale  des  Leipheimer  Haufens  entwirft.^') 
Die  Persönlichkeit,  die  bei  dem  Vf.  im  Vordergrunde  des  Interesses  steht,  ist 
der  Franziskaner  und  Ulmer  Volksprediger  Johann  Eberlin  von  Günzburg, 
der  sich  sehr  früh  der  neuen  Lehre  zuwandte  und  deshalb  aus  dem  Kloster 
gestofsen  wurde.  In  seiner  Schrift  'wider  die  Schänder*  stellt  er  sich  auf 
Carlstadts  Seite,  später  machte  sich  immer  mehr  der  persönliche  Einfluis 
Luthers  und  Melanchthons  geltend,  ohne  dafs  .doch  Eberlin  direkt  zu  den 
Gegnern  Carlstadts  übergegangen  wäre.  In  Verbindung  mit  ihm  wirkte  sein 
Vetter  Jakob  Wehe  in  Leipheim  im  Augsburger  Sprengel,  Von  den  ünter- 
snchnngcn  des  Vf.  über  den  Bauernkrieg  verdient  namentlich  Beachtung,  dafs 
er  im  Gegensatz  zu  Baumann  die  Fassung  der  zwölf  Artikel  nicht  Schappeler, 
sondern  Lotzer  zuschreibt,  wofür  er  sehr  beachtenswerte  Gründe  beibringt. 
Aufserdem  giebt  der  Vf.  noch  sorgföltige  Untersuchungen  über  die  Entstehungs- 
zeit der  Schriften  Eberlins  und  in  einem  Anhange  Urkk.,  die  sich  auf  die 
läueiiichen  Unruhen  beziehen.®*»)  — 

In  Bezug  auf  den  Reichstag  zu  Speier  bringt  Ney®^)  einige  kleinere 
Berichtignngen  nnd  Ergänzungen  zu  dem  Friedensburgschen  Werke  und  teilt 
u.  a  das  schon  von  F.  nach  dem  im  sächsischen  St.  A.  erhaltenen  Text 
mitgeteilte  Gutachten  des  ftlrstlichen  Ausschusses  über  die  Beschwerden  der 
I  Wdtlichen  wider  die  Geistlichen  vom  23.  Juli  nach  einer  im  Wtlrzburger 
Kreisarchive  erhaltenen  Abschrift  mit,  die  im  1.  Teil  einige  nicht  unwesentliche 
Abweichungen  von  Friedensburgs  Texte  zeigt.  —  Einen  Beitrag  zur  Geschichte 
te  Augsburger  Reichstags  von  1530  hat  Kolde  geliefert.®^)    Der  Kurfürst 


(cm.  1889,  No.  7.]|    —    82)  Wilh.  Vogt,    D.  V(nrgeMh.  d.  Baaernkriegea.    (=   Sehr.  d. 

^er.£.BefQnii.-Ge8ch.  Heft  20.)  Ygl.  dua  d.  Aufsatz  d.  Referenten:  D.  Unachen  d.  Baaernonnüien 

d.  Beformatioiiazeit.     Wisaenach.  Beilage  d.  Lpag.  Ztg.  1888,  No.  2.  n.  2.  —  83)  Max  Badl- 

k.o{eT,  Joiuauk  Eberlin  t.  Oünsbarg  a.  0.  Vetter  Jakob  Wehe  t.  Leipheim.    Nördlingen,  G. 

H.  Beck.     1887.     XI,   658  S.    M.  9,00.     |[ThLZ.  1888,   187—40  (W.  Priedenaburg) ;  DLZ. 

9,  874/6  (r.  Drnitol);  MHL.  16,  247—51  (B.  Schmidt);  HZ.  NF.  25,  306/7  (G.  Egelhaaf).]| 

SSO  (4  97*^  Baa mann,  Geech.  d.  12  Artikel.  —  84)  Key,  Analekten  s.  Getch.  d.  Beicha- 

tegea  n  Spder  im  J.    Id86:  ZKG.  9,  S.  187—81  a.  598/6.  —  85)  Th.  Kolde,  In  d.  Anm. 

Jahnaherichf  d«r  Oeaohiohttwiaaesaobaft    1888.    II.  5 


11,66  §19*     Beformation  n.  Gegenreformation  (1517—1648).     Winter. 

hatte  Luther  während  der  Yerhandlangen  des  Reichstags  in  Nttmbei^  lassen 
wollen;  aher  der  Ntlmherger  Rat  lehnte  ans  Fnrcht  ah  und  entsandte  Michael 
von  Eadan  mit  diesem  ablehnenden  Bescheid  an  den  Kurfürsten.  Des- 
wegen liefs  derselbe  Luther  auf  der  Eoburg.  Die  Dokumente,  aus  denen  sich 
das  ergiebt,  teilt  E.  aus  dem  Ereisarchiv  zu  Nflrnberg  mit 

Zur  Geschichte  der  wiedertäuferischen  Bewegung  hat  ebenfalls  Kolde 
eine  Abhandlung  über  den  Prozeüs  des  Johann  Denk  und  der  'drei  gottlosen 
Maler'  zu  Nürnberg  beigesteuert,^^)  in  welcher  er  das  ganze,  bisher  noch 
nie  im  vollem  Umfange  benutzte  Aktenmaterial  des  Nürnberger  Kreis- 
archivs über  diesen  Prozels  mit  einer  zum  Verständnis  der  Aktenstücke 
erforderlichen  Einleitung  mitteilt,  so  u.  a.  das  Bekenntnis  Denks,  von  dem 
Keller  schon  einen  Auszug  veröffentlicht  hatte,  femer  das  Gutachten  der 
Nürnberger  Prediger  über  D.'s  Bekenntnis,  endlich  die  Verhörsprotokolle.  — 
Femer  teilt  Yolbehr^^)  aus  einem  im  Germanischen  Museum  erhaltenen 
Protokoll  über  die  Verhandlungen,  welche  in  Oberwesel  von  den  Abgesandten 
der  Fürsten  über  die  Münsterer  Wiedertäufer-Unruhen  gepflogen  wurden,  den 
Bericht  des  nach  Münster  entsandten  Parlamentärs,  des  Prädikanten  Theodor 
Fabritius  mit,  der  sich  durch  seine  groüse  Mäfsigung  auszeichnete  und  daher 
von  Cornelius  der  'Mann  der  gerechten  Mitte'  genannt  worden  ist.  —  Eine 
eingehende  Untersuchung  liegt  über  die  Klostervisitationen  des  Herzogs  Georg 
von  Sachsen  vor,^^)  die  namentlich  auf  Materialien  des  Dresdener,  daneben  auch 
des  Marburger  und  Leipziger  Archivs,  aufserdem  aber  auf  Auszügen  und  Ab- 
schriften des  t  Dr.  W.  Schomburgk,  welche  dem  Vf.  zur  Verfügung  gestellt 
wurden,  endlich  auf  Seidemannschen  Kollektaneen  der  Dresdener  Bibliothek 
bemht.  Im  ersten  Abschnitt  behandelt  der  Vf.  Georgs  Stellung  zu  den 
Klöstern  und  deren  Visitation  bis  1535,  vor  allem  seine  Versuche,  Einfiafs 
auf  die  Wahl  der  Abte  und  Vorsteher  der  Klöster  und  auf  die  Visitationen 
zu  gewinnen  bez.  ihn  zu  vermehren.  Seit  1521  wurde  das  'Auslaufen'  der 
Mönche  und  Nonnen  allgemeiner.  Georg  trat  mit  Energie  dagegen  auf,  vor- 
nehmlich richtete  er  Sorge  und  Wachsamkeit  auf  die  Augustinerklöster. 
Währenddem  brach  der  Bauemaufruhr  aus.  Niemand  hat  sich  unwilliger 
über  die  fortwährende  Hinausschiebung  des  Konzils  geäulsert  als  Herzog  Geor^ 
der  von  demselben  die  unbedingt  notwendige  Reform  des  geistlichen  Lebens 
erwartete.  Eben  dafs  das  Konzil  nicht  zustande  kam,  war  sein  hauptsäch- 
lichstes Motiv,  die  Visitation  der  Klöster  selbst  in  die  Hand  zu  nehmen.  Man 
fand  dabei,  wie  der  Vf.  aus  den  Berichten  der  Visitatoren  nachweist,  wirt- 
schaftlich wie  sittlich  meist  schreckliche  Zustände;  in  den  Mafisregeln  zur  Ab- 
hilfe wurde  jedoch  nicht  selten  über  das  Ziel  hinausgeschossen.  Deswegen 
entstand  grofser  Unwille,  auiserdem  aber  wurde  dem  Herzog  von  vielen  Seiten 
die  Befugnis  der  Visitation  bestritten.  Die  Visitationen  mufsten  zeitweise 
ganz  eingestellt  werden,  wurden  aber  wieder  aufgenommen,  nur  trat  zu  den 
bisherigen  weltlichen  Visitatoren  als  geistlicher  der  Abt  von  Chemnitz.  Als 
Anhang  ist  eine  Anzahl  von  Aktenstücken  beigegeben.  —  Cber  die  Verhand- 
lungen des  kaiserlichen  Vizekanzlers  Held  mit  den  protestantischen  Ständen 
zu  Schmalkalden,  von  denen  man  bisher  nicht  wufste,  ob  sie  ex  mandato 
Caesaris  oder  suo  arbitratu  erfolgt  waren,  hat  Heide^^)  im  Münchener  und 


78  zitierten  Werke.  S.  251—63.  —  86)  id.,  Ebda.  S.  228—50.  —  87)  Th.  Yolbehr» 
Z.  Gesch.  d.  Münsterischen  Unrahen:  Mitt  d.  germaa.  N&tion.-Mas.  2,  S.  97 — 108.  —  88) 
Felician  Gesa,  B.  Kloatenrititationen  d.  Herzogs  Georg  t.  Sachsen.  Nach  angedmckten  Quellen 
dargest  Leipng,  Grieben.  lY,  55  S.  M.  1,20.  [[HZ.  KF.  25,  808/9  (Flathe);  ThLBl. 
9,  185/6;  HJb.  1889,   108/5.]|   —   89)  Gast  Heide,  B.  Yerfaandlnngen  d.   kaiaeiL  Ylze- 


§19.      Refbrmatioii  a.  Gegenreformatioxi  (1517—1648).     Winter.  11,67 

NOrnberger  Archiv    authentisches  Material  benutzt,  welches  ihn  zu  einer  von 
der  biaherigea    sehr    abweichenden  Anffassung  ffthrte.     Er  weist  darauf  hin, 
dats  Held  neben  der  bisher  bekannt  gewordenen  Instruktion  noch  eine  ^General- 
iDStrdküoii^   vom  Kaiser  erhalten  habe,  über  welche  Held  mit  den  Ständen, 
ftr  welche  er  Kredenzbriefe  hatte,  verhandeln   sollte,  und   die   bisher  nicht 
anfgefuiden,  aber  in  den  wesentlichsten  Punkten  ersetzt  werde  durch  ein  von 
ihm  (Heide)  in  München  gefundenes  Aktenstück  ^Rö.  Kays.  Mt.  Credenzbrief 
Inf  Doctor  Matthiassen  Helden  und  dabei  sein  Werbung.     Actum  Munichen. 
22.  Januar  1537'.     H.  ist  nun  der  Ansicht,  daüs  Helds  Haltung  gegenüber 
den  Sdunalkaldener  Verbündeten  in  der  Frage  der  Interpretation  der  Be- 
stinmuingen  des  Nürnberger  Reichstags  (1532)  als  bedingt  durch  die  kaiserliche 
Waienameinnng  zu  erachten  sei  (im  Gegensatz  zu  Ranke,  gegen  dessen  Auf- 
&s8ang  ausführlich  polemisiert  wird).^®)  —  Die  Haltung  der  Kurie  gegenüber 
dem  Augsbui^r  Interim  in  ihren  allmfthlichen  Wandlungen  schildert  eingehends 
G.  de  Leva.'^)     Er  behandelt  im  einzelnen  die  Sendung  des  Bischofs  von 
Fano,    Pietro    Bertani,   in    dieser   Sache  nach  Deutschland  (9.  Juni  1548), 
die  Verhandlungen  zwischen  ihm  und  dem  Kaiser,  in  denen  die  Absicht  des 
Papstes,  das  Konzil  aufzulösen,  hervortritt,  die  Verabredungen  über  die  Kirchen- 
reform, die  sich  in  ganz  allgemeinen,  später  zu  mannigfachen  Streitigkeiten 
Anlafe  gebenden  Ausdrücken  hält,  u.  s.  w.  — 

Über  das  Tridetiner  Konzil^')  liegt  zunächst  die  Fortsetzung  der  Unter- 
suchungen  Yon    Manrenbrecher^^)    vor.      Nachdem    derselbe   in   seinem 
früheren  An&atze  Berufung  und  Eröffiiung  des  Konzils  dargestellt  hat,  wendet 
er  sich  nun  zu  dem   ersten  Abschnitt  der  eigentlich   dogmatischen  Arbeiten 
des  Konzils  and  zwar  zunächst  zu  der  Vorfrage  der  Feststellung  der  Quellen 
fikr  die  kirchliche  Dogmatik,  wie  sie  in  dem  Dekret  der  4.  Session  (8.  April 
1546)  enthalten  ist     Die  Beratungen,  über  die  wir  durch  eine  Reihe  von  M. 
Biber    besprochener    Quellen   eingehend   unterrichtet   werden,   b^^nnen   am 
11.  Februar,   die   Meinungen  waren  selbst  in  Bezug  auf  die  Bibel  geteilt, 
indem  die  dnen  dieselbe  ohne  weiteres  und  im  ganzen  als  Quelle  aufführen, 
die  anderen  die  von  den  Gegnern  gegen  einige  Bücher  vorgebrachten  Argu- 
mente widerlegt  wissen  wollten.   Auf  beiden  Seiten  standen  päpstliche  Legaten. 
Zuletzt  wurde  im  wesentlichen  im  Sinne  der  ersten  Partei  entschieden,   die 
gelehrte  Richtung  der  zweiten  Partei  durch  einige  Zugeständnisse  zufrieden- 
gestellt    In  Bezug  auf  die  Verhandlungen   über  die  weiteren  Quellen  des 
l>ogmas  folgt  M.  im  Gegensatz  zu  Druffel,  der  den  Raynaldschen  Text  vor- 
zieht, dem  Tbeinerschen.    Die  Gleichstellung  von  Bibel  und  Tradition  wurde 
sehlielalich  dekretiert  —  Mit  einem  späteren  Stadium  des  Konzils,  mit  seiner 
Wiederberufong  im  J.  1560,  beschäftigt  sich  eine  eingehende,  auf  gedrucktem 
Material  und  Exzerpten  aus  den  Archiven  von  Simancas  und  Paris,  die  dem 
Vf.  Ton  Manrenbrecber  zur  Verfügung  gestellt  wurden,  beruhende  Untersuchung 
^on  Tofs.*^)     Der  Vf.  tritt  auf  Grund   dieses   Materials   der  Behauptung 
Sarpis  entgegen^  daüs  Plus,  um  nicht  der  öffentlichen  Meinung  entgegenzu- 


kaslfln  Held   mit   d.    dimih.   StSnden.     1637/8:  HFBl.  102,    S.  713—88.    —   M)  X  B. 

HUihiMB,  K  Pteqmll  an»  d.  Zeit  d.  Schmmlkaldüchen  Kriegei:  ZDFh,  20,  8.  161—88. — 

91)  Qiaa.  de  Laya»  Ia  politica  papele  neUa  controTenia  m  llnterim  dl  Angnsta:  BiT.  stör. 

litl.  5,  a  251 — 70.  —  92)  X  L*  B.  T.  Salii,  B.  Publikation  d.  tridentin.  Bechii  d.  Ehe- 

ffcfjf^a^ffr     Bnaelt   Detloit    74  8.    M.  1,60.   —   93)  W.  Maare nbreebery  Tridentimer 

t^     tjmgränd.    d.   katholiacbezi  Qlanbenalebre:  HTaacbenb.  6.  F.,  7,  (1888),  8.  806—28. 

—  M>  WUJl,  Tor« 9    I>-  Terbaadlimgen  Hu'  lY.  m.  d.  katiioL  Maobten  über  d.  Nenbenifg. 

L  Mdat  KatiMilM  im  J.   1660  bii  i.  Srla(a  d.  Indiktioiubiille  y.  29.  NoTbr.  deei.  J.    Leipiig, 

6* 


n  68  §^^*     Reformation  u.  Gegenreformation  (1517—1648).    Winter. 

treten,  zwar  änTserlich  grofsen  Eifer  gezeigt^  im  geheimen  aber  dem  Konzil 
entgegengearbeitet  habe.  Soweit  das  Aktenmaterial  erkennen  lasse,  habe  Plus 
vielmehr  anfangs  wirklich  den  Willen  gehabt  das  Konzil  zn  bemfen,  aber 
gegenüber  den  sich  geltend  machenden  Schwierigkeiten  nicht  die  erforderliche 
Ansdaner  and  Beharrlichkeit  gezeigt  Erst  als  Ende  Mftrz  in  Folge  der  Ver- 
schwOmng  von  Amboise  Bestrebungen  auf  ein  französches  Nationalkonzil 
hervortraten,  sei  der  Papst  wieder  eifriger  auf  den  Gedanken  eines  allgemeinen 
Konzils  zurückgekommen.  Der  Vf.  schildert  dann  in  eingehender,  aber  mehr  - 
die  allgemeine  als  die  deutsche  Geschichte  behandelnder  Weise  die  Stellang 
der  einzelnen  Mächte,  namentlich  des  Kaisers,  Spaniens  und  Frankreichs,  znr 
Konzilfrage  und  die  Verhandlungen,  die  znr  Indiktionsbulle  vom  29.  Norember 
1560  führten.  Aufserdem  weist  er  in  einer  besonderen  kleinen  üntersuchnng^^) 
nach,  dafs  das  Datum  eines  in  Sickels  Werk  ^Zur  Geschichte  des  Konzils 
von  Trient'  abgedruckten  Briefes  des  Prospero  d'Arco,  kaiserlichen  Gesandten 
in  Wien,  an  Ferdinand  verschrieben  sein,  und  dafs  man  statt  10.  Juli  10.  August 
lesen  müsse.  — 

Die  Haltung  Strafsburgs  schildert  Holländer*^)  auf  Grund  des  Berichtes 
Sleidans  und  der  Materialien  der  Stradsburger  Stadtr  und  des  Bezirks-Archivs 
des  Unter-Elsasses.  Als  das  wichtigste  und  durch  authentische  Urkk.  aus- 
reichend belegte  Resultat  seiner  Untersuchung  erscheint,  dab  er  die  Ansicht, 
die  in  der  französischen  Geschichtschreibung  in  tendenziöser  Weise  gepflegt 
wird,  widerlegt,  nach  der  Strafsburg  schon  im  16.  Jh.  Anlehnung  an  Frank- 
reich gesucht  habe.  H.  weist  nach,  dafs  die  Stadt  im  Gegenteil,  obwohl  sie, 
von  den  benachbarten  Städten  wenig  oder  nicht  unterstützt,  fast  völlig  isoliert 
blieb,  mit  Energie  ihre  Selbständigkeit  Frankreich  g^enüber  zu  wahren  strebte 
und  treu  zu  Kaiser  und  Reich  hielt.  Übrigens  liefert  eine  in  diesem  Jahr 
in  Paris  erschienene  wortgetreue  Übersetzung  obiger  Schrift  den  Beweis,  dafs 
es  auch  jenseit  der  Vogesen  noch  unbefangene  Beurteiler  der  elsässischen 
Geschichte  giebt.^<^*)  —  Yeranlafst  durch  Magdeburgs  Widerstand  nach  dem 
schmalkaldischen  Kriege  und  die  gegen  diese  Stadt  ausgesprochene  Reichs- 
acht fiel  Georg  in  Mecklenburg  ein.  Über  die  Quellen  jener  Zeit,  die  Be* 
weggründe  des  Herzogs  und  den  Verlauf  des  Zuges  handelt  ein  Aufsatz  von 
Kanngiefser,^^^)  dem  als  urkundliche  Beilage  ein  Bericht  des  Domkapitels 
(19. — 21.  Sept.)  und  aufserdem  eine  Karte  beigegeben  ist. 

Kühn^^)  sucht  in  den  Bestimmungen  des  Augsburger  Religionsfriedens 
selbst  die  Keime  der  späteren  Religionskämpfe  nachzuweisen,  indem  er  zeigt, 
dafs  dieselben  eine  endgiltige. Regelung  nirgends  trafen,  durch  das  Reservatam 
ecclesiasticum  aber  und  vor  allem  dadurch,  dafs  in  den  Frieden  nur  die  Angs- 
burger  Konfessionsverwandten  aufgenommen  wurdra,  die  einheitliche  Ent- 
Wickelung  des  Katholizismus  auf  der  einen,  immer  weitere  Spaltungen  inner- 
halb des  Protestantismus  auf  der  anderen  Seite  begünstigten.  —  Die  ersten 
Jahre  der  Geschichte  der  Protestanten  nach  dem  Augsburger  Religionsfirieden 


Pock.  1887.  186  S.  M.  1,80.  —  95)  id.,  Zu  «Sickel,  z.  Gewh.  cL  Eonnli  r.  Trient^: 
MlÖa.  9,  S.  464/6.  —  90)  A.  H  ollaender,  StraCibiirg  im  fhmi.  Kriege.  1652.  (=  Beitrige 
s.  Landet-  n.  YolkBkimde  y.  ElsafB-Lothriiigeii.  6.  Heft.)  Strabbnig,  J.  H.  Ed.  Heits.  67  S. 
|[HZ.  1888/9,  p.  141/2  (Wenck);  DLZ.  1888,  No.  22,  p.  811;  OBl.  1888,  No.  40,  p.1373; 
BO.  1888,  Ko.  46,  p.  375.]|  ^  96*)  von  L.  Baadran,  PariB,  Leronz,  1889.  —  96^)  B. 
Kannglefser,  D.  Zng  d.  Herzogs  Georg  t.  Mecklenburg  ins  Bnatift  Magdeburg  im  J.  1550: 

JB.  d.  Gnericke-Schnle  (Ober-Beakcbole).    Magdeburg,  Baenacfa.    4^    40  S.  mit  e.  ELart«.  

97)  Anton  Kfibn,  B.  Yerhaltma  d.  Angaburger  BeligionifriedenB  an  d.  inneren  Entwickelg. 


§19.      Bdformatioii  0.  Qegenrefonmiüon  (1517— 1648).     Winter.  II  69 

behandelt  Wolf^®)   auf  Gznnd  von  Materialien  der  Dresdener,  Weimarer  und 
Frankfurter  Archive.     Er  legt  den  Haöptnachdruck  auf  die  Darstellung  der 
Yerhftltmsse   der    evangelischen  Stände  zu  einander  und  zu  den  Katholiken-, 
uamentlich    sind    die   Verhandlungen   auf  den  beiden  Beichstagen   und  dem 
YTormser  Beligionsgesprftch  eingehender  behandelt  als  in  den  früheren  Dar- 
steQungen.     Eine  grofse  Reihe  von  Aktenstücken  über  die  Instruktionen  und 
YorbereitQDgen  der  verschiedenen  Stände  zu  den  Beichstagen  sowie  die  Korre- 
spondenz  über   die  Aufhebung   des  geistlichen  Vorbehalts  im  Sommer  1556, 
die  Briefe  an  Melanchthon,  die  verschiedenen,  die  Einigung  der  Protestanten 
bezweckenden  Vorschläge,  endlich  in  möglichster  Vollständigkeit  die  Weimari- 
sche  Korrespondenz   während  des  Wormser  Religionsgesprächs  sind  der  Dar- 
stellung  beigegeben.     In    dieser   selbst   schildert  der  Vf.  zunächst  die  dem 
fiächstage   zn  Begensburg  vorhergehenden  Verhandlungen  der  evangelischen 
F&rst^  anter  einander  und  mit  König  Ferdinand,  welche  ersteren  namentlich 
den  geistUchen  Vorbehalt   betrafen.     Er   veranschaulicht   die  einander  ent- 
gegengesetzten Richtungen,  die  energische  Otto  Heinrichs  und  die  sehr  kon- 
servative Kurfürst  Augusts,   und    die  Zwischenstellung,   welche   die   andern 
Flinten  einnahmen.     Bei  den  Verhandlungen  auf  dem  Reichstage  bis  zur  An- 
knoft  Ferdinands  (8.  Dezember  1556)  suchte  Otto  Heinrich  zu  erreichen,  dafs 
man  vor  der  Klarstellung  wegen  des  Vorbehalts  sich   überhaupt  auf  keine 
Verhandlungen    über    die  anderen   Punkte   der   Proposition   einlassen   solle, 
während  die   übrigen   nur  keine  bindenden  Beschlüsse  fassen  wollten.     Die 
Meinung  der  letzteren  behielt  die  Oberhand.    Am  5.  Februar  gab  Ferdinand 
den  Evangelischen  einen  völlig  ablehnenden  Bescheid  in  der  Vorbehalts-Frage; 
dagegen  bewilligte  er   das  Beligionsgespräcb,  das  am  24.  August  in  Worms 
stattfinden  sollte.    Gegen  Ferdinands  Entscheidung  in  der  Frage  des  Vorbehalts 
protestierten  die  Evangelischen;   die  Türkenhilfe   abzulehnen,    wie  Kurpfalz 
wollte,  beschlossen   sie  aber  nicht    Im  zweiten  und  dritten  Teil  behandelt 
W.  dann  das  Wormser  Religionsgespräch,  das  durch  die  schroffe  Haltung  der 
Flacianer  vereitelt  wurde.    Nun  suchte  Herzog  Christoph  von  Württemberg 
(wie  schon   wiederholt  früher)   eine  Fürstenversammlung   der  Evangelischen 
zusammenzubringen.     Auf  dem  Kurf&rstentage   zu  Frankfurt,   wo  E[arls  V. 
Resignation  vorlag,  fanden  dann  im  Februar  und  März  in  der  That  Verhand- 
luogen  statt.     Der  4.  Teil  behandelt  in  eingehender  Weise  den  Augsburger 
BeichBtag  von  1559,  wobei  mit  besonderer  Vorliebe  die  Politik  des  Nachfolgers 
Otto  Heinrichs,  Friedrichs  des  Frommen,  geschildert  wird.    Auffallend  ist  bei 
dem    Wert,    der    den    pfälzischen   und    württembergischen  Bestrebungen    mit 
Recht  von  W.  beigemessen  wird,  dafs  er  die  Archive  dieser  beiden  Staaten 
nicht  benutzt  hat.     Unter  den  zahlreichen  im  Anhange  mitgeteilten  Akten- 
stücken   sind    von    besonderem  Werte  die  den  Begensburger  Beichstag  be- 
treffenden. —  An  den  Bestrebungen  auf  Aufhebung  des  geistlichen  Vorbehalts 
lat  August  V.  Sachsen  nicht  teilgenommen;   wie  man  bisher   annahm,  blols 
veil  er  der  Klausel  ohnedies  keine  rechtliche  Bedeutung  beilegte.    Wolf^^*) 
druckt  ein  Aktenstück  ab,  in  welchem  der  Kurfürst  dem  Erzbischof  von  Magde- 
burg die  BerOcksicbtigung  des  Vorbehalts  empfiehlt.    Es  bildet  die  Beilage 


i  Mekhm,    Programm.      Batiii.    4^     20  S.    —   98)  Ooit  V^olf,  Z.  GeMh.  d.  dtich.  Pro- 

tütMMten   1555/9-     Nebst    e.  Anhang  y.  archiT&l.  Beilagen.    Berlin,  Seehagen.    XII,   473  8. 

Jf  8     jfCBl    1889,  No.   11-]|    —   98')  id.,  £.  Yerhandlnng  t.  1660  zwischen  Brandenbiirg 

I.  Saeh«m  über  d.  Bechtsverbindlichkeit  d.  geiaü.  Vorbehalts:  FBPG.  1,  (1888),  S.  277—81. 


n  70  §19*    Iteformation  n.  Gegenreformation  (1517—1648).    Winter. 

zum  Konzepte  eines  Briefes  des  Kurprinzen  Joh.  v.  Brandenbarg  an  Joachim  iL 
(Geh.  Staatsarchiv  zu  Berlin). 

Kunst  und  Wissenschaft.  Hier  verdient  an  erster  Stelle  Erwfthnung 
eine  eingehende  Untersuchung,  welche  der  Stellung  Keplers  zu  den  grofsen 
kirchlichen  Streitfragen  seiner  Zeit  gewidmet  ist®®)  Nachdem  der  Vf.  im 
wesentlichen  auf  Grund  der  bisherigen  biographiscben  Litteratur  über  Kepler 
und  der  Frisch'schen  Ausgabe  seiner  samtlichen  Werke  in  der  Einleitung 
eine  kurze  Skizze  von  K.'s  Leben  gegeben  hat,  wendet  er  sich  in  seinen 
eigenen  Untersuchungen  drei  speziellen  Punkten  zu;  er  handelt  1.  Über  die 
Stellung  Keplers  zum  Gregorianischen  Kalender,  2.  über  Kepler  und  das 
copemicanische  Weltsystem;  3.  über  seinen  Glaubenskampf.  Die  Darstellung 
der  Kalenderfrage  ist  übersichtlich,  ohne  direkt  neues  zu  bieten.  Ans  dem 
protestantischen  Lager  treten  anfangs  nur  Martin  Chemnitz,  Bartholomaeus 
Scultetus  und  Tycho  de  Brahe  für  die  Neuerung  ein.  Diesen  schloCs  sich 
dann  Kepler  eih-ig  an,  zwar  zunächst  aus  Rücksicht  auf  seine  Glaubensge- 
nossen nicht  öffentlich,  wohl  aber  in  drei  uns  erhaltenen  Aktenstücken,  welche 
bei  Frisch  gedruckt  vorliegen  und  vom  Vf.  ausführlich  besprochen  werden. 
Dann  wendet  sich  S.  ebenfalls  an  der  Hand  der  Werke  Keplers  zu  dessen 
eifriger  jYerteidigung  des  copemicanischen  Systems  nnd  bespricht  zugleich 
dessen  maTsvolle  Haltung  gegenüber  dem  Indexdekret  der  römischen  Knrie 
von  1616.  Historisch  am  wichtigsten  sind  die  freilich  nicht  immer  ganz  un- 
befangenen Ausführungen  des  Vf.  über  die  Stellung  Keplers  zur  Glaubensfrage, 
in  welchen  er,  gestützt  auf  die  Kämpfe,  welche  K.  gegen  seine  eigenen 
Glaubensgenossen  zu  bestehen  hatte,  die  Ansicht  vertritt,  dafs  derselbe  im 
allgemeinen  mehr  von  Katholiken  als  von  Protestanten  in  seinen  wissenschaft- 
lichen Arbeiten  gefördert  worden  sei.  Kepler  neigte  nach  S.  zu  Melanchthon 
und  gehörte  zu  denen,  welche  sich  dagegen  verwahrten,  Luther  zum  'Abgott' 
zu  machen  und  seinen  Schriften  die  Autorität  einer  Glaubensregel  zuzuschreiben. 
Als  solche  nahm  er  vielmehr  nur  die  Schrift  an  und  war  sehr  tolerant  gegen 
Andersgläubige.  In  manchen  Punkten  näherte  er  sich  den  Katholiken,  z,  B. 
in  der  Frage  von  der  Person  Christi,  sonst  aber  stimmte  er  der  Augsburger 
Konfession  im  allgemeinen  zu.  Nur  das  Abendmahl  erklärte  er  in  Oberein- 
stimmung mit  Calvin  für  ein  blofses  Zeichen.  Namentlich  aus  letzterem 
Grunde  wurde  er  nach  seiner  Übersiedelung  nach  Linz  im  J.  1612  von  dem 
Leiter  der  dortigen  protestantischen  Gemeinde,  Daniel  Hizler,  exkommuniziert 
Der  Vf.  legt  nun  grofsen  Wert  darauf,  dafs  Kepler,  von  seinen  Glaubensge- 
nossen zurückgestofsen,  im  letzten  Jahrzehnt  seines  Lebens  offen  und  häufig 
mit  Jesuiten  verkehrt  habe.  Sein  treuester  Freund  sei  der  katholische  Kanzler 
des  Herzogs  von  Bayern,  Herwart  von  Hohenburg,  gewesen.  Wenn  nun  auch 
die  von  S.  mitgeteilten  Stellen  aus  K/s  Briefwechsel  mit  Jesuiten  in  der 
That  in  vieler  Beziehung  bemerkenswert  sind,  so  hat  doch  der  Yf.  daraus  zu 
weit  gehende  Folgerungen  gezogen,  und  nicht  überall  ist  er  in  seiner  Polemik 
gegen  die  Geschichtschreiber,  'welche  K.  zum  Märtyrer  der  Jesuiten  machen', 
glücklich.  Die  mannigfachen,  von  dieser  Seite  unternommenen  vergeblichen 
Versuche,  K.  zum  Katholizismus  zu  bekehren,  leugnet  der  Vf.  übrigens  nicht, 
im  Gegenteil  bespricht  er  dieselben  eingehend  und  teilt  im  Anhange  den  aus- 
führlichen Brief  mit,  durch  welchen  Gulden  K  zur  Konversion  zu  bestimmen 
suchte.  — 


-^  99)  L.  Schaster,  Johann  Kepler  a.  d.  grofaen  kirchl.  StreitCnigen  a.  Zeit    Onus,  Moser 


il9.      Beformatioii  a.  Gfegenreformation  (1517—1648).    Winter.  11,71 

Zur  Geschichte    der  Kunst  in  unserer  Periode  i®<*)  liegen  zunächst  einige 
kleine  üntersnchungen  über  Albrecht  Dürer  vor.   Die  eine  derselben  i<>i)  macht 
nochmals   im  Anschlufs  an  Kaufmann  und  im  Gegensatz  zu  Thausing,  gegen 
den  er  eifrig  polemisiert,  den  aussichtslosen  Versuch  zu  beweisen,  'dafs  Dürer 
nn  Frieden  mit  der  katholischen  Kirche  selig  verstorben  sei\    Gegenüber  den 
Infsenmgen  Dttrers  in  seinem  Tagebuch,  deren  Bedeutung  der  Yf.  vergeblich 
abzuschwächen  sucht,  stützt  er  sich  namentlich  auf  die  bekannten  ÄuTserungen 
ürckheimers    über   D.     Er   polemisiert   vielfach   gegen  Zucker,    bringt   aber 
neues  Material  znr  Beurteilung  der  Frage  nicht  bei.  —  Volbehr  bespricht^^^*) 
zwei  alte  DOrerstiche,   welche  als  Vorlagen  zu  einem  Holzschnitte  in  einer 
Bucbülnstration    gedient  haben.   —   Haendcke'^')  weist  darauf  hin,  dab 
Zeitblom  sein  Bild,  welches  die  Beweinung  Christi  darstellt,  nach  dem  Vorbilde 
des  Holzschnitts  ans  der  grofsen  Passion  Dttrers  gemalt  hat,  wobei  er  freilich 
kein^wegs    seine  £igenttUnlichkeit  verleugnet  habe.  —  Üeber  die  Belehnung 
Ferdinands   I.    mit   den  österreichischen  Erblanden   durch  Karl  V.  auf  dem 
Rdehstage    zn    Angsbnrg  besitzen  wir  eine  bildliche  Darstellung  von  Hans 
Tirol,  der  A.  £ssenwein  eine  eingehende  Untersuchung  gewidmet  hat,^^^) 
welcher  auch  einige  Beproduktionen  des  Bildes  und  einzelner  Teile  desselben 
beigegeben  sind.  —  Mehrere  kleine  Beiträge  zur  Kunstgeschichte  des  16.  Jh. 
hat  Hans   Bosch   geliefert,  und  zwar  1.  eine  Notiz  über  die  zweite  Frau 
Michael  Wohlgemutsi^s)  (|  1550).     2.  Nachrichten  über  die  Todesjahre  von 
Nürnberger  Malern,   Buchdruckern  und  Goldschmieden  aus  dem  Totengel&nt- 
buch  in  der  Bibliothek  des  germanischen  Museums  ;^^^)  3.  über  die  kirchlichen 
Kleinodien  des  Kardinals  Albrecht,  Erzbischof  von  Mainz.^^^)  —  Endlich  be- 
spricht P.  J.  B^e   einige  Bucheinbände  des   16.  Jh.  aus  dem  germanischen 
Museum.  108) 

Geschichte  der  LiUeratur.  Eine  Untersuchung  über  die  von  Martin 
BiBckart  zur  Säkularfeier  des  Thesenanschlags  1617  verfalsten  Lutherspiele 
ist  hervorzuheben.  ^^^)  Am  eingehendsten  wird  das  als  das  bedeutendste  bezeichnete 
der  drei  vollendeten  Dramen,  der  Indulgentiarius  confusus,  behandelt.  —  Über  die 
Quellen  des  Faustbnehs  handelt  eine  Abhandlung  von  Ellinger,^^^)  in  welcher 
u.  A  die  Entstehung  des  im  Fanstbuch  vorkommenden  Typus  ^der  Teufel  in 
Mönchsgestalt'  nachgewiesen  wird.^^®*)  —  Hans  Bosch  handelt m)  über  Hans 
Sachs'  Spmchgedicht  von  den  Nürnberger  Kandelgielsem,  welches  in  dem  im 
gennanischen  Museum  aufbewahrten  Meisterbuch  der  Nürnberger  Kandel- 
gie£ser  (Zinngieüser)  von  1560  verzeichnet  ist  und  u.  A.  genau  die  Gebräuche 
der  Handwerksgesellen  schildert  —  Derselbe  teilt  ^^^)  einige  alte  Sprüche 
vom  Bergwerk  mit,  welche  sich  hs.  auf  der  Rückseite  des  letzten  Blattes  eines 
1523  in  Leipzig  erschienenen  Schriftchens  befinden.  —  Über  einen  eifrig  &lt 


ISSS.  B07.  8^  Vn,  243  S.  M.  4,00.  —  100)  X  Schnütgen,  Beliqoienbehälter  aus 
4  enten  Hüfte  d.  16.  Jh.:  Z.  f.  christl.  Kaust  1,  2.  Heft  1888.— 101)  Albr.  Dankö,  Albr. 
Biren  GiaobeDsbekenntiiu.  £.  theoIogiBch-kmifitgescliiclitl.  Studie:  ThQSchr.  70,  S.  244 — 86. 
—  102)  Tb.  Volbehr:  Mitt.  d.  gern.  Mna.  2,  S.  158—60.  —  103)  Bertb.  Haendcke, 
Zdtblom  n.  Dfirer:  ib.,  B.  169—70.  —  104)  A.  Essenwein,  Hana  Tirols  Bantellasg  d. 
Belofanmg  FerdinaiidB  I.  mit  d.  Ssterreichiscben  Erblanden  durch  Kaiser  Karl  Y.  auf  d.  Heichs- 
ti^e  sa  Aagsbarg.  1530:  ib.,  8.1—22.  —  105)  H.  BSscb:  ib.  S.  24.  —  106)  id.,  ib.,  S. 
70/2,  96,  161/5.    —   107)  id.,  ib.,  8.  128—52.   —   108)  P.  J.  B«e,  ib.,  8.  32,  108—11, 

121/f.    109)    B.   Lutherspiele  d.   Martin   Binckart:    D.  cbristl.  Welt,  (1888),    8.  287/8, 

299— S08.  —  110>  Q-  Ellin ger,  Zn  d.  Quellen  d«  Fanstbncbs  y.  1587:  Z.  f.  yergl.  Litte> 
Twtarg  n.  BeniiAUMmceUtter.  NF.  1,  8.156—81.  —  110«)  (§27^  Göler,  Bemb.  Qöler.  e. 
—    111)  H.  Bosch:  Mitt.   d.   germ.  Mos.   2,   8.  78-82.    —    112)   id.,  ib.. 


11,72  il9-    Heformation  a.  GegeDrefonnatlon  (1517—1648).    Winter. 

die  alte  Kirche  gegen  die  Reformation  eintretenden  westftlischen  Satiriker 
handelt  anter  gleichzeitiger  Herausgabe  seiner  Schriften,  welche  eine  reiche 
Ausbeate  katholischer  Apologetik  bilden,  Frz.  Jostes.^^')  J.  hält  für  den, 
der  hinter  dem  Pseudonym  Daniel  von  Soest  sich  verberge,  Johannes  Gropper.'^^) 
—  Fflr  die  Geschichte  des  lateinischen  Schauspiels  im  16.  Jh.  ist  von  greiser 
Bedeutung  ein  Sammelwerk  von  dem  gelehrten  Buchdrucker  Johannes  Oporinos 
in  Basel,  welches  von  und  seit  E.  Goedecke  vergeblich  gesucht  worden  ist 
Jetzt  hat  es  H.  Holstein  auf  der  kgl.  Bibliothek  zu  Berlin  gefunden  and 
besprochen.  ^^^)  Dasselbe  enthält  16  Dramen,  die  meisten  von  Hieronymos 
Ziegler  und  Xystus  Betulejus.  Nach  Besprechung  der  Sammlung  giebt  Yf. 
Nachträge  zu  Goedeckes  Verzeichnis  lateinischer  Dramatiker  und  behandelt 
dann  noch  besonders^^^)  den  Dramatiker  Marcus  Pfeffer.  Derselbe  bespricht 
auTserdem  ein  im  J.  1547  gedrucktes,  bisher  unbeachtet  gebliebenes  Drama 
von  Leonhard  Gulman,  welches  in  den  Dramencyklus  von  Isaak  und  Rebecca 
einzureihen  ist,^^^  und  die  Epigramme,  Schmäh-  und  Yerteidigungsschriften 
gegen  Luther  und  die  Wittenberger  Professoren  von  Simon  Lemnius.^^^)  J. 
Bolte  druckt  nach  einem  Text  des  16.  Jh.  das  Märchen  von  Hans  Pfriem 
ab^^^)  und  weist  nach,  daüs  es  aus  zwei  verschiedenen  Bestandteilen,  nämlich 
aus  der  Arseniuslegende  und  dem  Schwanke  von  den  Landsknechten  am 
Himmelsthor  zusammengewachsen  sei. 

Am  Schlüsse  dieses  Berichts  über  die  Geschichte  des  16.  Jh.  finde  noch 
eine  sorgfältige  Abhandlung  über  die  unter  dem  Einflüsse  des  Humanismas 
und  seiner  erwachenden  Kritik  erwachsene  neue  Periode  der  Geschichtschreibung 
Erwähnung,  i'®)  welche  zwar  im  Grofsen  und  Ganzen  mit  der  Darstellung 
Wegeies  tibereinstimmt,  im  einzelnen  aber  doch  manche  wertvolle  Ergänzung 
und  Berichtigung  zu  derselben  bringt. 


Dreifsigfähriger  Krieg,  bearbeitet  von  A.  F.  Pribram. 

In  der  ersten  Lieferung  eines  Werkes,  das  die  allgemeine 
Geschichte  im  Zeitalter  des  30].  Krieges  behandeln  soll,  schildert 
G.  Droysen,^^^)  weit  zurückgreifend,  den  Sieg  des  Protestantismus  und  die 
Spaltung,  die  dann  innerhalb  der  von  der  römischen  Kirche  abgefallenen 
Religionsgemeinschaften  eintrat.  Insbesondere  die  letztere  Erscheinung  ver- 
folgt D.,  wohl  im  Hinblicke  auf  die  spätere  Entwickelung  der  Dinge  mit  beson- 
derem Interesse  und  schildert  sie  mit  voller  Beherrschung  der  Litteratur, 
die  aber  entgegen  der  sonstigen  Gepflogenheit  der  Darstellungen  in 
der  Oncken'schen  Sammlung  nicht  angeführt  erscheint.  Das  Verhalten 
Ferdinands  I.  und  Maximilians  H.  wird  scharf  beurteilt  und  ihrer  Haltung 
sowie    dem    unzweckmäfsigen  Vorgehen   der  starren  Anhänger  Luthers  die 


S.  160.  —  113)  f^z.  Jostes,  Daniel  t.  Soest  E.  westfaliBcher  Satiriker  d.  16.  Jh.  Pader- 
born, F.  Schöningh.  IX,  404  S.  M.  8,00.  |[HPB11.  102,  547— 52j|  —  114)  X  F»- 
Spengler,  D.  yerlorene  Sohn  im  Drama  d.  16.  Jh.  Innsbruck,  Wagner.  VII,  174  S. 
M.  8,60.  —  115)  H.  Holstein,  Z.  Litteratur  d.  lateinischen  Schauspiels  d.  16.  Jh.:  ZDPh. 
20,  S.  97—108.-116)  id.:  ib.,  S.  232/7.  —  117)  id.,  £.  unbekanntes  Drama  t.  Leonhard 
Culman:  ib.  20,  S.  346/9.  >-  118)  id.,  Simon  Lemnius:  ib.,  S.  481/7.  —  1191  J.  Bolte: 
ib.,  S.  325—36.  —  120)  0.  Wetzstein.  D.  dtsch.  Geschichtschreibung  z.  Z.  d.  Reformation. 
B.  Beitr.  z.  Gesch.  d.  Historiographie.  Leipzig,  Fock.  29  S.  M.  0,80.  —  121)  G.  Droyaen, 
D.  Zeitalter  d.  SOj.  Krieges.     (=  AUgem.  Gesch.  in  Einzeldarstellungen  III,  3,  Lieferang  I.) 


{19.    Dreilingjahriger  Krieg.     Priebram.  11,73 

Schuld  an  den  Wirren  der  späteren  Zeit  zugemessen.  Die  Sympathie  D's. 
ist  entschieden  im  Lager  der  Gegner  der  orthodoxen  Lutheraner.  Eine  ans- 
fiüiriiche  Erörterung  der  Hauptdifferenzen  der  beiden  Parteien,  vornehmlich 
in  Bezug  auf  die  Fragen  der  Rechtfertigungs-  und  Abendmahlslehre,  sowie 
eine  eingehende  Betrachtung  der  Politik  der  Wettiner  und  des  Pfalzgrafen 
bilden  den  wesentlichsten  Teil  dieses  Buches.  D.  zeigt  wie  die  religiösen 
Differenzen  auf  die  politischen  wirkten;  wie  mit  den  Differenzen  über  die 
Bechtfertigungslehre  der  Gegensatz  zwischen  den  Albertinem  und  £rnestinem 
sich  verband  und  wie  mit  den  Differenzen  über  die  Abendmahlslehre  sich  die 
Sonderstellong  des  Pfalzgrafen  im  Reiche  entwickelte.  £ine  eingehende  Dar- 
stellung der  yergeblichen  Bemühungen  zwischen  den  beiden  groben  Gruppen 
der  Protestanten  zu  vermitteln  schliefst  das  2.  Buch  ab. 

Die  Wa/Zen^^etnlitteratur  ist  in  dem  J.  1888  durch  2  wichtige  Publi- 
kationen bereichert  worden.  Als  eine  Vervollständigung  der  von  Gaedeke 
and  Hildebrand  gegen  Wallenstein  vorgebrachten  Klagen  stellen  sich  die 
Akten  dar,^*>)  welche  Irmer  in  den  verschiedenen  Archiven  Europas  gesammelt 
and  im  35.  Bande  der  Publikationen  aus  dem  preufsischen  Staatsarchive  ver- 
öffentlicht bat.  Die  wichtigsten  Mitteilungen  Irmers  stammen  aus  den  Schriften 
des  Vertreters  Schwedens  am  sächsischen  Hofe  in  den  J.  1631/4,  Lars 
Xilsson  Tuugel,  oder  wie  er  sich  selbst  gewöhnlich  nennt,  Laurentius  Nicolai, 
Schriften,  die  sich  zum  Teile  im  Archive  zu  Hannover,  zum  Teile  im  Stockholmer 
Archive  vorgefunden  haben  und  insbesondere  für  das  Jahr  1633  im  reichstem 
MaEse  neue  Aufklärungen  geben.  Ferner  boten  reichliches  Material  die 
hinterlassenen  Schriften  des  schwedischen  Staatsmannes  Alexander  von  Ers- 
kein  and  die  Aufzeichnungen  des  brandenburgischen  und  schwedischen  geheimen 
Rates  und  späteren  Bevollmächtigten  im  niedersächsischen  Kreise,  Christoph 
Ludwig  von  Rasch.  Auch  konnte  Irmer  ans  den  Archiven  von  Berlin,  Mar- 
burg, Weimar,  München,  Paris,  Kopenhagen,  Stockholm  und  denen  anderer 
Städte  manches  interessante,  bisher  unedierte  Dokument  mitteilen.  Der  Ver- 
öffentlichung der  102  Aktenstücke,  welche  der  erste  Band^  bis  zum  November 
1632  reichend,  nmfaüst,  schickt  J.  eine  sehr  instruktive  Einleitung  voraus,  in 
welcher  er  mit  steter  Berücksichtigung  der  bisherigen  Forschung  und  mit  Zu- 
hilfenahme der  von  ihm  publizierten  Akten  das  Verhalten  der  Schweden, 
WaDenstein's  und  der  Sachsen,  vom  Herbste  1630  bis  zum  Herbste  1632 
schildert.  Die  Resultate,  zu  denen  er  gelangt,  sind  keine  überraschenden. 
Auch  er  gelangt  zu  dem  Ergebnisse,  dafs  Wallenstein  unzweifelhaft  in  der 
Zeit  zwischen  der  ersten  Absetzung  und  der  Wiederannabme  des  Generalats 
in  Benehangen  zu  Schweden  gestanden,  die  auf  eine  Lösung  der  schwebenden 
Streitfragen  selbst  wider  den  Willen  des  Kaisers  hinzielten.  Doch  betont  I., 
dafs  die  ersten  Anknüpfnngsversnche  nicht  von  Wallenstein,  sondern  durch 
Aniim  seitens  Gustav  Adolf  gemacht  wurden  und  dafs  die  Bemühungen  zu 
einer  Vereinbarung  zu  gelangen  an  dem  gegenseitigen  Mifstrauen  gescheitert 
find.  Nicht  Wallenstein  war  es,  der  die  Sachsen  nach  Böhmen  rief.  Nach 
Cbemahme  des  zweiten  Generalats  war  er  ernstlich  bestrebt  die  Sachsen  von 
Schweden  ab  und  auf  die  Seite  des  Kaisers  zu  bringen.  Li  einem  zweiten 
Kapitel  schildert  dann  Irmer  die  Bemühungen  der  Verbündeten  Schweden 
zum  Abschluis  eines  Universalfriedens  zu  drängen,  erörtert  eingehend 
die  vermittelnde   Thätigkeit   der   Landgrafen  Georg    von    Hessen -Darmstadt 

Berlim,  Orot«.  S.  1 — 144.  M.  8  re«p.  6.  —  122)  G.  Irmer,  D.  Yerhandlangen  Schwedeiis 
1.  •.  Yerböodeten  mit  WaUenatein  n.  d.  KaiBor  t.  1631/4.  (=  Publikationen  aas  d.  kgl. 
presb.  Stuterdu  35,  L  T.  1631/8.)   Leipsig,  S.  Hizzel.    1888.   LXXXYIU,  316  S.  M.  9,00. 


TT  74-  §19.    BreifBigjahriger  Krieg.    Priebram. 

und  Hessen -Kassel  und  faCst  die  Resultate  seiner  Untersuchung  dahin 
zusammen,  dafs  zu  einer  definitiven  alle  anfetofsenden  Schwierigkeiten 
hebenden  Lösung  bei  der  Betrachtung  dieser  Periode  der  Schwankung 
Sachsens  auch  mit  Hilfe  der  von  ihm  mitgeteilten  Dokumente  nicht  zu  ge- 
langen sei.  Bezüglich  Sezyma  Ra§ins  lautet  Irmer's  Urteil  ungeföhr  wie  das 
Ranke's.  —  Mit  dem  oft  behandelten  Gegenstande  nach  der  Glaubwürdig- 
keit der  RaSin'schen  Schrift,  welche  immer  noch  als  die  wichtigste  An- 
klageschrift gegen  Wallenstein  angesehen  werden  mufs,  beschäftigt  sich 
Lenz^*^)  in  seiner  jtlngsten  Publikation.  Im  Anschlüsse  an  die  grölseren 
Arbeiten  Hildebrand's  und  Gaedeke's  unterzieht  Lenz  den  Bericht  Rasins 
einer  neuen  eingehenden  Erörterung.  Das  Ergebnis  seiner  mit  scharfem 
Blicke  geführten  kritischen  Untersuchung  ist,  daTs  RaSin's  Bericht  schon  mit 
Rücksicht  auf  die  aufserordenüiche  Genauigkeit  der  Daten  unzweifelhaft  nur 
auf  Grund  von  Akten  abgefafst  sein  kann,  dafs  aber  RaSin  vieles  was  er 
wufste,  absichtlich  verschwieg,  oder  anders  dargestellt  hat,  als  es  sich  zuge- 
tragen, um  sich  und  Thum,  in  dessen  Dienste  er  stand,  von  jeder  Schuld  rein 
zu  waschen,  so  dafs  man  gut  thue  —  worauf  übrigens  schon  Ranke  auf- 
merksam machte  —  die  Mitteilungen  Rasin's  durch  Zuhilfenahme  anderer  Quellen 
zu  kontrollieren.  Als  den  Grundgedanken,  der  Wallenstein  bei  all  seinen 
Plänen  leitete,  bezeichnet  Lenz  das  glühende  Verlangen,  eine  Stellung  zu 
erringen,  die  ihm  die  Mittel  böte,  den  Kaiser  zur  Annahme  eines  Friedens 
zu  nötigen,  der  dem  Reiche  Ordnung,  Ruhe,  Glaubensfreiheit,  Wallenstein 
selber  aber  den  Ruhm  bringen  würde,  der  Schöpfer  dieser  glücklichen  Yex- 
hältnisse  zu  sein.  Die  Resultate,  zu  denen  L.  gelangte,  sind  in  mehreren 
Punkten  bekämpft  worden  von  A.  Gaedeke.^^^)  In  seiner  die  Resultate 
der  neueren  Wallensteinforschung  zusammenfassenden  Arbeit,  in  der  Gindely 
wie  Hallwich,  insbesondere  letzterer,  heftige  Angriffe  erfahren,  bespricht  G. 
auch  die  Arbeit  Lenz'  und  versucht  bezüglich  verschiedener  Punkte  den 
Nachweis  zu  führen,  dafs  RaSins  Berichte  doch  gröfsere  Glaubwürdigkeit 
znkommt,  als  Lenz  denselben  beimessen  wilL^^^)  Die  kleine  Schrift  von 
K.  Patsch^'^)  behandelt  die  Jugendjahre  Wallensteins.  Zur  Beurteilung 
der  Verpflegsorganisation  im  Wallensteinischen  Heere  liefert  KöpP*^)  er- 
wünschte Beiträge. 

Eine  lichtvolle  Darlegung  der  wesentlichsten  Ursachen,  welche  den  Ab- 
schlufs  der  westphälischen  Friedensverhandlungen  so  lange  ver- 
zögert haben,  wie  der  Hauptfragen  über  die  zu  Münster  und  Osnabrück 
verhandelt  wurde,  giebt  Heigel."®) 

Nebst  einigen  kleinerenSchrifteni*^-*'*)überJK'rie  jser  e  t  jntssc  im  Ver- 
laufe der  Jahre  1618 — 48  ist  die  Arbeit  Wetzers  ^^')  über  den  Feldzug  am 


—  123)  M.  Lobs,  Z.  Kritik  Sessyma  BaSina:  HZ.  59,  8.  1—68,  S85— 480.  —  1^) 
Gaedeke,  B.  Ergebniaae  d.  neuesten  Wallenstein-Fonchnng:  Eist  Taachenbuch,  6.  Folge,  8. 
S.  1—120.  —  125)  £.  Ohorrdriat.  La  qaeation  de  Wallenatein  en  1886:  BQH.  43,  S, 
250/5.  —  126)  K.  Patsch,  Albreckt  y.  Waldsteins  Studentenjahre.  (2.  Aufl.)  1.  Aufl.  Prag, 
A.  Haase,  2.  Aufl.  Prag,  Ehrlich.  16  S.  M.  0,50.  |[HZ.  61,  499  f.]|  —  127)  K.  Köpl, 
Z.  Beurteilung  d.Y6rpfl6gnng8ordinanaen  Wallensteins:  MlÖG.  9,  S.  114—27.  —  128)  K.  Th. 
Heigel,  B.  westfälische  Friedenawerk :  ZQPol.  5,  S.  411—43.  —  129)  a.  d.  luidea> 
geschichtl.  §},  insbes.  §28^®  Mossmann,  mat^riaux;  {34^^*^  üb.  Besets.  Prags  u.  Einasch. 
Magdeburgs,  §34«-"«  üb.  Zwickau,  §27  üb.  Überlingen,  §35  üb.  QöiUtz.  —,130)  ()  Bilek, 
D.  nordwestliche  Böhmen  n.  d.  Aufstand  im  J.  1618:  MY6BB.  27,  S.  45—87.  3.  Porta.; 
behandelt  d.  Saazer  u.  Leitmeitzer  Kreis.  —  131)  ()  Winter,  Stadt  u.  Kreis  Bakonits 
wahrend  d.  30j.  Krieges  (5ech.):  Z.  böhm.  Mus.  61,  S.  168 ff.,  446  ff.  —  132)  ()  Ad.  Ulrich, 
D.  Einnahme  Eimbecks  durch  Pappenheim  1632:  ZHYNiederaachsen,  S.  245 — 65.  — 133)  L. 


}31.  Niadeignig d.  Beicha ;  Aofkominen Preufaens.  (1740—1815).  WaltherSchultze.   11,75 

Oberrheiii  nnd  die  Belagerung  von  Breisach  1638  zu  erwfthnen.  Die  Schrift 
bringt  wesentliche  Ergänzungen  znr  Geschichte  der  einzelnen  Kriegsoperationen 
dieses  Feldznges,  vornehmlich  nach  den  Akten  der  Wiener  nnd  Innshmcker 
Archive.  Die  wichtigsten  Dokumente  sind  geschickt  in  die  Darstellung  ein- 
gefügt. Die  Kritik  des  Vf.  Aber  Bernhard  von  Weimar  scheint  in  vielen 
Ponkten  eine  allzu  scharfe  zu  sein. 

Die  allgemeine  deutsche  Biographie  enthält  kurze  Biographieen 
Gerhard  von  Qnestenbergs^'^)  und  Oci  in  Piccolomini's^*^),  Jakob  von  Ram- 
Bij'ßiss)  and  Hans  H,  Freiherr  von  Reinach.^»^-"») 


§21. 

Niedergang  des  Reichs;  Aufkommen 
Preufsens.    (1740—1815). 

Walther  Schnitze, 

Atlffemeities*  Auch  fftr  die  Geschichte  unseres  Zeitraums  verspricht 
reichen  Gewinn  und  grofse  Förderung  die  Begründung  einer  neuen  Zeit- 
schrift,^) der  ^Forschungen  zur  Brandenhnrgischen  und  Preufsischen  Geschichte\ 
Was  hereits  geleistet  ist,  wie  viel  aber  noch  zu  thun  bleibt,  das  erkennen 
nir  am  besten  ans  der  diese  neue  Zeitschrift  eröffnenden  litterarisch  kritischen 
Studie  Kosers,  ^)  die  in  klarer  und  lichtvoller  Weise  einen  Überblick  über 
die  hiäherige  brandenburgisch-preufsische  Geschichtsforschung  giebt.  —  £ine 
Gesamtdarstellung  onseres  Zeitraumes,  die  in  erster  Linie  freilich  nicht  ftür 
den  Gelehrten,  sondern  für  weitere  Kreise  bestimmt  ist,  rflbrt  von  Weber*) 
her:  derselbe  begnügt  sich  auch  nicht  mit  der  politischen  Geschichte,  sondern 
zieht  auch  Liitteratur,  Wissenschaft  und  Kunst  in  umfangreicher  Weise  in  den 
Kreis  der  Betrachtung*,  hinsichtlich  der  fndericianischen  Periode  repräsentiert 
Bern  Werk  im  allgemeinen  den  Standpunkt  der  neueren  Forschung,  womit  freilich 
nicht  gesagt  sein  soll,  dafs  auch  alle  Einzelheiten  stets  den  neuesten  Arbeiten 


H.  Wetser,  D.  Peldzng  am  Oberrhein  1638  n.  d.  Belagerung  t.  Breiaach:  Mitt  Kriega.  A. 
&  I  225—344,  n  259-378,  m  1—154.  {[HZ.  60,  132.  61,  545.]i  —  194)  Hallwich, 
Gcrh.  T.  Qaestenberg:  ADB.  27,  S.  41—44.  —  135)  id.,  Piceolomini  Octano:  ib.  26, 
8.  95 — 103.  —  136)  B.  Poten,  Jakok  Fr.  t.  Bamaay.  Yerteid.  d.  Stadt  Hanau  im  30j. 
Iriege:  ib.  S7,  S.  220/2.  —  137)  id.,  Hane  Heinr.  IX.  Freiherr  t.  Beinach,  kais.  Feldzeng- 
■euter:  ib.*  8.  7231  —  138)  Alb.  Schilling,  Patrik  BnthTen,  schwedischer  Kommandant 
h  Ulm:  WOrtt  Yjflhft  S.  142—59.  —  139)  Q  -B-  Jakobs,  Werbwesen  im  SOj.  Kriege: 
ZBarzYQ.  21,  S.    232—287. 

1)  FofBcliinigen  s.  Brandenhnrgischen  n.  Preuüsischen  Gesch.  Kene  Folge  d.  «Märkischen 
Forsefaimgeik'  d.  Vereins  flSr  Gesch.  d.  Mark  Brandenburg.  In  Verbindung  mit  Fr.  Holtze, 
G.  SekmoUer,  A.  Stölsel,  A.  y.  Taysen  u.  H.  t.  Treitschke,  hrsg.  y.  B.  Koser. 
Bd  1.  Hüfte  1.  2.  Leipiig,  Duncker  u.  Hnmblot.  lY,  647  S.  k  M.  6,00.  —  2)  B. 
Koser,  ümschan  auf  d.  Gebiete  d.  brandenburgisch-preuCuschen  Geschichtsforschung :  FBPG. 
1,  &  1 — 56.  —  3)  Og.  Weber,  Allgemeine  Weltgesch.  2.  Aufl.  Unter  Mitwirkung  ▼. 
FsebgeBosMii  reTidiert  u.  Überarbeitet.  Bd.  13.  Das  Zeitalter  d.  Beformen  u.  Be Solutionen, 
fid.  14.     Geaeh.    d.    19.  Jh.    Abt  1.    Bis  z.  Julirevolntion  u.  deren   unmittelbaren  Folgen. 


11,76    i^^'  Niedergang  d.  Beicks;  Anfkommen  FreafMus.  (1740—1815).  WaltherSehultse. 

entsprechend  dargestellt  wftren,  wogegen  er  in  Betreff  der  Revolations- 
epoche  die  wichtigen  Ergebnisse  der  bedeutenden  Publikationen  der  letzten 
Jahre  nicht  so  berücksichtigt  wie  man  wflnschen  mfliste  nnd  überhaupt  hier 
gerade  auf  die  Hanptstreitfragen  nicht  eingeht,  ^^ft-«)  Unter  den  allgemeinen  Dar- 
stellungen ist  diesmal  auch  ein  giftiges  Pamphlet^)  zu  erwähnen,  das  auf  Grand 
der  Methode  Janssens,  mit  aus  dem  Zusammenhang  gerissenen  Quellenstellen, 
wobei  mit  Vorliebe  die  Werke  Friedrichs  des  Greisen  benutzt  werden,  be- 
weisen will,  dafs  PreuHaen  seine  Erhebung  zur  Grobmacht  nur  der  Unter- 
stützung Frankreichs  verdankt,  die  allein  es  ihm  möglich  machte,  seine  feind- 
lichen Pläne  gegen  Osterreich  und  das  deutsche  Reich  durchzuführen;  be- 
sonders soll  dieser  Satz  auch  von  Friedrich  dem  Grofsen  gelten;  natflrlich 
dafs  auch  an  der  ja  allerdings  überaus  schwächlichen  Politik  Preuüsens  im 
Beginn  der  Revolutionsepoche  die  aufgestellte  These  mit  Behagen  exem- 
plifiziert wird. 

Friedrich  d.  Or.  Gröfeere  neuere  Arbeiten  im  allgemeinen 
liegen  nicht  vor.  Von  den  kleineren  auch  diesmal  ziemlich  zahlreichen  Auf- 
sätzen, die  sich  mit  dem  König  beschäftigen,  verdient  im  Text  Erwähnung 
nur  die  Abhandlung  Wiegands^)  die  die  Auffassung  der  Nachwelt  von 
Friedrich  bespricht  und  so  eine  Art  Litterargeschichte  der  sich  mit  Friedrich 
beschäftigenden  Historiographie  liefert. ^-i^) 

Über  Friedrichs  ITronprtnjzenjzetP^)  liegen  bedeutende  Sachen  nicht 
vor,   dagegen  haben  wir  von  einem  amerikanischen  Gelehrten   ein  Gesamt- 


Leipzig,  Engelmann.  XII,  988  a.  X,  959  S.  —  3*)  Aiu  d.  all  gemeinen  dentechen  Biographie 
Beien  folgende  Artikel  angeführt:  Kaud6,  Plotho:  ADS.  26,  S.  312/7.  —  3>»)  Koaer, 
Podewüa:  ib.,  S.  344—51.  —  3«)  id.,  Poellnitz:  ib.,  S.  397/9.  —  3d)  Eitner,  Quants: 
ib.,  27,  S.  15—26.  —  3e)  Grftnhagen,  Beden:  ib.,  S.  510/3.  —  4)  Bruno  Bauer, 
Der  Einflofs  FrankreichB  auf  4io  prenljiiBche  Politik  u.  d.  Entwickelnng  d.  prealJuachem 
Staates  [dargestellt  an  d.  Bündnissen,  Vertragen  n.  gegenseitigen  Beziehungen].  Hsch.  Strd^e. 
Hannoyer,  Weicbelt  199  S.  Ich  führe  absichtlich  diese  Schrift  hier  nnter  Gharakterisienipg 
ihres  Inhalts  an,  denn  mit  Tomehmem  Schweigen,  das  vom  wissenschaftlichen  Standpankt  ans 
freilich  das  allein  richtige  wäre,  ist  dieser  Art  Litteratar  nicht  beiznkommen.  —  5)  W. 
Wiegand,  Friedrich  d.  Grolse  im  Urteil  d.  Nachwelt  Vortrag.  Straf sbnrg,  Heitz.  31  8. 
M.  0,80.  ![BC.  25,  377/8  A.Crhuquet]  BLZ.  990.]|  —  6)  X  FrAdÄrique  Sophia 
Wilhelmine,  Marcgraye  de  Baireath,  soenr  de  Fr6d6ric  le  Grand,  Mömoires  depais 
rannte  1706  jusqa'i  1742.  Noav.  6dit.  contina4e  jusqn'ä  1758.  T.  I,  IL  Leipzig,  Baradort 
IV,  358,  359  S.  M.  9,00.  —  7)  X  Md.,  Memoirs.  Translat  and  edit.  by  H.B.U.  Prinoeaa 
Christian.  New  York,  Hasper.  16».  1  portr.  lU,  454  S.  Doli.  1,76.  —  8)  X  Noch- 
mals Catts  Unterhaltungen  mit  Friedrich  d.  Grofsen:  Grenzboten.  Jahrg.  47  I.  S.  259 — 62. 
Weist  eine  Beihe  y.  Fehlem  in  d.  Übersetzong  d.  Memoiren  Lucchesinis  nach.  —  9}  X 
L.  T.  Bänke,  Friedrich  II.,  König  t.  Prenfsen.  (=  Abhandinngen  n.  Versuche  II.  =  Sämt- 
liche Werke.  Bd.  51,  52.)  S.  357—400.  Wiedexabdrack  d.  Artikels  ▼.  1878  ans  d.  ADD. 
—  10)  X  Og-  Weber,  Friedrich  d.  Groüse:  AZg.  BeU.  8.  65/7.  Bespricht  d.  Phüowipaie 
XL.  Wirthschaftspolitik  Friedrichs,  in  erster  Linie  im  Anschlals  an  ZeUer.  —  11)  X  ^^ 
Staatsphilosophie  Friedrichs  d.  Grolsen:  Grenzboten.  Jahrg.  47  IV.  S.  49—61.  —  12)  X 
P.  D.  Fischer,  Friedrich  d.  GroCse  n.  d.  Italiener:  DRs.  57,  S.  401—18.  Bestricht  d. 
Beziehungen  Friedrichs  z.  italienischen  Litteratur  u.  zu  Italienern  persönlich  (besonders  au 
Algarotti)  u.  d.  politischen  Beziehungen  zu  Piemont  —  13)  X  ^-  P'^^^»  Friedrich  d.  Grofse 
u.  d.  deutsche  Nationalstaat  d.  Gegenwart  Berlin,  Landsberger.  15  S.  —  14)  X  2.  Friedricha- 
tage.  Gottesdienst  u.  Seelsorge  im  Heere  Friedrichs  d.  Grofsen:  MilitWochBl.  No.  5.  —  15)  X 
E.  Beitrag  z.  Beurteilung  d.  Kriegführung  Friedrichs  d.  Grofsen :  Jbb  Deutsche  Armee  u.  Marine  67, 
S.  69—90.  Betrachtungen  über  d.  Festungskrieg  in  Schlesien  mit  beaoiiderer  Berücksichtigung 
d.  Belagerungen  ▼.  Schweidnitz.  —  16)  X  S*  Delbrück,  Z.  fridericianischen  Strategie: 
ib.,  67,  S.  220/1.  Polemik  gegen  d.  yorigen  Aufsatz.  —  17)  X  H.  Friedjnng,  D.  Streit 
über  Friedrich  d.  Grofsen  als  Feldherm:  Gegenwart  34,  No.  83.  —  18)  X  A.  Taege,  D. 
Soidatentestament  u.  zwei  politische  Testamente  Friedrichs  d.  Grofsen:  YossZg.  Sonntagabeil. 
No.  29  u.  f.  —  19)  X  P-  Seidel,  Friedrich  d.  Grolse  als  Kxonprinz  in  Bheinsbetg  o.  d. 


§S1.  Kiedeiguig  d.Beichs  ;  Aufkomneii  Pi^oiseDs.  (1740—1816).  Walther  Schnitze.    H  ^^ 

darskllungder  ersten  Periode  Friedrichs,  von  1740— 56  erhalten.*®)  Die- 
selbe zeichnet  sich  hinsichtlich  der  Forschung  durch  sorgsame  Benutzung  des 
Materials  und  Yollkommene  Vertrautheit  mit  der  Litteratur,  hinsichtlich  der 
Darstellung  durch  Übersichtlichkeit  und  Klarheit  aus,  und  wenn  sie  auch 
dem  mit  der  neueren  deutschen  Forschung  Bekannten  nichts  eigentlich 
>'eaes  bieten  wird,  wird  sie  doch  auch  ihm  als  gute  Zusammenfttösung  em- 
pfohlen werden  können,  und  jedenfalls  ist  einstweilen  Tuttles  Werk  bei 
«eitern  die  beste  Gesamtdarstellung  dieser  Periode. 

Mehr  als  gewöhnlich  sind  in  diesem  Jahre  die  schlesischen  Kri^e  behandelt 
worden:  Unter  den  Beiträgen  zum  1.  schlesischen  Krieg  ist  am  wert- 
ToUsten  der  Bericht  Neippergs^^)  über  die  Schlacht  bei  Mollwitz,  in  dem 
er  ach  auf  Kosten  Körners  reinzuwaschen  sucht,  während  dagegen  in  einem 
Briefe  KhevenhUllers  Neippeigs  Verhalten  eine  scharfe  Verurteilung  er- 
filirt"-") 

Über  den  2.  schlesischen  Krieg  liegt  die  Darstellung  Brog- 
lies^^)  Aber  die  Ereignisse  der  J.  1744/46  vor;  der  Standpunkt  ist  bekannt 
genag,  neues  bringt  er  so  gut  wie  nichts,  mehrfach  hat  er  den  Text  der  von 
ihm  publizierten  Aktenstücke  geändert  £r  betont  besonders,  dafs  Maria 
Theresia  schon  damals  eine  französisch-österreichische  Allianz  zu  bilden  ver- 
sucht, ohne  jedoch  in  Frankreich  Entgegenkommen  zu  finden;  die  Apologie 
der  französischen  Politik,  die  Broglie  unteminunt,  muis  als  sehr  wenig  gelungen 
bezeichnet  werden;  jedenfalls  ist  sein  Buch  in  keiner  Weise  fördernd  für 
unsere  Erkenntnis. ^^)  Von  den  Schlachten  dieses  Krieges;'^)  ist  Kesselsdorf 
Gegenstand  einer  Monographie  geworden,*®)  die  auf  ausgedehnter  Heran- 
ziehong  des  Qnellenmaterials  fufsend,  den  Hauptaccent  auf  die  militärische 
Seite  l^t  und  wohl  als  abschliefsend  gelten  kann.  Nach  der  Schlacht  zog 
Friedrich  in  Dresden  ein;  seinen  Aufenthalt  dort  schildert  Koser*?)  auf 
(inuid  Yon  Briefen  des  schwedischen  Gesandten  am  sächsischen  Hofe,  Gustav 
von  Wolfwenstjema ,  die  uns  ein  sehr  anschauliches  Bild  jener  Tage  geben; 
Bttitöntlich  tritt  glänzend  herror  die  Jugendfrische  Friedrichs  und  die  Manns- 
lacht  seiner  Armee.***®) 

Die  Zwischenzeit  zwischen  dem  Dresdener  Frieden  und  dem  7j. 
Kriege  ist  eine   Periode  ununterbrochener  Intriguen,*^)    die    schon  deshalb 


VüaoidMi  K&Mte:  Jb  FreoM.  KunstBunmliingeii.  S.  108— 2S.  -^  20)  H.  Tnttle,  Bist,  of 
^nmA  indar  Frederick  Oie  Greai  toI.  II.  III.  Boston,  Hongthoo  Mifflin  &  Co.  XXIY, 
368  S.,  XII,  334  S.  |[BopeB£TiglHi8tR.IY  S.  582/8.  Koser,  FBFG.  313/4;  CBl.  1224/5; 
^-  367,  simmtlicli  reät  anerkennend.]  |  —  21)  Militärisclie  a.  politische  Aktenstücke  z. 
^»cL  d.  1.  sdilesucheB  Krieges  1741  t.  Bnncker:  Mitt  d.  kk.  KriegsarchiTs.  NF.  2,  S. 
n»-257.  |[TapetK,  HZ.  25,  545/7.]|  —  22)  X  P-  Beck,  Varia  d.  1.  schlesischen  Krieg 
^^etrefiend:  zVo.  Schlesien  22,  S.  310/4.  —  23)  X  G.  Grünhagen,  Österreichische 
A^sdüge  anf  Brealma  n.  Schweidnitz.  Mitteilangen  aas  d.  Wiener  KriegsarchiT:  ib.,  S. 
1S7~93.  —  24)  Buc  de  Broglie,  Marie-Th4r^e  impöratrice.  1744/6.  Fans,  Calman 
I«^.  454,  419  S.  |[Ath.  347/8.  Koser,  FBFG.  U,  297.  BQH.  44,  301/2,  de  la  Boche- 
tcrieFoljMhlicm  28,  S53/4.]|  —  24«)  X  Wal  Ion,  Marie  Thör^se  imp^ratrice.  JSav.  Not.  — 
~  2»)  X  BoacheB,  D.  Marsch  d.  Feldmarschalls  Batthyani  durch  Oberhessen  im  Juni 
1<45:  QnartalbU.  HVHessen.  Verwertet  eine  noch  nicht  benutzte  Karte  y.  1746.  —  26) 
^'  T.  Bremen,  D.  Schlacht  bei  Kesselsdorf  am  15.  Dec.  1745.  Vortrag.  Berlin,  Mittler. 
^1  S.  1  Fhm,  2  Skizzen.  M.  1,50.  {[Koser,  FBFG.  1,  644.]|  —  27)  B.  Koser, 
fnedrich  d.  Groase  in  Dresden  1745:  ZG.  o.  Folit  S.  485—99.  —  28)  X  Les  papiers 
lüxtsires  da  lieatenant-gSn^l  marqnis  de  Vibraye:  B  da  cerde  militaire  No.  15.  Schildert 
Bster  ZDderm  die  Schlachten  bei  Fontenay  a.  Hastenbeck.  —  29)  X  Wahn  er,  Einiges  über 
^  OazBiMmsTerhSltDisse  in  Oppehi  seit  Friedrich  d.  GroCsen  bis  z.  Aasgang  d.  Freiheitskriege; 
'^ppeb  z.  Zeit  d.  2.  »chlesiachen  Krieges:  ZVG.  Schlesien  20,  21.  —  SO)  X  Denkwürdig- 
stes z.  deatKhen  Gesch,     Kaiser  Karl  VU.:   VossZg.  SonntagsbeU.   za  No.  464.  —  31) 


II  78    §21-  Niedergang  d. ReichB;  Aufkommen  PreafBon«.  (1740 — 1815).  Walther  Schultse. 

den  neueren  Historikern  besonderes  Interesse  einflöfst.  Die  Kombination, 
die  schlierslich  den  Aosbmch  des  Kampfes  herbeiMbrte,  das  prenfsisch 
englische  Bttndnis  war  schon  1748^*)  dem  Zustandekommen  ziemlich 
nahe.  England  erstrebt  eine  grofise  enrop&ische  Koalition  gegen  Frank- 
reich, in  der  anch  PrenTsen  eine  Rolle  zugedacht  ist;  man  will  sein  Bündnis 
aber  lediglich  für  den  Krieg,  während  Friedrich  umgekehrt  wohl  ein  freies 
Bündnis  mit  England  will,  aber  nicht  Eintritt  in  eine  groise  Allianz  unter 
Englands  Führung.  Die  Unterhandlungen,  die  mancherlei  interessante  Wechsel- 
fälle aufweisen,  verlaufen  schlieÜBlich  doch  resultatlos;  die  eingehende  Schilderung 
derselben  durch  Michael,  vornehmlich  auf  Grund  englischer  Archivalien, 
giebt  für  die  englische  Politik  manches  neue  Licht  Ober  die  ganze  Zeit  zwischen 
dem  Aachener  Frieden  und  dem  Westminstervertrag  liegt  eine  wissenschaftlich 
wertlose  Darstellung^^)  vor.  In  die  Verhandlungen  über  die  Königswahl 
Josefe  hinein  führt  uns  die  Mission  des  Grafen  Vergennes,  der  von  1750  an 
in  Trier,  seit  1752  in  Hannover  als  französischer  Gesandter  thätig  war.  Die 
auf  Grund  der  Archivalien  gegebene  ausführliche  Schilderung  seiner  Wirk- 
samkeit^^) gewährt  manches  Neue  in  Bezug  auf  die  französische  Politik;  von 
An&ng  an  ist  Frankreich  gegen  das  Projekt  und  es  gelingt  ihm  auch  Trier, 
das  anfangs  filr  Osterreich  ist,  zu  gewinnen;  Frankreich  stellt  als  Vor- 
bedingung Befriedigung  der  Ansprüche  des  Kuifttrsten  von  der  Pfalz.  Diese 
französische  Darstellung  ist  somit  eine  wertvolle  Ergänzung  zu  der  im  vorigen 
Jahr  besprochenen  Schrift  von  Gehlsdorf.  ^^)  —  Bei  dem  vollkommen  inter- 
nationalen Charakter  aller  in  jenen  Jahren  die  Diplomatie  beschäftigen- 
den Fragen  sind  die  nordischen  Verwickelungen  auch  für  Deutschland  von 
hoher  Bedeutung:  denn  Rufslands  Intriguen  gegen  Schweden  richten  sich 
auch  gegen  Preuisen;  es  ist  1748  und  1749  Bestuschews  Plan,  eine  Koalition 
gegen  Schweden  und  Preulsen  zustande  zu  bringen.  Auch  aus  der  neuesten,  um- 
fassenden, auf  reichen  Archivstudien  beruhenden  Darstellung^^)  dieser  nordischen 
Verhältnisse  ergiebt  sich  klar,  wie  es  hauptsächlich  das  Verdienst  F*riedrich 
des  Grofsen  ist,  dafs  1749  der  drohende  Krieg  nicht  zum  Ausbruch  kommt.'^ 
—  Endlich  seien  erwähnt  Briefe  Voltaires, ^^  weil  sie  uns  in  den  persön- 
lichen Kreis  Friedrichs  selbst  führen;  sie  zeigen  wieder,  wie  wenig  würdig 
dieser  Mann  des  Vertrauens  war,  das  ihm  Friedrich  entgegenbrachte;  Voltaire 
geht  überhaupt  nur  nach  Potsdam,  weil  es  ihm  in  Versailles  nicht  gelungen 
ist,  sich  die  Gunst  Ludwigs  XV.  zu  erwerben. 

Unter  den  Quellenschriften  für  den  siebenjährigen  Krieg  ist  die 
Histoire  de  la  guerre  de  sept  ans  lange  Zeit  nicht  nach  Gebühr  geschätzt 
worden;   erst   durch   die   neueren    systematischen  Untersuchungen   über    die 


(5ie"*)  Broglie,  secret  da  roi.  »  32)  W.  Michael,  D.  englischen  Koalitionaentwürfe 
d.  J.  1748:  FBPG.  1,  S.  527—72.  —  33)  0.  Cladins,  Y.  Frieden  ra  Aachen  bia 
z.  Neatralitätsyertrag  t.  Westminiater.  Beitrage  z.  Politik  dieser  Zeit  (1748—56).  Progr. 
Bealgymn.  auf  d.  Borg.  Königsberg  L  Fr.  4^  18  S.  Populär;  yerwertet  kein  neues 
Material;  kennt  d.  neaere  Litteratnr  ungenügend;  beruht  hauptsächlich  auf  Ameth.  — 
34)  Oaston  de  Bourge,  Le  comte  de  Vergennes.  Ses  dibuts  diplomatiqnes  en  Allemagne 
aupr^  de  Tilecteur  de  Trftyes  et  de  T^lecteur  de  Hanoyre,  d'aprte  des  documenta  inMits. 
1760—2:  BQH.  44,  8.  92^166.  —  3i>)  JB.  1887,  IH,  36*^.  —  35)  J.  B.  Danielson^ 
B.  nordische  Frage  in  d.  J.  1746 — 51.  Mit  «.  Barstellung  Bnssich- schwedisch -finnischer 
Beziehungen  1740/3.  Helsingfors,  FrenckeU.  lY,  455  -f  255  S.  IfMichael,  Engl.  Hist 
R.  1669—70;  Koser,  FBPÖ.  R.  1,  320,  K.-L.  CBl.  1669— 70.]|  —  86)  X  B,  Arnoldt,  E. 
Kabinetsbefehl  Friedrichs  d.  Grofsen  aus  d.  Jahre  1749.  (=  lÜtt.  aas  d.  Gymnasialarchiv  I.) 
Prögr.  Frenzlau.  4^.  5  S.  Kabinettsdrdre  betreffend  d.  Verbot  d.  Anwerbung  v.  Schülern. 
—  37)  Voltaire,  Brei  Briefe —'s  über    •'  c  Übersiedelung  nach  Preulsea  1750.    Mitgeteilt 


\n.  KiadergiBg  d.  Beieha :  Auikommen  PreuTsens.  (1740—1815).  Walther  Schnitze.    I[,79 

Memoirenwerke  ist  der  Boden  für  eine  gerechte  Würdigung  geebnet  Sie 
beruht  nach  den  Feststellangen  Vilmars^^)  im  wesentlichen  aof  den  Jahres- 
^aüsberichten ,  die  der  König  selbst  abgefafst  hat;^^)  erweitert  sind  die 
letzteren  durch  militärische  und  topographische  Angaben,  sowie  durch  sch&rfere 
Betonung  der  Fehler  oder  Verdienste  der  einzelnen  Generale.  Die  Jahres- 
schlnfsberichte  ihrerseits  stützen  sich  ziemlich  ausschlieüslich  auf  die  Yon 
Friedrich  und  seinen  Girieren  gleichzeitig  veröffentlichten  Relationen.  Für 
die  Partieen  der  Histoire  über  die  selbständigen  Kommandos  von  Generalen  sind 
die  Quelle  die  Relationen  dieser  Generale  an  den  König;  die  politischen 
Abschnitte  der  Histoire  beruhen  auf  Extrakten,  die  von  dem  Kabinett  für 
Friedrich  angefertigt  wurden.  Oberall  ist  die  Histoire  glaubhaft,  nie  hat 
Friedrich  absichtlich  etwas  yerheimlicht  oder  entstellL  —  Die  Entstehung 
äoer  anderen  wichtigen  Gattung  von  Quellen  fOr  den  Krieg,  der  Tagebücher, 
zeigt  an  einigen  Beispielen  Herrmann.^<>)  Teils  knüpfen  dieselben  an  die 
Parolebücher  an,  teils  an  die  Notizkalender,  sei  es,  dafs  man  an  diese  Auf- 
zeichnungen kritische  Bemerkungen  anreiht,  sei  es  dafs  man  allerhand  anderes 
Material  hinzufügt,  namentlich  aus  Abschriften  aus  anderen  Tagebüchern.^^) 
—  Von  sonstigen  allgemeinen  Untersuchungen  über  den  Krieg  ist  nur  eine 
Arbeit  über  die  Bedeutung  der  Landmilizen^*)  zu  erw&hnen.  Sie  zeigt,  dafs 
wenn  auch  einerseits  Preulsen  ohne  die  Person  seines  Königs  unterlegen  wäre, 
doch  andrerseits  dieser  König  den  Krieg  nicht  führen  konnte  ohne  die  per- 
s^QÜchen  und  finanziellen  Leistungen  seines  Volks.  Bei  der  Notlage  des 
Jahres  1757  worden  in  allen  Provinzen  Landmilizen  errichtet,  um  die  von 
Trappen  entblölsten  Landesteile  zu  verteidigen;  die  Zahl  dieser  Milizen  betrug 
damals  16  000  Mann,  am  Ende  des  Krieges  trotz  mancherlei  Reduktionen 
Doch  9000.  Die  Milizen  mufsten  von  den  Provinzen  unterhalten  werden; 
e^  geschah  dies  durch  besondere  Steuern,  die  Landmilizsteuer  und  die  Land- 
3iili2accise,  in  denen  wir  die  Kriegssteuern  der  preufsischen  Unterthanen 
eMcken  müssen;  die  Gesamtkosten  beliefen  sich  auf  1  650  000  Th.  Überall 
erwiesen  sich  die  Milizen  als  in  hohem  Grade  nützlich.  Am  Eingang 
des  Krieges  steht  bekanntlich  der  Westminstervertrag.  Über  die  Ver- 
vickelnngen,  deren  Ahschlu£s  er  bildet,  handelt  ausführlich  Wandelt,^*) 
iodes  nur  auf  Grund  des  bekannten  Materials,  namentlich,  der  Tolitischen 
Korrespondenz^  ohne  neues  zu  bringen.  Dagegen  erhalten  wir  für  die  Ent- 
stehnngsgeschichte  des  Erieges^'*^^)  ein  wichtiges  noch  nicht  benutztes  Material 
in  den  zuerst  von  Naud6^^)  untersuchten  Memoiren  der  Brüder  Friedrichs^ 


'.  R.  KoBdr:  FBPG.  1,  S.  225/9.  —  38)  Th.  Vilmar,  Über  d.  Quellen  d.  hui  de  la  gaerro 
«?wpt  uu  Friedrich«  d.  QrcSken.  Strabb.  DiMort  Cassel,  Scheel.  78  S.  —  39)  D.  Angabe. 
^  Cttta,  daCi  Friedrich,  d.  Hiit  ganz  yerbrannt  habe,  yerwirft  Yilmar  als  nnglaabwttrdig.  — 
iO)  0.  Herrmann,  Über  Parolebücher  u.  Notizkalender  ana  d.  7j.  Kriege:  FBPG.  1» 
m'S.  _  41)  X  6r[af]L[ippe]y  Aiugegrabene  Priratbriefe  Landona.  1757—64:  Keae 
Müit  BIL  32,  S.  162  sqq.  Betrifit  d.  ▼.  Bnchberger  AÖG.  1873 ,  48  Teröffentlichtdh  22 
Bride.  —  42)  F.  Schwartz,  Organisation  a.  Yerpflegiing  d.  PreoIiiBchen  Landmilizen  im 
'  j-  Kriege.  E.  Beitrag  x.  preolnichen  MilitSr-  n.  Steuergesch.  (=  Staats-  n.  socialwiwen- 
yJ^afUiche  Forachnngen  hrsg.  ▼.  GnataT  Schmoller  7,  Heft  4.)  Leipzig,  Donckern.  Hamblot 
^m,  200  S.  |[GBL  1228;  FBPG.  1,  S.  40"  —  S.  318.  MonBll.  Gesch.  Pomm.  Gesch. 
Ko.  4,  S.  60— 2J|  S.  1 — 47  erschien  anch  als  Göttinger  Dissert  —  42«)  B.  Wandelt^ 
^  KosTcntion  r.  Weatminster.  Progr.  FGratenschnle  Pless.  4<^.  15  S.  —  43)  X  ^  ▼•  Bänke, 
^der  d.  Awbmeh  d.  7  j.  Kxieges  ans  Mitchells  nngedrackten  Memoiren;  mitgeteilt  in:  Ab- 
^^adlaagea  n.  Vemiche  TL  (=  Simtliche  Werke  51,  52.)  S.  829—56.  Wiederabdruck  e. 
ISU  zaent  erschienenen  Anfintzes.  —  43*)  0.  Lehmann,  d.  erste  Schoss  im  7j.  Krieg  s. 
i34M  __  ^y  ^   Kaad4,  Ana  nngedmckten  Memoiren  d.  Brtlder  Friedrichs  d.  Grofiien.     B. 


11,80    §21.  Niedergang  d. BeichB;  Aufkommen  Preufaene.  (1740— 1816).  Walther  Schultio. 

der  Prinzen  Heinrich  nnd  Augast  Wilhelm,  die  heide  his  in  das  Frttlijahr 
1757  reichen.  Die  Aufzeichnungen  des  Prinzen  Heinrich  sind  vollkommen 
tendenziös,  an  sich  daher  wertlos,  aber  bedeutsam  als  Grundquelle  fQr  die 
gesamte  spätere  Überlieferung.  Der  Prinz  erblickt  den  alleinigen  Grund  des  an 
sich  sehr  wohl  zu  vermeidenden  Krieges  in  Winterfeld,  der  den  durchaus  fried- 
fertig gesinnten  König  zum  Bruch  mit  Frankreich  bewog;  Schwerin  dagegen 
soll  für  den  Frieden  gewirkt  haben.  Dafs  alle  diese  Auffassungen  und  An- 
sichten des  Prinzen  mit  den  Thatsachen  vollkommen  in  Widerspruch  stehen, 
zeigt  eingehend  Naud6;  namentlich  weist  er  nach,  dafs  in  politischer  Hinsicht 
Winterfeldt  keineswegs  den  Einflufs  bei  Friedrich  gehabt  hat,  den  man  ihm 
zuschreibt.  Wertvoller  sind  die  Memoiren  des  Pnnzen  August  Wilhelm  durch 
Mitteilungen  über  den  Feldzugsplan  von  1756.  Wenn  auch  der  Gedanke  der 
Occupation  Sachsens  selbst  wohl  Friedrich  angehört,  so  sind  doch  die  Pläne 
zur  Ausführung  desselben  durchaus  das  Werk  Winterfeldts;  für  das  Jahr 
1756  ging  Friedrichs  Absicht  nur  darauf,  Nordböhmen  in  Besitz  zu  nehmen-, 
nicht  aber  auf  eine  Entscheidungsschlacht  —  In  der  vielerörterten  Streit- 
frage über  den  Feldzugsplan  von  1757  sucht  Wiegand*^)  eine  zwischen 
Delbrück  und  Sybel  vermittelnde  Anschauung  zu  vertreten.  Der  Gedanke 
eines  Einbruchs  in  Böhmen  sei  gleichzeitig  von  Friedrich  und  Winterfeldt 
gefafst,  doch  von  ersterem  nur  hypothetisch,  von  letzterem  bestimmt.  Friedrich 
habe  das  Projekt  anfangs  abgewiesen,  nachher  aber  zu  einem  abgeschlossenen 
Operationsplan  umgeformt,  in  dem  dann  Einzelheiten  von  Winterfeldt  and 
Schwerin  herrührten.  Schon  vor  der  Schlacht  von  Prag  sei  der  Gedanke  an 
eine  Vernichtung  der  feindlichen  Streitkräfte  da.  —  Für  einen  bestimmten 
Teil  des  Feldzuges  von  1757  selbst,  den  in  Ostpreufsen,  erhalten  wir 
sehr  reiches  und  wertvolles  neues  Material  von  russischer  Seite  durch 
Masslowski.^^)  Sein  Bestreben  geht  dabei  entschieden  auf  eine  Apologie 
Apraxins  hinaus;  wenn  er  nun  überzeugend  darthut,  dafs  Apraxin  an  den 
politischen  Umtrieben  des  russischen  Hofes  nicht  beteiligt  ist,  dafs  er  nur 
durch  militärische  Motive  in  seinem  Handeln  bestimmt  wird,  so  ist  es  ihm 
doch  nicht  gelungen,  den  General  auch  strategisch  zu  rechtfertigen,  zu  zeigen, 
dafs  in  der  That  der  Kückzug  Apraxins  nur  eine  Folge  der  Mängel  in  der 
Organisation  der  russischen  Armee  sei.*^***)  In  das  Jahr  1757/58  führt 
uns  auch  der  diesjährige  Band  der  Politischen  Korrespondenz  ,**'*<^)  der  die 
Zeit  von  November  1757  bis  April  1758  umfafst,  also  Leuthen,  den  Winter- 
feldzug und  den  neuen  Feldzugsplan  begreift     Wie    unzuverlässig   die  Ober- 


EntBtebang  d.  7j.  Krieges  a.  d.  General  t.  Winterfeldt:  FBPG.  1,  S.  232—65.  Ala  Anhang 
dazu  (S.  265/9):  B.  Koaer,  Eine  Charakteristik  d.  Prinzen  Aognst  VTilhelm  ans  französischer 
Feder  t.  1748  a.  eine  französische  Biographie  d.  Prinzen  Heinrich  t.  1789.  —  45)  W. 
Wiegand,  [Rec.  iih.  PoUt.  Korrespondenz  Friedrichs  d.  Gr.  V— XV.]:  HZ.  24,  529—37.  — 
46)  Masslowskiy  D.  7j.  Krieg  nach  russischer  Darstellung.  Teil  I.  D.  Feldzug  Apraxins 
in  Ostpreufsen  1756/7.  Mit  Autorisation  d.  russischen  Vf.  übers,  u.  mit  Anmerkimgen  rer- 
sehen  t.  A.t.  Drygalski.  Berlin,  Eisenschmidi  XYI,  358  S.  5  Karten.  j[&oser,  FBPG. 
2,  297/8;  DLZ.  1889, 524.]j  B.Übersetzung  enthält  nicht  alle  Aktenstücke,  entbehrt  e.  Begisters 
oder  ausführlichen  Inhaltsyerzeichnisses.  D.  Buch  beruht  nur  auf  russischen  Quellen ,  mit  d. 
deutschen  Litteratur  ist  d.  Vf.  wenig  yertraut  —  47)  X  Lehwaldt  u.  Apraxin  1757  in 
Ostpreufsen:  Jbb  Deutsche  Armee  u.  Marine  68,  S.  153 — 69  n.  258 — 73.  Auf  Gnmd  v. 
Masslowfki.  —  47«)  X  Grabe,  ErlaTs  Friedrichs  d.  Grofisen  an  d.  Feldmarschall  r.  Leh- 
wald  nach  d.  Schlacht  bei  Grolsjägemdorf:  SBdAltertumsgesch.  Prussia  43.  —  48)  X  K. 
Bleibtreu,  Friedrich  d.  Gro&e  bei  Kollin  (18.  Juni  1757.)  Eine  Studie.  Berlin,  Lock- 
hardt.  186  S.  Phantastische,  halbpoetische  Darstellung  auf  Grund  d.  Generalstabswerkos.  — 
49)  Polit.  Korrespondenz  Friedrichs  d.  Gr.  [red.  ▼.  A.  Naud^.]  Bd.  XVL  Berlin,  A. 
Duncker.    445  S.     M.   12,00.  —  50)  X  Lehmann,   Bericht  über  d.  PoUt  Kon^spondenz 


fSl.  Kiedergtag  d.  Reichs;  Aofkommen PreaÜBflns.  (1740—1815).  Walther  Schaltze.   ü  81 

liefening  Ober  die  einzelnen  Schlachten  ist,  zeigt  Eoser^^)  am  Beispiel  der 
Schlacht  bei  Leothen,  indem  er  nachweist,  wie  sowohl  die  bertlhmte  An- 
sprache Tor  der  Schlacht,  als  des  Königs  Lebensgefahr  im  Schlofs  zn  Lissa  am 
Abend  nach  der  Schlacht  teils  in  allen  Einzelheiten  fraglich  teils  direkt  onglanb- 
würdig  sind.  —  Weitere  wertvolle  Arbeiten  fllhren  nns  in  das  Jahr  1759.  Auch 
hier  versucht  Mafslowski^'-^')  auf  Grund  von  105  neuen  Aktenstücken 
eine  Rechtfertigang  der  russischen  Heeresleitung:  Saltykow  habe  seine  Yer- 
dniguDg  mit  Dann  rechtzeitig  bewirkt;  Dann  habe  indes  die  russische  Armee 
Dor  in  spezi&ch  österreichischem  Interesse  verwandt,  trotzdem  Saltykow  ihn 
mich  der  Detachierung  Fincks  wiederholentlich  zum  gemeinsamen  Angriff 
gegen  Friedrich  aufgefordert,  habe  Dann  dem  nicht  Folge  geleistet.  Die 
Katastrophe  des  Finckschen  Korps  hat  Winter^*)  auf  Grund  der  Überreste 
tos  den  ProzeDsakten  und  der  sonstigen  Archivalien  kritisch  untersucht;  er 
kommt  zu  dem  Besultate,  dafs  die  Schuld  entschieden  auf  Finck  fällt,  der 
zweifellos  Fehler  begangen  und  lange  die  Gefahr  verkannt;  doch  scheint  es 
&st  auch,  als  ob  der  König  von  seinem  General  zu  schweres  gefordert  habe. 
Dabei  hat  W.  auch  die  gesamte  historische  Überlieferung  ttber  dies  Ereignis, 
die  durchaus  Friedrich  ungünstig  ist,  geprüft,  und  hat  gefunden,  dafs  sie  ganz, 
mittelbar  oder  unmittelbar  auf  Finck  zurückgeht.  —  Aus  den  späteren  Jahren 
des  Krieges  liegen  neue  Arbeiten  über  die  diplomatischen  Unterhandlungen 
Tor.  So  ist  von  deutscher  Seite  die  Mission  des  Freiherm  von  Edelsheim 
dargestellt,^^**)  der  1760  von  Friedrich  nach  Paris  geschickt  wurde,  um 
über  einen  Separatfrieden  zwischen  Preufsen-England  und  Frankreich  zu 
unterhandeln;  während  von  französischer  Seite  auf  Grund  reicher  Archiv- 
smdien  die  Geschichte  des  Pariser  Vertrags  zwischen  Frankreich  und  England 
von  1763*')  gegeben  ist.  —  Recht  beliebt  ist  immer  noch  die  Darstellung 
der  Schicksale  einzelner  Länder  oder  Orte  während  des  Krieges.  Von  der- 
artigen Schriften ^^)  ist  am  wertvollsten  eine,  die  die  Politik  Mecklenburgs 
behandelt^')  und  dabei  eine  freilich  wenig  gelungene  Apologie  der  preuTsen- 
feiiidlichen  Haltung  des  Herzogs  Friedrich  von  Mecklenburg-Schwerin  ver- 
sucht, und  nachher  eingehend  die  Opfer  schildert,  die  Mecklenburg  an  Mann- 
schaft und  Geld  zu  bringen  hat.  Weniger  neues  und  wichtiges  gewährt  eine 
Darstellung  der  Schicksale  der  Grafschaft  Lippe,^^)  die  höchstens  durch  die 
reichen  Details  Aber  die  Kriegserlebnisse  Interesse  hat.^^) 

Auch    fdr    die   spätere  Zeit   des  Königs   fehlt   es   diesmal   nicht  an 
Interesse.     Weitaus  in  erste  Linie  zu  stellen  ist  der  zweite  Band  einer  um- 


Frifldiiehs  d.  Gr.:  Berl.SB.  —  51)  B.  Koser,  Vor  n.  nach  d.  Schlacht  bei  Leathen.  D. 
P^hwitaer  Bada  n.  d.  Abend  im  Liisaer  Schloss:  FBPG.  1,  8.  605—18.  —  52)  Mebb- 
iewiki,  [D.  nunach-oftteneichische  BfindnU  im  Jahre  1769]  Biusiach.  —  58)  D.  Inhalt  d. 
ia  d.  Torigen  Schrill;  publizierten  AktenBtflcke  giebt  in  zaMmmenhangender  Darstellong  wieder 
^  T.  Trotha,  Z.  Gesch.  d.  BaaBisch-dsterreichiflchen  Kooperation  im  Feldznge  y.  1759. 
Nidk  d.  nunsch«!!  Dokamentenaammlang  d.  Oberst  MaTslowski  bearbeitet.  Hannoyer,  Helwing. 
157  S.  |[£aMr,  FBFG.  1,  645.]{  —  54)  Gg.  Winter,  D. kriegsgeschichü.  Überliefenmg  Aber 
Pnedrich  d.  Gr.  kritisch  geprüft  an  d.  Beispiel  d.  Kapitulation  y.  Maxen.  (=  Hist  Unter- 
■B^koagen  hrsg.  r.  J-  Jastrow.  Heft  7.)  Berlin,  Gaertner.  YIII,  175  S.  M.  5,00. 
IWiegand,  BLZ.  1888,  945/6;  Koser,  FBPG.  1,  321;  Voigt,  MHL.  16,  273;  CBl.  1888, 
S19/20.]!  —  55)  K.  Obser,  D.  Mission  d.  Ereiherren  Georg  Ludwig  y.  Edelsheim  im 
Jikre  1760:  ZGOBb.  2,  1887,  S.  69—98.  —  56)  id.,  Z.Mission  d.  Freiherren  y.  Edelsheim 
ia  Jahre  1760:  ib.,  3,  S.  354/8.  --  57)  Barth^lemy,  traitö  de  Paris  s.  §46B^<.  —  58) 
X  Bolslaiid  irShrend  d.  7j.  Krieges:  Allg.  MilitZg.  No.  8,  9.  —  59)  W.  y.  Schnlts, 
Xeeklenborg  n.  d.  7j.  Krieg:  JbbYMecklG.  58,  S.  205—316.  —  60)  0.  Weerth,  D. 
<>nikhaft  lippe  n.  d.  7  j.  Krieg.  Progr.  Gymn.  Detmold.  187  -(-  ^  S-  Erschien  auch  separat 
I>etBold,  Meyer.  |[GBL  1889,  8. 206/7.]|  —  61)  (§35*>)  Pochhammer,  Friedrich  d.GT.ii.Neilse. 

JshrsilMriohte  der  Oeschiohttwitsenichaft.    1888.    IL  6 


11,82    §^1-  Niedergang  d.  Beicha;  Aufkommen  Frenlseni.  (1740—1815).  Waltber  Selialtie. 

fassenden  Gesamtdarstellnng  dieser  Zeit,^')  die  im  wesenüichen  allen  An- 
sprüchen genügt  Zunächst  wird,  anf  Grund  eingehenden  Aktenstudinms,  die 
Geschichte  der  ftufseren  Politik  yom  bayrischen  Erbfolgekrieg  an®^)  erzählt 
Noch  schärfer  als  bisher  erkennt  man  hier,  wie  das  Verdienst  durch  den 
£rbfolgekrieg  eine  Machtvergrölserung  Österreichs,  die  fftr  Preufsen  wie 
Deutschland  erdrückend  gewesen  wäre,  abgewandt  zu  haben,  allein  Friedrich 
zukommt,  der  weder  bei  seinem  Bruder  noch  seinem  Minister  noch  bei  den 
deutschen  Fürsten  Verständnis  für  die  Sache  findet.  In  Bezug  auf  den  Krieg 
selbst  ist  die  Darstellung  Reimanns  für  die  strategischen  Fähigkeiten  des 
Prinzen  Heinrich  geradezu  vernichtend.  Auch  das  Verdienst  an  der  Gründung 
des  Fürstenbundes  will  Reimann  allein  Friedrich  zuerkannt  wissen,  der  bei 
den  Fürsten  anfangs  auf  geringe  Bereitwilligkeit,  bei  den  Ministem  aaf 
passiven  Widerstand  stöfst,  beide  werden  erst  durch  die  dringende  Not  fOr 
das  Projekt  gewonnen;  freilich  ist  über  die  diesem  Stadium  vorausliegende 
Entstehungsgeschichte  des  Fürstenbundes  inzwischen  durch  eine  neue  Publi- 
kation^^b)  manches  neue  Licht  verbreitet  An  diese  Geschichte  der  äuDseren 
Politik  schliefet  Reimann  eine  ausführliche  Schilderung  der  inneren,  die 
freilich  offenbar  weit  weniger  als  erstere  auf  dem  Studium  der  Archivalicn 
selbst,  sondern  mehr  auf  der  Verwertung  der  gedruckten  litteratur  beruht: 
doch  wird  von  der  inneren  Verwaltung  des  grofsen  Königs  eine  in  den  Haupt- 
punkten zutreffende  und  im  allgemeinen  auch  vollständige  Darstellung  geboten, 
nur  die  Finanzpolitik  fehlt  wunderbarerweise  ganz  und  bei  der  Wirtschafts- 
politik ist  so  manche  neuere  Arbeit  nicht  berücksichtigt  ^^'c)  —  Schon  ziemlich 
bald  nach  dem  Frieden  beginnen  seitens  Frankreichs  die  Versuche  eine  Wieder- 
anknüpfang  an  Preufsen  zu  gewinnen.  1769  wird  zu  diesem  Zweck  der  Graf 
Guines  nach  Berlin  gesendet,^')  um  Friedrich  von  Ruisland  abzubringen, 
während  jedoch  Frankreich  an  dem  Bündnis  mit  Osterreich  fasthalten  will. 
Friedrich  verhält  sich  ihm  gegenüber  sehr  kühl,  er  hat  sich  Frankreich  nur 
genähert,  um  Erneuerung  des  EEandelsvertrages  von  1753  durchzusetzen;  als  ihm 
dies  nicht  gelingt,  bricht  er  die  Beziehungen  ab  und  ruft  seinen  Gesandten 
Goltz  aus  Paris  zurück.  Auch  Guines  wird  darauf  hin  nach  London  versetzt 
und  die  Korrespondenz  zwischen  Paris  und  Berlin  bleibt  bis  1772  ein&chen 
Bevollmächtigten  überlassen.®^)  —  Eine  interessante  Episode  aus  der  späteren 
diplomatischen  Geschichte,  den  Depeschendiebstahl  Arthur  Lees  in  Berlin  im 
Jahre  1777,  erzählt  Browning;®^)  er  weist  nach,  dals  das  Londoner  Kabinett 
den  Diebstahl  nicht  befohlen'^hat,  dafs  für  denselben  einzig  und  allein  Elliot 
verantwortlich  ist. 

Für  die  letzten  Jahre  des  Königs  erhalten  wir  von  zwei  Seiten  wert- 
vollstes neues  Material.  Einmal  sind  es  drei  bisher  unbekannte  Schriften 
Friedrichs  selbst,  die  wir  Lehmann^®)  verdanken,  und  zwar  zunächst  zwei 


—  $2)  B.  Beim  an  n,  Neuere  QeidL  d.  Prenünachen  Staatei  y.  Habertsbiixger  Frieden  bis 
s.  Wiener  Kongreß.  Bd.  n.  (=r  Getch.  d.  eoropiüsclien  Staaten.  Hrgb.  y.  ▲.  L.  Heeren, 
I*.  A-  I3kert  n.  W.  y.  QieMbrecht  Lief.  50.  Abt  1.)  Gotha,  Perthei.  XYI,  708  S.  |[GB1. 1143/4; 
i; oi er ,  FBPG.  1,  321.]|  —  62>)  D.  bayeriMhe  Erbfolgekxiog,  d.  polniache  n.  orientalische  PoUtik 
Verden  im  scharfen  Gegensätze  an  Ameth  n.  Beer  dai^tellt,  d.  Beimann  in  sehr  überzeugender 
Weise  bekämpft.  —  62b)  Siehe  unten  Kr.  67.  —  62«)  D.  Darlegung  d.  Staatsyertasanng  o. 
Yerwaltongsorganisation  hat  d.  Yf.  für  d.  nächsten  Bd.  yersprochen.  —  68)  B.  Hammond, 
HUsion  du  comte  de  Gnines  k  Berlin  (1769):  BH.  87,  S22--48.  Barstelliing  anf  Grand  d. 
Pafi^r  Archiyalien.  —  64)  X  Bocnments  in^dits  snr  le  rapprochement  da  goayemement  de 
lioois  XYI  ayec  fMdäric  II.  par  Daniol:  GB.  Ac  Scienc.  Mondes  et  Polit  Jany./F4yr.  — 
6^  0.  Browning,  Un  mystire  diplomatiqae:  Hagh  BUiot  k  Berlin  en  1777:  BHist. 
]>ipiomat  2.  —  66)  Priedrich  d.  Gr.,  Zwei  politische  Testamente  u.  d.  Anfänge  e.  ge* 


I 


ill.!&BdflrBas  d.K«icha;  AofkommenPreiirMnB.  (1740— 1815).  Walther  Schaltxe.  11,83 

politttche  Testamente.  Das  erste  (Gonsidirations  sor  Titat  politiqoe  de 
r£iiTope)  vom  9.  Mai  1782  zeigt  den  König,  wie  er  nahe  daran  ist  an  der 
Zikunft  des  Staates  zu  yerzweifeln:  er  sieht  Feinde  ringsum,  nirgends  eine 
Anseht  aaf  Allianz,  doch  ist  er  entschlossen  alles  aufzubieten,  um  die  Ge- 
filden abzuwenden;  leider  aber  mnüs  er  von  seinem  Nachfolger  das  schlimmste 
besorgen.  Das  zweite  (B^flexions  sur  Tadministration  des  finances  ponr  le 
SOUTemement  prassien)  vom  20.  Oktober  1784  ist  für  Friedrich  Wilhelm  IL 
bestimmt  und  enthftlt  vornehmlich  Batschlftge  in  Bezug  auf  die  Finanzpolitik. 
Zu  diesen  Testamenten  kommt  dann  der  Anfang  eines  Geschichtswerks  (De 
la  politiqne,  ans  dem  November  1784),  das  die  bis  zum  Teechener  Frieden 
reichenden  Denkwürdigkeiten  fortsetzen  soll:  hier  sieht  der  König  wieder 
imtiger  in  die  Zukunft,  er  hofft,  dab  sich  das  russisch-österreischische  Bündnis 
lockern  wird  and  bedauert  nur  den  Kleinmut  der  französischen  Begierung.  — 
Ftkr  die  Entstehungsgeschichte  des  Forstenbundes  bietet  reiches  Material  die 
politische  Korrespondenz  Karl  Friedrichs  von  Baden.®^'^^)  Man  erkennt,  wie 
sster  den  Kleinstaaten  unabhftogig  von  Preufsen  der  Gedanke  an  eine  Union 
entsteht.  Der  «treibende  Faktor  ist  hier  Baden  —  vor  allem  Edelsheim,  — 
das  sich  durch  die  projektierte  Machtvergröfserung  Österreichs  bedroht  sieht 
/■nächst  aber  wendet  man  sich  nur  an  die  kleineren  Fürsten,  besonders 
1782  an  Dessan  und  Weimar.  Erst  1783  denkt  man  an  eine  Vereinigung 
uier  dem  Schutz  Prenbens,  doch  wird  auch  jetzt  Friedrich  selbst  nicht  ein- 
gewdht,  sondern  man  geht  zu  Hertzberg  und  dem  Prinzen  von  PreuÜBen; 
ianer  bleibt  Edelsheim  die  Seele  dieser  Bestrebungen.  1784  nimmt  dann 
Friedrich  selbst  die  Idee  wieder  auf  und  findet  bei  Baden  fireudiges  Entgegen- 
kommen and  hilfreiche  Propaganda. 

Sehr  wenig  geschehen  ist  fftr  einzelne  Persönlichkeiten  aus  der 
fridericianischen  Periode.  Ein  Lebensbild  der  Prinzefs  Amalie  von  Preufsen, 
der  Sdiwester  Friedrichs,  giebt  Kleinschmidt^*)  Sonst  ist  nur  anzuführen 
ein  neu  aufgefundener  Brief  WinterfeldtsJ<>)  vom  20.  Oktober  1749,  der  die 
Besdheidfioheit  dieses  Generals  in  dem  gl&nzendsten  Lichte  erscheinen  l&bt^^) 

Sevoltition^zeUaUer.  Recht  rege  istdasinteresse  ffir  die  deutschen 
Zutiände  am  Vorabend  und  unttr  den  ersten  Einwirkungen 
der  französischen  Revolution.''^)  Weber  richtet  sein  Augenmerk  auf 
die  bereits  vorhandenen  reformatorischen  Tendenzen,  zeigt,  wie  sich  überall 
das  GrefUhl  geltend  macht,  dab  eine  Veränderung  nötig  ist.''*)  Auch  in  Süd- 
deatachland  regt  sich,  wie  sich  aus  der  hierfür  eine  wertvolle  Quelle  dar- 
stellenden deutschen  Chronik  Schuberts  ergiebt,  der  Drang  nach  Umschwung, 
freilich  noch  ganz  nebelhafte  Ziele  verfolgend;  der  Patriotismus  ist  hier  ein 
aligemeiner,   hat   gar   kein  Bewnüstsein   von  dem  Gegensatz  zwischen 


«U^tl.   Werke*  v.    Friedrieh   d.   Gr.    Mitgeteilt  t.   Max   Lehmann:   HZ.   24,  255—68. 

—    CT)   Xerl   Friedrich   v.   Baden,   Politische   Koireepondenz    1788 — 1806.    Hieg.  t. 

4.  Und.   Hietor.    Koaunieeion   bearbeitet  t.  B.  Erdmanntdörffer  L     1783—92.    Heidel- 

^m^  Winter.     XI,    518   S.    Vgl   a.  Ko.  79  n.  {S7*>.    |[Heyck,  BLZ.  1889,  8.  59—62; 

GBL    1889,    B.  e04/6.]|    —   68)   C.   Obaer,   Badiache  FoUtik   in  d.  Jahren  1782—92  L 

Si  Zeit  d.   FBreteDbundee.    II.  Aoawartige  Beaiehangen.    I£L  O.  Anfinge  d.  £ranidaiachen. 

UrafaitMB:  ZG.    n.    Polit.    S.  818—86   u.   901—20.    Vgl.   n.  §27<>.   -~   69)  A.  Klein- 

ukmidt,    BSmB     Schwester    Friedzicha    d.    Gr.:    GBllSMagdebarg    23,    S.    279—91.    — 

10)  &  Batrn    s-  Biographie  Winterfeldti   y.  M[az]  L[ehmann]:   HZ.   8.    184.  —  70«> 

ijn^  A.    Arnetli,    Maria  Therecia.   —   71)   X   AbgeichloMen  iat  im  Berichtqahre   d. 

fmfmx^m^hä^  CTbeivetaNmg  t.  Sybela  bekanntem  Weck  H.  de  8ybel,  Hitt  de  TEorope  pendant 

!•  lere/atioik  ftim^^***?   tradoite  le  Tallemand  par  Marie  Doiqnet.    T.  YL  aniti  d'one  table 

ilM^^tiaae  gim^rmJB    de»  matiArei.     Faria,  Alean.    458  8.    fr.  7.    |[de  la  Boeheterie. 

Fdr^^  28»    ^*   560/1.1)  —  72)  0.  Weber,   DentKhland  am  Augm;«  d.  Beicha:   AZg. 


1X84   i^^-  Niedergang  d.BeichB;  Aofkommen PieafBena.  (1740—1815).  Walther  Schnitze. 

Österreich  und  Prenfsen.^^'^^)  Gerade  daraus,  dafs  schon  Tor  der  Revolation 
ein  politischer  Aufschwang  nnleagbar  vorhanden  ist,  erklärt  es  sich,  daCs  die 
Revolation  in  den  gebildeten  Kreisen  Deutschlands  sofort  nicht  bloüs  An- 
hänger, sondern  auch  Gegner  findet''^)  Unter  ihnen  sind  am  bedeutendsten 
Schlözer,  Girtanner  und  Behberg,  die  freilich  allesamt  keineswegs  unbedingt 
die  französischen  Errungenschaften  bekämpfen,  sondern  mehr  die  Art  und 
Weise,  wie  dieselben  gewonnen  wurden,  mifsbilligen.^^'^^) 

Wenden  wir  uns  zu  der  politischen  Geschichte'^^)  des  letzten  Jahr- 
zehnts des  vorigen  Jh.,  so  wird  uns  hier  neues  Material  von  groüsem  Werte 
geliefert  durch  die  bereits  erwähnte  politische  Korrespondenz  Karl  Friedrichs 
von  Baden.'^^)  Insbesondere  erhalten  wir  klaren  Einblick  in  die  Streitig- 
keiten, die  durch  die  Einverleibung  des  Elsafs  in  Frankreich  entstehen.  Die 
hierdurch  betroffenen  Beichsstände  sind  von  Anfang  an  nicht  einig  aber 
Mittel  und  Wege.  Baden  speziell  sucht  ein  Separatabkommen  mit  Frankreich 
zu  erzielen,  indem  es  bereit  ist,  seine  linksrheinischen  Lande  gegen  eine  Ent- 
schädigung auf  dem  rechten  Ufer  abzutreten.  Später  als  diese  Unterhandlungen 
nicht  zum  Ziele  führen,  schliefst  es  sich  dann,  wie  bekaimt,  den  verbündeten 
deutschen  Grofsmächten  an.^®) 

Eine  ziemliche  Anzahl  von  Schriften  beschäftigt  sich  mit  demRevolutions- 
kriege.  Von  militärischer  Seite  wird  der  Anteil  der  kurpfalzbayrischen 
Kavallerie  an  den  Kämpfen  dieser  Jahre  einer  eingehenden  Erörterung  unter- 
zogen,^^) wobei  besonders  die  Feldzüge  von  1793  und  94  zur  Sprache 
kommen.  Für  die  Kämpfe  in  den  Jahren  1791 — 93  gewinnen  wir  manches 
neue  Detail,  wenn  auch  durchaus  nicht  neue  Nachrichten  ersten  Banges  aus 
dem  Kriegstagebuch  eines  französischen  Freiwilligen  Belot;^^)  besonders  ist 
dasselbe  von  Wert  für  die  Treffen  um  Weifsenburg  und  Kaiserslautern.  Hin- 
sichtlich des  Feldzuges  von  1792  haben  alle  neueren  Darstellungen  den 
Hauptaccent  auf  die  preufsische  Armee  gelegt;  dem  gegenüber  schildert 
Zeifsberg^^)  eingehend  den  Anteil  der  Österreicher  am  Feldzug,  vornehm- 
lich auf  Grund  der  Berichte  des  Korpskommandanten  Fürst  Hohenlobe- 
Kirchberg  und  der  Korrespondenz  des  in  seinem  Hauptquartier  befindlichen 
Erzherzogs  Karl.  Von  neuem  erkennt  man  den  Gegensatz  und  das  Miüstraaen 
unter  den  Yerbtlndeten ;  es  fehlt  nicht  an  scharfen  Urteilen  des  Erzherzogs 


S.  1713/5  n.  lSOl/2  a.  1818/9.  —  73)  K.  Troit,  Sflddeatschlaxid  vor  100  Jahren:  ZGFolit. 
S.  837—65.  —  74)  X  ^-  Malkowki,  Mirsbean  über  PreulMD:  YoflsZg.  No.  595.  Sonntags- 
beilage. —  75)  Engen  Gaglia,  D.  ersten  litterarisclien  Gegner  d.  BeTolution  in  Dentschland 
(1789—91):  ZGaPolit  S.  764—94.  —  76)  X H.  Garnot,  Lee  premiera  ^hca  de  la  rerolntion 
firan9aiBe  andeUi  da  Bhin:  GR.  Ac.  Sdencee  Moralea  et  Politiqaea.  Betrachtet  beaondera  d. 
Bückhall  d.  BeTolntion  in  d.  deatschen  Litteratar.  —  77)  X  ^S*  Weber,  Bewegung  d. 
Geister  im  Anfang  d.  Jh.:  AZg.  S.  3169—71.  Giebt  Mitteiiangen  aoa  d.  Briefwechsel 
Wessenbergs.  —  78)  X  X  Bogalla  yon  Biberstein,  Die  Preofsen  yor  Amsterdam 
1787.  DB.  ^  79)  s.  n.  Ko.  67.  —  80)  X  Santhonax,  Le  Bron  et  le  comte  de 
Tranttmansdorff :  Bevolotion  fran^aise.  Ayril.  —  80*)  Hier  sei  auch  gleich  erwähnt,  dafs  wir  för 
d.  Anfänge  Friedrich  Wilhelms  UI.  mancherlei  neue  Details  erhalten  durch  8  Briefe  t.  Gents 
an  Bottger,  d.  überhaupt  e.  ganz  interessantes  Bild  d.  inneren  Politik  d.  neuen  Hemchen 
entwerfen,  Fr.  y.  Genta,  über  d.  Begierungiantritt  Friedrich  Wilhelms  y.  PreuTsen  y.  IL 
Spiesi:  ZGuPolit  5,  S.  291 — 804.  —  81)  [B.  Bitterr  y.  Xylander,]  Antheil  d.  Ghor- 
pfalabayerischen  Kayallerie  an  d.  Feldzügen  1790/6.  (=  KriegsgeschichtL  Binxelschriften. 
Hrsg.  y.  groüsen  Generalstabe.  Abt.  f.  Kriegsgesch.  IX.)  S.  267 — 359.  8  Karten.  Berlin, 
Mittler.  —  82)  Journal  d'un  yolontaire  de  1791.  Par  Louis  Bonneyille  de  Marsangy. 
Paris,  Perrin.  239  S.  fr.  3,50.  {[Ghuquet  BG.  432/3.]|  —  83)  H.  B.  y.  Zeifsberg,  Sn> 
herzog  Garl  u.  Prinz  Hohenlohe-Kirchberg:  e.  Beitrag  z.  Gesch.  d.  Feldzuges  in  d.  Champagne 
1792:    AÖG.  73,  S.  1—77.     |[Chuquet  BC.  431/2;  Wolf  DLZ.  1864/6.]|     Auch  separat 


(21.  Niedergang d-Beidis;  Aufkommen  Preolsens.  (1740—1815).  Walther  Schaltxe.   11,85 

aber  die  prenfsische  Kriegsführung;  derselbe  ist  bemüht  Österreich  aus  dem 
Kriege  hennszabringeii.  Freilich  hatte  aach  Preafsen  durchaus  berechtigten 
Gnind  zum  MiÜBtrauen  gegen  Osterreich,  denn  in  den  Kreisen  des  Haupt- 
qoartiers  kam  man  damals  zurftck  auf  das  Projekt  vom  Eintausch  Bayerns 
gegen  Belgien:  allerdings  waren  weder  der  Kaiser  noch  Hohenlohe  fioir  die 
Idee.  Wie  1792,  so  bestanden  auch  1793  unter  den  Yerbtlndeten  starke 
Diiierenzen:  sehr  scharf  accentuiert  dieselben  Sorel;^^)  nach  ihm  waren  bei 
beiden  Mächten  allein  bestimmend  Eifersucht  und  Begierde;  sie  dachten  nur 
aa  zweierlei,  Frankreich  auf  den  Stand  einer  Macht  zweiten  Ranges  zurttck- 
zafthren  und  sich  selbst  auf  Kosten  der  Schwachen  zu  vergrölsem.  —  Über 
die  pohtischen  Verhandlungen  dieses  Jahres  erfahren  wir  so  mancherlei  aus 
den  neu  publizierten  Papieren  des  französischen  Gesandten  in  der  Schweiz, 
des  Grafen  Barth^lemj.^^)  Auch  mehrere  Ereignisse  aus  der  Kriegsgeschichte 
selbst  sind  behandelt  worden,  ^^-^^a^  —  In  ein  späteres  Stadium  des  Krieges 
fthrt  uns  die  Eftumung  Österreichs  durch  Belgien  1794.  Bisher  hatte  man 
aogenommen,  dieselbe  sei  erfolgt,  damit  Österreich  in  den  polnischen  Wirren 
Bit  desto  gröÜBerer  Kraft  auftreten  und  eingreifen  könne ;  diese  Ansicht  weist 
Zeifsberg^^)  als  unzulässig  zurück,  ohne  indes  seinerseits  die  wirklichen 
Motive  für  jene  Räumung  aufzudecken;  er  zeigt,  wie  der  polnische  Aufetand 
die  Begierung  vollkommen  überrascht,  und  wie  man  ihm  gegenüber  anfangs 
nur  sehr  bescheidene  Malisregeln  ergreift.  Dabei  kritisiert  er  die  Berichte 
und  die  Stellung  Lacys  in  den  Niederlanden,  und  führt  aus,  wie  derselbe  ohne 
jeden  EinfluDs  ist,  sich  in  grosser  Unwissenheit  über  die  eigentlichen  Absichten 
der  Regierung  auch  in  den  wichtigeren  Staatsangelegenheiten  befindet 
-  Eine  Gesamtgeschichte  der  Kriege  von  1796 — 1801  liegt  von  russischer 
Seite  ?or:^*)  es  gilt  von  ihr  das  bereits  im  Vorjahr  bemerkte;^^)  in  historischer 
Hinsicht  ist  sie  absolut  wertlos,  für  die  militärische  Kritik  mag  sie  einige 
Bedeutung  haben:  sehr  scharf  wird  hier  abgeurteilt  über  die  österreichische 
Kriegsfilhrung,  sowohl  in  ihren  Plänen  wie  in  der  Ausführung  derselben;  nur 
die  Operationen  des  Erzherzogs  ELarl  im  Feldzug  von  1796  werden  anerkannt 
liides  wird  auch  an  der  französischen  Heeresleitung  in  den  deutschen  Feld- 
en, besonders  der  Jourdans  im  Jahre  1797  manche  Kritik  geübt;  rück- 
baltlos  gelobt  dagegen  wird  der  Feldzug  Moreaus  von  1800.  —  Den  Abscbluüs 
der  eigentlichen  Revolutionskriege  bildet  der  Rastädter  Kongreüs.  Koech- 
lin'i)  sucht  die  Politik  Österreichs  auf  demselben  als  sehr  zweideutig  nach- 


Wifli,  Tempiky.  77  S.  1,20  M.  ->  84)  A.  Sorel,  Les  discordes  de  la  coaUtionen  1793: 
^n.  Bc  lifare  dea  adenoe«  politiqaei  8.  —  85)  Pinien  de  Barth^lemy,  ainbMsadear  de 
Fnitt  ea  SidaM.  1792/7  pnbl.  par  Jean  Kaalek.  IlL  Sept.  1798  —  Man  1794.  (=  In- 
*Bitiin  aaalytiqae  dea  archiTea  du  miniatire  dea  afbirea  6trang^a.  Corresposdance  politiqae. 
Sa«  ffl.)  ParM,  Akan.  662  8.  i[Bd.Sch.,  HZ.  26,  176/6;  Livre  10,  70/l.]|  —  86)  X 
T-  Dechead,  E.  amtlichea  Knegatagebooh  Über  d.  Belagerung  y.  Mains  1798:  Jbb  Dentacb. 
^n«e  0.  Marine  fleft  i— 3.  —  87)  X  id.,  D.  anglücküche  £nde  d.  Feldangea  y.  1798: 
^Meon  MüitZ.  September.  —  87«)  X  A.  Benoit,  Lea  oombata  de  Beratheim  1798. 
wdt  de  la  campagne  en  Aliaee  dn  oorpa  du  prinoe  Cond^:  Bd'Alaaoe  89,  8.  809 — 29.  — 
^)  H.  fi.  ▼.  Zeifaberg,  Z.  Geaeb.  d.  Baamong  Belgiens  a.  d.  polniachen  Aofatandea  1794 
«c^  Berichten  Lacys  an  d.  Kaiser:  AÖ6.  72,  S.  1—87.  {[Tnpeta  HZ.  26,  381/3; 
Ckaqcet  RC.  25,  445/6;  Wblf  DLZ.  1864/5.]|  —  89)  AUgemeine  Kriegagesch.  d.  neuesten 
fct.  jaag.  nater  d.  Bedaktion  d.  Fflnt  N.  S.  Oalitzin.  Ana  d.  rassischen  ins  Dentacbe 
iberwtst  t.  Streecins.  Bd.  IL  Kriege  d.  1.  franaösiachen  BeTolntion  u.  d.  Bepablik. 
1<9!— ISOl.  Abi  IL  lUOIte  1.  Die  letzten  6  Jahre.  (»  Allgemeine  Kriegsgesch.  aUer 
y^er  a.  Zeiten.  Hrsg.  t.  Fttrst  K.  S.  Galitzin.  Abt  lY.)  Casael,  Kay.  468  S.  -  90) 
JB.  1887,  m,  40«B.  —  91)  R.  Koechlin,  La  poUtiqne  fran^aise  an  congrte  de  fiastadt 


11,86    §S1.  Niedergang  d.  Reichi;  Aofkommen  Preuljeni.  (1740—1815).  Walther  Schnltse. 

zuweisen:  es  yerhandelt  nur  so  lange  aafirichtig  mit  dem  Direktoriam,  wie  es 
Hoffiiong  hat  von  Frankreich  Äqaivalente  für  das  linke  Rheinafer  zu  ge- 
winnen; nachher  führt  es  die  Unterhandlungen  nur  weiter,  um  seine  Rüstungen 
in  Ruhe  zu  Tollenden;  es  wirft  die  Maske  ab,  sobald  sich  die  russische 
Armee  in  Bewegung  setzt. 

Uns  in  das  napoleonische  Zeitalter  begebend,  kommen  wir  sofort, 
da  fOr  die  Zwischenzeit  wertvollere  Arbeiten  nicht  Yorliegen,**-*^)  zum 
preufsischrfranzösischen  Krieg,  Mancherlei  Neues  bieten  fQr  denselben  die 
Aufzeichnungen  Borckes,^^)  der  den  Feldzug  als  Lieutenant  bei  dem 
Rtlchelschen  Korps  mitmachte,  und  später  in  GefBmgenschaft  geriet;  auch  f&r 
die  Feldzflge  Yon  1814  und  1815  kommen  seine  Memoiren  in  Betracht.  ^'^)  — 
Eine  kritische  Darstellung  ersten  Ranges  über  den  ersten  Teil  des  Krieges 
ist  nun  endlich  —  freilich  etwas  sp&t  —  yeröffentlicht  worden:  sie  rtLhrt  yon 
keinem  geringeren  als  Glausewitz*^*^)  her.  Es  zeigt  sich  jetzt,  dafs  seine 
Darstellung,  die  er  1823/4  yerfafst,  bereits  sehr  stark  von  Höpfher  benutzt 
worden  ist.  Glausewitz  giebt  eine  sehr  scharfe  Kritik  sowohl  der  preuTsischen 
Politik,  wie  der  preuDsischen  Strategie.  Die  verzweifelte  Lage  im  Jahre  1 806 
wird  nach  ihm  allein  der  schlechten  Politik  der  Staatsleiter  verdankt,  wobei 
er  indes  aber  Haugvritz  doch  wohl  etwas  zu  schroff  urteilt  Der  König  setzt 
aus  Grundsatz  seine  Ansicht  der  anderer  Leute  nach,  hört  dabei  nur  auf  die, 
die  für  den  alten  Schlendrian  sind.  Beim  Feldzng  selbst  weist  Glausewitz 
Fehler  über  Fehler  auf.  Die  eigentlich  unheilvollen  Elemente  sind  nach 
ihm  Hohenlohe  und  Massenbach;  sie  sind  Schuld  am  Verlust  der  Schlacht. 
Dagegen  wird  der  Herzog  von  Braunschweig  bis  zu  einen  gewissen  Grade 
gerechtfertigt:  sein  Plan  ist  einfach,  natürlich  und  verständig;  sein  Fehler 
besteht  darin,  dafs  er  zu  schwach  ist  allein  zu  handeln  und  immer  andere 
befragt.  Wenn  auch  natürlich  nicht  mehr  von  der  Wirkung  als  wenn  sie  bald 
nach  ihrer  Abfassung  publiziert  wäre,  wird  doch  auch  jetzt  noch  Glausewitz' 
Darstellung  für  die  kritische  Beurteilung  des  Feldzuges  ihre  Bedeutung  be- 
halten. Auch  noch  die  Kritik  eines  anderen  Zeitgenossen,  der  ebenso  befiLhigt 
war  jene  Ereignisse  wirklich  zu  beurteilen,  die  Schamhorsts  ist  jetzt  ver- 
öffentlicht worden  :^^^)  sie  stimmt  im  wesentlichen  mit  Glausewitz  ganz  flber- 
ein:  wie  jener,  verurteilt  er  Massenbach  aufs  herbste;  nur  äufsert  er  sich 
schärfer  als  jener,  über  den  Herzog  von  Brannschweig,  dem  er  wohl  militärische 
Begabung  zuerkennt,  der  aber  unentschlossen  und  charakterlos  gehandelt 
habe.iooa.ioi)  —  Für  Sachsen    bildet  den  Abschlufs  des  Krieges  von  1806 


Suite.  La  cettion  de  la  riye  ganehe  da  Rhin.  Le  principe  des  i^colarisatio]».  Premiires 
negociatioiifl  de  la  coalition:  Ann.  6c,  libre  dea  sciencea  poUt  8,  No.  2.  —  92)  X  ^«  Oaffarel, 
Campagnes  da  conialat  et  de  Tempire:  pöriode  dea  raci&a.  1800/7.  Paria,  Hachette.  319  S. 
fr.  2,60.  —  93)  X  Walthoffen,  Napoleon  alt  Feldheir:  Internat  Beyne  über  d.  Armeen 
XL,  Flotten  7.  Not.  Im  Antchlala  an  York  t.  Wartenbarg,  —  94)  X  ErinnerongeiL  e. 
wUrtembergischen  Militiraritea  aoa  d.  Feldaügen  1806^14:  Allg.  Milii  Zg.  No.  1 — 51.  — 
95)  X  !>•  VerletEong  d.  hesnschen  Neatralitat  im  J.  1806:  Neae  Ifilit  BU.  Not.  —  96) 
Job.  T.  Borcke^  Kriegerleben  d.  —  weiland  kgl.  preaüai.  Oberstlientenant  1806 — 15.  Naeb 
deaaen  Aafseicbnangen  bearbeitet  t.  Leazczynski.  Berlin,  Mittler.  IX,  398  8.  |[Koaer 
FBPG.  2,  300/1 ; GBl.  1889,8. 81/8.]|  —  97) XPlrY.d.Wengen, T.6tolmanaTagebaeli&ber 
d.  Feldaug  d.  Erbgrolaherzogt  Karl  t.  Baden  1806/7 :  Allg.  Müit  Zg.  No.  72/5.  Vgl.  JB.  1887,  m, 
42^.  —  98)  T.  Clanae Witz,  Nachrichten  Über  Freolsen  in  seiner  grolaen  Katastrophe.  |[Henuu- 
gegeben  T.  Klein.]  (=  Kriegsgesch. Einzelachriften.  Hrag.T. Grolaen  Generalstab.  Abt  fiSr Kriege- 
geach.  Heft  10.)  8.417->548.  2  Skizzen.  Berlin,  Mittler.  |[Koaer  FBPG.  Geach-U  300;Milit- 
Woch.  108;  BLZ.  1889,  8.  817— 20.1]  —  99)  X  Claasewitza  ongedrackter  Nachlab:  AUg.  MiUt 
Zg.63,  No.88/9.  —  100) M[ax]L[ eh m an n,]£.  Beitrag z.  Gesch.  d.  Feldzogea  t.  1806:  HZ. 
24,    8.  69—76.  —  100>)  Wäre   d.  korheseische  Armee    1806   für  PreoJaen    eine  wextroUe 


l 


I 


;&!. ITnacne^uic  d-Beieha;  Auftommen  PrenfseiM.  (1740—1815).  Walther  Schnitze.   n,87 

der  Posener  Frieden.  Die  Yerfaandliingen,  die  zu  demselben  führten,  schildert 
Schiemaiin^<^>)  auf  Oniiid  der  Dresdener  Archivalien.  König  Friedrich 
AoguBt  ist  HUT  daran  gelegen,  möglichst  bald  seinen  Frieden  mit  Napoleon 
zu  .schfiefsen.  Er  sendet  Böse  an  denselben,  nm  Neutralität  zn  erfnrken,  da 
Sichsen,  trotzdem  es  för  neutral  erklärt  ist,  als  Feindesland  behandelt  wird. 
Napoleon  verlangt  einen  wirklichen  FriedensschluTs.  Der  Friede  kömmt 
ficihlierslich  zustande  fiber  den  Kopf  Böses,  der  eine  ganz  klägliche  Rolle 
spielt;  dab^  setzt  Talleyrand  ganz  andere  Bedingungen  durch,  als  Sachsen 
nnpränglich  erwartet  Oberall  in  diesen  Yerhandlnngen  zeigt  sieh  anfis 
kliglichste  die  Kriecherei  Sachsens  gegenftber  Napoleon. 

Wenn  wir  uns  zu  der  Zwischenzeit  zwischen  dem  Krieg  von  1806  und  den 
Frdheitskri^en  wenden,  so  tritt  klar  zu  Tage,  dafs  wir  mehr  und  mehr  in 
eine  Ära  rheinbflndnerischer  Geschichtsschreibung  geraten:  man  ist  ganz  ofien- 
kundig  neuerdings  bemüht,  die  Politik  der  Rheinbundstaaten  zu  vei^ 
teicBgen,  womöglich  als  die  nationale  hinzustellen.  Es  zeigt  dies,  in  welche 
Untiefen  anch  eine  streng  archiyalische  Geschichtsdarstellung  geraten  kann, 
wenn  sie  die  Regeln  der  Wertkritik  nicht  beachtet  Aufis  schärfste  ist  hier 
in  den  Jahresberichten^  die  eine  Übersicht  des  Gesamtresultates  der  Geschichts- 
forschung geben  sollen,  gegen  ein  derartiges  durchaus  unhistorisches  Beginnen 
zu  protestieren.  Schon  die  Yeröffentiichung  der  Memoiren  Montgelas^<^^)  wie 
des  Briefwechsels  der  Königin  Katharina  von  Westfiden,^^^^)  zu  dem  im 
Berichtsjahre  Ducasse^^®)  yerschiedene  Nachträge  und  Ergänzungen  giebt, 
gesdiah  entschieden  in  dieser  apologetisch-rheinbttndnerischen  Tendenz;  doch 
machte  sich  hier  dieselbe,  der  Natur  einer  Quellenpublikation  entsprechend, 
nur  sehr  mafsroll  geltend:  dagegen  flberschreitet dies  Mafs  bei  weitem  Pfis ter^^^ 
in  seiner  Apologie  des  Königs  Friedrich  von  Wtlrtemberg,  in  der  er  diesen 
^geistrollsten  aber  ruchlosesten  Satrapen  Napoleons'  als  groüsen  Mann  und 
wackem  Patrioten,  freilich  partikularistischen  Patrioten  hinzustellen  unter- 
nimmt: das  Bündnis  mit  Frankreich  war  eine  Notwendigkeit,  da  die  deutschen 
Kleinstaaten  von  Preufsen  xmd  Osterreich  yerlassen  wurden;  der  Rheinbund 
habe  den  Wünschen  des  Volkes  entsprochen;  in  allen  inneren  Verhältnissen, 
die  er  Überaus  genial  gestaltet,  habe  der  König  jeden  Eingriff  Napoleons 
abgewdurt;  auf  dem  Wiener  KongreCs  habe  er  einen  Bund  gewollt,  der 
Unabhängigkeit  und  Sicherheit  Deutschlands  nach  innen  und  aufsen  gewähr- 
leiste; er  allein  habe  einen  wttrtembergischen  Staat  und  ein  kriegstüchtiges 
Heer  geschaffen.  Nur  schade,  dafs  die  kühne  Apologie  mit  ganz  unzureichen- 
den Mitteln  unternommen  ist:  neues  bringt  sie  höchstens  in  militärischer  Hin- 
seht; Gründe  und  sachliche  Ausführungen  werden  oft  durch  Phrasen  ersetzt; 
mandbes  Wichtige  fehlt;  die  Darstellung  selbst  zeigt  grobe  Mängel.  Wichtig 
ist  das  Buch  nicht  an  sich,  sondern  nur  weil  es  die  sonst  noch  schamhaft 
Terhüllte  Tendenz  einer  gewissen  Richtung  der  modernen  süddeutschen  Ge- 
achicfatsschreibung  einmal  offen  und  dadurch  abschreckend  zeigt  —  Erfreulicher- 
weise  hält   sich    ein  Buch  über  einen  anderen  Rheinbundsstaat  Ton  dieser 


Mhtnppe  gewesen?    Nene  MUit  BU.  Deiemb.  —  101)  H.  Galli,   L'armte   firu^aiBe    en 

ilienagBa.     1806.     Peru,   Garnier.     840  S.    fr.  8,50.    Mir  anraganglich.  ~  102)  X  I^ 

22.  cbMaaatn  k  Jena:    &•  de  Oayalerie.    Oktob.  —  103)  Th.   Schiemann,   Z.   GewOi.  d. 

Fmur  FriBdmM  r.  1806:    HZ.  S4,  8.  84—65.  —  104)  S.  JB.  1887,  m,  AV^,  —  105) 

S.  JB.  188S,   Ulf    95^^*9    1887,  HI,  lA^.  —  106)  Bar.  Dncasae,  La  reine  Catherine  de 

WätmffhmK^      8on    Journal    et  sa   correapondance:    &H.    86,    388—35;    87,    79—99;    88, 

89—111    IL  346^ — 6^'     Aunflge  n.  Ergänsnngen  an  Schlofiberger.    Bine  weitere  Fortaetaiuig 

aterbäeb     weil    dear    Frins   Kiq^leon    gegen    die  Bechtm&Grigkeit   der  Fablikatien   icharfiDn 

ftwtorf  «niegto-    ^^^'  ^^*  ^*  ^^^'   *~    ^^"^J  ^  Pfitter,  K5nig  Riedrich  t.  Württemberg 


11,88   §21-  Kiederguig  d.  Beicht ;  Anfkommen  FrealBeDt.  (1740^1815).  W alther  Schnitse. 

rheinbündlerischen  Tendenz  vollkommen  frei:  ich  meine  Goeckes  Geschichte 
des  Königreichs  Westfalen.  ^<^^)  £s  wird  nns  vielmehr  hier  gezeigt,  wie  diese 
Schöpfang  Kapoleons  trotz  trefflicher  Konstitution  und  guter  innerer  Ein- 
richtungen keine  gedeihliche  Entwickelung  findet,  hauptsächlich  wegen  ihres 
Verhältnisses  zum  französischen  Kaiser:  sowohl  die  äulsere  wie  die  innere 
Geschichte  werden  uns  auf  Grund  reichen  archivalischen  Materials  ausführlich 
dargestellt:  bei  letzterer  fällt  am  meisten  die  stete  Finanznot  ins  Auge,  die 
in  erster  Linie  eine  Folge  der  Forderungen  Napoleons  ist:  behält  doch  der- 
selbe die  Hälfte  der  Domänen  für  sich  und  seine  Generäle,  verlangt  dazu 
35  600  000  fr.  Kriegsschuld.    Die  immer  steigenden  Ansprüche  des  Kaisers 

fflhren  dann  auch  schlielslich  zum  vollkonunenen  Bruch  zwischen  ihm  und 
JerÖme."o.iii) 

Recht  stiefintitterlich  ist  gegentiber  den  Bheinbundstaaten  das  Land  fort- 
gekommen, auf  dem  allein  schon  damals  die  Zukunft  Deutschlands  beruhte.^  ^^) 
Es  gehört  kaum  noch  in  die  politische  Greschichte,  dafs  man  zu  jener  Zeit  in 
Preufsen  durch  eine  Luxussteuer ^i')  Geld  zu  schaffen  suchte.  Dieselbe 
wurde  1810  eingeführt  und  traf  Dienerschaft,  Wagen,  Pferde  und  Hunde;  sie 
war  indes  sehr  unbeliebt,  erregte  viel  Scherereien  und  brachte  wenig  ein; 
schon  1813  wurde  sie  durch  BtÜow  wieder  abgeschafft.  —  In  die  Zeiten,  wo 
vor  dem  Zorn  Napoleons  Preufsens  begabteste  Männer  ins  Ausland  flüchten 
mulsten,  führt  uns  Fournier.^^^)  Er  schildert  zunächst  den  Aufenthalt 
Steins  in  Osterreich,  besonders  auf  Grund  von  Briefen  Steins  an  Kunth.  Die 
österreichischen  Behörden  sehen  in  Stein  stets  den  Führer  der  antifran- 
zösischen Partei  in  Deutschland,  betrachten  ihn  deshalb  keineswegs  mit  sehr 
günstigem  Auge.  Wichtiger  sind  Foumiers  Mitteilungen  über  das  Yerw^'ilen 
Gruners,  des  preufsischen  Polizeichefe  in  Prag.  Derselbe  sucht  von  dort  ans 
Insurrektionen  im  Rücken  der  französischen  Armee  hervorzurufen;  er  richtet 
durch  ganz  Deutschland  einen  förmlichen  Agenten-  und  Nachrichtendienst  ein, 
liefert  an  Ruisland  Rapport  BtÜow  teilt  Osterreich  seinen  Plan  mit  und 
verlangt  seine  Auslieferung,  Grüner  wird  darauf  in  Peterwardein  interniert 
und  erst  Oktober  1813  freigelassen. 

Erfreulicherweise  bleibt  das  Interesse  für  die  Freiheitskriegen^^) 
fortwährend  recht  rege.  Allerdings  sind  neue  wertvollere  Materialien 
zur  Gesamtgeschichte  der  Jahre  1813 — 15  im  Berichtsjahre  nicht  er- 
schienen; das  was  publiziert  ist,^^^)  kann  nur  dazu  dienen,  einzelne  neue 
Details  zu  liefern:  in  letzterer  Hinsicht  verdienen  namentlich  die  Briefe 
Barclay  de  ToUys^^^)  Erwähnung,  ^^^a)    Dafür  ist  die  Spezialforschung  recht 

a.  Beine  Zeit.  Stattgart,  Eolilhainmer.  XY,  S81  S.  2  Portraits.  IfFriathe?]  GBL 
1889,  10/11;  Lorenz  BLZ.  1788/9;  Egelbaaf  HZ.  S5,  540/l.]|  —  109)  K.  Goecke, 
D.  Königreich  V^estfalen.  7  Jahre  französischer  Fremdherrschaft  im  Herzen  Deatsehlanda. 
1807—18.  Nach  d.  Quellen  dargestellt.  Vollendet  n.  hrsg.  ▼.  Th.  Ilgen.  Düsseldorf.  Vosa. 
Xm,  272  S.  {[Grnner  MHL.  16,  364/71.]|  —  110)  X  Un  roi  qni  s'amnsait  et  la  cour 
de  Weatphalie  de  1807  ä  1813.  Paris,  Denta.  12».  Schilderung  d.  Hoflebens  auf  Grund 
d.  Tagebuchs  d.  Konigin  Katharina  u.  d.  Berichte  Beinhards.  —  111)  X  Scipio,  D.  D5m- 
bergsche  Aufstand:  Westermanns  Monatshefte  Noyemb.  —  112)  X  ^-  Altmann,  D.  An- 
fange d.  Heeresreform  in  Preufsen  1807  u.  1808:  Grenzboten  No.  16.  —  IIS)  K.  Mamroth, 
D.  LuxuBsteuer  in  Preufsen  y.  1810/14:  FBPG.  1,  8.  281—99.  —  114)  A.  Fournier, 
Stein  n.  Grüner  in  Österreich.  E.  Beitrag  z.  Vorgesch.  d.  Befreiungskriege:  DBs.  58,  1887. 
S.  120—42  u.  214—47  u.  848—62.  —  115)  X  Pr-  Förster,  Gesch.  d.  Befireiungrioiege 
1813,  1814,  1816.  Mit  Benutzung  vieler  bisher  ungedruckter  Quellen  u.  mündlicher  Auf- 
Schlüsse  bedeutender  Zeitgenossen.  9.  Aufl.  Jubel-Prachtausgabe.  Lief.  1 — 16.  Berlin^ 
Dfimmler.  768  S.  k  M.  0,60.  —  116)  Aus  d.  Tagebuch  d.  freiwilligen  Jägers  im  mecklen- 
burg-strelitsschen  Husarenregiment  Y.  y.  0.  1813/15:  Jbb  f.  Deutsch.  Armee  u.  Marine  Febr. 
März.  —   117)  Barclay  de  Tolly,  Briefe  d.  FeldmarschaUs   Fürsten  —  ans  d.  J.    1812/5 


§21.  KiedatgBBg  d-Beichs;  Aafkommen  Preuliieiui.  (1740—1815).  Walther  Sclialtse.   11,89 

fleÜ^  gewesen.^^^)  Lehmann  ^^^)  Terdanken  ¥m*  es,  wenn  wir  jetzt  über  den 
CrspruDg  des  deutschen  Verwaltongsrates  klar  sehen,  da  durch  ihn  der  wichtige 
Bencht  Steins  an  den  Zaren  vom  16.  März  1813  publiziert  ist.  Es  sind 
hiernach  vorher  zwei  Denkschriften  an  Alexander  eingereicht  worden,  die  eine 
TOB  dem  Kronprinzen  von  Schweden,  der  ja  Lust  verspürte  deutscher  Kaiser 
so  werden:  er  empfahl  teilweise  Restitution  der  Depossedirten,  eine  germanische 
liga,  «ne  direkte  Suprematie  Österreichs  über  die  deutschen  Staaten.  Der 
iweite  Plan  stammt  von  dem  Regenten  von  England :  er  will  die  alte  deutsche 
Yerfassong  mit  einigen  Änderungen;  Unterdrückung  der  kleinen  Souveräne; 
BeEdiTftnkiing  Preulsens  auf  das  rechte  Eibufer;  Yergröberung  Hannovers 
durch  alles  Land  zwischen  Rhein,  Elbe  und  Yssel.  Stein  unterzieht  beide 
Projekte  einer  scharfen  Kritik  und  macht  dagegen  seinerseits  den  Vorschlag 
anes  Yenraltungsrats.  —  Beim  Beginn  der  Operationen  von  1813  spielen 
die  Verhältnisse  der  Hansestädte  eine  bedeutende  Rolle.  YTohlwilP*^)  schil- 
dert ans  ziemlich  ausführlich  die  Befreiung  Hamburgs.  Derselbe  i>^)  bietet 
uns  weiter  den  Bericht  des  preulsischen  Gesandten  in  Kopenhagen,  des 
Grafen  Dobna,  über  den  letzten  Versuch  seitens  Preufsens  die  Haltung  der 
dänischen  Regierung  im  deutschen  Sinne  zu  beeinflussen.  —  Ans  der  Zeit 
des  Waffenstillstandes  verdanken  wir  wieder  Lehmann  ^^^)  wertvolle  Mit- 
teilungen, die  Denkschrift  Steins  vom  10.  Juni,  in  der  er  sich  mit  dem  Ge- 
danken vertraut  macht,  Napoleon  werde  den  Frieden  nicht  zurückweisen,  und 
für  dieeen  Fall  als  Minimum  Auflösung  des  Rheinbundes  und  Vergröfserung 
PreuDsens  verlangt,  sowie  ein  Schreiben  Gneisenaus  vom  11.  Juli  in  dem 
dieser  die  Ansicht  vertritt,  man  hätte  Österreich  durch  hartnäckigen  YTider- 
staad  ZOT  Teilnahme  fortreifsen  müssen,  hätte  nicht  es  durch  Zögern  zu  ge- 
winnen Sachen  sollen.  —  In  den  militärischen  Operationen  des  Jahres  1813 
ist  auf  französischer  Seite  die  lange  und  hartnäckige  Verteidigung  Danzigs 
ein  Ruhmesblatt  ersten  Ranges.  Diese  wird  uns  in  allen  Einzelheiten  ge- 
sdiildert  durch  das  Tagebuch  des  Generals  Gampredon,^^^)  des  Komman- 
dierenden der  Genietruppen.  Vorausgeschickt  ist  dabei  eine  Darstellung  des 
Bflckzuges  der  greisen  Armee  von  der  Dwina  bis  Danzig. 

Über  den  Feldzug  des  Jahres  18H  liegt  von  französicher  Seite  eine 
zusammenhängende  vortreffliche  Darstellung  i^^)  vor.  Dieselbe  gründet  sich 
auf  umfassende  Beherrschung  des  gedruckten  und  ungedruckten  Materials 
mid  giebt  in  glänzendstem  Stile  ein  durch  eine  Fülle  von  Details  belebtes 
Büd.  Der  Vf.  tritt  dabei  entschieden  fär  Napoleon  ein  und  dürfte  in  dieser 
Hinsicht  wohl  etwas  zu  weit  gehen;  er  sucht  gerade  darzuthun,  dafs  dieser 
Fddzug  noch  einmal  der  beste  Beweis  von  Napoleons  strategischem 
Genie  sei;  ist  der  Meinung,  dafs  bessere  Strategie  einzelner  Generale  alles  ge- 
rettet hätte;    den  Hauptfehler  sieht  er  darin,    dafs  man    es    versäumt  habe^ 


T.  Otto  Haraach:  BaltMS.  36,  Heft  6.  —  117«)  X  Meier,  Lebensbilder  ans  d.  Zeit 
1  Erikebuig  PreaDMmi.  1813:  SBProMia  43.  ^  118)  X  !>•  fran£daiBclie  Armee  im  J. 
1S13:  Jbb  t  Beatoch.  Armee  a.  Marine  67,  S.  1—24-  a.  129—52  u.  230—57  Bd.  68,  S. 
2—19  IL  123 — 50  u.  250—73.  —  119)  M[az]  Lfehmann,]  D.  Unprung  d.  denUchen 
TcTwaltiiBgBzstee  ▼.  1818:  HZ.  23,  S.  295  ff.  —  120)  A.  Wohlwill,  D.  Befreiang  Ham- 
krgB  am  18.  MI»  1813.  Hamburg,  Herold.  32  S.  M.  0,40.  —  121)  id.,  Z.  Qesch.  d. 
y  1813:  MittVHambG.  11,  S.  185—95.  —  122)  M[ax]  L[ehmann,]  Au  d.  Zeit  d. 
WtfloatillfltaDdea  T.  1813:  HZ.  23,  8.520/6.  —  123)  Gampredon,  Documenta  militaires  da 
hmüBushi  gkiknl  de  Gampredon.  Defense  de  Dantzig  en  1813.  Joamal  de  si^e.  Joamal 
penoBnal  et  notea  du  g^^ral  de  diyiaion  de  Gampredon,  commandant  le  g^nie  da  X«  coipa. 
lictres  diTcnea.  Annot^etpabliöspar  Gh.  Aariol.  PariB,Plon.  Ylll,  312  S.  1  Karte.  [[Liyre 
iO,lS€/7.  LwD.;BG.1889,Ko.9.]|  ^  124)H.HoasBa7e,  1814.  Paris,  Didier  Ferrin.  647  8. 


11,90    $81.  Kiedergang  d.  BeidiB;  Aufkommen  PreaCMni.  (1740—1815).  Walther  Schaltse. 

Paris  verteidigangsfähig  zu  machen.  Beim  Beginn  der  Invasion  geht  die 
Sümmung  der  Landleate  ganz  entschieden  gegen  die  Yerbtlndeten.^'^)  Aas 
den  sonstigen  Arbeiten^^®-^^^«)  tlber  das  Jahr  1814  ist  zu  erwfthnen,  dals 
Tonrnon,^^^)  der  die  Ereignisse  in  Beaigolais,  Lyonnais  und  La  Bresse  be- 
handelt, sich  entschieden  dagegen  erklärt,  dafs  Angerean  Verrat  geübt  habe, 
wogegen  auch  er  zngiebt,  dafs  jener  nnentschuldbare  Fehler  begangen. 

Aach  für  den  Feldzug  von  484$  sind  zwei  Arbeiten  anzuführen 
Rölsler^'^)  hat  die  Meuterei  der  sächsischen  Trappen  in  Lüttich  von  neaem 
nntersacht.  Veranlassung  zn  derselben  gab,  dafs  der  Befehl  Blüchers  zor 
Teilung  der  sächsischen  Armee  so  ansgeführt  wurde,  dafs  auch  die  Regimenter 
und  Kompagnien  in  sich  geteilt  wurden,  was  ursprünglich  nicht  gesagt  war. 
Das  Endergebnis  Röfslers,  der  indes  entschieden  zu  milde  über  die  Sachsen 
urteilt,  ist,  dafs  die  Schuld  weniger  einzelne  Personen  als  die  Verhältnisse 
trifft.  Von  englischer  Seite  ^*')  werden  uns  zwei  Berichte  über  die  Schlacht 
bei  Waterloo  mitgeteilt,  der  eine  von  Nieman  beim  Lützowschen  Korps,  der 
andere  von  Bullock  beim  11.  Dragonerr^ment^'^) 

Für  den  Wiener  Kongrefs  ist  durch  den  um  unsere  Periode  so  viel- 
fach verdienten  Lehmann  is<>)  eine  ganz  ungewöhnlich  wertvolle  Quelle 
publiziert,  das  Tagebuch  Steins  während  des  Kongresses,  das  der  Herausgeber 
unter  dem  Nachlasse  von  Pertz,  der  diese  Aufzeichnungen  bereits  benutzte 
jedoch  ohne  dies  anzugeben,  im  Geh.  Staatsarchiv  aufgefimden  hat.  Dasselbe 
reicht  vom  14.  September  bis  zum  15.  Mai  1815  und  hat  Bedeutung  vor 
allem  durch  seine  Mitteilungen  über  die  eigentlichen  Beratungen  selbst  und 
über  die  Persönlichkeiten,  wobei  es  sich  auch  durch  lebhafte  Schilderung  und 
Frische  der  Farbe  auszeichnet.  Besonders  ergiebt  sich  aus  ihm,  dafs  Castle- 
reagh  keineswegs  Preufsen  feindlich  gesinnt  war;  er  erklärt  vielmehr  aus- 
drücklich, alle  vernünftigen  Vorschläge  Prenfsens  über  Sachsen  zu  unterstützen, 
ist  für  die  Wiederherstellung  Preufsens  durch  Teilung  von  Sachsen.  Dorch 
ihn  wird  Torgau  fOr  Preufsen  gewonnen.  Freilich  betreibt  England  die 
Machtvermehrung  Preufsens  hauptsächlich  auch  im  Hinblick  auf  Rulsland,  und 
deshalb  wirkt  Prenfsens  AbfoU  an  Rufsland  vollkommen  verblüffend.  Seitdem 
werden  Talleyrands  Bemühungen  am  England  günstiger  aufgenommen,  doch 
kommen  sie  erst  zum  Ziel,  als  Castlereagh  glaubt,  dafs  PreuDsen  und  Rulsland 
einen  Gewaltstreich  planen.  Aber  auch  trotz  der  Allianz  mit  Frankreich 
und  Osterreich  unterstützt  Castlereagh  auch  fernerhin  energisch  die  Ansprüche 
Preufsens.  —  Den  Abschlnfs  unserer  Periode  bildet  die  heilige  Allianz.  Fttr 
sie  hat  man  von  französischer  Seite  eine  neue  Darstellung  versucht,  ^^i)  ohne 
indes  gerade  in  Betreff  der  Hauptsache  viel  Neaes  zu  bieten;  dafür  wird  uns 
hier  der  psychologische  Stammbaum  der  Frau  von  Krüdener  entworfen,  wobei 


1  Karte.  |[Cliaqaet  BC.  353/5;  de  l't.  Polybiblion  88,  862;  Liyre  298/5.]|  ~  125)  X 
Dnyal,  La  campagne  de  1814,  d'aprte  des  docaments  inMita:  Si>6ctateiir  liilit  Septemb.  — 
126)  X  H.  Faye,  Lea  PnuaieiM  en  Tonraine  et  en  Aojoa:  BderAnjou  14,  1887.  •—  127) 
X  l<o  hürrah  d^Atluea,  mara  1814:  R.  da  cerde  xnilitaire  No.  17.  Amsng  ans  Hooasaye.  — 
127>)  X  ^-  Baetelli,  Stadt  critici  sali  altima  gaerra  Napoleonica.  II  mareMaloo  Soalt  e 
ü  Bao  Ubro  degli  ordini:  Naova  Antologia.  S6r.  8,  17,  S.  886—311.  —  128)  Gomta  de 
Toarnon,  Notes  sar  rinrasion  da  Lyonnais  en  1814.  Paria,  Champion.  1887.  78  S. 
[[Chaqaet  BC.  130/1.]|  —  128«)  J.  Bafsler,  D.  Ltttticher  AJESre.  Progr.  BeaUcbale 
Meifiien.  4^  16  8.  —  129)  Two  diaries  of  Waterloo  by  T.  N.  Thorpe:  £nglfliatB.  3, 
8.  539—58.  —  129«)  X  ^^  Vorges,  Projet  de  dimembrement  de  la  Franoe  par  les 
alli^s  en  1815  avec  la  carte  dr.  par  le  g^n^ral  de  Knesebeck:  Bd'HistDiplom  8,  8.  401/5. 
—  130)  Tageboch  d.  Freiberm  v.  Stein  während  d.  VFiener  Kongresses.  Mitgeteilt  a.  er- 
Utttert  Y.  Max  Lehmann:    HZ.  84,  S.  885—467.  —  181)  £.  Muhlenbeck,  ^des  sor 


{28.    Öflterreich.    Loierth.  11,91 

es  sieh  dann  zeigt,  dafis  sie  den  Gedanken  der  heiligen  Allianz  keineswegs 
fon  sich  ans  fafst,  sondern  dabei  von  chiliastischen  Schwftrmem  bestimmt 
wird.»»-"») 

Hinsichtlicb  der  Biographie  einzelner  Personen  ans  der  Reyolntions- 
epoche  ist  im  Berichtsjahre  nichts  bedeutendes  geleistet.  Abgesehen  yon 
emigen  mehr  iK>pnlfiren  Arbeiten  tlber  die  Königin  Lnise,^'^^*^  Aber  Scham- 
borst^'*" **^)  und  Blftcher,i*®)  ist  nur  zu  erwähnen,  dafs  ftlr  das  Leben 
Gneisenaos  neues  Material  beigebracht  ist  Lehmann '^^)  teilt  sein  £nt- 
laasimg^esnch  vom  14.  Jannar  1808  mit,  das  anfe  klarste  zeigt,  in  welcher 
G^üir  damals  die  Sache  der  Reform  schwebt,  und  ein  Reflex  der  Konflikte 
zwischen  Borstell  nnd  Schamhorst  ist;  eben  demselben ^^')  verdanken  wir  die 
Publikation  von  6  Briefen  Gneisenans  an  Professor  Siegling  in  Erfurt,  von 
dsien  wenigstens  zwei  in  nnsere  Periode  gehören:  der  eine  (Oktober  1814) 
rtgt,  dafe  man  Nai>oleon  nicht  1813  vor  der  Ankonft  am  Rhein  den  Garaus 
gemadit  habe;  der  andere  (13.  Mai  1815)  tadelt,  dafs  die  Politik  nicht  ver- 
stehe ans  den  Siegen  Vorteil  zn  ziehen,  nicht  einmal  für  dauernde  Ruhe  zu 
sorgen  wisse. 


§23. 

österreiche 

J.  Loserth. 

GesiM>mtff^sch4ehte.  Allgemeine  Darstellungen.  Unter 
den  Werken  allgemeineren  Inhalts  ragt  A.  Hnbers  Geschichte  Öster- 
reichs hervor,  von  der  nunmehr  der  dritte  Band,  enthaltend  die  Ge- 
sdiicfate  Österreichs  vom  J.  1437,  d.  h.  von  der  ersten  Verbindung  Böhmens 
und  Ungarns  ndt  den  österreichischen  Ländern  bis  1526,  d.  h.  zur  end- 
^tigen  Vereinigung  derselben  vorliegt.  In  drei  Büchern  wird  hier  die 
Periode  der  ersten  Vereinigung  (1437—57),  dann  Böhmen  nnd  Ungarn  als 
Wahlreiche    nnd     Österreichs    tiefster    Verfall    und    seine    Wiedererhebung 


las  xrnrmm  da  la  Saute  Allinee.  Paru,  Vieweg.  Stn&barg,  Heiti.  XXII,  832  S. 
iPortiSr^fr.  7,50.  |[d'ATril  Polybiblion  28,  168—60;  P[lathe]  CBL  881/2;  Flathe 
HZ  24,  539— 40;  Lorenz  BLZ.  1508;  Sämmtlich  ziemUch  tadeliid.]|  —  132)  X  <^nido 
WÖir«,  B.  heilige  Allianz:  VoiaZg.  Ko.  464,  476.  SonntagibeUage.  —  133)  X  A..  Klein- 
fehmidt,  Frwi  t.  Krüdener:  ZGoPoIit  S.  616—27.  Kurzer  Lebenaabrilk.  —  134)  X 
fr  Adami.  Jj^b»  XSnigin  t.  PMaJÜBeii.  Ihre  Lebensgeach.,  d.  deataehen  Volke  er- 
la^  12.  Aufl.  (Wohlfeile  Ausg.)  Güteraloh,  Bertelsmann.  16<».  VUI,  224  8.  PortrSt, 
Faeöm.  H.  1  OO.  —  135)  X  John  Kelly,  Lonita  of  Pmaaia,  and  other  aketches.  London, 
xriieiou  tmk  Society.  192  8.  ah.  2,6.  —  136)  X  Jnl.  W.  Braun,  Luüe,  Königin  t. 
PMiImii  in  ihren  Briefen.  Berlin,  Hentze.  X,  194  8.  M.  5,00.  —  137)  X  0-  Egelhaaf, 
BriflCe  d.  Königin  I-iiiae:  Vom  Fela  z.  Meer  Heft  2.  —  188)  X  Zwfiedineck-Sllden- 
korit,!  Sehamhont:  ZGnPolit  8.  721/2.  Im  Anachlofa  an  Lehmann.  —  139)  X  B.  Geb- 
kar dt'.  Eine  Schamhoratbiographie :  Gegenwart.  Im  Anachlnfii  an  Lehmann.  —  140)  X 
6  Eselhanf,  Gebhaid  Leberecht  y.  Blttcher:  DBa.  Heft  11.  —  141)  Gneiaenau,  Bnt- 
la^memch  r.  14.  Jannar  1808  v.  M[ax]  L[ehinann]:  HZ-  28,  8.  188—90.  —  142)  id., 
BneCe  n  PxvrfeeMxr  Siegling  in  Erfmrt  1814—81  t.  U[az]  L[ehmann]:  HZ.  28,  3.  801/8. 


11,92  §23-    ÖsterreiclL    Loterth. 

(14Ö7 — 93),  endlich  Österreichs  Erhebung  zur  europäischen  Grofsmacht 
geschildert  (1493 — 1526).  Auch  diesem  Bande  wird  man  die  gleichen  Vor- 
züge zuerkennen  müssen,  wie  den  beiden  vorhergehenden:  zweckmälsige 
Gliederung  des  Stoffes,  sorgsame,  kritische  Behandlung  der  QueUen  und  klare 
Darstellung.^)  Was  noch  sonst  an  Werken  allgemeineren  Inhalts  zu  yer- 
zeichnen  ist,  verfolgt  keine  wissenschaftlichen,  sondern  entweder  populäre 
oder  pädagogische  Zwecke»  ^^) 

Quellen.  Von  Wichtigkeit  ist  ein  Aufsatz  Herzberg-Fränkels 
über  die  Nekrologien  der  beiden  Diözesen  Sahsburg  und  Passau^)  —  eine 
Vorarbeit  zur  Ausgabe  dieser  Nekrologien  überhaupt  Erörtert  werden 
zunächst  die  Totenbücber  im  baTrisch-sahsburgischen  Gebiete:  die  Ye> 
brüderungsbttcher  von  St.  Peter  in  Salzburg,  die  Nekrologien  des  dortigen 
Domkapitels,  des  Frauenklosters  auf  dem  Nonnberge,  (die  auiserösterreichischen 
von  Michaelbeuem,  Leon,  Reitenhaslach,  Baumberg  und  Beichenhall),  dann 
die  des  steirischen  Gebietes:  von  Admont,  St.  Lambrecht,  Renn,  Seckau  und 
die  kärntnischen  von  Ossiach,  Gurk  und  St  PauL  Auf  Bussons  Aufsatz 
zur  Kritik  der  steirischen  Reimchronik  mufe  hier,  wiewohl  er  in  der  Reichs- 
geschichte zu  besprechen  ist,  da  es  sich  vornehmlich  um  die  Wahl  Adolfs 
von  Nassau  handelt,  mindestens  hingedeutet  werden.^)  Das  Leben  and 
Wirken  Josef  Grünpecks  aus  Burghausen  am  Inn^  des  Biographen  Maxi- 
milians L  schildert  A.  Gzerny  und  zwar  werden  zunächst  die  medizinischen 
Werke  Grünpecks,  dann  die  astrologischen  und  prophetischen,  die  humani- 
stischen und  endlich  die  historischen  besprochen.  Zu  letzteren  gehört  die 
Historia  Friderici  III.  et  Maximiliaui  I.,  über  die  eingehend  gehandelt  wird. 
Im  Anhange  werden  einige  Grünpeck  betreffende  Schriftstücke  mitgeteilt.^) 
Briefe  des  berühmten  Astronomen  Georg  von  Payrbach  an  Johann  von 
Böhmen,  die  A.  Gzerny  mitteilt,  werfen  ein  Streiflicht  auf  die  Hnmanisten- 
kreise  Österreichs.^) 

M onographieen,  ^i*)  In  einem  Vortrage  erörtert  Lampel 
Titel  und  Name  der  Mark  Pütten,^^)  Von  einer  Mark  Putten  sei  eigentlich 
niemals  die  Rede,  weder  in  dem  Sinne,  dafs  man  das  dortige  Grenzgebiet 
gegen  Ungarn  nach  Putten  benannte,  noch  dafs  etwa  eine  selbständige  Mark- 
grafschaft den  Namen  Marchla  Butinensis  geführt  habe.  Doch  war  die 
Püttner  Landschaft  1058  eine  der  Grafechaften,  aus  denen  Kärnten  bestand, 
ein  Gebiet,  welches  man  die  Waldmark  nannte,  die  in  Urkk.  des  12.  Jh. 
als  Püttner  Wald  bezeichnet  wird.  Es  mufs  also  richtiger  lauten:  Püttener 
Markwald,  in  dem  Sinne,  wie  die  Riedmark  an  der  oberösterreichischen 
Grenze.  Der  Name  Putten  selbst  hängt  mit  butinna,  Butte  zusammen. 
Namen  von  Wasserbehältern  begegnen  in  Nieder-Osterreich  häufig  als  Flnss- 


1)  A.  Hnber,  Gesch.  Östeimchs.  3.  Bd.  Gotha,  F.  A.  Ferttiei.  XX,  563  S. 
[DLZ.  1888,  1221 ;  HZ.  62,  550;  GBl.  1888,  1S72.]{  —  2)  L.  Smoll  e,  Ghanktorbilder  aas  d. 
TaterlSndiflchen  Geach.  für  Schule  a.  Hans.  Wien,  Holder.  XU,  418  S.  M.  7.  Verfolgt 
Torwiegend  pädagogische  Zwecke.  —  3)  P*  Mache rl,  Gesch.  öeterreichs  fiir  d.  Volk. 
2  Bde.  2.  A.  Qraa,  Styria.  —  4)  S.  Herzberg,  Über  d.  nekrologiachen  Qaellen  d.  BiS- 
cesen  Salzburg  a.  Passau:  NA.  13,  S.  269^308.  ~  5)  A.  BasBon,  BeitrSge  a.  Kritik  d. 
steierischen  Beimchronik  U.  Die  Wahl  Adolfs  r.  Nassau:  Wiener  SB.  17,  S.  1—102. 
|[HJ.  9,  171.]|  -^  6)  A.  Gzerny,  D.  Humanist  u.  Historiograph  Kaiser  lindmiliau  l 
Joseph  Grünpeck:  AÖG.  73,  S.  815—69.  —  7)  id.,  Ans  d.  Briefwechsel  des  grolsen  Astro- 
nomen Georg  T.  Peorbach:  ib.  72,  S.  281—304.  —  8-11)  Ursprang  d.  Habsbnig0r* 
§13"-8.  (Gisi  ü.  A.)  —  12)  A.  Münch,  'Begesten  d.  Grafen  y.  Habsbnrg  Laofon- 
barger  Linie:  Argom,  18.     (War  mir  nicht  zugänglich).    —    13)   J.  Lampel,  Über  die 


§88.    Öitorreich.    Loeerth.  11,93 

BtmeiL    In  einem  zweiten  Vortrag  wird  über  das  Alter  der  Mark  nnd  deren 
Zugehörigkeit  za  Kärnten  gehandelt 

Das    Verhalten    Karls  IV.    zn    den   bekannten   Osterreichischen    unter 
hidolf  IV.  gefälschten  Freiheitsbriefen  wird  von  S.  Steinherz  auf  Grund- 
lage von    neuem   Material   einer   Untersuchung  unterzogen,  i^)     Rudolf   IV. 
sachte   anfänglich    den   Inhalt   der  Freiheitsbriefe  Karl  IV.    gegcntlber    zur 
Geltung  zn  hringen,  dieser  aber  verwarf  alle  Bestimmungen  dieser  Privilegien, 
die  Österreich  dem  Beiche  gegenüber  unabhängig  stellen  konnten  oder  aner- 
ksimte  sie  mit  solchen  Klauseln,  dafs  sie  wertlos  wurden.    Besonders  heftigen 
Widerspruch  fianden  jene  Punkte  der  Freiheitsbriefe,  welche  der  Person  des 
Herzogs    besondere    Auszeichnungen  gewährten.    ,Von  dem  stolzen   Bau  der 
Landeshoheit  und  Unabhängigkeit  vom  Reich,  den  Rudolf  IV.  in  diesen  Privi- 
legien anfgefährt,  blieb  kaum  ein  Stein  tlbrig'.    Rudolf  IV.  hat  die  Freiheits- 
briefe nur  noch  in  Österreich  selbst  zur  Ausbildung   seiner  landesherrlichen 
Gewalt  benutzt  und  sie  dem  Reiche  gegenftber  nicht  mehr  zur  Anerkennung 
m  bringen  versucht  •-  Gegen  die  Ansicht,  dafs  Rudolf  IV.  bei  seiner  Reise 
nach  Tirol  im  Jänner  1363  den  gefährlichen  Weg  tlber  den  Krimmler  Tanem 
gaiommen,  vrird  durch  zwei  von  Steinherz  aufgefundene  Briefe  dieser  Sach- 
rerbalt  als  unrichtig  erwiesen.    Rudolf  IV.  ging  von  Wien  nach  Jndenbnrg, 
Ton     dort     nach   Lienz    und    durch   das   Pnsterthal.     Diese   Briefe   zeigen 
dafs  Mdnhard  von  Görz  auch  nach  dem  Übergang  Tirols  an  Osterreich  mit 
den  Habsburgem  in  dem  besten  Einvernehmen  stand.  ^^) 

Die  Freundschaft  der  Habsburger  mit  den  Viscontis  war  den  Päpsten, 
die  mit  diesen  im  Streite  lagen,  sehr  unangenehm  und  Gregor  XL  sandte  am 
25.  August  1372  an  Leopold  III.  ein  nunmehr  von  Amman  mitgeteiltes 
Sehreiben ^^),  in  welchem  der  Herzog  aufgefordert  wird,  sich  jeder  Hilfe- 
Ifistnng  Baniabos  zu  enthalten.  Während  Alhrecht  IQ.  getreu  zur  Obödienz 
ürbans  VI.  stand,  hielt  sein  Bruder  Leopold  m.  aus  Rücksichten  auf  den 
französischen  Hof  (er  war  Schwiegersohn  Philipps  von  Burgund)  zu  Clemens  VIT. 
Nach  Leopolds  Tode  in  der  Sempacher  Schlacht  machte  Albrecht  HI.,  der 
die  B^erung  der  gesamten  österreichischen  Erblande  flhemahm,  dem  An- 
sdüuis  an  die  Obödienz  des  Gegenpapstes  ein  £nde.  Ein  Mitglied  der 
Gesandtschaft,  die  aus  diesem  Anlaüs  an  Urban  VI.  geschickt  wurde  (1387), 
Heinrich  Hembuche,  genannt  von  Langenstein  oder  de  Hassia|,  hielt  eine 
Anrede  an  den  Papst,  die  von  Sauerland  nach  einer  Erfurter  Hs.  mitge- 
teilt wird.^^'^^)  Zu  der  Litteratur,  die  über  Maximilians  Plan,  Papst  zu 
«erden,  schon  existiert,  ist  die  Studie  H.  Ulmanns  von  Bedeutung,  die 
nachweist,  dab  von  dieser  Absicht  des  Kaisers  wohl  in  drei  Schriftstücken 
geredet  wird,  an  die  Möglichkeit  eines  Erfolgs  dürfte  er  aber  kaum  gedacht 
haben.  Die  betreffenden  Ausdrücke  sind  wohl  dahin  zu  deuten,  daOs  das 
Papsttum  wieder  unter  kaiserlichen  Einflufs  gebracht  und  der  Kaiser  Herr 
dm  Kirchenstaates  werden  sollte. ^9) 

Die  Erzählung    von   dem  gefl^rlichen  Abenteuer  des  Kaisers  Max  auf 


HsiPttten:  BVLV.  LaodMkde Kied.  Ost  NF.  22,8. 183—72.  — 14)  S.  Steinherz,  Karl  lY. 
s.  d.  öfterreichiBchen  Freiheitabriefe:  MJÖG.  9,  S.  63—81.  — 15)  id.,  D.  Beüe  Budolfa  lY. 
adi  Trxol  im  Vfintene  1363:  ib.  S.  459—61.  —  16)  H.  Ammann,  Herzog  Leopold  III. 
▼.  Öitwreich  a.  PajMit  Qre&iT  XI.  im  Jahre  1372:  ib.  S.  667/9.  —  17)  H.  Y.  Sauer- 
iiBd,  Bede  d.    G^nuidtscbaft  des  Herzogs   Albrecht  m.  t.  Osterreich  an  Urban  YI.  etc.: 

jK  S.  448 58.    —    1^)    Li  eben  an,  Über  d.  Yerhältnis  Clemens'  YU.  zu  Leopold  IIL: 

i«SchT0.  19f  S.  3/4.  (Habe  ich  nicht  einsehen  können.)  —  19)  H.  Ulmann,  Haxi- 
aiüiiis  ibAcIiteii  auf  d.  Papettom  in  d«  Jahren  1507— 11.     Stattgart,  Cotta.     74  S.     M.  1,50. 


11,94  }S8.    Oaterreich.    Loserth. 

der  Martinswand  bei  Zurl  begegnet  in  voller  Aosbildang  erst  (1587)  in  dem 
Berichte  tlber  eine  Reise,  die  Karl  Friedrich  von  Cleve  1574  durch  Tirol 
gemacht  hat  Dieser  Bericht  geht  auf  Erzfthlnngen  in  Tiroler  Hofkreisen 
zurück.  Man  hat  es  hier  mit  einer  Sage  zu  thon,  der  kein  historischer 
Kern  zn  Grunde  liegt  Gleichzeitige  Quellen  wissen  von  einem  solchen 
Abenteuer  Maximilians  nichts.  H&tte  er  bis  1503  ein  solches  bestanden,  so 
würde  Antoine  von  Lalaing,  ^  von  den  Gemsjagden  in  Tirol  spricht, 
dasselbe  zweifellos  erwähnen.  Es  war  damals  Sitte,  Gemsjäger,  die  sich 
verstiegen  hatten,  das  Sakrament  von  dem  nächsten  Punkte  zu  zeigen,  za 
dem  man  gelangen  konnte.  Diesen  Brauch  hat  Franck  gekannt  und  seinen 
Zusatz  zu  Theuerdank  gemacht  Das  Kreuz  bei  der  Höhle  der  Martins- 
wand stand  allerdings  schon  1531  und  wurde  mit  Maximilian  in  Yerbindong 
gebracht,  aber  nicht  wie  in  der  späteren  Sage,  sondern  nur  dafs  Max  das 
Kreuz  gesetzt  habe.  Busse  n*^)  erörtert  noch  die  weiteren  Stadien  der  Sagen- 
bildung von  Franck  bis  auf  den  obengenannten  Bericht 

Für  die  Regierungszeit  Ferdinands  L—IIIJ^*^)  und  Leopolds  /•«*-««) 
liegen  fast  ausschliefslich  reichsgeschichtliche  Beiträge  vor. 

Zum  Türhenkrieg  4685  haben  wir  eine  Anzahl  wenn  auch  nicht 
bedeutender  Arbeiten  an  dieser  Stelle  zu  nennen« ^^  v.  Renner  teilt  aus 
den  in  Pest  befindlichen  Sammlungen  des  Marc'  Antonio  Mamucha  della 
Torre,  der  bis  1 683  kaiserlicher  und  Pfortendolmetsch  gewesen,  jene  Schrift- 
stücke mit,  die  sich  auf  die  Geschichte  des  Js.  1683  beziehen,  >^'^*)  des- 
gleichen ans  dem  Starhemberg'schen  Archiv  zu  Eferding  einiges  aus  den 
Briefen  der  Gräfin  Esther  von  Starhemberg'%  —  meist  Einzelnheiten  über 
Guidobald  von  Starhemberg.  Bausteine  zu  einer  umfassenden  Biographie  des 
Wiener  Bürgermeisters  im  J.  1683,  A.  v.  Liebenberg,  liefert  G.  Glossy'^) 
und  auch  der  bekannte  Kapuziner  Marco  d'Aviano  hat  seinen  Biographen 
gefanden.  3^' 33)  Einen  wichtigen  Beitrag  zur  Geschichte  des  Judentums  in 
Osterreich  in  der  Zeit  Leopold  I  enthält  der  Au&atz  David  Kaufmanns 
über  Samson  Wertheimer'^)  Seit  den  grofsen  Erfolgen  der  Kaiserlichen 
über  die  Türken  im  J.  1683  richtete  sich  die  Aufmerksamkeit  der  öster- 
reichischen Politik  auf  die  Erwerbung  Bosniens  und  der  Herzegowina.  Der 
Kaiser  hatte  in  der  Instruktion  des  Markgrafen  von  Baden  für  den  Feldzug 
von  1689  empfohlen,   sich   dahin   zu  befleifsen,  ,wie  man  Bosnien  und  die 


|[HZ.  61,  189;  BLZ.  18SS,  1606.]|  —  20)  A.  Bneson,  D.  Sige  y.  Max  anf  d.  Martiiis- 
wand  u.  ihre  BntBtahong:  Wiener  SB.  16,  S.  455—500.  Wien,  Tempaky.  7-  21)  (§19««). 
Baamgarten,  Karl  Y.  —  22)  X  ^>  llwof,  D.  YerwaltnngarDfonn  in  Österreich  unter 
Ferdinand  L:  (Cotta)8che  Z.  t  Geach.  n.  Politik.  1888,  S.  795/9.  Im  Anndüiüji  an  d. 
bekannten  Arbeiten  Adlers  a.  RoaeAthala.  —  23)  ()  W etaer,  Feldzng  am  Oberrh.  1638. 
—  24-26)  S.  §20:  Pribram,  Scheicbl.  —  27)  Ygl.  jedoch  auch  hiena  §20.  — 
28)  Y.  Benner,  Türkiache  Urkk.  betreffend  d.  Krieg  t.  1683.  Wien,  Holder.  48  & 
M.  1.  —  29)  X  J-  Miklaa,  Yincenzio  da  Filicija  (1642—1707)  nnd  seine  Canxonen  auf 
d.  Befreiong  Wiens  t.  d.  Türken:  Progr.  d.  St  Bealsch.  in  WShring.  Wien,  Yerlag  d. 
Realschule  WShruig.  48  S.  —  30)  Y.  y.  Ben  n er,  Berichte  d.  Grafin  Esther  y.  Starhem- 
berg über  d.  Ereignisse  t.  1688  an  ihren  Sohn  d.  Grafen  Gondacker:  Wiener  Konunmial- 
Kalender.  S.  316/8.  —  31)  C.  Glossy,  Z.  Biographie  d.  Wiener  Bürgenneistera  J.  A.  t. 
Liebenberg.  Wien,  Gerolds  Sohn.  19  S.  M.  0,40. — 32)  D.  röm.  Kaiser  Leopold  u.  d.  Kapu- 
Einer  P.  Marco  d'Ayiano:  HPBl.  1888,  S.  553—73.  Ebendaselbst  findet  sich  auch  eine  Bio- 
graphie des  P.  Marco  d'Ayiand  auf  Grundlage  seiner  Korrespondena  mit  d.  Kaiser  (HPBl. 
1888,  176—200,  281—300).  —  33)  X  ^'  Gelehrter  auf  d.  Kaiserthron:  ib.  1,  S.  36—49 
Handelt  y.  Leopolds  L  Liebe  xu  d.  Wissenschaften  u.  Künsten.  War  mir  nicht  an- 
gSnglich.    —    34)    D.   Kaufmann,    Samson    Werthheimer    Oberfioktor  n.    Landesrabbiner 


§23.    Oütormch.    Loserth.  U,95 

Hen^owiBa  in  seine  Devotion  bringen,  mithin  sein  Oomininm  bis  an  das 
Meer  ausbreiten  könne.'  Hauptmann  Gerba  schildert  nnn'^)  den  Feldzng 
der  Kaiserlichen  nach  dem  Treffen  Ton  Nisch  am  24.  September  1689  in 
leinen  Einzelnheiten,  nach  den  Akten  des  k.  k.  Kri^psarchivs  nnd  speziell 
ttcb  der  von  einem  General  verfassten  Beschreibung  dieses  Feldzugs,  die 
geh  nnnmehr  im  Kriegsarchiv  befindet.  Der  Versuch  einer  Insurrektion  der 
(^risüichen  Bevölkerung  der  Balkanhalbinsel  scheiterte  zumeist  infolge  der 
Xidüissigkeit  der  Nachfolger  des  F.  M.  L.  Grafen  Piccolomini.  Dem  Auf- 
siUe  ist  eine  Obersichtskarte  des  Kriegsschauplatzes  in  Altaerbien  und 
ilbsnien  nebst  5  Ansichten  und  einer  Karte  von  Altserbien  aus  dem 
J.  1689  beigegeben. 

Einige  unbedeutende  Notizen  tlber  Leopold  I.  Yon  Lothringen,  den 
Viter  Franz'  L,  Gemahls  der  Kaiserin  Maria  TAere^'a  veröffentlicht  Amon 
Ton  Trenenfels.'^)  £in  mit  liebevoller  Hand  gezeichnetes  Bild  dieser 
Kiiserin,  das  trotz  seiner  Kflnse  eine  gute  Übersicht  über  ihre  Regierung 
giebt,  danken  wir  A.  v.  Arneth^^*'^)  Hauptmann  Duncker  teilt  den 
offiziellen  bisher  nicht  aufgefundenen  Bericht  des  F.  M.  Grafen  Neipperg 
ran  12.  April  1741  aber  die  Schlacht  bei  Mollwitz  aus  dem  Familien- 
iitfaiTe  des  Hauses  Neipperg,  dann  eine  Anzahl  weiterer  Berichte  von  und 
tt  Neipperg  aus  der  Zeit  vom  12.  April  bis  24.  Mai  mit.  Das  wichtigste 
Stsek  ist  Neippergs  Relation  über  die  Schlacht  bei  Mollwitz,  die  einiges 
aene  Material  enth&lt  und  ,Klarheit  über  die  Aktion  der  kgl.  ungarischen 
btiuniscfaen  Armee  bietet'  Der  Herausgeber  hat  die  einzelnen  Berichte  mit 
anem  fortlaufenden  Kommentar  versehen,  der  sich  namentlich  auf  die  Yer- 
btndlnngen  mit  Sachsen  und  den  Mediationsversuch  Englands  bezieht^') 
Ton  den  russisch-österreichischen  Operationen  im  Feldznge  1759  handelt  ein 
Anintz  Trothas>^)  —  In  seiner  früheren  Arbeit  ,Handel  und  Verkehr  in 
CDgam  und  Polen  um  die  Mitte  des  18.  Jh.'  beklagte  Fonrnier  den  Yer- 
inst  des  Berichtes  über  eine  im  J.  1754  im  Auftrage  der  Staatsregierung 
nitenuHnmene  Handelsreise.  Dieser  Bericht,  der  sich  in  einer  Kopie  vorge- 
laden, wird  nunmehr  mitgeteilt.  Er  enthält  2  Teile:  den  eigentlichen 
Beisebericht  und  die  Reflexionen  über  das  Gesehene  und  Erfahrene.^  ^)  Die 
Mlen  Beisenden,  der  Inspektor  Prokop  und  der  Graf  jPodstatzky  gingen 
Ober  Graz,  Laibach,  Fiume  und  Triest  nach  Görz,  Venedig,  Ankona  etc. 
Über  die  berührten  Orte  wird  mehr  oder  minder  ausführlich  gehandelt,  die 
^ne  Fabrikation  und  die  Firmen,  mit  denen  man  anknüpfen  will,  ange- 
Seben  u.  s.  w. 

Ober   die   Zeit   des  Kaisers   Joseph  IL   liegen  nur  wenige  und  unbe- 


1S»~17U.  Wien,  Beck.  GL,  118  8.  H.  4.  —  85)  Gerba,  B.  Kaiserlichen  in  Albanien 
U89:  H.  a.  d.  k.  k.  Kriegs-A.  KP.  2.  S.  115—78.  —  86)  0.  Amon  t.  Trenenfest, 
I'MpQld  I^  Heraog  t.  Lothringen:  Ottezr.  Ung.  R.  NF.  4  S.  193—200.  —  87)  A.  Arneth, 
Mtfia  Tkerwia  (Ans:  ABB.  Leipiig,  Duncker  &  Homblot.  65  S.  M.  1.  |[GB1.  1889, 
176]'  -.  87a)  X  Wallon,  Marie  Th4r^  impiratrice:  JSaT.  Novemb.  —  88)  X  Wolf; 
i»  d.  Zeiten  d.  Kaiserin  Maria  Theresia.  Wien,  Holder.  IV,  96  S.  M.  2.  |[HZ.  61, 
^9;  CBL  1889,  176.]|  B.  Bezension  in  d.  HZ.  enthSlt  einige  wesentliche  Korrektoren.  — 
)9|  Dane k  er,  Militlrische  n.  politische  Aktenstttcke  s.  Gesch.  d.  ersten  schlesischen  Krieges 
nu  (Ports.):  M.  a.  d.  k.  k.  Kriegs-A.  NF.  2  8.  178—266.  —  40)  X  X  Trotha,  Z. 
6««k  d.  Ssterr.  russischen  Cooperation  1759.  Nach  d.  russischen  Bokomentensammlang  d. 
Obcnt  HaCüowiki.  Hannorer,  Helwlng.  158  S.  M.  4.  —  41)  A.  Fonrnier,  Eine  amt- 
)kU  Handlongsreise  nach  Italien  im  Jahre  1754:  AÖ0.  73  8.  223—74.  —  41a)  A.  Gigl, 
^rbard  tsb   Swietens  Berufung  als  Leibarst  d.  kaiserlichen  Familie  n.  dessen  persönliche 


11,96  §23-     ÖBtorreich.    LoBerth. 

dentende  Schriften  vor>^^^)  Auf  Grandlage  der  Vorträge,  die  Lacy  in 
seiner  Eigenschaft  als  Staats-  und  Konferenzminister  dem  Kaiser  oder  dem 
Palatin  Erzherzog  Leopold  flher  die  Berichte  des  Hofkriegsrates  erstattete, 
sowie  ans  den  Akten  des  Staatsrates  weist  H.  t.  Zeifsberg  zuni&chst  nach, 
dafs  Lacy  anf  den  Grang  der  Ereignisse  ohne  EinflnÜB  war.  An  der  R&umnng 
Belgiens  tmg  nicht  in  erster  Linie  die  Besorgnis  vor  den  Vergröfserangs- 
gelüsten  der  beiden  nordischen  Mächte  Schuld;  es  ist  anch  nicht  wahr- 
scheinlich, dafs  man  Belgien  in  der  Absicht  preisgab,  um  im  Osten  kräftiger 
auftreten  zu  können.  Zeiüsberg  legt  dar,  weshalb  die  Seitens  Österreichs 
beabsichtigte  Besetzung  Krakaus  scheiterte:  während  der  Befehlshaber  in 
Galizien  und  die  Wiener  Behörden  widersprechende  Befehle  eriiefsen,  nahmen 
die  Preufsen  Krakau  weg,  ehe  noch  aus  Belgien,  wo  der  Kaiser  weilte, 
dessen  Entscheidung  eingetroffen  war.  Die  Hauptschuld  liegt  an  der  Rat- 
losigkeit der  erbländischen  Behörden  und  trifft  in  letzter  Linie  Thugut  selbst, 
der  diese  ttber  seine  Ansichten  im  Unklaren  liefs.  Lacy  hat  übrigens  die 
Bäumung  der  Niederlande  mifsbilligt^®) 

Vorwiegend  nach  den  Polizeiakten  des  Ministeriums  des  Innern,  die  erst 
vom  Jänner  1793  in  wichtigeren  Beständen  vorliegen,  erörtert  Guglia  die 
französische  Emigration  während  der  Bevolution,  soweit  sie  ihre  Schritte 
nach  Wien  lenkte.  Unter  den  in  Wien  befindlichen  Franzosen  gab  es  eine 
Anzahl,  die,  wiewohl  sie  sich  als  Revolntionsfrennde  geberdeten,  doch  ver- 
hältnismäfsig  human  behandelt  wurden.  ^7)  Von  grölserem  Interesse  ist  ein 
Aufsatz  M.  Büdingers  über  die  Verwaltungsnormen  des  Kaisers  Franz« 
Büdinger  teilt  nach  den  im  Archiv  des  Ministeriums  des  Innern  und  im 
Staatsarchiv  befindlichen  Exemplaren  die  Instruktion  des  Kaisers  Franz  für 
das  Direktorium  in  publico,  politicis  et  cameralibus  vom  13.  November  1792 
mit  und  zwar  samt  den  Einwürfen  des  Grafen  Kolowrat  und  der  endgiltigen 
Entscheidung  des  Kaisers.  Die  Instruktion  mufs,  wie  Büdinger  meint,  wohl 
wesentlich  aus  dem  Geiste  des  Kaisers  selbst  ohne  erhebliche  Beihilfe  eines 
seiner  Kabinetsbeamteu  hervorgegangen  sein.*^)  In  gedrängter  Kürze  und 
soweit  man  sieht  auch  ohne  etwas  wesentlich  Neues  beizubringen,  schildert 
Lehnert*®)  die  äuiseren  Vorgänge  beim  Übergang  Venedigs  an  die  öster- 
reichische Herrschaft  und  erörtert  knapp  einzelne  Motive  des  Sturzes  dieser 
Seemacht  Auf  Grundlage  eines  von  J.  Gelcich  im  Archiv  für  österreichische 
Geschichte  (JB.  5,in  248)  veröffentlichten  Berichtes  wird  von  E.  Gelcich 
der  Untergang  der  Republik  Ragusa,  deren  Verfall  von  1768  datiert^ 
geschildert.  ^0)  Seit  den  türkischen  Kriegen  unter  Kaiser  Joseph  hatten  sich 
die   finanziellen    Verhältnisse    Österreichs    wesentlich    verschlimmert.      Noch 


Beziehungen  z.  KaiBerin  Maria  Theresia:  Öster.  Ung.R.     6  S.  1—112.  —  42)X(^-  Frank, 

D.  erste  eyangelische  Kirchenyerfassong  in  Österreich:  Jb.  d.  Gea.  1  d.  Gesch.  d.  Protest,  in 
österr.  8  8.  129 — 46.  Behandelt  d.  Verfassung  eines  für  d.  k.  k.  Erblande  anwendbaren 
Kirchenrechtes  für  beide  eTangelische  Religionen  anter  Kaiser  Joaef  H.  —  43)  X  ^*  Wolf^ 
Josephina  (z.  Toleranzpatente.  Deisten):  ib.  1887,  S.  163—74.  —  44)  A.  T.  Kaiser 
Josephs  IL  letzte  Tage:  Oest.  üng.  £.  KF.  2  (1887),  S.  5/9.  Bietet  nichts  Bemerkens- 
wertes. —  45)  [§21»*)  H.  Zeifsberg,  Karl  a.  Prinz  Hohenlohe-Kirchberg.  —  46)  id., 
Z.  Gesch.  d.  Baumang  Belgiens  a.  d.  polnischen  Aofstandes  (1794).  Nach  Lacys  Vortragen 
an  den  Kaiser:  AÖG.  Wien,  Tempsky.  87  S.  M.  1,40.  |[CB1.  (1888),  1005;  HZ.  61, 
331.]|  -~  47)  E.  Gaglia,  D.  ersten  Emigranten  in  Wien  1789—95:  Osterr.  Ungar.  B. 
KF.  5  S.  177—92.  —  48)  M.  Büdinger,  Za  d.  Yerwaltangsgnmdsäfzen  d.  Kaisers  Franz. 

E.  Yeiaach:  ib.  NF.  4  S.  257—84.  —  49)  J.  Lehner t,  D.  Sturz  der  Republik  Venedig 
u.  d.  erste  Okkupation  d.  Tenetianischen  Proyinzen  durch  Österreich:  ib.  NF.  5  S.  1 — 24. 
—  50)  E.  Gelcich,  D.  letzten  Tage  d.  Republik  Ragusa  u.  ihre  Einverleibung  in  Österreich: 


}23.    Öflteneichr    Loserth.  11^97 

mehr  wurde  er  durch  den  franzMachen  Krieg  in  AnBprach  genommen.  Seit 
1796  worden  Bancosettel  aiugegebea.  Diesen  Übelständen  wandte  Enshensog 
Karl  sein  Aogemnerk  an.  Eine  Schildemng  sein«  einschlägigen  Bemtthongen 
danken  wir  A.  Beer.  Erzherzog  Karl  trat  gegen  das  fortwährende  Schnldea- 
naefaen,  wobei  an  Verzinsung  nnd  Abzahlung  nicht  gedacht  wnrde,  anf  und 
Tertrat  die  Ansicht,  daüs  man  den  Kredit  wieder  granden  mttsse,  indem  man 
die  Einnahmen  zu  vermehren,  die  Ausgaben  zu  yerringem  sucht. ^^)  Fttrst 
Iddwig  Starhemherg  bekleidete  in  hochbewegter  2ieit  Gesandtschaftsposten 
Qfld  zwar  zweimal  in  London  (1793—1800,  1809/10)  und  nachdem  Pariser 
Frieden  in  Turin.  Er  war  ein  eifiriger  Gegner  Napoleons;  aus  seinen  Schriften 
teilt  Thflrheim  eine  Anzahl  mit.^')  Das  Vorgehen  des  Wiener  Hofes  den 
Napoleoniden  gegenflber  nach  dem  Sturz  Napoleons  schildert  ein  Au&atz 
E  Schlüters.  Franz  I.  benahm  sich  in  den  Formen  äufserst  schonend. 
Den  Buche  sind  62  Schriftstflcke,  sämtliche  ans  dem  Wiener  Staatsarchive 
beigegeben.^'*^^)  Eine  Studie  Machalicki's  schildert  die  Revolution  in 
Keapel  1821  nnd  die  Intervention  der  Österreicher  im  wesentlichen  auf 
Grundlage  der  Akten  des  Wiener  Kriegsarchivs.  Zunächst  werden  die 
KOstongen  nnd  der  Operationsphu  der  Neapolitaner  besprochen,  dann  die 
TorbereiUmgen  Österreichs  und  endlich  die  Einzelnheiten  des  Feldzugs.  Zum 
Scfalab  wird  noch  auf  einige  Verdienste  der  Österreicher  in  militärwissen- 
schaftUcher  Hinsicht  hingevnesen.^^)  Gegen  die  bisher  geltende  Ansicht^  dafis 
Österreich  den  seit  1817  in  den  Kreisen  der  Bevölkerung  zu  Tage  getretenen 
Fozdemngen  nnd  Wünschen  nach  Verkehrserleichterungen  teilnahmslos  gegen- 
über gestanden,  zeigt  ein  Aufsatz  Beers,  dafe  solche  Behauptungen  in  diesem 
Cmfimg  nicht  begründet  sind.  Nur  aus  Ungeschick  vmrde  versäumt,  frtth- 
ttitig  jene  Bahnen  einzuschlagen,  die  eine  innige  wirtschaftliche  Verbindung 
Kviscben  Osterreich  nnd  Deutschland  bezweckten.  ^7)  Zumeist  nach  Briefen 
d^  Grafen  Franz  Stadion,  von  denen  der  Vf.  einzelne,  die  sich  bisher  im 
Besitz  der  Familie  PiUersdorf  befunden  hatten,  mitteilt,  schildert  J.  v.  Helfert 
die  Wirksamkeit  Stadions  als  Gouverneur  von  Triest  (1840/47)  und  Lemberg, 
u  welch'  letzterem  Orte  er  eine  hervorragende  politische  Thäügkeit  entp 
Utete.^^  Zur  Beurteilung  der  Oktoberereignisse  ist  es  von  Wichtigkeit, 
einen  Einblick  in  die  Vorgänge  zu  erhalten,  die  im  Schöbe  des  Wiener 
Gemeinderates  stattfanden,  da  dieser  innerhalb  seiner  Kompetenz  an  den 
vom  Beichstag  angeordneten  Yerteidigungsmafsregeln  mitzuwirken  hatte.  An- 
btltspunkte  bieten  die  im  Stadtarchive  ^thaltenen  Protokolle,  von  denen 
inMge  aus  den  wichtigeren  mitgeteilt  werden.^*) 

Ziemlich    zahlreich   sind   die  Schriften,  die  aus  Anlals  des  40j.  Regie- 


ib.  S.  Sil — 81.  —  51)  ▲.  Beer,  Ershenog  Karl  ale  Finanspolitiker:  ib.  NF.  fi  u.  3, 
[IWl),  8.  1 — 1^  1 — 18.  —  52)  Thürheim,  Ludwig  FOnt  Starhembetg  ehemaliger  Ge- 
na^  «B  aen  Hofon  in  Haag,  London  a.  Tarin.  Graz,  Sfyria.  VI,  871  S.  M.  6,40. 
:(BJ.  10,  S06.]|  —  &3)  H.  Schlitter,  Kaiaer  Frana  L  n.  d.  Napoleoniden  t.  Stone 
KtpoleoH  bU  sa  deamea  Tode:  AÖG.  7S  S.  833.  Wien,  Tempaky.  881  8.  M.  4.  |[HZ. 
fil,  518;  cm.  1889,  464.]|  —  54)  E.  Korreapondena  t.  Maria  Loniae :  HPB.  100,  S.  521-  -34. 
Kkei  lichte  Bemerkanawertea.  —  55)  Maehalicky,  D.  Feldang  gegen  d.  neapolitanische 
BefolntioB  1821:  M.  s.  d«  k.  k.  Kriega-A.  NF.  8  8.  1—114.  —  56)  £.  Gelcich,  D. 
«itai  HaadelaiiBtaniolimiiBgeB  österreiehs  nach  Ostasien:  Öaterr.  Ung.  B.  NF.  4  8.  180/8. 
^  57)  A.  Beer,  Oatarreich  n.  d.  deatachen  Handelseinigungabeatrebongen  in  d.  Jahren 
IMT—SO.  ib.  NF.  3  (1887),  8.  878—811.  —  58)  J.  Helfert,  Graf  Frana  Stadion. 
^«eh  TMdbn  kl  Fraas  Freihenm  t.  Pillersdorir  ana  d.  Jahren  1846/8:  ib.  NF.  8,  3  (1887), 
^  1—13;  18—88;    19 — 88.   —    59)  Beitrage  z.  Geach.  d.  Wiener  Oktobertage  d.  Jahres 

JthTfisbeiiehto  der  GssohichtswiBianiohaft.    1888.    II.  7 


n,98  i^S-    ötteneieh.    Loierth. 

rnngsjabiläams  des  Kaisers    Franz    Joseph    erschienen    sind.^^-^^)     Einen 
gnten  Oberblick   über   die   wichtigsten  Ereignisse  dieser  Zeit  bietet  H.  TOn 
Zeifsbergs  Festrede^^),  die  sich  namentlich  anch  über  die  geistigen  Fort- 
schritte   Österreichs   in    diesen  40  Jahren  yerbreitet  nnd  im  Anhange  eine 
reichhaltige  Litteratnr  über   den  behandelten  Stoff  mitteilt     Die  Festschrift 
6.  Wolfs  Terdient   ihren  Titel^^)  nicht;   denn  sie  schildert   eigentlich  die 
Stellung  der  Juden  in  Österreich  vor  nnd  nach  dem  J.  1848,  dies  allerdings 
auf  Gmnd  archifalischer  Studien  nnd  eigener  Beobachtung.     Die  Festschrift 
des    Franzosen    Bert  ha   geht   vom    französischen    Standpunkt   ans.      Der 
Vf.   folgert   aus   dem   Umstand,   daOs  der    Kaiser    Franz    Joseph    1867    in 
der  Familiengmft    zu    Nancy   verweilte,    eine   gewisse   Anerkennung   seiner 
französischen  Abstammung.     Von  den  Schriften,  die  sich  mit  einzelnen  Epi- 
soden aus  der  Regierung  des  Kaisers  Franz  Joseph  besch&ftigen,^^-^*)  verdient 
ein  Aufsatz  G.  Steinbachs  Erwähnung,  der  auf  Grundlage  der  Publikation 
von  Konyi's  Deaks  Leben  und  Reden,  einen   wichtigen  Beitrag  zur  neueren 
Yerfassungpgeschichte  Österreich-Ungarns  liefert.     Zunächst  wird  der  Einflufs, 
den  der  altkonservative  Magnat   Graf  Emil  Dessewffy   auf  den   Erlafs    des 
Oktoberdiplomes  genommen,  festgestellt.     Steinbach  veröffentlicht  den  Brief- 
wechsel der  hierüber  zwischen  diesem  und  Baron   Hühner  gepflogen  wurde 
und    die    Entwürfe,    Dessewfiy's    ,den  Urentwurf  des   Oktoberdiploms,    das 
Gründungsdiplom    ftlr  das  Reichsparlament   der  österreichischen  Monarchie, 
den    kaiserlichen    Freiheitsbrief  fQr  Böhmen  und  die  Formulierung  der  Art 
und  Weise,    me   Dessewffy   sich   den  Umschwung   —  er  nennt  ihn   Staats- 
streich —  dachte.     Die  Biographie  des  österreichischen  Parlamentariers,  Mit- 
gliedes des  Frankfurter  Parlamentes  im  J.  1848,  Moritz  von  Kaiserfeld,  die 
wir   in  doppelter  Gestalt  Franz  von  Krone s  verdanken^^^')  mufs  als  eine 
wertvolle  Studie   zur   neuesten  Geschichte  Österreichs  zumal  der  parlamen- 
tarischen  Ära  bezeichnet   werden.      Kaiserfeld   vertrat  als  Politiker   in  der 
Zeit  der  Yerfassungsstreitigkeiten  den  österreichischen  Gentralisten  gegenüber 
den  sogen,    autonomen  Standpunkt,  war   demnach    der  Meinung,    dals   von 


18i8:  Wiener  Kommimal  Kalender.  KF.  16  S.  269—91.  —  M)  H.  t.  Zeifsberg, 
Franz  Josef  I.  Bede  gehalten  bei  d.  aas  Anlafs  der  Errichtung  d.  Standbildes  8r.  Majestät 
d.  Kaisers  veranstalteten  Festfeier  d.  üoirersitat  Wien.  Wien,  Verlag  d.  Uniyersitat.  48  S. 
—  61)  0.  Wolf,  Z.  Knltorgew^h.  in  Österreich-Ungarn  ISiS— 88.  Wien,  Holder.  Y,  186  S. 
M.  4,80.  I  [DLZ.  1888,  677.]  |  -*  62)  X  A.  fiertha,  Francis  Joaeph  I.  et  Mm  rigne 
1848—88.  Paris,  Westhaoser.  120  S.,  Fr.  3,50.  |[DLZ.  1888,  595.]|  ->  63)  X 
L.  SmoUe,  Kaiser  Franz  Josef  I.  Festschrift.  Wien.  Pichlers  Wittwe.  32  S.  M.  20.  — 
64)  X  id.,  D.  Buch  r.  nnserem  Kaiser  1848—88  Festschrift  Wien,  Pichlers  Witwe  &  Sohn. 
240  S.  M.  8.  —  65)  X  Unser  Kaiser.  Festschrift  z.  4Qj.  Segierongsjabiläam  Sr.  Majestät 
Kaiser  Franz  Joses  I.  Wien?  Denselben  Zweck  verfolgt  d.  Schrift  t.  Fr  an  kl  a.  Qr&n. 
,D.  Kaisers  Jobeltag*  Wien  Schlofsberg.  —  66)  X  P-  Badics,  Habsbnrg-Denkmale  in 
Österreich-Ungarn.  Geschichtserinnemngen  aas  AnlaCs  d.  40j.  Begiemngqabiiiams  Sr.  Majestät 
Kaiser  Franz  Joses  I. :  Ost.  Ungar.  B.  6,  S.  1—41.  —  66»)  X  UlaArierter  Katalog  d. 
AnsstellnDg  kirchlicher  Kansigegenstäode  t.  frühen  MA  bis  z.  Gegenwart.  Wien,  C.  Oerolds 
Sohn.  (1887),  IV,  138  S.  —  67)  X  H.  Knnz,  V.  Montebello  bis  Solferino.  Berlin, 
Lackhardt  IV,  178  S.  M.  3.  Hat  mir  nicht  roi^elegen.  —  68)  B.  Fürst  Mette  mich. 
Über  d.  Kenenborger  Frage:  HZ.  69  8.  190/2.  Wird  an  anderer  Stelle  besprochen.  — 
69)  6.  Steinbach,« Z.  Gesch.  d.  Oktoberdiploms.  E.  Beitrag  z.  österr.  VerfMsnngsgesch. : 
Öiterr.  Ungar.  B.  NF.  2  S.  289^310.  —  70)  F.  Krones,  Moritz  ▼.  KaiB«rfeld: 
MHV  Steiermark.  36  S.  1—78.  Auch  separat,  Oraz,  Verlag  d.  Verfassers.  —  71)  id^ 
Moritz  T.  Kaiserfeld.  Sein  Leben  n.  Wirken  als  Beitrag  z.  Staatsgeseh.  Österreichs  in  d. 
Jahren  1848—84.  Leipzig,  Dancker  &  Hamblot.  XXIII,  471  S.  |[HZ.  61,  335;  DLZ. 
1888,  1372;  CBl.  1888,  686.]|  —  72)  G.  Sitte,  D.  neuere  Anhitektnr  in  Österreich  o. 
Ungarn:    Österr.-Ung.  B.    NF.  3  (1887),   8.  65—87.     Giebt  eine  knrze  Skizze  t.  d.  fiat- 


^28.    ÖBteneicli.    Loierth.  11,99 

Seiten  des  Centralgewalt  den  Ungarn  Zngeständnisse  zn  machen  seien.  Die 
letzte  Zeit  seiner  Wirksamkeit  war  der  Steiermark  —  seinem  engeren 
HeiBiatslande  gewidmet. 

PttHTinzial^  tmd  Lokalgeschichte.  Niederösterreich. 
?<m  dem  auf  Anregung  nnd  nnter  Mitwirkung  des  (nunmehr  verewigten) 
Kronprinzen  Rudolf  herausgegebenen  Prachtwerke  liegt  die  zweite,  Nieder- 
dsterräch  behandelnde  Abteilung  Yor.^')  Zunächst  schildert  der  Erzherzog 
Rudolf  selbst  in  seiner  bekannten  ansprechenden  Weise  den  iandschaft- 
liehen  Charakter  des  Wiener- Waldes  und  der  Donau-Auen  von  Wien  bis 
zur  ongarischen  Grenze.  Vier  andere  Mitarbeiter  besprechen  die  landschaft- 
lidie  Lage  des  Yoralpenlandes,  des  Waldvierteis,  des  oberen  Donaugebietes, 
des  Wiener  Beckens  und  Marchfeldes.  Die  Vorgeschichte  Niederösterreichs 
(Dilavial-,  Stein-,  Bronze-  und  Eisenzeit)  behandeln  Graf  Wurmbrand  und 
Mnch,  die  Bömerzeit  F.  Kenner,  die  Geschichte  NiederOsterreichs  seit 
Kari  dem  Grofsen  A.  Mayer.  Die  folgenden  Abschnitte  sind  der  Yolks- 
kimde,  der  Architektur,  den  Burgen  und  Wohnstatten,  der  Malerei  und 
Plastik  und  dem  wirtschaftlichen  Leben  Niederösterreichs  gewidmet  ^*'^^) 
Mdits  Neues,  zumal  nach  den  Arbeiten  0.  Ell  mm  eis,  die  hier,  ohne  dafs  es 
gerade  gesagt  ist,  stark  ausgenützt  sind,  bietet  der  Aufsatz  H.  Neu  das  über 
die  Verbreitung  des  Christentums  und  des  deutschen  Elementes  in  Ufer- 
noricom.  Gegen  die  etwas  zu  weit  gehende  Herleitung  einzelner  Namen  aus 
dem  Slaviflchen  tritt  neuestens  R  Müller  (s.  unten)  nicht  ohne  Erfolg  auf''^) 
Zar  Geschichte  der  Preise  in  Wien  und  Niederösterreich  bietet  ein  Aufisatz 
Schalks  bemerkenswerte  Einzelnheiten*, ^^)  er  findet,  dafs  im  15.  Jh.,  trotzdem 
der  Nominallohn  in  stetigem  Steigen  begriffen  war,  der  Geldlohn  dem  Handels- 
uid  inneren  Werte  der  Landeswährung  nach  stets  fiel.  Die  Lage  des 
liabsbargischen  Hauses  am  Beginn  des  30j.  Krieges,  die  Stimmung  in  Nieder- 
österreich und  die  Leiden  der  Bevölkerung  während  des  Krieges  schildert 
eine  Studie  Haselbachs.^^)  Die  Ritterakademieen  des  17.  und  18.  Jh. 
varen  meist  nach  dem  Muster  französischer  Akademieen  eingerichtete  Fach- 
acholen,  in  denen  neben  körperlichen  Übungen  jene  Kenntnisse  gelehrt  wurden, 
die  ein  Adeliger  im  Hof-  und  Staatsdienst  brauchte.  Die  niederösterreichischen 
Stände  gründeten  in  Wien  1685  eine  Akademie,  die  bis  1748  bestand  und 
deren  Gründung  und  Einrichtung  A.  Mayer  bespricht.''^)  EiAige  Arbeiten 
R>  Müllers  berühren  mehr  das  sprachlich-linguistische  als  historische 
Gebiet  »o- 8») 


vickla&g  d.  Bankunrt  in  Ostexreich  im  19.  Jh.  —  73)  B.  österreicbisch-imgariBche  Montrdiie 
ii  Wort  IL  Bild.  Wien  n.  NiederSatenelch.  fi.  Abteil.  Niederosterreidi.  Wien  1888, 
Dn^  IL  Verlag  der  Hof-  u.  Stutedmckerei.  l^.  VIII,  360  S.  —  74)  X  Ergensinger, 
Heiaattkiinde  t.  Niederöaterreich.  Ken  bearb.  ▼.  J.  Trample  r  3.  Aufl.  Wien,  C.  Gerold 
Soka.  Yerfolgt  padagogiaehe  Zwecke.  —  75)  X  K.  Schobert,  Kleine  Heimatsknnde  y. 
yiMwggtcumch.  Teachen,  Frocbaaka.  Verfolgt  pädagogische  Zwecke.  —  76)  H.  Neada, 
tW  d.  Aubreitong  d.  Deotich'  n.  Ghriatentoms  im  heimischen  TJfemoricnm:  Frogr.  d.  k.  k. 
0.  Gjma.  in  Krema.  Verl.  d.  Oymn.  21  S.  —  77)  C  Schalk,  Oemeiner  Arbeitolohn  a. 
Kaiftiaft  d.  Qeldea  in  Wien  im  15.  Jh.  (1424—1527):  Wiener  Kommnn.  Kalender.  NF.  16 
8.  ni~58.  —  78)  K.  Haaelbach,  Niederosterreich  a.  Zeit  d.  30j.  Krieges:  Bll.  V. 
Uadetkiuide  Nied.  Ost  NF.  22  S.  81—105.  —  78*)  A.  Hayer,  D.  stSndische  Akademie 
m  Wiea:  ib.  8.  310—54.  —  79)  K  Sensationsgedicht  ans  d.  16.  Jh.:  Wiener  Kommnn. 
Ksleader.  8.  Sil.  X  i?^  Sprach  t.  e.  Peckenknecht  der  fttnff  nnscholdiger  Menschen  gran- 
«abhch  flnnSrdet  so  Wien  in  Osterreich."  —  80)  R.  Müller,  E.  germanischer  Franen- 
Bsae  asf  e.  x6misehen  Inschrift  ans  Niederösterreich :  Bll.  V.  Laodesknnde  Nied.  Österr. 
^.  22,  8.  198 — 93.  —  81)  Xid.,  Nene  Vorarbeiten  s.  altösterreichischen  Ortsnamenkonde: 

7* 


n  100  i^S*     Österreich.     Loserth. 

Ziemlich  zahlreich  sind  die  Arbeiten  auf  dem  Gebiete  der  LokcUge- 
schichte  von  Niederösterreich.  ^')  Schon  im  Österreichischen  St&dtebach  finden 
sich  neben  den  statistischen  Materialien  anch  historische  Übersichten  der 
Entwicklung  einzelner  Städte.^')  Die  erste  Stelle  anter  all  diesen  Schriften 
nimmt  die  zom  40j.  Regienmgsjnbilftam  des  Kaisers  Franz  Joseph  ^«chienene 
Denkschrift  des  Gemeinderates  der  Stadt  Wien  ein.^^)  Sie  schildert  die 
groben  Fortschritte  der  Stadt  auf  allen  Gebieten  materieller  nnd  geistiger 
Entwickelang.  Der  erste  Band  enthält  6,  der  zweite  8  Kapitel,  deren  jedes 
von  einem  anderen  Yf.  herrahrt  Eingeleitet  wird  das  Werk  mit  einem 
Gedichte  Hamerlings.  Dann  giebt  Zeifsberg  eine  Übersicht  der  wich- 
tigsten Momente  der  österreichischen  Geschichte  in  der  genannten  Zeit; 
M.  Wirth  schildert  die  Tolkswirtschaftliche  Entwickiang,  G.  Weifs  die 
banliche  Neagestaltong  Wiens,  Badler  die  Wohlthfttigkeitspflege  and  Glofsy 
die  Gemeindeverwaltang.  Im  zweiten  Bande  behandelt  Hannak  die  Schale, 
B.  Zimmermann  die  Litteratar,  Lützow  die  bildenden  Kttnste,  Falke  das 
Kanstge werbe,  Hanslik  die  Mnsik,  Speidel  das  Theater,  Bichter  die  Presse 
and  Uhl  die  Gesellschaft  (eines  der  ansprechendsten  Kapitel  des  ganzen 
Werkes.)  Der  Schlafsakkoi^  klingt  in  dem  Gedanken  ans,  dafs  Wien  in 
Folge  der  politischen  Verhältnisse  viel  verloren  hat,  da  die  Hauptstädte  der 
einzelnen  Provinzen,  in  denen  sich  ein  eigenes  politisches  Leben  entwickelte, 
der  Hauptstadt  viele  reiche,  treibende  und  schaffende  Elemente  entzogen 
haben.  ^^'^^)  Die  banliche  Entwicklung  von  Wiener  Neustadt  seit  seiner 
Gründung  unter  Leopold  VL  bis  ins  16.  Jh.  schildert  W.  Böheim.»7.s9^ 
Über  den  Semmering,  die  Städte  Pechlam  and  Gisshübel  handeln  drei  Auf- 
sätze R  Müllers*^-*^)  Als  St.  Polten  aus  dem  Besitze  des  Bistums  Passau 
in  den  des  Kaisers  übergegangen  war,  begann  die  Zeit,  in  welcher^in  St  Pöltai 
jene  Verwaltung  hergestellt  wurde,  innerhalb  deren  sich  fortan  das  öffentliche 
Leben  der  Stadt  bewegte.  Ein  wesentlicher  Förderer  der  Stadt  war  Maxi- 
milian L,  der  ihr  nach  dem  Brande  von  1412  wesentliche  Hil£unittel  zur 
Verfügung  stellte.  Die  Entwicklung  der  Stadt  seit  dieser  Zeit  in  Bezug  auf 
den  Ausbau  der  Stadt,  die  Neuordnung  auf  dem  Gebiete  der  Rechtspflege 
und  Verwaltung  schildert  auf  Grundlage  von  Originalakten  ein  Aufsatz 
A.  Herrmanns.     Im   Anhange   werden  32  Urkk.  und  ein  Verzeichnis  der 

Stadtrichter  seit  der  neuen  Wahlordnung  vom  11.  Dezember  1539  mit- 
geteiltö8.^oo) 

ib.  S.  8—80;  209-800.— 82)  W.  Haai,  Bibliographie  z.  Landeskimde  t.  NiederSsterreich 
im  Jahre  1888:  ib.  3.  440 — 61.  Anf  dieie  Bibliographie  wird  hier  beeonden  aufinerkaam 
gemacht,  weil  sie  ToUatandig  iat,  demnach  aach  jene  anbedeotenden  Arbeiten  enthalt,  auf  d. 
in  d.  obigen  JB.  nicht  mehr  eingegangen  werden  konnte.  —  83)  £•  Mise  hl  er »  Öatai^ 
reichiauhes  Stadtebach.  8.  Wien,  Gerolds  Sohn.  —  84)  Wien  1848 — 88  Denkaehzift  i. 
2.  Desember  1848.  Heraasgegeben  ▼.  Gemeinderate  d.  Stadt  Wien.  2  Bde.  Wien,  Konegen. 
M.  4.  |[OBL  1889,  464.]|  ~  85)  C.  Wolfsgruber,  D.  Kaiaergmft  bei  d.  Kapniinera 
in  Wien.  Wien,  Holder.  (1887).  {[HZ.  61,  547 .]|  „Am  meUten  geeignet,  wertere 
Kreise  an  interessieren,  ist  der  erste  Abschnitt  des  Baches  „die  Baageschichte  der  Graft*' 
—  86)  W.  Kiseh,  D.  alten  Strafsen  a.  Flitze  Wiens  26/9.  Heft.  Wien,  0.  Fkimk.  — 
87)  W.  Böheim,  Neuere  Forschangsergebnisse  z.  Baogesch.  t.  Wiener  Neostadt:  Bll.  T. 
Landeskde.  Kied.  Österr.  NF.  22  S.  856^79.  —  88)  X  id.,  Alte  GlasgemSlde  aoa  Wiener 
Neostadt:  MCC.  NF.  14,  S.  22/5,  77—81.  —  89)  X  J-  Schönbranner,  D.  Temperage- 
mälde aaf  d.  Bttckseite  d.  Verdaner  Altares  in  Klostemeubarg:  ib.  S.  88/4.  —  90)  X  ^ 
Müller,  D.  deutsche  Name  des  Semmerin«»;  Bll.  V.  Landesknnde  Nied.-ÖstexT.  NF.  22 
S.  198/5.  D.  deutsche  Name  d.  Semmering  laatet  im  12.  Jh.  Corwalt  =  Zenvalt  d.  i.  d. 
z.  Bestreiten  d.  Lebensanterhaltes  dienende  Wald.  —  91)  X  i^M  ^m  wissen  wir  t.  d. 
Barg  Fechlam:  id.  S.  486/9.  JBs  ist  kein  alter  Ort  a.  nicht  Tor  dem  12.  Jh.  ana  e.  Nieder- 
lassang T.  Fechsiedem  herrorgegangen.«  -.  92)  X  ^t  Oi&hftbel:  ib.  S.  880/2.  —  93)  A. 


}83.    Öaterreioli.    Loserth.  11,101 

Oberösterreich.  Von  Edlbachers  Buch  über  die  Geschichte 
and  ToxK>graph]e  von  Oberösterreich  ist  eine  neue  (Titel-)  Aasgabe  er- 
sehienoi.  ^^^)  Nach  Hanshaltangsbttchem  und  Inventarverzeichnisseii  der 
Familie  Rödem  am  Perg  bei  Rohrbach  im  oberen  Mtthlyiertel  aas  den 
J.  1601  —  21  giebt  Pröll  ein  anschanliches  Bild  von  dem  Leben  nnd  den 
wirtschaftlichen  Verhältnissen  des  österreichischen  Adels  ssn  Anfang  des 
17.  Jh.»o«) 

Salzburg.  Die  Begierangszeit  des  Erzbischods  Pilgrim  11.(1365— 96), 
eineB  Freandes  der  Habsbar{,er  and  Gegners  der  Bayern,  behandelt  G.  Watke; 
namentlich  wird  das  mit  dem  schwabischen  Stadteband  am  25.  Jnli  1387 
geschloBsene  Bandnis  nnd  die  Gefangennahme  des  Erzbischofis  am  27.  November 
d.  J.  besprochen.  ^^^)  Eine  Arbeit  Sampeis  betrifft  das  Verhalten  Salzbnrgs 
im  bayrischen  Kriege  von  1504.io4.io8^ 

Steiermark,      Einen    Beitrag    zar    Geschichte    des    mAchtigsten 
innerösterreichischen  Dynastengeschlechtes,  der  Grafen  von  Cilli,  liefert  Gab o 
in  sdner   Biographie    des  Grafen  Friedrich  U.  von  GUU.  ^o»)     Als  Karl  II. 
V4m  InnerOsterreich  seine  R^erang  antrat,  war  der  Protestantismns  bereits 
zn  grober  Bedeutung  in  der  Steiermark  gelangt  nnd  die  evangelischen  Stände 
sachten  nonmehr  die  LandesfOrsten  fttr  sich  zn  gewinnen,  bezw.  Anerkennung 
ihrer  Religion  zu  erhalten.    Daherkam  es,  da£s  die  Landtage,  auf  denen  man 
sich  vornehmlich  mit  der  Tflrkengefahr  zu  beschäftigen  hatte,  sich  mit  reli- 
giösen Fragen  abgaben.    Von  diesen  Landtagen  ist  der  von  1578  bisher  am 
meisten    bekannt    gewesen.     Aber   auch   der   Landtag   von  1572    ist,    wie 
F.  M.  Mayer  zeigt,  in  dieser  Hinsicht  sehr  bedeatend.^^<^)     Ein  Aufsatz  von 
A.    Gasparitz    schildert    die    Besitznahme    des    Stiftes    Renn    darch    den 
steir»chen  Landeshauptmann  und  Krieger  sowie  eifrigen  Vertreter  der  Lehren 
Luthers    in  Steiermark,  Hans  Ungnad.^^^)     Mehrere  Arbeiten  schildern  die 
Okkupation    durch     die    Franzosen.      Hier    ist  in    erster  Linie  die    Arbeit 
F.  M.  Mayers  zu  nennen,    der  die  viermalige  Besetzung  des   Landes   auf 


He  TT  mann,    Z.    Qeaeh.  d.  Stadt  St  PSlten  im   16.  Jh.  nebst  einem  Beitrage  i.  Gesch.  d. 
nlederBstermclnachen  Banernkrieges :  Progr.  d.  n.  östezr.  Real*  n.  Obergymn.  in  St  Polten. 
OL  Pdltoa,  Verlag  d.  Anrtalt     81  S.  —  94)  Z.  Qeach.  t.  Hainbozg  n.  Bottenstein :  Bll.  Y. 
Laadeskimde  Nied.-Ö«terr.     NF.  22  8.  106—32,  389—416.  —  95)  X  Z.  Gerch.  d.  Frauen- 
kloaten  Kvchberg  im  Wechsel:  ib.    S.  207/8.  —  96)  X    P-  Eichmayer,  Z.  QeMdi.  d. 
Tecte  Hartenstein:  ib.  S.  200/6.    Behsndelt  d.  an  d.  kleinen  Krems  liegende  fiargmine.  —' 
97)  X  C-  Bodenstein,  Konsthistorische  Ergansongen  s.   Gesch.  d.  Pfarrkirche  zu  Bronn 
am  Gebirge:  MCG.     NF.  19    S.  137—40.    —    98)   X    A.    Ilg,    Lmu   a.   Umgebong:   ib. 
41/a.  —  M)  X  E.  Bdhl,  Borg  Hohenberg.    K  Beitrag  a.  niederSsterr.  Beformationsgesch. : 
Jb.  d.  GeMllfleb.    t    d.  Gesch.  d.  Piotestantismas  in  Österreich.     8,  S.  45—56.   (1887.)  — 
IM)    X    L-  Karner,   Künstliche  Höhlen  in  Biberbach  (Kiederdsterreich) :  MCG.    NF.  14 
S.  221/4.  —  101)  L.  Edlbaoher,  Landeskmide  Ton  OberYtoterreich.     Neoe    (Titel-)  Aus- 
gabe d.  aweiten  Aofl.     Wien,  Griser.    628  S.    M.  4.  —  102)   L.  Prdll,   E.  BUck  in  d. 
Haasweeoi   e.    öaterreichiachen    Landedelmanns  ans   d.    ersten    Viertel  d.  17.  Jh.:   Progr.  d. 
Steatsgjmn.  im  8.  Besirke  Wiens.     Wien,  Verlag  d.  Gymn.  im  8.  Bez.     47  8.  —  103)  G. 
Watke,    Stidtebnndkrie:;,    (s.  §17»)    —   104)   J.    Sampel,   D.    Stellang    Salsbargs    im 
WyiuelMn    Erbfolgekriege  1504  mit   12  bisher  mibekannten  nrkondlichen  Beilagen  aas  dem 
k.k.Slaatsai«lisTe:  Z.  d.  Ferdinandeams.  8  F.     32.  Heft.  —  105)  X  L.  Pezolt,  D.  Grenzen 
i  eksBaligen  SfadtgericJitsbeBirke«  Salzbarg:  Mitt.  Ges.  Landeskunde  Salzbarg.    28  S.  417—28. 
—  196)   X    •^*    Steinhaaser,    Über    d.    Profanhaa   in   Salzborg  u.    d.   altsalzbargische 
Bürgerkms:    ib.     8.  802 — 26.    —   107)   X    V.   Berger,    D.  Kirche  za  St  Georgen  in 
Msrikeim*  MCC.     NF.  14  S.  40/1.  -^  108)   X  Petter,  D.  St  Johannes-SchlölJMhen  aaf 
i  Ißachsbma  in  Salabnrg:  ib.    S.  87/8.  —  109)  A.  Gubo,  Graf  Friedrich  IL  t.  CUli: 
IWr  d.  k.  k.  Grmn.  in  Cilli    Cilli,  Baknsch.     21  S.  ~  HO)  F.  M.  Mayer,  D.  Bracher 
laTtiir  d.  Jnhres   lö72 :  AÖG.  73,  S.  467—608.    —   111)  A.  Gasparitz,    Hans  Ungnad 
tiTült  Beim  '  NHTSteiermark.    36,  S.  73—130.  —  112)  F.  M.   Mayer,  D.  Grttndang 


11,102  {23.     Österreich.    Loserth. 

Grundlage  der  in  Tagesblättern  und  Zeitschriften  zerstreuten  Notizen  und 
archivalischen  Studien  schildert.  ^^^)  Ausgebeutet  wurden  namentlich  das 
Archiv  des  Stiftes  Admont,  das  Landes-  und  Statthaltereiarchiv  in  Graz  und 
die  städtische  Registratur  daselbst.  In  diesem  Zusammenhang  mufo  auch  des 
Tagesbuches  ,Die  Franzosen  in  Graz*  gedacht  werden,  in  welchem  die  Ereig- 
nisse in  Graz  vom  25.  Juli  1809  bis  9.  Januar  1810  dargestellt  werden.  ^^^'^^^ 
Ans  der  Familienchronik  des  gräflichen  Hauses  von  Steinach  giebt  J.  v.  Z  ahn 
eine  Skizze  ttber  das  Leben  des  Adels  in  Steiermark  im  16.  Jh.;  die  reli- 
giöse Frage,  der  Bauern-  und  Tflrkenkri^  werden  gestreift  i^^)  Nach 
Originalurkk.  schildert  J.  Wichner  die  Geschicke  des  Glarissenklostera  St 
Paradeis,  das  1782  aufgehoben  wurde.  Im  Anhange  wird  die  Reihenfolge 
der  Äbtissinnen  und  sonstigen  Mitglieder  des  Klosters  und  ein  Verzeichnis 
ihrer  Besitzungen  mitgeteilte^'')  Über  einzelne  kunsthistorische  Denkmäler 
der  Steiermark  berichten  zwei  Aufsätze  Wastlers-^^^'^e^)  Die  übrigen 
Arbeiten  betreffen  Lokalgeschichte  im  engeren  Sinnc^'^-^^'^) 

Kärnten  und  Krain,  Auch  die  Mehrzahl  der  Studien  zur  Ge- 
schichte von  Kärnten  und  Krain  behandelt  urgeschichtliche,  archäologische 
und  topographische  Fragen. e'^'^^^)  Das  Nekrologium  des  von  den  Eltern  des 
Patriarchen  Poppo  von  Aquileja  gestifteten  Benediktinerklosters  Ossiach  wird 
nach  einer  Hs.  der  Wiener  Hofbibliothek  von  SchroU  mitgeteilt,  e^^)  des- 
gleichen das  Nekrologium,  sowie  Urkk.  und  Regesten  zur  Geschichte  des 
1807  aufgehobenen  Kollegialstiftes  Spital  am  Pyrn,  woselbst  sich  1190 — 1418 
ein  Spital  für  arme  Reisende,  1418 — 1605  ein  Kollegialstift  für  Seknlar- 
kanoniker  mit  einem  Dechanten  und  1605 — 1807  mit  einem  infnlierten  Propst 
an  der  Spitze  befand.  Das  Nekrologium  wurde  am  Ende  des  14.  Jh.  ange- 
legt und  bis  in  das   16.  Jh.    geführt  e^^*^^®)     Nachdem  schon  A.   Huber   in 


d.  Grazer  UniTenität:  Öaterr.-Ungar.  R  NF.  2  (1887),  S.  82—41.  Aob  AnlaT«  d.  £r- 
Bcheineni  t.  Krones'  Gesch.  d.  Karl-Franzens-UniTenität  in  Graz  (b.  JB.  1886).  —  113)  id., 
Steiermark  im  FranzoBemseitalter.    Nach  neuen  Qaellen.     Graz,  Lejkam.    lY,  264  S.     IL  2. 

—  114)  J.  Kratochwill,  D.  Franzosen  in  Graz.  Fortsetzung  a.  SchlalÜB:  MHYSteiermark. 
36,  S.  3—72.  —  115)  A.  Aast,  Ans  d.  Kriegsjahre  1809:  ib.  8.  203/5.  JSnthalt  e.  Un- 
kosten-Ausweis  aas  d.  Markt  Trafoi.  —  116)  J.  Zahn,  Z.  Sittengesch.  in  Steiermark:  ib. 
181—72.  —  117)  J.  Wichner,  Gesch.  d.  Ciarissenklesters  Faradeis  za  Jadenbarg  in 
Steiermark:  AÖG.  73,  S.  365—406.  —  118)  J.  Wastler,  Kansthistorische  Stadien  ans 
Obersteieimark:  Osten-.  Ungar.  B.  NF.  5  8.  241—65.  —  119)  id.,  Nachrichten  über  Oegen- 
■tlnde  d.  bildenden  Kanst  in  Steiermark:  MHYSteiermark.  36  S.  187—95.  —  120)  X 
F.  Kraufs,  D.  nordöstliche  Steiermark.  Graz,  Leykam.  X,  431  S.  Enthält  einiges 
historische,  sonst  ein  Touristen-Werk.  —  121)  X  0.  Kernstock,  Thalberger  Reminis- 
cenzen:  MHY  Steiermark  36,  196—203.  Nor  Lokales.  —  122)  X  Garlitt,  D.  TomoU 
auf  dem  Loibenberge  bei  Yidem  an  d.  Saye  in  Steiermark:  MGG.  NF.  14,  S.  175/9.  — 
123)  X  J.  Graus,  D.  Ffarrkirche  zu  Eisenerz:  ib.  S.  170/3.  —  124)  C.  Haaser, 
Archäologische  Beiseski^zen  aus  Kärnten:  Carinthia.  78,  S.  119.  —  125)  id.,  Noreja,  eine 
keltische  Bergfestong:  ib.  S.  150/4.  —  126)  id.,  D.  Graberfeld  in  Frögg  im  J.  1887: 
MCG.  NF.  14,  S.  81/6.  —  127)  J.  Graus,  Studie  über  d.  Kirchenbau  t.  Yictring:  ib. 
S.  229—31.  —  128)  D.  Zollfeld  in  Kärnten.  Gesamtüberblick  seiner  antiquarischen  Schätze: 
ib.  S.  247—54.  —  129)  Y.  F.,  Z.  bist  Topographie  d.  oberen  Gaüthales:  Carinthia.  77, 
28—31.  Behandelt  1)  Loncium,  2)  Spabttchel  u.  Heidenbüchel,  3)  Medaria-Mauthen.  — 
130)  B.  alten  Glasmalereien  d.  Kirche  d.  heiligen  Laurentius  zu  St.  Leocbard  im  Larani- 
thale:  MCG.  NF.  19,  S.  30/2.  —  131)  M.  Gröfser,  St  Johann  am  Brückl  in  Kärnten:  ib. 
S.  168/9.  —  132)  A.  MttUner,  Bömische  Funde  io  Laibach:  ib.  S.  173/5.  —  133)  K. 
Deschmann,  Neueste  Funde  römischer  Steinsärge  in  Laibach:  ib.  5/7.  — 134)  B.  SchroU, 
Nekrologium  d.  ehemaligen  Benediktinerstiftes  Ossiach  in  Kärnten:  AÖG.     73,  S.  275 — 314. 

—  135)  id.,  Nekrologium  d.  ehemaligen  Kollegialstiftes  Spital  am  Pym:  ib.  72,  S.  89—199. 

—  136)    X  id.,    Urk.  Begesten  z.  Geschichte  d.  Hospitals  am  Pyrn:  ib.     S.  201—80.    - 


§23.    Österreich.     Loserth.  IJ.103 

eioem  Anfisaftze  über  die  politische  Organisation  Krains  im  10.  und  11.  Jh. 
(M1Ö6.  6,  B88  ff.)  nachgewiesen,  daCs  die  bisherige  Ansicht,  Krain  habe  im 
frlüieren  MA.  kein  einheitliches  Yerwaltongsgebiet  gebildet,  es  habe  vielmehr 
oeben  der  Mark  Krain  (Unter-  and  Mittelkrain)  noch  eine  Grafschaft  Krain 
(Ober-Krain)  bestanden,  eine  irrige  sei,  kommt  anch  A.  Meli  in  seiner 
ÜBierBüchang  der  Geschichte  Krains  von  976  bis  znr  Besitznahme  durch  das 
Bms  Hababnrg  im  ganzen  and  grofsen  za  dieser  Oberzeagang.  Aach  er 
nimmt  an,  daüa  marcha  in  der  Urk.  ?on  973  nicht  Markgrafschaft,  sondern 
Greoiland  bedeute,  dalis  Krain  erst  1039  als  Markgrafschaft  organisiert 
worden  sei  und  daTs  es  in  dieser  Zeit  ein  einheitliches  Yerwaltongsgebiet 
gebildet  habe.  Für  die  zweite  Hälfte  des  11.  Jh.  weicht  seine  Aoffassnng 
fon  der  oben  angegebenen  Hubers  ab  (s.  dagegen  MiOO.  10,  147).  Haber 
halt  trotz  der  AnsfOhrungen  Mells  an  seiner  Ansicht  fest,  dab  Krain  bis  ins 
12.  Jh.  dn  einheitliches  Yerwaltungsgebiet  gebildet  habe.^'^) 

Tirol    und    Vorarlberg.     Über  die  Schritte,  die  von  Seiten   der 
Kirdie   gegen    Margareta    Manltasch,    Gr&fin    von   Tirol,  wegen    der    Yer- 
jagong  ihres  Gemahls  Johann  von  Böhmen  and  ihrer  Yermählung  mit  dem 
Markgrafen  Ludwig  von  Brandenburg,  dem  Sohne  des  Kaisers  Ludwig  nnter- 
i      nonnmen  wnrden,  teilt  A.  Huber  aus  dem  Stadtarchiv   von  Udine  eine  Ab- 
schrift  der   vom    Papste  Benedikt  XH.  an  Bertrand   von  Aquileja  erteilten 
Weisung  mit,    die  Gräfin  von  ihrem  Yorhaben  abzubringen,  beziehungsweise 
mit    den    kirchlichen    Strafen   zu  belegen.    Das  zweite  Stttck,  das  mitgeteilt 
wird,  ist  ein  eingehender  mit   zahlreichen  Dokumenten  ausgestatteter  Bericht 
des  Patriarchen  an  Clemens  YI.  über  das  von  ihm  eingeleitete  Yerfahren.^'^) 
Als   wesentliche  Ergänzung  der  Berichte  des  kölnischen  Ratsekretärs  Heinrich 
Blebosch    über    die    Belagerung  von  Kufstein  (Mitteilungen  aus  dem  Stadt- 
archiv von  Köln,  11.  Heft)  veröffentlicht  0.  Bedlich  einige  bisher  ebenfalls 
unbekannte  Dokumente  aus  dem  Statthaltereiarchiv  in  Innsbruck  und  zwar 
zwei  Schreiben   an  den  Kanzler  Cyprian  von  Semtein,   ein  Schreiben  Maxi- 
milians  an   seine  Gattin  Bianca  über  die  Einnahme  des  Schlosses  und  das 
Schicksal    seiner    Yerteidiger   und   ein  Schreiben   an  Konrad   Peuünger.^^^) 
Die  Erwerbungen  der  österreichischen  Herzöge  in  Yorarlberg  lassen  sich  der 
Zeit  nach  in  drei  Gruppen  teilen.     In  der  zweiten  Hälfte  des  14.  Jh.  erhalten 
sie  Neuenbürg  (1363),  Feldkirch  (1867)  und  Biudenz  (1399),  unter  Sigismund 
die   halbe    Herrschaft   in  Bregenz  und  Hohenegg  (1451),   Thunberg  (1453) 
und  die  Grafechaft  Sonnenberg  (1474),  endlich  (1523)  den  Rest  von  Bregenz 
und  Hohenems  erst  1765.    Unter  allen  diesen  Erwerbungen   bietet  die  der 
Herrschaft  Sonnenberg  die  anzieheadste  Geschichte  und  wird  von  H.  Sander 
auf  Grundlage    der  Aktenbestände    von  Biudenz    und  Innsbruck  in  ausführ- 
hdier  Weise  behandelt  ^^^)     Der  Arbeit  sind  drei  urkundliche  Beilagen  bei- 
gegeben.    Die  übrigen  Studien  zur  tirolischen  und  vorarlbergischen  Geschichte 
b^effen  teils  kunstliistorische,!*^-**''),  teils  antiquarische i*^i*^)  u.  a.  QegßVi' 
Sonde.  ^^-^^  3) 


136»)  C.  Bau  M  er,  D.  letzte  EintiedJer  t.  Bad  St.  Leonhard  in  Käniten:  GorinthÜL  78, 
&  131-^41.  —  137)  A.  Meli,  D.  hiatoriache  and  tenritoriale  Entwicklang  Kraina  t. 
10.  —  13.  Jh.  Gl««,  Styria.  X,  136  S.  |[M1ÖÖ.  10,  146.]|  —  188)  A.  Huber,  D. 
kntUidie  Strsfrerfabren  gegen  Margareta  t.  Tirol:  AÖG.  78,  S.  308.  —  139)  0. 
Bedlich,  D.  Bel»gonnig  y.  Kofatein  im  J.  1604:  MIÖO.  9,  S.  104—13.  —  140)  H. 
Sa  ad  er  'd.  &rwerbiiBS  ^^  vorarlbergiachen  Qrafacbaft  Sonnenbarg  durch  öaterreich:  Pro- 
Enmn  d!  k.  k.  O.  SeAlach.  in  Innsbruck.  Innsbruck,  Wagnersche  Bachhandlang.  83  S.  — 
IUI  D.'  8thöuh.eTT  s    Wenzel  Jamnitsera    Arbeiten  f&r  Erzherzog  Ferdinand:  MlöG.  9, 


ni04  $23.    ÖBterreicli.    Loiertlu 

Das  Küstenland,  Dalmatien,  Die  meisten  der  hierher  gehöifgen 
Arbeiten  streifen  nur  das  historische  Gebiet  ^^^^^7)  Zu  nennen  ist  der 
dritte  Teil  der  Geschichte  Dahnatiens  von  1797 — 1814  von  T.  Erber,  der 
den  Krieg  des  Jahres  1809  in  Dalmatien,  den  FriedensschlnÜB  und  die 
französische  Yerwaltnng  des  Landes  grofsenteils  nach  Akten  des  Wiener 
Eriegsarchivs  nnd  der  Archive  Dalmatiens  behandelt  i<^') 

Biographisches,  Von  Schriften  biographischen  Inhalts  sind  schon 
oben  einzelne  erwähnt  worden,  so  daCs  hier  nar  eine  Nachlese  zn  halten 
ist  Da  über  das  Leben  und  Wirken  Wiener  Künstler  in  der  ersten 
Hälfte  des  18.  Jb.  bisher  nnr  dürftige  Notizen  bekannt  sind  und  namentlich 
biographische  Daten  der  beiden  Fischer  von  Erlach  vermülst  werden,  so  sind 
die  von  C.  Weifs  mitgeteilten  Dokumente  zu  deren  Geschichte  recht  will- 
kommen, ^^o)  Die  Bedeutung  Wilhelms  von  Tegetthoff  fOr  die  Entwickelnng 
der  österreichischen  Marine  schildert  J.  v.  Lehnert  in  einem  Aufsätze,  der 
auch  eine  biographische  Skizze  Tegetthoffs  enthält  ^^^)  Eine  ausfthrliche 
Biographie  des  bekannten  österreichischen  Kirchenfürsten  Kardinals  Baaseher, 
der  auch  im  politischen  Leben  Österreichs  eine  hervorragende  Rolle  gespielt 
hat,  wurde  von  Wolfsgruber  vei^ffentlicht  Aus  der  Herbst'schen  Encjr- 
klopädie^^*)  sind  die  Artikel  Albert  von  Sachsen-Teschen,  St  Gotthard, 
Saurau,  Schönhals,  Schwendi  und  Sophie,  aus   Wurzbach' s   biographischem 


S.  9S9— 805.  —  142)  Ats,  D.  St  Johanneddrohe  sn  Trafen  im  MflnatorUiale:  MOC.  KF, 
19,  8.  37—40.  —  143)  A.  WöU,  Beitrage  s.  GeBcL.  d.  Qobelizui  im  Dome  ra  Trient:  ib. 
S.  15/8.  —  144)  K..  Domanig,  fieiaenotizen  aiia  d.  obersten  Izmthal  ond  Vintachgaa:  ib. 
S.  179—84.  —  145)  Ata,  Über  verBchiedene  Konatdenkmale  Tyrola:  ib.  8.  35/7.  —  146) 
S.  Jenny,  D.  Wolffnrther  Kelch  in  PfÜTera  mit  Notizen  über  d.  Geschlecht  d.  Wolflbrt:  ib. 
S.  69—70.  —  147)  id.,  Olasgemalde  am  Vorarlberg:  ib.  8.  18—28.  Ana  dem  14.  —  17. 
Jh.  —  148)  id.,  Bauliche  Überreste  e.  Privatbades  in  d.  Oberstadt  t.  Brigantiom:  ib. 
8.  3/5.  D.  kleinste  t.  d.  8  romischen  Priyatbädem,  die  bisher  in  Yorarlbezg  aufgedeckt 
sind.  —  149)  C.  Stampfer,  Gesch.  d.  Stadtmaaem  t.  Heran:  Progr.  d.  k.  k.  0.  Gymn.  in 
Heran.  Heran,  Verlag  des  Gymnasiums.  80  8.  —  150)  F.  Tappeiner,  Grabongen  nnd 
Funde  im  Poster- nnd  Eisackthale  im  J.  1887:  HGO.  NF.  14,  8.  100/3.  Behandelt  Grabungen 
nnd  Fände  in  Broneck,  Bergfall,  liena,  Ampeaao,  Elras  imd8terzing.  — 151)  L.  de  Campi, 
Graber  d.  ersten  Eisenzeit,  gefanden  bei  Bomagnano:  ib.  8.  154/6.  —  152)  A.  WoU,  D. 
erste  Tiroler  Scharf schÜtaeiÜLompagnie  t.  J.  1848.  Innsbruck,  Wagner.  132  8.  H.  1,60. 
—  153)  F.  Waldner,  Quellenstudien  z.  Gesch.  d.  Typographie  in  Tirol  bis  z.  Eegüm  d. 
17.  Jh.:  Z.  d.  Ferdinandeums.  3  F.  H.  32.  —  154)  A.  Häuser,  D.  Kunst  in  Dalmatien: 
Österr.  üng.  B.  NF.  2,  (1887),  52—60.  —  155)  £.  Gelcich,  D.  untere  Narentathal:  ib. 
NF.  5,  8.  228—40.  Enthält  auch  bist.  BückbUcke.  —  156)  F.  Badic  s,  Gesch.  y.  Abbasim : 
ib.  NF.  3,  8.  223 — 31.  Beruht  auf  archiyalischen  Studien.  —  157)  H.  Bidermann,  Z. 
Ethnographie  t.  Dalmatien:  ib.  6.  8.  60—79;  132—69.  —  158)  T.  Erber,  Storia  deUa 
Dalmazia.  m.:  Progr.  dell.'  i  r.  ginn.  sup.  in  Zara.  Zara,  Woditska.  96  8.  —  159)  P. 
Bizarre,  D.  Standiager  in  d.  fleidenschaft:  HOC.  NF.  14,  8.  215/7.  —  160)  G.  Weifs, 
D.  Testamente  d  beiden  Fischer  t.  Erlach:  Wiener  Eommun.  Kalender.  8.  318 — 23.  — 
161)  J.  Lehnert,  Wilhelm  r.  Tegettho£f.  E.  yaterlandisches  Gedenkblatt:  Österr.-Ung.  B. 
NF.  2,  (1887),  7.  Heft,  8.  5-15,  8.  Heft,  S.  5—31.  —  162)  W.  Böheim,  Vergangene 
Tage  in  Österreich:  ib.  NF.  3,  8.  129—43;  8.  206—22.  Enthalt  im  wesentlichen  e.  B'o- 
graphie  Joseph  t.  Scheigers,  Postdirektor.  —  163)  Wolfsgruber,  Joseph  Othmar  Kardinal 
Bauscher,  Sein  Leben  u.  sein  Wirken.  Freiburg,  Herder.  XXIII,  622  8.  H.  10.  —  164) 
8.  Brunner,  Josef  Bitter  ybn  Führich.  (=  Frankfurter  aeitgem&Cse  BroechSren.) 
Frankfurt,  Fösser.  31  S.  H.  0,50.  —  165)  Scheicher,  Sebastian  Brunner,  £.  Lebensbild. 
Wien,  Wörl.  349  8.,  H.  2,40.  —  166)  G., Deutsch,  Karl  Freiherr  y.  BeLcheobacb.  E. 
Beitrag  z.  österreichischen  Industriegesch. :  Österr.  Ungar.  B.  NF.  5,  8.  822 — 37.  —  167) 
C.  Hauser,  D.  Familie  von  u.  zu  Litzelhofen:  Carinthia.  78,  8.  147/9.  >-  168)  A. 
Httller,  Über  d.  Familie  Leysser  u.  ihre  angebliche  Ctemeinscbaft  mit  d.  würtemberg^s^- 
süchsischen  Funüie  gleichen  Namens:  HHY  Steiermark.  36,  173—83.  —  169)  EncyklopSdie 
d.    neueren    Gmach.    4.  Bd.     Begrflndet    t.    W.    Herbst       Gotha,    F.    A.    Perthes.      — 


§24A.    Schwell  bis  1517.    Tobler.  11,105 

Lexikon^^^^)  die  Artikel  Wimpffen  und  Wilczek,  ans  der  Allgemeinen  Deutschen 
Biographie  17)  die  Artikel  Piccolomini,  Piligrim  II.  (Erzbischof  Ton  Salz- 
burg) Pülendorf,  Porzia  und  Prokesch  zu  nennen. 


|24A. 

Schweiz  bis  1517. 

G.  Tobler. 

AUgemei/Wh^Sm  Die  Veröffentlichung  von  Quellen  hat 
ÜB  Berichtsjahr  erfreuliche  Fortschritte  gemacht.  Der  4.  Band  der  Fontes 
rer.  Bem.^  ist  in  Anlage  and  Dorchfllhning  seineu  Yorgftngem  gleich- 
geUieben  und  verdient  volle  Anerkennung.  Der  gröfste  Teil  der  Urkk. 
(1300 — 17)  ist  zum  erstenmale  ediert  und  er  gewährt  auch  insofern  allge- 
mdnes  Interesse,  als  er  das  allmähliche  Anwachsen  österreichischer  Macht  in 
bennschem  Gebiet  deutlich  erkennen  lädst.  Das  Züricher  Urkk.-Bnch,>)  dessen 
erstes  Heft  (741  — 1149)  vorliegt,  gehOrt  zu  dem  besten,  was  die  Schweiz 
uf  dem  Gebiete  der  Urkk.-Editionen  besitzt.  Urkk.-Sammlungen  kleinem 
Uofuigs  yerdanken  wir  Denier  (fOr  Uri  1420—77)/)  Motta  (für  die 
Sodschweiz  1356— 1441), «)  Ringholz  (für  Einsiedeln  947— 1349),  6) 
T.  Liebenan  (fGlr  den  Eschenthaler  Krieg  1425). <^)  Die  Geschichte  der 
N.  W.  Schweiz  wird  öfters  in  der  vonB  ernoulli^)  edierten  Colmarer  Chronik, 
die  1403  entstanden  ist  und  eine  Fortsetzung  bis  1426  besitzt,  berührt.  Sie 
ist  weder  Ton  einem  Franziskaner  geschrieben,  noch  identisch  mit  der  ver- 
lornen Elsftsser  Chronik  des  Peter  von  Andlau.  Aufserordentlich  wichtig  ist 
(üe  Yeröffentlichung  der  Totenbücher  folgender  konstanzisch-churischer  Klöster 
lud  Stifte:  Beromllnster,  Bischofiszell,  Einsiedeln,  Engelberg,  Fahr,  Feldbach, 
Flädiijigen,  Franbmnnen,  Frauenthal,  Hermetschwyl,  Hitzkirch,  Königsfelden, 
Msgd^au,  Mari,  Rheinau,  St  Gallen,  St.  Drban,  Scbaffhausen,  Seedorf, 
S«»!,  Tennikon,  Tobe],  Wettingen,  Wurmsbach,  Zurzach,  Zürich  (Bistum 
Konstanz;)  Chur,  Münster,  Pf&fers  (Bistum  Chur).  Die  Aufzeichnungen  des 
14.  und  15.  Jh.  sind  nur  im  Auszuge  wiedergegeben  (Namen  der  Kirchen- 
Torstände,  Edellente,  städtische  Geschlechter).^) 


170)  Wnrzba  cliy  BiognqihisehM  Leadkon  d.  KsuertaniB  öaterreich  56.  Bd.  Wien,  flof-  n. 
Stet«lrackareL  316  S.,  M.  6.  —  171)  Allgemeine  Deatsche  Biographie.  26.  u.  27.  Bd. 
Leipng,  Dmieker  Sc  "BumbXot, 

1)  Fontes  remin  BernenBinm.  Berns  Qesehichtsqaellen.  4.  Bd.  1300 — 17.  Bern, 
Sduud.  Lex.  8*.  48  n.  768  8.  —  2)  J.  Escher  u.  P.  Schweizer,  Ürkk.-Baoh  d. 
Stadt  o.  Lmdadiaft  Zürieh  I,  erste  Hälfte.  Zürich,  Höhr.  Fol.  XXV  a.  174  B.  |[NZttrchZ. 
188S,  No.  8t8  ff.;  Bvnd  1888  No.  386;  GGA.  1889,  No.  9.]{  —  S)  A.  Denier,  ürkk. 
■•  üri,  Forts.:  Gesch.  Freund.  48,  8.  1 — 126.  —  4)  E.  Motta,  I  doeumenti  BTiiieri  del 
piriodo  Vlseoateo  neu'  Azehi^io  di  Stato  di  Hilano:  BoU.  stör,  della  Siizs.  ital.  1888.  Diese 
Zeitehrifi  entbilt  anch  in  diesem  J.  eine  grofse  Anaahl  t.  meist  kleinen  Aufsitzen  Über 
1  itaüeniodLe  Sch'ireia,  aof  d.  hiermit  Terwiesen  sein  solL  Ygl.  übrigens  §44  hiena.  — 
^  Sidie  N.  60.  —  6)  Th.  y.  Lieben ao,  Begesten  z.  Gesch.  d.  Eschenthaler  Krieges 
1425:  AsaSefawG.  (ISSS),  8.  292/9.  —  7)  A.  Bernoulli,  D.  älteste  deutsche  Chronik  t. 
Eobar.     Kolmsr,  Jung.     XXYIII  q.  42  8.  — 8)  (§18>*)  Banmann,  Kecrologia  Germaniae. 


11,106  §24A.     Schweis  bis  1517.    Tobler. 

Die  Quellen-  und  Urkk,-Kritik  hat  ebenfidls  mancherld  neae 
Resultate  zu   Tage  gefördert.     So  erkannte  v.   Liebenan^)  die   Seedorfer 
Chronik   als   eine   plumpe  Fälschung   aus   dem   17.  Jh.,   die  wahrscheinlich 
einem  Zuger  zuzuschreiben  ist.    Mit  zureichenden  Granden  erweist  Schulte^) 
die  einzige  von  Walahfried  Strabo  herrührende  Urk.  von  843,  durch  welche 
dem  stiftischen    Kelleramt   gewisse   Einkünfte   (u.  a.  in  Steckbom  und  bei 
Chur)  zugesichert  wurden,  als  eine  Fälschung  aus  der  Mitte  des  12.  Jh.^<^''^) 
Ober  die  Frage  nach  der  Herkunft  der  Habsburger  und  der  damit  eng  Ter- 
bundenen  weiteren  Frage  aber  die  Entstehungszeit  und  Ghiubwardigkeit  der 
Acta  Murensia  und   zweier  Muriurkk.    ist   ein  förmlicher  Hanskri^   ausge- 
brochen,   aber   dessen    Verlauf   hier   wohl   einige  Worte   am   Platze    sind. 
T.  Liebenau^')   hat   in    mehreren  Abhandlungen  mit  immer  eingehenderen 
Beweisen    den  Nachweis   zu   fahren  versucht,    dab  die  Acta  nicht  vor  dem 
J.  1338  geschrieben  worden  seien,   dafs   die  fOr  Muri  von  Bischof  Werner 
von  Straüsburg    1027  ausgestellte  und    1114  kaiserlich  bestätigte  Urk.  eine 
nach  1139  entstandene  Fälschung  sei,  dafs  der  in  einer  Ottmarsheimer  Urk. 
von  1063  genannte  Graf  Rudolf  nicht  dem  Habsburger  Geschlecht  angehöre, 
da  die  Habsburger  nicht  vor  Ende  des  11.  Jh.  (1082)  den  Grafentitel  fahren. 
Rochholz  teilt  L.'s  Ansicht  in  Bezug  auf  die  Entstehnngsart  der  Acta  (Argovia 
18,    S.   139),    während  Kiem^^)   auch  nicht  einen  Punkt  von  L-'s  Beweis- 
fOhrung   gelten  läfst.    Nach  ihm  haben  zwei  Autoren  die  Acta  geschrieben, 
einer    um  1141    (er  ist    ein  Zeitgenosse    des    Autors   des   Hermetschwyler 
Totenbuches,   vielleicht  sogar  mit  ihm  identisch),  der  zweite  um  1280;  das 
Original  aber  ging  verloren,  die  einzige  Hs.  der  Acta  gehört  einem  Kopisten 
des  14.  Jh.  an.     Dann  ist  K.  geneigt,  in   dem  in  den  Acta  genannten  Gun- 
tram  dem  Reichen  den  Stammvater  des  Hauses  Habsburg  zu  erblicken,  dessen 
Sitz  Elsafs  oder  Breisgau  gewesen  sei  und  in  Radeboto,  dem  Sohne  Lanze- 
lins  den   urkundlich   ersten  nachweisbaren  habsburgischen  Grafen  (als  Graf 
des  Elettgaus  1023).    In  Obereinstimmung  mit  Kiem  befindet  sich  im  wesent- 
lichen in  Bezug   auf  Radeboto    und  das  Alter  der  Acta  A.  Schulte.^*)  — 
Nun    hat    Gisi^<^)    die  Identität  des  952  auf   dem   Reichstag  zu  Augsburg 
wegen   Hochverrates  verurteilten   Egisheimer  Grafen  Guntram   mit   dem  im 
Breisgau  begüterten  Breisgaugrafen  Guntramnus  comes  nachgewiesen  und  zu 
gleicher  Zeit  hat  Schulte  in  der  bereits  berahrten  Abhandlung  dargethan, 
dafe  die   Habsburger   von    altersher   Eigengut   im  Elsafs    und  im   Breisgau 
besessen    haben.      Auf   diese  Forschungen  gestatzt,    suchte  Krüger^ ^)    die 
Herkunft   der   Habsburger   vom    uralten    elsässischen   Herzogsgescblecht    der 
Ediconen  zu  erweisen.     Gründe :  Vorkommen  der  gleichen  Namen  Hugo  und 
Liutfried  in  beiden  Familien;    wo  die  Ediconen  früher  im  Elsafs   Eigengnt 
hatten,   ist   solches    später  für  die   Egisheimer   nachweisbar.     Weitergehend 
behauptet  er  die  Identität  des  in  den  Acta  genannten  Guntram  des  Reichen 
mit  dem  von  Gisi  erkannten  Egisheimer  Grafen  Guntram;  Gründe:  Sie  lebten 


—  9)  T.  Liebenaa,  (s.  a.  §24  B««),  S.  20/7.  —  9»)  A.  Schulte,  D.  Urk.  WaUlifnd 
StntboB  T.  843:  ZGORh.  42,  S.  345—58.  —  10-11)  (§16»)  Scheffer-Boichorst, 
Kaisenirkk.  —  12)  Th.  t.  Liebenaa,  Über  d.  EotstebnngBzeit  d.  Acta  Hnreniia:  ArgoTi». 
4,  (1866),  S.  19  -32.  Vgl.  JB.  1883.  —  12»)  id.,  Z.  Frage  ttber  d.  Anfange  d«  Haiuea 
Hababorg:  Adler.  (1886).  Lag  £eC  nicht  ror.  —  13)  M.  Kiem,  Z.  Frage  a.  d.  Anfinge 
d.  Hauies  Hababorg:  ib.  (1888),  8.  35/9.  Vgl.  JB.  1883.  —  13»)  id.,  Gcach.  d.  Benedik- 
tiner Abtei  Muri-Qries.  I.    Mnris   ältere  n.  mittlere  Geach.     Stan»,  t.  Matt    LX  n.  402  S. 

—  14)  A.  Schalte,  Studien,  s.  JB.  1886/7.  »  15)  W.  Gisi,  GantramnoB  comee.  Vgl. 
JB.  1886,  II,  40».   —   16)    £.    Krüger,  Z.  Herkunft  d.  Hababargcr:  JBSchwa.  13,  S. 


§24A.    Schweis  bis  1517.    Tob  1er.  11,107 

ZB  gleicher  Zeit;  die  Habsbnitser  bentzen  bereits  1145  io^  Sandgaa,  Thor- 
und  BreJagMi  Güter,  die  frflher  Gontram  der  Rebell  iniie  hatte ;  wo  die  Edi- 
coDen  frfkher  Eigengat  besafisen,  sind  später  die  Habsburger  als  Grandherm 
lachweisbar.  Unabhängig  von  Kroger  nnd  gleichzeitig  mit  ihm  hat  Gisi^^) 
einen  gemeinschaftlichen  Ursprung  der  Häuser  Habsburg  und  Zähringen  aus 
dem  Hause  Egisheim  angenommen.  Er  identifiziert  Guntrams  Sohn  Lant- 
holt  mit  Graf  Lancelin  von  Altenburg,  dessen  Söhne  Werner,  Radeboto, 
Molf  nnd  Lanzelin  ans  zweiter  Ehe  stammen.  Der  Stammvater  der  Zäh- 
lioger,  Becelin  Ton  Yillingen  ist  ein  Enkel  dieses  Lantholt-Lancelins  von 
Qoeffl  Sohne  Pirhtilo  erster  Ehe,  welcher  990/5  als  Breisgaugraf  erscheint 
—  Die  Kontroverse  Ober  die  Acta  Murensia,  die  Muriurkk.  und  die  Herkunft 
des  Hauses  Habsborg  ist  noch  nicht  ausgetragen,  da  v.  Liebenau  eine  Ent- 
gegnung in  Aassicht  stellt  Jedenfalls  ist  es  sicher,  dals  bei  der  lückenhaften 
Beschiffenbeit  des  gegenwärtig  vorhandenen  Quellenmaterials  die  nur  auf  dem 
Wege  der  Kombination  erreichten  Resultate  mit  einer  gewissen  Vorsicht  ent- 
g^nzunehmen  sind. 

Die  zn  akademischen  Zwecken  von  Thommen^^)  veröfifentlichten  Schrift- 
Ufehi  aus  Basler  Kanzleien  vom  14. — 16.  Jh.  sind  vortrefflich  in  Auswahl  und 
Aosföhrung.  —  Beachtenswert  ist  die  kleine  Studie  Ladewigs^*)  Aber  die 
Urkk.-Datiening  in  der  bischöflichen  Kanzlei  Konstanz.  Er  findet,  dafe  bis 
1350  die  Ind.  Bedana,  von  da  an  die  Ind.  Romana  zur  Anwendung  gelangte 
Bsd  dafe  sowohl  vor  als  nach  dieser  Zeit  die  Anwendung  des  Incamations- 
stües  die  Regel  war. 

Mit  der  schweizerischen  Rechtsgeschichte^^)  beschäftigen  sich  ver- 
schiedene Publikationen.  Heusler'^)  giebt  ein  vollständiges  Verzeichnis 
sämtlicher  Landzenden-  und  Ortsrechte  des  Kantons  Wallis;  die  wichtigsten 
AktenstOcke  sind  vollinhaltlich  abgedruckt.  Die  Arbeit  irird  mit  einer  vor^ 
zfigiichen  Darstellong  über  die  Entstehung  der  verschiedenen  Landesgewalten 
and  ftber  den  durch  die  einzelnen  Rechtsansprilcbe  hervorgerufenen  Konflikt 
(Bisehof-Savoyen-Landleute)  eingeleitet.  Geisers^^)  leider  zu  knappe  Ab- 
bandlung  enth&lt  vielftich  neue  Ansichten  über  die  ältesten  bemischen  Yer- 
^samgsznstände,  so  über  die  Yerfossungsänderung  von  1295,  über  die  ersten 
Zonftbewegnngen,  über  das  Verhältnis  des  niedem  Adels  zur  Stadt,  über  die 
Benehungen  zwischen  der  Stadt  und  der  Landschaft.  An  der  Hand  von  zahl- 
reichen, den  Gericbtsprotokollen  entnommenen  Belegen  entwirft  Stehlin^^) 
em  zutreffendes  Bild  von  dem  Wesen  der  Vormundschaft  in  Basel  in  der 
asten  Hälfte  des  15.  Jh.  —  Daguet^^)  macht  auf  den  dem  Adel  ungünstigen 
Freiburger  Vennerbrief  von  1404  aufmerksam.  ^^)  —  Aufserordentlich  auf- 
Mhlafsreich  ist  Ochslis*<^)  Arbeit  über  die  rechtliche  Stellung  der  Zuge- 
viodten  zu  den  Orten.  Ausgehend  von  der  Thatsache,  dafs  nur  die  gegen- 
^tigen  Interessen    der  Kontrahenten  die  eidgenössischen   Bünde   geschaffen 


^•0-54.  — 17)  W.  G isi,  B.  Unprung  d.  Haiuier  Habsborg  a.  ZShriDgen:  AmtSchwG.  (1888), 
S  365— S9.  —  18)  B.  Tbommen,  Scbriftproben  aoa  Hsb.  d.  14.— 16.  Jb.  Baael,  Detloff. 
1^'Tif.  Bit  18  S.  —  19)  P.  Lad  ewig,  Z.  Anwendung  d.  NatiTitatMÜles  L  d.  DiöseM 
^^«aitiBa:  AniScbwO.  (1888),  8.  161/5.  —  20)  Tgl.  N.  öSd.  ^  X  Öffnung  d.  HaoMs 
T»Ui  T.  1486:  Tharg.  Beitr.  s.  Y«t  0.  28,  8.  70/9.  —  21)  A.  HeuBler,  Bechtaqaellen 
i  U&ton  WaUic :  Z.  scbw.  Becht  29  (NF.  Bd.  7),  S.  133—300.  ^  22)  E.  Geiaer, 
6<kK.  d.  bernischw  Verfittsnng  1191—1471.  Bern,  Bflcbler.  86  S.  —  23)  K.  Steblin, 
I).  YormsDdMbaft  d.  Baaler  Stadtrecbtes  im  15.  Jb.:  Z.  t  scbw.  Becbt  28,  (1887), 
^  155—322.  —  24)  A.  Daguet,  Lettre  de  Bannerets  de  1404:  AnzScbwG.  (1888), 
S.  191/2.  —  25)  (§42)  Zenmer,  1.  Bom.  Cor.    —  26)  W.  Ocbsli,  Orte  a.  Zugewandte: 


II408  §24A.    Schweiz  Mb  1517.    Tobler. 

haben,  kommt  er«  zum  Schlufs,   dafs   eigentlich  nur  die  8  alten  Orte  nach 
innen  und  anfsen  völlig  souverän  gewesen  seien.     Die  Zugewandten  werden 
bei  Friedensschlüssen  zugelassen,  aber  nicht  bei  Bündnissen  und  Vereinigungen, 
sie  haben  keinen  Anteil  an  den  gemeinen  Herrschaften,  an  eroberten  Stftdten 
und  Landschaften,  an  Pensionen,  nur  ausnahmsweise  gewährt  man  ihnen  die 
Teilnahme  an  Kriegsentschädigung  und  Beute.     Die   Länder  machten  sogar 
im  letzten  Jahrzehnt  des  15.  Jh.  Anstrengungen,  die  neuaufgenommenen  Orte 
Freiburg   und  Solothurn    auf   die  Stufe  der  Zugewandten  herunterzudrücken 
und  auch  die  Verhandlungen  wegen  des  Eintritts  von  Basel  wurden  insofern 
erschwert,  als  die  Länder  diese  Stadt  nur  mit  dem  Rang  eines  Zugewandten 
aufnehmen  wollten.    Noch   im  Anfang  des  16.  Jh.  erneuerte  man  die  Ver- 
suche, Freiburg  und  Solothurn   aus  der  Stellung  von  Orten  zu  verdrängen, 
ebenso    wies   man   die   Rangerhöhungsbegehren  vom  Abt  und  der  Stadt  St 
Gallen  kurzweg  ab.    Wallis   und  Graubünden   dagegen  nehmen  wegen  ihrer 
Lage  und  Gröfse,  trotzdem  sie  Zugewandte  waren,  faktisch  die  Stellung  von 
Orten  ein.    Demnach   unterscheidet   0.   viererlei  Klassen  von  Zugewandten: 
1)  Gersau,   Engelberg,    Payeme,   Neuenstadt,  Münsterthal,  Erguel  kommen 
nicht  auf  die  Tagsatzung,    beziehen  keine  Pensionen   und  werden  in  Staats- 
verträgen nicht  erwähnt;  2)  Toggenburg,  Greyerz,  Saanen  werden  in  Staats- 
verträgen genannt,  erhalten  Pensionen,  kommen  nicht  zur  Tagsatzung;  3)  Abt 
und  Stadt  St.  Gallen,   Mülhausen,    Biel  werden  als  Kontrahenten  in  Staats- 
vertragen  genannt,  werden  hie  und  da  zur  Tagsatzung  geladen,  aber  stehen 
in  einem  gewissen  Abhängigkeitsverhältnis;   4)  Graubünden  und  Wallis  sind 
den  Orten  gleichberechtigt,    haben    aber  keinen  Anteil  an  den  Unterthanen- 
ländern,    erscheinen    nicht    regelmäfsig    auf  der   Tagsatzung  und    verfolgen 
gelegentlich  selbständige  Politik  nach  aufsen. 

Die  Schweiz.  Lt^^era/ur-  und  Kunstgeschichte  ist  durchmannig- 
fiache  Arbeiten  gefördert  worden.  Kelle'^)  hat  seine  zahlreichen  Arbeiten  über 
Notker  Labeo  in  einer  zusammenfassenden  Darstellungabgeschlossen.  Durch  eine 
streng  philologische  Untersuchung  der  einzelnen  in  St.  Gallen  vorhandenen 
altdeutschen  Obersetzungen  und  durch  eine  vergleichende  Zusammenstellung 
der  Resultate  ergab  sich  ihm  der  zwingende  Schlufs,  dafs  dieselben  einem 
und  demselben  Urheber,  eben  Notker  zuzuschreiben  und  nicht  aus  einer 
Übersetzerschule  hervorgegangen  seien,  wie  Wackernagel,  MüllenhoJQT  und 
Scherer  annahmen.  Der  gleichen  Ansicht  in  Bezug  auf  die  Bearbeitung  des 
Boethius  ist  auch  Sonnenburg.  ^8)  Bächtold^*)  behandelt  in  vorzüg- 
licher Weise  die  schweizerische  Litteratur  des  14.  und  I5.  Jh.  Eine  erst- 
malige vollständige  Ausgabe  des  Schachzabelbuches  von  Konrad  v.  Ammen- 
hausen mit  BeifQgnng  der  Schachzabelbücher  des  Jakob  v.  Gessole  und  des 
J.  Mennel  hat  F.  Vetter ^<^)  begonnen.  Das  schweizerische  Idiotikon'^)  hat 
den  Buchstaben  G.  vollendet.  Die  Wiedergewinnung  der  Manesse'schen 
Lieder-Hs.    ftlr  Deutschland  hat  eine  eifrige  Forschung  über  deren  Herknoit 


JBSchwG.  13,  8.  1—497.  (MA.  S.  1—111.)  ->  27)  J.  Kelle,  D.  St  GftUer  dentachen 
Scluriften  u.  Notker  Labeo:  MflndieDSB.  18,  S.  206—80.  —  28)  P.  Sonnenbarg,  Be- 
merkongen  zn  Notken  Bearbeitang  d.  Boetbiiu:  Progr.  Bonn.  (1887).  4^  12  8.  —  29) 
J.  Bächtold,  Gesch.  d.  deutschen  Litteratar  in  d.  Schweiz:  Franenfeld,  Haber.  Lief.  3. 
169—244.  —  29)  X  id,  21  Fabeln,  Schwanke  n.  Erzählungen:  Germania.  38,  8.  267—83. 
Sie  stammen  aus  e.  St.  Galler  Hs.  d.  15.  Jh.  u.  rühren  t.  e.  Schweizerdichter  her.  —  30) 
F.  Vetter,  D.  Schachzabelbuch  d.  £.  t.  Ammenhausen:  (Bibl.  alt  Schriftw.  d.  deutschen 
Schweiz,  Ergänzungsband).    —    31)   Staub,  Tobler  etc.     Schweiz.  Idiotikon.    Frrcenfeld, 


§84A.    Schwell  bU  1517.     Tobler.  11,109 

ind  Gesdiichte  Teranlabt.  Kraus, '^)  der  die  Miniaturen  derselben  ver- 
dffenth'chte,  sieht  Konstanz  als  die  Heimat  und  Bischof  Heinrich  H.  von 
Kiiogeaberg  (1 293^-1 306)  als  ihren  Urheber  an.  Die  Bilder  schreibt  er 
grOlstenteüs  einem  Meister  zu.  Hingegen  halten  Rahn^^  und  Zange- 
meister^)  an  der  schweizerischen  Herkunft  der  Hss.  fest  Bahn  '^)  handelt 
iB  Fortsetzung  einer  frOhem  Abhandlung  sowohl  über  die  fortifikatorische 
Anlage  von  Schloüs  Chillon,  wobei  er  namentlich  feststellt,  welche  Teile  noch 
der  ursprünglichen  Anlage  Peters  H.  zukommen,  als  über  dessen  innere  Einteilung 
and  bauliche  Entwicklung.  Des  gleichen  Verfassers  Statistik  schweizerischer 
Koostdenkmftler  umfafot  die  Kantone  Neuenburg  und  Schaffhausen,  s^)  Die 
Wappen  an  der  Saaldecke  des  Schlosses  Arbon  beziehen  sich  auf  die  Ahnen 
Titeriieher-  and  mütterlicherseits  des  Bischofs  Hugo  von  Hohenlandenberg.^^) 
Über  den  im  historischen  Museum  von  Bern  aufbewahrten  sogenannten  Feld- 
illar  Karl  des  Kühnen  schrieb  Stammle r^^)  eine  Studie,  die  zu  über- 
nschenden  Besnltaten  führt.  Demnach  ist  diese  Altartafel  am  Ende  des 
13.  Jh.  in  Venedig  ftür  Andreas  HL  von  Uogam  gemacht  worden.  Die 
Miniaturen  sseigen  eine  auffallende  Ähnlichkeit  mit  Bildern  an  der  Markus- 
kirche, die  dargestellten  Heiligen  gehören  Ungarn  und  Venedig  an,  die  Auf- 
sduüten  verraten  venetianischen  Dialekt.  Agnes,  des  Andreas  Gemahlin, 
Kbenkte  sie  nach  dem  Tode  ihres  Gemahls  dem  Kloster  Königsfelden,  sie 
ündet  sich  deotlich  beschrieben  in  dem  Katalog  der  Klosterkleinodien  von 
1357  und  bei  der  SftkuUirisation  der  Klöster  1528  nahmen  die  Hemer 
ne  zu  ihren  Händen.  —  Für  die  Geschichte  des> Buchdrucks  in  Basel  hat 
Stehlin  ein  bedeutendes  Material  zusammengetragen.^') 

Über  den  neaesten  Stand  der  Pfahlbau tenforschung  im  gesamten 
Gebiet  der  Schweiz  giebt  Heierlis^®)  gewissenhafter  und  zuverlässiger 
Bericht  die  beste  Auskunft*,  ebenso  verdanken  wir  ihm  eine  vollständige  Zu- 
sunmensteliang  nnd  Sichtung  der  Nachrichten  über  die  vorrOmischen  Gräber 
im  Kanton  Zürich.^  ^)  Über  einzelne  Funde  ans  prähistorischer  Zeit  sind 
die  Zeitschriften  Antiqua  und  Anzeiger  fOr  schweizerische  Altertumskunde 
uehznsehen. 

Vom  römischen  Aventicum  erschien  ein  guter  Plan  des  Ausgrabungs- 
gebietes  mit  einer  orientierenden  Erklärung  von  Secretan*^)  nebst  einem 
Tendehnis  der  neuesten  Ausgrabungen.  Meisterhans^')  veröffentlichte 
die  hiBchriflen  von  86  in  Solotum  befindlichen  Terrakottengegenständen, 
meistens  die  Namen  der  Töpfer  enthaltend;    das  Material    bezogen   die   auf 


HiWr.  4«  Band  2  Sp.  5S9—84S,  Heft  IS  n.  14.  — 82)  Fr.  H.  Krau«,  D.  Miniataren  d. 
MmwMe'icheB  Lieder-Ha.    Straüaburg,  Trttbner.     (1887).     Vgl.  s.  Kn&Btgesch.  unten  N.  52. 

-  33)  B.  Bahn,  D.  Mannesse'sche  Lieder-Hs.;  AZg.  (1887),  No.  348.  —  34)  K.  Zange- 
&«i»ter,  Z.  Gaach.  d.  groCMn  Heidelberger-Ha. :  WZ.  7,  S.  305—71.  —  35)  J.  B.  Bahn, 
BetthrnboBg  d.  SchloMes  Chillon:  Mit  ant  Oes.  Zürich.  22,  Heft  4  a.  5.  L».  —  36)  id., 
Z.  Stetiatik  achwmaezueher  £anatdenknuUer:  Ana.  achw.   Alt     (1888),   S.   18,   53,   82,  121. 

-  37)  H.  Zaller,  D.  Wappen  an  d.  Saaldecke  d.  Schlosses  Arbon:  ib.,  S.  78/9.  —  88) 
'-  Stamnlar,  D.  aogen.  Feldaltar  des  Henoga  Karl  d.  Bahnen  y.  Bargnnd  :  Bemer  Taaohenb. 
(1S8S),  8.  1—232.  —  39)  £.  Stehlin,  Begesten  z.  Gesch.  d.  Bachdracka  bis  a.  J.  1500: 
AGSaehhandel.  11,  8.  5—182,  12,  8.  6—70.  —  40)  J.  Heierli,  9ter  Bericht  ttber  d. 
Kkvelaanadk«!  Pfahlbanten:  Mit  ant  Ges.  Zürich.  22,  Heft  2.  4^  66  S.  Aaf  e. 
SfvihaaBg  d.  Pfalilbru^  in  Atharra  Yeda  VI,  106  macht  Brunnhofer  aufmerksam  in  Fem- 
«^  n,  228.  Ann,  SanerlSnder.  —  41)  id.,  Yondmiache  Gräber  im  Kanton  Zürich:  Ana. 
Kkw.  Att.  (1887  n.  1888).  Tgl.  N.  53».  —  42)  Association  pro  Ayentico.  BaUetin  U. 
losaaae,  BrideL  61  S.  8.  K.  53b  imd  70.  —  43)  K.  Meisterhans,  Bömische  Terra- 
^^ttarasehriflen :    Ana.    Schw.   Alt    (1888),  S.  72/8.  —  X  i^»  Satyrrelief  t.  Aventiciim: 


11,110  §2*A.     Schwei»  bis  1517.     Toblor. 

I 

helvetischem  Gehiet  arbeitenden  Töpfer  wahrscheinlich  aas  Italien.^^)  Die 
umfangreiche  Arbeit  von  MoreM<^)  behandelt  die  Stellang  Genfe  zar  AIlo- 
brogerhaaptstadt  Yienna.  In  den  ersten  12  Kapiteln  entwirft  YL  dn  ans- 
f&hrliches  Bild  von  der  Geschichte,  dem  innem  Leben,  der  bflrgerlichen, 
religiösen  and  militärischen  Verwaltung  von  Yienne;  erst  die  beiden  letzten 
Kapitel  beschäftigen  sich  mit  Genf.  Wann  dieser  vicns  za  einer  clYitas 
emporstieg,  kann  nicht  genan  bestimmt  werden;  jedenfalls  geschah  dies  erst 
gegen  das  Ende  der  römischen  Herrschaft  Die  Besprechung  der  Inschrift 
des  Julius  Brocchus  Yalerius  Bassus  giebt  Vf.  Gelegenheit,  sich  gegen  die 
von  J.  J.  Müller  verteidigte  Ansicht  einer  Doppelstellnng  Genfs  auszusprechen, 
nach  welcher  das  linksufrige  Genf  von  Yienne,  das  rechtsufrige  von  Nyon 
abhängig  gewesen  sein  soll.  Ansprechend  ist  die  Konjektur  zu  Ammisn 
Marc.  XY,  11:  (Rhodanus)  unde  sine  jactura  rerum  perpensa  paudiam 
fertur,  welches  er  durch  das  verständliche:  pergens  in  Sapaudiam  ersetzt. 
—  Yon  gröfster  Wichtigkeit  sind  die  scharfsinnigen  Forschungen  Yögelins^^) 
ttber  Tschudi  als  Epigraphiker.  Gegen  Mommsen,  der  Tschudis  Verdienste 
um  die  Sammlung  römischer  Inschriften  sehr  gering  anschlug,  hat  nun 
Yögelin  mit  Benutzung  des  grofsen  Tschndischen  Nachlasses  unwiderieglich 
den  Beweis  geleistet,  dafs  wirklich  Tschudi  als  der  erste  die  römischen  In- 
schriften nicht  nur  in  der  Schweiz,  sondern  auch  in  SttdfrankreichuDd  Italien 
gesammelt  und  erklärt  und  dafs  Stumpf  ihm  dieselben  zum  gröIstenTeil  abge- 
schrieben hat.  —  Dübi^^  nimmt  die  Bemer  gegen  die  Anklage,  sie  hätten 
zur  Erhaltung  der  römischen  Altertümer  in  der  Wadt  und  im  Argau  nichts 
gethan,  mit  gutem  Recht  in  Schutz. 

KantOfuUes^  Central-^  Ost-  und  Nordschweiz,  Über  die 
Entstehung  der  Tellsage  äufsert  Mähly^^)  eine  neue  Meinung.  Er  ist  aller- 
dings der  Ansicht,  dads  der  aus  dem  Norden  entlehnten  oder  allgemein  arischen 
Stammessage  gewisse  historische  Bezüge  zu  Grunde  liegen.  Auch  giebt  er 
zu,  daDs  man  bei  der  Deutung  des  Wilhelm  Teil  ohne  [mythologische  Er- 
klärungen nicht  auskomme;  dem  Bestreben  aber,  auch  die  kleinsten  Züge 
der  Sage  nur  auf  mythologischem  Wege  erklären  zu  wollen,  geht  er  scharf 
zu  Leibe.  M.  glaubt,  dafs  die  Sage  in  Anlehnung  an  die  von  den  Spätem 
in  ihrer  ursprünglichen  Bedeutung  nicht  mehr  begriffene  Lokalität  ^Tellen- 
sprung*  (Sprung = Anhöhe,  Anstieg,  Hügel)  sich  ausgebildet  habe,  indem  die 
Volksphantasie  die  in  der  Sagenbildung  vorhandenen  Gestalten  an  jenen  nicht 
mehr  verstandenen  Ortsnamen  anknüpfte.  —  Ober  den  namentlich  von  den 
Urnem  veranlafsten  Irniserkrieg  (1478)  hat  v.  Liebe nau^^)  ein  von  der 
Tagsatzung  für  Ludwig  XI.  abgefafstes  Memorial,  das  die  Ursachen  des  Ejieges 
weitläufig  auseinandersetzt,  veröffentlicht.  Eine  der  ergebnisreichsten  Publi- 
kationen  des  Jahres   ist   wohl   die  Geschichte  Einsiedeins   unter  Johann  L 


ib.  S.  109.  —  44)  Ew  L.  Bochbols,  Temkotten-Tdpferei  in  Bdmiflch-HelTetieB:  Fern- 
Bchaa  2,  S.  176/9.  Aaran,  SanerliBder.  —  45)  Gh.  Morel,  Gen&Te  et  U  colonie  de  Yienne 
B01U  les  Bomains:  M6nL  et  doc.  soc.  d'hiat  et  d'trch.  de  Gen^Te.     20.    8.  1 — 97;  453 — 683. 

—  46*)  S.  Vögelin,  Wer  hat  snent  d.  römischen  Inichiiften  L  d.  Schweii  genmmelt  n. 
erklart?:  JbSchwG.  11,  (1886),  S.  29—164.  —  46b)  id.,  Ägidios  Tachudis  epigr. 
Stadien    in    ItaUen    n.    Sttd-Frankreich :    Hitt  ant    Ges.  Zürich.     23,  Heft  1.    4«.     47  S. 

—  46  c)  id.,  Bibliographische  Exkurse  a.  Nachtrüge  an  d.  Inscr.  oont  hei?,  lat:  Ana.  Schw. 
Alt.  (1887),  S.  327—32;  (1888),  S.  6—10.  —  47)  H.  Dtthi,  D.  alten  Benier  il  d. 
römisclien  Altertümer:  (Beil.  z.  Programm  d.  stidt  Gymn.  Bern.)    Bern,  Stimpfli.    4^    42  S. 

—  48)  J.  Mahli,  Ursprung  d.  Tellsage:  Prenls.  Jhb.  62,  S.  280—94.  Für  CentralschireU 
siehe  Anm.  3,  5,  6,  8,  19.  —  X  B.  K elter born,  Ältere  Tellenspiele:  NZftrchZeit 
(1888),  Ko.  216,  18,  20.    §24b  N.  54.  —  49)  Th.  t.  Li  eben  an,  D.  Untehen  d.  Jmiser 


424A.    Schweiz  bis  1517.    Tobler.  11,111 

1298— 1327.^  <>)  Wir  erhalten  nicht  nnr  reichliche  Anfechlflsse  über  den 
ümern  Znstand  des  Klosters  nnter  Abt  Johann  (Th&tigkeit  des  Abtes,  Zn- 
sammensetznng  und  gottesdienstliche  nnd  wissenschaftliche  Thätigkeit  des 
Espitels  n.  s.  w.),  sondern  es  hat  der  in  der  Schwyzcrgeschichte  so  bertthmte 
MÜthenstreit  mit  Einsiedeln  eine  anberordentlich  sorgftltige  nnd  eingehende 
Dsrstellnng  erfahren.  Hierbei  ist  Ringholz  zweierlei  gelangen:  er  hat  die 
Beehtsfrage  zu  Gonsten  Einsiedelns  entschieden  nnd  das  das  Eampfobjekt 
betreffende  geographische  Problem  gelöst.  N&mlich:  R.  hat  erwiesen,  dafs 
das  1018  von  Heinrich  IL  dem  Stift  geschenkte  Gnt  wirklich  herrenlos  war 
ud  da£s  die  Schwvzer  mithin  kein  Anrecht  darauf  hatten.  Dann  hat  R. 
die  in  jener  Urk.  genannten  örtlichkeiten  identifizieren  können.  Demnach 
Würde  die  Grenze  des  Einsiedlergebietes  im  S.  durch  die  Wasserscheide  des 
Maottathals,  im  O.  durch  die  Wasserscheide  des  Sihlthals  bis  hinunter  zum 
Znsanamenfluls  von  Sihl  und  Alpbach,  im  W.  durch  den  Biberbach  und  die 
westliche  Wasserscheide  des  Alpthals  gebildet,  so  dafs  das  ganze  Gebiet  yon 
Bothenthnrm,  Alpthal,  Iberg  und  Sihlthal  dem  Kloster  gehörte.  Erst  all- 
mählieh  haben  die  Schwyzer  diese  Grenzen  überschritten,  namentlich  durch  den 
fiiehtspruch  von  Graf  Rudolf  yon  1217,  wodurch  ein  Teil  der  südlichen 
Klosterbesitznngen  ganz  an  Schwyz  kam  und  ein  anderer  als  Almend  erklärt 
wurde.  Auch  sind  unsere  Kenntnisse  über  den  Streit  als  solchen  wesentlich 
bereichert  worden;  so  geht  u.  a.  aus  einer  Bulle  Martins  lY.  von  1282 
berror,  dafe  auch  nnter  König  Rudolf  der  Streit  nicht  ruhte;  durch  eine 
Bolle  Johanns  XXH.  von  1318  wird  die  Erzählung  des  Schulmeister  von 
Badegg  bestätigt  und  ergänzt,  ebenso  wird  von  nun  an  nicht  mehr  die  An- 
Üihrerschafb  des  Werner  Stauffacher  beim  groben  Oberfall  des  Klosters  im 
J.  1314  angezweifelt  werden  können.  —  Die  Lage  der  Burg  Alt-Rapperswyl 
war  ^f  Johannisburg*  bei  Lachen.^^'^^) 

Zürich^^)  erhält  eine  neue  von  einer  Gesellschaft  auserlesener  Fach- 
minner  bearbeitete  Geschichte  der  mittelalterlichen  Zustände  und  Ereignisse. 
Heierli^^)  entwirft  ein  Bild  des  prähistorischen  Zürich.  Danach  gab  es 
dort  4  P&hlbauten  (grolse  und  kleine  Hafoer,  Haumesser,  Bauschanze),  die 
Funde  im  Letten  sind  nur  Anschwemmungen  von  der  keltisch-helvetischen 
Landmederlassnng  auf  dem  Lindenhof.  Auf  dem  letztern  wurde  auch  das 
römische  Kastell,  die  Zollstätte  Zürichs  erbaut.  ^'^),  an  das  sich  dann  andere 
HiQser  anlehnten.  Die  römische  Straüse  ging  durch  Oberdorf-Münstergasse  — 
ilte  Markt  —  Stüssihofstattrünterstralis-Eselsgasse  über  die  Limmat  nach  der 
Sdupfie  auf  den  Lindenhof.  Aus  dem  geschichtlichen  Teil  ist  zu  entnehmen, 
^  ZQiich  anter  Galienus  (260—68)  durch  die  einbrechenden  Alamannen 
^e  ganze  oder   teilweise  Zerstörung  erfuhr,   doch  hörte  die  Ortschaft  des- 


Inegei  147S:  AHYBeni.  12,  S.  216—52.  —  50)  0.  Bingholz,  Gesch.  d.  fOratl.  Bene- 
fiktbenUlles  U.  L.  F.  xa  Einriedeln  unter  Abt  Johannes  I.  y.  Schwanden  1298—1327. 
Mit  hmanderer  BerUckaichtigiing  d.  Bchwyc-einsied.  Marchenstreites;  Gesch.  IVennd.  48, 
S.  129—394.  EzBchien  aach  separat  bei  Benziger  &  Co.  in  Einsiedeln.  8^  297  S.  — 
51)  e.  Hey  er  tob  Knonan,  Wo  ist  d.  Platz  d.  Borg  Alt-Bapperswyl  ? :  AnzSchwG.  (1888), 
S.  290/2.  ~  52)  ($84B««)  Liebenaa,  Holbeins  d.  J.  Fresken  am  Hertenstein-Hanse.  — 
X  A.  Girard,  D.  rettende  That  Arnolds  t.  Winkelried.  Solotham,  Jent  (1886), 
99  S.  Wohlgemeinter  Yersnch  e.  Laien,  Winkelrieds  That  za  retten  a.  d.  Hergang  nea  za 
flrkKrm.  Rr  atfitst  sich  dabei  anf  d.  bildliche  Darstellong  anf  e.  jelat  Terschwnndenen 
QlttKheibe  t.  1625;  seine  BeweiM  können  t.  d.  Kritik  nicht  bestehen.  —  &3)  S.  Yö gelin, 
!>•  alte  Zttrieh  II.  Heransgeg.  t.  e.  Yernnigong  zürcherischer  Geschichtsfreunde.  ZOrich, 
OkU  Füisli  &  Co.  8^  Lief.  1/3.  Inhalt:  a)  Heierli  o.  s.  w.  —  53*)  J.  He i er li,  Zürich 
ia  Torgeiddehtlicber    Zeit    S.    17—89.    —   &8^)   8.    Yögelin,   Zürich  in  römischer  Zeit. 


11,112  iS4A.    Schwoll  bu  IftlT.    Toblor. 

wegen  nicht  auf  zu  existieren.  Auch  das  Gbristentam  wird  dnrch  die  Römer 
hierher  gebracht  worden  sein,  wenn  schon  die  Legende  von  Felix  und  Regula 
nicht  als  Beweis  dafOr  gelten  kann,  da  dieselbe  nicht  Lokaltradition  ist, 
sondern  nor  dnrch  Übertragung  von  Köln  oder  Trier  her  nach  Zürich  kam. 

—  Der  ursprüngliche  keltisch-römische  Name^^®)  Turicnm  wurde  erst  durch 
die  Humanisten  umgeändert  Konrad  Tttrst  (1495/7)  identifiziert  zum 
erstenmale  die  Zürcher  oder  Thurgauer  mit  den  Tigurinem  und  Olareaa 
(1515)  oennt  dementsprechend  die  Hauptstadt  Tigurum.  Durch  die  Auf- 
findung des  Inschriftensteines  auf  dem  Lindenhofe  1747  gelangte  der  alte 
Name  Turicum  wieder  zur  Geltung.  Eine  in  jeder  Beziehung  mustergütige 
und  abschlieüsende  Verfassungsgeschichte  Zürichs  liefert  Fr.  y.  Wyfs.^^)  Sie 
zeigt  die  allmähliche  Entwicklung  der  Stadt  aus  den  4  rechtlich  verschiedenen 
Ansiedlungen  (Pfalz-,  Grofs-  und  Fraumünster,  Zürichberg)  zu  einer  einheit- 
lichen Gemeinde  bis  zur  Verfassungsänderung  von  Brun.  Die  Arbeit  ist  voll 
feiner  Bemerkungen  und  Berichtigungen  veralteter  Anschauungen.  So  ist 
u.  a.  nachgewiesen,  daüs  der  Züricher  Richtebrief  des  13.  Jh.  auf  Grund- 
lage des  Konstanzischen  Rechtsbriefes  entstanden  ist  (S.  174/9)  und  dafs 
zwischen  der  Brun^schen  Yeriassung  und  dem  Strafsbnrger  Schwörbrief  von 
1336  eine  auffallende  Ähnlichkeit  besteht  (S.  227/8)  —  Die  Frage,  betr.  die 
Alamannen-Ansiedlung  im  Kanton  Zürich  behandelt  Meyer  v.  Knonan.^^) 
Er  konstatiert,  dafs  unter  29  Züricher  Ortschaften  mit  der  Endung  *ingen 
sich  15  gröÜBere  befinden,  dab  dagegen  unter  119  Ortschaften  auf -ikon  sich 
nur  29  ansehnlicher  entwickelt  haben.  Im  ganzen  und  groben  l&bt  sich 
die  von  Riezler  für  Bayern  beobachtete  Erscheinung,  dafis  die  -ing  dem  Vor- 
handensein gröfserer  Flächen  von  Ackerbauboden  entsprechen,  ebenfalls  hier 

—  allerdings  mit  Ausnahme  —  nachweisen.  M.  v.  K.  ist  geneigt,  den 
Höfen  auf  -ingen  die  Priorität  der  Ansiedlung  zuzugestehen.  —  Alles  auf 
die  älteste  Geschichte  von  Rifferschweil  Bezügliche  (Ansiedlung  —  Oberreste 

—  kirchl.  Hoheitsrechte  —  Hofnamen)  hat  Nüscheler^^)  in  einer  kleinen 
Schrift  gesammelt.  Ober  die  Stiftung  des  Prämonstratenserklosters  Rflti  gab 
als  einzige  Quelle  das  Gartuhirium  Rutinense  von  1441  Auskunft.  Nun 
weist  Baumaan^^*)  auf  einen  in  der  Weüsenauer  Chronik  des  Abtes  Mnrer 
(1523—33)  enthaltenen  und  vor  1266  entstandenen  Bericht  hin,  der  gröbten- 
teils  in  das  Gart.  Rut  übergegangen  ist.  Der  Name  Konrads  H.  von  Konstanz 
fehlt  bei  der  Angabe  des  Stiftungsjahres  1206,  wodurch  keine  Complikation 
in  der  Zeitbestimmung  vorhanden  ist,  wie  beim  Gart.  Rut  (Vgl.  das  Kloster 
Rüti  von  Vögelin,  in  Mit.  ant.  Ges.  Zürich  14,  40/8.)  Anschließend  an  einzelne 
Ratsbeschlüsse  entwirft  Schweizer^^')  ein  anziehendes  Bild  von  den  An- 
fängen der  Züricher  Politik  im  13.  Jh. 

Die  G^arnergeschichte  bot  Stoff  zu  zwei  sehr  interessanten  Kontroversen. 
Heer^^)  tritt  als  Verteidiger  des  namentlich  in  letzter  Zeit  von  Meyer 
V.  Knonau  angegriffenen  Apostels  Fridolin  auf.  Allerdings  giebt  er  zo,  dais 
die  Legende  die  wahre  Erkenntnis  vom  Wirken  und  Wesen  Fridolina  beinahe 


8.  iS-^-TS.  —  58«)  £.  Krüger,  B.  MAlichen  Formen  d.  Namene  ZüriolL  8.  79 — 99.  — 
53<>)  Fr.  T.  Wyfe,  VerfiuBimgsgesch.  d.  Stadt  Zttxich  bis  1856.  8.  103—880.  Für  Zürich 
0.  N.  2,  8,  19,  32/4,  40,  41,  46,  88,  89.  —  54)  G.  Meyer  Ten  Knonmn,  Knltmng»- 
■chichtl.  Sehlnliilblgeraiigen  wob  patronymiBcheii  Ort^beseichiiiingen :  AuSchwO.  (1888), 
8.  159 — 61.  —  55)  A.  Nflacheler,  Z.  Heimataknnde  t.  Biffienolnreil  tot  d.  BefonnatioB. 
Zürich,  Zürcher.  81  8.  —  55»)  Fr.  L.  Banmanii,  D.  8chlii(a  d.  VfeÜAenaoer  Qfitargeaoh.: 
ZGOBh.  42.  8.  866.  —  56)  P.  Sehweiier,  D.  Anfange  sürcher.  Fetitik  im  18.  Ih.: 
Zürch.  Taachenbach.    (1888).  —  57)  0.  Heer,  St  Fridolin,  d.  Apostel  AUmawniimK    Zürich, 


{24A.    Schweü  bis  1517.     Tobler.  11,113 

uimög^ch  mache,  dalis  aber  doch  ein  eigentlich  historischer  Kern  deutlich 
zn  erkennen  sei,  so  namentlich  die  Wirksamkeit  Fridolins  in  Poitier  znr 
Bekehrung  der  Westgoten  and  die  dorch  ihn  erfolgte  Gründung  Säckingens. 
Tor  allem  ans  sncht  er  zn  erweisen,  dafs  die  Tita  Fridolini  Ton  Balther 
kan  apokryphes  Werk  sei:  Balther  widmete  sein  Werk  dem  berflhmten 
Notker  Labeo,  und  er  mnfs  es  mithin  um  990  geschrieben  haben.  Fridolins 
Wirksamkeit  fUlt  in  die  Zeit  Chlodwigs  I.  und  zwar  nach  496.  Aus  dem 
Stillschweigen  der  ersten  Säckingemrk.  von  878  und  des  Martyrologiums 
TOD  Notker  Balbulus  darf  kein  Schlufs  gegen  die  Echtheit  der  Tradition 
gezogen  werden.  Wie  Fridolin  der  Landesheilige  von  Glarus  wurde,  kann 
Heer  nicht  erklftren,  da  die  betreffende  Legende  erst  aus  dem  Ende  des 
13.  Jh.  stammt.  Glarus  wird,  indem  es  vielleicht  durch  königliche  Schenkung 
Uta*  Ludwig  dem  Deutschen,  oder  Karl  dem  Dicken  an  Säckingen  kam, 
wohl  auch  dessen  Heiligen  angenommen  haben.  Nun  sind  aber  die  Angriffe 
gegen  Fridolin  von  Burkhardt^^)  erneuert  worden.  Er  macht  auf  die 
Ihatsache  aufmerksam,  dafs  die  katholische  Kirche  am  Todestage  Fridolins, 
am  6.  M&rz,  zugleich  auch  den  Totestag  eines  angelsächsischen  Heiligen 
Namens  Balther  begehe,  ein  Umstand,  der  vielleicht  den  Schreiber  der  Tita 
Fridolini  veranlafst  haben  mochte,  diese  beiden  Namen  in  Beziehung  zu  bringen. 
Die  enge  Yerbindnng  der  Hilariuskirchen  mit  der  Person  Fridolins  lasse  vermuten, 
dils  die  Legende  dem  ersteren  zulieb  eingerichtet  worden  sei,  zudem  liegt  die 
Annahme  einer  Namensverwechslung  sehr  nahe.  Im  Birsthai  war  nämlich 
ein  Fridoald,  der  Vorgänger  des  Oermanus,  ftlr  die  Verbreitung  des  Ghristen- 
tmBs  thätig.  Da  Balther  seinen  Heiligen  selbst  Fridold  nennt,  so  kann 
es  möglich  sein,  dalis  Fridoald  an  den  Rhein  zog  und  der  Stifter  Säckingens 
wurde.  —  Die  zweite  Kontroverse  betrifft  die  Schlacht  von  Näfels.  Heer^*) 
list  auf  die  500j.  Gedenkfeier  derselben  eine  überaus  glückliche  und  sorgftltige 
Geschichte  von  Glarus  geschrieben,  der  er  24  Chronik-Auszüge  und  zwei 
Sdilachtlieder  beigab.  Die  späte  Entstehung  des  Fahrtsbriefes  (3tes  Jahr- 
zehnt des  15.  Jh.)  giebt  er  zu,  doch  will  er  keine  Anlehnung  an  die  Züricher 
dmaik  annehmen,  wie  Dierauer.  Nun  aber  verlegte  er  das  Schlachtfeld 
auf  die  Bantihalde  westlich  Näfels  und  merzte  den  elfimaligen  Angriff  der 
Glimer  als  auf  der  Phantasie  des  Chronisten  Melchior  Schuler  beruhend, 
a«  seiner  Darstellung  aus.  Dem  gegenüber  hält  nun  Legier  ^<^)  an  der 
Tradition  fest:  Ambühl  zieht  sich  nach  Schneisigen  zurück  und  in  elfmaligem 
Angriff  wirft  er  die  Feinde  über  Näfels  zur  Letzi  hinaus.  Seine  von  Hypo« 
thesen  und  willkürlicher  Interpretation  der  Quellen  nicht  freie  Schrift  wurde 
soeben  durch  Heer  in  überzeugender  Weise  widerlegt^^*) 

Zur  Geschichte  Graubiindens  teilt  Jecklin^^)  die  einzige  authentische 
Trk.  über  das  Herrengeschlecht  von  Tarasp  (1163)  mit;  eine  Vergleichung 
derselben  mit  der  in  der  Marienberger  Chronik  von  Goswin  (1370)  ent- 
haltenen Kopie  lädst  die  Zuverlässigkeit  der  übrigen  Goswin'schen  Kopien 
bezweifeln.    —    Eine   ausführliche  Studie  über  das  seiner  Zeit  in  der  Ost- 


SeHia«lk.  8^  64  S.  FBr  Olanu  b.  N.  46.  —  58)  A.  Bnrckhardt,  D.  Heiligen  d. 
Kttmaa  Bttel:  Buler  Taschenb.  (1889),  S.  144—71.  —  59)  G.  Heer,  Z.  600j.  Gedacht- 
liifeier  d.  Bdilacht  bei  Nafeli,  Festschrift  im  Auftrag  d.  Begienmg.  Glaras,  Bgschlin.  8^. 
23i  S.  —  60)  6.  H.  Legier,  Ambtthl  im  Schneingen  n.  Alt-Weesen.  Kriegsgesch.  Stadie 
*^  Beila^  s.  500j.  JubilinmMclirift  d.  Schlacht  bei  NSfels.  Glaras,  B&schlin.  8^  81  S. 
—  66»)  G.  Heer,  D.  Schlacht  t.  Näfels.  D.  Darstellimg  d.  Festschrift  gegenüber  Herrn 
Legier  goeehtfertigt.     Glanis,  Bischlin.     (1889).     81  S.  —  61)  0.  Jecklin,  Urk.  betr.  d 

JfthxMbeTiobte  der  OetobiohtiwisssasohAft.    1888.    II.  8 


11,114  §S^^*    Schweiz  bu  1517.    Tobler. 

und  Sttdschweiz  mächtige  Geschlecht  der  Herren  von  Sax-Misox  veröffentlicht 
V.  Liebenan.^')  Die  Geschichte  der  Herren  von  Sax  l&rst  sich,  entgegen 
den  vielfachen  Fabeleien  Aber  ihr  Alter,  nicht  über  das  Jahr  1139  hinaas 
verfolgen;  vermutlich  erhielten  sie  von  Friedrich  L,  den  sie  im  Kampf  gegen 
die  Longobarden  untersttttzten,  die  Landschaft  Misox.  Die  noch  nicht  voll- 
endete Stndie  reicht  bis  zum  Beginn  des  15.  Jh. 

Ein  gutes  Nachschlagewerk  Aber  die  kirchlichen  Verhältnisse  des  Toggen- 
bnrgs  ist  das  Bach  von  Rothenflae  ^');  in  ähnlicher  Weise  behandelt 
Salzbe^rger  <'^)  die  Geschichte  etlicher  thurgauischer  Kirchgemeinden. 
Meyer  v.  Knonan^^)  entwirft  eine  anziehende  Schilderang  von  dem  zwischen 
den  Sonnenbnrger  Nonnen  und  Herzog  Sigismnnd  einerseits  und  Nikolaus 
von  Cnsa  andrerseits  geführten  hartnäckigen  Streit,  der  in  seinen  letzten 
Konsequenzen  die  Eroberung  des  Thurgaas  darch  die  Eidgenossen  veran- 
lafste.  —  Auf  eine  materiell  und  formell  interessante  Urk.  macht  Schulte^^») 
aufmerksam ;  sie  ist  im  Kloster  St.  Blasien  ausgestellt,  von  Kaiser  Friedrich  I. 
aber  nicht  bestätigt  worden.  St.  Blasien  suchte  durch  dieselbe  in  den  Besitz 
des  Berges  Staufen  zu  kommen,  den  ebenfalls  das  Kloster  Allerheiligen  in 
Schaffhausen  beanspruchte  und  den  es  1154  durch  Friedrich  zugesprochen 
erhalten  hatte.  Zu  dem  Überfall  von  Brugg  1444  ^^)  liegt  jetzt  eine  dem 
Ereignis  näherstehende  Quelle  vor,  durch  welche  die  Angaben  des  Chronisten 
Fry  im  wesentlichen  bestätigt  werden.  —  P.  Kiem^7)hat,  auf  ein  bedeutendes 
Quellenmaterial  gestützt,  eine  sehr  ausführliche  und  zuverlässige  Geschichte 
des  argauischen  Klosters  Muri,  die  bis  1596  reicht,  geschrieben. 

Ober  die  Christianisierung  Basels  spricht  Burkhardt.®^)  Den  ersten 
Bischof  von  Basel,  Pantalns  und  den  Apostel  Fridolin  verweist  er  in  das 
Gebiet  der  Sage,  hingegen  sind  Fridoald,  Germanus  und  Ursicinus  von  der 
Kritik  unberührt  geblieben.  Die  Bekehrung  begann  mit  allem  Ernst  erst  im 
7.  Jh.  und  wurde  im  8.  Jh.  unter  den  Karolingern  durchgeführt.  Das  in 
MAlichen  Urkk.  öfters  genannte  Wahinkofen  ist  nun  als  Wenken  bei  Basel 
erkannt.  ^^)  Eine  populäre  Darstellung  über  Volk  und  Land  der  Baoracer 
bis  zu  ihrer  Germanisierung  enthält  u.  a.  auch  die  bereits  von  Quiquerez 
aufgestellte  Behauptung,  dafs  das  Schlachtfeld  im  Kampf  zwischen  Cäsar  and 
Ariovist  in  der  Nähe  von  Pruntrut,  bei  Corgonay  zu  suchen  sei.''^) 

West-  und  Südschweiz.  Der  Gründer  Berns^  Berchtold  Y.  ist  mit 
der  Zeit  in  den  Ruf  gekommen,  ein  grausamer  Mensch  gewesen  zu  sein,  der 
sich  von  Menschenfleisch  genährt  habe.     Die  Ausbildung  dieser  Sage  gehört 


Herren  t.  Tarasp:  AnzSchwG.  (1S88),  8.  209—12.  Fttr  Granbllndeii  s.  N.  8,  9a,  25.  — 
62)  Th.  T.  Liebenao,  I  Sax  signoxi  e  conti  di  Mesocco:  BoUet  stör.  (1888).  —  63) 
Fr.  Bothenflne.  Toggenborger  Chronik.  UrU.  Gesch.  sämtlicher  katholischer  a.  eran- 
geliacher  Kirchgemeinden  d.  Landschaft  Toggenbarg.  (1887).  Bütschwil,  SproU.  8%  398  S., 
80  Beg.  Für  St  Gallen  s.  N.  8,  19,  27,  Schlafs.  —  64)  H.  G.  Snlaberger,  Gesch.  d. 
Kirchgemeinden  Borg-Eschenz  (Ans.  am  Bhein,  Diefsenhofen  1886,  No.  111 — 44);  Wagen- 
haasen,  Ermatingen,  Mammem,  ebd.  1886;  Hatweilen,  Üfslingen,  Tägerweilen,  QottUeben, 
Emmishofen,  Nafsbaamen,  ebd.  1888.  FUr  Thargaa  s.  N.  8,  9a,  19,  37,  86.  —  64)  X 
J.  Meyer,  D.  Borgen  bei  Weinfelden:  Thorg.  Beitr.  rat.  Gesch.  28,  S.  4—45.  —  65) 
G.  Meyer  y.  Knonao,  D.  Schmollwinkel  e.  MAlichen  Kirchenfürsten  in  d.  Dolomiten:  Jb. 
schw.  Alpenkl.  23,  S.  387—428.  —  65«)  A.  Schalte,  Unaasgefertigte  Kaiserorkiinde 
Friedrichs  I.:  ZGOBh.  42,  S.  120/5.  —  66)  S.  Heaberger,  Hans  Grülichs  Bericht  über 
Falkensteini  Überfall  d.  Stadt  Brogg:  AnzSchwG.  (i888\  S.  193/5.  Für  Aigan  s.  N.  8, 
12/7,  19,  38,  44.  89.  —  67)  S.  N.  13c.  __  eS)  S.  N.'58.  Für  Basel  s.  N.  10,  23,  39, 
für  Solotham  N.  10,  43,  74.  —  69)  B.i}Wac  kernagel,  Wahinkofen- Wenken :  AnxSchvG. 
(1888),  S.  240/2.  —  70)  0.  Schenker,  Aos  Alt  Bauracien:  Y.  Jara  a.  Schwarzwald  5, 
S.  1—43.     S.  Gisi's  Gründe   gegen  obige  Annahme  in  s.  Qaellen  s.  Schweisergesch.  I,  410. 


§24A.    Schwei»  bis  1517.     Tobler.  11,115 

erst  dem  Ende  des  17.  Jh.  an;^')  ebenso  anhaltbar  ist  die  von  Jnstinger 
dberlleferte  Erzählong  von  der  Ermordung  des  Knaben  Rndolf  durch  die 
Bauer  Juden  im  J.  1288. 7^)  Eine  eingehende  Schilderung  von  Wappen, 
Farben  und  Siegeln  der  Eiburger  Grafen  giebt  Stutz 7')  in  der  neuen  yer- 
dieiist  liehen  Zeitschrift,  die  auaschlieüslich  heraldisch-sigillographischen  Studien 
gewidmet  ist  Der  Kiburger  Löwe  geht  nicht  auf  die  Zähringer  zurück, 
sondern  deutet  anf  den  verwandtschaftlichen  Zusammenhang  mit  dem  Hause 
Dillingen  bin.  Die  Beziehungen  Mtühausens  zu  Solothum  und  Bern,  die 
diplomatischen  Verhandlungen  jener  Stadt  mit  den  eidgenössischen  Orten  vor, 
wihrend  und  nach  dem  MtUhftuser  Krieg  hat  Rettig  ^^)  an  Hand  des  Gar- 
tolaire  de  Mnlhonse  und  der  eidgenössischen  Abschiede  behandelt;  die  Arbeit 
TOQ  Witte  fiber  jenen  Krieg  scheint  ihm  entgangen  zu  sein.  (Jb.  f. 
schw.  G.  IX.) 

Im  höchsten  Grade  belehrend  ist  Wattelets^^)  Studie  zur  Schlacht 
Ton  Murten.  Eine  der  Hauptursachen  der  Niederlage  Karls  sucht  er  in 
dessen  durchaus  undiszipliniertem  und  unzuverlässigem  Heere.  Die  Eidge- 
Bossen  fibemmipelten  die  Burgunder  auf  dem  Wyler-Salvenach-Burgfelde;  dort, 
Qod  nicht  bei  Cressier,  stand  der  Grttnhag;  eine  Umgehung  desselben  hat 
wahrscheinlich  nicht  stattgefunden.  Der  Widerstand  der  Burgunder  wurde 
Dach  kurzem  Kampfe  gebrochen.  Diese  Sätze  ergeben  sich  dem  Yf.  gleichsam 
von  selbst,  da  er  beständig  die  Quellen  reden  läfst. 

Um  die  Aofklftrung  der  Genealogie  und  Wappenkunde  von  Neuenburg 
haben  sich  Qrellet^^  und  Tripet  entschiedene  Verdienste  erworben.  Die 
Wappentafel  des  Hauses  Neuenburg  ist  sehr  instruktiv;  sie  enthält  in 
Stammbaumform  die  in  Chromolithographie  schön  ausgefährten  Wappen 
samtlicher  Angehöriger  jenes  Geschlechtes  und  der  von  ihm  abzweigenden 
Häaser  Nidao,  Strausberg,  Arberg  und  Yalangin.  Eine  Monographie  über  die 
Grafen  von  Nidan  bietet  manche  neue  Gesichtspunkte.  Zwar  hält  G.  noch 
entgegen  Gisi  (Anz.  schw.  G.  1886,  S.  84)  den  Minnesänger  Rudolf  v.  Neuen- 
bnrg  ftkr  Rudolf  I.  v.  Nidau;  Rudolfe  III.  Gemahlin  weist  er  dem  Hause 
Falkenstein  (nicht  Froburg)  zu.  Dieser  Rudolf  nahm  mit  seinem  Bruder 
Jakob  an  der  Schlacht  von  Poitiers  (1356)  teil,  ersterer  wurde  dort  gefangen, 
letzterer  fieL  Froissart  sowohl,  als  der  Wappenmaler  Gelre,  der  über  Rudolf 
Doeh  ein  besonderes  Loblied  dichtete,  bestätigen  diese  Thatsache.  Tripet^^ 
giebt  eine  Beschreibung  der  Wappen  sämtlicher  Kantonsgemeinden;  er  ver- 
folgt die  historische  Entwicklung  des  Neuenbui^er  Wappens  unter  den  ver- 
schiedenen Herrschaften  und  bedauert,  dafe  im  J.  1848  an  Stelle  des  historisch 
efarwflrdigen  nnd  heraldisch  schönen  Wappens  (in  Gold  ein  roter  Pfahl  mit 
^  Silbersparren)    ein    Phantasiewappen    angenommen   wurde.      Auch    das 


—  71>  B.  Krüger,  Ehrenrettong  d.  Grfinden  t.  Bern:  Zürich.  Post.  (1888),  No.  225. 
HrBexB  s.  Anm.  1,  6,  8,  10,  11,  17,  19,  22,  38,  47,  76b,  Schlnüi.— 72)  J.  Stammler, 
D.  Ennord.  d.  Knaben  fiiidolf  durch  d.  Jaden  in  Bern:  Kath.  Schw.  Bll.  (Sep.  49  8.)  1888. 

—  4S)U.  Statx,  Über  Wappen  n.  Siegel  d.  älteren  Haofles  Kibnrg;  Arch.  h6r.  snisses.  (1887), 
n—bi,  llS/14;  (1888),  129—83,  137--44.  —  74)  G.  Rettig.  D.  Benehnngen  Mttl- 
UnieaB  b.  achir.  £idg.  bia  an  d.  Bnrganderkriegen :  AHYBem  12,  8.168 — 215.  —  75) 
Wattelet,  D.  Schlacht  bei  Märten.  0.  0.  8.  38.  —  76«)  J.  Grellet,  Tableao  g6n6al. 
et  bkkld.  de  la  maiaon  de  Neachfitel.  NenchÄtel,  Berthood.  Für  Nenenborg  s.  N.  86.  — 
7Sk)  id^  Lea  eomtoa  de  Nidan:  Mna^  nench.  (1888;,  8.  82/9,  108—18.  — -  76«)  id. ,  Lea 
säet  de  la  maiaon  de  Neuehltel:  ib.  (1887).  —  77)  M.  Tripet,  Les  armoiries  dea 
«ranoiaea  aenchfitelcnBea.  Ghanz  de  Fonda,  Cöarroiaier.  24  8.  —  id.,  Lea  armoiriea  de 
XesehateL    Neach&tel,  Borel.    (1883),  31  8.  —  id.,  Lea  armoiriea  de  la  Tille  de  Nenchfitel. 

8» 


II  116  §24A.     Schweiz  bis  1517.     Tobler. 

Stadtwappen  von  Neuenbürg  erlitt  zn  gleicher  Zeit  (1849)  eine  kleinliche 
Veränderung ;  die  Farben  (gold-rot-silber)  und  die  Sparren  wurden  beseitigt 
und  ein  zweigeteiltes  Wappen  von  grün  und  rot  eingeführt.  Der  Inhalt  der 
Portalinschrift  der  Stiftskirche  in  Neuenburg  ist  nun  in  überzeugendster 
Weise  so  gedeutet,  dafs  unter  der  ,Bertha'  die  Witwe  Ulrichs  n.  von  Neuen- 
burg (t  1191/2),  und  unter  dem  'Ulrich'  ihr  Sohn  (t  1125)  zu  verstehen 
ist.'^^)  Über  die  Geschichte  des  in  den  Burgunderkriegen  so  wichtigen 
Schlosses  Joux  schrieb  Ghatelain^^)  eine  kleine  Monographie.  Nach  Karls 
d.  R.  Tode  bemächtigte  sich  ein  savoyscher  Edelmann  des  Schlosses,  der  es 
1479  an  Ludwig  XI.  verkaufte.  Von  diesem  erhielt  es  1480  Philipp  v.  Hoch- 
berg; dessen  Tochter  Johanna  brachte  es  ihrem  Gemahl  Ludwig  v.  Orleans 
in  die  Ehe,  1507  aber  fiel  es  durch  einen  Gewaltstreich  in  die  Hände  Maxir 
milians;  die  Eidgenossen  wurden  bei  dem  nun  entstehenden  Streit  von  beiden 
Parteien  zur  Hilfe  angerufen. 

Neuforschungen  über  die  Abkunft  einiger  Lausanner-  und  Genfer 
Bischöfe  liefert  GisL^o)  Hugo  IL  von  Genf  (991— 1020)  nennt  sich  einmal 
de  monte  paone;  vielleicht  ist  dies  bei  Arles  zu  suchen,  wenn  es  nicht  eine 
AbkttrzuDg  für  monte  Poenino  ist.  Dessen  Zeitgenosse  auf  dem  bischöflichen 
Stuhl  von  Lausaune,  Heinrich  I.  (985 — 1019)  ist  kein  Lenzburger,  sondern 
ein  Sohn  Herzog  Rudolfs,  ein  Vetter  König  Rudolfs  HI.,  ein  Enkel  der 
Kaiserin  Adelheid.  Dagegen  stammt  Heinrich  H.  von  Lausanne  (1037 — 55) 
aus  dem  Hause  Lenzburg;  er  ist  ein  Sohn  Ulrichs  des  Reichen  und  wahr- 
scheinlich der  Bruder  des  Genfer  Bischofs  Konrad  (1020—31).  Die  Mono- 
graphie über  den  französischen  Dichter  Martin  Le  Franc,  der  zugleich  auch 
Probst  des  Lausanner  Kapitels  (2.  Hälfte  des  15.  Jh.)  war,  ist  sehr  ein- 
gehend und  genau.  ^^)  Die  Geschichte  der  letzten  Grafen  von  Genf 
(1320 — 1401)  hat  durch  Le  Fort^^)  eine  eingehende  und  lichtvolle  Behand- 
lung erfahren.  Die  nun  genauer  als  bisher  feststehenden  Regierungsjahre 
der  Grafen  sind  folgende:  Amadeus  HI.  1320—67;  Amadens  lY.  1367/9 
(oder  1370);  Johann  starb  spätestens  August  1371;  Peter  1371 — 92  (sein 
sehr  interessantes  Testament  datiert  vom  24.  März  1392).  Nun  kam  nach 
kurzer  Zwischenzeit  die  weibliche  Linie  mit  Humbert  v.  Villars  (1394 — 1400) 
und  Otto,  der  am  5.  August  1401  alle  Rechte  an  die  Grafen  von  Savoyen 
verkaufte.  Unter  Amadeus  lY.  kam  die  Anschauung  auf,  dafs  die  Grafen 
von  Genf  von  Renier  und  Olivier,^^)  den  berühmten  Paladinen  Karls  d. 
Grolsen  abstammten.  Es  beruht  dies  auf  einem  Mifsverständnis  chronikalischer 
Überlieferungen.  Jene  beiden  Paladine  hiefsen  bei  den  Chronisten  Grafen 
von  Genve  (bei  Ph.  Mousket),  comtes  de  GSnes  (in  der  Chronik  von  St 
Denis) ;  daraus  machte  die  Chr.  von  Turpin  comes  gebennensis  (statt  genuensis] 
und  so  kam  es,  dafs  schliefslich  Genf  an  die  Stelle  von  Genua  als  Geburtsort 
jener  karolingischen  Helden  trat.  Die  Sage  von  der  Anwesenheit  des  Apostels 
Petrus  in  Genf  beruht  nicht  auf  Lokaltradition,  sondern  ist  erst  in  unserm 


Nenchfitel,  Berthoud.  36  S.  •—  78)  0.  v.  Wyfs,  D.  Fortalinschiift  d.  Stiftakiicbe  t.  Neaen- 
buTg:  AnxSchwAlt.  (1888),  No.  2.  —  79)  Ch.  Ohatelain,  Le  chstaau  de  Jons  sona  let 
comtes  de  Nench&tel:  Miu^e  neach.  (1888),  S.  161,  183,  217,  234.  —  80)  W.  Oisi, 
Abkunft  d.  Bischöfe  Heinrich  I.  u.  IE.  y.  Lausanne,  Hago  IL  n.  Konxad  t.  Qenf  a.  Eber- 
hard T.  Sitten:  AnaSchwG.  (1888),  S.  186—91.  Für  Wadt  s.  N.  35,  42.  —  81)  CL 
Le  Fort,  Les  demiers  comtes  de  GeneTois:  M^m.  et  doc.  de  la  bog.  d'hist  et  d'arch.  de 
Gon^ye.  N.  S.  3,  1.  S.  115—87.  Für  Genf  s.  N.  45.  "—  82)  E.  Bitter,  Olivier  et 
Benier,  comtes  de  Geniye:  BSayoysienne.  (1888),  S.  62 — 73.  —  X  J-  Genond,  Le 
passage   de    qaelqaes   papes    dans   le   diocise   de   Lanaanne:   Bcath.     (1888),   S.    202 — 28- 


§24A.    Schweiz  bis  1617.    Tobler.  11,117 

Jh.  durch  Blavignac  (f  1876)  aufgekommen.«»»)  In  der  2.  Hälfte  des  15.  Jh. 
hatte  sich  zur  Bekämpfting  der  Tflrken  eine  militärisch  geordnete  societas 
Jeso  gehildet.  Über  die  wenig  erfreulichen  Beziehungen  eines  Hauptagitators 
dieser  Gesellschaft  zu  Genf  in  den  J.  1464/6  teilt  Lefort  einige  Briefe 
aas  dem  Genfer  Archive  mit.^') 

Die  Yon  Gay^^)  yerOffentlichte  Geschichte  des  Wallis  ist  htthsch 
geschrieben,  bietet  aber,  da  sie  sich  ausschlieMich  auf  Vorarbeiten  anderer 
st&tzt  (Boccard-Farrer-6r6maud)  und  flir  das  grofse  Publikum  berechnet  ist, 
in  dem  ersten  bis  zur  Reformation  reichenden  Teile  durchaus  nichts  Neues. 
Die  beiden  Vf.  der  Werke  über  St.  Moritz  suchen  mit  Aufwand  einer  be- 
deatenden  Belesenheit  die  Wahrheit  des  Thebäermartyriums  yon  302  zu 
erweisen.  ^^)  Nene,  dem  Ereignis  näher  liegende  Belege  vermögen  sie  nicht 
beizubringen,  die  erste  Nachricht  datiert  nach  wie  vor  noch  aus  dem  5.  Jh. 
(Enchers  Passio).  In  dem  2.  Bande  giebt  Montm^lian  eine  Geschichte  der 
Verehrung  der  Tfaebäer  in  Vergangenheit  und  Gegenwart  und  ein  Verzeichnis 
simtlicher  Tbebfterkirchen  in  der  Schweiz,  Italien,  Frankreich,  Deutschland, 
Belgien,  Luxembnrg  u.  s.  w. 

Die  Biographien  folgender  Männer  haben  einzelne  Ergänzungen  erhalten: 
Heinrich  von  Diefsenhofen:^^  1316  Student  in  Bologna,  1319  einer  der 
beiden  Proknratoren  deutscher  Nation,  1324  Rektor;  Mathias  von  Neuen- 
b&rg:*^  1315  in  Bologna;  die  Beschreibung  des  Einzugs  der  Osterreichischen 
Prinzessin  Katharina  in  Bologna  1316  beruht  jedenfalls  auf  eigener  An- 
schauung ond  so  kann  dies  als  Beweis  dafOr  angesehen  werden,  dafs  M.  die 
Chronik,  die  unter  seinem  Namen  bekannt  ist,  auch  geschrieben  hat;  Felix 
Hemmerli:^»)  Student  in  Bologna  1408—12  und  1423;  sein  in  Zürich  befind- 
liches Doktordiplom  ist  das  älteste  im  Original  vorhandene  Bologneserdiplom. 
Der  Züricher  Chorherr  Eonrad  v.  Mure  ist  neuerdings  als  Plebanus  von 
GofBlikon  (Ai^an)  nachgewiesen  worden.  ^^)  In  der  allgemeinen  deutschen 
Biographie  finden  sich  Biographien  von  Ratbert  (Meyer  von  Enonau),  Guis- 
card von  Baron  (Blösch);  in  der  Sammlung  bemischer  Biographieen  Bd.  2 
Eodolf  und  Thüring  von  Ringoltingen  (Tobler.) 


(Stephan  m.  753,  Leo  IX.  1050,  Engen  m.  1U8,  Gregor  X.  1276,  Martin  Y.  1418).  — 
Sä»)  £.  Bitter,  Le  peange  de  Tapdtre  aaint  |Pierre  dana  la  Tille  de  Gen^e:  La  Tribime 
de  Oenire,  4/5  döc  1887.  —  83)  Ch.  Le  Fort,  Une  aoci^t^  de  Jeans  an  XIY«  eiMe: 
Hem.  et  doc  de  Ja  aoc.  d'hiat  et  d'arch.  de  Gen^re  20.  S.  98—118.  —  S4)  H.  Gay, 
flutoire  da  Yallaie  depnia  lea  tempa  lea  plns  anciena  joaqn'ä  noa  jours.  2  Bände.  Genf, 
JalHea.  205  n.  183  S.  FQr  Wallia  a.  N.  21,  Schlnla.  —  X  Lea  armoiriea  dn  YaUaia  et  de 
nitreiie  dizBina:  Arch.  h&r.  aniaaea.  (1888),  S.  158—60;  182/8.  —  85)  B.  de  Mont- 
■eliaa,  Saint  Maurice  et  la  l^n  tli6b4enne.  Paria,  Plön  et  Nonrrit.  8^  2  Bde.  427  n. 
411  8.  —  85*)  Cliaii.  Da  eis,  Saint  Maurice  et  la  I^gion  tli6b6enne.  Annecy,  Nierat  (1882), 
!Sl  8.  Siehe  el>eiifaUs  Bncis  über  den  gleichen  Gegenstand  in  M6m.  de  TAcad.  Salisienne 
10,147  a  (1887).  Lag  Bei  nicht  yor.  .—  86)  FriedUnder  et  Malagola,  Acta 
vtunis  Germ.  anir.  Bononieniis.  8.  71,  35,  77,  15.  Za  Tgl.  Simonafeld  in  NA.  13,221. 
-87)  YgL  MIÖG.  9,  144.  -  88)  A.  Schneider,  D.  Züricher  Kanonikas  a.  Kantor  felix 
Henunerli  an  d.  UniTeraität  Bologna  1408—12,  1423/4.  Zürich,  Scholthcls.  4».  42  S.  — 
^)  ü.  Statx,  Zwei  Siegel  Konr.  y.  Mnre:  Deatache  Herold.     8.  97  f. 


11,118  §24B.    Schweiz  aeit  1517.    Thommen. 


§24». 

Schweiz  seit  1517. 

R.  Thommen. 

AUgemei/nes»  Als  die  bedeutendste  und  beste  hierher  gehörige 
Arbeit  mnls  unstreitig  die  von  Oechsli^)  bezeichnet  werden,  welche  ihren 
Gegenstand  bis  zur  französischen  Revolution  heraufführt 

iß.  Jh.  Strickler^)  hat  die  für  die  Geschichte  der  Reformation  von 
Glarus  grundlegende  aber  anch  fdr  die  allgemeine  schweizerische  Geschichte 
wichtige  Chronik  des  Valentin  Tschudi  neu  herausgegeben.  Gegenüber  der 
früheren  Ausgabe  (9.  Bd.  des  ASchwG.)  weist  die  Str.  alle  Vorzüge  einer  in 
sachkundiger  und  den  gegenwärtigen  Anforderungen  entsprechenden  Weise 
hergestellten  Edition  auf:  gereinigter  Text,  sprachliche  in  den  Noten  gegebene 
und  nochmals  in  einem  Glossar  zusammengefafste  Erläuterungen,  sorg^tige 
Register,  sachliche  mit  der  diesem  Herausgeber  eigenem  Takte  gewählte  Er- 
klärungen und  Zusätze  nebst  Verweisen  auf  einschlägige  Litteratur  (S.  179 — 240); 
Nachrichten  über  das  Leben  des  Verfassers  und  kurze  Charakteristik  seines 
Werkes.  Der  im  März  1.  J.  leider  verstorbene  Vögelin^)  hat  abermals  eine 
eingehende  Untersuchung  über  Ägidius  Tschudis  epigraphische  Studien  in 
Frankreich  und  Italien  veröffentlicht.  Diese  Untersuchung  schliefst  sich  nach 
Form  und  Inhalt  genau  an  die  von  demselben  Verfasser  im  JbSchwG.  1 1, 127 — 64 
herrührende  Arbeit  an.  Auch  diesmal  geht  V.  von  einer  Untersuchung  des 
handschriftlichen  Nachlasses  Tschudis,  speziell  der  vier  für  den  vorliegenden 
Zweck  mafsgebenden  St.  Galler  Codices  no.  661,  668,  1083  und  1089  aus. 
Es  ergiebt  sich,  dafs  keiner  derselben  originale  Aufzeichnungen,  sondern  nur 
verschiedenartige  und  zu  verschiedenen  Zeiten  angelegte  Auszüge  enthält. 
Dann  bespricht  V.  die  einzelnen,  geographisch  geordneten  Inschriften,  deren 
Mehrzahl  auf  Rom  ^t.  Soweit  ist  Tschudi  vorgedrungen.  V.  weist  darauf 
hin,  dafs  Tschudi  wegen  dieser  so  beachtenswerten  und  bisher  wenig  be- 
achteten Studien  künftig  nicht  nur  als  der  berühmte  Geschichtsschreiber  der 
Eidgenossenschaft,  sondern  auch  als  ausgezeichneter  Altertumsforscher  zu 
gelten  haben  wird.  V.  bezeichnet  daher  mit  Grund  seine  Arbeit  als  einen 
Beitrag  zur  Geschichte  des  Humanismus.  —  Ein  ungenannter  Verfasser*)  be- 
leuchtet eine  andere  Seite  von  Tschudis  Leben,  nämlich  die  politische  Thätigkeit, 
die  Tschudi  als  Landvogt  in  Baden  in  dpn  Jahren  1533/5  und  wieder  1549 — 51 
entfaltete.  Da  der  betreffende  Landvogt  das  Recht  hatte  an  den  Sitzungen 
der  Tagsatzung  teilzunehmen,  ihre  Protokolle  redigierte,  Urkunden  aus- 
fertigte, die  in  seinen  Amtskreis  fielen,  die  landgräflichen  Hoheitsrechte  aus- 


1)  W.  Oecbsli,  Orte  u.  Zogeirandte.  s.  o.  {  24AM  ^  2)  J.  Strickler,  Valentin 
Tscliadi's  Chronik  d.  Beformationejahre  1521—33:  JB.V.  Glanu  Heft  24.  QlaniB,  BaMhlin. 
258  S.  |[Kath.  SchweÜBerbbl.  5,  125/7.  BH.  39,  466.]|  Aach  leparat  erschienen  bei  K. 
J.  Wyfs  in  Bern.  —  3)  S.  Yögelin,  Aegidias  Tschudi'«  epigraphische  Studien  in  Süd- 
frankreich u.  in  Italien:  Mitt  antiquarischen  Ges.  Zürich.  Zürich,  BnrkU.  1887.  4<>.  47  S. 
—  4)  D.  Beziehungen  d.  Chronisten  Aegidias   Tschudi  a.  Aargau:  ArgoTia  19,    S.  43 — 79. 


{24B.    Schweif  Mit  1517.    Thommen.  11,119 

fibte,  80  begreift  es  sieb,  wie  wicbtig  und  zugleicb  schwierig  dieses  Amt 
wurde,  als  die  Glanbensspaltiing  die  Unterthanen  in  zwei  Parteien  teilte.  Der 
Yt  erörtert  nach  diesen  Seiten  hin  die  Wirksamkeit  Tschudis,  der  sich,  was 
den  letzten  Ponkt  betrifft,  massvoll  aber  sorgsam  bedacht  für  die  Erhaltung 
des  alten  Gianbens  zeigt.  Trotz  angestrengter  Arbeit  fand  Tschndi  aach  noch 
Zeit  wissenschaftlich  th&tig  zu  sein,  was  der  Yf.  des  Näheren  aosf&hrt. 

fJ.  Jh.  Rotts^)  3.  Bd.  nmfabt  die  Jahre  1648—84.  Auf  S.  629—700 
folgen  Naehtrflge  zam  ersten  nnd  zweiten  Bande,  sowie  ein  Verzeichnis  der 
benotzten  hs.  Quellen  nebst  Angabe,  ob  sie  im  Original  oder  nur  als  Kopien 
erhalten  sind. 

4S.  Jh,^  Pingaud^)  veröffentlicht  den  vollständigen  nnd  vielfach 
interessanten  Briefwechsel  zwischen  La  Harpe  und  J.  de  Bry.  £r  nmfafst 
den  Zeitraum,  in  dem  der  eistere  als  Mitglied  des  helvetischen  Direktoriums 
seine  bedentendste  politische  Stellung  erreicht  hatte,  der  letztere  Vertreter 
Fiankreichs  auf  dem  Bastatter  Eongrefs  war.  Keller®)  handelt  über  die 
Beziehungen  Zinzendorfe  zur  Schweiz.  Einer  der  ältesten  Anhänger  desselben 
var  der  Bemer  Fr.  v.  Wattenwyl.  Herrenhuter-Gemeinden  gab  es  bald  auch 
im  Aargao,  GranbUnden  und  Basel.  K.  verweilt  dann  ausfilhrlicher  bei  der 
Geschichte  der  Basler  Gemeinde  (gegründet  1739),  den  Streitigkeiten  zwischen 
ihrem  Führer  Annoni  und  dessen  Gegner  Spreng,  und  Zinzendorfs  Besuchen 
in  Basel  Boillot^s*)  Schrift  war  mir  nicht  zugänglich.  Escher^^)  ver- 
öffentlicht einen  interessanten  Bericht  über  die  Reise  einer  schweizerischen 
Gesandtschaft  an  den  Hof  Ludwig  XIV.  im  Jahre  1687  und  ihre  Aufnahme 
dasdbst  Dem  Bericht  liegen  amtliche  Relationen  und  Aufzeichnungen  des 
eisen  der  Gesandten,  des  Zürcher  Bürgermeisters  J.  H.  Escher  zu  Grunde. 

49.  Jh,  Hilty^^)  behandelt  in  der  schon  gekennzeichneten  breitspurigen 
Weise  die  Geschichte  der  Schweiz  während  der  100  Tage  und  die  unmittel- 
bar folgenden  Begebenheiten:  die  Belagerung  und  Zerstörung  von  Hüningen, 
die  Wiedergewinnung  des  Bistums  Basel,  den  Ausgang  der  langen  Tagsatzung 
and  die  Annahme  der  sogenannten  neuen  Bundesverfassung  vom  7.  Aug. 
1815.  Noch  mehr  als  die  zwei  vorhergehenden  Teile  der  eidgenössischen 
Geschichten  mn(s  dieser  als  eine  bloüse  Materialsammlung  bezeichnet  werden, 
velehe  vornehmlich  in  der  Mitteilung  zahUoser  und  oft  überflüssiger  Weise 
in  extenso  mitgeteilter  Aktenstücke  besteht.  Einer  Durcharbeitung  dieses 
Katerials  nnd  einer  eigentlichen  Darstellung  ist  der  Vf.  fast  absichtlich  aus 
dem  Wege  gegangen  (Vgl.  S.  594).  Der  von  ihm  herrührende  Text  ist 
beinahe  nur  verbindender  Art  und  enthält  höchstens  hie  und  da  allgemeine 
Betrachtungen  von  oft  zweifelhaftem  Werte.  In  den  Beilagen  sind  u.  a.  die 
bisher  unbekannten  und   wertvollen  Berichte  des  Militärbevollmächtigten  der 


imo,  Snerlinder.  —  &)  Ed.  Bott,  InTontaiie  sommaire  des  docoments  relativ  k  rhistoire 
^  Sniue  conaerYhm  dam  le«  arduTeB  et  biblioth^nes  de  Paris.  8.  Bern,  Gollin.  4<^.  824 
8.  IL  10,00.  |[RH.  38,  470.]|  Vgl.  JB.  1885,  lü,  168".  —  6)  Th.  t.  Liobenau,  E. 
Henoiial  Ton  Peter  Yalkenaer  t.  80.  NoTbr.  1690:  AnzSchwG.  5,  S.  165—70.  Es  ist  dies 
öae  lebarfe  Abfertigmig  d.  fransösischen  Botschafters.  Vgl.  EidgenSssiacbe  Abschiede  6. 
ibteiL  %  8.  373  n®.  202.  —  7)  L.  Fingand,  Correspondence  de  Fr.  C.  Laharpe  et  Jean  de 
Biy.  Hai  1798  bia  Kai  1799:  A.  d.  1.  soc.  d'hist  da  et  Fribomg.  Freiborg,  Fragniire 
HreL  -.  8)  J.  Keller,  Zinzendorfs  An£Dahme  in  d.  Schweia:  Basler  Jb.  S.  89—79.  Basel, 
Deüoff.  —  9)  Boillot,  Essais  de  leTÖe  et  d'organisation  d'nne  force  nationale  en  Snisse 
37oTbr.  1798  bia  Mars  1800.  Bern,  Jent  n.  Beinert.  190  8.  M.  2,00.  —  10)  K.  Escher, 
Km  sehweiseriache  Gesandtschaft  an  d.  tranzöeiachen  Hof  1687  n.  1688:  Zürcher  Taschen- 
baeh  KF.  11,  8.  164 — 201.  Zürich,  Höhr.  —  U)  G.  Hilty,  Eidgenössische  Geschichten 
3.  Teü:  die  Bestaaration :  Politisches  Jb.  Schw.  Eidgenossenschaft  Bd.  8.    Bern,  J.  K.  WyCs.  — 


n,120  §2^B.     Schweis  seit  1517.    Thommen. 

Alliierten  in  der  Schweiz,  Freiherm  von  Steigentegch  abgedrnckt  Warum  ee 
der  Herausgeber  für  ,,angeme88en  gehalten  hat^'  einige  in  den  Originalien 
genannte  Eigennamen  auszulassen  und  durch  Punkte  zu  ersetzen,  wird  nicht 
gesagt.  Da  a  priori  Gründe,  welche  dieses  Verfahren  bei  Namen  aus  dem 
An&nge  dieses  Jh.  begreiflich  erscheinen  liefsen,  nicht  zu  finden  sind,  so  dt&rfte 
dasselbe  schwerlich  die  Zustimmung  der  Benutzer  dieser  Akten  finden.  In  der 
historischen  Zeitschrift  von  von  Sybel  NF.  23,  190 — 192  ist  aus  dem  Bericht 
des  preufsischen  Gesandten  in  Dresden  vom  21.  Okt.  1856  über  eine  mit 
Metternich  stattgehabte  Unterredung  der  Abschnitt  mitgeteilt,  welcher  Metter- 
nichs  Ansichten  über  die  Neuenburger  Frage  wiedergiebt.  M.  spricht  sich 
für  die  Preisgebung  Neuenbürgs  aus  und  schlägt  vor  Napoleon  zum  Ver- 
mittler zu  wählen.  Estermann^^)  liefert  mit  einer  kurzen  Darstellung  der 
Schicksale  der  Lehr-  und  Waisenschwestem  der  deutschen  Schweiz  einen  in 
jeder  Hinsicht  beachtenswerten  Beitrag  zur  Kirchengeschichte  der  neuesten  Zeit. 
Er  beginnt  mit  der  Geschichte  der  ersten  Anstalt  Baldegg  (Kt.  Luzem)  ge- 
gründet 1830,  schildert  deren  Wachstum,  die  Wirkungen  des  Kulturkampfes 
in  den  40er  Jahren,  der  die  Aufhebung  der  Anstalt  1853  nach  sich  zog,  ihre 
Wiedereinrichtung  und  den  derzeitigen  Bestand.  In  gleicher  Weise  auch  die 
Geschichte  der  Zweiganstalten  in  Lindencham,  Maria  Rickenbach,  Menzingen 
und  in  verschiedenen  Städten  Amerikas. 

KatUotuUes-  Aargau.^'*^^)  LuginbühP^)  teilt  eine  Ansprache  an 
die  1802  von  Ney  in  Aarburg  eingekerkerten  Führer  der  Opposition  mit, 
welche  zugleich  einen  historischen  Rückblick  auf  die  diesem  Gewaltakt  voraus- 
gehenden Begebenheiten  wirft  Fetzer^^)  skizziert  den  Zustand  der  öster- 
reichischen Verwaltung  im  Frickthal  vor  der  französischen  Revolution :  Zahl  und 
Kompetenzen  der  Behörden,  Gerichtswesen,  Verfassung,  Kirchenverwaltong  etc. 

Appenzell^''-^^)  Heim^^)  schrieb  einen  sehr  guten  Aufsatz  über  die 
protestantischen  Kirchenordnungen  des  Kantons  A.  seit  der  Reformation  mit 
besonderer  Rücksicht  auf  die  letzte  derselben,  die  im  Anschlufs  an  die  neue 
Bundesverfassung  von  1874  eingeführt  worden  ist.  Er  bespricht  ihren  all- 
mählichen Ausbau,  den  gegenwärtigen  Bestand,  das  Verhalten  der  Bevölkerung 
zu  derselben.  Derselbe  verfafste  auch  noch  die  Biographieen  des  Dekans 
K.  M.  Wirth  von  S.  Gallen  (1812—1885)  und  des  Statthalters  J.  G.  Nef 
von  Herisau  (1809—1887)  an  dem  sub  No.  18  a.  0.  S.  135—148. 

Basel,^^'^^)  Luginbühl*«)  nahm  die  Basler  Universität  zum  (Jegen- 
stand  einer  eingehenden,  zum   guten  Teil  auf  unbenutzten  Quellen  ruhenden 


12)  M.  Eatermann,  AbrilJB  e.  Gesch.  d.  Lehr-  u.  WaiBenachwoBtern  d.  deatacheD  Seh  weil : 
Katholische  Schweizer  Bll.  4,  S.  18 — 40.  —  13)  K.  Schrötter,  Ordinanz  wie  d.  kaiBer- 
liehen  Soldaten  in  d.  gnamiaon  za  Beinfelden  sollen  unterhalten  werden :  Vom  Jnra  i.  Schwarz- 
wald  5|  S.  160.  Aaraa»  Sauerländer.  Ausgestellt  y.  Grafen  Ernst  Montecacnli  am  26.  Dzbr. 
1632  in  Bheinfelden.  —  14)  £.  F aller,  D.  St  Maoritiaskirche  in  Zofingen:  Argoyia  S. 
81 — 98.  —  15)  B.  Lnginbtthl,  Brttderliche  Anrede  an  d.  Staatsgefangenen  in  Aarburg  am 
1.  Janaar  1803:  AnzSchwG.  6,  S.  250/5.  —  16)  K.  Fetzer,  D.  bürgerliche  Zustand  d. 
Frickthales  yor  100  Jahren:    Y.  Jnra  zum  Schwarzwald  5,  S.  270 — 84.     Aaran,  Saaerlander. 

—  17)  G.  Büchler,  Z.  Gesch.  d.  Gemeinde  Schwellbrann  yor  n.  nach  d.  Beformation  bis 
z.  Kirchenbaa  1648:  Appenzellische  Jbb.  2.  Folge,  Heft  1,  S.  1 — 18.    St  Gallen,  Hoher  n.  C. 

—  18)  Verzeichnis  d.  y.  Grofsen  Bat  bewilligten  Steuern  u.  G^eschenke  y.  1716 — 1769:  ib. 
Heft  2,  S.  112/6.  —  19)  Heim,  Die  neueste  konstitutionelle  Entwicklung  d.  reformierten 
Landeskirche  yon  Appenzell  a.  Bh.:  ib.,  S.  135 — 79.  —  20)  X  0.  Wieland,  Erinnerungen 
an  C.  Felix  Burckhardt  u.  Gottlieb  Bischof:  Basler  Jb.  S.  1—38.  Basel,  Detloff.  C.  F.  B. 
lebte  y.  1820 — 83,  G.  Bischof  y.  1824 — 83.    Zwei  um  Basels  Entwicklung  yerdiente  Manner. 

—  21)XJ*  M.,  Aus  e.Basler  Familienchronik  d.  Jahres  1622:  ib.,  S.  199— 215.  —  22)XB. 
Kelterborn,  J.  B.  Wettsteins  Sittenmandat,  erlassen  für  Basel  am  20.  Febr.  1660:  Vom 
Jura  z.  Schwarzwald  5,  S.  285 — 94.     Aaran,  Sanerländer.  —  28)  B.  Luginbühl,  D.  Basler 


{24B.     Schweiz  seit  1517.     Thommen.  11,121 

StadJe  ffir  die  fOr  sie  ereignisvollen  Jahre  1798 — 1803.  —  Stftnderat  Bir- 
mann'^)  ?erfafste  einen  Aufsatz  Aber  die  Katastrophe  vom  3.  August  1838» 
in  dem  der  Yf.  ^es  erreichbare  Material  verwertet  zu  haben^'  behauptet, 
ond  der  sich  jedenüalls  durch  eine  lebendige  Darstellung  auszeichnet  und  als 
ErgäDzimg  zu  der  in  dieser  Zeitschrift  1887  No.  28  angezeigten  Schrift 
Fischers  doppelt  willkommen  ist.  Thomae^^)  giebt  ein  Verzeichnis  der  in 
Tübingen  von  1477 — 1832  immatrikulierten  Basler. 

BernJ^)  Der  Wert  von  Böglis«')  fleifsiger  Arbeit  wird  stark  herab- 
gemifldert  dadurch,  dab  nirgends  die  benutzten  Quellen  angegeben  sind.  Auch 
IdiiaichUich  der  Begrenzung  des  Themas  wird  man  sagen  dflrfen,  dafe  der 
Tf.  dasselbe  besonders  im  zweiten  Teile  seiner  Arbeit  hätte  erweitem  sollen. 
Denn  der  Au&taod  der  Bemer  Bauern  ist  zu  sehr  ein  integrierender  Be- 
standteil der  ganzen  Erhebung,  als  dafs  er  eine  derartige  gesonderte  Be- 
tnchtnng  ertrOge.  Figuren  wie  Leuenberger  und  Schiby  lassen  sich  nicht 
trennen,  sonst  kommt  man  zu  schiefen  oder  mindestens  farblosen  Behauptungen. 
Tobler'^)  ergänzt  die  von  ihm  gegebene  Biographie  des  Geschichtsschreibers 
H.  Stettier  (Bd.  2  der  bernischen  Biographieen)  durch  eine  Darlegung  der 
liistoriographischen  Thätigkeit  Stettiers.  T.  unterscheidet  zwei  Perioden.  In 
der  ersten  1602/9  erscheint  Stettier  lediglich  als  Kopist,  in  der  zweiten, 
1609-32,  als  selbständiger  Darsteller.  Er  setzt  die  Chronik  des  Yal. 
inshelm  bis  auf  seine  Zeit  in  seinen  „Zeitregistem''  fort.  Sie  umfassen 
die  Jahre  1527 — 1616  und  es  worden  von  ihnen  verschiedene  Abschriften 
genonunen.  Später  wurden  sie  gedruckt  und  von  Stettier  noch  bis  1620 
foitgefthrt.  Die  gedruckte  Chronik  zeigt  gegenflber  der  geschriebenen 
Dutncfaerlei  Abweichungen.  Mülinen^^)  macht  Mitteilungen  über  einen  Ge- 
waltakt des  Generals  Scbauenburg,  der  am  10.  April  1798  eine  Anzahl  vor- 
nebmer  Bemer  plötzlich  als  Geiseln  für  die  richtige  Zahlung  einer  Konlri- 
botionssumme  festnehmen  lieÜB.  M.  konnte  fttr  diese  Mitteilungen  Familien- 
p&piere  benfltzen,  da  sich  unter  den  Geiseln,  die  er  namentlich  und  mit 
Hinznf&gung  kurzer  biographischer  Notizen  anführt,  auch  einer  seiner  Vor- 
i^n  befimd.  E eller ^o)  veröffentlicht  Briefe,  welche  der  Bemer  F.  J. 
Jenner,  ein  ^typischer  Vertreter  der  dortigen  Aristokratie  des  vorigen  Jahr- 
bonderts  an  den  Basler  Isaak  Isalin  gerichtet  hat.  Die  Briefe  umspannen 
den  Zeitraum  vom  16.  Dezbr.  1748  bis  9.  Jan.  1764.  Die  vom  Herausgeber 
S^benen  Anmerkungen  enthalten  vornehmlich  Erläuterungen  über  die  in  den 
Briefen  erwähnten  Personen. 

Freiburg,^^^^)    Lieben  au  >^)  teilt  zwei  kurze  Freiburger  Chroniken 


B«behii]«wShreDdd.HelTetikBatler  Jb.,8. 116—61.  Basel, DeÜoff.  M.4.— 24)  M.Birmanii, 
D.  3.  Angut  1833.  Mit  e.  Karte,  ib.,  8.  80—115.  —  25)  F.  Thomae,  D.  in  Tübingen  immatriku- 
wtnBtoler  t.  d.  Ghründnng  der  UniTenitat  1477—1832:  ib.,  S.  216-25.  —  26)  X Frank, 
^f^ij  0.  leine  Qevchicbte:  Vom  Jura  s.  Schwarzwald:  5,  S.  295 — 311 .  Aarau,  Sanerländer.  Auf 
^  298  d.  Abtreihe.  —  27)  H.  Bdgli,  D.  bemiiche  Baaemkrieg  in  d.  J.  1641  n.  1653.  DiMer- 
^>tuo.  Uagnau,  F.  Wyik  106  S.  —  28>  G.  Tobler,  D.  hiatoriogimpbiache  Thätigkeit  Michael 
Stettlan:  AnxSchwO.  5,  S.  199— 207.  —  29)  W.  F.  t.  Mülinen,  D.  bemischen  Geiseln  t. 
1'9B:  ib.,  S.  247—50.  —  30)  J.  Keller,  Ans  Franz  Ludwig  Jenners  Briefen  an  Isaak 
^^f^i  Berner  TaMrhenboch  87,  S.  238—60.  Bern,  Nydegger  a.  Baamgart.  —  31)  X  Comptea 
^f»än»  des  steces  de  la  soci^t4  d'histoire  de  Fribonrg:  A.  d.  1.  soo.  d'hist  da  ct.  Friboorg 
i  S.  3—228.  Freibnrg,  Fragniöre  Frtres.  Diese  ihrem  Wortlaute  nach  mitgeteilten  Proto- 
^e  Qmfissen  den  Zeitraum  1.  Not.  1840  bis  6.  Mai  1886.  —  82)  X  B.  G.,  D.  Buchdrucker- 
^ODst  in  Freibuxf^:  Tom  Jura  s.  Schwarzwald  5,  S.  104>-10.  Vgl.  Nouvelles  itrenues  Fri- 
^eoiaes  Bd.  1888.  —  33)  X  L-  Grangier,  Notice  biographiqae  aar  le  g6n4ral  de  Gady 
<t  MS  Souvenirs  ecrita  en  1838:  A.  d.  1.  soc.  dliist  du  et  Friboorg  4.  Gady  war  geboren 
21-  Okt  1766,   diente    im   französischen  Schweizer  Begiment   de  Castelli,   macht    1799  die 


11,122  §24B.     Schweiz  seit  1517.     Thommen. 

ans  dem  16.  and  17.  Jh.  mit,  welche  neben  einigen  knltorgeschichtlich-inter- 
essanten  Daten  auch  wertvolle  Angaben  Aber  die  Führer  der  SchweizersOldner 
in  französischen  nnd  italienischen  Diensten  enthalten.  Die  Chronik  des 
Palliard,  die  von  1499  respective  von  1510—1543  reicht,  ist  bloüs  abschrift- 
lich erhalten.  Die  Chronik  des  Katzengran  (f  1678)  reicht  von  1622—54. 
Gremand'^)  veröffentlicht  eine  Reihe  bisher  unbekannter  Aktenstücke, 
welche  sich  anf  Unruhen  beziehen,  die  in  einem  Teile  des  Kanton  Freiburg 
zu  Ende  des  18.  Jh.  ausbrachen  und  ihren  Grund  in  der  hochgradigen  Mis- 
stimmung  der  Landbevölkerung  über  das  aristokratische  Regiment  hatten. 
Diesbach^^)  erzählt  ausführlich  den  Verlauf  der  Bewegung,  die  in  Freiburg 
wie  in  anderen  Kantonen  im  Jahre  1799  unter  dem  Eindruck  des  Einmarsches 
der  österreyshischen  nnd  russischen  Truppen  sich  erhob  und  deren,  allerdings 
auch  hier  nicht  erreichtes  Ziel  war,  die  helvetische  Regierung  zu  stürzen  und 
überhaupt  die  Neuerungen  abznthun.  Diese  Bewegung,  deren  einzelne  Phasen 
D.  genau  verfolgt,  ging  aus  von  den  deutschen  Kommunen  Freiburgs.  Bei- 
gegeben sind  biographische  Notizen  über  die  Häupter  des  Aufruhrs,  die  dann 
längere  Zeit  in  Chi  Hon  eingesperrt  waren,  und  über  andere  Freiburger,  die 
während  der  Helvetik  eine  Rolle  spielten,  sowie  einige  noch  nnedierte 
Aktenstücke. 

St,  Gallen.^'')  Genf.^^)  Cornelius**)  beleuchtet  das  Verhalten  der 
Genfer  Parteien,  die  heftige  Opposition  einer  derselben,  die  an  Farel  und 
Calvin  festhielt,  daher  Guillermins  (von  Guillaume  nämlich  Farel),  gegen  die 
anderen  Prädikanten,  welche  sie  nicht  als  legitim  anerkennen  wollte,  die 
Haltung  des  Berner  Rates,  der  für  die  neuen  Prädikanten  eintrat,  die  Stellung 
Farels  und  Calvins  gegenüber  diesen  Vorgängen  und  die  erfolgreichen  Ver- 
mittlungsversuche der  Strafsburger  Capito  und  Bucer,  welch  letzterer  Calvin 
allmählich  mit  dem  neuen  Stande  der  Dinge  in  Genf  aussöhnte.  Dadurch 
wurde  auch  die  Opposition  der  Guillermins  selbst  zum  Schweigen  gebracht 
Zum  Schlüsse  gedenkt  C.  der  versuchten  Einmischung  seitens  der  katholischen 
Kirche,  die  in  dem  Sendschreiben  des  Bischofs  von  Carpentras,  Sadolet 
gipfelt,  welches  von  Calvin  beantwortet  wurde.  Sendschreiben  und  Antwort 
werden  von  Cornelius  kurz  analysiert.  Gantier^^)  stellt  einläOslich  unter  Be- 
nutzung eines  grofsen  handschriftlichen  Materials  Verlauf^  Entstehung  nnd 
ökonomische  Wirkung  der  Pest  dar,  welche  von  1636 — 1640  Genf  heimsuchte. 
Seine  Darstellung  erweitert  sich  zu  einem  kulturgeschichtlichen  Bilde,  da  er 
auch  von  dem  inneren  Zustand  der  Stadt,  ihren  politischen  und  Handels- 
beziehungen und  den  allgemeinen  Bedingungen,  unter  welchen  die  furcht- 
bare Krankheit  auftrat,  zu  schildern  Anlafs  hat.  Eingeflochten  sind  biogra- 
phische Notizen  über  zwei  Ärzte  P.  Blandin  und  A.  Diodati.  —  A.  de 
CandoUe^i)  ergänzt  die  Biographieen  Sismondis,  welche  über  die  Wirksam- 


Kampfe  nm  Zürich  n.  spater  d.  in  Tirol  (Vgl.  bea.  S.  485  Hofer)  mit.  Seine  Memoiren 
reichen  bis  1802.  —  34)  Th.  y.  Li  eben  au,  D.  Chroniken  d.  Franz  Katzengran  t.  Freiborg 
n.  d.  Anton  PalUard:  AnzSchwG.  5,  S.  216 — 24.  —  35)  J.  Gremaud,  Documenta  in^dita 
relatifs  a  rinsorrection  de  Chenanx:  A.  d.  1.  sociöt^  d'histoiro  du  et  Fribourg  4.  Freiborg, 
Fragniire  fröres.  —  36)  M.  de  Dieabach,  Les  txoubles  de  1799  dana  le  ct.  da  Friboorg: 
ib.,  S.  237—320.  —  3?)  X^- ^^""ot,  B^ta  St  GaUoia,  avec  one  vue  du  monast&re  en  1741. 
Lausanne,  Bridel.  12.  344  8.  M.  3.  —  38)  X  (Mittendorf),  D.  wohlthatigen  Anstalten 
Genfa:  Neujahrsbl.  d.  Zürcher  Hilfsges.  4<>.  46  S.  Behandelt  d.  PriTatanatalten.  Vgl.  dieM 
Zeitschrift  Bd.  1886,  lU,  160  no.  56.  —  39)  Cornelius,  Bückkehr  Calvins,  a.  o..§  19^. 
—  40)  Leon  Gautier,  La  demiere  peste  de  Gen^Te  1636 — 40:  M6m.  et  documenta  pabli^s 
par   la  aoc  d'hiat.  et  d'arch^ol.  de   Gen^ye  8,  S.  1 — 61.     Genf,  N.  Julien.    —    41)  A.  de 


§24B.     Schweiz  aeit  1517.     Thommen.  11,123 

kdt  des  baiQimten  Yerfi^sers  der  italienischen  Litteratorgeschicbte,  soweit 
dieselbe  seine  Vaterstadt  Genf  betrifft,  znflachtig  hinweggehen.  Seine  Thätig- 
keit  ist  auch  hier  eine  vorzugsweise  pablizistische  und  de  G.  ist  bemtüit  den 
jeweiligen  Zusammenhang  zwischen  der  allgemeinen  politischen  Lage  in  Genf 
und  den  wichtigsten  Streitschriften  Sismondis  aufzuzeigen. 

Glarus.  Burkli^')  verarbeitete  Aufzeichnungen  und  Tagebuchnotizen 
des  Generalmajors  J.  H.  König  zu  einer  Darstellung  der  belgischen  Revolution 
von  1830  und  namentlich  der  Belagerung  Antwerpens  durch  die  Franzosen 
(Nofbr.  und  Bezbr.  1832),  welche  König  mitmachte.  Voraus  geht  eine  kurze 
biographische  Skizze  Königs,  der  1793  in  Glarus  geboren,  zuerst  in  fran- 
södschen,   dann   in  holländischen  Diensten  stand  und  1873  in  Zürich  starb. 

Graubünden.^^)  Einer  der  einflufsreichsten  Bttndner  des  16.  Jh.  war 
Johann  von  Planta,  dessen  Leben  Yalaer^^)  monographisch  behandelt  hat. 
1550  wurde  Planta  Landeshauptmann  im  Yeltlin,  etwas  später  erhielt  er  als 
Pfandlehen  von  Osterreich  die  Herrschaft  RhäzOns.  Er  hielt  zähe  am  alten 
Glauben.  Papst  Pias  V.  bevollmächtigte  ihn  1571  die  säkularisierten  Güter 
des  aufgehobenen  Hnmiliatenordens  zu  Händen  der  Kirche  zurttck  zu  gewinnen, 
n.  nutzte  die  ihm  erteilte  Gewalt  im  Interesse  seiner  Familie  aus,  das  zu- 
gleich politischer  Natur  war.  Da  traten  ihm,  dem  Haupte  der  österreichischen 
Partei,  die  Angehörigen  der  Familie  von  Salis  als  Führer  der  französischen 
Partei  entgegen.  Sie  wurden  unterstützt  von  den  protestantischen  Prädikanten, 
die  gegen  Planta  Stimmung  machten.  Es  kam  zum  Prozefs,  der  mit  Plantas 
Hinrichtung  am  25.  März  1572  endete.  Plantas  Tod  ist  die  Einleitung  zu 
den  schrecklichen  Parteikämpfen,  welche  im  folgenden  Jahrhundert  Grau- 
bftnden  zerfleischten.  Y.  tritt  sehr  ftlr  seinen  Heiden  ein  und  bezeichnet  die 
Protestanten  als  die  ^rovocierende  Partei'.  —  Die  gründliche  Arbeit  ruht 
aaf  eigenen  archivalischen  Forschungen. 

Luzern»^^)  Liebe nau^^)  hat  in  einer  sehr  guten  Monographie  die 
Geschichte  der  Familie  Hertenstein  behandelt.  Das  erste  urkundlich  be- 
zeogte  Erscheinen  der  Hertenstein  fällt  ins  Jahr  1213.  Sie  safsen  als  freie 
Gotteshauslente  von  PMers,  später  als  Vasallen  der  Habsburger  am  FuDse 
^  RigL  Das  Geschlecht  blühte  unter  Schultheifs  Jakob  von  H.  um  1460 
—1527.  Dieser  liefs  sich  1511  ein  stattliches  Haus  in  Luzem  bauen,  das 
mit  Fresken  verziert  war,  die  mit  grofser  Wahrscheinlichkeit  Hans  Holbein 
d.  J.  zugeschrieben  vrerden.  Das  Geschlecht  starb  mit  Adolf  von  H.  (f  1853) 
»a.  'Der  Junker  Hertenstein'  spielte  in  den  politischen  Wirren  der  30er 
Jahre  eine  gevnsse  Rolle.  In  der  Einleitung  stellt  L.  mit  der  ihm  eigenen 
ümgieht  die  Litteratar  über  diese  Familie  zusammen  und  kritisiert  die  bei 
Cysat  und  in  der  Seedorfer  Chronik  sich  findende  Überlieferung  über  die 
Hertenstein.  In  der  Chronik  sieht  er  eine  Fälschung  des  ausgehenden  17.  Jh. 
Bagegeben  ist    eine  Stammtafel  und  photographische  Reproduktion  der  Hol- 


CindoUe,  Sismondi  coiuideri  comme  citoyen  GenOToit;  ib.,  8.  62—93.  |[Rfi.  39,  467.] | 
Klitcr,  Sumondi  s.  JB.  10.  —  42)  A.  Bürkli,  D.  Abfall  Belgiens  t.  Holland  a.  d.  Be- 
^^fena^  d.  Zitadelle  ▼<»  Antwerpen  in  d.  J.  1S30/2:  Neajahnbl.  d.  Feaerwerkergea.  in  Zürich 
S^l~21.  Zfirich,  Qrell  FfLbli  n.  G.  4».  —  43)  X  Baumgar tner,  D.  Yolkascliiilbeatrebim- 
Sea  ia  d.  Sehweix  n.  inabeaondere  in  Qraabünden  t.  1760—1837:  Padagog.  Blätter  16, 
Heft  6,  1887.  —  44)  M.  Yalaer,  Johann  t.  Planta.  Zttrich,  Schulthela.  118  S.  M.  2. 
^gi-  daa  J.  Q.  Hayer:  Binrichtong  d.  Dr.  J.  Planta,  Herrn  t.  Bäzüns  in  Anz.Schw.6. 
St  195  no.  81.  —  45)  X  ^I^  ▼•  Lieben  an,  £.  Hnldigungsreise  des  Abtes  t.  St.  Urban: 
^«tlMliache  Schw.bll.  4,  S.  470/9.  Qleichzeitiger  Bericht,  zagleich  d.  älteste  ans  erhaltene 
ättwr  Alt,  Tom  Sepibr.  1572.  —  46)  id.,  Hans  Holbein  des  J.  Fresken  am  Hertenstein  Hanse 


11,124  §24B.     Schweiz  seit  1517.     Thommen. 

beimachen  Fresken.  Derselbe ^^)  zeigt  in  aosführlicher  qaellenmftisiger  Dar- 
stellung, dafs  der  Verlost  Torins,  welches  1638  von  den  Spaniern  belagert  and 
von  Amrhyn,  dem  Führer  der  in  savoyischen  Diensten  stehenden  Schweizertrappen 
erfolglos  verteidigt  wurde,  dem  eigentttmlichen  Verhalten  der  savoyischen  und 
französischen  Eriegsrftte  sowie  der  Königin  Christine  znzaschreiben,  mithin 
der  gegen  Amrhyn  erhobene  Verdacht  des  Verrates  grandlos  ist  Idebenan 
hat  auch  die  Biographie  Amrhyns  and  den  Gang  der  Verhandlangen  zwischen 
den  katholischen  Orten  and  Savoyen  etwas  weiter  aasgefOhrt.  Derselbe^^) 
veröffentlicht  aus  den  1803  verfafsten  Memoiren  des  P.  A.  Schwytzer  den 
Abschnitt,  in  dem  Schwytzer  von  dem  fOn  die  Schweizergarde  so  schreck- 
lichen 10.  Aagnst  1792  berichtet.  Schwytzer  rettete  damals  zwei  Haapt- 
leuten  Dtlrler  and  Pfyffer  das  Leben,  indem  er  sie  monatelang  bei  sich  ver- 
steckt hielt. 

Neuenburg.^^)  Schaffhansen.^^)  Tessin.  Eine  ganz  vorzügliche 
anf  weitreichenden  Stadien  fafsende  Untersnchang  hat  Motta^^)  veröffentlicht 
unter  dem  Titel:  Wie  blieb  1798  das  Tessin  schweizerisch?  Er  beginnt  mit 
einer  kurzen  Charakteristik  und  Verurteilung  der  Ereignisse  von  1789  and 
besonders  der  Eroberung  der  Lombardei  durch  die  Franzosen  1796,  in  folge 
deren  die  französischen  Ideen  stärkeren  Zuflufs  gewinnen  in  den  Vogteien. 
Die  gazzetta  di  Lugano  stellt  sich  in  ihren  Dienst.  Aber  die  überwiegende 
Masse  der  Bevölkerung  will  nichts  von  den  Neuerungen  wissen,  so  dafis  der 
Putsch  der  Patrioten  vom  15.  Febr.  1798  in  Lugano  mifslingt.  Allein  Men- 
drisio  und  Balemo  erklären  sich  frei  am  folgenden  Tag  und  die  Patrioten 
der  cisalpinischen  Republik  suchen  auch  auf  alle  Weise  eine  Vereinigung  mit 
den  Vogteien  herbeizuführen.  Der  bestehenden  Spannung  macht  endlich  die 
seitens  Basel  auf  Betreiben  von  Ochs  erfolgende  Unabhängigkeitserklftnmg, 
der  langsam  die  anderen  Kantone  sich  anschlössen,  ein  Ende.  Am  1.  Mai 
1798  wurde  der  Kt.  Tessin  ins  Leben  gerufen  und  der  drohende  Abfall  war 
vermieden.  Motta  hat  für  diese  Untersuchung  ein  umfangreiches  handschrift- 
liches und  gedrucktes  Material  benutzt.  Seine  zahlreichen  Vorganger,  die 
sich  mit  dieser  Periode  befaist  haben,  müssen  sich  vielfach  Berichtigungen 
gefallen  lassen.  ^^) 

Thurgau,^^'^^)  Unterwaiden,  Tobler^*)  veröffentlicht  drei  Ak- 
tenstücke, die  sich  auf  den  sogenannten  Tschudikrieg  von  1561  beziehen, 
der  durch  den  Widerstand  der  Glarner  gegen  die  besonders  von  Schwyz  und 
Unterwaiden  unternommenen  Versuche  der  Wiedereinführung  des  Eatholicis- 
mus  hervorgerufen  war.  In  dieser  Episode  spielt  eine  Person  eine  Rolle, 
welche   den  Namen  der  neue  oder  junge  Wilhelm  Teil  führt.    Deschwan- 


in  Lnsern  nebst  e.  Gesch.  d.  Familie  Hertenstein.  Lnzern,  Prell.  236  S.  M.  5.  —  47) 
Oberst  Josef  Amrhyn  u.  d.  Fall  y.  Turin:  Katholische  Schwbll.  4,  S.  158—64  o.  200—17. 
—  48)  Aas  d.  Pariser  Schreckenstagen:  ib.,  S.  415—20.  —  49)  X^.  Fetitpierre,  La 
premiire  acadimie  de  Neachätel  1888—48.  Neachatel,  Attinger  fr^res.  12^  313  S.  IL  3. 
War  mir  nicht  ragänglich.  —  50)  X  J-  <>•  Pfund,  Über  das  SchiLtzenwesen  in  Hallaa:  T. 
Jnra  s.  Schwarzwald  5,  S.  111 — 28.  Aaran,  Saaerländer.  Eine  recht  gate  Geschichte  d. 
dortigen  Schütsengesellschaft,  deren  erste  Sparen  schon  1541  nachzuweisen  sind.  —  51)  £• 
Motta,  Come  rimanesse  svizzero  il  Tidno  nel  1798:  Polit  Jb.  d.  Eidgenossenschaft  3,  S. 
97—195.  —  52)  X  £•  Götzinger,  SchloCi  Laxbarg:  SYG.  Bodensee  n.  Umgebang  17, 
S.  23^-32.  Lindau,  Stettner.  4^.  Gesch.  d.  in  d.  Nahe  t.  Bomanshorn  gelegenen  Schlors- 
chens  u.  seiner  Besitzer.  —  53)  X  J*  Meyer,  D.  Burgen  bei  Weinfelden :  Thurganisohe  B6. 
8.  4 — 44.  Frauenfeld,  Gromann.  Zusammenstellang  d.  diese  Bargen  u.  ihre  Inhaber  be- 
treffenden chronikalisclien  u.  urkundlichen  Nachrichten.  —   53*)  Vgl.  {  24«  No.  4.  —  54) 


§8iB.    Schweiz  seit  1517.    Thommen.  11,125 

den^^)  schrieb  eine  gehaltvolle  Stndie  über  das  Schulwesen  in  Nidwaiden, 
in  der  er  nach  einigen  Bemerkungen  Aber  die  bürgerlichen  und  häuslichen 
Terhftltnisse  seines  Heimatskantones  bis  ins  ausgehende  16  Jh.  die  Ge- 
sehichte  der  Yolksschnle  an  der  Hand  der  Biographieen  der  einzelnen  Lehrer 
bis  zum  Beginne  dieses  Jh.  herauf  verfolgt.  Dazwischen  sind  chronologisch 
angeordnet  Bemerknngen  und  Angaben  Aber  Schulhäuser,  Schulordnungen, 
CeJirende  Schüler,  Komödienspiele  etc.,  sowie  ein  Verzeichnis  Aber  die  Lehrer, 
welche  seit  der  Übergabe  der  Lateinschule  an  den  Kapuzinerorden  thätig 
itren,  reichend  von  1780 — 1864.  Derselbe^^)  behandelt  auch  die  6e- 
sdiichte  der  Landsgemeinde  Nidwaldens.  Er  setzt  ihr  erstes  Erscheinen 
irkuodlich  anf  den  12.  Febr.  1363  fest,  weist  ebenso  das  erste  Vorkommen 
der  Nachgemeinde  d.  h.  der  Fortsetzung  der  ordentlichen  Landsgemeinde, 
wenn  diese  am  ersten  Tage  ihre  Geschäfte  nicht  erledigte,  ins  Jahr  1527  und 
ertrtert  die  Stellung  der  vorbereitenden  Behörde  des  sog.  St.  Georgenland- 
ntes  und  die  von  diesem  ausgehenden  Versuche  einer  Verfassungsänderung 
in  oligarchiscbem  Sinne,  welche  jedoch  am  Ende  des  17.  Jh.  mit  dem  Sieg 
der  Landsgemeinde  also  der  reinen  Demokratie  endigen.  Odermatt ^^ 
sunmelte  Notizen  zu  einer  Wirtschaftsgeschichte  Nidwaldens.^^) 

Waadt.  Yaucher^^)  teilt  das  wesentliche  Stflck  der  Petition  mit, 
welche  La  Harpe  dem  französischen  Direktorium  unterbreitete,  um  dasselbe 
mr  Intervention  in  Angelegenheit  der  Waadt  gegen  Bern  zu  bestimmen.  V. 
liderlegt  die  Darlegung  La  Harpe's  soweit  dieselbe  historisch-politischer  Art 
ist  Das  Memorial  ist  nicht  veröffentlicht,  aber  es  wurde  nach  einem  ersten 
wenig  abweichenden  Entwurf  gedruckt  und  unter  der  Bevölkerung  verbreitet. 
Nach  einem  solchen  Girkular  teilt  V.  das  Stück  mit. 

Wallis.  Blösch^®)  schildert  mit  Benutzung  von  ungedrucktem  Material 
die  Schicksale  der  Beformierten  im  Wallis.  Er  zeigt,  dafs  diese  viel  zahl- 
reicher waren,  als  man  bisher  angenommen  hat.  Noch  in  den  50er  Jahren 
des  16.  Jh.  war  ihre  Partei  im  Zunehmen  begriffen.  Ihren  Untergang  schiebt 
Bl.  hauptsächlich  ihrer  mangelhaften  Organisation  zu,  wie  denn  Oberhaupt 
Termöge  der  Abgeschlossenheit  dieses  Landes  die  Geschichte  der  reformierten 
Kirche  daselbst  nicht  bloDs  mit  der  der  übrigen  Schweiz  nicht  parallel  läuft,  son- 
dern auch  sonst  manche  von  Bl.  im  einzelnen  dargelegte  Besonderheiten  zeigt 
(Tgl.  das  Glaubensbekenntnis  von  1592!).  1591  trat  die  Wendung  zu  Un- 
gunsten der  Protestanten  ein,  welche  von  ihren  Glaubensgenossen  im  Stiche 
gelassen  der  yereinigten  Anstrengung  des ,  Bischofs,  der  katholischen  Orte 
md  Frankreichs  endlich  erlagen.  Mitte  des  17.  Jh.  war  W.  von  den  Ketzern 
gereinigt,  denen  frfiher  fast  die  Hälfte  des  Landes  gehört  hatte.  Bl.  Aufisatz 
bildet  eine  wertvolle  Ergänzung  zu  den  bez.  Berichten  bei  VuUiemin  und 
Furrcr. 


6.  Tobler,  B.  Unterw»ldiier  WUhelm  TeU:  AnsScliwG.  5,  S.  225— SOno.  88.  —  &&)  K.  t. 
D«tcb wanden,  GMchichte  d.  Schulweseni  t.  Nidwalden:  B6.  Nidwaldena  1,  2,  1884, 
ms,  8.  1—28,  1—27;  3,  4,  1886,  1887  S.  1—27,  30—70.  Stana,  P.  y.  Matt.  —  56) 
id.,  D.  Entwicklimg  d.  Landagemeinde  Nidwaldens  ala  gOBetsgebende  Gewalt  bis  1713:  ib., 
im,  8,  1—29.  —  57)  C.  Odermatt,  Hut.  Notizen  n.  Gedanken  über  d.  National-Okonomie 
T.  KidwiUen:  ib.  3,  1886,  8.  79—85.  —  58)  X  Kapelle  u.  Pfrfinde  in  Büren:  ib.  2,  1885, 
8-  83—105.  Einleitangsweiae  Notizen  Über  d.  Ort  u.  d.  Geachlecbt  derer  t.  Büren,  dann 
^«>c]l  d.  1494  s.  erstMimal  erwähnten  Kapelle.  —  59)  P.  Yaacber,  Sar  quelques  afflr- 
aitiona  de  Prüderie  C^sax  de  la  Harpe.  AnaScbwG.  5,  S.  300/3  no.  102.  —  60)  E.  Bio  seh, 
D.  Eade  d.    Befbrmation    im   Wallia:    ThZ.    a.    d.  Scbw.  5,  8.  1—20  u.  73—87.    Zürich, 


n,126  i84B.     Schweiz  seit  1617.     Thoimnen. 

Zürich,^^^^)  (Wunderli)**)  stellte  sich  die  dankenswerte  Aufgabe 
die  Angaben  Janlsens  in  der  Geschichte  des  deutschen  Volkes  3,  86  ff.  über  die 
Politik  Zürichs  im  Beginne  der  Reformation  an  der  Hand  der  Urkk.  za 
prüfen  und  es  fiel  ihm  nicht  schwer  Janfsens  teils  anrichtige,  teils  entstellte 
Behauptungen  zu  widerlegen.  Die  polemischen  Ausführungen  W.  sind  gat, 
seine  eigenen  Aufstellungen  dagegen  nicht  immer  zutreffend,  ganz  besonders 
hätte  die  Anmerkung  über  den  Teil  aufS.  64  wegbleiben  sollen. ^^)  Egli^^) 
behandelt  in  einer  fleifsigen,  auf  Grund  eines  umfangreichen  gedruckten  und 
zum  Teil  ungedruckten  Materials  angelegten  Studie  die  Geschichte  der  Ein- 
führung der  Reformation  in  einem  bäuerlichen  Bezirk.  Die  Geschichte  wird 
dadurch  besonders  interessant,  dafs  dieser  Bezirk  an  einen  katholischen  Ort 
grenzte.  E.  schildert  die  Personen,  welche  Anteil  an  dem  Reformationswerk 
gehabt  haben,  so  besonders  den  Abt  Joner  des  Klosters  Eappel,  den  Verlauf, 
den  dasselbe  genommen  hat,  die  socialen  und  rechtlichen  Folgen,  welche  aus 
der  Annahme  des  neuen  Glaubens  den  Bewohnern  des  Knonauer  Amtes  in 
ihren  Beziehungen  zum  benachbarten  katholischen  Zug  erwuchsen,  endlich  die 
Rückwirkung  der  Schlacht  von  Kappel.  —  Zeller- Wer dmüller^«)  teilt 
einen  Brief  des  Pilgers  Peter  Füfsli  an  dessen  Bruder  mit  d.  d.  26.  Jnni 
1523,  in  welchem  Peter  schreibt,  was  er  vom  Deutschordens-Ritter  S.  Iselin 
von  Eonstanz  über  die  von  diesem  mitgemachte  Belagerung  und  den  Fall 
von  Rhodus  gehört  hatte.  Hafner  ^^)  verfolgt  die  Geschichte  der  Bibliothek 
in  Wintertur  seit  dem  17.  Jh.  bis  herauf  in  die  neueste  Zeit,  sowie  der  mit 
ihr  verbundenen  Institute,  berührt  kurz  die  Organisation  derselben  in  den 
verschiedenen  Zeiten  und  nennt  die  um  dieselben  besonders  verdienten 
Personen. 


Meyer  n.  Zeller.  | [Politisches  Jb.  3,  876.]|  —  61)  X  Neojahrsbl.  z.  Besten  d.  Wiisen- 
liauses  in  Zürich.  Zttrich,  Ulrich  a.  0.  A^.  56  S.  Knrze  biographische  Skizze  d.  Biblio- 
fhekan  D.  J.  J.  Homer  n.  eine  Geschichte  der  Zürcher  Neajahnbll.  seit  1801  mit  Tabellen. 
62)  X  ^'  Meyer  y.  Knonaa,  E.  Konflikt  zwischen  d.  Gensar  d.  helyetisehen  Bepublik  n. 
d.  Zürcher  HUfsgeBellschaft  über  das  Nenjahrtbl.  y.  1803:  Zürcher  Taschenb.  NF.  11, 
8.  140—64.  _  63)  X  ^-  Geilfafs,  Ulrich  Hegner  z.  Frieden  im  Haoskappchen :  ib. 
S.  1—64.  Vgl.  diese  Zeitschrift  Bd.  1886,  HI,  163  no.  80.  —  64)  G.  (Wnnderli), 
Zürich  in  d.  Periode  1619—31.  Zürich,  H5hr.  67  8.  M.  1,60.  —  64«)  ZwingU  s.  §  19«>-«*. 
—  65)  £.  Egli,  D.  Beformaüon  im  Bezirke  Affoltem:  Zürcher  Taschenb.  NF.  11,  8.  64—113. 
Zürich,  Höhr.  —  66)  H.  Zeller- Werdmüller,  D.  Belagerang  a.  d.  Fall  y.  Bhodos:  ib. 
8.  202—22.  —  67)  A.  Hafner,  Ergänzungen  z.  Gesch.  d.  Stadtbibliothek  Wintertar:  Nea- 
jahrsbl.  y.  d.  8tadtbibUothek  in  Winterthor.  Winterthor,  Zircher.  4P,  25  8.  Dient  alz  Fort- 
setzung d.  Neajahrsbll.  y.  1835,  1874  u.  1875. 


§27.    Baden,    Krieger.  11,127 


§27. 

Bade  n.") 

A-  Krieger. 

Prähistorische  tmd  römische  Zeit;  frühestes  Mittel- 
alter.^-^^^  Recht  beachtenswert  ist  eine  kurze  Zusammenfassung  der  bis  jetzt 
gewonnenen  iErgebnisse  über  die  Urgeschichte  von  Mannheim  und  seine  Um- 
gebung. ^^)  Beweise  für  das  Vorkommen  von  vorgeschichtlichen  Menschen  in 
diesen  Gegenden  sind  unter  anderem  Urnengräber  und  Grabhügel  der  Hall- 
statter  Periode  im  Gemeindewald  von  Walldorf,  Flachgräber  der  La  T^ne 
Periode  zwischen  Heidelberg  und  Eppelheim.  Der  erst  genannte  Ort  bietet 
zugleich  ein  Beispiel  für  die  Zähigkeit  mit  der  an  einmal  gewonnenen  Be- 
siedelungspnnkten  im  Laufe  der  Geschichte  festgehalten  wurde;  neben  den 
erwähnten  vorgeschichtlichen  Grabstätten  finden  sich  bei  Walldorf  auch 
römische  Bestattung  in  Aschenkrügen  und  alemannisch-fränkische  Reihen- 
gräber. 

Königliche  Schlösser  waren  in  späterer  Zeit  in  Weinheim,  auf  dem 
Heiligenberg  bei  Heidelberg  und  in  Ladenburg;  an  letzterem  Ort  safs  der 
Gaugraf.  In  der  Annahme,  dafs  das  von  Kaiser  Valentinian  auf  dem  rechten 
Eheinnfer    dnrch  Uferbauten  gesicherte  Kastell  in  der  Gegend  des  heutigen 


1)  F.  I<amey,    Bad.  GeiichichtBlittentar  d.  Jahres   1888:  ZGORh.  N.   F.  4,  264—72. 
—  2)  Fr.  X.  Krana,  fiadische  Litteratar  1885—1888.     1.  Archäologie  a.  Kunstgeschichte: 
ZGetG.  Frabnrg  7,  S.  187—200.  —  3)  E.  Heyk,  Bad.  Litteratnr  1886—87.    2.  Geschichte: 
ih^   S.    201 — 19.    —    4)   Jahresber.  d.    Altertumsyereins    zu  Mannheim   f.   d.  Jahr    1888: 
TZ.   KBl.     7y     8.     283/8.    —   5)   Mnseogimphie   über   d.  Jahr  1887;   WZ.  7.     S.  288/6  y. 
Lsiner,  Ladunann,   Hopfgartner,  Poinsignon,  Wagner,  Mays  n.  Banmann.  — 
ti)  X  K-  W(agner),  Grabhagel-Untersochiingen:   WZ.  KBl.    7,  S.  267—60.  —  Betrifft  e. 
Grab  ans  d.  Bronaeaeit  (yielleicht  anch  ans  einer  etwas  spateren  Zeit)  im  Lehrwald  bei  Bretten  o. 
t.  andere«  wahraGheinlich  d.  Hallstatt-Periode  angehörendes  am  Sttdabhange  des  Kaiserstahles 
Wi  Merdingen.      (Ans   d.  Karlsruher  Zg.  yom   26.  Koy.)  —   7)  J.  Naeher,   D.   römischen 
HÜifirstraCien  n.   Handelswege  in  d.  Schweiz  n.  in  Südwestdeatschland  insbesondere  in  Elsals- 
Lothriagan.     2.    Aufl,   nebst  e.  Karte.     Strasburg,  Noirel.     4^     S3  S.    Für  Baden  kommen 
ia  Betiaeht  daa  Kapitel  über  die  Heerstratse  yon  Vindonissa  nach  Beginom  u.  e.  Anhang  über  d. 
Esodelwege  in  d.  Zehntlaoden.  —  8)  ({  24A««o)  Yöge  li  n,  Nachtrage  (Inschrift  an  Konstanz).  — 
9|XZaiigemeister,Heidelberg.  Mercnr-Inschrift:  WZ.  KBl.  7,  S.118/6.  — 10)XK.Bis- 
•iDger, Funde  r5m.  Kfinsen  im  Grofiiherzogt  Baden  snsammengestellt.  II.  Donaaeschingen,  Willi- 
bald.    (S.  18 — 32)  s.  JB.  1887.    II,  76  Anm.  6.  —  11)  X  P-  Hettner,  Römische  Mflna- 
Kfaatzfaade  in  d.   Sheinlanden:  WZ.  7.     S.  162/3  Baden.    —  12)  X  K.  Bissinger,  Böm. 
Mönzfinde  t.   Baden-Baden:  WZ.  KBl.  7,  S.  26—30.  —  13)  X  <>•  Weyer,  D.  Bömischen 
BidcT   za    Badentreiler:    Schan-ins-Land    18,    8.   13—20.    —   14)  A  Poinsignon,   Böm. 
Tupfern  sa  Biegel:  ib.,  8.40/2.   —  15)  X  Miller  n.  Setz,  Konstanz.     Bömerfnnde.   — 
Eiadiuigen,  Nachgrabongen  am    Haldenrainhügel   bei  Riedlingen:  WZ.  KBl.  7,  8.  161/3.  — 
16)  B.  Banmann,  Urgeseh.  y.  Mannheim  u..  Umgegend.     Yortr.  geh.  im  Mannheimer  Alter- 
tsasyerein:  Bsnunl.  y.  Yortrr.  geh.  im  Mannheimer  Altertamsyer.     2.  Serie  8.  1 — 29.    Bei- 
gegeben  iat   eine  Karte  y.  Mannheim  imd  seiner  Umgebung,  in  welcher  nicht  nor  die  Fond- 
■tittea  d.   TorrOmiachen,  romischen  n.  alemannisch-frankischen  Zeit,  sondern  anch  d.  abge- 
gaagenea  Orte   n.    d.  früheren  Flnlzläiife   d.  Bheins,  Neckars  n.  s.  w.  eingezeichnet  sind.  — 


11,128  §27.     Baden.     Krieger. 

Altripp,  das  damals  auf  der  rechten  Rheinseite  lag,  za  suchen  sei,  stimmt 
der  Vf.  mit  der  von  Maurer ^^)  in  einer  Arheit  über  Valentinians  Feldzag 
vom  Jahr  369  ausgesprochenen  Ansicht  überein,  während  im  Gegensatz  zu 
beiden  Christ  in  einem  teilweise  das  gleiche  .Thema  wie  M.  behandelnden 
Vortrage,  ^^;  angeregt  durch  Mommsen  (Talentinians  Bauten  am  Neckar*. 
WZ.  ö  GBl.  No.  11.)  die  Möglichkeit,  dals  Altripp  das  erwähnte  Kastell 
gewesen,  entschieden  verneint,  da  bei  dem  genannten  Ort  in  jener  Zeit  schon 
kein  Zusammenflufs  des  Neckars  mit  dem  Bhein  mehr  stattgefunden  habe; 
viel  wahrscheinlicher  ist  ihm,  dals  dasselbe  in  der  Gegend  von  Mannheim  zu 
suchen  sei.  — 

Die  gallischen  Flufs-  und  Ortsnamen  in  Baden  hat  Bück  untersuchte^) 
Gallisch  sind  nur  die  Namen  der  Orte  Zarten,  Breisach  und  Kork,  sowie  der 
erste  Bestandteil  des  Namens  Ladenburg;  etwas  zahlreicher  sind  die  erhaltenen 
gallischen  Flufsnamen;  sie  belaufen  sich  auf  sechsundzwafizig  und  gehören 
den  verschiedensten  Landesteilen  an. 

Mittelalter  und  Neuzeit.  Regestenwerke.  Sein  Verzeichnis 
der  Kaiserurkk.  des  General-Landesarchivs  in  Karlsruhe  hat  Weech  bis 
zum  Jahre  1437  fortgesetzt,  e^)  —  Die  Regesten  der  Pfalzgrafen  am  Rhein 
sind  bis  zum  Ende  des  Jahres  1373  fortgeführt  worden.*^*^) 

Politische  Geschichte,  Kurpfalz.  Bisher  hatte  die  Ansicht  all- 
gemein bestanden,  dafs  die  Kurpfalz  nie  Landstände  gehabt.  Auch  HäuTser 
hatte  in  seiner  Geschichte  der  Pfalz  auf  diesen  Mangel  hingewiesen  und 
denselben,  indem  er  die  Regeuten  für  ihn  verantwortlich  machte,  wiederholt 
als  verhängnisvoll  für  die  innere  Entwicklung  des  Landes  bezeichnet.  Auf 
Grund  archivalischer  Forschungen  hat  nunmehr  jedoch  Gothein  den  Nach- 
weis geführt,  dafs  das  ganze  16.  Jh.  hindurch  von  der  kurp^zischeu  Re- 
gierung Versuche  gemacht  wurden,  eine  landesständische  Verfassung  zu  be- 
gründen, dafs  dieselben  aber  lange  an  dem  Widerstand  der  von  Kirchturms- 
interessen beherrschten  Unterthanen  scheiterten.  Erst  am  Ende  des  Jh. 
waren  sie  von  Erfolg  gekrönt,  und  im  Jahre  1603  trat  zum  erstenmale  ein 
Landschaftsausschnfs  zusammen,  der  seine  Thätigkeit  bald  nicht  mehr  allein 
auf  das  Gebiet  der  Finanzen  und  der  Steuerbewilligung  beschränkte.  Die 
bald  folgende  Okkupation  der  Pfalz  bereitete  demselben  freilich  ein  frühes 
und  gründliches  Ende.  Auch  eine  andere  bisher  verbreitete  Ansicht,  nämlich 
die,  dafs  es  sich  bei  der  verhängnisvollen  Politik  der  Kurpfalz  am  Anfang 
des  17.  Jh.  lediglich  um  das  verwegene  Spiel  eines  Häufleins  intriguanter 
und  unruhiger  Staatsmänner  gehandelt  habe,  ist  bei  dieser  Gelegenheit  von 
G.  endgültig  beseitigt  worden.  Man  kann  sicher  annehmen,  daüs  im  Sommer 
1620    die   pfälzer    Bevölkerung   mindestens   eine  halbe   Million  Gulden  zur 


17)  E.  Maar  er,  Valentinians  Feldang  gegen  d.  Alemannen  (869):  ZQOBh.  N.  F.  S,  S 
303—28.  —  18)  K.  Christ,  Bömisdie  Feldzlige  in  d.  Pfalz,  insbesondere  d.  Befestigungs- 
anlagen d.  Kaisers  Yalontinian  gegen  d.  Alemannen.  Yortr.  geh.  im  Mannheimer  Altertoms- 
verein:  Samml.  y.  Yortrr.  geh.  im  Mannheimer  Alterthamsyer.  2.  Serie.  S.  31 — 61.  Ent- 
hält als  Anhang  einen  Exkan  *Die  alten  Neckarlänfe  in  ihrem  Beaog  mm  munimentom 
Yalentiniani  —  18«)  M.  B.  Back,  Gallische  FlnXs-  a.  Ortsnamen  in  Baden:  ZGOBii. 
N.  F.  3,  S.  829—44.  —  19)  Fr.  ^.  Weech,  D.  Kaiserurkk.  t.  1379—1487  im  ÖrofiOi. 
General-Landesarchl?  in  Karlsrahe:  ib.,  S.  422 — 46.  —  20)  A.  Koch  a.  J.  Wille,  Begesten 
d.  F£alzgrafen  am  Bhein.  1214 — 1400  herg.  y.  d.  bad.  histor.  Kommission  anter  Leitung  t. 
E.  Winkelmann  bearb.  3.  Lieferung.  S.  161— 240.  Innsbrack,  Wagner.  4^  —  21)  X ^-H. Baum- 
garten,  Landes  FalaciL  Deutsche  Lobrede  auf  KuHürst  Friedrich  I.  y.  d.  Pfala.  Bdm.  Quaitalsch.  t 
chiiMÜ.  Altertnmsk.  1,  S.  281—58.  Aus  Cod.  Pal.  870  d.  Yaticana.  Diey.  Mathias  ▼.  Kemnat  ge- 
machte deutsche  Übersetzung  d.  bekannten  Bede  Feter  Laders  auf  d.  Kurfürsten.    YgL  Wat- 


§27.     Baden.     Krieger.  11,129 

[jDteratatzimg  der  Königskrone  ihres  EurfOnten  aufgebracht  hat,  die  wag- 
halsige Politik  desselben  hatte  also  doch  wohl  einen  recht  festen  Boden  im 
«qgenen  Lande,  war  eine  durchaus  Yolkstttmliche.**-*^)  —  Eine  neue  Quelle 
^en  Ranges  zur  Geschichte  Karl  Theodors  hat  Heigel  in  den  eigenhändigen 
Aofseichnangen  des  geheimen  Kabinetssekretärs  des  Kurfürsten,  Stephan  Frei- 
kerrn  Yon  Stengel  aufgefunden.*^)  Derselbe  ttbemahm  schon  als  junger 
Mann  von  dreinndzwanzig  Jahren  1773  diesen  schwierigen  Posten  und  be- 
kleidete ihn  bis  znm  Tode  Karl  Theodors;  leider  ist  nur  der  erste  bis  1782 
reichende  Teil  der  Memoiren  erhalten. 

Baden,   Markgrafschaften  und  Grofsherzogtum,*^-*'^)     Über  den  ge- 
samten Besitzstand   der  Markgrafen   von  Baden  am  Ende  des  14.  Jh.  giebt 
eis  Ton  Fester  Teröffentlichter  Teilungsyertrag  der  Markgrafen  Bernhards  L 
und   Rndolfs  Ym.    Ton    1388   ausführliche   Kunde.*^)    Bisher   enthielt  das 
Testament  Jakobs  1.  von  1453  die  älteste  detaillierte  Beschreibung  der  mark- 
grftfljchen  Besitzungen. ^^-'®)  ^-  Der  Führer  der  vom  schwäbischen  Kreis  1684 
dem  Kaiser   g^en  die  Tflrken  zur  Verfügung  gestellten  HilfsYÖlker  war  der 
Markgraf   ELarl    Gustav    von   Baden,   ein  jüngerer  Sohn  Friedrichs  VI.  von 
fiaden-Dnrlach.     Seine  Berichte  an  die  Stände  des  Kreises  u.  a.  aus  der  Zeit 
vom  März    1685/6  sind  veröffentlicht  worden.'^)  —  Ein  Werk,  das  fOr  die 
Geschichte  der  Entstehung  des  modernen  Badens  von  der  gröfsten  Bedeutung 
n   werden    verspricht,   ist  die   von  Erdmannsdörffer   im  Auftrage   der 
badischen    historischen    Kommission   unter   umfassender  Benützung   der   ver- 
schiedensten Archive  herausgegebene  politische  Korrespondenz  des  Markgrafen 
und    sp&teren    Ghnolsherzogs  Karl  Friedrich.'*)    Der   erste,  jetzt  erschienene 
Bd.    setzt    mit    dem    J.   1872    ein;   vor   dieser  Zeit   boten   die    auswärtigen 
Bea^ongen    des   genannten   Fürsten   nicht   hinreichend   genug   interessante 
Momente,  dais  ein  weiteres  Zurückgreifen  gerechtfertigt  erschienen  wäre.    Der 
Stoff  Ist,  ohne  daCs  die  allgemeine  chronologische  Anordnung  aufgegeben  wäre, 
der  Obersichtlichkeit  wegen  in  gewisse  Abschnitte  eingeteilt,  denen  orientierende 
Emleitnngen  vorausgeschickt  sind.    Der  Band  enthält  drei  solcher  Abschnitte, 
Ton    denen    der   erste    die  Stellung  Badens  zum  Fürstenbund  behandelt  und 
die  in  den  Hanptzügen  fireilich  schon  bekannten  Bemühungen  Karl  Friedrichs 


te&bMh  NA.  13,  S.  402.  —  22)  E.  Qothein,  D.  Laadstande  d.  Knrpfklx:  ZGOBli.  NF.  8, 
8.  1--76.  Hit  e.  Exkurs:  «Der  StaatehMuhalt  d.  KnipCals  1592—1602'.  —  23)  X  J-  Gtood, 
Ite  origin  oi  the  refonned  chnrch  in  Germany.  Beading.  1887.  Kommt  für  d.  Gesch.  d. 
Kfera.  Kizdia  d.  Pfalx  in  Betracht.  —  24)  X  M.  Haffechmid,  £.  bish.  unbeachtete« 
pülaflchfla  Epitaph:  ZGOBh.  K.  F.  3,  S.  281/6.  [D.  Grabmal  d.  zweiten  Gemahlin  KnrfÜnt 
hiedrielu  d.  Xu.,  d.  Gräfin  Amalie  ?.  Nnenar  (f  1602)  za  Alpen  in  d.  Grafschaft  Mors  am 
lüsderrhein.)  —  24*)  K.  Th.  Heigel,  Nene  Denkwürdigkeiten  yom  pfalzbajerischen  Hofe 
citer  Karl  Theodor:  ZaUg.G.  S.  433—65,  549—67.  1887.  —  25-27)  Ursprung  d. 
ZihriBger  o.  Habsborger  •.  {  24Aii.iT  (Gi.i  q.  a.).  —  28)  B.  Fester,  D.  Teilangsyertrag 
t  ^  Uarkgrafen  Bernhard  I.  n.  Budolf  YII.  y.  1888:  ZGOBh.  N.  F.  3,  S.  104—11.  D.  An- 
\  nbe,  «*•>■  d.  Siegel  H.  Bernhards  erhalten  sei,  beruht  anf  e.  Druckfehler;  es  ist  d.  Siegel 
P  SaAstfi.  —  VgL  anch  Ko.  67.  —  29)  X  Documents  Luxembourgeois  ä  Paris  ooncemant  le 
t  {Bivaniement  da  Dac  Louis  d'Orl^ans.  Gopi^  et  rassembl^s  par  M.  le  oomte  Albert  de 
!  Oimrt  miA  en  ordre  et  publik  par  N.  r.  Werweke.  (Extrait  des  'Publications  de 
\-  ^  Sectkm  hiatoriqae  de  Tlnstitnt  rojal  grand-dncal  de  Luzembourg*.  40«  yolume).  Luzem- 
W^  Bfick.  18S6.  S.  36.  Lettres  d'hommage  au  duc  d*Orltens  de  Bemard,  marquis  de 
Ikde.  1402  Nor,  7-  —  30)  X  Golecdon  de  documentos  ineditos  para  la  historia  de  Es- 
^  54.  D.  Gonaalo  Penandez  de  Cordoba.  CSorrespondencia  con  el  conde  de  Nassau, 
^«ie  de  Tilli  etc.  (U.  a.  d.  Schlacht  b.  Wimpfen  betr.)  —  81)  K.  Götz,  Berichte  Karl 
^Wtin,  llarkgr.    t.    Baden-Durlach  y.    d.    Feldzug  in  Ungarn   1686/6.     Budapest,   Act  G. 

^I^^glgjg^     ßg    g,    ^2)  B.  E  T d  ffi  a u  u  s  d  0  r  f  f  e r ,  Gorrespondenz   Karl   Friedrichs,    s.  o. 

hl^.    IfF(eater)  in  karlar.  Ztg.Beil.zn  No.  281.  282;  HeyckinDLZ.;  Hausrathin  DBs. 
)t]insb«riobte  der  aeschiohtswisssnsohaft.    1888.    U.  9 


n,130  §S7.    Baden.    Krieger. 

und  besonders  anch  seines  Ministers  W.  von  Edelsheim  ihr  das  Zastande- 
kommen  desselben  bis  in  die  Einselheiten  klar  legt,  vor  allem  anch  deren 
Verdienste  um  den  Beitritt  der  kleineren  Staaten  in  das  gebQhrende  Licht 
setzt.  Der  zweite  Abschnitt  ist  den  auswärtigen  Beziehungen  Badens  im 
Zeitraum  von  1783/9  gewidmet,  im  besonderen  den  Beziehungen  zu  Frank- 
reich, dem  gegentlber  vomehnüich  die  Rheinschiihhrt  und  der  Handel  be- 
stftndig  ein  Gegenstand  diplomatischer  Verhandlungen  waren,  den  Beziehungen 
zu  den  Niederlanden,  die  sich  gröbtenteils  aus  der  Stellung  des  Markgrafen 
und  anderer  Glieder  seines  Hauses  in  niederländischen  Militftrdiensten  ergaben, 
endlich  den  Beziehungen  zu  Buisland,  die  von  allen  am  wenigsten  von  Be- 
deutung waren.  Baden  und  die  Anfänge  der  französischen  Revolution  (1 789—92) 
ist  der  dritte  Abschnitt  betitelt,  in  welchem  die  aus  dem  Verluste  der  links- 
rheinischen Besitzungen  sowie  aus  dem  Treiben  der  Emigranten  in  den  an- 
grenzenden Gebieten  für  Baden  entstandenen  Verwicklungen  mit  Frankreich 
und  die  deswegen  geführten  politischen  Verhandlungen  Aufinahme  gefunden 
haben.  Die  gesamten  Ergebnisse  des  bis  jetzt  erschienenen  Teiles  der 
Publikation  hat  Obser,  dessen  üntersttttzung  bei  der  Herausgabe  £.  voll 
Anerkennung  in  der  Vorrede  gedenkt,  in  übersichtlicher  Weise  zusammen- 
gefafst;'')  es  sei  hiermit  ausdrücklich  auf  diese  Zusammenstellung  hingewiesen, 
da  ein  Eingehen  auf  Einzelheiten  der  Publikation  hier  zu  weit  führen 
würde. >^'^  —  Der  badische  Aufstand  von  1848  ist  als  Abschnitt  eines 
grölseren  Werkes  dargestellt  worden.*^-'*)  —  Ein  hOchst  schätzenswerter 
Beitrag  zur  Geschichte  der  katholischen  Kirche  und  der  kirchenpolitischen 
Gesetzgebung  in  Baden  in  der  zweiten  Hälfte  unseres  Jahrhunderts  ist  die 
Zusammenstellung  der  in  dieser  Zeit  erlassenen  kirchenpolitischen  Gesetze.^^) 
Sie  beginnt  mit  dem  Gesetz  'die  rechtliche  Stellung  der  Kirche  und  kirchlichen 
Vereine  im  Staat  betr.  vom  9.  Oktober  1860'  und  schliefst  mit  dem  Gesetz 
vom  5.  Juli  1888  'Änderung  einiger  gesetzh'chen  Bestimmungen  über  die 
rechtliche  Stellung  der  Kirchen  etc.  betr.'  Im  Anhange  sind  die  'Verein- 
barung mit  dem  päpstlichen  Stuhle  zur  Regelang  der  Angelegenheiten  der 
katholischen  Kirche  im  Grolsherzogtum  betr.  vom  5.  Dez.  1859'  und  die  ans 
den  Verhandlungen  des  badischen  Staatsrats  Brunner  und  nach  dessen  Tode 
des   bevollmächtigten  Ministers   von  Berckheim  und  des  Oberhofgerichtsrats 


JanaarheftH  —  33)  Ob« er,  BadiBche  Politik,  s.  o.  §21««.  —  84)  X  J-  L.  Schelle,  Do 
Pont  de  Kemonrs  et  Ticole  phjriocratiqae.  Paris,  Goillanmin  et  Cie.  456  S.  Gfedenkt  auch 
d.  Besiehangen  Du  Pontes  sa  Karl  Friedridi  y.  B.  —  35)  Fr.  y.  d.  Wen  gen,  Ober  d. 
Ursachen  der  Zerstörung  d.  fransösischcn  Beiterei  im  russischen  Feldxnge  1812:  Allg.  Militär- 
Ztg.  63  No.  6,  6.  (Stammt  ans  d.  Kachlasse  d.  1869  gestorbenen  Markgrafen  Wilhelm  r. 
Baden,  welcher  in  diesem  Feldzug  d.  badische  Kontingent  kommandierte.  Wenn  d.  Manuskript  aach 
nicht  y.  d.  Markgrafen  eigener  Hand  ist,  so  halt  d.  Herausgeber  d.  Möglichkeit  doch  nicht 
fttr  ausgeschlossen,  dals  es  unter  seiner  direkten  Einwirkung  entstanden  sei.)  —  36)  X  ^* 
y.  d.  Linde,  Zum  Kaspar  Hauser-Schwindel.  1.  D.  älteste  (noch  ungedmckte)  'Selbst- 
biographie'.  (Als  Ms.  gedruckt)  2.  D.  gewonnene  Schlacht  (Nicht  im  Handel.)  Wies- 
baden, Bitter.  120  S.  —  37)  X- ?•  ^^'  Ooeler  y.  Bayensburg,  Übersicht  d.  aktiTen 
Offiziere  d.  Orofsh.  badiichen  Armee-Corps  nach  Bang  u.  Anciennetät  Karlsruhe,  September 
1814.  Z.  Oesellsch.  f.  BefSrd.  d.  Gesch.  —  Altertums-  n.  Volkskunde  in  Freiburg  etc.  7, 
S.  179—80.  —  38)  B.  Stratz,  D.  Februar-Beyolution  u.  ihre  nächsten  Folgen  geichichtl. 
dargestellt.  Heidelberg,  Winter.  XH,  878  S.  S.  96—130  d.  erste  badische  Aufstand.  — 
39)  X  Lichtstreifen  z.  Beleuchtung  bad.  Verhältnisse  y.  e.  ^yormärzlichen'  Liberalen.  Karlsr. 
Komm.  d.  Verlagsyer.  f.  Wissenschaften.  —  40)  D.  kirchenpolitischen  Gesetze  im  Grolsherzogt. 
Baden.  Zusammengest.  nach  ihrer  geschichtl.  Entwickl.  seit  d.  Jahre  1860  u.  in  ihrer  recht- 
lichen Geltung  nach  d.  Gesetzgebung  y.  lahr  1888.     Karlsr.,  Maisch  n.  Vogel.    X,  173  8. 


§27.    Baden.    Krieger.  11,131 

BoMirt  mit  den  Kardinälen  Bronelli  und  Reiflach  henrorgegaDgene  Yerein- 
b&nng  mit  dem  päpstlichen  Stahle  vom  28.  Juni  1859  mitgeteilt.^^) 

Einzelne  Landesteile.^^-^^)  Auf  die  ehemals  fürstenhergischen 
Unde  beziehen  sich  zwei  Veröffentlichungen,  eine  ttber  die  kriegerischen 
Ereignisse  in  diesen  Gebieten  während  der  BeYolationskriege  des  vorigen 
iihrhniiderts,^^)  die  andere  über  den  Anteil  der  fürstenhergischen  Trappen 
imKriege  von  1792/6.^')  —  An  diese  Arbeiten  reiht  sich  ein  Ahdrack  der 
Villinger  Chronik  des  Simon  Eisele  über  die  Jahre  1794—1812  an.^^-^^) 

hkcUgeschichte.  An  erster  Stelle  seien  die  in  den  Mitteilangen  der 
Uischen  historischen  Kommission  veröffentlichten  Bepertorien  verschiedener 
Gemeinde  and  Pfarrarchive  erwähnt^^-^^)  —  Rapports  Konstanzer  Bei- 
tJige  enthalten  zum  Teil  schon  an  anderen  Orten  gedruckte  kleinere  Arbeiten, 
dinmter  eine  Abhandlung  ttber  den  altbadischen  Besitz  in  der  Ortenaa,  aulserdem 
oaen  Abdruck  der  Chronik  des  Überlinger  Stadtbürgermeisters  Lienhard  Winter- 
siiiger.67.80^  —  Kenzingens  Geschichte  im  Zeitalter  der  Reformation  ist  von 


y^W,  ->   41>  X  H.  Bolfoa,  O.  Zuluaimg  d,  YolkfmiMlcmen  o.  ihre  Abhaltung  doroh 

^Menageiftiicbe  im  GtoCl  Baden.    Freibarg  i.  Br.,  Herder.    (Mit  e.  hiator.  Skiaze  d.  kathoL 

liiinouwewna   in  Baden  leit  1840.)  —  42)  ({IS**)  Schalte,  Urk.  Walahfhd  Straboe.  ~ 

4S)  (iU»)  id.,  £.  ürk.  Friedrichs  L    —   44)  LebensgeBCh.  d.  hl.  Gebhard,  Grafen  y.  Bx«- 

%m  n.  fi&Mhofea  la  Konstans.    Kebtt  geichichtl.  Koticen  üb.  d.  ürtprang  a.  Fortbestand  d. 

WiIMil  8t  Oebhardsberg.     6.  Aofl.    Bregenz,  TeatMh.  -^  45)  P.  Ladewig,  AnweMnhdt 

Budutf  Konrada  IL  Ton  Konrtaax  in  Born  im  Jahre  1215:  ZGOBh.     N.  F.  3,  S.  874/6.   — 

if)  A.  Schalte,  D.  Grabmal  d.  Grafen  Egino  V.  t.  Freibarg  a.  Urach:  ib.,  S.  379—81. 

-  47)  L.  Baamann,  Z.  Geach  d.   12  Artikel:  ib.,  S.  228—30.    Zwei   Schreiben  Über- 

%Ms  n  Uemmingen  aas  d.  Man  1626.  —  48)  F.  A.  Göler,  Bernhard  Göler,  e.  Bitter- 

Itbn  los  d.  Beformationszeit,  nach  Urkk.  zasammengest     Karlsr.,  Bvang.  Schriftenyer.  — 

49)  Hinter,   Originalber.  d.   Kommandanten  d.  bischÖfl.Hq[>eierischen  Festang  Fhilippsborg 

Ctaiiüieiit  Kaspar  Baamberger  an  d.  kaiserl.  General  Grafen  Aldringen  y.  13.  Jali  1633:  Mitt 

&TPtils  13, 8.72—92.  —  50)Fr.X.  Kr  aas,  Originalbericht  ttb.d.  Brand  d.  Abteigebiade  y.Salem 

im,  9.— 10.  Mirz:  ZGesG.  Freibarg  7,  S.  S.  181/6.  —  51)  F.  L.  Baamann,  Tagbach  Aber  d. 

%?)eba  KriegiyorfaUenheiten  in  d.  Hochfürstlich  Ffirstenbergischen  Landen  wihrend  d.  feanaoa. 

KtTotetiooskriege  yom  Jahr  1789—98.    Verl  za  Kebenstanden  y.  Hofr.  a.  Archiyar  Joh.  Feregrin 

Vsk  als  Yorbereit  z.  Yerfass.  e.  FUrstenberg.  Kriegsgesch.:   SYG.  Baar  6,  S.  18—166.  — 

9*)  Fr.  y.  d.  Wangen,   Das   f&ntl.   Fürstenbergische   Kontingent  im   Kriege   y.    1792/6: 

Ze«G.  Braisgu.    7,  S.  9—100.  —  53)  Ch.  Boder,  Yillinger  Chronik  y.  1794—1812  yei^ 

^  T.   Jowjph   Simon  Eisele:  SYG.   Baar  6,   S.   1—17.  —  54)  X  £•  ^n^  Zeppelin: 

iiim  Wilhelm  L  am  Bodensee.    £.  Gedenkblatt   im   Auftrage   des   Vereins    t   Gesch.  d. 

Bodnsees  a.  i.  Umgebong  yerfaist  a.  Ihrer  KSnigl.  Hoheit  d.  Fraa  Grolshenogin  Loise  y. 

«doi  in  tiefster  Ehzforcht  gewidmet:  SVG.  Bodensee  18,  8.  35—68.  —  56)  Sieyert,  Ar- 

t^TiHea  der  Stadt  Weinheim.    Mitt  d.  bad.  bist  Kommission  No.  9,  1 :  ZGOBh.    K.  F.  8. 

^t  besondenr  Piginierong.)  —  57)  X  Weifs,  Archiyalien  aas  d.  Amtsbezirke  Mosbach.  — 

Jitt  d.  b.  h.  Komm.  2:  ib.  —  58)  v.  Woldeck,  D.  Urkk.  d.  Ai«hiys  d.  Stadt  Markdorf. 

a^  d.  b.  h.  Komm.  3:  ib.    —   59)  Beinfried,   Archiyalien   aas   Orten  d.  Amtsbezirks 

W.  —  Mitt  d  bad.  Komm.  4:  ib.  —  60)  J.  Greale,  Archiyalien  d.  Amtsbezirks  Etten- 

■en.  —  Mitt  d.  b.  h.  Komm.  6:  ib.  —  61)  Emiein,    Archiyalien   aas  d.  AmUbez.  L5r- 

atb.    Ifitt  d.  bti  h.Komm.  6:  ib.  —  62)  G.  Wörner  a.  Feigenbatz,  ArchiyaUen  aoa 

Wen  d.  Amtibo.  Bretten.  —  Mitt  d.  b.  h.  Komm.  7.  —   63)  Claasen,  Urkk.  d.  Mann- 

«■er  AHwrtnnsTereins.  —  Mitt  d.  b.  h.  Komm.  8.    —   64)  id.,  Archiyalien  aas  Orten  d. 

^tabcz.  Mannheua.  —  Mitt  d.  bad.  h.  Komm.  9:  ZGOBh.     N.  F.  3.  —  65)  Salzer,  Ar- 

fiitilMB  aoB  Orten  d.  Amtsbez.  Heidelberg.  —  Mitt.  d.  b.  h.  Komm.  10:  ib.  —  66)  Weife, 

AitljiTilian  ans  Orten  d.  Amtobez.  Schopfheim.  —  Mitt  d.  b.  h.  Komm.  11:  ib.  —  67)  Fh. 

avppert,  KcuUBser  fieitrige  zor  badischen  Gesch.    Altes  a.  Neaes.    Konitanz,  Haas.    166 

3;^  *:  *•  —  •8)X  8.,  Z.  Gesch.  Überlingens:  SVG.  Bodensee  17,  S.  130/6.   Episode  aas  d. 

30).^Kneg)a.    (Abdr.  aus  d.  Überlinger  Tagbl.  No.  241,  244  a.  246  Jahrg.  1888.)  —  68*) 

X  Belaganmg  t.  UberÜBgen  1634:  Allgem.  Militär  Zg.  —  69)  X  F-  S-,  Überlinger  Bach- 

^^TTv       ^L^'  ®^^-  Bodensee  17,  S.  136/6.     (Abdr.   aas  d.   Überlinger  Tagblatt  No. 

^n  jüffg.  1S88.)  -  70)  X  B.  Hagard,  D.  Verkaaf  d.  Kameral-Herrachaften  Staafon  a. 

9* 


n,132  §27.     Baden.     Krieger. 

Sa 8 sann  auf  Grand  angedrackten  Materials  behandelt  worden. ^^)  —  Seinen 
mannigfachen  Arbeiten  über  die  Bargen  im  Eraichgaa,  im  Breisgaa,  bei  Baden 
and  in  anderen  Gegenden  hat  Näher  eine  in  der  gleichen  'technisch-künst- 
lerischen' Art  and  Weise  gehaltene  Schilderang  der  Baadenkmäler  in  der 
Ortenaa  folgen  lassen.  ^''^')  —  Earlsrahe  ist  durch  eine  Stadtchronik  für 
1887  yertreten,^^-^^)  Mannheim  darch  eine  Darstellang  der  £rob6rang  der 
Stadt  darch  TiUy  im  Jahr  1622.8'-»«) 

Genealogie  und  Heraldik,  Die  Geschichte  der  Familie  von  Roggen- 
bach and  ihrer  Besitzungen  hat  ein  Glied  der  Familie  geschrieben.  89- so^  ü^ej. 
die  Unterschiede  zwischen  Siegel,  Wappen,  und  Banner  der  Stadt  Freibm^ 
hat  Poinsignon  eine  interessante  kleine  Arbeit  veröffentlicht,^ i)  über  die 
Entwicklang  des  Wappens  der  pfillzischen  Witteisbacher  Primbs.*^'^^) 

Rechts-  und  Wirtschaftsgeschichte.^^'^^)  Wichtig  ist  ein  von 
Gierke  gemachter  Fand;  derselbe  entdeckte  im  General -Landesarchiv  in 
Earlsrahe  Akten  des  15.  Jh.  über  das  Projekt  eines  Yei^leiches  zwischen 
den  Städten  Baden,  Ettlingen,  Darlach  aad  Pforzheim,  wie  es  in  Erbschafts- 
fällen gehalten  werden  soUte.^^)  Diese  Anfzeichnungen  erwiesen  sich  als 
höchst  wertvoll,  einmal  weil  darch  sie  das  mittelalterliche  Familiengüterrecht 


Kirchhöfen  an  St.  Blaaien:  Schaa-inB-Land  14,  S.  SO/2.  ->  71)  {^tAA^  Wacker  na  gel, 
Wahinkofen-Wenken.  —  72)  X  ^'  Poinsignon,  Baine  Bothenhnrg:  Schan-ins-Land  14, 
S.  83/4.  (Bei  Wiesleth  im  Thal  der  kleinen  Wiese.)  —  73)  X  id.,  D.  Weiher-Sdüofs 
Inzlingen  b.  Lörrach:  ib.,  S.  26/9.  —  74)  X  Ph.  Bnppert,  D.  Boine  Limburg  o.  d.  Dorf 
Sasbach  a.  Bh.  Konstanz,  Haas.  19  S.  Beiliegt  ein  Stammbaum  der  Familie  Girardi  t. 
Castell.  SA.  aus  No.  67.  —  75)  X  ^^^  P  o^^signon,  D.  Burgen  zu  Anggen.  K Beitrag  z.  Lebens- 
gesch.  d.  Breisgauischen  Minnesängers  Brunwart  y.  Auggen :  Schau-ins-Land  13,  S.  48/49.  —  76)  X 
id.,  B.  verschollene  Burg  Birchiberg:  ib.,  S.  79 — 84.  (Abg.  b.  S.  Ulrich  im  Breisgan.)  — 
77)  X  id.,  Bechtolskirch  oder  Birlikirch:  ib.,  S.  6/9.  (Abgegangen  im  Bieisgau.)  —  78) 
E.  Fuchs,  D.  alte  Breisgauische  Fostwesen.  ib.,  S.  50—61.  (Mit  Benützung  t.  Akten- 
material  d.  Gr.  General-LandesarchiTs  in  Karlsruhe  u.  d.  Stadtarchivs  in  Freiburg.)  —  79)  X 
Siegel,  Über  d.  Schicksal  gewisser  Breisgauer  ArchiTalien:  ZGFreiburg  7,  S.  101 — 78.  — 
80)  X^-  Poinsignon,  D.  verschollene  K15sterlein  St  Peter  auf  d.  Kaisentnhl:  Schau- 
ins-Land  14,  S.  13/7.  —  81)  H.  Süss  an  n,  Kenzingen  in  d.  Beformationszeit  Nach  groDsten- 
teils  uugedruckten  archivalischen  Urkk.  Kenzingen,  Pfeifer  Sohn.  36  S.  |[FrogT.-Beil.  d. 
höh.  Bürgerschule  zu  Kenzingen.]]  —  82)  J.  Na  eh  er,  D.  Ortenau,  inbesondere  deren  Bur- 
gen, Schlösser,  Klöster,  Festungen  und  bedeutendste  Baudenkmäler.  Ein  Beitr.  z.  Kenntnis  d. 
bad.  Landes  mit  66  Selbstaufnahmen  des  Yerf.  in  13  Blättern  u.  e.  Übersichtskarte.  I^hr, 
Kaufmann.  1888.  4^  66  S.  M.  6.  —  83)  X  Th.  Gutgesell,  D.  Kloster  Lichtenthai 
bei  Baden,  dessen  Kirche  u.  Gruftkapelle.  Würzburg  u.  Wien,  Woerl.  kl.  8^  98  S. 
M.  1,00.  (Aus  Woerls  Beisehandbücher.)  —  84)  Chronik  d.  Haupt-  n.  Besidenzstadt  Karls- 
ruhe für  d.  Jahr  1887.  3.  Jahrgang.  Im  Auftrage  d.  stadt.  Archivkommission  zusammengest 
Karlsruhe,  Macklot  116  S.  —  85)  X  !>•  Grolsherzogl.  Famüiengruft  in  d.  Stadtkirche  (in 
Karlsruhe):  Karlsr.  Nachrichten  S.  162.  —  86)  X  0.  W.  F.  L.  Stocker,  Chronik  v.  Wall- 
dorf. Mit  d.  Bildnissen  v.  J.  A.  Sambnga  u.  J.  J.  Astor.  Bruchsal,  Biedermann.  42  S. 
M.  1,50.  —  87)  Seubert,  D.  erste  Belagerung  u.  Einnahme  v.  Mannheim  im  Jahr  1622. 
Vortr.  geh.  am  17.  MSzz  1885:  Samml.  v.  Yortrr.  geh.  im  Mannheimer  Altertumsver.  2. 
Serie  S.  63—94.  Mit  e.  Plan  'Belagerung  d.  Stadt  Mannheim  durch  d.  Grafen  von  Tilly, 
1622.'  —  88)  X  J-  G-  Weife,  Aus  d.  Gesch.  eines  frankischen  Städtchens  (AdeUheim): 
ZGOBh.  N.  F.  3,  S.  206—27.  —  89)  M.  Fteih.  v.  Boggen bäch,  Chronik  d.  FreiherrL 
Familie  v.  Boggenbach.  Nach  TJrkk.  u.  Druckw.  bearb.  u.  mit  Beil.  versehen.  Freiburg  i.  Br^ 
Herder.  VIII,  127  S.  —  90)  X  A.  Poinsignon,  Wappentafel  d.  bei  Sempach  gefallenen 
Angehörigen  d.  Breisgauischen  Adels:  Schau-ins-Land  13,  S.  10/4.  —  91)  id.,  Üb.  Siegel, 
Wappen  u.  Banner  d.  Stadt  Freiburg.  Freiburg  i.  Br.,  Lauber.  16  S.  —  92)  K.  Frimbs, 
Entwicklung  d.  Wappens  d.  pfälzischen  Witteisbacher:  Archival.  Z.  13,  S.  199—209.  —  93) 
X  P*  Ladewig,  Zur  Anwendung  d.  Nativitätsstiles  in  d.  Diözese  Konstanz:  AnzSchwQ. 
1888,  S.  161/5.  —  94)  X  A.  Birlinger,  D.  Hunno  Weistum  v.  Bodmann:  Alemannia  16, 
S.  237.  —  95)  (§42)  Kohler,  Becht  v.  Kadelburg.  —  96)  0.  Gierke,  Badische  Stadt- 


{27.    Baden.     Krieger.  11,133 

einer  Stadtgmppe  bekannt  wurde,  von  der  in  den  bisherigen  Darstellangen 
des  Gegenstandes  niemals  die  Rede  war,  dann  aber  ^weil  sich  an  die  Auf- 
zeichnungen des  Gewohnheitsrechtes  der  vier  Städte  Verhandlungen  über  die 
Aosgleichmig  bestehender  Rechtsverschiedenheiten  und  über  die  Reform  des 
flberkommenen  Rechts  znstandes  knüpfen,  und  es  ein  grofses  Interesse  gewfthrt, 
die  hierbei  vor  der  Reception  des  fremden  Rechts  an  dem  einheimischen 
Becht  geübte  Kritik  und  die  Versuche  einer  bewufsten  Umbildung  des  letzteren 
keimen  lu  lemen/»^-»») 

Kultur— j  Litteratur-  und  Ku ns tg e s chichte.^^^-^^^)  In  seinen 
Studien  über  die  Reichenauer  Sängerschule  ist  Brambach  zu  dem  Ergebnis 
gekommen,  'dafs  ein  deutscher  Gelehrter  (Hermannus  Contractus)  im  11.  Jh. 
laf  der  Reichenan  eine  selbständige  Theorie  des  Tonsystems  und  der  Ton- 
arten erdacht  hat,  welche  zugleich  die  einfachste,  beste  und  feinste  unter  den 
iBittelalterlichen  Arbeiten  auf  diesem  Gebiete  ist'.^<>^-^^^)  Die  Reichenan  hat 
aJs  Heimat  der  Gonstitutio  de  expeditione  Romana  Sehe ffer-Boich erst 
DÄChgewieseiL^^*-**^)    Ein  Prachtwerk  sind  die  von  Müller  herausgegebenen 


mhte  o.  BeformplSne  d.  15.  Jh.:  ZGOBh.    N.  F.  8,  8.  129—72.  —  97)  X  B.  t.  Stahleok, 

&  KdedTannel  tot  3  Jhh. :  PiGUx.  Mnieam  8.  87/88.     ( Judeneid  aas  d.  chnrpfüz.  Ho^erichta- 

«rdaoiig  T.  1582.)    —    98)  X  J>  Trenkle,   BerKordniing  d.  Kauert  Maximilian  r.   Jahre 

1517:  Sehan-ina-Land  14,  8.  18—25.  —  99)  X  i^>  Z.  Entwicklongsgesch.  d.  Schwarzwälder 

Bergtan:  ib.  13,  8.  62 — 78.  —  100)  X  &•  Strafs,  D.  Lateinachnle  in  Mimmenhaiuen  im 

Jikn  1736:  SYQ.  Bodeniee  17,  8.  56— 65.  —  101)  X  ^h-  Lachmann,  Überlinger  8agen : 

Akaiania  16,  8.   248 — 51.     (Sagen  ana  Überlingen  n.  Umgegend.)  —  102)Xid->  B.onter- 

iiduehe  8chax  in  ÜberUngen :   ib.,  8.  53/4.  —  108)  X  id.,  D.  Überlinger  Nachbarwihaften 

I.  d.  Naehbarachaftstnink:    ib.,   8.  160/4.    —    104)  X  &•  Beinfried,  Da«  Einderfest  am 

St  Urbanstag    im   Schwarzachiaehen :   ZGOBh.  K.  F.   3,  8.  376/7.    —    105)  X  C.   Hinz, 

Avgmtin  Lereheimer   (Prof.  H.   Witekind  in  Heidelberg)  n.  s.  8chrift  wider  d.  Hexenwahn. 

UbctigesefaichÜichea  n.  Abdruck  d.  letzten  y.  Yerf.  besorgten  Ausgabe  y.  1597.    8prachL  be- 

BbÄtet  durch   A.  Birlinger,  her.  ▼.  C.  Binz.     8trafsbarg,  Heitz.    XXX.  188  8.     Vgl.  daza 

Alenaania  16,   S.  184/7.  —  106)  W.  Brambach,  D.  Beichenaaer  8anger8chale.    Beitr.  z. 

Seich,  d.  Oelehraamkeit  n.  z.  Kenntnis  mittelalterl.  Musikhandschriften :  Beihefte  zam  GBl.  f. 

KUiothekiweaeii  2,    8.  1—43.     (Mit  e.  Tafel)  ygl.  ZOOBh.  K.  F.  4,  125.  ^  107)  id.,  D. 

BdcheBaner   SSügerachale.     2.  Theorie  n.  Fnuds  d.  Beichenaaer  8£ng  erschale.    (==  Mitt  aas 

i  GraCüi.   Bad.  Hof-  n.  Landesbibl.  a.  MOnzsamml.  YIU.)     4^     8.  29—40.    Mit  2  Tafebi. 

Foftwtzimg  XQ   Mitt.   aas  d.  Gr.   Bad.  Hof.-  etc.     Bibl.  4   8.  1—27:  Brambach,  Die  Masik- 

üttaatnr  d.  MA.    bis  z.  Bitte  d.  Beichenaaer  SSngerschale  (500—1050  n.  Chr.)  1883.    Ygl. 

iB.  1888,  II,   Al^^.   —  108)  X  B.  Zangemeister,   Z.  Gesch.  d.  groOien  Heidelberger, 

M^.  Maaesflischen  Liederhandschrift:  WZ.   7,   8.  325—71.    —    109)  X  F.  Bistelhaber, 

Hdddbeig  et  Straaboorg.     Becherches  biographiqaes  et  litt^raires  sar  les  ^tadiants  alsaciens 

ivaatricalte   k  roniTersit^  de   Heidelberg  de  1386  ä  1662.    Paris,  Leroax.  —  110)  (§19«>) 

Hartfelder,  Beruf.  Melanchthons  nach  Heidelberg.  —  111)  X  Index  Scholaram  pablice  et 

printum   in    Academia    Georgia  Aagasta   per  semestre  hibeniam  .  .  .  habendaram.     Insont 

Efutalae   eottingenses   a   Carolo   DUtheyo    editae.     Göttingen.     4^     44  8.     Enthält   a.    a. 

4  Briefe    d.    Heidelberger    Philologen    Creazer    an    d.    Historiker   Heeren    aus   d.    Jahren 

1606 — 13,  welche  unter  anderen  Nachrichteo  über  d.  Differenzen  zwischen  Job.  Heinr.  Yols 

t-  Creoaer  enthalten.  —  112)  J.  Meyer,  Briefwechsel  zw.  J.  y.  Lafiiberg  and  Johann  Adam 

hpikofer:  Alemannia  16,  8.  1—32,  97—154.   —   118)  Fr.  Pf  äff,   D.  Lieder  d.  Branwart 

T.  Aaghein:  ZQeeGFreibnrg  7,  8. 1/8.     Abdrack  d.  5  anter  d.  Namen  d.  gen.  aas  Aaggen  im  Breisgaa 

«tauaenden  Minnesängers  gehenden  Lieder  aas  d.  Manessischen,  jetzt  in  Heidelberg  befindlichen 

Liederhandschrift    —    114)    P.    8cheffer-Boichorst,   D.  Heimat  d.  Constitatio  de  ez- 

poditioae  Bomana:  ZGOBh.     N.P.  3,  8.  173—91.  —  11&)  X  J-  Schwalm,  Zar  Kritik  d. 

Peter  Harer:  MIÖQ  9,  8.  638—64.     8acht  nachzaweisen,  dafs  H.,   wo  er  nicht  als  Aagen- 

KQge  schreibt,  gute  Berichte  primirer  Natar  Terwertet  hat,  ferner  daCs  er  selbst  aoch  Vf.  d. 

UteiBiKhen  Cbenetsnng  seines  Werkes  ist.  —  116)  X  F«  Mone,  D.  bildenden  Künste  im 

Srofth.  Baden   ehemals   a.  jetzt.    Topographie  d.  Kunstwerke  a.  Maseograpbie  in  Baden  mit 

Bcrttksiehtigang   d.  Hilitär-Architektar.     18.  Bd.  Heft  4  u.  Heft  5.     (Topographie  d.  Kanst- 

«crke  o.  Moseographie   in  d.  Kreisen  Karlsrahe,  Heidelberg  a.  Mannheim.)    8.  241—400. 


11,134  $28.     Elsab-Lothriiigen.     Hollaender. 

badischen  Fürstenbildnisse.^'^)  Der  erste  Band  enthält  eine  Ansirahl  von 
54  Porträts  badischer  Fürsten  nnd  Fürstinnen  von  Karl  I.  bis  auf  Karl 
Friedrich.  Das  Bild  des  ersteren,  ebenso  wie  das  seiner  Gemahlin  sind  den 
Annalen  des  Gerhardns  de  Roo  Yon  1621  entnommen,  die  übrigen  Bildnisse 
sind  gleichzeitige.  Die  Reproduktionen  in  Lichtdruck  sind  vorzüglich;  be- 
dauerlich bleibt,  da£B  der  historische  Teil  des  Werkes  öfters  zu  Ausstellungen 
Anlafs  giebt. 


§28. 

Elsafs-Lothringen. 

A.  Hollaender. 

Römerzeit.  Zu  erwähnen  sind  weitere  Angaben  über  die  Ausgrabungen 
zu  Lembach  im  Kreise  Weifsenburg.  ^)  Beim  Dohlenbau  in  einer  Straüse  Strafs- 
burgs  fand  sich  römischer  Bauschutt  mit  Bruchstücken  sämtlicher  bei  den 
römischen  Häusern  vorkommenden  charakteristischen  Bauteile,  darunter  Boden- 
platten mit  dem  Siegel  der  8.  Legion,  Bruchstücke  von  Oefäisen  ans  terra 
sigillata  etc.') 

Quellenpublikationen,  Veröffentlicht  und  eingehend  erläutert  wird 
eine,  im  Stadtarchiv  zu  St.  Di6  aufbewahrte  Hs.  aus  dem  Ende  des  10.  Jh., 
welche  auf  die  Einkünfte  der  dort  befindlichen  Stiftskirche  sich  bezieht'-^) 
Wir  erhalten  femer  eine  Mitteilung  über  zwei  bisher  für  verschollen  gehaltene 
in  der  Benediktinerabtei  zu  Melk  a.  d.  Donau  wieder  aufgefundene  Hss.  des 
Strafsburger  Domkapitels,  das  sogen,  'directorium  chori'  von  Fritsche  Glosener 
und  den  4iber  regulae*  des  Domkapitels.  Beide  Hss.  waren  bis  zum  Aus- 
bruch der  Bevolution  in  Strafsburg,  wo  sie  von  Grandidier  wiederholt  an- 
und  ausgezogen  wurden.  Die  erstere  der  Hss.,  von  denen  wir  eine  kurze 
Beschreibung  nebst  Inhaltsverzeichnis  bekommen,  ist  eine  der  wichtigsten  Quellen 
fQr  die  Geschichte  der  Liturgie  und  des  Ceremoniels  der  Strafsburger  Kirche.^) 
Yeröffentlicht  wird  das  Seelbuch,  ein  Teil  des  ^Liber  regulae\  Das  allmähliche 
Entstehen  und  Wachsen  desselben  wird  typisch  dargestellt,  indem  die  aus 
früheren    Nekrologien    entlehnten    Bestandteile   aus  jenem   Kern  durch    den 


Earlir.,  Bielefeld  a.  Brachsal,  Biedermann.  —  117)  X  L*  Allgeyer,  Über  d.  Meister  d. 
Batraabchnitswerke«  za  Überlingen:  KBGY  36,  S.  58/6.  66—77.  —  118)  F.  X.  Kraus: 
Altar  Y.  WeisweU:  Schaa-ins-Land  IS,  S.  4/5.  (Tom  Aiugang  d.  15.  Jh.)  —  119)  X  H. 
Leo,  D.  geachnitaten  Bildwerke  in  d.  StÜtakirche  z.  Sackingen,  ans  d.  15.  Jh.:  ib.  14,  S. 
86—45.  —  120)  X  W.  Lttbke,  £.  Todtentanz  in  Badenweiler:  ib.  18,  S.  27->32.  (Wieder- 
abdrack  ans  d.  AZ.  1866.)  —  121)  Büttner,  Adam  u.  Eva  am  Haaptportal  d.  Freibnrger 
MünBiers:  Bepertoriom  f.  KnnatwiMenachaft  10,  Heft  4.  —  122)  Q.  MflUer,  Bad.  Ffiz«teD> 
Büdniase,  1.  Bd.  Yon  Karl  L  (f  1475)  bis  Karl  Friedrich  (1728—1811).  Karlsr.,  Gtvkm.  2^ 
1)  WZ.  KBl.  7,  89.  —  2)  WZ.  KBl.  7,  128.  —  3.4)  Gh.  Pfister,  Les  xerenns  de 
la  GoU^giale  de  Saint-Di4  ä  la  fin  do  X«  si^e:  Annales  de  l'Est  2,  S.  514—42.  — 
5)  (§l6'i<>)  Scheffer-Boichorst,  Forschungen.  —  6)  W.  Wiegand,  Zwei  wiederge- 
fundene Hss.  d.  Stralsborger  BomkapiteU:  ZQOBh.    KF.  2.  8.  99—110.  —  7)  id.,  D.  Melker 


§S8.    SUtTf-LothiingeB.    Hollaender.  11,135 

Dreck  hervorg^oben  smd.^)  Der  in  diesem  Jahre  erschienene  Band  des 
Stnbbaiger  Urk.-Badie8  enthält  Stadtrechte  und  Anfseichnangen  tlber 
biscliMicb-st&dtiscbe  und  bischöfliche  Ämter.  Mitgeteilt  werden  das  4.  Strals- 
borger  Stadtrecht  von  1270  (erweitert  1276,  1279  nnd  1282);  das  fünfte 
Toa  1300 — 22  nod  das  sechste  von  1322.  Die  Anfzeichnungen  betreffen 
den  Schaltheiliaen,  den  Barggrafen,  Zoll,  Münze  and  Haasgenossen,  bischöfliche 
bauet  und  Lehen,  femer  Mitteilangen  ans  dem  Verzeichnis  der  Lehenslente 
to  Straüsbnrger  Kirche.  Die  Codices,  welche  fiOr  den  gröfsten  Teil  der  vor- 
üfigB&den  Stadtrechte  die  einzige  Quelle  waren,  sind  1870  zo  Grande  ge- 
gukgen,  die  Bearbeiter  waren  deshalb  auf  die  im  17.  oder  18.  Jh.  zasammen- 
gestellten  Sammlangen  SchOters,  das  Jas  stataariam  civitatis  Argent'  ange- 
viesen.  Leider  hatte  Schilter  fbr  das  6.  Stadtrecht  von  1322  seiner  Arbeit 
keine  der  älteren  Anfzeichnongen  za  Grande  gelegt,  sondern  die  jOngste  (das 
Besaltat  der  lotsten  Stadtrechtsrevision  vom  J.  1441),  weil  umfassendste  als 
Yorlage  gewählt.  Auf  Grund  aller  erreichbaren,  auf  die  älteren  Hss.  ver- 
weisenden Citate  vnirde  daher  der  Versuch  einer  Bekonstruktion  des  ursprttng- 
fiehen  Bechtsinhalts  gemacht    Die  Publikation  ist  eine  musterhafte.^'') 

Landesgeschichte.    Wir   erhalten   eine  Anzahl  in   chauvinistischem 
Sinne    geschriebene    Bilder   aus    der    elsässischen  Veigangenheit,    die   wie 
schon  aus  dem  Titel  hervorgeht,  gar  nicht  den  Anspruch  erheben,  als  wissen- 
schaftliche Leistung  gelten  zu  wolien.^^)    Eine  Eröffnungsvorlesung  giebt  eine 
Übersicht  über  die  Geschicke  des  Elsasses  nnd  Lothringens  vom  J.  511,  dem 
Tode    Chlodwigs,   bis  zum  Vertrage  von  Verdun.^^)    Eine   Arbeit  schildert, 
gestatzt  auf  aktenmäüsiges  Material,  eingehend  die  GrtUide,  welche  den  Zu- 
sammenbruch der  burgundischen  Herrschaft  am  Oberrhein  im  J.  1473  vor- 
bereiteten,  sowie  jenen  selbst.    Sie  entwirft  ferner  ein  anschauliches  Bild 
Ton  dem  Charakter   des  burgundischen  Landvogtes  Hagenbach   und  kommt 
dabei  zu  folgendem  Ergebnis:  ,was  nur  eine  Reihe  von  Jahren  zeitigen  kann, 
das  wollte  Hagenbach  in  kdrzester  Zeit  erreichen,  und  so  fiel  sein  System, 
als  es  die  Probe  bestehen   sollte,   wie  ein  Kartenhaus  zusammen.     Er  ent- 
faltete  eine  rastlose  Thätigkeit,   aber  indem  er  zu  viel  auf  einmal  angriff^ 
erreichte    er   schlieüslich   gar   nichts.'     Der  Vf.   wendet  sich  gleichzeitig  in 
scharfer  Kritik  gegen  die  Arbeit  Fabers  Teter  von  Hagenhach'.    (Vgl.  JB. 
1885,  n,  79.)^*-^^)  —  Nur  ungern  gab  der  Kardinal  Karl  von  Lothringen, 
der  1592  zum  Bischof  von  Strafsburg  von  den  dortigen  Domherren  gewählt 
wordeo   war,   1598   seine  Zustimmung,   dafs   ihm   der  jüngere  Bruder  des 
^äteren  Kaisers  Ferdinand  H,   der  Erzherzog  Leopold   als  Goac^utor  zur 
Seite  gestellt  wurde.     Über  die  Vorgänge,  die  des  letzteren  Wahl  vorangingen, 
wird  durch  im  Karlsruher  Archiv  befindliche  Korrespondenzen   einiges  Licht 
verbreitet ^^)     Das  Kolmarer  Archiv  hat  wie  in  den  vergangenen  Jahren,  so 
andi  diesmal  Beiträge  zur  Geschichte   des  30j.  Krieges  geliefert,  und   zwar 


Setlboai  d.  Stza&baiK»  Kirche:  ib.  8,  S.  77—103;  192—206.  —  8)  A.  Schulte  o.  6. 

IVoUrmin,   Urk.-Bach    d.    Stadt    Stntsborg.      (Vierter   Band,  sweite  Hllfte.)      Stnüaborg, 

TüaMwr.    4*,     YI,  809  8.     ([Landeaseitiing  filr  ElnTB-Lothringen   1889,  Ko.  10.]|  —  9)  X 

1>  0[^nj]f    D.  'Oloasaxieii  t.   KönigahoCen   a.  Cloaener:   Bull,  ^cd^iaat.   de  Straabonrg  6, 

&  157 — 65.   —    10)    £•    Siebecker,    Hiat  de  TAlaace.     Entretieiia  d'on  p^re  Alaaden. 

Ma,  fletMl    et    Gia.     Kl.  8.    316  S.    M.   2,40.    —    11)    Oh.  Pfiater,  L'ALMoe  et  1« 

looatM  Ml — S4S:    Ansalea  de  l'Eat    2,    S.  67—88.     ($19)  Wetser,  Breiaach.  —  12) 

M.  Witte,  D.  Ziummmeiihmch  d.  baigandiachen  Herracluift  am  Obeirhein:  ZGORh.    KF.  2, 

&  1—58;  201 — 35.    —  13*14)  ({19^).    Hollaender,  Straüabiirg  im  franzdaiachen  Kriege 

mt^lS^  A.    Krieger,  D.StradbnrgerCoadjatorwahlT.  1598:  ZQOBh.    NF.  2,  S. 481/9. 


n,136  $28-    Elaafii-Lotliiiiigen.    Hollaender. 

betreffen  die  Yeröffentlichniigen  die  Jahre  1645  und  1646.^^  Mitgeteilt 
werden  eine  Anzahl  an  den  königlichen  Syndikus  in  Sirafebarg,  GOntzer,  ge- 
richtete Schriftstücke  ans  den  J.  1681/5,  welche  far  das  soziale,  politische 
nnd  religiöse  Leben  in  Paris  and  Versailles  gegen  Ende  des  17.  Jh.  bezeichnend 
sind  und  daneben  anch  elsässische  Verhältnisse  berühren.  ^^  Die  französische 
Übersetzung  einer  kleinen  die  Jahre  1627 — 89  nmüassenden  els&ssischen 
Familienchronik  enth&lt  n.  a.  interessante  Details  über  die  Besitznahme 
StraOsbnrgs  durch  Ludwig  XIV.  ^®)  Mehrere  teilweise  schon  früher  ver- 
öffentlichte  Aufsätze  behandeln  namentlich  die  Annexion  des  Elsasses  durch 
Frankreich,  und  zwar  beschäftigen  sich  die  ersten  sechs  mit  der  Geschiebte 
der  10  elsässischen  Reichsstädte  in  den  Jahren  1646 — 73,  zwei  andere  mit 
dem  Aufenthalt  des  grofsen  Kurfürsten  im  Elsasse  1674.  Die  dem  franzö- 
sischen Standpunkte  zu  wenig  gerecht  werdende  deutsch-patriotische  Gesinnung 
des  Vf.  hat  lebhafte  Entgegnungen  in  der  französischen  Kritik  hervorgerufen.  ^^) 
Die  Vorgänge,  die  sich  während  der  französischen  Revolution  in  dem  Strais- 
burger  Münster  abspielten  oder  in  Beziehung  zu  dem  letzteren,  zu  Bischof 
oder  Domkapitel  standen,  die  Streitigkeiten  des  elsässischen  beeidigten  und 
unbeeidigten  Klerus  bilden  den  Mittelpunkt  einer  Darstellung  der  politischen 
und  religiösen  Zustände  des  Elsasses  in  den  Jahren  1789 — 1802J<^)  Die 
blutigen  Kämpfe,  die  Ende  1793  zwischen  dem  etwa  6000  Mann  starken 
unter  dem  Kommando  des  Prinzen  Gond6  stehenden  Emigrantencorps  mit 
den  Soldaten  der  Revolutionsarmee  in  der  Nähe  des  Dorfes  Berstheim  bei 
Hagenau  stattfanden,  werden  geschildert^^) 

Kirchengeschichte.  Ein  durch  Klosterstiftungen  im  südwestlichen 
Deutschland  bekannter  Glaubensbote  ist  Pirminius,  dessen  Wirksamkeit  in  die 
erste  Hälfte  des  8.  Jh.  fällt.  Namentlich  wird  ihm  die  Gründung  des  Klosters 
Murbach  zugeschrieben.'^)  Eingehend  behandelt  werden  Stra&burger  Diözesen- 
synoden aus  den  Jahren  1345,  1423  und  1482.")  Ein  Aufsatz  beschäftigt 
sich  mit  der  Stellung  Taulers  zum  Interdikt'^)  Mehrere  Arbeiten  beziehen 
sich  auf  den  Präsidenten  des  Strafsburger  Kirchenkonvents,  Dr.  Job.  Marbach, 
auf  seinen  Briefwechsel  und  sein  Verhältnis  zur  Straüsburger  reformierten 
Gemeinde. *^''^)  Nachzuweisen  wird  versucht,  ,dab  die  Reformation  dem 
Mülhauser  Volke  durch  einen  tyrannischen,  nach  Klostergütem  durstigen 
Magistrat  aufgedrungen  worden  sei.'  Der  Standpunkt  des  Vf.,  der  nach  be- 
kannten Vorbildern  ,au88chlierslich  nach  QueUen  gearbeitet  hat',  ist  nichts 
weniger  als  objektiv.'^  Die  Geschicke  der  Evangelischen  in  Saarwerden 
waren  eine  fast  ununterbrochene  Reihe  von  Leiden  seit  der  Besitznahme  der 
Landschaft   durch   den  Herzog  von  Lothringen   1629,  bis  zum  Frieden  von 


H.  Mofamann,  Hatirianx  ponr  seryir  ä  rhiBtoire  de  la  gaeire  de  trente  ans.:  B. 
d'Älsace  2,  S.  99—118;  199—210;  249—61.  —  17)  B.  Benfs.  CorreqKmdance«  politiqaea 
et  Chroniqaea  Pariäennes  adreas^s  ä  ChrUtophe  Gfintzer  [1681/5) :  ib.,  S.  262—308.  —  18) 
J.  S^e,  Chronique  de  Fran^ou-Thi^baat  Bothfachs  d'Andlan:  ib.,  S.  73 — 95.  —  19) 
H.  Bocholl,  Z.  Gesch.  d.  Aimexion  d.  ElsaCi  durch  d.  Krone  Frankreich.  Gotha,  Perthes. 
Xn,  160  S.  M.  3.  |[DLZ.  1888,  Ko.  35;  BG.  26,  291/8;  Ann.  de  TEst  2,  571.]|  —  20) 
B.  Benfs,  La  cath^drale  de  Strasbourg  pendant  la  r^rolntion.  Paris,  Fischbacher.  16  XQ, 
659  S.  M.  4.  |[BH.  38,  156.]|  —  21)  A.  Benoit,  Les  combats  de  Bentheim  (1793): 
B.  d'Alsace  2,  S.  309—29.  ~  22)  W.  Wienand,  Pirminins:  ADB.  26.  —  23)  Synodes 
diöcesanes:  Ball,  ^ccl^siastiqne  6,  8.  11  ff.  —  24)  N.  Paulus,  Thomas  de  Straabooig  et 
l'interdit:  B  cathol.  d'Alsace  7,  S.  106—16.  -—  25)  (§19*>)  X  Horning,  Briefwechsel  mit 
Marbach.  —  26)  X  i^>  Verhältnis  d.  erang.  luth.  Kirche  Strabburgs  su  d.  finmaSsischen 
reformierten  Gemeinde  unter  Dr.  Marbach:  Beitr.  s.  Kirchengesch.  d.  Elsasses.  1887, 
S.  24 — 39.  —  27)  J.  Kuntz,  Gesch.  d.  EinfOhrnng  d.  Beformation  in  Mülhausen.     Strais- 


§28.    Eltaft-LotbriBgen.    HolUender.  11,137 

Bjiswick.  Behandelt  werden  die  Perioden  der  nassanischen,  lothringischen 
und  frmnidsiBchen  Zeit.*^)  Die  Stadt  Metz  hatte  einst  eine  sehr  hlahende, 
Vs  der  Berölkemng  zn  ihren  Bekennem  zählende  evangelische  Kirche,  die 
aber  nach  der  Aufhebung  des  Ediktes  von  Nantes  ihrem  last  gftnzHchen 
Unteigang  entgegenging.  Die  Geschichte  der  Gemeinde  von  ihrer  Entstehung 
bis  auf  unsere  Zeit  wird  uns  in  populftrer  Form  vor  Augen  geführt.  Aus 
der  Kette  Ton  Verfolgungen,  die  sie  zu  erdulden  hatte,  sind  die  Dragonaden 
aas  dem  Jahre  1686  hervorzuheben.  Bemerkenswert  ist  die  Kritik  des 
eisiaaiadien  Yf.  Aber  die  stiefinütterliche  Behandlung,  die  der  frohere  Statt- 
halter von  Manteuffel  den  evangelischen  Einwohnern  von  Metz  zu  Teil  werden 
heCi.  .Sein  erster  Besuch  galt  jedesmal  dem  gegen  die  Protestanten  sehr 
feindlich  gesinnten  Bischof.  Die  reformierte  oder  evangelische  Kirche  igno- 
nate  er  regehnälisig'.'^*s<^)  An  die  Schrift  von  Beu&'<^)  ist  von  katholischer 
Seite  eine  Kritik  geknüpft  worden,  die  als  selbständige  Abhandlung  zu  be- 
trachten ist  Die  Unterdrttcknngsmafsregeln  Ludwigs  XIV.  werden  als  viel 
geringHlgiger  dargestellt,  als  Reufs  sie  geschildert  hat.  Dagegen  wird  behauptet, 
dals  bei  der  Einfahrung  der  Reformation  in  Strafsburg  man  mit  grofser 
Gewaltsamkeit  gegen  die  Katholiken  vorgegangen  sei.^^*'*)  Wir  erhalten 
fienier  eine  Biographie  des  zweiten  konstitationellen  BischofiB  des  Departements 
des  Oberrheins,  Bardolet  (1740 — 1809),  sowie  des  Strafsburger  Bischöfe 
Andreas  Räls  geb.  1794,  seit  1842  Bischof,  t  1887."-") 

Schulgeschichte.  Eine  Schöpfang  der  Reformation,  entsprungen  im 
Geiste  des  Stettmeisters  Jakob  Sturm  und  der  Strafsburger  Reformatoren 
Butzer,  Capito  und  Hedio,  aufs  zweckm&feigte  eingerichtet  durch  den  ersten 
Rektor  Joh.  Sturm  gelangte  das  1538  eröffnete  Gymnasium  Argentinense 
bald  zum  Rufe  einer  der  bltlhendsten  humanistischen  Lehranstalten  seiner 
Zeit.  1566  vom  Kaiser  zum  Rang  einer  Akademie  erhoben,  hat  es  1621 
eine  Universit&t  von  seinem  Stamme  sich  loslösen  sehen.  Zur  Feier  des 
35Qi.  Bestehens  dieser  Anstalt  ist  eine  Festschrift  erschienen,  aus  welcher 
diejenigen  Arbeiten  hier  hervorgehoben  werden  sollen,  die  sich  auf  die 
elsissische  Schulgeschichte  beziehen. '<^)  Über  die  Veranlassung  der  Gründung 
der  Schule,  die  derselben  gesteckten  Ziele,  die  ersten  Schulpläne  und  Schul- 
Ordnungen,  die  Anstellung  der  ersten  Professoren  und  ihre  Besoldung  werden 
wir  eingehend  unterrichtet'^    Das  froher  unbestrittene  Ansehen  Joh.  Sturms 


hmrty  Bracr.  208  S.  —  28)  0.  Mathis,  D.  Leiden  d.  Efangeliicheii  in  d.  Grafschaft 
Sanrvexden.  Befoxmation  n.  Gegenreformation.  1557—1700.  Strafsbarg,  fieitz.  Y,  272  S. 
(DLS.  18SS,  No.  49;  B.  cafhol.  d'AlMUie  7,  745-51;  BC.  26,  851/2.]|  —  29)  F.  Dietscb, 
D.  «mBceüaefae  Kirche  t.  Mete.  Wiesbaden,  Beehtold.  XVI,  406  S.  |[Stra£ib.  Pott  1888, 
5a.  14.]|  —  30)  X  A.  Benoit,  Notes  ponr  serrir  ä  Hiistoire  da  protestantisme  dans  la 
de  Oiemeringen :  B.  d'Alsace  2,  S.  175 — 86.  Diemeringen,  Dorf  in  d.  KShe  t. 
—  SO«)  Vgl.  JB.  1887,  8,  118.  —  31)  N.  Paulos,  Louis  XIV.  et  l'^lise  pro- 
dB  Strasbourg:  B.  cath.  d'Alsace  7,  S.  216  ff.  —  31a)  J.  Liblin,  Marc-Antoine 
Bsdokt.  Second  irlqoe  constitationnel  dn  Haot-Bhin:  B.  d'Alsaoe  2,  8.  187—98.  —  32) 
X  A.  Benoit,  Le  dne  de  Lorraine  Lipoid  et  les  r^form^  de  Lixheim.  Correspondance 
»Uito  dM  rois  de  Prasse  FrM^ric  I*'  et  FrMArio-GaiUaiime  I«'  et  dn  dao  Lipoid :  B.  noay. 
d*AlsM»-LaEniBe  8,  &  861  ff.— 33)  J.  Friedrich,  Andreas  Bits,  Bischof  t.  Strafsb.:  ABB. 
27,  a  32S— 31.  —  34)  X  Etangelisch-protestantischer  Kirehenbote  für  Elsafs-Lothringen 
If,  (ISST).  StraCibnrg,  Heite  ft  MSndel.  D.  Inhalt  ist  excerpiert  Wd.  Z.  VII,  2,  170.  — 
3&>  Beitrige  t.  Kirehengesch.  d.  Bisasses  y.  16/9.  Jh.  1,  1886,  2,  1887.  StraOibarg,  Horning. 
D.  lahalt  ist  ansgezogen  in  d.  Wd.  Z.  VU,  2,  169.  —  36)  Festschrift  s.  Feier  d. 
SSOj.  Baslehens  d.  protestantischen  Gymnasiams  m  Stratsbnrg,  Stralaborg.  Heite  &  Mfindel. 
gr.  S,  B.  I,  VIII,  894  S.;  U,  291  S.  M.  10.  |[DLZ.  1888,  No.  42,  p.  1556/9,  Th.  Ziegler.]| 
—    37)    K.  Engel,  D.   Grfindangsjahr  d.  Stralsbiirger  Gymnasiams  (1588/9):  Festschr.  z. 


11,138  (28.    Elsars-Lothringen.    HolUender. 

als  Schulmannes  ist  in  neuerer  Zeit  mehrfach  angefochten  worden.  Die  vor- 
liegende Arbeit  will  zu  einer  unbefangenen  Würdigung  desselben  am  das 
Strafsburger  und  überhaupt  das  deutsche  gelehrte  ünterricbtswesen  gelangen, 
indem  die  Bestrebungen  und  Einrichtungen  des  berflhmten  Humanisten  mit 
dem  Malsstab  seiner  Zeit  und  ihrer  Bedürfhisse  gemessen  und  aus  den 
besonderen  Verh&ltnissen  Stratsburgs  erkl&rt  werden.  Die  Abh&ngigkeit 
Sturms  von  der  Lütticher  Schule  wird  nachgewiesen.  Nach  Beleuchtang  des 
üufseren  Entwicklungsganges  der  Strafsburger  Anstalt,  so  lange  sie  anter 
Sturms  Leitung  stand,  werden  seine  Unterrichtssriele,  UnterrichtsweiBe  und 
hauptsächlichsten  Schuleiurichtongen  kurz  dargestellt^^)  Die  Anfbige  der 
Strafsburger  Schulkomödie  werden  erzählt,  und  das  Leben  und  die  Werke 
des  lateinischen  Dramatikers  Oeorgius  Galaminus  (1847 — 95)  behandelt^') 
Eine  andere  Schrift  ist  dem  Leben  und  Wirken  des  Stnibburger  Musikers 
Chr.  Walliser  (1568^1648)  gewidmet^o)  Bemerkenswert  ist  die  Thatsache, 
dafs  die  französische  Sprache  erst  1751  Aufnahme  in  den  Lehrplan  des 
Gymnasiums  gefunden  hat>i)  Einen  Einblick  in  die  Zustände  der  deutschen 
gekehrten  Welt  zur  Zeit  des  30j.  Krieges  erhält  man  durch  das  Lebensbild 
Samuel  Gloners,  eines  Mannes,  der  weder  als  Poet  noch  als  Schalmann 
bedeutend,  immerhin  als  typischer  Vertreter  der  lateinischen  Dichter  and 
Pädagogen  im  Anfang  des  16.  Jh.  aufgefafst  werden  kann.^*-^^) 

Kulturgeschichte.  Die  überall  geltenden  Normen  und  Institutionen 
des  deutschen  Privatrechts  im  MA.  werden  auf  Grund  lokaler  ürkk.  an  den 
Banemverhältnissen  in  dem  Gebiete  der  Klostermark  Mauersmttnster  in  der 
Zeit  vom  9.  bis  Ausgang  des  15.  Jh.  dargestellt.  Ausgegangen  wird  von  der 
Topographie  und  Geschichte  der  ,Marca  Aquileja\  des  heutigen  Kantons 
Mauersmünster  bei  Zabem.  Behandelt  werden  in  einzelnen  Kapiteln  namentlich 
die  Stellung  der  Klosterbauem,  die  Arten  des  Besitzes,  Ansiedlung*,  wirt- 
schaftliche und  administrative  Organisation,  Hof-  und  Gutsbeamte,  Markt-, 
Münz-  und  Handelswesen,  Schuleinrichtungen,  Kirche  und  Gericht.^^)  Zu  den 
geschichtlich  interessantesten  Forsten  Deutschlands  gehört  der  heute  noch 
14000  ha  groDse  Hagenauer  Wald,  dessen  Geschichte  vom  Jahre  1065,  aus 
dem  wir  die  ersten  Nachrichten  über  denselben  haben,  bis  1648  gegeben 
wird.  Es  dürfte  dies  wohl  die  erste  zusammenhängende  Spezialgeschichte 
eines  deutschen  Waldes  sein.^^^^)  Ein  begabter,  jedoch  unstäter,  von 
mancherlei  Mifsgeschick  heimgesuchter  Gelehrter  des  16.  Jh.  war  Michael 
Schütz,  gen.  Toxites.  Derselbe  begann  als  Humanist  und  Poet  seine  Lauf- 
bahn  und   endigte   dieselbe  als  Alchymist  und  Paracelsischer  Arzt    Neben 


860j.  Feier  d.  proteetantbc hen  Oymiuuiiims  wa  Stnübborg.  S.  IIS — i2.  —  88)  H.  Yeil, 
Z.  GedächtniB  Johanne«  Starms.  £.  Studie  über  J.  Storma  TJntemchtniele  und  Schaleiiirich- 
timgen:  ib.  8.  1—182.  Stnfsbnrg,  Heils  ft  Mündel.  —  39)  J»  Crüger,  Z.  StraCsbiuger 
Bchnlkomodie:  ib.  S.  806—54.  —  40)  A.  Bahre,  Ghriatof  Thomaa  Walluer:  ib.  S.  355 
—84.  >-  41)  G.  Zwilling,  D.  franadaische  Sprache  in  Strabborg  bia  sa  ihrer  Anfiiahme 
in  d.  Lehrplan  d.  proteat  Oymnaaiaina:  ib.  1,  S.  266—804.  —  42)  S.  Beafs,  M.  Samael 
Qloner;  e.  Strafaborger  LehrerbUd  aoa  d.  Zeiten  d.  80}.  Kriegea.  S.  148—226.  —  43)  X 
£.  Salomon,  D.  Oebaade  d.  alten  o.  d.  nenen  Strabbnrger  Qymnaaiiinia  1588 — 1888:  ib. 
8.  885 — 94.  —  44)  X  J*  Bathgeber,  B.  Schickaale  e.  StraCBbnrger  Bibliothek:  Jb.  d 
Togeaenklaba  4,  S.  68—71.  —  45)  A.  Hertzog,  Beohta-  a.  Wirtachafta-Veiiaaaaiig  d. 
Abteigebietea  MaarsmUnater  während  d.  MA.:  Beiträge  a.  Landea-  n.  Volkeakande  t-  £laa£a- 
Lothringen.  Heft  9.  Stralabnrg,  Heitz  &  MündeL  114  S.  —  46)  G.  £.  Key,  Qeach.  d. 
Heüigen  Foratea  b.  Hagenaa  im  Elaab.  1.  TeU:  ib.  H.  8.  StraCibnzg,  Heito.  114  S.  — 
47)  X  H..  Witte,  Einladung  aa  e.  Armbrostachieben  m.  Bergbietenheim im  Elaab.  1480: 
ZQOBh.    NF.  2,  S.  869>-71.  —  48)  X  £•  DnTernoy,  Un  r^glement  de  froatttrea  entre 


(28.    ElMfe-Lothrmgea.    HolUender.  11,139 

seinen  Schriften  werden  andi  die  von  ihm  TenuMtalteten  Ausgaben  nicht 
eigener  Werke  chronologisch  aufgeführt ^>)  1722  wurde  in  Dorlisheim  im 
Umterelsafe  ein  Sacrileg  verabt,  dessen  Urheberin  ein  ans  yomehmer  Familie 
stammendes  Mädchen  straflos  blieb.  Dies  Verfahren  ist  bemerkenswert  in 
Anbetracht  der  Strenge,  mit  der  man  sonst  gegen  ähnliche  Frevel  damals  in 
Frankreich  vorging. ^<>)  In  eingehendster  Weise  wird  die  Zwitterstellung 
beleuchtet,  welche  Strafsburg  Ende  des  18.  Jh.  auf  allen  Gebieten  staat- 
lichen und  sozisJen  Lebens  einnahm.  Hat  doch  erst  die  französische  Revo- 
lution den  hier  bis  dahin  noch  bestehenden  Zusammenhang  mit  der  deutschen 
Vergangenheit  gründlich  gelöst.  Das  eigentliche  BOrgertum  Straüsburgs 
erscheint  um  die  Mitte  des  18.  Jh.  trotz  gelegentlich  zur  Schau  tretender 
politisdier  Anhänglichkeit  an  Frankreich  innerlich  und  unbewulst  deutscher 
ih  die  Einwohner  mancher  Stadt  auf  der  anderen  Seite  des  Rheins.  Auliser 
fiber  die  staatlichen,  städtischen  und  geistlichen  Behörden  werden  wir  aber 
kümatische  ond  gesundheitliche  Verhältnisse,  ttber  Landwirtschaft,  Verkehr 
Dud  Handel,  Pfl^e  der  Wissenschaften,  Zustand  des  Unterrichtswesens  sowie 
Aber  das  gesellige  Leben  des  damaligen  Strasburgs  unterrichtet^^*<^*)  Seit 
dem  12.  Jh.  erscheinen  die  Juden  in  allen  bedeutenderen  Städten  des  Elsasses 
ansässig.  Indessen  die  vom  Ende  des  13.  bis  Mitte  des  14.  Jh.  stattfindenden 
fuiatischen  Yerfogongen  yemichteten  alles,  was  den  Stempel  des  Judentums 
an  sich  trag,  wie  Synagogen  und  Grabsteine.  Daher  ist  aus  der  Zeit  vor 
1349,  in  welchem  Jahre  als  Schlnfsakt  der  langen  Tragödie  die  Verbrennung 
Ton  2000  Männern,  Frauen  und  Kindern  stattfand,  auüserordentlich  wenig 
von  Oberbleibseln  gerettet  Die  noch  erhaltenen  hebräischen  Grabinschriften 
ans    dem    12. — 14.  Jh.   werden   mitgeteilt  und   erklärt^'*) 

Litter  atur,  Kunst  und  Sprache.  Im  Anschlufs  und  als  Ergänzung 
der  Biographie  de  laMoselle'  von  A.B^gin  (erschienen  1829 — 32)  giebt  ein  neueres 
«miiassendes  Werk^')  in  alphabetischer  Beihenfolge  kurze  biographische  Daten 
aller  irgendwie  hervorragenden  Persönlichkeiten,  deren  Wohnsitz  das  ehemalige 
Departement  de  la  Moselle  gewesen.^^)  Ein  Aufsatz  über  Schöpflins  Leben 
«nd  wissenschaftliche  Thätigkeit  ist  fortgesetzt  und  abgeschlossen  worden«<^6) 
Za  erwähnen  ist  femer  ein  aus  urkundlichem  Material  gearbeiteter  Kommentar 
am  Eingang  des  14.  Buches  von  Goethes  ,Dichtnng  und  Wahrheit',  welches 
stets  als  eine  der  klassischen  Stellen  für  die  Geschichte  der  Sturm-  und 
lirangperiode  erachtet  worden  ist.^^^^*)    Von  der  bekannten  beschreibenden 


k  Fnaoe  et  le  BsrroU  an  1600:  Annalet  de  l'Eit  S,  &  64S^65.  —  49)  G.  Schmidt, 
Vkbael  Sebftts  gen.  Toxites.  Leben  e.  HomaiiiBten  u.  Antee  aas  d.  16.  Jh.  Straüsbiirg, 
Sdimidt.  Yn,  131  S.  M.  2,80.  {[GBL  1889,  No.  2.]|  —  50)  R.  Beafs,  Gharlotte  de 
Lodiberg  et  leMcrilige  de  DorliBheim  (1722/3).  Straliborg,  Treottel  &  Wttrts.  16.  62  S. 
—  hl)  H.  Ludwig»  Stnbbnrg  vor  100  Jabreii.  £.  Beitng  z.  KnltorgeBch.  Stattgirt, 
Fiüomma.  XH,  348  S.  ([Anoalefl  de  TEst  III,  p.  286/7.]l  —  52)  X  Volkstttmliche  Ferte, 
Sitten  n.  Qebrinche  in  ElnfB-Lothringen :  Jb.  d.  Yogeeenklube  4,  8.  112—21.  ~  &2n) 
J'  Entingy  Über  d.  älteren  hebrauchen  Steine  im  Elaab:  FeatMdur.  b.  350).  Feier  d.  prot 
Ojim.  SU  Strm&barg.  8.  227 — 64.  —  53)  N.  Qa^pmt,  Dictionn.  biograph.  de  l'anciea 
«Upartement  de  Im  MoMlle.  Paria,  Picard;  Mets,  Sidot  (1887).  4.  620  8.  ~  54)  (§19^) 
A.  Hollsender,  Beitrige  z.  Biogr.  Sleidana.  —  55)  Gh.  Pfister,  Jean  Daniel  Schöpflin: 
Analea  de  TEet.  8,  (1888),  8.  176—228.  Vgl.  JB.  1887,  m,  114.  —  56)  J.  Froitz- 
Ikeim,  Leos,  Goethe  n.  Gleophe  Fibich  y.  Stealabarg:  Beitr.  z.  Landes*  o.  YolkeBknnde  t. 
fiab-Lothringen  Heft  4.  8traiaborg,  Heits.  96  8.  M.  2,60.  |[GB1.  1888,  p.  267].{  — 
&i)  X  id..  Zu  StndabnTga  8tarm-  a.  Brangperiode  1770/6:  ib,  7.  Heitz  ft  Mflndel.  88  8., 
IC  t.  |[CHL  1888,  p.  1468.]|  -*  57a)  X  M.  Po  II,  D.  Fabeln  y.  GotÜieb  Konrad  Pfeffel  n. 
äze  Qoenen:  Stnlebarger  8tadien  8,  8.  843—471.     (1888).    Behandelt  a.  a.  eingehend  d. 


11,140  §28.    EisaDi-Lothruigeii.     HolUender. 

Statistik  Elsafs-Lothringens  ist  eine  Fortsetzung  des  3.  Bandes  erschienen, 
die  fast  ansschliefslich  Metz  gewidmet  ist.  Hervorznheben  ist  hier  besonders 
die  Zusammenstellang  der  Quellen  und  Bearbeitungen  zur  Lothringer  und 
speziell  Metzer  Geschichte  (p.  327 — 33),  sowie  die  eingehende  Behandlung 
der  Befestigungen  des  alten  Metz  (p.  337 — 57).^^)  Der  Darstellung  der 
deutsch-französischen  Sprachgrenze  in  Lothringen  folgt  jetzt  die  Behandlung 
derselben  im  Elsafs  ebenfalls  auf  Grund  persönlich  gemachter  Beobachtungen. 
Mafsgebend  ist  auch  hier  der  G^ichtspunkt,  wie  weit  in  der  Familie 
französisches  Patois  gesprochen  wird.  Was  die  natttrliche  Sprachgrenze 
anbetrifft,  so  ist  die  Sprachscheide  im  Elsafs  schroffer  als  in  Lothringen. 
Bemerkenswert  ist  auch  eine  Untersuchung  ttber  das  elsftssische  Bauernhaus, 
dessen  Bauart  in  dem  vom  Vf.  durchwanderten  Gebiete  vorwiegend  die 
fränkische  ist.    Die  gefundene  Sprachgrenze  ist  kartographisch  dargestellt^') 

Numismatik.  Strafsburger  Denare  werden  mehrfach  erw&bnt, 
ebenso  ein  Metzer  (Karl  der  Einfältige  als  König  von  Lothringen).*<^)  Eine 
sehr  eingehende  Besprechung  ist  der  ,Numismatique  de  l'Alsace  von  A.  Engel 
und  E.  Lehr  zu  teil  geworden',  ^i) 

Ortsgeschichte.  Neben  einer  Übersicht  tlber  die  älteste  Geschichte 
des  Dyuastengeschlechtes  von  Rappoltstein  werden  zwei  Mitglieder  dieser 
Familie,  Anselm  n.  y.  Bappoltstein  (1257 — 1311)  und  Bruno  v.  Bappol- 
tstein  (1330—98)  genauer  behandelt  8'*«»)  Die  Geschichte  des  Städt- 
chens Rappoltsweiler  ist  chronologisch  dargestellt  worden  von  den  ältesten 
Zeiten  bis  zur  Bevolution.  Besondere  Unterauchungen  beschäftigen  sich 
mit  der  alten  Wallfahrtsstätte  von  Dusenbach  und  mit  der  Pfeiferbrüder- 
schafb.^^)  Bei  Gelegenheit  der  Besprechung  dieser  Schrift  enthält  übrigens 
die  Revue  bist  (38,  156)  folgenden  Passus,  der  wohl  der  Aufklärung 
bedürftig  ist:  fl  est  d'autant  plus  nöcessaire  maintenant,  que  les  Alsa- 
ciens  publient  les  monuments  de  leur  histoire,  que  les  archives  d'Alsa4:e- 
Lorraine  par  une  mesure  inqualifiable,  sont  d^ormais  interdites  aux  6rudits 
Frangais'.  —  1781  erschien  in  Strafsburg  eine  Beschreibung  des  Odilien- 
berges  von  Silbermann  mit  20  Zeichnungen.  An  eine  Wiederherausgabe  der 
letzteren  werden  historische  Nachrichten  über  die  Geschichte  des  Bergs  und 
Klosters  geknüpft.  Eine  99  Nummern  zählende  Bibliographie  ist  beigefügt 
Unbekannt  und  daher  unberücksichtigt  sind  vom  Vf.  die  f&r  die  Kritik  der 
Odiliensage  so  wichtigen  ,Questions  Mörovingiennes*  von  J.  Havet^^)  Behandelt 
wird  auf  Grund  archivalischer  Quellen  aus  dem  Kolmarer  und  Pariser  National- 
archive die  Zwitterstellung  zweier  ehemals  würtembergischer  Gebiete  im 
Elsafe,  der  Grafschaft  Horburg  und  der  Herrschaft  Reichenweier  unter  fran- 
zösischer   Oberhoheit   in   den   Jahren    1680 — 1793.*^)     Eine  Untersuchung 


Lebensichicksale  d.  Dichten.  —  58)  F.  X.  Kr  ans,  Kxiost  n.  Altertam  in  Elaab-Lothringen. 
Band  3,  2.  Abteilang.  Strabbnrg,  Ball.  gr.  8,  867  S.  |[Annale8  de  TEst.  8,  p.  269— 75.]{ 
Mit  59  in  d.  Text  gedruckten  Illattrationen  u.  16  Tafeln.  —  59)  C.  Thia,  B.  deatoch- 
franzÖBiacbe  Sprachgrenze  im  Elsafi:  Beiträge  c.  Landes-  a.  Volkeakande  y.  ElBaüs-Lothringen 
Heft  5.  Heitz  ft  Mündel.  4S  S.  M.  1,50.  |[AZg.  1888,  No,  85;  Litteratarblatt  1  germ. 
o.  rom.  Fhilol.  1888,  No.  5;  DLZ.  1888,  No.  46.]|  Vgl.  JB.  1887,  UI.  113.  —  60)  Z.  t 
KomiBmatik  15,  (1887),  S.  20,  106,  117,  293;  291.  —  61)  ib.  S.  232—335.  Vgl.  JB. 
1887,  n,  74,  —  62)  K.  Albrecht,  Anselm  II.  y.  Bappoltstein:  ADB.  27,  S.  302/6.  — 
63)  id.,  Bruno  y.  Bappoltstein:  ib.  S.  306--12.  —  64)  B.  Bernhard,  Becherches  sor 
Thist  de  la  yille  de  Bibaayilld  publikes  par  X.  Mofsmann.  Kolmar,  BarUi.  XIY,  384  S. 
|[Annale8  de  l'Est  2,  567—70;  BC.  26,  p.  397;  BH.  38,  156.]|  —  65)  A.  Beinhard,  Le 
Mont  Sainte-Odile  et  ses  enyirons.  Strafsbarg,  Fischbach.  4.  130  S.  M.  3,20.  Mit  e. 
Beihe  y.  Abbüdangen.     Vgl.  über  Hayet  JB.  1887,  II,  72.  —  66)  Ch.  Pf  ister,  Le  oomtd 


§  29.     Mittolrhein  u.  HeMon.     Otto.  11,141 

betriflt  eine  Beihe  jetzt  yerschvnmdener,  früher  in  den  Kantonen  Saaralben 
ond  Saaigemünd  gelegener  lothringischer  Orte.^^)  Eine  weitschweifige  Zn- 
sammenstellnng  yon  allerhand  geschichtlichen  Nachrichten  über  die  Stadt 
Molhaosen  ist  ohne  jeden  wissenschaftlichen  Wert^^)  Das  Befestignngs- 
sjstem  der  'Weifsenbnrger  Linien'  spielte  in  der  Kriegsgeschichte,  nnd  zwar 
während  des  spanischen  nnd  österreichischen  £rbfolgekrieges,  sowie  während 
der  Bevolntionszeit,  keine  nnbedentende  Rolle.  ^^)  Eine  geschichtliche  Be- 
trachtung ist  der  kleinen  lothringischen  Bergfestung  Bitsch  namentlich  während 
der  Kriegsereignisse  der  Jahre  1793  und  1870  gewidmet ^®-^'.) 


§29. 

Mittelrhein  und  Hessen« 

F.  Otto. 

AUe  Zeit*  An  die  Spitze  unseres  diesjährigen  JB.  stellen  wir  zwei 
Arbeiten  über  Museen:  die  Museographie  der  WZ.^)  verzeichnet  auch  die 
Enrerbnngen  der  mittelrbeinischen  Museen  während  des  Jahres  1887;  das 
Museum  zu  Wiesbaden  hat  einen  antiquarisch-technischen  Führer')  erhalten, 
welcher,  zunächst  bestimmt  für  die  Besucher,  die  einzelnen  Gegenstände  der 
Sammlang  in  allgemein  yerständlicher  Weise  in  Bezug  auf  ihre  Bedeutung, 
Herkunft,  Technik  u.  s.  w.  bespricht.') 

Vorgeschichtliche^^^)  und  römische  ZeiU^)    In  dem  littera- 


ia  HorbfNug  et  la  ■eigneorie  le  Biqaewihr  soiu  ]a  domination  £nui9&i«e  (1680 — 1792):  B. 
i*AbMe  2.  S.  24—66,  145—74,  2d2— 48.  —  67)  H.  Lempfrid,  Yenchwundene  loih- 
nagiMh«  Orte:  Jb.  d.  YogeMoklabs  4,  S.  83—100.  —  68)  £.  Schneider,  Gesch.  d.  Stadt 
MfiUuuiMa  im  Elufs.  Mmhausen,  Brinkmann,  gr.  8.  347  S.  Mit  20  Illaatr.  u.  e.  Stadt- 
pia. —  69)  K.  Wifamann,  D.  Weüjenborger  Linien.  Teil  2.  (1887).  WeÜBenbarger 
SeknJpragnmm  No.  484.  |[WZ.  KBl.  VH,  7,  101.]i  —  70)  H.  Irle,  B.  Festang  BitM^i. 
Straljibiiig,  Heits.  48  S.  —  71)  X  ^'  Fachs,  Die  Marca  aqnileiensi>  oder  Eichelmark:  Jb. 
d.  YogaMnklttb«  4.  S.  122/9.  —  72)  X  L-  A.  Kiefer,  Geschieht!.  Notiaen  über  Eibers- 
font  o.  seine  Gemaxkang.  (£.  yerschwandenes  Dorf  bei  Balbronn,  Unter-ElsaCi.)  Strabbarg, 
Da  Mont-Schanberg.  44  S.  —  73)  X  ^*  Besler,  D.  Ortsnamen  d.  lothringischen  Kreises 
Forbach.  (1888).  65  S.  Forbacher  Schnlprogramm  No.  477.  Ygl.  auch  d.  Bibliographie 
in  d.  WZ.  YII,  2,  p.  166—72. 

1)  F.  Hettner,  Museographie  über  d.  J.  1887.  (Mittelrhein):  WZ.  7,  S.  286—98. 
Gibt  0.  a.  d.  Erwerbitngen  d.  Sammlungen  y.  Darmstadt,  Hanau,  Frankfurt,  Homburg,  Wies- 
baden, Worms,  Mains  n.  Trier  an.  Für  Nassau  s.  A.  v.  Cohausen  in  d.  Annalen  d.  nass.  Yer. 
20,2  S.  385—89.  —  2)  A.  y.  Cohausen,  Antiquarisch-TechniBcher  Führer  durch  d.  Alter- 
tana-Maseum  zu  Wiesbaden.  (Mit  10  Abbildungen.)  Wiesbaden,  B.  Bechtold.  213  S. 
IL  1,50.  |[KB1GN.  1888,  8.  81/2  (E.  Ft.);  WZKbl.  7,  Sp.  174/6.  (Hettner);  Quart  Bl. 
d.  faass^Y.  1888,  S.  78  (E.  W.  r.);  MHL.  1889  S.  208— 10  (A.  G.Meyer).]|  Auch  Ann.  d. 
Baaa.Yer.  XX,  2  S.  153—317.  —  3)  X  Katalog  d.  Saynschen  u.  Wittgensteinschen  Samm- 
loBg  sof  Schioss  Hachenburg.  s.  1.  gr.  8.  8  BlStter.  —  4)  X  B.  L.  (Aufdeckung  e.  heid- 
Bisdiea  Grabes  bei  Holzhausen  in  Hessen):  Hessenland  1888,  S.  172/3.  —  5)  X  Xolb>, 
Zwei  Httaengraber:   MHessY.   1887,   S.   XG— XCU.     Yortrag   über  d.   'Lüppertsgrab'  u.  d. 


*Wanischleh',  nrei  Hünengraber  mit  besondem  noch  erhaltenen  Namen  in  Hessen.  — '  6)  X 
HSBOgiiber  bei  Hainbach  in  Oberhessen:    Quart  Bl.  d.  hess.  Y.  1888,  S.   76/7.  —  7)  X 


11,142  i  ^9.    mUdtthein  a.  BtuKL    Otto. 

rischeil  Nachlasse  des  za  frühe  yerstorbenen  A.  Dancker  za  Kassel  fand  sich 
fast  ▼ollständig  ausgearbeitet  der  Anfang  einer  Geschichte  des  ehemaligen 
KorfÜrstentams  Hessen,^*)  von  dessen  vier  Kapiteln  (1.  älteste  Zeit  S.  4 --34, 
2.  Land  n.  Volk  der  Chatten  S.  34—60,  3.  Römerzeit  S.  60—163,  4.  Mero- 
wingerzeit  S.  163 — 73)  das  nm&ngreichste  dritte  die  römische  Zeit  nmfafst 
Es  berichtet  von  den  Kriegen  der  Römer  und  ihren  Verteidignngsanstalten 
in  nnd  am  hessischen  Gebiete,  zn  deren  Erforschung  Dancker  selbst  wesentlich 
beigetragen  hat,  von  den  Niederlassungen  Heiligtflmem  n.  s.  w.  Der  Heraas- 
geber G.  Wolff  konnte  an  mehreren  Stellen  die  Ansichten  oder  Yermntangen 
Dnnckers  auf  Grand  späterer  Nachforschnngen  und  eigener  Untersnchongen 
bestätigen  oder  berichtigen. 

Der  Limes.^^'*^)  Zwischen  Grofskrotzenborg  und  Rflckingen'^)  ist  da, 
wo  der  Limes  den  Torfbrach  oder  Sompf  trifft,  der  Wall  im  N.  o.  S.  an 
die  hinter  demselben  herlaufende  Militärstrafse  durch  einen  flankenartigen 
Ansatz  zurtlckgezogen  und  sodann  dnrch  einen  neben  der  Strafse  herziehenden 
Zaun  ersetzt,  von  welchem  noch  mehr  als  16  Pfahlstumpfreste  aufgefunden 
wurden.  Die  Stralse  selbst  ist  7  Vi  m  breit  und  wo  der  Sumpf  es  nötig 
machte,  auf  einer  starken  Holzschicht  aufgeführt  —  Bei  Marköbel*^  sind 
Röhren  einer  Wasserleitung,  bei  Kesselstadt'®)  auÜBer  Resten  von  zwei  Villen 
die  Fundamente  eines  grolsen  Kastells  blofsgelegt  worden.  —  Aus  der  Er- 
wägung aller  einschlägigen  Momente*^)  scheint  doch  heryorzugehen,  dals  der 


Saohier ,  Bericht  üb.  «ntiq.  ünterrach.  b.  EnUieim:  MitthettV.  1887,  LXm— LXYl,  LXXX  a. 
LXXXDL  Betr.  Hflnengräber.  Vgl.  KBIGY.  S6,  S.  56  u.  IOC— 8)  X F*  Kofier,  B.  Hinkelsteine 
n.  Laogeateine  im  GroCiheni.  Heasen:  KIBIQY.  S6,  S.  126/8.  In  OberbeMon  15  (17);  in 
Stackenbug  2S,  in  Bheinhenen  24,  S«.  62  (64).  ~  9)  X  id>  Zwei  Ghriber  d.  La-Ttoe- 
Periode  beim  SchSnaaer  Hofe:  WZKbl.  7,  Hp.  168/5.  ~  10)  X  id.,  Hügelgrab  bei  Walantidton: 
ib.,  Sp.  144.  Vgl.  WZKbl.  Y,  S.  165.  In  d.dort  geoffiieten  Grabe  fand  nch  eine  Mfinze  d. 
Kaisers  Aognstiis.  —  11)  X  id.,  D.  Bingwall  'Heunebnrg'  bei  Lichtenberg  im  GroCihezz.  Hessen. 
Mit  e.  Tafel:  WZ.  7,  1888,  S.  31S/7.  Bingwall  mit  awei  Yorwällen;  d.EweiThore  gleichfalls 
durch  YonnUle  geschfltat  —  12)  X  K.  Mehlis,  Steinwerksenge  in  Bheinhessen:  WZKbL 
YIISp.  19—21.  —  13)  XKoehl,  Steinwerkeenge  mit  wagerechter  Schneide:  ib. ,  Sp.  101/8. 
—  XU)  ^'  Kofier,  Grabstätten  d.  SpäMa-T&ne-Zeit  bei  Geisenheim:  ib.,  8p.  138/4.  — 

15)  X  A.  T.  Cohansen,    Höhlen.     Mit  2  Taf.:    Ann.  d.  naas.  Y.  20,  2,  S.  869—74.  — 

16)  X  id.,  Hügelgräber  in  d.  Halbehl  bei  Fiiichbach:  ib.,  S.  374.  —  17)  X  id.,  Grabhügel 
bei  Bodheim  a.  d.  Bieber.  Mit  1  Taf.:  ib.,  8.  875/7.  —  18)  X  H.  Schaaffhansen,  D. 
TorgesohichÜiche  Ansiedelung  in  Andernach.  Mit  8  Tafeln  u.  5  Abb.  im  Text:  BonnJb.  86, 
6.  1 — 41  a.  Festschrift  d.  19.  allg.  Yers.  d.  deutschen  aathrop.  Gesellschaft  Bonn,  Qeorgi. 
Gr.  8®.  41  S.  Diese  Ansiedelang  fällt  in  d.  Benntierseit  —  19)  X  J-  Klein,  D.  Hügel- 
gräber bei  Hennweiler.  Mit  20  AbbUd.:  BonnJbb.  86,  S.  85—120.  Ausführlicher  Bericht 
über  Befand  ,  Lage,  Art  d.  Bestattang  Beigaben  n.  s.  w.  —  20)  X  ^*  Schaaffhaasen, 
BegenbogenschÜBselchen  am  Bhein.  Mit  8  Abbild.:  ib.,  1888,  S.  64 — 84.  Zagleicfa  Fest- 
schrift d.  19.  allg.  Yersammlang  d.  deutschen  anthropol.  Gesellschaft  1888.  —  21)  X 
J.  Asbaoh,  B.  tfberliefernng  d.  germanischen  Kriege  d.  Augostos:  ib.,  85,  S.  14 — 54. 
Kritik  d.  Berichte,  deren  Ergebnis  ist,  dafs  Floms  aas  gleichaeitigen  Quellen  schöpft,  Dio 
Cassius  aber  weniger  glaubwürdig  ist  —  22)  A.  Dnncker,  Gesch.  d.  Chatten.  FVi^ent 
e.  Gesch.  d.  ehemaligen  EurfttrstentumB  Hessen.  Aus  d.  litter.  Nachlals,  heransgeg.  r. 
G.  Wolff:  Zhees.  Gesch.  NF.  18,  1887,  ausgegeben  1888,  S.  225—397.  |[WZKbl.  8,  Sp. 
115/9  (Haupt).]!  Separatausgabe:  172  8.  —  23)  X  J*  Asbach,  (Besprechung  mehrerer 
Schriften  über  d.  Greniwall  d.  B5mer):  BonnJbb.  86,  S.  271/7.  —  24)  X  B*  ▼•  Kaiiee, 
D.  rätisch-obetgermanische  Kriegatheater  d.  Bomer:  Württ.  Yjs.  11,  2  S.  81— 127.  Kebat  e. 
Kartenskisae  mit  Limes  u.  Bömerstralsen  bis  Neuwied.  —  25)  X  I'^^ta ,  Aus  d.  Spessart  im  alten 
Oatfrankenlande:  KBIGY.  36,  S.  59.  £.  geöffneter  Grabhügel  zeigte  nicht-rSmiachen  Inhalt,  wichtig 
a.  Beurteilung  d.  sog.  Spessartlinie  d.  Grenawalls.  —  26)  0.  Dahm,  Übergang  d.  Ltmes  Über  d. 
Boppelbiergrabensumpf  in  d.  Bulau  bei  Hanau.  Mit  e.  Tafel:  WZ.  7,  8.  61/2.  MHessY  1887, 
8.  75.—  27)  Süchier,  Bericht  über  antiq.  Untersuchungen  bei  Marköbel:  ib.  8.  LXKII— 
LXXIY.  —  28)(G.)  Wolff,Dahm,8nchier:  Ausgrabungen beiKenelstadt:ib., 8.  LXXXI— 
LXXXIX.    —    29)   (G.)    Wolff,   Hanau  in   d.   Bömeneit:   ib.,    8.   IH— VI.     Vortrag. 


{  89.    Mittolrhein  o.  Henen.    Otto.  11,143 

limes  nicht  blofs  eine  Orenzsperre  sein,  sondern  aach  eine  dauernde  und 
gescherte  Vorpostenstellong  gewähren  sollte;  die  Hanptkastelle  waren  Grenz- 
leBtangen.<^s>) 

Strfifsen  und  Brücken:  in  der  Wetterau  wurden  Strafsenzttge  bei  Ober- 
flontadt,'^  Okarben'^)  und  bei  Frankfurt'^)  festgestellt,  eine  römische  Brücke 
bei  Kostheim '^*^)  vermutet,  die  Strafse  von  Mainz  nach  Ladenburg'^)  an 
mäireren  Stdlen  nachgewiesen.  >*)  —  Ein  Mithraeum^^)  wurde  zu  Oberflorstad 
in  der  Mitte  der  bflrgeriichen  Niederlassung  aufgedeckt;  es  war  13,90  resp. 
13,40  m  lang,  6,78  resp.  6,90  m  breit;  das  Innere  zerfiel  in  einen  höheren 
Bad  niederen  Raum;  zu  dem  letzteren  führten  Sandsteintreppen;  in  den 
beiden  Südecken  stand  je  ein  Fackeltrfiger,  die  Nordecken  schlössen  in  zwei 
Wuschen  ab,  welche  von  je  einer  Apsis  umgeben  waren.  Die  Funde  wiesen 
ȟe  auf  den  Mithrasdienst  hin;  die  32.  Legion  hat  das  Heiligtum  erbant^^-^*) 
-^  Auf  der  Saalbnrg  wurde  ein  Oeulistenstempel  gefunden. ^>) 

Wies  bade  n.^^)  Auf  dem  Kranzplatze  zu  Wiesbaden  wurde  im  J.  1841 
m  römisehes  Gebftnde  entdeckt  und  untersucht,  über  dessen  Oröfse  u.  s.  w. 
damals  eine  genaoere  Mitteilung  leider  nicht  eifolgte.  Auf  Grund  der  glück- 
licberweise  erhaltenen  Notizen  eines  bei  der  Untersuchung  mitbeschftftigten 
Architekten  ist  es  möglich  gewesen  eine  genauere  Beschreibung  des  Gebäudes 
ZQ  geben  :^^)  es  war  ca.  100'  lang,  44'  breit  und  zerfiel  in  vier  ungleiche 
KiaDulichkeiten;  die  Mauer  ruhete  auf  einer  Lage  von  Grabsteinen  mit  In- 
scbriften,  deren  Wortlaut  veröffentlicht  und  öfter  abgedruckt  ist;  sie  befinden 
lieh  in  dem  Mnaenm  zu  Wiesbaden.  Sie  selbst  ruheten  auf  einem  Pfahlrost 
Die  Fortsetznng  der  Fundamentmauem  sowie  einige  Parallelmauem  konnten 
nicht  weiter  verfolgt  werden.  Das  ganze  Gebäude  muDs  aus  der  späteren 
Zeit  der  Römerherrschaft  stammen.  —  Anknüpfend  an  die  römischen  Sonnen- 
ohren  zu  Wiesbaden  und  Cannstadt  erörtert  Schlieben  ausführlich  die  Ein- 
richtung und  Anwendung  der  römischen  Sonnenuhren.^^)    Die  vielfach  be- 


über  d.  mililiriaehd  Bedeatuig  d.  Limei  a.  anch  d.  oben  «ngefthrte  Abb.  t.  E.  t.  Eillee 
(Aas.  24.)  —  80)  X  Fr.  Kofier,  MatmalUicbei  Limeakastell  bei  Born :  WZKbl.  7.  Sp.  60/1. 

-  31)  X  A.  Biese,  Za  AoMmioB  Mosell«:  ib.  Sp.  128.  Über  Y.  434  f.  im  Gegenaatz  m 
Tse.  Gem.  32,  d.  Schati  d.  Beiches  btr.  —  32)  X  ▼•  Stark,  Bömische  AoBgrabangeii 
bei  Bergen:   MHeaeY.  1887,  S.  LVII— LDL    Yorfarag  über  Besaitete  frttherer  Augrabiingen. 

-  SS)  F.  Kofier,   BSmentialBeii  (FlorBtadt):  WZKbl.  7,  Sp.   132/3.  —  34)  I)(ieffen- 

bteb),  Bömische  Funde  za  Okarben:  Qoart.  Bl.  d.  hees.  Y.  S.  86/7.    Wichtig  im  Bes.  aof 

d.  B^esrtnlae.  —    35)    Lotz,   £.  (wohl)   rSmiicher  Strafsendurchichiiitt   oberhalb   Frank- 

hn  t/M.     Mit  AbMldang:    KBIGY.  36,  S.  64/6.  —  36)  X  Fr.  Kofi  er,  Alte  Mainbrttcke 

teSetigmisladt:    Bonn  Jb.   86,  S.  169—70.    Ygl.  Quart  d.  hess.  Y.  1888,  S.  6  — -  7.    JB. 

1867,  II  88^^.  —  87)  H.,  Motmafiriiche  Brttckenüberreate  bei  Kostheim:  Qaart  Bl.  d.  heu. 

V.  1888,  S.  73/4.     KBIOY.  36,  S.  132.  —  38)  Fr.  Kofier,  D.  rechtrheiniache  Bömerstralse 

>.  Miiiiz  «ber  Ladenborg  nach  d.  Bttden]:  WZKbl.  7,    Sp.    145/6.     Sie  ist  erst  an  einigen 

Orten  festgestellt.    —   89)  (W.  Diehl),  Bdmisehe  a.  andere  Fände  bei  Grols-Geraa:  Quart 

BL  d.  hess.  Y.    1888,    8.  69—73.  —  40)  Adamy,   Beschreibung   d.  im  M8rz    1888    anf- 

SBdeekten    Hefligtams    (Mithraeams)   in    Oberflontadt    Amtlicher   Bericht.    Mit   Abbildung: 

KBiGY.  36,  &  12S/6.     Ygl.  WZKbl.  7,  Sp.  66—72  u.  128.     Quart  d.  hess.  Y.  S.  5ö~61. 

U16T.  86,  8.  59 — 60.  —  41)  X  A.  Biese,   D.  Name  d.  Bdmentadt  bei  Heddemheim: 

^KbL  7,  Sp.  124/7.     Nimmt  d.  in  d.  bekannten  Inschrift  vorkommende  Nid  ...  als  d. 

Anfing  d.  Namens,    etwa  Nidobriga  oder  Nidomagos;    Heddemheim  ist  es  Heim  d.  Hetter, 

Hiitar.  —  42)  X  F.  Haag,  Zu  d.  Heddenheimer  MilitSrdiplom:    ib.,  Sp.  35/6.    Erklärt 

i  5amen  d.  Gonsnlarlegaten  als  Anullinus,  Cos.  216.     Ygl.  JB.  1884,  II,  81*«.  —  43)  K. 

ZsBgeraeister,  OcoHstenstempel  (Saalburg):  ib.,  Sp.  17/9.  —  44)  X  A.  t.  Cohausen, 

Z.  Topographie    d.    alten  Wiesbadens:   Ann.    d.  nass.  Yer.    20,2,  S.    380.  —  45)  F.  Otto, 

Bonuefaee  Gebiade  auf  d.  KranspUtxe  sa  Wiesbaden:   WZKbl.  7,  1888,  Sp.  30/5.  —  46) 

Seh  lieben,  Bdmische  SonneDuhren  in  Wiesbaden  u.  Cannstedt    Mit  3  Taf.:  Ann.  nass.  Y. 


n,144  i29.    Mittolrhein  a.  HesMii.    Otto. 

sprochene  Frage  nach  dem  Hufbeschlag  der  Pferde  bei  den  Römern  be- 
antwortet derselbe^^)  dahin,  dafs  man  erst  im  2.  Jh.  nach  Christi  Gebart 
und  zwar  zuerst  in  den  unteren  Donanländem  die  Pferde  zu  beschlagen  an- 
gefangen habe-,  von  da  aus  und  erst  von  da  an  habe  sich  diese  Sitte  rasch  nach 
dem  Westen  verbreitet,  und  dieser  Zeit  gehörten  die  ältesten  der  bei  uns 
gefundenen  Hufeisen  an.  Kurz  vorher  hatte  Schaaffhausen  dieselbe  Frage 
in  ganz  entgegensetztem  Sinne  beantwortet. 

Rheinhessen,^^'^^)  Ein  Inschriftstein  in  der  Stephanskirche  wurde  als 
römisch  erkannt.^®)  —  Die  Art  der  römischen  Gerbung  zu  Mainz  war  die 
sog.  lohgare  ;^^)  doch  sind  an  dem  ursprünglich  lohgaren  Leder  von  Mainz 
nur  die  tierischen  Fasern  erhalten,  der  v^etabüische  Stoff  ist  verschwunden. 
—  Bei  Kleinwinterheim  untersuchte  man,  veranlafst  durch  die  der  Nemetina  ge- 
setzte Inschrift,  die  Flur,  wo  dieselbe  gefunden  war,^^)  und  traf  auf  Spuren 
und  Mauerwerk  einer  einfachen  römischen  YiUa:  Ziegelreste,  Brandschutt, 
Pflaster  n.  a.;  die  gefundenen  Münzen  gehören  der  Zeit  von  Angostus  bis 
Constantin  an.  —  Auch  an  anderen  Orten  machte  man  kleinere  Funde; ^^^^) 
frühere  Funde  kamen  zu  erneuter  Besprechung. '^^*'^^) 

Trier.  Den  ganzen  Reichtum  römischer  Mosaikarbeit  von  Trier  zeigen 
die  neun  Foliotafeln  (20  Fufsböden,  eine  Wandmosaik  und  drei  Mannor- 
beschläge), welche  der  verstorbene  Domkapitular  v.  Wilmowski  während  der 
Jahre  1845 — 64,  so  oft  ein  solches  Werk  blofsgelegt  war,  mit  der  gröüsten 
Genauigkeit  im  Nachbilden  der  Umrisse  und  in  der  Farbengebung  aufnahm 
und,  ausgerüstet  mit  umfassender  Kenntnis  des  römischen  Trier,  später  wissen- 
schaftlich behandelte.  Ihre  nunmehrige  Veröffentlichung^^)  gewährt  nicht  nur 
hohen  Kunstgenufs,  sondern  hat  auch  einen  grofsen  wissenschaftlichen  Wert 
Schon  Wilmowski  machte  den  Versuch  dieselben  chronologisch  zu  ordnen  und 
so  eine  Geschichte  der  römischen  Mosaikkunst  wenigstens  für  Trier  zu  ge- 
winnen. Indem  wir  hier  auf  eine  eingehendere  Beschreibung  der  einzelnen 
Bildwerke  verzichten,  geben  wir  in  Kürze  die  von  Wilmonski  für  den  ge- 
nannten Punkt  aufgestellten  Sätze  mit  den  Bemerkungen  des  Herausgebers 
wieder.     Auf  Grund  seiner  Anschauung  von  den  drei  Bauschichten  (je  15, 


20,2  S.  316—34.  ~  47)  id.,  B.  HafeiBen&age ,  eine  archäologiBche  Mlutenmg.  Mit  2  Tat 
ib.,  S.  334—63.  Vgl.  KBIGY.  Bd.  36,  S.  116:  bei  Laibach  wurden  bei  römischen  ZiegeU 
eigentttmlicb  geformte  aoleae  gefunden.  —  Jb.  S.  45:  H.  Handelmann,  Hafeiaen,  insbesondere 
ala  Qrenzbezeichnang.  SchaaffhaasenB  Abhandlang  s.  Bonn.  Jbb.  84,  S.  28  fif.  —  48)  X  ^^ 
Keller,  Bomisches  aas  Maina:  Qaart  Bl.  d.  hess.  Y.  1888,  S.  18--22.  S.  JB.  1887,  n 
81^3.  _  49)  -^  Bomisches  Gräberfeld  (Maina):  WZKbl.  7,  Sp.  17.  YgL  KblOY.  36,  S.  83. 
Fraoensarg  mit  wertvollem  Inhalte.  —  50)  E.  Worner,  Bömische  Inschrift  im  Kreiugaag 
d.  Stephanskirche  au  Mainz:  Quart  Bl.  d.  hess.  Y.  1888,  S.  74.  —  51)  F.  Knapp,  Alt- 
römisches  Leder  d.  Fondes  an  Mainz:  Dinglers  polytechn.  J.  267,  1888, S.  181/9.  YgL  Schsaff- 
hausen,  d.  Erhaltung  organischer  Gewebe.  Bonn.  Jbb.  86,  S.  281/5.  —  52)  J.  Keller, 
Bomisches  aas  Bheinhessen:  Bonn.  Jbb.  85,  S.  96—105.  —  53)  id.,  Bömische  Grabinschiift 
zu  Nierstein:  WZKbl.  7,  Sp.  97.  —  54)  X  Bömische  Funde  in  u.  bei  Worms:  Quart  Bl 
d.  hess.  Y.  1888,  S.  67/9,  91/3.  —  55)  X  Kohl,  Bomisches  Grab  n.  Bronzefigur  (Woims): 
WZKbl.  7,  Sp.  77/8.  —  56)  X  Bömische  Funde  in  Worms:  Quart  Bl.  S.  39.  Wichtig  z.  Be- 
stimmung d.  Bichtung  d.  Bömerstraüse  innerhalb  d.  Stadt  —  57)  X  Weckerling,  £.  neo 
gefundener  römischer  Meilenstein  d.  civitas  Yangionum  aus  d.  J.  253:  ib.,  S.  22/6.  S.  JB. 
1887,  n  82*B.  KBIGY.  36,  S.  36.  -~  58)  X  Zangemeister,  Mars  Loucetius  (Wozmi): 
WZKbl.  7,  88,  Sp.  116/7.  Ygl.  Weckerling  in  d.  Quart  Bl.  d.  hess.  V.  1888,  S.  63/7.  — 
59)  J.  N.  Wilmowski,  Bömische  Mosaiken  ans  Trier  u.  dessen  Umgegend,  geaeichnet  u. 
erläutert  y.  W.  Nach  dessen  Tod  hrsg.  y.  d.  Qesellsch.  1  nützliche  Forschungen  in  Trier. 
Hierzu  ein  Heft  mit  9  Tafehi  fol.  Trier,  Fr.  Lintz.  4».  XYI  -f  28  S.  M.  20,00. 
|[WZKbl.  7,  Sp.  100/1.     (Hettner).]|     D.  Yorwort  ist  v.  d.  Herausgeber  F.  Hettner  Ter- 


}  29.    Mittelrhem  n.  Heuen.    Otto.  11,145 

12  oder  9  FoCb  unter  der  jetzigen  Oberfl&che  des  Bodens)  unterscheidet  er 
sechs  Epochen:  auf  die  Altere  mosaiklose  Zeit,  welche  sich  mit  holzgetäfeltem 
Fafsboden  begnilgte,  Iftfst  er  1.  das  Zeitalter  Trajans  und  Hadrians  folgen; 
2.  die  Epoche  der  Antonine,  welche  Mosaik  ans  weifsen  and  schwarzen 
Ealkwfirfeln  anwendete;  3.  die  mosaikarme  Zeit  von  180  his  Gonstantin;  4. 
die  Epoche  Gonetantins,  welche  anfing  Marmor  zu  gebrauchen  und  Mosaik 
ans  gröfseren  oder  kleineren  geschnittenen  und  zasammengesetzten  Tafeln  von 
schwanem  und  weifsem  Marmor  bildete;  5.  die  Regierung  Valentinians  I.  und 
Gntians,  welche  am  reichsten  tertreten  ist;  6.  das  fünfte  Jh.  mit  willkürlicher 
ZetdiDung  und  minder  exakter  Ausffthmng.  Der  Heransgeber  des  Werkes, 
F.  Hettner,  hat  diese  Einteilung  unter  Heranziehung  und  Abwftgung  aller 
in  Betracht  kommender  Momente  einer  besonnenen  Kritik  unterworfen  und 
90  modifiziert,  dafs  er  zunächst  zwei  grofse  Gruppen,  die  auch  zeitlich  ge- 
schieden sind,  aufstellt:  1.  die  Gruppe  der  ^fortlaufenden  Muster\  bis  un- 
gefähr 200 — 20  n.  Ghr.;  2.  die  Gruppe  der  geometrischen  Komposition  (meist 
ein  aus  acht  Bhomben  zusammengesetzter  Stern),  welche  für  bestimmte  Räum- 
lichkeiten entworfen  ist;  danach  ordnet  er  die  Trierer  Mosaiken  chronologisch; 
er  weist  dabei  auch  dem  ersten  Jahrhundert  sowie  der  mosaikarmen  Epoche 
Wihnowskis  einige  Werke  zu  und  stellt  im  ganzen  neun  etwa  fflnfzigjährige 
Epochen  fest.  —  Höchst  bedeutsam  ist  die  am  Gartenhause  des  bischöflichen 
Gartens  zu  Trier  bemerkte  und  jetzt  dem  Museum  einverleibte  Inschrift,^^')  welche 
Tielleicht  die  älteste  Inschrift  der  Rheinlande  überhaupt  ist;  nach  Hettners 
Deotong  der  erhaltenen  Worte  [pro  salute]  L.  CAESARI8  AV  [g.  f.  auguris 
C06.  design.]  PRINCIPI8  [iuventutis]  ist  sie  dem  Adoptivsöhne  des  Augustus 
L  Caesar  and  zwar  im  J.  752  a.  u.  c.  gesetzt.  Ist  diese  Deutung  und 
Datierung,  wie  auch  nach  dem  Charakter  der  Schrift  kaum  zu  bezweifeln  ist, 
richtig,  80  ULllt  die  Anlage  der  Römerstadt  Trier  noch  in  die  Zeit  des  ersten 
rümischen  Kaisers.  <'^-<*)  —  In  der  Fortsetzung  der  Abhandlung  über  die  MOnz- 
fnodscbätze  in  den  Rh  einlanden  *')  kommen  zur  Besprechung  1.  der  Fund 
Ton  Ermsdorf  in  Luxemburg,  gemacht  1880,  ungeftlhr  10,000  Münzen  von 
deDen  5000  sich  in  dem  Museum  zu  Luxemburg  befinden;  von  4239  waren  2693 
ra  Trier  geprägt,  1172  nicht  bestimmbar,  der  Rest  aus  anderen  Prägstätten; 
lie  gehörten  alle  den  Emissionen  von  320  und  den  folgenden  Jahren  an; 
1  die  im  Dhronthale  1885  erhobenen  mehr  als  443  Mflnzen,  vergraben  vor 
dem  Dezember  333;  3.  der  Fund  zu  Ollmuth  (1888),  von  dem  155  Stück, 
i  der  Fund  von  Weere  (1880,  5200  Stück),  von  dem  1200  Stück  unter- 
zieht wurden;  die  beiden  letzten  sind  vergraben  um  337  n.  Chr.  Die  genaue 
Untersuchung  dieser  vier  Münzschätze  ergab  einige  Berichtigungen  und  Er- 
veiterungen zu  den  früher  aufgestellten  Sätzen  (s.  JB.  1887  11  85),  ins- 
besondere mnfsten  in  die  zehnte,  elfte  und  zwölfte  Emission  einige  Zwischen- 
stafen  eingeschoben,  und  konnten  für  die  folgenden  Jahre  neue  Emissionen, 
nuächt  sechs,  zugefügt  werden,  von  denen  die  zu  Trier  geprägten  ein  klares 
Bild  ergaben.     £ine  fernere  Errweiterung  dieser  Resultate  brachte  die  Unter- 


&£<>  —  M)  F.  Hettner,  Bomuche  Xnachrift:  WZKBL  7,  S.  166-78.  —  61)  X  id-t 
Ckrudidia  Inachrift  [in  s^MluMher  Spnche.]:  ib.,  Sp.  165/6.  —  62)  X  id.,  Za  d.  Trierer 
l»«lmftÄ.  (No.  8—10,  11—82):  ib.,  Sp.  146—50  u.  179—84.  Vgl  ib.  H,  104,  124. 
—  Cnter  tni&m  wird  d.  Lenuig  Leno  Marti  in  Ewei  iDschriften  gut  geheilaen.  —  63)  id., 
^«nacbe  Mfiuflchatsfmide  in  d.  Bheinlanden.  (FortBetsung.)  Mit  8  TabeUen:  WZ.  7,  ISSS, 
S-  117—63.  Tgl.  JB.  1887,  1185'«.  TabeUe  A.  enthalt  e.  Verzeichni«  d.  Yergrabiingen  au 
i  Zeit  y.  Alezander  bia  Aoreliaa,  Tab.  B.  d.  ana  d.  Zeit  Biocletiana  n.  Ck>nBtantina.  —  64) 

JümtbericbU  der  Oetchlchtswiiaentohaft.    1888.    II.  10 


n,146  §89.    Mittelrhem  n.  Hessen.    Otto. 

snchnng  yon  588  MOnzen  eines  schon  1852  gemachten  Fundes  zn  Bhdn- 
zabern;  es  konnten  weitere  Emissionen  für  die  Jahre  337  bis  c.  360  fest- 
gestellt werden,  im  ganzen  ohne  die  oben  genannten  Einschaltungen  31, 
oder  diese  mit  eingerechnet  40.  Die  Zusammenstellung  der  rheinischen 
Münzschatzfunde  ergiebt  —  abgesehen  von  den  holländischen  und  belgischen 
—  44  in  der  Bheinprovinz,  14  in  Luxemburg,  6  in  Lothringen,  2  im  Elsass, 
2  in  Hessen,  6  in  der  Pfalz,  5  in  Baden,  2  auf  dem  rechten  Rheinnfer, 
zusammen  80.  —  Im  Kreise  Bitburg®^)  wurde  ein  Oculistenstempel  ge- 
funden.^^'^-^^?)  —  Das  römische  Felsendenkmal  bei  Schweinschied  erwies  sich 
bei  näherer  Untersuchung  als  das  Grabdenkmal  eines  römischen  Reiters.^^) 

Wenden  wir  uns  nunmehr  dem  Rheine  zu,  so  ist  den  vom  April  1878 
bis  1881  geöffiieten  Gräbern  bei  Andernach  nunmehr  eine  ausführliche  Be- 
schreibung zuteU  geworden.  <'^)  Die  ältesten  gehörten  der  yorrömischen  Zeit 
an;  die  frtthrömischen  waren  mannigfaltiger  Art,  z.  T.  sehr  einfEich,  andere 
reich  ausgestattet;  die  Münzen  um&fsten  die  Zeit  von  Augustus  bis  in  das 
zweite  Jh.  hinein.  Es  gehören  hierhin  sieben  Leichenbrandgräber  auf  dem 
Eirchberg,  24  auf  dem  Martinsberg,  au&erdem  viele  einzelne,  und  mehrere 
Brandst&tten.  Die  spätrömische  Zeit  wies  dagegen  eine  grolse  Zahl  (c.  150) 
Skelettgräber  auf,  die  merowingische  etwa  75  Gräber,  alle  mit  mehr  oder 
weniger  bedeutenden  Beigaben.  —  Ohne  allen  historischen  Wert  ist  die  im 
Pfarrarchive  aufbewahrte  Bleitafel  mit  einer  Inschrift  betr.  die  Beisetznng 
eines  Kaisers  Yalentinian,^®)  da  kein  Kaiser  dieses  Namens  diesseits  der 
Alpen  gestorben  ist;  die  Tafel  ist  nicht  vor  dem  15.  Jh.  und  wohl  in  Folge 
des  Fundes  eines  reich  ausgestatteten  (fränkischen)  Grabes,  von  welchem 
1174  berichtet  wird,  angefertigt  worden.^^) 

Dafs  ein  Rictius  Yarus  oder  Rictiovarus  als  gallischer  Statthalter  am 
Ende  des  dritten  oder  An&nge  des  vierten  Jh.  viele  Christen  hingemordet 
habe,  erweist  sich  bei  kritischer  Prüfung  der  Thatsachen  und  Berichte ^^'^') 
als  Mythus,  ja  die  Person  des  Rictius  selbst  ist  in  das  Reich  der  Sage  zn 
verweisen  und  vielleicht  der  des  Dacianus,  welcher  304/5  die  Blutedikte 
Diocletians  auf  der  iberischen  Halbinsel  mit  der  grölsten  Strenge  vollstreckte, 
erst  nachgebildet.  —  Das  Wort  civitas  in  der  Trevinerinschrift  von  198^^) 
bezeichnet  nicht  die  colonia  Aug.  Trev.,  d.  h.  die  Stadt  Trier,  sondern  die 
Landschaft,  welche  etwa  durch  Wall  und  Brustwehr  gegen  die  Einfälle  der 
Germanen  geschützt  war.  7^) 


id.,  B5m.  Oculistenstempel  ans  Kr.  Bitbarg:  WZKBl.  7,  Sp.  49.  S.  o.  N.  48.  —  65)  X  ▼• 
Yeith,  Bdmerbad  Bertrich  n.  seine  alten  Wege.  Mit  e.  Tafel:  Bonn.  Jbb.  85,  8.  6 — 13.  — 
66)  X  id.,  Gondorfer  Thnrm  an  d.  Mosel:  ib.,  S.  157/8.  —  67)  X  AnagrabimgeB  la 
Gobein-Qondorf  a.  d.  Mosel:  EBIGY.  36,  8.  35/6.  —  68)  Koehl,  D.  rdmische  Felsein 
denkmal  bei  Scbweinschied,  Kr.  Meisenheim:  WZKBl.  7,  Sp.  202/5.  Vgl.  ib.  8.  135.  -- 
69)  Const.  Koenen,  D.  yorrömischen,  römischen  n.  fränkischen  Graber  in  Andernach.  Mit 
10  Tafeln:  Bonn.  Jbb.  86,  8.  148—230.  Über  d.  älteste  Zeit  s.  o.  No.  18.  —  70)  0. 
Terwelp,  Beitrage  s.  Gesch.  d.  Stadt  Andernach:  a]  d.  Grab  d.  Kaisers  Yalentinian:  b)  tier 
Ablalsbriefe.  Mit  d.  Abbildung  e.  Bleitafel.  Programm  d.  Progymnasiums.  Andenach, 
K.  Isbert  1888.  4®.  13  S.  |[WZKB1.  8,  8.16/7  (Hettner).]!  D.  Ablalsbriefe  sind  aas 
d.  Jahren  1263,  1271,  1458  n.  1520.  —  71)  X  Dassel,  Graberfeld  sirischea  Nieder-  a. 
Oberbieber:  Bonn.  Jbb.  85,  8.  162/5.  —  72)  Frz.  Görres,  Bictins  Tanis  (oder  Bictio?8rai), 
d.  berüchtigte  mythische  Verfolger  d.  gallischen  n.  aomal  d.  trierischen  Kirche:  WZ.  7,  1888, 
8.  23—35.  —  73)  XK-  Zangemeister,  Dacianus  n.  Bictias  Varos :  WZKBl.  7,  Sp.  91/3. 
Berichtigt  e.  kleinen  Irrtom  t.  Görres  btr.  d.  Dacianiu-Inschrift,  n.  weist  aof  d.  fil  schlich 
mit  B.  Yaras  in  Yerbindnng  gebrachte  Namensform  'Warefswäldchen'  (daher  jetat  'VaraavaJd*) 
hin.  —  74)  id.,  Z.  Gesch.  d.  ciyitos  Treveromm:  ib.,  Sp.  50/5.  Vgl.  JB.  1886,  U,  84«^ 
1887,  n,  80^1.  —  75)  X  F-  Möller,  «Beiter  n.  Schlangenmensch':  WZKBL  7,  Sp.  38/9.  — 


§29.     Mittelrbein  a.  Hessen.     Otto.  11,147 

Fränkische  Zeif^'''')  Das  Grabfeld  bei  Schwabsburg^s)  stammt  ans 
merowingischer  Zeit,  zeigt  aber  Sparen  früherer  Benutzung;  die  Reihengräber 
waren  nicht  reich,  oft  gar  nicht  mit  Beigaben  ausgestattet,  die  Frauengräber 
leigten  bisweilen  einige  Schmuckgegenstände,  die  der  Männer  Waffen. 7'-®*) 
—  Der  erste  historisch  nachweisbare  Bischof  von  Trier  ist  Agricius,^')  doch 
Mich  dessen  Lebensgeschichte  ist  —  wie  die  der  angeblichen  Grflnder  der 
Trierer  Kirche  nnd  ihrer  Nachfolger  —  von  der  Sage  mannigfach  ausge- 
sehmflekt,  nicht  minder  die  seiner  Nachfolger  Maximin  und  Paulin;  die  er- 
bltnen  Biographien  sind  jüngeren  Ursprungs;  indessen  galt  Paulin  schon  als 
Metropolit  Galliens,  ohne  den  Namen  und  Titel  zu  führen.  Einen  Bischof 
Bofiosus  hat  es  nicht  gegeben.  Britto  und  sein  Nachfolger  Felix,  dessen 
Biographie  gleichfalls  spätes  Machwerk  ist,  waren  in  die  kirchlichen  Streitig- 
keiten ihrer  Zeit  (Trisoillianer) ,  wie  Maximin  und  Paulin  in  die  arianischen 
Tenriekelt. 

MUtelaUer  und  Neuzeit.  Kurhessen.  KlösterM-^^)  Für  die 
Geschichte  des  Kl.  E^aufangen^^)  liegen  über  100  ürkk.  und  gegen  1000  Regesten 
tot;  das  Hauptwerk  über  seine  Geschichte,  die  Chronik  von  Paul  Rappe  1462,  ist 
Ttrloren,  erhalten  aber  sind  die  Statuten  des  E^losters  von  1472.  König  Hein- 
rieh IV.  schenkte  es  1086  dem  Bischöfe  von  Speyer,  von  welchem  jedoch 
die  Äbtissinnen  sich  später  frei  zu  machen  wufsen;  sie  gerieten  dann  in 
Abldngigkeit  von  den  Landgrafen  von  Hessen.  Im  Jahre  1627  wurde  das 
Kloster  aufgehoben,  die  Nonnen  siedelten  1531  nach  Gehrden  über,  wo  der 
KonTent  aasstarb.     Die  Besitzungen  waren  bedeutend. 

Kriegs—  und  politische  Geschichte,^^)  Unter  den  hessischen  Reitern, 
welche  in  der  Schlacht  bei  Dreux  (1562)  auf  Seiten  der  Hugenotten 
impften, ^*)  befand  sich  auch  Yolpert  von  Dersch;  er  war  es,  der  den 
Gonnetable  Montmorency  gefangen  nahm,  wie  durch  mehrere  Briefe  in  Be- 
treff der  Anslösnng  dargelegt  wird.^^'^^)  —  Die  zielbewuTste  Politik,  welche 


76)  XO.  D(ieffeiibach),  Oraberfnnd  bei  Friedberg  (6.  Jb.):  Quart  BI.  d.  besB.  Y.  1888, 
g.  S9— 40.  —  77)  X  FrSnkiBcbes  Graberfeld  zu  Battenberg  bei  Linz:  WZKBl.  7,  Sp.  99—100. 
KBI6V.  36,  8.  82.  —  78)  J.  Keller,  FrankuicbeB  Grabfeld  bei  Schwababurg  (bei  Nieratein): 
äk,  Sp.  72/6.  Vgl.  Qnart  BI.  d.  beea.  Y.  1888,  S.  48/5.  EBIGY.  36,  8.  82.  —  79)  X 
W.  Müller,  Mythologie  d.  deatacben  Heldenaage.  n.  Zu  d.  Nibelongenaage.  Heilbronn, 
61»r.  Hfiuiiiiger.  1886.  8.  29—124  8.  —  80)  X  ($81*)  Scbierenberg,  Guitabeide.  —  81) 
X  W.  Kolbe,  Heodacbe  Yolka-8itten  a.  Gebrancbe  im  liebte  d.  beidniscben  Yorzeit 
Zväte,  eebr  Termehrte  Aiugabe.  Marburg,  N.  G.  Elwert  8.  191  8.  M.  1,80.  |[MbL. 
18S8,  8.  374/5  (FalckeBbeiner);  DLZ.  1889,  8.315/6  (Wasbald.)]!  D.  ente  Aufl.  er- 
■^B  1886.  —  82)  X  J-  I**  Scbmitz,  £.  aitdeatacbea  Früblingafeat  T.  U,  D.  8onnen- 
ni  Programm  d.  Kaiaer-Wilbelma-Gymiiaa.  zu  Montabaur,  Gatem  1888.  Montabaur,  A. 
Saefbora.  4*.  26  S.  Berttbrt  namentlich  alte  trieriacbe  FrüblingBgebräacbe  auf  d.  aog. 
Pobbeige  (Marzberge).  —  83)  Y.  Garenfeld,  D.  Trierer  Bischöfe  d.  4.  Jh.  Inaag.  Bisa. 
^oaa,  Behrendt,  gr.  8.  77  8.  M.  1,20.  —  Kleinen,  d.  EinfUbrong  d.  Gbriatentnma  in 
Köh  IL  Umgegend.  I.  Ptogr.  d.  Ober-Bealachole  za  Köln  1888  (berührt  auch  d.  Grfin- 
^Big  d.  Trierer  Kirche  durch  Matemua).  —  84)  X^  y.  Pf  ist  er,  Chattiache  Stammea- 
hade.  Aiii»«ng  (sn  d.  im  J.  1880  erschienenen  chattischen  Stammesknnde).  Kassel,  Hübn. 
P-  8.  Yin  4-  54  S.  M.  1,50.  [[Hessenland  1888,  8.  112.]|  —  85)  (JB.IO)  Betbfeld, 
hld.  AnnaleD.  —  86)  ^^  B^titneT,  D.  Abtei  Hersfeld  bis  z.  Ende  d.  Hobenstaofenzeit: 
Hesieiüaiid  1880,  S.  265/6.  Yortrag.  —  87)  t.  Boqnes,  Mitteilongen  Über  d.  Kloster 
KsifasgeB  in  Hessen:  MHessY.  1887,  S.XXY— XXIX.  Hrsg.  1888.  Yortrag.  —  88)XA.t. 
BiTiiBbaeh,  Beiträge  z.  Gescb.  d.  knrbessischen  Artillerie.  (Fortsetzung):  Hessenland  1888, 
S.  59—60.  Überblick  über  d.  Zeit  t.  1592—1668.  —  89)  B.  y.  D.,  Hessen  in  d.  Hage- 
astteakriege.  £.  Bpisode  ans  d.  Schlacht  bai  Dreux,  19.  Dez.  1562 :  ib.,  8.  226/8.  —  90) 
X  6.  T.  Plfiater),  £.  Meldung  in  d.  30j.  Kriege  im  J.  1621  (15.  Koybr.):  ib.,  8.  204/5. 

10* 


n,148  §29-     Mittelrhein  u.  Hessen.     Otto. 

der  Landgraf  Wilhelm  Vin.  in  den  Yerhandlangen  yor  Beginn  and  in 
dem  ersten  Jahre  des  7j.  Krieges'*)  sowie  seine  feste  Haltung  im  Kriege 
sticht  vorteilhaft  ab  gegen  die  schwache  oder  haltnngslose  Art  anderer 
Fürsten.  Aus  der  gediegenen  aktenmäfsigen  Darstellung  derselben  können 
wir  hier,  ohne  weitläufiger  zu  werden,  nichts  anfahren:  es  genüge  auf  sie 
hingewiesen  zu  haben. '>*'^)  —  Die  Zerstörung  der  Stiftskirche  zu  Hersfeld 
1761  erfolgte  nicht  aus  Mutwillen  oder  Yandalismus  von  Seiten  der  Franzosen, 
wie  man  angenommen  hat,*^)  sondern  weil  militärische  Gründe  es  notwendig 
erscheinen  liefsen,  da  die  Kirche  als  Magazin  diente.'^)  —  Die  Subsidien- 
vertrage  deutscher  Fürsten  mit  auswärtigen  Mächten  zum  Behufe  von  Ober- 
lassung  von  Soldaten  bleiben  in  unsern  Augen  ein  dunkler  Punkt  in  unserer 
Geschichte,  dessen  Odium  sich  zumeist  auf  Hessen  —  und  zwar  mit  Unrecht 
—  abgelagert  hat;' 7)  ist  doch  hier  das  so  gewonnene  Geld  nicht  für  die 
Liebhabereien  des  Fürsten  angewendet,  sondern  ein  Schatz  gegründet  worden, 
der  noch  heute  dem  Lande  Vorteil  bringt  Indessen  erscheint  es  uns  doch 
nicht  gerechtfertigt,  die  brandenburgisch-preufsischen  Verträge  mit  Ludwig  XIV, 
Wilhelm  von  Oranien  u.  s.  w.  auf  eine  Linie  mit  denen  der  kleineren  Fürsten 
zu. stellen,  da  die  brandenburgisch-preufsischen  Fürsten  doch  immer  dabei 
eine  selbständige  Polititik  verfolgten  und  nur  auf  solche  Weise  die  Mittel, 
welche  ihnen  abgingen,  sich  zu  verschaffen  suchten,  um  jene  durchzusetzen.'^) 

RevoluHonszeiL^^'^^*) 

Ortsgeschichte  ist  mehrfach,  meist  in  populärer  Weise  behandelt:  Ge- 
schichte von  Stadt  und  Bad  Ho^eismar,^^^^)  der  Sababurg,^^^)  des  Städtchens 
Niedenstein  und  der  Familie  Hefs  von  Wichdorff^^*)  (Familiennachrichten  von 
1260—1631  in  Begestenform  nebst  Sagen  und  Historien),  von  Ziegenhain,^^^^) 
welches  bekanntlich  nach  dem  Aussterben  der  Grafen  von  Z.  an  Hessen  kam 
und  später  als  Festung  (seit  1537)  nicht   unbedeutend  war;   aus    der  alten 


Benachrichtigt  d.  LandgrafoB  Moritz  t.  d.  Eintreffen  Christians  aaf  hesaiBchem  Boden.  —  91) 
X  P-  Z(wenger),  D.  gestörte  Banket,  Episode  aas  d.  30j.  Kriege:  ib.,  S.  13/i.  (Aa 
IS.  Sept  1647  SU  Marburg;  Melander  selbst  wurde  an  Kopf  u.  Brust  verwundet  —  92) 
H.  Brunner,  B.  Politik  Landgraf  Wilhelms  VIII.  t.  Hessen  yor  u.  nach  d.  Ansbincb  d. 
7j.  Krieges  bis  a.  Konvention  von  Kloster  Seven  einschl.:  ZVhessG.  N.  F.  13,  S.  1—224. 
[BLZ.  1888,  Sp.  95  f.;  HZ.  1889,  S.  316.  Wanbald.]|  ^  93)  X  Wessel,  Ausa&ge  au 
d.  Kirchenbuch  au  Frankenberg:  Mitt.hess.Y.  1887,  Anh.  C.  S.  lY— YIL  Berichtet  über 
KriegsvorfäUe  d.  J.  1760—62.  94)  X  F.  v.  Gilsa  au  6.:  Miscellen  a.  Gesch.  d.  7j. 
Krieges :  ib. ,  C.  S.  I — lY.  Berichtigt  eine  Anekdote  Über  d.  Begegnung  d.  Gen.  v.  Gilsa  mit 
Friedrich  d.  Gr.  (13.  Jan.  1760)  u.  d.  entscheidenden  Angriff  bei  Crefeld.  —  95)  v.  Sttm- 
ford,  E.  Stück  französicher  Kriegführung  (1761):  Hesaenland  1888,  S.  260/2.  —  96)  H. 
Brunner,  B.  Zerstörung  d.  Stiftskirche  au  Hersfeld:  ib.,  S.  269—71.  —  97)  K.  Preser, 
Über  d.  angeblich  nach  Amerika  verkauften  Hessen:  ib.,  1,  1888,  S.  4/7,  24/7,  36/8,  50/2, 
68—70.  Ygl.  in  d.  Anm.  92  angeftihrten  Schrift  S.  50  Anm.  —  98)  X  Joachim,  D. 
sog.  Schanmburger  Kartoffelkrieg:  MHessY.  1887,  S.XCU— XCIIL  Yortrag  über  d.  im  J.  17S7 
durch  d.  Landgrafen  Wilhelm  IX.  erfolgte  kurze  Besetzung  d.  Grafschaft  Schanmborg-Lippo- 
—  99)  XF-  Z(wenger):  Gefecht  bei  Neuhof  (29.  Bezb.  1800):  Hessenland  1888,  S.  46/6. 
Mitteilung  aus  K.  Bothenbüchers  *Kurmainzer  Landsturm',  1878  [fehlt  im  JB.  1878].  — 
100)  X  C-  H.,  Jamais,  jamais,  zwei  inhaltschwere  Worte  Kaiser  Napoleons  I.:  ib.,  S.  202/3* 
Antwort  Napoleons  auf  d.  Gesuch  um  Wiederherstellung  d.  Kurfürstentums  1807.  —  101) 
(§21»«)  Goecke,  Königr.  Westfalen.  —  102)  X  B-  L-»  D-  »UMeu  in  Kassel  im  J.  1813: 
Hessenland  1888,  S.  189—90.  ^  103)  Neuber,  Z.  Gesch.  v.  Stadt  u.  Bad  Hofgeinntf' 
HHeesY.1887,  S.  XLYU— L.  Yortrag.  —  104)  F.  Zwenger,  B.  Sababnxg,  histor.  Sküie: 
Hesaenland  1888,  S.  223  f.,  338  f.,  350  f.,  366/8.  —  105)  K  W.  Heas  v.  Wichdorff, 
Beitrage  a.  Gesch.  d.  Städtchens  Niedenstein  u.  d.  Familie  Hess  v.  Wichdorff :  ib.,  von  Ko.  8 
an  durch  elf  Nummern  in  einzelnen  Abschnitten.  —  106)  B.  Heufsner,  GesdL  d.  Stsdt 
u.   Festung   Ziegenhain.      Mit   Ansichten   d.    Stadt,    Planzeichnung   d.   früheren  Festong  Q> 


§89.     Mittelrhoiii  a.  HeMen.     Otto.  11,149 

Stiftskirche  Ton  Hersfeld  werden  bemerkenswerte  Grabsteine  mitgeteilt; '<^7*^®^) 
ao9  Marborg'o^'^^^')  kam  die  Fortsetzung  des  Gatalogns  stndiosernm  cam 
breribns  annalibns  coninnctns.^^^)  von  1629 — 36.  Ans  der  Geschichte 
QiQiiigiisiis^  erwähnen  wir  besonders  die  Entwicklung  des  Hanauer  Elementar- 
scboiwesens,^^^)  welches  bis  zam  Jahre  1432  zurflckverfolgt  werden  kann; 
schon  1472  erscheint  eine  Schnlmeisterin,  in  17.  Jh.  Rektor  und  Präcep- 
toren;  1781  wurde  ein  Seminar  errichtet^^^)  —  Die  Inschriften  der  Stadtkirche 
10  Gelnhausen  11«)  reichen  bis  in  das  13.  Jh.  zurück.ii^) 

BiographieM^*^^^)  Die  Frankfurter  Familie  zum  Paradies  entstammt 
dem  Siegfried  ?on  Biedenkopf  aus  Marburg  i^^),  von  dessen  Söhnen  der 
jfingste  zu  Marburg  verblieb  (die  Familie  erscheint  zuletzt  1480),  der  filtere, 
Siegfried  (f  1386)  nach  Frankfurt  übersiedelte  und  ein  angesehener  Mann 
firde;  den  Namen  'zum  Paradies'  führten  sie  von  ihrem  Marburger  Wohn- 
baue;  denselben  erhielt  lebendig  eine  Stiftung  Siegfrieds  des  älteren,  welche 
1527  dem  neugegrOndeten  Armenkasten  zugewiesen  wurde.  —  Ein  bewegtes 
Leben  hatte  der  jung  verstorbene  Humanist  und  Arzt  Petrus  Lotichius 
(1528—1560),  dessen  Biographie  Joh.  Hagius  1686  verfafste  und  mit  seinen 
Werken  herausgab; i^^)  geboren  zu  Niederzell  bei  Schlächtern  und  gebildet 
dirch  Mycillus  in  Frankfurt,  studierte  er  zu  Marburg  und  Wittenberg,  nahm 
Kriegsdienste  bei  der  Stadt  Magdeburg,  kehrte  dann  wieder  zu  den  Studien 
zorftck  (mag.  art  zu  Wittenberg)  und  wurde,  nachdem  er  seiner  Ausbildung 
balber  Italien  und  Frankreich  bereist  hatte,  1557  als  Professor  der  Medizin 
BMh  Heidelberg  berufen,  wo  er  starb.  —  Der  Fflrst-Abt  Heinrich  YHI.  von 
Fnldaiss)  aus  dem  Geschlechte  derer  v.  Bibra,  geb.  1711,  trat  1729  in  das 
Kloster  zu  Fulda,  zu  dessen  Abt  er  1759  erwählt  wurde,  und  starb  nach 
ItDger  segensreicher  Begierung  1788.  Er  war  das  Muster  eines  Fürsten  und 
siebte  die  Wohlfahrt  seiner  Unterthanen,  soviel  er  vermochte,  zu  heben, 
Justiz  und  Verwaltung  zu  bessern,  Unterricht  und  Bildung  zu  fördern;  vieles, 
tas  heute  noch  besteht,  verdankt  ihm  seine  Anregung  oder  Begründung.  "«•!**) 


CiktbeUagOL  Ziegenhiin,  W.  Eorell.  1888.  8.  lY  4-  108  S.  M.  1,50.  {]MHL.  1888, 
S. 373/4  (Pittor).]|  —  107)  £.  Wendelat,Bemerkengwerte  GrabBteine  in  d.  Raine  d.  Stifti- 
kiitkdiaflenfeld:  Hewenland,  S.  858—60.  —  108)  J.  K.  Vigelias,  Denkwürdigkeiten  ▼. 
Saifeld.  Kack  Piderit,  stidtischen  Akten,  archivalisdien  n.  andern  Qaellen  bearbeitet  o.  bia 
L  BeoMtoB  Zeit  fortgeführt  Herafeld,  H.  Schmidt.  {[Heaaenland  1888,  S.  272.]!  —  109) 
X  SekQlte  T.  Brfihl:  D.  Marburg.  Leipzig,  Vofa.  38  S.  M.  0,50.  —  110)  X  ^* 
B&cking,  D.  Ha^tpUtB  an  Marburg:  OberheM.  Z.  1887,  No.  282/3.  Vgl.  Mitt.  d.  heu. 
^•1887.  8.  XCVL  —  111)  W.  Falekenheiner,  Catalogi  Btadiosomm  Marpnrgenaiam  cum 
bnnbof  iBialiboa  ocmiancti  faadcQlna  XVas  annoa  ab  1629  asqae  ad  1636  complectena. 
l^i^btrg0T  UniTerB.-Progr.  z.  Rektoratsweduel ,  4  Nov.  1888,  y.  J.  Jnsti.  Marburg,  K.  L. 
^.  4*.  IV,  66  8.  —  112)  X  W.  Janghana,  Kurse  Qeech.  d.  Kreiaea  u.  d.  Stadt 
Baao  nebrt  e.  chronologiachen  Übersicht  d.  Haoptereigniaae.  Hanau,  Ft.  König,  gr.  8. 
1^  S.  IL  8,00.  |[MHL.  1888,  8.  373  (Pi»tor).]|  —  113)  X  B-  Wille,  Ürk.lich6 
^^^^  t.  Geteh.  Huaus  im  30  j.  Kriege  ana  d.  NachlafB  d.  Heraoga  Bernhard  t.  Weimar. 
^t  Srginsaog  in  d.  Verf.  grdlaem  Werke  «Hanau  im  30 j.  Kriege*.  Hanau,  Alberti.  gr.  8. 
X  0.68  8.  M.  1,50.  —  114)  Jnnghana,  über  d.  Entwickelnng  d.  Elementanchulwesena 
ad.Stidt Hanau:  MHewV.  1887,  S.  LX— LXJI.  Vortrag.  —  115)  X  Hartwig,  Landgraf 
Jncdrieh  IL  t.  Heaaen  u.  d.  Abtretung  d.  Grafschaft  Hanau:  ib.,  S.  LU— LVU.  Vortr.  — 
IK)  Janghana,  Inachriflen  in  u.  an  d.  Gelnhäoaer  Stadtkirche:  ib.,  S.  LXVI— LXXIL  «- 
UT)X  Schulte  y.  Brtthi,  D.  Kaiierpfala  Gelnhausen.  Leipzig,  Yofs.  31.  8.  M.  0,50 
ifleiMBlttd,  1888,  8.363.]|  —  118)X  (K.)T.8tamford,  Ulrich  v.  Hütten:  MHes8.V.  1887, 
i-VUl-.XYL  Vortiag.  —  HO)  X  P-  Z.,  Helins  Eobanus  Hesans:  Hessenland  1888, 
^  11/3.  —  120)  W.  Bftcking,  Siegfried  y.  Biedenkopf  (gen.  z.  Paradiea):  Oberhess.  Ztg. 
J^7,  No.  300/1.  Vgl.  Mitt.  d. heea.  V.  1887,  S.  XCVI  f.  —  121)  F.  W.  Junghans,  Petrua 
Jotichias:  Hessealand  1888,  8.  246/7,  260  f.,  276  f.  —  122)  F.  Zwenger,  Heinrich  y. 
fiba,  Flintbischof  y.  Fulda:  ib.,   S.  298/5,    307/9,    324/6,    340  f.,    368/9.  —  128)  X 


n,150  §29.    Mittelrliein  u.  HeMen.    Otto. 

—  Die  einseitige  DarsteUang  v.  TreitBchkes  (Deatoche  Geschichte  m,  S.  532) 
üher  die  gewaltsame  Entführang  der  Herzogin  Marie  von  Anhalt-Bemharg 
ans  Bonn  hat  eine  aktenmäÜBige  Berichtigung  erfahren,^^^)  nach  welcher  die 
Geistesstörung  der  Herzogin  schon  vorher  hestand,  der  General  v.  Dalwigk 
zwar  eigenmächtig,  aber  durch  die  Verhältnisse  veranlafiit  die  Entführung 
anordnete,  endlich  der  Kurfürst  keine  Abbitte  bei  dem  Könige  von  Preutsen 
leistete,  sondern  dieser  das  Ungenügende  seiner  Erklärung  übersehend  die 
abgebrochenen  freundschaftlichen  Beziehungen  wieder  anknüpfte.  ^^^) 

Hessische  Künstler.  Von  dem  ehrsamen  Bäckermeister  Joh.  Hdnr. 
Tischbein,  geb.  1682  zu  Marburg,  gest.  1764  als  Hospitalbäcker  zu  Haina, 
stammen  nicht  weniger  als  14  mehr  oder  weniger  hervorragende  Maler  ab.^^^) 
Neben  Job.  Jak.  (1724—91),  Ant  Wüh.  (f  1804  zu  Hanau),  Job.  Hemr. 
dem  jüngeren  (1742—1808)  und  Fr.  Aug.  (f  1812  zu  Leipzig)  sind  die 
bedeutendsten  Job.  Heinr.  der  ältere  (1722 — 89),  welcher  nach  gründlicher 
Ausbildung,  die  ihm  das  Wohlwollen  des  Grafen  Stadion  ermöglichte,  zuletzt 
als  Direkter  der  Akademie  der  bildenden  Künste  zu  Kassel  wirkte  und  starb, 
und  Job.  Heinr.  Wilh.  der  Neapolitaner  (1751—1829),  so  benannt  nach  der 
ehrenvollen  Stellung,  welche  er  als  Direkter  der  Malerakademie  in  Neapel 
einnahm,  die  er  aber  in  dem  Kriege  von  1799  aufgab;  später  lebte  er  in 
Eutin,  wohin  ihn  der  Herzog  Peter  von  Oldenburg  berufen  hatte;  im  Jahre 
1829  starb  er  daselbst  —  Die  Stadt  Kassel  hatte  das  Glück,  dafs  ihre 
Fürsten  kunstsinnig  waren  und  zugleich  eine  Reihe  von  Baumeistern  fanden, 
welche  ihre  Absichten,  die  Stadt  mit  würdigen  Gebäuden  und  Anlagen  aos- 
zuschmücken  und  zu  verschönem,  in  geschmackvoller  Weise  auszuführen  ver- 
standen;^*^) dahin  gehören  die  drei  Dy  Ry,  von  denen  der  Vater  von  1685 
— 1714  wirkte,  der  Sohn  ihm  nachfolgte  (f  1757)  und  der  beide  überragende 
Enkel  (f  1799)  die  Reihe  beschlofc;  femer  G.  G.  üngewitter  (1820-64) 
und  K.  Steinhöfer  (1746—1829). 

Zum  Schlüsse  dieser  biographischen  Angaben  erwähnen  wir,  dafs  die 
AUg.  Deutsche  Biographie  in  Bd.  26.  und  27.  eine  Reihe  verdienter  Männer 
aus  Hessen,  deren  Namen  mit  Pi-Re  beginnt,  vorführt,  wie  Job.  Rud.  Ant. 
Piderit,  K.  W.  Piderit,  Job.  Jac.  Pistor,  Job.  Pistorius;  Ed.  Platner,  J.  J. 
Plitt,  H.  V.  Porbeck,  J.  G.  Roll,  J.  Raw,  Fr.  Rehm.  Endlich  bringt  die  in 
den  Anmerkungen  öfter  genannte  Zeitschrift  Hessenland  z.  T.  ausführlichere 
Nekrologe  über  die  im  Jahre  1888  verstorbenen  hessischen  Gelehrten, 
Künstler  u.  s.  w.  wie  von  Bardeleben,  Bayrhoffer,  Ebert,  L'Estoq,  K.  Herqoet, 
W.  Kolbe,  K.  Ranke  u.  a. 

Kunst  und  Litteratur.  Von  philosophischen  Inkunabeln^*®)  besitzt  die 
Landesbibliothek   zu  Kassel    40   Schriften   in    19  Bänden,   von    denen   die 


J.  Hoffmeister,  E.  jetzt  nach  100  J.  anfgefondenea  PortrSt  cL  1770  gebonen  PrinzeBsis 
Elisabeth  y.  Grofsbritannien,  Landgräfin  t.  HeBsen:  ib.,  S.  14.  —  124)  X^.  Preser,  D. 
letzte  Schwester  d,  letzten  Kurfürsten:  ib.,  S.  17—20.  Marie,  1804—88,  Gem.  d.  Henogs 
Bernhard  y.  Sachsen-Meiningen.  —  125)  B.  y.  D.,  D.  gewaltsame  Entf&hnmg  d.  Herzogin 
Marie  Friederike  v.  Anbalt-Bembnrg,  Tochter  d.  KnrfUraten  Wilhelm  I.  ▼.  Hessen,  im  J. 
1822.  Nach  amtiichen  Quollen:  ib.,  S.  277—80.  —  126)  X  Münscher,  Über  d.  Mtr- 
burger  Nachspiel  z.  Frankfurter  Attentat  v.  183 S:  MHessV.  1887,  S.  ICVn-XLVIU.  Vortr. 
Über  Syly.  Jordanfi  Leben  n.  Leiden.  —  127)  L.  Katzen  stein,  B.  Malerfamilie  Ti«chbeui: 
Hessenland  1888,  S.  16S/5,  180/2,  194/7.  —  128)  W.  Kogge-Ludwig,  Hessische  Bau- 
meister. I.  d.  Familie  Du  Ey.  IL  G.  G.  üngewitter  lU.  K.  Steinhöfer:  ib.,  S.  133/5, 
148,   228— äl.  —  129)  G.  Mollat,  B.  phUoBophischen  Incnnabehi  d.  ständischen  Landes- 


489.    lüttolrhein  n.  HeMen.    Otto.  11,151 

ilteste  datierte  die   Jahreszahl  1473   hat,   mehrere   s.   1.   et  a.   sind.    Die 
fllvigen  hierher  gehörigen  Arbeiten  fllhren  wir  in  der  Anm.  aal^<o.is») 

Frank  fürt  Mittelalter:  Höchst  verdienstlich  ist  die  Veröffentlichung 
der  InTentare  des  Frankfdrter  Stadtarchivs,  von  welcher  der  erste  Band  vor- 
liegt,^««) enthaltend  die  Reichssachen-Akten  Ms  1499,  d.  h.  die  Akten, 
wdehe  die  Beadehongen  Frankfdrts  zum  Reiche  nnd  zq  aoswftrtigen,  groÜBen 
and  kleinen,  nahen  and  fernen  Gemeinwesen  und  Personen  betreffen.  Der 
Fonchong  ist  damit  der  Weg  zn  einer  reichen  Fnndgmbe  historischen 
Materials  geöffinet.  —  Bemerkenswert  ist  die  Vorsicht,  welche  der  Rat  der 
Stsdt  in  d^  Mainzer  Bistnmsfehde  von  1461/3  bewies,  i«^)  Er  sachte  eines- 
teils die  Stadt  gegen  EmMe  and  Gewaltthfttigkeiten  der  beiderseitigen 
Trappen  za  schätzen,  andemteils  strenge  Neatralitftt  zwischen  beiden  Parteien 
ni  beobachten,  indem  er  den  Streit  als  einen  rein  geistlichen  aaffii(i3te  and 
behandelte,  insbesondere,  am  den  Handel  nicht  za  stören,  beiden  Zntritt  zu 
der  Stadt  gewährte,  wenn  sie  sich  jeder  Feindseligkeit  enthielten;  indessen 
waren  doch  einzelne  Kollisionen  anvermeidlich.  Eine  gleiche  Klngheit 
leitete  den  Bat  im  Jahre  1429, >^>)  als  in  Folge  des  Oberfalls  einer  znr 
Heriistmesse  ziehenden  Karawane  die  oberdeatschen  Stätte  vorhatten,  die 
Frankfnrter  Messe  nicht  mehr  za  besochen;  er  benatzte  die  Uneinigkeit  der 
Stidte  in  ihren  Sonderinteressen  and  behaaptete  so  die  frühere  Stellang  der 
Stadt  —  Die  Wohlthädgkeitsanstalten  der  Stadt  lagen  im  MA.^«»)  wie  ander- 
wiits  in  den  Händen  der  Geistlichkeit:  zn  Frankfurt  gehören  hierher  das 
Hospital  zum  h.  Greist,  1278  znm  erstenmal  erwähnt,  der  Antoniterhof  für 
die  vom  Fenet  des  h.  Antonios  befallenen  Personen,  ans  dem  12.  Jh.,  die 
Beginenhäaser,  deren  es  59  gab.^^^^') 


kIklioUMk   sa   Kawel:    MHettY.    1887,   Anhang  B.   S.  I~X   —   130)  X  (>•  KSnneke, 

Keae  Beitriga  s.  Geach.  d.  engliicheu  Komödianten :  Z.  f.  vergleichende  Litt  o.  BenaiM.  Litt. 

K.  F.  1,   1887/8    S.    85^8.    Bestellnngsbriefe   für   d.  Engländer  Browne   n.  Klingnnann    aU 

Konödianten  d.  Landgrafen  Moritz   y.  Heesen-EaMel  um   1598.  —  131)  X  ^*  Bennecke, 

Bötiige  s.  OeMh.  d.  Kaaeeler  Theaters:    Hewenland  1888,  8.  210/12.    Au  d.  J.  18S6.  — 

iS2)  X  K Back f aas,   D.  Eliaabethkirche  sa  Marbnrg   xl   ihre  KanataehStae:   Mittheaa-Y. 

im,  8.  XVII>-XXL     Vortrag.  —  133)  XW.  Bücking,  D.  Kirche d.h.Kliaabeth an  Mar- 

Wg:  Heaaenland  1888,  S.  21/4,  84/6,  88/4.  —  134)  X^-  Bickell,  HoMiache  Holabanten. 

^  30  Lichtdnicken    t.    Obemetter.     1.   Heft.    Marborg,  Elwert     4<>.     VI   n.    6  S.  Text 

M.  SO.    {[KBIGV.  36,  8.68  (Friedel].]|     Giebt  Abbildmigen  t.  80  Holabaaten  ana  Heaaen. 

—  13&)  X  H.  Diemar,  D.  Wappen  äia  Zeichen  rechtlicher  Yerhältniaae,  mit  beaonderer 

Bauhaag   auf  Haaaen:    Heaaenland  1888,  S.  S60/2,   878—81.  —  136)  X  ▼•  L'Eatooq, 

Hoildik   im  Sinne    r.  Ornamentik   anter  Anknüpfling   an  Kaaaeler  heraldische  Bildwerke   u. 

BriÄüerungen:  MHeesY.  1887,  S.XXn— XXIV.   Yortr.  — 137)  X  K.  y.  Knoblauch-Hatx- 

bick,  Einige  Baaonderheiten  an  Kirchen  a.  Kirchtürmen  inHeaaen:  ib.,  S.LIY — LY.    Yortr. 

~  138)  X  F-    T.  6(ilaa)  a.Q.,  Kleine  Notiaen:  ib.  Anh.  G.  S.  YH— YIIL    Alte  Glocke  an 

Buebhaoaen.     Anagegangene  Orte.  —  139)  X  Q-  Wflrttenberger,  Z.  Geach.  d.  Franken- 

bopr  Knptenrerka:    Z.  F.  Berg-,  Hütten-  n.  Salinenwesen    36,    19  S.     {[Heaaenland  1888, 

8.304.])     8.    nach  No.    111.  —   140)   Inyentare  d.   Frankfurter  Stadtarchivs.    Mit   Unter- 

«fitosg  d.  Stadt  Frankliirt  a./M.   hrsg.  y.  Yereine   f.  Geach.    n.  Altertamakonde  an  Frank- 

bit  i./]L     L    eingeleitet   v.   H.    Grotefend.     Frankf.   a./M.,    K.   Th.    Yölcker.     gr.    8. 

I-I-322   8.     IL    3,60.     |[DLZ.    1888,    S.    1888/9   (L.   anidde);    HZ.    1889  S.    890/2 

(Wanbald);    C3BL  1889,  S.  267  1  WZ.  8  S.  177/9  (R.  Feater).j|    —  141)  K.  Scheli- 

^tfi,  D.  Stadt  Ftankfort   a.  M.  wahrend   d.  Mainzer  Butamsfehde,   1461/8:    AFrankfortG. 

Diitta  Folge  L     8.  202—28.  —  142)  0.  Heuer,  GefShrdnng  d.   Frankforter  Messe  in  d. 

J.  1429-^30:    KBIWZ.  7,  8p.  228/4.     KBIGY.  86,  S.  159.     Yortrag.  —  143)  W.  Baaae, 

!>•  Ftaakfiirter  WohlthStigkeitaanatalten  in  MA.:  WZKBl.  7,  Sp.  14/6.  —  144)  XH.  Grote- 

Uad,FnakfiirterStadentan in  Bologna:  AFrankfnrtG.  Dritte  Folge  I,  S.  331/3.    Y.  1311—1656 

wdsa  27  Fraakforteir  immatrikuliert,  drei  zn  Doktoren  promoviert.  —  14o)  X^'I'^ob^a®» 

I>  iB  Tübingen  immatrikulierten  Frankfurter  t.  Gründung  d.  Universität  1477  bia  z.  Wintei> 


U,152  ii9.    Mittolrheü)  a.  Heuen.     Otta 

Neue  Zeit.  An  der  Spitze  steht  —  zeitlich  und  inhaltlich  —  das  he- 
dentsame  Werk,  die  Frankfurter  Chroniken  aus  der  ersten  Hftlfte  des 
46.  /A./^^)  welches  eine  Samnünng  yon  23  gleichzeitigen  IftDgeren  oder  kttrzeren 
Mitteilungen  von  Zeitgenossen  Ober  die  Ereignisse  zu  Frankfurt  wfthrend  jener 
denkwürdigen  Epoche  enthält.  Sie  zerfallen  in  drei  Gruppen  und  sind  natflrlich 
von  ungleichem  Werte.  I.  die  Zeit  yon  1500 — 46  betrefien  sechs  Nummern: 
1)  Historisches  aus  einem  Buche  des  Liebfrauenstifts  1498 — 1518,  zumeist 
von  der  Hand  des  Ganonicus  Job.  Humbracht  (1480—1531);  2)  ans  der 
Chronik  des  Schuhmacherhandwerks  1504 — 46;  3)  Wolfgang  Königsteins 
Tagebuch  1520 — 33,  die  umfiEissendste  und  wichtigste  Quelle  für  die  Ge- 
schichte dieser  Jahre;  Königstein  starb  als  Dechant  seines  Stiftes  1559;  4) 
Job.  Marstellers  Aufrnhrbnch,  eine  offizielle  Darstellung  der  Bewegung  yon 
1525  durch  den  Ratschreiber;  5)  Job.  Fichards  lateinisch  geschriebene  An- 
ualen  von  1512 — 44;  6)  Chronik  der  Katharina  Weils  von  Limburg,  genannt 
Scheffers  Kreinchen  1524—46  mit  dürftigen  Zusätzen  bis  1562.  H.  Chroniken 
über  die  Zeit  des  schmalkaldischen  Krieges:  1)  Chronik  des  Ratschreibers 
Jakob  Urban  über  die  Ereignisse  des  Jahres  1546;  2)  Chronik  des  Schuh- 
machers Jakob  Medenbach  1546  und  1547;  3)  Chronik  des  Prftdikanten 
Melchior  Ambach  1546  und  1547;  4)  des  Dr.  Jakob  Degenhart;  5)  der 
Bericht  in  Lersners  Chronik.  UL  Die  Belagerung  von  1552:  1)  Chronik  des 
Stadtadvokaten  Dr.  Hier,  zum  Lamb;  2)  des  Prädikanten  Melch.  Ambach; 
3)  Bericht  aus  der  Chronik  des  Marcus  Schänder  über  die  Geschichte  der 
Dreikönigskirche;  4)  Chronik.  Heinr.  Steffans;  5)  des  Schuhmachers  NikoL 
Gauch;  6)  Jüdischer  Bericht;  7)  Neuhaussche  Chronik;  8)  Sechs  Lieder  über 
die  Belagerung;  9)  Epigramme.  Dazu  treten  als  vierte  Gruppe:  1)  Notizen 
über  Frankfurter  Begebenheiten  aus  Phil.  Schurgs  Kollektaneen  über  die  Zeit 
von  1498 — 1552;  2)  aus  den  Annales  reipublicae  Francofnrtanae  von  Joh. 
Maximilian  zum  Jungen  für  die  Zeit  von  1500—35;  3)  aus  der  Chronika 
Francofurtensis  des  Stadtschreibers  Ad.  Schile  1500 — 51.  Zu  sämtlichen  Auf- 
zeichnungen hat  der  Heransgeber  Erläuterungen,  Berichtigungen  und  nähere 
Ausführungen  aus  den  Frankfurter  Archivalien  und  schliefslich  eine  von  ihm 
verfalste  Geschichte  der  Belagerung  von  1552  hinzugefügt.  Waren  auch 
mehrere  der  genannten  Aufiseichnungen  schon  vorher  gedruckt  oder  benutzt, 
so  hat  doch  die  Wissenschaft  durch  den  neuen  und  korrekten  Abdruck  eine 
wertvolle  Grundlage  für  die  Geschichte  jener  Zeit  gewonnen.^^^)  —  Derselben 
Epoche  gehört  der  Dominikaner  Joh.  Dietenberger  von  Frankfurt  an,  dessen 
Leben  eine  gründliche  und  erschöpfende  Darstellung  von  katholischer  Seite 
gefunden  hat.^^*)  Geboren  um  1475,  vorbereitet  im  Dominikanerkloster  zu 
Frankfurt,  dem  er  selbst  bald  als  Bruder  angehörte,  gebildet  auf  den  Univer- 
sitäten zu  Köln  (1511)  und  Heidelberg  (1512),  erwarb  er  zu  Mainz  die 
akademischen  Grade  eines  Licentiaten  (1514)  und  Doktors  (1515)  der 
Theologie.  Wiederholt  Prior  und  Lektor  in  den  Klöstern  zu  Frankfurt  und 
Koblenz,  wohin  ihn  die  Einführung  der  Reformation  zu  Frankfurt  getrieben 


SemMter  1S87/8  eiiiidil.:  ib.,  S.  297—328.  Im  giazen  439.  —  146)  X  ^  Martin, 
Deutsche  Yene  Konnds  y.  Zabem  aiu  e.  Papierhandschrift  d.  Stadtbibliothek  za  Frank- 
fort  a./M.:  StraCibarger  Stad.  lU,  2,  1887,  S.  238—42.  —  147)  &.  Jnng,  Frankfaiter 
OhronikeB  n.  annalistiBche  Aafzeichiiangen  d.  BeformationHseit  Nebat  e.  Bantellimg  d.  Frank- 
furter BelageruBg.  Zweiter  Bd.  d.  QoeUen  i.  Frankfurter  Oeech.  t.  H.  Grotefend.  Auf  Ver- 
aalaiBong  n.  aas  d.  Mitteln  d.  Adminiatration  d.  J.  F.  Böhmerschen  Nachlasaea.  Frankl, 
K.  Jügel.  gr.  8®.  XXXH  u.  730  8.  M.  12,00.  |[WZ.  8,  8.  173/7.  (B.  Feater).)|  — 
148)  X  B-  Padjera,  D.  Jadenbrflckehen :  WZKBl.  7,  Sp.  1(6.    Erbwit  im  16.  Jb.  —  149) 


f 


{29.    Mittelrhein  a.  HoMan.    Otto.  11,153 

hatte,  wurde  er  1532  als  Professor  der  Theologie  nach  Mainz  berufen.  In 
die  religiösen  Kämpfe  der  Zeit  trat  er  anfangs  nicht  freiwillig  ein,  doch 
einmsl  auf  dem  Schauplätze  wurde  er  ein  Hauptverteidiger  der  alten  Lehre 
und  verialste  eine  Menge  Streitschriften,  welche  von  dem  Yf.  wohl  alle 
iBsammengeatellt  und  charakterisiert  sind.  Die  bedeutendsten  Werke  sind 
seine  Gbersetzung  der  Bibel,  die  gegen  100  Ausgaben  erlebte,  und  sein 
jütechiamos;  bei  Abfassung  der  Confutatio  zu  Augsburg  wirkte  er  mit  Eine 
nertfoUe  Beigabe  zu  dem  Buche  bildet  der  Exkurs  ttber  die  bildliche  Aus- 
stattang von  Dietenbei^gers  Schriften.^^^) 

17.  J/i.  Schon  1614  wflnschte  der  Papst,  dais  in  Frankfurt  ein 
JesuiienkoUeg  errichtet  werde, ^^^)  aber  erst  1629  machte  man  Anstalten 
dazu.  Yergebens  suchte  der  Bat  sich  dessen  zu  erwehren,  bis  die  Er- 
scheinung Gustay  Adolfs  im  Jahre  1631  den  Verhandlungen  ein  Ende 
bereitete.  Derselbe  war  am  17.  Nov.  in  die  Stadt  eingerückt  und  verlangte 
eine  Eidesleistung  von  dem  Bat,  zu  welcher  dieser  sich  erst  nach  längeren 
Terhandlungen  verstand,  ebenso  wie  zu  den  weiteren  Forderungen  des  KönigSi 
jedoeh  nicht  ohne  dem  Kaiser  seine  Zwangslage  dargelegt  zu  haben.  ^^') 

48.  und  49.  Jh.^^^  Die  Frankfurter  Gelehrten  Anzeigen,  seit  1772 
eine  Fortsetzung  der  Fr.  Gelehrten  Zeitung,  redigiert  von  Goethes  Schwager 
Schlosser,  erregten  bald  durch  ihren  scharfen  Ton  den  Unwillen  der  ortho- 
doxen lutherischen  Geistlichkeit  ;^^^)  die  ersten  Angriffe  derselben  wurden 
glücklich  abgeschlagen  und  auch  die  folgenden  waren  ohne  erhebliches  Be- 
sultat,  da  der  Hauptankläger  Prediger  Plitt  starb;  der  Verleger  mufste  20  Tbl. 
Strafe  bezahlen,  weil  er  den  Yf.  einer  spöttischen  Bezension  (Bahrdt)  zu 
aennen  sich  weigerte.  —  Ohne  grofse  Ausbeute  ftlr  die  Geschichte,  aber 
wichtig  als  lebendiges  Zeugnis  der  Anschauungsweise  von  ruhigen  Borgern 
während  der  französischen  Kriegszeit  (1797 — 1812)  ist  das  Diarium  des 
Qffixier-Corps  des  löblichen  11.  Stadtquartiers  während  der  genannten  Jahre.  ^^^) 
Es  erzählt  nur  die  Ereignisse,  welche  dieses  Corps  betrafen,  seine  Organisation 
und  Thätigkeit,  Fenersbrtüiste  und  anderes  der  Art  und  lälst  dabei  die  Zu- 
stände namentlich  während  der  Dalbergschen  Herrschaft  erkennen.  —  Auch 
för  die  Lokalgeschichte  Frankfurts  ist  schlielslich  zu  erwähnen  das  Buch  von 
Wichmann,  Denkwürdigkeiten  aus  der  Paulskirche, ^^^)  welches  in  lebendiger 


H.  VFedewer»  Johanne«  Dietenbergery  1475—1637;  lein  Leben  a.  Wirken.    Mit  4  Tafeln. 

Freiborg  L/Br.,    Herder,     gr.  8.     VUI  -|-  499  8.     {[LHandweiser  1888,  No.  461,  Sp.  478—80 

V^aii);   EPBL  103    (1889)  8.   64—65  (JJ.);    ü£l.  1889  8.  541/2;    Jkaiholik   1888   Spt. 

S.  326—31  (H.);   GGA.  1889  8.  27—36  (Kplde);  KBIQV.  1889,  8.  70  (S.).]i     8.  461—60: 

iUr  d.  h»Miii>ii^  AoMtattong  y.  D/>  Drackachriften,  yerfaliit  y.  Fr.  Schneider.  —  150)  X 

r.  Thomae,  Aas  d.  Basier  UniyerutaU-Matrikel :  AFrankfurlQ.  Dritte  Folge  I,  8.  329—30. 

Giebt  Barichtigangen  sa  W.  KeMna  Leben  y.  Steits  (immatr.  1611,  Baccal.  1512,  Hag.  1515) 

a.  neant   5    t.    1460 — 1653    immatr.    Frankfurter.    —    151)    J.    Kracauer,    £.   Versuch 

lP«diaaad  IL,  d.  Jesaiten  in  Frankfurt  einsuführen :  WZKBL  7,  Sp.  164/6.     Vortrag.  —  152) 

Cki.  Gotthold,    D.  Schweden  in  Frankfurt  a./M.    T.  IL    Programm   d.  Xiingerachule   m 

Ptaakl  a.Af.     Oatem    1888.     Frankfurt   a./M.     4^     43  8.  —  153)  X  B.  Jang,  D.  Vei^ 

liaftaag  Voltnizee  in  Frankfurt  (1753):  WZKBl.  7,  8.  48.     D.  Frankfurter  Arohiy  enthält  n.  a. 

ii«le  aof  diese   Sache   sich  beaiehende  Schreiben  Friedricha  II.    u.  Voltaire«,    welche   noch 

ikkt  benntst  aind.  —  154)  H.  Dechent,  Ober  e.  Zenaurprose(s  gegen  d.  Frankfurter  Oe- 

iekrtaa   Anaeigen:    ib.»    8p.    61/4.     Bringt   Ergänsnngen    aua    ungodruckten   Materialien    an 

SdhefeiB  Einleitong    a-   Neudruck  d.  Jahrgangs  1772.  —  155)  H.  Grotefend,  Diarium  d. 

O£Sa«r-Corp0   d«    löbUchen  X[.  Stadt-Quartiers;    1797—1812:    AFzankfurtG.  Dritte   Folge  I, 

S.  66— 801    156)    W.    Wichmann,    Denkwürdigkeiten    aus   d.  Paulskirche.     Hannover, 

Hltwiag.    gt.  8.     XIV,  568  S.    M.  9,00.  —  |[CBL  1888,  8.  941/2.     Grenaboton  1888,  8. 


n,154  $29-    Mittelrhein  u.  Hessen.    Otto. 

Anschaulichkeit  die  Erlebnisse  und  Beobachtnngen  dieses  Mitgliedes  des  Frank- 
fdrter  Parlaments  wiedergiebt,  wertvoll  durch  die  ünmittelbariceit  der  Mit- 
teilungen, aber  ohne  Rücksicht  auf  die  hinter  den  Koulissen  spielenden  Mächte 
und  die  diplomatischen  Vorgänge,  welche  dem  Vf.  unbekannt  waren.  Zwei 
Nachträge  bringen  das  ,Parlaments-Album'  und  den  ,Parlaments-Humor  in  der 
Paulskirche'.  Das  Buch  bringt  fflr  die,  welche  jene  Zeit  erlebt  haben,  eine 
angenehme  Auffrischung  ihrer  Erinnerungen. 

Von  biographischen  Arbeiten  sind  aufser  den  Goethe  betreffenden^^^*^^^) 
zu  erwähnen  die  Lebensnachrichten  tlber  Goethes  Jugendfreund  Pfarrer  Passa- 
vant (1751 — 1827)is>)  und  L.  H.  Euler,^®^)  sowie  mehrere  Biographieen  der 
AUg.  Deutschen  Biogr.  Z.  B.  Job.  Jok.  Plitt  (1727—73),  A.Rade  (1774—1852), 
Jon.  Joach.  Raff  (1822—82),  H.  Rau  (1813—76).  —  Ein  Buchbinder  1«^) 
erscheint  zu  Frankfurt  erst  im  Jahre  1463;  mehr  als  100  Jahre  später  (1580) 
bitten  die  15  Meister  um  Bewilligung  eigner  , Artikel',  welche  ihnen  1589 
zugestanden  werden;  doch  schon  1618  erhalten  sei  eine  neue  Ordnung,  welche 
die  selbständige  Erledigung  der  Handwerksangelegenheiten  einschränkt  oder 
beseitigt.  Während  der  folgenden  hundert  Jahre  erhebt  sich  die  Zahl  der 
Meister  kaum  über  30;  es  herrscht  das  Bestreben,  jede  Konkurrenz  fern- 
zuhalten. Erst  die  neuere  Zeit  zeigt  mit  der  Umgestaltung  der  inneren  Ver- 
hältnisse des  Handwerks,  die  namentlich  in  der  Stellung  der  Gesellen  zum 
Vorschein  kommt,  grofse  Zunahme  der  Meister  (1852  :  50,  1887 :  100  Meister). 
—  In  ähnlicher  Weise  traten  im  Jahre  1616  die  Goldschmiede  in  gröCsere 
Abhängigkeit  von  dem  Rate.^^') 

Aus  Nassau  ist  für  dieses  Jahr  nicht  viel  zu  melden.  Kunstgeschicht- 
lich wichtig,  aber  leider  noch  nicht  wissenschaftlich  genug  beachtet  ist  die 
von  Erzbischof  Otgar  (826—47)  errichtete  Säulenbasilika  zu  Höchst,^«')  eine 
der  ältesten  Kirchen  Deutschlands;  1090  wurde  der  Bau,  welcher  Schaden 
gelitten  hatte,  wiederhergestellt,  1441  durch  einen  spätgotischen  Anbau  er- 
weitert, doch  blieb  das  Mittelschiff  ziemlich  unberührt.  ^<^^'^^^) 

Von  Ortsgeschichten  sind  erschienen  eine  Chronik  von  Niederselbach,  ^^^) 
Schwanheim  1^7^  und  Nachrichten  über  das  Bad  Schlangenbad, ^<^^)  von  Bio- 
graphieen^^^)  das  Leben  des  Er.  Sarcerius,^^^^)  welcher  die  Reformation   in 


622  t]\  —  157)  X  H.  Dflntzer,  D.  Qeschlecht  Teztoy,  Goeihei  mütterlicher  Stammbanm: 
Grenzboten,  1888,  t.  No.  18—22  dardi  mehrere  Nammemdnrchlaofend.  — 158)  Xl^'*Z*i^>^c^®» 
Kurz  gefaiJBtea  Verzeichnis  d.  Originalaiifbahme  t.  GoetheB  Bildnis.  Mit  15  Taf.  Leipz.,  Hirzel. 
Imp.  8.  132  S.  M.  7,00.  {[Gfil.  1888,  S.  1236/7 .]|  —  159)  H.  Dechent,  Pfiarrer 
PamaTUit,  d.  Jugendfrennd  Goethes,  1751—1827:   AFrankfnrtG.  Dritte  Folge  I,    S.  20—54. 

—  160)  H.  T.  Nathnsias-Neinstedt,  Ludw.  Heinr.  Eoler.  Mit  d.  Bildnis  desselben: 
ib.,  S.  1  —  20.  Vgl.  JB.  1887,  IIL  —  161)  K.  Bficher,  Frankfurter  BachbindeM)rdDimgen 
▼.  16.  bis  z.  19.  Jh.:  ib.,  S.  224-96.  iTVgl.  W.  im  CBl.  Bibl.  W.  V  1888,  S.  877/8.]| 
Nebst  Urkk.  ▼.  1580—1862.  —  162)  H.  Pallmann,  Frankfurter  Goldschmiede  im  16.  n. 
17.  Jh.:  WZKBl.  7,  Sp.  46/7.  —  163)  J.  G(rimm),  D.  St  Jastinnskirche  zu  Hdchst: 
Didaskalia  1888,  No.  95.  —  164)  X  W.  Saaer,  ZnsEtze  u.  Berichtigmigen  zu  d.  archi- 
Tauschen  Mitteilungen  Ann.  20,  S.  57  ff.  (Seelbuch  d.  G^eschlechts  ▼.  Langenau  u.  Äbte  t. 
Amstein)  u.  No.  6  (z.  Gesch.  d.  Stiftes  Bleiderstatt):  Ann.  d.  nass.  Y.  20,2  S.  363/9.  —  165) 
X  Fr.  Otto,  £.  Handel  zwischen  d.  Grafen  t.  Sayn  u.  d.  Pfandherm:  WZKBl.  7,  Sp.  137. 

—  166)  A.  Kämpfer,  Chronik  d.  Pfarrei  Niederselbach.  Idstein,  K.  Ohlenmacher.  VllI, 
86  S.  M.  1,00.  —  167)  (W.  Kolrelt),  Chronik  d.  Dorfes  Schwanheim  am  Main.  Hrsg. 
T.  d.  Fortbildnngs-  n.  BUrgorverein.  Schwanheim  a./M.  II,  83  S.  —  168)  Th.  Schfiler, 
D.  Gründung  u.  Entwickelang  Schlangenbads;  seine  illustren  Giste  n.  d.  Spielbanken  hier  u« 
in  Schwalbach.  Eine  geschichtliche  Nachlese.  Wiesbaden,  £.  Bodrian.  gr.  8®.  55  8. 
M.  1,00.  —  169)  Nekrolog  d.  B.  R.  Vogel:  Ann.  d.  nass.  Y.  20,1  S.  381/2.  —  170) 
BöselmUller,   B.   Leben   u.  Wirken   d.  Erasmus    Saroerins.    E.  Beitrag   z.  fiaformations- 


§29.    Mittelrhein  a.  HeMen.     Otto.  11,155 

N.-DUIenbnrg  durchführte,  und  in  der  AUg.  Deutschen  Biogr.  die  Lebens- 
BkLoen  mehrerer  Orafen  des  Namens  Philipp,  Phil.  I.  11.  and  m.  yon 
N.-Saarbrflcken  und  Phil.  I  von  N.-idstein  und  Wiesbaden,  femer  der  Her- 
bomer  Professoren  Job.  Pincier,  Job.  Piscator,  H.  Rayensberger,  Just 
BiTensberg  and  J.  Reifenberg,  sowie  des  H.  Presber,  W.  L.  y.  Preuschen, 
L  E  y.  BaoschanL  des  Oberst  Fr.  y.  Reiffenberg,  Job.  Phil.,  Friedr.  a.  Phil. 
Lodw.  y.  Reiffenberg.  —  Endlich  erwähnen  wir,  dab  in  Folge  der  Streitig- 
katen Aber  die  naasaoische  Union,  welche  schon  yiele  Streitschriften  heryor- 
genifen  hat,  die  Urkk.  betr.  die  Stiftung  der  nassanischen  Union  yeröffentlicht 
worden  sind.^^^) 

Grofsherzogtum  Hessen:  Provinz  Starkenburg.  Der  Bestand  an 
ArchiyaUen  in  der  Darmstftdter  Bibliothek  ist  nicht  bedeutend:  sie  sind  meist 
jttogeren  Urspnings  und  auch  im  allgemeinen  bekannt;  doch  ist  eine  genaue 
Angabe  deslnhalta,  sofern  sie  geschichtliche  Notizen  enthalten,  yerdienstyoll;^^^) 
oniges  ist  aosfuhrlich  mitgeteilt  oder  besprochen  ^7')  (Seelstiftungen  saec. 
XI  ans  dem  Mariengradenstift  in  Köln,  zwei  Wedingbauser  Urkk.,  eine  yon 
U24  und  eine  undatierte,  ein  Zinsregister  und  Urkk.  der  Abtei  Seligen- 
stgdt^  i7i.i7s^  —  Die  jetzige  Stadtkirche  zu  Darmstadt  ist  erbaut  als  altgotischer 
Baa  in  der  zweiten  Hftlfte  des  15.  Jh.  und  erfuhr  später  Um-  und  An- 
baaten.^^'-^^^')  —  Die  Geschichte  des  zweiten  groDsherz.  Infanterie-RegimentB 
No.  116^^^)  reicht  bis  in  das  18.  Jh.  zurttck;  das  zweite  Bataillon  war  1741 
em  Teil  des  Leibgrenadier-Garderegiments,  das  erste  wurde  1790  errichtet 
OBd  nahm  alsbald  an  den  Kriegen  der  folgenden  Jahre  teil,  1806/9  an  dem 
prenisischen  und  österrreichischen  Feldzug  Napoleons,  beide  als  leichtes 
In&nterie-Regiment  an  den  Feldzttgen  yon  1812  u.  1813,  dann  an  den  Frei- 
beitskriegen  gegen  Napoleon.  Auch  in  den  späteren  Jahren  und  namentlich 
in  den  Jahren  1870  u.  1871  legte  es  rühmliche  Proben  seiner  Tapferkeit 
ab.i8M88^  —  Biographieen  enthalten  die  letzten  Bände  der  ADB.,  wie  die 
TOD  L  y.  Plönnies  (1803—72),  W.  yon  Plönnies  (1818—71),  K.  F.  Pohl 
(1819—87),  Hrabanus  Maurus  u.  a. 


g«Mhidite.  Progr.  d.  k.  BMlgymn.  zu  Annaberg.  Annaberg,  KSstner.  4^  28  S.  ->•  171) 
tiik.  d.  naoMuiücheii  Union,  aktenmäfBig  Basammengeatellt  Dillenborg,  Verlag  d.  e?ang. 
ÖODeiadeblatta.  Kl.  8^  70  8.  M.  0,80.  Vgl.  D.  Aktentt&cke  d.  J.  1821  betr.  d.  Übei^ 
tiitt  d.  Geh.  Be^.  Batee  Koch  s.  eyangeliachen  Kirche  im  ETangeliachen  Oemeindeblatt, 
BOiabQig  1888,  VIII,  8.  184/5,  mitgeteilt  y.  BickeL  —  172)  F.  W.  £.  Both,  Mitteilnngea 
an  Darmatidtar  Haa.:  KA.  13,  8.  691—602.  —  173)  A.  Schmidt,  Mitteüangen  aaa  Darm- 
^ter  Haa.:  ib.,  8.  605—22.  Zu  NA.  12,  8.  409  f.  —  174)  X  Schulte  y.  Brtthl, 
V.  Bodenataiiier  n.  aeinar  Borg.  Leipzig ,  Voia.  88.  Kl.  8.  22  8.  M.  0,50.  Heft  2  d. 
'OMtMhea  SchlÖMer  a.  Bugen  y.  Schalte  y.  Brühl'.  8.  87—59.  —  175)  X  Alte  Bing- 
aaer  za  Langem:  Quart  Bl.  d.  heM.  V.  1888,  8.  84.  —  176)  X  1>*  Beerfurter  Schldlachen: 
VZKBL  7,  1888,  Sp.  3/4.  Vgl.  JB.  1887,  U,  86«^.  Bericht  ttber  d.  Unteraachong  dieaer 
SliB^  waleha  nur  einmal  (1551)  erwähnt  wird;  a.  anch  Quart  Bl.  d.  heaa.  V.  1888,  8.  8/9. 
~  177)  X  P-  2.,  D.  Turnier  an  Damutadt  1403:  Hessenland  1881,  8.  300/1.  -<  17S)  X 
i^^imy),  Beginn  d.  Kenbaaea  d.  Stiftakirche  an  Wimpfen  i.  Thal.:  Qnart  Bl.  d.  hesa.  V. 
1888,  S.  74/5.  Wird  in  d.  J.  1269  gesetzt  —  179)  £.  Wörner,  D.  Stadtkirche  y.  Darm- 
<ti4t:  Separatabdr.  ana  d.  Darmatadter  Zeitang.  4  8.  —  180)  X  GlockeninMhriften  im 
Krim  Danaatadt:  Qnart  Bl.  d.  heM.  V.  1888,  8.  62.  —  181)  (Klingelhöffer),  Geaeh. 
1  Ofo(ahets.  Heniaelien  Infanterie-Regimenta  (Grolaherzog)  No.  116.  Mit  e.  Überuchtakarte 
L  iwei  Skiaaen  in  Steindruck.  Berlin,  Mittler  u.  8.  kl.  8.  VIIX  4-  191  8.  |[He8>enland 
188»,  8.  90/2.]|  Zonachat  für  d.  Mannachaften  d.  Begimenta  geachrieben.  —  182)  X  H. 
I^^ngat,  Geach.  d.  Benaheimer  Gymnaainma  nach  d.  Urkk.  dargeatellt  II.  Progr.  d. 
%«Bza.  za  Benaheim.  a.  1.  et  a.  (1888).  49.  39  8.  Behandelt  d.  nenere  Geach.  d. 
GruttBioaia.  —  188)  X  P-  Joaeph,   D.  Mfinaen   d.   graflichen  Haoaea  Brbach.    Berlin, 


11,156  i^9.    Mitteirhein  u.  Ue«en.     Otto. 

OfcerÄCÄS«n.i8*i««)  Reichslandvögte  erscheinen  in  der  Wetterau^»«)  seit 
Rudolf  von  Habsbarg  bis  c.  1420  and  zwar  können  die  Namen  und  Abfolge 
ziemlich  sicher  anfgestellt  werden;  dieselben  gehörten  gewöhnlich  dem  ein- 
heimischen oder  benachbarten  höheren  Adel  oder  Herrenstande  an;  zu  ihren 
Obliegenheiten  gehörte  nicht  die  Einziehung  der  gewöhnlichen  Reichsstenem 
der  vier  wetterauischen  Städte,  wohl  aber  die  der  andern  Reichseinkanfte,  die 
freilich  hier  wie  anderwärts  nicht  allzuviel  bedeuteten  und  allmählich  immer 
geringer  wurden;  femer  hatten  sie  den  Frieden  zu  schirmen,  doch  waren  die 
zahlreichen  Wetterauer  Landfriedensbündnisse  von  ihnen  unabhängig,  und  nur 
bisweilen  war  der  Reichslandvogt  auch  bei  diesen  beteiligt  i»'-^*«)  —  Der 
Marsch  des  Grafen  Batthyany  und  der  pragmatischen  Armee  durch  Ober- 
hessen ^^*)  im  Juni  1745  läfst  sich  genau  bestimmen  nach  der  schematischen 
Karte  von  1746,  welche  sich  in  der  Universitäts-Bibliothek  zu  Giefsen  be- 
findet und  Lagerstätten,  sowie  die  Marschrichtungen  genau  bezeichnet.^'<^) 

(Biographisches.)  Landgraf  Friedrich  von  Homburg  ^*^)  trat  frohe  in 
schwedische  Dienste  und  nahm  Teil  an  den  Feldzügen  von  1655  an,  in 
denen  er  (1659)  ein  Bein  verlor.  Schlecht  gelohnt  verliefs  er  1661  Schweden 
und  trat  1670  in  das  brandenburgische  Heer  als  General  der  Kavallerie.  Im 
Jahre  1678  verliefs  er  den  brandenburgischen  Dienst  und  übernahm  1681 
die  Regierung  von  H.  Homburg.  Von  Charakter  aufbrausend  und  empfind- 
lich, hat  er  als  Soldat  sich  vielfach  hervorgethan.^*^)  —  Zu  den  hervor- 
ragendsten Gliedern  des  Hauses  Sohns  gehört  der  Graf  Friedrich  von  Solms- 
Laubach  (1574 — 1635).^^^)  Nach  Beendigung  seiner  Studien  zu  Strasburg 
und  Tübingen  begann  er  seine  militärische  Laufbahn  in  den  Niederlanden 
und  in  Ungarn,  nahm  1607  eine  Bestallung  bei  Pfalz-Neuburg,  1608  bei  den 
Hansestädten,  dann  als  Gen.- Wachtmeister  bei  der  Union  an,  welche  ihn  auch 
zu  den  diplomatischen  Geschäften  in  Paris,  London  und  dem  Haag  benutzte. 
Nachdem  er  sodann  in  den  kriegerischen  Ereignissen  der  Jahre  1609  und 
1610,  namentlich  zu  Düren  thätig  gewesen,  vermählte  er  sich  1611  und  ver- 
liefs 1614  die  pfälzischen  Dienste.  Der  mit  Wärme  geschriebenen  Biographie, 
welche  aber  historischen  Sinn  und  Kritik  nicht  vermissen  läfst,  sind  12  An- 
lagen beigefügt,  Aktenstücke,  Briefe  und  Berichte,  welche  dem  Werke  er- 
höhten Wert  verleihen. 


A.  Weyl.  1888.  M.  4,50.  —  184)  X  F.  Kofier,  Sigelii&desiiiideii,  Sichelindes:  Qnirt.  BI. 
d.  hoM.  y.  1888,  S.  80/1.  Wahncbeinlicb  eine  frühe  b.  Wüstung  gei^rdene  bewohnte 
Stätte  in  d.  Wetterau.  —  1$5>  X  id.,  Liebolfes  a.  Sterreniodes :  Qaart.  Bl.  d.  hera.  Y.  1888, 
S.  81/2.  Ansgegangene  Wohnstätten  nachgewieeen.  —  186)  B.  Moahack,  D.  Beiehaland- 
Togtei  in  d.  Wetteraa.  Inang.  Diu.  Jena,  Kenenhahn.  gr.  8.  46  8.  M.  1,00.  —  187) 
X  A.  Boe sehen,  Z.  (Jesch.  o.  Abgrensnng  d.  Bosecker  Thaies:  Qaart.  Bl.  d.  hees.  V.  1888, 
S.  29—88.  —  188)  X  Wagner,  D.  steinerne  Haus  an  d.  Mfihlpforte  an  Bttdingen:  ib^ 
S.  9—10.  Errichtet  n.  1600  t.  Qraf  Ludwig  II.  y.  Isenbnrg  für  seinen  Sohn,  jetst  Klein- 
kinderschale.  Aach  aosfUhrlicher  in  d.  Mitt  d.  oberhess.  V.  I.  (1889)  S.  49—56.  —  189) 
A.  Boeschen,  D.  Manch  d.  Feldmanchalls  Grafen  Batthyany  durch  Oberheasen  im  Juni 
1745:  HeesQuartBl.  1888,  S.  10/8.  —  190)  X  A.  t.  Co  hausen,  Denkmal  d.  Grafen 
Wilh.  au  Lippe-Schaumburg.  Mit  1  Taf.:  Ann.  d.  nass.  Y.  20,8  S.  877—80.  Vgl.  Quart. 
BI.  d.  hess.  V.  1889,  S.  24.  —  191)  J.  Jungfer,  D.  schwedischen  u.  brandenbuiigischen 
Kriegsdienste  Landgraf  Friedrichs  y.  Homburg.  Programm  d.  Friedrichs-Gymnas.  su  BarUa. 
Berlin,  B.  Gaertner.  4».  22  S.  [[Hessenland  1888,  S.  175.]!  ^1>-  ^'  ^^^^'  ^^''^f  *-  J^* 
1886,  m,  94«>.  —  192)  X  &•  SchwartE,  Landgnf  Friedrich  Y.  y.  flesaen-Hombnrg  u. 
seine  Familie.  Aus  Archivalien  u.  Famüienpapieren.  8  Bde.  Mit  Stammtafeln  u.  Bailagen. 
Zweite  (Titel)  Aufl.  Homburg  y.  d.  Höbe,  Schick.  (1878)  1888.  X,  814  S.;  IV,  250  S.; 
III,  442  S.  M.  6,00.  —  193)  Otto  Graf  su  Solms-Bodelheim,  Friedrieh  Graf  au 
Solms-Laubach,  erster  regierender  Graf  au  Bödelheim  (1574—1635).  E.  Zeit-  u.  Lebensbild 
aus   d.  Periode   d.  deutschen  Beligionskampfe.    Seiner  Familie   geschildert    Bd.  L     BerliB, 


§89.     Mittelrhein  u.  Hessen.     Otto.  11,157 

Rheinhessen:  MittelaÜer,^^*-^^^)  —  Gozwin^®')  war  nicht  Mönch  von 
S.  AJban  (Wattenbach  U^ — 105),  sondern  Domscholaster  zu  Mainz  and  der- 
selbe, welcher  als  Gozechin  (in  der  Koseform)  1074  in  zwei  Urkk.  yorkommt, 
wieGozwin  mehrmals  von  1069 — 72;  er  stammte  ans  Lüttich  oder  der  Um- 
f^end  dieser  Stadt,  machte  seine  Stadien  zam  Teil  in  Falda,  war  einige 
Zeit  Lehrer  an  der  Domschale  za  Lttttich,  von  wo  er  nach  Mainz  berafen 
wde;  hier  starb  er  vor  1081.  —  Die  Ansicht,  dafs  der  Erzbischof  Johann 
¥00  Mainz  an  der  Ermordang  des  Herzogs  Friedrich  von  Braanschweig 
noK^haldig  sei,  scheint  sich  bei  gründlicher  Erforschang  and  Wflrdigang  aller 
in  Betracht  kommenden  Momente  immer  mehr  za  befestigen  ;^^^-^^^)  die 
loklagenden  Berichte  sind  entweder  anglanbwftrdig  oder  geben  keine  triftigen 
Gründe  f&r  seine  Schuld  an-,  dagegen  hatte  Graf  Heinrich  von  Waldeck  Gründe 
XU  einer  Fehde,  in  welcher  der  Herzog  wider  seine  Absicht  fiel.*^^)  —  Cber 
die  Geschichte  der  Erfindung  der  Bachdrackerkunst  sind  mehrere  Mitteilungen 
veröffentlicht,  die  wir  in  den  Anm.^^^-^^^)  anführen. 

Für  die  Geschichte  von  Worms*^^*^^)  ist  die  vita  Barchardi***)  ohne 
Wert;  sie  ist  eine  Gompilation  aas  Alperti  lib.  de  diversitate  temporam,  za 
welcher  sie  wenig  Eigenes  hinzufügte.  —  Der  Bischof  von  Worms'^^)  hatte 
979  von  König  Otto  H.  die  Rechte  und  Einkünfte  des  Grafen  von  Worms- 


P.  LnckliMdt.  Vm  4-  517  S.  ![CB1.  1889,  S.  ÖOO/l  (gut).  HJb.  IX.  S.  770.]|  —  IM) 
X  1^-  Kofi  er,  Hedenaheim,  Hedenasbeim:  Qotrt  Bl.  d.  hea«.  Y.  1888.  S.  79'-80.  Au- 
gegiBgeB«  Dorf  bei  Btadteöken  in  BheiiihaMeii.  —  195)  X  ^-  Birlinger,  Beiträge  i. 
Umiß  mittelaltriger  Penonennaroen  an«  mittelrhein.  Urkk.:  ZDA.  82,  S.  128—87.  Za- 
ninmeDstellimg  antiker  a.  sagenhafter  Kamen,  Eponyma  a.  Frauennamen.  —  196)  X  Pelk, 
Mihen?erehTiing  am  Mittelrhein  bia  z.  J.  1000:  Katholik  Jahrg.  68,  1888,  S.  426.  Erscheint 
KhiiB  im  4. — 5.  Jh.,  nAmentlich  sa  Maini;  altgemein  yerbreitet  im  8.  Jh.  —  197)  0.  Holde r- 
£fger,  Za  deatncheft  Heiligenleben..  L  Goawin  a.  Gosechin,  Domacholaster  in  Mains:  NA. 
IS,  8.  11—21.  —  198)  E.  flackert,  War  ErsbiMhof  Johann  U.  t.  Maini  d.  Urheber  d. 
Tötung  Herzogs  Friedrich  t.  Braanschweig?  Programm  d.  Bealgymnasiams  sa  Neifse.  NeiTse, 
Fr.  Bar.  4^  21  S.  —  199)  0.  Felsberg,  D.  Ermordang  d.  Herzogs  Friedrich  t.  Brann- 
Kkveig  im  J.  1400.  £.  Beitrag  s.  Reichageech.  d.  15.  Jh.  Progr.  d.  Herz.  Emeatinam. 
Cobog,  Diets  Hofbuclidr.  4.  32  8.  —  200)  D.  Unschold  d.  KarfUraten  Johann  II.  t.  Mainz 
n  <L  Ermordiuig  d.  Hersogs  Friedrich  y.  Braanschweig:  HPBl.  90,  1887,  S.  219  ff.  — -  201) 
X^-  B.  Seidenberger,  D.  Kämpfe  d.  Mainzer  Zünfte  gegen  d.  Geistlichkeit  a.  Oeachlechter 
m  15.  Jli.:  HJb.  9,1  S.  1—27.  —  202)  X  ?•  Pfaff,  GaUIaame  FicheU  Brief  über  d. 
EHbdang  d.  Baehdnickerkanat:  CBlBiblW.  5, 1888,  S.  201/6.  Vgl.  JB.  8,  W^.  —  203)  X  (F.) 
ftlk,  (B.  Zeagnia  d.  Mainzer  Snbiach.  Berthold  für  Mainz  ala  Exfindongaatatte  d.  Drack- 
issat)..  ib.y  8.  243.  Y.  J.  1486  (initiom  hoioa  artia  in  hac  aarea  noatra  Mogontia).  — 
204)  X  J-  ^  Heaaela,  Haarlem  the  birt-place  of  printing,  not  Mentz.  London,  Elliot 
Slock.  1887.  8^.  Von  A.  Wyaa  gründlich  widerlegt,  a.  d.  folgde  Anm.  —  205)  X  A. 
Wffi,  Gatenberg  oder  Caator?:  CBlBiblW.  5,  S.  254—72.  —  206)  X  (F*)  Falkf  D.  mat- 
■ilaliche  Yt  d.  Sehlafaachrift  d.  Catholicon  y.  1460:  ib.,  1888,  S.  806—12.  (Ygl.  J&  1887, 
lU.)  —  207)  X  i^9  ^'  Aaagaben  d.  directorium  miaaae  d.  Mainzer  Kirche:  ib.,  8.  206 — 10. 

-  208)  X  i^>  ^'  Agenden  d.  Erzatiftea  Mainz:  ib.,  S.  334/7.  —  209)  X  H.  Wallaa, 
Über  Panktareai  in  ftlten  Drucken:  ib.,  S.  9 1/3.  Beapricht  d.  Panktaren  d.  Katholioon  t. 
U60  a.  d.  Fnat-Schofler-Bibel  t.  1462.  —  210)  X  ^-  ^*  £•  &oth,  Za  d.  Marienthaler 
Bneken:  ib.,  8.  43.  Ergänzangen  au  CBlBiblWee,  lY,  S.  394—408.  —  211)  X  P*  Pi^ik, 
B.  Örtlicbkeitan  d.  pegoa  Wormatienais  nach  d.  Codex  diplom.  Laareahamenaia  819 — 1999  a. 
UL  186—93:  ArdÜTal.  Z.  13,  S.  210/9.  Bestimmt  d.  im  cod.  Laor.  genannten  Örtlichkeiten 
ia  alpfaabetieeher  Qrdnimg;  Beriaion  d.  S&tM  t.  Beaael  (Chron.  Qottwic.)  a.  Lamey  (Acta  Pal.  L). 

—  212)  X  (H.  Booa,)  Offenea  Seadachreiben  an  Herrn  Qaatay  Freih.  Schenk  zu  Schweina- 
kig.  a.  1.  et  a.  (1888).  8.  6  S.  Gegen  d.  Bezenaion  d.  Qaellen  z.  Gesch.  d.  St  Worma 
T.  Booa,  WZ.  Vn,  8.  80—98.  Ygl.  JB.  1886,  II,  91»".  —  213)  X  Ö.  Frhr.  Schenk  za 
Sehweinaberg,  Beplik  aof  d.  «offene  Sendschreiben'  d.  Hemi  Prot  Dr.  H.  Booa,  d.  d.  Baael, 
AMhennttwoeh  1888.  Damutadt,  J.  K.  Herbert  1888.  82  S.  —  214)  M.  Manitiaa, 
Zo  deetaehen  Geeehiclitaqaellen  d.  6.  a.  11.  Jh.  I.  Über  d.  Tita  Borchardi  epiaoopi  Wor- 
aatieDaU:  NA.  13,  S.  197—202.  ~  215)  K.  Schaabe,  D.  Entotehmig  d.  BatM  in  Worma: 


n,158  {29.    Mittolrhein  a.  Heuen.    Otto. 

feld  in  der  Stadt  Worms  erhalten;  in  derselben  gab  es  neben  der  Hof- 
genossenschaft auch  noch  freie  Barger*,  beiden  gewährte  Heinrich  IV.  1074 
Zoilfreiheit.  Dies  und  das  Wohlwollen  Heinrichs  Y.  förderte  den  Anfischwimg 
der  Stadt,  ohne  dafs  es  jedoch  schon  damals  zur  Bildung  eines  Rates  kam. 
Auch  nach  der  Urk.  von  1156,  mag  sie  nun  gefeilscht  sein  oder  nicht,  be- 
stand nur  ein  Gericht  von  12  Dienstmannen  und  28  Bürgern  zur  Sicherung 
des  Friedens  in  der  Stadt.  Erst  unter  Heinrich  VI.,  welcher  der  BaVgerschaft 
die  Wahl  des  SchultheiTsen  (jährlich  am  S.  Martinstage,  worauf  die  Belehnung 
durch  den  König  stattfinden  sollte),  der  beiden  Amtleute  und  von  16  Heim- 
bürgern,  welche  für  rechtes  Mafs  Sorge  tragen  sollten,  überliefs,  und  während 
des  Kampfes  der  Weifen  und  Staufer  schreitet  die  Entwicklung  rasch  weiter: 
vielfach  mufs  die  Stadt  selbst  thätig  sein,  das  genannte  Gericht  erhält  erhöhte 
Bedeutung,  welche  es  auch  nach  Beilegung  des  Zwistes  behält:  der  Rat, 
zuerst  1215  so  bezeichnet,  erringt  schlielslich  1233  seine  Anerkennung  von 
dem  Bischof  und  eine  Neuordnung  der  städtischen  Yerfossung.'^''^^^) 

Die  Bittschrift,  welche  aus  dem  Ingelheimer  Reich  1483  an  den  Kur- 
fürsten Philipp  von  der  Pfalz  erging,^^^)  läfst  einerseits  die  Ansprüche  des 
Adels  auf  Jagd  und  Fischerei,  andrerseits  die  Auffassung  der  Bauern  über 
die  Grundlagen  ihrer  Rechte  und  die  Bedeutung  ihrer  Leistungen  sowie  ihre 
ganze  Stimmung  gegen  den  Adel  erkennen. 

Neue  Zeit.  Aus  dem  Anfang  des  16.  Jh.  sind  als  humanistisch  ange- 
hauchte Pfarrer  zu  Mainz  zu  erwähnen  Job.  Merstetter  von  Ehingen^^')  und 
Job.  Huttich,^^<>)  geb.  c.  1466,  f  1544,  welcher  zuerst  in  Mainz  auftaucht, 
seit  1524  in  Strafsburg  lebte;  er  war  mit  Beatus  Rhenanus  u.  a.  Humanisten 
befreundet.  Von  seinen  Schriften  sind  noch  wichtig  die  freilich  nicht  immer 
genauen  Abschriften  von  Mainzer  römischen  Inschriften  (1520/8).  —  Viele 
der  durch  die  Reformation  ihrer  Stellung  beraubten  Kirchenfürsten  fanden  in 
Mainz  eine  Zufiuchtstätte,^^^)  wie  der  Bischof  von  Hildesheim,  von  Lübeck, 
Äbte  u.  a.  **'•**')  —  Ein  unerfreuliches  Bild  gewährt  der  Zustand  der  bürgerlichen 
Gesellschaft  und  des  öffentlichen  Lebens  zu  Mainz  während  der  französischen 
Herrschaft.  ^^^)  Eine  Annäherung  der  Bürger  an  die  französischen  Ideen  und 
die  leitenden  Persönlichkeiten  von  Seiten  der  Bürger  fand  nicht  statt;  statt 
der  verheifsenen  Freiheit  empfanden  diese  nur  zu  schmerzlich,  wie  eigen- 
nützige und  habgierige  Beamte  und  Generäle  sie  ausbeuteten,  ihnen  ihre 
Sprache,  Religion  und  Sitten,  ja  das  Recht  und  die  Möglickeit  freier  Meinungs- 
äusserung in  Presse  und  Versammlungen  verkümmerten  oder  nahmen.  Und  auch 
das  geordnete  Staatswesen  Napoleons  brachte  wenig  Abhülfe.  Indessen  wurde 
diese  Zeit  der  Knechtung  zugleich  eine  Schule  zu  politischer  Reife  und  Er- 
kenntnis und  zerstörte  nicht  den  gesunden  Kern  der  Bürgerschaft.  —  Das 


ZGOBh.  NF.  8,  8,  S.  257—302.  Vgl.  o.  §16",  —  216)  X  Süberfond  in  Vromw: 
Quart  Bl.  d.  bess.  Y.  1888,  S.  69,  90/1.  Über  2000  Silbermünseii  aiu  d.  12.  o.  18.  Jb. 
—  217)  X  ^-t  Lebmugwig  e.  deatacben  fiiscbofa  um  1500:  Katholik  Jahrg.  88,  1888, 
8.  78— -80.  AasfUbrlicbet  Beferat  t.  Moneweg,  Job.  y.  Dalbeig.  1887.  —  218)  H.  LSracb, 
Eine  Bittacbaft  au  d.  Ingelbeimer  Beiob  (1488):  ZGOBb.  NF,  8,  8,  8.  877/9.  Vgl.  LörKb, 
d.  iDgelb.  Oberbof.  JB.  1885,  n,  ^V^  o.  888"^  —  219)  Pfarrer  J.  Mentetter  sa  S. 
Emmeran  in  Mains  nm  1600:  Eatbolik  Jahrg.  68,  8.  669—67.  —  220)  F.  F(alk,)  Hana 
Hattich  T.  Mainz  (f  1544):  ib.,  8.  418—82.  —  221)  Mainz,  d.  Znflachtaort  yeitridben«r 
Kircbenffiraten  o.  Klosterlente  im  Beformationazeitalter:  ib.,  S.  81/4.  —  222)  X  ^*  Falk, 
Z.  GeMh.  d.  Einfttbrong  d.  Beformation  in  Oppenheim:  HFIBI.  101,  8.  255—67.  Begann 
1565  durch  d.  Kurfürsten  Friedrich  IIL  t.  d.  Pfalz.  —  228)  (§20)  Pribram,  Bheinbond 
1658.  —  224)  Bockenheimer,  D.  bfirgerlicbe  Geaellacbaft  o.  d.  öffentliohe  Leben  in 
Mains  während  d.  französiachcn  Hemchaft:  Vjs  f.  Yolkawirtacb.,  Jahrg.  26,  4, 1,  S.  1 — 35.  — 


§29.    Mittelrhein  u.  Heaien.    Otto.  11,159 

Bodmann-Habelsche  Archiy'><^-*>^  befindet  sich  bekanntlich  seit  dem  Jahre 
1883  in  dem  k.  Reichsarchiv  zu  München;  dieses  hat  nunmehr  vertrags- 
müsig  brennen,  den  Bestand  desselben  bekannt  zn  geben ,^^^)  and  zwar 
zonftcbst  der  Akten  und  Bücher;  die  meisten  betreffen  natürlich  die  Rhein- 
gegenden, insbesondere  Baden,  von  Bayern  Ober-,  Mittel-,  Unterfranken  nnd 
die  Püüz,  Elsaft,  Hessen,  vornehmlich  Mainz,  Nassau  und  die  Rheinprovinz; 
daran  schliefst  sich    die  Reichs-  und  Rechtsgeschichte,   Heraldik   und  Sphra- 

Rhein-  Mosel-Länder,^^*)  Ein  echter  Kirchenfürst  der  vorgre- 
gorianischen  Zeit  war  Erzbischof  Poppo  von  Trier,  1016 — 47.^ss^  Nachdem 
er  seine  Diözese  in  völlig  zerrütteten  Zuständen  übernommen  hatte,  war  sein 
Haoptbestreben  Rnhe  und  Ordnung  herzustellen,  Zucht  und  geistliches  Leben 
in  den  Klöstern  nnd  bei  der  Geistlichkeit  wieder  einzuführen,  geordnete 
fiechtspflege  und  gntes  Einvernehmen  mit  den  Nachbarn  aufrecht  zu  erhalten. 
Wu*  er  so  ein  trefflicher  und  starker  Regent  in  seinem  Sprengel,  so  ver- 
tarnte  er  auch  nicht  seine  Pflichten  als  ReichsfOrst;  ein  treuer  Anhänger 
der  nationalen  Sache  erscheint  er  da,  wo  der  Kaiser  seiner  bedarf,  ohne 
jedoch  persönlich  hervorzutreten.  Der  Reform  der  Clnniazenser  stand  er  fern. 
Seine  Reise  nach  Jerusalem  fällt  in  die  Jahre  1027 — 30.  —  Wie  verwickelt 
vielfach  die  Verhältnisse  im  MA.  waren,  zeigen  die  Urkk.  des  Erzbischofe 
Johann  L  und  Arnold  U.*^*)  betr.  die  Kirche  zu  Engers. »*6) 

(Klöster.)*^^)  Benediktinerstiftungen  gab  es  in  den  Rheinlanden^'^^  48, 
und  zwar  22  in  der  Diözese  Köln,  23  in  der  Diözese  Trier,  3  in  der 
IHözese  Mainz.  *3^)  —  Im  Kloster  Prüm  wurde  der  Gesang  im  9.  Jh.  eifrig 
gepflegt;  erhalten  ist  ein  Troparium*'^)  von  c.  1000,  d.  h.  ein  Buch  welches 
die  an  höheren   Festtagen   gesungenen    rhythmischen  Einschaltungen,   Yor- 


225)  X  W.  Saaor»  SehickMÜe  n.  Befand  d.  KnrmaüisisGheD  Archivi:  ArchiT.  Z.  11,  1886» 

8.  70-84.  Nach  d.  Emleitung  i.  NuMuiucheii  Urkk.bach  I,  (JB.  1886,  II,  91«^)  mitgeteilt, 
Mbrt  Naehrichten  über  d.  Kloster-ArchiTe  Nauaiu.  —  226)  X  F-  Thodichnm,  D.  ehe- 
MUgeo  denteehen  BsichMrchiTe  o.  ihre  Schiekaale:  ib.,  12,  1887,  S.  58/8.  —  227) 
Sehaaiderwirth  n.  Bauch,  Obezucht  d.  Inhalte  d.  Bodmann-Habelechen  ArobiTB:  ib.,  18, 

9.  241—65.  (Forteetsnng  folgt).  —  228)  X^  Wdrner,  Nachmittelaltrige  Gabichriftea 
aas  Kirchen  d.  Kreiaee  Worms:  Qoart  Bl.  d.  heu.  Y.  1888,  S.  83/9.  —  229)  (§19'«) 
Boot,  Siekingen  u.  Worma.  —  230)  X  !>•  bauliche  Zaatand  d.  Wormaer  Domes:  Quart 
a.  d.  heaa.  Y.  1888,  8.  98/8.  —  231)  X  Zerstörte  Baodenkmale  in  Bheinhesaen:  ib., 
6.  40/S.  ~-  2a2)  X  H.  Keaffer,  Bewshreibendea  YerMichnia  d.  Hsa.  d.  Stadtbibl.  sa 
Trier.  L  Bibelrexte  u.  Kommentare.  Trier,  linta.  gr.  8.  IX  -f  77  8.  M.  3,00.  |[CB1. 
I-Bibl  1889,  S.  121/2  (P.  G.  Meier).]|  —  233)  F.  Lesser,  Erzbischof  Poppo  t.  Trier 
1016 — 47).  £.  Beitrag  s.  Gesch.  d.  deutschen  Episkopats  yor  Ausbruch  d.  Investiturstreites. 
Upiig,  Doneker  a.  Hnmblot  8^  80  S.  M.  2,40.  |[DLZ.  1888,  8.  665  (P.  Ladewig); 
MHL  1888,  S.  222/3  (£.  8ackur);  CBL  1889,  S.  237;  HZ.  Bd.  61  (NP.  25)  8.  489  t 
l^iKh.  8ehultze).]|  —  234)  L.  Weiland,  Ungedruckte  Urkk.  d.  Erabischöfe  Johann  L 
L  Arnold  IL  ▼.  Trier,  d.  Kirche  au  Engers,  Kr.  Neuwied,  betr.:  WZ.  7,  1888,  8.  58—60. 
-  2S5)  X  i^  Yertrag  awiachen  Erzbischof  Balduin  t.  Trier  u.  Bischof  Adolf  t.  Lüttich,  t. 
9.  Jim  1834:  ib.,  8.  54/8.  Betr.  d.  Plan  Baldnins,  d.  Bisch.  Adolf  y.  Lflttich  auf  d.  Era- 
^1  T.  Kaias  xa  Teraetaen.  —  236)  X  K.  8c hörn,  Eiflia  saera  oder  d.  Gesch.  d.  Klöster 
I-  gBitlichen  Stiftangen  etc.  d.  Eife],  zugleich  Portaetzung  resp.  8chlula  d.  Eiflia  illustrata  r. 
Sc^aat-Baeneh.  Bonn,  P.  Hanstein.  |[KB1.  GY.  37,  8.  15.]|  Portaetzung  u.  Schluls  d. 
^  1887  aageseigten  Werkea.  Abt  2/6.  (Bd.  I  =  Abt  1/3  =  768  8.;  Bd.  II  =  Abt 
i'6  =  695  8.)  1  Abt.  sa  4  M.  —  237)  H.  HSf  er,  D.  Benediktinerstiftungen  in  d.  Rhein- 
I>>^:  StMBC.  9,3,  S.  445—64.  —  238)  X  P-  Gabriel  Meier,  Amalarü  Fortunati 
CfMoc  Tmizenaia  epiatnla  de  tempore  oonsecrationia  et  ieiunii.  Mit  Nachtragen  zu  d.  Yei^ 
«Kkais  d.  Briefe  t.   W.  Qundlach:   NA.  18,   8.   807—23.  —  239)  A.  Beiners,  D.  Tro- 


n,160  §29-     Mittelrhein  o.  Heesen.     Otto. 

gesäDge   n.    s.    w.   eoth&lt.    Beigefügt   sind   zahlreiche  wertvolle  Miniatiireii, 
Darstellungen  von  Scenen  ans  dem  Eyaugeliom  (tlber  20).^^<^-^^') 

In  mehr  als  einer  Beziehung  wichtig  sind  die  Koblenzer  Maaerhau- 
Rechnangen  1276 — 89,^^^)  zunächst  für  die  Geschichte  der  Stadt,  deren 
dritte  Befestigung  der  genannte  Bau  war;  die  erste  erfolgte  durch  die  Römer, 
die  zweite  im  zwölften,  die  vierte  im  17.  Jh.  Sodann  erkennen  wir  die 
Beschaffenheit  und  Entwicklung  der  Stadtverfassung,  wie  sie  anderweitig  be- 
stätigt wird,  vor  allem  aber  sind  die  volkswirtschaftlichen  Ergebnisse  von 
Bedeutung:  die  Art,  wie  man  die  Geldmittel  beschaffte,  die  Höhe  des  Tag- 
lohns für  die  verschiedenen  Arbeiter,  Bezug  der  Materialien  und  ihr  Preis, 
Unfallsentschädigung  u.  a.  Die  Bauart  der  Mauer  ist  noch  an  Resten  ersicht- 
lich. Zahlreiche  Übersichtstafeln  erleichtem  das  Studium  aller  berührten  Ver- 
hältnisses^^) 

Über  Sickingens  Thaten  und  Leben***-**')  liegen  mehrere  Schriften 
yor.*&o*25i)  —  Von  den  Lebensbeschreibungen  der  ADB.  nennen  wir  die  der 
Erzbischöfe  Poppo  (1016—47),  Raban  (1430/9)  und  Ratpod  (883—915), 
des  F.  W.  Raiffeisen  (1818—88)  und  des  Regino  von  Prüm. 


pftriam  y.  Prüm  a.  ■dn  BiJdenchmack:  WZKBl.  7,  Sp.  282—238  u.  274/9.  -^  240)  X 
Menadier,  Über  d.  HeilaadBpfennige  d.  Benediktiner-Abei  Früm :  Berl.  MUnzbL  1888,  Jali- 
Auguet.  Vgl.  WZKBl.  7,  8.  227.  —  241)  X  Di«l>  D-  Gebrüder  flenn,  Benedikttner: 
StMBC.  8.  8.  220—32.  Vgl.  JB.  1887,  HL,  —  242)  X  A.  Eeuter,  Zn  Hennen,  biblio- 
graphische  Ziuammenstelliuig  d.  Trierer  Heiligtamsbücher  n.  8.  w.:  GBlBiblW.  5.  S.  293. 
Zu  CBlBiblW.  4,  8.  481  ff.  —  243)  X  8t.  Beifael  8.  J.,  Weitere  in  Folge  d.  AoMtaUung 
d.  h.  Bocks  nm  d.  J.  1512  gedruckte  Trierer  Heiligtonubücher:  ib.,  8.  368-— 70.  Cf. 
CBlBiblW.  4.  —  244)  U,  Bar,  D.  Koblenzer  Maaerbaa.  Rechanngen  1276—89.  Mit  e. 
Plane.    Leipz.,  A.  Dürr.    M.  3,60.    |[DLZ.  1888,  Sp.  1115  f.  y.  Below;  CBl.  1888,  S.  1301/2.] 

—  245)  X  Hennen,  E.  Hexenprozels  ans  d.  Umgegend  y.  Trier  ans  d.  J.  1572.  £.  Bei- 
trag z.  KuItnrgeBch.  d.  MoBellandes.  8t  Wendel,  Trier.  Selbstveriag  d.  VI  1887.  gr.  8^ 
24  8.  M.  1,50.  —  246)  X  W.  8chneegana,  D.  Ebemborg.  Gesch.  d.  edlen  GeMhlechta 
derer  y.  Sickingen  im  AnBchlaTs  an  d.  Gesch.  d.  Bbembnrg.  2.  Aufl.  Kreoraach,  B.  Schnit- 
hals.  s.  a.  8.  86  8.  Vgl.  oben  (Worms)  No.  229.  —  247)  X  J-  Niemöller,  D.  That«n 
Sickingens  n.  d.  Pläne  d.  Umstnrspartei  seiner  Zeit:  (Frankfurter  oeitgem.  Brosehfiren  NF.  9, 
Heft  9  n.  10.)  Frankf.  a./M.,  Fosser.  gr.  8.  M.  1,00.  —  248)  X  &•  Jnng'  ^-  ^^ 
BiehoDgen  Sickingens  n.  Hnttens  za  Frankfurt:  KBIGV.  36,  8.  74/5.     Vgl.  WZKBl.  7,  Sp.  166. 

—  249)  X  F-  W.  £.  Both,  Tagebach  d.  Grafen  Ferdinand  Hartmann  y.  Sickingen-Hohen* 
bnrg  1673—1742:  ib.,  8.  73  f.  n.  143  f.  —  250)  X  Erneaerte  Stataten  d.  Trarbacher 
Ffarr-Lehngntes:  WZKBl.  7,  Sp.  184—91.  VerfiaCBt  y.  d.  Pfarrer  H.  Pfeiffor,  voigelegt  snf 
d.  Geding  [22.  Juni]  1829.  —  251)  X  B-  Barre,  Über  d.  ländlichen  Wacher  im  Saar-  o. 
Mosel-Gebiet:  Pr.  Jbb.  62,3,  1888,  8.  213—32. 


§S1.    Westfalen.    Fiiike.  11,161 


$31. 

Westfalen. 

H.  Finka 

Alte  Zettm  Auch  in  diesem  Jahre  dauert  der  litterarische  Streit  am 
die  örtüchkeit  der  Varusschlacht  nnd  der  Kämpfe  des  Germanicns  nn- 
gemiodert  fort^~^)  Das  Problem  der  Grotte  in  den  Extemsteinen  doreh 
Heranziehung  des  Mithrasknltes  lösen  zn  wollen,  wie  Schierenberg  meint,^ 
darf  wohl  als  ein  verfehlter  Yersuch  bezeichnet  weriden;  jedenfalls  zengt  die 
Arbeit  von  denn  Phantasiereichtam  des  Vf.  Ob  die  Gnitaheide  wirklich  bei 
P^erbom  gelegen,  wie  derselbe^)  Antor  behauptet,  und  der  in  einem  Be- 
richte des  isländischen  Abtes  Nikolaus  als  Drachentöter  daselbst  gefeierte 
Siegfried  mit  dem  Besieger  des  Yarus  zu  identifizieren  ist,  darf  wohl  auch 
trotz  des  skandinavischen  Eideshelfers  als  fraglich  hingestellt  werden.  —  Wahr- 
scheinlich hängen  mit  der  Bömerzeit  noch  zusammen  die  Funde  vorchristlicher 
Altertümer  im  Gau  Süderberge  bei  Iburg.  In  einem  nicht  blofs  archäologisch, 
Bomdem  auch  historisch  und  vor  allem  sprachgeschichtlich  interessanten  Auf- 
sätze buchten  Jostes  und  Effmann^)  über  ihre  Ausgrabungen  an  ge- 
nannter Stelle  (Funde  auf  dem  Heidenkirchhofe:  Schlachtmesser,  Lanzenspitze, 
Trense,  Hämmer,  Ziegelsteingrab  n.  s.  w.).  Ihnen  zufolge  ist  der  südliche 
Abhang  des  Teutoburger  Waldes  bereits  in  früher  Zeit  kultiviert  gewesen 
uid  hat  sich,  wahrscheinlich  in  Iburg,  ein  Standquartier  der  Römer  ge- 
fonden. 

Ans  der  Zeit  der  Völkerwanderung  ist  ein  Aufisatz  von  Bening^<^) 
ni  notieren,  der  als  das  England  erobernde  Volk  nicht  die  Angeln  (Schleswig), 
sondern  die  an  beiden  Ufern  der  Weser,  vornehmlich  in  Westfalen  sitzenden 
Engem  annimmt,  hauptsächlich  ans  sprachlichen  Gründen;  nebenher  gehen  Er- 
örterungen über  Stellen  aus  Tacitus  u.  s.  w. 

MÜteUMeTn  Von  den  drei  gröCsem  Quellenpublikationen 
bringt  die  Arbeit  des  Referenten ^i)  die  Papsturkk.  Westfalens  bis  zum 
J.  1304  (Beginn  der  avigonesischen  Periode;  der  zweite  Teil  soll  die  Papst- 
nrkk.  bis  1378,  Beginn  des  grofsen  Schismas,  üm&ssen.)  Ref.  sammelte  im 
Auftrage  des  westföL  Altertnmsvereins  im  Winter  1886/7  die  auf  die  fünf 
Bistümer:  Mtlnster,  Paderborn,  Minden,  Osnabrück  und  Köln  (d.  h.  das  Köl- 


1 — 6)  •-  411^-™.  —  7)  G.  A.  B.  Schierenberg,  üntenochniigezi  über  d.  Grotte 
L  Sitenwteiiie.  Is  d.  oben  unter  4  düerten  Schrift  als  Kachtrag.  —  8)  X  id.,  D.  Gnita- 
heide. Wo  Uegt  sie?  n.  welchOB  sind  d.  Dörfer  Horns  n.  Kiliandr?:  ZVtG.  46,  II,  1888, 
S.  122— Sl.  (Vgl.  JB.  1886,  86'».)  —  9)  F.  Jostes  u.  W.  Effmann,  VorchriatUche 
AltertOmer  im  Gaae  Süderberge  (Iborg) :  ib.,  S.  45—95.  —  10)  H.  Benin g.  Welches  Volk 
bst  mit  d.  Sttchaen  Britannien  erobert  n.  d.  Namen  England  gegeben.^:  ZHVNiedersachsen 
1888,  &  1—19.  —  11)  WestfiOisches  ürkk.bnch.  Fünften  Bandes  erster  Teil.  D.  Papsturkk. 
WMt&lem  bia  x.  J.  1878,  bearbeitet  t.  H.  Finke.  Erster  Teil:  d.  Papsturkk.  bis  s.  J. 
1304.    Mttnater,  Begenabnrg,  84,  410,  Qoart     (=  D.  Papsturkk.  Westfalens  bia  a.  J.  1878 

JaJiresberiebte  dar  Oesohiebtswissensohaft.    1888.    II.  11 


11,162  §81.    WcMtfalen.    Finke. 

niBche  Westfalen)  bezüglichen  Urkk.  ans  den  Registerbänden  des  Vatikanischen 
Archivs.  Der  Reichtum  des  gefundenen  Materials  veranlalste  den  Yereins- 
vorstand,  eine  gesonderte  Publikation  als  5.  Bd.  des  westftlischen  Urkkbaches 
erscheinen  zu  lassen,  welche  s&mtliche'"gedruckte  und  ungedruckte  Papstnrkk. 
Westfalens  bis  1378  umfafst;  zu  diesem  Zwecke  wurden  die  westfidischen 
Privat-  und  die  Westfalen  benachbarten  Staatsarchive  durchforscht  Der  erste 
Halbband  umfafst  857  Nummern.  Von  diesen  sind  ca.  320  ungedruckt.  Auf 
diplomatische  Erörterungen,  namentlich  vollständige  Wiedergabe  der  Kanzlei- 
notizen, wurde  bei  der  £dition  besonderes  Gewicht  gelegt;  eine  grofse  Er- 
leichterung gewährten  hierbei  für  die  ältere  Zeit  die  mustergültigen  Vorarbeiten 
Diekamps.  In  einer  längeren  Einleitung  werden  die  Erhaltung  der  Originale, 
Eintragung  der  Registerbände,  Registraturvermerk,  Charakter  der  Register- 
bände, Datierung  und  Bullierung,  Schreiber  und  Prokuratoren,  Fälschungen 
erörtert,  schliefslich  die  Ergebnisse  für  die  Geschichte  Westfalens:  Politik  der 
westf.  Bischöfe,  Geschichte  der  Bischofs-  und  Abtswahlen,  des  Eollektoren- 
wesens,  einzelner  hervorragender  Persönlichkeiten  kurz  geschildert  Für  die 
westfälische  und  rheinische  Geschichte  des  15.  Jh.  gleich  wichtig  ist  das 
zweite  Quellenwerk,  der  erste  Band  von  J.  Hansens^')  vorzüglicher  Publi- 
kation: Westfalen  und  Rheinland  im  15.  Jh.  Das  auf  2  Bände  berechnete 
Werk  soll  im  Anschlufs  an  die  beiden  umfassendsten  nordwestdeutschen  Ver- 
wickelungen des  15.  Jh.,  die  Soester  Fehde  und  die  Münstersche  Stiftsfebde, 
die  Beziehungen  der  mafsgebenden  niederrheinisch-westfälischen  Territorien 
unter  einander,  dann  aber  vor  allem  den  Zusammenhang  der  Schicksale 
Rheinlands  und  Westfalens  mit  den  allgemeinen  Ereignissen  der  kirdilich  und 
politisch  so  bewegten  Zeit  klar  legen.  Vf.  hat  die  umfassendsten  und  ergiebigsten 
archivalischen  Studien  im  In-  und  Auslande  gemacht  und,  wenn  ihm  auch 
Vorarbeiten  Wilmanns  vorlagen,  eine  durchaus  selbständige  Schöpfung  ge- 
liefert. Weniger  hoch  möchte  ich  die  Ergebnisse  für  unsere  Kenntnisse  der 
erbitterten  Kämpfe  anschlagen,  wenn  auch  hier  viel  Neues  geboten  wird:  so 
für  den  Zug  der  Sachsen  und  Böhmen  nach  Westfalen  im  Sommer  1447; 
viel  wichtiger  scheinen  mir  die  kirchenpolitischen  Aufklärungen  über  die 
Stellung  der  nordwestdeutschen  Territorien  zum  Schisma,  die  Absetzung  des 
Kölner  und  Trierer  Erzbiscbofs,  die  Verhandlungen  wegen  ihrer  Wieder- 
einsetzung und  das  Clevische  Landesbistum  zu  sein.  Das  Verhältnis  Kölns 
zu  Frankreich,  die  burgundischen  Vermittelnngsversuche,  der  Plan  des  Herzogs 
von  Burgund,  die  niederrheinischen  Fürstentümer  zu  mediatisieren,  zeigen,  wie 
weite  Kreise  sich  für  die  früher  häufig  nur  als  lokale  betrachteten  Ereignisse 
interessierten.  Auch  für  die  Rechtsgeschichte  fällt  manches  ab:  ich  verweise 
nur  auf  die  Erörterungen  über  die  Stellung  Soest'  zu  seinem  Landesherm, 
über  das  Lauenburger  Gericht  als  Oberhof  für  Westfalen.  Im  ganzen  enthält 
dieser  Band  444  zum  gröfsten  Teil  ungedruckte  Dokumente.  Über  einen 
engen  Kreis,  aber  darum  nicht  minder  wichtig  und  erwünscht,  bringt  der 
dritte  Bd.  des  Codex  traditionum  Westfalicarum,  herausgegeben  von  Darpe,^') 
Aufklärung.  Er  enthält  die  Heberegister  des  Klosters  Überwasser  und  des 
Stiftes  St  Mauritz.     Über  den  hervorragenden   Wert  dieser  Sammlung  für 


bearbeitet  y.  H.  Finke.)  —  12)  J.  Hansen,  Westfalen  a.  Bheinland  im  15.  Jli.  («  Pabli- 
kationen  ans  d.  K.  PreafB.  Staatsarchiren.  34.  Bd.)  Leipzig,  Hinel.  Vm,  141*,  484  S. 
—  13)  Codex  traditionum  Westfalicarum.  Herauageg.  y.  Verein  für  Geschichte  n.  Altertams- 
knnde  Westfalens.  III.  Kloster  Überwasser  n.  Stift  St  Maoritz.  MOnster,  Theisaing.  VI, 
830  S.     (=  F.  Darpe,  D.  Heberegister  d.  Kloster  Überwasser  a.  d.  Stiftes  St  Manriti.)  — 


§31.     WMt&len.    Finke.  11,163 

die  westf.  Spedalgescbichte  hat  sich  Ref.  im  vorigen  Bande  geänlsert.  Der 
mächtige  Gflterbesitz  des  Münsterschen  Klosters  Überwasser,  welcher  sich  über 
70  Kirchspiele  ausdehnte,  kann  vom  11.  Jh.  an  meist  sicher  nachgewiesen 
werden.  Die  ältesten  Aufzeichnungen  stammen  noch  aus  dem  Jahrhundert 
der  Gründung.  Die  Zehnt-  und  Pachtlcomregister  sind  seit  Ende  des  14.  Jh. 
fsst  vollständig  erbalten.  Auch  über  die  hs.  Schätze  des  in  der  zweiten  Hälfte 
des  11.  Jb.  gestifteten  Kollegiatstiftes  St  Mauritz  bei  Mflnster  hat  ein  recht 
gänstiges  Creschick  gewaltet  Seit  1300  verwaltete  der  jeweilige  Scholaster 
das  Stiftsarchiy;  bekannt  ist  der  eifrige  Archivar  Tegeder  aus  dem  Ende  des 
15.  Jh.  ^Unsere  topographische  Kenntnis  Westfalens  und  seiner  Nachbarländer 
wird  erweitert,  Mttnze  und  Mab  bieten  neue  Fingerzeige  für  die  Richtung 
des  Handels  und  Verkehrs,  die  Angaben  über  die  Belehnungen  manche  Aus- 
beute für  die  Geschichte  hervorragender  Geschlechter*,  so  charakterisiert 
treffend  der  Yf.  die  Ergebnisse  seiner  Forschung.  Das  hier  besonders  wichtige 
Register  ist  ausführlich  und  korrekt  —  Die  Fortsetzung  des  Artikels:  Regesten 
ond  ürkk.  zur  Geschichte  Marienmünsters  von  Schrader^^)  bringt  Regesten 
bis  zum  Jabre  1300  (88  Nummern).  Die  Aufzählung  ist  eine  vollständige. 
Beigeftgt  sind  Erklärungen  einzelner  Orts-  und  Personennamen. 

Von  kleineren  Quellenpublikationen  ist  die  wichtigste  die  Veröffentlichung 
der  Origio  monasterii  Cappenbergensis  von  llgen.^^)  Sie  stimmt  in  ihrem 
Htaptbestandteil  mit  der  Vita  L  Gottfrieds  v.  G.  überein,  bat  aber  auch 
weientliche  Unterschiede.  Die  Wundergeschicbten  fehlen;  selbständige  Nach- 
richten, u.  a.  lernen  wir  den  Banmeister  der  Capp.  Kirche  kennen,  kommen 
hinzu.  Die  Hs.  entstammt  dem  17.  Jh.  und  beruht  im  Kgl.  St.-A.  Münster. 
In  der  Sammlung  der  Geschichtschreiber  der  deutschen  Vorzeit  wird  uns  nun 
anch  die  Lebensbeschreibung  des  h.  Ludger,  ^<')  Apostels  des  Münsterlandes, 
nnd  die  Translation  der  hh.  Liborius  und  Vitus,^^  gebotea  —  Im  J.  1879 
lieferte  Wilmanns  Beitrüge  zur  Geschichte  der  römischen  Inquisition  in  Deutsch- 
lind  in  der  historischen  Zeitschrift;  Ribbeck  ergänzt  diese  auf  die  Thätig- 
keit  der  römischeA  Inquisitoren  Eylard  Schönefeld  und  Jakob  von  Soest  (von 
Sweve)  besttglichen  Nachrichten  durch  Inqnisitionsakten,  welche  sich  mit  der  im 
Utrecht'schen  (und  auch  im  Münsterlande  ?)  vorkommenden  Sekte  derSwestrionen 
beschäftigen.  1^)  J.  v.  Soest's  Thätigkeit  wird  durch  Akten  zu  den  Prozessen  des 
Magisters  Jobannes  Malkaw  und  des  Soester  Yicekuraten  Johann  Palbome  neu  be- 
lenchtet ;  die  Dokumente  sind  einer  Soester  Hs.  entnommen.  Nach  einer  anderen 
Soester  Hs.  bespricht  Referent^^)  eine  bislang  unbekannte  Schrift  des  ge- 
nannten litterarisch  so  aulserordentlich  thätigen  Soester  Dominikaners.  Die 
Sammlung  von  Dominikanerprivilegien,  wahrscheinlich  verschieden  von  der 
nnter  dem  Namen  desselben  Yf.  gehenden  Dominikanerchronik,  ist  verbunden 
Bit  kirchenrechtlichen  Erörterungen  und  wird  mit  kurzen,  meist  unselbständigen 
Baten  über  Stiftnng  und  erste  Ordensgenerale  eingeleitet   Ref.  hebt  besonders 


U)  ¥.  X.  Sehr  Ader,  BegMten  n.  ürkk.  s.  Gesch.  d.  ehemaligen  Benediktiner-Abtei 
Ifttieimfincter  unter  Ber&ekrichtigung  d.  Mher  incorporierten  PÜMrteien.  Erster  Teil.  Y. 
1  Qribidang  bis  s.  Tode  d.  Abte  Georg  (1128-1518):  ZVtG.  46,  ü,  S.  123—200. 
—  15)  Th.  ligen,  Z.  Sltem  geschicbtlicben  Überlieferung  d.  Klosters  Csppenberg:  ib., 
8.  168-87.  — 16—17)  s.  §13«-»  —  MGH.  SS.  15  (s.  y.  §  15)  entbilt  aacb  Westfälisches. 
Kiheres  JB.  1889.  X  Bri schar,  Geschichte  d.  Bekehmng  d.  nachmaligen  Prfimon- 
fttateasers  Hermann  t.  d.  Jndentum  a.  Christentum,  t.  ihm  selbst  erzählt:  D.  Katholik  68, 
8.  257—77  a.  354 — 78.  —  18)  W.  Bibbeck,  Beitrage  a«  Geschichte  d.  römischen  Inqoi- 
«tioi  ia  DentMdilJmd  während  d.  14.  n.  15.  Jh.:  ZVtG.  46,  I,  S.  129—56.  —  19)  H.  Finke, 
Z.  Gesch.  Jakobs  t.  Soest  o.  Hermanns  y.  Schildesche:  ib.,  S.  188—205.  — -  X  J-  B. 
MsthoB,  D.  Laben   d.  seL  Jordanns  y.  Saehsen,  2.  Genends  d.   Prediger-Ordens;   ans   d. 

II» 


n,164  §31-     Weit&Ien.    Finke. 

die  Angaben  über  die  westfälischen  Ordensgenerale  Jordann«  und  Johannes 
TentonicQS  hervor.  Wie  übrigens  sich  nachträglich  herausstellt,  stammt  der 
Bericht  über  letztern  ans  dem  Chronicon  Uomberti.  Hingewiesen  wird  auf 
die  Identität  des  Jordanas  mit  dem  berühmten  Mathematiker  Jordanns  Nemo- 
rarins.  Am  selben  Orte  werden  die  Schriften  des  westf^ischen  Augustiners 
Hermann  von  Schildesche,  ^rimus  Westphaliae  insignitns  sacrae  paginae  doctor' 
von  Schiphower  genannt,  aufgezählt.  Die  durch  das  sonst  so  bedeutende  Buch 
£rler8  über  Dietrich  von  Kiem  mehr  verwickelte  als  geförderte  Frage,  ob 
der  westfälische  Kuriale  der  Autor  der  drei  sogenannten  Konstanzer  Beform- 
traktate  ist,  wir  durch  A.  Fritz,*^^)  dem  wird  schon  eine  gute  Untersuchmig 
über  die  Quellen  Dietrichs  verdanken,  einen  bedeutenden  Schritt  weiter  ge- 
bracht. Fritz  entscheidet  sich  für  die  Autorschaft  Dietrichs.  Die  zahlreichen 
Bezensionen  über  Erlers  Buch  bringen  wenig,  für  die  Lebensgeschichte  nichts 
Neues.  —  Eine  Episode  aus  dem  'Leben  eines  andern,  Westfalen  entstam- 
menden Schriftstellers,  des  bekannten  Kreuzfahrers  Oliverius,  schildert  Hooge- 
weg'^)  in  seinem  Artikel  über  die  Paderborner  Bischofswahl  vom  J.  1223. 
Aus  der  zwiespältigen  Wahl  ging  Oliver  als  Sieger  hervor.  Interessant  ist 
der  Streit  durch  Verwendung  eines  gefälschten  päpstlichen  Privilegs  bei  dem- 
selben, gemäfs  welchem  Mitglieder  des  Paderbomer  Stifts  Busdorf  sich  das 
Wahlrecht  anmafsten.  Angehängt  sind  dem  Aufsatze  Begesten  Olivers,  die 
wohl  als  vollständig  anzusehen  sind.  Nur  die  Notiz  über  seinen  Tod  wird 
sich  genauer  präcisieren  lassen.  An  dieser  Stelle  sei  wenigstens  hingewiesen 
auf  zwei  weitere  Aufsätze  desselben ^^)  Vf.  über  Olivers  Thätigkeit  als 
Kreuzprediger,  welche  die  Grenzgebiete  Westfalens  berührte,  und  als  Teil- 
nehmer an  der  Belagerung  von  Damiette.  Einen  Zeitgenossen  des  echt  kirch- 
lichen Oliver  zeichnet  Schneiders  sorgfältige  Untersuchung  in  dem  Repräsen- 
tanten^^) des  verweltlichten  Klerus,  Propst  Friedrich  von  Klarholz.  Wahr- 
scheinlich Tecklenburger  Bastard,  unglücklicher  Bewerber  um  das  Bistum 
Münster  und  die  Abtei  Corvey,  scheut  Friedrich  weder  Baub  noch  Brand, 
um  seine  ehrgeizigen  Pläne  zu  verwirklichen.  Der  Aufsatz  enthält  zugleich 
eine  neue  ausführliche  Darstellung  der  Münsterschen  Bischofswahlen  von 
1203.  —  Berührt  wird  die  Münstersche  Geschichte  des  15.  Jh.  mehrfach  in 
der  kleinen,  aber  wichtigen  Publikation  von  Urkk.  aus  dem  vatikanischen 
Archiv  (mit  einleitender  Zusammenfassung)  zur  Geschichte  des  grolsen  Utrechter 
Schisma  von  Brom.**)  —  Was  Köhnke**)  in  seinem  Buch  über  Wibert  von 
Bavenna  bezüglich  des  Konsenses  Wiberts  zur  Ernennung  eines  Paderboner 
Bischofs  bemerkt,  beruht  auf  unvollständiger  Kenntnis  des  Materials;  er  bat 
Wilmanns  Additamenta  nicht  eingesehen. 

Darstellungen.  Das  bedeutende  zusammenfassende  Werk  zur  west- 
fälischen Geschichte  ist  in  diesem  Jahre  Lindners  *<^)  Buch  über  die  Veme. 
Das  ganze  erste  Buch,  ein  Drittel!  des  Werkes  ausmachend,  gehört  der  west- 


Fraazöaischeii  überaetst  Dülmen,  Lanmann.  XIX,  371  S.  Mehr  erbaulicher  Natar.  —  20) 
A.  Fritz,  Ist  Dietrich  t.  Nieheim  d.  Yt  d.  drei  aogenannteii  ConataDEer  Traktate?  QneUen- 
kriÜBch  nntemicht;  ZYtG.  46,  I,  S.  157—67.  —  21)  H.  Hoogeweg,  D.  Paderbomer 
Biflchofkwahl  y.  1225:  ib.  U,  S.  92^122.  —  22)  id.,  D.  K51ner  Domscholaater  OUver  al> 
Kreuzprediger  1214—17 :  WZ.  7,  8.  285—70.  —  X  id.,  D.  Krenzaug  t.  Damiette  121S— 21: 
MIÖQ.  Bd.  8,  188—218;  Bd.  9,  249—88  n.  414—47.  —  23)  J.  P.  BcbDeider,  Propst 
Friedrich  t.  Klarholz.  K  Beitrag  a.  Gesch.  Westfalens  im  18.  JIl:  ZYtG.  46,  I,  3.  107— SS. 
—  24)  G.  Brom,  De  schattug  op  het  bisdom  Utrecht  gelegd  ten  behoere  Tan  WahraTen  tan 
lienrs.  S.  36.  —  25)  0.  Kdhnke,  Wibert  t.  BaTmna  (Papst  Clemens  IIL).  Leipaig,  Veit 
Yin,  184  S.  —  26)  Th.  Lindner,  D.  Yema.    Httnater  u.  Paderborn,  Schdningh.    XXlT, 


§81.     Weftt&len.     Finke.  11,165 

fiüischen  Geschichte  an.  Es  enthält  auf  Ornnd  eines  fiberans  reichen  archi- 
Tslüchen  Materials  die  Geschichte  der  Freigrafschaften  im  Bistum  Münster, 
im  westftL  Teile  des  Erzbistums  Köln,  in  den  Bistümern  Paderborn,  Osna- 
brfl^  und  MindeD.  Kleinere  Ergänzungen  werden  sich  hier  und  da  anbringen 
lassen,  so  aas  Privatarchiven,  aber  im  allgemeinen  besitzen  wir  jetzt  eine 
knappe,  klare  and  gründliche  Geschichte  der  einzelnen  Freistühle.  Dabei 
fillt  natürlich  manches  ab  für  die  Lokalgeschichte,  Topographie  und  Genealogie. 
Die  wichtigsten  Ereignisse  der  MAlichen  Geschichte  Westfalens  werden  hier 
and  auch  in  den  übrigen  Büchern  des  Lindner'schen  Werkes  berührt  und 
tdlweise  ihre  Erkenntnis  bedeutend  gefördert.  Ich  verweise  nur  auf  die 
Sage  von  Karl  dem  Grofsen  und  Papst  Leo.  Das  kleine  Schriftchen 
Philippis^^)  Aber  das  westfölische  Yemegericht  und  seine  Stellung  in  der 
deutschen  Bechtsgeschichte  sucht  im  Gegensatze  zu  Lindners  Darstellung  nach- 
niweisen,  dafe  das  Freigerichtswesen  ein  durch  auTserhalb  desselben  stehende 
Gewalten  in  selbstsflchdgem  Interesse  heraufbeschworenes  Unwesen  war,  dessen 
geschichtliche  Grandlage  höchst  unsicher,  dessen  Organisation  höchst  mangel- 
haft, dessen  Wirkungen  sehr  gering  und  meist  schädlich  waren.  —  Angeknüpft 
sei  hier,  daüs  in  der  Programmarbeit  Huckerts'^)  über  den  Urheber  der 
Tötung  Herzogs  Friedrich  von  Braunschweig  die  westfälische  und  vor  allem 
die  Waldecker  Greschichte  zu  Ende  des  14.  Jh.  vielfach  berührt  wird. 

Ton  Darstellungen  zur  Geschichte  einzelner  Städte  Westfalens  sei  zu- 
siehst die  Fortsetzung  der  Reigers'schen^®)  Beiträge  zur  Geschichte  Bocholts 
enrihnt.  In  der  dritten  Lieferung  giebt  Vf.  die  Geschichte  mehrerer  um- 
liegenden Ortschaften  und  der  drei  ältesten  Klöster  der  Landschaft  Bocholt 
(Bocholter  schwarze  und  weifse  Kloster  und  Beilar-Marienthal),  des  Grund- 
besitzes des  bischöflichen  Stuhles  in  der  Landschaft  im  13.  Jh.,  der  Familie 
Ton  Dingden  and  Ringenberg  sowie  der  rechtlichen  Verhältnisse.  Dieselbe 
fleüsige  Darstellung  aber  auch  dieselbe  Breite  wie  in  den  früheren  Heften! 
Ein  eifriger  Darsteller  westfälischer  Geschichte,  Darpe,^^)  bietet  uns  den 
ersten  Teil  einer  sehr  sorgfältigen,  auf  gedruckten  und  ungedrnckten  Materia- 
lien beruhenden  Geschichte  der  Stadt  Bochum.  Das  vorliegende  Heft  reicht 
1ms  zum  16.  Jh.  In  10  Kapiteln  werden  die  älteste  Zeit,  das  Dorf  Bokhem 
)»  1180,  Bochnm  unter  Köln,  die  Entwickelung  der  bürgerlichen  Yerhält- 
usse  in  der  Stadt  anter  den  Grafen  v.  d.  Mark,  die  kirchlichen  Verhältnisse, 
<üe  äulsere  Geschichte  bis  1517,  dann  besonders  das  MAliche  Bürgertum 
Bochums  mit  seiner  bunten  Entwickelung,  die  Bewohner  der  Umgegend  und 
einzelne  knltarhistorische  Erscheinungen  geschildert.  In  dem  Schlnfs  seiner 
Ari)eit  über  die  Stadt  und  Pfarre  Borgholz  behandelt  Pfarrer  Grüe'*)  den 
ttswärtigen  Pfarrbezirk  von  B.  Von  Interesse  ist  ein  mitgeteilter  Bericht 
Aber  die  Zerstörung  zweier  Dörfer  Eddessen  und  Nieder-Natzungen  durch 
Hnsiten  während  der  Soester  Fehde.  Eigenartig  ist  die  Arbeit  von  Seh  wieters'*) 


m  S.  Vg).  §4S.  —  27)  F.  Philippi,  D.  westfSliache  Yemegericht  o.  seine  Stellung  in 
i  dflBtfldian  Baeht^etth.  Stettin,  Herrcke.  20  3.  —  28)  X  A.  Wagner,  D.  Geech. 
^iMeek»  n.  Pjrmoiit«  mit  d.  in  Farbendrack  anegefiÜiTten  Staatswappen  d.  Fttntentnma  Wal- 
to  n.  PpmoBt.  Wildungen,  Sachtleben.  III,  95  S.  Hat  mir  nicht  yorgelegen.  —  29)  £. 
Hackert,  s.  $29«**.  —  30)  F.  Beigers,  BeitrSge  a.  Qesch.  d.  Stadt  Bocholt  n.  ihrer 
Sickbarsdbaft.  3.  n.  4.  Lieferung.  Bocholt,  Temming.  S.  809—448.  —  81)  F.  Darpe, 
Ge«h.  d.  Stadt  Boeliiim.  I.  Bochum  im  MA.  (Beilage  zu  d.  Jb.  d.  stidt  Qymn.  in  Bochum 
1^7/8).  Bodman,  Storapl  II,  116  a  —  32)  L.  Grtte,  Geschichtl. Nachrichten ttber  Stadt n.  Pfam 
W)u>la.  (Sehlnijs):  ZYtQ.  46.  II,  8.  3--S2.  —  33)  J.  Schwieters,  D.  Bauernhöfe  d. 
oftliehea  Teiles  d.  Kreises  Lttdinghaitsen,  in  d.  Pfiuren  Werne,  HotcI,  Bochum,  Walstedde, 
I)r«utnalart,  Herbem,  Aschebex^g,  Nordkirehen,  Sttdkirchen.    Münster,  Niemann.     436  S.  — 


n,166  §S1.    WMtftlen.    FiDke. 

ttber  die  Bauernhöfe  des  Östlichen  Teiles  des  Kreises  Lfidinghaosen.  Sie  be- 
ruht meist  auf  ungedruckten  Archivalien,  giebt  von  jedem  Bauernhöfe  eine 
kurze  Geschichte,  z&hlt  seine  Besitzer  auf,  seine  GrOlse  zu  verschiedenen 
Zeiten,  die  rechtlichen  Verhältnisse  und  bietet  so  gleich  viel  für  Lokal- 
wie  fdr  Rechtsgeschichte  und  Statistik.  In  seinen  Nachrichten  über  einige 
Ortschaften,  Oater,  Höfe  und  Mahlen  in  der  Soester  Gegend  bespricht  der 
bekannte  Soester  Lokalhistoriker  Yogeler'^)  die  1366  zuerst  erw&hnte  Feld- 
mühle und  das  Gut  Meierich  (Mederike);  femer  bringt  er  ältere  Nachrichten 
über  Soester  Lokalnamen;  den  Isenacker  (Eiskeller?  um  1300),  den  Wind- 
mflhlenberg,  das  Kattenhol  und  den  Buddenturm  der  Soester  Festungswerke, 
das  Gut  Rosengarten  und  Rademachers  Haus  im  Witten.'^) 

Beiträge  zur  Verfassungsgeschichte  der  westfälischen  Reichsstiftsstädte 
bringt  Lövinsons^^)  ESrstlingsarbeit  Er  behandelt  zunächst  die  Immuni- 
tatsurkk.  und  Ottonischen  Privilegien,  dann  die  Geschichte  der  Stiftsvögte, 
der  Pfalzen  und  Eönigshöfe,  der  Stadtgrafen  in  Corvey  und  Höxter,  Minden, 
Paderborn  und  Mtlnster.  Die  Ergebnisse  des  letzten  Kapitels  sind:  Stadt- 
grafen haben  alle  Reichsstiftsstädte  aufser  Herford.  Sie  gehen  nicht  auf 
kaiserliche  Grafen  zurück,  sondern  wurden  seit  ihrem  ersten  Auftreten  ans 
den  Ministerialen  gewählt.  Die  Institution  verbreitete  sich  allmählich.  Die 
Arbeit  ist  eine  recht  fieiüsige  Zusammenstellung-,  manche  Punkte  des  letzten 
Kapitels  werden  jedoch  wohl  nicht  ohne  Anfechtung'^*)  bleiben.  Yon  den 
beiden  Exkursen  sei  der  letzte  hervorgehoben,  der  einen  Aufenthalt  Hein- 
richs lY.  zu  Minden  zu  1062  nachweist.  —  Die  von  Hansen'^)  veröffent- 
lichte Jahresrechnnng  des  Kölner  Officialatgerichtes  in  Soest  hat  deswegen 
hervorragende  Bedeutung,  weil  sie  die  einzig  erhaltene  des  Erzbistums  Köhi 
aus  dem  ganzen  MA.  ist.  Das  genannte  Gericht  umfafste  den  westf.  Anteil 
der  Diöcese.  Bis  zur  Verlegung  nach  Soest  befand  es  sich  in  Arnsberg, 
später  kam  es  wieder  nach  Arnsberg.  Die  einzelnen  Posten  sind  nicht  blob 
von  rechtlichem  sondern  auch  kulturgeschichtlichen  Interesse.  Die  Einnahmen 
sind  kleiner  als  die  Ausgaben.  Erstere  wurden  wohl  meist  an  die  erzbischöf- 
liche Centralkasse  abgeführt,  die  wohl  auch  die  Ausgabe  deckte. 

Die  neu  gegründete  Zeitschrift  für  christliche  Kunst  scheint  in  Westfalen 
das  kunsthistorische  Studium  fördern  zu  wollen.  Eine  gröfsere  Anzahl  kleinerer, 
allerdings  meist  nicht  hervorragender  Artikel,  sind  in  derselben  veröffentlicht 
Wichtig  ist,  dafs  den  meisten  Artikeln  gute  Abbildungen  beigefügt  sind. 
Schönermark  SS)  weist  von  einem  hölzernen  Eruzifixus  in  Obemkircben 
nach,  dafs  er  aus  karolingischer  Zeit  stamme.  W.  Effmann,'')  mit  einem 
Werke  über  die  karolingisch-ottonische  Baukunst  in  Werden  und  Corvey  be- 
schäftigt, fand  bei  seinen  Ausgrabungen  in  der  Krypta  der  Abteikircbe  zn 
Werden  einen  Steinsarkophag  mit  Leichenresten,  vielleicht  Hildegrims  I.,  Bischoft 
von   Chalons,  Bruders  des  h.  Ludgers,  oder  Hildegrims  IL,  aulserdem  einen 


84)  Yogeler,  Ältere  Nachrichten  über  einige  OrtachAften,  Qüter,  Hofe  n.  MtUüen  in  d. 
Soester  Gegend.  1.  D.  Feldmtthle.  2.  Meierich:  ZVQSoest  Yereinsjahr  1886/7  (Drack  18SS). 
Soest,  Nasse.  —  35^  id.,  Ältere  Nachrichten  über  einige  Soester  Lokalnamen:  ib.,  S.  9S~93. 
Soest,  Nasse.  —  86)  H.  LöTinson,  Beiträge  s.  Yerfassangsgeach.  d.  Westfälischen  Beichs- 
stiftsstadte.     Paderborn,  Schöningh.  bl889.    132  S.  —  Ein  Teil  ist  1888  als  Dissert  erMhienea. 

—  36<i)  Die  Ton  y.  B[elow],  CBl.  1889,  Sp.  670  (vgl.  Sp.  840),  ist  aUerdings  durch  Koehne 
(MHL.  17,  256)  als  leichtfertig  erwiesen.  —  87)  J.  Hansen,  Jahresrechnnng  d.  kölmschen 
Officialatgerichtes  in  Soest  y.  1.  Mars  1438  bis  1.  Marx  1439:  WZ.  7,  S.  8ö->54.  —  38) 
G.  Schönermark,  E.  Krosifixns  ans  Karolingischer  Zeit:  ZFttrchristl.  Kunst  1,  S.  813—20. 

—  89)  W.  Effmann,   Ansgrabongen  in  d.  Abteikirehe  an  Werden:  ib.,   S.  367 — 70.  — * 


§81.    Westfalen.    Finke.  11,167 

vielleleht  karolingischen  MosaikfaTsboden.  Derselbe^^^)  berichtet  über  den 
Fund  eiaes  romanischen  Tan&teins  in  Angelmodde,  Pieper^^)  über  den 
pfifhti^n  romanischen  Tan&tein  in  der  Kirche  zn  Brenken;  in  einem  spätem 
Artikel  beschreibt  er  die  romanische  Pfarrkirche  zu  Brenken/')  eine  Pfeiler- 
banlika,  and  vergleicht  sie  mit  der  Eilianskirche  in  Lflgde.  Dettmer^s) 
macht  Angaben  über  Alter  nnd  Schicksale  der  neuerdings  in  den  Besitz  des 
KgL  Gewerbemuseams  in  Berlin  ttbergegangenen  Engerschen  Altertümer. 
Iffl  Bepertorinm  i&r  Kunstwissenschaft  beginnt  der  hervorragendste  westfälische 
Kimstforscher  J.  B.  Kordhoff^^)  eine  Artikelreihe  über  Gorvey  und  die 
westfiUiach-sftchsische  FrOharchitektar.  Hauptresultat  seiner  anziehenden  Dar- 
steUung  ist,  dafs  das  Westwerk  der  Gorveyer  Abteikirche  um  1000  errichtet 
kt  mit  zwei  Stockwerken,  und  dafs  die  Kirche  einen  Doppelchor  hatte. 
Derselbe^'^)  Yf.  beschreibt  in  der  Westdeutschen  Zeitschrift  eines  der  ältesten 
und  merkwürdigsten  Denkm&ler  der  westftl.  Landesarchitektur,  das  Kirchlein 
n  Hiltnip  bei  Münster.  Es  ist  eine  Gründung  Burchards  v.  Münster  (1098 
—1118)  und  eine  Arbeit  Münsterscher  Bauleute,  von  denen  nur  ein  älteres 
Werk,  die  Dreizahl  der  Türme  von  St.  Manritz,  erhalten  ist.  —  Effmann^^) 
väst  an  einem  zu  Stevern  bei  Nottule  um  1600  errichteten  Speicher  nach, 
dafe  derselbe  als  Keller  u.  s.  w.  zu  ökonomischen,  infolge  seiner  massiven 
Bauart  zu  Yerteidigungszwecken  und  das  Obergeschols  mit  Kamin  u.  s.  w. 
als  Absteigequartier  der  Gutsherrschaft  gedient  hat  0.  Hohgräfe^^) 
wQidigt  die  1255  zuerst  genannte,  um  1500  restaurierte  Margaretenkapelle 
in  der  Stadt  Münster. 

Von  hobem  ktUturgeschichtlicken  Interesse  ist  die  Sage  von  der  An- 
wesenheit des  Papstes  Sixtus  in  Yreden.  Tenhagen^®)  erzählt  sie  und 
weist  naeh,  daCs  eine  schon  1485  erwähnte  Sixtuskasel,  die  als  Heiligtum 
?erehrt  wurde,  bis  vor  einigen  Jahrzehnten  in  Yreden  sich  befand  und  von 
dort  in  das  bischöfliche  Museum  in  Münster  gekommen  ist.  —  Eine  Reihe 
auf  Soest  bezüglicher  Ansätze  der  Soester  Zeitschrift  sind  kulturgeschicht- 
lichen Inhalts.  Mit  liebevoller  Sorgfalt  ist  das  Bild  des  Lebens  und  Treibens 
im  Soester  Hospital  von  Stute  ^*)  entworfen  worden.  Hingewiesen  sei  auf 
ein  in  dem  Anfisatze  enthaltenes  Lied  eines  alten  Soester  Lyrikers.  Ein 
zweiter  Anfisatz  von  Lentze^<^)  schildert  das  Aussehen  der  Stadt  mit  ihren 
alten  H&usem  und  den  buntfitfbigen  Schnitzarbeiten  an  ihren  Gresimsbalken, 
einAuftatz  Yogelers^^)  eine  höchst  eigentümliche  Strafprozedur,  die  Wippe 
am  grofeen  Teicb.  Yom  MA.  bis  zu  Ende  des  vorigen  Jahrhunderts  wurden 
besonders  Garten-  nnd  Felddiebe  durch  die  Wippe  zum  grofsen  Ergötzen 
te  Publikums  in  den  greisen  Teich  geschleudert.  Das  nasse  Bad  war  ihre 
Strafe. 

Auf  münzgesckichükhem  Gebiete  li^  eine  kleine  Arbeit  von  Meyer^') 


10)  id.,  BonoBniBcher  TAufstein  zu  Angelmodde:  ib.,  S.  887/8.  —  41)  J.  Pieper,  Bonui- 
lücher  Tknlstein  su  Brenken:  ib.,  S.  239— ii.  —  42)  id.,  Bomiiniscbe  Ffarrkircbe  sn 
Bmken:  ib.,  S.  333 — 42.  —  43)  J.  Bettmer,  D.  Engerscben  Altertttmer  retp.  d.  Kirchen- 
«kitz  T.  Herford:  ib.,  865—60.  —  44)  J.  B.  Kordhoff,  Oorrey  o.  d.  westfUiBCbe - Bacbsiscbe 
^rfthaichitektnr:  Bapertnr.  fttr  KnnatwiMenadiift  1888,  S.  147—65  n.  396—404.  —  45)  id., 
D.  KireUein  n  HUtmp:  WZ.  7,  8.  317—825.  —  46)  W.  Effmann,  MAliche  Speicher^ 
tem  im  Mansterluide:  Deatache  Banxeitong  22,  S.  190/5.  —  47)  0.  Hohgräfe,  D. 
IfaguefeenkipeUe  in  Hfln«ter:  ZYta.  46,  I,  8.  206/9.  —  48)  F.  Tenbagen,  D.  Siztns- 
bMl  in  Vredan:  ib.,  S.  210/2.  —  49)  State,  D.  hohe  Hospital  in  Soert:  ZYQ.  1886/7, 
(DndL  1888),  8.  1 — 20.  —  50)  Lentie,  D.  alten  Hiiuer  d.  Stadt  n.  d.  Schnitzarbeiten  an 
ärea  Oenmabalken :  ib.,  8.  21/6.  —  51)  Vogel  er,  D.  Wippe  am  grofren  Teich:  ib.,  S. 
27^33.  —  52)  A.  Hey  er,  D.  Mfinaen  d.  Stadt  Dortmund  (Nachtrag).    Wien,  Selbatrerlag 


11,168  Ml-    Wettfiütfn.    Finke. 

vor,  welche  Nachträge  zn  seinem  1888  in  der  Nomismatischen  Zeitschrift 
und  separat  erschienenen  Aafeatz  über  die  Dortmunder  Münzen  bringt  — 
Von  genealogischen  Arbeiten  sind  zwei  zn  verzeichnen:  Heldmann^^)  findet 
den  Stammsitz  des  Geschlechtes  von  Wolmeringhansen  in  einem  gleichnamigen 
wüsten  Orte  im  Amte  Medebach;  Bachofen  v.  £cht^^)  veröffentlicht  die 
von  ihm  über  seine  ans  Limburg  (Niederlande)  stammende,  1325  zuerst  er- 
wähnte Familie  gesammelten  Nachrichten. 

Neuzeit.  Der  Vorstand  des  Vereins  für  Geschichte  und  Altertums- 
kunde Westfalens,  Abteilung  Münster,  beschlols  im  J.  1887  statt  der  bisher 
erschienenen  Geschichtsquellen  des  Bistums  Münster  (4  Bde.)  eine  um£as8endere 
Sammlung  ^Quellen  und  Untersuchungen  zu  Geschichte,  Eiütur  und  Litteratur 
Westfalens'  herauszugeben.  Sie  wird  jetzt  eröffnet  durch  das  für  Geschichte 
wie  Litteratur  sehr  wertvolle  Buch  von  Jostes^^)  über  Daniel  von  Soest. 
Es  ist  bei  weitem  die  bedeutendste  Leistung  auf  dem  Gebiete  der  neuem 
Geschichte  Westfalens  im  J.  1888.  Die  Hauptarbeit  des  westfälischen  Sati- 
rikers des  46.  Jh,,  die  gemeine  Beichte,  war  allerdings  durch  zwei  Drucke 
bekannt,  aber  der  eine  aus  dem  16.  Jh.  weist  nur  noch  ein  paar  Exemplare 
auf,  der  von  L.  v.  Schmitz  aus  dem  J.  1848  ist  vollständig  unnütz.  Das 
Apologeticon  und  der  Ketterspegel  waren  bislang  ungedmckt  Daniel  ver- 
spottet in  seiner  Satire  das  Soester  Beformationswerk  und  seine  Urheber  und, 
wenn  auch  nur  mit  Vorsicht  verwendbar,  dürfte  es  doch  nach  dem  Urteil 
des  Vf.  nicht  leicht  eine  andere  persönliche  Satire  geben,  die  der  historischen 
Wahrheit  so  nahe  bleibt;  benutzt  haben  sie  darum  viele  Historiker  der  west- 
fälischen Beformationszeit.  Bei  den  Litterarhistorikern  hat  sie  bisher  so  gut 
wie  gar  keine  Beachtung  gefunden  und  doch  gehört  sie  zu  den  allerbesten 
Satiren  und  nicht  blofa  des  Keformationszeitalters.  Die  Anlage  ist  vor- 
trefflich, der  massenhafte  Stoff  ausgezeichnet  bewältigt  und  künstlerisch  ge- 
staltet, selbst  die  Charakteristik  ist  eine  für  das  16.  Jh.  vorzügliche.  Wer 
ist  der  Vf.?  Als  die  Satire  1534  an  den  Thüren  angebetet  wurde  und  1539 
im  Druck  zu  Köln  erschien,  war  die  Aufregung  in  Soest  grofs;  der  Rat 
wandte  sich  an  den  Rat  von  Köln  und  erhielt  von  diesem  im  J.  1540  eine 
ironische  'Supplicatio'  des  Kölner  Bürgers  'Daaiell  von  Soest  schroider',  weiter 
nichts.  Der  vielfach  genannte  Soester  Franziskaner-Guardian  Gerwin  Haver- 
land  kann  es  nicht  sein.  Jostes  vermutet  in  dem  berühmten  Kölner  Scholasti- 
kus  und  spätem  Kardinal  Johannes  Gropper  den  Autor  und  bringt  bemerkens- 
werte Gründe  vor,  ohne  jedoch  zu  überzeugen.  Es  ist  schwer  zu  denken,  bei 
aller  Rücksichtnahme  auf  die  Verhältnisse  jener  Zeit,  dafs  Gropper  diese 
Derbheiten  geschrieben  hat.  J.  ist  bei  der  musterhaften  Edition  mit  gut  orien- 
tierenden Anmerkungen  und  Glossar  nicht  stehen  geblieben,  sondern  hat  eine 
Reihe  von  Aktenstücken  zur  Soester  Reformationsgeschichte  beigefügt  und  in 
der  Einleitung  eine  sehr  übersichtliche  Darstellung  ihrer  Entwickelung  ge- 
geben. Einem  spätem  Historiker  wird  hier  nur  wenig  zu  thun  übrig  bleiben. 
—  Eine  andere  interessante  Quellenschrift  aus  der  westfiUischen  Reformation 


16  8.  Beparatabdrnek  aus  d.  19.  Bd.  d.  NnmiimatiaeheB  Zeit^hrift.  1887.  —  53)  A. 
fleldmann,  Über  d.  StanuDsits  d.  Gesehlechta  t.  Wolmeiinghaiuea:  ZVtO.  46,  I,  S.  96 — 106. 
—  54)  A.  Bachofen  t.  Echt,  Beitrage  z.  Oeich.  d.  Familie  BachoTen  t.  £cbt  Wiea, 
Selbatverlag.  S2  8.  —  5&)  F.  Joatea,  Daniel  t.  Soest  S.  westfälischer  Satiriker  d.  16. 
Jh.  (=  Qaellen  n.  Unteianchingeii  s.  Gesch.,  Koltor  u.  litteratur  Westtalene.  Bd.  1.) 
Paderborn,  Schdningh.  XI,  404  3.  M.  8.  |[DLZ.  No.  S7,  S.  779—81  (Bdw.  Sehröder); 
BUIittUnterh.  No.  86  (Schroeter);  BC.  No.  82,  8.  768  (H.  Tpl.);  HZ.  61  (25)  I.  S.  167/9 
(Joe.   Hansen);   KorBlVuedeid.    Spraohi    13,  I,  S.  14/6  (Kraoae);   Boetoek  Zg.  447,  BeiL 


§81.    Weftt&leii.     finke.  11,169 

Hegt  Tor  in  dem  Neadrack  der  Wiedertftaferschrift  Botinanns:  Restitntion 
reehter  and  gesander  christlicher  Lehre  von  Andreas  Knaake.^^)  Botmann 
Tenacht  hier  zom  erstenmal  die  Berechtigang  der  Vielweiberei  theoretisch 
oAehzaweisen.  Die  Schrift  worde  rasch  and  weithin  verbreitet.  Yorangeschickt 
ist  eine  korze  Vita  des  Beformators  nach  bekannten  Qaellen.  Die  Namen 
^St  Moritz'  and  ^t.  Lambert'  sind  in  Münster  angebrftnchlich.  —  F. 
Pbilippi^^)  fand  im  Stettiner  Staatsarchiv  den  dentschen  Text  der  Satzangen 
des  sogenannten  Artikelbriefs  des  WiedertänferkOnigs  Johann  von  Leiden, 
(1525)  allerdigs  nicht  das  Original  sondern  eine  oberdentsche  Überarbeitang. 
Bis  jetzt  war  nor  der  lateinische  Text  bekannt  Zar  Yergleichong  warde  eine 
deutsche  Bearbeitang  von  Marbarg  herangezogen.  —  Die  Tänferbewegang  in 
der  Gxafechaft  Oldenboig-Dclmenhorst  and  der  Herrschaft  Jever  hängt  vielfoch 
mit  der  Mflnstenchen  znsammen  and  darom  verdient  hier  das  gleichnamige 
Werk  L.  Schanenbnrgs^^)  Erwähnnng. 

Zar  Beformationsgesehichte  zweier  westiällischer  Städte  liegen  wertvolle 
Berichte  vor.  Darpe^')  bespricht  die  kirchlichen  Neuerangen  in  Bheine  and 
ihre  Bekftrapfong.  Schon  am  1530  bestand  daselbst  eine  kleine  Wiedertänfer- 
gemeinde.  Der  Fall  Münsters  wirkte  zwar  ernüchternd,  doch  vernehmen  wir 
bald  wieder  von  einer  Täufergemeinde  in  Neuenkirchen.  Die  kirch- 
licbai  Verhältnisse  in  Bheine  selbst  waren  sehr  tranrige.  Allmählich  verbreitete 
ach  der  Protestantismns  in  der  2.  Hälfte  des  Jh.  trotz  bischöflicher  Visitation 
und  Abmahnang.  Ein  besonderer  Beförderer  war  der  Pfarrer  Arnold  tom 
Drecke  and  sein  Sohn,  welch  letzterer  anter  dem  energischen  Ernst  von 
Bayern  entfernt  warde.  Doch  blieb  aach  anter  katholischen  Pfarrern  Bheine 
noch  lange  überwiegend  protestantisch.  Erst  mit  Unterdrückung  der  Gilden 
ODd  mit  Aoswdsang  der  Protestanten  hörte  im  30  j.  Kriege  die  politische  and 
kirehliche  Opposition  auf.  Die  Herforder  Beformationsgesehichte  behandelt 
ein  Büchlein  des  ortskundigen,  greisen  L.  Hölscher.*^)  Dabei  fallen  zahl- 
reiche Notizen  für  das  15.  Jh.  ab,  so  über  das  Herforder  Fraterhaus  und  den 
liebenswOrdigen  Herforder  Kanälen  Hermann  Dwerg,  welcher  wohl  eine  aus- 
fähriiehere  Biographie  verdiente.  Hervorzuheben  sind  der  Hinweis  auf  die 
Beziehungen  Luthers  zu  einigen  Herforder  Beformatpren  und  die  Angaben 
über  die  Herforder  Kirchenordnung,  welche  im  Anhang  als  ^Ordinantie  kerken 
ampte  der  erliken  Stadt  Hervorde.  Dorch  D.  Johan  Dreiger,  Sampt  Predi- 
candten  and  vorordten  1534'  abgedruckt  ist. 

Nach  den  Papieren  des  Bischofs  von  Spiga,  A.  Steffani,  in  Hannover 
ond  Korrespondenzakten  des  Gräflich  Schönborn-Wiesentheidschen  Archivs 
entwirft  der  Stefani- Biograph  Woker®^)  ein  Bild  der  Bischofswahlen  in 
Münster  in  den  Jahren  1706  und  1719.  Im  ersteren  Jahre  bewarben  sich 
die  Bischöfe  von  Osnabrück,  Karl  Johann  Joseph  von  Lothringen,  und  Pader- 
born um   das  wichtige  Bistum.     Für   ersteren,  seinen  Verwandten,  trat  der 


(Kzaaae)]'.  —  56)  A.  Knaake,  Beititatioii  rechter  u.  geannder  christlicher  Lehre.  £.  Wieder- 
tiafnaehnft  t.  Bernhard  Rotmann.  (Münster  1534).  (=  Neodmcke  deutscher  Litteiatorverke  d. 
16.  0. 17.  Jh.  Flagschrineii  ans  d.  Beformationszeit)  YII.  Halle,  Niemejer.  XL,  114  S.  —  57) 
F.  Pkilippiy  D.  sogen.  Artikelbrief  d.  Münster'schen  WiedertKofer-Königs  Johann  T.Leiden: 
ZKG.  10,  S.  14e— 55.  —  58)  L.  Sehanenbarg,  D.  Tlaferbewegong  in  d.  Graüichaft 
OldeBbnrg'Delmenhorst  a.  d.  Herrschaft  Jerer  s.  Zeit  d.  Reformation.  Oldenburg,  Stalling. 
€0  8.  —  59)  F.  JDarpe,  Humanismus  u.  d.  kirchlichen  Neuerungen  d.  16.  Jh.  sowie  deren 
Bekaasfug  in  Bheine:  ZYtQ.  46,  I,  S.  1—44.  —  60)  L.  Hölscher,  Heformationsgesch. 
1  Stadt  Herford.  Im  Anhang:  J).  Herforder  Kirchenordnung  t.  1532.  Gütersloh,  Bertels- 
108  S.  —  61)  Woher,  D.  Bischofawahlen  y.  Münster  in  d.  J.  1706  n.  1719:  D. 


11,170  §81-    Wettfalen.    Finke. 

Kaiser   ein,   f(lr  letzteren  agitierte  Steffani,  damals  Minister  des  Eurf&rsten 
von   der  Pfalz  in  Dttsseldorf.    Zunächst  verschaffte  er  ihm  den  Eligibiiitäts- 
Indult  and  sachte  die  Umgebung  des  stark  erzürnten  Kaisers  zu  gewinnen.    Bd 
der  Wahl    stimmte    die  Mehrzahl   für   den  Paderbomer;    trotzdem   galt  am 
kaiserlichen  Hofe  die  Wahl  als  ungültig,  da  der  Gewählte  die  Hülfe  protestan- 
tischer Staaten   angerufen   habe.    Im  Rom   schwankte  man  hin  und  her,  je 
nachdem    die  kaiserliche  oder  französische  Richtung  die  Oberhand  gewann. 
Endlich,  dank  den  rastlosen  Bemühungen  Steffanis,  gab  der  Kaiser  nach  und 
der  Paderbomer  wurde  bestätigt.   In  den  folgenden  Jahren  verwaltete  Steffani 
das  Amt  eines  Weihbischofs  in  Münster  und  Paderborn,  ohne  es  thatsächlich 
zu  sein.    Bald  folgten  jahrelange  Verhandlungen  wegen  der  Koadyuterie   in 
Münster.  Frankreich,  England,  die  Generalstaaten,  Hannover,  Preu6en  mischten 
sich  ein.     Die  bayerische  Partei  ging  diesmal  als  Sieger  aus  dem  Kampfe 
hervor,  nachdem  der  Bischof  1718  gestorben  war,  trotz  des  Kardinals  Yon 
Sachsen,   der  Kapitelskandidaten    and  trotz   der   anfänglichen   Gegnerscbalt 
Steffanis.  — 

Über  den  si  ebenjähr  ig  en  Krieg  bringt  das  Tagebuch  eines 
Soester  eine  Reihe  Angaben,  die  aber  meist  nur  lokalgeschichtlicher  Natar 
sind.^*)  —  Der  anziehende  Artikel  Hechelmanns ^')  über  die  Aufnahme 
und  den  Verkehr  der  französischen  Laien  und  geistlichen  Emigranten  stimmt 
im  grofsen  und  ganzen  mit  der  voijährigen  Programmarbeit  desselben  Vf.  — 
Goecke-Ilgens®^)  Werk  bespricht  an  den  verschiedensten  Stellen  Verhält- 
nisse des  östlichen  Teiles  unserer  Provinz  zur  Zeit  der  traurigen  Fremd- 
herrschaft. 

Von  groüsem  kunstgeschichtlichen  Werte  ist  der  Artikel  des 
Grafen  Asseburg^^)  über  den  Nachfolger  Eisenhuts  in  der  Zeitschrift  für 
christliche  Kunst.  Nach  ungedruckten  Notizen  des  berühmten  Anschreibkalenders 
Caspars  von  Fürstenberg  (im  Besitz  des  Grafen  Fürstenberg-Herdringen),  den 
Pieler  nur  bruchstückweise  publiziert  hat,  bringt  Graf  A.  den  Nachweis,  dafs 
ein  von  Eisenhut  angefangener  herrlicher  Kelch  von  Otto  Meier,  Goldschmied 
von  Lichtenau,  vollendet  wurde.  (Jetzt  in  Herdringen).  Von  demselben 
Meister  aus  dem  Anfange  des  17.  Jh.  finden  sich  in  Paderborn  noch  drei 
Kelche,  zwei  im  Domschatz,  einer  in  der  Jesuitenkirche.  Der  Nachfolger 
zeichnet  sich  vor  Eisenhut  durch  reichen  Farbenschmuck  bunter  Edelsteine 
und  Emails  aus,  doch  erreicht  seine  Technik  lange  nicht  die  Vollendung  seines 
Vorgängers.  —  Die  litterarischen  Beziehungen  Mabillons  zum  Bischof  Ton 
Münster  und  Paderborn  Ferdinand  von  Fürstenberg  berührt  das  umfangreiche 
Werk  von  E,  de  Broglie.®®) 


Katholik  68,  S.  141—65  n.  818-31.  —  62)  E.  Beitrag  s.  Geach.  Weatfalena  wahrend  d. 
7j.  Krieges.  D.  Ereignisse  d.  J.  1762.  (Nach  d.  Tagebache  e.  Soestera):  ZYQSoeat  8.  84 
—67.  Yereinsj.  1886/7  (Drack  1888).  Soest,  Kasse.  —  63)  A.  Hechelmann,  Westfalen 
n.  d.  französische  Emigration :  ZYtO.  46,  H,  S.  83—91.  Ygl.  Jahrg.  1887,  lU.  —  61)  R. 
Goecke,  Westfalen,  s.  o.  }81>m.  —  65)  J.  Graf  y.  Asseborg,  Meister  Anton  Biaenhut 
XL.  sein  Nachfolger  Meister  Otto  Meier:  Z.  für  christl.  Kunst  1,  S.  877—88.  —  66)  B.  de 
Broglie,  MabUlon  et  la  Boci6t4  de  Tabbaye  de  Saint-Germain  des  Pr6s  ii  la  fin  da  XYU« 
siöcle  (1664—1707).  Paris,  Plön.  1.  Bd.  XI,  429,  2,  390  S.  Hat  d.  fieferenten  nicht 
Torgelegen. 


}  84.    Sachsen  Q.  Thfiringen.    Laue.  11,171 


§34. 

Sachsen  und  Thüringen. 

M.  Laue. 

Ae&Mfco^ionen.  Urkunden.  Im  20.  Bande  der  GQuellen  der 
ProTinz  Sachsen  stellt  Krühne^)  die  Urkk.  und  Begesten  für  die  10  Klöster 
der  Grafsdiait  Mansfeld  zusammen,  welche  nach  Ausscheidung  von  Stift  See- 
buig,  Kloster  Kaundorf  und  der  Stadtklöster  zu  Hettstedt  und  Eisleben 
bleiben.  Im  Vorwort  wird  eine  kurze  Geschichte  der  behandelten  Klöster 
gegeben  und  eine  Übersicht  über  die  Fundstätten  des  Urkk.materials  geboten. 
Es  werden  der  Reihe  nach  für  jedes  einzelne  Kloster  die  Urkk.  angeführt, 
deren  Inhalt  am  Schlüsse  ein  ausführliches  Personen-  und  ein  ktlrzeres  Wort- 
lad  Sachregister  zusammenfaßt.  Ein  Urkk.buch  der  Stadt  Jena,')  welches 
Qost  als  erster  Band  der  Thüringischen  Geschichtsquellen  ins  Auge  gefafst 
war,  bietet  Martin  als  d.  g.  F.  6.  Band.  Darin  finden  sich  mit  dem  Nach- 
trage 561  Urkk.  und  Kegesten,  welche  die  Jahre  1182 — 1405  betreffen,  ein 
aosfilhrliches  Register  (S.  517 — 647)  erleichtert  die  Benutzung.  Die  18  Urkk., 
welche  die  Barg  Questenberg  betreffen,  hat  Schmidt')  für  die  Zeit  1303 
—1539  zusammengestellt,  ein  bisher  noch  nicht  veröffentlichtes  Schreiben 
des  Korfürsten  Moritz  von  Sachsen  (1553,  Juli  5.)  und  den  nur  teilweise 
gedruckten  Brief  'der  Universität  Wittenberg  an  Statthalter  und  Bäte  zu 
Torgau  über  den  Tod  des  Herzogs  Moritz'  (1553,  Juli  16.)  teUt  Distel^) 
mit,  dem^)  vrir  auch  eine  Inschrift  ohne  Zeitangabe  auf  ein  unter  Johann 
Georg  L  ementes  Festungswerk  verdanken.^-^  Endlich  macht  Irmer^)  auf 
drei  Urkk.  für  anhaltische  Geschichte  aus  den  Jahren  1626,  1706  und  1728 
tt^erksam. 

Quellen  zur  Geschichte  der  Stadt  Zvnckau  bringt  Schilling.')  Die 
Geschichtsschreibung  dieses  Ortes  ist  bisher  hauptsächlich  durch  zwei  gröfsere 
dironistische  Darstellungen,  von  Tobias  Schmidt  aus  dem  17.  Jh.  und  Herzog 
aos  dem  Anfange   des  19.  vertreten.    Daher  hat  Schilling  es   für  nötig  er- 


1)  M.  Krühne,  Urkkbach  d.  Kloster  d.  OralBchaft  Mansfeld.  (=:  GQaeUen  d.  Pro- 
Tiu  Saehseyi  20.  HaUe,  Hendel.  1888.  8^  XXUI,  780  S.  \\HZ.  60  (NF.  25),  814 
(FUthe);  DLZ.  1888,  Sp.  1188/9  (Ermisch).  -^  2)  L.  £.  A.  Martin,  ürkkbnch  d.  Stadt 
loa  and  ibier  geistlichen  Anstalten.  Band  1.  1182—1405.  (=  Thüringische  Geschichts- 
ipeüeii  6,  1  (NF.  3,  1).  Jena,  G.  Fischer.  1888.  8<^.  XIV,  649  88.  M.  15.  —  3)  Jol. 
Sekmidt,  Urkk.  d.  Borg  Questenberg  betreffend:  ZHarzV.  21,  1888,  8.  248—55.  —  4) 
TL  Distel,  Zwei  Urkk.  aar  Geschichte  d.  KurfSraten  Morits  t.  8achsen  ans  d.  Monat  JaU 
1^:  KA.8achs.Q.  9,  1888,  8.  141/4.  —  5)  id.,  Eine  Inschrift  aus  d.  Begieraugszeit  d. 
KinftnteB  Johaim  Qeorg  I  Ton  8achsen:  ib.  6.  339.  —  6)  X  8aappe,  Regesta  castii  ot 
»Assteni  Oywinensis:  NLansita  Mag.  63,  (1888),  8.  370/7.  —  7)  X  P-  Mitaschke,  £. 
^ik.  d.  Klostera  Petersbeig  bei  Eisenberg  t.  1294  und  NotLs  aus  e.  Urk.  im  StadtardÜT  aa 
l«dtt  aber  Ebemumn,  Probst  an  Eisenberg:  MYGEisenberg  3,  1888,  S.  90  f.  —  8)  G. 
^rmer.  Anhaltisches  aas  ausländischen  Archiven;  MYAnhaltGA.  5,  1888,  8.  282/8.  —  9) 
)L  Schilling,    Quellen    snr  Gesch.  d.  8tadt  Zwickau  während  d.  3Qj.  Krieges,    1682  und 


11,172  §  8^*    Sachsen  a.  Thüringen.     Laue. 

kannt,  die  Quellen  für  die  Geschichte  der  genannten  Stadt  nen  zu  prüfen 
und  das  nrknndliche,  gedruckte  nnd  angedruckte  Material  zu  sichten.  Zunächst 
geschieht  das  für  die  Jahre  1632  und  1633,  wo  nach  dem  Ende  der  säch- 
sischen Neutralität  Zwickau  die  Bekanntschaft  der  befreundeten  und  feind- 
lichen Heere  machte.  Handschriftliches  Material  boten  meist  die  städtischen 
Archive,  daneben  die  Ratsbibliothek,  welche  als  gedruckte  Quelle  die  fOü- 
Eurfürst  Johann  Georg  gearbeiteten  Publikationen  Wolfgang  Ferbers  bewahrt 
Der  Vf.  bespricht  zunächst  die  Quellen  und  ihren  Wert,  dann  stellt  er  die 
neuen  Ergebnisse  für  die  Geschichte  der  Stadt  zusanunen.  Statt  einer  neuen 
oftgeschriebenen  Biographie  der  Landgräfin  Elisabeth  von  Thüringen  wird 
von  Börner^^)  eine  bisher  noch  nicht  versuchte  Prüfung  der  Quellen  fOr 
ihre  Geschichte  unternommen.  Die  ersten  Urkk.  aus  dem  Jahre  1232,  der 
erste  und  zweite  Wunderbericht  und  die  EpiStola  Conrad!,  der  dritte  Bericht 
1234,  die  Eanonisationsbnlle  1235  sind  die  wichtigsten.  Hierzu  kommen  die  Dicta 
quatuor  ancillarnm,  die  man  früher  als  Hanptquelle  betrachtete,  sie  sind  aber,  wie 
B.  zeigt,  nicht  unbedingt  zuverlässig.  Die  vom  Vf.  in  der  Nordkirch  euer  Hs.  benutzte 
Tita  S.  Elisabeth  und  der  Sermon  über  ihre  Translation,  die  einigen  histo- 
rischen Wert  haben,  die  vita  des  Dietrich  von  Apolda  aus  dem  Jahre  1289 
werden  dann  auf  ihre  Quellen  geprüft.  Letzterer  haben  aui^er  den  Dicta  und 
der  Epistola  Conrad!  Bertholds  Annalen  Stoff  geboten,  sie  bringt  nichts 
eigentlich  Neues.  Die  ebenfalls  erhaltene  Überarbeitung  durch  einen  Rein- 
hardsbrunner  Mönch  1293  ist  durch  unzuverlässige  Einzelheiten  vermehrt 
Das  deutsche  Leben  Ludwigs  und  die  Ann.  Reinhard,  gehören  schon  dem 
14.  Jh.  an  nnd  haben  für  Kunde  des  Lebens  wie  die  spätem  Quellen  ge- 
ringen Wert.  Der  Anhang  des  Aufsatzes  bringt  Auszüge  ans  Caesarius  von 
Heisterbach,  soweit  sie  nicht  schon  bei  Montalembert-Städtler  gedruckt  sind, 
und  eine  Tabelle  für  die  Quellenanalyse  der  Dietrich'schen  Yita.*^) 

Bibliographie.  In  bekannter  Weise  sammeln  einige  Zeitschiften  für 
ihr  Gebiet  die  Litteratur  des  Berichtsjahres.**)  Rhode^«)  teilt  aus  einem 
handschriftlich  im  Besitze  der  Wittenberger  Gjmnasialbibliothek  befindlichen 
Collegienhefte  über  Melanchthons  Dialektik  vom  Jahre  1543  die  ersten  61 
Seiten  mit.  Von  gedruckten  Ausgaben  der  Dialektik  unterscheidet  es  sich 
durch  zahlreichere  und  anders  gewählte  Beispiele.  Knütgen^^)  giebt  eine 
Beschreibung  der  im  Besitze  des  Heiligenstädter  Gymnasium  befindlichen  In- 
kunabeln von  1468  bis  1499,  Dihle*^)  druckt  ein  Fragment  des  Quedlin- 
burger Itala- Codex,  welches  er  auf  dem  Pergamenteinbande  eines  Eommnni- 
kantenregisters  der  Jahre  1619 — 21  entdeckte,  ab,  und  bespricht  dasselbe; 
eine  deutsche  Bearbeitung  des  ^Selbstpeinigers\  welche  die  Zwickauer  Schal- 
bibliothek handschriftlich  bewahrt,  ist  in  ihrem  ersten  Teil  von  Straumer 
in  seineu  'Beiträgen'  veröffentlicht  worden,  letzt  teilt  er  unter  Darlegung  der 


1683:  MAVZwickaa  2,  1888,  S.  29—51.  —  10)  6.  Boerner,  Zar  Kritik  d.  QaeUen  für 
d.  Gesch.  d.  heiligen  Elisabeth,  Landgräfin  t.  Thflriiigeii:  NA.  IS,  1888,  S.  431—516.  — 
11)  (§  15^^)  Kurse,  Thietraar.  —  12)  0.  Dobenecker,  Übersicht  d.  neuerdings  erachieaen 
Schriften  nnd  Aufatze  anr  thüringischen  Gesch.  n.  Altertskde.:  ZVthüringG.  NF.  6  18SS, 
8.  288 — 94.  —  12*)  H.  Ermisch,  Übersicht  über  nenerdings  erschienene  Sehriften  ond 
Aufsätze  zur  Sächsischen  Gesch.  und  Altertumskunde:  NAsächsG.  1888,  S.  178—84,  S41/6. 
—  13)  A.  Rhode,  Aus  einem  Kollegienhefte  über  Melanchthons  Dialektik.  Festsclirift  zor 
Feier  d.  Einweihung  d.  neuen  Gymnasialgebaudes  zu  Wittenberg  am  10.  Jan.  1888.  1868, 
S.  1 — 32.  —  14)  A.  Knütgen,  Verzeichnis  und  Beschreibung  d.  im  Besitze  d.  C^ymnasiums 
befindlichen  Inkunabeln.  Gymn.-Progr.  Heiligenstadt.  Heiligenstadt.  1888.  25  S.  »  1&) 
A.   Dihle,    Ein  neues  Fragment  d.   Quedlinbnrger  Itala^Godex.     F^gramm.     Qaedlinborg, 


}  34.    Sachten  o.  Thüriogen.    Laue.  11,173 

Bedentnim;  und  Herkunft  der  Handschrift  die  zweite  Hälfte  mit,^^)  Bech^^) 
eDdlich  giebt  die  sprachlichen  Erläatemngen  zn  seinen  1887  gebrachten 
BeitJlgen  ans  Peganer  Handschriften.    (Vgl.  JB.  1887,  H.  112.)^») 

Darsiellungenm  Praehistorie.  Wieder  werden  die  prft> 
biätori^en  Fände  des  Jahres  1888  zusammengestellt.^')  Namhaft  zu  machen 
ist  Bicb  Behla's  Schrift  über  die  Bttndw&lle,><^)  weil  diese  in  Sachsen,  be- 
sooders  in  der  Oberlausitz  so  dicht  auftreten  und  entsprechend  berücksichtigt 
siod,  Becker 's  >^)  Abhandlung  über  die  Hausnrnen  d.  h.  solche  Urnen, 
weldie  die  Abbildung  dnes  Hauses  bieten,  weil  sie  durch  Funde  auf  der 
Wüsleber  Flur  angeregt  ist,  und  Dreysigacker's*')  Berichte  über  Aos- 
graboDgen  und  Funde  in  der  Kaltenstaude  bei  Meiningen,  auf  dem  Gräber- 
felds bei  Ldmbach  und  über  einen  bei  Saalfeld  gefundenen  Schmuckring.'^) 

Zeitgeschichte.  Dem  Mittelalter*^*^)  gehört  Sei  los  >^)  Darstellung 
der  Brandenbargisch-Magdeburgischen  Beziehungen  an.  Sie  greift  in  die 
Zeiten  Rudolfs  von  Habsburg  zurück,  bringt  berichtigende  Notizen  zur  Be- 
gienmg  Erzbischofs  Conrad  Yon  Sternberg  und  gewinnt  für  die  Wahl  Günthers 
von  Schwabenberg  das  Resultat,  dafs  ein  Kompromifs  zwischen  der  Partei 
Bosses  Yon  Querfnrt  und  Günthers  die  Wahl  des  Letzteren  herbeiführte, 
vihrend  £ricb  von  Brandenburg  durchfiel.  Das  führte  inderekt  zur  Fehde 
des  Jahres  1277/8.  Mit  der  Yergleichung  des  Berichtes  über  die  Schlacht  bei 
Frobse  der  Gesta  Archiepiscoporum  mit  der  Schöppenchronik  bricht  der 
Aofsatz  Torl&ufig  ab.  Zöllner*^)  stellt  in  einer  Programmarbeit,  die  er 
später  zu  erweitem  gedenkt,  die  Zollurkk.  der  deutschen  Könige  bis  1236 
zusammen,  am  Schlüsse  über  Ausdehnung  des  Zollregals  und  zwar  speziell  für 
die  Mark  Meifsen  zu  gewinnen,  welches  hier  neben  König,  Markgraf,  den 
Bischöfen  Yon  Meifsen  auch  Territorialherren  übten.  —  Aus  einem  Dingbuch 
im  Ratsarchiv  zu  Bautzen  wird  von  Knothe*^)  der  Bericht  der  Lausitzer 
St&nde   an  Kaiser  Sigismnnd  über  den  Hnssiteneinfall    1427  wiedergegeben. 

Reform€Uionszeit,^^''^^)  Die  doppelten  Heiratsplftne  Erichs  XIY.  von 
Schweden  um  Englands  jungfräuliche  Königin  Elisabeth  und  gleichzeitig  um 
Christine,    die  Tochter   des  Landgrafen  Philipp  d.  Grofsmütigen  von  Hessen 


^oj^  1898.  4*.  24  8.  —  16)  Fr.  Straamer,  £.  deutsche  Bearbeitang  d.  «Selbst- 
peinigen'  d.  Terens  ans  dem  16.  Jh.  Oymn.-Programm.  Chemnitz,  Fickenhahn  a.  S.  1888. 
4*.  35  8.  —  17)  F.  Bech,  Sprachliche  ErlSatenmgen  za  d.  im  Programm  von  1887  ge- 
^ncktni  Beitrigen  aas  Feganer  Handschriften.  Programm  Stiftsgymn.  Zeitz.  Zeitz.  1888. 
i*  1 — 10  8.  —  18)  X  0*  B5  hm  e ,  Beitrage  za  e.  vogtländischen  Wörterbache.  Bealschol-Frogr. 
Beichenbach,  flnnn.  1888.  4^  22  8.  —  19)  Z.  Ethnol.  Band.  20.  8.  621.  —  20) 
B.  Behla,  D.  TorgeechichtHchen  BandwSlle  im  Östlichen  Bentschland.  E.  yergleichende 
vchiol.  Studie.  Berlin,  Asher.  1888.  8^  VII,  210  8.  M.  6,50.  {[MHL.  1888,  303/6. 
Alfred  G.  Meyer.)  —  21)  Becker,  D.  dentschon  Haasamen.  Mit  2  Tafeln  Abbildangen: 
XHtrzV.  2.  1888.  8.  213—81.  —  22)  Dreysigacker,  Über  Ausgrabungen:  NBeitr.  d. 
Hmeberg.  AV.  5,  1888,  S.  190— 226.  —  28)  X  Th.  Lange,  Frahist.  Funde  t.  Schi ofsberge 
bei  Dohna:  Über  Berg  und  Thal.  Jahrg.  11,  1888,  8.  281/2.  —  24)  X  H.  Gröfsler, 
BadegundiB,  Prinsessin  t.  Thüringen,  Königin  y.  Frankreich,  Schutzpatronin  y.  Foitiers: 
Kissfelder  Bll.  (MYGAMansfeld).  —  25)  X  H.  W.  Lippert,  König  Adolf  u.  d.  Vögte  y. 
PUoen:  ZVthllring  GA.,  NF.  6,  8.  840/3.  —  26)  (§15")  Boehmer,  Giselher  y.  Magdeburg. 
—  27)  G.  Seile,  Brandenburgisch-Magdeburgische  Beziehungen  1266 — 83:  GBllMagdeburg 
M.  1,  1888,  8.  71—97.  "Wird  fortgesetzt  —  28)  Zöllner,  D.  Zollregal  d.  deutschen 
KSiige  bis  snm  Jahre  1285  mit  besonderer  Berücksichtigung  d.  auf  d.  Mark  Meifsen  be- 
iftStiehen  Verhütniase.  Frogramm  d.  städtischen  Realgymnasiums.  Chemnitz.  1888.  4^ 
3-87  8.-29)  H.  Knothe,  Bericht  d.  Oberlausitzer  Stände  an  Kaiser  Siegmund  über  d. 
^fall  d.  Htisriten  im  Frühjahr  1427:  K.  Lausitz  Mag.  64,  1888,  8.  334—40.  —  30-33) 


11,174  i  84.    SMbMD  Q.  Thttringen.    Lane. 

erfahren  von  Schwabe*^)  eine  Darstellang,  weil  sie  anch  Sachsen  angehen 
nnd  letzteres  Projekt  dnrch  Angnst  von  Sachsen,  welcher  das  doppelte  Spiel 
der  Schweden  aufdeckte,  vereitelt  wnrde.  —  Auf  archiyalischer  Grondlage 
schildert  B.  Schmidt*^)  die  Begienmgszeit  Heinrich  lY^  früher  Heinrich  V. 
genannt,  die  dnrch  ihre  Bedeutung  sur  Zeit  der  Reformation  und  des  Schmal- 
kaldischen  Krieges  aus  dem  engen  Bahmen  der  Landesgeschichte  tritt,  in  den 
ersten  drei  Kapiteln  wird  die  Entwickelung  des  Plauischen  Besitzes,  im  letzten 
Kapitel  die  der  Nachkommen  behandelt.*^ '^) 

Neuere  ZeitA^)  Durch  neue  im  Hauptstaatsarchiv  gefundene  und  im 
Anhang  mitgeteilte  38  Urkk.  vom  20.  Sept.  1631  bis  7.  Dez.  1631  kann 
Oaedeke^^)  seine  Ansiebt  stützen,  dafe  der  Einmarsch  Sachsens  in  Bdhmeu 
von  Arnim  ausging,  um  der  Besetzung  durch  die  Emigranton  zuvorzukommen 
und  nur  Wallensteins  Anteil  fraglich  bleibt/^^^  Das  anch  in  seiner 
zweiten  Hälfte  mehr  der  äufsem  Geschichte  angehörige  Memoirenwerk  des 
Herzogs  Emst^^)  reicht  bis  Olmfltz.  Dittrich^')  endlich  schildert  die 
Teilnahme  der  sächsischen  Armee  unter  der  FQhrung  des  jetzigen  Königs  an 
den  kriegerischen  Ereignissen  der  Jahre  1849  (bei  Düppel,  13.  April),  1866 
(Königgrätz)  und  1870  bei  St.  St.  Privat,  Beaumont,  Sedan,  Yilliers  und  Brie 
bis  zum  Einzug  in  Dresden  am  11.  Juli  1871. 

Land.  Den  Ausdruck  goldene  Aue'  nimmt  Sebicht^^)  sowohl  fdr  die 
Gegend  zwischen  Nordhausen  und  Wallhausen,  als  auch  für  das  untere  Helme- 
thal zwischen  Wallhausen  und  Memleben  in  Anspruch,  der  gröbte  Teil  der 
Untersuchung  beschäftigt  sich  mit  dem  obern  Teile  des  Gebietes,  welcher  im 
12.  Jh.  durch  Entwässerung  der  Rietsümpfe  zuerst  zur  ^goldenen  Aue'  wurde. 
Die  Ansichten  Aber  die  niederländischen  Kolonieen  werden  geprüft  und  ent- 
gegen Wersebes  Ansicht  das  Resultat  gewonnen,  dafs  Walkenried  ursprüng- 
lich auf  keine  Güter  niederländischen  Ursprungs  Anspruch  hatte.  Die  Kolo- 
nisation des  untern  Thaies  wurde  von  den  Walkenrieder  Cisterciensem  an- 
geregt und  begann  1180^^*^*)   In  dem  anonymen  Schriftchen  von  Bücher^') 


Vgl.  $19.  --  84)  L.  Schwabe,  Heintsplaoe  König  Erichs  XIY.  j.  Schweden:  NlBSchtG. 
9,  1888,  S.  88-58.  —  85)  Berthold  Schmidt,  Barggraf  Heinrich  IT.  sn  Meüsen,  Obent- 
kansler  d.  Krone  Böhmen  und  seine  Begiernng  im  Vogtlande.  Qera,  0.  B.  Griesbach.  1888. 
8».  il8  S.  pAsächsÖ.  10,  162/7  (Draffel).]|  —  86/7)  (§19"-»«a)  Stoy,  Bfindnis- 
bestrebnngen ;  Kanngiefser,  Zog  Georgs  t.  Meckl.  ~  38*39)  X  Th.  Distel,  Extrakt 
ans  e.  spanischen  Zeitung  für  KarfÜrst  Angnst  cu  Sachsen  (1579):  ZG.  n.  Politik  188S,  S. 
829  t  —  40)  G.  Bachwald,  Böhmische  Exalanten  im  sächsischen  Erzgebirge  z.  Zeit  d. 
SOj.  Krieges.  Barmen,  Klein.  1888.  8^  26  S.  —  41)  A.  Gaedecke,  Die  Erobemng 
Nordböhmens  o.  die  Besetznng  Prags  durch  d.  Sachsen  im  Jahre  1681:  NAsichsG.  8,  1888, 
S.  232—70.  —  42)  ($19i>)  G.  Irmer,  Yerhandlangen  Schwedens  mit  Wallenstein.  —  43) 
Wilh.  Arndt,  D.  Sendung  d.  Grafen  Schlippenhach  za  Kurbrandenburg  a.  Kursachsen  im 
Jahre  1654:  ZG.  a.  Politik  1888,  S.  11—32.  --  44)  X  W.  t.  Bremen,  D.  Schlacht  bei 
Kesselsdorf  am  15.  Dezember  1745.  Vortrag,  gehalten  in  d.  Militärischen  Gesellschaft  zu 
Berlin  am  14.  Dezember  1887.  Berlin,  Mittler.  1888.  8^  51  S.  Mit  Plan  a.  2  Skizzen. 
45)  ($21>^  IL  Koser,  Friedrich  d.  Gr.  in  Dresden  1745.  ~  46)  X  0.  Lohmann,  D. 
erste  Schals  im  7j.  Kriege:  Über  Berg  and  Thal  12,  1888,  S.  301/5,  313/6.  ^  47)  X  ^* 
Schubert,  Charakteristik  d.  Kriegführung  im  7j.  Kriege,  mit  besonderer  Beziehung  auf  d. 
Kriegsschauplatz  in  Sachsen:  Leipi.Zg.  1888.  Wissensch.  Beil.  S.  493/8.  —  4S)  ()  Ernst  IL, 
Herzog  Ton  Sachsen-Coburg-Gotha,  Aus  meinem  Leben  n.  aus  meiner  Zeit  2.  Berlin, 
W.  Hertz.  1888.  8^  543  S.  —  49)  M.  Dittrich,  Unter  König  Albert  Ton  Sachsen  im  Felde 
1849,  I86d,  1870/71.  Vaterländische  Gedenkblatter.  Dresden,  Albanua.  1888.  8^  96  S. 
Mit  4  Tafeln.  —  50)  0.  Sebicht,  D.  Cistercienser  und  d.  niederländischen  Kolonisten  in 
d.  goldnen  Aue.  (Im  XII.  Jahrhundert)  Mit  einer  Karte:  ZHarzV.  21,  1888,  8.  1—74. 
—  51)  Karl  Meyer  u.  R  Backwitz,  Helmegau:  MV.  Erdkunde  Halle  a./S.  1888.  —  52) 
Vf.  Ule,  D.  mansfelder  Seen:  ib.    Mit  Karte.  —  53)  (Bacher),  Jugenderinnemsgen  e.  alten 


^34.    SaehMn  Q.  Thttxingen.     Lioe.  11,175 

werden  die  Jagenderlebnisse  eines  alten  Sachsen  von  1831^55  erzählt.^^-^^) 
Frftnkel  giebt  znnftchst^')  allgemeine  Regeln  über  DentoDg  slavischer  Orts- 
namen, dann^<^)  versucht  er  die  Anwendung  derselben  anf  6ew&sser,  Ort- 
schaften, deren  Benennung  nach  der  Lage,  den  einst  hiar  wurzelnden  Wald- 
btemen,  Tieren,  Kulturerzengnissen  und  auflUligen  Umständen,  Schulze^ ^) 
erklärt  4  Ortsnamen  Anhalts  als  Auentbal,  Torfboden,  Salzwasser,  Flammen- 
beig,  drei  Forstorte^*)  auf  dem  anhaltischen  Harze  als  ^gehegter  Wald, 
Magdserbe  und  Quelle  im  Waldteil  der  Diener'  und  deutet  das  oft  Tor- 
kommende  Worf )  LauschhOgel  als  ^HQgel,  von  welchem  man  nach  Feinden 
usschaut*  Muthers^^}  kurze  Übersicht  ttber  die  Geschichte  des  Herzog- 
lichen Hauses  Yon  Sachsen-Goburg-Ootha  war  ursprünglich  Festrede  am 
21.  Juni  1887.  Der  zweite  Teil  von  Trinius'«^)  Thüringer  Wanderbnch 
rerlnndet  in  bekannter  Weise  Naturschildemng  und  historische  Erinnerungen, 
QDd  Binders**)  Aufsatz  sei  hier  erw&hnt,  weil  er  sich  auf  ehemals  Henne- 
bergisches  Land  bezieht,  er  giebt  eine  kurze  Geschichte  des  Centbezirks  zu 
Kaltensnndheim,  eine  Darstellung  seiner  Gerichtsverfassung  und  Beispiele  aus 
der  Rechtspflege.     S.  159  ist  auch  eine  Karte  des  Bezirkes  eingedruckt. 

FürsL^^)  Distel««)  teilt  aus  dem  kgl  H.  St.  A.  den  Bericht  des 
HofpredigeTS  Cellarius  an  Heinrichs  von  Sachsen  (t  18.  Aug.  1541)  Witwe 
mit  aber  ein  Gesprftch,  welches  er  mit  dem  Verschiedenen  am  Tage  vor  dem 
Tode  gehabt  batte.««)  Aus  der  Ponickau'schen  Korrespondenz  im  Ernestinischen 
Gesimtarchiv  macht  Burkhardt^o)  Mitteilungen  über  Herzog  Georg  von 
Sachsen,  seinen  nach  kurzer  Ehe  verschiedenen  (26.  Febr.  1539)  Sohn 
Friedrich  und  dessen  junge  Witwe  Elisabeth  (geb.  Gräfin  von  Mansfeld).''^-''') 


Stemn.  1836—56.  Dnaden,  Hicktnth.  8^  194  8.  —  58«)  A.  Brecher,  DanteUaDg 
i  GebietifeiindeniiigeD  in  d.  Lindem  SachMiis  n.  ThüringeM  t.  d.  12.  Jh.  bii  heote.  Berlin, 
Ketr.  Reimer.  1888.  Karte.  —  54)  X  J-  Borgkhardt,  D.  Ersgebirge.  £.  orometriach- 
Bdhropognphiache  Skisze.  (=  Forschnngen  s.  deutschen  Landes-  und  Yolkskande  III'.) 
SWtgart,  Bngelhoni.  1888.  gr.  8«.  UI,  74  8.  M.  5,60  |[Kirchhoff,  GBl.  1889,  Sp. 
^7]  —  o5>)  X  KShler,  Strenge  o.  schneereiche  Winter  im  Ersgebirge:  Glttckauf  Jahrg.  8, 
im,  S.  Sl/4.  ->  56)  X  Schdnwalder,  JÜ.  Qnellgeblet  d.  Görlitser  NeifiM  oder  d.  Zagost  u. 
leiie  BerSlkening  (Schlafs):  N.  Laosits.  Mag.  63,  1888,  8.  197—250.  —  57)  XA.  F.  Yöl- 
lel,  Z.  Qeach.  d.  dentichen  Bitterordens  im  Yogtlande.  Ein  Beitrag  s.  Heimatskonde. 
Flaen  (Hinsei).  1888.  8«.  28S  S.  —  5S>  X  Jnl-  a.  Alb.  Erbstein,  Erdrterangen  auf 
i  Gebiete  d.  Sachsisehen  Mttni-  o.  Medaillen-Gesch.  Bei  Veneichnang  d.  Hofrat  Engel- 
Mfidiea  Sammlung  reröffentlicht  Mit  8  Tafeln.  Dresden  (Selbstrerlag).  1888.  8  Bll. 
U  8.    8<^.  —  59)  M.  Pränkel,  Slavisehe  Ortsnamen  in  Anhalt:  MVAnhaltOA.  Bd.  5,  1888, 

iiS5/9 60)  id.,  SlaTische  Ortsnamen  in  Anhalt:  ib.  S.  829—86.  —  61)  Karl  Schulze, 

£ri]iraag  d.  Ortsnamen  YfMm,  Frese,  Sttlse  und  Baalberge:  ZHaraV.  21,  1888,  S.  255/7. 
~  fö)  id.,  Erklärung  d.  Namen  Hobehai,  Magisterbe  u.  Bubenbom:  MYAnhaltQA.  5,  1888, 
S.  19S/3.  _  63)  id.,  Erklärung  d.  Wortes  Lansehflgel:  ib.  8.  191  f.  —  64)  Muther: 
Wk.  d.  Henogtums  Sachsen-Goburg  (Festrede).  Gymn^-Progr.  Kobnrg,  1888,  Dietz.  4^ 
<  S-  —  65)  A.  Trinins,  Thttringer  Wanderbnch.  Zweiter  Band.  Minden  i/W.,  Bruns. 
^.  420  8.  {[GBL  1888,  Sp.  1640.]|  —  66)  Binder,  D.  Cent  Kaltensundheim :  KBeitr.  d. 
Httssberg  AV.  5,  1888,  8.  151—89  —  67)  X  0.  Angermann,  B.  minnlichen  Namen  d. 
Hiatci  Wetten:  Wissensch.  Beü.  d.  Leips.  Zg.  1888  No.  47,  8.  261/4.  —  68)  Th.  Distel, 
Berickt  ftber  d.  Ende  d.  Hersogs  Heinrich  t.  Sachsen:  NAsSchsQ.  9,  1888,  8.  189—41.  — 
^)  X  id.,  UnfaU  Hersogs  Heinrichs  d.  Frommen  auf  d.  Jagd  (1589/40).  Weidmann.  Bd.  20. 
im.  8.  58.  200.  —  70)  G.  A.  H.  Burkhardt,  Ho&achrichten  ttber  Hersog  Georg  u. 
•«M»  Sohn  Friedrich  (1639):  NAsichsG.  9,  1888,  8.  1S7/9.  ~  71)  X  Th.  Distel, 
Ltttnibttcher  ▼.  d.  Heides  (1569)  für  Kurfürst  August  yon  Sachsen:  Monatshefte  f.  MusikG. 
S^  1888,  8.  142.  —  72)  F.  Gefs,  D.  Klosterrisitationen  d.  Hersogs  Georg  t.  Sachsen. 
5«tk  ngedmekten  Quellen  dargesteUt  Leipsig,  Th.  Grieben.  1888.  IV,  54  8.  —  7S)  X 
i.  Stein,  Aus  d.  Jngendleben  Johann  Friedrich  d.  Grofsmfttigen.  Barmen,  H.  Klein.  1888. 
8^    110  S.  —  74)  X  Th.  Distel,  Beihilfe  KurfOrst  Augusts  su  Sachsen  t  Kirchen  und 


11,176  §  84.     Sachsen  a.  Thüringen.    Laae. 

Ein  Vortrag  von  Schnlze-Gaevernitz^^)  behandelt  nicht  Kari  Augusts 
oft  gerühmtes  Mäcenatentam ,  sondern  seine  'praktisch-staatsm&onische  und 
patriotische  Th&tigkeit\  seine  Sorge  für  Hebung  des  Landbanes,  Forstwirt- 
schaft, Bergbaus,  Bildungswesens,  besonders  seine  politische  Thätigkeit  als 
Mitbegründer  des  deutschen  Fürstenbundes,  für  dessen  weiteren  Ausbau  er 
unter  Friedrich  Wilhelm  11.  kämpfte.  Dann  wird  sein  Anteil  an  den  krie- 
gerischen Ereignissen  und  dem  Unglück  Deutschlands  seit  1806,  der  Er- 
hebung 1813  und  dem  Wiener  Eongrels  gewürdigt,  wo  er  die  deutsche  Ge- 
samtverfassung vertrat,  bis  er  es  war,  der  seinem  Volke  die  erste  Verfassung 
gab.^^'^')  Aus  dem  Staatsarchiv  zu  Zerbst  teilt  Kindscher^')  die  schon 
von  Hönicke  (1883)  nur  noch  zur  Hälfte  gelesenen  Inschriften  auf  Joachim 
Ernsts  Sarg  noch  einmal  vollständig  mit  (t  6.  Dez.  1586). ^«'^^  Von  Ed. 
Jacobs^^)  wird  die  Dienerschaft,  d.  h.  die  Beamten  der  Grafschaft  Wer- 
nigerode, in  ihrer  wechselnden  Zusammensetzung  und  Bedeutung  durch  die 
Jahrhunderte  verfolgt,  für  ihren  Ursprung  in  unserm  Sinne  des  Wortes  ist 
das  Jahr  1491  anzusetzen. 

Genealogie.  Jacobs^ 7)  Beiträge  zur  Geschlechts-  und  Siegelkunde  be- 
treffen die  Deutschordenscomture  Joachim  von  Hopkorf,  Balthasar  von  Eimbek  und 
Amd  von  Sandow,  den  Notar  Joachim  Buchtenkirch  (1600 — 70),  die  Schoppen 
Hermann  Overbeck  und  Johann  Schröder  und  ihre  Siegel  (1625),  EUms  Pape 
den  Ä.  u.  d.  J.  Bürger  zu  Wernigerode  (1542—1642).  TümplingS«)  hat 
die  Geschichte  seines  Geschlechtes  zu  bearbeiten  unternommen,  welches  bis 
jetzt  1346  zuerst  urkundlich  nachweisbar  ist,^'-^^)  Enothe^^)  endlich  stellt 


Schalen:  Z.  f.  dentacheD  Unterricht  2,  1888,  S.  282.  —  75)  X^-  Schubert,  Mitteilnngea 
Über  d.  Aof enthalt  Sr.  MajeetSt  d.  K5mgB  Jahann  t.  Sachsen  bei  seiner  Armee  im  Feldsage 
1866  in  Österreich:  Leipz.  Zg.  1888|  Wissensch.  BeU.  S.  157/9.  —  76)  C.  Garlitt, 
Warschau  and  d.  sächsischen  Konige:  Leipz.  Zg.  Wissensch.  Beil.  1888,  S.  669 — 75.  — 
77)  X  ^b.  Distel,  Zwei  Bildnisse  d.  Herzogin  Katharina  za  Sachsen  yon  Lac.  Kranach  d. 
A.:  Kanstchronik  23,  8  516.  —  78)  X  id.,  Bildwerke  aas  d.  Nachlasse  Katharinas,  Her^ 
aogin  za  Sachsen,  geb.  Herzogin  za  Meddenborg:  ib.  1888,  8p.  245  f.,  Sp.  294.  —  79)  X 
G.  Oertel,  Maria  Antonia  Walpargis,  Kurförstin  yon  Sachsen:  Leipi.  Zg.  1888,  Wissensch. 
Beil.  S.  373/6.  —  80)  H.  t.  Schnlze-Gaeyernitz,  Karl  Augnst,  Grofsherzog  yon  Sachsen- 
Weimar,  als  Fürst  ond  deutscher  Patriot.  Ein  Vortrag.  Heidelberg,  J.  Höming.  1888. 
8^  25  S.  —  81)  X  Ludoyica  Hesekiel,  Agnes  Fürstin  Ren£s  j.  L.  geb.  Herzogin  za 
Württemberg.  E.  Lebensbüd.  Mit  Porträt  Leipzig,  Pöachel  n.  Trept  1888.  8«.  V, 
127  S.  —  82)  X  Pilling,  Nachrichten  aus  d.  Zeit  yon  Michaelis  1676  bis  Ende  1680, 
betr.  Herzog  Christian  zu  Eisenberg  u.  d.  Schlolsbaa  daselbst  Forts.:  MYQEisenberg  iy 
1888,  S.  41—87.  —  83)  F.  Kindscher,  Inschriften  auf  Fürst  Joachim  Emsts  Sarg: 
MV  Anhalt  G.  6,  6,  S.  341/8.  —  83*)  id.,  ErgSnzungen  n.  Berichtigungen:  ib.  8.  S4S/6.  — 
84)  W.  Hosaeus,  Helmina  y.  Chäzy  Über  d.  Aufenthalt  d.  Herzogs  Leopold  Franz  y.  An* 
halt-Dessan  und  dessen  Umgebung  in  Paris,  1807:  ib.  8,  1888,  8.  306—17.  —  84«)  id.* 
Das«.:  ib.  5,  6,  1888,  S.  346/8.  —  85)  Dichter  a.  Dichterinnen  aus  d.  Hause  d.  Askaner: 
ib.  S.  114—28,  175—89,  293—98.  —  86)  Ed.  Jacobs,  Alter  u.  Ursprung  d.  gräflichen 
Dienerschaft  zu  Wernigerode:  ZHarzV.  21,  1888,  8.  89—130.  —  87)  id.,  Kleine  Beitrage z. 
Geschlechts-  u.  Siegelkunde.  Mit  8  Siegelabbildungen :  ib.  S.  899—418.  —  88)  Wolf  y. 
Tümpling,  Gesch.  d.  Geschlechtes  y.  Tümpling  1  (bis  1551).  Mit  d.  Wappen,  e.  Siegel- 
tafel, zwei  Steintafeln,  e.  Karte  d.  Ghrafschaft  Camburg,  andern  Kunstbeilagen  und  Begister. 
Weimar,  Böhlan.  1888.  8».  XKUI,  354  8.  M.  6.  {[Deutscher  Herold  1888,  S.  106/8 
(Mülyerstedt).  —  89)  X  <^-  Buchwald,  Beitrage  z.  Gesch.  d.  Vogtländischen  Adels.  (7. 
D.  Famüie  y.  Winkelmann):  Leipz.  Zg.  Wissensch.  BeU.  1888,  Ko.  83,  8.  411/2.  —  90)  X 
A.  y.  Zedtwitz,  (D.  Wappen  d.  im  Königreiche  Sachsen  blühenden  AdelsCzmilien :  ▼•  d. 
Crone  —  y.  Funcke)  Dresdener  Besidenz-Kalender  fiir  1888.  Dresden,  Wamatz  u.  Lehmann. 
8.  159—70.  —  91)  X  Jm.  Teige,  Beiwitz  y.  Nostwitz.  E.  Beitrag  i.  meifanisehea  nnd 
nordböhmiachen  Genealogie,  nach  Urkk.  bearbeitet:  Vjs.  Heraldik,  Sphiagistik  u.1  Genea- 
logie 16,  8.  408—19.  —  92)  X  F-  ^'  Kliz-Kamenz,  D.  FamiUe  y.  Lesaing:  Leips.  Zg 


§  84.     Sachsen  n.  Tbfiringeii.    Laue.  JJ  ]^77 

die  Nachrichten   über   die   zaerst    1310    erwähnte  Familie  Steinrücker   bis 
1384  zusammen. 

Lokalgeschichte,  Die  Fortsetzung  von  Wittichs*^)  Darstellungen 
fiber  die  Ursachen  des  Magdeburger  Brandes  hebt  hervor,  dafs  Tillys  Schuld 
daran  nicht  zu  erweisen  sei,  in  der  Verzweiflung  haben  auch  die  Vertei- 
diger Häuser  angezündet  und  für  die  verheerende  Ausdehnung  ist  beson- 
ders Falkenbergs  Befehl,  das  Zeughaus'  anzustecken,  von  Einflufs  gewesen. 
T.  Borsch^^  giebt  nach  einer  Hs.  des  germanischen  Museums  von  1517  Re- 
formation und  Willkür  der  Gemeinde  Grofsen-Harfsleben  (Dorf  bei  Halberstadt) 
wieder,  Jacobs'^)  berichtet  über  die  Bitte  um  Genehmigung  einer  Wasser- 
reise d.  h.  einer  Leitung  vom  Brunnen  zu  Nöschenroda  nach  den  Häusern 
der  Neustadt  Wernigerode.  Meyer'^)  giebt  die  Geschichte  der  Ebersburg 
(1198/1207  erbaut,  seit  1706  den  Grafen  zu  Stolberg-Rofsla  gehörig)  sowie 
Nachrichten  über  die  Befestigungen  auf  ^Alpen'  und  Dorf  Vockenroda.  Strafs- 
borger^')  schildert  in  anziehender  Form,  wie  einem  Halberstädter  Grofs- 
kuifaiann  auf  seiner  Durchreise  nach  Halle  sich  1494  die  Stadt  Aschersleben 
darstellen  mufste.^<>®-^^*)  Meyer ^<^')  stellt  die  Lage  der  alten  Befestigungen 
der  Stadt  Nordhausen  nach  Erinnerungen  alter  Einwohner,  einem  Manuskript 
über  die  Türme  und  Zinnen  der  Jahre  1484,  1524  und  1801  und  der  'Rech- 
nung der  Pfeilmeister,  Bestellung  der  Türme,  Verzeichnis  der  Geschütze  und 
Bilrgerrollen'  und  andern  Nachrichten  des  Stadtarchivs  und  der  Batsbibliothek 
zusammen.  Die  Rollen  der  Bürger  von  1491,  1493  und  1499  werden  mit- 
geteilt, das  Ganze  durch  einen  Plan  und  7  Abbildungen  erläutert  Über 
Schiefe  Annaburg  handelt  Gründler  i®^)  in  einer  Festschrift,  von  ihm  wird 
zQDächst  die  Geschichte  des  besonders  aus  der  Reformationszeit  bekannten 
Annabui^,  oder  Lochau,  dfinn  die  des  Militärknabenerziehungsinstituts  ge- 
geben.  ^<^^i<^^)  Aus  AnlaOs  des  drohenden  Abbruchs  des  unschönen  alten 
Ärchivgebändes  zu  Dresden  fällst  Ermisch^^^j  dessen  Geschichte  zusammen. 
An  Stelle  eines  hölzernen  Judizierhauses,  welches  dann  von  einem  hölzernen 
BaUhause  abgelöst  wurde,  wurde  1664  der  Grundstein  zu  einem  neuen 
Eomödienhause  gelegt  Friedrich  August  I.  liefs  nach  seinem  Übertritt  daraus 
eine  1708  eingeweihte  katholische  Kirche  machen,  und  diese  Umwandlung 
sdifltzte  das  Gebäude  vor  Abbruch,  bis  1751  nach  Einweihung  der  heutigen 


Wittenaeh.  BeU.  1S88,  8.  88/4.  —  98)  X  Om.  Lange,  Z.  t.  Bömer'Bcheii  Stammtafel: 
BeatKher  Herold  19,  1888,  S.  162/4.  —  94)  H.  Knothe,  D.  Familie  Steinrücker  in Zittaa 
iDd  Oorlitx:  N.  Lanaits.  Mag.  64,  1888,  S.  809--12.  —  95)  K.  Wittioh,  Z.  Katastrophe 
4  10./20.  Mai  1631:  GBU.  Stadt  n.  Land  Magdeburg  23,  1,  1888,  S.  1—89.  —  96)  L.  t. 
Bor  eh,  Beformation  n.  Willkür  d.  Gemeinde  Qro(aen-Har£ileben :  ZHaraV.  21,  1888,  S. 
430/4.  —  97)  Bd.  Jaeobi,  Wawierreise  in  d.  Keastadt  Wernigerode,  angelegt  1649:  ib. 
S.  237—40.  —  98)  Karl  Mayer,  D.  Ebenbarg.  Mit  e.  GmndriBae  d.  Borg  Schadewald  n. 
üfftr  WallTorbiirg:  ib.  S.  76 — 88.  —  99)  Strafe  barger,  £.  Tag  in  Aschenlebene  Maaem 
iB  Jihre  1494:  ib.  S.  442—58.  —  100)  X  H.  Becker,  D.  Örtlichkeit  t.  ABchenleben 
ia  ihrer  Beziehong  s.  Geach.  d.  Stadt:  MY.  Erdkunde  Halle  a./S.  1888.  —  101)  Y.  Stei- 
ceck«,  D.  Saalthal  bd  Halle:  ib.  —  102)  X  P.  Obat,  Beechreibang  nnd  G.  d.  Kreiaea 
^lOutM.  H.  1/6.  Bitterfeld,  Baamann.  1888.  8<».  1—136  S.  —  103)  Karl  Meyer, 
D.  Bttchastadt  Nordhaoaen  als  Feitang.  Mit  e.  Plane  and  aieben  Abbildangen:  ZHaraV.  21, 
1888.  8.  892—868.  —  104)  £.  Gründler,  Schiofa  Annabarg.  Festachrift  t.  150j.  Jubel- 
feier d.  Militir-Knaben-Ertiehnngs-InctitotB  sa  Annaburg.  Berlin,  Habringer.  1888.  8^. 
4B1L199  8.  i[NA.  licha.  G.  10  (1889),  168  f.,  Georg  Müller.]|  —  105)  X  H.  Gröfsler, 
MhteUangen  ans  Eulebiachen  Kirchenbüchern.  Mansfeldor  BU.  1888.  —  106)  X  Jecht, 
K.  BitUchieiben  d.Bates  t.  27.  Sept  1601.  Mantfelder  Bll.  1888.  —  107)  H.  Ermiach, 
D.  atto  ArchiTgebiade  am  Tuchenberge  an  Dresden:  NAaächiG.  9,  1888  S.  1—28.  Mit  4 
TalÜB  AbbOdangen.  —  107a)  id.,  D.  Nenbaa  d.  kSnigl.  aächa.  Haoptstaatsarchivs  s.  Dreaden : 

JahMBbfiriohte  der  OetohiohtnriaBeniohafl.    1888.    II.  12 


n,178  iM'    Saduen  o.  Thttnngen.    Ltae. 

katholischen  Hofkirche  das  Hans  erst  als  Werkstatt  des  Orgelbauer  Silber- 
mann,  der  hier  auch  starb,  dann  ¥^ieder  als  Ballhans  diente,  dann  wurde 
kurze  Zeit  das  Brennholz  hier  aufbewahrt,  bis  es  seit  1808  als  ^Neues  Archi?* 
diente.  Seit  1884  hat  man  das  ehemalige  Zeughans  zum  kttnftigen  Archiv 
umgebaut ^^^-^^^)  Zu  einer  grossen  Geschichte  der  Stadt  Pirna  sind  die 
Urkunden  des  B^tsarchivs,  welches  im  30j.  Kriege  geschädigt  und  1706  auf 
den  Königstein  gerettet  wurde,  noch  nicht  verarbeitet,  nur  bis  1483  im  Codex 
Dipl.  Saz.  Reg.  gedruckt.  Hof  mann  ^^')  macht  von  neuem  auf  diese  Schätze 
aufmerksam,  ferner  auf  die  Stadtrechnungen,  welche  Iftckenhaft  von  1479 — lö29, 
von  da  ab  aber  fast  vollständig  erhalten  sind.  Fttr  VerÜBSsungs-  und  Kultur- 
geschichte des  15.  und  16.  Jh.  werden  sie  vom  Vf.  nutzbar  gemacht  und 
zwar  aber  Bat,  Rathaus,  Ratsbeamte  und  Ratshandwerker,  Sanitätswesen, 
Handwerker,  Geschofs  und  Weggeld,  Bevölkerung  und  wirtschaftliche  Lage 
der  Stadt,  BtLrgerrecht  und  Gerichtsbarkeit  in  jener  Zeit  gehandelt.  ^^*)  Aaf 
urk.  Material  des  Leipziger  Ratsarchivs,  das  auch  schon  z.  B.  in  Hasses  Ge- 
schichte der  Leipziger  Messen  benutzt  ist,  werden  die  Ereignisse  des  Herbstes 
1642  noch  einmal  zusammenhängend  behandelt^^^)  Einleitend  wird  ein 
Streit  des  Jahres  1592^  die  Errichtung  des  Sechzehner- Ausschusses  1632, 
die  Ereignisse  der  Jahre  1634,  37,  40  bis  zur  Errichtung  des  Vierziger-  und 
Sechziger  Ausschusses  des  Jahres  1642  geschildert  Schilling ^^*)  giebt 
Beiträge  zur  Geschichte  Zwickaus  im  30j.  Kriege.  Nach  dem  Prager 
Frieden  erklärte  1635  Sachsen  an  Schweden  den  Krieg,  Bauer  drang  nach 
der  Schlacht  bei  Wittstock  wieder  gegen  Sachsen  vor  und  nahm  1639 
die  Stadt  auf  Gnade  und  Ungnade.  Aus  den  Akten  des  Ratsarchivs  werden 
nun  die  Berührungen  der  Stadt  mit  Bauer  bis  1040  und  auf  Grund  der 
Ratsprotokolle  seine  Anwesenheit  im  Jahre  1640  und  Zwickaus  weitere 
Schicksale  bis  zu  Bauers  Tode  am  IO720.  Mai  1641  in  Halberstadt  be- 
handelt. Der  zweite  Teil  des  Aufsatzes  beschäftigt  sich  mit  den  inneren 
Zuständen. iis-i^o)  Kades^^^)  Aufsatz  hat  Johann  Bocer  (ca.  1516  —  1565) 
zum  Gegenstand  und  sein  Lobgedicht  Fribergum  in  Misnia,  welches  ein  an- 
sprechendes Kulturbild  des  16.  Jh.  in  seinem  zweiten  Teile  bietet ^^^-^^^.    Von 


Archiyal.  Z.  18.  1S88,  8.  282—98.  —  108)  'Verehnuigen'  d.  Bates  m  Dresden  an  hohe 
Beamte  1680—1718;  MVG.  Dzeaden  1888.  H.  8.  —  109)  flantzich,  Qesch.  d.  DreMlner 
ChriatmarktB :  ib.  —  110)  id.,  D.  BeiaewitEiache  Gbrten  in  Plaaen  bei  Dresden:  ib.  —  111) 
B.  Hofmann,  Beitzage  z.  VerCfuwnngigeBch.  d.  Stadt  Pirna  auf  Grund  d.  Stadtrechnongen  d. 
15.  a.  16.  Jh.:  NAsachsG.  9,  1888,  8.  185—231.  —  112)  X  P-  Lindner,  Chronikalische 
Kachrichten  über  Nosaen  a.  Umgegend.  2.  Heft  über  d.  Jahr  1887,  nebst  e.  Beschreibung 
d.  Kirche  zu  Noaaen.  Nossen  (0.  Hoffinann),  1888.  8<>.  42  S.  —  113)  W.  Glafey,  D. 
Streitigkeiten  swischen  d.  Bäte  n.  d.  Bürgerschaft  Leipzig  während  d.  30j.  Krieges.  Pro- 
gramm d.  Nicolaigymnasiams.  Leipzig,  0.  Dürr.  1888.  4^.  40  S.  —  114)  M.  Schillingi 
Z.  Gesch.  d.  Stadt  Zwickau  während  d.  3Q).  Krieges  1639—40:  NAsachsG.  9,  1888,  S. 
271—321.  —  115)  X  Fabian,  Ans  Zwickaus  Voizeit.  Mitt.  aus  alten  Akten  HL  Zwickaaer 
Tanzbulsen:  Zwickauer  Wochenblatt,  1888,  No.  208.  —  116)  X  C.  W.  Zollner,  Gesch.  (L 
Fabrik  u.  Handelsstadt  Chemnitz  y.  d.  ältesten  Zeiten  bis  z.  Gegenwart  Chemnitz,  Troitzch. 
8«.  YIU,  504  8.  —  117)  XFLemcke,  B.  deutscher  Staatswixt  in  n.  über  Leipzig  o. 
Sachsen  y.  91  Jahren:  Leipz.  Zg.  Wiasensch.  Beil.  61/3.  —  118)  X  Kurt  Krebs,  Ans  d. 
Vergangenheit  y.  Eutritzsch.  H.  1.  Pestschrift  z.  Einweihung  d.  erneuerten  Kirche  zu 
EutriUch.  Leipzig,  Bofsberg.  8<».  63  S.  —  119)  X  0.  Badestock,  D.  meilsner  Zehnter: 
MVG.  Meifsen.  U>.  —  120)  X  Th.  Distel:  D.  yerkämpften  Hirschgeweihe  d.  Moritzbnrg: 
Waidmann  19,  S.  229.  —  121)  Kade,  Johann  Borer  u.  sein  Lobgedicht  auf  Preiberg  1553: 
MFreibergAY.  24,  1888.  —  122)  X  Gerlach,  BUder  aus  Preibergs  Vergangenheit  (7.  d. 
Schmelzer- Altar  zu  St  Nikolai).  —  123)  X  Göpfert,  Über  erzgebirgische  Lokal-  und 
Ortsnamen:   Glückauf  (Organ    des  ErzgebirgV.).    Jahrg.   8,   1888,  8.    2/9.   —  124)  X  ^ 


§34.    Saduen  a.  Thtlzingeii.     Lane.  11,179 

Herz  ^3^)  wird  nach  nrkandlichem  Material  ein  Prozels  des  Jahres  1516, 
der  aof  die  von  den  Herren  zn  Plauen  an  die  Stadt  Pansa  1402  zur  Be- 
grändnng  einer  FrOhmesse  fiberlassenen  Gmndstttcke  zorQckging,  gehandelt 
und  der  korfdrstliche  Scblursbescheid  a.  d.  J.  1519  mitgeteilt  An  Stelle 
der  'Jahrbttcher  des  Fflrstentams  Altenburg'  vom  Grafen  von  Beust,  1800  f., 
weiche  nicht  auf  urkundlicher  Grundlage  ruhen  und  zu  viel  bringen,  was 
nicht  auf  Alten  borg  Bezug  hat,  stellen  die  yff.^^')  neue  Annalen  zusammen, 
die  weniger  aber  nur  sicheres  bieten  wollen  und  nur  die  Stadt  Altenburg 
beracksichtigen.  Sie  umfassen  die  Zeit  von  980— 1496.is^is«)  Von  Ane- 
müller^'^  wird  ein  Schreiben  des  Grafen  Ludwig  Günther  von  Schwarz- 
imrg-Rudolstadt  an  Graf  Albrecht  Friedrich,  Gr.  Jobst  Gttnther  zu  Barby 
rad  Mtthlingeo  und  Gr.  Hans  M.  zu  Stolberg  vom  10.  Juni  1740  wieder- 
gegeben. Fndlich  sei  hier  He rtels^^^)  Aufsatz  wegen  der  kurzen  geschicht- 
liehen Notizen  in  der  Einleitung  erwähnt.  —  Eine  ganz  kurze  Übersicht  der 
1115  urkundlich  zuerst  erwähnten  Stadt  Eöthen  bis  zur  Neuzeit  giebt 
Blume ^^'),  eine  Erweiterung  seines  Aufsatzes  in  Ersch  und  Grubers  Allg. 
Eneyclopädie,  und  teilt ^^^)  einen  Achtsbrief  gegen  diese  Stadt  aus  dem  Jahre 
1441  (Ende  Juü)  mit. 

Kulturgeschichte.  Bnchwalds^^^)  Darstellung  umfafstdie  Zeit 
1529—1744  und  stQtzt  sich  auf  Material  des  H.-St.-A.  zu  Dresden  und 
der  Archive  der  Amtshanptmannschaft  und  Superintendentur  Zwickau.  ^^^) 
Neben  den  Angaben  über  Zauberei  in  der  kursächsischen  Yisitations- 
ordoang  von  1578  finden  sich  auch  Zaubersprüche  mitgeteilt,  von  denen 
Müller^^')  elf  abdruckt.  Löbe^*^)  giebt  nachträglich  erklärende  Be- 
laerknogen  zur  (Bd.  3,  461  ff.  abgedruckten)  Stadtrechnung  von  1437/8,  den 


Seklegel,  Die  Binr^  Fnaenstein:  ib.  S.  16  f.  —  125)  X  Aug.  Weise,  Nachrichten  aus 
i  TfligEBgeiüieit  a.  Gegenmurt  d.  Gemeinde  Ebenbioh;  nebat  Einblicken  in  d.  Nator  ihrer 
BttMan  Umgebung.  Lieferang  1/4.  Ebembach  L  8.  188S.  (Ldban,  GÜTa)  8.  1—128.  8*. 
itit  2  lichtdnicktafeln.  —  126)  X  Poettch,  Aus  d.  GeMh.  d.  Kirche  u.  d.  Bittergatt- 
kanefaaften  m  Jahnishaoflen:  Beitr.  s.  sScha.  KirchenG.  4,  1888.  {[KAuchaG.  10,  (1889) 
S.  170,  C.  Mailer.]|  —  12,7)  X  Ghm.  Ad.Pe8check,  Kleine  Chronik  d.  Oybins.  8.  nach 
l  Tode  d.  VI  t.  deaaen  Söhnen  reyidlerte  a.  fortgeietate  Auflage.  Zittau.  1888.  8^  8 
SQ.  42  S.  —  128)  X  ^'  Schubert  h,  Chronik  der  lindlichen  Grtichaften  in  der  Amta- 
kiaptaianaachait  GroCÜnhain  n.  d.  Stadt  Badebarg.  Mit  sahireichen  Abbildungen  in  Licht- 
et Lieferung  1/3.  Grolaenbain,  Starke.  1888/9.  S.  1—48.  —  129)  X  ZachilleiL 
ö.  Sehaberth,  Chronik  d.  Stadt  Gtolaenhain  mit  Zngrundelegang  d.  Chronik  t.  Th.Chlade- 
D«  T.  Jahre  1240  bia  aof  d.  Gegeninurt  Lieferang  1/7.  Grofienhain,  Starke.  4^  1—72  S. 
-  130)  X  B.  B.  Preytag,  Über  d.  Alter  n.  d.  KntotehangsG.  einiger  Ortachaften  d.  öat- 
äekfiB  Yogtkndea:  Yogtl.  Ana.  a.  TageBI.  1,  1888,  No.  93,  Beilage  1.  —  131)  X  J^l- 
Vegel,  B.  Qesch.  d.  Befbrmation  in  Planen  im  Vogtland:  Leips.  Zg.  1888,  Wiiaensch.  BeiL 

5.  289  1  —  132)  X  H.  J.  Hera,  D.  Frilhmesae  au  Panaa  o.  ihre  Polgen:  NAsachaG.Bd. 
),  1888,  S.  144—50.  —  133)  J.  n.  Maz^LSbe,  Annalen  d.  Stadt  Altenbarg  bia  z.  Jahre 
1499:  MGAGea.  Oaterland  10,  1888,  8.  1—94.  —  134)  Pilling,  Ans  EUenberger  Amta- 
blfben  1540—60:  MYGEiaenberg  2,  1888,  S.  95/8.  —  135)  X  Ad.  Gschwendias, 
Ueai  Chziatianei  qaondam  Bector.  Memorabilia  EiBcnbergenaia.  Porta,  t.  Prof.  Lad  ewig: 
ä.  8.  1—40.  —  136)  X  Horcher,  Über  Geraer  Familiennamen.  Bealgymn.-Progr.  1888. 
^*-  —  137)  B.  Anemüller,  B.  Plünderung  u.  Krieganot  in  Badolatadt  betreffend  im  J. 
1<40:  ZYthüringG.  KP.  6,  S.  273  f.  —  138)  Hertel,  D.  Salannger  Mundart:  NBeitr.  a.  G. 

6.  1888,  8.  1—150.  —  139)  E.  Blume,  Z.  Geach.  d.  Stadt  KSthen:  MVAnhaltGA.  Bd.  5, 
1888,  8.  164—71.  —  140)  E.  Blume,  E.  Aohtabrief  König  Priedricha  UI.  gegen  d.  Stadt 
iLMken  t.  Jahre  1445:  ib.  S.  288—98.  —  141)  G.  Buchwald,  Z.  Kirchen-,  Schul- 
*•  Sitteagaach.  t.  Hirtenadorf  u.  WUdenfela:  MAVZwickau  2,  1888,  S.  57—81.  —  142)  X 
>^  Allerlei  aaa  drei  Jh.  Beitrüge  a.  Kirchen-,  Schul-  u.  Sittengeach.  d.  Ephorie  Zwickau. 
I-  Aaerbach,  Baroiwalde,  Boekwa,  Croaaa,  Culitaach.  Zwickau,  P.  Weiner.  1888.  8^  144  8. 
—  143)  Georg  Mülller,  Zanbaraprttche  u.  Segen  aua  aächaiachen  Viaitationaakten :  NAaSchG. 
%  1888,  8.  834/7.   —  144)  Ldbe,  A^  alten  Bechnnngen:  MGAGea.  Oaterland  10,  1888, 

12» 


n  180  $^-     Sacbsen  Q.  ThüriDgen.    Laue. 

Inhalt  'eines  Ausgabekapitels'  aus  der  Zeit  nach  1440  und  Notizen  ans  Jahr- 
rechnungen des  16  Jh.  Stenzel^^^)  berichtet  flber  Mfinzfunde  in  Anhalt 
Der  Thalerfund  zu  Eöthcn  nm&rst  die  Zeit  1570—1629,  der  Groschenfand 
zu  Zerbst  1470—1518,  der  Pfennigfund  daselbst  gehört  in  etwas  jüngere 
Zeit.i^^)  Jacobs  1^^  findet  in  einem  Kopial-  und  Wirtschaftsbuche  des  Gutes 
Altenrode  im  gräflichen  Hausarchiv  zu  Wernigerode  Mitteilungen  ttber  Heerge- 
wedde und  Gerade  und  teilt  aufserdem  den  Glückwunsch  eines  Wemigeröders 
an  eine  Jungfrau  1670^^^)  und  ein  gerichtliches  Zeugnis  Yom  1.  Dez.  1668 
mit,^^')  wonach  das  Traueijahr  einen  Musiker  zur  Auswanderung  zwang.  ^b^->^*) 

Handwerk^  Gewerbe,  Handel,  Industrie.  Zu  den  Drucken 
des  Eisleber  Urban  Gaubisch,  welche  Ton  Rembe  (ZHarzV.  18,  S.  431) 
veröffentlicht  wurden,  fQgt  MenzeU^^)  aus  der  Bibliothek  der  Uhichskirche 
zu  Sangerhausen  als  Nachtrag  noch  13  Werke  der  Jahre  1572/4.  Seid- 
litz^^S)  schildert  die  An^ge  der  Meifsner  Porzellanmanufaktur  (1707—10 
noch  in  Dresden)  bis  zu  Böttigers  Tode  I719.iß»-i^0) 

Kirchen   und   Klöster.^'^^^'^^)    Dem  Werke   von  Hasse^'*)  ttber 


5.  95—182.    —    145)    Th.    Stensel,    D.  neaesten   Münsfando  in  Anlialt:    MVAnhaltGA. 

6,  1888,  S.  189—91.  —  146)  X  Th.  Distel,  Albrecht  Kriegers  BeformatioDsiaedailleB  t. 
1717:   fill.   f.   Münzfireande  24,     1888,   S.    1430/2.    —    147)    £d.    Jacobs,   Heergeveddo 
a.  Gerade  zu  Altenrode  in  d.  Grafschaft  Wernigerode  1595:  ZHarzV.  21,  1888,  S.  424/5.— 
148)    id.,    Namenstagsfeier    (1670):   ib.    8.  248/5.   —   149)  id.,  Answanderang  e.  wegen  d. 
Trauerjahrs    erwerblos    gewordenen    wemigeröder  Musikers:  ib.  8.  242/3.  —  150)  X  J^- 
Lessing,  D.  Porzellaogeschirr  Snlkowski:  Konstgewerbeblatt  4,  1888,  S.  43/8.  —  151)  X 
Neidhardt.    D.  Nachlafs   d.    knrsächs.    Premierministers   Beidisgrafen   Heinrich   t.  Brühl: 
MYGDresden  Heft  8,  1888.  ~  152)  X  ^Verehrungen'  d.  Bates  za  Dresden  an  hohe  Beamte 
1680—1718:  ib.    —    153)    X   H.   y.  Schulze-Gaeyernitz,    Friedrich  Gottlob  8chiiUe- 
Gaeremitz.     Gründer  n.  erster  Direktor  d.  landwirtschaftlichen  Akademien  zn  Jena  n.  Bldena. 
E.  Beitrag  z.  Gesch.    d.    höheren    landwirtschaftlichen  Unterrichtsweeens   in  Deatschland.    2- 
Auflage.     Heidelberg,  HSming.     1888.  —  154)  X  A.  Johne,  Gerch.  d.  Sächsischen  Pferde- 
zucht    Auf  aktenmiLbigen  Grundlagen  unter  Mitwirkung  d.  Oberstlieutenant  Adolf  Schabog 
znsammengestellt  u.  bearbeitet    Mit  2  Lichtdmcktafeln  n.  6  Holzschnitten.  Leipzig,  Volckmsr. 
1888.     8<.    XVI,  241  u.  107  S.  ->  155)  X  ^-  Oertel,  Z.  Gesch.  d.  Weinbaues  in  Sachsen: 
Leipz.  Zg.  1888,  Wissensch.  Beil.  S.  121/2.  —  150)    X  id.,  Z.  Geach.  d.  Perlenfischerei  in 
Sachsen:  ib.  8.  533/5.  —  157)  Clem.  Mensel,  Z.  Gesch.  d.  Bucfadruckerkunst  in  Eisleben: 
ZHarzV.  21,  1888,  S.  439'-41.  ^  158)  W.  ▼.  Seidlitz,  D.  Meifsner  Porsellanmanufiktar 
unter  BSttger:  NAsachsG.  9,  1888,  S.  115—36.  159)  X  Radestock,  D.  MeÜsner  Schuster: 
MVGMeüsen    2S    1888.   —    160)  X  K.  A.  Spie  gel  thal,  Beitrag  z.  Gesch.  d.  Leipziger 
Kramer-Innung    1292 — 1887  Enthttllnngen    s.  Beleuchtung  d.  Ursachen  ihrer   Anfldsung.    S. 
uukundlicher  Bericht  d.  klagführenden  Gruppe  d.  Genossenschaft    Leipzig  1888.     8*.  49  S. 
Als  Manuskript  gedruckt  —  101)  X  P*  Herrn.  Meyer,   Papierfabrikation  a.  Papierhindel, 
Beitrage   zu   ihrer  Gesch.  besonders   in  Sachsen:   AGBuchhandel  11,  1888,  S.  283 — 357.  — 
102)  X  H.   Schurtz,  E.  altslawischer  Verkehrsweg  über  d.  Erzgebirge:  Leipz.  Zg.  1888. 
Wissensch.  Beil.  —  103)  X  R-  Kr  atz  mann,  D.  obere,  insbesondere  d.  sächsische  Elbe  o. 
ihre  Schifiahrt     Bealschttl-]^t>gr.     Leipzig.     1888.     40.     19  8.    --   104)   X  P-  Uhle,  D. 
sogenannte  Bierzwang  in  d.  Meile  um  Chemnitz:  Chemnitzer  Tageblatt  1888,  No.  87,  3.  BeiL 
105)  X  Z.  20.  Dezember  1888,    E.  Beitrag  z.  Gesch.  d.  Leipziger  Bank.   Leipzig  (Giesecke 
u.  Dement).     1888.     8<».     58  8.  —  100)  X  Albr.  Kirchhoff,  D.  Leipziger  Bficbermesse  t. 
1550—1650:  AGBuchhandel  11,  1888,  8.  188—203.  •—  107)  X  id.,  Leipziger  Sortiments- 
händler im   16.  Jh.  u.  ihre  Lagerrorrate :  ib.   8.  204--82.    —   108)  X  id..  Zu  Christoph 
Kirchners  Concurs:  ib.  8.  859.  —  109)  X  Leuthold,   D.  Freiberger  BergwerksTerfsssong 
im  14.  Jh.:  ZfBergrecht  29,  1888,  8.  71/9.  —  170)  X  H.  Jacobi,  V.  d.  erzgebirgischen 
Eisenindustrie:  Glückauf  Jahrg.  8,  1888,  8.  33/7,  41/3.  —  171)  X  Pfuhl,  Die  mittelalter- 
liche Mission  unter  d.  Wenden.    E.  Beitrag  z.  sächsisch-thüringischen  G.:  Sonntagsbeil.  s.  d. 
Bautzner    Nachrichten   1888,    S.  107—10.    —    172)  X  Langer,  Bischof  Benno  t.  Meiisen 
(Schluls):  MVGMeilsen  2>,  1888,  8.  99—296.  —  173)  X  Buchwald.  D.  Lehr«  d.  Johann 
Sylyius  WUdnauer  Egranus  in  ihrer  Beziehung  z.  Beformation,  dargestellt  aus  dessen  Predigten: 
Beitr.  z.  sachs.  KirchenG.  4,  1888.  —   174)  GusUt  Hasse,  Gesch.  d.  SSchsisohen  Klöster 


§54.    Sachsen  a.  Thüringen.    Leae.  U  181 

die  Geschichte  der  sächsischen  Erlöster  hat  die  Kritik  vorgeworfen,  dab  es 
ürkk.pQhlikationen  nicht  herttcksichtigt  hat,  und  dafs  dem  Vf.  manche 
Schrift,  welche  Material  geliefert  hätte,  ent^ngen  ist  Aach  wird  nar  die 
iofsere  Geschichte  der  Klöster  gegeben.  So  werden  nacheinander  die  Mönchs* 
(Benediktiner,  Begnlierte  Angnstiner  Ghorhermstifter,  Cistercienserabteien, 
Dominikaner,  Franziskaner,  Angnstiner  Eremiten,  Coelesünerklöster),  dann  die 
Nonnenklöster  behandelt.  Ftlr  die  Geschichte  des  Franziskanerklosters  zn 
Eamenz  weist  Knothe^^^)  anf  22  meist  anbekannte  nene  Urkk.  ans  Bautzen 
hin.  Derselbe  Yf.^^«)  trägt  ans  dem  Cod.  Lns.  flber  die  Laienbrüder  zn 
Mtfienstem  und  Marienthal  Notizen  zusammen.  Wie  in  Altzelle  hat  es  auch, 
in  den  dem  Abte  des  letzteren  Klosters  unterstellten  genannten  beiden 
CistercieaserklOstem  in  der  Oberlansitz  Laienbrüder  gegeben,  die  Armut, 
Keuschheit  und  Gehorsam  gelobten,  aber  keine  Weihen  empfangen  konnten. 
Die  Abhandlang  von  Gess^^^)  gehört  der  beginnenden  Reformationszeit 
m  178-17»^  —  DIq  gt^  Nikolai-Kirche  zn  Freibnrg  wurde  etwa  300  Jahre  vor 
da*  Reformation  erbaut  Friedrich  i^<^)  giebt  ihre  Geschichte  bis  zu  diesem 
Zeitpunkte,  sie  war  dann  die  erste,  in  welcher  1533  aus  Luthers  Postille 
das  Kvangeiinm  gelesen  wurde.  1578  wurde  das  Kirchengebände  restauriert^ 
1750  noch  einmal  erneuert;  bis  in  der  Zeit  1836 — 40  aus  pekuniären 
Ra^ichten  das  Fortbestehen  der  Nikolaigemeinde  ernstlich  in  Frage 
kam,  aber  die  Krisis  glücklich  überwunden  wurde.  Die  Geschichte  der 
Kirche  bis  1888  wird  verfolgt,  dann  die  Geistlichen  vor  und  nach  der 
Reformation  namhaft  gemacht,  die  Organisten,  Glöckner  und  Kirchenvorstands- 
mitglieder  aufgeführt. i^^^^')  Eine  Greschichte  sowohl  des  Domgebändes  als 
der  Domgemeinde  in  Halle  bietet  Albertz,^^^;  die  beiden  Kleinodien- 
verzeichnisse    zu  Nordhausen,    über   die  Meyer  ^^^)  berichtet,   sind  aus  den 


ii  L  Mark  Meilaen  iL  Oberlaiuitz.     Gotha,  F.  A.  Perthes.    1888.    8<>.    VII,  317  8.     l[(6eorg 

Maller)   NAsacheQ.   1888,   S.   340  f.;   GBl.  1888,   Sp.  813  f.  (Th.  F.);  HZ.  60  (NF.  24), 

512  'kU^iüches  Machwerk'  (Th.F.);  KBGV.  1888,  No.  2;  MHL.  8.  236  (P.  Krollick).]|  — 

iTa)  K.  not  he,  Nachtrag  z.  0.  d.  FranziBkanerUoeters  zo  Kamenz:  Beitr.  s.  aichs.  KirchenQ. 

4,  1888.     [[NAMchaQ.  10  (1889)  8.  170.]|  —  176)  B.  Laienbrüder  oder  GonTenen  d.  beiden 

^chiuchen  CiatercienaerinnenklMter  Marienatem  n.  Marienthal :  NAsachsG.  9,  1888,  8.  29 — 37. 

—   177)   X    Oeas,    Qeach.   d.   Kloiteryiaitationen    d.  Herzog  Georg  t.  8Bch8en.     Nach  on- 

gediwdten    Quellen    dargestellt     Leipzig,   Th.    Grieben.     1888.     8^     IV,    52  8.     M.  1,20. 

I^CBL  1888,    8p.   1070  (Th.  F.);  NAsächaG.  10  (1889)    8.  160/2    (Georg  Müllller).]|  — 

178)  X  ^*  Bach  wald,  Zwei  Jahrzehnte  e.  aächaischen  Pfarre  in  d.  Reformationazeit:  Leipa. 

Zf.  Wiaaenach.  Beü.  1888  No.  71,  8.  859—60.  —  179)  X  T^  Distel,  B.  Einführung  d. 

Hillti^aehen  Choralbacha   in   Korsachsen    (1798):    Monatshefte    f.  MasikG.  Jahrg.  20,    1888, 

8.  175.  ~  180)  Friedrich,  B.  Kirche  St  Nikolai  zu  Freiberg:  MFreibergAY.  24,  1888, 

&  1—48.  —  181)  X  P-  Göhler,  Ans  d.  Jacobigemeinde.     Festgabe  z.  850).  Jnbüäani  d. 

Säfiakircli«  (St  Jaoobi)  zn  Dresden.     Dresden,  Naomann,     1888.     S",     110  8.  —  182*3)  X 

8.  Mfiller,  D.    Geistlichkeit   d.    Saperintendentor   Dresden   im  Jahre  1578:   MYGDresdens 

H-  8,  1888.  —  184)  X  C.  Gar  litt,  D.  katholische  Hofkirche  in  Dresden:  Bll.  Architektur 

1.  Krasthandwerk  1888,  8.  42  fl.  —  185)  G.  J.  Michael,  Denkschrift  z.  Einweihung  d. 
Miea  St  Nicolaikirche  zn  Chemnitz  am  7,  März  1888,  enthaltend  d.  Gesch.  d.  Kirche  n. 
hroehie  St  Nicolai.  Chemnitz,  May.  1888.  8^.  68  8.  Mit  3  Lichtdrackbildem.  — 
^^)  X  J-  n.  S.  L5be,  Gesch.  d.  Kirchen  n.  Schulen  d.  Herzogtums  Sachsen- Altenburg  etc. 

2.  Bd.  Enthaltend  d«  Stadt-  u.  Landephorien  Schmölln  u.  Bonneburg.  Altenburg,  0.  Bonde. 
1888.  ^f*.  IV,  400  8.  Vgl.  JB,  1886.  —  187)  X  ^^viU  Körbitz,  D.  Probate  d.  Nonnen^ 
Uoetei«  z.  heil.  Krenz  zu  Eisenberg:  MVGEisenberg  2,  8.  92/6.  —  188)  X  P-  Mitzschke, 
BsKhwerde  d.  Nonnen  zu  Eisenberg  wider  Busse  Vitztum  um  1448:  ib.  1888,  8.  88—90. 
189)  P.  Böhme,  Pforte  in  seiner  kulturgeschichtlichen  Bedeutung  während  d.  12.  u.  18. 
Jh.;  NeujahrsbU.  hsg.  t.  d.  bist.  Comm.  d.  Prorinz  Sachsen  12.  Halle,  Pfeffer  Komm.  1888. 
8*.  46  8.  M.  1,00.  —  190)  *ß,  Albertz,  D.  Dom  u.  d.  Domgemeinde  zn  Halle  a.  8. 
HaUe,  NieBeyer.     1888.    8».    VIII,  365  8.   —  191)  K.  Meyer,  Zwei  Kleinodienverzeich- 


n,182  §  S^-     ^^achsen  a.  Thüringen.    Laae. 

Jahren  1501  und  1623.  Das  Gnadenbild  in  £lende  bei  Nordhaosen  ist  jetzt 
in  Heiligenstadt  in  der  Kirche  Beatae  Mariae  Yirginis  aufgestellt  Aus 
einem  Pergamentcodex  im  Pfarrarchiv  daselbst,  welcher  sich  mit  diesem 
Heiligenbilde  bechäftigt,  wird  die  Stiftung  und  einiges  über  die  signa  und 
benefactores,  sowie  die  Reliquien  der  Kirche  yon  Schmidt ^®>)  mitgeteilt.  — 
Elze^'^)  behandelt  einen  Theologenzwist  des  Jahres  1524,  welcher  dadurch 
entstand,  dafs  der  Zerbster  Prediger  Johann  Groner  einen  grauen  Mönch  in 
der  Palmensonntagpredigt  unterbrach.  Die  Streitschrift  des  Lutherischen  zeigt 
uns  auf  der  Rückseite  des  Titelblattes  ^Luther  als  Zensor*.  Breymann^^^) 
endlich  handelt  über  die  Restauration  der  aus  dem  12.  Jh.  stammenden 
Klosterkirche  zu  Hecklingen  in  Anhalt. 

BildungswesenA^^)  G.  Müller ^^s)  behandelt  für  die  Zeit  vor 
4SS0  das  ländliche  Schulwesen  in  Kursachsen,  die  lateinischen  Schulen  der 
Städte,  die  deutschen  Schulen  und  Mädchenschulen  des  heutigen  Königreichs 
und  teilweise  der  Provinz  Sachsen.  Am  Schlüsse  ist  ein  orientierendes  Orts- 
Yerzeichnis  angefügt.  ^^^)  Der  Zustand  der  Zwickauer  Schule  nach  dem 
Schmalkaldischen  Kriege,  besonders  unter  dem  kurzen  Rektorate  Thiems  bis 
zur  Einführung  von  Camerarius  tüchtigem  Schwiegersohn  Rüdiger  wird  von 
Fabian  ^^^)  geschildert.  Die  11  Schriftstücke,  welche  als  Beilage  gegeben 
werden,  stammen  aus  dem  Zwickaner  Ratsarchive  und  umfassen  die  Zeit: 
1547.  Sept.  7.  bis  1548  Febr.  22.i«8)  Eckstein^»»)  berichtet  über  die 
Feier  des  Gregorinsfestes  in  Zittau.  Gregor  galt  im  MA.  als  Patron  der 
Schulen.  Sein  Fest  am  Ende  des  alten  Schuljahres  war  vor  der  Reformation 
ein  Singumgang  der  Lehrer  und  Schüler,  während  die  neuen  Schüler  ein- 
ritten.  Daraus  entwickelte  sich  das  Fest  zu  einem  Aufzug,  der  im  17.  Jh. 
nach   einem  bestimmten  Plane  stattfand,   1737   wurde  die  Feier  abgeschafit 

Da  die  Reformation  der  wissenschaftlichen  Forschung  Freiheit  gab,  so 
gewinnt  an  Interesse,  was  in  der  Zeit  nach  Luthers  Auftreten  an  der  Wiege- 
stätte der  neuen  Bewegung,  Wittenberg,  wissenschaftlich  geforscht  wurde.  Das 
ist  bisher  noch  wenig  im  Znsammenhange  untersucht.  Haupt'^'^^)  gewinnt 
dafür  Resultate  auf  Grund  der  Quaestiones  ^d.  i.  ausführlich  motivierte  Bitten 
(der  Jünger  der  Wissenschaft)  um  Auskunft  über  allerlei  interessante  Gegen- 
stände des  Wissens'  und  der  Scripta  publica,  Lektionsverzeichnisse,  welche 
ihm  die  Bibliothek  des  Wittenberger  Predigerseminars  bot.    Die  Untersuchung 


nisM  d.  Hospitals  S.  Cyriaci  n.  d.  Altendorfldosten  sn  Nordhaiuen:  ZHanYt  21,  188S,  S. 
245/7.  —  192)  Jalini  Schmidt,  D.  Gnadenbild  su  Elende:  ib.  8.  190—202.  —  193)  Th. 
Elze,  Johannes  Groner,  Ekklesiaatei  zn  Zerbst  1524:  MVAnhaltG.  5,  6,  1888,  8.  336—40. 
194)  H.  Breymann,  Beschreibung  d.  Wiederherstellnngsbaues  d.  Klosterkirche  in  Heck- 
lingen: ib.  8.  269—77.  —  194«)  X  Jai-  Köstlin,  D.  Baccalaarei  u.  Magistri  d.  Witten- 
berger philosophischen  Fakultät.  1508—17,  1518—87.  Ans  d.  Fakultätsmatrikel.  Osterprogr. 
d.  Univ.  Halle-Wittenberg  1887/8.  Halle,  Niemeyer.  1887/8.  8^  29  n.  26  8.  Hat  mir 
noch  nicht  vorgelegen.  —  195)  Georg  Müller,  D.  kursächsische  Schalwesen  beim  Brlafi  d. 
Schulordnung  v.  1580.  Programm.  Wettiner  Gymnasium.  Dresden.  1888.  4^  32  S.  — 
196)  E.  B.  Born  er,  D.  Entwicklung  d.  sächsischen  Yolksschulwesens  im  18.  Jh.  £.  Bei- 
trag z.  Gesch.  d.  Erziehungs-  u.  Unterrichtswesens.  Leipz.  Inaug.  Dies.  Leipzig,  Schonefeld. 
1888.  8<>.  46  8.  —  197)  E.  Fabian,  D.  Wiederaufrichtung  d.  Zwickauer  Schule  nach  d. 
Schmalkaldischen  Kriege.     Mit  archiralischen  Beiträgen:  MAVZwickau  H.  2,  1888,  S.  1—28. 

—  198)  J.  Thielemann,  Geschichtliche  Mitteilungen  über  d.  Seminar  zu  Grimma.  Fest- 
schrift  z.   Feier   d.   50j.  Bestehens   d.  königl.  Hauptseminars  zu  Grimma.     1888.     8.  1—29. 

—  199)  Eckstein,  D.  Feier  d.  Ghrogoriusfestes  am  Gymnasium  zu  Zittau.  Beilage  z.  JB. 
Gymn.-Zittau.  1888.  4<*  19  8.  ^  200)  K.  Haupt,  D.  Stand  d.  geistigen  Lebens  an  d. 
Universität  Wittenberg,  dargestellt  an  d.  Quaestiones  u.  d.  Scripta  publica  aus  d.  Jahren  1590 
— 46.     Festschrift   z.  Feier   d.   Einweihung  d.   neuen  Gymnasialgebäudes  zu  Wittenberg  am 


{84.     Saehaen  v.  ThOringeii.    Laoe.  11,183 

omfilfist  die  Zeit  Yon  1530 — 46  und  beschäftigt  sich  mit  dem  Einflösse  der 
Hunmelskörper  auf  das  Leben  der  Erde,  dem  Verhältnis  von  Astrologie  and 
Mediiin,  der  wissenschaftlichen  Astronomie,  Ansichten  über  Gesnndheits- 
sehädliches,  Geographie,  dem  geringen  Sinne  fär  historische  Kritik,  der  juri- 
stischen Anschauung,  wobei  die  quaestio  Torkommt,  an  jure  C.  Caesar  sit 
interfectos  u.  a.  m,,  was  auf  die  Geschichte  des  Bildungswesens  und  die 
Koltargeschichte  jener  Zeit  im  weitem  Sinne  interessante  Lichter  wirft' ^^) 
Die  Geschichte  des  Wittenberger  Gymnasiums  ist  vom  Rektor  Franz  Spitz- 
ner geschrieben  und  später  vom  Professor  Bernhardt  fortgesetzt  worden. 
Die  Übersiedlung  des  Gjrmnasiums  aus  den  unzulänglichen  alten  Räumen  in 
das  neue  schöne  Gebäude  bot  letzterem'^^^)  die  Veranlassung,  kurz  noch  ein- 
ml  die  Geschichte  der  Anstalt  von  1520—1868,  dem  Jahre,  wo  Direktor 
Schmidt  aus  dem  Amte  schied,  zusammenzufassen.  Derselbe^^*)  hat  auch  in 
der  Festschrift  eine  Zusammenstellung  der  Abiturienten  der  Anstalt  seit  1817 
bis  zur  Gegenwart  unternommen.  Strafsburger*^^^)  bringt  eine  allgemeine 
Geschichte  der  hohem  Schule  zu  Aschersleben  bis  zur  Neuzeit,  dann  die 
Personalien  der  Lehrer,^<^^)  und  Schmied  er  ^^'^j  giebt  Mitteilungen  aus  der 
Schule  zu  Schiensingen  in  alter  und  neuer  Zeit,  'betreffend  Schulfestlichkeiten 
und  den  Schfilem  gestattete  oder  bereitete  Ergötzlichkeiten  bes.  Festaktus, 
ümzOge  und  dramatische  Aufführungen'  teils  nach  Akten  des  Landratsamts 
vnd  des  Gymnasialarchivs,  teils  nach  alten  Programmen. 

Die  Arbeit  Boehnes^<^^)  beruht  lediglich  auf  ürkk.  des  Herzogl.  Haus 
Q.  St.  Arch.  zu  Coburg  und  Gotha  und  des  Eonsistorialarchivs  zu  Gotha  und 
Tenucht  allen  Seiten  der  pädagogischen  Thatigkeit  des  Herzogs  gerecht  zu 
werden.  So  wird  sein  Interesse  für  Schulwesen  vor  Antritt  seiner  Regierung 
verfolgt,  seine  Bestrebungen  zur  Erziehung  der  erwachsenen  Unterthanen, 
sdne  Thatigkeit  flClr  Eindererziehung,  fürs  Gymnasium,  für  die  Universität 
Jena,  endlich  die  Erziehung  der  eigenen  Kinder  behandelt.  ^®^)  Nach  einigen 
in  der  Einleitung  gegebenen  Nachträgen  zum  ersten  Teile  schildert  Richter^^^) 
die  weiteren  Schicksale  der  Stadtschule  zu  Jena  in  der  zweiten  Hälfte  des 
17.  and  im  18.  Jh.  bis  zur  Umwandelung  in  eine  reine  Bürgerschule  am 
Ende  vorigen  Jh.  —  Büttner  ^^o)  beschreibt  Mitternachts  Streben  als  Prak- 
tiker und  Schriftsteller  wieder  Ordnung  ins  Schulwesen  zu  bringen,  als  er 
von  1646    ab    die   Landesschule   zu  Gera   leitete.     Seine  Hauptquelle   sind 


10.  Jtn.  1888.  —  ({19*^)  Bolte,  Matrikel.  ^  201)  W.  Kawerau,  Ana  Halles  Litteratnrleben, 
'=  Koltorbilder  ana  d.  Zeitalter  d.  Aufklanuig.  Bd.  2.  Halle,  Niemeyer.  1888.  8"^.  4 
BL  360  8.  —  202)  W.  Bernhard,  D.  Gymnaaiam  zu  Wittenberg  t.  1620—1868.  Fert- 
Kbrift  a.  Feier  d.  neuen  OymnaaiaJgebindea  za  Wittenberg  am  10.  Jan«  1888.    1888, 8.  88—68. 

—  203)  id.,  Yeneicbnia  d.  Schüler,  welche  seit  Oatem  1817  d.  Gymnaaiam  an  Wittenberg 
■it  d.  Zengnia  d.  Keife  für  Uaiversitfitsatadien  verlaasen  haben:  ib.  1888.     4^     8.  146—69. 

—  204)  E.  Strafabarger,  Qeachichte  d.  höheren  Schule  in  Ascheraleben.  Real-Qymn.- 
Progr.  1888.  4<*.  63  8.  —  205)  X  0.  Hnbatach,  Statiatiaohe  Mitteilnngen  über  d. 
Mntiaeinn  la  Halbentadt  aas  d.  ersten  Yierteljahrhondert  seit  seiner  Erhebung  a.  Bealschole 
L  0.:  Programai.  Halberstadi  1888.  4».  86  8.  —  206)  P-  Schmieder,  Mitteilongen 
nt^d.  Sehnle  in  alter  n.  nener  Zeit  Oymn.-Progr.  Schlensingen.  1888.  4".  VIII.  — 
S07)  W.  Boehne,  Die  pädagogischen  Beatrebongen  Ernst  d.  Frommen  t.  Qotha.  Nach  d. 
nckiTaliachen  QiieUen  daigesteUt  Gotha.  1888.  8<».  YU,  862  8.  —  208)  X  £•  ^och, 
Gttch.  d.  Herzogl.  öffentlichen  Bibliothek  zo  Meiningen.  1.  Teil.  Einladungsschrift  d.  Gym- 
asQiiB  Bemhardinnm  an  Heiningen  a.  Feier  d.  Henfling'schen  Gedächtnistagea.  Meiningen 
1S86.  4*  20  a  —  200)  Qnat  Bichter,  D.  alte  Gymnaaiam  in  Jena  Beiträge  sa  seiner 
Oeseh.  2.  TeiL  Gymm-Pxvigr.  Jena.  1888.  4<>.  32*8.  —  210)  R.  Büttner,  Rektor 
Joh.  8eb.  Mitternacht  a.  seine  Wirksamkeit  am  Geraer  Gymnasium  1646—67.     Gymn.-Progr. 


11,184  $  d^'     Sachsen  a.  ThfiringeiL    Laue. 

Mitteniachts  Bücher  and  Programme,  von  denen  160  benatzt  warden,  femer 
Hauptmanns  Biographie  1779  und  seines  Sohnes  Nachträge  1808.  —  Nach 
Archivalien  des  GStA.,  des  Ealtosministeriams,  Gymnasioms  and  Gemeinde- 
Torstands,  sowie  mit  Benatzang  des  gedrackten  Materials  stellt  Francke^^^) 
die  Kegesten  des  Gymnasiums  zn  Weimar  von  1200—1887,  dem  Umzogiqahr 
ins  neae  Geb&ade  zusammen.  1712  wurde  die  lateinische  Stadtschule  zum 
Gymnasium.  ^^^)  —  Aus  dem  handschriftlichen  Besitze,  welchen  der  Vf.  aas 
dem  Nachlasse  der  Gräfin  Luise  von  Waldersee  erwarb,  druckt  Hosäus^^') 
die  Gedanken  Friedrich  WUhelms  von  Erdmannsdorff  (1736—1800)  über 
eine  Vorbereitungsanstalt  für  mechanische  Gewerbe  und  bildende  Kunst  teil- 
weise ab,  Fortsetzung  soll  folgen,  und  Suhle '^^)  bringt  nach  dem  Material 
des  Staatsarchivs  zu  Dessau  und  dem  Archive  der  Dessaner  Superintendentor 
Nachrichten  über  die  Fürstliche  Schule  zur  Beformationszeit,  Lehrer  in  den 
Jahren  1536—1628,  Schülerfrequenz  1509 — 1604,  Schulordnong  1603, 
Lehrplan  1625,  Diensteinkommen  der  Lehrer  1608,  Briefe  der  Rektoren 
Greff  und  Arnoldi  aus  den  Jahren  1530 — 59. 

Recht  und  Verwaltung.  Der  Aufeatz  von  v.  Borch«»**-*»)  ist 
mehr  der  allgemeinen  Bechtsgeschichte  angehörig,  Jacob  s^^^)  druckt  ein 
Schreiben  vom  18.  Aug.  1623  ab.  Dasselbe  betrifft  ein  von  der  Bleiche 
abhanden  gekommenes  Stück  Leinwand,  welches  nach  Aussage  der  zum  Ersatz 
Verpfiichteteten  der  böse  Geist  entfahrt  haben  sollte.  Distels^^^)  'Findlinge' 
betreffen  die  Bestrafung  eines  Pfarrers  wegen  Ehebruchs  1552,  sowie  'Ge- 
richtshände'  und  'Schandflaschen',  femer^^^)  RechtsMe  der  Jahre  1576 — 
1755.>i»->2<^)  Bielfeld»»«)  hat  die  Urkk.  des  Magdeburger  Archivs  für 
eine  Geschichte  des  magdeburgischen  Steuerwesens  nutzbar  gemacht. 

Dichtung.  Müller- Frauenstein ^'^)  charakterisiert  die  asiatische 
Banise,  weil  dieser  Roman  von  Heinrich  Anselm  von  Ziegler  und  Kliphaaaen 
1688    in   Kursachsen    geschrieben    wurde.^^^-^^^)     Hosaeus^'^)    sucht    H. 


Gen,  Hofmann.  1888.  4^  24  S.  —  211)  0.  Fraocke,  Segesten  d.  Gymnasiums  za 
Weimar.  G7m]i.-Flrogr.  Weimar,  Hof-Bachdr.  1887  (aber  Frogrammabhandlang  1888).  4*. 
44  8.  —  212)  X  A-  Emmrich,  GeMh.  d.  Meininger  Bealgymnanams  Ton  1888—1888. 
Progr.  Beal-Gymn.  MeuiingeD,  Keyfaner.  1888.  40.  16  S.  —  213)  W.  Hoa&iis,  J.  W. 
T.  Erdmannadorfi*!  Gedanken  über  e.  allgemeinvorbereitende  Unterrichtsanatalt  xa  mechaniiehen 
Gewerben  u.  zu  bildender  Knnat  fttr  Desaaa:  MVAnbaltG.  6,  6,  1888,  S.  377—91.  —  214) 
H.  Suhle,  Beitrüge  s.  Getcb.  d.  FflzBtlicben  Schale  in  Denan.  1.  1536—1628.  Desaaa, 
Beiter.  1888.  4^.  86  8.  —  215)  L.  t.  Bore h,  Z.  Entwicklang  d.  aachsischon  Wergelder: 
ZHariY.  21,  1888,  S.  208—12.  —  215^)  id.,  Zu  d.  aSchsiwshen  Wergeldem.  Nachtrag  za 
S.  209  No.  3:  ib.  8.  419—20.  —  216)  Ed.  Jacoba,  Aberglaube  als  yennchtea  HUfsmittel 
T.  Gericht  1623:  ib.  21,  8.  241/2.  —  217)  Th.  Diatel,  StrafrechtBgewduchtl.  Findlinge: 
KAalchsG.  9,  1888,  8.  337/9.  —  218)  id.,  Sieben  atiafrechtageMihichU.  Findlinge:  ib.  S. 
153—60.  —  219)  X  B.  Needon,  Alte  Stadtpoliiei  in  Saohaen.    Leipz.  Zg.  1888,  8.  621/4. 

—  220)  E.  Krüger,  Grandzttge  d.  ehemaligen  Annaberger  Stadt-  a.  Bergrechts:  IfVGAniia- 
berg  1,  1888,  8.  1—46.  —  221)  G.  Korsohelt,  D.  Strafen  d.  Vorzeit  in  d.  Oberlaositz: 
K.  Lantitzer  Hag.  68,  1888,  8.  306—31.  —  222)  X  Vilctor  Otto,  D.  Becht  d.  Lehngttter 
in  d.  Erblanden  d.    Königreichs  Sachsen.     Leipzig,  Breitkopf  o.  HirteL     1888.     IV,  150  8. 

—  228*4)  (}52)  Distel,  Leipz.  SchSppensprüche.  —  225)  X  Jecht,  Hinriehtong  e.  Bis- 
lebers  in  GörUtz:  MansfelderBU.  1888.  —  226)  G.  Bielfeld,  Gesch.  d.  magdeborgisehon 
Stenerwesens  t.  d.  Beformationszeit  bis  ins  16.  Jh.  Nebst  Aktenstücken  a.  statistischen  Aof- 
stellnagen.  (=  Staats-  n.  sozialwissenschaftliche  Forschangen  hsg.  t.  Schmoller  3,  1.  Leip- 
zig, Dancker  a.  Hamblot     1888.     |[HZ.  61  (NF.  25),  809  (K.  Bornhak).]|     Vgl.  }42.  — 

—  227)  Georg  M tili  er-Fraaen stein.  Über  d.  Asiatische  Banise.  Z.  Erinnerang  an  d. 
ersten  Druck  im  Jahre  1688:  NAsachsG.  9,  1888,  8.  822—83.  —  228)  X  P*  Zimmer- 
mann, Heinrich  Gödings  Gedicht  t.  Heinrich  d.  Löwen:  Beitr.  s.  G.  d.  dschn.  Sprache  a. 
Litt  13,  8.  278—310.  —  229)  X  E.  Wttlcker,  D.  Verdienste  d.  frochtbringenden  Gesell- 
Schaft  am  die  deutsche  Sprache.  (Vortrag  gehalten  in  d.  Jahresrevsammlang  d.  deatschea 
SprachTereins  zu  Weimar  1888  Min  18.):  Bericht  Über  d.  Jahresrersammlung  d.  deatschen 


§84.    Sachion  a.  Thfiringen.     Laae.  11,185 

Boerings  Dichterbiographie  za  berichtigen  und  zu  ergänzen  besonders. auf 
grond  eines  Tagebuches  von  Mathissons  Hand,  welches  die  Zeit  1777 — 1800, 
aosfiUirlich  die  Jahre  1707 — 94  behandelt.  Der  Aufsatz  hat  die  Jahre 
1761 — 95  im  Auge  und  fährt  Stellen  aus  dem  Tagebnehe  wörtlich  an, 
'Adelaide'  w&re  demnach  die  jttn'gere  Mamsell  Ribaupierre. 

KunsL  In  anerkannter  Yortrefflichkeit  sind  auch  in  diesem  Jahre  die 
Bm-  und  Kcinstdenkmftler  des  Königreichs ^'S)  und  der  Provinz^'^)  Sachsen 
weiter  bearbeitet  worden.  Ihnen  reiht  sich  die  Publikation  der  Thtüringischen^^'^) 
Baodenkm&ler  an,  welche  nach  einem  gleichen  Plane  die  Ortschaften  der 
Amtigerichtsbezirke  und  in  ihnen  kirchliche  und  profone  Bauten  behandeltest) 
Femtf  bandelt  Gerlach^'^)  Ober  Versuche  und  Vorschläge  zur  Konser- 
fieiung  der  Beataurierung  der  goldenen  Pforte  und  beschreibt^'^)  das  Gem&lde 
aof  dem  Schmelzeralter  in  der  Nikolaikirche  zu  Freiburg  (nach  1484).e'9->&^. 

PersonaliaJ^^'^^^)  Johann  Christian  von  Damnitz**')  war  ein  Sohn 
der  Oberlausitz,  bekleidete  (geb.  1740/3)  eine  hohe  Stellung  im  weimarischen 

SptaehV  za  Weimar  1888,  S.  7—29.    —    230)  X  Th.  Distel,   Schreiben  GotUcheds  an 

Friedzieh    August  IL    m    Sachsen:   Vjs.  LitteratnrG.   1,  S.  253/5.    —    231)  X  Seeliger, 

JohifiB  mias  Schlegel:  MYQ.  Stadt  MeiCsen  2K  1888.    —  232)  W.  Hosäus,  Nachtrage  za 

Matthiasoii^s  Leben:   MYAnhaltG.  5,  6,  1888,  8.  348—77.    —    233)  B.  Steche,  Beachrei- 

beade  DazateUung  d.  älteren  Baa-  u.  KnnstdenkmSler  d.  Königreichs  Sachsen.     Anf  Kosten  d. 

IgL   Staatare^ierang   hsg.    t.  Kgl.  Sachs.  AV.  H.  9,  10,  11:    Amtshaaptmannschaften  Auer- 

Wh,    Öknitz,    Planen.     Dresden,   Meinhold.     1888.     8".     15,   33,   88  S.    —    234)   Julias 

Schmidt,  Beschreibende  Darstellong  d.  Siteren  Baa-  n.  Kanstdenkmiler  d.  Stadt  Noidhansen. 

Hig.  T.  d.  hiat.   Komm.  d.  ProTina  Sachsen.     Halle  a.  S.,  0.  Uendel.     1888.     VII,  240  S. 

—  235)  P.  Lehfeldt,  Baa-  o.  Konstdenkmaler  Thüringens.    I.  A.  d.   Begierangen  t.  S.- 

Weimar-Eiaenacli,   S.-Meiningen-Hildebarghaasen,  S.-Altenbnrg,  S.-Kobarg  a.  Gotha,  Schwars- 

^oig-Badolstadt,    Beala   altere   Linie    a.  jüngere  Linie   bearbeitet     Heft  1.  Grofsherzogtum 

Ssehsen-Weimar-Eiaenach.     Amtsgerichtsbezirk  Jena.     Heft   2.  Herzogtum  Sachsen- Altenborg. 

AmtageriiclLtabesirk    Boda.     Jena,    Gostar   Fischer.     1888.     244    a.    59    S.     M.    9,50.     |[£. 

Kriesche,    ZVthüringG   NF.  7,  277—286;    CBl.  1889,  Sp.  231  (ß);  DLZ.  1889,  Sp.  557 

(Garlitt).]!  —  236)  X  tTber  altere  Baa-  a.  Kunstwerke  im  sächsischen  Yogtlande:  Leipz. 

Iq.  1888,  Wiasenach.  BeiL  S.  73/6.  —   237)  Gerlach,  Freibergs  Goldene  Pforte:   MFrei- 

bergAY.  84,  1888,  S.  59—64.  —  238)  id.,  D.  Schmelzer -AlUr  zu  St.  Kikolai.     (=  Bilder 

aas  Fieiberga  Vergangenheit):  ib.  H.  27,  1888  (auf  d.  Schmutztitel  1887),  S.  49  f.  —  239) 

It  ▼.  Mansberg,  Das  hohe  liet  ton  der  maget.     Symbolik  d.  mittelalterlichen  Skulpturen 

L  goldaea  Pforte  an  d.  Marienkirche  zu  Freiberg  i.  S.     Dresden,  W.  Hoflfroann.     1888.    fol. 

IX,  80  S.  —  240)  X  J6an  Paul  Bichter,  D.  Dresdener  Gemäldegalerie  u.  d.  moderne  Kunst- 

Tiisenachafl:    Unsere  Zeit  1888,  S.  345—60.    —    241)  X  ^l^-  Distel,  D.  Darstellung  d. 

SeUacht   bei  Mühlberg  za  Brüssel  (1549):  ZG.  u.  Politik  1888,   S.  800.    —   242)  X  id., 

K  Porträt   Benedikt  CarpzoTs   (II)  ▼.   Margaretha  Kastrum   in  Leipzig,  Stiche  t.  Joh.  Darr, 

üb.  KaUe  n.  Gabler:   Chronik  f.  Ternelfältigende  Kunst  1888,  S.  77.   —   243)  X  id-i  Ar- 

teitea   d.    Kapferstechera  Johann   Kasper  Höckner  zu  Dresden:  ib.  S.  68.    —   244)  —  id., 

Saduichten    Über   d.   sachsiMhen    Kupferstecher  Bemigeroth:    ib.  S.  77.  —  244*)  Loose, 

Lebenalaofe    MeiCraer  Künstler:    MVGMeilaen    2*,    1888.    —   245)  "X  U,  LehT»,  Kann  d. 

Meister  L.  G.  mit  dem   altem  Lucas  Kranach  eine  Person  sein?:   Chronik  f.  yerrielfältgende 

küaste:  1888,  S.  28  f.    —   246)  X  F.  A.  Franoke,   Über  d.  allmähliche  Entwicklung  d. 

^tschen  Militarmasik   mit   besonderer  Bücksicht  auf  Sachsen:    Jbb.    f.    deutsche  Armee  u. 

yLaxiae  66,  2,  1888,  S.  184—202.  —   247)  X  ^^-  Distel,   Über  d.  Instrumentisten  Joh. 

6«keiitx:   MHefte  f.  MuaikG.  20,  1888.  S.  113.    —   248)  X  id.,  Notenmanuskripte  aus  d. 

iahxen  1604—10:  ib.  S.  59—61.  —   249)  X  id.,  £.  altes  Jägerlied,  komp.  für  d.  Herzog 

Joh.  Georg  (L)  zu  Sachsen  v.  Samuel  Yölskell:  Waidmann  19,  S.  229.  —  250)  C.  Gar  litt 

0.  K.  Berling,  Ans  d.  sächsischen  Archiven.     5.  Dresdener  Goldschmiede  unter  Christian  I. 

a&€8— 91):    KnnstgewerbeBl.  4,    1888,   S.  203/7.    —    251)  X  '^'  Distel,  D.  Modell  d. 

Teapela  SalomoniB  und  e.  angebliches  Werk  Michelangelos  in  Dresden:  Kunstchronik  23,  1888, 

8p.  347—60.  —  252)  X  Albr.  Kirchhoff,  MeUlischnitt  im  Buchdruck:  AGd.dschn  Buch- 

baadeU  11,  1888,  S.  358. —  253)  X(^-Bofs mann),  Künstlerbriefe  aus d.  Jahren  1760—1830 

7—11)   Laipz.  Zg.  1888,  No.  6,  S.  34/6.    —    254)  X  id.,    Künstierbriefe   aus    d.    Jahren 

1760—1830  (12/17):    ib.  S.  188-90,    226  f.  274/6,  350/2,  385/7,  431  f.   —   255)  X  C. 

Garlitt  a.  K.  Berling,  Daniel  Bretschneider:    Konstchronik  24,  1888,  Sp.  239—41.  — 


n,186  §S^-     Sadiaen  n.  ThUringen.    Laae. 

Staatsdienst,  erhielt  1814  seine  ehrenvolle  Entlassung,  seitdem  lebte  er  znrOck- 
gezogen,  so  dafs  nicht  einmal  sein  Todesjahr  ermittelt  ist.*^***'^®)  —  Bode*««) 
bechreibt  den  Grabstein  einer  Fran  Anna  in  Gittelde  ans  dem  Jahre  1583, 
Kindseher  *ß^)  teilt  einen  Brief  vom  11.  Nov.  1552  mit,  worin  der  Tod 
des  Pfarrers  Greff  gemeldet  wird,  Hosaeus**^)  handelt  über  den  Schweizer 
Häfeli.  Am  Schlnsse  des  Aufsatzes  druckt  er  Briefe  Häfelis  an  Lavater 
a.  d.  J.  1774—92  und  an  J.  G.  Müller  (1783—87)  ab.  Matthias  zÄhlt 
von  Jacobi  in  Nordhausen*«*)  (geb.  etwa  1515,  t  vielleicht  schon  1552  oder 
1570)  die  Titel  von  16  Schriften  auf,  von  denen  5  verloren  sind,  Kind- 
scher  *«^)  übergiebt  einen  im  herzogl.  anhält.  Archiv  aufgefundenen  Brief 
von  Jnstns  Jonas  vom  28.  April  1549  als  Ergänzung  zu  Kaweraus  Publi- 
kation dem  Drucke  und  Buchwald*«^)  macht  auf  die  Selbstbiographie  des 
Pfarrers  Köhler  (1604—87)  aufmerksam. »««-«e»)  Im  Anhange  seiner  Dar- 
stellung der  Beziehungen  Lavaters  zu  Herzog  Franz  und  Luise  von  Anhalt 
veröffentlicht  Hosaeus*«^)  Stellen  aus  Briefen  des  Herzogs  Leopold 
Fried.  Franz,  der  Herzogin  Luise,  des  Erbprinzen  und  der  Gräfin  Luise, 
an  Lavater  und  einen  Brief  des  letztern  an  den  Erbprinzen  aus  dem 
Lavater'schen  Familienarchive  (1782— 93).270)  Beck^^i)  ergänzt  die  schon 
durch  Gottscheds  Veröffentlichung  bekannten  Leibnitzbriefe  an  den  Zwickaner 
Rektor  Daum  durch  Daums  Antwortschreiben  vom  30.  März  1666.^'*) 
Auf  Grund  ganz  neuen  Materials,  welches  aufser  der  Stadt  Freiburg  be- 
sonders die  Bibliotheken  von  Dresden,  Leipzig,  Halle,  und  Hamburg  boten, 
wird  Möllers  schon  öfter  geschriebene  Lebensgeschichte  von  Kade^'»)  neu 
unternommen.  Der  Anhang  giebt  die  vollstänigen  Titel  von  Möllers  ge- 
druckten und  handschriftlich  vorhandenen  Schriften,  sowie  ein  Verzeichnis 
seiner  Briefe.  Über  H.  G.  Neufs  (1654—1716),  einen  Sohn  des  Harzes 
und  Geistlichen  zu  Wernigerode  handelt  Jacobs.*^*)  Im  Anhange  werden 
14  Briefe  besonders  an  A.  H.  Francke  ans  den  Jahren  1698 — 1715 
abgedruckt.    —    Pfeffer^ß)  (1493—1573)  war  lutherischer  Pfarrer  in  Leip- 


256)  X  Th.  Distel,  Kenes  ttber  d.  altere  Gräfin  Cosaell:  Z.  t  d.  gesamte  Stnfirecht»- 
wiBsensch.  9,  1888,  S.  208—12.  —  257)  E.  StöckLsrdt,  Johann  Christian  t.  DamwitB: 
NLausitzMag.  64,  1888,  S.  318—23.  —  258)  X  Q-  Waatmann,  Wühelm  Düich:  Z.  f. 
bildende  Kunst  23,  1888,  S.  110/6.  —259)  X  Th.  Distel,  Kachrichten  über  d.  Dreedener 
Dichter  u.  Komponisten  Caspar  Füger  jr.  (f  1617):  MHefte  f.  MusikG.  20,  S.  108.  —  260) 
G.  Bbde,  Grabstein  d.  Praa  Anna  (y.  Gittelde),  geborenen  r.  Boyenten:  ZHanY.  21,  1888, 
8.  232.  — -  261)  Fr.  Kindscher,  Joachim  Greff^s  Tod  1552:  MVAnhaltG.  5,  1888,  S. 
280/2.  —  262)  W.  HosäuB,   Johann   Kasper  Häfeli  in  Wörlitz  1784—93:  ib.  8.  187—63. 

—  263)  E.  Matthias,  M.  Leonhard  Jacobi  aus  Nordhaosen :  ZHansY  21,  1888,  8.369—98. 

—  264)  F.  Kindscher,  Jastus  Jonas  an  Fürst  Georg  1549:  MVAnhaltG.  15,  1888,  8.278/9. 

—  265)  Bachwald,  Selbstbiographie  e.  83j.  erzgebirgischen  Pfarrers  ans  d.  17.  Jh.:  Beitr. 
z.  Sachs.  KirchenG.  4,  1888.  {[NAsfichsG.  10  (1889)  8.  169  f.  (G.  Müller).  ~  266)  X 
Alb.  Wippormann,  Johann  August  Köhler,  K.  S.  Schulrat  u.  Seminardirektor  su  Grimma. 
Ein  Lebensbild.  Grimma,  Gensei.  1888.  S^.  lY,  94  8.  —  267)  X  A.  Waddington, 
De  Huberti  Langueti  yita  (1518—81).  Paria,  Leroux.  1888.  8«.  VI,  140  8,  —  268)  X 
A.  y.  Larisch,  Oberst  y.  Lariech.  Ein  Zeit-  u.  Lebensbild-  Dresden,  W.  Baonsch.  1888. 
8^  2  BU.,  251  8.  —  269)  W.  flosäns,  Johann  Kaspar  Layater  in  seinen  Beiiebangen 
zu  Herzog  Franz  u.  Herzogin  Luise  yon  Anhalt-Dessau:  MVAnhaltG.  5,  8.  201 — 64.  —  270) 
L.  Lamer,  M.  Christian  Lehmann:  Glückauf  8,  1888,  8.  97/9,  105/8.  —  271)  B.  Beck, 
Leibnizens  Beziehungen  zu  Christian  Daum,  Bektor  zu  Zwickau:  MAVZwickao  H.  2,  1888, 
8.  52/6.  —  272)  K.  Kade,  D.  Dresdener  Kapellmeister  Bogier  Michael  1587—1619:  Leipa. 
Zg.  Wissensch.  Beil.  1888  8.  209—12.  —  273)  K.  Kade,  Andreas  Möller,  d.  Chronist  v. 
Freiberg  1598—1660:  NAsachs,  G.  9,  1888,  8.  59—114.  —  274)  Ed.  Jacobs,  Heinrich 
Georg  Neufs,  geboren  zu  Elbingerode  am  11.  März  a.  8t.  1654,  gestorben  zu  Wernigerode  am 
13.  September  1716:  ZHarzV.  21,  1888,  8.  159—89.  —  276)  Seifert,  Johann  Pfeffinper, 
d.    erste    lutherische   Pastor    zu    St    Nikolai  n.  Superintendent   in  Leipzig:    Beitr.  z.  sacha. 


§34.    SachBOD  IL  Thüringen.    Laue.  11,187 

2JgS76^  —  Wernickes^^^)  Notizen  betreffen  Hans  Richter,  den  Gehilfen 
Ton  Meister  Wendel  Rorskopf,^^^)  Hartnng^^'j  macht  Mitteilungen  über  34 
Briefe  und  eine  Anzahl  Gedichte  Rtlckerts  aas  der  Zeit  1843—65  and 
Jacob  s2^<^)  berichtet  über  J.  Gh.  Raberg,  Bürger  der  Grafschaft  Wernigerode 
(1746—1807).  Yoraosgeschickt  sind  Notizen  über  die  Geschichte  der  Gold- 
macherkanst  im  Harze.  —  Den  Schlofs  einer  Abhandlung  Leimbachs  ^®^)  über 
die  Geschichte  der  hessischen  Botanik  im  16.,  17,  und  18.  Jh.  bildet  das 
Leben  Heinrich  Bernhard  Rapps  (1688—1719).  —  Röselmüller  >^^)  stellt 
das  Leben  und  Wirken  des  Erasmus  Sarcerius,  eines  evangelischen  Theologen, 
Sdralmannes  und  Schriftstellers  des  16.  Jh.  (1501 — 1559),  seine  Thätigkeit 
in  Rostock,  Lübeck,  Wien  und  Graz,  in  der  Grafschaft  Nassau-Dillenburg,  in 
Leipzig,  Eisleben  und  Magdeburg  dar.  Im  Anhang  wird  über  zwei  bisher 
noch  nicht  benatzte  Quellen  zur  Lebensgeschichte  des  Sarcerius  (Dan.  Richter, 
1756  De  doctis  Annabergensibns  extra  patriam  bene  exceptis  promotisque 
iiDd  §  6  Yon  G.  H.  Götzes  Sendschreiben  von  Annabergischen  Liederfreanden 
1722)  einiges  mitgeteilt.  Mit  derselben  Persönlichkeit  beschäftigt  sich 
Irans e'^^)  and  kommt  zu  zum  Teil  abweichenden  Resultaten  über  8.  Lebens- 
gang,  welche  er  am  Schlüsse  des  Aufsatzes  zusammengefatst  Schmidts ^'^^) 
Nachruf  gilt  Schaubach  (1830 — 1887),  Lehrer  am  Gymnasium  zu  Meinin- 
gen.s8&-s86j  Der  von  Dibelius^®^)  charakterisierte  Seinecker  war  kur^ 
fürstlicher  Ho^rediger,  und  die  Abhandlung  von  Motz^^^-^^^)  betrifft  Josua 
Stegmann  aas  Sülzfeld  bei  Meiningen,  den  Liederdichter  von  'Ach,  bleib  mit 
deiner  Gnade'. 


lirekeaG.  4,  1888.    —    276)  Zarncke,  Nene  Mitteilangen  sa  d.  Werken  ChriBtian  Beuten 
1.  Graf  EhrenfriedL     2.  AugUBtus  y.  Lüttichaa  n.  a.):  SB.  kgl.  Bächa.  Qes.  d.  WiBBeoBch.  za 
Ldp&g  1888,    I/II,  8.  71—136.    —    277)  E.  Wernicke,   Meister  Wendel  KofskopfB  Par- 
lierer; NAbmIwO.  9,  1888,  S.  151/3:   —  278)  X  ^-  ^-  Lampadina,  KapeUmeiater  Pro- 
itteor  Dr.  Carl  Biedel  f  3  Jani:   Leipz.  Zg.  1888,   WiBsensch.  BeU.  8.  281  f.    —    279)  J. 
Harlan g,   PhilologiBcheB   auB  Priedrich  Bückerta  Briefen   an  J.  A.  Härtung.     Dom-Gymn.- 
Pngr.  1888.     Magdeburg,  C.  Friese.     39  S.  —  280)  Ed.  Jacobs,  Johann  Christian  Büberg. 
£■  Beitng  z.  QoBeh.   d.  Goldmacberei  am  Harz.:   ZHarzY.  21,   1888,   S.  131—58.  —  281) 
Leimbach,  Beitrage  z.  Qesch.  d.  Botanik  in  Hessen  aas  d.  16.,  17.  n.  Anfluige  d.  18.  Jh. 
(Zar  SOCj.  Gedenkfeier  für  Heinrich  Bernhard  Bapp,   d.  Vf.  d.  ältesten  thüringischen  Flora. 
Baltchol-Progr.     Arnstadt     1888.     16  8.)  —  282)  Böselmüller,  D.  Leben  u.  Wirken  d. 
EranauB  Sarcexios.     £.  Beitrag  z.  Beforniationsgesch.     55.  Bericht  d.  Egl.  Bealgymnasioms. 
Aiuiabeig.     1888.     4®.     28  8.  —  283)  K.  £.  H.  Krause,  Erasmus  Sarceiias:  ZHarzY.  21, 
1S88,  8.  426/8.    —    284)  Schmidt,   Worte  d.  Erinnerung  an  Professor  Adolf  Schaubach: 
XBeitr.  d.  Henneberg  AV.  5,  1888,  S.  228—37.  —  285)  X  Th.  Distel,  Zwei  eigenhän- 
^e  Schreiben   Mag.   Joh.    Schreckenfuchs'  (1607):    Colditzer  Wochenblatt   15.  Febr.  1888. 
—  S86)  X   ^*  Biasch,  Paul  Bobert  Schuster,  e.  Leipziger  Erinnerung:  Leipz.  Zg.  1888, 
Wiatciuch.   Beil.   8.   697—600.    -     287)  Dibelins,    Z.  G.  u.  Charakteristik  Nikolaus  Sei- 
M^ers:  Beitr.  z.   sächs.  KirchenG.  4,    1888.     {[NsachsG.  10  (1889).  169  f.  G.  Müller.  — 
^)  X  Bembe,  D.Briefwechsel  d.  M.  Cyriacua  Spangenberg:  Mansfelder  BlStter  Jahrg.  2, 
1888,  S.  1  ff.    —    289)  Er.  Motz,   Josua    Stegmann.     Abteilung   1.     Einladungsschrift  d. 
6tib]|.   Bemhardinum.      Meiningen,    EeyfBner.     1888.     16  S.    —    290)  X  Giern.  Menzel, 
CKptr  Tryller   n.  d.  Handhabung   d.  I^yllerstiftung   im  CoUegio  Paulino   bei   d.  DniTersitat 
Leipzig.    Sangerhausen,    Franke.     1888.     8^     HI,   148  8.    —    291)    Müller  (-Gatzen), 
Johann  Andreas   Triller,  e.  Blatt  d.  Erinnerung  an  d.  8.  Juli:    Leipz.  Zg.  1888,  Wissensch. 
BeiL  8.  321/3.    —    292)   X  Th.  Distel,    Nachrichten    über   d.  Kantor  Melchior  Vulpius 
(t  1616)  zu  Weimar:  Monatshefte  f.  MusikG.  Jahrg.  20,  1888,  S.  174  f.    —    293)  X  id., 
Kickrichten  fib.  d.  Werke  d.  Bildhauers  Hans  Walther  (1572):  Bll.  f.  Architektur  u.  Kunst- 
ktfidwerk  1,  1888,  S.  47.  —  294)  X  Aug.  Israel,  M.  Valentin  Weigels  Leben  u.  Schriften. 
5ich  d.  Quellen    dargestellt    Zschopan,    Baschke.     1888.     8^.     II,    167  S.     Mit   Bildnis  n. 
Nichbildung  d.  Handschrift.  —  295)  X  A.  Kohnt,  Friedrich  Wieck.    E.  Lebens  u.  Künstler- 
büd.    Mit  zahlreichen  ungedruckten  Briefen.     Dresden  u.  Leipzig,  Pierson.     1888.     8°.     VII, 
34«  S.   —    296)  X  F.  A.  Voigt,    Anton  Zimmermann,  d.  YorkSmpfer  d.  Beformation  in 
Twchern.     1888.     8«.     VI,  140  S. 


n,188  §85.    Schienen.     Wagner. 


§35. 

Schlesien. 

Aug.  Wagner. 

Quellen,  Wie  in  Polen,  so  fehlt  es  auch  in  Schlesien  an  echten  ürkk., 
die  älter  ?rären  als  das  12.  Jh.  Die  ältesten  ans  der  ersten  Hälfte  des 
12.  Jh.  sind  nach  der  gründlichen  üntersachnng  EQtrzyliskis^)  in  Lemberg 
^pia  frande'  gemachte  Fälschungen,  d.  h.  in  irgend  einer  Form  später  durch 
herzogliche  oder  päpstliche  Bestätigungshullen  beglaubigte  alte  Privataufzeich* 
nungen  über  den  Erwerb  dessen,  was  man  längst  ehrlich  besafs.  Denn  die 
ältesten  Verleihungen  erfolgten  mündlich  vor  Zeugen,  wobei  der  polnische 
Herzog,  nach  altpolnischer  Rechtsanschauung  unbeschränkter  Heer  von  Land 
und  Boden,  keiner  ürk.  bedurfte,  weil  die  Beschenkten  keine  Privilegien  er- 
hielten und  es  obenein  eine  herzogliche  Kanzlei  nach  Art  der  päpstlichen 
oder  kaiserlichen  vor  dem  14.  Jh.  nicht  gab.  —  Mit  Bd.  2.  haben 
Volkmer  und  Hohaus  das  seit  1883  herausgegebene  Glatzer  Regestenwerk 
vorläufig  abgeschlossen.')  Es  reicht  bis  1500.  Der  vorliegende  Band  ist 
sorgfältig  zusammengetragen  aus  den  Glatzer,  Neuroder,  Wünschelburger  and 
Habelschwerdter  Rats-  und  Stadtarchiven,  den  Stadt-  und  Privilegienbüchern, 
den  Pfarr-  bezw.  Schlofsarchiven  von  Rengersdorf,  UUersdorf,  Scharfeneck 
und  Grafenort,  dem  Breslauer  Staats-  und  Stadtarchive,  dem  Glatzer  Fnn- 
dationszins-  und  Steueramtskopialbuche,  aus  den  Lehns-  und  Besitznrkk. 
Schlesiens  (edd.  Grünhagen -Markgraf)  den  Fontes  rer.  Austriac,  Emiers 
libri  confirmationum,  dem  Signaturbuche  der  Gr.  Glatz  und  anderen  Qnellen. 
—  Die  Vermutung  H.  Markgrafs  bei  Herausgabe  des  10.  Bd.  der  SS.  rer. 
Siles.,  der  Vf.  der  annales  Glogovienses  sei  ein  Vikar  oder  Mansionar  der 
dortigen  EoUegiatkirche,  bestätigt  Knötel.^)  Es  ist  der  Vikar  Kaspar 
Borgeni  (1474  —  95)  zugleich  Vf.  anderer  kleiner  historischer  Aufzeichnungen. 

Darstelhi/ngen.  Allgemeines.  Die schlesische Geschichtschreibung, 
die  als  gelehrte,  wissenschaftliche  Leistung  erst  im  16.  Jh.  anfängt,  hat  von 
berufenster  Hand  eine  recht  dankenswerte  Würdigung  erfahren.  Markgraf^) 
unterscheidet  drei  Abschnitte  ihrer  Entwickelung :  provinzialständisch ,  ohne 
Sinn  für  die  Zeit  vor  der  Reformation,  betonen  die  schlesischen  Historiker 
des  ersten,  vom  Beginn  der  kirchlichen  Reaktion  bis  zum  Ende  der  österr. 
Herrschaft   reichenden  Abschnittes   meist   nur  die  eigene  Zeit;  schwerfällige 


1)  W.  Y.  KQtrz.ynBki,  Einige  Bemerkangen  über  d.  Blteaten  polnischen  Urkk. :  ZVGSdiles. 
22,  S.  151—66.  Breslau,  Jos.  Max  &  Co.  |[Lemb.  Kwart  bist.  1889,  Juliheft  (A.  Wagner).], 
—  2)  Fr.  Volkmer  n.  W.  Hohaas,  QeschicbUqaellen  d.  Grafschaft  Qlats.  Urkk.  a.  Be- 
gesten  z.  Gesch.  d.  Grafschaft  Glatz  y.  1401—1500.  2.  Habelschwerdt ,  J.  Franke.  6i7  8. 
M.  12,00.  |[Ängez.:  Kwart.  hist  Jg.  1888,  S.  334  (A.  Wagner).]]  Vgl.  Jb.  1883/4,  IH, 
90.  —  3)  P.  Knötel,  D.  Vf.  d.  'annales  Glogoyienses';  ZYGSchles.  22,  S.  94—108.  —  4) 
H.  Markgraf,  D.  Entwickelang  d.  schles.  Geschichtschreibnng.  Vortrag,  geh.  z.  Feier  d. 
25j.  Amtsjabiläams  d.  Geh.  Archiyrato  Prof.  Dr.  C.  Griinhagen:  ib.,  S.  1—24.    |[Kwart.hist 


{35.    Schlesien.     Wagner.  11,189 

Form,  falsches  Einteilongsprinzip,  Massenhaftigkeit  des  Stoffes,  gröfsere  oder 
geringere  Kritiklosigkeit  sind  ihnen  eigen.  Den  Geist  des  philosophischen 
Rationalismus  des  18.  Jh.  atmen  Klöbers,  Kloses,  Menzels  Arbeiten  (2.  Ab- 
schnitt). Die  YoUe  qnellenkritische  Schärfe  und  tiefe  Grttndlichkeit  historischer 
Ani&^nmg  aber  zeichnet  erst  die  3.  Periode  aus,  welche  mit  dem  durch  die 
Dspoleonische  Erschatterung  des  europäischen  Staatslebens  geweckten  National- 
geMi  beginnt.  Ihr  gehören  Bflsching,  Stenzel,  Röpell,  Wattenbach,  vor  allen 
iber  Granhagen  (und  Markgraf  selbst)  mit  einigen  hervorragenden  Mitgliedern 
des  Vereins  für  Geschichte  Schlesiens  an.  Die  Summe  unseres  Wissens  von 
Sdilesiens  Geschichte  zieht  Grünhagens  gleichnamiges  2bändige8  Werk.^*) 

Die  am  1/4.  April  1886  und  23/26.  Juli  1887  bei  Sackrau,  8  km  NO 
Ton  Breslau  gemachten  Grab-Funde  werden  von  Grempler  und  A. 
Langenhan,  der  die  Schätze  eigentlich  gehoben  hat,  in  zwei  Schriften  ein- 
gehend besprochen.  ^'^)  Es  sind  die  3  Grabstätten  öines  vornehmen  germa- 
nischen, möglicherweise  vandalischen  Geschlechts  (Mann,  Frau,  Mädchen)  aus 
dem  Ende  des  3.  oder  Anfang  des  4.  Jh. 

Die  hervorragendste,  Schlesien  als  Ganzes  behandelnde  Arbeit  im  Be- 
richtsjahr ist  Friedensburg's^)  Werk  über  Münzgeschichte^  das  von 
Bahrfeldt  als  grundlegend  für  alle  späteren  Forschungen  auf  diesem  Gebiete 
genannt  wird.  Da  des  letzteren^)  'Beiträge  zur  schles.  Münzkunde  des  MA'. 
nur  eine  eingehende  Kritik  von  Friedensburg's*-^^)  Werk  sind,  verweisen 
wir  bezüglich  des  genaueren  Inhalts  auf  diese.  Eine  Ergänzung  zu  diesem 
Werke  bildet  eine  zweite  Arbeit  ^i)  desselben  Vf.,  deren  Wert  in  einer  ein- 
gehenden Besprechung  der  Quellen  und  Litteratur  der  'Münzgeschichte'  und 
der  vorhandenen  Sammlangen  schlesischer  Münzen  besteht,  i^*) 

Die  Kirchengeschichte  Schlesiens  bereichert  Ziegler, i')  leider  nicht 
in  erschöpfender  Weise.  Die  Frage,  ob  die  Art  der  schlesischen  Reformation 
die  gewaltsame  Gegenbewegung  seitens  der  katholischen  Landesregierung 
berausgefordert,  gewissermafsen  notwendig  gemacht  habe,  beantwortet  Z.  dahin, 
dafs  in  der  Zeit  bis  1574  weder  die  Bischöfe  von  Breslau,  noch  die  Fürsten, 
Stidte  oder  selbst  die  Bauern  irgend  wann  eine  natürliche  Gegenbewegung 
gegen  den  allerorts  erstarkenden  Protestantismus  aus  ihrer  Mitte  heraus  hervor- 


lemberj),  Jg.  1888,  8.  lil/2  (A.  Wagner).]|  —  4»)  Vgl.  JB.  1884  U,  160;  1886  m, 
67.  —  5)  Qrempler,  D.  1.  Fond  y.  Sockraa.  Mit  5  Bilder-Tafeln  u.  1  Karte.  Branden- 
W  a.  d.  H.  —  Berlin  SW.,  P.  Lonitz.  1887.  fol.  16  8.  M.  6.00.  Namens  d.  Yereina 
tkr  d.  Muemn  schles.  Altert  z.  Breslau  mit  TJnterstfltzong  d.  ProTinnalyerwaltang  herausgeg. 
—  6)  Grempler  und  A.  Langenhan,  D.  2.  u.  8.  Fond  y.  Sackrau,  mit  7  Bilder-Tafeln. 
Berlin  8W.,  Uogo  Spamer.  1888.  Fol.  14  S.  M.  6.  |[Angez.:  Schles.  Ztg.,  17.  Aag. 
^8;  Kwart  hist.  (Lemberg)  Jg.  1889,  S.  524/5.  (A.  Wagner).]|  —  6*)  M.  Zimmer,  D. 
Altertämer  d.  Grafschaft  Glatz  im  Moseom  schles.  Altertümer  zn  Breslau:  YjsGlatz  7,  S. 
&&— 82.  —  7)  F.  Friedensburg,  Schlesiens  Münzgesch.  im  MA.  2.  Teil:  Münzgesch.  a. 
^zbeschreibimg.  (=  Codex  diplomat  Silesiae  14.)  Breslau,  Jos.  Max  &  Co.  gr.  4^. 
3»  S.  M.  12,00.  |[1)  Schles.  Ztg.  10.  AprU  1888  (E.  Bahrfeldt);  2)  Z.  f.  Numismatik 
1^,  Bd.  16,  8.  139^46  [H.  Dannenberg);  ygl.  ebenda.  S.  401/S,  Bd.  15,  S.  17.]{  Vgl. 
^-  1887,  n,  143.  —  8)  K  Bahrfeldt,  Beitrage  z.  schles.  Münzkunde  d.  MA.  Z.  Numis- 
i&>tik  16,  S.  115—30.  Berlin,  Weidmann.  —  9)  X  F-  Friedensburg,  D.  antiken 
Xöfizen  d.  Sammlong  d.  Stadt  Breslau:  ib.  13,  S.  120/4.  —  10)  X  id.,  D.  brakteatenfor- 
^e&  HeUer  Schlesiens:  ib.  14,  S.  58—66.  —  X  £•  Bahrfeldt,  E.  yerkannter  schles. 
^^nkteat:  ib.,  S.  185/7.  —  11)  id.,  Einführung  in  d.  schlesische  Münzgesch.  mit  besonderer 
Berückaichtigmig  d.  UA;  ZVGSchles.  22,  S.  74—93.  —  11»)  M.  Zimmmer,  Münzen  d. 
^«fcchalt  Glat»:  Yjs.  Glatz  7,  8.  58—77.  —  12)  H.  Ziegler,  D.  Gegenreformation  in 
SeklftneB:  SVBcformG.  No.  24,  Jg.  VI,  Heft  3.  HaUe,  Max  Niemeyer.  157  S.  M.  2,40. 
iPiotest  KZlg.  48  (Webiky);  Lemberger  Kwart  bist  1889,  S.  525/7.  (A.  Wagner).]]  — 


11,190  M^*    Sehlesimi.    Wagner. 

gerufen  hätten,  vielmehr  sei  die  gewaltsame  Zerreilsung  der  geschichtlich  er- 
wachsenen kirchlichen  Einheit  in  Schlesien  erfolgt  durch  eine  von  anfsen 
betriebene,  immer  wachsende  künstliche  öchümng  des  Gegensatzes  der  beiden 
Beligionsgemeinschaften.  —  Weit  gründlicher  als  die  eben  genannte  Arbeit 
ist  die  von  K.  Weigelt^^)  Sie  zeigt,  wie  der  Kaiser  die  anf  Grand  des 
Angsburger  R-Friedens  berechtigten,  seit  1564  erhobenen  Forderangen  der 
Evangelischen  in  Gr.  Glogao,  ihnen  eine  Kirche  in  der  Stadt  einzaräameo, 
erst  1609  nach  40 j.  an  Gewaltthätigkeiten  seitens  der  Protestanten  reichen 
Kampfe  erfüllt  —  Die  katholische  Kirchengeschichte  betrifft  eine  kleine  Ab- 
handlung von  Soffner,^^)  welche  die  Herkunft,  den  Studiengang  und  die 
Wirksamkeit  des  als  Domherr  und  Domprediger  von  Breslau  1572  gestorbenen 
Sebastian  Schleupner  sowie  seine  meist  dogmatisch-apologetischen  Schriften 
schildert.  1*») 

Beachtenswerte  Arbeiten  politischen  Inhalts  liegen  vor  von  Neu- 
stadt, i^)  welcher  für  die  zweite  Auflage  der  Grotefend'schen  Stammtafeln 
der  schlesischen  Fürsten  auf  Grund  neuer  Archivalien  zahlreiche  Zusätze 
bringt,  sodann  von  Markgraf^®)  und  Grünhagen.^'')  Nach  ersterem  ist 
weit  anschaulicher  und  reichhaltiger  als  die  bisherige  ausführlichste  Dar- 
stellung der  Neifser  Gewaltthat  (Hinrichtung  des  Herzogs  Nikolaus  von  Oppehi 
am  27.  Juli  1497)  die  narratio  ....  ab  oculato  teste  descripta,  der  offizielle 
Bericht,  welchen  zum  Zweck  eines  öffentlichen  Anschlages  in  forma  patenti 
Bischof  Johannes  IV.  von  Breslau  bald  nach  dem  traurigen  Vorfall  in  der 
bischöfl.  Kanzlei  behufs  Beruhigung  der  erregten  öffentlichen  Meinung  bat 
niederschreiben  lassen.  —  Grünhagen  beweist  aus  Mitteilungen  aus  dem  Wiener 
Kriegsarchive,  dafs  1741  die  österreichisch  Gesinnten  Breslaus  ebenso  wenig 
mit  den  österreichischen  Truppenbewegungen  in  Zusammenhang  ständen,  als 
Neipperg  bei  seinem  Flankenmarsche  von  der  Neifser  in  die  Frankensteiner 
Gegend  (1. — 7.  August)  durch  den  Wunsch  oder  die  Hoffnung,  sich  Breslaus 
bemächtigen  zu  können,  geleitet  worden  sei,  wohl  aber  habe  man  im  österr. 
Hauptquartier  damals  den  Gedanken  an  einen  Handstreich  auf  Schweidnitz 
erwogen.  1®) 

Die  Ortsgeschichtej  wozu  wir  auch  die  eingehenden  Arbeiten 
über  einzelne  Teile  Schlesiens  rechnen,  ist  im  Berichtsjahr  recht  fleifsig  be- 
handelt worden.  Die  schlesische  Oberlausitz  streift  Knothe^^)  mit  seiner 
gründlichen  Fortsetzung  der  Geschichte  des  oberlausitzer  Adels  und  seiner 
Güter;«»)  den  Talkenstein  behandelt  E.  W ernick e;«i)  Scholz«")  faM  die 


13)  K.  Weigelt,  D.  Kirchenstreit  in  GroISi-Glogau  (156i— 1609.):  ZVQSchlea.  22,  S.  25 
—-73.  |[Lemberger  Kwart.  biet  1889,  S.  145/6  (A.  Wagner).]|  Beruht  grSfatenteib  uf 
ha,  QaeUen  d.  Brealauer  Staats- Archivs.  —  14)  J.  8  offner,  Sebastian  Schleupner,  Domherr 
u.  Domprediger  zu  Breslau,  gest  1572.  Breslau,  6.  P.  Aderhok.  69  S.  H.  1,00.  [Schles. 
Volksztg.  V.  21.  Febr.  1889  (A.  Wagner).]|  —  14«)  X  Aug.  Meer,  Familia  Carolina.  E. 
schlesischer  Priesterverein  1718—1888.  Breslau,  Aderholz.  52  S.  H.  1,00.  Bezweckt  d 
Heilighaltung  d.  Gölibats  im  Sinne  d.  h.  Karl  Borromäns  u.  d.  h.  Franz  y.  Sales.  —  15) 
L.  Neustadt,  Beitrage  z.  Genealogie  schlesischer  Fürsten:  ZYGSchles.  22,  S.  194—248. 
—  16)  H.  Markgraf,  D.  Gewaltthat  auf  d.  Neifser  Landtage  y.  1497:  ib.,  S.  296—309. 
[[Lemberger  Kwart.  hist  1889,  8.  145  (A.  Wagner).]|  —  17)  C.  Grünhagen,  öster- 
reichische Anschläge  auf  Breslau  u.  Schweidnitz  1741:  ib.,  S.  167—93.  |[Lemb.  Kwart.  histor. 
1889,  S.  532/3  (A.  Wagner).]{  Mitteilungen  aus  d.  Wiener  Kriegsarchiye.  —  18)  X  P- 
Beck,  Varia  d.  ersten  schlesichen  Krieg  betreffend:  ib.,  S.  310/4.  —  19)  H.  Knothe, 
Fortoetzung  d.  Gesch.  d.  Oberlausitzer  Adels  u.  seiner  Güter  t.  Mitte  d.  16.  Jh.  bis  1620: 
Neues  Lansitzischea  Magazin  63,  S.  1—174.  Görlitz,  E.  Bemer.  Vgl  Gesch.  d.  Oberl.  Adels 
u.  s.  f.    Leipzig,  Breitkopf  &  Hartel.     1879.  —  20)  X  ^-  Korschelt,  Kriegadiasgsale t. 


§35.     Schlesien.    Wagner.  11,191 

Naclirichteii,  die  wir  ttber  die  deutsche  Besiedelang  der  au  den  NordfaÜB  des 
Rieseiigebirges  sich  anlehnenden  Hochebene  haben,  übersichtlich  zusammen.'^*) 
—  Ans  einer  sorgfältigen  Durchdringung  und  selbstAndigen  Verarbeitung 
des  im  1.  Bd.  der  Glatzer  Geschichtsquellen  niedergelegten  Urkkmaterials 
ist  Mfttschkes  Arbeit^^^^)  erwachsen.  Vf.  zeigt  nach  Feststellung  des 
Unterschiedes  in  der  öechiscben  und  deutschen  Besiedelung,  dafs  die  erstere, 
fie  sie  sich  meist  im  fruchtbareren  Gebiete  findet,  auch  nirgends  höher  in 
das  Gebirge  hinaufsteigt.  Gegen  1260  beginnt  die  deutsche  (aus  dem  Lande 
fiAQtzen  und  der  Mark  Meifeen)  dringt  seit  1269  im  Weistritz-Biele-Steine- 
Ibal,  seit  1300  in  den  Nebenthälern  der  NeiTse-Steine  vor,  hat  gegen  1344 
&st  das  ganze  Land  erobert  und  ist  gegen  1350  als  abgeschlossen  zu  betrachten, 
lue  engen  Hochth&ler  werden  erst  im  16  —  18.  Jh.  von  Deutschen  besetzt.  — 
Die  Schluüsergebnisse  einer  zweiten  gründlichen  Arbeit  über  die  Grafschaft 
Glatz  von  W.  v.  Zeschau^^)  sind:  1)  Ottokar  II.  von  Böhmen,  der  Vater  des 
DeatBchtums  in  der  Grafschaft,  veranlafste  die  Einwanderung  aus  md.  (Meifsen, 
Wettin)  Ländern  und  begann  mit  der  Einführung  deutschen  Rechts  und 
devtfidier  Verwaltung;  Wenzel  II.  und  Johann  förderten  das  Werk,  Karl  IV. 
sehlols  es  ab.  2)  Keine  Einwanderung  hat  aus  Bayern,  Franken,  Würzburg, 
Passaa  stattgefnnden,  denn  kein  einziges  Adelsgeschlecht  im  Glatzischen  ist 
aos  diesen  Gegenden  nachweisbar.^^) 

Nicht  minder  zahbreich  sind  die  Beiträge  zur  Städtegeschichte 
Schlesiens.  In  knapper  annalistischer  Form  drängt  Markgraf*^)  in  9 
E&piteln  die  Geschichte  der  Provinzialhanptstadt  so  geschickt  zusammen,  da£s 
niciits  von  Bedeutung  dem  enggefafsten  Rahmen  entfällt,  der  das  prächtige 
Miniatnrbild  einschliefst,  eine  um  so  dankenswertere  Arbeit,  je  ballastreicher 
die  Chronik  von  Breslau  von  Weifs^^^)  ist.  Ähnlich  dieser  letzteren,  aber 
viel  unkritischer  ist  Sturms  Geschichte  von  Goldberg.^^)  Keifses  Stellung 
zn  Friedrich    dem  Gr.  schildert  Pochhammer,^^)    und  der  Altmeister  der 


(i«cUtx  0.  Umgegend  z.  Zeit  d.  SOj.  Krieges:  ib.,  S.  3S2 — 50.  Nor  kleine  Striche  d.  heat 
iithlwienB  berührt  G.  Korscheit,  D.  Strafen  d.  Yoneit  in  d.  Ober-Lansits:  NLans.  Mag. 
<d,  S.  306 — 31.  —  21)  E.  W  ernicke,  Geschichtliche  Nachrichten  y.  Talkenstein  n.  seinen 
Bern:  Wanderer  im  Biesengebirge  1888,  No.  67,  69.  70.  Hinchberg,  P.  Oertel.  4".  — 
tf)  P.  Schols,  D.  Besiedelong  d.  Biesengebirges  n.  seines  östlichen  Vorlandes  dnrch  d. 
Gtramen:  ib.,  8.  125ff.— ISOff.  Hirschberg,  P.  Oertel.  —  X  P-  Begell:  Z.  Kolonisation 
aocres  Hochgebirges:  ib.,  S.  198 — 206.  —  23)  X  £-  Malende,  über  Benennung  n.  Ein- 
:aius  <L  Badeten  in  früheren  Zeiten.  Xb.  d.  K.  höh.  Bürgerschalo.  Breslau.  1888.  4^ 
tWiDderer  im  Bgb.  1888,  8.  163.]|  Beicht  bis  Ende  d.  17.  Jh.  —  28*)  X  F*  Knothe, 
I>.  leldesiBche  Mundart  in  Nordböhmen:  Biesengebirge  in  Wort  n.  Bild  6  u.  7,  1886/7.  — 
^^£.  Matschke,  Gesch.  d.  Qlatser  Landes  y.  Beginne  d.  dentschen  Besiedelang  bis  zu  d. 
Hiadtenkampfen.  (Mit  1  Karte).  (Breslaaer  Dr.-Diss.)  Habelschwerdt,  J.  Franke.  72  B. 
M.  1,00  .[Lemberger  Kmurt.  hist  1889,  8.  143/4  (A.  Wagner).]|  —  25)  X  I*-  Volkmer, 
^-  llogienmg  d.  Königs  Johann  t.  Böhmen  (1310 — 46)  anter  besonderer  Herrorhebang  seiner 
<L  Gistier  Land  betr.  Maisnahmen:  Vjs.  Glatz  7,  S.  234—56.  —  26)  X  id..  Hynek  Krussina 
f.  Lichtenbarg.  Pfandesherr  d.  Qlataer  Landes  r.  1440—54:  ib.,  S.  147—60.  —  27)  W.  t. 
2esckaa,  B.  Germaniaierang  d.  yormals  öechischen  Glatser  Landes  im  13.  a.  14.  Jh.  a.  d. 
^steaesragehörigkeit  d.  deatschen  Einwanderer:  ib.,  S.  1,  97,  193,  296.  —  28)  X  Aag. 
^notel,  GlatB  in  d.  J.  1807—13:  ib.,  8.  15  ff.,  128  fil  —  29)  H.  Markgraf,  Gesch. 
htaiMOM  in  knner  Übersicht  Breslau,  Kern.  63  8.  M.  1,00.  Mit  d.  Wappen  d.  Stadt 
ttJi  d.  W^ipenbriefe  (Karls  Y^  Aagsborg,  10.  JaU  1530.)  —  30)  A.  Weifs,  Chronik  d. 
Stadt  Breslau  r.  d.  ältesten  bis  z.  neaesten  Zeit  Breslau,  Max  Woywod.  gr.  8.  1185  S. 
H.  13,50.  |[Lemberger  Kwart  histor.  1888,  8.  463/4  (A.  Wagner).]|  Mit  25  ganzseitigen 
L  2  doppelseitigen  Illastrationen  in  Schwarzdruck  nach  alten  OriginaUbbildangen.  —  31)  L. 
Storm,  Gesch.  d.  Stadt  Goldberg  in  Schlesien.  Goldberg,  K.  Obst  kl.  8«.  1107  8,  M. 
W.  ;[Lflmb.  Kwart  hist  1888,  a  464/6  (A.  Wagner).]|  —  32)  Pochhammer,  Friedrich 


11,192  §35.     ScUorien.    Wagner. 

oberschlesischen  Ortsgeschichte  Weltzel  ^^-'^)  überrascht  uns  mit  drei  Orts- 
geschichten,  Ton  denen  zwei  mehr  eine  politische  Geschichte  der  oberschles. 
Duodezfttrsten  des  MA.  sind.^^) 

Zur  Geschichte  des  Handels  und  Gewerbfleifses  in  Schlesien^^-^^) 
ist  Kosmann^'-^^)  besonders  beachtenswert  dessen  höchst  wertvolles  Bach 
über  alle  Verhältnisse,  welche  mit  der  oberschles.  Industrie  zusammenhängen, 
die  gründlichste  Auskunft  giebt;  wir  betonen  namentlich  seine  Darstellnog  der 
statistischen,  geographischen,  sozialen  und  merkantilen  Verhältnisse  im  1 .  Teile, 
der  Entstehung  und  Beschreibung  des  oherschlesisch-polnischen  Steinkohlen- 
beckens, bez.  der  Zink-  und  Bleierzgmben  im  2.  Teile. 

Dank  der  Friedr.  Zarnckeschen  Herausgabe  von  Goethes  Notizbuch  über 
seine  schlesische  Reise  1790  und  mit  Benutzung  der  schon  vorhandenen 
Litteratur  schildert  Scholz^®)  Goethes  Riesengeblrgsreise  im  Jahre  1790; 
vom  1.  August  bis  25.  September  in  Schlesien,  hat  G.  von  Breslau  aus  vier- 
mal das  Eiesengebirge,  einmal  die  Grafschaft  Glatz  und  einmal  das  ober- 
schlesische  Bergrevier  (nebst  Galizien)  besucht 

Von  dem  auf  eigener  Anschauung  und  Untersuchung  beruhenden,  in 
amtlichem  Auftrage  bearbeiteten  Verzeichnis  der  schles.  Kunstdenkmäler 
von  H.  Lutsch*^)  liegen  die  2.  und  3.  Lief,  des  2.  Bd.  vor,  welche 
die  Kreise  Reichenbach,  Schweiduitz,  Waidenburg,  Striegau,  Brieg,  Ohlao, 
Strehlen,  Nimptsch,  den  Landkreis  Breslau,  Neumarkt  und  Namslau  behandeln. 
Wie  im  1.  Bd.,  so  sind  auch  hier  die  Denkmäler  der  vorgeschichlichen  Zeit 
und  des  19.  Jh.  von  der  Darstellung  ausgeschlossen-,  den  Hauptabschnitten 
gehen  geschichtliche  Einleitungen  voraus,  welche  unter  Berücksichtigung  des 
Charakters  des  Buches  in  das  Verständnis  der  sehr  ins  Einzelne  gehenden 
Baugeschichten  und  Baubeschreibungen  der  verzeichneten  Bauwerke:  Kirchen, 
Burgruinen,  Bürger-   und  Bauernhäuser,  der  Skulptnrwerke  und  der  Erzeng- 


d.  Qr.  u.  NeiTse.  Festsdir.  z.  Feier  d.  50j.  Bestehens.  (=  Bericht  d.  wiss.  GesellscL  d. 
FhUomathie).  24,  8.  326—58.  Neilse,  Graveur.  (Q.  Neumann.)  —  33)  Aug.  Weltsel, 
Gesch.  d.  Stadt,  Herrschaft  u  ehemaligen  Festung  Kosel.  Kosel,  Paul  Mode.  XIY.  n.  784  S. 
M.  5,00.  |[Lemb.  Kwart  histor.  1889,  S.  336/8  (A.  Wagner).]]  2.  rermehrte  Aufl.  i 
1866  erschienenen  ersten.  —  34)  id.,  Gesch.  d.  Stadt  Sohrau  in  Oberschlesien.  Sohrau  o/S. 
Magistrat  XIY.  u.  672  S.  M.  4,50.  |[Wie  N.  33.]{  —  34*)  H.  Lutsch,  D.  Giabsteiii 
d.  letzten  Herzogs  t.  Kosel-Beulhen  im  Dome  zu  Yenzona  (mit  1  lichttafel):  ZYGSchlea. 
22,  S.  327  ff.  —  35)  id.,  Chronik  d.  Parochie  Pogrzebin.    Batibor,  B.  Müntsberg.    84  8.   M.  1- 

36)  X  A.  Swientek,   Beiträge  z.  Gesch.  y.  Czamowanz:   ZYGSchles.  22,   8.  109—15.  — 

37)  H.  Markgraf,  Z.  Gesch.  d.  Breslauer  Kaufhauses:  ib.,  S.  249—80.  Mit  d.  Statut  für 
d.  Cumpanie  d«  Kaufleute  y.  5.  Febr.  1339.  —  38)  id.,  Geschichtlicher  Bfickblick 
auf  d.  Entwickelung  d.  Handels  n.  d.  Industrie  in  Schlesien:  Festschrift  z.  Feier  d.  29.  Haupt- 
yersammlung  d.  Yer.  deutscher  Ingenieure  in  Breslau.  8.  1 — 10.  Breslau,  G.  T.  Wiakott. 
gr.  8.  274  8.  —  39)  B.  Schneider,  D.  Entwickelung  d.  Leinenindnstrie  in  Schlesien: 
ib.,  8.  114 — 76.  Yorzüglichste  Sitze  d.  Leinenind.:  Lauban,  Landeshut,  Wüstewalteradori^ 
Neustadt  o/S.,  Erdmannsdorf,  Freiburg.  —  40)  M.  Kaufmann,  Entwickelungsgang  u.  gegen- 
wärtiger  Stand  d.  Baumwollenindustrie  in  Schlesien:  ib.,  8.  176 — 84.  —  41)  Aug.  Förster, 
B.  Wollen-  u.  Tuchindustrie  Schlesiens:  ib.,  8.  185 — 92.  Mit  yortr.  histor.  Einleitung.  — 
42/5)  B.  Kosmann,  Oberschlesien,  sein  Land  u.  seine  Industrie.  Kattoyritz,  Selbstrerl. 
d.  08.  Yereins  d.  d.  Ingenieure.  240  8.  Mit  Ortsyerzeichnis  d.  OS.  Berg-  u.  Hfittenwerke, 
9  Tafeln  d.  Erzeugnisse  ders.  1861 — 87,  1  geognostischen  u.  1.  Yerkehrskarte.  —  46)  P- 
Scholz,  Göthes  Biesengebirgsreise  im  J.  1790:  Wanderer  im  Eiesengeb.  3,  1887/8,  S.  84/9. 
Hirschberg,  P.  Oertel.  4.  —  47)  H.  Lutsch,  D.  Kunstdenkmaler  d.  LandkreiBe  d.  Beg.-Bez. 
Breslau:  Bd.  2,  Lief.  2:  D.  D.  d.  Fürstentums  Schweidnitz.  Lief.  3:  D.  D.  d.  Fürstentümer 
Brieg  u.  Breslau.  Breslau,  Korn.  S.  135—512  8.  |[Schles.  Ztg.  7,  IX,  88  (Becker);  Z.  f. 
Christi.  Kunst  1889,  1  (A.  Beichensperger) ;  AZg.  N.  316,  1888,  13.  Noy.  (W.  Lübke); 
GBl.  1889,  N.  2   (H.  Otte);  Bl.  t  Architektur  u.  Kunsthandw.  I,  1888,   N.  15,  8.  143/4 


§85.    Schlesien.    Wagner.  11,193 

nisse  des  Kunstgewerbes  einführen.  —  Einen  wie  dankbaren  Stoff  za  archäo- 
logischen und  knltnrgeschichtlichen  üntersncbnngen  die  deutschen  Grenzmarken^ 
besonders  anch  Schlesien  bieten,  zeigt  eine  Beihe  von  Anfisätzen  über  die 
Tolkstfimlichen  Holz-  nnd  znm  Teil  auch  Fachwerkbauten  Mittelpommems, 
Schlesiens,  der  Grafschaft  Glatz  und  der  Grenzstriche  des  nördlichen  Böhmens, 
welche  Latsch, ^^  durch  Meitzens  grundlegende  Forschungen  über  das  deutsche 
Haas  anger^^  mit  Znsätzen  und  Verbesserungen  versehen  im  GBl.  der  Bau- 
Terwaltung  (1887/8)  und  später  besonders  herausgegeben  hat.  Der  Schwer- 
punkt des  interessanten  Schriftchens  liegt  in  des  Vf.  Auseinandersetzung  mit 
Aagast  Meitzen  und  Rudolf  Henning  über  die  Frage  nach  dem  nationalen 
ünprunge  des  deutschen  Hauses,  wobei  er  die  Türme  der  alten  Holzkirchen 
Schlesiens  fiür  altslawischen  Ursprungs  erklärt  —  Kulturgeschichtliches  Inter- 
esse hat  femer  der  kleine  Beitrag  Grünhagens^^)  zur  Geschichte  der  Breslauer 
Schohmaeher,  und  ein  Aufsatz  von  Schuster^^^)  über  die  Sitte  des  Leikaufes 
in  Schlesien,  d.  h.  den  Brauch,  beim  Kauf  von  Grundstücken,  Pferden  u.  a. 
im  Kreise  von  Freunden  und  Bekannten  bei  Bier  oder  Wein  auf  Kosten  des 
fiäofers  das  Kaufgeschäft  zu  bekräftigen. 

Mehr  noch  hierher,  als  in  das  Gebiet  der  Erd-  und  Landeskunde 
gehört  der  3.  Bd.  des  Schroller^schen,^^)  eine  tiefere  wissenschaftliche 
Darlegung  nicht  beabsichtigenden,  aber  guten  Volksbuches  über  Schlesiens  Land 
imd  Leute,  namentlich  in  den  Kapiteln,  welche  die  allgemeinen  Kulturzustände 
Oberschlesiens  schildern,  Beispiele  der  schlesischen  Mundart^^)  aufzeigen  und 
die  Jahresgebräuche  der  schlesischen  Bauern  darstellen,  ähnlich  wie  Sl&ma^') 
Dster  Mitwirkung  der  Professoren  A.  Peter,  J.  Matzura,  K.  Radda  und 
F.  Schmied  Osterreichisch-Schlesien  in  anmutiger  Weise  behandelt  hat 


(T.Behr).]]  Vgl.  JB.  1S86»  H,  139;  1887,  IH,  78.  —  48)  id.,  Wandemsgon  durch  Ostdeatsehland 
X.  Erfonehong  Tollut&iiilicher  Bauwerke.  Berlin,  Bmst  &  Korn.  48  S.  M.  1,00.  |[Schlea. 
%  29.  Not.  188S  (Fechiier).]{  Mit  63  Holzsdmitten.  —  49)  G.  Grünhagen,  Ans  d. 
2eehbach  d.  Breshmer  Schaster  (Nachrichten  üher  Böblin)!  ZYGSchles.  22,  S.  320/5.  —  50) 
A.  Schnster,  Berichte  aas  d.  J.  1748  über  d.  Sitte  d.  Leikaofea  in  Schlesien:  ib.,  S.  281 
-n.  |[Lemberger  Kwart  histor.  1889,  8.  Ö35/7  (A.  Wagner).]|  —  51)  F.  SchroUer, 
Sthlesien.  E.  Schilderang  d.  Schle«ierlandea.  Bd.  8.  Glogan,  K.  Flemming.  YUI  n.  415 
S.  IL  15,00.  |[CB1.  1889,  N.  8  (K— ff.);  Lemb.  Kwart  bist  1889,  S.  335/6  (A.  Wagner].]| 
)Ct  40  Stahlstichen  a.  46  Holzachnitten  y.  Theodor  Blatterbauer.  —  52)  X  ^.  H.  Fischer, 
2.  lehlenaches  Dialektgedicht  ans  d.  J.  1658:  ZYGSchles.  22,  S.  818/9.  —  53)  F.  SUma, 
iWraicfaisch-Scblenen.  LandschafU-,  Geschichts-  n.  Knltnrbüder.  Prag,  J.  Otto.  1887. 
Boy.-Lex.  8^     YIU,  504  S.     M.  9,60.     Mit  88  OriginaliUostrationen. 


'«krMbsriehte  der  Geschiehiswissenschaft.    1888.    n.  13 


n,194  §36.    Posen.    Warschaaer. 


§86. 

Posen, 

A.  Warschauer. 

Der  Forschungsfleilis  einzelner  Gelehrten  unserer  Provinz,  sowie  die  fort- 
gesetzt emsige  Thätigkeit  ihrer  drei  geschichtsforschenden  Oesellschaften  hat 
die  Provinzialgeschichte  dnrch  eine  grobe  Anzahl  kleinerer  Arbeiten  gefördert, 
ohne  umfangreiche  Werke  allgemeinerer  Natnr  zu  schaffen,  was  übrigens  für 
ein  Land,  für  welches  die  GeschichtsforschuDg  erst  im  Erwachen  ist,  weder 
wunderbar  noch  nachteilig  ist.  Leider  ist  von  demjenigen  Gelehrten,  welche 
ohne  wesentlich  von  einer  der  wissenschaftlichen  Gesellschaften  unterstützt 
zu  werden,  einer  regen  historischen  Th&tigkeit  oblagen,  der  tüchtigsten  einer: 
Kasimir  Jarochowski,  wohl  der  gröfste  Kenner  grofspolnischer  Verhältnisse 
des  17.  und  18.  Jh.,  am  24.  März  1888  gestorben,  i-*)  Die  historische 
Gesellschaft'  gab  bei  Gelegenheit  der  in  Posen  stattgefundenen  Haupt- 
versammlung des  ^Gesamtvereins'  eine  Festschrift  provinzialgeschicbtHchen 
Charakters^)  heraus.  Zugleich  setzte  dieselbe  zur  Anregung  der  heimatlichen 
Geschichtsforschung  einen  Preis  von  1000  Mk.  fQr  die  beste,  in  deutscher 
Sprache  geschriebene  provinzialgeschichtliche  Arbeit,  welche  ihr  bis  zum 
1.  April  1890  eingereicht  wird,  aus.  Der  Bromberger  Verein  gab  seinen  Mitgliedern 
die  Fortsetzung  eines  Führers  durch  seine  Münzsammlung.^}  Sein  Jahrbuch 
wird  in  Zukunft  nicht  mehr  erscheinen,  7)  da  der  Bromberger  Verein  von  nun 
an  die  Zeitschrift  der  ,historischeQ  Gesellschaft  für  die  Provinz  Posen',  welche 
den  Zusatztitel  Zugleich  Zeitschrift  des  historischen  Vereins  ftlr  den  Netze- 
distrikt zu  Bromberg'  erhält,  zu  seinem  Vereinsorgan  gewählt  hat. 

Qtietten.  Publikationen,  Eine  ausgiebige  und  wichtige  Nachlese 
zu  den  gröfstenteils  schon  früher  veröffentlichten  chronkalischen  Quellen  ist  in 
dem  5.  B^nde  der  Monomenta  Poloniae  historica^)  veranstaltet.  Meist 
stammen  diese  Nachrichten  aus  den  Klosterarchiven.  Das  Kalendarium  und 
der  Liber  mortuorum  des  Klosters  Li^d,  die  schon  früher  in  Sonderausgaben 
erschienen  sind,  wurde  schon  JB.  1886,  No.  8  und  9  besprochen.  In  dem- 
selben JB.  No.  10  wurde  der  von  Pap^e  herausgegebene  Liber  fratemitatis 
des  Klosters  Lubin  erwähnt.  Aus  demselben  Kloster  erhalten  wir  hier 
(S.  585 — 652)  einen  Liber  mortuorum  über  den  ganzen  Zeitraum,  in  welchem 
das  Kloster  bestand,  sowie   die  Annales   mit  Nachrichten  von   1143—1275 


1)  L.  T.,  Karimierz  Jarochowski,  wapomnionie  poämiertne:  Pnewodnik  naiikoiry  i  lit^ 
racki.  S.  461/8.  —  2-^  W.  SmolenBki,  Stanowieko  Kasimierza  Jarochowakiego  w  historyo- 
grafii  polBkiej:  Bibl.  vfanz.  1888,  Augiut,  S.  163—83.  |[Kwart  hist  1889.]|  —  5)  & 
Prüm  er  a,  Festachrift  gewidmet  d.  HauptTeraammlung  d.  Geaamtrereina  dentacher  Geacbichtc- 
a.  Altertumayereine.  Poaen,  Eist  Ges.  8°.  |[Po8ener  Ztg.  No.  749,  762  a.  754.]|  —  6) 
G.  Nehlipp,  Führer  durch  d.  Sammlung  d.  hiatoriacheii  Vereina  sa  Bromberg.  II.  Teil. 
Münzen:  JbBrombergHV.  (1888),  S.  5—22.  Teil  1,  a.  JB.  1886.  —  7)  Der  letzte  Jg.  ut: 
Jahrbuch  etc.  (a.  JB.  1886,  lU,  285^6).  Brombert',  Gmenaner.  (1888).  86  S.  If.  2,25. 
|[ZHGeB.  PoeenlV,  106  f.  Prümera.]|  —  8)  Monnmenta  Poloniae  hiat.  V.     Lemberg,  Gnbry- 


§36.    PoiOiL    WarBchaaer.  11195 

(S.  861 — 73).  Aq8  dem  Kloster  Mogilno  wird  ein  Anazag  aus  einem  um 
das  J.  1549  entstandenen  Nekrolog  mit  einigen  spätei^n  Hinznfügnngen 
gegeben  (a  653—66),  aus  dem  Kloster  Strelno  ein  schon  JB.  fOr  1887, 
III,8P,  erwähnter  liber  mortaomm.  Einer  Tremessener  Klosterchronik  sind 
die  Fragmenta  compilatoris  veteris  (S.  818 — 40)  entnommen,  deren  Hanpt- 
teil  ( —  1517)  von  dem  Abte  Dr^iynski  herstammt.  Endlich  gehört  dem 
Kloster  Paradies  eine  Consecratio  ecclesiae  et  altarinm  vom  J.  1397 
(S.  931/3)  und  dem  Gnesener  Domkapitel  das  Inventarrerzeichnis  vom 
J.  1318  und  1450  (S.  949—54)  an.  Gelegentlich  auf  Vorsatzblättern, 
Bflehereinbänden  etc.  gefunden  und  mosaikartig  zusammengestellt  sind  die 
Notae  Gneznenses  mit  Eintragungen  von  1454/9  (S.  909)  und  die  Sammlung 
Varia  e  variis  codicibus,  von  der  ein  grofser  Teil  (S.  955—88)  ebenfalls 
Grofepolen  betrifft  In  ähnlicher  Weise  entstanden  sind  die  Annales  Pos- 
nanienses  I,  welche  aus  einem  älteren  Stücke  über  die  J.  929 — 1079  und 
einem  jüngeren  über  die  J.  1279 — 1341  bestehen,  und  die  Annales  Pos- 
oanienses  n  aus  dem  Anfange  des  16.  Jh.,  aber  mit  älteren  vom  J.  1464 
beginnenden  Nachrichten  (S.  874 — 84),  endlich  die  Annales  GigaTienses  bis 
mm  J.  1447,  welche  aber  wenig  einheimisches  geben  (S.  885/9).  Mit  Aus- 
nahme des  Galendarium  Liandense  und  des  Liber  fraternitatis  Lubinensis 
sind  diese  kleinen  Quellenwerke  von  K^trzynski  herausgegeben,  welcher  einen 
grofsen  Teil  derselben  auch  in  einer  selbständigen  Ausgabe  zngfinglich  gemacht 
faat^)  Eine  andere  chronikalische,  schon  in  den  früheren  JB.  erwähnte 
QaeUenYeröfTentlichung  wurde  von  Warschauer  in  der  ,Ghronik  der  Stadt- 
ächreiber  von  Posen'  zu  Ende  geführt^  ^^^)  '  Die  letzten  Eintragungen  gehören 
dem  18.  Jh.  an  und  stehen  an  Wichtigkeit  gegen  die  früheren  zurück.  Die 
am  Schla£se  des  Ganzen  veröffentlichte  Einleitung  giebt  eine  Geschichte  des 
Posener  Stadtschreiberamtes  und  eine  Gharakterisierung  der  Ghronik.  — 
Eine  eigenartige  rechtsgeschichtlich  wichtige  ürkk.  -  Veröffientlichung  yer- 
instaltete  der  bekannte  polnische  Bechtshistoriker  Hube,  indem  er  aus 
mehreren  Landgerichtsprotokollen  vom  Ende  des  14.  und  Anfang  des  15.  Jh. 
die  in  polnisclier  Sprache  abgefafsten  Eide  zusammenstellte  und  in  einem  bei- 
gegebenen Glossarium  eine  Deutung  der  häufig  schwer  zu  erklärenden  Ausdrücke 
Tersnchte.^^)  Ton  hier  in  Betracht  kommenden  Gerichtsprotokollen  sind  die 
Posener,  Kostener  und  Kalischer  benutzt.  —  Eine  besondere  Berücksichtigung 
liat  das  Land  Gujavien  erfahren,  indem  über  dasselbe  zwei  wichtige  Urkk.- 
Publikationen  erschienen  sind.  Ulanowski  veröffentlichte  eine  groDse  Beihe 
.ürkk.  aus  Kujayien  und  Masovien,  vornehmlich  aus  dem  13.  Jh.V^)  eine 
aüerdings  viel  neues  Material  bietende,  aber  planlose  und  ohne  besondere 
Sorgfalt  herausgegebene  Sammlung,,  welche,  wie  alle  ähnlichen  Arbeiten,  der 
Wissenschaft  mehr  Nachteil  wie  Nutzen  bringt,  indem  sie  für  die  Zukunft 
bessere  Arbeiten  erschwert  und  häufig  verhindert     Ein  aulserordentlich  reich- 


Bovia  &  Schmidt   1170  S 9)  W.  K  Q  tr z yn ski ,  Annales,  Notae,  Vazia ;  zebral  i  wydat . . . 

UaVflig,  (1888).  |[Kwart  hut  1888,  S.  468  t]|  S.  A.  am  Mon.  Pol.  hut  V.  861— 1012. 
—  10)  A.  WarschaneT,  D.  Chronik  d.  Stadtsohieiber  y.  Posen :  ZHGeaPooen  3,  3.  297— 340; 
415—57.  |[Kwart  hict  1889  S.  325  ff.  fiostel;  GBl.  1881,  No.  50.]{  Im  Sondexabdrack, 
PoHB,  Jolowica  XLY  n.  171  S.  5  M.  —  11)  H.  Hirsohfeld,  D.  Stadtschreiber  t.  Posen 
a.  Sure  Chronik:  Posener  Ztg.  No.  442.  —  12)  R.  Hube,  Zbiör  rot  prays^g  sqdowych 
paoanskieh,  ko^danskieh,  kaliskich,  sieradakich,  piotrkowskich  i  dobrsyssyckich  z  konca  w. 
in  i  piewiBych  lat  w.  XY.  Wanchau,  Orgelbrand  85hne.  VI,  160  S.  —  13)  B.  Ula- 
aowski,  Bolmmenty  Ki^awskie  i  Mazowieckie  przewaznie  z  JÜLll.  wieko.  Krakaa,  Anczyc 
i  Sp.    428  8.     6  GId.     {[ZHGes.  Posen,  HI,  477,  Prümers.     Kwart.  hist  1889,  S.  307  ff 

13* 


11,196  §36.     Posen.    "Warechauer. 

haltiges  Material  zur  Geschichte  Enjaviens  bietet  Pawinski  in  4  Bänden 
Landtagsbeschlttsse  nnd  Instruktionen  ans  der  Epoche  der  Wahlkönige 
1572 — 1795.^^)  Die  Einleitung  ist  in  einem  besonderen  Bande  erschienen 
und  ist  schon  im  JB.  für  1887  besprochen  worden.  Das  ganze  monumentale 
Werk  in  prächtiger  Ausstattung  und  mit  ausführlichen  Registern  für  jeden 
Band  versehen  bietet  ein  ebenso  reichhaltiges  wie  zuverlässiges  und  originelles 
Material  für  alle  Zweige  der  Landesgeschichte. 

Quellenbehandlung,  Die  im  vorigen  JB.  besprochenen  durch 
V.  Lekszycki  herausgegebenen  ^Ältesten  groCspolnischen  Grodbücher'  haben  eine 
kleine  nicht  uninteressante  Litteratur  hervorgerufen.  Lebinski^s  Arbeit 
'Aus  dem  Posener  Archiv'  ist  eine  anerkennende  Besprechung  und  ein  nicht 
überall  treffender  Hinweis  auf  die  Ergebnisse  dieser  wichtigen  Veröffentlichung.^^) 
Balz  er  hat  die  Frage  behandelt,  ob  das  veröffentlichte  Buch  Protokolle  des 
Grodgerichts  oder  Landgerichts  enthält  und  entschied  für  das  letztere.^^) 
Allerdings  liegt  die  Sache  so  klar,  dafs  sie  kaum  einer  wissenschaftlichen 
Untersuchung  bedurft  hätte,  denn  der,  übrigens  in  der  Vorrede  in  seiner 
Bedeutung  erklärte  Titel,  kann  doch  nur  auf  Laien  irreführend  wirken.  Auch 
bei  seinen  sonstigen  Ausstellungen  laust  Vf.  die  bei  seinen  früheren  Arbeiten 
bewiesene  wissenschaftliche  Besonnenheit  teilweise  vermissen.  Gallier  hat 
sich  in  einer  noch  nicht  zu  Ende  geführten  Arbeit^  7)  der  Mühe  unterzogen, 
aus  der  Veröffentlichung  den  Gewinn  für  die  historische  Geographie  Grofs- 
polens  zu  ziehen.  Endlich  hat  der  Herausgeber  selbst  in  einem  längeren 
populär  geschriebenen  Aufsatze  seine  auf  langjährigen  Studien  beruhenden 
Ansichten  über  das  sog.  Grodarchiv,  welchem  seine  Veröffentlichung  angehört, 
und  die  Gerichtsbarkeit,  aus  welcher  die  Protokolle  hervorgegangen  sind, 
niedergelegt.^^)  —  Über  die  Quellen  und  den  kirchengeschichtlichen  Wert 
der  Statuten  der  Provinzialsynode  in  Kaiisch  aus  dem  Jahre  1420  schrieb 
Abraham  eine  gelehrte  Arbeit,  !•)  und  den  Vf.  der  oben  erwähnten  Tre- 
messener  Elosterchronik  behandelte  Eqtrzynski.^^) 

DarsteUti/ngen.  Zur  allgemeinen  Geschichte  der  Provinz  liegen 
einige  Nachträge  und  Berichtigungen  zu  dem  im  JB.  1886  No.  15  besprochenen 
Buch  von  Borucki  über  Kujavien  vor.^^)  Seine  allgemeine  historische  Geo- 
graphie der  Provinz  setzte  Gallier  fort,  indem  zu  den  schon  früher  be- 
handelten Kreisen  den  Schildberger*^)  und  Peisernschen^^)  fügte.  Aufserdem 
veröffentlichte  er  eine  zweite  Reihe  seiner  ^Geographisch-Historischen  Skizzen/ 
welche  indefs  sämtlich  schon  früher  in  Zeitschriften,  besonders  in  der  Warta 


Pap6e]|  S.  A.  aoB  Arch.  Korn,  hist  lY,  111--581.  —  14)  A.  Pawinski,  Dzieje  ziemi 
Kajawski^  oraz  akta  hietoryczne  do  nich  aloi^ce.  1572 — 1795  rzqdy  sejmikowe  w  epoce 
krölöw  elekcyjnych.  5  Bde.  Wanchan,  Berger.  gr.  8<>.  I,  XIH  n.  iSl  S. ;  H,  IV,  XXYI 
u.  i34  S.;  m,  2i5  S.  a.  XVH;  lY,  420  S.  n.  XXI;  Y,  413  S.  n.  XLYI.  |[Kwartabik 
bist.  1888,  S.  441  ß.  Baker.  Bibl.  Warsz.  Febr.  317.] j —  15)  W.  Lebinski,  Z  archiwmn 
poznanskiego :  Karyer  Pozn.  Ko.  10,  12  u.  16.  —  16)  0.  Balz  er,  Grodzkie  czj  neniAkier 
Ewartalnik  bist.  S.  571—82.  —  17)  Gallier,  Akta  grodzkie  poznajiskie:  Dsiennik  Foxn. 
No.  50  ff.  —  18)  J.  Y.  LekBzycki,  Arcbiwom  Grodzkie:  Warta  13,  Ko.  702  ff.  ^  19) 
W.  Abraham,  Stetata  synodn  prowincjonalnego  w  Ealizza  z  rokn  1420.  Erakaa,  Gebethner 
&  Co.  8.  109  8.  1,20  Gld.  3.  A.  ans  d.  Bozp.  Akad.  Erak.  XXH,  8.  75—181.  —  20) 
W.  KQtrzynski,  Andrz^j  Drz^ynBki,  opat  Trzemeszenaki :  Ausschnitt  a.  d.  Frzewodnik 
nankowy.  |[ZHGesPosen  lY,  220  f.  Skladny.]|  —  21)  M.  Bornoki,  Sproatowanie  nie- 
ktörycb  wiadomosci  i  dop^ienia  w  opisie  ziemi  kujaweld^j.  Warschan,  Batynaki.  4.  US. 
15  Kop.  —  22)  £.  Gallier,  Powiat  Ostrzetzowski  w  XYI.  atolecin.  Szkic  geograficzDO- 
hifltoryczny:  Warta  XI Y,  No.  709—25.  Poznan,  Simon.  48  8.  |[ZHGeePosen  lY,  220, 
Skladny.]!  —  28)  id.,  Powiat  Pyzdrski  w  XYI.  stuleciu:  ib.  No.  726—54  (noch  nicht  be- 


§36.     Posen.     Warschauer.  11,197 

TeröffeDtlicht  waren  und  deshalb  einzeln  schon  in  den  früheren  JB.  besprochen 
worden  sind.'*) 

Eine  TerhAltnismäfsig  stattliche  Zahl  von  Arbeiten  hat  unsere  Provinz 
wieder  zor  vorgeschichtlichen  Forschung  gestellt.  Die  Mäosetann^a^e,  welche 
sich  an  ein  altes  Gem&aer  auf  einer  Insel  im  Groplosee  und  an  den  Namen 
eines  sagenhaften  tyrannischen  Polenkönigs,  Popiel,  knüpft,  hat  zu  einer 
wissenschaftlichen  Kontroverse  geführt.  Dieselbe  ging  von  der  fleiisigen 
Arbeit  Beheim-Schwarzbachs^^)  aus,  welcher  die  Sage  mythisch  deuten 
wollte  und  hierbei  wohl  mehr  kühn  als  besonnen  zu  Werke  ging.  Knoop 
setzte  dieser  Deutung  eine  ethische ^^  und  ein  Anonymus  beiden  eine  historische 
Dentang'^  entgegen.  AUe  drei  Ansichten  hat  Yeckenstedt  in  der  Zeit- 
schrift für  Volkskunde  I,  9,  S.  364  ff.  besprochen.  —  Von  anderen  Sagen 
hat  Beheim-Schwarzbach  in  der  No.  25  erwähnten  Arbeit  auch  die  schöne 
Sage  von  Plast  behandelt  und  sie  mit  einer  Stelle  aus  Ovids  Metamorphosen 
(Buch  7)  in  Verbindung  gesetzt.  Enoop  gab  vriederum  eine  Probe  ans 
seiner  dem  Abschlufs  sich  nahenden  Sagensammlung.  ^®)  Endlich  wurde  ein 
kleines  an  das  Bromberger  Schlofs  sich  anknüpfendes,  in  den  zwanziger  Jahren 
unseres  Jahrhunderts  gedichtetes  Epos  veröffentlicht^^) 

Unter  den  Funcf  berichten  prähistorischer  Gegenstände,  welche  wir 
Ehrenberg,*<>)  Erzepki,*i)  Lebinski^^)  und  v.  Jaidzewski^^)  ver- 
danken, sei  der  Grabfund  von  Grunowko  bei  Lissa  als  besonders  interessant 
benorgehoben.^)  Die  Gegenstände  sind  zum  Teil  mit  runenartigen  Zeichen 
Tersefaen,  über  welche  Virchow,  ündset  und  Olshausen  ihre  Ansichten  ge- 
änlsert  haben.  Bemerkenswert  ist  noch  die  von  Jaidzewski  veröffentlichte 
Abhandlung  über  die  vielbesprochenen  Trümmer  auf  der  Insel  im  See  Led- 
mca.3^)  Gegen  Szulc,  welcher  sie  für  Tempelruinen  gehalten  hat,  sieht  er 
in  ihnen  Beste  einer  uralten  Ansiedlung  und  einer  Burg.  Aufserdem  beschreibt 
er  einen  noch  unbekannten  dort  gemachten  Fund  u.  a.  eine  merkwürdige 
Holzfigor,  welche  wahrscheinlich  als  Götze  aufzufassen  ist.  —  Von  MtLnz- 
fnnden  ist  derjenige  von  Poln.  Briesen  durch  Hockenbeck^^)  und  derjenige 
von  Bzegotki'^)  durch  Erz-epki  beschrieben  worden.  Der  erste  enthält 
römische  MfLnzen  aus  der  Zeit  von  Nero  bis  Antoninus  Pins  und  ist  eine 
Best&tignng   für   das    Vorhandensein    einer   römischen  Handelsstrafse  in  der 


^'^y  —  24)  id.,  Siskice  geogxaflczno-hiatory-CBne.  Serya  dmga.  Poznan.  160  S.  |[ZHGe8.- 
f«ie&  IV,  219.  Skladny.  Kwart  hiat.  1889,  S.  121  Semkowicz.]{  Inhalt,  to  weit  er 
Grolispolen  betrifft:  Klasztor  0.  0.  Benedyktynöw  w  Lnbinia  Wielkopolskim.  —  Jarocio.  — 
Bebao.  -.  Krobia.  —  Mieszko  I  od  r.  963—92.  —  Posiadlosci  klaaztome  0  0.  CysterBÖw 
V  kdae  nad  Wart%.  —  TJpoBaienie  klaaztom  Hogilnickiego  w  roku  1065  odn.  1165.  —-  25) 
X.  Bekeim- Schwarzbach ,  D.  Mäiuetiirmsage  t.  Popiel  a.  Hatto  n.  d.  Erzählung t.  Piaat. 
^^^y  Jolowics.  48  S.  Auch  in  d.  Featachrift  gew.  d.  Haoptversammlung  d.  Gesamtrereina 
^^  Qeach.  n.  Altert-Yereine  za  Posen  S.  69—116.  —  26)  0.  Knoop,  Z.  Kntstehang  n. 
^«otoBg  d.  Maoaetormaage  (Vortrag.  Wörtlicher  Abdmck) :  Posener  Provinzialblätter,  Ko.  4). 
~~  27)  Noch  einmal  d.  IßaBetormsage :  ib.  No.  11.  —  28)  0.  Knoop,  D.  Hexen  y.  Bo- 
^ko:  ib.  No.  4.  —  29)  Hopenaack,  D.  Sage  y.  SchlofB  ,Bydgosc':  Jb.  d.  Bromberger 
^^-  S.  73/6.  —  30)  fi.  Ehrenberg,  Umenfand  in  Bytkowo:  ZHOesPosen  3.  S.  458/9. 
^31)  B.  Erzepki,  D.  Bronzefiind  y.  Slapy  in  Kujayien  (Kgr.  Polen):  Posener  Archäolog. 
^  3.  S.  29—31.  HallatadtBehe  Periode.  Eine  d.  am  meisten  nach  Osten  yorgeschobenen 
I'epGtfaiide  y.  Bronzen.  —  82)  L.  y.  Lebinski,  Grabfunde  aas  d.  Steinzeit  zu  Rzeszynek: 
^-  3.  36/7.  —  33)  L.  y.  Jaidzewski,  Bmchstficke  Italischer  Fibeln  aus  d.  Grabfelde  y. 
^«^ewice  (Kr.  Samter):  ib.  S.  85.  —  34)  R.  Erzepki,  D.  Grabhügel  y.  Grunowko  bei  Lissa:  ib. 
i,  S.  39^46.  —  36)  L.  y.  Jaidzewski,  D.  Insel  anf  d.  See  Lednica,  Kr.  Gnesen:  ib.  3» 
S.  32/4.  —  36)  H.  Hockenbeok,  Münzfund  in  Poln.  Briesen:  ZHGesPosen  3,  S.  -657—62 
"*  37)  B.  Brzepki,  0  wykopaliska  brakteatöw  w  Bzegotkach:  Kuryer  Poznanski.    (1888), 


n,198  {36.    Posen.    Warachaaer. 

jetzigen  Provinz  Posen,  der  letztere  enthält  Brakteaten,  welche  etwa  am  das 
Jahr  1291  vergraben  wurden. 

Ans  der  Geschichte  der  Provinz  zu  polnischer  Zeit  hat  die  Enltar- 
geschichte  in  manchen  ihrer  Zweige  eine  dankenswerte  Fdrdening  erfahren. 
Der  besonders  fflr  die  deutschen  Bewohner  der  Provinz  interessanten  Geschichte 
des  Städtewesens  und  Stadtrechts  gehören  die  Beiträge  Schmidts  zur  Brom- 
berger  Geschichte  an.^^)  Ohne  eine  zusammenhängende  Entwicklungsgeschichte 
der  Stadt  auch  nur  fflr  einen  einzelnen  Zeitraum  zu  versuchen,  giebt  er  eine 
Anzahl  recht  interessanter  und  auf  Quellenforschungen  beruhender  Bemerkungen 
besonders  tlber  die  Nationalität  der  Bewohner  der  Stadt,  ihre  Vf.,  sowie  ihre 
Topographie,  welche  er  durch  einen  Plan  der  alten  Stadt  verdeutlicht 
Dankenswert  sind  auch  seine  Angaben  über  das  —  ziemlich  kleine  —  Archiv 
der  Stadt  und  die  29  Urkk.-Rege8ten  aus  der  Zeit  vor  1772.  —  Einen 
kurzen  Überblick  über  die  Geschichte  der  Provinzialhauptstadt  mit  besonderer 
Hervorhebung  des  Schwankens  bezüglich  des  nationalen  Charakters  der  Stadt 
hat  Warschauer'^)  gegeben.  —  Für  die  städtische  Rechtsgeschichte  sind 
einige  Bemerkungen  über  das  Thomer  Statut,  welches  auch  für  die  groüs- 
polnischen  Städte  Geltung  hatte,^<^)  sovrie  eine  ausfuhrliche  Stadtordnung  von 
Lissa^^)  von  Interesse. 

Für  die  Kirchengeschichte  ist  die  Fortführung  des  Eorytkowskischen 
Werkes  über  die  Erzbischöfe  von  Gnesen^»)  (YgL  JB.  1887,  No.  37)  in 
erster  Reihe  zu  erwähnen.  Aus  den  hinterlassenen  Papieren  des  verstorbenen 
Tl  sind  die  Lebensbeschreibungen  der  Kirchenfilrsten  meist  nach  archivalischen 
Quellen  ausführlich  behandelt,  und  man  verzeiht  wegen  der  Fülle  des  Stoffes 
gern,  dafs  man  nicht  überall  kritischer  Gründlichkeit  in  der  Forschung  und 
plastischer  Abrundung  in  der  Darstellung  begegnet  Eine  eingehende  Wür- 
digung dieses  wichtigen  Werkes  hat  Polkowski  gegeben.^')  —  Das  letzte 
verdienstvolle  Werk  Korytkowski's  ist  eine  kurze  historisch-geographische 
Beschreibung  der  Kirchen  der  Erzdiözese  Gnesen  und  Posen.^^)  —  Für  die 
Geschichte  der  grofspolnischen  Klöster  im  MA.  verdienen  Hockenbecks 
Forschungen^^)  eine  allgemeinere  Beachtung.  Er  wies,  auf  urkundliches 
Material  sich  stützend,  nach,  wie  die  drei  Klöster  Lekno  (später  Wongrowitz), 
Lond  und  Obra,  deren  Gründung  von  Köln  aus  erfolgt  war,  während  des 
ganzen  MA.  mit  grofser  Eifersucht  ihren  durchaus  deutschen  Charakter  be- 
wahrten  und  polnische  Mönche  nicht  aufnahmen,  und  wie  im  16.  Jh.  unter 
heftigem  Widerstreben  der  Klöster  und  trotz  aller  Bemühungen  des  Kölner 
Rates  die  Polonisierung  erfolgte.  Interessant  ist  auch  die  Angabe  des  Vf., 
dafs  das  Kloster  Lekno  Preufsen  den  ersten  Bischof  in  dem  Abte  Godfried 


No.  2i5.  —  88)  E.  Sohmidt,  Beitrage  s.  Gesch.  Brombergs im  17.  Jh.:  JB.d.  Bromberger  EV.S. 
23—63.  —  39)  [Warschaaer],  Führer  durch  PoAen,  gewidmet  d.  Oeneral-Versammlimg  d.  deat- 
sehen  Geschieht!- u.  Altertumatereine  10/12.  September  1888.  Posen,  Decker.  16.  38  S.  M.  1. 
—  40)  Prozesse  yor  300  Jahren :  PosenerZg.  No.  43.  —  41)  D.  Stadtordnong  d.  Stadt  Lissa 
T.  J.  1637:  Posener  Provinrialblätter  No.  24/8.  —  42)  J.  Korytkowski,  Arcybiskupi 
Gnieinienscy,  prymasowie  i  metropolici  Polscy  od  rokn  1000  ai  do  roku  1821  cayli  do 
pol^czenia  arcybisknpstwa  Gnieinienskiego  z  bisknpstwem  Poznanskiem.  '[ZHGesPosen  3, 
372,  Kur.  Pozn.  34,  36,  38,  42,  44.]|  —  43)  J.  Polkowski,  Arcybiskupi  gnieinienscy, 
prymasowie  i  metropolici  polscy  od  r.  1000  az  do  r.  1821  opracowiJ  ks.  Jan  Korytkow»kL 
Posen,  Knryer.  4«.  8  S.  Sep.  Abdr.  aus  d.  Knryer  Pozn.  —  44)  J.  Korytkowski, 
Brens  descriptio  historico-geographica  ecdesiaram  archidioecesis  Gneznensis  et  Poananiensis. 
Gnesen,  Zwange.     8".     175  u.  304  S.   —    45)   H.  Hockenbeck,  Drei  kobiische  Kloster  in 


{86.    PoMiL    Wartchaaer.  11,199 

gegd>en  habe.  Es  wird  der  glaubhafte  Nachweifl  geftthrt,  dab  derselbe  der 
Vorgänger  des  bisher  als  ersten  prenfaischeii  Bischof  betrachteten  Christian 
gewesen  seL  —  Zar  Geschichte  des  Jesuitenordens  in  GroAspolen  hat  Scher  man 
uf  Grund  eingehender  Studien  in  den  römischen  Archiven  einen  schönen 
Beitrag  geliefert>^*7)  Es  ist  dies  die  Geschichte  eines  interessanten  Pro- 
lesses  der  Krakauer  Universität  gegen  die  Posener  Jesuiten,  welche  am  Anfang 
des  17.  Jh.  alle  Anstrengungen  machten  ihr  Kollegium  zum  Range  einer 
üniTersitftt  zu  erhebeD,  wodurch  die  Krakauer  sich  in  ihren  Privilegien 
geschädigt  glaubte.  —  Die  Geschichte  des  Protestantismus  erfuhr  durch 
Henschel's  Arbeit  aber  Zduny  eine  Förderung.^^)  Die  Geschichte  dieser 
evangelischen  Gemeinde  ist  fülr  Grolspolen  fast  typisch:  Gründung  durch 
deutsche  evangelische  Flüchtlinge  im  Ajifang  des  17.  Jh.,  anftngliches  Auf* 
Ufthen  unter  grundherrlichem  SchutEO,  Kirchenbau,  später  Verfolgung  durch 
dk  Katholiken,  Zerstörung  oder  Wegnahme  der  Kirche,  endlich  Erlösung  von 
dem  Druck  durch  den  Warschauer  Traktat  von  1768  und  Wiederaufblühen 
der  Gemeinde  besonders  seit  dem  Eintritt  des  preufsisehen  Regiments.  Auch 
die  reformierte  Gemeinde  in  Posen  hat  einen  Geschichtsschreiber  gefunden,^*) 
doch  erkennt  man  aus  der  von  ihm  gegebenen  Zusammenstellung  nur,  wie 
Tiel  der  Forschung  hier  noch  zu  thun  bleibt 

Zur  Greechichte  der  Juden  liegen  zwei  Beiträge  vor,  von  denen  der  eine^^j 
nar  bekannte  Thatsachen  über  eine  Verfolgung  wiederholt,  der  andere  einen 
wahrscheinlich  von  einem  Posener  Vorsteher  erwirkten  königlichen  Schutzbrief 
fikr  den  Druck  des  Tabnud  vom  2i.  Juli  1568  veröffentlicht^^)  — 

Zur  £uns<~,^')  Bildungs-^^'^^)  und  KtUturgeschichte^^-'^'^)  liegen  eine 
Reihe  kleinerer,  meistens  neu  aus  archivalischen  Quellen  veröffentlichter  Mit- 
teilangen  vor.  Bemerkenswert  sind  noch  zwei  in  einem  gewissen  Gegensatz 
n  einander  stehende  Nachlafsinventare,  von  denen  das  eine  einen  hohen 
Kirchenf&rsten,^^)  das  andere  einen  Posener  Bürger  betrifft.^*) 

Von  einzelnen  Ereignissen  aus  der  politischen  Geschichte  zu  polnischer 
Zeit  hat  Gallier  die  Kriege  Boleslaus  des  Kühnen  mit  Heinrich  IT.,  aller- 
dings nur  unter  dem  Gesichtspunkte  der  historischen  Geographie  behandelt^^). 


Poten  (Vortng):  Voätxan  Zg.  No.  641.  -^  4A)  L.  Sehermaii,  D.  Flu  d.  Grttndong  e. 
JMDteB-üiiiTarntat  ni  Fomd:  ZHOflaPoMn  4.  B.  69—99:  123— 15S.  Aach  in  d.  Fe«t»chrift 
icnidaiit  d.  Genenlvenunnliuig  etc.  (Vgl.  No.  5.)  —  47)  D.  Flsn  d.  Qrtbidiing  e.  Jesmten- 
UuTnntSt  in  Posen:  Foiener  Tageblatt  No.  504.  Aotzag  aiu  d.  Sehennan'Bchen  Aufsätze. 
~48)A.  Henachel,  Oeaeh.  d.  erangeliachen  Gemeinde  in  Zdnny :  ZHGeaPoaen  4,  8.  1—18; 
1(0-21S.  —  49)  D.  leformiertePetrigemeinde  za  Posen:  Posener Tagebl.  (1888), No.  58S. 
K.  barichtig«iide  £rklinng  d.  Yontandea  in  No.  544.  -—  W)  E.  Judenverfolgung  in  Posen 
vor  iOO  Jahren:  Poeener  Protinziil-Blitter.  (1888),  No.  48.  Besteht  im  wea.  aas  e.  Auszug 
«u  LakasMwies  ttber  e.  Yert  im  Nov.  1688.  —  51>  F.  Bloch,  £.  Posener  Urk.  z.  Gesch. 
i  TUmnda  in  Polen:  ZHGesPosen  4,  8  100/2.  —  52)  H.  Ehrenberg,  Beitrage  z.  Gesch. 
d.  Xnst  o.  d.  Kunatgew.  in  Polen,  zugleich  als  Vorbereit  d.  Besichtigung  d.  Stadt  Posen  (Vortr.) : 
Fomer  Z^.  No.  641.  —  53)  J.  Bolte,  Jesuitenkomodien  in  Fosen  um  d.  J.  1600:  ZfiGes.- 
Powa  3.  S.  863.  —  54)  J.  Mttller,  D.  deutschen  Katechismen  d.  böhmischen  Brüder: 
XflBBBi.  Oerm.  peedagogica  IV.  Berlin,  Hofman  &  Co.  (1887).  XIV  u.  466  8.  M.  19. 
Unter  No.  11  Leges  iUnstris  gymnasii  Lemensis.  —  55)  A.  Warschauer,  D.  älteste  Spttr 
«-  Haenpioteaaee  in  Posen:  ZfiGesFosen  4,  8.  218/5.  D.  Urk.  stammt  v.  J.  1436  —  5H) 
K.  Loticne  in  Liesa  im  vorigenJh.:  Posener  Provinzialblätter  No.  58.  1780.  Ausschreiben. 
"  :ii)  Z.  Qeeeh.  d.  Grataer  Bieres:  ib.  No.  5.  Erwihnung  deas.  in  e.  Willkür  d.  Frau» 
itädter  Hntmacher-lnnung  1679.  —  58)  J.  Polkowski,  Spadek  po  prymasie  arcjbiskupie 
pudbuenskim  a  biaknpie  krakowskim,  Piotrze  Gamracie.  Krakan,  Univ.-Druck.  8".  23  8. 
8cp.-Abdr.  ans  d.  Abh.  d.  Akademie  21.  Bd.  |[Kwartal.  Bist  1888,  8.  591  f.  8oko}owski.]| 
-  59)  B.  Prfimers,  £.  Posener  NachlaTs-Inventar  ans  d.  J.  1776:  ZHGesPosen  3, 
S-  465/9.  —  60)  E-  Gallier,  Wojny  Bolestawa  ehrobrego  z  Henrykiem  IL  pod  wzglQdem 


11,200  i^^'    Poien.    Wartohauer. 

Die  Schlacht  bei  Pitschen,  durch  welche  an  der  Grenze  unserer  Provinz  im 
J.  1588  der  Kampf  um  die  polnische  Krone  entschieden  wurde,  hat  zwei 
wissenschaftliche  Bearbeitungen  gefunden,  deren  genaue  Würdigung  allerdings 
aus  dem  Kreise  der  Provinzialgeschichte  herausfäUt^^'^')  —  Einen  kurzen 
Beitrag  zur  Geschichte  der  Wirren  w&hrend  des  ersten  schwedischen  Krieges 
zum  J.  1660/1  giebt  Pick^^),  und  der  Geschichte  des  zweiten  schwedischen 
Krieges  gehört  die  Bemerkung  Grofsmann's  über  die  Schlacht  bei  Frau- 
Stadt  an.«*) 

Den  Übergang  der  Provinz  zur  preufsischen  Herrschaft  hat  eine  unter 
dem  charakteristischen  Titel  Traurige  Erinnerung*«^)  polnischer  Seits  ver- 
öffentlichte gleichzeitige  Notiz  zum  Gegenstande.  Aus  südpreufsischer 
Zeit  (1793—1807)  sind  eine  kleine  Rahe  kulturhistorischer  Bilder  zu  er- 
wähnen, die  meist  gleichzeitigen,  selten  gewordenen  Druckschriften  entnommen 
sind.^^-^^  Von  den  Bestrebungen  der  preufsischen  Regierung  zur  Hebnng 
der  Bildung  giebt  ein  Beitrag  Werners  über  die  Geschichte  des  mit  dem 
Zttllichauer  Pädagogium  verbundenen  SüdpreuDsischen  Seminars  Kunde.  ^^) 
Einen  hervorragend  volkserziehlichen  Einfluß  hatten  die  planvollen  Mafsregeln 
der  Regierung  zu  Gunsten  des  Elementarschulwesens  der  Juden,  und  es  ist 
die  Aufgabe  einer  Arbeit  Warschauers 7^)  diesen  Einflufs  in  Ursache  und 
Wirkung  von  der  Zeit  des  Beginnens  der  preufsischen  Herrschaft  bis  zum 
J.  1849  zu  verfolgen.  — 

Aus  der  Franzosenzeit  am  Anfang  dieses  Jahrhunderts  sind 
einige  Episoden  nach  zeitgenössischen  Nachrichten  geschildert  worden.^^-^^) 
Aus  der  Zeit  des  Herzogtums  Warschau  liegt  ein  Bilderatlas  über  die  Heeres- 
uniformierung  vor.''^)  —  Eine  irgendwie  erwähnenswerte  historische  Leistung 
ist  für  diese  Zeit  nicht  entstanden. 

Auch  die  NeupreufsiBche  Zeit  (seit  1815)  ist  von  der 
Forschung  ziemlich  yemachlässigt  worden.  Von  polnischer  Seite  sind  eine 
Reihe  von  Scenen  aus  dem  Kampf  um  die  Schule  in  den  ersten  Regierungs- 


geograficznym  1002—18.  Poznan,  Dziennik.  8^  48  S.  [[ZHOesPos.  IV,  218  1  SkUdnj.]; 
—  ftl)  K.  Oörski,  0  koronQ,  bitwa  pod  Bycsyn^  dnia  24  atycniia  1588  r.,  itadyam  wo- 
jesDO-hittoryczne :  Biblioteka  Wanzawika.  (1888),  Janoar,  S.  1—32.  |[Kwart  hut  1888, 
S.  660  f.  Lorkiewicz.]!  —  62)  P.  Karge,  D.   öaterreichiBche  Untonielimen  aaf  Polen  n. 

d.  Schlacht  bei  Pitachen  1688:  ZVGSchleaien  22,  S.  116—50.  —  68)  A.  Pick,  Anazag  au 

e.  alten  Scholzen-Bnche  in  Bokitten:  ZHQedPoaen  8,  S.  468/5.  —  04)  S.  Grofsraann,  D. 
Schlacht  bei  Franstadt  im  J.  1706:  ib.  4.  S.  216.  —  65)  Srantne  «Bpomnienie:  Kuiyer 
Poznanaki.  (1888).  No.  249.  Enthalt  d.  poln.  Üben.  e.  lat  Eintraga  in  d.  liber  baptisa- 
tornm  d.  kath.  Kirche  aa  Sadke  (Kr.  Wirsitz)  y.  1772  überd.  Beaitznahme  durch  d.  PKofien, 
d.  Huldigung  d.  Stände  zu  Marienbnrg  n.  schmerzliche  Erwägungen  darüber.  —  66)  Land  a. 
Leute  in  SüdprenlMn:  Poaener  ProTinzialblätter  No.  20,  21,  22.  Abdruck  aas  F.  Herzberg, 
SüdpreoTsen  a.  Neaostprealaen.  Berlin  1798.  —  67)  E.  Schilderang  t.  Land  a«  Leuten  d. 
Gneaen-Witkowoer  Gegend  y.  J.  1781:  ib.  No.  8 — 15.  Abdr.  e.  Kapitela  aus  J.  Bemooillis 
Sammlung  kurzer  Beisebeachreibungen  Berlin  1781.  Bd.  IV.  —  68)  D.  Begräbniafeier  in 
Xions  in  Südpreuiaen:  ib.  Nr.  18.  Abdr.  ana  d.  ^Südprenlsiaohen  Monataachrift*  September  1803.  — 
69)  Posener  Nahrungamittel-Preiae  zu  Anfang  dieses  Jh.:  ib.  No.  16.  —  70)  Werner,  E. 
Beitrag  z.  Gesch.  d.  Lehrerbildung  unserer  l^ovinz  in  südpreufsischer  Zeit:  ZHGesPosen  3. 
S.  358/6.  —  71)  A.  Warschauer,  D.  Erziehung  d.  Juden  in  d.  ProTinz  Posen  darch  d. 
Elementarschulwesen:  ZG  Juden  3.  S.  29—68.  —  72)  Fischer,  Napoleon  L  in  Podrzewo 
1806:  ZHGesPosen  4.  S.  216/7.  —73)  Napoleon  L  in  Posen  1806.  (Nach  zeitgendsaischen 
Schilderungen):  Posener  Tagebl.  (1888),  No.  590.  —  74)  D.  franzSaiache  Fremdherrschaft 
in  Posen  im  J.  1806:  ib.  No.  604.  Betrifft  d.  Erschiefsung  zweier  Bfirgermeiater  kleiner 
Proyinzialstädte  in  Posen.  —  75)  Album  wojska  polskiego  z  czasöw  ksi^stwa  warszawskiego 
r.  1807—15,  wraz  z  krötkim  rysem  historycznjm.    Posen,  Szulcz.     4.     11  Tafeln.    H.  1,25. 


§36.    Posen.    A.  Warschaaer.  11,201 

jähren  Friedrich  Wilhelms  lY.  behandelt  worden. '^^)  Der  Stoff  ist  fast  ans- 
schiiefslich  den  hinterlassenen  Papieren  des  Provinziallandtagsabgeordneten 
Wojdech  Lipski  entnommen.  —  Von  knltorhistorischem  nnd  bei  den  eigen- 
tflnüicben  Verhältnissen  der  Provinz  anch  von  politischem  Interesse  ist  die 
Geschichte  der  polnischen  Bühne  in  Grotspolen,  welche  in  einer  Reihe  von 
Abhandlungen  in  einem  von  E  orzy  n  herausgegebenen  Buche  behandelt  wurde. ^^) 
Der  Geschichte  der  Posener  Bühne  speziell  wurde  ein  gut  geschriebener  Über- 
blick gewidmet.  ^^)  —  Die  Stellung  der  Polen  zu  den  Ereignissen  von  1848 
lernt  man  ans  einem  Streitartikel  gegen  einen  deutschen  Historiker  kennen  "^^j, 
und  die  Teilnahme  Posener  Familien  an  dem  Aufstande  von  1863  schildert 
ein  Teü  der  ^Erinnerungen'  Zychlinski's.^®)  Von  deutscher  Seite  ist  nach 
neuem  statistischen  Material  das  Zablenverhältnis  behandelt  worden,  in  welchem 
die  beiden  die  Provinz  bewohnenden  Nationalitäten  zu  einander  stehen.  ^^)  — 

Die  Geschichte  der  einzelnen  Ortschaften  ist,  wie  sich 
schon  aus  einem  Teile  der  bereits  angeführten  Erscheinungen  ergiebt,  mannig- 
fach gefördert  worden.  Besonders  gilt  dies  von  der  Provinzialhauptstadt, 
welche  die  anter  Nr.  10,  11,  39,  46,  47,  49,  50,  52,  53,  55,  59,  73,  78 
aufgeführten  Arbeiten  gewidmet  sind.  Von  einer  ganz  besonderen  Bedeutung 
aber  für  die  Ortsgeschichte  in  dem  zweiten  Viertel  unseres  Jahrhunderts 
sind  die  ^Spaziergänge  in  der  Stadt  Posen^^^)  als  deren  Vf.  ein  alter  Posener 
Bfliger,  der  Gjmnasialprofessor  Motty,  gilt.  In  interessantem  Plaudertone 
ond  mit  einer  gewissen  Kraft  scharfer  Charakterisierung  führt  der  Erzähler 
die  Bilder  seiner  Jugend  dem  Leser  vor  die  Augen,  indem  er  Haus  um  Haus 
der  Stadt  mit  seinen  Erinnerungen  belebt.  Der  vorliegende  1.  Bd.  behandelt 
den  alten  Markt  nnd  die  sog.  Neustadt.  Dafs  die  Treue  seines  Gedächtnisses 
den  Vf.  nicht  überall  gleich  unterstützt  hat,  kann  man  ihm  leicht  verzeihen, 
veniger  leicht  aber,  dafs  er  seine  Bemerkungen  stellenweise  durch  Ausbrüche 
seiner  Abneigung  gegen  das  Deutschtum  verunziert  bat.^^)  —  Von  anderen, 
kleineren  Mitteilungen  aus  der  Stadtgeschichte  von  Posen^^'^^)  seien  noch  die 
Aosführungen  Samters  über  die  Entstehung  und  Verderbnis  des  Erdreichs 
ia  der  Altstadt  Posen  als  nicht  nur  historisch,  sondern  auch  vom  praktisch- 
sanitären  Standpunkt  interessant  hervorgehoben.^^) 

Von  anderen  Ortschaften  wurden  durch  die  Geschichtschreibung  berück- 


—  76)  Z  prsed  lat  pi^dziesi^ia:  Koryer  Pozn.  No.  64.  —  77)  W.  Korzyn,  Pami^tnik 
«ee&j  narodow^j  w  Wielkopoltce  do  roku  1888.  Posen,  Bziennik.  172  S.  1.  Kr6tki  rya 
^jöw  acen  polskich:  wanzawaki^,  krakowiki^j,  Iwowski^  oraz  poznanakiö)  do  roka  1869 
i'ä  l->48).  2.  Wapomnienie  o  Towazsyatwie  ^flarmonii'  a  zvUwza  o  jego  wydziale  dramaty- 
eiajni,  ilAry  istnii^  w  Poznanin  w  latach  1848—52.  Dapisal  W.  S.  (49—61).  3.  Historya 
Teitni  Polakiego  w  ogrodzie  Fotockiego'  (62 — 108).  4.  Kronika  aceny  narodow^j  w  Wiel- 
^olflce  od  roka  1870  do  1888  wlqcznie.  —  78)  Teatr  Polski  w  Poznania:  Bziennik  Pozn. 
5o.  74.-79)  Kstolicki  hiatoryk  niemiecki  o  wypadkach  roka  1848:  Koryer  Pozn.  Ko.  297  ff. 
VeiBsdi  d.  Becht  d.  Polen  za  begründen  gegen  e.  Äolaerang  Hoffmann'a  in  aeinem  *Handbach 
i pfeiilaiach-brandenbnrgiaclien  Gesch.'  —  80)  T.  Zychlinski,  Wspomnienia  z  roka  1863. 
Pacaao.  TTLIy  169  S.  —  81)  M.  Beheim-Schwarzbach,  D.  Heimatsbestimmangen  in 
i  Profinz  Posen  nach  d.  lotsten  allgemeinen  Volkszählung:  ZHGeaPosen  3.  S.  341 — 52.  — 
>ii)  [Hotty],  Przechadzki  po  miescie  Poznania  I:  Dziennik  Pozn.  Von  No.  110  an.  Separat 
P<»ca,  Dxiamik.  224  S.  M.  2.  [[Przegl^  polski  1888,  VI,  S.  636  f.]|  —  83)  J.  Morawaki, 
Z  powodn  *Prxechadzek  po  miesde':  ib.  Ko.  246.  Behandelt  d  Grafen  Baczynski  o.  giebt 
eilige  kurze  Briefe  aoa  aeiner  letzten  Lebenazeit.  —  84)  B.  Posener  Flogblatt  ▼.  J.  1783: 
Pow&er  ProTinzial-Blätter  No.  7.  Flugblatt  bei  Befestigang  d.  Adlers  aaf  d.  renovierten 
I^sthaoatnnne  (deatach).  —  85)  J.  Jolowicz,  £.  nea  anfgefnndenes  Missale  Posnaniense. 
Vortrag):  ZHGeaPosen  3,  S.  495/8.  Nachtrag  v.  Kleinwächer  ib.  IV,  S.  102  f.  —  86) 
J.  Samter,    Gber  Entstehung  u.  Verderbnia  d.  Erdreicha  in  d.  Altatadt  Posen.     (Vortrag): 


11^202  {37.    Bromen,  Hambnig,  Lübeck.    Kr  aase. 

sichtigt:  Adeliiaa,^^)  Bobröwko  (vgl.  No.  28),  Bromberg  (vgl.  No.  29  und 
38),  Bytkowo  (vgl.  No.  30),  Fordon,««)  Fraustadt  (vgl.  No.  64),  Gnesen,") 
Gorszewicc  (vgl.  No.  33),  Grfttz  (vgl  No.  67),  Granowko  (vgl.  No.  34),  Lassa 
(vgl.  No.  41  und  56),  Nentomischel,^<>)  Podrzewo  (vgl.  No.  72),  Prz^borow, 
im  Schildberger  Kreise,  Geschichte  des  Gates,  ^^)  Rokitten  (vgl.  No.  63), 
Bzeszynek  (vgl.  No.  32),  Slupy  (vgl.  No.  81),  Sobialkowo  bei  Görchen,  Ge- 
schichte der  Parochialkirche,^')  Xions  (vgl.  No.  68),  Zdmiy  (vgl.  No.  48). 
Von  den  Klöstern  der  Provinz  ist,  abgesehen  von  den  in  No.  8  und  45 
erwähnten,  nm*  das  Kloster  der  Beformaten  zu  Görchen  mit  einer  karzen 
historischen  Darstellung  bedacht  worden.*«)  Ohne  jede  Bedeutung,  weil  ledig- 
lich aus  Warminski's  'Urkundliche  Geschichte'  (vgl.  JB.  1886,  No.  105)  gezogen, 
sind  einige  Angaben  Ober  die  'Geschichte  der  deutsch-polnischen  Streitigkeiten 
im  ehemaligen  Kloster  Paradies'.«^) 


§37. 

Bremen,  Hamburg,  Lübeck. 

K.  E  H.  Krause. 

Da  nach  der  neuen  Einrichtung  der  JB.  Hamburg  und  Lübeck  aas  dem 
Bericht  über  die  Ostseeländer  von  der  Elbe  bis  zur  Grenze  von  Westpreufsen 
ausgeschieden  und  mit  Bremen  verbunden  sind,  um  die  drei  Freien  und 
Hansestädte  bei  deren  vielfach  gemeinsamer  Entwicklung  nicht  zu  trennen, 
so  hat  notwendig  eine  Scheidung  der  städtischen  Geschichte  von  der  ihrer 
Landschaft  eintreten  müssen.  Es  wird  also  alles,  was  nicht  geradezu  zu  der 
städtischen  Entwickelung  und  zu  dem  Landbesitz  oder  auch  zu  den  von  der 
Stadt  als  Mittelpunkt  ausgehenden  geistlichen  Beziehungen  gehört,  der  Ge- 
schichte der  Landschaft  zuzuweisen  sein.  Dahin  gehört  alles  Geographisch- 
Historische,  soweit  es  nicht  die  Topographie  betrifft;  ebenso  alles  Vorge- 
schichtliche in  Altertümern,  Funden,  Sitten,  Bräuchen  und  das  Sprachliche, 
soweit  es  überhaupt  in  Betracht  zu  ziehen  ist.  Dieses  ist  für  Bremen  dem 
Kapitel  Niedersachsen,  für  Hamburg  und  Lübeck  dem  Bericht  über  Schleswig- 
Holstein  einzureihen.  Andererseits  gehört  alles  was  die  Hansische  Grofs- 
machtstellung    und  Politik    angeht^    dem  Kapitel   ,Hanse'  an  und  muüs  and 


ib.  8.  498—502.  —  87)  Gedächtniapredigt  für  d.  vor  200  Jahren  im  Walde  bei  Adeloaa 
ermordeten  FrauBtädter  Handelsherrn  G.  I^mprecht:  Posener  Pronnzial-Blätter  No.  44,  45, 
46.  Ans  e.  alten  Dmckschrift  r.  1690.  •—  88)  Keil,  Yersach  8.  Erklärung  d.  Stadtnamens 
Fordon:  JbBrombergHY.  S.  64/5.  Ableitung  d.  Namens  t.  ,pod  Brd^'  (unterhalb  d.  Brahe.) 
—  89)  J.  Methner,  D.  ersten  25  Jahre  d.  Gyranasioms  zu  Gnesen,  Beitrage  in  e.  Gesch. 
d.  Anstalt  XXY.  JB.  d.  Gymn.  zu  Gnesen.  Posen.  (1888).  4.  37  S.  —  90)  B.  Prümers, 
£.  Willkommbecher  d.  Müllerinnung  zu  Neotomischel :  ZHGeaPoeen  4,  S.  215.  —  91)  St  K., 
Przedbor6w:  Knr.  Pozn.  No.  221.  —  92)  W.  Chrnstowicz,  Ko6ci^  parafialny  v  Sobiil- 
kowie  pod  Miejsk^  G6rka:  ib.  No.  176.  ~  93)  id.,  Koscic^  i  klaaztor  00.  Befonnatow  pod 
MiejskQ  G6rk^  na  miejacu  zwanem  ,Gornszki':  ib.  No.  102.  —  94)  Z.  Gesch.  d.  dentach- 
polnischen  Streitigkeiten  im   ehemaligen  Kloster  Paradies:  Posener  ProTinzial-Blatter  No.  37. 


§37.    Bremen,  Hamburg,  Lfibeck.    Krause.  11,203 

kann  hier  nnr  erwfthnt  werden,  soweit  die  Ortliche  Entwickelang  dadurch 
gleichzeitig  bertthrt  wird.  FOr  die  Spezialgeschichte  müssen  die  drei  Städte 
getrennt  behandelt  werden;  doch  giebt  es  eine  Schriftenreihe,  welche  sich  auf 
alle  gemeinsam,  oder  doch  zwei  zusammen  so  vorwiegend  bezieht,  dafs  sie 
Torweg  ZQ  behandeln  ist;  andere  Arbeiten  der  Art  werden  unter  dem  Namen 
der  Toraofgestellten  Stadt  mit  eingereiht. 

Gemeinsame  VerhäUnisse.  Hierher  mttssen  wir  die  leider  nur 
allzusehr  zusammengedrängten  Übersichten  stellen,  welche  der  Altmeister 
Bänke  1)  Aber  die  Entwickelung  Lübecks,  den  Vertrag  mit  Hamburg  von 
1241  und  über  Kunst,  Gewerbe,  Schulen  etc.  in  den  Städten  gab.  Von  den 
i  neuen  Bänden  der  Hanserecesse  enthält  der  vom  Freih.  Goswin  v.  d.  Ropp') 
bearbeitete  auch  vielfachen  Einzelhader  Lübecks  mit  Pommern  und  Mecklen- 
burg, bfiigerliche  Unruhen  in  Wismar  und  Klagen  der  wendischen  Städte 
dber  lübische  Frachtbevorzung.  Noch  mehr  auf  Verhältnis  der  Einzelstädte 
geht  der  von  Schäfer^)  herausgegebene  Band  der  3.  Reihe  ein. ^^) 

Bremefim  Geschichte,  Kirchen- und  Baugeschichte.'^-^  In 
klarer  Weise  besprach  Dünzelmann^^)  die  topographische  Entwickelung  der 
Stadt,  und  Kühtmann^^)  deren  Stellung  zum  geistlichen  Becht,  eine  Abhandlung 
die  indessen  zu  mancherlei  Erwägungen  Anlafs  geben  möchte,  v.  Bippen^*) 
charakterisierte  die  Epochen  der  bremischen  Geschichte  in  einem  Vortrage,^') 
und  Iken^^)  lieferte  eine  genaue  Darstellung  der  Verfassungsentwickelung 
d^  bremiBchen  Kirche  durch  die  Hardenberg'schen  Wirren  hindurch  bis  nach 
dem  30j.  Kriege.  Die  erfolgreichen  Bestrebungen  den  Dom  mit  seinen 
Tonnen  würdig  herzustellen  riefen  Arbeiten  von  v.  Bippen^'^)'und  Focke^^) 
ins  Leben.  Die  neuem  historischen  Arbeiten  Bremens  bat  dann  Schumacher^'') 
einer  Kritik  unterzogen,  ^^'^^j  Die  hochinteressante  Geschichte  der  beiden 
Bürgermeister  Heinrich   und  Jobann  Zobel,  bis  1627,  von  denen  der  Sohn 


1)  0  Bänke,  Weltgesch.  IX.  —  2)  (§  38)  Hanse-ReoesM  ▼.  1481  bis  1476.  Bearb.  t. 
6.  FreLh.  Ton  der  Bopp.  Bd.  5.  Leipzig,  Duocker  &  Hamblot  (1888),  hoch  4.  XIII  a. 
e47S.  M.  22,00.  VgL$38>.  ([AltprenTsHSdiT.  26,1/11  (1889)  S.  167/9  (M.  Perlbach).  D.Bez. 
betr.  anch  D.  Seh  äfer.  —  BoatockZg.  543,  Beil.  l.]|  —  3)  (§38)  D.  Schäfer,  HansereceMe 
T.  1477 — 1530.  Bd.  3,  bearb.  t.  .  .  .  (=  HanBerecesae  dritte  Abt  3.)  Leipzig,  Dnucker 
^Hombiot.  (1888).  4.  Xn,  590  S.  M.  20,00.  Vgl.  §  38>.  |[MHL.  17,  1(1889)  (Fischer) 
BottoekZg.  No.  447  Beil.  1  (Kraaae).]{  Vom  16.  11.  1491  bia  15.  4.  1497.  —  4-6)  X 
Miütariaehe  Überbleibsel   ans  älterer  Zeit  in  d.  freien   Städten:    AMüZg.     (1888),  No.  28/9. 

-  7)  ViU  WillebTordi  t.  §13».  —  8)  Adam  v.  Bremen  s.  §15.  —  9)  (§13"«)  Tamm, 
infinge  Hjunbarg-BremenB.  —  10)  ÜDttnzelmann,  D.  topographiBche  Entwickelang  d. 
Stadt  Bremen :  BremischJb.  14.  (1888),  S.  27—51.  —  11)  A.  Xübtmann,  GeiBtliches 
Becht  0.  geisUiche  Gerichtsbarkeit  in  Bremen :  ib.  (1888),  S.  86—128.  —  12)  W.  v.  Bippen, 
D.  Epochen  d.  Bremischen  Gesch.  Vortrag:  ib.  (1888).  S.  1—26.  —  13)  X  Stiftangs- 
TJxk.,  betr.  d.  Bearbeitong  d.  Bremischen  Gesch.:  ib.  S.  XI  f.  Z.  19.  März  1888,  d.  25j. 
Jabil.  d.  yHiator.  Gesellschaft'  dargebracht  z.  Bearbeitung  e.  wissenschaftlichen  n.  doch  in 
edlem,  ailgemein  Teretändlichem  Stil  gehaltenen  Gesch.  Bremens.  —  14)  Iken,  Entwickelang 
1  bremischen  Kirchenverfassang  im  16.  a.  17  Jh.:  Weserzg.  Mittagsansg.  No.  15084.  Nicht 
PresbyterialTerfassiing,  sondern  landesbischöfl.  Hoheit  d.  Rates.  —  15)  W.  y.  Bippen, 
Keoe  Untexaachnngen  z.  Baugesch.  d.  Doms.  Mit  7  Taf.:  BremJB.  14.  S.  177—208.  — 
16)  Joh.  Pocke,  B.  Werkmeister  d.  Rathaosambans :  ib.  S.  129-71.  D.  Meister  d.  Be- 
naiasance-UmbaoB  war  Lüder  t.  Bentheim  (Bentemann).  S.  159  Anm.  1  ist  aof  d.  Angabe  in 
'Dentsche  Benaissance'  gar  kein  Wert  zu  legen.    B.  Heraasgeber  hat  sich  ilberaas  oft  ?erlesen. 

—  17)  H.  A.  Schumacher,  D.  neueren  Arbeiten  für  bremische  Gesch.  Vortrag:  ib. 
S.  52-— 85.  —  18)  X  Goethe  a.  d.  Anlage  d.  Bremer  Hafens  nach  e.  Mitt  d.  Geh.-Bats 
Klein  in  Berlin:  ib.  S.  172/6.  Goethes  Teilnahme  an  d.  neuen  Gründang  in  e.  kurzen 
Briefwechsel  mit  Dr.  NikolaoB  Meyer.  D.  letzteren  Biographie  S.  173.  —  19)  X  ^-  ^  <!• 
Aosfühning  gewählte  Entwurf  z.  Herstellung  d.   Bremer  Doms:  Deutsche  Bauzg.  No.  87.  — 


11,204  §37.     Bremen,  Hamburg,  Ltlbeck.     Krause. 

zugleich  als  Diplomat  für  den  König  von  Dänemark  glaabte  wirken  za  können, 
schilderte  v.  Bippen  nach  den  Akten.*^) 

Handelsgeschichte,  Verkehr,  Eine  kleine  Litteratnr  hat  der 
Anschlufs  an  den  Zollverein  nnd  die  Errichtung  des  Freihafengebietes  hervor- 
gerufen;*®»-**) anderes  betrifft  die  Handelsstatistik.**-*^) 

Nekrologe^  Gelehrtengeschichte.  Wir  stellen  die  Daten  zumeist 
in  die  Anmerkungen;  Nekrologe  derselben  Vf.  sind  zusammengefafst,  auch 
wenn  sie  auf  mehrere  der  Städte  sich  beziehen ;*6-*i)  besonders  genannt 
seien  die  Biographieen  des  Historikers  Reinhold  Pauli  von  Stern,^*)  des 
Reformationspredigers  Jakob  Probst  von  Jken,'')  des  Senators  und  Bürger- 
meisters Dr.  Mohr,'*)  des  berühmten  Shakespeare-Gelehrten  Nie.  Delius'^), 
des  Mitbegründers  des  Norddeutschen  Lloyd  Melchers.'^)  Die  geographischen 
Nekrologe  fafste  Wolkenhaner'^)  zusammen,  darunter  den  des  in  Südafrika 
umgekommenen  Lüderitz.'®) 

Mamburg.  Geschichtliche  Forschung  und  Darstellung, 
Wichmann's'^;  Geschichte  Hamburgs  ist  nicht  gleichmäfsig,  einzelne  Ab- 
schnitte sind  durchaus  wissenschaftlich  gehalten,  andere  dienen  mehr  der 
Lesewelt.  Zu  rühmen  ist  die  gute  Wiedergabe  alter,  zum  Teil  schwer  zugäng- 
licher Abbildungen.     Derselbe    hat    Reste  der    Grundmauern  der  alten,  fär 


20)  W.  T.  Bippen,  D.  Bremiachen  Bürgermeister  Heinrich  u.  Johann  Zobel.  Yortrag  etc.: 
HansObll.  Jahrg.  1886.  (1888),  S.  49—76.  —  20»)  X  D-  ZoUanBchlulJi  d.  freien  Städte 
Hamburg  u.  Bremen:  CBl.  d.  Bauverwalt.  No.  44/5.  —  21)  X  B.  Keil,  D.  neue  Frei- 
handslshafen  in  Bremen.  Mit  Abb.  v.  Stoltenberg:  HluBtrZg.  91  No.  2363.  S.  365/8.  — 
22)  X  !>•  ZoUanschlais  Hamburg!  a.  Bremens  1,  2.  Grenzboten  47,  No.  48 — 52.  In  dem 
alten  Widerwillen  gegen  die  Eigenartigkeit  d.  Hansestädte.  —  23)  X  Tabellarische  Über- 
sicht d.  bremischen  Handels  im  J.  1887  zus.  gest.  durch  d.  Behörde  für  Handelsstatistik. 
Bremen.  4.  M.  8,00.  —  24)  X  Jahrbuch  d.  bremischen  Statistik.  Jahrg.  1887 ,  II.  (= 
*Z.  allg.  Statistik  d.  Jahre  1885,  86  u.  87.')  Bremen,  t.  Halem.  (1888).  4.  Auszüge: 
Weserzg.  No.  150/3  Mittagsausg.  S  2.  —  25)  X  ^-  Sombart,  Handel  Hamborgi  q. 
Bremens:  Jb.  Gesetzg.,  Yerwalt,  Yolkswirtsch.  13,  1.  (1889).  Kurzes  Befer.  ans  d.  Handeli- 
kammem  etc.  y.  1887.  —  26)  X  ^-  ^n  Gesch.  d.  Astronomie  im  19.  Jh.:  Weseisg. 
No.  15066  Mittagsausz.  Darin  wesentlich  Heinr.  Wilh.  Olbers.  ->  27)  X  ^^  K:ohI,  Tcrb. 
Gräfin  Baudissin  (Necrol.:  f  25. Dez.  1888):  ib.  No.  15101.  S.  2.  — 28)XC.  Siegfried, 
Biogr.  V.  Joach.  Ehrenfr.  Pfeiffer  (f  1787).  Erdw.  Herm.  Polemann  (Gymn.-Direktor  in 
Bremen,  f  1733);  Gustav  Moritz  Eedslob  (f  1882):  ADB.  25/7.  (1887/8.)  —  29)  X 
Wagenmann,  Biogr.  ▼.  Wolfgang  Peristerus  (y.  d.  Taube)  f  1592;  dem  Chiliasten  o. 
Visionär  Georg  Eeinhard,  d.  seit  1635  auch  ,YiBionen  über  Hamburg,  Lübeck,  Bremen, 
Eostock*  etc.  schrieb:  ib.  —  30)  X  H.  Dechent,  Biogr.  v.  Pastor  Karl  Wilh.  PareaTant 
(Bremen)  f  1846  u.  Jakob  Lndw.  Passarant  f  1827:  ib.  25,  (1887).  Letzterer  d.  Goethe- 
Passavant.  —  30<^)  X  E.  Landsberg,  Dietrich  (Theodorus)  Eeinking,  Jurist,  f  1664 :  ib.  28, 1. 
90/3.  Kanzler  in  Schwerin,  dann  Bremen,  endlich  Dänemark,  j*  in  Glückstadt  —  31)  X 
0.  Eaeder,  Philipp  Jakob  Eeinhardt,  Schauepieier  f  1878:  ib.  S.  67.  Y.  d.  Bremer  d. 
Hamburger  Bühne.  —  32)  A.  Stern.  Eeinhold  Pauli  f  1882:  ib.  25.  D.  bekannte 
Historiker.  —  33)  Iken,  Probst,  Jakob,  Prediger  in  Bremen:  ib.  26.  S.  614/7.  —  U) 
Senator  Dr.  Karl  Friedr.  (^ottfr.  Mohr.  (Nekrolog):  Weserzg.  Morgenausg.  No.  15091.  S.  2. 
t  13.  Dezember  1888.  Er  war  3  mal  Bürgermeister.  —  35)  Nikolaus  Delius  (Nekrol.):  ib. 
No.  15062  Mittagsausg.  u.  15063  Morgen- Ausg.  f  18.  Not.  1888  zu  Bonn.  D.  berühmte 
Shakespeare-Gelehrte,  Prof.  u.  Geh.  Eeg.-Eat  a.  D.,  geb.  zu  Bremen,  19.  Sept  1813.  Be- 
graben am  22.  Nov.  1888  auf  dem  Waller  Friedhofe  y.  Bremen.  —  36)  Laurenz  Heinr. 
Karl  Melchers,  Nekrolog:  ib.  No.  15070  Morgenausg.  S.  3.  Chef  d.  groCsen  HandelshaoseB, 
Mitgründer  d.  Norddeutschen  Lloyd,  geb  1811,  f  21.  Noy.  1888  (Weserzg.  No.  16068 
Morgen- Ausg.)  —  37)  W.  Wolkenhauer,  Geographische  Nekrologe  1884/7:  Wagner, 
Geogr.  Jb.  12.  (1888).  S.  349—408.  Aus  Bremen:  ,Pr.  Ad.  Ed.  Lüderitz,  f  Oktober 
1886  im  Oranjeflusse.'  Aus  Lübeck:  *Dr.  Eob.  Av6-Lallemant,  f  ^0.  Okt.  1884,  Carlos 
Freih.  v.  Gagern,  f  in  Madrid  19.  Dez.  1885.  —  38)  X  E.  Keil,  D.  Denkmai  d.  Bürger- 
meisters Smidt  in  Bremerhaven:  IllastrZg.  2368.  S.  497/8.  —  39)  E.  H.  Wichmann, 
Hambnrgische  Gesch.  in  Darstellungen  aus  alter  u.  neuer  Zeit.     Mit  Abbildungen,    flamborg, 


}37.    Bremen,  Haroborg,  Lübeck.    Krause.  11,205 

Hamburg  wichtigen  Dominikanerbauten  sehr  gründlich  erforscht.^^'^^)  Von 
0.  Benekes^^)  gerühmten  Geschichten  und  Sagen  ist  schon  die  4.  Auflage 
erschienen.  Obwohl  Oskar  L.  Tesdorpf  seine  anonym  erschienene  Familien- 
geschichte^') nnr  für  sein  Geschlecht  bestimmte,  so  hat  sie  doch  für  die 
Eotwicklangsgeschichte  Hamburgs  und  Lübecks  grofse  Wichtigkeit;  in  beiden 
Städten  gelangten  die  T.  in  den  Bürgermeisterstuhl.  Die  Befreiung  Hamburgs 
1813  hat  Adolf  Wohlwill  bearbeitet.^^-^^)  Einen  höchst  wichtigen  Beitrag 
2ar  neuen  und  neuesten  Geschichte  Hamburgs  und  seines  Verhältnisses  zum 
Reich  bietet  y.  Melle's  Biographie  des  jüngst  verstorbenen  Gustav  Heinrich 
Kircheopaner;  ^^'^^)  auch  in  die  mecklenburgische  Geschichte  greift  sie 
gelegentlich  der  Verhandlungen  über  den  Bau  der  Berlin-Hamburger  Eisen- 
bahn ein.  Für  die  neueste  Zeit  ist  das  Werk  geradezu  eine  Geschichte  der 
Entstehung  des  Hamburger  Zollanschlusses  und  der  Schöpfung  des  Freihafens. 
Aas  dem  städtischen  Gebiete  liegen  Mitteilungen  über  das  Städtchen  Berge- 
dorf (Vierlande),  den  Vorort  Barmbeck  und  die  Insel  Neuwerk  vor.*®-^*) 

Kultur.  Innere  Entwickelung.  v.  Henning*s  unter  englischer 
Maske  gelieferte  kulturhistorische  Erörterungen  hat  Prof.  Eyfsenhardt  aus 
den  Schätzen  der  Hamburger  Stadtbibliothek  herausgegeben. ^^'^^)  Aus  der- 
selben Zeit  etwa  stammen  die  weit  bedeutsamem  Aufzeichnungen,  die  Job. 
Georg  Rist  nach  1815  mit  klarem  Blicke  niederschrieb,  und  denen  Poel 
noch  3  historische  Darstellungen  Rist's  als  Anhänge  beigab-,^®)  obwohl  diese 
aof  Hamburg  kaum  Bezug  haben.  Der  hier  besprochene  Amtmann  Compe 
gehörte  der  lauenburgischen  Verwaltung  an;  v.  Berger's  Leben  liefert  Be- 
merkungen über  das  Universitätsleben  in  Jena  und  über  Goethe,  dem  er 
Schiller   vorzieht;    Schönborn   befreundet    mit   Goethe,  Elopstock   und    dem 


0.  MeUflier.  (1887/8),  mit  d.  Jahrzahl  1889.  4.  304  S.,  kompl.  M.  18,00.  —  40)  id., 
örasdmaaem  n.  Baorette,  welche  in  d.  Bangrabe  d.  neuen  Bathaoses  n.  d.  Bönenanbaues  in 
Hamburg  getnnden  Bind.  Mit  Plan.  Hambarg,  0.  MeÜJmer.  18  S.  —  41)  X  i^M  C^rand- 
ssiern  n.  Banreote  in  d.  Baagrnbe  d.  neuen  Bathaosbaaes  a.  d.  Bonenbaa  in  Hamburg: 
VGAnÜnr.  20.  (1888),  S.  117.-42)0.  Beneke,  Hamburgi«cbe  Gesch.  n.  Sagen.  4.  Aufl. 
)=  HtmbnrgiBche  Qcsch.     1.  Sammlung.)    Berlin,  Herta.     (1888).     2  Bl.  u.  388  S.     M.  6,00. 

-  43)  ICitteünngen  über  d.  Tesdorpf  Bche  Geschlecht  Mit  färb.  Titelbl.,  2  Portr.,  2  Bildern, 
^timmtaf.,  1  Faks.  Mtbichen,  Ornamentik  u.  Druck  t.  Knorr  &  Hirth.  o.  J.  (1887),  hoch  4. 
3B1L,  181  S.  {[DLZ.  Ko.  43,  S.  1567/8.  (Krause).]!  Kicht  im  Buchhandel.  —  44) 
A.  Wohlwill,  D.  Befreiung  Hamburgs  am  18.  März  1813:  Z.  Marzfeier  1888.  Hamburg, 
I)nKk  T.  Diedrich  &  Co.  31  S.  Nicht  im  Handel.  Einige  alte  Bilder  sind  eingedruckt.  — 
iö)  id.,  Z.  Gesch.  Hamburgs  im  J.  1818:  MittVHambG.  11,  No.  3.  Mit  einigen  Korrekt. 
i  No.  44.   -.    46)  X  Politische  Verse  v.  J.  1812:  Hamb.  Nachr.  No.  212  FettiU.  (1887). 

—  47)  X  Hamburg  unter  Tettenbom  u.  Dayoust:  Wiss.  Beil.  Leips.  Z%.  No.  9 — 11.  —  48) 
^-  T.  Melle,  Gustay  Heinrich  Kirchenpauer.  E.  Lebens-  u.  Zeitbild.  Mit  1  Bilde.  Hamb. 
«.  Lriprig,  Vofs.  XV,  459  8.  M.  8,00.  |fBll.  litt  ünterh.  1889,  No.  6,  S.  86/7  (Fr. 
Vslther).  DLZ.  10  (1889)  No.  13,  S.  469—71  (Ad.  Wohlwill)  Eostock.Zg.  1889, 
^s.  139,  Beil.  1  (Krause.)]!  —  ^^)  X  ^'  Neumayer,  Gustav  Kirchenpauer,  Dr.  jur.  f: 
IbttOeosGHamb.  1887/8,  1.  —  50)  X  (Ji  P-  Voigt),  Topographische  Nachrichten  über  d. 
:^3dt  Bergedorl  Bergedorf,  Ed.  Wagner.  (1888).  IV,  32  S.  Auch  historisch-topogr. ;  zu 
e  plasÜKhen  Darstellung  y.  Theod.  Bartels  (,Bergedorf  um  1600').  Es  wird  e.  ausführlichere 
^«■ch.  Bergedorfs  Tersprochen.  —  51)  X  id.,  E.  Blatt  ans  d.  Bergedorfer  AmtsarchiT: 
iV6Hen.Lanenb.  2,  1.  S.  138/9.  Hexenprozefs  y.  1612.  —  52)  C.  Walther,  Bergedorf 
^  WtUfüirtsort:  MittVHambG.  11,  11.  S.  308/9.  (D.  CapeUa  S.  Crucis.)  —  58)  X 
Moigt),  D.  Hof-  u.  Katenbesitzer  Barmbecks  1528  u.  1796:  ib.  S.  306/8.  —  54)  X 
^  Bauch,  D  Hanptleute  u.  Vögte  auf  Neuwerk.  (1810-  1887):  ib.  S.  310/2.  Es  sind 
^awiter  9  Batsherren.  —  55)  X  Art  Obst,  D.  Insel  Neuwerk.  Gesch.  Darstellung.  Cux- 
Utbi,  Banschenplatt  (1888).  —  56-57)  F.  Eyfsenhardt,  Hamburg  im  yorigen  Jh.  Aus 
^  Niehrichten  e.  Englinders  etc.  mit  Bemerkungen  y.  1824  (y.  Hennings):  MittStadtbibl. 
Hamburg  6.    (1888),  S.  5—86.  —  58)  G.  Poel,  Johann    Georg  BUfs  Lebenserinnerungen. 


n,206  (37.    Bremen,  HAmborg,  Lübeck.     Kraaae. 

Stoiberger  Kreise,  war  dänischer  Eonsnlatssekret&r  in  Algier.  ^*-^^)  In  die 
Zeit  der  Bestrebungen,  in  Hamborg  ein  katholisches  Bistum  zu  emeaern, 
führt  uns  die  Darstellung  des  Lebens  vom  Tit.  Bischof  y.  Chersones,  Job. 
Theodor  Laurent,®** *•)  während  Grüning**)  mit  dem  Verbot  der  'Hamburger 
Rundschau'  in  die  Geschichte  der  neuesten  sozialdemokratischen  Bestrebungen 
hineinführt.«'^) 

Handel,  Schiffahrt  Verkehr.  Gewerbe.  Stieda  hat  an  der 
Hand  einer  ürk.  von  1464  eineMAliche  Konvoje  von  Hamburg  nach  Amsterdam 
dargestellt, «<')  während  Ehrenberg  die  Anfänge  der  alten  Freihafenstelinng 
der  Stadt,«^)  das  Aufkommen  aus  dem  Finanzismus  und  Privilegientum  zum 
Merkantilismus  erläutert.  Es  war  ein  Kampf  der  klareren  Einsicht  in  den 
drei  vergangenen  Jhh.  gegen  die  alten,  sich  an  das  Bestehende  klammernden 
Elemente,  namentlich  im  Rate  selbst.«^-^^) 

Wissenschaft,  Litteratur.  Zum  22.  Oktober  1887,  dem  SOOsten 
Todestage  von  Joachim  Jungius,  hat  Wohlwill  sehr,  tüchtige  biographische 
und  litterarische  Nachrichten  über  den  hervorragenden  Gelehrten  geliefert, 
auch  den  Mythus   berichtigt,    dafs   die  Royal  Society  in  London  einst  sich 


Heraiug.  y III.    Nebst  Anhang:  1.  Einige  Nachr.  t.  d.  Leben  d.  yent  Bt  fi.  Amtm. 

Compe.  2.  Andeat  a.  Eiinn.  za  J.  E.  v.  Bergen  Leben.  3.  Schönböm  o.  s.  ZeitgenoaaeiL 
Mit  12  Fakaimüea.  Gotha,  Fr.  A.  Perthes,  lY,  858  S.  M.  7,00.  |[BeichMuii.  174,  S.  3. 
CB.  1889,  No.  1,  S.  26.]|  1  n.  2  erschienen  1880  u.  in  2.  Aafl.  1884.  Sie  gingen  bis 
1815.  D.  Faksimiles  sind  v.  E.  G.  Goethe  (Goethes  Vater),  F.  L.  Stolberg,  Klopatoek, 
Gramer  (Vater  n.  Sohn),  Vols.  Bosch,  Ehlers,  Schönböm.  —  59)  X  A.  Heil,  BesnlUto  a. 
Einschatzangen  z.  Einkommensteuer  in  Sachsen,  Hessen  a.  Hamburg  in  Bezog  anf  d.  Snt- 
wickelong  d.  Mittelstandes:  Doktordiss.?  Jena,  Fischer.  (1888).  M.  2,00.  Bef.  eah  d. 
Schrift  nicht  —  60)  X  C).  F.  Gaedechens.  Ehrengeschenke:  MittVHambG.  11,  9/10. 
(1888),  S.  295/6.  (Geschenke  an  9.  Syndikus  bei  seiner  Wahl,  Ende  18.  Jh.  sos.  4950  IL, 
60  Pf.)  —  61)  X  A.  T.  Oettingen.  F.  H  Wichems  Bedeutung  f^r  d.  soziale  Bewegang 
unserer  Zeit:  PreuisJbb.  61,  Heft  1.  Vergl.  JB.  1887.  IIL  S.  67  No.  86.  —  62)  K.  MSller, 
Leben  u.  Briefe  t.  Joh.  Thood.  Laurent  Titul.  Bischof  v.  Chersones,  Apostolischem  Vikar  t. 
Hamburg  n.  Luxemburg.  2.  (1840^56).  Trier,  Paulinus-DruckereL  IV,  694  S.  U.  5,00. 
1840/8  (Bomreise,  Verhandlung  im  Köber  Bischofsstreite,  Vikariat  in  Luxemburg.  Es  folgt 
noch  ein  Band.  —  63)  XI>*  Hamburger  Babbinerwahl.  1—9:  Jeschurun  NF.  6,  No.  42—51. 
—  64)  H.  Grüning,  D.  Verbot  d.  «Hamburger  Rundschau*  durch  d.  Polizeibehörde  (Senator 
Dr.  G.  Haehmann)  d.  Freien  u.  Hansestadt  Hamburg  etc.  Hamburg,  Grüning.  (1888),  78  S. 
M.  0,50.  —  65)  X  (^^oldfeld,  Über  d.  Hamburgische  eheUche  Güterrecht  Nebst  Anh. 
enth.  d.  Wortlaut  d.  wichtigsten  auf  dasselbe  bezügl.  hamburg.  Gesetze.  Hamburg,  Bichter. 
(1888).  8.  M.  2,40.  —  66)  W.  Stieda,  Hansische  Kaufii&hrtei-Schiffe  auf  d.  Beise  tod 
Hamburg  nach  Amsterdam  im  15.  Jh. :  MittVHambG.  11,  11.  S.  298—306.  —  67)  B.  E hr en- 
berg,  D.  Anfange  d.  Hamburger  Freihafens.  (=  Wie  wurde  Hamburg  grofs.  I.)  Hamburg 
u.  Leipzig,  Leop.  YoSb.  (1888).  109  S.  M.  1,50.  |[Grenzb.  1889,  48  No.  7,  S.  S04--10. 
BostockZg.  543,  Beil.  1.  (Krause).  —  68)  X  !>•  Fieihafengehiet  Hamburgs.  Gissen 
Ann.  f.  Gewerbe,  Handel.  No.  277.  (1888).  —  69)  X  ^-  ^^^^^  ^  Schluissteinlegang  m 
d.  Hamburger  ZoUanschluIsarbeiten :  Deutsche  Banzg.  No.  87,  88.  —  70)  X  !>•  Denkm&isa 
z.  Gedächtnis  an  d.  Hamburger  ZoUanschlufsfeierlichkeiten :  Über  Land  u.  Meer  61,  Na  15. 
1889.  —  71)  X  Aus  d.  Hamburger  Ereihaf engebiet,  10  photolith.  Abb.  u.  1  Karte  t- 
Hamburg  mit  d.  Zollanwchlufsbanten.  Hamboig,  Strumper  &  Co.  M.  12,00.  —  72)  X  ^■ 
Handel  u.  d.  Schi£BEihrt  Hamburgs  1887:  Globus  54,  No.  14.  (1888),  S.  223.  Nsch  d. 
offizieUen  Statistik.  —  73)  X  C.  C.  H.  Müller.  Gesch.  d.  Hamburger  Apotheken:  FestKbr. 
z.  50j.  Bestehen  d.  Hamb.  Alton.  Apothekerroreins  6.  MSrz  1888.  Hamburg,  J.  F.  Bichter. 
(1888).  —  74)  X  ^  Bahrfei  dt,  Lüneburg:  Numism.  sphrag.  Ana.  No.  1.  S.  1/7.  Ent- 
hält Briefschaften  y.  Hamburg  u.  Lübeck  in  MÜnzsachen  v.  1537/8,  wegen  d.  Mecklenboiger 
Dreilinge.  (Fortsetzung  y.  1887,  No.  12.  —  75)  X  J*  Lieboldt,  Hans  yan  dem  Damme: 
MittVHambG.  11,  9/10.  S.  294/5.  ,Apengeter'  u.  Gloekengiefser  1584.  —  76)  X  Mnseam 
f.  Völkerkunde;  Museum  f.  Kunst  u.  Gewerbe;  Sammlung  yorgeschiohtlicher  Altertümer  in 
Hamburg:  IntematAEthnographie  1,  5.    (1888).  —  77)  X  Schrank  y.  1580  im  Hamburger 


§37.    Breraeo,  flamburg,  Lübeok.    Kranse.  11,207 

erboten  habe  des  Jongios  gelehrten  Nachlafs  drucken  zu  lassen.^^^')  Eine 
kurze  ab^  treffliche  Biographie  Joliann  Martin  Lappenbergs,  des  bedeutenden 
Historikers,  verdanken  wir  Frensdorff.^o)  Die  des  bertthmten  Fragmentisten 
und  seines  Sohnes  schlieüsen  wir  daran,^^*^^)  ebenso  Muncker's  umfangreiche 
Darstellung  Elopstocks.^^-^^  y.  Dommer's  Mitteilung  Ober  die  Luther- 
dracke  you  1516—23  auf  der  Hamburger  Stadtbibliothek,  tlber  400  aus  14 
Drackorten,  ist  sehr  dankenswert^^) 

Kirche  und  Schule.  Der  Neubau  der  Oertrudenkirche  hat  dem  Vor- 
steher Kall  die  Gelegenheit  geboten,  alles  über  St.  Gertrud  zu  erreichende 
liaterial  in  einem  stattlichen  Bande  zusammenzustellen.^^)  Die  Kapelle  auf 
dem  Friedhofe  der  ^Eilenden',  dem  Pesthofe  von  1350,  datiert  von  1391, 
2  Brttderschaften  hatten  sich  an  sie  angeschlossen,  nicht  minder  die  Stiftung 
eines  ^Gasthauses',  eines  Präbendenhauses  für  Arme.  Die  Reformation  wandelte 
das  Ganze  um :  die  Kapelle,  als  Filial  von  St  Jacobi,  diente  der  Bewohner- 
sdiaft  der  Vororte  als  Gotteshaus,  auch  das  Hospital  nahm  zu.  Da  zerstörte 
der  grobe  Brand  von  1842  beides  völlig.  1879  wurde  dann  ein  neues 
Kirchspiel  St  Gertrud  errichtet.  Das  bescheiden  geschriebene  Buch  verdient 
ToUe  Anerkennung.  ^<^)  —  Das  Blindenbildungswesen,  die  Idioten-  und  die 
Taabstummen-Anstalten  Hamburgs  haben  eine  eingehende  Darstellung  ihrer 
Entwickelung  durch  Merle'^)  erhalten,  der  auch  den  Nekrolog  des  Direktors 
Möller  beifügte. 

Leb ensbescKreibungen.  Nekrologe.  Aufiser  den  schon  vorher 
genannten  ist  als  gute  nrk.liche  Darstellung  die  des  aus  Hamburg  stammenden 


MsMim  f.  Kunst  o.  Gewerbe:  Z.  bildende  Kutut  SS,  4.    S.  SS.   —  78)  Em.  Wohlwill, 

Jokhim   InnginB.     lUt  Beitr.   z.    Jnngiiu'   Biographie   etc.:    Feitrede  s.   SOOj.    Geburtstag. 

Haaborg  o.  Leipzig,   YoIj.    8.    UI,  87   S.     M.   2,00.     |[AZg.    Beil.  No.  835.    Boitock.Zg. 

1889,  No.  138,  BeiL  1  (Kraaae).]!    •»   79)   X   T^^    Schrader,  D.  Abrechnung  über  d. 

Kaehltb  d.  Dr.  Joachim  JnngiuB  1657:  lüttYHambG.  11,   No.  9/10.     (1888).     S.  274—84. 

Fir  d.  Begiibmaaitten  n.  d.  NachlaCi-Behandlimg  wiehtigei  Dokument.  —  SO)  F.  Frena- 

dorff,  Lappenberg,  Johann  Martin:  In  Brach,  n.  Gmber,  AJlg.  Encykl.     Sekt  2.  42.    (1888). 

Su  112/5.    Suize  aber  treffliche  Biogr.  d.  1865    ventorbenen    Geschichtsfonchera.    —    81) 

K.  T.  Prantl,  Hermaan  Samuel  Beimarna,  d.  FragmentUt.    (1.  Harz  1768):  ADB.  27.  — 

St)  K^  Biogr.  T.  Alb.  Heinr.  Beimarna  (f  1814):  ib.     Sohn  d.  Fragmentiaten,  Arzt,  Publizist 

a.  Physiker ;  Vorläufer  d.  Anateckungstheorie  dur«^  MikroorganiBmen.  —  83)  Franz  M  u  n  c  k  e  r, 

fmdrieh  Gottlieb  Klopstock.    Gesch.  seines  Lebens  u.  seiner  Schriften,  2  Bde.     Mit  Klopst 

Bilds.    Stuttgart,  G.J.  Goschen.     566  S.    M.  12,00,     |[AZg.  29.  Febr.  Beü.  (M.  Carriftre).]| 

—  84)  X  ^<i*  ■•  ^^^^  Hamburg.    Mitt  aus  d.  Briefwehsel  d.  schwäbischen  Dichterkreises ; 

Hamb.  Nachr.  Sonntagsbeü.  No.  21.     (1887).  <-  85)  X  Karl  Jacoby,  D.  ersten  moralischen 

Woehaisehrifien  Hamburgs   im    Anfang  d.  18.  Jh.:    Osterprogr.   Wilhelms  Gymn.   Hamburg. 

lieh  im   Buchhandel.     Hamburg,  Herold  in  Komm.    4.     48  S.    M.  2,60.    R  Masse  litt 

Uitor.  Notizen.  —  86)  X  B-  Wolff,  D.  sogen.  Hamburger  Preisausschreiben:  ZDPhil.  21,  1. 

11888],   S.   29 — 47.    Betr.  d-  Preisausichreiben    t.  Sophie  Charlotte  Ackermann    u.    Friedr. 

iMw.  Schilder.     28/2.  1775.  —  87)  X  B.  Litimann,  Schröder  u.  Gotter.     £.  Episode 

L  d.  deutschen   Theatergesch.     Briefe    Friedr.    Ludw.   Schröders  an  Friedr.    Wilh.   Gotter. 

1777  n.  1778.    Hamburg  u.   Leipzig,  Yols.     (1887).     M.  8,00.     Genauester  Bericht  ttber  d. 

Hntborger  Theater  n.   dessen  Personalien  aua  d.  klassischen  Zeit  F.  L.  Schröders.  —  88) 

A.  ?.  Bommer,   Lutherdrucke    auf   d.    Hamburger    Stadtbibliothek.     1516 — 23.     Leipzig, 

dimow.    Y,  277  S.     M.  10.     |[Qrenzbot6&  47,    No.   23,    S.  496.]|      Genau  beschreibender 

maaMeh.^bibUogr.  Katal.  —  89)  0.   Kall,   St.   Gertrud  in  Hamburg.     Chronik  d.  Kapelle 

St  Geitnid  u.  ihrer  Nachfolgerinnen,  d.  Kirche  St.  Gertrud  u.  d.  Stiftung  St.  Gertrud.     (Mit 

IS  Photoüthogr.)    Hamburg,  Seippel.     3  Bll.  258  S.     M.  8,00.  —  90)  X^-  Lohmeyer, 

Uko  (Johannes   a,   pobi.  Jan  Laski.)     In   Ersch.  n.   Gruber,   Allg.   Encykl.      Sekt  11.  42, 

(1888),  S.  160/4.     Wegen  d.  Auftretens  d.  Hansischen  Konsistorien,  d.  Tripolitanum,  gegen 

Useo  hier  an  nennen.    —   91)  H.  Merle  etc.  etc.,  D.  Blinden-,  Idioten-  u.  Taubstummen- 

Büdaagnresen.    B.    1.    Norden,   Soltan.     (1888).     8.     200  S.     M.    4,00.     In    zwangloaen 


1X^208  §37.    Bremen,  Hamburg,  Lübeck.     Kraose. 

Bischofs  Hinrik  Berkmeyer  von  Ratzeburg  von  Waltfaer  anzuführen ;^^)  die 
übrigen  stellen  wir  in  die  Anmerkungen^^- ^^^)  und  erwähnen  nur  die 
Geffckens,^^^)  um  daran  die  Bemerkung  zu  kntlpfen,  dals  die  Litteratur 
des  GefFcken-Falles,  als  nicht  zur  Hamburger  Geschichte  gehörend  hier  nicht 
aufgeführt  ist. 

Amtliche  Pläne  und  Karten.^^^-^^^) 

IMheck*  Urk.-Geschichte.  Ortsgeschichte.  Von  dem  rühmlich 
bekannten  Urkk.-Buche  fQhrt  die  vorletzte  Doppellieferung  bis  zum  22.  Dezember 
1450.^^^)  Das  Werk  ist  in  seiner  sicheren  Bahn  unter  der  bewährten  Leitung 
des  Staatsarchivai'  Wehrmann  ständig  verblieben.  Der  Inhalt  ist  vorvriegend 
hansisch  und  betrifft  das  grofse  Landfriedensbündnis  von  1450;  aufserdem 
bringt  er  viel  örtliches,  Schiffsverkäufe,  Fischereistreite  auf  der  Elbe  in  Folge 
der  lübischen  Besetzung  der  Ripenburg  in  den  Yierlanden,  die  reichen 
Schenkungen  von  Bürgermeisters  Rapesulver  Witwe;  Münzbestimmungen. 
Von  den  walischen  (italienischen)  Wechselbanken  in  Lübeck  wird  namentlich 


Bänden.  Darin:  D.  BlindenbildaDgawesen  in  Hamburg,  Stundenplan  d.  Hamb.  Blindenanstalt 
V.  1830,  Statuten  d.  Hamb.  BlindengenosBenschaft  y.  1872.  D.  Alnterdorfer  (Idiot.-)An6t., 
XJnterrichtsplan  d.  Hamb.  Tanbstammen-Anatalt,  Kekrol.  d.  Direktors  P.  D.  MSUer.  —  92) 
C.  Waltber,  Hinrik  Berkmeyer  aus  Hamb.,  Bischof  t.  Batzebnrg  1511—24:  MittVHambG. 
11,  No.  9—11.  S.  285—94  u.  313/9.  Gate  urkl.  Lebenadantellong.  —  93)  XO.  Beneke, 
Johann  Theodor  Eeinke,  Ingenieur,  f  1825:  ADB.  28,  1.  (188S).  S.  88.  Bedeutender 
Ingenieur,  Autodidakt.  —  94)  X  J*  Elias,  Karl  Wilhelm  Beinhold,  Hamburgischer  Publi- 
zist, t  1841:  ib.  S.  84/6.  Eigentlich  hiefs  er  Lehmann,  getauft  als  Beinhold.  -  95)  X 
0.  Beneke,  Johann  Gotthard  Beinhold,  f  1838:  ib.  S.  80/2.  Holländischer  Diplomat  o. 
deutscher  Dichter,  lebte  in  Hamburg  als  zweiter  Heimat  —  96)  X  W.  Lang,  Karl  Fried. 
Beinhard,  f  1837:  ib.  S.  44—63.  Aus  Würtemberg  gebürtig,  d.  französische  BerolutioDe- 
mann,  dann  langjähriger  fnmzös.  Gesandter  bei  d.  Hansestädten.  —  97)  X  Ed.  Jacobe, 
Heinrich  Bathmann,  Geschichtschreiber  v.  Magdeburg  (j*  1821):  ib.  27.  (Ans  d.  Hamb. 
Neuen  Gamme.)  —  98)  X  Brummer,  Biogr.  t.  Adolf  Peters  in  Hamb.  (f  1876);  Konst 
Moritz  Beichenbach  (Bedaki  d.  Beform,  f  1870):  ADB.  25  n.  27.  (1887/8.)  —  99)  X 
Bob.  Eitner,  Biogr.  v.  Komponisten  Ludwig  Pape;  Hamburger  Organist  Hieron.  Praetoriu 
(Schultz  t  1629)  u.  Domdekan  Jac.  Praetorius  (f  1651):  ib.  25/6.     (1887/8.)     Aus  Lübeck. 

—  100)  X  P allmann,  Biogr.  v.  Georg  Pape  (Hamb.  Batobuchdr.  v.  1650—68),  Friedrich 
Perthes  (f  1843):  ib.  25.  (1887).  —  101)  X  0.  Beneke,  Biographieen  v.  John  Paiish 
(f  1829),  Broderus  Pauli  (f  1679),  Paulina  Paulsen,  geb.  Thomton  (f  1862)  n.  Emilie 
Wüstenfeld,  geb.  Kapelle  (f  1874),  Chr.  N.  PehmdUer  (f  1845),  Cord  Pennink  (f  1555), 
Franz  Pfeil  (Ende  16.  Jh.),  Joh.  Jos.  Chr.  Pappe  (f  1856),  Mono  Pohls  (f  1849),  Heinr. 
Pohlmann  (f  1720),  Arzt  Joh.  Jacob  Bambach  (f  1812):  ADB.  25/7.  (1887/8.)  —  102| 
X  K.  Bertheau,  Biographien  t.  Hieron.  Pasmann  (f  1716),  Day.  Penshom  (f  1593), 
Heinr.  Pape  (Mitte  17.  Jh.),  Hieron.  Praetorius  d.  J.  (f  1651),  d.  Salzwedeier  Stephan  Prae- 
torius (16.  Jh.).  Hauptpastor  Aug.  Jac  Bambach  (-f-  1851),  Hauptpastor  Joh.  Jacob  Bambach 
(t  1818),  Joh.  Wilh.  Eautenberg  (f  1815):  ib.  26  u.  27,  (1887/8.)  —  103)  E.  Hoche, 
Biogr.  T.  K.  Fr.  Bnd.  Passow  (f  1860),  Christian  Petersen  (Hamb.  Stadtbibl.  f  l^^^)' 
Herm.  Friedr.  Perthes  (f  1870/3  Direktor  zu  Treptow  a/B.);  Vincent  Placdus  (f  1699!, 
Wilh.  Friedr.  Quade  (f  1757):  ib.  —  104)  X  A.  Baumeister,  Ludwig  Preller  (f  1861)- 
ib.  26.  1888.  Geb.  in  Hamburg.  —  105)  X  Jol.  Elias,  Biogr.  t.  Dichter  Chr.  H.  Postel 
(t  1708):  ib.  —  106)  X  Lina  Morgenstern,  D.  Frauen  d.  19.  Jh.  Bd.  1.  Berlin,  Verl. 
d.  Deutschen  Hausfrauenzg.  1888.  Darin  Amalie  Sieyeking,  Charlotte  Paulsen.  —  107) 
T.,  Friedrich  Heinrich  Geffcken:  IllustrZg.  91,  Ko.  2368,  S.  365.  D.  Prozafs  wegen  d.  Tage- 
bücher Kaiser  Friedrichs  in  d.  ,DeutBchen  Bundschau'  1888/9,  Heft  1.  —  108)  Amtlicher 
Plan  Y.  Hamburg  1:  1000  Eupferst  Herausg.  ?.  d.  Baudeputation.  ^  M.  9,00.  {[Wagner, 
Geogr.  Jb.  12,  S.  322.]|  Bestimmt  auf  129  Bl.,  bis  1.  Mai  1888  erschienen  75.  —  109) 
Hamburg  n.  Umgebung  (Yoigteikarten  1:  4000.  Lithogr.  Herausg.  t.  ders.  ä  M.  1,50  bis 
3,00.  |[Wagner  a.  a.  0.]|  Von  d.  95  BIL  sind  bis  1.  Mai  1888:  38  erschienen.  —  110) 
Amtliche  Karte  t.  Hamburg  u.  Umgebung.  1 :  50,000  Kapferst.  Herausg.  t.  dera.  k  M.  1,50. 
|[Wagner  a.  a.  0.,  S.  323.]{     V.  d.  6  Bll.   sind   erst  2   (Hamburg  n.  Bergedorf]   erschienen. 

—  111)  Urkk.-Bnch  d.  Stadt  Lübeck.  Herausg.  t.  VLübG.  8,  IX  u.  X.  Lübeck,  Schmer- 
sahl.     1888.     4^     S.  641—800.     M.   6.     |[FBPG.  2,  I,  S.  291  f.    (F.  Holtze).    BostockZg. 


{87.    Bremen,  HuBbmg,  LHbeek.    Kraute.  11,209 

Gerhard  de  Boeris  genannt,  der  eine  Faktorei  des  Cosimo  de  Medici  fahrte. 
Hopfenhandel  und  die  nicht  anwichtigen  liefemngen  des  H«  Geisthospitals 
sden  noch  erwfthnt  Es  ist  danach  Roggen,  Gerste,  Hafer  (der  aber  nicht 
zum  ^Hartkom*  gehörte  I)  und  wenig  Erbsen  gebaut  Interessant  ist  die 
Liefenmg  von  ^Weydekom',  weii  es  augenscheinlich  (wie  jetzt  auch  von 
'Hnndekom'  erwiesen)  eine  AblOsnngsrente  fikr  eine  aufgegebene  Berech- 
tigang  darstellt  —  Als  gekrönte  Preisschrift  der  üniversitftt  Rostock 
ist  Schwarz' ^^^*)  Untersochong  ttber  den  Yf.  und  die  Qnellen  des  ^Rndimentam 
Noritioram'  erschienen.  Viel  ist  unsere  Kenntnis  allerdings  nicht  gefördert; 
das  Badimentnm  benatzte  direkt  das  Ghronicon  SlaTicom  (Par.  Saselensis) 
Ins  1459  incl.,  bei  seiner  Bearbeitang  existierte  also  die  Fortsetzong  des 
letsteren  noch  nicht,  nnd  der  Yf.  des  Rudimentom  hatte  Zatritt  zu  der  bis 
dahin  fertigen  Schrift  Da  jenes  aber  bis  1473  geht,  wird  also  das  Ghronicon 
ent  später  wieder  aufgenommen  und  weitergeftlhrt  sein.  DaÜB  der  Rudimentist 
kein  Franziskaner  gewesen,  ist  allerdings  sicher;  ob  er  aber  trotz  seiner 
AassprUche  tlber  die  unbefleckte  EmpfÜlngnis  nicht  Predigermönch  war,  ist 
Dieht  zu  entscheiden.  Wenn  nicht  dieses,  so  mufs  er  Doctor  (Lector)  oder 
Sdolasticus  am  Dome  gewesen  sein;  denn  dafs  er  selber  eine  so  grofise 
Bibliothek  besessen  habe,  ist  undenkbar.  S.  hat  aber  ttbersehen,  oder  doch 
nicht  angegeben,  dafs  der  Autor  griechisch  verstand,  das  er  allerdings  byzan- 
tinisch sprach  und  schrieb.  Daher  die  Etymologien  (S.  19  und  20  Anm.  1): 
monachus  leitet  er  ab  von  fioyos  und  axog  (nicht  athosi),  Sibilla  von  sios 
(^uog)  und  ßovXrj  (hole  vel  bile,  nicht  beie)  daher  ,diyina  sententia'.  So 
wird  auch  in  'Gnnesta'  S.  34  ein  ursprünglich  griechisches  Wort  stecken. 
In  den  'Quellen'  konnte  er  manches  genauer  geben;  ob  zu  den  mancherlei 
stehen  gebliebenen  Yersehen  auch  die  'noctes  Atticae  des  Agellius'  gehören? 
So  weit  sich  Ref  auf  frühere  Durchsicht  verlassen  kann,  möchte  er  den 
Corner  unter  den  Qnellen  suchen,  der  ja  auch  den  Heinrich  von  Hervord 
beontzte.  Dafs  das  Rudimentum  die  Bischofechronik  direkt  benutzte,  ist  im 
InhaDge  bewiesen,  nnd  ein  Exkurs  über  die  Entstehungsweise  des  Ghronicon 
SlaTicom  ist  beachtenswert  Die  Zeitfolge  der  ältesten  Bischöfe  Von  Alden- 
Iwg  (Oldenburg) -Lübeck  hat  Brefslau^^^)  mit  Scharfsinn  untersucht;  er 
weist  deren  10  von  968—1082  nach,  die  freilich  zum  grofsen  Teil  nur  als 
Titdsre  auberhalb  ihres  Sprengeis  fungierten.  Den  Helmold,  auch  Adam 
von  Bremen,  bezweifelt  er  öfter.  Als  vollen  Namen  für  Ezzo  ergiebt  sich 
Eremfridus.  Eine  recht  anschauliche  und  manche  Illusionen  zerstörende 
I^ustellung  des  häuslichen  Lebens  der  Hansestadt  vom  Ende  des  15.  Jh. 
lieferte  Brehmer,^^^)  der  auch  das  historische  Yerzeichnis  der  Hänsemamen 
fortsetzte.ii^)  Yon  besonderem  Interesse  dabei  ist  der  Nachweis  der  (Ham- 
^wger,  Wismarer,  Rostocker)  ,Herbergen',  die  von  den  betr.  Städten  für  ihre 
•^gehörigen,  namentlich  die  Ratssendeboten,  angekauft  waren.^^^)  Das  seit 
1263  bekannte  Haus  des  deutschen  Ordens  in  Lübeck  samt  dessen  Geschichte  ^^^j 


^1,  BeiL  l.]|  19.  Kän  1449  —  22.  Dei.  1450.  —  lll«)  Th.  Schwärs,  Über  d.  Yf.  n. 
^  QwUea  d.  Bndimentiiin  NoritiomiiL  Y.  d.  philos.  Fak.  d.  Uni?.  Rostock  gekrSnte  FreinchTift. 
IfrtMk,  Drack  Adlern  Brben.  50  S.  —  112)  H.  BrefsUa,  Z.  Chronologie  a.  Gech.  d.  Sltesten 
K«eb5fe  —  S.  V.  Alddnbnrg:  PBPQ.  1,  2.  ISS«,  S.  78—88.  —  118)  W.  Brehmer,  D.hän»- 
KlttLebeB  in  Ltbeck  sa  Ende  d.  15.  Jh.  Vortrag:  HansGbll.  Jahrg.  1886.  1888,  S.  1—31.  — 
U4)  W.  Brehmer y  Lfibeekache  HäoMr  namentl.  2.  6.  einxelner  Häuer.  (Fortsetzong.): 
MittTUb.  S,  Ko.  S/5  u.  8—10,  8.  64—84,  182^67.  B.  An&ng  nach  Alphab.  d.  Stralsen 
b«  ,Donkiitlihor  8.  JB.  1887.  —  115)  X  P*  Peit,  Anszfige  ans  Schriften  fiber  d.  älteste 
^«««bnig  Y.  Lübeck;  ib.  No.  8—10,  8.  127—81.  (Jsamhd,  Chalnsiis  (Ghabnlos),  Ahitra, 
DelToada).  —  116|  Wehrmann,  D.  Hans  d.  Deatrchen  Ordens  in  Lübeck:  ZVLttbG.  5,  3, 

JslffMbtilehto  der  Gesehiohtswlsssnsohalt.    1888.    IL  14 


n,210  (37.    Bremen,  Hamburg,  Lftbeok.    Krause. 

and  ,das  Lübeckische  Patriziat'^^^  hat  Wehrmann  beigesteaert,  während 
Brehmer  dazu  die  Mitgliederliste  (,der  Zirkelkompagnie*  lieferte.^^^-^^^) 
Die  Geschichte  der  letzten  drei  Jahre  des  7j.<,  schwedischen  und  l&bisch- 
dftnischen  Seekriegs  von  1563  —  70,  der  sich  auch  anf  Mecklenbnig, 
Pommern,  Holstein  und  Ostfriesland  ausdehnte,  hat  Girardet^^'*)  nach  dem 
Briefwechsel  im  dresdener  Archiv  zwischen  Earfürst  Angast  von  Sachsen  and 
seinem  Schwager  Friedrich  IL  von  Dänemark  eingehend  behandelt  Lübeck 
erhielt  zn  seinem  eigenen  Erstaunen  alle  seine  Fordeningen  bewilligt; 
sogar  das  Incmm  cessans  des  Handels  während  der  Kriegsjahre  worde  ihm 
dnrch  den  Stettiner  Frieden  ersetzt.  Der  Haaptgesandte  Lfibecks  war 
C.  H.  Thode. 

Handel.  Schiffahrt.  Kunst,  Gewerbe.  Eine  merkwürdige 
Seeversicherung  fOr  Schiff  und  Ladung  von  Lübeck  nach  Amemuiden  vom 
Jahre  1631,  aufgenommen  in  Antwerpen  für  ein  von  einem  Lübecker  Schiffer 
geführtes  Schiff,  hat  Hofmeister  bekannt  gemacht  Es  ist  die  bis  jetzt 
älteste  Urk.  der  Art  für  die  deutschen  Seestädte;  sie  beruft  sich  auf  Londoner 
Seerecht  Der  Rehder  Gottschalck  Bemlynckrade  findet  sich  später  bei  See- 
raubuntemehmungen  in  Eoppm  a n  n'  s  mecklenburgischen  Elipphäfen. ^'')  Die 
Rhederei  der  Stadt  von  1657(63  Schiffe)  gab  Brehmer^^^)  an;  den  Seehandel 
von  Stettin,  Lübeck,  Danzig  und  Königsberg  machte  Dullo^'^^'^)  zuerst  in 
einer  Doktorschrift,  dann  in  gröfserer  Abhandlung  zum  Gegenstande  ein- 
gehender Untersuchung.  1^7.129^  j)]q  Beziehungen  Lübecks  zum  nieder- 
deutschen Kunstgewerbe  überhaupt,  namentlich  aber  zu  Wismar,  erörterte 
Hach,i'<^)  und  die  Glocken  des  Domes  in  sehr  lehrreicher  Weise  Ley.^'^) 
An  diese   Darstellung  ist   Schönermarks   Angabe    über   Altersbestünmong 


S.  461/4.  —  117)  id.,  D.  LübeckiBche  Fatrixiat:  ib.  18S8,  S.  89S— 392.  Yergl.  JB.  1874 
a.  1887  in,  8.  187>».  Anlage  3  enthält  d.  SüberinvODtar  v.  1675  u.  1809  (1832  a.  1214% 
Lot].  —  US)  W.  Brehmer,  Verzeichnis  d.  Mitglieder  d.  Zirkelkompagnie  nebat  Angaben  über 
ihre  personl.  Yerhaltniflse :  ib.,  S.  393 — 454.  Letzte  Anfiiahme  ▼.  1805.  446—52  Alphsb. 
Namensverzeichn.  S.  452/4  Verzeichnia  d.  Landgüter.  —  119)  X  F«  Grnll,  Ältere  Aaf- 
zeichnungen  über  d.  GerichtByer&hren  in  Lübeck:  ib.,  S.  455.  Yor  1554.  E.  d.  seltenen 
Aufzeichnungen  über  d.  formelle  alte  Lüblsche  Becht,  besonders  d.  Frozefsver&hren.  —  120| 
X  Aufgefundene  Kanonen  aus  d.  Hansazeit:  AUgMilZg.  "So.  62/3.  8  Kanonen  d.  am  31. 
Mai  1565  zwiachen  Dragör  u.  Falsterbo  verbrannten  Lübecker  Admiral-Schiffes  sind  1886 
aufgefunden,  davon  1  v.  1564.  Sie  sind  im  Zeughaus  zn  Kopenhagen  aufgeatellt  —  121) 
X  Th.  Schwartz,  D.  alte  Lübeck.     Bilder  aus  d.  Kultur  u.  Gesch.  Lübecks  bis  z.  An&Dg 

d.  17.  Jh.  zusammengestellt  v.  .  .  .  Hamburg,  Wedde.  497  S.  M.  4,00.  Darin  auch  Kach- 
richten über  d.  Drama  in  Lübeck  im  15.  u.  16.  Jh.  —  122)  X  £•  £•  H.  Krause,  £. 
Biesenkiebs:  MittYLübG.  Heft  3,  No.  8—10.  S.  167/8.  E.  Ungeheuer  v.  Krebs  soU  160% 
zn  Travemündfi  gefangen  n.  v.  Bäte  Herzog  Joh.  Kasimir  v.  Koburg  verehrt  sein.  —  122*) 
F.  Girardet,  D.  Stettiner  Friede.  £.  Beitrag  z.  Gesch.  d.  Baltischen  Frage.  (=  Halleache 
Abb.  z.  neueren  Gesch.)  Halle,  Niemeyer.  1888.  8®.  Daraus  d.  ersten  Bogen  als  Halle- 
Wittenb.  Doktordiss.  unter  gleichem  Titel.  Halle,  Druck  v.  Karras.  26  S.  —  123)  A.  Hof- 
meister, £.  Hansische  Seeversicherung  aus  d.  J.  1581.  Mitget  v.  .  .  .:  HansGbll.  Jahig- 
1886.  1888,  8.  169—77.  S.  JB.  1886,  3,  59*«.  —  124)  W.  Brehmer,  Lübecks 
Bhederei  1657:  MittYLübG.  Heft  3,  No.  8—10;  S.  168.  (Im  ganzen  53  Schiffe  mit  4855 
Last  Bäumte.)  —  125*126)  A.  DuUo,  Seehandel,  s.  §42.  —  127)  X  W.  Meyer,  D. 
Yorhalle  d.  Domes  in  Lübeck:  ZBauwesen  39,  1/3,  1889?  —  12S)  X  ^1^  Gaederts,  D. 
St.  Olav-Altar  in  d.  St  Marienkirche  zu  Lübeck.  Lübeck,  Dittmer.  1888.  10  S.  M.  00,75. 
Sonderabdruck  aus  Jahresheft  7,  d.  Y.  d.  Kunstfreunde  zu  Lübeck.  —  129)  X  ^*  Focht 
Biogr.  V.  Friedrich  Overbeck,  d.  Maler,  f  1869:  ADB.  25,  1887.  —  ISO)  Th.  Hack,  Z. 
Gesch.  d.  niederdeutochen  Kunstgewerbes:  MittYLübG.  Heft  3,  No.  8—10,  S.  117—26.  As- 
Bchliefsend  an  e.  Besprechung  v.  Crulls  Amt  d.  Goldschmiede  zn  Wismar   (a.  JB.  1887)  sind 

e.  grofse  Beihe  Beziehungen  u.  Zusammenhänge  d.  Lübischen  Kunstgewerbes  mit  Wismar  ete. 
besprochen.    —   131)   H.  Ley,    D.  (5)   Glocken  d.  Doms  zu  Lübeck:  ib.  Heft  3,  No.  6/7, 


{37.    Bremen,  Hambnigt  Lübeck.    Krause.  II211 

TOD  Qlocken   anzureiben. ^^^)    Stieda  hat  seine  Gewerbestadien  fortgesetzt 
nnd  zuletzt  die  Bierbrauerei  Lübecks  besprochen.^'') 

Wissenschaft.  Litter  atur.  Biographieen.  Zu 
Prions  Reinke-Ausgabe  sind  noch  2  wertvolle  Besprechungen  von  Brandes^'^) 
und  Hofmeister  ^'^)  erschienen,  von  denen  der  letzte  den  Versuch  macht, 
den  dunklen  Gallimathias  des  Äffinsegens  vor  dem  Zweikampf  zu  deuten.  In 
önem  weiteren  Aufsätze  versucht  Brandes  ^'^)  dem  Drucker  des  Reinke, 
als  welchen  er  mit  Seelmann  den  'Mohnkopfdrucker'  Mattheus  Brandes  an- 
nhnmt,  auch  den  Druck  des  Dodesdanz  (1489),  des  ältesten  niederdeutschen 
Narrenschiffs  (1497),  des  Henselinshokes  (nach  1497)  und  des  Ditmarser  Ge- 
dichtes vom  Goldenen  Jahr  (1500)  zuzuweisen,  was  doch  fraglich  ist.  Er 
will  aber  —  noch  fraglicher  —  alle  diese  auch  von  einem  einzigen  Yf  her- 
stammen lassen,  der  ein  'Sasse'  d.  h.  Niedersachse,  gewesen,  was  Br.  für 
'Westfälinger'  nehmen  will.  Diese  nannten  sich  aber  kaum  jemals  'Sassen'; 
and  noch  weniger  ist  aus  dem  hfestwart'  der^Einleitung  zur  Glosse  auf  die 
Heimat  des  Vf.  zu  schliefsen.  Jenes  kann  Oberhaupt  nur  auf  Frankreich  sich 
beziehen.  In  Gaedertz  archivalischen  Nachrichten  über  Theaterzustände, ^s?) 
die  in  der  bekannten  Arbeitsweise  doch  wertvolle  Urkk.  bringen,  stehen  auch 
solche  aus  Bremen  über  die  Bergenschen  Spiele  und  die  Bremenschen  Berger- 
fahitr,  femer  den  Streit  über  die  Rostocker  Schulaufführungen  terenzischer 
Stücke. ^^^)  Die  vorher  nicht  genannten  Biographieen  nennen  wir  in  den  An- 
merkungen. 1»  »- 1  *  ä) 


S.  86 — 104.  Lehrreidier  Aofints.  —  1321  6.  Schönermark,  D.  Altersbestimmimg  d. 
Glocken:  ZBaaweeen  39,  1/3,  1889.  —133)  W.  Stieda,  Stadien  z.  Gewerbegesch.  Lübecks 
4.  Bierbraaei^i :  MittYLübG.  8,  Ko.  3/5,  1888  (nominell  1887),  S.  37— 68.  Man  brante  «as 
WdxeD-  n.  Boggen-Malz.  Vergl.  JB.  1887,  8.  S.  137^*°.  —  134)  H.  Brandes,  (Nach- 
tzigL;  Eingehende  Bespiechang  t.  Beinke  de  tob,  heraosg.  v.  Fr.  Frien  (1887):  ZDPhil. 
21,  2,  1888,  S.  247—51.  S.  JB.  1887,  2,  S.  138i>^.  —  135)  A.  Hofmeister,  Nach- 
tzigl:  Eingehende  Besprechung  t.  Beinke  de  Vos,  herausg.  t.  ^.  Frien  1887:  KorrYndd.- 
Vaehforsch.  Heft  13,  No.  2,  S.  31/2.  —  136)  H.  Brandes,  D.  litterarische  Thätigkeit  d. 
TL  d.  Beinke:  ZDA.  32,  1,  S.  24  t  |[BostockerZg.  519,  Beü.  1  (Eraase).]|  —  137)  K. 
TL  Gaedertz,  Archiyalisdhe  Nachrichten  über  d.  TheaterznstSnde  t.  Hildesheim,  Lübeck« 
LftBebug  im  16.  n.  17.  Jh.  etc.  Bremen,  Müller.  1888.  Boy  8^  YI,  160  S.  Bl.  4,00. 
;CB.  1889,  No.  5,  S.  157  (G.)]|  In  Lübeck  Streit  d.  Geistlichkeit  gegen  AofiÜhrangen 
'BsneBtlieh  d.  'Hanenreyerei'),  besonders  gegen  SonntagsanflÜhmngen,  xl  wiederholte  Elagen 
T.  d.  Bat  Y.  S.  125  an  folgen  Anmerkungen.  —  138)  X  Beckhaas,  Geibel,  als  Yer- 
Vtadiger  d.  deatachen  Einheit  dorch  Kaiser  Wilhelm:  Frogr.  Gymn.  Ostrovo.  1888.  4^ 
10  8.  — 139) X F.  Frensdorff,  KarlWilh.  Fanli  (f  1879);  Franz  Ernst  Freiherr,  spSter 
Säebigiaf  t.  Platen  (f  1709):  ADB.  25,  26,  1887/8.  PaoU  ist  d.  Lüb.  Jurist  a.  Historiker, 
Plitea  d.  Uann  d.  Matresse  d.  Kurfürsten  Ernst  Augast  —  140)  X  ^-  Hasse,  Biogr.  t. 
Cbiiit  Ad.  Orerbeck  (f  1821):  ib.  25,  1887.  Lübecker  Diplomat  etc.  —  141)  X  Be  rt- 
ang,  Hermann  Bathmann  (f  1628):  ib.  27.  (Aus  Lübeck,  Fast  in  Dandg.)  —  142)  X 
A.  Uauck,  Kirchenhistor.  Gast  Leop.  Flitt  (f  1880):  ib.  26,  1888.     Geb.  in  Lübeck. 


14* 


n,212  §88.     Haste.    Hansen. 


§88. 

Hanse. 

J.  H.  Hansen. 

In    dem  Yordergrande   der   litterarischen  Erscheinangen  stehen  diesmal 
ganz  ansschliefslich  die  beiden  nenen  Bände  der  ^Hanserezesse'. 

Der  5.  Bd.  der  von  G.  Frh.  v.  d.  Roppi)  bearbeiteten  2.  Abteilung 
der  Hanserezesse  aas  den  Jahren  1460/6  enthält  833  Nummern  und  zwar 
147  im  Wortlaut  und  686  im  Aaszuge,  aus  35  Archiven  gesammelt;  aber 
in  den  Anmerkungen  sind  aufserdem  noch  gegen  300  Aktenstücke  verwertet 
worden.  27  von  den  Urkk.  waren  schon  durch  Toeppen  (8),  Lappenberg 
(n.  645,  652,  654,  770),  Janicke  (n.  181,  188,  765),  Styffe  (n.  62  f.)  n.  a. 
im  Drucke  mitgeteilt,  aber  nur  11  sind  unverkürzt  wiederholt  worden  (n. 
64  f.,  181,  261,  305,  443/7,  614);  verzeichnet  von  Toeppen  (7)  u.  a.  waren 
bisher  auch  nur  12  Stücke.  Immerhin  ist  das  Material  durch  die  bereits  in 
den  preufsischen  Ständeakten  veröffentlichten  Berichte  der  hansischen  Friedens- 
verhandlungen in  PreuTsen  1464  Apr. — Aug.  am  meisten  angeschwollen;  diese 
mufsten  aber  den  für  diese  Publikation  festgestellten  Grundsätzen  gemäüs  ab- 
gedruckt werden  (S.  X).  Die  Berichte  dieses  Zeitraums  gehen  überhaupt  in 
die  Breite.  Dennoch  wurden  die  in  den  beiden  vorhergehenden  Bänden 
grundsätzlich  vom  Abdruck  ausgeschlossenen  Klage-  und  Beschwerdeschriften 
wieder  aufgenommen,  und  in  den  Nachträgen  am  SchluTs  der  ganzen  Abteilung 
sollen  auch  die  im  3.  Bande  übergangenen  Stücke  (zum  4.  fanden  sich  keine) 
nachgeholt  werden.  So  bleiben  jetzt  nur  noch  solche  Aktenstücke  unver- 
öffentlicht, welche  gar  nicht  zur  Verhandlung  gelangten.  Sonst  hat  der  Be- 
arbeiter sein  gewohntes  mustergültiges  Verfahren  innegehalten.  Durch  jene 
Abweichung  verpflichtet  er  sich  alle  Forscher  zu  besonderem  Danke,  welche 
ihm  nicht  in  die  entlegenen  Archive  folgen  können;  denn  gerade  die  Aus- 
einandersetzungen in  den  Denkschriften  über  die  Lage  des  Kaufmanns  liefern 
schönen  Aufschluss,  um  die  FuTsstapfen  der  eingeschlagenen  Handeispolitik 
zu  finden.  Vor  allem  war  es  der  Kaufmann  in  Flandern,  dessen  Weisungen 
fOr  die  Beschlüsse  der  Bundesvertretung  ma&gebend  erscheinen,  da  die  Ton 
ihm  aufgesetzten  Artikel  stellenweise  sogar  wörtlich  in  die  Rezesse  übergegangen 
sind  (n.  800,  S.  555).  Lübeck  und  sein  Anhang  im  Osten  tritt  unentwegt 
für  die  Forderungen  des  Brügger  Kontors  ein  und  setzt  ihre  Anerkennung 
im  unerledigten  Schofsstreite  gegenüber  Köln  siegreich  durch.  Damit  ver- 
schärft sich  nun  der  Gegensatz  des  Ostens  zu  den  süderseeischen  Städten 
bis  zum  Bruche.  Der  Kaufmann  betrachtet  seine  ganze  Stellung  in  Flandern 
als  verloren,  wenn  man  die  gefährliche  Konkurrenz  der  abgabenfreien  Handels- 
niederlagen in  Brabant,  Seeland  und  Holland  nicht  unnachsichtig  unterdrückt 
und  den  hansischen  Stapel  zur  Zufriedenheit  der  Stadt  Brügge  wiederherstellt 


1)  T.  d.  Boppi  Hanaereaeiae  n,  5.    (Leipng,  Doncker  n.  Hamblot)    s.  o.  S.803*.  — 


§88.    Hanse.    HanBen.  11,213 

Der  Hansetag  zq  Hambnrg  1466  gab  ihm  dnrcbaas  Recht  Köln  lehnt  sich 
Inf,  der  wendische  Stftdtetag  zu  Lübeck  1466  verbietet  den  Besnch  der  Ant- 
werpener  Märkte.  —  In  England  verlangte  der  eben  zor  Regiernng  gelangte 
Edoard  IV.  vor  der  Bestätigung  der  hansischen  Privilegien  eine  Liste  der  Mit- 
glieder nnd  nicht  nor  die  entsprechenden  Rechte  fOr  seine  Eanfleate  in  den  Hanse- 
itidten,  vor  allem  in  Danzig,  sondern  auch  anf  Wnnsch  der  englischen  Eanfimann- 
ichaft  den  AnsschlnliB  des  hansischen  Zwischenhandels  vomVerkehreEnglands  mit 
dem  Westen.  Während  Kölns  Bemflhnngen  um  einen  Sonderfrieden  scheiterten, 
ennrkte  Hamburg  immerhin  dem  Kaufmann  einen  vorläufigen  Oenuts  seiner  Privi- 
legien auf  5  Jahre.  —  Im  Osten  erscheint  Lübeck  als  Yermittlerin  im  preuüsisch- 
polnisehen  Kriege  und  ist  seit  1464  bemüht,  die  Grundlagen  des  späteren 
Thomer  Friedens  zu  vereinbaren.  Da  die  Hanse  mit  Dänemark  sich  gut 
stellt,  so  gewinnt  sie  an  Christian  L  einen  Fürsprecher  für  die  Abstellung 
iker  Beschwerden  beim  König  von  Frankreich.  Der  abgelaufene  Beifriede 
ndt  Nowgorod  konnte  von  den  Livländem  nur  mit  Mühe  auf  2  Jahre  ver- 
liDgert  werden.  Das  Kontor  zu  Bergen  erliefs  eine  Frachtordnung,  welche 
n  gunsten  der  Ittbischen  Bergenfahrer  den  übrigen  wendischen  Städten  den 
(ürekten  Verkehr  mit  Bergen  abschnitt  Darüber  herrschte  grofse  Erbitterung. 
Lübeck  hatte  seinen  Hafen  verbessert  und  legte  bis  zur  Abtragung  der  Bau- 
kosten ein  Püahlgeld  auf  die  dort  verkehrenden  Schiffe.  Trotz  des  groben 
Unwillens,  den  diese  leicht  zu  erwidernde  Neuerung  erregte,  lieben  die 
L&becker  sich  durch  keine  Beschwerden  zur  Einstellung  der  Erhebung  be- 
wegen. Den  sächsischen  Städten  liefs  die  Fehde  mit  dem  räuberischen  Hor- 
noge  Friedrich  d.  J.  von  Braunschweig-Lüneburg  keine  Ruhe. 

Zum  3.  Bd.  der  3.  Abteilung  hat  D.  Schäfer*)  aus  29  Archiven  783 
Knmmem  (vgL  639a-e,  64  U,  642>)  aus  den  Jahren  1491/7  gesammelt  nnd 
aolserdem  Auszüge  aus  Protokollen  und  verschiedene  Archivalnotizen  in  An- 
merkungen mitgeteilt  Vollständig  abgedruckt  finden  sich  aber  nur  227, 
danmter  10  bereits  von  Styffe  u.  a.  gedruckte  (n.  523  neu  datiert,  femer 
n.  86  auszugsweise  vorher  bekannt),  sowie  85  von  Waitz,  Hildebrand  (n. 
702  Lj  478  datiert),  Schiemann  u.  a.  verzeichnete.  Die  meisten  Urkk. 
lernt  man  im  Auszuge  kennen,  darunter  25  von  Styffe  u.  a.  schon  gedruckte 
ond  26  von  Hildebrand,  Schiemann  (vgl.  n.  454  ff.)  u.  a.  verzeichnete.  Nur 
sehr  wenige  ürkk.  (von  denen  6  bereits  registriert  waren)  sind  kurzweg  ver- 
lächnet  worden.  Lehrreiche  Reiseberichte  und  Prozefsakten  haben  bedeutenden 
Anteil  an  dem  grodsen  Umfang  dieses  Rezefsbandes.  —  Das  Hanptereignis 
dieses  Zeitraums  war  bekanntlich  die  Aufhebung  des  hansischen  Eontors  in 
Nowgorod  durch  die  Verhaftung  der  49  Insassen  des  Hofes  und  des  von 
Xoskau  heimreisenden  Ratssendeboten  aus  Reval,  1494  Nov.  5.  Ein  Teil 
des  Materials  war  jüngst  durch  Schiemann  3)  aus  den  Revaler  Eopiebüchern 
mitgeteilt  worden.  Schäfer  hat  nun  die  Lücken  in  den  Akten  ergänzt  und 
die  drastischen  Berichte  und  Schadenrechnungen  der  Gefangenen  und  der 
Gesandten  hinzugefügt.  Im  allgemeinen  bestätigen  sich  die  Ergebnisse  jener 
Ter(yffentlichung  Schiemanns.  Es  waren  die  Livländer,  welche  den  russischen 
Handel  aaf  Kosten  Revals  in  neuen  Bahnen  unterhielten  und  das  Handels- 
Terbot  der  wendischen  Städte  vom  8.  April  1495  schon  am  20.  Juni  des- 
selben Jahres  aufser  Kraft  setzten.  Die  Anffiassung  jüngerer  Darsteller  der 
Schlielsung  des  Hofes,  dafs  König  Johann  von  Dänemark  die  MaTsregeln  gegen 
den  hansischen  Kaufmann  in  seinem  Bündnisse  gegen  Schweden  und  Littauen 


2)  D.  Sehafer,  flauereseue  III,  S.     (Leips.,  Donckeru.  Qamblot),  a.o.  S.  203*.  —  S)  JB. 


n,214  §88.    Hanse.     Hanaeii. 

mit  dem  Grofsfürsten  1493  Nov.  8  an  gestiftet  hätte,  wird  durch  den  er- 
haltenen Text  dieses  Vertrages  keinesweg  s  gerechtfertigt  nnd  wird  daher  von 
Sch&fer  aaf  ein  üüfsverstftndnis  der  Erzählung  des  Albert  Erantz  (Wan- 
dalia  14,  22)  znrttckgefOhrt  (S.  336).  Allerdings  hegte  man  in  den  Hanse- 
städten solchen  Argwohn.  Das  Verhältnis  zn  Dänemark  gestaltete  sich  in 
der  That  dnrch  Einschränknng  des  deutschen  Handels  in  den  dänisdien 
Plätzen  (n,  1),  Unterstützong  dänischer  Kaperei  und  die  nene  Absage  von 
Axel  Olafsons  Schwester  ziemlich  feindselig.  —  Einen  dentlichen  Einblick  in 
die  städtisch-fdrstlichen  Verhältnisse  gewähren  die  vergeblichen  Verhandlangen 
über  die  ünterstfitznng  Brannschweigs  gegen  die  Übermacht  der  verbflndeten 
Fürsten  (1492).  Die  sächsischen  nnd  wendischen  Städte  leisteten  Geldhfllfe 
und  beteiligten  sich  an  den  vergeblichen  Ansgleichsverhandlnngen  in  Zerbst 
1493  Febr.  18.  Brannschweigs  Gresnch  nm  weitere  Unterstützung  £and  aber 
beim  Hansetage  zu  Bremen  1494  Mai  25  kein  Gehör.  So  mulste  die  Stadt 
auf  nachteilige  Friedensbedingungen  eingehen  und  grollte  darum  noch  1496 
Juli  6,  als  es  das  Hülüsgesuch  Lübecks  ftir  die  Livländer  ablehnte.  Indessen 
hat  der  Plan  einer  allgemeinen  Tohopesate  der  Städte  gegen  die  wachsende 
Macht  der  Fürsten,  welche  auch  Rostock  Not  verursachte,  von  Brannschweig 
angeregt,  hauptsächlich  jene  allgemeine  Tagfahrt  1494  veranlafst.  Hier  fand 
aber  der  Vorschlag  Hildesheims,  durch  Matriknlammlagen  einen  Kriegsschatz 
zu  sammeln,  den  meisten  Beifall.  Die  Hauptstadt  jedes  Drittels,  Lübeck, 
Braunschweig  nnd  Köln,  sollte  die  Beiträge  jährlich  einfordern.  Die  vorläufigen 
Anschläge  fanden  aber  manchen  Widerspruch,  nur  die  preufsischen  und  liv- 
ländischen  Städte  gaben  ohne  Zögernng  ihre  Erklärung  an  Lübeck  ab.  So  mufste 
dieses  die  entscheidende  Tagfahrt  1495  absagen.  Brannschweig  sah  sich  deshalb 
nach  einem  fürstlichen  Schutzherrn  um  und  wandte  sich  an  den  Herzog  Heinrich 
den  Mittleren  von  Lüneburg.  —  Aus  Flandern,  wo  in  demselben  Jahre  die  Ein- 
nahme von  Sluis  die  Machtstellung  Maximilians  besiegelte,  ist  zunächst  der  Versuch 
bemerkenswert,  die  Kosten  der  Belagerung  durch  Erhebung  eines  20.  Pfennigs 
von  den  Kaufmannswaren  auf  den  Verkehr  abzuwälzen.  In  die  Verhandlungen 
über  diesen  Versuch,  den  Widerstand  dagegen  und  teilweise  Befreiungen  fällt 
die  Einigung  mit  Brügge  und  die  Rückkehr  an  den  Stapelplatz  (Vertrag  vom 
11.  Juli  1493).  Brügge  hatte  hierbei  über  Herabsetzung  der  Weinaccise  Zu- 
geständnisse gemacht,  die  später  aus  Finanzrücksichten  gebrochen  wurden. 
Da  dies  besonders  empfindlich  den  rheinischen  Weinhandel  traf,  so  strengte 
Emmerich  einen  Prozefs  gegen  Brügge  an.  Derselbe  wurde  durch  alle  bnr- 
gundischen  Instanzen  verfolgt  und  ist  reich  an  belehrenden  juristischen  Ein- 
zelheiten. Als  später  die  Weiuaccise  wieder  herabgesetzt  und  dafOr  ein  hoher 
Eingangszoll  auf  englische  Tücher  gelegt  wurde,  drohte  Köln  geradezu  mit 
seinem  Austritt  In  den  weiteren  Verhandlungen  erscheint  als  Vermittle, 
von  den  wendischen  Städten  geschickt,  Albert  Krantz.  Der  burgundiscb- 
englische  Gegensatz  1493/6  führte  zu  neuen  Schwierigkeiten,  einer  eng- 
lischen Handelsspermng,  verschiedenen  Benachteiligungen  Kölns  u.  a.  m.  — 
Von  den  wenigen  neuen  Regelnngen  innerer  Angelegenheiten  wäre  wohl  die 
Entscheidung  des  Bremer  Hansetages  über  die  Schofspflicht  der  süderseeischen 
Besucher  Borgens,  die  Ordnung  der  Verpackung  und  der  Preise  der  Berger 
Fische,  das  Verbot  des  Verkehrs  mit  den  Shetlands-  und  Orkneyinseln  sowie 
mit  den  Faröem  (n.  336,  356),  endlich  die  Vereinbarung  einer  neuen  Münz- 
ordnung infolge  der  Verschlechterung  des  rheinischen  Guldens  (==  22  ß) 
1492  Mai  23  (n.  86  f.)  zu  erwähnen. 

Gegenüber  diesen  umfangreichen  und  hochbedeutenden  Quellenpublikationen 


$88.    HanM.    Hanaen.  11,215 

ist  die  Ausbeute  an  darstellenden  Arbeiten  nur  ganz  gering;  zamal 
die  meisten  derselben  ohnedies  in  den  Bereich  anderer  §§  fiUlt.  In  Ergänzung 
derselben^  ^)  können  wir  immerhin  noch  auf  einige  bemerkenswerte  Mono- 
gr^hieen  aufmerksam  machen,  y.  d.  Ropp^  vergleicht  die  Vereinigungen 
der  ober-  und  niederdeutschen  Städte  im  Kampfe  gegen  das  Herrentum  und 
die  Ffirstenpolitik.  W.  v.  Bippen  ^)  stellt  uns  in  dem  Lebensgange  der 
beiden  bremischen  Bürgermeister  Heinrich  und  Johann  Zobel  den  völligen 
Umschwung  im  Handel  und  Wandel  der  Hansestädte  von  1639 — 1631  vor 
Aogen.  W.  Stieda  *)  liefert  einen  wertvollen  Beitrag  zur  Geschichte  der 
hansischen  Gewerbeordnung.  Er  bespricht  die  Gewerbe  der  Böttcher,  Beifer, 
Gnpen-  und  Kannengieiser,  der  WoUenweber,  Goldschmiede  u.  a.,  im  An- 
hange giebt  er  auTser  spezifisch  Bostockischen  ürkk.  aach  eine  Vereinbarung 
von  Lübeck,  EEamburg,  Bestock,  Stralsund,  Wismar  und  Lüneburg  über  die 
Wollenwebergesellen  (14.  Jh.) 


ISS«,  n,  17 2**.  —  4)  Bremen,  Hambaxg,  Lübeck,  Bostock,  s.  §  87,  39;  intbetondere 
Stieda,  KanfEüirtei  nach  Amiterdam ;  Hofmeister  Seerenicher.,  s.  §37^'**.  —  5)  () 
E  Orotef  end,  Z.  Eroberang  GoÜandi  durch  d.  dtack.  Ordeo.  Mannachaft:  Hans.  Gbll.  Jg. 
188S,  hrsg.  1888,  S.  161/3.  —  6)  X  H.  KrSyer,  Det  Skanörske  SUdefiskeri  i  det  12. 
tu  15.  Aarhmidrede:  Nordisk  AanskrÜt  for  Fi^eri,  udgiret  af  H.  Y.  Fiedler  og  A.  Y.  Linng- 
naiB,  4,  1887,  8.  14—149.  |[Hist  Tidskr.  (schwed.)  Jg.  1887,  8.  96  f.  (H.  Hüdebrand)]| 
Teialteter  Standpunkt,  überwunden  durch  D.  Schifer,  Yogt  auf  Schonen  (s.  JB.  1887) 
Bdt  diesem  Werke  snaammen  besprochen  t.  J.  Steenstmp.  Hist  Tidsskr.  6.  B.,  1.  Bd. ; 
S.  470<->81.  —  7)  Q.  T.  d.  Bopp,  D.  Hanse  n.  d.  deatschen  Stinde,  Toml.  im  15.  Jh. 
Tcitng:  Haas.  6B1L  1888,  S.  31—48.  —  8)  W.  t.  Bippen,  s.  o.  iSl».  —  9)  W. 
Stieda,  Hanaiache  Yereinbamngen  über  stSdtische  Gewerbe  im  14.  n.  15.  Jh.:  Hans.  GBll. 
1888,  8.  99—155. 


11,216  $39.    Schleewig-Holttoiiiy  Meoklonbiirg,  Pommern.    Krause. 


$39. 

Schleswig-Holstein.    Mecklenburg. 

Pommern. 

K.  E.  H.  Krause. 

Quellen:  Urkunden  und  Chronistik,  An  den  Jahresbericht  von 
1887  anschliefsend  stellen  wir  anch  bei  der  nenen  Anordnung  einiges  schein- 
bar fernliegendes,  thatsächlich  aber  in  das  (Gebiet  eingreifendes  wieder  im 
Anfange  zusammen.  Abgesehen  von  einigen  nachträglichen  Rezensionen^'^) 
sind  hier  wieder  2  Veröffentlichungen  über  Bologna:  Dallari's  Rotali')  und 
Malagolas  Rektoren  der  Universität^)  zu  nennen;  2  Namen  weisen  dort 
sicher  nach  Pommern,  ein  anderer  vieUeicht  nach  Hamburg.  In  Frank- 
furt a.  0.  kommen  natflrlich  jauch  in  der  zweiten  Periode  1649  —  80 
namentlich  viele  Pommern,  auch  Mecklenburger  vor.^)  Kost  lins  'Bacca- 
laren  und  Magister  der  Wittenberger  philosophischen  Fakultät  bis  1537' 
zeigen  eine  Reihe  für  das  Gebiet  bedeutsame  Namen,  doch  nicht  in  dem 
erwarteten  Umfange.^) 

An  die  Spitze  der  Schleswig- Holsteinischen  Urkk.  sind  wieder  die 
weiteren  Erörterungen  über  den  AsMthr-Runenstein  von  v.  Liliencron  und 
Handelmann ^)  zu  stellen,  dessen  Sprache  Seyler  freilich  für  ^norrö- 
nisch'  erklärt.  Dieser  rückt  das  Denkmal  in  die  christliche  Zeit.  Das  bei 
weitem  Wichtigste  ist  die  Vollendung  des  2.  Bandes  von  Hasses  Regesten 
und  Urkk.,  den  die  6.  Lieferung  abschloüs^*^)    Die  fleifsige  Arbeit  ist  längst 


1-2)  X  liudw.  Schalze,  (KachtrSgliche  Beieiu.  y.  K.  Grube,  d.  Aognitixker-ProbBtes 
Johannee  Basch  Chronicon  Windeihemense  etc.  1886):  GK^A.  Ko.  17.  S.  689 — 51.  Von  aelb- 
ständigem  Wert;  mit  Angabe  e.  Anzahl  nicht  benatiter  Codices.    Yergl.  JB.  1887»  n,  S.  125'. 

—  8)  I  Botali  dei  Lettori  Legisti  e  Artisti  dello  stadio  Bolognete  dal  1884  al  1799  pobL 
dal  U.  Dallari.  Vol.  I.  (bis  1518)  mit  Facsimile  in  Originalgrölse  a.  Farben  d.  rotolaa 
d.  medizin.  n.  artistischen  Lektoren  t.  1.  Okt.  1479.  Bologna,  Fratelli  Merlani.  hoch  4. 
XXYin,  216  S.  Ist  D.  Joannes  Kycker  1497/8  Alamanns  Bector  scholariom  beider  UniTer- 
sitaten  za  Bologna  o.  lector  decretaliam  a.  digesti  non  wohl  d.  Pommer?  1504  — 13 
Aügustinas  Bero  oder  de  XJrsis.  1448/4  D.  Jacobns  Pleeske  de  Alamania  Bector  ultr.  — 
4)  C.  Malagola,  I  Bettori  nell'  antico  stadio  e  nella  modema  Unirersita  de  Bologna: 
Annoario  della  Begia  TJniyers.  di  Bologna.  (1887/8.)  S.  195  —  259.  Bologna,  Saccessori 
Monü.  (1887.)  8.  849  a.  2  S.  Ind.  VieUeicht  hierher  1443/4  D.  Jacobns  Pleeske  de 
Alamania  o.  1497/8  magnil  et  nobilis  yir  Johannes  de  Kytscher,  vel  Kycker,  Bitscher,  fei 
Bisticher,  Alemanos.  —  5)  £.  Priedländer  etc.,  Ältere  TJniyers.  Matrikeln  L  TJniyen. 
Frankfort  a./0.  n  (1649--1811).  (=  Pablik.  a.d.kön.  prenfii.  Staatsarchiyen  86.)  Leipzig, 
S.Hirzel.    Boy.  8.    M.  20,00.   Bd.  82.(1506— 1648.)  S.  JB.  1887  ^  6)E:östlin,  s.{34^»«s. 

—  7)  B.  y.  Liliencron,  D.  Banenstein  y.  Gottorp.  Mit  e.  Anhang  y.  H.  Handelmann. 
Mit  Holzsch.  Kiel,  üniy.  Bachh.  Toeche.  32  S.  M.  1,20.  |[KBeV.  86,  10  S.  129  f. 
(Seyler);  NA.  13,  m,  654;  MHL.  16,  lY,  S.  808/9  (Alfir.  G.  Meyer);  KBQV.  36 
(1887),  S.  118  (Handelmann).]{  Seyler  erÜ&rt  anders  als  y.  L.,  setzt  ihn  in  d.  christ- 
liche Zeit  a.  erklart  d.  Sprache  für  norronisch.  S.  JB.  1887,  n,  126^.  —  8*9)  P.  Hasse, 
Schlesw.-Holstein-Laaenborgische  Begesten  a.  ürkk.  I.  A.  d.  G.  für  Schl.-H.-Ijaaenb.  Gesch. 
bearb.     2.  Bd.,  6.  Liefir.     Hamborg  a.  Leipzig,  Yols.    4.    S.  393—476.    |[DBeichaaaa.  1889, 


}S9.     Schleswig -Holstein,  Mecklenburg,  Pommen.    Krause.  11,217 

anerkannt,  die  Register  machen  sie  erst  recht  verwertbar;  sie  geht  bis  zum 
Absdilnis  deis  14.  Jh.  Eine  nene,  verwilderte  Form  des  Status  terrae  aus 
dem  15.  Jh.  scheint  wegen  der  Sclavia  auf  höheres  Alter  zu  deuten,  der 
Yf.  ist  anscheinend  ein  linkselbischer  Niedersachse.  ^^)  Eine  genauere  Unter- 
suchung zur  Textkritik  lieferte  Holder-Egger.^^)  Die  neue  Ausgabe  der 
Ansveruslegende  mufs  des  Zusammenhangs  wegen  unten  behandelt  werden. 
Fflr  Pommern  ist  die  Fortsetzung  des  von  Prttmers  bearbeiteten 
Urkk.-Buches  1')  von  der  grOHsten  Wichtigkeit.  Es  ist  die  Zeit  reicher 
Schenkungen  an  Städte  (Kolberg  und  Köslin)  und  Klöster,  auch  von  Kloster- 
ond  St&dtegrQndnngen  (Treptow  a-ZR,  Kloster  Bukow,  Garz  a./0.,  Kloster 
Wolijn,  R^enwalde,  Nonnenkloster  Kolberg).  Fischereien  (ceran= Aalfang) 
and  die  Salzwerke  von  Kolberg  und  Grei&wald  spielen  eine  grofse  Rolle; 
EQch  sind  eine  Reihe  zweifelhafter  ürkk.  von  Reinfeldea  und  Kloster  Yerchen 
abgedruckt  Noch  unediert  waren  No.  1712 — 1714,  und  die  No.  1726  und 
1727  von  Bonifaz  YIU.  (25.  Juni  1295)  fehlen  bei  Potthast  Interessant 
ist  die  Festsetzung  einer  Terminiergrenze  zwischen  den  Dominikanerklöstern 
Soldin  und  Kamin.  Auch  die  mittelniederdeutsche  Wortkunde  erhält  er- 
wOnschten  Zuwachs  an  technischen  Mühlen-  und  FischereiausdrQcken.  1288 
wird  der  'groDse  Berg*  auf  serhalb  Wolyn  erwähnt,  qui  toutonico  et  vul- 
gariter  borchwal  nuncupatur.  Es  wird  dadurch  die  niederdeutsche  Sprache 
ftlfl  die  gewöhnliche  angegeben.  Die  Urkk.  reichen  bis  zur  Spaltung  des 
Fflrstenhauses  in  die  Linien  Stettin  und  Wolgast.  Von  den  Ragenschen 
ürkk.  sind  die  schon  früher  von  Fabricius  mitgeteilten  über  den  (vermutlich 
als  Strandgut  verfallenen)  Nachlafs  des  Bischofs  Friedrich  von  Dorpat  von 
groDsem  Interesse.  Denn  der  als  Erbe  genannte  Truchsefs  Marqnard  von 
1291,  der  auf  dem  Siegel  Marquardus  de  Segeberc  heifst,  ist  unfraglich  der 
hobteinische  Edelherr  M.  von  Barmestede,  der  um  die  Güter  der  v.  Hassel- 
dorf erben  zu  können,  der  Nobilität  entsagte,  und  die  Abtei  Geliporta  ist 
das  mit  den  Haseldorpe  eng  verbundene  bremische  Nonnenkloster  Himmel- 
pforten bei  Stade.  Paul  v.  Wedels  Urk.-Buch  seines  Geschlechtes^')  ist 
bis  1323  fortgeführt  und  betrifft  die  v.  W.  in  Hinterpommern,  der  Neumark 
und  dem  Bistum  Kamin.  ^^)  Die  Glaubwürdigkeit  Herbords  in  der  Vita 
Ottonis  hat  von  ungeahnter  Seite  her  einen  harten  Schlag  erlitten :  v.  J  acksch^^) 
hat  aus  einer  Klagenfurter  Hs.  Admonter  Briefe  veröffentlicht,   von   denen 


Ko.  78,  S.   3.      Bofltock.  Zg.   1889,  57  BeU.   1.   (Krause).]!     Urk.  No.  939—77   (1300). 
3.  409^76  sind  Begister.    S.  JB.  1887,  n,  S.  126^^.     Im  Beg.  fehlt  Alheydis  de  Barme- 
itede  (942),  Bmocmnle  am  Mönkebeke  (963).    Land  *Herlingia'  ist  «Harlingerland'  (Esens), 
Weyaethe  iat    Kirch-    a.    WeBterweyhe,   Geyeren  =  Jeyer,    Eiibecke  =  'Mönchenholz'    bei 
locaim,  Maxe  (963)  iat  das  Steinhader  Meer.  —  10)  Max  Herrmann,  Z.  Mittellateinischen 
BKktimg:  Ans.   DA.  15.     1888/89.     S.   140   fEl     Darin  S.    141    böse  Verse  über  d.   Hol- 
«bu  Q.  d.    ScIaTia.      (Sdavia  deatrncta  non  est,    sed  perfida   stalta).     Zu    schreiben   wird 
aeiii:  Stulticiam   Titat  Sazoniae  nta  padica.  —  11)  0.  Hold  er- Egger,   Z.  Textkritik  des 
9ixo  Q.  Saeno  Aggeson:  NA.    14,  1,  S.  135—62.    H.-E.  stimmt  in  genauerer  Untersachnng 
Barne  beL  —  12)  Fommersches  Urkk.-Bach  III.    1.  Abt  1287—96.  Heraosg.  y.  kgl.  StaaU 
«ehiy   n   Stettin,    bearb.   y.   B.   Prttmers.      Stettin,    Fr.    Nageische   Bachh.    (Paul   Nie- 
ktamer.)     4«      258  B.     M.  6,00.    |[NA.  13,  UI,  S.  663;  CBl.  No.  46,  S.  1572/3  (K.— L.); 
MoftbDGesPG.  S.  28/9  n.  156/7  (M.  W(ehrmann));  JBBttgenschPommAbt.  45—50,  S.  129  f. 
(Pyl);  StralsondZg.  No.  10  (Pyl);  BostbckZg.  303,  BeU.  2.]|    —  13)  H.  F.  P.  y.  Wedel, 
Urkk.-Boch  e.  6.  d.  achlorsgesessenen  Geschl.  d.  Grafen  a.  Herren  y.  Wedel  II.  1.    Leipzig, 
HennaBA.    4».     108   8.     M.   12,00,   ans.   27   M.     |[MonbllG6sPommG.   No.    11,  8.   172/3; 
CBl.  1889,  No.  15.  8.  499.]|   —  14)  X  ▼•  N.,  Über  d.  Echtheit  einiger  Urkk.  y.  Colbata: 
MonaUbllGesPommG.     No.  7/8,  6.  108/9,  121/4.    —    15)  A.  y.  Jacksch,   Z.  Lebenagesch. 
Sophias,  d.  Tochter   Königs  Belas  IL  y.  Ungarn:  MIÖG.     Erg.-B.  2,  Heft  2,  S.  361—79. 


11,218  §39*    Schleawig- Holstein,  Mecklenburg,  Pommern.    Kr  aase. 

sechs  die  von  Eonrad  III.  schmählich  behandelte  Braut  seines  ältesten,  bald 
verstorbenen  Sohnes  Heinrich,  Sophia,  die  Tochter  Königs  Bela  IL  von 
Ungarn  betreffen.  Der  Erzbischof  von  Salzbarg  rettete  diese  1146  in  das 
Kloster  Admont,  wo  sie  dann  als  Nonne  blieb.  Herbords  Darstellung  dieser 
Geschichte  ist  dadurch  als  völlig  falsch  erwiesen  und  wirft  auf  ihn  ein  um 
so  traberes  Licht,  als  er  selbst  mit  Admont  in  Verbindung  war.  Entweder 
erzählte  er  mit  frommer  Verdrehung  lügenhaft  in  msgorem  dei  gloriam,  oder 
er  war  nicht  im  stände  über  mönchische  Anschauung  hinauszugehen.  Danach 
wird  man  auch  seine  Darstellung  vom  Leben  Ottos  nur  mit  Zweifel  be- 
trachten können.  Valbert^s  bourgmestre  de  Stralsund  ist  eine  Besprechung 
der  Lebensbeschreibung  von  Barthol.  Sastrow  in  der  Übersetzung  des  Genfer 
Edouard  Fick.^«) 

Urgeschichte.  Bodenbildung.  Eiszeit.  Wegen  der  Frage  des 
ältesten  Menschen  im  baltischen  Lande  ist  vrieder  auf  die  wichtigsten  Schriften 
über  die  Eiszeit,  Seen-  und  Bodenbildung,  ja  die  Entstehung  der  Ostsee 
einzugehen.  Trotz  aller  gelehrter  und  z.  T.  unzweifelhafter  Nachweisnngen 
ist  eine  Ausbaggerung  des  Landes  zur  heutigen  Ostseetiefe  und  ein  Auf- 
schieben skandinavischer  Grundmoräne  bis  an  die  Anfänge  des  deutschen 
Hügellandes  den  Gesetzen  der  Mathematik  und  speziell  der  Mechanik  durch- 
aus zuwider,  so  dafs  mit  den  bisherigen  Theorieen  nicht  auszureichen  ist^^*^^^) 
Brückner^ 7)  läfst  die  Ostsee  als  Wassersammlung  nicht  existieren,  sondern 
ihr  Becken  von  südwärts  und  südostwärts  (1)  ziehenden  Gletschermassen  erfüllt 
sein.^®)  Berendt^^'^^)  weist  die  Endmoräne  durch  die  Uckermark  und 
Mecklenburg -Strelitz  nach.  Haas^^)  führt  in  beachtenswerter  Weise  die 
Theorie  der  Stauchung  ein:  Das  zweite  Inlandeis  schob  ostwestlich (I)  den 
altem  Geschiebemergel  zwischen  der  Eckernförde  und  der  Schlei  zu  einem 
mächtigen  Wall  zusammen  und  zwang  die  Gewässer,  die  frtlher  in  der  Ab- 
schmelze zum  (eisgefüllten?)  Ostmeer  flössen  in  die  Nordsee  zu  strömen.  Die 
Förden  sind  die  alten  Schmelzwasserläufe  der  alten  Interglazialzeit,  die  später 
das  Meer  ausnagte.  Der  alte  Eiderlauf  lief  mitten  durch  das  heutige  Kiel, 
wo  ein  interglaziales  Moor  mit  Pflanzenresten  gefunden  ist.  Wahnschaffe^^; 
verwirft  fQr  die  Seen  der  baltischen  Platte  die  Auskolkung  (^Eversion')  und 
nennt  sie  Grundmoränenseen.  Geinitz  hält  jene  fest  und  nimmt  eine  spätere 
Senkung   von  mindestens  15  m  an  in  seiner  übrigens  verdienstvollen  Tiefen- 


|[NA.  13,  ni,  S.  665.]|  —  16)  G.  Velbert,  Un  bourgmestre  de  Straleand  au  XYle  ai^e: 
BDM.  Ann^e  58,  8te  F^r.  T.  89.  S.  JB.  1886,  lU,  62^.  —  16>)  X  f*.  Wahnschaffe, 
Über  d.  Eiiiwirlraiig  des  t.  Winde  getriebenen  Sandes  anf  d.  an  d.  Obeiflache  liegenden 
Steine:  Natorwiss.  Vfochenschr.  2,  S.  145  f.  —  16I>)  X  A.  Mickwitz,  Über  d.  Schliff- 
flachen  an  d.  sog.  Dreikantem:  ib.  8,  1889,  No.  26,  S.  203/4,  mit  Fig.  D.  für  Eisschiebimg 
T.  Berendt  a.  d.  jungem  Geinitz  stark  yerwertete  Erscheinung  wird  jetzt  dem  Winde  n.  Flng- 
sande  zugeschrieben.  —  17)  Ed.  Brückner,  Eiszeit  a.  Gegenwart:  flnmboldt.  7,  4,  S.  189 
— 31.  —  18)  X  Bich.  Schottky,  Aas  d.  Eiszeit  d.  norddeutschen  Tiefebene:  Kord  u. 
Süd  431,  H.  127,  1887,  S.  62—81.  —  19.20)  G.  Berendt,  D.  südUche  baltische  End- 
moräne  des  ehemaligen  skandinarischen  Eises  in  d.  Uckermark  u.  Mecklenbg.-Strelitz :  Natura 
wiss.  Wochenschr.  y.  H.  Fotoni6  2,  No.  17.  |[Weserzg.  14959.  Mittagsausg.]!  Über  Idepe, 
Chorinchen,  Senftenhütte ,  Schmargendorf ,  Joachimsthal,  Bingenwalde,  Alt-Temmen,  Kloster- 
walde,  Wartha,  Feldberg,  Strelitz.  Hinter  Alt-Temmen  bis  Feldberg  ein  2.  Zug:  Gerswalde, 
Finnow,  Fttrstenwalde.  —  21)  H.  Haas,  Studien  über  d.  Entstehung  d.  Fohrdea  (Buchten) 
an  d.  Ostküste  Schleswig  -  Holsteins ,  sowie  d.  Seen  u.  des  Flufsnetzes  dieses  Landes:  Mitt. 
mineralog.  Instit  d.  Uniy.  lüel  1,  1.  | [Humboldt  7,  9,  S.  346.] |  —  22)  F.  Wahn- 
schaffe, Z.  Frage  d.  Oberflächengestaltnng  im  Gebiet  d.  baltischen  Seenplatte.  Mit  1  Tat: 
Jb.  preufs.  geol.  Landesanst.  f.  1887.    150—68.    | [Petermann  Geogr.  Mitt  35  (1889),  1.  LittB. 


}S9.     Schleswig -Holstein,  Mecklenburg,  Pommern.    Sranae.  II92I9 

karte  der  Warnow.*')  Die  Landverlnste  von  Rflgen  besprach  Scholz.  >^) 
Daran  reihen  sich  die  Wasserstandbeohachtangen  der  Nord-  and  Ostsee,^^-^^) 
?on  denen  Brückner  die  Ostsee -Schwankungen  in  trockenen  and  nassen 
Perioden  begrOndet  findet  Die  historischen  Yer&ndeningen  der  Küsten,  aaf 
welche  Saefs*^)  näher  eingeht,  finden  dadurch  wieder  eine  andere  Erklärung. 
Tratz  der  schweren  Eisbildungen  fand  aber  Keilhack ^*)  in  der  norddeutschen 
Düavialflora  unsere  heutigen  Waldbäume,  ja  sogar  die  Walnufs  (Juglans 
regia),  und  y.  Fischer-Benzon,'<^)  der  ein  interglaciales  Moor  nicht  weit 
ron  Kiel  aniersnchte,  erklärt,  dafs  das  Klima  zur  Zeit  von  dessen  Bildung 
etwa  dasselbe,  wie  das  jetzige  gewesen  sei.'^)  Ganz  erhaltene  Rentierstangen 
^den  sich  wieder  in  Strelitz.*^)  Vereinzelt  gefundene  Homkeme  des  Ur- 
stiers  weist  Nehring  schon  menschlicher  Thätigkeit  zn.^')  Die  nach  all- 
gemeiner Ansicht  in  historischer  Zeit  erst  eingewanderte  Buche  läfst  Penka^^) 
jetit  uralt  in  nnseren  Gegenden  sein,  damit  die  Arier  aus  Skandinavien  ge- 
kommen sein  können. 

Litteraturübersichten,    welche   mehrfach   die   Vorgeschichte   des 
Gebiets  berahren,  nennen  wir  in  den  Anmerknngen.'^-^^) 


S.  16,  Nc.  828e  (Sopsn).  —  28)  Eng.  Oeinitz,  10.  Beitrag  z.  Geologie  Meclde&borgB. 
Kit  1  Tiefenkarte  d.  Wamoy  n.  HÖhenachichtenkarte  d.  Umgebang  toh  Bostock.  1:12500: 
iTFreonde  d.  Katnrg.  in  Meckl.  42,  S.  85 — 102.  Schon  1887  als  Sonderdrack  aosgegeben. 
iGüitrov,  Opita  a.  Co)  13  S.  IfPetermann  Geogr.  Mitt  85  (1889),  1.  LittB.  S.  16,  No. 
mh  (Sapaa);  Bostock.  Zg.  1889,  Ko.  125  (Xraiue).]{  —  24)  M.  Scholz,  Über  d.  Qoartür 
im  ■adottlichen  Bfigen:  Jb.  prenis.  geoL  Landetanat  f.  1886.  S.  208—25.  |  [Petermann 
G^.  Mitt  35  (1889),  1.  LittB.  S.  16,  No.  229  (SDpan).]|  Aach  d.  jetzigen  Neoland- 
biMimgeii;  aber  mehr  LandTerlnst  durch  Stnrmflat  i  Anf.  14.  Jh.  D.  ZerriMenheit  wahr- 
aehainlieh  aach  durch  Senkung.  —  25)  X  Strombeobachtnngen  in  d.  Mündongen  d.  Weser 
L  fibe:  Ann.  d.  Hydrographie  n.  ICarit.  Meteorologie.  Organ  dei  Hydrogr.  Amte  etc.  16, 
Heft  9.  —  26)  X  Bad.  Credner,  D.  Seebar:  Beitr.  z.  Landeakande  y.  Yorpommem  a. 
Hagen  5.  [[Globna  54,  No.  15,  S.  238.]|  FlaterscheinaDgen  in  d.  westl.  Oitaee  infolge 
itBo^hariicher  YorgSnge.  —  27)  X  B-  Brttckner,  D.  Schwankangen  des  WaMentandea 
im  Eaapiachen  Meer  n.  in  d.  Ottsee :  Ann.  Hydrograph.  16,  S.  55  ff.  |[Sapan,  Geogr.  LittB. 
S.  126,  No.  561  (in  Petermanss  Mitt  84,  12;  Globaa  54,  4,  S.  65/7  (y.  Goerne).]|  — 
^)  Ed.  Snefa,  D.  Antlitz  d.  Erde.  Bd.  2.  Mit  42  Tezt-Abb.,  1  Taf.  a.  2  Karten  in  Farbendr. 
Wies,  F.  Tempaky.  Lex.  8^  lY,  704  8.  M.  25,00.  S.  500—46  «Ostsee  n.  Nordsee  in 
i  bist  Zeif  (Yersenkte  Moore  a.  Wälder  d.  Nordsee,  HaflEstöcke  a.  Moore  d.  Ostseeküaten). 
S.  528/9:  CimbriMhe  Fiat,  Finten  des  MA.  542  ff.:  Die  Litterator.  —  29)  Bob.  Keller, 
(Keühack,  Norddeutsche  IHlayialflora  im  Botan.  GBL):  Humboldt  7,  9,  S.  350.  —  30)  'Nator- 
visMDsehafü.  Yerein':  Kieler  Zg.  No.  12870,  2.  Blatt,  1889.  —  31)  X  K.  MSbias,  Über 
li-  phjsik.  n.  zoolog.  Yerhiltnisse  d.  Ostsee:  Yerh.  Ges.  Erdkande  in  Berlin  15,  2.  — 
9i)  Bentierstangen  y.  Nenenkirchen  (Meckl.-Strelitz) :  Bostocker  Zg.  No.  557,  Beil.  1,  S.  2. 
2  ganz  erhaltene  Stangen  aos  e.  Moderloche.  —  83)  Nehring,  Yereinzelt  gefundene  Hom- 
koM  dm  bos  primigenins  n.  Knochenharpane  aas  d.  Moor  y.  Barnow  (Pommern)  Mit  Zinkogr.: 
?86Asthr.20,  (341/2).  Mit  Bemerkungen  y.;Yirchow.  —  34)  K.  Penka,  Über  d.  Zeit  des  ersten 
Aiftreteoa  d.  Bache  in  Nordeuropa  u.  d.  Frage  nach  d.  Heimat  d.  Arier:  Globus  58,  13, 
^-  200/5.  D.  Anfamts  dreht  sich  in  e.  gewissen  Zirkel,  damit  d.  Arier  aus  Skandinavien  etc. 
gekommen  sein  können,  mnis  dort  d.  Buche  schon  uralt  sein,  u.  weil  d.  Bache  dort  uralt 
seil  moili,  so  werden  aach  andere  Biame  yerschoben.  D.  KÖkenmÖddinger  mit  d.  wenigen 
Kaoeben  des  Anerhahna  spielen  dabei  wieder  e.  Bolle.  Aber  trotz  Steenstrup  ist  d.  Auer- 
baha  nicht  an  Pinna  sUyeetris  gebunden.  Ygl.  JB.  1884,  H,  133^.  —  35)  X  ^  Scheppig, 
litt.  d.  Ydlkerkunde  (Ethnol.  Ethnograpie:  Europa):  AAnthr.  17,  S.  62—77.  Wesentlich 
^  Bibliographie  t.  1884,  doch  auch  weitergreifend.  Hierher  spezieller  S.  69.  70.  74.  — 
)S)  X  Franz  Schwartz,  Litt  d.  Urgeschichte  n.  Archäologie  (Deutschland):  ib.  Seite  des 
Ycneiehnisaea  1 — 24.  Das  Sehr  iftenyerzeichnis  reicht  y.  Mitte  1885  bis  31.  Dez.  1886.  — 
S7)  Julie  M  est  orf,  (Litt  d.  Urgeschichte  u.  Archäologie)  Dänemark  etc. :  ib.  Seite  des  Yer^ 
zaehnissea  83/6.  tJmialat  1885,  1886  u.  z.  T.  1887.  —  38)  id.,  Aas  d.  skandinayischen 
Litterator.  S.  371 — 94.  Meist  Arbeiten  yon  1886  umfassend,  z.  T.  auf  Schlesw. -Holstein 
«üh  beziehend  y   so   d.  Beaprechung  y.  N.  E.  Tuxen,  De  nordiske  Langskibe,  S.  376,  wo  d. 


11,220  i^^'    Schleswig- Holstein,  Meeklenborg,  Pommern.     Krause. 

Allgemein  über  die  Ostseeküste  erstrecken  sich  Behlas'*)  statistisch- 
antiquarische Untersuchungen  über  die  ^Burgwälle^  deren  Zahl  Schnster 
1869  auf  350  angab,  während  B.  sie  auf  c.  1000  erweiterte,  obwohl  die 
Lübecker,  Lauenburger  und  Holsteiner,  auch  die  zahlreichen  am  Rostock 
fehlen.  Der  gröfste  ist  von  Garz  auf  Rügen,  der  kleinste  der  Bargwerder 
am  Nemerowsee  (Nenstettin).  Die  Mecklenburger  historischen  castra,  die 
Lisch  für  Fürstenburgen  richtig  erklärte,  will  er  Tempelbargen  sein  lassen, 
und  nennt  dabei  von  den  Slavisten  längst  verworfene  GOtternamen,  sogar 
einen  Ostarakultus  (I)  will  er  aus  Ostrow,  Ostrowo  (=  wustrow,  Insel)  her- 
leiten. Die  vorgeschichtlichen  Gespinste  erläuterte  Buschan,^^)  die  ältesten 
sind  von  dunkeln  Schafen.  Die  ältesten  Handelswege  besprechen  Schneider*^) 
(vom  Bhein  her  bis  nach  Mecklenburg  und  Holstein  herein),  vorzugsweise 
aber  Götz:^*)  die  Bernsteinstrafse  vom  Hallstädter  Salzrevier  nach  der  west- 
lichen Ostsee  und  das  Ostseegebiet  selber.  Hier  sei  Julius  starker  Handel 
nach  Bufsland  durch  die  Dirhemfunde  bestätigt,  aber  das  dortige  Yölker- 
gewirre  hätten  doch  die  Nordwestslaven  dem  Adam  aufgeschwindelt;  ans 
dessen  Schilderungen  sich  schon  längst  genügend  erkennen  lasse,  wie  weit 
die  Kultur  dieser  Gebiete  hinter  den  deutschen  Städten  zurückgeblieben  sei.*') 
Da  die  Alsengemmen  nun  einmal  durch  den  abenteuerlichen  Namen  hier- 
her verschlagen  sind,  mufs  bemerkt  werden,  dafs  Olshausen***^)  nun- 
mehr 27  Funde  mit  39  Gemmen  anerkennt,  aber  immer  noch  nicht  die 
h.  3  Könige  und  den  Abraxos,  den  Handelmann  gar  mit  den  Krötenfibeln 
und  Daniel  in  der  Löwengrube  zusammenbringt.  Dabei  sind  weder  die 
echten  Lüneburger  antiken,  mythologischen  Gemmen,  die  mit  ^den  Alsener* 
im  gleichen  Büchereinband  safsen,  und  die  Herkunft  von  Rom  oder  Kon- 
stantinopel deutlich  erweisen,  mitgezählt,  noch  die  Mithrasopfer-Gemme  von 
Havelberg,^^)  noch  die  in  Lindenschmits  Altertumskunde  (1889)  Tafel  14 
No.  11  (Reiterbild),  12  und  17. 

Lokale   Urgeschichte,     Aus  Schleswig -Holstein  liegt  eine  Reibe 


Ny duner  Boot  (1868  in  Sdüeswig  gefonden)  besprochen  ist  Ebenso  S.  877  ff.  YedelsEui- 
teilang  d.  Steinzeit-Grsber.  —  39)  Bob.  BehU,  D.  yorgeschichtlichen  BnndwSlle  im  öst- 
lichen Deutschland.  £.  vergleich,  archäol.  Studie  mit  1  prahistor.  Karte.  Berlin,  A.  Aaher 
u.  Co.  X,  210  8.  M.  6,ö0.  |[CB1.  No.  81,  S.  1036  t  W.  v.  8ch(ulenburg.)  —  MHL 
16,  4,  S.  208/6.  Alfr.  G.  Meyer;  Rostock.  Zg.  827,  BeU.  8.  £nuise.]|  D.  Karte  ist  sehr 
unklar,  d.  bekannte  Fttrstenwall  Werle  fehlt  darauf.  —  40)  G.  Bnschan,  Über  prahist  Ge- 
webe u.  Gespinste:  AAnthr.  18,  8,  1889,  235—68.  S.  246/7  Schleswig  -  Holstein ,  250/1 
Schwerin  u.  Stettin.  Alle  sind  geköperte  Wollstoffe.  Spater  kommt  auch  Flachs  in  taffet- 
artigem  Gewebe  yor,  nie  Hanf  oder  Baumwolle.  —  41)  J.  Schneider,  D.  alten  Heer-  a. 
Handelswege  d.  Germanen,  Römer  u.  Franken.  6.  Heft.  Düsseldorf,  F.  Bagel  i.  K.  1888. 
gr.  8<>.  31  S.  M.  1,00.  Hierher  gehört  Weg  8.  (t.  Genua  z.  Elbmttndung:  Hadeln,  Wanten, 
Cuxhafen).  7.  (y.  Xanten  am  Bhein  bis  Stade,  auch  weiter  bis  Kiel).  Auch  Ko.  4.  ist  sicher- 
lich d.  Weg  d.  ttber  Daraau  ins  Mecklenburgische  führte.  —  42)  Götz,  Verkehrswege,  & 
§42.  —  43)  X  Osk.  Montelius,  D.  Alter  d.  Bunenschrift  im  Norden.  Übers,  y.  J.  Mes- 
torf.  Mit  Abb.  im  Text:  AAnthr.  18,  1/2,  S.  151—70.  £r  nimmt  4  Bieenzeiten  an,  von 
c.  500—1,  1—400,  400—700  u.  700— c.  1050  u.  setzt  d.  ältesten  Bunen  um  800  p.  C.  Hier- 
her gehört  d.  Besprechung  d.  Goldhömer  y.  Gallehus  bei  Tondem,  d.  er  um  c  300 — 400 
p.  C.  setzt,  S.  169.  —  44)  Olshansen,  Zwei  neue  Gemmen  y.  Alsentypus.  Mit  2  Zinko- 
graph.:  YGAnthr.  20,  4,  S.  (247/9).  Aus  Holyerd  bei  Leuwarden,  mit  rechter  Flügelgeitalt 
unter   dreien,    u.  y.   Spannum  im    Westergoo,    mit  Kreuz  u.  Stern  über  d.  8  Figuren.  — 

45)  id. ,  E.  Alsengemme  aus  Enger,  Beg.-Bez.  Minden.  Mit  Zinkogr.:  YGAnthr.  20,  S.  ^306/7). 
2  figurig,   jetzt    in    Herford.      Auch    noch    1    Bruchstück.      S.   JB.   1887,  U,  130»«-**.  — 

46)  Altrichter,  Gemme  y.  Hayelberg,  mit  Zinkograph.:  ib.  S.  558—62.  Glasflnls  mit  & 
Mithrasopfer  beim  Dome  zu  Hayelberg  gefunden,  entschieden  nach  antiker  Gemme;  wie  A. 


(39.     Schletwig-HolftteiD,  Mackleikbiug,  Pommern.    Kr  aase.  11,221 

?on  Funden  und  deren  Besprechungen  vor^^-^^),  aas  denen  wir  die  Immen- 
stedter  Ausgrabungen^^)  nur  deshalb  hervorheben,  weil  sie  im  ersten  Hefte 
einer  neuen  Yereinszeitschrift  beschrieben  sind,  und  Fried  eis  Nachricht 
ober  ein  kleines  Figdrchen  von  Fehmam^^),  weil  Yirchow  dabei  wieder 
voQ  den  'echten  wendischen  Götzen'  zu  Neostrelitz^^  sprach,  die  längst  als 
mittelalterUche  Leuchter  erkannt  sind.^®*^^*) 

£twas  mehr  noch  lieferte  Pommem.^^'^^)  Eine  mehrfache  Besprechung 
Teranlaüste  der  Moorfand  von  Mellentin,  s.  g.  Hallstadtbronzen  mit  einem 
eigenartigen  Schmuck,  der  in  interessanter  Technik  aus  Eberhauem  her- 
gestellt war. ^7- 70)  Ein  Sammelfund  von  Bronzen,  die  man  der  ältesten 
Zeit  zuzurechnen  pflegt,  hat  Interesse,  weil  Friedel  Eisenspuren  nachwies 
ond   alle     ähnlichen   Funde   zusammenstellte. 7^)      Von    dem   schweren,    bei 


Qeiat  eisgeprefit(?).    —    47)  X  '^'  Binzer,    Augrabiingen   im   Dassendorfer  Bosch,    Kr. 
flenogt  Lanenbnrg.    Mit  7  Zinkogr.:  ib.  8.  596—600.  —  48)  X  Siebke,  Hochäcker  bei 
Tirbeek,  Kr.  Segebarg:  ib.  8.  478.  —  49)  X  Meifsner,  Banmaargmenflchen  dea  Bronsfr- 
ahen  in  NUbel,  SchleBwig:  ib.  8.  477.  •—  60)  X  Handelmann,  D.  Bteingrab  (Gangban) 
Hi^lmahauB. Hügel    bei   Wittstedt   in   Kordflchleairig:    KBAAnthr.    19»    8.    14    n.    23/4.    — 
II)  X  Funde   aof  Amram:   KBGV.   No.   11.      |[AnsQermNMiis.  II,  12,   8.  175/6  (daaelbat 
laeh:  Urnen  y.  Schnby).]!     Orabhügel.    Bronzen.  —  52)  X  Bronzefande  in  BiesenhÜgeb  d. 
hael  Amram:  lUast  Zg.   91,  No.  2364,  8.  892.    Man  vili  auf  Amrom  ein  Masenm  Am- 
mur  Altert  anlegen.   —  53)  X  Fände  in  Drage:  Nmdd.  AUg.  Zg.  No.  488.     |[Anz.  Germ. 
5.  Mna.    II,    12,    8.    178]|       Nach;    Kieler  Zg.    (Holzaargreete ,   Bronzen,   Bernatein).    — 
^)  X   ümenfriedhof   in  Bachholz    (Süderdithraarechen) :    Ana.   Germ.   N.  Mos.   2,  No.   7, 
3.  100.     Ana    Kordd.  A.  Zg.  No.  17.    D.  Fände  kamen   an   d.  Maseam  Dithman.  Altert  in 
Meldoil   —    &&)  Aoflgrabongen  bei  Lnmenatedt    1879—80.    Mit  Fig.  im  Text  a.  1  Tafel: 
Xitt  AnihrYSchleaw.  Holrt.    Kiel.  TJniy.  Bachh.    gr.  8<».    32  8.    |[DLZ.  9,  No.  88,  8.  168/9 
IigT.  Undsetjl     Bearb.  t.  Jolie  MetM)rf.    8ie  setzt  d.  Fände  ins  Ende  dea  8.  oder  Anf.  dea 
9.  Jh.,  aie  aind  wohl  jünger.    No.  5  d.  Abb.  halt  Bef.  fUr  e.  Kreaz.    Daran,  daia  Immen- 
•tedt  e.  alte  germaniache  8iedelang,  iat  fibrigena  nicht  za  zweifeln.  —  56)  Friedel,  Nacktes 
■^inKi'hfft  FigSzchen  t.  d.  Inael  Fehmarn :  YGAnthr.  20,  8.  698.    Zar  Naivetfit  onaerer  Yor- 
fiihien  in  Besag  aof  geachlechtliche  a.  weibliche  Dinge  aind  d.  bekannten  Figoren  im  Lflbeoker 
Scidffergelag  xa  vergleichen,  aach  d.  dortige  Gemälde  y.  Loth  mit  aeinen  Tdchteni.  —  D.  bei 
d.  Beapxechnng  T.  Yirchow  herangezogenen  Mecklenburger  altalaTiachen  Götzen  aind  Ifingat  ala 
HAliehe  Leachter  anerkannt   —  57)  y.  Hammerateia  in  JbbYMecklG.  87  (1872)  8.  172  ff. 
—  58)  X  H.  Handelmann,  D.  f^remdenftthrer  im  8chleaw.-Hobtein.  Moaeam  yaterl.  Alter- 
tSmer  za  Kiel.      2.  Aofl.     Kiel,  Uniy.  Bachh.     M.  0,40.    —   58*1  X  8cheppig,  Kieler 
Hiicam  £.  Ydlkerkonde:  Internat AEthnogn^hie  1,  5,  1888.  —  59)  X  8chamann,   Arm- 
h^e  y.    Gold    o.    Bronze   ana   d.    BandowtaL     Mit  2  Zinkogr.:   YGAnthr.  20,    8.   568/4. 
D.  ahatiehen  Armringe  werden  ana  d.  Litt  anfgeiihlt  —    60)  X  id.,  Alte  Gräber  a.  Barg- 
viUe   in    Yoipommem:  ib.    8.  469.   —   61)  X  Bronzefande  y.  Wödtke   (Kr.  Laaenborg): 
MonbUGPommG.    No.  9,  8.  184/7.   Eigenartige  Bronze-fialaringe  mit  Walzten.  —  62)  X  Van- 
äzliamiiB:  ib.  No.  10,  8<  157.   Zeratdrang  d.  8teinkreue  y.  Netseband  (Balt  8tad.  28,  8.  545  fL) 
B.  d.  Kagdgriber  xa  Boltenhagen.   —   63)  X  Schamacher,   8teinki8tengriber  bei  Blam- 
berg  an  d.  Bandow  a.  y.  Boeck  bei  Naaaenheide.    Mit  7  Zinkogr.:  YGAnthr.  20,  8.  (264/6). 
1)  Leichenbeatattang.    2)  Leichenbrand.    D.  Bronzen  aetst  Beltz  in  d.  jüngste  Bronzeseit;  d. 
Piaoette  (Zange)  kommt   aber  in  d.  Biaenzeit  500  p.  C.  in  Stade  a.  in  Holatein  yor.  — 
U)  X  Abeking,  Fände  y.  Zinnowitz  aaf  Uaedom:  ib.  8.  (838)  f.  —  65-66)  X  Metall- 
Boner  y.  Ltibtow  bei  Pyritz  in  Pommern.     Mit  Zinkogr.:  ib.    8.   (888—90).  —  67)  H. 
Lemeke,  Mooiiimd  y.  Mellentin,  Kreia  8oldin.    Mit  Holzachn.:  ib.  8.  199—200.    Im  Maa. 
iL  GPommG.  in  Stettm.  —  68)  Moorfand  y.  MeUentin:  MonbUGPommG.  2,  No.  12,  8.  181 
—185.  —  6d)  Olahaaaen,  D.  Moorfand  y.  MeUentin,  Neamark.   Mit  1  Holzachn.:  YGAnthr. 
20,  8.  (273/4).    —  70)  id.,  Moorfond  y.  MeUentin  n.  Yerwendong  y.  Eberhaaem  in  d.  yor- 
g<«jL  Zeit    Mit  5  Holzach.:  ib.  8.  440/9.   —    71)  Friedel,  8ammelfnnd  y.  Bronze  ana 
Morebia,  Neoyoipoinmeni.    Mit  7  Zinkogr.:  ib.  8.  588 — 91.    Wichtig  wegen  d.  Aafzahlang 
d.  ähnlichen,   namentlich  Hecklenbargiachen  Fände   y.   Bronze-Hangegefaäen  a.  Doaen,  yor 
>Uem  wegen  d.  Eiaenaparen  in  d.  zor  aehx  alten  'Bronzezeit*  za  rechnenden  Fände,  der  am 


11,222  §S9*    Schlesirig-Holftein,  Maeklenbnrg,  Pommenu    Kranae. 

Hiddensö  in  der  See  gefandeDon  GoldriDge  7**^')  ans  dem  6. — 9.  Jh.  istaach 
eine  Photographie  erschienen.  ^*-^^) 

Münzfunde,  Münzkunde J^'^'^)  Dannenberg  bespricht  eine 
Reihe  Fnnde  ans  Schleswig-Holstein,  Mecklenburg  und  Pommern.'^)  Die 
ältesten  mecklenburgischen  Mttnzen,  Brakteaten,  setzt  er  in  die  2.  Hälfte 
des  13.  Jh.  nnter  Heinrich  H.  (den  Löwen  von  Meckl);  die  einzige  bekannte 
Münze  Yor  Magnns  and  Balthasar  (1483—1503),  einen  Wittenpfennig,  spricht 
er  den  Söhnen  Heinrichs  H.  nach   1348  ztiJ^^^) 

Völkerzüge.  ÄUeste  Bevölkerung •^^-^'^)  Im  Vordergrunde 
stehen  in  diesem  Jahre  die  Fragen  nach  der  Herkunft  der  Sachsen  in 
Britannien,  welche  früher  sicher  als  aus  Schles¥ng- Holstein  gekommen  an- 
gesehen wurden.  Die  Abhandlung  von  Bening^^)  ist  freilich  nicht  zu  ge- 
brauchen, der  England  von  den  Engern  ableitet,  dagegen  geht  Siebs ^^^^) 
auf  unsere  Eüstenbevölkerung  genauer  ein.  Er  weist  alle  die  ältesten 
angelsächsischen  Sprachstufen  den  Sachsen  zu,  die  vieUeicht  auch  unter 
Friesennamen  gingen;  es  scheint,  als  nehme  er  ausgewanderte  Chauken 
an.  Die  Friesen  safsen  ihm  nur  östlich  bis  zur  Ems,  haben  sich 
später  erst  östlich  über  Küste  und  Inseln  ausgedehnt;  die  vfiaoi  2a^ovm 
sind  Helgoland,  Amrum  und  Sylt.  Später  läfst  er  diese  durchaus  friesisch 
werden  mit  einem  Dialekt,  der  dem  ost-  und  westfriesischen  Inseldialekt 
verwandt  ist  So  kamen  die  Bewohner  der  3  Inseln  voraussichtlich  von  den 
ost-  und  westfriesischen  Inseln,  die  des  nordfriesischen  Festlands  aber,  also 
der  heutigen  Halligen  einschliefslich,  vom  friesischen  Festlande.  Diese  Be- 
siedelung  fällt  erst  in  das  8.  und  9.  Jh.,  vielleicht  mit  in  Folge  der  Volks- 


1835  gemacht  ist  —  72)  Fand  y.  HiddenaS:  Ans.  aerm.  Nation.  Mtu.  2,  No.  10,  S.  13S/9 
au  Noidd.  AUg.  Zg.  320.  Am  Bande  glatter  Bing  y.  nuusiyem  Qolde  mit  2  atilifierten 
Tierköpfen.  >-  73)  H.,  D.  Hiddenseer  Goldring:  MonbllGPommG.  No.  11,  S.  172.  Bnde 
Juni  1888  in  d.  See  gefunden,  682  g  achwer,  c.  1800—2000  M.  Goldwert  —  74)  Photo- 
graphie dea  Hiddenaeer  Goldringea.  Bergen  a./Bügen,  Photogr.  Schmid  1888.  —  75)  X^o- 
wacha  d.  Bammlangen  d.  GPommG.  1888.  Unter  dieaem  Titel  werden  y.  MonbUQPommO. 
No.  9  an  alle  kleineren,  an  d.  Geaellsch.  eingelieferten  Fände  registriert.  —  76)  X  Münz- 
fand  yon  Schlage  (Meddenborg) :  Namiam.,  aphrag.  A.  No.  S.  16/6.  Aas  d.  Boatock.  Zg. 
mit  Jahreakorr.  filr  d.  2  Btader  Mfinsen.  —  77)  Wanderlich,  D.  Mfinafond  y.  Dtmm 
1881:  JbbVMecklG.  63,  S.  317 — 38.  —  78)  H.  Dannenberg,  Z.  pommerachen  n.  mecklen- 
borgischen  Mttnxkande.  8:  ZNamiam.  16,  1  a.  2,  S.  99—114  (mit  Abb.)  |[ABrakteateD- 
künde  1,  10  (1889),  B.  322/4.  Boatock.  Zg.  447,  BeU.  1  (Kranae).]!  Bespricht  d. 
Fände  y.  Bünatorf  bei  Bendaburg  n.  y.  Kanneberg  bei  Marlow  in  Meckl.  (1886),  swischeB 
Bibnitz  u.  SiUae  (nicht  £ilse!).  S.  Jb.,  1887,  H,  No.  96.  —  79)  X  Mfknxfand  (Strai- 
sonder,  Lübecker  d.  2.  Hälfte  dea  14.  Jh.)  za  Falaterbo:  Deatacher  Boichaana.  222  o.  Au. 
Germ.  Nat.  Mos.  2,  No.  11,  S.  164.  —  80)  X  Pommerache  Münzfonde:  MonbllGPommG. 
No.  1,  2,  3,  4,  8,  S.  8—13,  21/4  (irrig  149—62),  42,  67—60,  126.  V.  Doelits  (16.  Jh.)i 
Freienwalde  (16.  17.  Jh.),  Begenwalde  (Aoreos  dea  Glyoeriaa),  Tantow  (17.  Jh.),  Begenwalde 
(w.  o.).  —  81)  X  J'  J<  ^gll>  ^^^  d.  Fortachritte  d.  geographischen  Namenkonde  (1.  NameB- 
ErklSrong.  Norddeotachland) :  Wagners  Geogr.  Jb.  12,  1888,  S.  82/6.  Es  werden  ans  onaerem 
Gebiet  registr.  oder  kritisiert:  Detlefsen  (ZSchlH.  16,  323—33  1886.  Über  Itzehoe  s.  dazo 
Walther:  JB.  1887),  Hübbe  (MitVHambG.  9,  S.  162/4,  JB.  1887).  W.  0.  Pocke  (Abb. 
natorwYBremen  9,  266 — 74)  o.  d.  oatfiriesiachen  in  Nordfrieal.  z.  T.  wiederkehrenden  Namen 
in  J.  ten  Doorkkat-Koolmana  Wortetb.  d.  batfir.  Sprache.  —  82)  X  F.  Soldan,  Sagen 

o.  Geach.  d.  Langobarden.   Halle,  Waisenhaoa.    1888.    XI,  218  S.    M.  1,80 83-87)  X  ^^■ 

Wormatall,  tfber  d.  Chamayer,  Bnxcterer  o.  Angriyarier  mit  Bfickaicht  a.  d.  Herkonft  d. 
Franken  o.  Sachaen.  Nene  Stodien  z.  Germ,  dea  Tacitos :  G^ymn.-Progr.  Münater  L/W.  Mfinster. 
1888.  4<^.  24  S.  —  88)  fi.  Bening,  Welchea  Volk  hat  mit  d.  Sachsen  Britannien  er- 
obert, o.  diesen  d.  Namen  England  gegeben:  ZHYNiedersachsen.  Jg.  1888,  S.  1 — 19.  — 
89-90)  Theod.  Siebs,  Z.  Gesch.  d.  englisch -Mesischen  Sprache:  Broalaoer  Doktoidiaaert 
1888.     Halle,  Drock  y.  Karras.     36  S.     1.  T.  eines  gröCseren  Werkes  (Halle,  Niemejer).  — 


$39.    Schleswig  -  Holateiii,  Hecklenbnrg,  Pommern.    Krause.  11,223 

eDtfUunmgen  Eou'ls  des  Grofsen,  nach  der  auch  die  Slaven  sich  ausdehnten. 
In  Bezog  aaf  die  Sprache  von  Ammm-Föhr,  früher  eine,  jetzt  zwei  Inseln» 
ist  Bremer *i)  z.  T.  anderer  Ansicht;  auch  er  hWt  diese,  Sylt  und  Helgo- 
land, Mr  die  vfjoot  2a^6ywv;  die  heutige  Sprache  sei  eine  des  ^ngwaiwischen" 
oder  angiofriesischen  Stammes  und  nächste  Verwandte  der  Sprache  der  West- 
sachsen (Wesseir),  sie  habe  mit  den  Nordfriesen  nichts  gemein,  auf  deren 
Einwanderung  an  der  Kttste  er  überhaupt  nicht  eingeht.  Da  die  älteste  be- 
kannte Namensform  von  Amrum  in  Waidemars  census  Daniae  1231  Ambrum 
and  1240  Amromon  lautet,  so  bringt  er  damit  die  Angabe  des  Nennins:  in 
England  sei  onme  genus  Ambronum  id  est  Aldsaxonnm,  zusammen.  Schau- 
manns'^)  entgegenstehende  Ansicht,  dafe  das  litus  Oud  Saxonum  an  der 
Seine  zu  suchen  sei,  kennt  B.  nicht.  Er  schlägt  für  die  Sprache  der  vier 
Inseln  den  Namen  ^ordsächsisch'  vor.  In  den  Karten  zur  deutschen  Ur- 
geschichte Iftfst  Felix  Dahn^')  um  490  Juten  bis  zur  Eider  wohnen,  im 
westlichen  Holstein  Sachsen,  im  östlichen  und  in  Mecklenburg  bis  Wismar 
vnd  zur  Havel:  Warnen,  welche  sich  noch  im  8.  Jh.  bis  Böhmen  hin  aus- 
dehnen, östlich  der  Recknitz  setzt  er  die  Winidi  (Wenden).  Noch  um  800 
giebt  es  östlich  der  Weser  keine  Friesen.  Um  dieselbe  Zeit  sitzen  die 
Sachsen  bis  zum  Limes  saxonicus,  dann  folgen  Abodriten  und  Linaii,  die 
Wilzen  aber  erst  östlich  der  Oder,  nicht  östlich  der  Warnow.»*) 

Slavetirm  Oermanisierung.  Dafs  der  Name  Baltisches  Meer 
slavisch  sei  und  von  balaton  (Sumpf,  See)  stamme,  suchte  Krause  neuer- 
dings durch  den  mittelalterlichen  Namen  dieses  Meeres:  stagnum  festzu- 
stellen.^**) Hey 's  Versuch,  die  alten  slavischen  Ortsnamen  des  Herzog- 
tnms  Lauenbarg  zu  erklären  ^^)  ist  nur  sehr  teilweise  gelungen.  ^Stänker- 
dorf  (Parkentin),  'Finsterhausen'  (Basedow) ,  gar  'Mehlhändlerort'  zur  Slaven- 
zeit,  'Erdgräberdorf  und  gar  Mulsan  (das  Geschlecht  Maltzahn  und  Malzahn) 
als  'kleine  Molle'  sind  doch  höchst  seltsame  Deutungen.  Auch  Deutsches 
erklärt  er  gelegentlich,  da  er  das  Niedersächsische  der  Niederelbe  nicht  kennt, 
für  slavisch.  Hellwig  weist  die  Lage  der  ältesten  und  der  neueren  Burg 
Batzeburg^*)  überzeugend  nach,  sucht  auch  zu  erweisen,  dafs  das  Ansverus- 
Krenz  an  der  richtigen  Stelle  des  Märtyrertodes  stehe  ^^),  und  hat  deshalb 
das  älteste  Stück  der  Ansveruslegende  neu  herausgegeben,^^)  deren  Kern  er 
f&r  alt  hält    Dieses  älteste  Stück  sucht  er  auf  die  Mitte  des  12.  Jh.  zurück- 


91)  0.  Bremery  Binleitnng  zu  e.  amringUch-fohrmgiiclien  Sprachlehre:  JbYniederd.  Sprach- 
foTBchg.,  daraus  als  Habilit  Schrift  Halle-Wittenberg  13, 1S86/8,  S.  1—32  a.  160.  Aach  separat: 
Xtaden  a.  Leipsig,  Soltaa.  1888.  32  S.  S.  5,  Z.  25  steht  irrig  1843  itaU  1543.  —  92)  Ad.  Fr. 
Heiar.  Schaamann,  Gesch.  des  niedersScha.  Volks  etc.  Qottingen  1839;  Ders.:  Z.  Gesch. 
<L  Brobemng  Englands  durch  germanische  Stämme.  Göttingen  1845.  —  93)  F-  Dahn^ 
Beatsehe  Gesch.  I.  Band.  Register.  Mit  4  Karten  a.  1  Stammt  (=  Gesch.  d.  earopSischen 
Stitten  T.  Heersen,  Uckert  n.  Giesebrecht.  Liet  50,  Abt  3.  Gotha,  F.  A.  Perthes.  1888. 
S4  S.  H.  4,00.  —  94)  X  Meisner,  D.  Kdrpergrolse  d.  Wehrpflichtigen  im  Gebiet  d. 
iBterdbe,  insbesondere  in  Holstein.  Mit  Taf.:  AAnthr.  17,  1/2,  1888,  S.  101—35.  in- 
ttressante  n.  wichtige  DntersDchong  des  Oberstabsarztes  in  Rendsburg;  d.  hist  Ansichten 
nsd  aber  wenig  haltbar,  so  d.  Einwandenmg  d.  Slawen  z.  See!  Bichtig  ist  d.  Angabe,  dafs 
d.  Friesen  eist  später  einwanderten.  —  94<^)  K.  £.  H.  Krause,  Stagnum,  d.  baltische  Meer: 
Hnrisehe  GBIl.  1886.  1888.  S.  159^60.  Daher  ciritates  stagnales,  proyincia  stagnalis  (d. 
Fnoziskaner).  —  95)  G.  Hey,  D.  slarischen  Ortsnamen  in  Lanenburg:  AYGHerz.  Lauenb.  2, 
8.  1—3«.  —  96>  L.  Hellwig,  Alt-  u.  Neu-Batzeburg:  ib.  S.  139—45.  —  97)  id.,  D. 
Ansrenukrenz  bei  Batsebnrg.  Mit  Abb.:  ib.  8.  112—28.  D.  Angriff  auf  Hachs  Behauptung 
d.  dfirren  Arme  des  Cmcifizns  ist  miisraten;  sie  sind  faktisch  sehr  dürr.  —  98)  id.,  B. 
lasremiilegende :    ih.    S.  75—105.      |[Bostock.  Zg.   1889    No.   57,  BeU.  1   (Eranse).]|    B. 


11,224  {99*    Schleswig- Holfteü,  Meeklenbnrg,  Pommern.    Krame. 

zuführen,  ihr  Vf.  sei  ein  etwas  albigensich  angehauchter  Ratzebuiger  Geist- 
licher. Die  Kritik  ist  sehr  vorsichtig,  aber  doch  nicht  immer  überzeugend. 
Das  Georgskloster  lag,  wie  die  alte  81avenburg,  der  Insel  gegenüber  auf 
dem  Festlande  *,  die  deutsche  Burg  mit  dem  Dome  und  der  dann  entstehenden 
Stadt  auf  der  Insel;  der  Damm  zwischen  Festland  und  Insel  sei  gleich,  seit 
1144,  angelegt  Nach  Leskien' ^)  gehörten  alle  Skiyen  unseres  Gebietes 
zu  den  Polenstämmen,  ^^o)  Der  Burgwall  und  alte  Fürstensitz  von  Stettin 
ist  neuerdings  untersucht  worden. ^^^'^^^)  Die  seit  L.  Giesebrecht  aufgesteUte 
und  trotz  aller  Bekämpfung  immer  wieder  auftauchende  Behauptung,  dais 
deutsche  Stämme  unter  den  Slaven  als  Unterworfene  sefshaft  geblieben  seien 
und  dafs  dadurch  die  Germanisation  sich  später  so  rasch  voUzogen  habe,  hat 
einen  neuen  kräftigen  Gegner  in  Ernst  ^^')  gefunden.  Vorzugsweise  wendet 
er  sich  gegen  die  Schlüsse  aus  Schwartz'  mythologischen  und  Jahn^s  Sagen- 
forschungen. Bei  dem  erwiesenen  Wiederauftauchen  heidnischer  Anschauungen 
und  Bräuche  am  Rhein  und  in  den  Niederlanden  (Nehalennien,  Isis,  Ursula) 
zur  Kolonisationszeit  konnten  die  Siedler  jene  sehr  wohl  ins  Ostseeland  über- 
tragen. E.  nimmt  völlige  Austreibung  und  Verlaufen  der  Slaven  an,  dann 
langsam  und  immer  mehr  sich  verdichtende  Einwanderung.  Für  Wagrien 
und  das  westliche  Mecklenburg  wird  das  richtig  sein,  für  das  östliche,  und 
namentlich  für  Pommern,  aber  nicht  Die  hier  waltenden  Verhältnisse 
müssen  unten  bei  v.  Brunn  eck  s  Arbeit  besprochen  werden.  Untersuchungen 
über  die  Glaubwürdigkeit  Helmolds,  namentlich  inbetreff  seiner  Zahlen  oder 
Zahlenbegriffe  hat  Rudolph,  zunächst  in  einer  Berliner  Doktorschrift,  recht 
sorgfältig  angestellt.  ^<^^)  Vene  hat  er  z.  T.  als  biblische  Rundzahlen  nach- 
gewiesen; er  hätte  sie  noch  um  die  Ziffern  40  und  400  (nach  Ewalds 
Forschungen)  vermehren  können.  Er  kommt  dadurch  zu  dem  schwerlich 
bestreitbaren  Resultate,  dafs  Helmold  Zahlenbegriffe  kaum  richtig  beurteilen 
konnte,  und  dafs  ihm  400,  gleich  wie  den  Altrömem  600,  eine  unzählbare 
Menge  bedeute.  Die  Probe  macht  er  an  der  Kolonisation  Wagriens  dnrch 
Adolf  II.,  wo  er  v.  Wersabe  wieder  zu  Ehren  bringt,  und  wobei  die  Zahlen- 
angaben beim  Wendenraubzuge  Niklots  1147  die  Grundlage  bilden.  Das 
ganze  damals  kolonisierte  Gebiet  berechnet  er  auf  15 — 2o  Quadratmeilen 
höchstens,  c.  ^/i  davon  kam  auf  die  Holsten  (irrig:  ^seine  Nachbarn'!)  und 
nördlich  davon  (irrig:  'nordwest')  die  Westfalen,  so  dafs  nur  Vi  ^^^  Hol- 
ländern um  Eutin  und  den  Friesen  um  Susel  bei  Neustadt  zufiel  Hier 
nennt  Helmold  400  friesische  Männer,  das  gäbe,  wenn  richtig,  für  alle 
Kolonisten  doch  nur  3200  Männer.     Ähnliches  steckt  in  der  Kolonisation 

4 

um  die  Michilinburg  und  im  Polabenlande.    Die  wichtigste  Arbeit  ist  natfir- 


Keuaugabe  d.  Legende,  angeblich  des  12.  Jh.:  B.  86— 91,  Anm.  bis  105.  —  99)  Leskien, 
Über  d.  ansgestorbene  SlaTentum  in  Noiddentachiand  (Beferat):  KYAAnthr.  19,  No.  7,  S.  52/3. 
D.  TentSndige  o.  klare  Daratellong  des  in  Leipaig  gehaltenen  Vortragt  rechnet  d.  Stamme 
nördlich    d.    Linie    Magdeburg' Berlin -fVankfiirt  a./0.   sammtlich   la   d.    FolenatSmmen.  — 

100)  X   Perwolf,   Lea  Sla?es  et  lenra  relationa  röciproqnea:  BCr.  22,  S6/7,  1888.  — 

101)  D.  BorgwaU  y.  Stettin:  MonbUQPommG.  No.  7,  S.  101/4.  —  102)  fing.  Lemcke, 
Boxgwall  Stettin  o.  d.  fnnde  im  Bargwallgraben  am  Kloaterhof:  ib.  Vortrag.  No.  IS, 
S.  187/8.  —  103)  H.  Ernst,  D.  Kolonisation  y.  Ostdeatschland.  Übersicht  n.  Littezatnr. 
1.  Hälfte.  Bealprogjnm.  Progr.  Langenberg  im  Bheinland.  No.  466.  Langenberg,  For*tho£ 
1888.  4<».  82  S.  IfBostock.  Zg.  808,  BeU.  2  (Krause).]!  S.  18^  ist  Heidentam  st  Heilig- 
tarn  ni  lesen.  —  104)  Th.  Bndolph,  D.  niederländischen  Kolonieen  d.  Altmark  Bianden- 
bnrg  im  12.  Jh.  1.  T.  Berlin.  Doktordiss.  Berlin,  .Walther  o.  Apolant  1888.  58  S. 
|[Bostock.  Zg.  No.  308,  BeU.  2  (Krause).])     D.  Arbeit  erschien  1889  vielfach  erweitert  im 


{39.     Schleswig  -  Holitein,  Ifeeklenbiixg,  Pommern.    Krause.  II  225 

lieb  der  neue  Band  von  y.  Giesebrechts  Kai8ei:gescbicbte,^<^<^)  obwobl  die 
Slavenlande  in  dem  greisen  Rabmen  nur  einen  kleinen  Raum  in  Anspmcb 
nebmen.  IHe  Gescbicbte  der  Westsiaven  im  säcbsiscben  Herzogtnme  and 
nach  dem  Sturze  des  Löwen  noch  im  ersten  Viertel  des  18.  Jb.  liegt  darin 
ror.  InbezQg  anf  die  mecklenburgischen  Fürsten  bleibt  aber  manche  Angabe 
sehr  zu  bezweifeln,  z.  B.  daüs  Wertislav  in  Braunschweig  getauft  und  als 
Qirist  hingerichtet  sei.  Die  alte  Verwechslung  des  Farstensitzes  Kessln 
(Eesdn  bei  Rostock,  auch  Burg  Ooderak  genannt)  mit  Euscin  (Nenkloster) 
dauert  auch  hier  fort.  —  Hierher  ist  noch  die  Wiederausgabe  Ton  Haupts 
Yizelinskircfaen  zu  stellen,  die  mit  einem  Nachtrage  vermehrt  erschien.^^^^'^^^) 
SpezUtIgeschichte.  Schleswig- Holstein.  Geschichtliche  Dar- 
stellungen e/c.io8-'i<>)  Eine  neue  umfängliche  Geschichte  Dithmarschens  bis 
1559  hat  Cfaalybaeus^^i)  geliefert;  für  die  berOhmten  Kämpfe  des  Volkes 
Ton  grofsem  Werte,  wenn  auch  einzelnes  übersehen  ist.  Die  älteste  Ge- 
schichte hat  aber  manche  Mängel,  namentlich  in  Beziehung  auf  die  Grafen 
von  Stade  and  von  Dithmarschen,  sowie  die  Beziehungen  der  Ida  von  Eis- 
tborpe.  Von  ganz  bedeutendem  historischen  Werte,  fast  wie  eine  Quellen- 
schrift, ist  die  nun  erschienene  Karte  des  verstorbenen  Generalmigor 
T.  Geerz^^^)  über  die  schleswig-holsteinische  Westküste,  die  sich  ebenbürtig 
an  die  früher  erschienene  von  Dithmarschen  anschlielst  Sie  ist  femer  für 
die  Geschichte  Nordfrieslands  nicht  zu  entbehren.  ^^^)  Das  eigentümliche 
Recht  der  Vogelkojen- Genossenschaft  auf  den  schleswigscben  Inseln,  als 
onen  Ausfinfs  altgermanischen  Korporationstriebes,  hat  Kunze  einer  £r- 
drtemng  für  wert  gehalten.  ^^^)  Die  Biographieen  von  7  Herren  von  Rantzau, 
darunter  des  Jobann  und  des  Prorex  Cimbriae,  hat  Handelmann ^^<^)  ge- 
liefm.  An  die  letztem  schliefsen  wir  unmittelbar  Bertheans  Darstellung 
dieses   bedeutenden   Mannes   als   Humanist  ^i^)     Der  fleilsigen  Arbeit  sind 


BacUumdel.  —  105)  W.  y.  Oiesebreeht,  Gesch.  d.  dentrohen  Kaiaerzeit  Y,  2,  (y.  1164  — 
1181).  Leiioig,  Dnnekern.  H.  1888.  71,449—979.  M.  11,00.  |[RG.23(1889)  No.  10;  Eoatock. 
Zg-  303,  BeiL  2  (Kraase).]|  S.  935  Z.  4  y.  a.  1.:  yor  Malchow.  —106*7)  Bich.  Hanpt, 
D.  VüelinakiTCIieii.  Bangeachichtl.  üntenachnngen  an  Denkmälern  V^agriena  ala  e.  Beitrag  z. 
AolmgBgeBch.  des  Oldenborg-Lflbecker  Biatams,  sowie  z.  Schätzung  seiner  QaelleDschrift  Mit 
Abb.  o.  Biaaen.  2.  mit  e.  Anhang  yermehrte  Anag.  Floen,  Hahn.  VIII,  190  8.  M.  4,00. 
~  108*109)  X  1^-  Hach,  Z.  Gesch.  dea  Klosters  Marienwold:  AVGHerz.  Lanenb.  2,  1, 
1888,  8.  129 — S2.  Ea  sind  d.  reichen  Schenkungen  des  Lübecker  Krämers  H.  Dankel- 
gnd  y.  1479 — 1507.  —  110)  X  ^i^^o»  ^*  ^^^*  Herkommen  zwischen  d.  Amte  Laaen- 
borg  o.  d.  Stadt  Lüneburg:  ZSchlH.  18,  1888,  S.  28S/5.  Alte  Frenndschaftsgeschenke,  auf- 
gehoben 1690.  —  111)  ^-  Chalybäus,  Gesch.  Ditmarachens  bis  z.  Erob.  dea  Landes  i.  J. 
1559.  Hit  1  Karte.  Kiel,  Lipsios  u.  Tischer.  1888.  S\  XH,  329  S.  M.  5,00.  |[CB1. 
^0.  42,  S.  1447/8  (Lobend);  BU.  lit  ünterh.  S.  732  f.  (Jentsch);  MHL.  1889,  (S.  259— 
6t,  Kraaae,  eingehend).]]  —  112)  Geerz,  Hist  Karte  d.  achleswig- holsteinischen  West- 
t^fiste.  Bedigiert  fttr  d.  Zeit  yon  1643/8.  2.  nSrdliches  Blatt:  D.  nordfriesischen  Inseln,  d. 
ifineh  zwiachen  Heyer  a.  Kdnigaan  u.  d.  friesische  Yoigeest.  1:200  000.  Kiel,  Homann. 
X.  6,00.  jrFetennann,  Googr.  Ifitt.  35  (1889),  1;  Litt  Ber.  S.  14  No.  194  (Hansen,  sehr 
ibgehend).]!  Korrig.  wird,  dala  d.  Seen  y.  Ayetoflt  n.  Gotteakoog  noch  nicht  trocken  gelegt 
Kiaa.  —  IIS)  X  ^'  ^'  Black,  Heligoland  and  the  Islands  of  the  Nordsea.  London, 
Kackvood  and  8on.  12®.  194  8.  sh.  4.  —  114)  Is.  Bm.  Kuntze,  D.  Kojengenoesen- 
«chaft  0.  d.  Geacholaeigentom.  2  Abh.  ans  d.  Bechtsleben  dea  deutschen  Volks.  Leipzig, 
ffiaricha.  IV,  95  S.  M.  2,00.  I[DLZ.  9,  No.  10,  S.  359  f.  (0.  Gierke).]|  —  115)  H. 
Htndelmann,  Biographieen  d.  Herrn  y.  Bantzau,  Christian  (Beichsgraf  f  1663),  Daniel 
(t  1569),  Gerhard  (f  1627),  Heinrich  (Ptoroz  Cimbriae  f  1-  Ja»-  1&99),  Heinrich  (f  1674), 
Johaan  (Obeifeldherr  dreier  Kanige  f  1565),  Joaias  (f  1650  als  franzöa.  Marschall):  ABB. 
27-  ~  110)  Fr.  Bertheau,  Heinrich  Banzau  als  Humanist:  ZSchlH.  18,  S.  181-96. 
|[Bostocker  Zg.  1889,  Ko.  139,  BeU.  1  (Krause).]!     B.  Vera  S.  174  mnla  heifsen:  Spero 

Jahrssbarietaie  der  OesohlohtswissenBcliaft    1888.    II.  15 


11,226  §3^*    Schleswig -Hobtein,  Meoklenborg,  Pommern.    Krause. 

allerdings  seltsame,  selbst  komische  Übersetzungsfehler  ontergelaafen  bei 
Wiedergabe  humanistischen  Lateins,  femer  ist  Severin  Nörby:  S.  Anorbu 
genannt  and  Prodax  Cimbriae,  der  Herzogsvertreter  von  Schleswig -Holstein, 
Yon  prodacere  hergeleitet,  am  Heinrich  Rantzau  znm  'Cimbemsprofs  im 
YoUen  Sinne  des  Wortes'  za  stempeln.  ^^7-^^^)  Wir  reihen  hier  die  gesamten 
Arbeiten  über  das  Herzogtum  Lauenburg  in  die  Anm.  ein.  Eine  im  all- 
gemeinen richtige,  doch  nicht  allzuklare  Übersicht  über  dessen  Geschiebte 
hat  Sach  kurz  zusammengestellt  Das  Wappen  (1.  Ballenstedt- Anhalt, 
2.  sächsische  Pfalz,  3.  Brena:  3  r.  Seeblätter,  nicht  'Schröterhömer',  4.  die 
(irrig  tingierten]  Kurfürstenschwerter)  ist  unverständlich  angegeben.^^'-^'^*) 
Die  vierzigste  Wiederkehr  der  Erhebungstage  von  Schleswig -Holstein  hat 
eine  ganze  Reihe  Erinnemngslitteratur  wachgerufen.  Am  rührigsten  hat 
Möller  in  Veröffentlichung  der  vollständigen  Personalien  der  Kriegszeit  ge- 
schaffen,^*^^'^)  aach  eine  neue  Ausgabe  seiner  zweibändigen  Geschichte  ^^^) 
herausgegeben,  zu  der  dann  Godt  als  dritten  Band  die  Zeit  von  1848—88 
hinzufügte.  ^'^)  Des  Herzogs  Ernst  H.  von  Coburg-Gotha  Erinnerungen  aas 
Schleswig -Holstein  in  dessen  Darstellungen  ^Ans  meinem  Leben'  (JB.  1887) 


mihi  Bammam  non  procul  esse  diem.   —  117-118)  X  Lieboldt,  Des  fleizogs  Angnit  v. 
Norbnrg-Plön  KommiBsionsbericht  an  d.   Kaiser  Leopold   L    inbetr.   d.  Gewinnimg   des  Kur- 
fürsten   Friedrich    Wilhelm   t.  [Brändenbarg   z.   Stellang   y.    Hülfstnippen  wider  d.   T&rken 
(1666):  ib.  S.  267—81.     Sichtiger  wäre  d.  Titel:  'Kurse  Biographie  des  Generalfeldseag- 
meisters  des   6ro(sen   Korfiirsten.     D.  Bericht  nmtabt   nur  S.  278 — 81.    —    119)    X   ^• 
Wolff,  Flensburg  im  J.  171S:  ib.  S.  99—130.     Nach  d.  Schlacht  bei  Qadebusch  d.  schwe- 
dische Brand<}chatzung  Flensburg,  d.   Lieferungen  an    d.  Dänen   u.   d.   Beherbergung  d.   ge- 
fangenen Schweden.  —  120)  XDetlefsen,  Aus  d.  Chroniken  d.  holsteiniechen  Elbmarschen. 
Mit  Anhang:  Hieronymus  Bauckes  hsjicher  Nachlaüs:  ib.  S.  197 — 265.   D.  letsten  Schicksale  d. 
Beichsgrafsch.  Bansau  nach  Pastoren-Aufaeichnung.     Deren  Einsiehnng  durch  den   Kdnig  t. 
Danemark   1726,  nach  d.  Brudermorde   t.    10.  Not.    1720.     S.  247   unten  im  letzt  Absatz 
steht  1728  statt  1720.  —  121)  X  O.-B.  deLagr^ze,  La  reine  Caroline -Mathilde  et  le 
comte  Struens^.     Paris,  Firmin  Didot.    1888.     |[HJb.  9,  2  (1888),  S.  878  (kurse  Ang.).]i 
Er  tritt  fär  d.  Nichtschuld  d.  Königin  ein.    —   122)  Aug.  Sach,  Lauenburg,  Henogtom: 
Ersch  u.  Gruber,  Allg.  Encykl.  Sect.  II.   42,   S.  231/8.      Der  Yf.  yon  'D.  Lanenb.  Grund  il 
Boden'  etc.  (S.  231)  heilst  Langrehr  (nicht  Langrohr).     Schwerlich  ist  Polabien  d.  jüngste 
slavische  Eroberung.     Das  ist  Wagrien.    —    123)   X  id.,  Lauenburg,   Stadt  an  d.  Elbe. 
ib.  S.  238/9.   Bei  d.  FriedrichabrQcke  konnte  angegeben  werden,  dalj  sie  das  alte  Handwerks- 
burschen- Wahneichen  Lauenburgs  unter  d.    Namen  < Wagen  up  Wagen'  war,  weil  e.  Wagen 
im  Hohlweg,  e.  auf  d.  Brücke  sein  konnte.  —  124)  W.  Dührsen,  Lanenbnxgenaia,  Batze- 
burgensia:  AYGHerzLauenb.  2,  S.  133/7.     Auszug  d.  Lauenb.  aus  Bodemanna  Hs.  d.  k.  Bibl. 
zu  Hannoyer.   —  125)  X  i<^M   Visitation  d.  Schloßkirche  in  Lauenburg  1614:   ib.  S.  106 
— 11.     Abdr.  dea  Protokolls.  —  126)  P.  J.  F.  Boysen,  Biisum,  e.  Kirchspielschronik.  Nach 
d.  Tode  d.  Yf.  herausg.  y.  W.  Dührsen.     Mit  1  Karte.     Mölln  i.  L.,  Albert     XI,  239  S. 
Es  ist  Büsum  in  Lauenburg.  —  127)  X  W.  Brehmer,  Aus  d.  J.  1813:  AYGHerz.  Laoenb. 
2,  S.  137/8.     Protokoll   des  Amts  zu  Batzeburg  über  brutale  Erschielsung  dreier  Einwohner 
durch  d.  Franzosen.   —  127*)  X  I^^ke  Schmidt,  D.  Lanenburgische  Münzwesen :  ib.  S.  S7 
— 74.     Darin  d.  Verpachtung  d.  Münze  an  portugiesische  Juden  in  Hamburg  u.  Altona  (S.  n.; 
Bahrfeldt).    —    128)   F.  Möller,   Gedenkbuch  z.  24.  März  1888,  d.  40.  Jahrestage  d.  Er- 
hebung Schleswig-Holsteins.     Altona,  Beher.     1888.    VII,  167  S.    M.  1,50.    Kampfgenossen- 
yerein.     Offizierliste.     Denkmäler,  auch  litterarische  Erinnerongen.  —  129)  id..  Biographische 
Notizen  über  d.  Offiziere,  Militärarzte  etc.  etc.  d.  ehemal.  schleswig-holsteinischen  Annee  d. 
Marine.  —  Nachträge  u.   Berichtigungen  nebst  Gener.  -  Begister  y.  C.  Graf.     Altona,  Beher. 
III,  257  S.     M.  3,50.     (Nachträge  etc.  S.  155—257.    Allein  k  1  M.  50  Pig.)  —  130)  Cajtu 
Möller,   Gesch.   Schleswig -Holsteins.     Neue  Ausgabe.    Mit  Anm.   y.  K.  Godt  u.  Begister. 
2  Bde.     Altona,  Beher.     IV,  265  u.  354.     M.  4,50.   —  131)   C.  Godt,   Gesch.  Schleswig- 
Holsteins  T.   d.  Erhebung  bis  z.  Gegenwart.     1148—88.     (=  CaJDs  Möller  u.  Dr.  C.  Godt, 
Gesch.  Schleswig-Holstein  v.  d.  ältesten  Zeit  bis  auf  d.  Gegenwart    Abt.  3.)     Mit  7  farbig. 
PI.     Altona,  Beher.     1888.    XII,  272  S.     M.  4,50.     D.  Absicht  ohne  neue  Quellen  etc.,  e. 
treues  Bild  d.  Zeit  allgemeinrerständlich  zu  geben,  ist  im  allg.  erreicht,  doch  fohlt  für  d. 


$39.     SdÜMwig-HolBtem,  Mecklenburg,  Fommeni.    franse.  11,227 

bat  Jansen  zn  einer  umfangreichen,  teils  kritischen,  teils  erweiternden  Be- 
sprechung gemacht;  ^^^)  die  hisher  meist  nngedmckten  Beilagen  sind  von 
Interesse,  manche  auch  von  Wert^'^^'^)  Die  rühmliche  Geschichte  der 
schleswig-holst  Marine  von  1848 — 51  bildet  ein  besonderes  Kapitel  von 
Tesdorpf  8  Geschichte  der  deutschen  Kriegsmarine^^®)  Den  Rahmestag 
von  £ckemfOrde  rief  anch  die  militärische  Litteratnr  wach.^'^)  Das  dänische 
Generalstabswerk  über  den  Krieg  ^^^)  überlassen  wir  dem  Kap.  ^Däne- 
mark'.i*!-"«) 

Zur  Volkswirtschaft  stellen  wir  i*»-**«)  in  die  Anm. 

Kirche,  Schule,  ünivers,  KunstM^-^^^)  Von  Haupts  Bau-  und 
Eanstdenkmälem  ^^^)  ist  der  2.  Teil  in  gleich  guter  Weise  wie  der  erste 
Tdlendet,  der  3.  ist  begonnen  und  soll  umfangreiche  Register  bringen.  Die 
frühere  Bordesholmer  prächtige  Stiftskirche  brachte  der  Architekt  Roh. 
Schmidt  in  würdiger  Ausgabe  zu  weiterer  Kenntnis, ^^^)  und  eine  nach- 
trägliche Besprechung  von  desselben  Marmorgrabmal  Königs  Friedrich  I.  zu 
Schleswig  ^^^)  sucht  selbständig  dessen  Meister  in  einem  Italiener  der 
Spätrenaissance.  ^  ^  ^- 1  •^j 


Lner  d.  klare  Überblick,  d.  hinter  d.  Details  verloren  geht  —  132)  K.  Jansen,  D.  Sr- 

iuemsgen  daa  Henogs  £mst  IL  y.  Gobarg-Gk>tha  ans  Schleswig-Holstein  1848 — 51.     Auf 

Gimdlage  teils  bekannter,  teils  bisher  nicht  yeroffentlichter  Zeugnisse  geprüft:  ZSchlH.  18, 

1,  S.  1—97.     Auch  Sonderdruck.     Kiel,  Homann.    gr.  8^    97  S.    M.  2,00.    Die  Danteilung 

saü  sogleich  Ergänzung  sn  des  Vf.:   *D.  Tag  u«  d.  Männer  y.  Eckemförde'  sein.  —  S.  43 — 

97  enthalten  21  Aktenstücke  etc.  —  133-135)  X  <^-  Asmussen,  D.  Hechte  d.  Dänen  auf 

Schleswig:  Gegenwart  33,  1888,  No.  19,  S.  289—91.    Er  leugnet  diese  auch  ethnographisch. 

yukt  wissensch.!    —    136)  X  Qsbr.  Thomas,  Allemagne,    Antriebe -Hongiie,  Danmark. 

DetcripÜons   et   soayenirs.     Paris,  Leyrault  et  Comp.     1888.     HI,  590  S.     M.  4,50.      [CB. 

1889,  No.  11,   8.  344  (K— ff.);  DLZ.  1889,  10,  No.  14,  S.  514  t  (J.  Partsch).]{     Wenig 

bedeatende   fenilletonistische  Leistung,  gehört  hierher  nur  wegen  d.  schiefen  Darstellung  ans 

Schleswig-Holstein,  dessen  dänische  Sprachgrenze  er  am  Eiderkanal  sucht   —   137)  X  ^* 

25 ^hr.  Regierottgsjubiläum  des  Königs  Christian  IX.  y.  Dänemark  (15.  Noy.):  Fast  alle  nord- 

deatsehen   Zeitungen   zwischen    15.  u.   21.  Koyember.      Weserzg.    No.   15059    Morgenaosg. 

Boftock.  Zg.  No.  547.    D.  Thonbesteigung  ist  überall  besprochen  als  AnfSuig  d.  Schleswig- 

holiteiniBchen    Erhebung   u.   als   Anfang   d.  GrÖfsenontwickelnng  des   deutschen   Beichs.    — 

138)  Tesdorpf,  s.  §42.   —   139)  D.  Tag  y.  Eckemförde,  5.  AprU  1849:   Allg.  MiUt-Zg. 

T.  Zernin  63,  No.  2/3.  •—  140)  (}  50)  Dansk-tydske  krig  1848—50.    Kjobenhayn  (General- 

iUb).   —    141)   D.  Verhandlungen   des   21.  Schleswig -Hobteinischen  Froyinzial- Landtages. 

19.  Febr.  bis  25.  Febr.  1888.    Mit  d«  Anlagen.    Schleswig,  Buchdruckerei  des  proy.  stand. 

Taabstnmmen-Anetalt  (Jul.  Bergaa).  —  142)  X  I«eben  u.  Treiben  des  Familienmörders  Timm 

Thode  V.  d.  Ter&bung  des  y.  ihm  in  d.  Nacht  y.  7./8.  August  1866  ausgef.  Mordes  (Schleswig- 

Hobt):   N.    Pitayal.    N.  Serie  22,    1888.     Hier   angeführt    als   Beitr.    z.   Kulturgesoh.    — 

14S)  X  Besehe,  D.  Arbeiterwohnungsfrage  in  Schleswig-Holstein:  Arbeiterfreund  26,  H.  8. 

~  144-148)  X  Denkschrift,  betr.  d.   HersteUung  des  Nordostseekanals:   BeU.   z.  Etat  des 

Beichiamts  des  Innern  für  1889—90.     D.  Beichstage  im  Noy.  1888  yorgelegt,   dann  im  D. 

SiiehiaBZ.  a.    allen  gro&ern  Zeitungen  in   d.   letzten   8  Tagen  des  Noy.   —   149)  ^  J.  IL 

Höek,  D.  Bitnal-  u.  Agendenschatz   d.  lutherisch.   Kirche  in  Schleswig:  -  Holstein.     Kropp, 

Bichh.  Eben-Ezer.    152  S.    M.  1,50.    [[Kirchl.  MonSchr.  YHI,  No.  4  (1889  y.  LUiencron).]| 

I9O)  X  C'  B.  Carstens,  Znsatz  n.  Berichtigung  zu:  Geistliche  Liederdichter  Schl.-Hol- 

itains  in  B.  17:  ZSchlH.  18,  1888,  S.  285/6.   —  151)  X  Chronik  d.  Uniy.  Kiel.     1887/8, 

Bit  2  Tal     Kiel,  XJniy.-Buchh.  Toeche.     1888.     S^,     54,  I,  27  S.  —  152*153)  X  Seitz, 

iktenst&cke   z.   Gesch.  d.  Mheren  Lateinischen  Schule  in  Itzehoe  I.     Bealprogymn.-Progr. 

ItMhoe.    Itzehoe,  Pfingsten.     1888.     8«.     56  S.     (1419—1620).    —  154)  B.  Haupt,  D. 

fiu-  0.  Knnstdenkmäler  d.  Froyinz  Schleswig- Holstein  etc.  II.     Kiel,  Ernst  Homann.    1888. 

432  8.    L  u.  IL:  M.  21,50.    |[ZBild.  Kunst  23,  11,  S.  313  (Lachner),  sehr  lobend.  Mit 

3KachbUd.   DLZ.   10  (1889),  No.  8,    S.  278/9   (F.  X.  Kraus);  Ztschr.  christl.   Kunst  1, 

Ko.  8,  S.   291/2    (A.  Beichensperger).]|     Bd.  I  erschien   1887.     Y.  Bd.  UI  erschien 

Liefr.  1,  S.  1—16.  —  155)  Bob.  Schmidt,  D.  ehemalige  Stiftskirche  d.  regulierten  Chor- 

berren  Augustiner-Ordens  su  Bordesholm.    Mit  Holzschn.,  Lithogr.  u.  Fhotogr.    Kiel,  Homann. 

gr.  Fol.     16  S.     M.  10,00.  ~  156)  Bep.  Kunstwissensch.  12,  1,  S.  108.  —  157)  X  Wand- 

15» 


11,228  §39-     Schleswig- Holstein,  Mecklenboig,  Pommen.    Kraase. 

Litteratur,  Biographieen,  Von  Lebensbeschreibangen  heben  wir  her- 
vor die  des  Eiderdftnenführers  Orla  Lehmann  i^^)  nnd  des  Begründers  der 
nationalen  Partei  in  Schleswig  Theod.  Heinr.  Wilh.  Lehmann, i«*)  beide  von 
Sach;  Georg  Beselers  und  des  Dithmarser  Historikers  Kolster;^«**!")  femer 
von  Krogh's  Peter  v.  Holstein-Gottorp,  d.  h.  des  spÄteren  Peter  in.  von 
Rnfsland.iß*.^««)  Wie  früher  sein  70.  Geburtstag,  so  hat  jetzt  Theodor 
Storme's  Tod  eine  ganze  Reihe  Aufsätze  wachgerufen,  i®^-^^*)  Von  der 
Hebbel -Litteratur  nennen  wir  in  den  Anmerk.  2  Titel*'^^^')  und  stellen 
dorthin  auch  das  gesamte  übrige  biographische  Material. ^7^-^^*)    Brickers 


a.  Deckenmalereien  d.  Kirche  za  Meldorf:  Illastr.  Zg.  91,  No.  SS6i,  S.  393.  Sie  aoUen  au 
dem  Ende  des  13.  Jh.  stammen  nnd  z.  T.  restauriert  werden.  —  158)  X  Joh*s.  Freeie, 
D.  Entwickelang  des  chriBÜichen  Tarmbaaes  in  Deatachland  bia  s.  gotiachen  Periode. 
Mflnchener  BoktoTdissert  München,  E.  Lindner.  1888.  64  S.  In  nnser  Gebiet  nur:  D. 
Dom  zn  Batzebnrg  (S.  61)  n.  d.  Nennung  d.  Kirche  t.  Broacker  bei  Flensbaig  (S.  62).  — 
159)  X  ^-  Konat  in  d.  Elbniedenmgen  bei  Hamburg :  MNordbohm.  Gewerbemns.  in  Beichen- 
berg. No.  8,  1888.  —  160)  X  BekrSnnng  y.  e.  Gestühl  zn  Schleswig,  im  Kunstgewerbe- 
Museom  zu  Berlin:  Kunstgewerbebl.  Jg.  5,  1888,  S.  16.  —  161)  A.  Sach,  Lehmann, 
Feter  Martin  Orla.  (=  Ersch  u.  Gruber  Encykl.  Sect.  U.)  42,  8.  379—80.  Eiderdinen- 
fUirer  u.  HauptTeranlasser  d.  Schleswig- Holsteiner  Hetzerei  in  Kopenhagen  seit  1840. 
t  13.  Sept  1870.  —  162)  id.,  Lehmann,  Theodor  Heinrich  Wilhelm:  ib.  1888,  8.  380/1. 
Begründer  d.  nationalen  Partei  in  Schleswig- Holstein  gegentlber  d.  Eiderdinen.  f  29.  Juli 
1862.  --  163)  Karl  Georg  Christoph  Beseler  (f  28.  Aug.  1888):  Unsere  Zeit  Heft  10, 
1888,  S.  384.  {[Nekrologe  in  fast  allen  Zg.  bU  1.  Sept.]|  (geb.  1809,  f  in  Harzboiig  ali 
Prof.  des  deutschen  BechU  in  Berlin).  —  164)  J.  Lttbbert,  Wilhelm  Heinrich  Kolster 
(Nekrol.):  Biogr.  JBAltertnmskunde  10,  S.  68—71.  Berlin,  CalTary.  f  17-  Apr.  1887  zu 
Eutin,  früher  Gymn.  zu  Meldorf;  Vf.  d.  Gesch.  Dithmarschens  nach  Dahlmanns  Vorlesungen 
(1873).  —  165)  F.  T.  Krogh,  Biogr.  y.  Joh.  Freiherr  v.  Pechlin  (f  1757),  Herzog  Peter 
y.  Holstein-Gottorp  (Peter  IH.  y.  Bufsland,  f  1762):  ADB.  25,  1887.  —  166)  X  Leonore 
Christine  y.  Schlesw.- Holstein:  AZg.  No.  303.  —  167)  X  ^nch  Schmidt,  Theodor 
Storm  z.  Gedächtnis:  DBs.  No.  21,  1887/8,  S.  224/7.  —  168)  X  F.  T.,  Theodor  Storm : 
Nord  u.  Süd.  Noyemb.  1888.  >-  169)  X  Ad.  Stern,  Theodor  Storm:  Westermanns  lUustr. 
Mon.-Hefte  32,  1888,  Septemberhea  —  170)  X  ^-  Wehl,  Theodor  Storm.  £.  BUd  ■. 
Lebens  n.  Schaffens.     Mit  Portr.,  FacsiuL  u.  Ansicht     Altona,  Beher.     1888.  kl  8*.     122  S. 

—  171)  X  ^0^'  Wedde,  Theodor  Storm.  Einige  Zfige  zu  seinem  Bilde.  Hambuig, 
Grttning.  31  S.  M.  0,40.  —  172)  X  K-  £•  Franzos,  Z.  Erinnerung  an  Theodor  Stonn. 
Mit  Bild  u.  2  Antogr.:  Deutsche  Dichtung  5,  1,  S.  27—30  u.  90/5.  —  173)  X  A.  Biese. 
Theodor  Storm  u.  d.  moderne  Bealismus:  Litter.  Yolkshefte  9.  Berlin,  Eckstein  Nachf^ 
44  S.     M.  —,50.    —    174)  X  W-  Brandes,  Y.  Storm  u.  Baabe:   BlUittUntarh.    No.  51, 

—  175)  X  J-  Bächtold,  Briefwechsel  zwischen  Theodor  Storm  n.  Ed.  Mdricke:  DBs.  15. 
4.  —  176)  X  £•  Koppel,  Friedrich  Hebbel:  MLJA.  57,  No.  51,  S.  793/5.  |[V.  Fels  z. 
Meer  1888/9,  4.]{  —  177)  X?-  Lemmermayer,  Ungedrucktes  aus  Friedrich  fiebbelB 
Briefwechsel:  Gegenwart  33,  No.  20,  S.  318—16.  4  Briefe,  dayon  e.  y.  19./10.  1861  mit 
Nachrichten  über  seine  Familie.  —  178)  X  A.  Greef,  Arnold  Gerber,  f  21.  Apr.  1888: 
Biogr.  Jb.  für  Altert-K.  11,  S.  17-— 20.  Geb.  15.  Okt  1827  zu  Bendsburg,  f  als  Gymn.- 
Professor  in  Glückstadt  —  179)  X  Handelmann,  Dr.  Ad.  Pansch  (kurzer  Nekrolog, 
t  14.  Aug.  1887):  KBAAnthr.  19,  No.  2,  S.  13.  —  180)  X  Prdhle,  AMnger.  Mnsiaa. 
Müller  y.  Itzehoe.  In  e.  Ausw.  aus  ihren  Werken,  hrsg.  y («»  Deutsche  National- 
litt, herausg.   y.   Jos.   Kürschner.    434,  6,  7,  42.)     Stuttgart,   Spemann.     452  S.    M.  2,50. 

—  181)  X  W.  Wolken  hau  er,  Geogr.  Nekrologe  1884/7.  In:  Herm.  Wagner,  Geogr. 
JB.  12,  1888,  S.  349—408.  Schl.-Holst:  Dr.  Karl  Viktor  Müllenhoff,  f  in  Berlin  19.  Febr. 
1884.  Aus  Mecklenburg:  Dr.  Paul  Pogge,  f  17.  MSrz  1884  in  S.  Paulo  de  Loanda.  — 
182)  X  Prof-  Christian  Jessen  (f  8.  Okt  1888):  Unsere  Zeit  Heft  11,  1888,  480  S. 
Geb.  1812.  ~  188)  X  Binder,  Wolfgang  Batich(ius):  ADB.  27.  (D.  bekannte  Fidagog, 
aus  Wüster,  f  1635).  —  184)  X  Cantor,  Biogr.  des  Ditmarser  Math.  n.  Astronomen 
«Raimarus  ürsns'  (f  nach  1600):  ib.  S.  179.  Da  er  sich  selbst  bald  Nie.  Beimers,  dann  im 
Genit :  Nicolai  Baymari  Ursi  nennt,  ist  Ursus  nicht  'Beiname  y.  nordischen'  Baren',  sondern 
er  hieb  nach  Dithmarser  Sitte :  Nicolans,  Sohn  des  Beimer,  Sohnes  des  *Behz',  u.  war  daher, 
da  er  selbst  nicht  'Behr'  hiels,  2.  oder  jüngerer  Sohn  des  Beimer  Bohren.  —  185)  X  ^• 
Er.  Carstens,  Biogr.  yon:  Ge.  Pasch  (f  1707),  Baron  Fr.  Chr.  Ferd.  y.  Peehlin  (f  1865), 


{39.    Sehleswig-HoUtein,  Mecklenbiurg,  Pommern.    Kranse.  11,229 

dflflisches  biographisches  Wörterhnch^'^)  wird  hier  genannt,  weil,  ahgesehn 
Ton  den  deotschen  Offizieren  in  dänischem  Dienst,  es  aach  die  irttheren 
Zeiten  Ton  Schleswig-Holstein  umfafet. 

Topographie  und  KartenA*^-*^^)  Dem  Kartographen  Johannes  Meier, 
dem  ans  Hnsom  gebürtigen  Autodidakten,  der  aaf  Peter  Sax'  aus  Drandersum 
ibentenerlicbe  Ansichten  hin  die  so  lange  spukenden  Erfindungen  über  Helgo- 
land in  seine  Karten  brachte,  widmete  P.  Lauridsen  eine  eingehende  Dar- 
8tellang.*»<^  b) 

Mecklenburg.  Geschichte,  Kulturgeschichte,  A.  Wiese *^^)  sucht 
gegen  die  Colbatzer  Annalen  nachzuweisen,  dafs  die  dänischen  Mönche  statt 
1288  erst  c.  1299  nach  Hilda  abgezogen  seien,  doch  schwerlich  richtig, 
dl  der  Konvent  sich  auch  in  Hilda  sicher  zuerst  noch  Dargunensis  nannte. 
Der  RostodEer  Erwerb  von  Gnoyen  nach  1291  ist  wohl  eher  als  dänisch  zu 
^n;  Alt-Dargun  lag  wahrscheinlich  an  Stelle  des  ^alten  Bauhofes'.  In  der 
Kapelle  zu  Althof  (Doheran)  ist  nach  der  Restauration  eine  Inschrifttafel 
aogebracht,  welche  leider  die  alten  genealogischen  Irrtümer  trotz  Wigger 
wieder  für  lange  Zeit  anfwännt.<os.aos)    Die  Wehrkraft  der  Rostocker  Hand- 


W.  Ad.  FaoIH  (t  1772),  B«ltliuur  PetOTBen  (f  1787),  Friedrich  Petenen  (f  1854),  Georg 
P.  Petenen  (f  1846),  Chronist  Johumes  Petersen  (16.  Jh.),  Niclas  Matth.  Petersen  (f  1881), 
öe.  Wilh.  Pfingsten  (f  1827);  K.  Oottl.  PrMtsel  (f  1861),  Heinr.  Ratje  (f  1880),  Joh.  Christ 
Btrit  (t  1868),  Joh.  Andr.  Behhoff  (t  1880),  d.  Mathem.  Nie.  Theod.  Beimer  (f  1882), 
Sn.  Sichel  (f  1691):  ADB.  25/7.  —  185»)  X  id.,  Friedrich  Adolf  Beinboth  f  1749 
L  Gesenüniperint  Johann  Beinboth  f  1678:  ib.  28,  Heft  1,  S.  6/7.  —  186)  X  S- 
GBüther,  Biogr.  Ton:  Karl  Ferd.  Pape  (f  1862),  Ad.  Com.  Petersen  (f  1854),  Chr.  Fr. 
la«.  Peters  (f  1880  in  Kiel):  ib.  25.  ^  187)  X  ^-  Hilgendort,  Biogr.  t.  Zoologen: 
^iÜL  Karl  Hartwig  Peters  f  in  Berlin:  ib.  Schleswig-Holstein.  —  188)  X  A.  Hirsch, 
Bop.  T.  Joh.  Nid.  Peehlin  (f  1706):  ib.  —  189)  X  Dan.  Jacoby,  Biogr.  yom  Chiliasten, 
FMit  0.  Dichter  Joh.  Wilh.  Petersen  (f  1727)  n.  seiner  Frau  Joh.  Eleonore,  geb.  y.  Merlan: 
ii  -  190)  X  Karsten,  Biogr.  des  Chemikers  Christoph  Heinr.  P&ff  (f  1852);  Joh.  Christ 
Pocgendorf  (Heraasg.  d.  «Annalen'),  Qe.  Fr.  Pohl  (f  1849);  Jeppe  Prehn  (f  1850):  ib.  25/6. 

-  191)  X  P-  ▼•  Krones,  Biogr.  yon  Bemh.  BaopMh  (t  1745):  ib.  27.  (Schleswig. 
HuBborg).  ~  192)  X  Saeh,  Biogr.  yon:  Maler  Jttrgen  Oyens  (f  1678),  Ulrich  Petersen, 
Cbniit  d.  Stadt  Schleswig  (f  1785),  dem  Satiriker  Joachim  Bachel  (f  1669) ,  Christ  Smü 
T.  BtttBui  (t  1888]:  ib.  25/6  (Nachtr.)  n.  27.  —  193)  X  £•  Steffenhagen,  Biogr.  y.: 
JviiteB  Psnl  I>eü.  Christ  PaUsen  (f  1854):  ib.  25.  Schl.-Holstein.  —194)  X  H.  Zeise, 
Atti  Leben  o.  d.  Erinnemngen  e.  norddeotsdien  Poeten.  Altena,  Beher.  1888.  288  S.  M.  4,50. 
[DLZ.  10  (1889),  No.  80,  S.  478  (C.  Schfiddekopf).]|  Nor  y.  geringem  Wert  B.  Poet  ist 
ÜZeiie;  doch  sind  darin  Erinnemngen  an  litter.  Minner:  Schmidt  y.  Lübeck,  Qe.  Schirges. 

-  195)  Bricker,  s.  §50.  —  196)  X  Gemeindelexikon  für  d.  Königr.  Preolsen.  Heft 
B:FroTiB8  Schleswig-Holstein.  Berlin,  Verlag  d.  kon.  Statist  Boreaos.  Lex.  8^  XI,  176  S. 
M.  2,40.  —  197)  X  ^  Lindemann,  Mitteilongen  fiber  Helgoland  in  topograph.  etc.  Be- 
ühug.  Mit  Kartenskisse  yon  Helgol.  1845  a.  1887:  Mit  geogr.  GHamb.  1887/8,  1.  — 
Itt)  X  Post-  o.  Eisenbahnkarte  des  deatschen  Beichs,  bearb.  im  KursbÜreaa  des  Beicha- 
pMtamts.  Bl.  2.  Berlin,  J  Moser.  M.  2,00  (mit  färb.  Grenaen  M.  2,25).  D.  Bl.  enthält 
^«■vig-Holstein.  ->  199) X^ey mann,  Topograph.  Speaialkarte  y.  Mitteleoropa  1 :  200000. 
^-  147  (Bendsboiig),  169  (Lfibeck),  170  (Bostock),  198  (Schwerin).  Lithogr.  Berlin,  Eisen- 
Kkakidt  k  M.  1,00.  —  200)  X  Karte  d.  Stadt  Kiel.  1 :  10  000.  Chromolith.  Kiel, 
lBiT..BQchb.  QnerfoL  M.  1,00.  —  200*)  P.  Lanridsen,  Kartografen  Johannes  Mqer: 
flistor.  TidMkr.  B.  6,  1.  1888.  Separat  Kopenhagen.  1888.  8<^.  164  S.  {[Petermann, 
^Mgr.  Mitt  85  (1889);  1.  littBer.  S.  2,  No.  19  (Enge,  sehr  eingehend).]|  —  200b)  Im 
'B.  VIH  (1885),  m^  68^7  sind  d.  Worte  'dem  d.  Gesch.  d.  Erschlnfs  d.  altagrarisohen  Yer- 
^MBugeik  0.  Zostaade  yerdankt'  an  streichen.  Sie  beriehen  sich  auf  JB.yil  (1884)  U,  142^^.  — 
201)  A.  Wies e ,  D.  Ciaterdenser  in  Dargnn  y.  1172 — 1300.  £.  Beitrag  a.  mecklenborg-pommer- 
■dM)  KolonisationsgesGbichte.  Bostocker  Doktordissert  Gflstrow,  Waltenberg  (Druck).  1888. 
[Boitoet  Zg.  447,  Beil.  1  (Kraus e).]|     Wesentlich  Zusammenstellung  aus  den  Urkk.-Büch. 

-  ^}  Einweihung  d.  Kapelle  zu  Althof:    Bostock.    Zg.   No.  420,  S.  8.     l[Bostock.  Zg. 
^  447,  BeU.  1  (Kraose).]!    ->    208)  X  0.  Be^er,    Anastasia.     £.  bist  Boman  aus  d. 


11,230  §39.     Schleswig -Holstein,  Mecklenburg,  Pommern.     Krause. 

Werksämter  am  Ende  des  MA  hat  Koppmann  dargestellt  and  mit  der 
Hamburger  verglichen. *o**<>ß)  Langes  Rostocker  Verfassungskftmpfe'**) 
bringen,  als  zum  Teil  neu,  die  alten  ^Bürgerbriefe'.  In  MObius  Darstellang 
der  Brüder  vom  gemeinsamen  Leben  *®^)  ist  das  Rostocker 'Fraterhaus  mit 
seiner  Druckerei  hervorgehoben,  das  Schulwesen  aber  nach  der  Reformation 
mifsverstanden.^^'^'^o')  Nachdem  Müller  schon  1887  geleugnet,  dalis  vgend 
einer  der  sog.  'Vorreformatoren'  Einfluls  auf  Luther  gehabt, ^^^)  hat  Lesker 
doch  den  Nikolaus  Rutze  wieder  als  dessen  Vorläufer  dargestellt  ,*i^)  und 
Haupt  läfst  auf  nicht  erwiesene  Annahmen  hin  mit  letzterem  die  Gesandten 
der  Brttder-Unität  an  Erasmus  in  Rostock  zusammentreten.^^^*^^^)  Ans  der 
Reformationszeit  gehört  hierher  der  Daniel  von  Soest  wegen  Jostes',^^^)  vor- 
züglicher Nachweisung  über  die  ältere  Zeit  des  Gert  Omeken  (Omichius)  und 
des  Johann  (Wulf)  von  Campen.  In  Rembes  Briefwechsel  des  Cyriacos 
Spangenberg '^^)  findet  sich  seine  Korrespondenz  mit  Johann  Albrecht,  den 
er  im  Flacianischen  Erbsündestreite  gegen  Wigand  für  sich  vergeblich  zn 
gewinnen  suchte,  auch  mit  dem  Rate  von  Lübeck,  aus  dem  Schweriner  und 
Lübecker  Archive.  Den  Rostocker  Wiedertäuferband  von  Joris,  den  Rogge 
in  Amsterdam  nach  Deventer  verweisen  will,  hat  Hofmeister  wohl  sicher  dem 
L.  Dietz  in  Rostock  zugesprochen."^ «•*!'')  Aus  der  Wallenstein -Litterator 
ist  Irmers  bedeutsames  Werk '^8)  hier  wegen  mannigfach  neuer  Aufschlüsse 
über  des  Friedländers  mecklenburgisch-dänische  Politik  zu  nennen;  während 
das  Projekt  Mecklenburg  gegen  die  Oberpfalz  zu  vertauschen  bei  Ri^in  zum 
Vorschein  kommt. '^')  Die  Ermordung  des  Wallenst einschen  Obristen  and 
Kommandanten   v.  Hatzfeld    in  Rostock   hat   Hofmeister^*^)    aktenmäfsig 


MA.  3  Bde.  Leipzig,  G.  Bdhme.  1888.  202, 179,  213.  M.  6,75.  [[Bostock.  Zg.  No  563,  8.  2  o. 
567  (Kr.);  JbbYHecklG.  53,  8. 107  ff.JI  Z.  Grunde  Uegt  d.  Oeach.  y.  1272^98.  Wegen  d. treaeo 
hiflt.  Schilderang  hier  genannt.  —  204-205)  K.  Koppmann,  D.  Wehrkraft  d.  Bostockiacheo 
Ämter:  Hanaische  OBU.  1886/8.  S.  164/9.  —  206)  Bad.  Lange,  Bostocker  VerfaMnngBkämpfe 
bis  2.  Mitte  des  15.  Jh.  Progr.  Gymn.  Boatock  No.  611.  Bestock,  Adlers  Erben.  4<^.  32  & 
—  207)  £.  Mob  ins,  Beitrage  z.  CharakteriBtik  d.  BHider  des  gemeinBamen  Lebens.  Leitsigei 
Boktordiasert  Leipzig,  Grombach  0.  J.  (1888).  60  S.  n.  2  BI.  |[Boatock.  Zg.  1889,  No. 
57,  BeU.  1  (Kraase).]!  —  208)  X  Qe-  Groll,  D.  Dominikanerkloster  St  Johannis  sa 
Boatock.  Yortragareferat  Boatock.  Zg.  No.  93,  Beü.  1.  —  208«)  X  L.  B(olberg),  Altar- 
tümliches  in  Bibniti  (die  WSchterglocke) :  Bibnits.  Stadt«  a.  Landbote  No.  50/3.  ^ 
209)  X  Schmidt,  Nachrichten  aas  früherer  Zeit  fiber  Kobrow,  Schdnfeld  jl  Stieteo: 
Stemberg-Brüel-Wariner  Anz.  Jg.  39,  1888,  No.  44 — 72  (mit  Unterbrechnngen).  Ana  d. 
Meckl.  Urk.-B.  a.  aaa  Pfarrakten  ▼.  Paator  S.  zaaammengetnigen.  —  210)  Karl  M aller, 
Bericht  über  d.  gegenw.  Stand  d.  Forachong  anf  d.  Gebiet  d.  vorreform.  Zeit.  (=  Yortiige 
d.  theol.  Konferenz  zu  GieÜBon,  geh.  am  9.  Joli  1887.  3.  Folge.)  Gielsen,  Bicker.  1887. 
65  S.  M.  1,00.  |[HJb.  12,  2  (1888),  S.  862.]{  —211)  Bern.  Leaker,  Magiater  Nikolaai 
Botze  T.  Bestock,  e.  Vorläufer  Luthers:  Der  Katholik.  Jg.  1887,  2,  8.  98—108.  ,[HJb.  9, 
H.  4,  S.  756.]|  Er  folgt  Nerger  (JB.  1886)  n.  Wiggera  q.  nimmt  (gegen  Joates)  huaaitüche 
Lehre  an.  —  212)  Herrn.  Haupt,  Hnaitiache  Propaganda  in  Deutachland:  Hiat.  Taschanb. 
Folge  6,  Jg.  7,  S.  238—304.  |[NA.  13,  3,  S.  664.]|  —  218)  X  J-  Goll,  D.  Waldenaer 
im  MA.  u.  ihre  Litterator.  Bericht  über  neue  Schriften  u.  Publik.:  MlöG.  9,  2,  1888,  8.  326 
— 50.  Darin  beapr.  W.  Wattenbach,  Über  d.  Inquiaii  gegen  d.  Waldenser  in  Pommen 
u.  d.  Mark  (Abh.  Berl.  Ak.  1886);  Nie.  Butze  (Bus)  t.  K.  Nerger  ist  noch  nicht  er- 
wähnt —214)  F.  Joatea,  Daniel  y.  Soeat.    a.  §31».     —    215)   H.  Bembe,  D.  Brief- 

wechael  dea  M.  Cyriacua  Spangenberg,  geaamm.  u.  bearb.  v Briefe  y.  1550 — 84: 

Manafelder  BU.  MillYGGrafach.  Manafeld  zu  Eialeben  1.  2.  Dreaden,  H.  J.  Naumann.  1887/8. 
147  S.  M.  2,25.  |[DLZ.  10  (1889),  8,  S.  271  (0.  Pniower).]|  —  216)  A.  Hofmeiater 
en  H.  G.  Bogge,  Nog  ieta  oyer  den  Bostocker  band  met  tractaten  yan  Dand  Joris:  Bibliogr. 
AdTCraaria.  2.  Beeka,  1.  Deel,  Afl.  3/5,  1888,  S.  86/93.  a'Grayenhage,  M.  Nijhoff.  |[Bostock. 
Zg.  1889,  57,  Beil.  l.]|  —  217)  (§19^  Kannegiefaer,  Zug  Georgs  y.  Mecklenburg  ins 
Erzatift  Magdeburg.  —  218)  Irmer,  Yerhandlungen  Schwedena,  a.  §  19"^  ^  219)  Max 
Lenz,  Baün,  a.  { 19»>.  —  220)  A.  Hofmeister,  D.  Brüder  Yarmeier  n.  d.  Bmoiduag 


(39.     SdÜMwig- Holstein,  Hecklenbiurgy  Pommern.    Kr  aase.  II  231 

dtfgestellL*"*''^)  Die  eigentAmliche  and  dem  Lande  yerderbliche  Stellang 
Mecklenbai^  im  7j.  Kriege  hat  v.  Schaltz  nach  Archivnachrichten, 
allerdings  einseitig  mecklenbargischen,  za  beschreiben  angefangen.^'^)  Die 
Entstehung  and  Geschichte  des  ffir  die  ganze  Landesentwickelnng  über- 
las wichtigen  Bostocker  Erbvertrags  von  1788  erläaterten  gründlich  fünf 
namenlos  gebliebene  Aafs&tze;''^-^'^)  ebenso  6  andere  die  Yerhandlnngen 
vegen  der  mecklenbargischen  Yerfassang  im  norddeatschen  Parlament  and 
deutschen  Reichstage.''^*''*) 

Ferfoo/rt«nj."0-"fi) 

Kirche,  ühivers,  ScÄttte.«»«-'*«)  Wichtig  für  die  Geschichte  der 
Pidagogik  ist  Risches  Fortsetznng  der  Unterrichtsgeschichte  an  den  mecklen- 
bargischen höheren  Schalen.'^ ^)  Wir  stellen  hierher  anch  Schmidts  Beitrag 
za  den  Rostocker  Drackem. '*'***') 


dM  Obntten  H.  L.  t.  Hatsfeld  L  J.  1681.    Vortrag.    Bostocker  Zg.  No.  677.  579.    Aach  im 
SoBdardrack.     Soatock,  Adlers  Erben.     27  8.  —   221)  X  M.  fiahrfeldt,  £.  Exekution 
fegen  Hecken -Mfbmtatten   1689:   Kam.   aphrtg.  Anz.  No.  10 — 11,   S.   77—80  a.  87—90. 
[Bostock.  Zg.  1889,   57,    Beil.  l.]|     Henog  Christian  Loais  I.  y.  Schwerin  a.  GostaY  Adolf 
T.  Me^.-Güstrow,  Sachsen-Laaenborg,  Bist  Lübeck  a.  Grafen  Bantsaa  liefsen  falschmfinaen. 

-  tiS}  X  £.  Belagemng  im  Torigen  Jh.:  Daheim  16,  No.  84,  S.  582/5.  Wismar  1711/2 
B.  1715  nach  <d.  Wismarschen  Chronik'.  —  223)  X  Ans  d.  Tagebache  des  freiwilligen 
JIgen  im  Meckl.-strelitzischen  Hosaren-Beg.  V.  t.  0(ertaen)  1818/5:  Jb.  t  d.  D.  Armee 
a.  Marine  66,  1888,  S.  156 — 88  o.  262—88.  —  224)  W.  t.  Schaltz,  Mecklenbarg 
1.  d.  7j.  Krieg.  I.:  JbbVHecklG.  58,  S.  205—816.  {[Rostock.  Zg.  848,  S.  8  (sehr 
lobend).  —  225)  D.  Bostocker  Erbvertrag  t.  1788  a.  seine  Gesch.:  Bostock.  Zg.  No.  218, 
15,  17,  19  n.  21.  —  226)  X  0.  Beyer,  Gesch.  d.  Stadt  Lage  U.:  JbbYMecklG.  58,  S. 
1-130.  V.  1672—1883.  —  227)  X  P-  ▼•  Wrochem  a.  0.  HaeTornick,  Gesch.  des 
GnlsheR.  Mecklenb.  Füsilier -Begiments  No.  90  1788—1888  auf  Befehl  des  Begiments  eto. 
Hit  2  Uniform -B.  a.  8  Übersichtsk.  Berlin,  Siegfried  Mittler  a.  Sohn.  XUI,  406  S. 
M.  8,75.  {[Bostock.  Zg.  No  375  a.  schon  vorher  No.  823.]|  Aach  Mecklenbarg  verkaafte 
danach  Soldaten  an  d.  Niederlande.  —  228)  D.  Mecklenbargische  Yerfassongsfrage  Yor  d. 
destacben    Volksrertretang    I— VI:    Bostock.    Zg.    No.    447,   49,    51,    53,    55,    57,    1888. 

-  229)  X  B-  S&f>>  WissenschafUiche  Arbeiten  (x.  Meckl.  Gesch.)  im  leUten  Jg.  (1887/8): 
JbbVMecklG.  53,  Qoartal-B.  4,  1888,  S.  4—18.  Enthilt  d.  Besprechang  d.  Mecklenbargica 
T.  1887/8.  S.  JB.  1887.  —  230)  X  P-  LSwenthal,  Z.  Yererbpschtangs-Angelegenheit 
Schwerin.  [[Bostocker  Zg.  No.  861,  S.  8.]|  In  den  Anlagen :  4  Aktenstücke.  Bef.  sah  das 
Bach  nicht,  das  nicht  in  d.  Handel  gekommen  scheint  —  231)  X  G.  W.  A.  Balck,  D. 
D<nnanial-Kapitalfond8  in  Mecklenb.-Schwerin.  Schwerin  i./M.,  Herberger.  1888.  kl.  8<>. 
3  Bl.  64  S.  M.  1,50.  Barstellang  d.  freilich  viel  umstrittenen  grolsartigen ,  t.  GroCi- 
Itanog  Friedrich  Frana  IL  geschaffenen  bäuerlichen  Kreditanstalt  für  d.  BomaniunL  — 
2S2)  X  Traagott  Müller,  Handbuch  des  Grundbesitaes  im  deutschen  Beiche  etc.  Abt 
10.  D.  GroCaherzogt  Mecklenbarg-Schwerin  a.  Strelitx.  Berlin,  Nicolaische  Bachh.  (Stricker). 
1888.  gr.  8^  316  S.  —  233)  X  !>•  Überschwemmungen  an  d.  Niederelbe:  Daheim. 
1887/8.  No.  80.  —  234)  X  D.  Hauaerkonatraktion  im  Überachwemmungagebiet  d.  Elbe 
in  Frühjahr  1888:  Deutache  Baoag.  No.  97/8.  —  235)  X  A.  Voigt,  D.  vaterländiache 
Feaerrenicherangaaoeietat  in  Boatock  (1828—88).  Jabil.-Schrifk.  Prachtdruck.  Adlera  Erben. 
^kli  im  HandeL  4^  25  S.  —  236)  X  (D.  Veranche  dea  mecklenb.  Oberkirchenrata,  d. 
^eiftgnag  über  d.  Friedhöfe  e.  Anzahl  StSdte  (Güatrow,  Cririta,  Schwaan  u.  a.)  d.  welü. 
Obrigkeit  xa  entriehen):    Landtagaberichte  y.  Malchin  in  Boatock.  Zeitung  No.  563,  Beü.  2. 

-  237)  X  Bnchka,  D.  Becht  d.  kirchlichen  Baalaat  im  Grolahenogt  Mecklenburg-Schw. : 
MeeklZBechtapfl.  Bechtawiaa.  7,  Heft  2/8,  1888.  —  238)  X  ^-  Brauer,  Geauch  betr. 
Sthatz  d.  Mecklenburgiachen  Kirche  gegen  Irrlehre:  Bostock.  Zg.  No.  563,  Beil.  2  (Bericht 
ua  d.  Landtagarerhandlongen  au  Malchin).  Faator  B.  zu  Dargun  erhob  Klage  gegen  d.  Konaiat- 
B.  Prof.  DieckhofT  za  Bostock  wegen  Irrlehre  (v.  Landtage  beseitigt).  —  289)  X  F.  S ch He- 
ia an  n,  D.  letzte  Kirchenriaitation  zu  Metein.  E.  Kultorgem.  a.  d.  Mitte  dea  vorigen  Jh. 
Waren  i./M.,  Kaibela  Nachf.  1888.  61  S.  M.  1,00.  Unerquickliche  Zuatände.  — 
240)  X  ]>r«i  Briefe  dea  Yicekanzlera  t.  Both  a.  d.  J.  1849:  Boatocker  Zg.  No.  548,  BeU.  8. 
1888.  Sie  betr.  d.  1849  y.  d.  Begierung  halb  in  Auaaicht  genommene  Aufhebung  d.  UniTer- 
■Hit     Wanm  d.  Namen  nicht  genannt  aind,  iat  unerfindlich.  —  241)  Biache,  Gesch.  dea 


11,232  §39.    Schlenrig-Hokteiii»  Heeklenbug,  Pozonidni.    Kraase. 

Verkehrswesen.  Kunst.  Gewerbe.  Die  Oeschichte  der  Bostocker 
Metallscheffel  von  1330,  die  noch  hente  für  bestimmte  liefenugen  als 
gesetzliches  Landesmals  gelten,  hat  Krause  mit  einer  Nachweisimg  aber 
das  mittelalterliche  £ich verfahren  bei  Hohlma£sen  dargestellt.  ^*^^^^)  Die 
Pläne  and  Bangeschichte  der  Petrikirche  in  Riga  haben  Bockslaff^^^)  und 
Girgensohn^^^)  za  einer  bedentnngsvoUen  Rflcksichtnahme  aaf  die  mecklen- 
burger Banten  und  namentlich  die  Marienkirche  in  Rostock  geführt;  dabei 
haben  sie  vermutlich  den  Baumeister  der  letzteren,  Johann  Rumescottel  ans 
Rostock,  entdeckt '^*-'^')  Das  bei  weitem  wichtigste  Werk  dieses  Jahres 
sind  8  Schlufslieferungen  von  des  am  1.  Febr.  verstorbenen  Professors  A. 
Scheffers  Deutscher  Renaissance;'^')  eine  Arbeit  von  dauerndem  Werte, 
obwohl  manche  Irrtümer  im  Lesen  der  Inschriften  zum  Teil  wegen  Mangels  der 
Kenntnis  des  Latein  (z.  B.  Tacitulitas  flU:  Taciturnitas)  und  der  Abkflrznngenf 
auch  leider  falsche  Jahreszahlen  mit  unterliefen.  Güstrow,  Bützow,  Kloster 
Rühn,  Schwerin,  Gadebusch,  Parchim  und  Lübz  sind  auf  90  Bl&ttem  dar- 
gestellt. Der  Abschluls  des  Werks  hat  den  aus  Lübeck  vom  Künstler  der 
Kriegsstube  stammenden  Altar  zu  Neustadt  nicht  mehr  aufnehmen  lassen.'^^^^^ 
Über  die  Handwerksftmter  liegen  mehrere  Arbeiten  von  Stieda  vor.'^^^^'j 
Eine  von  Koppmann  behandelte  Gilde  der  Bürgermeisterdiener  in  Rostock 
schlieÜBen  wir  hier  an.'^^) 


Unterriclits  an  den  höheren  Schulen  Mecklenburgi.  II. :  Progr.  Bealgymn.  LadwigBlmt  Ko.  617. 
LndwigaloBt,  Kober.  1888.  4^  84  S.  |[JbbVHecklO.  68,  Qa.-B.  4,  S.  16  £.];  Angehio^ 
ut  d.  Bericht  dea  QÜBtrower  Bekton  Dar.  Bichter  über  d.  Lektionen  in  Prima.  1726.  — 
242)  G.  Schmidt,  Boatocker  Dnicke  au  Halberatadt:  JbbVMecklG.  68,  S.  339—61.  - 
243*244)  K.  E.  H.  Kraute,  B.  Bostocker  metallenen  Kormalacheffel  o.  d.  EichTerfahren 
des  MA:  Hanüache  GBU.  1886/8,  8.  79—99.  —  245)  X  U*  Brummer,  B.  Boitocker 
Mttnzmeister  t.  1868 — 1864:  Knmism.  sphng.  Ana.  No.  9.  Nene  Bearbeitung  ▼.  1887,  No  1. 
B.  Zeichental  bei  Ko.  10.  —  246)  Ed.  Grimm,  B.  Mflnameuter  d.  Stadt  Wismar.  HU 
Taf.:  ib.  Ko.  2,  S.  11/4.  Y.  1229—1438  aehr  einaehi,  dann  volle  Beihe  bis  1845.  D. 
Tiifel  mit  d.  Zeichen  bei  Ko.  4.  —  247)  W.  Bockalaff,  Konatgeachichtliche  Bemerknngea 
über  d.  St  Petrikirche  za  Biga  a.  ihre  Vorgänger  in  Mecklenburg:  MittUTl.G.  14,  S.  236- 
78.  Barin  'Allgemeines  über  d.  Mecklenburger  Kathedralstil'  S.  243/7.  <B.  Kirche  n 
Boberan'  S.  247—61;  <d.  Bom  za  Schwerin'  S.  262/6.  —  248)  Jos.  Girgensohn,  Z.  Bau- 
gesch.  d.  St.  Petri-Kirche  in  Biga  I.:  ib.  S.  180—221.  |[Boatocker  Zg.  827,  BeiL  3 
(Kraase).]|  —  249)  X  B.,  B.  Schweriner  Bom:  Bostocker  Zg.  Ko.  663,  H.  2.  E.  Übersicht 
Y.  dessen  Geschichte  a.  d.  Schenkang  des  Landrats  Grafen  y.  Bemstorff  nach  e.  Art  dei 
Hamb.  Korr.  —  250)  X  Lin«  Vagt,  B.  Fürstenhof  in  Wismar.  Mit  Abb.  nach  Photogr.: 
Illastr.  Zg.  91,  Ko.  2372,  1888.  —  251)  X  W.  Effmann,  MA^liche  GrabsteinpUtten  n 
Boberan  (Steinplatte  des  Abtes  Joh.  Wilkens,  f  1489,  mit  Abb.):  ZChristL  Sonst  1,  No.  7, 
S.  231/6.  IfBostock.  Zg.  496,  Beü.  l.]|  B.  Barstellang  ist  sehr  schön.  —  252)  X  ^^ 
Cr  all,  B.  Grabplatte  d.  Herzogin  Sophie  y.  Mecklenburg  zn  Wismar:  ib.  1,  Ko.  10,  1SS8, 
S.  361/6.  |[Bo8tock.  Zg.  1889,  67,  Beil.  1  (Kraase).]|  Sophie  t  1604,  d.  Bzonzeplatte  t. 
Tue  Braick  nach  Gralls  Lesang;  Bef.  meint  Braith.  —  253)  A.  Scheffers,  Beatsche 
Benaissance  etc.  Abt.  69.  Mecklenbarg.  Liefr.  216  —  23.  Schlaf  des  Gesamtwerka. 
(=  Beatsche  Benaissance  etc.  Bd.  8:  B.  Benaiss.  in  Mecklenbarg.)  Leipzig,  Seemann.  Fol. 
90  BU.  Abb.  a.  10  BU.  Text  k  liefr.  M.  2,40.  [[Bostock.  Zg.  827,  Beil*.  3;  496,  Beil  1; 
1889,  Ko.  139,  BeU.  1  (Krause).  —  254)  X  Kekrolog  t.  A.  SchefiTers  (f  1.  Febr. 
1888,  geb.  in  Güstrow  29.  Sept  1832):  Bostock.  Zg.  Ko.  71.  (A.  d.  Güstrower  Zg.).  — 
255)  X  K.  £.  H.  Kraase,  Aas  d.  Kirche  za  BöYorshagen:  ib.  Ko.  631.  (B.  Altert  d. 
Kirche).  —  256-257)  Friedr.  Schlie,  Aas  d.  kunstgewerblichen  Abteilang  des  Grotih 
Maseums  in  Schwerin  I.  Mit  3  Abb.:  Kanstgewerbebl.  4,  1888,  S.  162/6.  .  [[Bostock.  Zg. 
827,  BeU.  8  (Kraase).]!  Silberkanne  des  Chr.  Jamnitzer  mit  8  HinterglasgemSlden  (•.  g- 
Yerre  agglom^r^  oder  ^glomis«)  t.  hohem  Wert  —  258)  W.  Stieda,  Hansisdie  Verein- 
barangen  über  städtisches  Gewerbe  im  14.  a.  16.  Jh.:  Hansische  GBU.  1886/8,  B.  101—55. 
S.  161—66  enthalten  Bostocker  z.  T.  anedierte  Handwerkerarkk.  —  259)  id.,  D.  Amt  d. 
Zinngieiser   za    Bostock:  JbbMecklG.  63,  S.   131—88.     |[Bostock.  Zg.  d89.]|   —  260)  K. 


§  39.     Schleswig-HoUtem,  MecUanborg,  Fommeni.     Krame.  11,233 

LütercUur.  Personalien.  Wegen  der  Unsicherheit  aber  seine  Jagend- 
zeit nnd  der  verkehrten  bisherigen  Angaben  tLber  seinen  Aufenthalt  in  Ltlbeck 
imd  Boetock  maus  hier  Erasmns  Sarcerios  genannt  werden,  dessen  Bildnngs- 
gang  nns  ein  anderes  Bild  zeigt '<'^'^^')  Über  Job.  Lanremberg  bringt  Holte 
mehr&che  wünschenswerte  Mitteilungen  ans  dem  Lanrembergschen  Kreise, 
Mch  das  interessante  Liederbach  des  Petras  Fabricins,  in  dem  sich  die 
iinge  gesuchte  Melodie  des  Störtebeker- Liedes  (leider  ohne  den  nieder- 
deutschen Text)  findet.^^'-^*^)  Von 'des  Grafen  Schack  Lebenserinnernngen 
erschien  die  2.  Aofl.^««)  Zur  Reaterlitteratar  stellen  wir  i,'«^-'?^)  an 
Nekrologen  für  den  mit  Rostock  eng  yerwachsenen  Karl  Bartsch  9  Schriften 
msammen.*^^-*^^)    Die  Biographieen   sind  in   den  Anm.  ang^ben.^*®-**«) 


Koppmaniiy   D.  Gildebaeh  d.  Bttigermeitterdiener  (in  Bottock) :  Bostocker  Zg.  Ko.  586/6. 

188S.  —  261)  BdaelmüUer,  Sazteriiu,  a.  §19^.  —  262)  K.  £.  H.  Kraase,  Ezumos 

StfcerinB:  ZHanVG.  21,   S.  426/S.    Mit  Besug  aaf  Bad.  Kenmelitdr.    ib.  20,  S.  615—81. 

3.   426    ist    2  mal    LabeoenBis   in    d.    Korr.    ttbersehen.      £■   moTB    LabaccnsiB   heilsen.   •» 

—  263)  J.'a  Bolte,  (Job.)  LanrembergB  bdilicber  Kacblals:  JbVsiederdSpracbf.  18  (1887), 

1888,  8.  42 — 55.     Älteste  Aasgabe  d.  berfibmten  Scberzgedichte  etc.  —  264)  id.,  £.  Brief 

Johann  Laorembergs:  ZDPbü.  21,  1889,   8.  464/6.     Laorembergs  Yerbeiratong  mit  Maria 

Lüie  o.    mehrere  Personalien  betr.  t.  1619.  —  265)  id.,  B.  Liederbach  des  Petras  Pabri- 

eUs.    Mit  1  Musikbeilage:  abYniederdSprachf.  18,  (1887/8),  8.  56-68  a.  MasikbeU.  1—9. 

{Bostodt  Zg.   519,  Beü.  l.]|    (1608/8).   —    266)  Ad.  Priedr.  Graf  y.  Schack,  £.  halbes 

Jh.    Lebenaerinnerungen.     3  Bde.     Anfl.  2.    Stattgart,  Berlin,  Wien,  Deutsche  Verlagsanst. 

Aaigegeben  1888  mit  Tit-Angabe  1889.   M.  15,00.  8.  JB.  1887.  —  267)  X  F*  Peters,  Aas 

fhti  Beaters  dimklen  Tagen:  DBs.  No.  12,  8. 449—59.   üngedruckte  Gedichte  aus  d.  Thalberger 

Zeit,   mit  histor.  Erläaterongen.    —    268)  X  K-  Theod.  Gaederta,  Frite  Beater  a.  An- 

Biriek  Schalt:    DB.  13,  10.    —    269)  X  i^  t   ^nta  Beater  als  Banchenschafter.  I.  IL: 

Sehoreza  Pam.-Bl.  9,  No.  51  a.  52.  —  270)  id.,  Fritz  Beater  a.  d.  Gebrüder  Boll<  V.  Fels 

I.  Meer  1888/9,  Heft  5.   —    271)  X  £»1  Bartsch   (Nachraf):   Illastr.  Zg.  90,  No.  2331, 

S.   202.    —    232)    X    B.  Bechstein,    Karl  Bartsch,    f   19.  Febr.  1888:   Germania  21 

iS3),  8.  65—94.  —  273)  X  Kul  Bartsch  f:  LBlGermromPh.  9,  No.  8.  —  274)  X  Friedr. 

Mejer  ron  Waldeck,  Karl  BariMh,  Nekrolog:  AZ.  No.  71  £,  Sonderabdrack.    München, 

Cotta.     1888.     31  8.     |[Bostock.  Zg.  No.  259  (Bechstein).] |   —   275)  X  J-  Sehr 5 er,  £r- 

ünerangen  an  Karl  Bartsch:  Germania  21  (33),  8.  59—65.    1888.  —  276)  X  W*  Bartels, 

Karl  Bartsch  f:  Keaphilol.  GBl.  2,  No.  4.    1888.  —  277)  X^r.  Neamann,  Karl  Bartsch 

als  Bomanist:    Germania  21  (33),   8.  98 — 108.     Als  Sonderabdrack  alle  4  znaammen  anter 

&B  'Ktel:  Z.  Erinnerong  an  Karl  Bartsch.    Wien,  C.  Gerold's  Sohn.    1888.    49  8.    |[Boatock. 

Z^  No.  259  (Bechstein).]!    —    278)   X   ^*  Ehrismann,  Verzeichnis   d.   selbständig  er- 

■ehieaenen  Schriften  Karl  Bartschs:  ib.    8.   94/8.     1888.     -    279)  X  Adalb.  Jeitteles, 

Karl  BKtseh:    Unsere   Zeit   1888.     Heft  3.    —   280)   X  H.   Holstein,  Biogr.  t.   Konr. 

Porta,  Dramatiker:  ADB.  26.     (Vor  1569  «Schalmeister  in  Bostock'.)  —  281)  X  ^  £•  H. 

Krause,  Biogr.  Ton:  Gebr.  Par,  Bisch.  Job.  Parkentin  (1511),  G^ofsherz.  Paal  Friedrich 

T.  Mecklenburg  (f  1842),  Heinrich  PaaJi  Arsenias,   Simon  Paali  d.  A.  (f  1591),  d.  J. 

(t  1610),   Chr.    H.  Paolisen  (f  1753),  Konrad  Pegel  (f  1567),  Magnus  Pegel  (f  1615/8), 

Edmd  T,  Petkam  (f  1721),    Seeräuber  M.  Pechlin   (f  1526),  Superint.  M.  Nie.  Petraeus 

(t  1641),   Obbe   o.  Dirk  Philipps  (f  1668,  1559),   Gerh.  Brert  Füoeth  (f  1629),   Meckl. 

Minister  Leopold  t.  Plessen  (f  1837),  Bernhard  Plötze  (f  1452),  Fiiedrich  Pogge  (f  1843) 

L  Famüie,   d.    2  Polaelius  (f  1591  a.  1623),  Job.  Hinrich  Pratje  d.  Ä.  u.  J.   (t  1791  u. 

1789),  J.  J.  Prehn  (f  1802),  Fürst  Pribislav  (f  1178),  K.  Fr.  W.  Frosch  (f  1876):  ADB. 

n,  26.  —  282)  id.,  Biographieen  yon:  Job.  aaistorp  d.  A.  (f  1648)  und  J.  (t  1669)  mit 

denen  gnizer  Descendens;  Christoph  Baselias  (f  nach  1644);  Tobias  Beimer,  Georg  Beiche, 

t  1565:  ADB.  27.  —   283)  X  id.,  Adolf  Friedrich  Beinhard  f  1783:  ib.  28,  1,  8.  35/6. 

B.  litteraxiKhe   Klopffechter  y.  Bützow.    —    284)  X  Philippi,  D.   Biogr.   Ton:  Kons.-B. 

Fiiedrich   Adolf  PhiUppi   (f  1882):  ib.  26.    —   285)   X  H-  Pröhle,  Biogr.  t.  Hermann 

ilo.  Pistorins   (f  1877):  ib.  (Nachtr.).     Pastor  in  Basedow  in  Meckl.,  Vf.  des  KuUchke- 

lÄedes.  ~  286)  X  ^-  Batzel,  Biogr.  von:  Adolf  Orerweg  (f  in  Borna  1852),  Job.  Gabr. 

Wandt  (t  in  El  FaMsher  1876),  Paul  Pogge  (t  in  St  Paul  de  Loanda  1884):  ib.  25/6.  — 

^7)  X  Sehimmelpfennig,  Biogr.  des  Lexikographen  Franz  L.  K.  Fr.  Passow  (f  1833), 

dei  Oriental.  o.  Lüb.  Saperint.  Aug.  Pfeifer  (f  1698):  ib.  25.  —  288)  X  £^ch  Schmidt, 


11,234  {39-     Schleiwig- Holstein,  Mecklenbnrg,  Pommern.     Kraase. 

Die  Mecklenburger  aas  Bd.  26,  27  and  28  Liefr.  1  der  Allg.  Deatschen 
Biographie  hat  Krause  zasammengestellt.'^^)  Zar  Kartographie  ist  nur 
Heinrichs  Übersicht  zn  nennen.**®) 

Pommern.  Geschichte.  Kulturgeschichte,  Fflr  das  MA.  sind  gröfsere 
Arbeiten  in  diesem  Jahre  nicht  erschienen;'**-'<^^)  der  Festvortrag  Lemckes 
am  700.  Gründangstage  der  Jakobikirche  za  Stettin  führt  ans  aber  doch  in 
die  Bekehrnngszeit  zarttck-,'^^*'^^^)  einige  Familiengeschichten  schlieTsen  sich 
daran. ^^'^-B^)®)  Aas  der  Reformationszeit  liegt  die  wichtige  and  schöne  Arbeit 
Vogts,  Bugenhagens  Briefwechsel ,3^*)  vor.  Diese  gesanmieiten,  in  das 
Wesen  des  Mannes  die  tiefsten  Einblicke  gestattenden  Aktenstücke  bilden 
eine  Haaptqnelle  fär  die  Reformationsgeschichte  Norddeatschlands  and  Däne- 
marks, zn  dessen  Könige  Bagenhagen  in  einem  gemütlichen  Verhältnisse  sich 
za  erhalten  wafste.  Die  letzte  Hfilfte  bietet  viel  Material  über  das  Interim, 
aach  die  Fürstenverschwörang.  Im  Aaftrage  des  Vereins  fär  Reformations- 
geschichte schrieb  Hering  in  volkstümlicher  Weise  das  Leben  des  Dr.  Pome- 
ranas.3^^-31^)      Aas    der  fast   verschollenen  Kosmographie  des  Cosmas  von 


Biogr.  T.  Theodor  Johann  Qoutorp:  ib.  87.  (Gottacheduner,  Dramatiker).  —  289)  X 
Y.  Schalte,  Biogr.  y.  Christoph  Bedecker  (f  1704)  u.  Heinr.  Rad.  Bedecker  (t  1680):  ib. 

—  290)  Franz  Volkmar  Fritasche  t  17.  März  1887 :  Biogr.  JBAltertamskande.  Jg.  10, 
1887/9,  S.  99—101.  —  291)  X  l(wa&)  M(üller),  Gasta?  Karl  Heinrich  Baape  (Nekrol.): 
BiogrJBAltertamskande  10,  S.  761 — 79.  f  6.  Jani  1887,  als  emer.  Direktor  des  Gymn.  la 
GHfltrow.  Namentl.  nach  seines  Sohnes  <Z.  Erinnerang  a.  d.  Alten.  S.  JB.  1887.  " 
292)  X  Heinr.  Behm,  Johannes  Bachmann  t  Konsistör.-R.  a.  Prof.  d.  Theol.  Blatter  zu 
seinem  Gedächtnis,  nebst  e.  Aasw.  seiner  Gedichte.  Boatock,  Stiller  (Nasser).  82  n.  83  S. 
M.  1,50.  —  293)  X  id->  Johannes  Bachmann:  BlHymnol.  No.  6.  —  294)  X  Wilhelm  Rief- 
stahl  t:  Ulustr.  Zg.  91,  No.  2364,  S.  388.  t  H-  Okt.  1888,  geb.  za  Neastrelits  18.  Aug. 
1827.  _  295)  X  Jol.  Freih.  y.  Maltzan,  Graf  Adolf  y.  Bassewitz  aaf  Prebberede.  Sonderdr. 
a.  <D.  Mecklenborger*.  Ladwigslast,  Kober.  1887.  10  8.  M.  ~,50.  f  1887.  Die  letzte 
Seite  zeigt  d.  Verstorbenen,  einst  preafs.  Officier  der  Garde  da  Corps,  ebenso  wie  d.  Vf.  sie 
starren  Anhanger  des  Weifentoms.  —  296)  X  i^*»  Landessteaerdirektor  Qtear^  y.  Oertzen. 
Sonderdrack  a.  *d.  Mecklenbarger'.  Ladwigslast,  Kober.  1887.  12  S.  M.  — ,50.  t  28.  Juni 
1887  in  Bestock.  —  297)  K.  £.  H.  Kraase,  D.  Mecklenbarger  in  d.  ADB.  26,  27  a.  28, 1: 
Bestock.  Zg.  609;  1889  No.  9,  BeU.  1,  No.  139,  Beil.  1.  —  298)  M.  Heinrich,  D. 
Standpunkt  d.  offiziellen  Kartographie  in  Earopa.  B-F.  Hamb.  Lüb.  Mecklenb.  Oldenb.  Lippe: 
Herrn.  Wagner's  Geogr.  Jb.  12,  1888,  8.  322/3.  Es  reicht  bis  z.  1.  Mai  1888.  — 
299)  X  W.  Wiesener,  D.  Grflndang  des  Bistams  y.  Pommern  a.  d.  Verlegung  des  BischoiiB- 
sitzes  Y.  Wollin  nach  Cammin:  ZKG.  10,  1.  S.  1—53.  —  300-301)  X  ▼•  Niefsen,  D. 
Erwerbung  a.  Besiedelang  d.  ehemals  pommerschen  Teile  d.  Neamark  darch  d.  askanisehea 
Markgrafen.  Vortrag.  MonbllGPommG.  No.  4,  Jg.  1888,  S.  62/3.  —  302)  H.  Lemcke, 
D.  700j.  Jubelfeier  d.  St  Jakobikirche  in  Stettin.  FestYortrag  am  12.  Noy.  1887.  M.  1,00. 
(Ertrag  für  d.  Baafonds  d.  Jakobikirche.)  —  303-305)  X  id>  ^ber  d.  Waldenser  in  Pom- 
mern u.  d.  Eetzertribunal  in  Stettin  1393.  Vortrag.  MonbllGPommG.  No.  2,  Jg.  1888, 
8.  29—31  (157/9).  Nach  Wattenbachs  Abhandl.  1886  n.  1887.  —  306)  X  E.  Frhr. 
Y.  Normann-Ulm,  Aus  d.  Yorgesch.  u.  d.  Gesch.  d.  Familie  y.  Normann:  Histgeneal.  BIl. 
1,   1,  Beibl.  z.  Adelschronik  Heft  15,  1888.     Stattgart,  £.  Stöckhardt     halbjahrl.  M.  3,00. 

—  307)  X  ^-  Wotoch-Bekowski,  Versuch  e.  Gesch.  d.  aas  den  Landen  Bütow  a.  Laoen- 
barg  i.  Pommern  stammenden  Adelsgeschl. :  y.  Wotoch,  y.  Styp,  y.  Wrycz  n.  y.  Gyiu- 
Bekowski.  Mit  eingedr.  Wappen  n.  1  Wappentaf.  Berlin,  Stargard  in  Pomm.  1887.  VII, 
199  8.  M.  25,00.  —  308)  X  F.  Moesch,  Laaenburg  in  Pommern.  In  Ersch  u.  Oraber, 
Encykl.  42,  1888,  S.  239.  Auf  *Land  Laaenburg  u.  Btttow'  ist  nicht  Bücksicht  geoommen, 
daher  aach  nicht  auf  d.  Ausnahmestellung  des  dortigen  Lehnsadels  im  Yorigen  Jh.  — 
309)  0.  Vogt,  Dr.   Johannes   Bugenhagens   Briefwechsel.    I.   A.  d.   GpommG.   gesamm.  o. 

herausg.  y :  Balt  Stud.  38,  1888,  Heft  1/3.    Auch  separat  im  Baohhandel.    Stettia, 

H.  Saonier  i.  Komm.  XX,  636  S.  M.  10,00.  |[£KZ.  8.  626  f.;  GBl.  No.  40,  8. 1369—70; 
ThLBl.  42  (Kawerau);  MonbllGesPomG.  No.  8,  8.  125/6;  Boatock.  Zg.  327,  Beil.  3  (Kraase); 
MHL.  17,  1  (1889)  (Bartz) ;  HZ.  61  (25),  3  (1889),  8.  499  (Egelhaaf);  DLZ.  10  (1889) 
No.  10,  S.  339—40  (Th.  Kolde).   —   310)  H.  Hering,  Doktor  Pomeranus,  Job.  Bogen- 


{39.     Schleswig -Holstein,  Mecklenbiurg,  Pommern.    Erauae.  11,235 

Simmern  (¥or  und  im  30 j.  Kriege)  hat  Hanncke  Kaltarbilder  aas  dem 
pommerschen  Adelsleben  zusammeDgestellf  7-3'<^)  Die  Franzosenzeit  in 
NeaTorpommern  und  Rügen  hat  Th.  Pyl  nach  Tagebüchern  geschildert, 
die  Einnahme  und  Besetzung  Greifewalds  hatte  Adam  dazu  geliefert.^^^^^^) 
Als  Urheber  der  viel  besprochenen  Lehninische  WeissagoDg  hat  Pröhle"'^) 
mm  einen  Pommern,  Nikolaus  Ton  Zitzewitz,  sp&ter  Benediktinerabt  za 
Hoysbnig  bei  Halberstadt,  zn  erweisen  versocht.'^^''^^^) 

Volksunrtschetft^  bäuerliche  Verhältnisse.^^^-^^*)  Historisch  von  grolser 
Bedentang  ist  v.  Brünneck'  „Leibeigenschaft  in  Pommem^,^^'),  da  hier  auch 
die  Gründe  der  raschen  Germanisierang  des  Landes  überzengend,  obwohl  im 
Gegensatz  gegen  die  Annahmen  der  Mythologen  and  Historiker,  dargethan 
werden.  Dafe  die  auf  dentsches  Recht  eingewanderten  Baaem  persönlich 
aadi  in  Pommern  frei  waren,  wird  ebenso  nachgewiesen,  wie  es  Ton  Boehlau 
für  Medüenborg,  von  Korn  für  die  Marken  and  von  Schmidt  für  Ostholstein 
gesehehen  ist  Von  Rügen  aasgehend  wird  der  Gegensatz  zwischen  Jas  thea- 
tonicnm  und  Jos  slavicale  eingehend  antersacht,  die  Baaem  des  ersteren 
fim  Osten  „des  kalmischen^)  scheiden  sich  streng  von  denen  des  letzteren 
(in  Laaenbnrg  and  Bütow  „des  polnischen^^) ,  welche  als  Kmethi,  Kmethones 
ZQ  angemessenen  Diensten  safsen  and  hörig,  aber  doch  nicht  leibeigene 
Sklaven  waren.  Aach  Dentsche  liefsen  sich  gelegentlich  als  Kmethen  an- 
setzen,  wenn    kein  Acker   mehr   vorhanden  war;    mehr  aber  noch  warden 


kieeB  =  SYBefonnG.    82.     Haue,  Niemeyer.     lY,  175  S.     M.  2,40.  —  311)  X  0.   F. 

Hejer,    Friedrichswalde:   MönbllQFommG.  Ko.  9,   S.  130/8.     Betrifft  zameiBt  d.  Zeit  des 

Heraog  Johann  Friedrich  (seit  1573).     Vergl.  N.  Stettin.  Zg.  25.  Aogaat  AbendaoBg.     Yergl. 

M.  W.:  MonbU.  No.  10,  S.  155  f.  —  312)  X  Friedr.  v.  Wnssow,  MilBhelligkeiten  zwischen 

1  Stadt  Stettin  a.  d.  Familie  t.  Wouow  1540/1:  ib.  No.  6,    1888,  8.  87—90.     Streit  um 

Lwiennigen  etc.  —  313)  X  Kirchhoff,  D.  Herzogin  Hedwig  t.  Fommem  (t  1650):  ib. 

Ko.  11,  12,  8.  169—72.     Grab  in  Bügenwalde.  —  314)  X  D-  i^te  Fttrstengraft  in  Eügen- 

valde:  Der  Bar,  Hlastr.  Wachr.  für  GBerlina  No.  12,  1888.  —  315)  X  Stettiner  Bürgereid 

1€03:  MonbUGPommG.  No.  10,    1888,   8.  157.    —    316)  X  C.  F.  Meyer,   Stettin   in   d. 

Vo^dMhaa  nach  e.  Knpfent  t.  H.  Eothe  a.  d.  J.  1625.    Stettin,  Fratz  Nachf.  (0.  Kempny). 

1888.    M.  8,00.     {[MonbllGPomG.  1888,  No.  5,  S.  77  f.;  No.  9,  8.  143/4.]|    Yon  d.  Kothe- 

«ben  Blatte  ist  nur  1  Bz.  bisher  bekannt.  —  317)  B.  Hanncke,  Fommersches  Adelsleben 

n  Inf.   des  17.  Jh.:  ZtschG.   a.  Folit.  5,  8.  475  ff.     | [MonbUGPommG.   No.  11,   S.  173]{ 

VorSnfer    e.    Ausg.    d.    Selbstbiogr.   des  Cosmna  y.   Simmern.    —   318)  X  kochend,   D. 

(zweite)  Erobemng  ▼.  Bügen  durch  d.  FreniseTi  n.  ihre  Alliierten  im  J.  1715:  N.  Milit  BU. 

H.  Joli/Angost   ~  319-320)  X  Z.  Pommerschen  Stidte-  n.  Kirchengesch. :  JBBügPommAbtG- 

Fo&mG.  45—50,  8.  134/8.     Pyl  ergänzt  darin  d.  JB.  durch  e.  Menge  kleinerer  Litterator. 

—  S21)  Th.  Pyl  n.  K.  Adam,  Pommersche  Gesichtsdenkmäler  Yl.    Der  Franzosische  Krieg 

5.  d.  Übergang  Bügisch  Pommerns  an  Prealsen.    Damit  Torbonden:  45 — 50  JBBügischPomm- 

AVtGPommG.     Greifswald,  Akad.  Buchh.  i  K.     162   8.     |[DLZ.  10  (1889),  No.  3,  S.  107 

iiranse).     8.  120—52  umfassen  d.  JBB.  —  322)  X  P-  ▼•  Schmidt,  D.  3.  Pommersche 

Isfz&terie-Begiment  No.  14  ▼.  seiner  Gründung  bis  z.  J.  1888.    Berlin,  Liebeische  Buchh. 

M.  2,50.    Auf  Grund  t.  Yorarbeiten  des  Generals  d.  Infanterie  Ton  Yexdy  du  Vemois,   des 

Pr.-Lieutn.  Werner  etc.  —  323)  ($21^)  Koser,   Umschau.     Darin  d.  Beihe  namentl.  Pom- 

Mn  betr.  Schriften  früherer  Jahre  besprochen.     MA:   8.  22  £;  NZ:  S.  33  f.,  8.  40  etc. 

Kone  ahnl.  Besprechungen  auch  8.  311  ff.    —   324)  X  0.  Wetzstein,    D.  deutsche  Ge- 

■eMchtschreibung  z.  Zeit  d.  Beform.     B.  Beitr.  z.  Gesch.  d.  Historiographie  I.:  Progr.  Beal- 

«ehole  Neustrelitz   No.  624.    Neustrelitz,   Spalding  u.  Sohn.     1888.     4°.     29  8.     Gehört  d. 

allgemeinen  Gesch.   an,   doch  ist  speziell  auf  Pommern   u.   Mecklenburg  mit  Bücksicht  ge- 

Bommen.    Fleifsige  Arbeit    —    32&)   H.  Proehle,    D.   Lehninische   Weissagung.     Berlin, 

l^ieoinsche  Buchh.     76,  8  S.    | [MonbUGPommG.  No.  11,  8.  159.]  |     Zitzewitz  aus  Besewitz, 

V»tor  Benediktinermbt  in  Huysburg  bei  Halberstadt   —  326)  X  M.  W.,  E.  pommerscher 

HofcaiT,  MonbUGPommG.  No.  6,   8.  91/3.    (16.  Jh.)  —  327-328) X »od.  Baier,  Koithan: 

Btraiiond.  Zg.  No.  83,  BeU.  1.     (Yersuch  d.  Erklärung  des  Namens  für  d.  Fährschlitten  bei 

ßweit  zwiaehen  Stx«lsand  u.  Bügen).    —    329-332)   Bauernbefreiung  im  allg.  s.  §  42.  — 


11,236  §  ^^'     Schleswig -Holstain,  Mecklenborg,  Pommern.     Kraa«e. 

Slaven  Bauern  za  deatschem  Rechte,  and  diese  gemanisierten  sich  ungemein 
schnell;  es  war  derselbe  Prozefs,  dnrch  den  der  slavische  Adel  in  Annitoe 
des  Lehnswesens  deutsch  wurde.  Das  HerabdrUcken  der  deutschen  Bauern 
ging  vom  Eiloster  Eldena  auf  Mönkgut  in  Rügen  aus.  Der  allgemeine  Nieder- 
druck in  die  Stellung  von  Bauern  sU&vischen  Rechtes  geschah  erst  in  der 
ReformatioDSzeit,  zu  völlig  Leibeigenen  (glebae  adscripti)  machte  sie  erst  das 
römische  Recht  dnrch  die  Bauerordnung  von  1616.  Die  Untersuchung  hat 
sich  auch  auf  die  mecklenburgischen  Striche  ausgedehnt,  die*frUher  zu  Pommern 
gehörten  (Güter  von  Broda,  Dargun,  das  aber  nicht  strelitzisch  ist).  Vom 
öfter  besprochenen  „Schweriner  Recht^  wird  S.  139  angegeben,  dafs  es  in 
„Stadt  und  Land^^  als  eheliches  Güterrecht  galt,  das  bei  unbeerbter  Ehe  an* 
scheinend  dem  Rechte  des  Sachsenspiegels  gleich  war.  Von  gleicher  Wichtig- 
keit ist  Fuchs'  Darstellung  vom  Untergang  des  Bauernstandes  in  Keuvor- 
pommern.'*^)  Auch  er  geht  von  der  Kolonisation  und  Germanisiening  aus, 
die  er  sich  ebenso  friedlich  vollziehen  l&fst,  wie  v.  Brünneck.  Wir  finden 
hier  die  slavische  oft  besprochene  und  nun  doch  von  Wigger  irrig  erkl&rte 
Abgabe  des  Hundekoms  (S.  7),  der  Psare,  eine  Abgabe  zur  Ablösang  der 
Last  des  Erhaltens  der  fürstlichen  Jagdhunde.  Seehnanns  Nachweisung  aus 
Sachsen  ist  nicht  erwähnt.  Der  Beginn  gröfserer  Gutswirtschaften  in  Pommern 
wird  schon  1314  nachgewiesen;  diese  Richtung  wird  vermehrt  durch  die  £rb- 
folgekriege  seit  1325,  welche  die  Fürsten  zu  Veräußerungen  und  zur  Nach- 
giebigkeit gegen  den  Lehnadel  drängten;  schwarzer  Tod  und  Einzug  in  die 
neuen  Städte  legte  viele  Höfe  wüste,  die  dann  in  die  Gutswirtschaft  gezogen 
wurden.  Der  „wendisch -rügianische  Landgebrauch^*  zeigt  in  der  Mitte  des 
16.  Jh.  die  Hörigkeit  und  Scholleupflichtigkeit  noch  im  Werden;  der  Bauern- 
besitz  aber  war  noch  durchweg  erblich.  Des  Husanus  „de  hominibus  pro- 
priis^^  von  1590  hat,  wie  in  Mecklenburg,  so  auch  in  Pommern  das  Los 
der  Bauern  besiegelt.  Auf  Kap.  2—4,  die  Darstellung  der  Entwicklung  vom 
30 j.  Krieg  bis  zur  Aufhebung  der  Leibeigenschaft,  legt  der  Vf.  den  gröfsten 
Wert,  die  mühevolle  Untersuchung  ist  musterhaft  geführt  Hier  sei  nur  der 
Nachweis  von  ofifenbarem  Sklavenhandel  in  Mecklenburg  und  Neuvorpommem 
erwähnt;  Baron  v.  Putbus  kaufte  1723  einen  Mecklenburger  für  80  Thaler, 
der  Preis  eines  Knechtes  (S.  178)  wird  zu  30  Thaler  angegeben.  Auch  in 
Stralsund  kommen  solche  Verkäufe  vor,  so  1735  von  3  „Unterthanen'* 
neben  Stuten  und  Füllen.  Als  Neuvorpommem  preufsisch  wurde,  sah  die 
Regierung  den  von  Schweden  überkommenen  Zustand  als  abgeschlossen  an, 
griff  in  die  Güter  nicht  ein  und  dehnte  die  Gesetzgebung  von  1811  anf 
dieses  Gebiet  nicht  aus.  Es  besserte  allerdings  kräftig  in  den  Domänen; 
aber  die  Güter  fuhren  arg  fort  im  Bauerlegen  noch  in  den  20  er  Jahren. 
So  steht  der  Reg.-Bez.  Stralsund  in  Preufsen  und  Deutschland  in  Bezug  anf 
die  Verteilung  des  Grundbesitzes  einzig  da :  Gröfstes  Vorherrschen  der  Ritter- 
güter, grofse  Masse  besitzloser  Landarbeiter,  riesige  Auswanderung.  Die 
Versuche  aus  dem  Domanium  eine  neue  Bauerschaft  zu  schaffen,  sind  in  Folge 
der  gemachten  Fehler  so  gut  wie  mifslungen.  S.  274 — 573  bringen  Spezial- 
ausweise  über  eine  Anzahl  einzelner  Güter,  ferner  Beilagen.  Auch  Rimplers 
„Innere  Kolonisation*'  und  „Domänenpolitik *3*'*^^)  beschäftigen  sich,  soweit 


333)  Karl  Joh*B,  Fachs,  D.  Untergang  des  Baaemstandes  a.  d.  Aufkommen  d.  Gntsherr- 
Bchaften.  Nach  archiy.  Qaellen  ans  NeaTorpommem  u.  Rügen  =:  Abhandll.  a.  d.  Staatswias. 
Seminar  zu  StraTsbarg  VI.  StraTsbnrg,  Trübner.  XI  u.  377  S.  M.  S,00.  |[D.  It^^khuany^  No.  115« 
S.  3.];  S.  1—77  erschien  StraÜBbnrg,  Trübner  als  Doktordissert  anter  d.  T.  <Geech.  des 
Baaemstandes    in   Pommern   a.  Bügen  bis  z.  30 j.  Krieg*.    —    834)  H.  Bimpler,  Innere 


{39.     Schleswig- Holateio,  Mecklenburg,  Pommern.    Kraase.  11,237 

sie  Pommern  aDgehen,  speziell  nnd  im  Eingehen  auf  Einzelheiten  mit  vor- 
pommenchen  und  neuTorpommerschen  Banernverhältnissen  seit  1563,  nament- 
lich aber  im  18.  Jh.,  und  besprechen  vorzugsweise  die  dortigen  Domänen- 
Pirzellieningen.  Die  Latifundien  der  Provinz  hat  Conrad  mit  besprochen.''^) 
Die  preafeischen  Landmilizen  im  7j.  Kriege,''^  nachher  erweitert  za  einer 
Bflifuigreichen  Darstellung  der  Organisation  und  Verpflegung  derselben,''®) 
beirbeüete  Schwartz,  der  darin  die  besonderen  Verhältnisse  Ostpommems 
und  der  Neumark  mit  den  davon  wieder  abweichenden  von  Lauenburg  und 
Mtow  hervorhob.  Grade  in  Pommern  und  der  Uckermark  trat  noch  voll 
das  Bewuüstsein  der  Wehrpflicht  für  den  Staat,  und  zwar  recht  kräftig  hervor. 
Man  war  sehr  geneigt  und  erbot  sich  dazu,  auf  die  alten  Wehrverhältnisso 
zorflckzugreifen.  Allerdings  änderte  sich  das,  als  der  König  nun  eine  Organi- 
sation der  Mannschaften  nach  seinen  Bedflifaissen  forderte,  die  dann  auch 
reipflegt  werden  muÜBten.     Die  Darstellung  ist  recht  instruktiv. 

Kirche,  Universität.  Schule.  Wesentlich  aus  den  von  Py!  eröfiheten 
Quellen  hat  Woltersdorf  die  Rechtsverhältnisse  der  Geifswalder  Kirchen"*) 
ediatert,  wobei  es  ihm  wesentlich  auf  die  Klarstellung  des  vom  Kloster 
Eldena  geübten  Patronatsrechtes  ankam.'^<^-'^^)  Eine  wichtige  Bereicherung 
itat  die  Geschichte  der  niederdeutschen  Sprachforschung  durch  Prof.  Reiffer- 
scheid  erfahren.  Die  pommerschen  daran  beteiligten  Gelehrten  gehörten 
lomeist  der  Universität  Greifswald  an.'*'-'**) 

Kunst.  Gewerbe,  v.  Haselbergs  „Baudenkmäler^''*^)  haben  jetzt 
den  Kreis  Grimmen,  entsprechend  den  froheren  Heften  gebracht.  Die  ein- 
gedruckten Holzschnitte  umfassen  nur  Kirchengmndrisse  und  Banglieder,  der 
Text  zählt  aber  auch  die  Werke  der  Plastik  auf;  der  berühmte  Altar  von 
Triebsees  mit  dem  Mühlenbild  ist  S.  251  ff.  erläutert.  Unter  der  zahlreichen 
Littcratur  ist  die  sorgfältige  Untersuchimg  Hofmeisters'*®)  übersehen. '*•-'*>) 


KoIoBiiitionfTeniiche,  ■.  JB.  1886.  —  335)  id.,  DomSnenpolitik  a.  Omndeigentiimsyerteilaiig 

voneluBliGh  in  FnufiMB :  Sehriftan  de«  YereinB  für  Sosdalpolitik.     Leipzig,  Dnncker  n.  Ham- 

t>bt.    ISSS.    IX  Q.  258  S.    M.  5,40.  —  336)  J.  Conrad,  D.  Latifundien  im  preuünBchen 

Ostes:  JbbKationalSkon.   Statiat    N.    F.,    16,    2,  8.    121—70.     |[FBPG.  1,    S.   316.]|     Ea 

^  d.  Laüfnndien  d.  NZ  in  d.  7  etetUchen  Pfofinaen.    —    337-338)  (§21^^  Schwarta, 

PknlB.  Ludmfliaen.    —    339)    Th.  WolterBdorf,   D.  BechtsTerhftltnisBe  d.  GreifiswaldeT 

PtnkiRhea  im  MA:  YereinMclir.  Bttgitchpomm.  Abt  der  GFommG.    Greifswald,  J.  Binde- 

v«li    188S.    4  BU.    79  S.    |[DLZ.  9,  No.  80,  8.  1078  f.  (Kraute).]|    S.  oben  No.  303.  — 

fM)  X  W.  Wiesener,  An«  d.  Beinberger  PfarrarohiY:  MonbUGFommG.  No.  9,  Jg.  1888, 

S.  137—48.    13.  Jh.  D.  Kirchenflammlnngen  fftr  Kiiegagefangene  u.  geichadigte  Gemeinden 

^a«ta  latezeue.    ^    341)  X  ^^-i   I>o]nimente  aaa  d.  Yogdehager  Archiv:   Stralsund.  Zg. 

^0.  95  a,  1888.   —   342)  X  Chronik  d.  K.  Uniyerritat  zn  Greifswald  f.  d.  J.  y.  15.  Mai 

1887/1888.    Greibwald,  Jol.  Abel.     4».     14  8.    —    343)  AI.  Beifferscheid,  FommemB 

"^  an  d.  niederdeatschen  Sprachforachmig :  JbVniederd.  Spraehforachung  13,  8.  38 — 42. 

[MoabnöeaPommG.  1889,  No.  5,  8.  79.]|    —   344)  X  Th.  ünrah,  FrinaUche  Brriehnng 

»  16.  Jh.:  Et.  Monbl.  f.  d.  dentache  Sehale  8.     Tr^tow  a./B.     | [MonbUGFommG.  2,  No.  12, 

^  185.]|    Bxsiehong   d.  Sdhne  Hersogs  Fhilipp  I.   —    345-346)  id. ,    £.   altpommeiachea 

wiJÜitipwidlnm:  ib.   1888.    Treptow  a./B.     | [MonbUGFommG.  2,  12,  8.  18ö.]|      1613,  am 

||«eteiifelKhen  KoUeg.  in  Stettin.  —   347)  £.  v.  Haaelberg,  D.  Baodenkmäler  dea  Beg.- 

^  Stnlam&d.     Heranag.   t.  d.  GFommG.      Heft  3.    B.  Kreia  Grimmen.     Stettin,    L6on 

*ttier  i  Komm.    8.  193—260.    M.  2,50.     |[Früfera  AkirchlBank.  12,  8.  96.]|  —  348)0. 

^Wieehmann  n.  Ad.  Hofmeiater,  Meeklenborga  altniederaaScha.  Litt    3.  T.   (Schwerin 

m).  8.  228  t  q).  Mühlenlied'.    Auch  im  Sonderdruck:  V.  A.  Hofineiater.  —  349)  X  Wan- 

^gea  in  Oatdantaehland  a.  Brforachung  Tolkatümlioher  Banweiae:  Dentache  Bauag.  No.  2/5. 

p  85d)  X  Bob.  Afamua,  »D.  Untergang  geweihf  (d.  Kirche  «u  Hoff  in  Fommem).    Mit 

3  Abb.:  Sartenlattbe  1888,  No.  34,  8.  576/8.  —  351)  X  Hugo  Lemcke,  Z.  Glockenkunde: 

««bHÖPommÖ.  Ho.  1,  2,  3,  4,  5,  6,  Jg.  1888,  8.  1/8,  18—21  (TOrdruckt  146/9),  33-41, 


11,238  i^d-     Schleswig  -  Holstein,  Hecklenbarg,  Pommern.     Krsnse. 

Rosenberg ^^')  hat  aas  der  schon  älteren  Aasgabe  der  Hainhoferschen 
Reisen  darch  H&atle  die  Nachrichten  Ober  den  „pommerschen  Kanstschrank'' 
and  den  ,,Nähkorb^^  ausgezogen;  erwähnt  anch  am  Schlofs  ein  Geschenk  von 
terra  sigiUata  als  Medikament  durch  die  Fürstin  von  Florenz  an  die  Herzogin 
von  Pommern,  und  einen  Humpen  (Kanne)  im  Eanstschrank  von  terra 
sigiUata  mit  zierlichem  Silberbeschlag.^^^) 

Biographieen.  Litteratur.^^^-^^^)  Hervorzuheben  sind  hier  die  von 
V.  BQlow  dargestellten   Leben  der  Herzoge  Otto  11.   und   Philipp  Ls^o-*?^) 

Topographie,  Karten.  Hier  ist  das  offizielle  Gemeindelexikon  des  königl. 
statistischen  BQreaus  zu  nennen.^^^-^^^) 

49—57  ,  65— 76,  81/7.  —  352)  X  Goldne  Miniatnrfignr  (Beste  Benus«moe)  t.  Friedrichs- 
beig:  ib.  No.  7,  S  105/7.  —  853)  Marc.  Eoeenberg,  Excerpte  aiu  Hiatle's  Hainhofer: 
Konatgewerbebl.  4,  S.  115—20.  Haatle  hatte  Hainhofen  Reuen  t.  1611/4  n.  t.  1634 
heraaagegeben  in  ZttchrhistVSchwaben  n.  Kenborg,  Bd.  8.  —  354)  X  ^^^  ^  Schmiede  n 
Kolberg  1600:  MonbllGPommG.  No.  2,  S.  24/7  (irrig  162/5).  —  355)  X  M.  Wehrmann, 
D.  Schaaapiel  in  Pommern  im  16.  a.  17  Jh.  Vortrag,  ib.  Ko.  11,  S.  174/5.  —  356)  Xl) 
Familie   Hovesch:  ib.   No.  3,  5,  S.  45,  76.      =  HoTesch,  Becioa,   Hnbschiaa.     S.  Monbll. 

1887,  S.  68,  91.  —  357)  X  T^rtoii  Jahn,  GnstaT  Jahn,  e.  Lebensbild  etc.:  Daheim  24, 
No.  83,  1888,  S.  523/6.  Geb.  23.  Febr.  1818  au  Sanderaleben,  f  29.  Mira  1888  n 
ZüUchow  bei  Stettin  als  Vorateher  des  Bettangs-  n.  Broderhanses  a.  deren  Anstalten,  e.  selbst- 
gemachter Mann.    —   358)  X   Heinrich   Kr  ose,  Litt  B.  of  Sprogselskabet  2,  1,  No.  II, 

1888,  S.  127/8.     Kopenhagen,  Hagerap.     Biographie.    Geb.  au  Stralsand  15.  Dezember  1815. 

—  359)  X  Wandel,  Stadien  a.  Charakteristiken.  Anklam,  Bagenhagenstift.  [[Monbllß- 
PommG.  1,  S.  189;  JBBügischPomm.AbtGe8PommG.  45—50,  S.  183.]  |  Lebensbilder  r. 
Calo,  Heydemann,  Löwe,  Grabmann  o.  Schmidt.  —  360)  G.  t.  Bttlow,  Otto  IL,  Hersog  t. 
Pommern-Stettin  (f  1428j,  Philipp  I.  Ton  Pommern- Wolgast  (t  1560),  Joachim  Praetorias 
(t  1633),  Jöh.  Lndw.  Qaante  (f  1871),  Hart.  t.  Bango  (f  1688):  ADB.  25/7  (Nachtrag, 
1887/8.  —  361)  X  G'  Wippermann,  Gen.  Steaerdirektor  J.  Fr.  ▼.  Pommer -Esche 
(t  1870):  ib.  26^  1888.  —  362)  X  Theod.  Pyl,  Biogr.  Ton:  Joh.  Phil.  Palthen  (f  1710|, 
Herm.  Papcke  (f  1755),  Joh.  Parleberg  (f  1483).  PhiUpp  U.  t.  Pommern-Stettin  (f  1618), 
Philipp  Jalias  ▼.  Pommem-Wolgast  (t  1625],  K.  Friedr.  Pagge  (t  1840),  d.  Falscher  GotÜ. 
Samael  Priestaff  (t  1736),  d.  Gesch.  des  Geschlechts  v.  Patbas  bis  1854,  K.  Theod.  PStter 
(t  1873),  Christ.  Pyl  (f  1739),  Joh.  Th.  Pyl  (f  1794),  Tiburt  Bango  (f  1700).  K.  Goit. 
Graf  Behnschild,  Joh.  Bar.  y.  Beichenbach  (f  1807),  Joh.  Gottfr.  Qaistorp  (f  1835) :  ib.  25, 
1887/8.  —  363)  X  Jos.  Kürschner,  Biogr.  Ton:  EmU  Palleake  (f  1880):  ib.  25,  1887. 

—  364)  F.  Schnorr  t.  Carolafeld,  Biogr.  des  Malen  Herm.  Plüddemann  (f  1868):  ib. 
26,  1889.  —  365)  X  H.  Koser,  Biogr.  des  Preafs.  Ministers  Grafen  H.  t.  Podewils 
(t  1760)  n.  des  Diplomaten  Grafen  0.  Chr.  y.  Podevils  (f  1781):  ib.  26.  —  366)  X  J- 
Mähly,  Bob.  £d.  Prata  (f  1872):  ib.  —  367)  X  H.  M.  Schletterer,  Biogr.  yon:  Kom- 
ponist Gnstay  Beinhardt  (t  1884,  ans  Pommern)  a.  Luise  Beinhardt  (f  1826  in  Hamburg): 
ib.  27.  —  368)  X  Herm.  Petrich,  Biogr.  v.  Karl  Wilh.  Bamler:  ib.  Es  ist  <der  deatKhe 
Horaz',  gebürtig  aus  Kolberg,  f  1798.  —  369)  X  B.  Poten,  Biograph,  y.  5  Generalen 
oder  Obersten  y.  Pirch  (18  a.  19.  Jh.),  2  Gener.  y.  Platen  (18.  19.  Jh.),  kurftLrstl.  br.-lüneb. 
General  y.  Podewils  (f  1669)  n.  Gen.  Major  L.  y.  Pattkammer  (f  1759),  d.  SchUlsches 
Ofißziere  Ernst  a.  Aag.  y.  Qaistorp  (f  1831  n.  1849):  ib.  26.  —  370)  X  J-  Bolte,  Biogr. 
y.  Petras  Pachias  (f  1641/2),  Adam  Bam  (am  1600),  Joh.  Baae  (f  1659):  ib.  26  o.  S7 
(Nachtr.)  —  371)  X  A.  Häckermann,  Biogr.  yon:  Timoth.  Chr.  W.  Qyercamp  (t  1828), 
Herm.  Paldamas  (f  1854),  Joh.  Ernst  Dan.  Paiow  (f  1836)  a.  Theod.  Gottl.  Parov  (t  1838), 
Theophil.  Coelest  Piper  (t  1814X,  Hermann  Andreas  Pistoriaa  (t  1795),  Christ  Bxan> 
danos  Herm.  Pistorias  (f  1823),  Charlotte  Pistorias,  geb.  Pritabaer  (f  1850):  ib.  25/6.  — 
372)  X  T.  Eisenhart,  Biogr.  y.  Theodor  Paali  (aas  Greifenhagen  f  1716),  Petras  Bayennis 
a.  Vincentias  de  Bayenna  15.  a.  16.  Jh.,  Joh.  Pommeresch,  f  1689  a.  seine  Familie,  Joh. 
Christoph  Edler  y.  Qaistorp  (1795):  ib.  25/7.  —  373)  X  F.  Jonas,  Biogr.  yon:  Buch- 
händler Georg  Andreas  Beimer:  ib.  27.  (Aas  Greifswald,  f  in  Berlin  1842.)  —  374)  X 
Phil.  Straach,  (Nachträgl.)  Besens,  y.  H.  Franck,  Gotthard  Ladwig  Kosegarten  (1887): 
Ana.  DA.  14,   S.  277/9.      |[S.  auch  JBBilgPommAbt  GesPommG.  45—50,  S.  132/3  (Pyl)]. 

—  375)  X  P-  Manke,  B.  Familiennamen  d.  Stadt  Anklam:  Progr.  Gymn.  Anklam.  1887. 
4^  i[JBBPommAbtGPommG.  45—50,  S.  134.]|  —  376)  Gemeindelexikon  d.  Pioy.  Pommern. 
Heraösg.  y.  K.  Statist  Büreaa.  Berlin,  K.  Statist  Büieao.  —  377)  X  Q*  Müller,  Orofse 
Beisekarte  d.  Insel  Bügen.     1 :  75  000.     Greifswald,   Bamberg.    M.  1,50.   —   378)  X  P- 


§39.     SdÜMwig-Holitein,  Mecklenburg,  Pommern.     Kraate.  11,239 

Allgemeines  für  das  Gebiet»  Die  mangelnde  Yertrantheit  mit 
der  Geschichte  gerade  unserer  Gebiete  charakterisiert  aach  den  neuen  Band 
von  Janfsen^'^'-^^^)  der  die  Eulturzustftnde  des  16.  Jh.  schildern  soll. 
Vorzfiglich  ist  die  Einleitung,  dann  folgt  ein  langes  Bücherverzeichnis,  das 
voD  grofser  Belesenheit  zeugt  und  die  katholischen  Schriftsteller  (durch  ein  *) 
henorhebt.  Auffällig  aber  fehlen  wieder  eine  Menge  norddeutscher,  prote- 
stantischer: die  Glosse  zum  Reinke,  Gryse,  Sastrow  etc.  Bei  der  Ver- 
orteilang  der  protestantischen  Litteratur  hätte  als  Folie  doch  die  nicht 
imder  anzarte  vom  Ende  des  15.  Jh.  genannt  sein  sollen,  wie  die 
Ubecker  etc.  Passionale,  das  Redentiner  Spiel  und  andere.  Labeck  komm't 
m  emmal  (S.  361)  vor,  und  zwar  der  Bischof,  gelegentlich  des  Dadeschen 
Schlömers  von  Stricker.  So  leiden  selbst  die  anzuerkennend  richtigen  Schil- 
deruDgen  durch  die  Auslassung  des  Gegenbildes. 

So  eins  schon  1887  erschienene  Darstellung  des  angeblichen  Kampfes 
des  niederdeutschen  Dialektes  (1)  gegen  die  hochdeutsche  Schriftsprache  hat 
Jostes  einer  eingehenden  und  richtigen  Besprechung  unterzogen  3^^)  und 
die  thatsftchlichen  Vorgänge  geschildert.  Diese  Darstellung  ist  geeignet,  die 
äberspannten ,  last  zu  Glaubensartikeln  gewordenen  Meinungen  von  einer 
bedeutsamen  altplattdeutschen  Litteratur  und  Schriftsprache  gewaltig  herab- 
zudämpfen.  Seylers  Geschichte  der  Heraldik  ^^^)  bringt  in  ihren  3  neuen 
Heften  wieder  mannigfache  Bezflge  auf  Lübeck  (Zirkelbrflder),  Hamburg, 
Schleswig-Holstein  (Dithmarscher  Geschlechterwappen,  Heerzng  Erichs  des 
Pommern  gegen  Fehmam  und  Ansprüche  auf  Hamburg  wegen  Fahrung  des 
hobteinischen  ^Nesselblatts'),  Mecklenburg  (Bauerwappen,  Palatinat  der 
Rostocker  Juristenfakultät,  das  aber  erst  nach  1870  abgelöst  ist)  und 
Pommern.  Für  das  letztere  kommt  der  Erbfolgekrieg  von  1464  und  die 
Aufnahme  des  Pommern -Stettiner  Greifes  in  das  brandenburgische  Wappen 
zur  Besprechung,  worüber  noch  1529  der  Streit  wieder  entbrannte.  Auch 
das  Bef^bnis  des  letzten  Herzogs  ist  geschildert.  Irrig  ist  von  neuem  nach 
Herm.  Meyer  (1884)  von  der  ^schweizerischen'  Sitte  der  Fenster-  und  Wappen- 
schenkung vom  15.  bis  17.  Jh.  die  Rede.  Sie  war  allgemein  in  Deutsch- 
land, namentlich  in  Norddeutschland.    In  Rostock  konmit  sie  noch  1746  vor. 


▼Hagenow,  Kftite  t.  Neayoxpommern  a.  d.  Iniel  Bügen.  1 :  200  000.  GreiÜBwald,  Schorif. 
M.  4,50.  ~  379)  X  Me&tiichblatter  d.  preoTa.  Landenu&ahme  1 :  25  000.  Lithogr.  Berlin, 
^üttaeluiiidt  1S88.  k  M.  1,00.  |[Wagner,  Geogr.  Jb.  12,  S.  820  f.  (bia  1.  Mai  1888  er- 
KUflsea  1554  Blitter}.]|  Bll.  598,  680,  81,  84,  85,  768,  70,  71,  860,  65,  960,  62,1056/8, 
U48,  50,  1240,  41,  1324/6.  Darunter  Eammin,  Kaaeburg,  Wollin,  GoUnow,  Alt-Damm, 
aröfenbagea  etc.  ~  380)  X  Genezalatabakarte  dea  deatachen  Beicha  1 :  100  000.  Bl.  91 
<n«if8¥ald).  Knpferat  Berlin,  Eiaenaohmidt  1888.  M.  1,50.  —  381)  X  C  Lehmann, 
y«rkahnkute  d.  Fror.  Oat-  u.  Weatpreolaen,  Pommern  n.  Poaen.  Nach  amtl.  Quellen.  Berlin, 
Lithogr.  Instit  (Jnl.  Moaer).  M.  2,50.  Mit  alphabet  Yerzeichn.  aller  Foatorte.  — 
^:^-387)  Janfaen  n.  a.  0.  §  19^.  —  388)  A.  Socin,  D.  Kampf  dea  niederdeatachen  Dialektea 
;egcn   d.  hoehdeatache  Schriftaprache.     (=  Samml.  gemeinntiti.   wiaaenach.  Yortr.)     Vortrag 


«g,  Bauet  a.  Baipe  (£.  Küater).  4^  S.  325—480  n.  481  ff.  M.  18,00  (22,50).  [[Boatock. 
^  543,  Beil.  1  (Kraoae).]!  ^^^^  ^  "nackte  Jnngfran*  dea  Pribialay  t.  Bidienberg  that- 
'»'^^iith  e.  anf  d.  Stuhl  ritsender  Bichter  iat,  hat  Yf.  bei  Liach  überaehen. 


n,240  §  '^O.     West-  und  OstpienÜMn.    BertUng. 


§40. 

West-  und  Ostpreufsen,  Deutscher  Orden, 

A.  Berüing. 

I^ähistarie.  Die  in  Ostpreufsen  1887  gemachten  Fände  nnd  For- 
schungen hat  Yirchow^)  in  einer  erläuternden  Znsammenfassung  geschildert. 
W&hrend  des  Jahres  1888  kamen  neue  Untersuchungen  hinzu,  welche  Bn- 
jack'-^)  und  Heydeck 7)  zu  verdanken  sind.  Auch  ging  durch  mehrfache 
Funde  weiteres  Material  der  Forschung  zu.®)  — 

In  Westpreufsen  machten  die  prähistorischen  Studien  erfreuliche  Fort- 
schritte. T reich  eP-^^)  hat  sich  besonders  mit  der  Untersuchung  von  Burg- 
bergen beschäftigt;  Taubner^^)  hat  sich  ihm  darin  angeschlossen.^^)  Von 
der  Elbinger  Altertumsgesellschaft  sind  auf  dem  Neustädter  Felde  weitere 
Ausgrabungen  veranstaltet  worden.  ^^  Die  Ergebnisse  dieser  ForschuDgen 
wie  die  gemachten  Funde  sind  von  Gonwentz^®)  in  einer  klaren  Obersicht 
zusammengestellt  worden.  Die  anthropologische  Sektion  der  Danziger  Natort 
Gesellschaft  gewährte  uns  durch  einen  neun  Jahre  umfiassenden  Bericht^') 
einen  Einblick  in  ihre  Thätigkeit  und  deren  Erfolg. 

Über  die  zu  Tage  gekommenen  Münzen  jener  Zeiten  hat  Wolsborn^^] 
seinen  dankenswerten  Bericht  weiter  fortgeführt 

Der  Deutsche  Orden  und  sein  Zand  bis  1466.  Qu  e  llen- 
Publikationen.  E^trzyüski'^)  hat  in  einer  kleinen  von  ihm  publi- 
zierten Sammlung  von  dreifsig  ans  den  Jahren  1230 — 1317  herrährenden 
Urkk.,  welche  er  aus  zwei  Begisterbänden  des  Plocker  Domkapitels  gewonnen 


1)  Virchow,  Untannchimgeii  Ton  QrSbern  und  P&hlbanten  in  Ostpr.:  YGAntlurop.  20» 
8.  426—30.  —  2)  BaJRck,  Drei  HügelgrSber  zn  Doben  (Kr.  Angerbnrg):  SB.  PnisnA  44 
Yjahr.  S.  13—16.  —  3)  id..  Eine  BieBenfibnla  aas  Weueiton:  ib.  S.  110/1  a.  Tafel  2.  — 
4)  id.,  E.  brouene  Bnutkette  mit  Nadeln  u.  e.  bronaener  Pferdesobmack  d.  rSm.  Periode 
aoB  Adl.  Heydekmg:  ib.  S.  111/8  u.  Tafel  2.  •—  5)  D.  Graberfeld  in  d.  Dnucker  Porrt: 
ib.  S.  118^21,  Tafel  3/5.  —  6)  D.  GrSberfeld  a.  Begehnen  Kr.  FiBcbbansen:  ib.  S.  121/6 
n.  Tafel  6.  —  7)  Heydeck,  D.  Pfahlbauten  im  Saonstag  n.  Tnlewo-See:  ib.  S.  127—37, 
Tafel  7—16.  —  8)  Bujack,  Acceasionen:  ib.  S.  260^86.  Königab.  —  9)  A.  Treichel, 
Bnrgwall  t.  Schiwialken,  Kr.  Pr.  Stargard:  YGAnthrop.  20,  S.  173/5.  —  10)  id.  Wert- 
prenlaiBche  Bnrgwalle:  ib.  S.  257—63.  —  11)  id.,  SchwedenBcbanae  b.  Stockmfthle,  Kr. 
Kaiienwerder:  ib.  S.  290/92.  —  12)  id.,  E.  Gesichts-  n.  e.  Spitamütien-Ume  t.  Strsepci: 
ib.  8.  821—3.  —  13)  id.,  Westpreols.  Schlofii-  u.  Burgberge:  ib.  S.  828-30.  —  14)  id.^ 
Westprenfs.  BorgwSlle:  ib.,  S.  494—502.  —  15)  Tanbner,  Westpreufs.  BnrgwSlle:  ib.  SJ 
502/5.    Berlin,  Asher  a.  Co.  —  16)  id.,  Vorcbriatl.  rechtwinkl.  Krenaseieben :  ib.  S.  S31/S< 

—  17)  Bericht  über  d.  ThStigkeit  d.  Elbinger  Altertuma-Geselhchaft  1886/7:  Sehr.  d.  Nata^ 
forschend.  Ges.  an  Danaig.  NF.  7,  H.  1,  S.  21/9.  Dansig,  Kafemann.  —  18)  Conwenta, 
Bericht  Aber  d.  Yerwaltg.  d.  natorhistor.,  archiolog.  .  .  .  Sammlangen  d.  wes^.  Pftirina.« 
Mnsenm :  Bericht  d.  ProT.-Kommiasion  für  d.  Verwaltung  d.  ProT.-Moaeen  S.  18 — ^21.  Banaigj 
Proyina.-Verband.  2<*.  —  19)  SB.  d.  anthropolog.  Sektion  d.  <Natiirforsch.-Ges.'  in  Dana^ 
T.  J.  1880  bis  Ende  1888.  Serie  3.  Danaig,  A.  W.  Kafemann.  142  S.  —  20)  Wola^ 
born,  Mttnafnnde  a.   Ost-    a.    Westpr.:    Altpr.    MSchr.  25,  S.  109—28.     KSnigsb.    Bejm 

—  21)  W.  K^traynski,  Triginta  docomenta  eodesiae  cathedralia  Plocensis  (1230— 
1317)    —    80    doknmentöw   katedry    Hockiej.     Lvdw   (Lembeig)    Osaolinskibth.    64  S.  -- 


§40.    West-  and  Ostprenlsen.    Bertling.  11241 

hatte,  aach  14  Stflcke  bekannt  gemacht,  welche  Prenfsen  und  den  D.  0.  an- 
gehen. Einige  derselben  haben  Bezug  auf  den  im  dreizehnten  Jh.  waltenden 
Streit  der  Bischöfe  von  Plock  und  Knlm  über  den  beiderseitigen  Besitz  und 
die  Gerichtsbarkeit,  andere  machen  nns  mit  Anlagen  deutscher  Dörfer  im  Lande 
UhBü  bekannt,  und  durch  No.  26,  eine  Antwort  auf  einen  vom  Plocker 
Bischof  ge&ufserten  Wunsch,  erhalten  wir  l^achricht  von  dem  Bau  der  Marien- 
borg  nnd  einem  siegreichen  Feldzuge  nach  Litauen,  deren  Ergebnis  die  Anlage 
Ton  Ghristmemel  war.  —  Eqtrzyüski^')  verdanken  wir  aber  auch  die  Ver- 
öffeDÜichang  des  Olivaer  Nekrologiums,  femer  von  im  Kloster  Zamowitz  ge- 
machten Aufzeichnungen,  und  von  Annalen  aus  dem  Bistum  Gcgavien,  und 
eDdlich  eines  Bruchstflckes  des  Verzeichnisses,  das  einst  über  die  von  den 
Sftteni  des  D.  0.  in  Masovien  angeblich  angerichteten  ^Schftden'  aufgesetzt 
worden  ist  —  Kolbergs^^)  fleilsige  Hand  hat  in  Inhaltsangaben  wie  in 
wörtlicher  Wiedergabe  uns  Kenntnis  verschafft  von  einem  jetzt  in  Upsala  be- 
findlichen, einst  in  der  ermländischen  Kurie  im  15.  Jh.  angelegten  Formel- 
bvche.  Manche  interessante  Mitteilungen  *fiber  das  kirchliche  Leben,  wie 
z.  B.  über  die  Verbreitung  der  hussitischen  Schriften,  gehen  uns  daraus  zu. 
—  Von  Meltzer^^)  ward  ein  Bruchstück  der  Nikol.  v.  Jeroschin'schen 
Ordenschronik  publiziert,  das  es  auf  zwei  Pergamentstreifen  eines  Buch- 
deckels der  Annaberger  Bibliothek  aufgefunden  hatte.  —  Urk.publikation  mit 
Darstellnng  verbindend  hat  v.  Mülverstedt*^)  über  einige  ältere  Bischöfe 
von  Pomesanien  und  Kulm,  auch  über  den  Bischof  Job.  v.  Ermland,  der 
gegen  Ende  des  13.  Jh.  neben  Bischof  Heinrich  L  auftritt,  unter  Hinweis 
aaf  die  Drk.bttcher  von  Halberstadt  und  Ulm  wie  unter  Mitteilung  einiger 
ürk.  interessante  Erörterungen  gebracht. 

Die  Kunde  der  Denkmäler  ist  vielfach  erweitert  worden.  Obenan  ist 
za  stellen  nach  Umfang  me  nach  Wert  und  Bedeutung  der  zweite  Band 
des  Steinbrecht'schen  Werkes.^^)  Wie  die  Ausstattungen  so  ist  der  Inhalt 
ein  gediegener.  Nach  geschichtlichen  und  geographischen  Vorbemerkungen 
beschreibt  St  gedrungen  aber  lichtvoll  und  sicher  die  Bauten  aus  der  Zeit 
der  Landmeister,  13  Burgstätteu  des  Landbezirks  Kulm,  4  des  Landbezirks 
Pomesanien,  2  des  Landbezirks  Natangen,  3  des  Samlands.  Orientierende 
Zosammenstellnngen,  eine  Zeittafel  über  die  Entstehung  der  Burgen  und  ihren 
Bang  wie  eine  Mafstafel,  schliefsen  das  erhebliche  Förderung  bietende  Werk. 
LoebelP?)  behandelte  die  Stützpunkte  des  D.  0.  für  seine  Kriegführung 
hn  Kr.  Ragnit,  und  Hörn*®-'®)  drei  Ordensburgen,  sowie  das  dem  Königs- 
herga  Domkapitel  einst  gehörende  Haus  Saalau.  Von  der  Elbinger  Altertums- 
gesellscfaaft  sind  über  das  Elbinger  Ordensschlofs  und  einen  Fischhof,  der  am 


2i)  Honomeiita  Poloniie  historica  Tom  V.  Wydany  ntUadem  Akademii  umiejestDÖici  w 
Ankowifi  opncowuij  pnes  cslonköw  LwowBkiej  Komisyi  hiator.  t.  Akademii.  6,  S.  601 — 36, 
885/9, 910/2, 926— 80.  Lwöw  [Lembcrg],  QubrynoTic«  u.  Schmidt  Vgl.  JB.  10,  H,  210«.  —  28) 
Kolberg,  £.  preoDi.  Formelboch  d.  15.  Jh.:  ZGErmlind  9,  8.  273—828.  Bnansbeig,  Haye 
{Bender),  -.  24)  0.  Meltzer,  Zu.  Niool.  t.  JertMchinB  Deatschordenflchronik  Annaberger 
BrnchrtHcke;  Germania  Jahrg.  32,  S.  126/7.  Wien.  Karl  Gerold«  Sohn.  —  25)  G.  A. 
T.  MälTerstedt,  Z.  Gesch.  n.  Chronologie  einiger  alterer  Biachöfe  t.  Pomesanien  o.  Galm 
B«bst  e.  Nachlese  dieselben  betreff.  Urk.:  ZHYMarienwerder  H.  23,  S.  83—76.  llarienwerder, 
Veraa.  ~  26)  G.  Steinbrecht,  D.  Banknnst  d.  Beatschen  Bitterordens  in  Preulsen  2. 
B.  Zeit  d.  Lmdmeister  1230—1309.  Berlin,  Springer.  2^  2  u.  132  S.,  40  Tfln.  M.  50. 
—  27)  W.  Loebell,  Histor.  BenkmiUer  im  Kreise  Bagnit:  ZAltGesInsterbnrg  H.  2,  S. 
U— .52.  Imterb.,  Fr.  Eoddewig  (E,  Herbst)  in  Korn.  —  28)  Alex.  Hörn,  D.  Feste  Item. 
lasterbnrg,  Wilhelmi  A^.  SS.  —  29)  id.,  D.  Haas  Tammow  u.  d.  Kamswikosborg.  Inster- 
«J^.    C.  Wilhelmi.    4».     8  S.  —    30)  id.,  Saalau.     Insterbnrg,   Wilhelmi.    4^     8  8.— 

^AhitibfTiehts  der  OesehiehUwisssnsohsft.    1888.    II.  16 


XI  242  §^0.     West-  nnd  Ottpreiil«ea.    Bertling. 

Nordende  des  scheinbaren  Ansflasses  des  Drusen-Sees  Untersnchangen  an- 
gestellt nnd  pabliziert.^^)  Über  eine  bauliche  Eigentftmlichkeit  der  D.  0.- 
Burgen,  die  Danzker,  hatC.  Beckherrn'^*^^)  in  eingehender  Untersocbonng 
gehandelt,  und  in  Zustimmung  zu  den  Ansichten  anderer  Forscher  den  Zweck 
dieses  Bauteils  klar  dargelegt.  Dittrich^^)  hat  seine  instruktiven  Beiträge 
zur  Baugeschichte  der  Kirchen  Ermlands  fortgesetzt.  Von  Eibin g^^)  er- 
halten wir  Kunde  von  den  an  dem  Westgiebel  der  St.  Marien-Kirche  be- 
findlichen Cberresten    zweier  Tempera-Gemälde    aus  dem  15.  Jh. 

Von  den  historischen  Hilfswissenschaften  hat  die  Genealogie  eine  Be- 
reicherung erfahren  durch  von  Flansz'^^)  Abhandlung  Aber  die  Familie 
von  der  Mülbe,  die  nach  dem  Verfasser  nicht  zu  eingewanderten  deutschen 
Geschlechtem  sondern  zu  den  alteingesessenen  gehört  haben  soll. 

Darstellungen.     Maerckers'^)   wertvolle   Geschiebte   des   Kreises 
Schwetz  ist  nun  zum  Abschlufs  gekommen.     Die  letzte  Abteilung  brachte  mit 
der  Geschichte   der   einzelnen  Ortschaften    eine  Anzahl    bedeutsamer  Akten- 
stücke  und  eine  Karte   des   behandelten  Gebiets.     Bujack^^)  hat  eine  Ge- 
schichte   der    Stadt  Johannisbnrg  veröffentlicht,  Horn'^)   die  Labiau's  nnd 
zwar   mit    besonderer    Berücksichtigung    des   Handels   und    der  Zölle.  —  In 
K&mmels'^)   Abhandlung   ist    die  kolonisatorische  Thätigkeit   des  D.  0.  in 
einem  kurz   zusammenfassenden   Überblick   geschildert.     Ober  die   Herkunft 
und  Ansiedelung  eines  Teiles  der  Bevölkerung  des  Ordenslandes,  der  auf  der 
kurischen  Nehrung  wohnenden  Letten,  handelte  Bezzenb er ger^^)  vorzüglich 
nach   Untersuchungen  ihrer  Sprache,  ohne  freilich  eine  bestimmte  Eutscheidang 
treffen  zu  können,  zu   welcher  Zeit  sich  die  Letten  auf  der  kurischen  Neh- 
rung niedergelassen.    —    v.  Mülverstedt^^)    gab  eine  auf  eigenen  älteren 
Sammlungen    beruhende,    verdienstliche   wenn    auch   wohl    nicht  vollständige 
Aufstellung   der  Ordensbeamten   und  Konventsmitglieder   heraus,    die  au  den 
innerhalb    des    heutigen  Beg.-Bez.  Danzig   einst    befindlichen   Ordenshäusem 
bis  1466  gewaltet  haben.     Vorausgeschickt  ist  dieser  Zusammenstellung  eine 
Erörterung   über   die  betr.  Yerwaltuugsgebiete,  über  die  Ordeusbeamten,  ihre 
Klassen  und  deren  Gliederung.  —  In  die  Zeit  des  Verfalles  des  D.  0.  führt 
Schwartz'^')  Abhandlung.     Sie  bespricht  die  Abfassung:$zeit  und  den  Inhalt 
der  durch  Kotzebue  wohl  bekannt  gemachten,   dann  verschollenen,  jetzt  von 
dem  Vf.  aufgefundenen  Anklageschrift,  die  von  livländischen  Ordensrittern  gegen 


31)  Bericht  über  d.  Thätigkeit  d.  Elbinger  AltertumsgeaelUchaft:  Sehr.  d.  Natarfonch.  Ges. 
zu. Danzig  K.  F.  7,  1,  S.  14—21.  Danzig,  Kafemann.  —  32)  C.  Beckherrn,  Über  d. 
Danzker,  insbea.  über  d.  d.  Ordenahaases  Königsberg:  Altpr.  Mschr.  25,  S.  227 — 62.  Königs- 
berg, Beyer.  —  33)  id.,  Über  d.  Danzker,  insbea.  über  d.  d.  OrdenshaoseB  Königsberg: 
SBPruaaia  44  Vjahr,  8.  38—66,  Tfl.  17—21.  —  34)  Dittrich,  Beitr.  z.  Baugesch.  d. 
ermländ.  Kirchen:  ZYQErmland  9,  2,  S.  412—49.  Brannaberg,  Huye  —  34«)  a.  o.  No.  31. 
35)  B.  ▼.  Flanfz,  Beitr.  z.  Preoia.  FamUienknnde.  8.  Dier.  d.  Mülbe:  Z.  MarienwerderGY. 
H.  22,  S.  1—32.  Marienwerder.  —  36)  H.  Maercker,  £.  poln.  Starostei  n.  e.  preuia. 
Landratakreis  (Schlula):  ZWeBtprenlaQV.  II.  19,  S.  223—597.  Danzig,  BerÜing  in  Com.  — 
-  37)  G.  Bujack,  Aus  Johannisburga  alten  Zeiten:  SBProsaia:  44  Vjahr,  S.  184-91. 
Kgab.  Oatpr.,  Zeitungs-  a.  Yerlagadrackerei.  ^  38)  A.  Hörn,  Z.  Gesch.  Labiaoa:  ib.  S. 
16—38.  Kgsb.  Oatpr.,  Zeitangs-  u.  Yerlagsdruckerei.  -  39)  Otto  Kammel,  D.  Ger- 
manisiemng  d.  deutschen  Nordosten:  (Cottasche)  ZAUgG.  1887.8.  721—36,  814—28,  896—918. 

—  40)  A.  Bezzenberger,  Über  d.  Sprache  d.  preufs,  Letten:   Göttingen,  Yandenhowk  u 
Ruprecht.     170  8.   —  41)   G.  A.  v.  Mtilverstedt,  D.  Beamten    u.  Konrentsniitglieder  m 
d.  Yerwaltungsdistrikten  d.  D.  0.  innerhalb  d.  Eeg.-Bea.  Danzig:  ZWeetprGV,  H.  24,  8.  1-68. 

—  42)  Ph.  Schwartz,  Cber  e,  Anklageschrift  gegen  d.  HM.  Paul  y.  RuiJwiorf  a.  d.  15.  Jh. 
(c.    1439);   MtL   a.  d.  livländ.   Gesch.  B.  14,    H.   2,    8.   145—79.  —  Ein  Beferat  darübori 


{40.     West-  und  OBtpreuijBen.     Bertling.  11,243 

den  H.  M.  Paul  v.  Roüsdorf  um  1439  aufgesetzt  worden  ist;  ihre  Beschwerden 
richten  sich  gegen  die  vom  Hochmeister  bei  den  Wahlen  der  Gebietiger  be- 
wiesene Parteilichkeit.  Dafs  wirklich  der  Orden  durch  Parteien  zerUttet 
warde,  die  Rheinländer  und  Westfalen,  läfst  die  Schrift  deutlich  erkennen. 
Eine  Einzelheit  aus  der  Ordensgeschichte  hat  v.  Malvers  tedt^^)  festgestellt: 
der  Deutschmeister  Jobst  v.  Yeningen  hat  nicht  1454  sondern  im  Frühjahr 
U55  sein  Amt  niedergelegt. 

Was  noD  die  Geschichte  des  Ordens  selbst  anlangt,  so  hat  v.  Nathu- 
sins^^)  die  ^Deutschmeister*  sehr  eingehend  und  unter  Verwendung  reichen 
ll&terials  behandelt:  er  hat  einmal  die  verschiedenen  Amtstitel  gesondert, 
sodann  nachgewiesen,  dafs  entgegen  der  Annahme  Voigt's  Herrn.  Balk  nicht 
Deutschmeister  gewesen  sei,  und  eine  Liste  aller  Deutschmeister  bis  1232 
aufgestellt.  Lempfrid^^)  hat  die  Entstehung  und  £ntwickelung  der  Eomturei 
Metz  erörtert,  welche  als  eine  der  3  Ordensniederlassungen  an  der  Mosel 
und  Saar  und  1245  zuerst  erwähnt,  um  1300  in  hoher  Blüte  stand  und  durch 
die  Belagerung  von  Metz  1552  wie  nach  ihr  untei^ging.  Für  die  Einrichtung 
ond  Verwaltung  des  Ordens  und  der  Häuser  bringt  die  Abhandlung  mancherlei 
Wichtiges;  die  Thätigkeit  des  bedeutendsten  ihrer  Komture,  des  Karl  von  Bef- 
fort  oder  von  Trier,  wird  ausführlich  geschildert,  was  uns  um  so  mehr  inter- 
essiort,  als  er  1211  zum  Nachfolger  Sigfrids  von  Feuchtwangen  erwählt  als 
Hochmeister  nach  Preussen  kam.  Ahnlichen  Gewinn  erhalten  wir  aus  Völ- 
keKs  Schrift.^^)  Im  Vogtlande  besals  der  D.  0.,  seit  er  1224  durch  Heinr. 
?.  Weida  die  erste  Schenkung  erhielt,  grofse  Besitzungen,  und  viel  seiner 
Mder  wie  auch  Gebietiger  hatten  dort  ihre  Heimat.  —  Bufack^"^;  hat 
Qich  einem  im  Königsberger  Dom  einst  vorhanden  gewesenen  Wandgemälde 
des  14.  Jh.  wie  nach  einer  Schilderung  des  Chronisten  Peter  v.  Dusburg  die 
Waffen,  Rüstungen  und  Geschützwesen  des  D.  0.  mit  grofser  Sachkenntnis 
beschrieben.  — 

(Ogtpreufsen.)  Das  Herzogtum  bez»  Käniffreich  JPrew* 
fsen  (1466—1722).  Quellen^^)  Für  die  Geschichte  der  Jahre 
1517 — 1602  hat  Fisch  er^^)  durch  die  teils  in  Regesten,  teils  in  ausführlicher 
Wiedergabe  veranstaltete  Veröffentlichung  einer  im  Königsberger  Kneiphöfischen 
Gymnasium  befindlichen  Sammlung  von  Briefen  und  Aktenstücken,  die  ur* 
äpitnglich  einst  dem  Königlichen  Staatsarchiv  angehört  hatten,  einen  ansehn- 
lichen Beitrag  geliefert.  Nicht  gerade  Bedeutsames  gewinnen  wir  damit, 
sber  doch  Interessantes  an  den  ,^oitungen"  und  Preisnotierungen  des  Danziger 
Marktes.  Durch  Horn^^)  erhalten  wir  Kenntnis  von  etlichen  Handfesten  für 
drei  Krüge  in  und  bei  Insterburg  (1516 — 1565),  der  „Hnbenzahr^  des  Herzog- 
tums Preufsen   und  der  Insterburger  Gerichtsordnung  von  1660.     Ebenfalls 


SBGasQOstBeeproT.  1888,  S.  75/8.  —  43)  G-  A  ▼.  Mülverttedt,  Z.  Ordensgesch.  im  J. 
U54:  ZWestprOY.  H.  94,  8.  69—78.  Daneig,  BerUing.  —  44)  H.  ▼.  KathaBioa-Nein- 
itedt,  D.  DeoUchmeiater  t.  1232.  I-D.  Marburg,  o.  Verl.  88  8.  —  45)  Heinr.  Lemp- 
frid^  D.  Beataeliordeiiaeointarei  Hetz:  Beil.  s.  JB.  d.  Gynui.  an  Saargemünd.  Saargemünd, 
Hurer.  18S7.  4^  48  a  Progr.  18S7,  No.  478.  —  46)  A.  F.  Yölkel ,  Gesoh.  d.  D.  Bitterordens 
•a Vogtlaade.  PlaoeD,  Kell.  234  8.  ^  47)  G.  Bajaok,  Z.  Bewaffnang  a.  KriegafUhnrng  d.  Ritter 
i  D.  0.  ii  Pr.:  Progr.  d.  alUtadt.  Gymnaa.  sa  Königsb.  in  Pr.  Leipa.,  Teabner.  l^.  22  & 
hoigr.  1888,  No.  9.  —  48)  Grenabestimm.  aw.  Karland  u.  Litauen,  a.  §  41  ^>.  —  49)  Eich. 
Pi«cher,  Briefe  o.  Aktenat&cke  a.  d.  Zeit  d.  PrenCs.  Herzöge  Albrecht  a.  Albrecbt  Fridrich: 
Aitpr.  ÜKhr.  25,  8.  386—479.  Kgab.,  Beyer.  |[Bez.  m.  Anerk.  ▼.  K.  L.  in  Fomchg  a. 
bnad.  a.  pr.  GeM^h.  8,  1,  8.  274.]|   —  50)  A.  Born,  Kreia-  o.  ÄmtereinteUang  Preulaeiia 

16« 


n,244  i  ^0.     West-  and  Oatprealjen.    B  e  r  1 1  i  n  g. 

von  HorQ<^^)  ist  eine  im  Laptaaer  Kirchenbncbe  befindliche  Yerftigang  des 
Samländer  Bischöfe  y.  J.  1569  mitgeteilt,  welche  die  Anstellnng  und  Be- 
soldung Ton  „Tolken^^  befiehlt«  „wenn  der  Pfarrer  nicht  prensch  kabn/^ 

Beiträge  zur  Genealogie  wie  zur  Beamtenknnde  liefern  die  von  Horn^^) 
ans  einer  älteren  Zeitschrift  nen  herausgegebenen  Nachrichten  Ober  sämtliche 
Greh.-Etatsräte  im  Herzogtum,  resp.  Königreich  Preufsen  yon  1640 — 1730, 
femer  ein  Verzeichnis  der  damaligen  Domänen -Ämter  und  die  auch  von 
Horn^^)  gemachten  Mitteilungen  über  Grabsteine  im  Eanother  Wäldchen  und 
in  der  evangelischen  Kirche  zu  Insterburg,  wie  über  die  Bilder  in  der  Kirchen- 
sakristei zu  Balga  und  in  der  Kirche  zu  Rudau. 

Darstellungen,     Ober    die    Nationalität    der   Einwohner    in    Litauen 
handelt   Sembrzycki.^')     Er    zeigt,   dafs    Kqtrzynskis   Yersuch,   eine  das 
ganze  Litauen  durchdringende  polnische  Einwanderung  nachzuweisen,  jedes 
thatsächlichen  Grundes  entbehre  und  nur  an  der  südlichen  Grenze  eine  wirk- 
liche  Kolonisation  masurischer  Polen  anzunehmen  ist.     Horn^^)  bebandelt 
das  Verhalten    der  Ordensritter   bei    der   mit   der  Reformation    erfolgenden 
Säkularisation  des  Ordens  und,  soweit  es  die  Thatsachen  angeht^  im  ganzen 
richtig.     Herzog  Albrecht's  militärische  Befähigung  und  Theorie   der  Taktik 
bespricht  Jähns,^^)  indem  er   ihn  als  den  Yerftisser  der  die  höhere  Taktik 
behandelnden  Abschnitte  in  des  Herzogs  Kriegsbuche  nachweist  und  diesen 
Abschnitten    ein    höchst   eigenartiges  und    bedeutsames   Interesse  zuerkennt 
Nach  J.  bildet  das  Werk    den  Höhepunkt    der   deutschen  Kriegswissenscbaft 
des  16.  Jh.     In    eben    desselben  Fürsten  Wirksamkeit   für  die  Reformation 
und  zu  dem  treuesten  Gehilfen  in  solcher  Thätigkeit  führt  Tschackerts^^) 
„Georg   von  Polentz^S     Aus    archivalischen  Quellen  schöpfend,    zeichnet  der 
Vf.    kurz  und  klar  das  Bild  des  Bischofs  in  dankenswerter  Weise.     In  den 
Abschnitten,  die  über  Polentzens  Verhältnis  zum  Herzog  und  Luther  handeb, 
tritt  deutlich  hervor,  dafs  P.  männlich  und  selbständig  eben  nichts  mehr  und 
nichts  weniger  sein  wollte  als  ein  .Bekenner  des  Evangeliums  und  ein  Bischof 
von  Gottes  Gnaden.    Mit  zwei  Männern  eben  dieser  Zeit,  welche  Herzog  Al- 
brecht zur  Befestigung  der  Reformation  unter  den  Polen  berief,  den  beiden 
Malecius,   ihrem  Leben  wie  ihrer  litterarischen  Thätigkeit  macht  uns  Sem- 
brzycki^^)   näher   bekannt;    er   weist    nach,   dafs   des    älteren   M.    Buch 
„de  sarificiis  veterum  Borufsorum^'  sowie  des  Sohnes  „Beschreibung  der  Sa- 
dauer*'   sich    nur   auf   einen   kleinen  Teil  der  Preufsen  und  auf  die  an  der 
Weifsrussischen  Grenze  wohnenden  Ostlitaner  bezieht  und  auch  nur  von  dem 
zu  jener  Zeit  noch  waltenden  Aberglauben  und  dessen  Gebräuchen  handelt.  ^^-^^) 


T.  1626—1723:  ZAltGesInBterbnrg  H.  1,  8.  26—87.  Insterburg,  Boddewig.  —  51)  id., 
Hiitor.  BeminiscenEen :  ib.  H.  2,  S.  162.  Insterbniig,  Boddewig.  —  &2)  id.,  Histor.  Remiais- 
cenzen:  ib.  S.  160—62.  Insterburg,  Fr.  Boddewig,  £.  Herbst  —  53)  Job.  Sembrsjcki, 
Hat  e.  Kolonisation  Litauens  durch  Polen  stattgefunden?:  Altpr.  Mschr.  26,  S.  889 — 61.  Kgsb.^ 
Beyer.  |[Befer.  ▼.  K.  L.  in  Forsch,  z.  brand.  u.  pr.  6.  2,  1,  S.  27S.]{  —  54)  A.  Hörn, 
D.  letzten  Ordensritter  in  Prenlaen:  ZAltGesInsterburg  H.  2,  S.  22—48.  Insterburg,  Fr. 
Boddewig.  —  55)  M.  Jihns,  D.  Kriegsbuch  d.  Markgrafen  Albrecht  t.  Brandenburg  ersten 
Herzogs  in  Preufsen:  liark.  Forsch.  20.  —  56)  Paul  Tschackert,  Georg  t.  Polentz^ 
Bischof  ▼.  Samland.  E.  Charakterbild,  unter  Benutzung  vieler  archiral.  Quellen  entw.  Mit  e. 
Auswahl  angedr.  Briefe  d.  Bischofs.  Leipz.,  J.  C.  Hinrichs.  60  S.  |[Bee.  Altpr.  Mschr. 
26,  S.  166/9  y.  K.  L.  mit  Anerk.  a.  e.  berichtigenden  Erläuterung;  t.  A.  Hamack  mit  An 
erkennung  in  H.  Z.,  NF.  Bd.  26,  H.  1,  S.  101.]|  —  57)  Job.  Sembrzycki,  D.  Lyckei 
Erzpriester  Johannes  u.  Hieronymns  Maletius  u.  d.  enteren  Brief  de  sacrificüs  et  idololatru 
Teterum  Borusaorum:  Altpr.  Mschr.  26,  fi.  629—61.  Königsberg,  Beyer.  |[Be£  y.  K.  L. 
Forsch,  z.  brand.  u.  pr.  G.  2,  1,  8.  274.]|.  —  58-60)  Polit   Gesch.  Bnuidenb.-PreuCBeiiB  y 


§40.    Wert-  und  OstpreoTieB.     Bertling.  11,245 

FOr  die  Verfassungsgeschichte  hat  Lohmeyer^'i)  einen  höchst  weiir 
ToUen  Beitrag  geliefert.  Einmal  nämlich  hat  der  Verfasser  seine  ganze  Dar- 
stellung mit  absichtlichem  AnsschloÜB  anderer  denselben  Gegenstand  be- 
bandelnden  Schriften  und  historiographischen  Oberliefemngen  lediglich  aas 
oriandlichem  nnd  aktenmäfsigem  Material  geschöpft,  und  sodann  thut  er  dar, 
wie  und  nach  wie  vielen  Richtungen  hin  die  von  einer  ständischen  Partei 
geplante  und  mit  Hilfe  Polens  durchgeführte  Verfassungsänderung  des  Jahres 
1566  ihren  verhängnisvollen  EinflnCs  getlbt  hat  Die  weitere  Entwickelang 
sdiildert  er  dann  bis  zur  Feststellung  der  Souveränetät  des  Herzogtums,  der 
dem  grofsen  Kurfürsten  am  18.  Okt.  1663  dargebrachten  Huldigung  und 
dessen  Abreise  am  30.  Oktober.  —  Ein  Kapitel  aus  der  Besiedlungs-  und 
Terw&ltungsgeschichte  hat  in  Horn^^)  seinen  Bearbeiter  gefunden.  Seine 
Abhandlung,  das  Hauptamt  und  grofse  Amt  Insterburg  betrefifend  und  die 
Jähre  1525 — 1732  umfassend,  bringt  nicht  geringes  und  interessantes  Material 
in  der  Schilderung  der  beiden  neu  erbauten  Städte  und  den  Kulturanlagen 
in  diesem  ,Jjande  von  Bauern''.  Von  ebendemselben  Vf.^^)  rührt  die  erneute 
Publikation  her,  welche  den  Ertrag  der  Domänen  während  der  Jahre  1696/7 
mitteilt  Ebenfalls  H  orn  ^^)  haben  wir  eine  sehr  eingehende  Geschichte  der 
Insbildong  des  Gerichtswesens  und  der  Grerichtsverfassung  in  Litauen  und 
Hasaren  während  der  Jahre  1525  —  1879  zu  verdanken.  In  einem  andern 
la^tze^^)  hat  er  dargestellt,  seit  wann  und  in  welchen  Fällen  in  Preufsen 
die  Angeklagten  der  'peinlichen  Frage'  unterworfen  worden  sind. 

Zur  Geschichte  der  Städte  hat  Bartsch ^^)  einen  wertvollen  Beitrag  ge- 
liefert, da    er   Tilsits  Vergangenheit  in    den   drei  Abschnitten  der  Zeit  bis 
1660,  1660—1757,  1757—1812   schildert,   in  dem  letzten   Abschnitt    am 
aosfohrlichsten.     Conrad s^^)  rege  Thätigkeit  hat  in  einer  überaus  dankens- 
verten,  auf  amtlichen  Papieren  beruhenden  Monographie  die  städtische  Ver- 
^angsgeschichte   gefördert;    er   schildert  darin  den  Verwaltnngsorganismus 
:    der  drei  Städte  Königsberg    im  J.  1723,  dann   ihre   durch  die  Energie  des 
'    Königs  1724  durchgesetzte  Vereinigung,  die  darauffolgende  Reorganisation  der 
i    Verwaltung  und  die  daraus  hervorgehende  Besserung  der  Finanzen. ^^) 
;         fteufsen  Königl.  Anteils  (Westpreufaen)^^)   (1466— 
1    11122).    Quellen.     Thunert,®^)    von   dem    westpreufsischen    Geschichts- 
I    >ereine  aufgefordert,  hat  die  Herausgabe  der  Verhandlungen  und  Beschlüsse 


}     6t.  Knrfönten  tn  a.  §20/2.    —    Tj.  Krieg  (Mafslowtki    u.  a.)   a.  §  2 !*«•*».    —   BoBse, 

^oBiSftbergcr  Vartr.,  a.  JB.  10,  Ul,  2b".  —  61)  K.  Lohmeyer,   B.  £ntwickelang  d.  atan- 

(^oeheii  VerL  in  PreaÜBen  bia  bot  Gewinnimg  d.  Soaveränetät    darch  d.  gr.  KnrfUraten :  Voa- 

cKke  Zg.  Sonntagabeilage  No.  S5/7.    Berlin.    —    62)  A.  fi orn,   D.   Hauptamt  Inaterbarg: 

ZAltßethaterburg  fl.  1.  S.  38—125.     Inaterbarg,  Fr,  Eoddewig  (E.  Herbat).     |[Mit  Anerk. 

t  AaaateUimg  y.  K.  L.  in  Foracbg.  a.  brand.  u.  pr.  Geach.  2,  1,  276/6.)  |  —  63)  id.,  Hiator. 

««iaüeeitten:  ib.  fl.  2,  S.  166/7.     Inaterbarg,  Fr.  Koddewig  (E.  Herbat).    —    64)  id.,  D. 

ötiickte  litaaeaa  n.  Maaarena:  Ib.  8.  96—149.     Inaterbarg,  Fr.  Koddewig  (E.  Herbat).     |[M. 

Aaerk.  t.  K.  L.  Forachg.  a.  brand.  u.  pr.  Geach.  U,  1,  S.  276.    —    65)  id.,  D.  Tortur  in 

^    AitpreniMa-  j],,  g   53_67.     inaterbarg.  Fr.  Boddewig  (E.  Herbat),     |[M.  Anerk.  t.  K.  L.  in 

^<nehg.  s.  bland,  u.  preoCi.  Geacb.  2,  1,  8.  276.]|    —    66)  Chr.  Bartach,    Skizzen  z.  e. 

«jeaeh.  miu  t.  d.  älteaten  Zeit  bia  1812.     2.  verb.  Auag.     Tilait,    Beylander  u.  S.     |[M. 

f^okg.  Y.  Kaaake  Altpr.  Machr.  26,  442/4.  -—  67)  Georg  Conrad,  D.  erate  Kimmerei-  u. 

ateieneUt  d.  Stadt  Königaberg  (Oatpr.):  Altpr.  Machr.  26,  8.  63-108.     Königaberg,  Beyer. 

{      r^f  ^^  ^-  ^  1-  Forachg.  z.  brandenb.  u.  prea&.  Geaoh.  2,  1,  S.  27  3.]  |  —  68)  X  X  Herrn 

(  !^  ,  *  ^  ^«^  d-  Volkaachulweaena  im  Herzogt.  PreuCsen:  Pädagogium  9,  No.    6.    (Nicht 

f      "f^)  ~  68»)  Vgl.   auch    §  64    u.    JB.    10,    H,    206—40.    —   69)    Akten    d.  Stände- 

f      «fö   Pnabew  KgL   Anteüa    (Weatpr.).     Hrag.    ▼.    Dr.    Franz  Thunert     (SWeatprGV.)  1, 

1      A^f.  1.   Dtoäg,  Bertling  in  Kom.  2  u.  166  8.     |[M.  Anerk.  v.  K.  L.  in  Forachg.  z.  brand. 


JI246  H^-     West-  and  OstpreaCien.     Bertling. 

der  Stände  des  mit  Polen  seit  1466  vereinten  Teiles  des  Ordenslandes  in 
derselben  Weise  heraaszugeben  begonnen,  in  der  Toeppen  die  älteren  ^Acta' 
veröffentlicht  hat.  Von  Thanerts  Publikation  ist  das  erste  bis  1471  reichende 
Heft  erschienen,  das  mancherlei  bisher  Unbekanntes  enthält.  —  Ein  Beatner- 
recht, in  welchem  einige  Bestimmangen  in  die  Ordenszeit  zurtLckreicben,  das 
aber  1614  überarbeitet  und  1689  zusammengestellt  worden  ist,  hat  Tr ei  che P^ 
bekannt  gemacht. 

Zur  Fortsetzung  der  1866  begonnenen  Herausgabe  der  heimischen 
Quellenschriften  zur  Geschichte  Ermlands,  von  denen  die  mittelalterlichen 
bereits  ediert  sind,  hat  Wölky^^)  die  Publikation  der  späteren  Darstellangen 
mit  der  Veröffentlichung  einer  „Heilsberger  Chronik"  begonnen.  Sie  ist  von 
dem  um  1 575  verstorbenen  Heilsberger  Bürgermeister  Martin  Österreich  nach 
Gmnan,  Plastwich  und  für  die  Zeit  nach  1522  nach  einem  bischöflichen 
Memorial  abgefafst  worden.  Später  ward  sie  vom  Domherrn  Thom.  Tretet 
ins  Lateinische  übersetzt;  diese  lateinische  Übersetzung  ward  wieder  vom 
Eönigl.  Sekretär  Matthias  v.  Lubomierz-Treter  umgearbeitet,  bis  1584  fort- 
geführt und  danach  diese  Umarbeitung  1681  im  Drucke  herausgegeben. 
Das  ist  die  sogen.  Tretersche  Chronik.  Der  ursprüngliche  Kern  liegt  durch 
Wölkys  verdienstvolle  Mühwaltung  uns  nun  vor  in  der  deutschen  wie  in  der 
ersten  lateinischen  Übersetzung.  Als  Anhang  ist  jenes  Memorial  beigefügt, 
das  der  Vf.  für  die  Zeit  des  Bischofs  Moritz  Ferber  benutzt  hat. 

Historische  Hilfswissenschaften,  Einen  sehr  seltenen,  von  Vofsberg 
nicht  gesehenen  Thorner  halben  Thaler  von  1632  hat  v.  Mülverstedt*-) 
beschrieben.  Zur  Genealogie  der  Grafen  Dönhoff  lieferte  v.  Schack") 
einen  Beitrag.  Für  die  Familiengeschichte  ist  aus  v.  Flansz'ens  Edition^^) 
mancherlei  zu  gewinnen. 

Darstellungen.  Caro's^^)  Geschichte  Polens,  deren  überaus  hoher 
Wert  sich  immer  aufs  neue  erweist,  enthält  in  der  zweiten  Hälfte  ihres 
5.  Teiles  Abschnitte,  welche  für  die  Geschichte  Westpreufsens  von  gröfster 
Bedeutung  sind:  Die  ermländische  Bistumssacbe  1489,  der  Plan,  den  D.  0. 
nach  Podolien  zu  verlegen,  der  Streit  des  Bischofs  Lucas  Watzelrode  mit 
dem  D.  0.,  der  Kriegszug  des  Hochmeisters  nach  der  Moldau  1497,  die 
Wirren  unter  dem  H.  M.  Friedrich  von  Sachsen,  das  Aufkommen  der  ünionsidee. 

Für  die  Geschichte  der  Städte,  hat  Schultz'«)  durch  seine  Schilderung 
der  Zustände  in  der  Stadt  Kulm  um  das  Jahr  1500  einen  wichtigen  Beitrag 
geliefert.     Kulm    ist    bereits  zu   einer  kleinen  Landstadt  geworden  und  vom 


u.  pr.  Gesch.  2,  1,  S.  292/4.  —  70)  A.  Treiohel,  D.  Beutnerwcht  v.  Gemel  (Kr.  Schlochnj)*. 
ZHVMarienwerder  H.  28,  8.  12.  Marienwerder.  —  71)  Monnment«  historiae  WarmieBsi« 
Bd.  6,  2.  Abt.  Scriptores  rernin  Wanniedainiii  od.  Qaellenschriften  e.  Gesch.  Ermlands.  Im 
Namen  d.  bist  Verein«  hrag,  v.  Dr.  C.  P.  Woelky.  2,  8.  220—496.  Brannsberg,  Hnre. 
|[Mit.  Anerk.  v.  K.  L.  in  Forschg.  z.  brandenb.  n.  preafa.  Gesch.  2,  1,  8.  294.]|  Ft«.  v.  JB. 
10,  111,  49i<'.  --  72)  G.A.  Y.  Idülverstedt,  £.  seltene  Münze  d.  Stadt  Thorn:  ZHVMarien- 
werder H.  23,  8.  76—80.  —  Marienwerder.  —  73)  t.  Behack,  D.  Inschrift  d.  MetaUplatt« 
y.  8arge  d.  Grafen  Gerhard  y.  Dönhoff  (f  1648)  sowie  and.  Notiten  über  d.  in  d.  Manenkin^< 
zu  Elbing  1642  o.  1648  beigesetzten  Grafen  y.  D.:  Korrbl.  d.  Gesamty.  d.  deutsch.  G.- n.  Alth' 
Vereine.  Jg.  35,  No.  6,  8.  61/3.  —  74)  R.  y.  Flanfs,  D.  Stammbach  d.  Martin  y.  Rosenberg  r 
1597—1603 :  ZHVMarienwerder  H.  23,  S.  49—  74.  Marienwerder.  •—  75)  J.  Caro,  Gesch.  Polen» 
Tl.  6,  2,  1481  —  1506  (Gesch.  d.  europ.  8t.  y.  H.  H.  L.  Heeren,  F.  A.  Ukeit,  n.  W.  y,  Gie»e* 
brecht.  49.  Lief.  2.  Abt.)  Gotha,  F.  A.  Perthes.  XII  n.  530  8.  IfM.  gr.  Anerk.  v.  K.  L.  il 
LCBl.  1888,  No.  44  Sp.  1511/2,  —  y.  M.  P.  in  Altpr.  Mschr.  26,  S.  86a/6.]|  —  76)  Ft 
Schultz,  D.  Stadt  Kulm  im  Mittelalter:  ZWestpreufs.GY.  B.  23.  Danzig,  Bertling  in  Kon 
251  8.     |[M.  Anerk.   u.  Ausstellg.  y.  K.   L.   in  Forschg.  z.  brandenb.  u.  preala.  Gesch.  2,  t 


{40.    West- and  Oitpreo&en.    Berti  in  g:.  11247 

Bischof  abhftngig;  seine  Bftigenchaft  ist  verarmt,  lässig  und  schon  von  pol- 
nischen Elementen  dorcbsetzt.  Der  Yf.  hat  für  alle  Seiten  des  Lebens  Jener 
Zeit  in  Folge  fleißigster  Darchforschnng  und  Ansnntzang  der  Best&nde  des 
Eohner  Stadtarchivs  eine  Fttlle  hochwichtiger  Mitteilungen  nnd  Notizen  ge- 
geben, die  auch  von  allgemeiner  Bedeutung  sind. 

Ans  Arbeiten  am  Kgl.  Staatsarchiv  zu  Berlin  gewann  und  veröffentlichte 
Eolberg^^)  eine  Zusammenstellung  der  vollen  Einkanfte  des  Bistums  Erm- 
land  im  J.  1771  und  eine  andere  der  nach  1772  durch  königliche  Ver- 
fligung  verkflrzten  Einnahmen.  — 

Die  Litteraturgeschichte  hat  Bolte^®)  durch  Edition  eines  historischen 
Liedes  bereichert,  das  die  Danziger  Belagerung  betrifft,  sodann  durch  die 
Ter&ffentlichung  Greflinger'scher  zu  Danzig  1640/6  abgefafster  Gelegenheits* 
gedichtet')  und  durch  die  Mitteilung  einer  Posse  des  1 7.  Jh.^<*)  Nenbauer^^) 
hst  unbekannte  Jugendgedichte  des  1661  gebomen  Elbingers  Christ.  Wemigke 
pobliziert  Yen  hohem  Interesse  und  Werte  ist  die  von  Fischer  ^>)  be- 
sorgte Herausgabe  der  deutschen  Gedichte  J.  P.  Titz'ens  und  die  denselben 
Toraasgeschickte  Einleitung. 

O^t^  und  Westpreufsen  seit  1772.  Quellen,  Der  Kennt- 
nis der  Zustände  der  Bauern  gegen  das  Ende  des  18.  Jh.  dient  eine  Yer- 
öifentlichung  Horns.  ^')  In  der  Zeit  der  Hardenberg'schen  Reformen 
1809 — 12  führen  uns  Bujacks^^-^^)  wichtige  Publikationen.  Durchweg 
amtliches  Aktenmaterial,  schaffen  sie  uns  einen  Einblick  in  die  Stimmung  und 
Stellung  der  alten  ostprenfsischen  Stände  gegenttber  den  Reformen;  die  Ab* 
neignng  und  das  Widerstreben  ist  so  heftig  und  starr,  dafs  die  Stftnde  des 
Sebest'schen  Kreises  erklären,  sich  dem  Steueredikt  vom  27.  Okt  1810  nicht 
onterwerfen  zu  wollen  und  die  Regierung  bitten,  ihren  Unterbehörden 
aufzugeben,  sich  bis  zur  näheren  Entscheidung  der  Sache  keine  Exekntiv- 
Mafsregeln  zu  erlauben,  indem  dadurch  Begebenheiten  veranlafst  werden 
könnten,  die  nicht  mehr  zu  redressieren  wären.^  Auch 'lernen  wir  die  Ge- 
gengrOnde  kennen,  welche  g^en  die  Aufhebung  der  Privilegien,  gegen  die 
Begalierung  der  gutsherrlichen  und  bäuerlichen  Yerhältnisse  vorgebracht 
Verden,  erfahren  von  der  Deputation  der  Stände  nach  Berlin,  um  die  Re- 
formen abzuwenden,  erhalten  Aufschlnüs  über  die  Folgen  des  Krieges  1806/7 
tmd  auch  statistisches  Material,  wie  z.  B.  Angaben  über  die  Einwohnerzahl 
der  ostprenfsischen  Städte. 

Die  Darstellungen  führen  uns  in  die  Zeit  der  napoleonischen  Kriege, 


S.  27S.]:  —  77)  Eolberg,  D.  DoUtion  d.  Bistams  Bmland  yor  u.  nach  1772:  ZVOErmlind 
9,  2,  S.  S40 — 411,  450/1.  |[Iii  ref.  Weise  t.  K.  L.  in  Fonchg.  z.  brand.  u.  preafs.  Qesch. 
8.  1,  S.  275]  —  78)  J.  Bolte,  Lied  aaf  d.  Fehde  Danzigs  m.  K.  Stephan  u.  Polen  1576: 
Altprenüi.  Kschr.  25,  S.  33S/8.  Egsb.,  Beyer.  —  79)  id.,  Zu  Qeorg  Greflinger.  39.  Gelegen- 
b«it«ged.  a.  d.  Zeit  d.  Danziger  Anfenthalts  1640/6:  ZDA.  13,8.  108— 14.  —  80)  id.,  Hans 
nter  d.  Soldaten.  £.  Posse  d.  17  Jh.:  JBV.  f.  niederdentsche  Sprachforsch.  12,  S.  130—40. 
—  81)  L.  Nenbanr,  Jngendged.  y.  Christ.  Wemigke:  Altpr.  Mschr.  25,  S.  124 — 65.  Kgsb., 
Beyer.  ^  82)  J.  P.  Titz,  deutsche  Gedichte  ges.  n.  hrsg.  y.  L.  H.  Fischer.  Halle, 
Bchh.  d.  Waisenhanses,  LXXYIII  o.  304  S.  —  $3)  A.  Hörn,  Annehmangs-Brief  ftlr  d. 
Scbanrerks-Baoem  J.  6.  za  Didlancken  1797 :  ZAltGesInsterbnrg  H.  1,  S.  34/7.  Insterburg, 
Fr.  Boddewig.  —  84)  Bujack,  D,  erste  Trienniam  d.  Comit^  d.  Ovtpreafs.  u.  Litauischen 
Stände.  Königsberg,  Druck  y.  Baotenberg.  1887.  2^  116  S.  —  85)  id.,  Nachtrag  z. 
cnten  Trienniom  d.  Comit^s  d.  Ostpr.  n.  Littaaischen  Stände.  Königsberg,  Druck  y.  Emil 
^Kaatenberg.  2^  134  S.  —  86)  id.,  D.  Commissorium  d.  Landesdeputierten  d.  Proyinz 
Previsea  o.  Litauen  in  Berlin  im  J.  1811.     Königsberg,  Druck  y.  Emil  Bautenberg.    (1889.) 


n,248  i^'    WdBt-  imd  Os^reuljeii.    Bertling. 

Froelich^^  berichtigt  in  einer  eingehenden  nnd  auf  ark.lichem  Material 
beruhender  Darstellnng  verschiedene  falsche  Erzählnngen,  die  sich  Aber 
Gonrbi^re  nnd  die  Belagerung  von  Graudenz,  aber  die  Beschiefsung  der  Stadt, 
über  die  Verhandlungen  mit  Savary,  u.  a.  verbreitet  haben.  —  Das  unsäglich 
schwere  Ungemach,  das  mit  und  infolge  dieser  Kriege  über  OstpreoilBeQ 
und  Litauen  gekommen,  hat  Enaacke^^)  mit  Zugrundelegung  von  Akten 
und  im  Anschluls  an  das  Schicksal  einer  Familie  v.  Schenkendorff  anschaulich 
geschildert.  —  FtLr  die  Belagerung  Danzigs  (Jan.  1813  bis  Jan.  1814),  diese 
höchst  interessante  und  hervorragende  Episode  der  napoleonischen  Kriege 
und  des  Festungskrieges  überhaupt,  ist  von  französischer  Seite,  auf  der  man 
die  Verteidigung  Danzigs  besonders  feiert,  ein  höchst  wertvoller  Beitrag  ge- 
liefert worden.  Anriol^')  hat  die  Memoiren  des  zur  fortifikatorischen 
Verteidigung  Danzigs  von  Napoleon  besonders  befehligten  Generals  Gam- 
predon  nebst  Briefen  von  Rapp  und  des  als  Ingenieuroffizier  berühmten 
Macdonald  unter  Einleitung,  verbindendem  Text  nnd  Anmerkungen  heraus- 
gegeben. Es  ist  eine  wertvolle  Ergänzung  zu  den  bisher  erschienenen  Dar- 
stellungen der  gen.  Belagerung,  wenn  auch  die  Parteilichkeit  für  die  fran- 
zösischen Truppen  und  ihre  Führer  deutlich  hervortritt.  Für  Milit&rs  wird 
das  Werk  durch  das,  was  es  über  die  Verteidigungsanstalten  und  deren 
Erfolg  berichtet,  noch  wertvoller  sein.  Von  eben  dieser  Zeit  des  Ejrieges 
nnd  der  Not  geht  die  anonym  erschienene  Geschichte  Tilsits  ^o)  aus;  sie  be- 
handelt dann  die  weitere  Entwickelnng  der  Sadt  und  schildert  den  heutigen 
Zustand. 

Zander'^)  fahrt  in  die  Musikgeschichte  ein,  indem  er  Leben  und 
Thätigkeit  dreier  Musiker  Erdm.  Fr.,  Kari  August  und  Fr.  Wilh.  Zander 
schildert.  — 


2«.  128  S.  —  87)  X.  Fro elich,  über  Goarbi^, Altpr.Machr.  25,  S.  652—69.  Eönigiberg,  Beyer. 
—  88)  Emil  Knaacke,  D.  wiri»chaftl.  Zustände  Ostpr.  a.  Litaaens  am  Anfange  dieses  Jh.: 
Mitt  d.  liUoMh.  litterar.  Ges.  H.  13,  S.  1—93.  Heidelbeig,  Winter.  |[Mit  Ansstg.T.  K.L 
in  Forsch,  z.  brand.  n.  pr.  Gesch.  2,  1,  S.  276/7.]|  —  89)  Charl.  Aariol,  Defense  de 
Dantzig  en  1813.  Journal  de  si^e,  Journal  personel  et  notes  du  gfo^ral  de  ditision  de  Cam- 
predon,  lettres  diverses  annot^es  et  publik  par  Gh.  A.  Paris,  libr.  Plön.  YIII,  312  S.  et 
1  carte.  M.  3,50.  |[Beferierend,  mit  eig.  Irren  in  d.  Litter.  y.  Y.  S.  in  DLZ.  1889, 
No.  21,  Sg,  792/3.]|  —  90)  Aus  Tilsits  Vergangenheit  1.  u.  2.  Tl.  —  2.  Aufi.  TUsit, 
LohauJa.  Y  u.  224  S.,  III  u.  308  S.  —  91)  Friedr.  Zander,  Z.  Mnsikgesch.  Königsbergs: 
SBPrussia  44  Yjahr,  S.  191—219.     Kgsb.,  Ostpr.  Zeitungs-  u.  Yerlagsdrackerei. 


in.    LiT-,  £tt-  a.  KurUmd.     Mettig.  11,249 


§41. 

Liv-,  Est-  und  Kurland. 

C.  Mettig. 

Wertvolle  QueUeneditionen  sind  in  diesem  Jahre  za  verzeichnen. 
Ans  den  'Erbebüchern' ^)  gewinnen  das  Privatrecht,  die  Genealogie,  Sprach- 
forschung, Yerfassnngsgeschichte,  Numismatik,  Topographie  reiche  Ausbeute. 
h  der  ausfQhrlichen  Einleitung  ist  auf  die  Richtungen  hingewiesen,  nach 
denen  der  in  den  2829  Inskriptionen  enthaltene  Stoff  zu  verwerten  ist;  ferner 
äodet  sich  daselbst  eine  Beschreibung  der  Handschriften  und  eine  Darlegung 
des  Editionsplanes.  Den  Introitus  der  Einleitung  bildet  eine  eingehende 
Studie  tlber  das  Aufiassungsrecht  nach  älterem  rigaschen  Stadtrecht.  Die 
Benntznng  wird  äufserst  bequem  gemacht  durch  die  trefflich  gearbeiteten 
Indices,  von  denen  wir  besonders  das  topographische  Register  hervorheben. 
—  Das  'Wittschopbuch'*)  ist  eine  wichtige  Quelle  für  die  Wirtschafts-  und 
Bechtsgeschichte  Revals.  Die  1059  Einschreibungen  behandeln  Rechts- 
geschäfte der  verschiedensten  Art  wie  z.  B.  Rentenkäufe,  Verpfändungen, 
Verpachtungen,  Bürgschaften,  Darlehn,  Leibrentenverträge,  Rechenschafts- 
ablegungen  u.  a.  m.  Daneben  wird  nicht  unbedeutend  die  Kenntnis  der 
Topographie,  Personenkunde  und  Gewerbgeschichte  gefördert.  Bezüglich  der 
letzteren,  worin  bei  der  Wiedergabe  der  Beiwörter  eine  gründlichere  Er- 
w^ng  der  Frage,  ob  die  Beinamen  als  Familiennamen  oder  als  Bezeich- 
Dongen  eines  Gewerbes  anzusehen  seien,  von  Nutzen  gewesen.  Die  im 
gmzen  sorgfältig  zusammengestellten  Register  erleichtern  die  Benutzung;  im 
lateinischen  und  deutschen  Glossar  wäre  eine  Erklärung  der  Wörter  er- 
vflnscht.  —  Das  dringende  Verlangen  der  livländischen  Städte  nach  einer 
Entsendung  einer  Gesandtschaft  der  überseeischen  Städte  nach  Nowgorod  und 
der  durch  die  Livländer  herbeigeführte  Friede  v.  J.  1466  ist  das  Wichtigste 
des  Inhalts  der  im  5.  Bd.  11.  Abt.  der  Hanserecesse^)  enthaltenden  livländ.  Urkk. 
33  Stücke  derselben  entstammen  dem  revalschen  Ratsarchiv.  Auch  Riga 
hi  einiges  Material  geliefert.  Auf  den  4  Städtetagen  in  Pernau,  Wolmar  und 
Walk  ist  neben  der  nowgorodschen  Frage  über  verschiedene  interne  An- 
gelegenheiten verhandelt  worden,  die  für  die  politische,  wie  auch  für  die 
Kulturgeschichte  Livlands  in  Betracht  kommen.  —  Letzteres  gilt  auch  von 
dem  3.  Bd.  der  Hanserecesse.^)  Von  seinen  776  Nummern  ist  ein  Siebeutel 
dem  revalschen  Ratsarchiv  entnommen;  sie  berichten  über  die  Beziehungen 
der  Hanseaten,  resp.    der   livländ.  Stadt,   zu    dem  Zaren    von  Moskau.   — 


1)  L.  Napiersky,  D.  Erbebücher  d.  Stadt  Biga  (1384—1579):  JobiläamMchr.  dargeb. 
i  l^el.  e»t&.  Ges.  r.  d.  GeseUtch.  f.  Qesch.  u.  Altk.  d.  Ostseepror.  Biga,  Kymmel.  gr.  8<^. 
LXIXIU  tt.  615  8.  10,6  Kbl.  |[Balt.  MSchr.  Bd.  35,  p.  72/4  y.  Fr.  B.  «ehr  an- 
erkeimead.]!  —  2)  L.  Arbusow,  D.  älteste  Wittschopbuch  d.  Stadt  Reval  (1312—60;: 
hbilamiiMehr.  dargeb.  d.  gel.  estn.  Ge«.  y.  d.  estländ.  lit.  Gesellsch.  Beval,  Klage.  XU  a. 
m  S.  2  BbL  40  Kop.  |[Balt.  MSchr.  Bd.  35,  S.  619—22  y.  L.  N.  anerkennend.]]  — 
S)  T.  d.  Bopp,    Hanserecesse  11,   s.  o.  S.   212^.  —  4)  Schäfer,    Hanserecesse  III,    s.  o. 


n,250  Hl-     Liy-,  Brt-  n.  KnrliBcL     Mettig. 

Girgensohn  stellt  die  urküchen  Nachrichten  über  die  Petrikircbe  in  Biga 
bis  1418  zusammen*,  länger  verweilt  er  beim  Jahre  1408/9,  indem  der  Chor 
seiner  Meinung  nach  errichtet  worden  ist     Die  Banrechnang  dieses  Jahres, 
die  sich  im  rig.  Ratsarchiv  erbalten  hat,  wird    am  Schlüsse  der  Abhandlang 
abgedruckt     Das    hier    dargebotene    Material    wird   vom    Yf.    behufs  einer 
späteren  knlturhistor.  Verwertung  gruppiert.    Zuerst  behandelt  er  die  Leiter 
des  Baues  und  ihre  Hülfsarbeiter,  dann  folgen  die  Aufzeichnungen  über  Bau- 
material und  Preisangaben  für  Pferde,  Vieh,  Kleider,  Baumaterial,  Lebens- 
mittel  u.   Gerätschaften.     Den  Abschlufs    dieser  dankenswerten  Mitteilungen 
bildet   ein  Personen-  und   Ortsverzeichnis.^)  —  H.  Hildebrand    berichtet 
über  die  Neuordnung  des  rig.  Stadtarchivs  im  Jahre  1887,  die  sich  auf  die 
auswärtige  Korrespondenz  Rigas  von  der  Mitte  des  16.  Jh.  bis  in  die  zweite 
Hälfte  des  1 8.  Jh.  erstreckt     Die  Aktenstücke  sind  Briefe  der  Vertreter  der 
Kronen  Polen  und  Schweden  an  die  Stadt  Riga  v.  J.  1567 — 72,  von  denen  wir 
nur  um  die  Bedeutung  der  Archivalien  zu    kennzeichnen,  die  Namen  Chod* 
kiewicz.  de  la  Gardie,  Oxenstierna,^Horn  undSkytte  zu  nennen  brauchen. ^- ^ ^)  — 
Zahlreich,    wie    immer,    sind    die    publizierten    Einzelurk.^^-^^)     Ge- 
setze,i*)    Strafrechts- Akten'*)   Briefe***^')    und    namentlich    allerhand    Mit- 
teilungen aus  der  Verwaltung  der  Stadt  Riga.'^-'®)     Ref.'"^)  macht  Mitteilung 
über  drei  Urkk.  des  Rig.  £rzbischofs  Vromoldus,  2  von  1349  und  eine  vom 
Jahre  13.'>4,  die  zur  Vervollständigung  des  Itinerars  des  Erzbischofes  dienen. 
—    Höhlbaum *8)    teilt    eine    urk.Iiche   Notiz    über    den   Rig.  Dompropst 
Dietrich  von  Vreden  vom  Jahre  1372   mit     Bienemann ^^)    publiziert  eine 
Urk.  vom  Jahre  1558  und  drei  R^esten  und  Urkk.  vom  Jahre  1559,  die  sich 
alle  auf  den  Krieg  mit  den  Russen  beziehen,  und  eine  Urk.  vom  Jahre  1559. 
welche  zum  Inhalt  hat:    Die  Antwort  der  Rcval.  Gemeinde,   ^up  de  werfinge 
so   ebnen  .  .  .   von  wegen  ...  de  meister  tho  Lifilant  gescheen'.^**)  —  T. 


8.  213^  —  5)  J.  OirgensohD,    Z.  Baugenchichte    d.  Petrikircbe  in  Riga  I:    MLirlO.  14, 
H.  2,  S.  180—221.     cfr.  N.   138.  —  6)  U.  Hildebrand,   D.  Stadtarcbiy  im  Jahre  1887: 
Rig.  Stadtbil.     S.  282/6;   289-90.  —  7)  X  Tokmarow,   AktenBtticke  a.  Gescb.  Karlind« 
im  Moskauer  Hauptarchiy  d.  Ministeriams  d.  Aaswärtigen:  Rig.  Zg.  265.     (YenBcichiiiB  d.  aaf 
d.  korländ.  Geacb.  y.  1561—1801  nicb  beziebenden  Akten).  —  8-10)  (JB.  10)  W.  Scham, 
Amplon.  Handschrifteniamml.     (Einige    livländ.    Urkk.)  —    11)  Belebnangaork.    y.  J.    1530: 
SRkurlGes.  S.    69—70.     Walter   y.  Plettenberg    belehnt   d.   Prediger  Joach.  Pinnow   mit  d. 
Ordenakircbe    zu  Aatz    (1530):    SBkarländQeB.  S.  69—70.  —  12)  Urk.   betr.  Grenzregulier, 
zw.  Kurland  u.  Littauen  (1535):    ib.  S.    67/8;    Vgl.  JB.    10.    11,    150«)  —    13)  Herrn,   t. 
Brtt^i^eney  belehnt  d.  Doblenschen  Pfarrer  Joach.  Pinnow  mit  d.  Oute  Stirnen  (1545):  ib.  70/1. 
—  14)  König  KarU  XI.  Verbot  betr.  d.  Doell;  1682  in  Biga  pobl.:  Big.  Stadtbil.  S.  113/9;  U9 
—50;  165/7.     (Betr.  gleichzeitig  auch  Bestraf,  d.  Injurie)    —  15)  £.  Seraphim,  Z.  Geuh- 
d.  Aberglaubens    in  Livland:    JB.  Fciliner   litt.  Ges.   Anhang  S.    38—46.     (Aus    d.   pemaa- 
fellinischen  Landgericht,  betr.  Zauberei,  1684—1704).  —  16)  B.  Cordt,  E,  Brief  Ph.  Job. 
y.  Strahlenbergn  (1725):  Verh.  d.  gel.  eHn.  Ges.  18,  S.  409—21.     (Enth.  Beitr.  z.  Biographie 
dieses  Schriftstellers).  —  17)  E.  Brief  Hartknochs  an  Berder:   Rig.  Stadtbil.  S.  185/7.     (V. 
1170,  betr.  Goneralsupcrintendentur  in  Livland,  schon  bekannt)  —  18)  D.  Kost-  u.  Kleider- 
ordnung  d.  rig.  Rats   y.  J.  1593:  ib.  8.  91/4;   99—103;    106—11.   —   19)  Ratsherren  Be- 
sendung  1659:    ib.  S.  290/4;   297—301;    325/8.     (Verzeichnis  d.  Naturalien bezfige,   stammt 
aus  d.  Naehlafs  A.  Pohrts).  —  20)  £.  E.  RaU  d.  königl.  Stadt  Biga  Wider  d.  Kleiderpracht 
u.  andere  Verschwendung  erneuerte  Gesetze:   ib.  S.    69 — 71.     (v.  1677).  —  21)  E.  E.  Rats 
d.  königl.  Stadt  Riga,    Ordnung    für  d.   in  d.  Vorstadt  u.  Land-Vogtey  aufgerichtete  Schales 
1681:  ib.  S.  87/8.  —  22)  Rig.  Schulgesetze  v.  J.  1681:  ib.  S.  305/9.  —  23)  Verordnung 
d.  rig.  Rat    y.  J.  1766  d.    Juden    betreffend  (1766):    ib.  S.    78/5.  —  24-26)  D.  Budget  d. 
Stadt   Riga   bestätigt   im    J.    1793:    ib.  —    27)   C.   Mettig,    Urkk.    Yromoldoa'   r.    Riga: 
SBGesGOstseeproy.  S.    74/5.  —    28)  K.  Höblbaum,    Urk.   Dietrichs  de  Vreden  1372:   ib. 
8.  22/3.  —   29)  Fr.  Bienemann,   Urkk.  a.  d.  Archiy  d.  grofisen  GUde  zu  Reyal:  MLitIG. 


§4J.     LW-,  Est-  u.  Karland.     Mettig.  11,251 

Christiani'o)  teilt  aas  drei  von  der  Stadt  Fellin  an  den  Herzog  Karl  von 
Sfldermannland  im  Jahre  1601  gericbteten  Briefe  die  wichtigsten  Momente: 
die  Sorge  nm  die  Schnle  and  Erhaltung  der  Privilegien  and  die  Bitte  am 
Schatz  gegen  die  Übergriffe  des  Adels  mit.  Von  0.  Harnack'^)  werden  37 
Briefe  Barclay  de  ToUys  pnbliziert,  die  der  berühmte  Feldmarschall  an  seine 
Fran  während  der  Jahre  1812/5  aas  dem  Hauptquartier  geschrieben  hatte. 
Dieselben  führen  in  das  kriegerische  Treiben  jener  hochwichtigen  Epoche  ein 
nnd  lirfem  ein  Bild  der  vielfach  durch  Intrignen  niedergedrückten,  schliefs- 
lich  durch  hervorragende  Gnadenbeweise  des  Kaisers  Alexander  I.  gehobenen 
Stimmung  Barclays. 

Darstellungen.  42,  und  45,  Jh.  Harnack  weist  auch  auf  die 
hochinteressanten  Streiflichter  hin,  die  Ranke  in  dem  8.  Bande  seiner  allge- 
meinen Weltgeschichte  auf  Livland  follen  läfst.  Beachtung  verdient  die  That^ 
sacbe,  dafs  sich  die  D&nen  und  Deutsehen,  trotz  ihrer  unversöhnlichen  Riva- 
lit&t  um  and  in  Livland  in  der  Vertretung  und  Begründung  des  christlich- 
germanischen  Enlturlebens  verdient  gemacht  haben,  und  dafs  der  deutsche 
Orden  in  Livland  einen  hochwichtigen  Posten  bildete,  an  dem  sich  die 
heidnisch-mongolische  Überflutaug  brach.**)  —  Schwartz  unterzieht 
Scbiemanns**)  Geschichte  Livlands  bis  Plettenberg  einer  eingehenden 
Besprechang.  Dieselbe  zeichnet  sich  vor  allen  bisher  erschienenen  Arbeiten 
Aber  die  allgemeine  Geschichte  der  Ostseeprovinzen  dadurch  aus,  dafs  sie 
sieb  in  ansprechender  Form  stets  auf  dem  Boden  streng  wissenschaftlicher 
Forschung  bewegt.  Schwartz  fügt  seiner  Besprechung  verschiedene  be- 
achtenswerte Emendationen  bei,  wodurch  dieselbe  sich  über  das  Niveau  der 
übrigen  Rezensionen  erhebt.'*»)  — 

44.  Jh.  Ein  anschauliches  Bild  der  unter  der  erzbischöflichen  Ritter- 
schaft herrschenden  Rechtsverhältnisse  und  der  wichtigsten  politischen  Er- 
eignisse der  Zeit  (im  14.  Jh.)  liefert  Hasselblatt  in  der  Lebens- 
beschreibang  des  Ritters  Bartholomäus  Tiesenhausen.  Derselbe  besafs  einen 
ftlrstlichen  Landbesitz  und  nicht  geringe  Macht  and  bedeutenden  Einflufs 
sowohl  in  der  Heimat  als  auch  in  Deutschland;  er  war  ein  mit  Vater- 
landsliebe erfüllter  Vorkämpfer  für  die  Rechte  seines  Standes  nnd  kann  als 
Typus  eines  altlivländischen  Vasallen  gelten.'*)  — 

45.  Jh.  Girgensohn  hatte  König  Wenzels  Versuche,  seinen  Ver- 
wandten, den  Herzog  Otto  von  Stettin,  zum  Erzbischof  von  Riga  zu  machen, 
zum  Gegenstand  eines  Vortrages  gewählt,  von  dem  nur  ein  Referat  vor- 
liegt.«) —  Hasselblattsß)  stellt  nach  ürkk.  a.  a,  1225,  1251,  1422 
und  1428  die  Entwickelung  der  kirchlichen  Einkünfte  im  mitteralteriicheu 
Livland,  die  zum  Teil  noch  heute  die  materielle  Basis  der  protestantischen 
Kirche  in  Livland  bilden,  zusammen.  Von  den  Einkünften:  Zehnten,  Bene- 
fizien,  Zahlungen  für  Amtshandlungen,  Provisionen,  Spenden  in  Opferstöcken 
und  dem  Anspruch  auf  Berücksichtigung  in  Testamenten  sind  die  3  ersten 
noch  als  Einkünfte  der  protestantischen  Kirche  verblieben. ^'-^^  —  Das  von 


U,  H.  2,  S.  290/8.  —  80)  T.  Christiani ,  Drei  Urklc.  zu  Fellini»  Vergangenheit:  SBEbüiOcb. 
8.  32/7.  —  31)  O.  Harnack,  Briefe  d.  FeldmarBchalU  Fürsten  Barclay  de  ToHy:  Balt. 
MSchr.  35,  S.  490—514.  —  32)  id.,  L.  v.  Ranke  über  d.  Gesch.  d.  Oatseepror.:  ib.  8.  159 
—63.  —  33)  Ph.  Schvart»,  Schicmanna  Livland.  Gesch.:  ib.  8.  144—58  —  38»)  JB. 
»,  II,  172";  10,  II,  161».  —  34)  R.  Hasselblatt,  Bitter  Bartholomäus  Tiesenhausen:  ib. 
S.  62«— 88.  —  35)  J  Girgensohn,  K«njg  VTeniel  u.  d.  Enstift  Biga:  SBGcsGOstseeproT. 
S.  107/8.   —  36)  B.  Hasselblatt,  Kirchliche  Einkünfte  in  Alt-Livland:  Balt.  MSchr.  36, 


n,252  §^1-    Li^-»  ^t-  u.  Karland.     Mettig. 

W.  Greiffenhagen  1873  bearbeitete  Thema:  ^die  altlivländischen  Stftdtetage^ 
ist  durch  B.  Hollander  von  neuem  Gegenstand  der  Darstellung  geworden, 
zu  der  neues  umfangreiches  Material  sich  ihm  in  den  Hanserecessen  dar- 
bot-, dasselbe  ist  aufs  sorg&ltigste  ausgenutzt  worden  und  somit  ein  be- 
achtenswerter Beitrag  zur  Geschichte  des  li?ländischen  hanseatischen  Handels 
gewonnen><^^')  —  Mettig  weist  darauf  hin,  dafs  nach  dem  Schrägen  der 
Kanutigilde  in  Reval  nicht  immer  ausschiiefslich  Handwerker  diesen  Verband 
gebildet  haben,  sondern  dafs  in  früheren  Jhh.  auch  Kaufleute,  Schiffer  nnd 
Edelleute  Aufnahme  fanden>^)  — 

46.  Jh.^^-^^)  BOthftthr^«)  macht  auf  die  bisher  unbekannte  Inskrip- 
tion der  Rpstocker  Universitätsmatrikel  zum  23.  Mai  1511:  ^Silvester  Teget- 
meyer  de  Hamborch'  bezüglich  der  Vorgeschichte  des  livländischen  Re- 
formators aufmerksam.  —  Eingehende  Quellenstudien  liegen  der  knapp 
gehaltenen  aber  inhaltsreichen  Biographie  Wolter  v.  Plettenbergs  v.  Schie- 
rn ann  zu  Grunde.^^)  Von  demselben  Vf.  werden  die  wichtigsten  Daten  Aber 
den  Ordensmeister  Job.  y.  d.  Recke,^^)  seinen  Neffen,  den  dörptschen  Bischof 
Jobst  y.  d.  R.^^)  und  den  Komthur  y.  Dohlen  Thiess  y.  d.  Recke  zusammen- 
gestellt.^^^'^^)  Auf  Grundlage  selbständiger  Quellenforschung  schildert  Rath- 
lef  in  fesselnder  Sprache  den  Feldzug  Iwans  des  Schrecklichen  nach  Livland 
und  die  Zerstörung  des  Ordensschlosses  Wenden  y.  J.  lö??.^*"^')  —  A. 
Brttckner^^)  widmet  den  halt.  Ostseeproyinzen  einen  besonderen  Abschnitt, 
in  dem  er  die  liyländischen  Kriegsgefangenen  im  16.  Jh.  und  im  nord.  Kriege, 
die  Ostseeproyinzen  als  Musterlan<f,  heryorragende  Balten  wie  Patkol 
und  J.  J.  Sievers  u.  a.  m.  behandelt  —  Einen  wertyollen  Beitrag  zur 
Geschichte  der  Gewerbe  liefert  W.  Stieda^^*^®)  in  seiner  Studie  über  das 
rigaische  Goldschmiedeamt.  Als  Grundlage  dienten  dem  Vf.  hauptsächlich 
die  beiden  Schrägen  aus  dem  14.  und  16.  Jh.  und  ein  Protokollbuch  des 
Goldschmiedeamts.  Die  beiden  letzteren  Quellen  sind  noch  ungedruckt  Aufs 
eingehendste  werden  alle  Seiten  des  Gewerbelebens  dieses  reichen  und  an- 
gesehenen Amtes  wie  die  Bedingungen  zur  Aufnahme,  das  Meisterstück,  die 
Probe  der  edlen  Metalle,  die  Merkzeichen  und  die  Meisterzahl,  das  Arbeits- 
gebiet, die  Erzeugnisse  des  Gewerkes,  das  Verhältnis  zu  den  Lehrlingen  und 
zur  grofsen  Gilde,  die  Vermögensyerhältnisse  und  so  weiter  betrachtet  — 
Zur  Geschichte  der  kleinen  Gilde  in  Riga,  des  Institutes  der  Ältermänner 
und  der  Ältestenbank  derselben  enthalten  F.  Brunstermanns  Veröffent- 
lichungen ^7-^^)   einiges  Material,    wie   z.  B.   die  Stiftungsurk.,   Auszüge   aus 


S.  169—85.  —  37)  (§40«>)  Ph.  Schwarte,  Anklageschrift  gegen  BoDidorf.  —  38*39) 
Hanse  s.  §38.  —  40*41)  B.  Hollander,  D.  liyländ.  Städtetage  bis  s.  J.  1500.  Pro- 
gramm d.  Bealichale  za  Biga.  Biga,  W.  P.  Hacker.  55  S.  —  42)  C  Mettig,  D.  Ka- 
nutigilde in  Reyal:  SBGesQOstseeprov.  S.  18.  —  43)  X  H.  J.  Böthfflhr,  Nicolaos  Bus.: 
ib.  S.  19  —  20.  (Weitere  ErgSnzong  zn  d.  in  JB.  9  besprochenen  Arbeit).  —  44'45)  X 
id.,  Bildnisse  t.  Melchior  Hofinann:  ib.  S.  20—21.  —  46)  id.,  Sily.  Tegetmeyer:  ib.  S.  65. 
—  47)  Th.  Schiern  ann,  Wolter  y.  Piettenberg:  ABB.  26,  S.  282/8.  — 48)  id., Ordensm. 
Joh.  y.  d.  Becke:  ib.  27,  S.  503.  —  49)  id.,  Jobst  y.  d.  Becke:  ib.  S.  504.  —  50'&1)  id>» 
Thiess  y.  d.  Becke:  ib.  S.  505.  —  52)  G.  Bathlef,  D.  Fall  Wendens:  Balt.  MSchr.  35, 
S.  388-426.  ->  53)  (S.  183^^)  Binz,  Lerchheimer.  (War  Bektor  d.  Donuchale  in  Biga; 
t  daselbst  1561.)  —  54)  A.  Brückner,  D.  Eoropäisierong  Bafslands,  Land  u.  Volk. 
Gotha,  F.  A.  Perthes.  YllI  u.  598  S.  M.  10,00.  |[GB1.  p.  1573  y.  K.  L.]|  —  55)  W. 
Stieda,  Aus  d.  Leben  d.  Bigaer  Qoldschmiedeamts :  Balt.  MSchr.  35,  S.  20 — 38;  115 — 43; 
186-200.  —  56)  X  id..  Aus  e.  alten  Amtobache  d.  Goldschmiede  in  Biga:  Big.  Stadtbll. 
S.  201/2.  (Kl.  Notizen  über  Bönhasen,  Fälschangen  etc.)  —  57)  Fr.  Brunstermann,  Ge- 
schäftsordnung d.  kleinen  oder  St.  Johannis  Gilde  zu  Biga:   Biga,  £.  Plates.    47  S.    Mit  2 


§41.     LiT-,  Est-  Q.  Karltnd,     Mottig.  11,253 

dem  Schrägen,  VerzeichBis  der  Stadtältermänner  der  kleinen  Gilde  von  1645 
—  1888,  der  Glieder  der  Altestenbank  von  1550 — 1888,  des  Silberzeuges 
und  manches  andere.  Die  historischen  Einleitungen  werden  jedoch  bei  Be- 
natzQDg  einer  Yerifizierung  bedürfen.*®)  — 

47.  Jh,  Im  wesentlichen  gestützt  auf  ein  dem  Reval.  Stadtarchiv  an- 
gehörendes Diarium  (von  1600/1)  schildert  Greiffenhagen  die  zwischen 
Karl  IX,  und  den  estland.  Standen  gepflogenen  Unterhandinngen  betreffs  der 
Landespriyilegien  znr  Zeit  der  Bewerbung  König  Sigismunds  nm  die  Gunst  der 
Estlftnder.  Charakteristisch  ist  das  zähe  Festhalten  der  Stadt  und  des  Adels 
SD  den  überkommenen  Rechten.*^)  A.  Pölchau  stellt  aus  den  ungedruckten 
lifl&odischen  Landtagsrecessen  von  1643 — 67  die  Formalitäten  und  Feier- 
lichkeiten bei  Eröffnung  des  Landtages  zusammen.®'**')  —  E.  Schmidt 
fixiert  genau  das  Inventar  folgender  aus  dem  Anfang  des  17.  Jh.  stammender 
Ämter  in  Bauske:  der  Schneider,  Schuhmacher,  Goldschmiede,  Tischler,  Huf- 
ond  Waflfenschmiede  und  Bftcker;  dasselbe  besteht  hauptsächlich  in  Schrift- 
stOcken,  (Schrägen, Geburtsbriefen,  Amts-  und  Quartalbücheru,Suppliken),Laden, 
Gef&fsen  ans  Silber  (Willkommen)  und  Zinn,  Willkommenschildem,  Büchsen 
nnd  Zepter.  Die  Lade  der  Drechsler  mit  ihrem  Inhalt  ist  spurlos  ver- 
schwunden.®^) —  Cordt  weist,  gestützt  auf  eine  von  ihm  aufgefundene  Abschrift 
der  snspirea  captivitatis  Moscouitica  vom  Jahre  1657  nach,  dafs  nicht  Chr. 
Kraus,  wie  Fechner  annimmt,  sondern  Ph.  Crusius  der  Dichter  dieses  Klage- 
liedes gewesen.  Zum  Schlufs  fahrt  der  Vf.  eine  Reihe  von  Liedern  des 
Dichters  Gmsios  an  und  druckt  das  Lied:  ^Hertzenss  Seufzen^  ab.^^)  — 
£.  Seraphim  ^^)  teilt  nach  Akten  des  Pemau-Fellinschen  Landgerichts 
TOD  1684 — 1704  einige  gegen  Zauberei  gerichtete  Prozesse  mit,  welche  nicht 
nnwichtiges  Material  zur  Geschichte  des  Aberglaubens  enthalten.  Nach  Yor- 
anschickung  einer  Einleitung  über  das  Gewerbe  der  Eannengiefser  im  all- 
gemeinen behandelt  Stieda^^)  das  Verhältnis  der  Vertreter  dieses  Gewerbes 
in  Livland  zu  denen  der  Stftdte  in  Deutschland,  namentlich  in  Bezug  auf 
die  Herstellung  der  Metallmischung;  über  letztere  werden  2  Urkk.  beigegeben. 
Einen  Beachtung  verdienenden  Beitrag  zur  Geschichte  des  baltischen  Schul- 
wesens hat  A.  S.  geliefert,  indem  er  die  Materialien  zu  einer  Geschichte  des 
TOQ  Karl  XI.  1675  gestifteten  Lyceums,  das  1804  Gouvernementsgymnasium 
umbenannt  wurde,  zusammenstellt.  Dieser  historischen  Skizze  sind  Ver- 
zeichnisse der  Lehrer  und  der  entlassenen  Schüler  von  1838 — 88  mit  kurzen 
biographischen  Daten  beigefügt.  ^^  — 

4S.  Jh.     Mettig  sucht  den  Termin   des  Eintritts  Patkuls  in  russische 
IMenste   nach    der   neuesten  Litteratur    zu  fixieren  (März   1701.)*®)  —  Die 


AifiditMi    B.    d.  Wappen«  —  58)  id.,    Annaleii    d.  StadtiUteiiDiiiiner  d.  St  JohanBiagilde  sii 

Biga.    Biga,  S.  Plates.     25  8.  —  59)  id.,  Annalea  d.  Älteaten  d.  kleiaen  oder  St  Johannii 

Gilde  in  B^     Biga,  £.  Platea.     31  S.  —  60)  Arend  Bachholts,  D.  älteste  KansleiboGh 

1  rig.  BaU:    SBUeaQOtteeepr.  S.  13/6.     (Kinzleiordn.  t.  1598  bia  Anf.  d.  18.  Jh.)   —  61) 

W.  Greiffenhagen,   Karl  IX  in  Beval:    Salt  MSchr.  85,    S.    667—601.  —  62*63)  A. 

Polehaa,  Einige  Notiaen  an  d.  livland.  Landtagen  n.  z.  feierlichen  Landtagteroffhang.  in  d. 

Mitte  d.  17.  Jh.:    Big.  SudtbU.  S.   353/8;    364/6.  —   64)  S.  Schmidt,    Z.  Geschichte   d. 

Haadwerks  in  Knrknd:   Big.  Zg.  n.  153  n.  154.  —  65)  B.  Cordt,   £.  rehabilitierter  halt 

Dichter;  SBEstnGee.  S.  58 — 77.  —  66«)  £.  Seraphim,  Z.  Geschichte  d.  Aberglaabena  in 

AltliTlaad:   JB.  d.  Felliner  lit  Ges.  Beilage  2  S.    30—46.  —  66b)  W.  Stieda,    Wie  man 

ia  Alt-Baga  Kannen  gofs:  MLiylG.  14,  H.  2,  S.  222—35.  —  67)  A.  8.,  Z.  Gesch.  d.  Goa- 

Teraemeata-Gymnasioms  in  Biga.     Biga,  W.  F.  Hacker.     XLI  n.  85  S.     |[Bali  MSchr.  Kö.  35 

8.  251/3  T.  L.  B.]|     Lehrer-  o.  Schfilerrerxeichniase  1838—88  mit  biogr.  Material.  —  68) 


11,254  M^-     Liv-i  ^^-  »•  l^uri«i<i-     Mettig. 

Verdienste   Dahlbergs,    des   schwedischen    Generalgonverneors    von   Livland^ 
besonders  während  der  Belagernng   and  Verteidigung  Rigas  gegen  die  Polen 
und  Sachsen,   schildert  T.  Christian!  nach   Agathon  Eüimmerskjold's  Dar- 
stellung  des  Lebens  Dahlbergs,   meist   übersetzend.®^)     Bienemann  hebt 
einige  Bruchstttcke  aus    dem  Briefe    des  Pastors  Job.  Konr.  Ostermano,  des 
Vaters  des  berühmten  Diplomaten  Heinr.  Job.  Fr.  Ostermana»  an  den  Admiial 
Cruys  vom  Jahre  1704  hervor. ®'b)     Tb.  Vofs  macht  Mitteilung  über  die 
Entwickelung   der  Felliner  Zünfte    seit    der  Mitte   des    18.  Jh.  bis  zur  Ein- 
führung   der   Gewerbefreiheit   im    Jahre    1866.^^*^^)     An    der   Hand  eines 
Stammbuches,   das  Liborius  Bergmann  gehörte  and  in  dem  verschiedene  be- 
rühmte   Dichter,    Schriftsteller   und    Künstler    sich    verewigt   haben,    macht 
Riekhoff   uns    mit   den   zahlreichen  Beziehungen  Bergmanns    zu  den  litte- 
rarischen   und    künstlerischen   Bestrebungen    während    seiner  Studienzeit  in 
Leipzig  bekannt  und  führt  dadurch  für  die  Kulturgeschichte  Livlands  maociies 
beachtenswerte  Material   vor.^^>)     Schubinski^^b)  berichtet  nach  neu  auf- 
gefundenen Papieren  über  die  Verbannung  Ernst  Job.  Birons  and  seine  Rück- 
kehr nach  Kurland.''^)  —  Hauptsächlich  das  geistige  Leben   des   Big.  Hats- 
herrn    Job.    Chr.   Berens    (f  1792),   seine  Studienzeit  in  Königsberg,   seine 
Reisen  und  Beziehungen  zu  Hamann,  Kant  und  Herder  schildert  sein  I^ach- 
komme    gleichen   Namens. 7^)   —    Aus   dem    9.   Bd.    des    Goethe-Jahrbuches 
wird  in  dem  Aufsatz  Goethe  und  David  Hartmann  über  des  letzteren  Liebes- 
leiden und  frühen  Tod  Mitteilung  gemacht;  derselbe  hatte  als  Lehrer  in  dem 
Mi  tauschen   Gymnasium   illustre    die    kurländische  Dichterin    Elise   von   der 
Recke  kennen  gelernt.     Diese  beiden  vom  Geiste  der  Aufklärungsphilosophie 
ergriffenen  Menschen  waren  die  ersten  Propheten  der  durch  Werthers  Leiden 
eröffneten  neuen  Litteraturperiode.^^-''^)  —  Die  rig.  Stadtbll.  veröffentlichea 
einen  Entwurf  der  Verfassung   der  Stadt  Riga  vom  Bürgermeister  Job.  Chr. 
Schwartz.     Die  wichtigsten  Faktoren  derselben,  wie  der  Magistrat,  die  grofse 
und  kleine  Gilde,  die  Freiheiten  der  Gemeinde  und  die  Stadteinkünfte  werden 
eingehend  behandelt. 7^)  —  Nach  E.  Mühlenbecks  ^Etude  sur  les  origines  de 
la  Sainte  Alliance'   werden  die  Umstände   dargelegt,    die    die   religiöse  Um- 
wandlung   der  Frau   von    Krüdener    hervorriefen    und    die  Persönlichkeiten 
(Fontaines,    die  Kummeriu   and  Kellner)   geschildert,    denen    sie  zum  Opfer 
fiel.  7»  80)   _   j^   Döring    beschreibt    das   Album   des  geheimen  Rats  Baron 
Offenberg,    in  dem  sich  zahlreiche  Künstler  der  verschiedensten  Länder  ver- 
ewigt haben.     Die  einzelnen  Bilder,  unter  denen  sich  auch  Zeichnungen  von 


G.  M  Ott  ig,  PatkolB  Eintritt  in  rase.  Dienste:  SBOeBGOstoeeproT.  1887  S.  S/6.  —  69ft)  T. 
Christi ani,  Erich  Dahlberg  in  Liriland:  Balt  MSchr.  35,  8.  602—18.  —  69l>)  Fr. 
Bienemann,  E.  Brief  Ostermanns:  SBOosGOstaeeproT.  S.  18/9.  —  70-71)  Th.  Vofs,  Z. 
Qesch.  d.  Znnftwesens  in  Fellin:  JB.  d.  Felliner  litt.  Ges.  p.  1885/7  1.  Beüage,  S.  20/9.  — 
72a)  Th.  Y.  Riekhoff,  Liborius  Bergmann:  ib.  S.  Beilage,  8.  47—89.  Mit  12  Tafeln, 
SoQTenierzeiehnnngen  berühmter  Maler  darstellend.  —  72^)  8.  N.  Schnbinski,  Skizsen  aas 
d.  Leben  u.  d.  Sein  d.  Yergaugenheit  (Rasa.).  St.  Petersbarg,  A.  Ssawarin.  Mit  36 
Ulnstrationen.  —  78)  X  Arpnd  B achhol tz,  Kaiser  Josephs  Aufenthalt  in  Riga  [1780]: 
SBOesGOstseeproT.  S.  9—15.  (Äufserangen  fiber  Riga,  nach  s.  Tageboch).  —  74)  Joh.  Chr. 
Berens,  Silhouetten  e.  rig.  Patriciergeschlechis.  III.  4:  Bali  MSchr.  35,  8.  1—19.  — 
75)  Werther  in  Kurland:  ib.  8.  610—21.  —  76)  X  J-  Eckardt,  Elisabeth  v.  d.  Recke: 
ADB.  27,  8.  602/8.  (Kurland.  Dichterin,  geb.  1766.)  -  77)  (8.  139»«)  Proita  he  im, 
Lenz,  Goethe  etc.  —  78)  D.  Bürgerm.  Joh.  Chr.  Schwartz  Entwarf  t.  d.  bürgert  Einrichtnog 
o.  Verfassung  d.  Stadt  Riga:  Rig.  Stadtbll.  8.  262/6;  260/2;  266/9;  273/8.  —  79)  D.  Ge- 
folgschaft d.  Frau  y.  Krüdener:  Balt  MSchr.  35,  8.  315—43.  —  80)  X  A.  Kleinschmidt, 


}41.    ÜT-,  £«t-  u.  KnrUuid.     Mettig.  11,255 

Angelica  Kaufmann,  Chodovrieki,  Scfiadow  and  andere  Berühmtheiten  be- 
finden, werden  karz  beschrieben.^^) 

49.  Jh.  Ausscbiiefslich  dem  19.  Jh.  gehören  zwei  Arbeiten  an.  1) 
£ckardts  Publikation  über  Ferd.  David  kommt  far  die  livländische  Ge- 
schichte insofern  in  Betracht,  als  dieser  berühmte  Geiger  Jahre  in  Dorpat 
verbracht  hatte,  woranf  sich  eine  Rethe  der  zur  Darstellung  verwerteten 
Briefe  beziehen.^')  —  2)  Kraus  entwirft  eine  Skizze  der  Geschichte  des 
Daells  unter  den  dörpt.  Studenten  und  der  Entwickelung  des  Antiduellen- 
Uims,  (von  1842/6)  dessen  hervorragender  Vertreter  der  Theologe  Karl 
Hesseiberg  gewesen  ist.  Eine  Schilderung  dieses  leider  zu  hrQh  verstorbenen 
bedeutenden  Gelehrten  und  edlen  Menschen  und  des  Kreises,  in  den  Uessel- 
berg  verwebt  war,  scblielst  den  Aufsatz.^^)  — 

Lebensbeschreibungen.  Aus  der  Reihe  der  zahlreichen  bio- 
gnphischen  Arbeiten^^^<>^b)  heben  wir  an  dieser  Stelle  die  Biographieen 
Grewingks,  des  Begründers  der  livländischen  Archäologie  und  die  Albums 
der  Fratemitas  Rigensis  und  der  Estonia  hervor.  Der  wissenschaftlichen 
Thätigkeit  Grewingks  wird  ganz  besonders  gerecht  Prof.  Karl  Schmidt. ^^^^j 
—  A.  Berkholz  hat  in  seinem  Album  der  Fraternitas  Rigensis  über  die 
867  Mitglieder  dieser  Studentenverbindung  die  wichtigsten  biographischen 
Daten  von  1823—87  zusammengestellt;^^)  —  und  das  Album  Estonorum 
enth&lt  eine  Sammlung  biographischer  Nachrichten  über  die  967  Mitglieder 
der  dörpt  Studentenverbindung  Estonia  von  1821 — 88.^^>'b) 

Ethnographie:  Von  Fr.  von  Keufsler  sind  die  russischen  Namen 
Ton  verschiedenen  Städten,  Flecken  und  Gütern  in  den  Ostseeprovinzen  auf 
ilireu  Ursprung  hin  untersucht. ^^^)  Krause  sucht  nachzuweisen,  dafs  das 
Wort  baltisch  aus  dem  Slavischen  blato  hervorgegangen  und  als  eine  Ober- 
setzung von  stagnum  anzusehen  sei,  mit  welchem  Namen  das  baltische  Meer 
io  den  QneUen   nicht  selten    vorkommt. ^^®'^^^)  —  L.  von   Schröder  läfst 


Ftu  ▼.  Kz«dener:    (Cottuche)  Z.  f.  G.   a.  PoUtik  S.   616—87.  —   81)  J.  Döring,    Offen- 

ka^B  Künstler- Albam:    SB.korländ.QeB.  8.    17—23.    —    82)  J.   £ckardt,   F«rd.   David    a. 

d.  Familie  Mendelaohn-Bartholdy.     Leipzig,  Dancker  n.  Humblot     889  S.  —  83)  i^    Kraus, 

Stodentiscbe  StrSmnngen  in  d.  Tiensiger  Jahren:   Bali.  MSchr.  85,   S.   282 — 314.  —   84)  G. 

Schmidt,    Lebensbild   d.    Prof.    d.    Mineralogie   a.    d.    dörpt    UniTors.    Dr.  C.  Grewingk: 

TtrhEstnOes.  13,   6.   81—148.  —  85)  J.  Qirgensohn,    C.  Grewingk.    halt.  Aivhäologe: 

SBOesGOstMepioT.  8.  55—61.  —  86-87)  Leo  Meyer:  C.  Grewingk  f:  SBEstnGes.  S   101/2. 

~  88)  A.  Berkholz,    Album    d.   Landaleute    d.    Fratemitas  Rigensis    t.    1823-87.     Als 

Vannskript.     Riga,    £.  Plates.     lY  n.  172  S.     3  Rbl.  —  89)  A.  ▼.  Oernet,    Album  Esto- 

Mmm.     Dorpat,   C.  Mattiesen.     A^.     VIU  u.  1731  8.     8  Rbl.  —    90-92)  X  Leo  Meyer, 

*K.  £.  T.  Baer^  berShmter  Natorforscher :  SBfistnGes.  8.   1     20.  —  93)  X  P-  F&lck,  Z. 

Srinnenmg  an  6.  t.  Oründel,  liyländ.  Dichter  a.  Komponist:  Rig.  Zg.  No.  269,  270.    -  94-96) 

X  Fr.  T.  KenTeler,  In  Sachen  d.  Dichten  u.  Komponisten  G.  y.  Grflndel:  ib.  Ko.  275.  — 

97)  X  i^t  Ao«.  Wilh.  T.  Kenijler,  Pastor  a.  livland.  Historiker:  SEGesGOsUeeprov.  S.  61/3. 

-  98-99)  X  O-  Yierhaff,  Aug.  WUh.  t.  Keufaler,   ÜTländ.  Historiker:   Mitt.  n.  Nachr. 

t  d.    evang.  Kirche   in  Rolsland    44,    8.    207^26.     M.    30,00.  —    100)  X  J-  Kindler 

T.  Knobloch,  Karl  Fr.  t.  Ledebour,  dörpt  Prof.:  Ersch's  u.  Gruber's  Encyklop.  2.  See.  42, 

a.  348/9.  —  101)  X  Alex.  Buch  hol  tz,  Joh.  Fr.    y.  Recke,   Herausgeb.   d.  allg    Schrift- 

iteileriezikons  d.  Proy.  Liy-,  Est-  u.  Kurland:  ADß.  27,  504/5.  —  102)  X  Fr.  Brummer, 

Hie.  Gr»f  Rehbinder,  üylind.  Dichter:  ib.  8.  587,  —  103)  X  F.  Th.  Falck,  Ed.  Schmidt 

T.  d.  Lannits,  kariiod.  Maler:  Ersch's  a.  Gruber's  Encyklop.  2.  See.  42,  S.  247/8.  —  104>) 

X  Kr  ahm  er,   Genenladjutant  Gtaf  Todtleben,  Lirländer:    Militärwochenbl.  (Berlin)  S.  237 

—354.  —  104b)  X  Verzeichnis  d.  Nekrologe  y.  1838-88  (60  an  Zahl):    Mitt  u.  Nachr. 

f.  d.  «yangel.  Kirche  in  Rufiland  44,   8.  591.  --  105)  Fr.  y.  Keufsler,    Über  früher  ge- 

bnncbitdie  ruesische  Benennungen  baltischer  örtlichkeiten:  SBGesGOstseeproy.  8.  24/8;  86/7. 

—  106)  K.  £.  H.  Krause,  Stagnum,  d.  baltische  Meer:  Hans  GBll.  Jg.  1886  8.  159—60. 


11,256  Ml-     ^i^->  ^^-  »•  Karland.    Mettig. 

seiner  kleinen  Arbeit  i<^^)  über  die  Beziehangen  der  ugrisch-finnischen  Völker 
zu    den  Indogermanen    nunmehr   eine    sehr   eingebendem®^)    nachfolgen.    Im 
Anhang  sind  Einzelschildemngen  estnischer,  finnischer  und  lappischer  Hoch- 
zeitsgebräuche gegeben.  m<^^)  —  Die  2.  Lieferang  der  Mflrcben  and  Sagen  des 
estnischen  Volkes  von  H.  Jannsen  enth&lt  58  Nammem.     Die  Anmerkangen 
bergen   in    sich    schfttzberes    Material.     Die   ansprechende    Wiedergabe  der 
Sagen   and  Märchen   legt  Zeugnis  dafür  ab,   dafe   dem  Yf.    ein   tiefes  osd 
reiches  poetisches  Empfinden  eigen  ist.     Als  Sagen  sind  6  Erzählungen  Aber 
Entstehnng  von  Kirchen  gekennzeichnet.    Dem  Geschichtsforscher  wäre  eine 
strengere  Scheidung  der  Stücke,  die  zur  Kategorie  der  Sagen  gehören,  tod 
der  Gruppe  der  Märchen  erwünscht^m^-m^')     R  Pohlmann  teilt  in  Kürze 
eine  Sage  vom  Degerhofschen  See,  in  den  eine  Kutsche  mit  ihren  Insasseo 
versunken  sei,  mit  and  spricht  die  Vermutung  aus,  ob  nicht  diese  Sage  mit 
der  Ermordung  des  kurländischen  Bischofs  Engelbert,    der   in  Degerhoveden 
ermordet  worden   ist,    in   einem  Zusammenhange  stehe. >^')  —  Bei  der  Re- 
produktion des  von  L.  von  Maydel  gezeichneten  Bildes,  das  Prophetenspiel 
in  Riga  a.  a.  1205/6,  giebt  Schiemann  einige  Erklärungen  zu  Heinr.  von 
Lettlands    Bericht   über  diese  Aufführung. i^^)    —   Neumann   sucht  nach- 
zuweisen, dafs  die  Kunst  in  den  baltischen  Provinzen  sich  nicht  an  Gothland, 
fiondern  an   das  Mutterland,  Deutschland,  angelehnt  habe.^^^)  —  Böthführ 
macht    darauf   au^erksam,    dafs   eine  schwedische  Bibliothek  von  Jesuiten 
nach  Riga  und  von  Gust.  Adolf  wieder  nach  Schweden  zurückgebracht  ist  and 
dafs  Bücher    aus   der  Offizin   von  Fnst  über  Lübeck   nach  Riga  gekommen 
sind. ^^^'^17)  —  B.  Cordt  macht  gelegentlich  des  Hinweises  auf  den  lOOj. 
Geburtstag  Jos.  von  Frauenhofers  auf  den  von  diesem  Meister  für  die  Dor- 
pater  Sternwarte   angefertigten  Riesenrefraktor  aufmerksam,   der   eines  der 
letzten  Werke    desselben    gewesen.^^*)  —  Von  F.  Amelung   ist   der  ge- 
lehrten estnischen  Gesellschaft  zu  ihrem  50j.  Jubiläum  eine  Festschrift,  ent- 
haltend 11  Porträts  ihrer  Präsidenten  und  eine  Ansicht  des  Gentralmuseams 
mit  einem  kurzen  Rückblick  auf  die  Geschichte  der  Gesellschaft,  dargebracht-, 
in    demselben    werden   ganz   besonders    die  auf  die  estnische  Litteratur  und 
Kulturgeschichte    sich   beziehenden   Publikationen    der   Gesellschaft   hervor- 
gehoben. *!•)  — 

Altertümer  (tymbologische).  Anton  Buchholtz  berichtet  über  seine 
in  Ascheraden  veranstalteten  Ausgrabungen  aus  5  intakten  Gräbern  und  giebt 
eine  genaue  Beschreibung  der  daselbst  gemachten  Gräberfunde  (meist  ans 
Bronze  und  Eisen)  wie  auch  der  aus  spoiiierten  Gräbern  stammenden  Fand- 
objekte.i»o)   — .  Den  Aschenfriedhof  bei  Türsei,  den  Wiskowatow  zur  Orien- 


—  107)  X  G«  ▼•  Mantenffel,  Gftter  in  poln.  Liyland:  Slownik  geogr.  (P.  o.  &.)  9. 
Wamhaa.  —  108)  JB.  10.  —  109)  L.  y.  Schröder,  D.  Hochseitsgebnache  d.  EBten  u. 
einiger  and.  finnisch-ugrucher  Yölkencbafton  in  Vergleichong  mit  d.  indogeiman.  Volke: 
Yerh.  d.  eatn.  Ges.  13,  S.  149 — 408.  Als  Sonderanagabe :  Berlin,  Aaher  VIII  n.  265. 
M.  5,00.  —  110-112)  B.  Janneen,  Mfirchen  a.  Sagen  d.  estnischen  Volkes:  2.  Lief.  Bigi, 
N.  Kymmel.  Leipaig,  C.  F.  Fleischer.  VIU  u.  208  S.  1  BbL  50  Ko.  [[Bali  MSchr. 
No.  85,  S.  755/7;  Big.  Zg.  No.  224  anerkennend.] |  —  113)  B.  Pohlmann,  E.  Sage  t. 
Dagerhoftchen  (Walgam  =:)  See. Es. :  SB.kiirland.6es.  S.  41/2.  — 114)  Th.  Schiemann ,  £.  Pro- 
phetenspiel  in  Biga:  Deutsche  Post.  S.  7  u.  21.  —  115)  W.  Neamann,  Z.  Ghankteristik 
d.  baltischen  Kanat:  SBGesGOstseeproy.  S.  82—90.  —  116)  H.  J.  Böthführ,  E.  schied. 
Bibliothek  n.  Fustsche  Drucke  in  Biga:  ib.  S.  66.  —  117)  X  id.,  Über  Bftcherhaadel  in 
Biga  o.  Beyal:  ib.  S.  87.  Ans  Kopps  Gew^h.  d.  deutschen  Buchhandels«  —  118)  B.  Cordt, 
D.  Franenhofersche  Biesenrefraktor  in  Dorpat:  SBEstnGes.  S.  79—81.  — 119)  F.  Amelasg, 
Fest-Album   d.    gel.    estn.  Ges.     JnbilSnmasohxilt    Dorpat,   Schnackenbnig.    86  S.  —  120) 


}41.    LiY-,  Est-  a.  Knrlcnd.    Mettig.  11,257 

tining  gemui  besdirieben  hat,^^^)  unterzieht  Grewingk  ia  einer  posthomen 
Schrift  einer  eingehenden  Untersnchiing  und  kommt  zu  dem  Haoptergebnis, 
dals  die  prfthi&toiischen  TCbrseler  einem  hOher  kultivierten,  anscheinend  alt- 
germanischen,  bezw.  gotischen  Stamm  angehört  haben,  der  im  finnisch- 
Dgrischen  Gebiete  des  Ostbalticums  während  der  ersten  Eisenzeit  lebte  und 
zwischen  200  und  400  vor  Chr.  Geb.  einen  schiffförmigen  umenfreien  Aschen- 
friedhof hatte.- >^)  Wiskowato  w  ia^fi^sa  h&lt  die  TOrseler  ftr  Finnen,  da 
filmische  Gräber  analoge  Stacke  zu  Tage  gefördert  haben  und  glaubt,  dafs 
TieJe  Generationen  hier  begraben  sind.^^')  —  Die  in  Bornsmflnde  zusammen 
Biit  menschlichen  Gebeinen  gefundenen  Bronze-  und  Eisengegenstände  be- 
schreibt D.  ¥on  Schöpping.^'^)  —  E.  Schmidt  erstattet  Bericht  aber  die 
Beste  des  Tuckumer  Schlosses,  ttber  seine  Untersuchung  der  Eellerräume  des 
Schlosses  zu  Bauske  und  Aber  die  noch  nicht  aufgedeckten  Teile  des  Be- 
pftbniqidatzes  von  Alt-Bahden.i^^ai})  —  Von  Grewingk  werden  die  Stein- 
beQe  der  Baisonschen  Steingerät-Sammlung  (168  Steingeräte  des  Steinalters, 
8  Schleifsteine  der  1.  Eisenzeit,  26  chronologisch  nicht  genauer  bestimm- 
iMuren  SteinarteüActen)  ein^  Besprechung  unterzogen,^^^)  —  und  die  nach 
fleransgabe  seiner  archäologischen  Karte  der  OstseeproTinzen  gefundenen  Ob- 
jekte der  Stein-,  Eisen-  und  Bronzezeit  charakterisiert.^'^)  —  Die  Stein- 
setsuDg  bei  Meyershof  und  die  dort  gefundenen  GegenstSnde  (meist  Bronze- 
sachen, die  Hälfte  aller  gefundenen  Bronzen  sind  Kinderschmuck  und  Perlen) 
werden  von  G.  LOschke  beschrieben.  Der  Ansicht,  hier  ein  Wüdngergrab 
n  otlicken,  pflichtet  L.  nicht  bei.^'^-^'^)  —  M.  Lipp  weist  nachträglich 
uf  die  in  der  Steinsetzung  zu  Meyershof  gefundenen  Kohlen-  und  Brand- 
Khnttmasaen  hin.^'^)  «-  G.  Löschke  giebt  eine  genaue  Beschreibung  der 
Amgrabungsarbeiten  beim  Kultri-Gesinde  in  Warrol  und  fährt  die  Resultate 
derselben  an,  ans  denen  wir  die  gewonnene  Ansicht  ttber  die  Bestattungs- 
veise,  das  Verzeichnis  der  gefundenen  Gegenstände  aus  14  Gräbern,  das  Urteil 
fibtr  den  Charakter  der  Schmucksachen  und  die  Nationalität  der  Bestatteten 
honrorheben.  Mit  Duhmberg  stimmt  Löschke  darin  ttberein,  die  Zeit  der 
Anlage  des  Friedhofes  ins  16.  Jh.  zu  verlegen,  jedoch  Duhmbergs  Annahme, 
hier  Grabstätten  ge&ngener  Woten  zu  sehen,  verwirft  er  und  glaubt  vielmehr 
hier  eine  Reihe  von  Estengräber  aufgedeckt  zu  haben.^^')  —  Betreffs  der 
Schiffisgräber  im  aUgemeinen  spricht  Wiskowatow  seine  Ansicht  dahinaus, 
da&  derartige  Gräberstätten  in  den  Ostseeprovinzen  nicht  einem  gotischen, 
sondern  einem  finnischen  Stamm  angehört  haben.  ^^  3)  —  Den  Ort  Apule  bei 


Aston  B«e)iholts,  6nberfande  in  AMshenden:  SBOMGOstMepror.  &  44/9.  —  121)  P. 
Wiskowatow,  Ber.  Über  d.  AnfdeckangeB  e.  lolliiBfönnigen  Steinsetsiuig  bei  Türsel  in 
^•tlnd:  YerbEttnQes.  18,  S.  1/4.  Mit  e.  Taf.  —  122)  C.  Grewingk,  B.  flcbiffiförmige 
AickflBfiriedhof  bei  Tttrsel  in  £«Üand:  ib.  8.  1—70.  Mit  4  Taf.  —  123)  P.  Wiskowatow, 
Kaebtngg.  Ber.  ttber  d.Aa£decknngend.SteinBetsii9g  suTStmI:  ib.S.  71/9.  —  124)D.  t.  Schöp- 
Pitg,  Altertümer  in  Borasmflnde:  SB.kiirl8nd.Oe8.  S.  18.  —  125e)  £.  Schmidt,  Boinen  an 
][6ckam  a.  Banste  jl  d.  Fonditelle  Alt-Babden:  ib.  S.  24/6.  —  125b)  X  P-  Birkenwald, 
Cler  Qiiber  im  Odowschen  Kreise:  SB.e0tD.Qes.  S.  11 8-— 20.  Aaf  e.  alten  Priedhofo  beim 
Gv^e  Onbaitaa.  —  126)  G.  QreNringk,  D.  Steingerat-Sammlong  d.  Pastor  emer.  B.  Baison: 
^  S.  53/8.  —  127)  id.,  Nene  Mateiialien  a.  Kenntnia  d.  Stein-,  Bronce-  n.  ersten  Eiaenseit 
Ui-,  BbU  «.EnrUmds:  ib.  S.  82/5.  — 128)  X  W.  Qembadt,  Yorontennchnng  d.  Scbifia- 
S.4Me  unter  Mejerahof:  ib.  S.  90/1.  —  129)  X  A.  Haiselblatt,  <D.  archSolog.  Pfingsi- 
AosAng  saek  Meyerakof ,  nntemommen  t.  d.  gel.  est  Oes.  a.  dort  befindl.  intakten  Schifii- 
Sabe:  ib.  8.  120/3.  —  130)  6.  Ldscbke,  D.  Ascbenfriedhof  t.  Meyershof:  ib.  S.  128— -38. 
—  181)  M.  Lipp,  Z.  Bteinsetznng  in  Mejershof:  ib.  S.  142/4.  —  1S2)  6.  Löschke, 
B.  estBiiche  CbnabstÜte  beim  Koltri-Oesinde  in  Warrol:   ib.  &   105—18.  —  133)  P.  Wis- 

Jafaxssbflrlohte  der  Geaehiobtawissensohaffc.    1888.    IL  17 


n,258  §4i*    liT-,  &t- Q.  Kurland.    Mettig. 

Sehoden,  wobin  man  die  Tom  Rhnbert  erwfthnte  Enrenstadt  neuerdings  vet- 
legt  hat,  nntersocht  anfe  genaueste  Döring  and  erUftrt  nicht  zn  Aber- 
zeugenden  GfrOnden  gelangt  zu  sein,  tou  seiner  froheren  Ansicht  abzugehen. 
Das  Appule  der  ürkk.  yon  1258  wM  man  wohl  in  dem  Apule  bei  Schoden 
wieder  erkennen.  Hierbei  liefert  DMng  eine  Beschreibung  des  Burgberges 
bei  Putkaln.i>«)  — 

Baudenkmäler  und  andere  kulturhistorische  Objekte: 
0.  von  Löwis  hat  in  den  dem  KouTent  des  heiligen  Geistes  zu  Kga  ge- 
hörenden 3  Speichern  (gen.  d.  blaue,  weilse  und  braune  Taube)  Spuren  dner 
alten  Kirche  entdeckt,^*')  in  denen  er  Beste  des  ältesten  Gotteshauses  in 
Riga  erkennt.  Dasselbe  ist  gleich  nach  der  OrOndung  der  Stadt  von  den 
Schwertbradem  erbaut  und  St  Georgs-Kirche  genannt  worden.  Löwis  giebt 
einiges  ftber  die  spateren  Schicksale  derselben  an;  sie  ist  vielftdi  umbenannt 
worden  und  hiefs  Heiligen-Geist  Kirche,  Franziskaner-  und  zuletzt  Katharinen- 
Kirche.^**)  —  Derselbe  Vf.  entwirft,  anknftpfend  an  den  noch  im  Schlosse 
zu  Riga  Torhandenen  Gewölbe-Pfeilem  und  Bogen-Rudimenten  ein  Bild  der 
froheren  Architektur  des  Schlosses.  ^'^  —  In  einer  sorgflUtigen  üntersuehong 
wird  von  W.  Bockslaff  nachgewiesen,  dafs  die  Kirche  der  ehemaligen 
Gistercienserabtei  zu  Doberan  und  der  Dom  zu  Schwerin  die  Yorbilder  der 
Petrikirche  in  Biga  gewesen  sind.  Als  den  kOnstlerlsch  vollendetsten  und 
ältesten  Teil  des  ganzen  Baues  halt  Bockslaff  die  1409  begonnenen  Chor- 
kapellen des  Umganges.  Über  den  ursprOnglichen  Entwurf  des  von  J.  Girgen- 
sohn  ermittelten  Erbauers  Joh.  RnmeschotteU*^)  und  die  Rekonstroktion 
St.  Peters  bandelt  der  Schlufs.!*^)  Bruiningk  giebt  Aufklärungen  über  die 
VerstOmmelung  des  Eckendenkmiüs  in  der  Domkirche  und  identifiziert  den 
Namen  Bnllenchor  mit  der  in  den  Akten  der  Domkirche  vorkommenden  Be- 
zeichnung Brftutigam8kapelle.i^<^)  E.  von  Nottbeck  stellt  8  Ansichten  von 
Reval  zusammen  und  giebt  zu  den  aus  alter  Zeit  stammenden  Baulichkeiten, 
der  Olaikirche,  dem  Ritterhause,  den  TOrmen:  langer  Hermann,  Kiek  in  flie 
Kök,  dicke  Margarete,  den  Häusern  der  schwarzen  Häupter  und  der 
grofsen  Gilde  in  einer  historischen  Skizze  dankenswerte  Bemerkungen.  ^*i'^^') 
—  Von  Döring  wird  eine  Ergänzung  zu  seiner  im  vorigen  JB.  erwähnten 
Beschreibung  des  alten  Inventars  der  Bauskeschen  Kirche  geliefert  Die 
ursprOngliche  Lage  der  schon  beschriebenen  Leichensteine,  welche  mittlerweile 
an  den  Wänden  einen  neuen  Platz  gefunden  haben,  und  die  Inschriften 
werden  genauer  angegeben,  das  GestOhl,  die  Leuchter,  der  Orgelchor  n.  m.  a. 
wird  einer  sorgflütigen  Musterung  unterzogen.  ^^')  —  Die  von  Gotth.  Kettler 
und  seiner  Gemahlin  Anna  v.  Mecklenburg  erbaute  St  Trinitatiskirche  zn 
Mitau  und  das  1737  daselbst  errichtete  Schlob  bringt  die  deutsche  Post  im 
Bilde   mit   historischen  Eriänterungen.^^^)  —  Die  Lage   des  Willmitzschen 


kowatow,  SehifbgrSber  in  Alt-LiTitnd:  ib.  8.  187/8.  —  184)  J.  DSring,  Apnlia  bei 
Schoden  n.  Filiktln  bei  Patkaln:  SB.kiirl8nd.Qes.  S.  88—40.  Tat  I,  ü,  n.  m.  —  1S&) 
C.  T.  LSwii  of  Menar,  E.  Kirche  im  rigratohen  KonTent  z.  heiligen  Geiste:  SBGesGOataeepror. 
S.  98/8.  —  186)  id.,  D.  Überzecte  d.  St  GeorgsUiche  im  Konvent  i.  heil.  Geifte  in  Biga: 
MLiTlSndG.  14,  H.  2,  S.  274—89.  —  187)  id.,  Schlofii  Biga  iL  leine  St  AndieadcapeUe: 
SSGesGOttieeproT.  S.  67—71.  Mit  2  Plänen.  —  188)  J.  Girgenaohn,  Z.  BangOMb-  ^ 
Petrikiiche  in  Biga  I.  Einleitung:  MlaylindG.  14,  2  H.,  8.  180—221.  cfr.  No.  5.  — 139) 
W.  Bockslaff,  Kanstgeschichtl.  Bemerkg.  Aber  d.  St  Fetrikurahe  an  Biga  n.  ihre  Vorgiagff 
in  Mecklenburg:  ib.  S.  286—78.  —  140)  H.  y.  Bruiningk,  Beitiige  s.  Gesch.  d.  Dom- 
kirche in  Biga:  SBGesGOstseeproT.  S.  50/4.  —  141-142)  E.  t.  Nottbeck,  Stumme  Zeogea 
deutscher  Yergangenheit  im  hohen  Norden:  Deutsche  Post.  S.  68/6.  —  148)  '*  BSring» 
Nachtrag  s.  Schilderung  d.  Kirche  sii  Bauske:  8B.kurlind.Ges.  S.  26—82.    Ifit  Ti£  IV.  — 


{41.    läT-,  Sit-  IL  Eurlind.    Mettig.  11,259 

Hasses  in  Mitao,  in  dem  Graf  Moritz  y.  Sachsen  belagert  wurde,  wird  noch 
nrkimdl.  Notizen  dnrch  die  Angabe  an  der  Ecke  der  groben  katholischen 
Straüse  bestimmt. ^^7)  —  J.  Döring  beschreibt  zwei  Kirchenfahnen  zu  £d- 
TPnlen  a.  a.  1660  n.  1683;  auf  letzterer  ist  das  Bild  des  Herrn.  Fried,  y.  Behr 
nod  ein  Gemälde  angebracht,  femer  weist  Döring  anf  die  übrigen  Altertümer 
der  Kirche  und  anf  die  ältesten  Teile  des  Schlosses  hin.^^^)  —  Arbnsow 
teilt  Inschriften  yon  Glocken  in  Tncknm,  Kandan  nnd  Zabeln  mit.^^^)  Ref. 
berichtet,  daüs  seine  Nachforschungen  nach  den  Grabstätten  der  in  Arignon 
leratorbenen  rig.  Erzbischöfe  Engelbert  v.  Dolen  und  Siffiridus  Blomberg 
erfolgloe  geblieben.  ^^®)  —  Ein  kleiner  Aufsatz  yon  demselben  Vf.  handelt 
tkber  einen  Si^elstempel  des  Vogts  yon  Treiden,  yermutlich  dem  16.  Jh.  an- 
gehörend, und  einen  Siegelstempel  des  Clans  de  Bonasteyne,  der  aus  dem 
14.  Jh.  stammen  wird;^^^)  femer  untorzieht  Ref.  die  in  der  ge werbgeschicht- 
lichen Ausstellung  der  St.  Johannisgilde  in  Riga  ausgestellt  gewesenen  Will- 
kommenschilder (c.  1000),  die  besonders  für  die  Familiengeschichtö  yon 
Wert  sind,  einer  Betrachtung.^^*)  —  R  Jaksch  yerzeichnet  die  Silbersachen 
der  grolsen  Gilde  yon  1637 — 1708;  in  letzterem  Jahre  wurde  der  ganze 
Schatz  in  Lübeck  yerpftndet  nnd  kehrte  nicht  mehr  zurück;  auch  über  den 
überschätz  der  Schwarzenhäupter  werden  einige  beachtenswerte  Mitteilungen 
gemacht.'^')  W.  Neumann,  der  gründliche  Kenner  baltischer  Kunst- 
denkmäler, tritt  in  einem  Aufsatz,  in  dem  er  die  Art  der  in  unseren  Prorinzen 
Torgenommenen  Restanrationen  charakterisiert,  für  eine  Inyentarisiemng  der 
Denkmäler  ein."*)  — 

Genealogie.  G.  Lange  stellt  genealogische  Notizen  über  yerschiedene 
amgestorbene  Adelsgeschlechter  Liylands^^^)  und  D.  y.  Schöpping  über  das 
Geschlecht  derer  y.  Schöpping  zusammen,  letzterer  zur  Orientierung  für  die- 
jenigen, die  ihm  über  gewisse  yerschollene  Glieder  Auskünfte  zu  erteilen  ge- 
neigt wären. ^^^  —  Yon  Alex.  Buchholtz  wird  auf  das  Wappen  der  Grafen 
Hendrikow  hingewiesen,  die  yon  der  Schwester  der  Kaiserin  Katharina  L 
abstammen.^^^  — 

Bibliographie.^^^^^^)  In  Kugel gens^^®)  Verzeichnis  zu  den  Ver- 
hsndlungen  der  estnischen  Gesellschaft  bildet  den  ersten  Abschnitt  die  In- 
bttsangabe  der  Verhandlungen,  den  zweiten  ein  alphabetisches  Verzeichnis 
der  Autoren  und  anonymen  AuMtze. 


lU-146)  D.  TrinitatiBkirche  xl  d.  Sohlolii  sii  HiUa:  Dentiche  Poit  S.  159  a.  169.  — 
147)  Th.  y.  Engdlmann,  Wo  lag  d.  WiUmituche  Hau?  [SB.lnirländ.6.  S.  4/8.  —  148) 
h  DSriag,  Über  S  alte  kirchenfUiiien  nebat  Schilderung  d.  Kirclie  iL  d.  SchloHea  in  £d- 
«lifla:  ib.  8.  8—11.  —  149)  L.  Arbvaow,  Glockeninaohriften :  ib.  8.  28/4.  ^  150)  C. 
Xettig,  D.  GimbstitteB  d.  rig.  Bnbiaehdfe  Engelbert  v.  Süfridoa:  SBQeaGOatseeproT.  8.  68/5. 
-  151)  id.,  Zwei  mittelalterl.  Siegelatempel:  ib.  8.  79—81.  ^  152)  id.,  Willkommen- 
■^Qder  rig.  HandwerkaSmter :  ib.  8.  92/8.  —  153)  B.  Jakach,  Einige  MitteUimgen  über 
iSUbergnit  d.  Älteetenbenk  d.  gr.  Güde  bia  s.  Ende  d.  nord.  Kriegea:  Big.  8tadtbll.  821/5; 
)t9— 34;  887 — 41.  Aach  im  8ondertbd.  eiachienen.  —  154|  W.  Neu  mann,  Erhaltung 
««rar  Dnkmiler:  Balt  M8chr.  85,  8.  851/9.  ^  155)  Q.  Lange,  ÜTländiache  Beitrage: 
H  4MtMhe  Herold.  No.  10.  8.  189—41.  —  156)  D.  t.  8chöpping,  Anfrage:  d. 
Sc^npaewhe  Famiüengeachichte  betr.:  SBJairlind.Qea.  8.  71/5.  —  157)  Alex.  Buchholts, 
]^  Wappen  d.  Hendrikow:  8BGeaG0itaeeproT.  8.  28/4.  -~  158)  X  ^tt  a.  Nachr.  f.  d. 
cmsaL  Kirche  in  Bnlaland:  44,  8.  559—91.  geben  e.  Begiater  ftber  1888—88.  —  159) 
X  Bibliogiqdae  d.  VerSffentliehongen  d.  Big.  8tadtamta  a.  1878—88:  Big.  8tadtblf. 
B.  tl9-~21;  228— ai;  287—86.  —  160)  C.  t.  Kft  geigen,  InhaltaTeraeiohnia  an  Bd. 
I-Xin  d.  Yerh.  d.  gel.  eatn.  Qea.:  YerhEatnGea.  18,  8.  428—86. 


17 


11,260  §11-    Germanisdie  Yoroeit  (bu  500  n.  Chr.).    Kossinna. 


§11. 

Germanische  Vorzeit 

(bis  600  n.  Chr.)* 

&  Kossinna. 

Vorgeschichte,  Mit  dem  Auftreten  der  Germanen ^-^)  wird  die 
vorgeschichtliche  Forschang  nicht  nnr  immer  ausgedehnter,  sondern  aacb, 
wie  anerkannt  werden  mnss,  immer  strenger  wissenschaftlich.  FClr  die  Kreise 
der  Liehbaher  sorgt  jetzt  die  treffliche  Anleitung  YonA.  Yofs,^  die  zugleich 
einen  Überblick  über  die  Perioden  der  Bodenfunde  und  die  hauptsäch- 
lichsten Arten  der  Altertümer  gewährt.  Ähnliches,  mit  Beigabe  reicher  bildlicher 
Yeranschaulichung  bietet  Tewes^  für  den  Nordwesten  unseres  Vaterlandes. 
Für  die  römische  Zeit  ist  Cohausens^-i<>)  Führer  durch  das  an  römischen 
Altertümern  reiche  Wiesbaderj  Museum  zu  nennen,  der  auch  allgemeine  Fragen 
der  Prähistorie,  namentlich  nach  der  technischen  Seite  hin,  zur  Sprache 
bringt  Zusammenfassungen  in  gröfseren  Werken  hat  diesmal  der  Osten  ge- 
leistet Die  Urgeschichte  Westprenfsens  und  der  benachbarten  Gegenden 
bringt  Lissauer^^)  durch  fünf  genaue  Fundregister  mit  den  entsprechenden 
Karten  und  durch  „Eulturskizzen''  mit  kleinen  Dlustrationen  von  der  neo- 
lithischen  bis  zur  arabidch-nordischen  Zeit  in  musterhafter  Weise  zur  Dar- 
stellung. In  der  Geschichte  der  Münzen  spiegeln  sich  die  Wechsel  der  Völker- 
wanderung: zahlreich  werden  die  Funde  seit  Eröffnung  des  direkten  Bem- 
Bteinverkehrs  nach  Camuntum  unter  Nero,  namentlich  aber  im  zweiten  JK, 
um  mit  der  Auswanderung  der  Goten  fast  ganz  zu  verschwinden;  seit  dem 
fünften  Jh.  nach  der  Besiedlung  durch  Slawen  treten  dann  erst  wieder  by- 
zantinische und  später  kufische  Münzen  massenhaft  auf.  —  Einen  gelungenen 
Versuch,  die  in  ihrer  Vereinzelung  unfruchtbaren  Resultate  der  Rundwall- 
forschung für  den  Osten  übersichtlich  zusammenzufassen,  macht  Behla.^'-^*) 
Nachdrücklich  tritt   er  fOr  die  gottesdienstlichen  Zwecke  dieser  Bauten  eio. 


1-5)  Die  noch  atere  Zeit  i.  §  1  (insbeioDdere  Arier:  {  V»-^).  ^  6)  Meikbach,  Altfl^ 
tttmer  aafmgimben  n.  anfEabewahren.  E.  Anleitg.  filr  d.  Yerfüizen  bei  An^iabiiBgeB,  lowifl 
mm  KoBflemeren  tot-  u.  frtthgeachiclitl.  Altertümer.  Hrsg,  auf  Yenml.  d.  H.  Hiniften  d. 
Unterr.-  n.  Med.-Aiigel.  [bearb.  t.  A.  Yofs].  Berlin,  liittler  u.  Bohn.  12«.  70  8.  M.0^0. 
[[Mitt.  d.  Antbr.  Gea.  i.  Wien.  18,  87S  £.  (Heiner);  YGAnthr.  20,  278;  MHL.  17,  198 
(A.  G.  Meyer);  Bonner  Jbb.87,  144— 60 (Schaaff bansen).]!  —  7)  F.  Tewes,  Onsere 
Yoneit.  E.  Beitr.  s.  Urgefch.  n.  Altertmnsknnde  NiederMtchaena.  Mit  140  Abb.  fianaoTer, 
Schmorl  n.  t.  Seefald.  49  S.  M.  1,00.  —  8)  A.  y.  Co  bansen,  a  o.  8.  141*.  —  9) 
id.,  (JB.  10)  ManerrerbSnde.  —  10)  C.  Konen,  D.  ettmogr.  Mitt  t.  J.  Gbmar  a.  Tuitoi 
yergl.  mit  d.  nnterird.  rbein.  Knltorresten  prSbiit  Zeit:  KblAAntbr.  19,  S.  148—52.  VöUig 
wertlok  -~  11)  (JB.  10)  Liaianer,  FtShisi  Denkmäler  r.  Westpreolken.  —  12)  fiebla, 


f  11.    GezmtiiiMhe  Vorzeit  (bis  500  n.  Chr.).    Rot  sin  na.  11,261 

die  in  enter  Unie  Versammlangsstätten  für  Kult-  und  Oerichtshandlnngen 
waren  nnd  nar  gelegentlich  als  Zoflachtstfttten  nnd  Landwehren,  selten  als 
Gnbstiltten,  nie  als  stftndige  Wohnplfttze  henntzt  worden.  In  der  Bestimmong 
der  Nationalität  der  Benutzer  haben  nach  Yirchow  die  Reste  alter  Topf- 
gesehirre  als  Leitmotive  za  dienen,  wobei  fAr  die  slawische  der  Mangel  von 
Henkehi  und  das  Wellenomament  entscheidend  sind.  Aach  im  Westen  be- 
gimit  man  diese  Untersuchungen  Aber  gröbere  Grebiete  auszudehnen.^^)  — 
Seine  Sammlung  kleiner  Studien  zur  rheinischen  Urgeschichte  hat  Mehlis^*-^^ 
om  ein  Heft  vermehrt,  das  vierzehn  bereits  bekannte  Aufafttze  über  Ring- 
mtnem  am  Ifittehrhein  enthält  —  Von  Ausgrabungen  sind  vor  allem 
die  neuen  Sackrauer^^^*)  in  Schlesien  zu  nennen,  die  den  Fundort  in  der 
Thflt  als  Grabstätte,  wahrscheinlich  eines  wandaHschen  Geschlechts  aus  dem 
Ende  des  3.  Jh.  n.  Chr.  erweisen;  unter  den  niedergelegten  Schätzen,  die 
eioen  wunderbar  gemischten  Charakter  mit  Zagen  aus  allen  Perioden  auf^ 
wdsen,  ist  die  DreiroUenfibel  merkwürdig.  —  Die  grofsen  Funde  aus  den 
Grtberfeldem  von  Keszthfly  führt  Pulszky*^*-**)  auf  gotischen  Ursprung 
nirflck. 

Zu  urgermanischem  Privatleben  leitet  eine  archäologische  Untere 
sQchmtg  der  Runendenkmäler  von  Montelius'')  hinüber.  Unter  den  Bei- 
gaben der  Inscbiiften  findet  er  nicht  in  römischen  Silberdenaren  oder  fremder 
Importware,  sondern  vor  allem  in  einheimischen  Schmucksachen  und  Geräten 
die  Handhabe  zu  genauer  Zeitbestimmung.  Namentlich  die  Fibel  erfiUirt  eine 
dordi  zahlreiche  Abbildungen  ausgezeichnete  Charakterisierung  über  alle 
Perioden  des  nordischen  fiisenalters  hin  von  500  v.  Chr.  bis  in  die  Wikinger- 
zeit Mit  ihrer  Hilfe  setzt  er  die  ältesten  Runen  aus  den  Moorfanden 
(Torsberg,  Yimose)  ins  Ende  des  3.,  die  Runen  von  Nydam,  Kragehul,  Galle- 
bns  ins  Ende  des  4.  Jh.,  also  etwa  ein  Jh.  früher,  füs  Wimmer  in  seinem 
gleichzeitig  erschienenen  Runenwerke. 

Zur  Geschichte  des  germanischen  Hauses  erhalten  wir  aufser  einer 
populären  Darstellung  in  v.  Hellwalds*^)  weit  umfassendem  Werke  ver- 
schiedene Berichte  an  yirchow,'^-'^)  unter  denen  die  von  Hunziker'^)  und 
Fellenberg  über  die  Schweiz  von  Wert  sind:  zu  dem  alemannischen  und 
bnrgundischen  Hause  in  Nord  und  West  tritt  im  Süden  noch  das  langobardische. 


RudirBle,  t.  o.   8.  220*>.     |[KB1QY.  86.  41  f.  (Friedel);   Wien.   Anfhr.    Mitt    18,    58 

IM.  Hiieli).]|  —  Dun  Kachtrage:  13)  X  id.,  Nene  Bandwälle:  VGAnth.  20,  256  ff.,  321  fL 

od  14)  Treicliel,  Weatpreafmche  Burgwalle  a.  Schlois-  a.  Burgberge:  ib.  8.  257—64, 

Iti — 80.  —  15)  X  A.  T.  Oppermann,  Atlaa  TorgeecfaiohtL  BefeitigiiBgen  in  Niederaachaen. 

HoBorer,  Hahn.     |[KB1GY.  86,  81.]|    Vgl.  VQAnthr.  20,  812.  —  16)  O.Mehlia,  8tadieii 

1.  th.  Gwch.  d.  Bheinlande.     10.  Abt  m.  4  lith.  Tkl     Hxag.  t.  AltY.  f.  d.  Kanton  Dürkheim. 

Leipng,  Bnneker  n.  Hnmblot    UI,   118  8.    M.  8.     |[WZ.  KBL  8,   18  f.;  KBOY.  36,   146 

'Friedel);  Bonner  Jbb.  86,  267  <T.Yleaten);  Globua  54,  48  (Ko.).]|  —  17) X  (8.  142") 

Kofler,<HeiinebiiTg'.  — 18.19)  Grempler,  l.FiindT.8«cknui;  — 19)  Grempler  n.  Langen- 

liia,  2.  a.  8.  Fond,    a.  o.  8.  189^^     |[Z.  1  Ethn.  20,  262;  Bonner  Jbb.  86,  268—71;  (A. 

Wiedemann);  KBAAnthr.  18,  52  (J.  Banke).]{*—  20)  P.Palaiky,  8tQdien üb. d.  Denk- 

Biler  a.  d.  Zeit  d.  Goten  o.  AttUaa:  UngarB.  8,  8.  725  t    Ygl.  JB.  1885,  U,  Z^,  —  21) 

X  B.  Keil,   D.  griech.  Inschriften  im  sog.  <8chati  d.  Attila':   Bepert.  f.  Knnatwiaa.  11,  8. 

256—61.    Hampele  Leenng  a.  Aaalegvng  sehr  Terbeasert.     Ygl.  JB.  1885,  II,  8^.  —  22) 

fJB.  10)  Woainaki,   Sehanawerk  t.  Lengyel.     |[Berl.   ph.   Woch.  1888,  981  t  (Mehlia); 

Wien.  Anthr.  Mitt  17,  192  (Hneh).]|   —  23)  0.  Monteliaa,  D.Alter  d.  Bonensohrift  im 

Konleo,  üben.  t.  J.  Hestorf:   AAnthr.  18,   8.  151—70.     Übera.  t.  JB.  1886,  U,  277^. 

—  24)  F.  T.  Hellwald,  Hans  u.  Hof  in  ihr.   Entwicklung  m.  Bea.  auf  d.  Wohnsitten  d. 

Vaikar.    Mit  222  Hl.    Leipiig,  8chmidt  n.  GUnther.     X,  581  8.    M.  9,00.    8.  450  ff.  daa 

ftltgcmaaiache  Hans  a.   d.  Hans  d.  einielnen    germanischen  8t£mme    behandelt    —    25)  B. 

^irchov.  Alte  BwienihliiBer  in  d.  8chw6u  n.  in  Deutschland:  YGAnthr.  20,  8.  297—806. 


11,262  {11*    Germanische  Yoneit  (bii  500  n.  Chr.).    Kösainna. 

Die  Erfonchnng  der  ftltesten  mythologischen^^)  Yontellaiigeii  der  6e^ 
manen  hat  im  letzten  Jahrzehnt  ihre  Methode  dorchaas  geändert  and  UDgemein 
Tertieft:  Beer '**'<')  zeigt  in  trefflicher  Weise  den  Entwickelnngsgang  dieser 
Wissenschaft,  die  lange  in  Irrwege  verloren,  jetzt  in  der  historiseh-kritischen 
Znrückfühmng  der  gegebenen  hieratischen  und  nicht  hieratischen  Überlieferongs- 
masse  an  Sage  nndBranch,  Glauben  nnd  Aberglanben  auf  die  indogermanisdiea 
Urelemente  nnd  in  der  Aofstellnng  der  Gesetze  der  Entwickelang  jener  Ele- 
mente  za   den   späteren  Grebilden  in  Religion  and  Sagentam  ihre  Angabe 
findet.  —  Eine  ausgezeichnete,  auf  MallenhofEB  Forschungen  weiterbanende 
Darstellung  dessen,  was  wirklich  als  GOtterglanbe  der  germanischen  Urzeit 
festgestellt  ist,   giebt  Hofforj.'^)    Ausgehend  von  den  Inschriften  des  Tias 
Thingsus,'***')  des  ältesten  indogermanischen  Gottes  (Djaus,  Zeos),  der  als 
^Irmin'  noch  vom  ältesten  Stamme  der  Westgermanen,  den  Herminonen,  ?e^ 
ehrt  wird,  erweist  er  fein  und  überzeugend,  dats  der  mythische  Stammyater 
der  Ingvaeonen  (Ingo  =  Frd,  Freyr),  wie  der  IstTaeonen  (Isto  =  Wodan) 
nur   Hypostasen    desselben   Sonnen-    und   Wolkengottes    Tius   sind,   dessen 
verschiedene   Eigenschaften   ihre   Namen   bezeichnen.     Bei   den   Istvaeonen 
verdrängt  unter  keltischem  Einflüsse  der  Windgott  Wodan  den  leuchtenden 
Himmelsgott,   erbte   aber  seinen   Beinamen    (Isto).     In   gleicher   Wdse  ist 
bei   den   Ostgermanen   (Gtoten)   und  Skandinaviern   die  Verehrung   des  Tios 
(Tyr)   bezeugt,   der   bei   letzteren   aber   auch   durch  Odinn  ttberflOgelt  wird. 
Im  Beginn  des  sechsten  Jh.  nehmen  die  Skandinavier  im  Kampfe  mit  den 
seefahrenden  Ingvaeonen  deren  Götter,  die  Yanen  Freyr  und  Nj0rdr,  in  die 
alte  Gemeinschaft  der  Äsen  auf.  —  Ftlr  die  in  Notzeiten,  bei  Kriegsunglflck 
oder   Unfruchtbarkeit   geübte   Sitte,   den   König   als   den   beneidetsten   den 
neidischen  Seelen  der  Verstorbenen  zu  opfern,  bringt  Franz^^-'^)  unter  Hin- 
weis auf  die  nahe  verwandte  sog.  Frtlhlingsweihe  eine  grobe  Zahl  von  Belegen 
aus   skandinavischen   und   griechichen  Sagen.   —   Einige   der  germanischen 
Gottesurteile  (nicht  das  sog.  Bahrrecht)  erweist  Kägi'^')  durch  Yergleich 
mit  indischen  als  arischen  Gemeinbesitz.  —  Einen  Stand  der  Priester  hat  es, 
wie  Bitterlinge^)  gut  auseinandersetzt,  in  gewissem  Sinne  bei  den  Germanen 
doch  gegeben;  allein  ihre  Mitwirkung  war  auf  die  Staatsangelegenheiten  be- 
schränkt: sie  vermittelten  zwischen  Volk  (civitas)  und  Gott,  namentlich  bei 
Volks-  und  Heeresversammlungen,  wobei  ihnen  der  Opferdienst  und  die  Er- 
forschung  des  Götterwillens   oblag,   sowie   eine  unbeschränkte  Polizeigewalt 


—  26)  PellenberK.  Alte  SchweixerhauMr;  ib.  S.  812/6.  _  27)  X  Treichel,  Bftoar  u. 
Wohnung  im  Kr.  Deatnoh-KTone :  ib.  S.  298/6.  —  28)  Ygl.  JB.  1SS5,  n,  4**.  —  28«)  Mithm 
«.  ^1»'^.  ^  29)  L.  Beer,  Z.  mytholog.  Methodik:  Qermani«  N.  B.  21,  S.  1-17.  — 
80)  J.  Grimm,  Teatonic  mythology,  traiul.  Crom  fhe  4.  ecLby  J.  St  Stallybrafa.  Vol.  4. 
London,  Bell.  600  8.  M.  18,00.  —  81)  J.  Hoffory,  D.  german.  Himmelsgott  (£. 
Beitr.  s.  Qeogr.  n.  Gesch.  d.  dentiohen  Götterwelt^ :  Nachrr.  d.  Gdttinger  Gee.  d.  WiM.  1888, 
8.  426^48.  --  32)  X  K.  Weinhold,  Tias  Tbingsos:  ZDPh.  21,  8. 1—16.  Machtd.  Alsi- 
nagae    so  Alaisagiae-Gesetisprecherinnen  (Priester-Gesetzsprecher).    Vgl.  JB.    1884,  II,  5". 

—  33)  X  M.  8ieboarg,  Z.  Matronenknltos :  WZ.  7,  8.99-116.  Findet  itazken  römischen 
EinfloXs  in  den  Enltformen  n.  Beinamen  d.  Göttinnen.  Vgl.  JB.  1887,  II,  4^^.  —  34) 
Fr.  Frans,  Mythologische  Stadien.  2.  Bach:  D.  Weihefrühling  a.  d.  Konigaopfer.  Progr. 
d.  Gymn.  im  4.  Bes.  in  Wien,  1888.  65  8.  {[AnsDA.  15,  209—11  (B.  H.  Heyer);  N. 
ph.  Bds.  8,  48  f.;  WSKlPh.  6,  505/8  (Haberlin).]|  —  35)X8chroter,  D.  Totenreich  d. 
Indogermanen.  £.  Beitrag  s.  prShistor.  Mythologie.  Gymn.-Progr.  Wongrowits.  47  8.  — 
86)  A.  Kägi,  Festschrift  a.  BegrüDrang  d.  y.  28.  Sept.  b.  1.  Cht  1889  in  Zürich  tagend. 
84.  Versamml.  deatsch.  Philog.  a.  Scholm.  dargeboten  t.  d.  Univ.  Zürich.  (».  Alter  n.  Her* 
kanft  d.  german.  Gottesurteils.  Z.  vergleichend.  Bechtsgeech.  Zürich,  8.  Hohr.  1887.  40—60.) 
|[ADA.  14,    224  f.  (Martin),  ZOG.  89,  898  (8tobwasser).]|    —    37)  £.  Bitterling, 


ilX,     Geniuuiiaohe  Yonteit  (Ui  600  s.  Ohr.).    Kossinna.  11,263 

nstaiid;  ferner  im  Kriege,  wo  sie  das  Heer  vereideten,  die  heiligen  Feld- 
zeichen trogen  und  die  alleinige  Stra^ewalt  flbten.  Das  Gksetzsprecheramt 
M  ihnen  erst  gegen  Ende  der  Yölkerwandemngszeit  zo,  nachdem  ihr  Einflnüa 
im  Kriege  sehr  gesunken.  Das  Recht  zu  priesterlichen  Funktionen  erbte  nur 
in  den  edelsten  Familien,  wie  bei  den  Nahanarvalen  im  hazdingischen  Königs- 
geschleehts^AO) 

SisUn^tihe  ZeU.  An  allgemeinen  Untersuchungen  über  die 
Quellenschriften  ist  erhebliches  nicht  geleistet  worden.  Aus  der  sorg- 
iUtigen  Arbeit  von  Cornelius^^)  ist  fbr  das  Altertum  erwähnenswert,  dafs 
Soeton  und  Ammian  den  Tacitns  nachahmen,  Dio  Teile  der  Annalen,  Plu- 
tSTch  die  Historien  (nicht  umgekehrt)  benutzt  hat^')  Überaus  dankenswert 
ist  die  handliche  und  billige  Ausgabe  des  Peutingerschen  Itinerars  von  Miller ;^>) 
leider  mufs  man  das  Gegenteil  von  den  beigegebenen  Untersuchungen  sagen, 
die  mit  der  unhaltbaren  Aufstellung  des  von  dem  Cosmographus  Bavennas 
Mters  zitierten  Castorius  als  Verfasser  des  Originalwerkes  einen  entschiedenen 
Bflekschritt  bedeuten.  Zurttckzuweisen  ist  auch  die  Neuerung,  daüs  die  Köln- 
Bomi-Koblenz  gegenüber  sitzenden  Burcturi  die  Burgunden  sein  sollen.  — 
Gegenüber  Magani  (JB.  1886)  n.  A.  tritt  Cipollal^sa)  dafür  ein,  dafs  Enno- 
diiis  seinen  Tanegyricus  Theoderico  r^  dictns'  nicht  rezitiert,  sondern  dem 
Könige  schriftlich  zugeschickt  habe. 

Aus  der  allgemeinen  Lan  deskunde  des  römischen  Beiches  von  Jung,^^) 
deren  Hauptwert  in  der  Behandlung  der  Provinzen  liegt,  kommen  die  treff- 
lidien  Darstellungen  von  (Germanien,  Gallien,  Britannien  und  den  Donau- 
prorinzen  in  Betracht  Laistner's^'^)  Versuch  in  der  Erkl&rung  der  viel- 
geplagten Stelle  über  das  Aufkommen  des  Germanennamens  trotz  Müllenhoff 
(DA  n,  19S  ff.)  zu  einer  der  firüheren  Auffassungen  zurückzukehren,  wird 
Yon  Kossinna^^)  zurückgewiesen.  —  In  dem  die  ältesten  westgermanischen 
Stämme^^-^'^*)  umschlieÜBenden  Namen  der  Sueben  findet  Much^^-^^)  mit 
Waekemagel  einen  Spottnamen  mit  der  Bedeutung  die  ^Schläfrigen\  den 
ihnen  die  rheinischen  Istvaeonen  beigelegt  haben.    Sie  müssen  einmal  durch 


B.  Priertertam  bei  d.  Oermuen:  Hist  TaMhenb.  6.  F.  7,  8.  195^288.  —  38)  X  Ferd. 

Hof fm AHB,    NMÜiklSnge   iltgArmaiiiAeheB   GöttsrgUuibeiis   i  Leben  o.  i  Dichten  d.  dentoeb. 

Tolkk    HamioTer,  Habn.     144  S.    M.  1,S0.     |[ZOW.  48,  142/7  (Ad.  Lange)  ablehnend.]| 

Scbdpft   imkrituMh    au   Qaellen  dritter  Hand;  im  alten  nnbraacbbaren  Geleiae.  —  89)  X 

fiebmiti,  E.  altdeatachee Fr&blingaflMt    2.  Teil:  daaSonnennd.    Gymn.-Progr.  Montabaur.    4^ 

8$  S.    (TJnblar.)  —   40)  X  H.  H.  G.  F.  Sebliep,  Licht!  Was  kmner  geahnt    B.  Buch 

fBriUeOemumen.    LT.    Mttnchen,  Übelen.   7111,184  8.   H.  3,50.   B.  Probe  d.  tollen  Oefiue)«:. 

GnDsboten48,  3291.  ^  41)  Cornelias,  s.  o.  §9B«    {[JbbPhV.  15,  2551  (Andreren ).}i 

—  42)(§9B>)  Wallichs,  Tadtofl.   Leipzig,  Fook.    4«.    84  8.  M.  1,00.  —  (§25)Badlkofer, 

Tndeottdi.  d.  Germania.  —  43)  Konr.  Miller,  D.  Weltkarte  d.  Castorias  gen.  d.  Peutinger'sche 

'Ml  In  d.  Farben  d.  Originals  hrsg.  a.  m.  einleitendem  Texte  versehen.    5  Bl.  fol.    Bayensburg, 

Bon.     128    8.     M.  6,00.     |[Z0G.    89,    1109->18    (Tomaschek);    HFBl.    102,    188—46 

(Steinberger);  Berl.  Fhü.   Wacbr.  8,  624—34  (G.  Hirschfeld);  NPhBs.  1888,  245/8 

(Weiasäeker);  Globus  53,  289—92  (Oppel);  BLZ.  9,  1582  f.  (Partsch);  HZ.  62,  95  f. 

(Cauer);   Z6W.    48,    89  f.    (Kirchhoff);   OBl.    1888,    1587.]|    —   48<^)    G.  CipoUa, 

latofBo  al  panegizioo  di  Bnnodio   per  re  Teoderioo:   Atti  e  Mem.  Aocad.  die  Padoya  4.  — 

44)  Jnng,   s.  §9*^?   —    45)   L.  Laistner,   Invento  nomine    (Germ,  c  2):  ZDA.  32,  8. 

^4/6.  —  48)  G.  Kos  sin  na  in  d.  Anzeige  von  MtUlenhofb  Beatsch.  Altertsk. :  AnzDA.  16  31  f.  — 

Gegen  diese  Anseige  (8. 1 —60)  erschien  e.  Erwidemng  ▼.  0.  Pn  i  o  w  er :  BLZ.  1890,  No.  8 ;  Beplik: 

LCB1.1890,No.7.  —  47)X  K.  Blind,  E.  oraltes Germanenvolk in  Schotüand:  MLIA.  82, 8.  38 

t^  58  IL,  69  iL,  82  C,  97  iL  Picten  =  den  germanischen  Penken  am  schwarzen  Meer,  die  ttber 

Skandiaairien  nach  8ehotÜand sogen!!  —  47a)  JB.  1887,  U,  4>«(Fligier)  mtLuen  die  Skythen 

■ach  Müllenhoff  nicht  Germanen,  sondern  Indogermanen  (genauer  Iranier)  heilsen.  —  48)  B. 

Mach,  B.  Käme  8Teben:  ZBA.  82,  8.  407—10.  —  48a)  (JB.  1887,  II,  9^  Uee  Nahanar- 


11,264  Ml-    OermuiMelie  Voneit  (Vii  500  n.  Chr.).    KofsiBBib 

den  mitteldeutschen  Urwaldgftrtel,  die  Silva  Hercynia,^^^^)  von  den  Kelten 
getrennt  gewesen  sein,  denn  beiden  Völkern  ist  dieser  Name  gemeinsam,  da 
sowohl  kelt  Ercnnia,  als  germ.  Fergnnia  anf  eine  arische  Form  Perkoiüa 
znrOckgehen. 

Seine  Ansichten  Aber  das  ftltest«  germanische  Wegenetz  teilt  Schnei- 
der^*) in  einem  neaen  Hefte  mit,  wiedemm  nnr  nnter  knner  Angabe  der 
Stationen  ohne  j^liche  weiteren  Nachweise,  so  dafs  eine  Fdrdemng  nicht 
erzielt  ?Fird.  Erw&hnt  sei  ein  Anhang  über  die  durch  Landwehren  geschätzte 
rechtsrheinische  Odgrenze  des  römischen  Niedei^germaniens  von  Niederbiber 
bis  zur  holländischen  Grenze,  die  erst  dnrch  Tn^an  mit  nnterthftnigen  Ger- 
manen kolonisiert  und  mit  Strafsen  versehen,  etwa  260  n.  Chr.  nnter 
Gallienns  nach  der  bekannten  Yeroneser  Notiz  an  die  freien  Germanen  ver- 
loren ging.  Die  nm&ngreiche  Kompilation  von  Götz  6'*^^)  enthllt  eine 
brauchbare  Übersicht  der  Wege  des  Alpengebietes,  der  Rheinlande,  Sfld- 
dentschlands  nnd  Österreichs  zur  Zeit  der  Römerherrschaft.  Nihers^^) 
Strafsenforschnngen  erfahren  als  zn  einseitig  anf  die  doch  keineswegs  aus- 
reichend angestellten  örtlichen  Nachweise  gebaut  manchen  Tadel. 

Die  genauere  Untersuchung  des  Limes  wird  weiter  geführt:  Ludwig^^ 
hftlt  an  der  Fortsetzung  Aber  Lorch  stkdwftrts  bis  zum  HohenstaufiBn  ent- 
schieden fest;  Dahm<^^)  hat  den  Rest  eines  Pfiahlwerkes  in  der  That  fest- 
gestellt. —  Eine  bedeutende  militärisch-topographische  Studie  ttber  die  ober^ 
germanisch-rfttischen  Grenzlande  ist  aus  dem  Nachlasse  des  Generals 
von  Kall^e^^)  veröffentlicht  worden.  Nach  gezwungener  Aufgabe  der 
rechtsrheinischen  Eroberungen  in  Niedergermanien  haben  die  Römer  ihr  ober- 
rheinisches Gebiet  um  so  nachdrucksvoller  festgehalten  und  frontal  gegen 
Norden  zu  erweitem  gesucht,  indem  sie  von  Regensburg  aufwärts  das  linke 
Donauufer  bis  zum  Nordrande  der  schwäbischen  Alb  und  westlich  bis  zum 
oberen  Neckar  besetzteoL  von  wo  die  Grenze  sfid-westwärts  nach  Yindonissa 
lief.  So  blieb  es  von  tiberus  bis  Vespasian.  Dieser  zog  die  Grenze  weiter 
längs  des  Neckars  und  der  Rems  und  liefs  sie  durch  Frontin  mit  KasteUen 
besetzen.  Die  Vereinigung  von  Obergermanien  und  Rätien  wurde  von 
Trajan  begonnen,  von  Hadrian  durchgeführt.  Eine  eingehende  topographische 
Würdigung  dieses  ganzen  Terrains  erweist  unter  anderem  die  Wichtigkeit 
des  Remsthales  als  Verbindung  zwischen  Neckar  und  Donau.    Die  Einriiditung 


▼Bli  statt  KahimiAnli.)  —  49)  id.,  Heroynia :  ZDA.  da,  8.  454—68.  IMe  biBherig»  Er- 
klinmgen  de«  Namens  (Zenfii,  Ghnmm,  Müllenhoff)  werden  mit  Beckt  Torworfeii.  —  50)  id., 
Saltos  HiioiniiB:  ib.  8.  410/2.  Der  Böhmerwald,  kelt  Gabreta  (gabr  =  caper),  mlat  Saltos 
Hixcanos  (hircos  »  Bock),  hiels  altdeutsch  vielleicbt  Haberwald  (kabeiH»per).  ^  51)X£iif* 
Hai  ende,  Ob.  Namen  o.  Binteilong  d.  Sudeten  in  firtLberen  Zeiten.  Pregr.  d.  katk.  hob. 
BQrgersch.  an  Breslao.  38  8.  Des  Ptolemaeus  Sodeta  nicht  Thflringerwald,  sondern  Erz- 
gebirge. —  52)  J'  Schneider,  D.  alten  Heer-  o.  Handelswege  d.  Germanen,  Bfimer  a. 
Franken  im  dtsch.  Beiche.  Nach  5rtl.  Untersuch,  dargest  6.  Heft  Dflsseidorf,  F.  BageL 
81  8.  M.  1,00.  Vgl.  JB.  1887,  U,  7«*.  —  58)  Götz,  Yerkehxswege  (s.  §48).  a  326^77. 
—  54)  (JB.  10)  Yeith,  Wegeneta  KSIn-Limburg  etc.  —  55)  J.  NSher,  D.  rihn.  HiUtir. 
strafsen  u.  Handelswege  in  d.  Schweii  u.  in  Sfldwestdeotschland  insbesd.  in  Blsals-LothiingeD. 
8.  Anfl.  M.  2  Karten.  StraTsborg,  Noiriel  i.  Komm.  gr.  49,  lY,  33  8.  M.  4,60.  {[Bari. 
phü.  Woche.  8,  114/7  (Wolff);  WZKBl.  8,  68—71  (Wolfram);  Wien.  Anthr.  Mittl  18, 
55  (Hörnes);  HHL.  17,  232  f.  (Liebenow).]|  Ygl.  JB.  1887,  U,  7^.  —  56)  H.  Lad- 
wig,  Neue  Untersuchungen  üb.  d.  Lauf  d.  r6m.  Grenzwalls  t.  Hohenstaufen  b.  i.  Jagst  M. 
2  Karten.  Gymn.-Progr.  Schw.  Hall.  A^.  36  S.  |[W8KlFh.  6,  746  ( Weiasieker).]! 
57)  0.  Dahm,  Übergg.  d.  Limes  Üb.  d.  Doppelbiergrabensumpf  in  d.  Bulau  b.  Hansa  (m. 
1  Tat):  WZ.  7,  8.  61/2.  —  58)  E.  t.  Ka)14e,  D.  rätisch-obergerman.  Krisgstheater.  M. 
1  Karte:  Wilrtt.  Yiertelj.  Hefte  11,  8.  81^127.     |[WSKlFh.  6,  741/6  (Weiaacker);  AZ«. 


$11.    Gemumische  Voneit  (bia  500  n.  Ohr.).    Koisinna.  11,266 

des  Kriegstbeaten,  die  Befestigong,  das  Melde-  and  Yerpflegangswesen, 
Bamenüich  das  StrabennetK,  das  etwa  200  n.  Chr.  vollendet  wnrde,  werden 
befantsam  abgehandelt  Betont  wird  die  militftrisehe  Bedeutung  des  Limes: 
in  B&tien  zeigen  seine  starken  Befeetigangen  ofifisnsiven  Charakter,  in  Ger- 
oanien,  wo  der  Gedanke  einer  Verschiebnng  der  Grenze  aofgegehen  war, 
flberwi^  die  Einrichtung  anf  Defensive.  An  Besatzung  sind  auf  die  rOmische 
Mdle  etwa  8  Mann,  fftr  die  ganze  Grenzlinie  also  4000,  fOr  vorgesehobene 
Posten  etwa  1000,  an  Ablösungsmannschaffcen  in  den  Kastellen  etwa  15  000, 
im  ganzen  also  20000  Mann  zu  rechnen.  Auberdem  sind  im  Innern  von 
Bfttien  wie  Germanien  je  26000  Mann  anzunehmen.  —  Mit  Recht  Qhrigens 
leadet  sich  Lange^')  gegen  den  Mifsbrauch  des  unklaren  und  zweifelhaften 
iosdrucks  agri  decumates,  der  zudem  doch  nur  auf  das  Ende  des  ersten 
Jb.  n.  Chr.  anwendbar  ist 

Der  römischen  Herrsehaft^^)  am  Niederrhein  sind  zwei  Vortrftge, 
von  Klein *0  Qber  Bonn  und  von  Asb ach  *>'*')  Aber  Köln  gewidmet  Der 
zwdte  giebt  eine  angemessene  Darstellung  der  GrOndung  und  ersten  Anf&nge 
der  Ära  übiomm  bis  zu  ihrer  Erhebung  zur  Golonia  Augusta  Agrippinensis 
gegen  das  Jahr  50  n.  Chr.  —  Ein  1888  gefundener  Yotivstein  an  die  ger- 
izanische  Göttin  des  Herdfeuers  Hludana,*^)  mit  römischer  Inschrift  ans 
dem  Ende  des  ersten  Jh.  n.  Chr.,  zeigt,  dafs  auch  nach  dem  Jahre  47,  als 
Cludins  die  flberrheinischen  Besatzungen  an  den  Rhein  zurttckzog,  an  der 
friesisdien  Kttete  der  römische  Besitz  weit  nach  Germanien  hinein  be* 
stehen  blieb. 

Die  Geschichte  der  Römerkriege*^*^  in  Deutschland  beschäftigt 
fortgesetzt  Verstand  und  Phantasie  berufener  und  unberufener  Forscher. 
Seyffert'^  und  Asbach  gehen  in  ihren  umfassenden  Arbeiten  vor  allem 
laf  eine  richtige  Abschätzung  der  Quellen  aus.  Bei  der  Niederlage  des  LoUius, 
fär  die  Asbach  das  Jahr  17  (nicht  16)  feststellt,  bleibt  strittig  allein  die 
lucht  gerade  wesentliche  Frage  nach  dem  Jahr  der  Kreuzigung  der  Centurionen, 
die  Mommsen  ins  Jahr  12,  Seyffert  ins  Jahr  16,  Asbach  ins  Jahr  11  ver- 
legen, alle  ohne  durchschla^^ende  Gründe.  Für  die  Kämpfe  des  Drusus  wird 
^  Wert  Dios  g^enttber  Fiorus  und  Sueton  von  Seyffert  klar  erwiesen. 
Verfehlt  ist  nur  seine  Behandlung  der  mit  Drusus  zusammenhängenden  Fragen : 
^eaer  soll  in  der  Nähe  von  Mainz  gestorben  sein  und  Tiberins  die  Heise 
von  40  MeUen  jenseit  des  Rheins  nicht  von  Mainz,  sondern  von  Yindonissa 
uis  dorchs  Neckarland  (!)  gemacht  haben.  Asbach*^)  hat  im  (Gegensatz 
ra  Seyffert  seine  höchst  lehrreiche  Quellenzergliedemng  mit  der  ausgesprochenen 


1S89,  B«iL  169.]|    —    59)  Bnd.  Lange,    Einige  Bemerkungen   ni   nniern  Lehrbflchern  d. 

^heo   Gesch.:   Z6W.  42,   8.  712/7.    -     60)  (§  SB«^.)  Liebenam,   Verwaltangsgesch. 

Wichtig  d.    Geechicbte    d.    Legaten    y.    Ober-,    Niedergermanien    n.    Pannonien.    —    61) 

SSO*);.  Klein,    Z.  alt   Ge«di.    d.    Stadt   Bonn:    KbUAnthr.    19,  S.    94/8.    —    62)    J. 

^ibieK,  D.  Anfinge  d.  TJbientadt:   Bonner  Jbb.  86,  8.  121—84.    —   68)  X  Conetantin 

t^oiea,  KSln   [Aiteborg]:  WZKBl.  7.  8.  260/2.     Auf  d.  Alteborg  kann  nicht  d.  kdlniaohe 

Wioultger  (Wolf),  nur  eine  Station  einer  Abteilung  Plottensoldaten  gewesen  nein.   —   64^ 

^;  Pleyte:   Yertlagen  der  kgl.   Akademie.    Letterknnde  8,  6,  8.   58— 6'8.  —  65)  ()  M. 

^iek  eil  eh  er  er,  D.   Kriegswesen  d.  Alten.    H.   Illnstrat     (=  Koltorbilder  aos   d.  klasa. 

^^^■rtuB.    Bd.  4.)    Leipzig.    Art    Seemann.     1888.    YI,  234    8.     M.  8,00.     |[WSKPh.   6, 

^f.  (0.  Myska);  Beri.  phil.  Woch.  9,  569  (Baaer).]|     Behandelt  aoch  Kelten  o.  Qer- 

?■*■•  —  66)  X  B'  Ö.  Hardy,   (Gesch.  d.  Bewegongen  d.  röm.  Legionen  ▼.  Aogostos  b. 

Sfttw):  Bügliih  hi«t.   R.  1887,  8.  625—56.    Unzoganglich.  —  67)  P.  Seyffert,  Qoae- 

^<i  ad  Angnsti  belia  Germanorom  criticae.    I.  De  dade  Lolliana  et  de  Dmai  bellis.    Diss. 

^gn.    1S87.    32  S.  —  68)  J.  Asbach,  D.  Überlieferong  d.  germ.  Kriege  d.  Aogostos. 

^  B.  IMdzftge  d.  Kero  Claudios  Dnsos.     2.  Die  Felds,  d.  Tiberios  4  o.  5  n.  Chr.     3.  D. 


11,266  Ml<    Genuniioha  Yomit  (Inf  600  B.  Chr.).    Kossinaa. 

Absicht  geschrieben,  zu  zeigen,  dafs  der  yielgeschfttzte  Dio  ganz  nnzaveriftssig, 
des  Floms  Nachrichten  aber  aas  gleichseitigen  Quellen  geschöpft  sind.  Sein 
Verfahren  ist  höchst  ungerecht:  wo  Dio  eine  sonst  gesicherte  Thatsache  ver- 
schweigt oder  in  Kleinigkeiten  irrt,  wird  er  hart  angelassen,  während  des 
Floms  kärgliche,  lückenhafte,  dazu  flLr  den  rhetorischen  EJSekt  zurecht- 
gemachte Nachrichten  um  jeden  Preis  zu  einer  guten  Quelle  gestempelt  werden. 
„In  dem  Bericht  Aber  die  Yamsschlacht  kennt  Dio  die  Flucht  der  Reiterei 
nicht,  erfindet  den  Selbstmord  der  Offiziere  und  ftihrt  den  Untergang  des 
Heeres  hauptsächlich  auf  die  Ungunst  der  Elemente  zurttck\  Florus  und 
Yellejus,  deren  Übereinstimmung  nur  recht  gewaltthätig  erzielt  wird,  sollen  Dio 
widerlegen.  Fflr  den  Angelpunkt  aber  halte  ich  die  ganz  unmögliche  £r- 
stOrmung  eines  grofsen  Legionslagers  durch  die  Germanen,  wie  Bänke  aas 
Florus  herauslas.  Asbach  steht  hier  noch  auf  Seiten  Bankes,  wie  er  Mher 
(jetzt  nicht  mehr)  Veitmann  gegen  Mommsen  gefolgt  ist  Hie  Dio,  hie  Flonu: 
heiüsen  die  Losungen,  nach  denen  sich  die  Gelehrten  der  Varusschlacht  in 
zwei  Lager  sondern:  Müller  von  Sondermtthlen  und  Dahm  folgen  Dio,  As- 
bach, Schierenberg  und  Höfer  aber  Florus.  — 

Sondermühle n,^*)  der  sich  einen  Vorgänger  Mommsens  nennen  darC, 
verlegt  in  der  Umarbeitung  seiner  Schrift  'Aliso  und  die  Hermannsschlacht 
(1876)  des  Varus  Sommerlager  aus  strategischen  Gründen  mit  Becht  südlich 
der  Weserscharte,  etwa  nach  Binteln,  die  beiden  Marschlager  nach  Bünde 
und  Buer  südlich  am  Wiehengebirge,  die  Katastrophe  wie  Mommsen  nach 
Venne.  Florus  sucht  er  dadurch  gerecht  zu  werden,  daÜEi  er  einen  Sturm 
des  ersten  Marschlagers  annimmt  Der  Zug  des  Germanicus  auf  das  Schlacht- 
feld wird  völlig  verfehlt  direkt  von  der  Hase  bei  Quakenbrück  ans  angenommen. 
Leider  hat  eine  Durchtränkung  mit  Schierenbergischen  Wahnideen  (Heran- 
ziehung der  Ortsnamen  und  der  Eddahypothese,  steter  Hafs  gegen  die  ver^ 
meintliche  Unterdrückung  aller  altgermanischen  historischen  Nachrichten  durch 
das  Christentum)  die  Schrift  fast  ungenieÜBbar  gemacht  Alles  Gute  aus  ihr 
hat  Dahm^<^)  übernommen,  dessen  Vortrag  die  erfreulichste  Erscheinung 
unter  der  die^ährigen  Litteratur  der  Bömerkriege  genannt  werden  muTs. 
Nach  ihm  marschiert  Varus  von  Behme  (Sommerlager)  über  Buer  (erstes 
Marschlager),  Wittlage  (zweites  Marschlager)  nach  Barenau,  Germanicus  im 
Jahre  1 6  von  der  Lippe  aus  nach  Buer  und  weiter  wie  Varus.  Aliso  sucht 
er  mit  nicht  verächtlichen  Gründen  in  Haltern.  —  Schierenberg  und  Höfer 
bevorzugen  Florus  und  verwerfen  die  Mommsensche  Benutzung  der  Barenaaer 
Münzfunde  zur  Bestimmung  des  Schlachtfeldes,  verlegen  es  vielmehr  nach 
alter  W^ise  ins  Lippische.  Um  Schierenbergs  Ansichten  kennen  zn 
lernen,  genügt  es  von  seinen  vier  Publikationen^^)  allein  die  jüngste,^')  eine 


VarnaschlRcht:  Bonner  Jbb.  85,  S.  14—54.  —  69)  H.  t.  Sondermtthlen,  Sporen  a. 
VaruBschlacht  Berlin,  liUeib.  UI,  ISS  S.  M.  2,00.  {[KBIGY.  77—81  (t.  C);  WSKPfa. 
5,  1066  f.  (t.  Bohden);  N.  phil.  Bs.  6,  95  (Dttnzelmann).]|  —  70)  Otto  Dahm,  D. 
Herrmannscillacht  Vortrag  gehalten  im  Febmar  1SS6  im  Getchichtayerein  an  Hanao.  Hanaa. 
Alberti.  58  8.  M.  1,60.  {[WZKBL  VU,  868/4;  Berl.ph.WS.  8,  50  f.  (Wolf f);  N.phü.&i. 
7,  111  (Dflnzelmann).]]  M.  1  Karte.  —  71)  Q.  A.  B.  Schierenberg,  D.  Kriege  d. 
Bömer  sw.  Bhein,  Weaer  o.  Elbe  anter  Angnstna  a.  Tib.  u.  Verwandtes.  Yerrollatiadigg.  n. 
Beriehtigg.  d.  1.  Aasgabe  y.:  D.  BÖmer  im  Cheroskerland  (1862).  Frankfort  a.  M^  Beiu 
a.  Köhler  i.  Komm.  198  S.  M.  8,50.  {[BULU.  1889,  142  (J.  Mahly);  Berlph.WS.  8,  50 
(Wolff);  HZ.  62,  288  f.  (G.  H.).]|  Vgl.  o.  S.  161'.  —  72)  id.,  D.  Battel  d.  Varus- 
schlacht oder:  Wie  a.  wo  gingen  d.  Legionen  d.  Varus  an  Grande f  D.  GeneralYenammlanj^ 
d.   Vereins   f.  Gesch.  a.   Altert  West£alens  in  Wiedenbrttck  am  11.  Sept   188S   gewidmet. 


in,     OenDaiiiMhe  Voneit  (bis  600  n.  Chr.).    Kossinna.  11^267 

gedrängte  Überseht,  zu  lesen.  Da&  der  ÜberM  «if  das  Sommerlager,  das 
er  mit  Tadtns  Uprima  castra^  identifiziert,  bei  Hom  stattfand,  beweisen  ihm 
oeben  Ortsoamen  wie  Yarnsbeig  and  Feldrom  Funde  römischer  Hafeisen.^') 
Die  Hnleisenfrage  wird  nnn  neuerdings  selbst  von  Archäologen  in  Gegensatz 
n  Schaaffhaasen  ^^)  beantwortet.'^'^)  Den  Hauptwort  legt  Schierenbei^  jedoch 
ftof  seine  Entdecknng^^)  von  dem  Zusammenhang  der  eddischen  Lieder  mit  der 
Yamsschlacht  (Sigurd  =  Arminius,  Fafhir  =  Rom,  Oöttcxrd&mmerung  =  Yaros- 
sehlacbt)  und  der  mittelalterlichen  Extemsteine  als  eines  von  Yarus  errichteten 
Mithiftoms,  deren  Widerlegung  wir  uns  sparen,  obwohl  Höf  er^^  sie  fftr  so 
gllnzend  hfilt,  dab  er  sie  sich  ungeniert  angeeignet  hat  Auch  sonst  ist  er 
ein  Nachtreter  Schierenbergs.  —  Erwähnt  sei  hier  die  Fortsetzung  von 
Eettners^^)  und  Bissingers 7*)  Münzkatalogen. 

Die  Litteratnr  der  Kämpfe  des  Germanicus  scheint  seit  Knoke  mehr 
xor  Buhe  zu  kommen.  Bähr^^^^i)  wird  lediglich  durch  die  AufiSndung 
sog.  Bohlwege  bei  Damme  bestimmt,  die  Marschrichtung  des  Jahres  16  von 
der  Ems  an  die  Weser  abweichend  von  Knoke  zu  bestimmen.  Das  Schlacht- 
feld Idisiaviso,  das  die  klassischen  Philelogen  immer  noch  Idistaviso  nennen, 
weil  sie  die  Notwendigkeit  der  Grinmischen  Besserung  nicht  einzusehen  im 
Stande  sind,  findet  er  gegen  Knoke  nach  älterer  Annahme  nordwärts,  nicht 
sQdwärts  der  Weserscharte. 

Ein  1886  zu  Mainz  gefundener  Stein^')  meldet  von  einem  Germanen- 
einUl  in  das  Moselland  aus  dem  Jahre  197,  als  der  Bürgerkrieg  das 
römische  Grenzheer  vom  Rhein  nach  Süden  gezogen  hatte.  —  Wiegand®') 
weist  Nissens^^)  Kritik  bezüglich  der  örtlichkeit  der  Alamannenschlacht 
Jiüians  mit  Glück  zurück. 

Valentinians  Kämpfen  gegen  die  Alamannen  sind  zwei  im  Werte  sehr 
ungleiche  Abhandlungen  gewidmet.  Maurer^^)  giebt  an  der  Hand  der 
Qnellen  (Ammian,  Symmachus,  Ausonius)  eine  klare  und  überzeugende  Dar- 
stellang,  die  nur  darin  zu  irren  scheiilt,  dads  sie  die  Yorgänge  der  Jahre 
368  und  369 :  Rheinübergang,  Erbauung  des  Kastells  Alta  Ripa,  Feldzug  am 
Obern  Neckar,  Rückweg  nach  Solicinium,  Rheinbefestigung,  in  ein  Jahr  zu- 
sammendrängt Yalentinian  erweist  sich  in  der  Kriegfiihrung  durchaus  als 
Schfller  Julians,  den  er  nachahmt.  Das  ^munimentum'  ist  nichts  anderes  als 
Altripp;  die  Annahme,  dafs  Yalentinian  dem  Neckar  ein  anderes  Bett  habe 
graben  lassen,    ist   schon   oft   widerlegt    worden.     Christs^^^)   Abhandlung 


huüart  a.  H.  16  &  ^  78)  id.,  Altrom.  Hnfeiten,  sowie  Knochen  und  ZShne:  VQAntlir. 
tO,  8.  84.  —  74)  ^si-  JB.  1887,  II,  8^1.  —  75)  (S.  144«*)  Schlieben,  Hnfeiflenlnge.  — 
7€)  G.  A.  B.  Schierenberg,  D.  Onitsheide.  Wo  liegt  tie?  a.  welches  sind  d.  Dörfer 
Horat  8.  KlUandr:  ZYQWettfalen  46,  8.  128—81.  —  77)  P.  Eöfer,  D.  Yanuschlacht,  ihr 
Teriuif  Q.  ihr  Schuplatz.  M.  1  Eartenskisae.  Leipzig,  Duncker  n.  Hamblot  XIII,  888  8. 
^  7,  20.  |[BULU.  569--62  (Mihly);  CB.  1889,  909—11;  HZ.  61,  477  f.]|  —  78) 
Hetttner,  •.  o.  {SB".  Vgl  JB.  1887,  U,  7<*.  —  79)  E.  Biasinger,  Fände  rSm. 
Küuai  im  Orh.  Baden.  IL  Ph>g7nmaa.  Progr.  Donanesohingen.  4^^.  19—82  S.  |[SB1.WZ. 
7,  138.JI  Tgl.  JB.  1887,  H,  7».  —  80)  P.  BShr,  D.  örüichkeit  d.  Schlacht  auf  IdiataTiao, 
HaUe,  Headel.  37  8.  M.  1,00.  |[CB1.  972/74;  BrlFhWS.  9,  122  f.  (H.  Wolff);  NphilBS. 
1SS9,  95.] {  «-  81)  X  ▼>  Oppermann,  D.  leiste  römische  Kriegssag  nach  Nordgermanien 
i*  J.  16.  n.  Chr.:  ZHYNiedersachsen  1888,  8.  20 — 41.  Kor  Auszog  ans  Knoke.  —  82)  K. 
Kasgemeister,  s.  o.  §9B**.  —  88)  W.  Wiegan d,  D.  Alamannenschlacht  b.  StraTsborg. 
&  Eatgegiong:  WZ.  7,  8.  63—78.  Vgl.  JB.  10.  —  84)  Vgl.  JB.  1887,  H,  71»«.  —  85) 
H.  Kaarer,  Valentinians  Peldaog  gegen  die  Alemannen  369:  ZGOBh.  NF.  8,  8.  802—28. 
Hit  1  larte.  —  86)  K.  Christ,  Bomische  Peldzüge  in  d.  Pfalz  insbea.  d.  Befesügonga- 
*B^>Cni  d.  Kaisers  Valentinian   geg.  d.  Alemannen,    Aas:  8ammlong  t.  Vortifigen  geh.  im 


11,268  {11-     Oermaniache  VorEeit  (bis  500  n.  Chr.).     Koiginna. 

ist   nur    eine  unklare,  ewig  schwankende  Olossiening  des  Phrasengeklingels 
des  Symmachas. 

Die  Geschichte  der  Völkerwanderung  weist  mehrere  aBgemeine 
Darstellungen  an^  nnter  denen  die  Rankeschen^^)  an  der  Spitze  stehen. 
In  den  'Epochen  der  neuen  Geschichte' ^^  scheidet  R  bei  den  Germanen  der 
y(Ukerwandemng  solche,  die  als  Volksheere  wanderten  und  wie  eine  Kiieger- 
kaste  sich  ansiedelten  (Goten,  Bnrgunden,  Sueben,  Wandalen),  von  anderen, 
die  langsam  Aber  die  Grenze  ins  römische  Reich  hinein  kolonisierteil  (Ale- 
mannen, Sachsen,  Franken).  Vereint  zerstören  sie  das  Reich  des  Westens, 
schaffen  aber  aus  sich  und  den  Provinziaien  neue  Nationen,  wodurch  Italien, 
Spanien,  Gallien,  Britannien  und  Germanien  sich  für  inmier  vom  oströmischen 
Orient  völlig  trennen.  —  Non  nemann«*'*®)  liefert  ein  treffliches  Volks- 
buch,  in  dem  die  Kriegsgeschichte  von  Trajan  bis  auf  Karl  d.  Gr.  überwiegt 
und  das  Kulturleben  (Kriegswesen,  Verfassung,  Sitte,  Hausleben,  geistiges  Leben, 
vor  allem  Bekehrungsgeschichte)  in  einer  Vergleichung  der  Tacitdschen  Zeit 
mit  der  merowingischen  vorgeführt  wird. 

Ffir  die  Westgermanen  nennen  wir  Dunckers^^)  nachgelassenes  Bruch- 
stück. Bei  allgemeiner  Vortrefflichkeit  des  Werkes  fehlt  es  doch  nicht  an 
M&ngeln,  namentlich  auf  dem  Gebiete  der  sog.  deutschen  Altertumskunde.  — 
Die  Bildung  des  Frankenstammes  bestimmt  WormstalP^*')  im  Anschlnfe 
an  Tac.  Germ.  83/6  gegen  Schröder  und  mit  MttUenhoff  (Lamprecht  und 
Vanderkindere  kennt  er  nicht)  dahin,  daüs  weder  die  romanisierten  Bataver,  noch 
die  ripuarischen  Chattuarier  und  am  wenigsten  die  Chatten  für  Salier  zn 
halten  sind,  vielmehr  die  im  Jahre  97  vertriebenen  westlichen  Brukterer  und 
die  Ampsivarier,  die  in  die  Chamavorum  arva  auswanderten,  während  die 
Ostbrukterer  nebst  Chattuariem  die  Ripuarier  bildeten. 

Kaum  nennenswert  ist  Benings*^)  in  jeder  Beziehung  dilettantischer 
Versuch,  in  den  anglischen  Eroberern  Britanniens*^)  nicht  die  Angehi  der  Halb- 
insel, sondern  die  binnenlandischen  Engem  zu  sehen,  weil  Jütland  zu  klein 
war  und  dänische  (damals!)  Bevölkerung  hatte.  Das  richtige  in  dieser  Frage 
bieten  Ten  Brinks*^''^')  Beowulfuntersuchungen,  der  auch  darin  MüUenhoff 


Hannheimer  Altertamsyerein.  II.  Serie  S.  31 — 61.  Mannheiiiiy  Loffler.  —  87)  L.  t.  Bänke, 
Weltgescb.  4.  Tl.:  J).  Kaisertum  in  Eonstantinopel  n.  d.  Ursprung  romanisch-germanischer 
Königreiche.  4.  Aufl.  2  Abteilangen.  Leipiig,  Doncker  &  Hnmblot  1888.  VI,  445  n.  VI, 
868  S.  M.  20,00.  |[I)LZ.  1889,  278/5  (Q.  Kaafmann).]|  —  88)  id.,  Umwandliing  d. 
röm.  Beiches  durch  d.  Einwanderungen  d.  Germanen.  («»  Weltgesch.  Bd.  9,  2.  Über  d« 
Epochen    d.    neneren    Geschichte.     5.  Yortrag.)     S.   89—47.     Leipzig,  Doncker  &  Hmoblot 

—  89)  Fr.  Nonnemann,  D.  Volkerwanderang  a.  d.  Kaltorgesch.  ihrer  Zeit  (=  Aas 
Kaltargesch.  d.  deutschen  Volkes.)  Leipsig,  Werther.  149  8.  M.  2,50.  |[£y.  Kirch.-Ztg. 
557  f.]|  —  90)  X  B-  Emerton,  Introdaction  to  the  stady  of  the  middle  ages(376 — 814> 
Boston,  Ginn  &  Co.  268  S.  Doli.  1,25.  Mir  unsugangl.  —  Hannen  s.  §  57^*^.  —  91)  A.  Dancker , 
Chatten  s.  o.  S.  142".  |[KB1WZ.  8,  115/9  (Haupt);  Berl.  phU.WS.  9,  687/9  (Brunnor); 
MHL.  17,  288/5  (Pistor;.]|  —  92)  Jos.  Wormstall,  Üb.  d.  Chamayer,  Brakterer  v. 
AngriYarier  m.  Bücksicht  auf  d.  Ursprung  d.  Franken  a.  Sachsen.  Keue  Stad.  a.  Gera.  d. 
Tacitus.  Progr.  Münster  Gymn.  Münster,  Coppenrath.  gr.  4<».  24  S.  M.  1,00.  —  93)  X 
H.  T.  Pfister  ,  Anhang  s.  Chattischen  Stammes-Kunde.  Kassel,  Huhn.  VIII,  54  S.  M.  1,50. 
Vgl.  JB.  1880,  II,  182.  Geschichtlich  unfruchtbar.  —  94)  H.  Benin g,  Welches  Volk  hat 
mit  den  Sach  sen  Britannien  erobert  u.  diesem  d.  Namen  England  gegeben?:  ZHVNiedenachsen 
1888,  S.  1 — 19.  —  94»)  Einschlagiges  s.  auch  49^**  (Freemann  u.  a.,  atmentlieh 
Über    d.    Polemik   betr.    d.    keltische    oder   sSchsische    Abstammang  der  heutigen  Engländer. 

—  95)  £.  ten  Brink,  Beowulf.  Untersuchungen.  (»=  Quellen  u.  Forachongen  62.)  Strals- 
barg  i.  E.,  Trttbner.  VIII,  248  S.  M.  6,00.  Vgl.  JB.  1889.  —  96)  X  Gr.  Sarraain, 
Beowulfstudien.    £.   Beitr.   z.    Gesch.   altgerm.    Sage   u.   Dichtg.     Berlin,   Majer  n.  Itttller. 


§11.     Gemuuiiiche  Yonoit  (bU  600  n.  Chr.)-    Koasinna.  II  269 

folgt,  dab  er  die  Graten  des  Beownlf  aicht  fOr  Jttten,  sondern  für  schwediche 
Ganten  hält.  Sprachlich  haben  sich  die  Bewohner  der  nordfiriesischen  Insebi 
ttbrigens  Iftagst  als  nflchste  Verwandte  der  Engländer  herausgestellt,  während 
die  Nordfriesen    des  Festlandes  allerdings  Eolonieen  von  Sttden  her  sind.* 7) 

Unter  den  0$igermanen  sind  in  erster  Reihe  die  Goten*^)  zu  nennen. 
Bradley's*^)  Geschichte  derselben,  die  vorwiegend  die  Ostgoten  und  hier 
wieder  Tbeoderich  und  die  Auflösung  des  Volkes  bertlcksichtigt,  will  keine 
wiAeaschaftliclie  Förderung  bringen,  bietet  jedoch  eine  gute  Darstellung. 
Lechler's  ^0^)  Stadien  zu  Gassiodor  erweisen  die  Varien  der  Sache  nach 
ais  Werk  des  Gotenkönigs;  ihre  Cberlieferung  zeigt  chronologische  Ordnung; 
sie  geben,  wie  bekannt,  ein  Bild  von  Theoderichs  Streben  auf  Erhaltung  der 
altrOmischen  Kultur  und  Rechtsordnungen,  auf  Gerechtigkeit  und  Weltfrieden 
mter  der  eignen  patriarchalischen  Vorherrschaft  Aber  alle  Germanenreiche. 
Laogeioi)  rügt  den  verbreiteten  Irrtum,  dals  Theodahat  Gatte  der  Ama- 
lasontha  geworden,  während  sie  ihn  nur  zum  Mitregenten  erhoben.  —  Die 
Geschicke  der  Wandalen,  Asdingen  und  Silingen,  verfolgt  Schmidt ^^*)  bis 
nr  Eroberung  von  Afrika,  indem  er  die  neuesten  Forschungen  in  angemessener 
Weise  zu8ammen£alst^<>''i<^^).  —  Wiederum  haben  wir  Heinzen®*^)  eine  aus- 
gezeichnete Sagenuntersuchung  zu  danken.  In  der  Walthersage  ist  der  Kampf 
Walthers  mit  den  nachsetzenden  Hunnen  ursprünglich,  der  Burgunderkampf 
dne  spätere  Umformung;  sie  findet  ihren  geschichtlichen  Hintergrund  in  den 
mannigfiichen  durch  Priscus  überlieferten  Streitigkeiten  Attilas  mit  Rom  wegen 
losljeferung  entwichener  Unterthanen  und  Geiseln  und  Wiedergabe  eines 
Sdiatzes.  ursprünglich  war  Hilde  eine  Umgundin,  dann  Burgundin,  Walther 
ein  Boiske,  dann  ein  Baske  (Aquitane),  was  bei  Zutritt  des  Burgundenkampfes 
Inf  den  Wasgenstein  führte. 

Am  Schlüsse  finden  die  Langobarden  ihre  Stelle.  Paulus  Diakon  us^^^ 
bat  in  Soldan  ^^^  einen  sprachgewandten  Nacherzähler,  während  Ranke  ^^^) 
in  ihm  als  einem  sprechenden  Beispiel  den  Charakter  der  ältesten  germanischen 
Geschichtechreibung  überhaupt  entwickelt,  die  vielfach  teils  auf  nationale 
Heldenlieder,  teils  auf  kirchlich  zugestutzte  Legenden  zurückgeht.  ^<^^^^<^) 


n,220  8.  M.  5^.  |[ZDFh.  81,  366  (E.  SieTori);  Anglüi  9,  586  n.  CBl.  1889,  815 
(1  Wftlker);  Au.  f.  d.  A.  15,  182/9  (Heinzel).]]  Ohne  Bedeatoog  Ar  GeMhichte.  -- 
9?)  X  X  Hnr.  Kirchmayr,  D.  altdeattche  YoDLwtamm  d.  Quaden.  Mit  18  VollbUdern. 
firioii,  DentidLe.  XV,  173  S.  Enehien  erst  1889.  —  98)  Jordanes,  De  Oetarom  aiYO 
äothonmi  arigiiw  et  reboa  gaatis,  reeognoTit,  annot  crit.  iaatnudt  et  cam  variet  leot  ed« 
C.  Ä.  Closa.  Sd.  in.  Bentlingen,  Fitchhaber.  (1866.)  XII,  224  S.  M.  4,00.  Nu 
Titelnilage.  —  99)  H.  Bradley,  The  story  of  tbe  Gotha,  from  the  earlieit  timea  to  the 
6sd  of  the  Gothic  dominion  in  Spain.  (Story  of  the  nationa  Vol.  11.)  London,  Fisher 
Cvna,  Nev-York,  Potnams  iona.  XYI,  376  8.  Doli.  1,50;  M.  5,00.  |[DLZ.  9,  1500 
(Kaafmaiia)J|  —  100)  Leehler,  D.  Erlaaae  Theodoricha  in  Caaiiodoza  Varien  B.  1/5. 
§pu..Progr.  Beilbronn.  4«.  32  8.  —  101)  Vgl.  oben  No.  59.  —  102)  Ladw.  Schmidt, 
^tMte  Geach.  d.  Wandalen.  £.  Beitrag  z.  Geschichte  d.  Völkerwandorang.  Leipzig,  Fock, 
»  S.  M.  0,80.  |[DLZ.  10,  683  (G.  Kaiifmann).]|  Vgl,  §45»^.  —  108)  X  P-  D»hn, 
Mäpu:  ABB.  27,  6.  108.  —  104)  X  J*  ▼•  Pflngk-Harttang,  Attüa  d.  Hnnnenkdnig: 
Tem  Fell  z.  Meer  1887/8,  8.694—702.  —  105)  B.  Heinzel,  Üb.  d.  Walthersage.  Sonder- 
sUndt  aai:  WianSB.  117.  Wien,  Tempaky.  100  &  M.  1,40.  —  106)  Panloa  Diakonoa 
>>  d.  übiigen  Qeaehicbtzclkreibdr  d.  Langobarden.  Obenetzt  t.  0.  AbeL  2.  Aufl.  bearb.  t. 
2.  Jacobi  (=  GwchichtKhreiber  0-  d.  Voraeit  2.  Anfl.  Bd.  15.)  Leipzig, Dyk.  XXXII, 
27S  8.  M.  3,00.  Nor  Titelaoflage  mit  neu  hinzngefagtem  Begiater.  —  107)  F.  Sold  an, 
8iC«n  Q.  Geadiiehten  d.  Luigebaiden.  Halle,  Waiaenhana.  XI,  218  8.  iL  1,80.  |[Mädchen- 
ttfaaie  I,  342/7;  AZg.  1888,  18.  April  (Bernhardt);  &  1579  f.]|  —  108)  L.  y.  Bänke, 
hob«  Diaoaniuk  (=  Abhandl.  a.  Versache  [Werke  Bd.  51  a.  52]  8.  77—92.)  Verfabt 
IBU;  biaher  ugadnckt  —  109)  X  Th.  WolUchack,  D.  Verhiltniaae  Italiena,  inabea.  d. 


n,270  §18-    FttnfielmtM  Jh.  (UOO— 1517.)    Btohmann. 

Über  die  nns  gesetzte  Zeitgrenze  geht  fast  hinaas  eine  Betrachtong  der 
seit  dem  dritten  Jh.  in  den  leer  gewordenen  Osten  nachrdckenden  Slatoef^ 
Btftmme,  wie  sie  Leskien^^^)  anstellt.  Ihre  Westgrenze  lief  einst  Ton  der 
Kieler  Bneht  znr  Trawe,  nach  Lauenborg,  längs  der  Jeetze,  über  den  Dröm- 
llng  znr  Saale  nnd  Um,  Aber  Snhl  znr  fränkischen  Saale;  nördlich  einer  Linie 
Hagdeborg-BerUn-Franktert  a./0.  waren  sie  polnischen,  sfldlich  davon  sorbischen 
Stammes. 

Endlich  mag  noch  ein  allgemein  gehaltener  Anfisatz  von  Bohnenberger^^*) 
Aber  Ortsnamen^  f&r  die  wir  im  ttbrigen  anf  die  Spezialkapitel  Terweisen, 
hier  erwähnt  werden.  Ihr  Wert  ftr  die  Geschichte  änfsert  sich  nach  drei 
Richtangen:  znr  Bestimmnng  alter  Volks-  nnd  Stammesgrenzen,  der  Zeit  nnd 
der  Arten  der  Ansiedlnng. 


§18. 

Fünfzehntes  Jahrhundert. 

A.  Baohmann. 

Qu^UenptMikaHonen.  Ziemlich  alle  die  früher  begonnenen 
grofsen  Qnellenpublikationen  für  die  deutsche  Geschichte  des  15.  Jh.  erscheinen 
im  Berichtsjahre  fortgesetzt  An  erster  Stelle  ist,  auch  dem  Inhalte  nach, 
die  Sammlung  der  deutschen  Beichstagsakten  zu  nennen,  wovon  nun  Bd.  6, 
Abt  3,  1406—10,  der  D.  R  A.  unter  König  Ruprecht  vorliegt,  i)  Der  Band 
bietet  in  seinen  435  Nummern,  von  denen  351  ungedrnckt  wenn  auch  zum 
Teil  schon  bekannt  waren,  wiederum  reiches  neues  Material  ebenso  f&r  die 
politische,  wie  für  die  Yerfassungsgeschichte  Deutschlands.  Wir  sind  nun  in 
der  Lage,  den  bezüglichen  diplomatischen  Aktionen  genauer  nachzugehen  und 
läÜBt  sich  das  Verhältnis  zwischen  Königtum  und  Territorialität,  ftbr  das  jene 
Jahre  (Bündnisfr^e  u.  s.  w.)  von  wesentlicher  Bedeutung  sind,  schftrfer 
erkennen.  Das  Material  ist  in  der  bekannten  Weise  bearbeitet  und 
herausgegeben.  Anteil  hatten  an  der  Edition  neben  Weizsäcker  vor- 
nehmlich £.  Bern  heim  und  L.  Quidde.  Wir  blicken  mit  wehmütigem 
Danke  auf  das  Buch,  denn  neben  einer  sorgsamen  Untersuchung  über  die 
Urkk.  der  Approbation  K.  Ruprechts*)  ist  es  die  letzte  Arbeit  des  um  das 
ganze  Unternehmen  so  hochverdienten  ersten  Herausgebers,  dessen  vor  kurzem 
erfolgten  Hingang  wir  beklagen«  —  Um&ngreiches  Urkk«-  und  Aktenmateriai 
über  die  ^Soester  Febde'  teilt  der  tüchtige  Kenner  dieser  Verhältnisse, 
Hansen^^  mit    Von  den  444  Nummern  des  Bandes  gehören  420  der  Zeit 

LaDgobtfden  nach  d.  Briefweduiel  Gregor  I.  Q7iim.-Progr.  Hon  in  Oitanr.  18SS.  SS  8. 
—  110)  (iUJL"i>)  De  Baye,  Indt^ttrie  longobarde.  —  111)  A.  Leskien,  Üb.  d.  ana- 
geatorbene  Slawentum  in  Norddentachland :  KBLAAnthr.  19,  8.  6S/d.  —  112)  JL  Bohne  n- 
berger,  D.  Ortmamen  im  Dienste  d.  Geaebiehte:  AZg.  No.  S79^86. 

1)  J.  Weia  aicker ,  Deataohe  Beiohatagaakten  anter  Kdnig  Bnprecht  S.  Abt  1406—10. 
(=Deataohe  BeichatagMkten  6.)  Gotha,  F.  A.  Perthea.  4«.  lY  a.  83S  8.  M.  46.  ||liOBl.  Sp.  1479 
f.]|  —  2)  id.,  D.  Urkk.d.  Approbation  K.  Bnprechta.  (=  Abh.  BAk.  Berlin,  Baimer.  4<>. 
117  8.    BL  6,00.   —   8)  ({80*«;  Hdhlbanm,  Köln  n.  Bnprecht   —   4-6)  J.  Hanien, 


{18.    FBiilkehiitat  Jh.  (UOO— 1617.)    BaohmanB.  11,271 

Ton  1439 — 50  an,  wovon  freilich  eine  ziemliche  Anzahl  schon  frflher  bekannt 
vtr.  Sie  dienen  nicht  blols  dem  eigentlichen  Zwecke,  sondern  kommen  anch 
unserer  Kenntnis  der  niederrheinisoh-borgandischen  Beziehungen,  der  (beschichte 
der  sogen,  kurfürstlichen  Neutralität  nnd  der  Beziehungen  des  Reiches  zu  Frank- 
reich a.  8.  w.  zn  gate.  Die  Einleitung  ist  sehr  willkommen  und  bringt  eine 
ersdiöpfende  Darstellung  der  Ursachen  und  des  Verlaufes  der  groben  Soester 
Fehde.  Wo  freilich  der  Herausgeber  die  allgemeinen  Verhältnisse  streift, 
fehlt  es  nicht  an  Irrtftmem,  wie  eine  Vergleichung  mit  der  inzwischen  er- 
sdijenenen  Abhandlung^  des  Referenten  Aber  diese  Zeit,  in  welcher  selbst 
noch  auf  diese  Hansensche  Publikation  wenigstens  bei  der  Korrektur  Rflck- 
flcht  genommen  werden  konnte,  zeigen  wird.  Hier  gleich  sind  die  Veröffent- 
Hehiingen  des  Hanseschen  Oeschichtsvereins  anzuschlielsen:  dienen  sie  auch 
nicht  der  Reichsgeschichte  im  engeren  Sinne,  so  kennzeichnen  sie  doch  eine 
bedeatsame  Epoche  im  Lebensgange  eines  wichtigen  Elementes  deutscher 
stutlicher  Entwicklung  und  deutscher  Kulturgeschichte,  zugleich  den  Verlauf 
deotscher  kaufmännischer  Beziehungen  zum  europäischen  Norden,  Nordwesten 
and  Nordosten.  Kommt  in  ▼.  d.  Ropps^)  Bearbeitung  der  ^Hanserezesse*, 
1460/7,  inhaltlich  vor  allem  der  grofse  Kampf  zwischen  Polen  und  dem 
Deatschherrenorden,  der  natflrlich  die  Ostseestädte,  auch  Lflbeck,  aufs  höchste 
interessiert  nnd  wesentlich  mitbertthrt,  zur  Geltung,  daneben  das  harte 
Ringen  des  deutschen  Kaufmannes  in  England,  so  fehlt  es  auch  nicht  an 
Kachrichten  Aber  die  andern  Seiten  hansescher  Thätigkeit  und  Entwicklung. 
0er  Band,  mit  einem  trefflichen  Register  Terseheu,  bringt  auch  die  in  8 
fortgelassenen  Beschwerden  und  Klagschriften.  Schäfer's  Edition,  1491/7,*) 
in  Umfang  der  Yorigen  nur  wenig  nachstehend,  gleicht  ihr  durchaus  an 
Wert  und  Verdienstlichkeit.  Die  hier  mitgeteilten  Aktenstücke  fördern  unsere 
Kenntnis  der  hanseatischen  Beziehungen  zu  Dänemark,  das  durch  Seeraub, 
vie  den  Versuch,  die  Hanse  zu  spalten  und  seine  Verbindung  mit  Rufsland 
die  alte  Gegnerschaft  bewährt,  femer  der  Katastrophe  des  Hofes  von  Now- 
gorod, dessen  Insassen  im  Noyember  1494  vom  Zaren  gefangen  wurden,  ein 
Vorfall,  der  weder  die  direkten  noch  indirekten  Folgen  hatte,  die  man  bisher 
damit  zu  verbinden  pflegte.  Viel  schwerer  erscheint  die  Hanse  durch  das 
ufetrebende  Fflrstentum  des  16.  Jh.  geschädigt,  ja  im  Kerne  ihrer  Macht 
hedroht,  was  denn  auch  v.  d.  Ropp  noch  gelegentlich  besonders  hervoige- 
hoben  hat^o-^i)  Noch  freilich  behauptet  sie  sich  im  ganzen  auf  der 
»Iten  Höhe. 

Eine  Reihe  von  QneUen-Publikationen  far  die  Lokalgeschichte 
kommt  bis  zu  einem  gewissen  Grade  doch  auch  der  Reichsgeschichte  zu 
gnte.  Das  gilt  gleich  von  dem  Ürkk.-Buche  der  Stadt  Lübeck,  ^')  dessen 
znletzt  erschienene  Lieferungen  das  vorhandene  Material  bis  1450  zum  Ab- 
schlösse  bringen  und  einiges  neue  von  Bedeutung  nicht  blos  fOr  die  Geschichte 
L&becks  sondern  Niederdeutschlands  Oberhaupt  enthalten.  Noch  wertvoller 
siod  die  von  Thunert  begonnenen  Akten  der  Ständetage  Preuisens,  könig- 
lichen Anteils,  wovon  nun  Lief.  1,  die  Zeit  von  1461  bis  1471  ^^)  um&ssend, 
vorliegt;  es  erscheint  damit  die  zweckentsprechende  Bearbeitung  der  Stände- 


Weitfalen  «.  BliAiiüaiid,  s.  o.  8.  ISS^**  Schlieüit  rieb  eng  an  deuen  «Ghxoniken  r.  Soeif 
(•.  JB.  18S9.)  —  7)  (JB.  12)  A.  Btchmann:  AÖG.  1889.  —  8)  G.  r.  d.  Bopp,  H«Me- 
«»■6,  ■.  o.  S.  SOS«.  tlV.  —  9)  D.  Schaefer,  HanaeTeseiM,  ■.  o.  8.  20S«,  SIS«'  — 
Ijrll)  Q.  T.  d.  Bopp,  Harne  u.  dentNhe  StSnde,  s.  o.  8.  216''  —  12)  rWehrmann], 
lAL-Bneh  d.  Stadt  Lübeck,  •.  o.  8.  208»"-  —  18)  Fraaa  Tbunert,  8.  o.  8.  246«»-  — 


n,272  §18-    F&D&ehAtM  Jh.  (1400--1517.)    BtchmanB. 

akten  ans  der  polnischen  Zeit  Preobens  in  Angriff  genommen.  Doebners^*) 
treffliche  Bearbeitung  der  Urkk.  a.  s.  w.  der  Stadt  Hildesheim  gehört  bereits 
dem  Voijahre  an.  Das  Jenaer  Urkk.-Bnch^)  fällt  nnr  mit  den  letzten 
Nnmmem,  Band  2  der  Frankforter  Geschichtsquellen  mit  einigen  Notizen  (aus 
einem  Buche  des  Frankfurter  Liebfranenstiftes),  die  er  gleich  zu  Beginn  bietet, 
in  die  Berichtszeit  Die  Urkk.  und  Regesten  zur  Geschichte  der  Grafschaft 
Glatz,  deren  2.  Bd.  ^7)  das  Material  fctr  das  15.  Jh.  bringen  will,  kommea 
in  gewisser  Hinsicht  anck  der  Kenntnis  der  böhmischen  Dinge  und  des  Ver- 
hältnisses Böhmens  zu  Schlesien  zu  gute,  eine  fleifsige,  aber  nicht  ganz 
methodische  und  das  Material  auch  nicht  erschöpfende  Arbeit  Die  Fort- 
setzung der  einst  von  Palacky  begonnenen  Publikation  der  czecbischen 
QueUen  f4r  die  Geschichte  Böhmens  bis  u&s  16.  Jh.^^)  lä&t  die  stofiOiche 
Planmäfsigkeit  des  ersten  Herausgebers  sehr  vermissen.  Vieles  von  enger 
und  engster  Bedeutung  erscheint  neu  aufgenommen  und  von  einer  wissen- 
schaftlichen Bearbeitung  des  Abgedruckten  finden  sich  nur  hie  und  ds 
Spuren.  i««o) 

Noch  darf  hier  auf  eine  Beihe  einzelner  Beiträge  verwiesen  werden. 
Fr.  Y.  Weech^i)  fährt  seine  verdienstliche  Au&eichnung  der  im  Karlsruher 
Gen.  Landesarchiv  vorhandenen  Kaiserurkk.  durch  bis  zum  Ausgange  E. 
Sigismunds,  leider  ohne  weiteren  Nachweis  der  etwaigen  Druckorte.  Von 
dem  unermttdlichen  Höhlbaum  und  seinen  Mitarbeitern  erhalten  ?nr  weitere 
willkommene  Aufschlttsse  und  Beiträge  aus  dem  von  ihm  geleiteten  Stadt- 
archive von  Köln."-**)  Andere*^-»»)  bieten  anderes,  zum  Teil  (Knothe**) 
von  nicht  unbedeutendem  Belange. 

Qu£Uen/uni€r8%ichtMigen.  Erlers  tüchtiges  Buch  über  Dietrich 
von  Nieheim*^)  hat  die  Forschung  über  diesen  weiter  angeregt  Nachdem 
bereits  Gebhardt^^)  einige  Hinweise  auf  Quellen  Niems  gegeben  und  ander- 
seits auf  die  Benutzung  der  Schrift  Niems:  ^de  schismate^,  durch  Dietrich 
Engelhaus  aufmerksam  gemacht  hatte,  erörterte  Bernhardi,^^)  wesentlich 
auf  Erler  gestützt,  den  Lebensgang  Nieheims.  Daneben  erhalten  wir  willkommene 
Beiträge  zur  Kenntnis  von  Engelhaus  Leben  und  Schriften.^*)     Danach  hat 


14)  S.  DSbner,  Urkk.-Baoli  d.  Stadt  Hildesheim,  n.  JB.  1887,  II,  60^  107^  —  15)  J. 
£.  A.  Martin,  Urkk.-Bach  Jena,  a.  v.  &  17S*'  —  16)  B.  Jang,  Fhmkfarter  Chronäeo, 
■.  ▼.  8.  142»*»-  —  17)  Volkmer  n.  Hohaus,  e.  v.  S.  188*-  —  18)  J.  Kaloasek, 
Archiv  ceaky.  Im  Verlag  d.  bdlim.  Landetfonds  herg.  durch  d.  kgl.  bohm.  OeaeUsch.  d. 
Wissenschaften.  7.  Tl.  Prag.  A^.  731  S.  Von  mehr  als  lokalem  Interesse  ist  d.  Tage- 
buch d.  bohm.  Gesandtschaft  an  d.  Kdnig  t.  Frankreich  i  J.  1464.  Vgl.  Baohmann,  Beiehs> 
gesch.  1,  542  ff.  ~  19)  (S.  106*)  Denier,  Urkk.  aos  Uri:  Geschichtsfreund  43.  (Wessai- 
lich  lokale  Bedeatang.)  -^  20)  ({46A.)  Yaesen,  LouIb  XI.,  lettres.  T.  3e.  1465/9.  FariB, 
Lanrens.  1887.  895  8.  —  21)  Fr.  v.  Weech,  s.  o.  8.  128»»-  8.  425,  Z.  2  t.  oben 
findet  B7ch  e.  störender  InterpmiktionBfehler.  LantgraTins  geh5rt  b.  Torhergehenden  <Leather- 
borg*  (Leachtenberg)  u.  nicht  s.  nachfolgenden  'Wlachnioo  de  Weytemnle'.  —  22*24)  S. 
f  3014.85  (Kenssen  n.  a.)  —  25)  H.  Knothe,  Oberlaositier  StSnde  an  Sigmund  fiber 
Hassiten  1427,  s.  o.  8.  175*»*  —  26)  (§30^^^)  Korth,  Goldene  Bulle  Sigism.  (£5ln  1434]. 
—  271  (JB.  10)  Hansen,  Kronnng  Friedrichs  m.  —  28)  (8.  179»")  Blume,  Achtbrief 
Friedrichs  IH.  gegen  Köthen.  —  29)  X  Misselle:  Yinaens  Graf  t.  Moers  an  d.  Henog  t. 
Oleye.  29.  Juni  1467.  —  Lied  auf  d.  Grafen  Wilhehn  y.  Blankenheim  bei  Wichtwich  (mit- 
gc;«ilt  T.  H.  Forst).  —  Weistum  über  d.  Dienste  d.  freien  Höfe  in  d.  Bürgerschaft  Düssel- 
dorf, 24.  Juni  1494:  ZBergGY.  N.  F.  Bd.  13.  —  30)  (8.  158»«)  Lorsch,  BiUachrift  aas 
d.  Ingelheimer  Beich.  ^  81)  (8.  JB.  10.)  •— 32)  Bruno  Gebhardt,  Z.  Chronik  d.  Dietrick 
T.  Niem:  NA.  13,  Hft.  1,  1887,  8.  225— 30.  —  33)  W.  Bernhardi,  Dietrich  t.  Kieheim: 
HZ.  61,  8.  425—40.  Frita,  s.  o.  8.  164^*  —  34)  L.  v.  Heinemann,  Über  d.  destache 
Chronik   n.   andere  bist    Schriften  d.  Magisters  Dietrich  Engelhos:  NA.   13,  Hft  1,  1887, 


$18.    FttnfiehatM  Jb.  (UOO— 1617.)    Baohmanii.  11,273 

£.  1424  a«ch  eine  dentsche  Chronik,  wovon  sich  eine  Hs^  wahrscheinlich 
Atttognph,  in  der  Wolfenbfltüer  Bibliothek  befindet,  ver&bi,  ebenso  die 
ErfiDter  Sttdteehronik.  Über  Engelhns  Leben  bietet  eine  Londoner  Hb. 
doige  Angaben.'^) 

Die  Gesehichtschreiber  nnd  Quellen  der  kirchlichen  Bewegang  in 
fiökmea  and  in  der  abendlftndischen  Kirche  Qberhanpt  fanden  weitere  Beach- 
tBog.*te)  Loserth'^  handelt  Qber  die  Predigten  0.  Wiclifs,  besonders 
tber  die  Yon  ihm  zuerst  edierten  wichtigeren  lateinischen,  weist  die  Zeit 
ito  Abtesnng  nnd  ihre  weitgehende  Verwertung  seitens  des  0.  Hos  nach, 
ud  bietet  weitere  AnÜM^tlsse  zor  Has-Wiclifirage  nnd  znr  Geschichte  des 
Ho«itiflDiiis.'^-'9)  Dagegen  können  seine  gelegentlichen  Bemerkungen^^')  aber 
die  iwar  etwas  formlose  aber  doch  sachlich  tflchtige^^)  Arbeit  Bastlers^*) 
ald  berechtigt  nicht  anerkannt  werden.  Zu  den  heryorragendsten  Kirchen- 
sdiriftstellem  aus  den  Tagen  des  Konstanzer  und  Basler  Konzils  gehören 
Kikobuis  von  Glemaoges^'*^^)  und  Nikolaus  von  Cnsa.^^)  Wie  die  Erinnerungen 
iBgfainunis*^  fiir  die  kirchlichen  Zustände  Italiens,  so  ist  der  Entwiddungs* 
ging  des  Minoriten  und  Historikers  Matth.  Döring  bezeichnend  fflr  die  durch  die 
TerdtliiDg  der  Reform  hervorgerufene  Abneigung  der  Deutschen  gegen  das 
römische  Kirchenwesen.  Über  ihn  handelt  Gebhardt,^^'^^)  eingehend  und 
mit  Sachkenntnis  aber  auch  mit  allzu  entschiedener  Betonung  mancher 
Momente.  Daneben  sind  besonders  die  Bemerkungen  O.'s.  Aber  die  Univer^ 
stit  Erfurt  von  Interesse.  Döring  hat  seine  historischen  Kenntnisse  wesentlich 
tu  der  Chronik  seines  ehemaligen  Erfurter  Kollegen  Dietrich  Engelhaus 
gescböpit 

Unter  den  erwähnenswerten  kleineren  Beiträgen^*-^^)  finden  sich 
omge  von  weiterem  Interesse.  M  filier  liefert  eine  genaue  Analyse  des 
Magaom  chronicon  Belgicum^^)  oder  besser  das  Florarium  tempomm,  von 
den  jenes  bekanntlich  blofs  einen  Auszug  darstellt,  freilich  ohne  die  ScUuCb- 
Ptttie.  Gerade  hier  finden  sich  bemerkenswerte  Nachrichten  über  die  Be- 
bigenmg  von  Neub  durch  Karl  d.  Kfihnen  von  Burgund.    Knötel^^)  weist 


&  171~S7.  —  35)  id.,  Z.  Lebenngewsh.  d.  Chroniiten  Dietrich  Engelhnt:  ib.  14,  S.  196/7. 

-  Uß)  Ober  Wielif  iL  Hu  nad  aaeh  {§49,  65,  78B.  lo  vergl.  —  86)  J.  Loserth,  D. 
liteiuMlien  Predigten  Wielifii;  d.  Zeit  ihrer  Abfaesimg  n.  ihrer  AiuDfltsimg  durch  Hae: 
2Kä  9,  H.  4,  a  523—64.  —  37)  id..  Joh.  Wydif  Sermones  now  flnt  edited  etc.  Vol.  U. 
S^MT  eraBgeKce  de  S&DctiB.  Pabl.  for  the  Wydif  Sodety.  London,  Trübner  &  Co.  XXY, 
4€7  8.  —  88)  id.,  ürkk.  n.  Traktate  betreffend  d.  Verbreitung  d.  Widifinniu  in  Böhmen: 
XV6DB.  «5,  1887,  S.  889—46.  —  89)  id.,  Simon  t.  Tiechnow.  E.  Beitrag  s.  Geech.  d. 
bohuwOMn  Wiclifismiu:  ib.  26,  1887,  S.  881—45.  —  40)  HZ.  1888,  8.  544/7.  —  41) 
^l  Hnber:  GBl.  1887,  8.  139  f;  Goll:  MIÖG.  7,  495.  -  G.  iat  d.  letite Bearbeiter  d. 
SArift  TorB.  —  42)  JB  9.  —  43*44) X  0.  Schuberth,  Nik.  v.  Olemangea  als  Vf.  d.  Schrift: 
Be  earrnpto  eodenae  ttato.    Din.    Leipsig,    Fock,  (GrotMnhain,  Starke).     88   S.    H.  0,75. 

-  4»)  X  B.  Kikoiana  ?.  Gaea  Lehre  y.  Koamoa:  Katholik.  8.  HSlfte.  1887,  S.  143—65; 
2M—77;  337—55.  -^  46)  C.  Gnasti,  Bioordanae  di  Messer  Inghirami  ooncemente  la  storia 
«telMiastiea  e  änle  da  1378  al  1458:  A.  st.  italiano.  1  (Ser.  5),  S.  80—60.  —  47*48)  B. 
ßebkardt,  Matthias  Ddriag,  d.  Ifinorit:  HZ.  NF.  83.  Bd.  (59),  1888,  8.  848—94. 
[Foneh.  a.  Biaod  n.  Prenfs.  Gesch.  Leipaig,  1888,  51,  815.]|  —  49)  (8.  ISl«^)  Boppert, 
Beitrage;  enthalt:  E.  Überlinger  Chronist  d.  15.  Jh.;  Ulrich  Bichenthal.  ~  &0)  X  Jos. 
Doaabanm,  Za  d.  Freisaufgabe  d.  Wedekind'schen  Preisstif tong :  Eberhard  Windeck:  Nachr. 
i  Gottinger  Ges.  d.  Wiss.  1,  1888.  —  51)  (8.  848>«)  Schwarte,  Anklageschrift  gegen 
Bocbmeister  Panl  v.  Bnüdoif.  —  52)  (S.  841«»)  Kolberg,  Formelbuch.  —  53)  (8.  190>*) 
^vitadt,  Genealogie  schles.  FOrsten.  —  54)  K.  £.  H.  Müller,  D.  Magnnm  chronicon 
Bdgieam  a.  d.  in  demselben  enthaltenen  Quellen.  K  Beitr.  a.  Historiographie  d.  15.  Jh. 
«riia,  Mayer  &  MWlcr.    V  u.  48  8.    M.  1,80.     |[LCBL  1889,  Sp.  1378/3.]|  —  55)  Knoetel, 

JshrtriMiieht«  dsx  Geschiohtswissensohaft.    1868.    II.  18 


II  274  §1^*    FttnfxehntM  Jh.  (1400^1617.)     Bachmann. 

den  Ologaner  Vikar  Kaspar  Borgern  als  den  Vf.  der  Annales  Glogovienses 
nach  nnd  berichtigt  anch  einigermafsen  Markgrafis  Ansicht  betreu  der  Zeit 
nnd  Art  ihres  Entstehens.  Schwartz'^^)  bespricht  die  Anklageschrift,  welche 
(ca.  1439)  gegen  den  Hochmeister  Panl  von  RnMorf  von  dessen  liTlftndischea 
Gegnern  erhoben  mirden;  sie  enth&lt  Bemerkungen  Ober  die  inneren  Zostände 
des  Ordensstaates  und  dessen  äafsere  Beziehungen,  namentlich  zu  Littaoen. 
Auch  Drehers^^^)  Bnchansgabe  des  von  ihm  bereits  in  den  Mitteilungen  des 
Vereins  für  Geschichte  nnd  Altertumskunde  in  Hohenzollem  (B.  18  n.  19) 
sorgsam  edierten  Tagebuches  über  Friedrich  von  Hohenzollem,  (1486 — 1505) 
Bischof  von  Augsburg'  darf  nochmals  besonders  erwähnt  werden;  die  Auf- 
zeichnungen sind  für  die  Kulturgeschichte  jener  Tage  von  nicht  geriDgem 
Belang. 

DarsteUungenm  An  erster  Stelle  ist  hier  Kr  aus, ^^  deutsche  Ge- 
schichte im  Ausgange  des  MA.  1438 — 1519  zu  nennen.  Referent  ist  aber 
bisher  nur  die  erste  Lieferung  zugegangen;  er  wird  auf  das  Buch  zurflckza- 
kommen  haben.  Daneben  findet  die  Geschichte  des  deutschen  Reiches  im 
15.  Jh.  mehr  oder  weniger  eingehende  WOrdigung  und  BerQcksichtigung  in 
einer  ganzen  Reihe  von  Werken.  Rankes  Weltgeschichte,  9.  Tl.^^)  bringt 
in  Abt  1,  Zeiten  des  Überganges  zur  modernen  Welt,  in  den  Kapiteln  7—10 
Ausführungen  über  das  deutsche  Städtewesen,  die  Zeiten  des  Schismas,  das 
Konzil  von  Konstanz  und  die  Hussitenkriege,  endlich  ttber  die  deutsche  Ge- 
schichte im  weiteren  Verlaufe  des  15.  und  16.  Jh.  (S.  138 — 233),  welche 
Kapitel,  wie  die  fibrigen,  laut  Angabe  der  Vorrede  (5)  in  allem  Wesent- 
lichen, nach  Form  und  Inhalt',  einem  Hefte  Rankes,  zuletzt  für  die  Sommer- 
vorlesnng  von  1870  gebraucht,  entstammen  sollen.  Letzteres  scheint  un- 
möglich. Zwar  finden  sich  aach  hier  treffliche  Anschauungen,  wie  in 
allen  Werken  R's.,  weite  Ausblicke  und  glänzende  Charakteristiken,  die,  auf 
ungenflgendes  Material  aufgebaut,  den  Forscher  von  heute,  der  auf  weitem, 
schwierigem  Wege  zu  gleichem  Ergebnisse  kommt,  ttberraschen  und  erfreaen. 
Aber  sie  finden  sich  inmitten  einer  beinahe  endlosen  Zahl  ganz  schiefer  Dar- 
legungen, neben  schweren  selbst  chronologischen  Versehen  im  einzelnen,  als 
Einzelheiten  von  Studien,  welche  dem  Stande  der  Forschung  etwa  um  1850 
nicht  aber  1870  entsprechen.  Die  eingehenden  Arbeiten  nicht  bloCs  der 
sechziger  sondern  aach  der  fünfziger  Jahre  über  diese  Periode  deutscher 
Geschichte  erschienen  eben  in  R's.  Weltgeschichte  unberücksichtigt;  sie  niht 
hier  wesentlich  auf  Müllers  Reichstagstheatrum  und  manches  ist  derart  ver- 
altet, dafs  man  nicht  den  grofsen  Meister  Ranke,  sondern  den  ehrlichen 
Müller  selbst  zu  vernehmen  glaubt.  Solche  Reliquien  mögen  in  einer  Zeit- 
schrift veröffentlicht  werden,  wo  sie  der  urteilende  Fachgenosse  inuner  noch 
mit  Freude  und  Nutzen  lesen  wird;  in  der  'Weltgeschicht-e'  dem  weiteren 
deutschen  Publikam  als  Anschauungen  R's.  über  diese  Zeit  geboten,  vermögen 
sie  nach  Ansicht  des  Referenten  entschieden  Schaden  anzunchten.  — 
Huber^*)   hat   in  dem  3.  Bande  seiner  Geschichte  Österreichs  nicht  allein 


Annales  Glogoyiensesi  ■.  v.  8.  188**  —  56)  Th.  Dreher,  D.  Tagebuch  ttber  Friedrich  r. 
Hohenzollem,  Bisch,  t.  Augsburg  (1486— 1505),  huitor.  erläutert  u.  e.  Lebensbilde  enreitert. 
Freiburg  i.  Br.,  Herder.  lY  u.  252  8.  M.  8,00.  |[HJb.  1888,  S.  571.]|  —  57)  V.  t. 
Kraus,  Deutsche  Gesch.  im  Ausgange  d.  MA.  1488 — 1519.  Lief.  1.  (=  Biblioth^ 
dentocher  Gesch.  L.  26.)  Stuttgart,  Ootta.  80  S.  M.  1,00.  —  58)  Leop.  y.  Baske, 
Weltgesch.  9  Tl.  Herausg.  v.  Alfr.  Doye  u.  Georg  Winter  1.  Abt.  Zeiten  d.  Überganges 
z.  modernen  Welt.  2.  Abt.  Über  Epochen  d.  neueren  Gesch.  Leipzig,  Duneker  &  Humblot 
X  u.  276  8.,  XXYI  u.  528  8.     M.  19,00.     |[LCB1.  1889,  Sp.  1608.]|    —   59)  A  Huber, 


fl8.    FOnftehntes  Jh.  (1400— 1517.)    Baohmanii.  11,275 

für  die  Zeit,  in  der  die  Habsburger  Trftger  der  deatechen  Krone  waren,  sondern 
stets  auf  die  Bdchqgeschichte  Rflcksicht  genonunen;  seine  durch  mafisvolles 
Urteil  und  strenge  Qnellenm&CBigkeit  hervorragende  Darstellung  erweitert  sich 
in  einzehien  Abschnitten,  namentlich  die  Zeit  Maximilian  I.  anbelangend, 
geradeza  tarn  Gesamtbilde  des  politischen  Lebens  Deatschlands.'^)  Die» 
riners  Geschichte  der  schweizerischen  Eidgenossenschaft^^^)  verspricht  ein 
ifanliches;  er  wird  aber  die  wesentlicheren  Momente,  in  denen  Schweizerge- 
sciiichte  ond  Beichsgeschichte  des  15.  Jh.  sich  begegnen,  noch  in  Band  2  zu 
ertrtmi  haben. 

Caro  hat  in  seiner  Geschichte  Polens*^)  den  deutsch-polnischen  Be- 
Behangen,  von  den  preubischen  Dingen  abgesehen,  nur  kargen  Baum  ge- 
gönnt; was  Qber  das  Beich  und  Ungarn  von  1491/4  (nach  Ulimann)  gesagt 
wird,  ist  in  der  Hauptsache  irrig.  Wiesners  Charakteristik  Iwans  des  Grau- 
nmen^*)  darf  hier  nur  genannt  werden. 

Ebenso  verdient  unter  den  Territorial-  und  Hausgeschichten  im  engeren 
Sinne^^^^)  aUein  Chaljbaens  Geschichte  Ditmarschens*®)  einige  besondere 
Worte.  Zum  erstenmale  erscheint  hier  die  innere  historische  Entwicklung 
dieses  L&ndchens  gleich  sorgsam  wie  der  Verlauf  seiner  Freiheitskämpfe  und 
deren  Wechselwirkung  auf  Heimat  und  Gegnerschaft  dem  Leser  vorgef&hrt 
Auf  anderes^^-'^)  wird  zurückzukommen  sein. 

Detailarbeiten  liegen  in  erfreulicher  Anzahl  vor.  7*-^^*)  Immer  wieder 
riditen  sich  die  Blicke  der  Historiker  auf  die  grossen  Konzilien  des  Jh. 
ud  ihre  Ergebnisse,  auf  Lebensgang,  Charakter  und  Leistungen  ihrer  leitenden 
Minner.  Im  Bingen  zwischen  p&pstlichem  Absolutismus  und  konziliarem 
Wesen,  bei  den  Versuchen  einer  Beform  der  Kirche  wie  des  Beiches,  in  dem 
dogmatischen  und  materiellen  Kampfe  gegen  antikirchliches  Wesen  und 
iiiBsitische  Gefahren  folgen  wir  dem  Einzelnen  und  daraus  zugleich  gewinnen 
fir  die  Einsicht  und  Thatsachen  für  das  Granze;  weiter  als  gewöhnlich  reichen 
Mer  die  Kreise  der  deutschen  Geschichte.  Erfolgte  die  Einberufung  des 
KoBstanzer  Konzils  auf  Andringen  K.  Sigismunds  durch  den  Pisaer  Papst 
Mann  XXUL,  so  vermögen  wir  nun  auch  das  Verhältnis  des  Beichsober- 
^ptes  zu  Gregor  XII.  zu  übersehen.  Finke^^)  weist  jetzt  nach,  da£B  die 
Streitschrift  des  Kardinals  Simon  von  Bheims  aus  dem  J.  1414  die  Entgeg- 
UAg  auf  die  'Protestacio  Gregorii  XII.  apud  regem  Bomanum'  sei,  sowie  er  diese 
denn  auch  hsJich   neben  jener  fand;   damit   ist  die   Datierung  und    rich- 


6«hL  Ottoneichi  •.  o.  S.  92^-  —  <M>)  X  J-  ^  Gajsler,  Bys  dnejdw  cMtkich.  (Obep- 
■ekt  d.  böhniMhen  GoMh.  bia  1416.)  Wanchaa.  281  S.  —  61)  JDieraaer,  a.  JB.  10. 
-  fö)  Caro,  ■.  JB.  10,  II,  219»«-  |[LCBL  1888,  Sp.  löll/2.|]  —  63)  A.  C.  Wiesner, 
^t%e  z.  GakK  BalUaniU.  Nach  biih.  onbenutit.  roMischen  Orig.-Qaellen.  L  Iwan  d. 
^■tme.  Leipng,  Werther.  1887.  140  8.  M.  2,25.-64)  (S.  191^)  £.  Maetichke, 
Glittr  lAid.  —  65)  (§67)  B.  Theil,  Qetch.  d.  awei  Stühle  Mediasoh  a.  Schelk  bia  s. 
£tte  d.  15.  Jh.:  AYSbnbgLdskde.  NF.  Bd.  21,  H.  2.  —  66)  ($  47)  J.  Barii,  Hiit  da 
^otke  et  da  la  principantö  de  liige  pendant  le  XY^me-  Uhge,  Demarteao.  712  S.  Fr.  6. 
^  67)  X  J>  Yocheser,  Geich.  d.  füntl.  Haoaea  Waldbnrg  in  Schwaben.  1.  Bd.  Kempten, 
KoieL  Vni  u.  994  8.  M.  16,00.  —  68)  Chalybaeni,  s,  y.  S.  226»"-  —  69)  XX 
OinL  CoutB  de  Benaldi a.  Memoria  atoiiche  dei  tre  nltimi  aeooli  d.  patriarcato  d^Aqnücja 
(UU-nsi).  Udtne,  tip.  del  patronato.  XXYII  n.  678  8.  Lir.  6.  —  70)  XX  Gt.  da 
mBse  de  Beaacoart,  Eist  de  Oharlea  YII.  T.  lY,  L'ezpansion  de  laroyont^.  1444/9. 
^ttiB,  8oci«t6  bibliogr.  466  S.  {[BOH.  44,  299  ff.;  BS.  87,  858  ff|]  Ygl.  o.  N.  90.  — 
'^)  XX  B  Zeller  et  A.  Lachaire,  Lonis  XI.  et  la  maiaon  de  Boorgogne.  Paria, 
Q^ekeda.  1887.  16».  192  S.  0,60  Fr.  —  72)  Ermordong  Friedrichs  v.  Braonachweig 
•■  «.  8.  i57M«-»>  (Bockert  a.  a.)  —  78)  Ygl.  §  72B.  —  74)H.  Finke,Papat  Gregor  XU. 

18* 


11,276  $18.     Fttn&ehntM  Jh.  (1400^1517.)    BtchmtiiD. 

tige  Verwertung  der  Protestacio  gegeben.     Demselben  Historiker  verdankeD 
wir  einen  Beitrag  zur  Charakteristik  des  Patriarchen  Manrosü  Ton  Antioebien 
auf  dem  Konzil  za  Konstanz. '<)    Bedeutender  namentlich  auch  als  Funkes 
Aufsatz   über   ^Martin  V.   und   das  Konzil   zu  Konstanz'^^  sind  die  Unte^ 
snchungen  Sauerlands,  die  er  bereits  1887  Aber  den  Kardinal  Johsnnes 
Dominici  und  seine  Stellung  zu  den  kirchlichen  Unionsbestrebnngen  wfthreod 
der   Jahre    1406 — 15    zu   veröffentlichen  begonnen  und  nun   abgeschlossen 
hat^^)    Sie  zeichnen  sich  aus  durch  sorgsame  Quellenkritik  und  bilden  einen 
lehrreichen  Beitrag  zur  Kenntnis  der  kurialen  VerhftltnisBe  im  beginnenden 
16.  Jh.  In  gleicher  Richtung  beachtenswertist  ein  Aufisatz  Braunsb  ergers.^^^') 
Endlich  hat   Schneider  ans  einer  yatikanischen  Hs.  ein  Bruchstflck  caner 
Aufzeichnung  mitgeteilt,  die  Ton  einem  Mendicandenmönche  herrdhrend  Aber 
ein  bisher  unbekanntes  Kölner  Provinzialkonzil  handelt,  aber  schwerlich  Tom 
Herausgeber  richtig  datiert  ist^^')    Fflr  die  Geschichte  des  Hussitismns  liegt 
neben  einem  Au&atze  Loserths^i)  eine  wertToUe  Abhandlung  H.  Haupts^^ 
war,  die  hussitische  Propaganda  in  Deutschhmd  betreffend.    H.  legt  dar,  wie 
sich  hussitische  Anschauungen  nicht  blofs  in  den  Nachbarlftndem  Böhmens, 
in  Schlesien,  Baiern,  Franken,  sondern  auch  in  weiter  Feme,  am  Mittelrhein 
und  in  den  Niederlanden,   in  Niedersachsen,   Preufsen  und  Ungarn  deutlich 
erkennen  lassen.    Fttr  sie  bildeten  oft  genng  waldensische  Lehren  die  Grand- 
lage.  —   Gröfseren  Einflufs   noch   als   das  Konstanzer   gewann  das  Basier 
Konzil  auf  den  Gang  der  deutschen  Geschichte.    Der  Streit  zwischen  Papst 
Eugen  und  dem  Konzil,  der  zum  offenen  Schisma  führte,  zwang  nicht  blols 
die  Mitglieder  des  Konzils,  sondern  auch  Forsten  und  Völker  Partei  zu  er- 
greifen;^') er  veranlafste  im  Reiche  die  Vereinigung  der  Kurfürsten  zu  dem 
Zwecke,   sich   den  Folgen   des  Streites   zu  entziehen  und  die  Früchte  der 
Reform  zu  sichern.    Ein  Mittel  dazu  sollte  die  ^kurfOrstliche  Nentralitftt'  sein. 
Zu  ihren   eigentlichen   BegrOndem   gehört   der  ehemalige  erste  Staatsmann 
König    Ruprechts,    Erzbischof   Raban    Ton    Trier.      Leider   finden  wir  bd 
M.  Bär,  der  zuletzt  eine  Lebensskizze  Räbans  geliefert  hat,^^)  gerade  über 
diesen   letzten  Lebensabschnitt   des   Trierers  gar  nichts.     Freilich   ging  B. 
schon  am  4.  Nov.  1439,  nachdem  er  zuvor  abdiziert  hatte,  aus  dem  Leben. 
Auch  Wiegand  hat  in  der  kurzen  Darstellung  des  Lebensganges  des  Herzogs 
Ren6  I.  von  Lothringens^)  unsere  Kenntnis  jener  Epoche  deutsch-französischer 
Beziehungen,  in  welcher  der  Herzog  eine  Rolle  spielte,  nicht  bereichert  — 


m  König  Siginnimd  im  J.  1414:  BSm.  Qurtaljdhr.  f.  chriitL  Abt.  K.  n.  KO.  Jg-  2* 
8.  864—69.  —  75)  id.,  Z.  Chinkteriatik  d.  Patriarchen  Mantotü  t.  Antiochien  Mf  d.  Kouil 
M  Konstanz:  ib.,  S.  166 — 74.  —  76)  F.  X.  Fnnk,  Martin  Y.  n.  d.  Konsil  t.  Konatani: 
ThOSchrift  70,  S.  461—64.  —  77)  H.  Y.  Saaerland,  Kardinal  Job.  Domimci  n.  sein 
Yerbalten  an  d.  kirchlichen  Unionabestrebongen  wShrend  d.  Jahre  1406 — 16:  ZKO.  9,  H.  9, 
10,  H.  8,  1887/8.  —  78)  0.  Brannaberger,  Konsilienleben  im  16.  n.  beginnenden  16  Jh. 
StML.  2  H.  —  79)  X  Lebensgang  e.  deatachen  BiMhofaim  1600:  Katholik.  lüF.  SO.  Jg. 
Jannar.  —  80)  J.  F.  Schneider,  E.  nnbekanntea  Kölner  Frorinnalkoniil  d.  16.  Jh.:  Bfim. 
QnartalMhr.  f.  christl.  AK.  n.  KG.  Jg.  S,  H.  4,  S.  870/8.  YgL  JB.  f.  1887,  II,  67«*-  — 
81)  J.  Loaerth,  B.  Kirchen-  n.  Klosterstnrm  d.  Hnuiten  n.  ihr  Urqming:  Ztschr.  t 
Qeach.  n.  Pol.  4.  —  82)  H.  Haapt,  Haasitiache  Propaganda  in  BentMhland:  BTaehb.  7, 
Sechate  Folge,  S.  283 — 804.  Ygl.  noch  Bern.  Leeker,  Magiater  Nikolaaa  Batie  t.  Boatock, 
e.  Yorläufer  Luthers.  Katholik  1887,  II,  93—108.  —  83)  A.  Maains,  Über  d.  Stellang 
d.  Kamaldnlensera  Ambrogio  Traveraari  an  Papst  Engen  lY.  n.  a.  Baaler  Konsil.  Baalgjmn. 
Frog.  Döbeln,  Schmidt  l^,  22  S.  M.  2,60.  —  84)  M.  Bär,  Baban  Bisehof  t.  Speter 
n.  Erabischof  y.  Trier:  ABB.  27,  S.  74/7.  Nimmt  Tor  aUem  aof  Baban's  ThStigkeit  an  d. 
Seite  König  Baprechta  Bücksichi    —   85)   W.    Wiegand,   Ben4  L,  Henog  t.  Lothringen 


§  18.    Fflnftehntes  Jli.  (1400—1617.)    Bftchmftnn.  11,277 

In  den  IDttelpniikt  der  Bemühungen  Papst  Engens  IV.,  die  Deatscheu  zar 
Anfgebnng  ihrer  Neatralität  mid  zum  Wiedereintritte  in*  die  römische  Obe* 
dienz  sa  bewegen,  führt  die  Wttrdigong  Eneft  Silvios  (Pins  n.)  als  dentschen 
Staatsmannes  im  Dienste  Kaiser  Friedrich  m.^^)  Enea  hat  nnn  zwar  den 
iossdilaggebenden  Einflofs  aof  die  Beratungen  des  Reichstages  vom  September — 
Oktober  1446  nicht  aosgeflbt,  dessen  er  sich  so  sehr  rühmte,  aber  daneben 
bleibt  sein  Anteil  an  den  deutschen  Dingen  1444 — 64  hochwichtig  und  wird 
ione  Auffassung  der  deutschen  Dinge  und  sein  ganzes  Wesen  auch  für  die 
Fortentwicklung  der  Kirchenfrage  des  Reiches  von  hervorragender  Bedeutung. 
Der  Genosse  Enea's  bei  der  ^Wiedereinbringung^  der  Deutschen  in  die  römische 
Obedienz  war  Thomas  Parentucelli,  Bischof  von  Bologna  (seit  1447  Papst  Niko- 
\m  y.)  Nur  darf  man  bezügliche  Aufschlüsse  nicht  bei  Hor&k-Sforza^^ 
soeben,  obwohl  der  Dbersetzer  dieses  jüngsten  Werkes  über  Thomas  Jugend 
und  Schicksale  bis  zu  seiner  Erhebung  auf  den  päpstlichen  Stuhl  etwas 
mebr  bietet  als  das  italienische  Original.  Die  Deutschen  kamen  aus  dem 
Schisma  durch  die  Yertrftge  von  Rom  1447  und  Wien  1448,  ohne  daCs  ihre 
Besebwerden  thatsftchlich  Abhülfe  fiemden.  Auch  die  Annaten  wurden  weiter 
g^ahlt  Sind  wir  noch  immer  im  Unklaren  über  deren  Entstehung  sowie 
die  Normen  bei  ihrer  Auflegung,  Erhebung  und  Verwendung,  so  erhalten  wir 
jetst  darüber  von  Kirsch  ^^)  nach  von  ihm  in  der  Bibliot  Nazion.  in  Rom 
ufgefondenen  Notizen,  die  vollinhaltlich  mitgeteilt  werden,  Anhaltspunkte 
wenigstens  f^  das  15.  Jh.  Wie  das  Steuersystem  der  Kurie,  so  blieb  auch 
(ier  krasse  Aberglauben  der  Bevölkerung  in  Blüte.  ^')  Nur  das  Schisma 
selbst  wurde,  wesentlich  durch  das  Verdienst  König  Karls  VIL  von  Frankreich, 
beseitigt  90) 

liatte  der  Kampf  Kaiser  Sigismunds  gegen  Herzog  Friedrich  von  Oster* 
lach  bewiesen,  dafs  das  Reichsoberhaupt  noch  Macht  und  Mittel  besitze, 
ineb  mächtige  Fürsten  zu  demütigen  (eine  Episode  daraus  bespricht  Tobler,*^) 
so  dr&ngte  die  Furcht  vor  kommunalen  Gelüsten  Fürsten  und  Adel,  die 
Sorge  für  ihre  Unabhängigkeit  die  Reichsstädte,  auf  die  Bahn  der  Ver- 
ODigongen.  Besonders  das  vielgeteilte  Schwaben  mit  seiner  eidgenössischen 
Nichbarschafb  und  der  vordringenden  Macht  der  Württemberger  bildet  dafür 
den  klassischen  Boden.  Von  den  bezüglichen  Arbeiten^'-'^)  ist  jene  Tum- 
bftlts  entschieden  die  lehrreichste.  Die  Furcht  des  schwäbischen  Adels  vor 
den  Appenzellem  und  ihren  Freunden,  die  bundesfrenndliche  Haltung  König 
Sigismnnds,  wie  sie  sein  Schreiben  an  die  Ulmer  vom  27.  Dezember  1429 
U&r  erweist,  sind  gewlDs  bezeichnend  und  lehrreich. 


1431—53:  ib.,  8.  807/9.  —  86)  A.  BAchmtnn,  Pias  H.  (Enea  Silyio  de  Piccölomini) : 
ik^  2«,  8.  206—19.  —  87)  G.  Sforza,  Paptt  Nikolaaa  Y.  Heimat,  Fimulie  a.  Jagend. 
I^itttOie  Aoigabe  t.  Prof.  Hugo  Th.  Hor&k.  Innsbrack,  Wagner.  1887.  II  a.  292  S. 
^  7,20.  |[CB1.  1889,  208.]|  GeMhichte  d.  Papttes  bia  sa  seiner  Wahl  (1447).  -<-  88) 
Kirieb,  D.  Annaten  n.  ihre  Yerwaltong  in  d.   2.  Hälfte  d.  15.  JIl:   HJb.  9,  S.  300—12. 

-  99)  X  Heinr.  Weber,  D.  «Stlndeiiwage'  sa  Wilsnack.  (»  Frankfurter  zeitgemäfiie 
^oi«h&nn.  NP.  9.  Bd.,  1.  H.)  Frankfurt  a.  M.,  Foesser.  82  8.  M.  0,50.  —  90)  X  G. 
^nfroBne  de  Beaueoart,  Charles  YU.  et  la  padfication  de  l'^glise  (1444/9):  BQH. 
^  8.  S90 — 419.  Ist  wesentlich  Darlegung  d.  besüglichen  ForschangB-Ergebnisae,  welche  in 
^  gmlMB  Werke  (f.  K.  70)  niedergelegt  erscheinen.  Ygl.  o.  N.  70.)  — 91)  Georg  Tobler, 
^'  Kapitnlation  d.  Stadt  Baden  i  J.  1415:  AnaSchwG.  NF.  19.  Jg.  N.  4.  —  92)  X  K. 
Schind elwick,  B.  Politik  d.  BeichsstSdte  d.  früheren  schwäbischen  Stfidtebnndes  seit  d. 
Egerer  Lsadfrieden  bis  z.  Anerkennang  E.  Baprochts  (1389 — 1401).  Dissert  Breslau, 
'^P««f  G-  Fock).  76  S.  M.  1,20.  —  93)  X  0.  Heaer,  Stadtebandesbestrebongenanter 
£<  SigBumd.     1.  Tl.    Dias.     Berlin,  Sittenfeld.     1887.     SO  S.     Ygl.  JB.  für  1887,  H,  89^«» 

-  U)  G.  Tumbnit,   SchwSbisehe  Einigkeitsbestrebungen  anter  K.  Sigmund  1426—82: 


11,278  §  ^S-    Fünfkehntes  Jh.  (1400—1517.)    BtehmaiiB. 

Eine  weitere  Gruppe  von  Abhandlungen  gehört  den  Zeiten  des  Kampfes 
zwischen  Kaisertuh  und  Territorialität,  sowie  der  Gründung  der  kabs- 
burgischr-burgundischen  Grofsmacht  an.  An  der  Spitze  der  Opposition 
gegen  den  Kaiser  stehen  1461  der  erste  geistliche  and  weltliche  Korf&rst, 
Dietrich  von  Mainz  und  Oeorg  von  Böhmen.  Jener  unterlag  der  yereintea 
kaiserlich-päpstlichen  Gegnerschaft  in  einem  harten  Streite,  der  aoch  die 
Nachbarschaft  in  arge  Mitleidenschaft  zog.^0  Dieser  geriet  seit  seiner 
Bannnng  nnd  Absetzung  durch  Papst  Paul^®)  in  die  schwerste  Bedrängnis, 
mit  ihm  der  katholische  und  patriotische  Klerus  Böhmens.»  7-»^)  Wertvoll 
sind  die  Darlegungen  Reifsermayers  ttber  den  Regensburger  Reichstag 
von  1471  und  noch  mehr  die  beigebrachten  neuen  Materialien,  wobei  sich 
R.  freilich  auf  die  unbedingte  Wiedergabe  der  hs.  Vorlagen,  es  mögen  Schreib- 
weise und  Interpunktion  wie  immer  sein,  beschränkt.  Im  ersten  Teil  bietet 
R.  als  eine  Art  Einleitung  eine  Obersicht  der  Tttrkenkriegs-  und  Landfriedens- 
Verhandlungen  von  1454 — 70,  nebst  einer  Schilderung  der  ZurUstungen  zam 
Reichstage;  der  zweite  Teil  enthält  namentlich  das  Detail  der  Reichstags- 
beratungen aber  die  vom  Kaiser  geforderten  Bewilligungen  gegen  die  Türken. 

Für  die  Ausgestaltung  der  burgundischen  Macht  und  das  Walten  Maxi- 
milians von  Osterreich  in  den  Niederlanden  kommen  die  Aufsätze  und  Unter- 
suchungen von  Rettig, 10^)  Matthieu^o«)  und  Devillers^^s)  in  Betracht 
Noch  wichtiger  sind  natürlich  Beiträge  für  des  Kaisers  Walten  im  Reiche 
seit  1493.  Was  aber  Weifs^^^^)  ttber  das  Haupt  der  ständischen  Reform- 
partei, den  Erzbischof  Berthold  von  Henneberg  (Mainz)  schreibt,  ist  ebenso 
unzureichend  wie  die  gelegentlichen  Bemerkungen  von  Bezolds^^^)  über  den 
Kurfürsten  Friedrich  von  der  Pfalz  hinsichtlich  seiner  Stellung  und  seines 
Verhaltens  zur  Reichsreform  und  zum  Reichsoberhaupte  für  die  Zeit  von 
1493—1504.  Dagegen  erscheint  durch  Riezler  s^^^)  Aufsatz  für  Hergang  und 
Bedeutung  der  Vermählung  Herzog  Albrecht  IV.  von  Baiern  mit  Knnigunde 
von  Österreich  manches  Neue  beigebracht. 

Verhältnismäfsig  zahlreich  sind  die  Arbeiten,  aus  denen  wir  für  die 
Reichspolitik  Kaiser  Maximilians  in  den  italienischen  Gängen,  namentlich 
seit  der  Expedition  Karls  Vni.  von  Frankreich  neue  Aufklärung  gewinnen*/ <^''^^^) 
doch  ist  ihr  Wert  sehr  verschieden.     Hier  sei  nur  auf  die  interessante  Schrift 


MIÖG.  10,  S.  98—120.  —  95)  SchellhafB,  Frankfurt  während  d.  mainser  BiBtanufehde 
■.  o.  S.  161»".  —  96)  X  L«dw.  Pastor,  Wahl  u.  Charakter  Pauls  U.:  Katholik.  1889. 
S.  47—59.  —  97)  X  H.  Markgraf,  Protas  v.  Czemahora,  Bischof  v.  OlmtttB  1457—82: 
ABB.  36,  S.  668—70.  —  98*99)  X  A.  Baohmann,  Prokop  n.  Johannes  r.  Babenrtein: 
ib.  27,  8.  93/5.  —  100)  Jakob  Beifsermayer,  B.  grofae  Ghristentag  in  Regensboif 
1471.  Progr.  z.  JB.  über  d.  2.  neae  Gynrn.  an  Begensborg  ftir  d.  Studienjahr  1886  n« 
1887/8.  Tl.  1  n.  2.  Progr.  Regensburg,  Neues  Gymnasium  (Waaner)  1887,  1888.  SO  b. 
158  S.  Vgl.  JB.  1887,  U,  66,  41d.  —  101)  0.  Bettig,  Beziehungen  Mühlhausens  z.  £id> 
genossensch.  s.  o.  S.  115'*.  —  102)  £.  Matthien,  La  connaissance  par  lee  itats  de  Hai- 
naut  de  Charles  le  T^öraire  comme  h6retier  du  oomti  en  1465:  Bull,  de  la  commiss.  d*hist. 
de  Belgique.  13.  Bruxelles,  Hayez.  20  S.  Fr.  1.  Vgl.  §47.  —  108)  L.  DeTillera,  Le 
Hainaut  sons  la  rögence  de  Maximilian  d'Antriche  1486/8:  ib.  15,  S.  154—360.  Bruxelles, 
Hayez.  Vgl.  §  47.  — 104)  Jos.  WeiTs,  Berthold  y.  Henneberg,  Erzb.  y.  Mainz  1484— 1504. 
Freiburg  i.  B.,  Hetder.  VI  u.  71  S.  M.  1,00.  |[Lit.  Hdw.  28,  324  f.  (Glasschröder); 
Theol.  Litblt.  252  f.]|  —  105)  F.  y.  Bezold,  Kurfürst  PhiUpp  y.  d.  Pfalz:  ABB.  26, 
S.  16/8.  —  106)  S.  Biezler,  B.  Vermählung  Herzog  Albrechl»  IV.  y.  Baiem  mit  Kuni- 
gunde  y.  Österreich:  SBAKMünchen.  2,  1888,  S.  375  —  94.  —  107)  "><  n.  de  M&ulde, 
Les  ducs  d'Orlians  en  Lombardie  ayant  Louis  XII.  1387—1483;  B.  d'hiat  diplom.  2.annf«, 
S.  62—89.  —  108)  X  H.  Fr.  Bei  aber  de,  L'exp6dition  de  Charles  Vin.  en  Italie.  Paris, 
Bidot.     l^.    Fr.  30.     |[Beyue   d.   quest   hiator.   45,  474—88   (J.  Vaesen);  Bey.  kiit  37, 


i  18.    FOniieli&tes  Jh.  (1400^1517.)    fiftehmtnii.  11,279 

Ctlvi8^^<>)  besonders  Tcrwiesen.  Andere  gelegentliche  Aa£s&tze  dienen  der 
Anfld&ning  Ton  Einzelmomenten.  ^^'•^^^)  Busson,  i^^)  Frimmel,^^^) 
Laschitser^^®)  wenden  Bich  der  stets  neues  Interesse  beanspmcbenden  Per* 
idnlichkeit  Maximilians  und  seinen  Privaterlebnissen  zn.  GrOtsere  Anfmerk- 
stmkeit  verdient  die  Festschrift  Ulmanns  über  Kaiser  Maximilians  I.  Ab- 
siebten auf  das  Papsttum  in  den  Jahren  1507 — 11,^^^)  die,  verdienstlich  in 
ninch^  Beziehung,  in  ihren  Haaptresaltaten  die  Zustimmung  des  Referenten 
nicht  zu  finden  vermag.  So  abenteuerlich  der  Plan  des  Kaisers,  sich  die 
Tiara  auf  das  Haupt  zu  setzen,  heute  auf  den  ersten  Blick  erscheinen  mag, 
so  wenig  wird  man  ihn  auffiEdlend  finden,  wenn  wir  Maximilians  persönliche 
Alt  kennen  und  die  Yerhältnisse  in  Rechnung  ziehen.  Das  Zeilalter  Macchia- 
Tellis  hatte  ein  Papat  Alexanders  VI.,  eines  Julius'  II.  gesehen,  hatte  (Gelegen- 
heit, die  rein  weltlichen  Momente  zn  beachten,  nach  denen  das  Papsttum 
handelte  und  selbst  gemessen  wurde.  Und  war  nicht  schon  in  viel  besseren 
Zeiten,  geradezu  von  einem  Beformkonzil,  der  verwitwete  und  resignierte 
Herzog  Amadeus  von  Savoyen  zum  Papste  gewählt  worden?  Maximilians  erstes 
Streben  war,  seine  Machtstellung  im  Reiche  zugleich  mit  den  Erblanden  auf 
die  Enkel  zn  bringen;  schien  es  nicht  das  Klflgste,  die  Obertragang  selbst 
loch  einzoleiten  und  mit  dem  Einflüsse,  den  die  Stelle  eines  Oberhauptes  der 
Christenheit  immer  noch  gewährte,  den  Enkeln  in  ihren  Anfängen  zur  Seite 
ZD  sein?  Dazu  sprechen  die  Dokumente  klar  und  deutlich;  welchen  Grund 
sollte  der  Kaiser  haben,  in  geheimer  Korrespondenz  sogar  zur  Tochter  durch  die 
Blome  zu  sprechen?  Und  stehen  die  Opfer,  die  er  zu  bringen  gedachte,  im 
Teriiältnisse  zu  dem  Zwecke,  den  er  nach  U's.  Meinung  anstrebte?  Noch 
weitere  Erwägungen  bestärken  Referent  in  seiner  ablehnenden  Haltung. 

VerfassungS"  und  Verwaltungsg eschichte  brauchen  hier,  da 
sie  an  besonderer  Stelle  zur  Erörterung  gelangen,  nur  im  Vorbeigehen  be« 
rflhrt  zu  werden.  Auch  sind  es  viel  weniger  Beiträge  zur  Kenntnis  der  allge- 
meinen Verhältnisse  als  der  bezüglichen  Entwicklung  der  einzelnen  Territorien 
uid  staatsrechtlichen  Individuen.  In  ersterer  Hinsicht  ist  beinahe  nur  die 
älteste  Ordnung  der  deutschen  Reichskanzlei  vom  3.  Oktober  1494  zu  er- 
vfthnen,  die  ein  eifriger  Arbeiter i*<>)  auf  diesem  Gebiete  publiziert  hat^*^'***) 
Wie  verderblich  innerer  Streit  auch  blühenden  Gemeinwesen  werden  konnte, 
zeigt  Seidenberger^'^)  an  den  Geschicken  der  Mainzer.    Gierke'^^)  ver- 


402/5  (Berber);  Be?.  itor.  Ital.  S,  llS«-20;  BC.  22,  1,  SS— 90.  —  109)  X  B.  Zell  er, 
ChaiiM  YIIL  en  lUlie  1494/S.  Bztraite  de  PhUippe  de  Oomminec.  PariB,  HAchette.  S2<». 
191  S.  Fr.  0,50.  —  110)  F.  GaWi,  Bumca  Maria  Sforza-Viaconti  regina  di  Bomani,  impe- 
ntriee  femumica,  e  gU  ambaaciatori  di  Lodoneo  11  Uoro  alla  corte  ceaarea.  Müano,  Vallardi. 
180  8.  L.  S.  i[Biv.  ator.  ital.  V,  591/6;  A.  «t.  Lomb.  II,  4,  411/3.]|  —  111)  X  Th.  y. 
Liebenaa,  D.  Konferemen  y.  Glumi  u.  Mala  1496:  AnzSchwG.  NE.  19,  N.  4.  —  112) 
X  £.  Motta,  B.  mailänder  Korrespondenz  t.  1499:  ib.  18.  —  113)  (S.  190^«)  Mark- 
graf, (Neilaar  Gewtltthat)  —  114)  (S.  ÜB**)  MfilTeratedt,  Ordenageach.  1454.  — 
115)  (8.  lOS*»)  Bedlich,  Belagerang  ▼.  Knfatein.  —  (8.  101*«*)  Sampel,  Salzburg  im 
bnr.  Srbfolgekriege.  —  116)  (8.  9A»)  Baaaon,  Martinawand. -- 117)  Tb.  Frimmel,  Er- 
Si&zaBgea  «i  Burgkmair'a  Genealogie  d.  K.  Maximilian  I:  Jb.  d.  kanath.  8ammlg.  d.  allerh. 
Kaiaerb.  10.  —  US)  8.  Laachitaer,  D.  Genealogie  d.  K.  Maximilian:  ib.  7,  S.  1 — 46. 
119)  Ulmann,  a.  o  S.  93»  Featachrift  —  120)  G.  Seeliger,  D.  ilteate  Ordnnng  d. 
devtKhea  Beichakanzlei  1494,  8.  Okt.  Mecbeln:  Arob.  Z.  18,  8.  1/7.  Vgl.  f  74.  — 121'122) 
XX  Wilb.  Harater,  B.  Yerandemngen  d.  Zanftregimentea  in  Speier  bia  s.  Aoagang  d. 
MA.:  ZGO&h.  3,  H.  3,  8.  446—500.  Dieae  Unterancbongen  aollen  noch  fortgeaetct  werden. 
—  12S)  Job.  B.  Sei  de  nb  erger,  B.  Kimpfe  d.  Mainzer  Zünfte  gegen  Geiatlicbkeit  o.  Ge- 
aeidochtar  m  15.  Jb.:  HJb.     9.  Bd,  1  H.,  S.  1—27.   —   124)  Gierke,   Badiache  Stadt- 


11,280  M^*    FUnftelmtei  Jh.  (1400—1617.)    BftehmftBB. 

dffentlicht  fomiliengatrechtliche  Bestimmimgeii  ans  Darlach,  Pforzheim,  Ettingen 
und  Baden.  Er  weist  ans  dem  Typos  der  AnfEeichniingeii  und  vor  allem 
ans  dem  Inhalte  derselben  ihren  Ursprung  zwischen  1464  nnd  1482  nach. 
Daran  schlieÜBen  sich  Aktenstacke  aber  Yerhandlangen,  welche  eine  Ans- 
gleichong  der  bezaglicben  Rechtsverschiedenheiten  in  den  yier  Stftdten  beab- 
sichtigen, endlich  eine  sorgsame  üntersnchnng  des  Bechtsinhaltes  des  ganzen 
gebotenen  Materiales.  Anf  ein  wesentlich  ebenso  nenes  Gebiet  wie  Gieike 
geleitet  Beinhol d,^'^)  indem  er  znm  erstenmale  die  YerfassnngsTerhftltniffle 
einer  Landstadt,  Wesels  behandelt,  wof&r  das  Material  in  erwanschtem  Aus- 
maüse  zur  Hand  war.  Unter  den  abrigen  hierher  gehörigen  Arbeiten^*^^^*) 
sei  nnr  noch  anf  Schnltz's  Anlbatz  aber  die  Stadt  Knlm  im  MA.^^^)  be- 
sonders aufmerksam  gemacht  Im  Anschlüsse  an  seine  Geschichte  der  Stadt 
und  des  Kreises  Kulm  (bis  1479),  Danzig  1876,  bringt  Seh.  an  der  Hand 
eines  sehr  reichen  Materials,  das  er  mit  grofaer  liebe  bearbeitet,  eine  Menge 
der  interessantesten  Daten  fOr  alle  Seiten  des  öffentlichen  und  privaten 
Lebens  Kulms.  Leider  ist  es  nicht  Sache  des  Vf.,  strenge  Kritik  und  Methode 
zu  handhaben. 

Litteratur  und  Kunst.  Kaufmann^")  will  im  4.  Bande  seiner 
Geschichte  der  deutschen  Universitftten  zunächst  nur  die  Vorgeschichte  bieten. 
Obwohl  auch  hier  mehrfach  Verhältnisse  und  Thatsachen  des  16.  Jh.  berOhrt 
sind,  so  wird  sich  bei  Band  2  Grelegenheit  bieten,  darauf  zurttckzukommen. 
Auch  sonst  liegt  dazu  AnlaCs  vor.  ^'^)  Besondere  Beachtung  hat  auch  im 
Berichtsjahre  der  Humanismus  gefunden.  Voran  steht  wieder  Horawitz, 
der  neben  seinen  Beiträgen  zur  Geschichte  des  Humanismus  in  den  Alpen- 
ländem  ^^^)  zuletzt  der  Geschichte  der  Wiener  Universität  selbst  seine 
Thätigkeit  zugewendet  hat^'^)  Wir  mOssen  es  uns  hier  leider  versagen,  die 
Bedeutung  des  3.  Bandes  der  Geschichte  der  Universität  Wien  zu  wardigen, 
da  er  zeitlich  weit  aber  den  Rahmen  unseres  Berichtes  hinansf&ilt:  aber 
des  um  die  Geschichte  des  Humanismus  hochverdienten  nun  dahingeschiedenen 
Vf.^s  soll  doch  auch  hier  mit  Dank  und  Anerkennung  nochmals  gedacht  werden. 
Über  £nea  Silvio,  Thomas  Parentucelli  (Nikolaus  V.),  Johannes  von  Raben- 
stein wurde  oben  in  anderem  Znsammenbange  gesprochen.  Mornewegs^'^ 
Biographie  Joh.'s  von  Dalberg  fand  in  den  JB.  bereits  ihre  Stätte.  Umso- 
mehr  mufs  den  Arbeiten  A.  Czemys  ein  Wort  gegönnt  werden.  Cz.  ver- 
öffentlicht aus  dnem  Codex  (105)  von  Wilhe ring  Beiträge  zur  Korrespondenz 


rechte,  s.  o.  8.  182*«.  —  125)  Beinhold,  b.  {  SO^.  —  126)  0  Hoffmann»  Beitrig«  i. 
TerfaMongigeach.  d.  Stadt  Pirna  auf  Grand  d.  Stadtrechnimgen  d.  16.  a.  16.  Jh.:  NAäbshs. 
G.  a.  A.  9,  H.  8.  —  127)  F.  Schnlts,  s.  o.  S.  246««*  —  128)  ()  JEL  Lange,  Boatocker 
YerfauungBkXmpfe  bis  s.  Mitte  d.  16.  Jh.  Progr.  Boatock,  Gynm.-Progr.  4^  88  S.  — 
129)  0  K.  Geiser,  Qeach.  d.  bemlBchen  Yeifiusung  t.  1191—1471.  Bern,  B&chler.  VH 
u.  86  S.  M.  1,60.  —  180)  0  J.  Hansen,  Jahresrechnnng  d.  köln.  Offizialatgeriebtes  in 
Soest  Y.  1.  M&rz  1438  bis  1.  Mäns  1489:  WZ.  7.  Jahrg.,  1  H.,  S.  85—54.  —  131)  0  ^ 
Bagnet,  Lettre  des  bannerets  on  conatitation  fribonzgeoise  de  Tan  1404:  AnaSehwG.  NF. 
19,  K.  8.  -  182)  0  Dietr.  Kerle  r,  Z.  Gesoh.  d.  Beetenerang  d.  Joden  durch  E.  Sigmond 
n.  K.  Albrecht  IL:  ZG  Jaden.  8,  S.  1—18.  —  183)  G.  K  anf  mann,  D.  Geschichte  d. 
deutschen  UniYersitäten.  1  Bd.  Yorgesch.  Stuttgart,  Cotta.  XY  u.  442  S.  |[LCB1.  1405/7; 
BLZ.  9.  1492/4;  HJb.  10,  72—98  (Benifle).]|  —  134)  Kaufmann  u.  Benifle,  Z.  Ge- 
schichte d.  MAL  XJniYersitaten:  HJb.  10,  1889,  S.  849—75.  Beutst  selbständigen  Weil  — 
185)  A.  Horawitz,  Z.  Gesch.  d.  Homanismos  in  d.  AlpenlSndern  8.  Leonhazd  Schilling  ▼• 
Hallstadt:  SBWien.  114,  H.  2,  1887,  S.  769—826.  Wien,  Komm.  b.  F.  Tempsky.  — 136) 
id.,  B.  Wiener  UniYenität  a.  ihre  Gelehrten  1520—66.  Heransg.  y.  Jos.  Bitter  y.  Asehbsch. 
(=  Gesch.  d.  Wiener  Universität  Bd.  8.)  Wien,  Alt  Holder.  YUI  u.  408  S.  —  187)  K. 
Morn e  weg,  Joh.  Y.  Balbeig,  e.  deutscher  Humanist  a.  Bischof.     Heidelberg,  Winter.    1887. 


§  18.     fVBftehntet  Jli.  (1400—1617.)    Btchmann.  11,281 

Georgs  tob  Penrbach^^^)  Mos  Wiederherstellen  einer  amnittelbaren  Selbst- 
Bündigen  Nafcorforschoog*,  die,  wenn  anch  nur  in  einem  BrieÜBteller  des  15  Jb. 
isAewahit,  doch  alle  Merkzeicben  der  Ecbtbeit  an  sich  tragen.  In  der  Ein- 
kitiing  sowie  in  den  sahbreicben  Anmerkangen  erscbeint  die  Bedeutung  der 
Sehreiben  bervoiigehoben.  Ungleich  bedeutender  sind  desselben  Vf.  Aus* 
fthnmgen  über  den  Humanisten  und  Historiographen  Kaiser  Maximilians  I. 
Joseph  Grttnpeck,'**)  in  welchen  er  auch  selbst  den  sorgfiUtigen  Oefele  noch 
lielfich  KU  berichtigen  vermag.  GrOnpeck,  geboren  ca  1478,  wahrscheinlich 
iber  frflher,  in  Burghausen  in  Niederbaiem,  ist  Humanist  niederer  Sorte, 
UBgestattot  mit  theologischen  und  medizinischen,  astronomischen  und  diplo- 
madschen  Kenntnissen,  dabei  aber  doch  ein  Mann  Ton  geringer  Begabung 
oid  ohne  rechten  sittlichen  Ernst.  Nach  vielfachen  Wechselgeschicken  in  die 
Kanzlei  Kaiser  Maximilians  aufgenommen,  vermag  er  sich  auch  hier  nicht 
n  behaupten,  da  sein  leichtfertiger  Lebenswandel  selbst  das  hier  geduldete 
Mafs  überschreitet;  er  bleibt  jedoch  nominell  in  des  Kaisers  Dienst  und  ge- 
mebt  sein  Einkommen  davon,  da  Maximilian  auch  jetzt  noch  seine  publi- 
zistischen Ghiben  ftlr  sich  zu  verwerten  versteht.  Von  1518  bis  zu  seinem 
Lebensende  weilt  0.  in  Steyer,  wo  ihm  der  Kaiser  in  das  Yizdomamt  zu 
Oberösterreich  gehörige  Mühldienstzinse  und  Gülten  als  Leibgeding  verliehen 
hat  Die  medizinischen,  astrologischen  und  prophetischen,  die  humanistischen 
and  historischen  Schriften  Gs.  werden  besonders  gewürdigt 

Aus  einer  Anzahl  weiterer  Beiträge ^^^-i^^)  heben  wir  den  W  edewers^^^) 
benror.  W.  bringt  in  freilich  zu  breiter  Darlegung  den  Johannes  Dieten- 
berger,  Prior  des  Dominikanerklosters  in  Frankfurt  und  Koblenz,  zuletzt 
Professor  der  Mainzer  Universität,  wieder  zur  Geltung.  D.  ist  der  Vf.  der 
ersten  nachlntherischen  katholischen  Übersetzung  der  Bibel  ins  Deutsche,  die 
den  Zweck  verfolgt,  die  sprachlichen  Härten  der  früheren  Obertragungen  und 
die  dogmatischen  Irrtümer  Luthers  zu  vermeiden.  Noch  gilt  es,  auf  eine 
Reihe  von  minder  umftnglichen  Beiträgen  zur  Litteraturgeschichte  dieser  Tage 
binzuweisen.^^^-'^^)  Daraus  seien  Vetters^"^^)  Geschichte  der  lehrhaften 
litteratur  des  14.  und  15.  Jh.  und  der  interessante  Anfeatz  Seeligs^^^) 
flbo-  Hans  von  Bühel  besonders  genannt. 

Thommens  Schriftproben ^^^)  und  mit  noch  gröberem  Rechte  Tum- 
bfllts^B')  2.  Heft,  2.  Abt.  der  westfälischen  Siegel  des  MA.  mögen  den 
Übergang  znm  letzten  Abschnitte  unseres  Berichtes  vermitteln.     Tumbfllts 

n  0.  376  8.     M.  8,00.    Vgl.  JB.  1887,  S.  II,  70«-  —  188)  A.  C«erny,  Georg  y.  P»yor- 

lach:  aOO.     72,  8.  281—804.    —  189)  id.,  D.   HumaniBt  o.  Hittoriograph  Kaiaer  Mazi- 

Bfliaa  L  Jos.  OrlfaipedL:  ib.  78,  8.  815—64.  —  140)  X^-  Martin,  Wimpfeliogs  Stylpho 

Stebb.  8t  3,  H.  4,  8.  472—88.    —   141*142)   X    '^^    Strauch,  Zu  Albrecht  t.  Eyb: 

An.  1  d.  Altert  n.  litt  14,  8.  147/8.    —   148)  X   H.  J.  Lieaaem,   Hermann  yaa  dem 

l^Btche.    Sein  Leben  a.  aeine  Schriften.     Anhang  :  Bibliog.  Verzeichnia  d.  Schriften  Hermanna 

T-  d.  Buaehe  II.    Hebet  nenen  AktenatScken  z.  Benchlin'achen  Streite.    Gymnaaialprogramm« 

Koh,  J.  F.  Bachern.     4^     14  8.    M.  1,00.   —  144)  Herm.  Wedewer,  Johannes  Dieten- 

boger,  1475^1037.    Sein   Leben  n.  Wirken.     Freibarg  i.  B.,  Herder.     YIll  n.  499  8.  a. 

4Ti£.    IL  8,00.    |[LCB1.  1889,  541/2.{]  -^  145)  ^6"'^)  Ottdemann,  £niehang8wesen;d. 

Jaden.   ^   146)  Q.    Vetter,   D.   lehrhafte  Litterator  d.  14.  n.  15.  Jh.  1.  Tl.  Weltliches. 

Stottgut,  Spemaim.    M.   2,50.   —   147)  X  ^'  Euling,   Über  hundert  noch  angedruckte 

hianeln  d.  15.  Jh.    UniTeraitätaachrift     Göttingen.     82  S.    —    148)  F.   Seelig,  Hana  t. 

Bttel,  e.  eldbdacher  Dichter:  StraTab.  Std.  8,  H.  S,  S.  248—885.    —   149)  X  (S.  117«) 

Schneider,  Hemmerli  an  d.  Uniyendtat  Bologna.  —  150) X 3-  Wolff,  Sebastian  Marrhoa 

Gcbnta-  n.  Todestag:  AnaDA.  14,  S.  293—801.  —  151)  X  H.  Brandea,  D.  litterarische 

Tbitigkeit  d.  TL  d.  Beinke:  ZDA.  32,   8.  24—41.  —  152)  Thommen,  Schriftproben,  a. 

^.  8.  107>«-   —  153)  Tambttlt,   a.  JB.   10.   —  154)  Joe.   Neuwirth,  D.  Sataangen  d. 

B«seaab«rg«r  Steinmetaentagea  im  J.  1469,  aaf  Grand  d.  Klagenforter  Steinmetzen-  a.  Maarer- 


11,282         {80.    JlL  nach  d.  wettfiOiBohen  Frieden  (1648— 1740).    Pribrem. 

Arbeit  ist  ebenso  sch&tzenswert  wegen  der  Fülle  des  Gebotenen  wie  der 
Sorgsamkeit  des  Herausgebers  nnd  der  technischen  Vollendang  in  der  Bepro- 
duktion.  Nenwirths^^^)  Pnblikation  der  Satzangen  des  Begensborger  Stein- 
metzentages  zeigt  in  der  Einleitung  den  besonnenen  Arbeiter,  in  der  Form 
der  Edition  dessen  bekannte  Sorgfiedt.  Auf  die  Prachtwerke  über  TylDUum 
Riemenschneider  ^^^)  nnd  die  Untersuchungen  ^^^)  über  Heinrich  Knoblochtzer 
von  Strafsbnrg  kann  hier  nur  aufmerksam  gemacht  werden.  Von  Tal- 
hof fers  Fechtbuch,  ^^^)  bei  dem  wir  leider  die  fachmftnnische  Einleitung 
vermissen,  so  sehr  die  Ausgabe  sonst  anspricht,  sind  inzwischen  die  Fort^ 
Setzungen  erschienen.  Es  wird  noch  darauf  zu  verweisen  sein.  Auch  aa 
minder  Bedeutendem  fehlt  es  nicht ^6^'^^^) 


$20. 

Das  Jahrhundert  nach  dem  westfälischen 

Frieden  (1648—1740). 

A.  F.  Pribram. 

Seichsgeschichie.  Mit  besonderer  Freude  konstatieren  wir,  daüs 
die  deutsche  Geschichtsforschung  in  den  letzten  Jahren  der  bis  dahin  stief- 
mtltterlich  behandelten  Periode  vom  Ausgange  des  30j.  Krieges  bis  tarn 
Begierungsantritte  Maria  Theresias  und  Friedrich  II.  erhöhte  Aufmerksamkeit 
widmet.  Wir  haben  in  den  letzten  Jahren  nicht  nur  eine  Reihe  wertvoller  Mono- 
graphieen  über  einzelne  wesentliche  Ereignisse  und  hervorragende  historische 
Persönlichkeiten  dieser  weniger  erfreulichen  als  entscheidenden  Periode 
deutscher  Geschichte  erhalten,  sondern  es  ist  von  zwei  Forschem  fast  zn 
gleicher  Zeit  der  Versuch  einer  zusammenfassenden  Darstellung  des 
ganzen  Zeitraumes  gemacht  worden.  Die  ungleichartige  Behandlung, 
welche  die  einzelnen  Ereignisse  und  Persönlichkeiten  bislang  erfahren  haben, 
wird  freilich  ein  abschliefisendes  Urteil  über  alle  entscheidenden  Fragen  jener 
Zeit  nicht  zulassen,  doch  hoffen  wir,  dafs  einerseits  durch  die  von  den  beiden 
darstellenden  Forschern  betonte  Unznlänglichkeit  unserer  Kenntnis  bezüglich 
dieser  oder  jener  Frage  die  Aufmerksamkeit  jüngerer  Historiker  auf  nene, 
lohnende  Aufgaben  gelenkt  und  andererseits  dem  Übel  wiederholter  Erörterung 
bereits  in  allen  wesentlichen  Punkten  erledigten  Fragen  gesteuert  werden 
wird.  Zwiedineck  ^)  hat  seinen  Standpunkt  für  die  Beurteilung  des  ganzen 
Zeitraumes  schon  in  dem  Titel,  den  er  seinem  Werke  gab,   gekennzeichnet 


Ordnung  t.  1628:  AÖG.  Wien,  Gerolds  Sohn.  VI,  55  S.  M.  2,00.  —  1&5)  K.  Streit, 
Tylmann  Bienenschneider,  1460 — 1531.  Leben  a.  Ennstirerke  d.  fiSnkiBchen  Büdachnitun 
Hit  98  Abbild.  2  Bde.  Berlin,  Wasmath.  Fol.  98  Taf.,  27  S.  Text  H.  1,00.  —  156) 
K.  Schorbacb  n.  Spirgatia,  Heinrich  Knoblochtzer  in  Strafabnrg  (1477<-84).  Biblio- 
graph. Untersneh.  Mit  75  Lichtdrucktat  (=  Bibliograph.  Studien  x.  BachdruckereigescL 
Deutschlands.  1.)  Strafsburg,  TrUbner.  gr.  4^  75  S.  M.  40.  —  157)  Xalhoffiars  Feeht- 
burli  aus  d.  J.  1467,  herauag.  ▼.  G.  Her g seil.  Frag,  Calye.  1887.  4<'.  VH  n.  46  &  m. 
270  Taf.  Fl.  36.  —  158)  X  P-  Cassel,  D.  Elefantenorden  u.  seine  Symbolilc  Berlin, 
Schäffer.  IL  1,00.  —  159)  X  P-  J-  B6e,  Stempel  ▼.  Bacheinbänden  aus  d.  2.  Hüfte  d. 
15.  Jh.:  Anz.  d.  germ.  N.  Mus.  2,  H.  7. 

1)  H.  Zwiedineck-SUdenhorst,  Deutsche  Gesch.  im  Zeitalter  d.  Gründung  d.  preaü 


{SO.     Jh.  nach  d.  vMtfSlisGlien  Frieden  (1648— 1740).     Pribram.         11,283 

Ffir  ihn  ist  die  Entwickelung  des  brandenbargischen  prenüsischen  Staates  das 
eDtscbeidende  Ereignis  jener  Periode  deutscher  Geschichte.  Damit  dürfte  er 
wohl  nirgends  auf  Widerspruch  stolsen.  Dagegen  scheint  es  Ref.,  als  ginge 
Z.  etwas  zu  weit,  wenn  er  den  ganzen  Zeitraum  deutscher  Geschichte  von 
1648 — 1740  unter  dem  gewählten  Titel  zusammenfassen  zu  können  glaubt.  Denn 
wenn  es  auch  schwer  fallen  dürfte  die  deutsche  Geschichte  der  zweiten  H&lfte  des 
17.  Jh.  von  einer  Betrachtang  der  Reichstagsverhandlungen  ausgehend  zu 
behandeln,  wie  Bänke  dies  für  einen  früheren  Zeitraum  meisterhaft  gethan, 
so  wird  es  doch  auch  nicht  gut  möglich  sein,  ohne  eine  einseitige  Behandlung 
des  Gegenstandes  zu  fördern,  diese  Periode  deutscher  Geschichte  ausschlieOa- 
lieh  unter  dem  Gesichtspunkte  der  brandenburgischen  Sonderpolitik  zu  be- 
trachten. Immer  wird  man  (wie  Z«  thatsächlich  ja  auch  gethan  hat)  dem 
Eaiserhofe  und  jener  zahlreichen  Gruppe  von  Beichsfürsten,  die  auch  nach 
dem  Siege  des  Partikularismus  sich  um  das  Reichsoberhaupt  scharten  und 
das  durch  die  Tüchtigkeit  seiner  Fürsten  und  günstige  Verhältnisse  bedingte 
fibenaschend  schnelle  Emporblflhen  des  brandenburgischen  Staates  mit  scheelen 
Augen  verfolgten,  eine  ebenso  ausführliche  Schilderung  widmen  müssen,  wie 
der  Entwickelung  der  brandenburgischen  Macht.  Die  im  Referierungsjahre 
erschienenen  2  Lieferungen  der  Z.  Geschichte  umfassen  die  Jahre  1672 
—83;  also  die  Zeiten  der  grolsen  Kämpfe  gegen  den  König  von  Frankreich. 
Aach  in  diesen  Abschnitten  finden  wir  neben  sorgfältiger  Zusammenfassung 
und  geschmackvoller  Darstellung  der  Ergebnisse  der  bisherigen  Forschung 
eioe  Reihe  interessanter  Mitteilungen  aus  den  von  dem  Yf.  zu  diesem  Zwecke 
gesammelten  und  durchgearbeiteten  Fingschriften.  Der  deutsche  Leser  wird 
mit  Vergnügen  wahrnehmen,  wie  stark  von  Personen  verschiedener  socialer 
Stellung  an  verschiedenen  Orten  des  damaligen  deutschen  Reiches  die  Not- 
wendigkeit eines  gemeinsamen  Vorgehens  gegen  den  westlichen  Nachbarn 
betont  wurde  und  wie  oft  und  laut  der  Ruf  nach  Einigung  erscholl.  Der 
Leser  wird  aber  auch  mit  dem  Vf.  in  der  Verdammung  der  Fürsten  Deutsch- 
lands übereinstimmen.  Doch  glaubt  Ref.  hervorheben  zu  müssen,  dafs  Zw. 
in  der  Verurteilung  aller  anderen  Fürsten  auf  Kosten  Fr.  Wilhelms  doch  etwas 
zn  weit  geht.  Man  kann  Thaten,  wie  die  Abschliefsang  des  geheimen  Vertrages 
Tom  Okt.  1679,  mit  der  Not  des  Augenblickes  und  dem  unwiderstehlichen  Triebe 
aaeh  Rache  an  den  Zerstörern  seines  Glückes  erklären  und  sie  entschuldigen, 
aber  niemals  wird  es  gelingen,  das  bindende  Versprechen,  dem  Dauphin  von 
Frankreich  die  deutsche  Krone  zuweisen  zu  wollen,  als  eine  That  zu  be- 
zeichnen, die  den  Interessen  des  Reiches  entsprach.  Auch  dürfte  durch  die 
Verwertung  von  Materialien,  welche  dem  Vf.  allerdings  nicht  zur  Verfügung 
gestanden  sind,  so  mancher  Vorwurf,  den  Z.  gegen  das  Reichsoberhaupt 
erhebt,  beseitigt  werden,  wenn  auch  nicht  geleugnet  werden  kann,  dafs  das 
schwankende,  haltlose  Benehmen  der  Wiener  Regierung  weder  den  Interessen 
des  Reiches  noch  auch  jenen  Österreichs  förderlich  war  und  keinesweges  den 
Pflichten  und  der  Würde  des  Reichsoberhauptes  entsprach  und  dafs  die 
Sonderinteressen  Brandenburgs  sich  öfter  als  jene  irgend  eines  anderen 
deutschen  Reichsstandes  mit  denen  Gesamtdeutschlands  gedeckt  haben.  Über 
die  österreichische  Politik,  wie  über  die  der  meisten  übrigen  deutschen 
Territorien  dürfte  eben  erst  nach  weiterer  gründlicher  Durchforschung 
der  in-  und  ausländischen  Archive  ein  endgiltiges  Urteil  gefällt  werden  können. 
—  Die   zweite  Darstellung  der  Periode  rührt  von  Erdmannsdörffer*)  her. 


SSBigtnms.     (=  Bibliothek  dentaclieT  Gesch.)     Lief.  5  a.  6,  8.  321—480.     Stattgart,  CotU. 
^gL  JB.    1887.    —   2)  B.  ErdmtnnBdörffer,   Deutflche  Gesch.  y.  weatfäÜBchen  Frieden 


11,284        §S0.    JlL  nach  d.  wMtOIlschen  FUeden  (1648--1 740).    PribrftB. 

der  seit  Jahrzehnten  anf  diesem  Gebiete  thätig,  wie  kanm  ein  zwdter  be- 
rufen erscheint,  die  schwierige  Aufgabe  einer  zosammenfassenden  Dariegong 
der  Verhältnisse,  unter  denen  sich  jener  gewaltiger  Weehsel  in  den  Be- 
ziehungen der  deutschen  Nation  zu  den  übrigen  KulturyOikem  und  der  ein- 
zelnen deutschen  Staaten  unter  einander  vollzogen  hat,  zu  lösen.  Die  erste 
Lieferung  umfafst  eigentlich  nur  die  Geschichte  der  Jahre  1648—53;  me 
Erscheinung,  die  ihre  gerechtfertigte  Ursache  in  der  Notwendigkeit  hat,  die 
politischen  und  socialen  YerhAltnisse  unmittelbar  nach  den  FriedensschlQssea 
von  1648  ansftkhrlich  darzustellen,  anderseits  aber  auch  doch  wohl  mit  durch 
die  besonders  eingehenden  Studien  heryorgerufen  sein  dOrfte,  welche  der  Yf. 
gerade  fOr  die  ersten  Jahrzehnte  der  deutschen  Geschichte  nach  dem  west- 
fälischen Frieden  gemacht  hat  Man  merkt,  dab  E.  fiberall  aus  dem  Vollen 
schöpft;  daOs  sein  Hauptaugenmerk  darauf  gerichtet  ist,  aus  der  Fülle  der 
ihm  zur  Verfügung  stehenden  Thatsachen  die  entscheidenden  hervorzuheben, 
was  ihm  denn  auch  ttberall  geglfickt  ist.  E.  geht,  sich  streng  an  den  Titel 
seiner  Arbeit  haltend,  von  der  Betrachtung  der  Verhaltnisse  aus,  unter  denen 
das  westfälische  Friedenswerk  zustande  gekommen  ist  und  schildert  dann, 
wie  grofs  die  Schwierigkeiten  waren,  die  sich  der  Exekution  desselben  in 
den  Weg  stellten.  DaCs  das  patriotische  Gefahl,  an  dem  es  E.  keinesweges 
mangelt,  ihn  nicht  zu  leichtfertiger  Aburteilung  in  strittigen  Fragen  hinreiCst, 
kann  man  aus  dem  zweiten  Kapitel  ersehen,  in  welchem  er  von  den  Grenzen 
und  Grenzlanden  des  Reiches  spricht.  Er  hebt  hier  ganz  besonders  hervor, 
dafs  bezflglich  des  Elsasses  in  dem  Friedensinstrumente  nicht  alles  so  klar 
war,  als  man  von  deutscher  Seite  behaupten  will.  Überaus  schätzenswert 
und  in  gewisser  Hinsicht  eine  Ergänzung  zur  Darstellung  Z.  ist  das  3.  Kapitel 
des  vorliegenden  Werkes,  in  welchem  £.  eine  gedrängte  Übersicht  fiber  den 
Zustand  der  einzelnen  deutschen  Territiorien  giebt  und  dadurch  wie  durch 
die  Charakteristiken  der  bedeutenderen  unter  den  damaligen  deutschen 
Fürsten  den  Leser  sehr  zweckmäßig  in  diese  verworrene,  schwer  zu  er- 
fassende Periode  deutscher  Geschichte  einführt.  Einzelne  dieser  Charak- 
teristiken wird  man  inhaltlich  und  formell  musterhaft  nennen  können;  so 
insbesondere  jene  des  'Grofsen  Kurfürsten',  die  sich  durch  Klarheit  und  Reife 
des  Urteils  auszeichnet.  Auch  in  dem  vierten  Kapitel,  welches  die  materiellen 
und  geistigen  Zustände  nach  dem  Kriege  darstellt,  die  E.  im  allgemeinen 
gedrängter  schildert  als  Z.,  findet  sich  viel  treffliches,  so  das,  was  E.  von 
den  finanziellen  Verhältnissen  mitteilt,  insbesondere  auch  die  allgemeine  ße- 
merkung,  dafs  man  bei  der  Beurteilung  der  Lage  unmittelbar  nach  dem 
Kriege  gut  daran  thun  wird,  den  Mitteilungen  über  die  schrecklichen  Ver- 
hältnisse nicht  von  vorne  herein  vollen  Glauben  beizumessen  und  nicht  zu 
vergessen,  dafs  das  Auüserordentliche,  in  diesem  Falle  die  Unthat  der  Soldaten 
und  das  Elend  der  Bevölkerung,  immer  häufigere  und  lebhaftere  Bericht- 
erstattung findet,  als  das  Gewöhnliche,  Alltägliche.  Das  erfreulichste  an  der 
Darstellung  E.'s  —  und  darin  stimmt  er  mit  Z.  überein  —  ist  die  That- 
Sache,  dafs  der  gröfsere  Teil  der  Bevölkerung  Deutschlands  sich  durch  das 
Elend  nicht  beirren  liefs  und  mit  Zuversicht  auf  bessere,  glücklichere  Zeiten 
gerechnet  hat.  Die  Leute  ahnten  das,  was  E.  die  ganze  Folgezeit  überblickend  in 
den  Satz   znsammengefafst   hat;   'Die  Sündflut   der    30  Jahre  ist  ein  Ende 


bis  2.  BegierangBBntritte  Fried,  d.  Qro&en.  (=  Oncken:  Weltgeiohichte  in  EinzeldAnt)  Lief.  1»  S. 


4  so.    Jb.  nach  d.  wertfUiBchen  Frieden  (1648^1740).    Pribrftm.         11,285 

geweMo,  aber  auch  ein  Anfimg'.  In  dem  5.  Kapitel,  dessen  Schlnb  erst  die 
oSehste  liefening  bringen  wird,  beginnt  £.  unter  dem  Titel  ^Reichstag  und 
FOntenföderation'  die  ErOrtemng  der  schwierigen  Fragen,  zn  welchen  die 
Tenronrenen  Verhältnisse  Anlafs  geben,  wie  sie  sich  uns  nach  dem  Siege  des 
(erritorialen  Ffirstentoms  über  die  Idee  der  Eeichseinheit  darstellen.  Das 
Tiiema  wird  von  £.,  der  dasselbe  bereits  wiederholt  daiigestellt  hat,  meister- 
litft  behandelt.  Die  ganze  Arbeit  berechtigt  zo  den  höchsten  Erwartungen 
Ar  das  kommende. 

Neben  diesen  beiden  Darstellungen,  welche  den  ganzen  Zeitranm  nm- 
ftssea  sollen,  haben  wir  eine  Reihe  von  Monographieen  Aber  einzelne 
Ereigni$$e  und  Persönlichkeiten  zn  erwähnen.  Ton  den  10  Auf- 
«Uzeo,  welche  KocholP)  zosammengefiabt  hat,  gehören  7  dem  von  nns  zn 
behandelnden  Zeiträume  an.')  Man  merkt  es  den  Aufefttzen  an,  dab  sie 
anprflnglich  fär  politische  Zeitungen  oder  Zeitschriften  geschrieben  worden 
sind.  Sie  zeichnen  sich  insgesamt  durch  eine  besondere  Schärfe  des  Tones 
aas,  der  nicht  immer  mit  den  Resultaten  der  Forschung  im  Einklänge  steht 
Eimge  der  Essays  sind  übrigens  interessant  und  wertvoll,  so  insbesondere 
jene,  welche  die  Thätigkeit  des  ^Groüsen  Kurfürsten'  in  den  Jahren  1674 
ood  1675  schildern.  Auch  die  AuMtze  4  und  5,  welche  den  Widerstand 
der  Elaässer  gegen  die  ersten  französischen  Oberlandvögte  und  gegen  die  von 
Frankreich  geplanten  neuen  Einrichtungen  zum  Oegenstande  haben,  werden 
schätzenswerte  Beiträge  genannt  werden  können.  Das  handschriftliche  Ma- 
terial, auf  welchem  diese  wie  die  flbrigen  Aufsätze  aufgebaut  sind,  ist  vor- 
Behmlich  dem  Colmarer  Archive  entnommen.  —  Eine  Reihe  wichtiger  diplo- 
matiacher  Verhandlungen  an  deutschen  Höfen  sind  von  de  Vogue^)  im 
Anschluls  an  seine  frflhreren  Arbeiten^)  dargestellt  worden.  Insbesondere 
bieten  die  mit  grofsem  Geschicke  geschilderten  Verhandlungen  Villars  an  den 
Höfen  zu  Wien  und  Manchen  am  Ende  der  80er  und  90er  Jahre  des  17.  Jh. 
w^folle  Beiträge  zur  Geschichte  der  diplomatischen  Beziehungen  Frank- 
reichs und  der  deutschen  Höfe.  Die  ausführliche  Darstellung  der  Beziehungen 
Max  Emanuels  von  Bayern  zu  Villars  vornehmlich  in  den  Jahren  1703  und 
1704  wird  gleichfalls  durch  die  Fülle  neuer  Mitteilungen  auch  der  allge- 
meinen deutschen  Geschichte  zu  gute  kommen.  Im  Anhange  des  zweiten 
Bandes  hat  V.  eine  Reihe  von  Briefen  Villars  und  des  Kurfürsten  von 
Bayern,  vornehmlich  ans  den  Jahren  1702  und  1703,  mitgeteilt.  —  In 
diesem  Zusammenhange  möge  gleich  eines  anderen  französischen  Werkes  ge- 
<iaebt  werden,  welches  dem  Titel  nach  blofs  die  Beziehungen  Frankreichs  zu 
Sachsen  in  den  Jahren  1648—80  schildern  will,  in  der  That  aber  sehr 
vesentliche  Beiträge  zur  allgemeinen  Reichsgeschichte  in  dem  erwähnten 
Zeitnumie  bietet b)  In  dieser  Hinsicht  glaubt  Ref.  insbesondere  auf  die  Kapitel 
3  und  4  des  Auerbach'schen  Buches,  die  Wahl  Leopold  I.  und  die  Ver- 
baitnisse  der  Mitglieder  des  Rheinbundes  zu  den  Verhandlungen,  die  in 
B^ensburg  seit  1663  geführt  wurden,  betreffend,  sowie  auf  die  Kapitel 
d—12  aufmerksam  machen  zu  sollen,  in  denen  die  vielfachen  Verhandlungen 
des  sächsischen  Hofes  mit  den  verschiedenen  aufserdeutschen  und  deutschen 


1-160.  Boiin,  Grote.  160  S.  H.  8  resp.  6.  |[DLZ.  X,  No.  22.]|  ^  S)  Bocholl, 
Auaxioa  d.  Elmmtm  ■.  o.  &  ise^».  —  4)  ()  M.  Yoga«,  YUlan  d'aprta  aa  correspondance  et 
^  docomeDU  inMits.  3  Bande.  Paria,  Plön.  Koarrit  et  Cie.  409,  462  S.  |[HZ.  62  564  tt.; 
BLZ.  X,  No.  9,  BH.  89,  126  iL;  Hiatorical  B.  No.  16,  Jhg.  89  677  if.]|  —  iß)  Vgl.  JB. 
1887.  —  5)  0  B.  Auerbach,  La  diplomatle  fran^aiae  et  la  coor  de  Saxe.  1648 — 80. 
Ptna,  Hadietta.     491  S.    Fr.  10.    |[B.  d'hiat  dipL  II  438  1;   HZ.  61;    508  ff.;   BH.  87, 


11,286         §20.    Jh.  nach  d.  wettfiUiachen  Frieden  (1648—1740).     Pribrtm. 

Höfen,  insbesondere  mit  Korbrandenborg  und  Osterreich  in  der  Zeit  yon 
der  Zinna'er  Zusammenkunft  bis  zum  Ausbruche  des  zweiten  Raubkrieges 
klargelegt  werden.  Die  Ausführungen  As.,  welchen  eine  genaue  Durch- 
forschung Yomehmlich  des  Pariser  und  Dresdner  Archives  zu  Omnde  liegt, 
zeichnen  sich  durch  Klarheit  und  Schftrfe  der  Auffassung  aus  und  bieten 
insbesondere  fUr  die  Kenntnis  der  französischen  Unterminiemngsthätigkeit  an 
den  deutschen  Höfen  sehr  wertvolle  Beiträge.  — 

Im  14.  und  letzten  Bandes  seines  Werkes,^)  welches  die  Jahre  1711/4 
umfafst,  behandelt  Klopp  vornehmlich  nach  Wiener  Materialien  sehr  ans- 
ftthrlich  die  viel&chen  Verhandlungen,  welche  dem  Abschlüsse  der  Friedens- 
schlüsse von  Utrecht,  Bastadt  und  Baden  vorausgegangen  sind.  Die  Ein- 
seitigkeit der  benutzten  Materialien  und  der  Auffassung  des  Autors  beein- 
trächtigen sehr  die  Bedeutung  dieses  Bandes,  wie  aller  frftheren  Bftnde  des 
Werkes,  das  immerhin  durch  die  FflUe  neuer  Mitteilungen  vornehmlich  aus  den 
Wiener  und  Hannover'schen  Archiven  bleibenden  Wert  hat.  — 

Die  tlberaus  erfolgreiche  Thätigkeit  des  kaiserlichen  Gesandten  Franz 
von  Lisola  in  den  Jahren  1655 — 60  schildert  F.  Hirsch  im  Anschlüsse  an 
die  vom  Ref.  veröffentlichten  Berichte  Lisola's.^)  —  Die  Sendung  Schlippen- 
bachs an  die  Höfe  der  Kurfürsten  von  Brandenburg  und  Sachsen  ist  zweimal 
auf  urkundlicher  Grundlage  behandelt  worden,  »-i«)  — 

Zwei  Arbeiten  des  Ref.^^*^*)  beschäftigen  sich  mit  den  in  den  letzten 
Jahren  viel  erörterten  Fragen  über  die  Entstehung  des  Rheinbundes  von 
1658  und  Aber  die  Wahl  Leopold  I.  Als  das  wesentlichste  Resultat  der 
beiden  Untersuchungen  ergiebt  sich  die  Thatsache,  daCs  Mazarin  ernstlich  an 
die  Kandidatur  Ludwig  XIV.  als  deutschen  Kaiser  gedacht  und  das  Zustande- 
kommen des  Rheinbundes  erst  dann  gewünscht  und  gefördert  hat,  als  jede 
Aussicht  auf  eine  erfolgreiche  Durchführung  seiner  auf  Ausschlielsung  des 
Hauses  Habsburg  von  der  Kaiserwahl  gerichteten  Politik  beseitigt  war  und 
der  Rheinbund  ihm  das  einzige  Mittel  bot,  seine  Niederlage  zu  verdecken. 
In  dem  Aufsatze  über  den  Rheinbund  werden  überdies  nach  Materialien  des 
Pariser  und  Wiener  Archives  Ergänzungen  zu  Joachims  umfassender  Arbeit 
gegeben;  in  der  Schrift  zur  Wahl  Leopolds  insbesondere  die  Verhandlungen 
des  Wiener  Hofes  mit  den  verschiedenen  Kurfürsten  ausführlich  mit  Zu- 
grundelegung eines  reichen  Actenmateriales  geschildert.  — 

Auf  Grund  der  Aktenbestände  des  Wiener  Archives  schildert  ScheichP') 
die  Haltung  des  Wiener  Hofes  in  den  Jahren  1667/8,  nachdem  er  einleitend 
die  Zustände  des  Wiener  Hofes,  die  mafsgebenden  Minister  und  Gesandten, 
sowie  die  finanzielle  Lage  Österreichs  dem  Leser  vorgeführt  hat  Der  etwas 
kritiklosen  Einleitung  folgt  die  in  19  Kapitel  geteilte  Behandlung  des  eigent- 


14S  t;  BLZ.  9,  28.]{  —  6)  0.  Klopp,  D.  Fall  d.  Hauses  Staart  a.  d.  Snocessioii  d.  Hanse» 
HannoYor  in  OroCBbritannien  a.  Irland  im  Znsammenhange  d.  eoropSischen  AngelegOBheiten. 
Bd.  14.  Wien,  BraamtUler.  XXVU  776  S.  |[DLZ.  No.  8,  Jhg.  10.]{  —  7)  F.  Hirseb, 
D.  österr.  Diplomat  Frans  t.  Liaola  1655—60:  HZ.  60,  8.  468^98.  —  8)  W.  Arndt, 
Sendong  d.  Orafen  Schlippenbadi  an  Kiirsachsen  n.  Brandeobarg  im  J.  1654:  (Cottascha)  Z. 
f.  Gesch.  n.  Politik  5,  8.  11—32.  —  9*10)  Schmiele,  Z.  Geschichte  d.  schwedisch-pol- 
nischen Krieges  y.  1655—60.  Graf  Christoph-Carl  y.  Schlippenbach.  Th.  IL:  Prognoua  d« 
Wilhelms- Gymnasium  in  Berlin.  Berlin.  4^  26  8.  —  11)  A.  F.  Pribram,  Beitrag  s. 
Gesch.  d.  Bheinbnndes  y.  1658:  SBAkWien  115,  S.  99^196.  |[HHL.  16,  256  f.;  HZ.  60, 
577  ff.;  LCB.  1888,  No.  36;  BC.  Jh.  89  No.  12.]|  —  12)  id.,  Z.  Wahl  Leopold  L  1654/8: 
AÖG.  73,  8.81—222.  |[LCB.  1889,  No  16;  BC.  Jhg.  89,  No.  12;  HZ.  62,  381  iL;  DLZ.]|  — 
13)  Fr.  Sehe! Chi,  D.  Ssterr.  Politik  nährend  d.  DeTolatLonakrieges  1667/8.    Leipag.    VI 


fSO.    Jh.  nach  d.  wwtfiliMhen  Frieden  (1648—1740).    Pribram.        11,287 

liehen  Themas  die  in  einer  vollständigen  Yerarteilnng  der  Wiener  Regierong 
gipfelt.  Tiel  Nenes  ist  znr  Bekräftigong  dieser  allgemein  angenommenen  Ansicht 
Ton  Seh.  nicht  beigebracht  worden,  immerhin  giebt  er  einige  nicht  uninteressante 
Aüisehlflsse  ftber  das  Verhalten  der  kaiserlichen  Gesandten  an  den  Höfen  von 
Stockholm,  Berlin  nnd  Paris.  —  Eine  recht  nfltzliche  Ergänzung  haben 
QBsere  Kenntnisse  yon  den  Verhältnissen  nnter  denen  Frankreich  den  De- 
TolntioDskrieg  ffthrte  durch  eine  Arbeit  Meineckes  erfahren, ^^)  der  vor- 
nehmlich auf  Gmndli^e  der  Akten  des  Berliner  Staatsarchives  das  Verhalten 
der  zn  Regensburg  versammelten  Vertreter  der  deutschen  Fürsten  während 
der  Jahre  1667  und  1668  darlegt.  Mit  Recht  erhebt  M.  gegen  die  dort 
vertretenen  Fürsten  den  schweren  Vorwurf,  sie  hätten  statt  die  Rechtsfrage 
n  erörtern  oder  im  Sinne  der  geschlossenen  Verträge  fär  die  Eihaltung  des 
Irargondischen  Kreises  einzutreten,  die  Sache  nur  hin  und  her  geschleppt, 
m  schlieüslich  die  Entscheidung  jeder  einzelnen  Regierung  anheimzustellen. 
Du  Urteil  M.  Aber  das  Vorgehen  des  Prinzipalkommissarius,  des  Grafen 
ThoB,  dürfte  übrigens,  wie  die  vom  Ref.  eingesehenen  Akten  des  Wiener 
irchives  ergeben,  wesentlich  modifiziert  werden  müssen. 

unter  den  Quellenpublikationen  des  Jahres  1888  wird  für  den  von 
OS  zn  behandelnden  Zeitraum  unstreitig  der  Briefwechsel  i^)  Kaiser  Leopold  I. 
mit  dem  Kapuzinermönche  Marco  d'Aviano  die  erste  Stelle  einnehmen.  Es 
ist  dies  eigentlich  die  erste  grOfeere  Sammlung  von  Briefen  Kaiser  Leopold  I., 
der  in  jener  entscheidenden  Periode  deutscher  und  österreichischer  Greschichte 
^  ein  halbes  Jh.  hindurch  an  der  Spitze  der  beiden  Reiche  stand  und 
dessen  Bild  in  der  Geschichte  damals  schon  ein  schwankendes  war  und  bis 
Inf  den  heutigen  Tag  geblieben  ist.  Die  überaus  schwer  zu  enträtselnde 
Schrift  Kaiser  Leopold  L  dürfte  mit  zu  den  hauptsächlichsten  Ursachen 
^len,  welche  die  seltsame  Erscheinung  erklären,  dafs  von  dem  Briefwechsel 
^es  80  eifrigen  Korrespondenten  wie  Leopold  I.  war  nur  vereinzelte  Schrei- 
ben bisher  veröffentlicht  worden  sind.  Klopp  hat  das  Glück  gehabt,  sich  für 
die  Entzifferung  der  Briefe  Leopolds  der  Transkriptionen  bedienen  zu  können, 
die  Ton  dem  Freunde  d'Avianos,  P.  Gosmo  da  Castelfranco,  angefertigt 
wvden.  Der  Briefwechsel  Leopolds  mit  Marco  d*Aviano  ist  uns  übrigens  von 
Onno  Klopp  bereits  vor  Jahren  in  seinem  Werke  über  das  Türkenjahr  1683 
io  zahlreichen  Auszügen  vorgeführt  worden.  Aber  erst  jetzt,  wo  uns  die 
Korrespondenz  beider  Männer  in  ihrer  Gänze  vorliegt,  sind  wir  in  der  Lage 
Bos  an  richtiges  urteil  über  die  Beziehungen  Leopolds  und  Marco  d'Avianos 
ni  bilden  und  die  Ursachen  zu  erforschen,  die  den  Einflufs  begreiflich  machen, 
welchen  der  einfache  Mönch  auf  den  ersten  Herrscher  der  Christenheit  aus- 
geübt hat  Das  charakteristischeste  Moment  in  diesen  Beziehungen  ist  das 
volle  Yertrauen  des  E^aisers  zu  dem  Manne,  an  den  er  schreibt  und  dem  er 
deswegen  vertrauen  zu  können  glaubt,  weil  er  ihn  für  frei  von  allen  irdischen 
Verden  wähnt  Freilich  irrte  Leopold  darin,  denn  Marco  d^Aviano  war, 
(>hgleich  er  sich  als  Mann  der  Ruhe  und  Entsagung  hinzustellen  beflissen  ist, 
des  staricen  Hasses  wie  der  starken  Liebe  fähig  und  wenn  er  auch  keinen 
persönlichen  Ehrgeiz  besafs,  so  hatte  er  jedenfalls  den,  seinen  Ideen  zum 
^^  zu  verhelfen.  So  wie  Marco  d'Aviano  von  dem  Türkenkriege,  von  der 
Notwendigkeit  energischer  MaCsregeln  gegen  die  Korruption  am  Wiener  Hofe 


^<>8.    1[DIÄ.  9,  No.  48  (Fr.  Meinecke);  HZ.  61,  827  f.;  LOl.  Jhg.  89,  No.  26.]|  —  14) 
^  it«iietke,  D.  Begeubarger  Beichstag  n.  d.  DeT<^aüoo8krieg:   HZ.  60,  S.   193—228. 


11,288        §80.    JlL  nMh  d.  westfiaiflohen  Anedon  (1648^1740).    Pribrtm. 

und  in  der  kaiserlichen  Armee  schreibt  nar  jemand,  der  nicht  nnr  die  Ver- 
hältnisse genan  kennt,  sondern  auch  die  Kraft  in  sich  ftlhlt,  gegebenen  Falles 
an  der  Dnrchf&hmng  der  Reorganisation  mitzuarbeiten.  Kaiser  Leopold  er- 
scheint uns  in  dem  Briefwechsel  als  eine  der  Freundschaft  dringend  bedürftige 
Natur,  die  zu  schwach  ist,  oder  sich  wenigstens  zu  schwach  fQhlt,  die  als 
notwendig  erkannten  Beformen  durchzufUiren  und  vor  lauter  Zweifel  fiba 
den  einzuschlagenden  Weg  nicht  zum  Handeln  kOmmt  Für  eine  ganze  Reihe 
von  Fragen  werden  ttbrigens  Marco  d'Avianos  Mitteilungen  einer  Korrektor 
bedOrfen.  Immerhin  aber  kann  man  sagen,  daSs  der  uns  vorliegende  Brief- 
wechsel eine  der  wesentlichsten  Quellen  fOr  die  Kenntnis  der  Gharakter- 
eigentamlichkeiten  des  alternden  Kaisers  ist.  Von  den  331  Briefen,  die  K. 
mitteilt,  rflhren  etwas  mehr  als  die  Hfllfte  von  dem  Kaiser  her.  Sie  am- 
ÜELssen  den  Zeitraum  von  1680 — 99,  in  welchem  Jahre  der  gerade  zu  Besuch 
in  Wien  weilende  Kapnzinermönch  starb.  ^®)  — 

Neben  diesem  wichtigen  Quellenwei^e  verdienen  besondere  Erwäbnang 
die  aus  dem  Familienarchive  des  Orafen  Kurt  Degenfeld-Schftnburg  zu  Eybach 
herrührenden  Briefe  der  Kurfürstin  Sophie  von  Hannover  an  die  Kinder  ihres 
Bruders,  ^^)  die  mit  dem  Jahre  1680  beginnend  und  bis  1712  reichend,  eine 
erwünschte  Ergänzung   zu   dem   früher  ^^ft)   veröffentlichten  Briefwechsel  der 
Kurftlrstin  Sophie  mit  ihrem  Bruder,  Karl  Ludwig,  bilden.    Politisch  ist  der 
uns   vorliegende   Briefwechel   mit   den   Bruderkindem   bei    weitem    weniger 
interessant  als  der  mit  dem  Bruder  selbst;  ja  es  scheint  als  sei  Sophie  ab- 
sichtlich jeder  Erörterung  politischer  Fragen  aus  dem  Wege  gegangen.    Da- 
gegen  dürfte   der  Publikation  B.   viel   wertvolles  Material   fOr   die   Kultur- 
geschichte   des  ausgehenden    17.  Jh.   und   speziell   für   das  Treiben  an  den 
deutschen  Höfen    zu   entnehmen    sein.^^)  —  Sehr  erwünscht  und  hoffentlicfa 
zur  Nachahmung  aneifemd  ist  der  von  Zwiedineck-Südenhorst  gemachte 
Versuch  Beitrüge  zur  Geschichte  der  öffentlichen  Meinung  in  Deutschland  in 
der  2.  Hälfte  des  17.  Jh.  durch  die  Veröffentlichung  von  Auszügen  aas  den 
Flugschriften   der  damaligen  Zeit    zu   liefem.^^)     Die   von  Z.   S.   benutzten 
Archive  von  Dresden  und  München  ergänzen  sich  sehr  vorteilhaft.  —  Die 
von  Olivi   mitgeteilten   Auszüge   aus   den  Berichten  des  modenesischen  Ge- 
sandten^^) am  Wiener  Hofe  in  den  Jahren  1659  und  1660  sind  von  keiner 
besonderen  Bedeutung,   enthalten   aber   immerhin   einzelne  interessante  Be- 
merkungen  über    Zustände  und   Persönlichkeiten   am   Wiener   Hofe.     Zwd 
kleinere  Arbeiten   beschäftigen   sich   mit   dem  Gberfall  Hamburgs  durch  die 
Dänen  im  Jahre  l686.«i'*>) 


^-  15)  0.  Klopp,  Corrispondensa  epist  oon  Leop.  I.  Imper.  pablicata.  Gras.  Fol.  XXVHl, 
328  S.  M.  10,00.  |[Llt  Handweiser  fOr  d.  kath.  Deutschi.  Jhg.  27;  Ost.  litteiar.  CIB^ 
ö.  Jhg.  67.]|  —  16)  Marco  d'Ariano:  HPBl.  102,  108,  8.  563-78,  176—200,  287—301 
1  kürzere  a.  e.  lingere  Abhandlung  über  Maroo  d'Anano  im  AnachloBse  an  d.  Pablikation  d 
Briefwechsela  mit  Leopold;  recht  inatraktiT,  nur  allra  lobpreisend.  —  17)  £.  Bodemanai 
Briefe  d.  Enrfürstin  Sophie  y.  Hannover  an.  d.  Bangrafen  n.  Bangrafinnen  y.  d.  Pfalz.  (^ 
Pablikationen  ans  d.  prealj.  Staatsarch.)  Bd.  87.  Leipzig,  Hirzel.  VI,  855  S.  \J[LCl 
No.  34,  1889.]|  —  17«)  JQ,  1885.  —  18)  X  id.,  Herzogin  Sophie  y.  Hannover.  £.  Lebens 
XL.  Knitarbild  d.  17.  Jh.:  Hist  Taschenbach.  6.  Folge  7,  S.  27—86.  Ansehaoliches  Bild  d 
Lebensschicksale  dieser  Fürstin  aaf  Qrnnd  d.  y.  Vf.  grofsenteila  selbst  lieransg^ebenen  Qaelle^ 
—  19)  H.  Zwiedineck-Südenhorst,  D.  öffentliche  Ueinong  in  Deataehland  z.  Zeit  Lad 
wig  XIV.  Gotta,  Stuttgart.  V,  118  S.  M.  2,00.  |[HZ.  Bd.  62,  829  f.]|  (TeUe  daTon  i 
Z.  ö.  a.  P.  5,  S.  565—607,  645—77.)  —  20)  L.  Oliyi,  Corr.  d'un  repr.  du  Doc  d 
Modena  k  la  cour  de  Vienne  1659—60:  BHD.  2,  S.  886—401,  567—87.  —  21-23)  > 
B.  Bogge,    Z.  Erinnerung   an   d.  200j.  Todest  d.  Gr.  Kurt    Berlin,   Brachyogel  u.  'Rani 


§S0.     Jh.  naeh  d.  weetfUiMhen  Frieden  (1648—1740).    Pribrtm.        11,289 

Brandenburg 'Preu/aen.  Wie  vorauszusehen,  hat  die  200. 
Wiederkehr  des  Todestages  des  Gründers  der  preufsischen  Grofs- 
macht  eine  Keihe  populär  gehaltener  Fest-  und  Erinnerungsschriften  herror- 
gerofen,'^-'®)  unter  denen  wir  inshesondere  den  kleinen,  aher  gehaltvollen 
Aufsatz  Eosers  hervorheben  möchten.*')  —  Interessant  ist  der  Versuch 
Bellings  die  Stellung  des  Eurfftrsten  Friedrich  Wilhelm  in  der  Dichtung 
m  fixieren.'^)  In  seinem  etwas  zu  breit  angelegten  Buche  giebt  B.  nicht  nur 
eine  kritische  Übersicht  alter  Gelegenheitsgedichte  von  Simon  Dach  bis  auf 
imsere  Zeit,  sondern  er  teilt  uns  Proben  aus  den  einzelnen  Werken  mit,  die 
freilich,  wie  bei  der  grofsen  Anzahl  der  Autoren  nicht  anders  zu  erwarten 
stand,  sehr  ungleichwertig  sind.  Die  Hauptereignisse  fflr  die  Dichtung  sind 
die  Kämpfe  mit  den  preufsischen  Ständen  und  die  Siege  des  Jahres  1676 
geblieben.  —  Über  diesen  Feldzug  von  1675  sind  neuerdings  einige  kleinere 
Arbeiten  erschienen,  welche  Beiträge  zur  brandenburgischen  Eriegsgeschichte 
bilden.»^*»)  —  Zur  Geschichte  des  brandenburg-preufsischen  Heerwesens 
liefert  einen  sehr  wesentlichen  Beitrag  das  gleichfalls  im  Hinblicke  auf  die 
Feier  der  Wiederkehr  des  Todestages  des  EurfGlrsten  Friedrich  Wilhelm  ver- 
fifste  umfangreiche  Werk  Mfllverstedts,^^)  das  freilich  durchaus  kein  ab- 
schlieüsendes  genannt  werden  kann.  Schon  jetzt  sind  sehr  beträchtliche  Er- 
ginznngen  nach  Akten  des  Berliner  Archives  von  G.  Lehmann  beigebracht 
worden.'*-««) 

Aus  derzeit  des  letzten  Kurfürsten  und  ersten  Königes^''-^^) 


121  S.    M.  1,00.     |[DLZ.  10,  347  if.1|  —  24)  X  ^*  P-  Ledderhoee,  Friedrich  Wilhelm, 
i  grofse  Korflbrst    v.  Brandenbiirg.     Für   d.    deaUche  Yolk  dargeatellt.     3.   (Titel)  Ausg.  a. 
200).  Wiederkehr  eeiiieB  Todefltegea  (29.  Ap.  1688).     Mit  4  Holuchn.  a.  d.  Fimsi.  d.  groljen 
fn{5z>te&.     Heidelberg,    C.  Winter.    VI,    299.    M.    8    retp.    8.  —  25)  X  Z.  Gedächtnis 
Fiiedzich  Wilhelms   d.  Grolsen  KorfUrsten:   Beatsch-ey.  K.  Zg,  [i.  20Qj.  Todestag].  —  26) 
XZ.  Gediehtniise  d.  groben  KarfÜrtten:  PKZg.  36,  S.  429—40.  —  27)  X  0.  Schwebel, 
B.  giolie  Knrfärst  Friedrich    Wilhelm.    Minden    in    W.,   Bmns.     132   8.   —   28)    X    ?• 
Koppen,  D.  GtoCm  KorfilTst  n.  d.  Beich.    Barmen,  Wiemann.     46  8.  —  29)  B.  Koser, 
UStianeme  «&  ^-  grotaen  Kurfürsten:  Prenfs.  Jbb.  61,  8.  431—44.  —  30)  E.  Belling, 
D.  ^toUe  Kurfürst  in  d.  Dichtong.     Berlin,  Brachvogel  a.  Banft.     386  8.    M.  8,00     |[DLZ. 
Xo.  35.]|  ~  31)  X  H.  Vogt,  D.  Schlacht  bei  Fehrbellin.     (=  Gesch.  d.  deatsch.  Beiterei 
k  SisMldarst:  2.  —  Bathenow.    31—64  8.     M.  1,00.  —  32)  X  Feldsag  d.  grofsen  Knr- 
^jn  gegen  d.  Schweden  1675:  K.  MU.  Bl.  31  n.  32,  8.  60—75,  411/8;  150—62,  260/9. 
fiebjsdelt  d.  Feldzog  y.  Main  bis  i.  mecklenburgischen  Orense.  —  83)  (8.  I56^>i.)  Jnngfer,  D. 
•cäwedischen  n.  brandenbnrgischen  Kriegidienste  Ldgr.  Friedrichs  y.  Homburg:  (Programm  d. 
friedr.  Qym.).    Berlin,  Gaertner.     22  8.     M.  1,00.     |[8yensk  bist  Tids.  8,  174  f.]|  —  34) 
6-  A.  V.  Maiyerstedt,  D.  Brandenborgische  Kriegsmacht  anter  d.  Qrolsen  KarfÜrsten.  Qnellen- 
«ali.  BarsteU.  aller  einzelnen  etc.  Begimenter,  Festgn.,  Marine  etc.    Mit  e.  Beigabe  bisher 
af^edrackter  Urkk.,   sowie   y.  127  Banglisten   a.  Masterrollen.    Magdeburg,    Baensch.     XX, 
813  8.    M.    12.00.     |[MHL.   16,   847  ff.  (Hirsch);  DLZ.  9,   No.  2öJ|  —  35)  G.  Leh- 
mann, D.  brandenbargische  Kriegsmacht  anter  d.  Greisen  Knrflirsten:  FBFG.  1,  8.  456 — 525. 
-  9S)  X  £•  Schreiben  d.  gr.  Karf.  an  seine  Nichte,  d.  Königin  Charlotte  Amalie  y.  Dine- 
sttk  (Mai  1667):  HZ.  59,  8.  517—20.    Betrifft  d.  Bekehrangsyersache  d.  latherischen  Hof- 
gästHchkeit  an  Kopenhagen.  —  37)  X  L>  Brock,  D.  brandenbargische  Heer  in  d.  Kriegen 
r  1688—97.     (==  Beitrage  s.  brand.   preals.  Heeresgesch.)  JB.  d.  Königl.  Gymn.  za  König- 
Ititte.    O.-S.     4.    25   S.  —  3S)  X  Schefer,   £ut  de   la  coar  de   Brand,  en   1694    par 
Mr.  de  La  Boai^  s4cr^ire  de  M.  l'abb^  de  Polignac,  ambassadear  da  Boi  prös  de  la  coar 
^Pologne.     Paris,  Leroux.     1887.     40  8.     |[BC.   22,   No.  l.]|     D.  Vf.,  Sekretitr   d.  fran- 
iMischen  Gesandten  in  Polen,  Abb4  de  Polignac,  giebt  e.  anschaaliches  Bild  y.  d.  branden- 
^•«IgiMhen  Hofe  am  Ende  d.  17.  Jh.  —  39)  X  B.  B4ringaier,  D.  Colonienliste  y.  1699. 
KaU  ^batknl  des  Francis  Befagies  dans  les  Bstats  de  8a  84rfoit£  Electorale  de  Brandeboarg, 
eomme  ils  se  sont  tronyez  aa    31.  D^cembre  1699.    Berlin,    Mittler  a.  Sohn.     YIX,    280  8. 
It8,00.     Vgl  J  SS»'*.     |[Dtsch.  Herold  19,  161  f.;  KBGV.  87,  136/9.]|     8.1—186  Abdr.d. 

Jshrssberiehts  d«r  Gesohiohtswiissnsobaft.    1888.    II.  19 


11,290        {SO.    Jli.  nach  d.  westfSliBdiea  frieden  (1648— 1740).    Pribram. 

liegen  Arbeiten  aber  die  oft  erörterte  Frage  der  Lehninschen  Weifaagang 
und  ihres  Urhebers  yor.^^-^')  Insbesondere  möchte  Ref.  auf  die  Schrift  von 
Pröhle^')  aufmerksam  machen,  der  gegen  Hilgenfelds  Versach  den  1685 
nach  seinem  Übertritte  zum  Katholizismos  gestorbenen  Andreas  Fromm  zam 
Falscher  der  Weifsagong  zn  machen,  auf  die  Ansicht  Gieselers  znrOckkommt 
und  in  Nicias  von  Zitwitz,  der  1704  als  Abt  des  Benediktinerklosters  Hqjs- 
borg  starb,  den  Fälscher  sieht  und  zugleich  den  Nachweis  zu  liefern  socbt, 
da£s  die  Ffllchung  1692  vorgenommen  wurde. 

£ine  aberans  umfangreiche  Arbeit  über  die  Geschichte  der  Erwerbung 
der  preufsischen  Königskrone  hat  ein  Franzose,  Waddington,^)  geliefert 
Auf  Grund  jsines  reichen  in  französischen  und  deutschen  Archiven  gesammelten 
Materiales  schildert  W.  mit  einer  allzugrolsen  Vorliebe  fOr  das  Detail  die 
vielfachen  Verhandlungen,  welche  Friedrich  III.  vor  der  Annahme  der  Königs- 
kröne  und  nach  derselben  geführt  hat,  um  die  verschiedenen  Fürsten  Europas 
zur  Anerkennung  der  vollzogenen  Krönung  zu  vermögen.  Für  die  Geschichte 
der  Beziehungen  des  Kurfürsten  Friedrich  III.  zum  Kaiserhofe  lag  eine  aus- 
führliche Schilderung  bereits  in  der  Arbeit  des  Kef.  vor;  für  die  Verhand- 
lungen Brandenburgs  mit  den  übrigen  Staaten  fehlte  aber  bisher  eine  ein- 
gehendere Darstellung,  so  dab  man  das  mit  groüsem  Fleifse  gearbeitete  Buch 
W8.9  der  auch  die  deutsche  Litteratur  verwertet,  mit  grofsem  Nutzen  wird 
lesen  können. 

Aus  der  Zeit  Friedrich  Wilhelm  L  liegt  für  die  politische  Ge- 
schichte auÜBer  einer  populären  Darstellung  seines  Lebens, ^^)  eine  Sammlang 
von  Begimentsschreiben  votM) 

Für  die  ganze  von  un$  zu  behandelnde  Periode  branden- 
burgischer  Geschichte  ist  von  grofser  Bedeutung  die  Untersuchung  von 
Schmoller  über  das  brandenburg-prenfsische  Innungswesen.^^) 

Zur  Geschichte  der  Türkenkriege  im  Zeitalter  Leopold  I.  liegen 
wohl  keine  umfiassenden,  aber  einige  interessante  kleinere  Arbeiten  und 
Quellenpublikationen  vor.  So  die  Abhandlung  Kanjaros  über  den  Streit 
zwischen  Montecuccoli  und  Nicias  Zrini.^^)  Man  wuDste  seit  langem,  dais  die 
beiden  Feldherren,  welche  ganz  entgegengesetzte  Ansichten  über  die  Heeres- 
fUhmng  hatten,  Feinde  waren.  K  publiziert  nun  das  bisher  für  verioren  ge- 
glaubte Pamphlet  Montecuccolis  gegen  Zrini,  das  sich  am  Ende  eines  Codex 
des  Pester  Nationalmuseums  fand,  sowie  die  gleichfalls  anonyme  Antwort 
Zrinis  und  zeigt,  daÜB  die  Differenz  zwischen  beiden  Männern  sich  weit,  bis 


Originalliste,  187 — 240  Erlaatenugen,  271  ff.  geographisches  a.  Personenregister.  — 40)  ■*{  3&. 
—  X  Job*  Schrammen,  D.  seligen  Herrman  ans  Lehnin  Propheseiiing  über  d.  Schicksale  n.  d. 
Ende  d.  Hohenaollem.  Köln.  1887.  64  S.  M.  0,60.  —  41)  X  i>r.  M.  finge,  B.  Lehninische 
Weilsagg.  fib.  d.  Geschicke  Preoisens  a.  Deatschlands.  Yortr.  geh.  d.  18.  Jan.  1888.  Berlin, 
Schneider  o.  Co.  20  S.  M.  0,40.  —  42)  X  ^r-  M.  W.  Heffter,  D.  Weifsagong  d.  sei. 
firaders  Hermann  y.  Lehnin,  weiland  e.  Mönches  an  Lehnin  t.  Cistersienser-0.,  welcher 
am  d.  J.  1300  geblühet  u.  im  lUoster  Lehnin  gelebt  hat  Brandenburg,  Müller.  1887. 
23  S.  M.  0,40  (Ans  desselben:  0.  d.  Klosters  Lehnin,  1857).  —  43)  H.  Pröble,  D. 
Lehniniiche  Weiisagg.  Berlin,  Nicolai.  YII,  76  S.  1,20  M.  |[HZ.  62,  521  f.;  KSGY. 
147.]|  —  44)  Waddington,  L'aoqaisition  de  la  oonronne  royale  de  Prasse  par  les  Hohen* 
aollem.  (=  Bibliothiqae  de  la  hetdiA  des  lettres  de  Lyon.  IX.)  Paris,  Leronz.  450  S. 
jFDLZ.  9,  No.  40;  fiH.  38,  160  f.;  HZ.  368  ff.  Jh.  1889;  LCBL  Jh.  89,  No.  2.11  -  44«) 
($42)  Mor.  Meyer,  HandwerkerpoUtik.  —  45)  X  £•  Sehreck,  Friedrich  Wilhelm  L 
E.  Charakterbild.  Minden,  Bnms.  lY,  204  S,  M.  1,80.  |[LCB1.  1889,  No.  30.]|  —  46) 
X  BL  Sammlung  Ton  Begimentsschreiben  aas  d.  Zeit  Konig  Fr.  Wilh.  1.  y.  PreaÜMa:  All. 
Mil.  Zg.  No.  62/3.  —  47*48)  Schmoller,  Innangswesen,  s.  §42.  -^  49)  F.  Ksnyaro, 


{SO.     Jli.  nach  d.  westfiQiachen  Vriaden  (1648—1740).    Pribram.        11,291 

in  das  Jahr  1657  znrflckyerfolgen  läfst.  —  Unter  den  Schriften  znr  Ge- 
schichte der  Tftrkenhelagerang  Wiens  im  Jahre  1683^^-^^)  wären  die  von 
£enner  mit  Einleitung,  Übersetzung  and  Anmerkung  herausgegebenen  in 
italienischer  Sprache  erhaltenen  Aufzeichnungen  des  Marc'  Antonio  Mamucha 
dellft  Torre  zu  erwähnen.^^)  —  Auch  zur  Geschichte  der  Feldzflge  des 
Markgrafen  von  Baden  in  den  Jahren  1685  und  1686,^^-^^)  wie  ttber  die 
Belagerung  Belgrads  im  Jahre  1688^')  und  Aber  die  Thätigkeit  der  kaiseiv 
Man  Armee  in  Albanien^<^)  im  Jahre  1689  liegen  Arbeiten  vor.*^) 

Fftr  die  Kirchengeschichte  kommen  neben  einigen  kleineren  und 
gröfeeren  Arbeiten«'-*«)  2  Schriften  von  Landwehr«'*««)  in  Betracht.  In 
der  einen  schildert  L.  eingehend  die  Bemühungen  Fr.  Wilhs.  zwischen  den 
Lotherischen  und  Reformierten  zu  yermitteln,  was  ihm  aber  insbesondere  bei 
den  enteren  nicht  gelang,  da  dieselben  in  den  reformierten  Einwanderern  aus 
Holland  und  Frankreich  Gegner  ihrer  Eonfession  erblickten  und  dem  Kur- 
fürsten und  seinen  Reformplftnen  nicht  trauten.  L.  betont  auch,  dafs  Fr. 
Wilh.  zu  diesem  Mi&trauen  selbst  Anlafs  gegeben  hat,  indem  er  die  Reform 
lediglich  mit  Hilfe  reformierter  Räte  durchzufahren  bestrebt  war,  unter  denen 
insbesondere  Otto  von  Schwerin  und  Stosch  wiederholt  einen  wenig  günstigen 
Einänfis  auf  die  Entscheidungen  in  diesen  Fragen  genommen  haben.  —  In 
einem  zweiten  Aufsatze  schildert  L.  die  Bemühungen  des  Schotten  Duraeus, 
der  seit  1631  in  Beziehungen  zu  den  Kurfürsten  von  Brandenburg  stand  und 
issbesondere  im  Zeitalter  des  Groben  Kurfürsten  mit  seinen  Reformplänen 
berrortrat  Die  entscheidenden  von  Duraeus  persönlich  geführten  Verhand- 
longen  am  Hofe  Fr.  Wilh.  fallen  in  das  Jh.  1668. 

Zur  Geschichte  der  Xi^era^r  von  1618—1740  —  die  Zeit  des  dOj. 
Krieges  als  Nachtrag  zu  §  19  —  sind  einzelne  kleinere  Schriften  und  Auf- 
sitze zu  nennen;«»-'«)  ebenso  zur  Geschichte  der  JB#Wur''*'«J  und  Kunst.'^^) 

VereinzeUe  Schrißen*    In  einem  kurzen  Essay  versucht  ein  ano- 


I^  Strtit  MontecoeeoU'a  mit  N.  Zrinyi.  TÄrtfoelmi  Tir.  18S7.  641~5S.  —  50)  X  K- 
Halj,  Z.  Q«iGh.  d.  Feldsagw  t.  16SS:  Törtelnelmi  Tir.  10,  1887,  8.  109—99,  898—818. 

-  M)  X  i'  Hiklfta,  Viscantio  <U  Filie^  (1648—1707)  a.  seine  Ousoneii,  rafd.Be- 
6ci8Bg  Wiens  t.  d.  Türken.  Prog.  d.  St  Baalsch.  in  Wihring.  Wien.  48  p.  —  52)  X 
L  Glossy,  Z.  Biographie  d.  Wiener  Bthgermeitters  Andreas  y.  Liebenberg.  Wien,  Gerold« 
1)  I^  40  kr.  -.  &8)  X  H.  Wodsinski,  Lettres  de  Sobieski  k  U  reine  Marie-Gnsimire 
iir.  la  eunpagne  de  Viemie:  KR.  54,  8.  181—56.  —  54)  X  ^-  ▼•  Benner,  Berichte  d. 
^Tifli  Bsther  ▼.  Starhemberg  ftber  d.  SreigniMe  T.  1683  an  ihren  8ohn,  Grafen  Gondacker 
d^kemberg.    Wiener  Com.   Kai.     816/8.     Ans   d.  Starhemberg'schen  Archive  su  Eferding. 

-  ao)  id.,  Tflrkiiehe  ürk.  betr.  d.  Krieg  ▼.  1688:  Gym  F^g.  d.  Leop.  Beal-  a.  Obergym. 
[1^  No.  31,  Jhg.  89,  MIÖG.  10,  164;  MHL.  17,  176  f.]|  —  56)  X  L-  8z4decaky, 
ümspondens  Sobieskys  n.  Telekis  1684/6:  TöHfoelni  Tir.  10,  1887,  8.  548—59;  749—64, 


U,  1S88,  B.  834—69.  Betriflt  d.  BemUiimgen  Mich.  Tel.,  d.  MiniBters  Apaffis,  dnrch  Ver^ 
•itMmg  Sobiedd's  Unterhaadlongen  mit  d.  Wiener  Hofe  a.  Bieherang  Siebenbürgens  anza- 
bvpftti.  —  57)  X  C.  G.  Selation  d.  Markg.  t.  Baden-Dvrlach  ftber  d.  Feldxng  im  Jahre 
l«65:  N.  Mil.  BU.  -^  58)  X  ^-  OSta,  K4roly  GnstdT  jelent4sei  aa  1685/6  iki  tibor. 
Zfartl  (D.  Ber.  d.  Mg&.  K.  G.  t.  B.-D.)  Pest,  Küian.  68  8.  M.  1,50.  —  59)  X  B»- 
•ifcniiig  T.  Belgrad.  1688:  AUg.  Mü.  Zg.  —  60)  X  Gerber,  D.  Kaiserlichen  in  Albanien 
1W9:  Mit  d.  KriegHurchiT.  in  Wien  NF.  Mitt.  Kr.  W.  2,  8.  116—78,  —  61)  8.  Bubics, 
Hintilos  jelent^  Belgrad  1690  iki  elTesst4s4r51.  Törtenelmi  Tir.  Bd.  11,  p.  743—54. 
E.  imüicher  Bericht  über  d.  Verlost  Belgrads  im  Jahre  1690.  —  62)  X  (S.  222"f/8)  Lie- 
^9Ut.  Aagiuta  t.  Korbarg  Bericht  an  Leopold  I.  —  68)  X  Woher,  Bischofswahlen  t. 
Mfaittt  1706  u.  1700:  Katholik  a  141—65,  823—31.  —  64)  X  Dieckhoff,  Leibnita 
^lottg  s.  Offenbsnmg:  ZGTheol.  —  65)  X  (S.  137*<*)  Benoit,  Bac  de  Lorraine  Liopold, 
^  ~  66)  X  (8- 189»)  Ziegler.  Gegenreformation  in  Schlesien.  —  67)  H.  Landwehr, 
KiRklidie  ZostSttde  in  d.  Mark  anter  d.  grofsen  Kurfürsten:  FBPG.  1,  8.  181—224.  ~  68) 
^  Job.  Dnaeaa  UsionsTerhandlongen  mit  Brandenbarg:  ZKG.  10,  8.  463—79.  —  69)  X 

19» 


11,292         §80.     Jh.  nach  d.  westfaliflchen  Frieden  (1648— 1740).     Fribram. 

nymer  Vf.  auf  GniBd  der  gedrackten  Litteratnr,  yornehmlich  der  filteren, 
nicht  sehr  zuverlässigen  Lebensgeschicfaten  Kaiser  Leopold  I.,  ein  Bild  des 
regen  Interesses  dieses  Herrschers  für  Kunst  und  Wissenschaft  zu  entwerfen.^^) 
Neues  wird  nicht  mitgeteilt.  —  Einen  interessanten  Beitrag  nicht  nur  znr 
Geschichte  der  Juden  in  Wien,  sondern  auch  zur  Finanzgeschichte  Öster- 
reichs in  der  zweiten  Hälfte  des  17.  Jh.  liefert  Kaufmann  mit  seinem 
Buche  über  Samson  Wertheimer,^^)  der  als  Oberfaktor  und  Rabbiner  eise 
hervorragende  Rolle  gespielt  hat.  —  Interessante  Beiträge  zur  Geschichte  der 
Kriegsbereitschaft  am  Anfange  des  18.  Jh.  bringt  Landau.^')  —  Seinen  vid- 
fachen  wertvollen  Studien  über  die  Geschichte  der  Witteisbacher  in  der  Zeit 
von  1648 — 1740  fügt  Heigel  ^')  eine  neue  hinzu,  indem  er  auf  Grund  eines 
umfangreichen  handschriftlichen  Materiales  die  GeCangenschaft  der  bayrischen 
Prinzen  von  1705 — 14  schildert.  Was  H.  vorbringt,  ist  im  wesentb'chen 
eine  Rechtfertigungsschrift  ftlr  den  Wiener  Hof.  H.  bezeichnet  die  oft  wieder- 
holte Behauptung,  dafis  die  Söhne  Max  Emanuels  seitens  der  Kaiser  Josef 
und  Karl  nur  mehr  Grafen  von  Witteisbach  betitelt  worden  sind,  als  er- 
funden, und  zeigt,  dafs  auch  von  einer  unwürdigen  Behandlung  derselben 
nicht  die  Rede  sein  kOnne.  —  Schliefslich  wäre  neben  einigen  Artikeln 
der  Allg.  Deutschen  Biographie^^^^)  noch  der  Festschrift  Schotts  über  das 
Verhalten  der  WtLrtemberger  im  Jahre  1688  gegenüber  den  Franzosen^^) 
und  der  Veröffentlichung  der  Universitäts-Matrikeln  der  Universität  Frank- 
furt^^) an  der  Oder  Erwähnung  zu  thun. 


Martin,  Yene  in  antiken  MalMn  a.  Zeit  T.  Opitz'Aoftzeten:  Vjtchr.  Litt  G.  1,  8.  98—111. 

—  70)  X  WitkowBki,  Briefe  t.  Opits  an  MoacheroBch:  Z.  Dentsche  PhiloL  ~  71)  X 
Beckherrn,  M.  Opits,  P.  Bonsard  n.  B.  HeintiiiB.  Diu.  Königb.  ->  72)  X  Witkowiki, 
Zur.  OpitabibUographie :  ObL  f&r  BibUoihekBwesen  5,  8.  528—34.  —  73)  X  Hejer  t. 
Wald  eck,  D.  Peter  Sqnena.  r.  A.  Gryphiu,  eine  Yenpottang  d.  Hau«  Sadia:  Yjich.  f. 
litt.  G.  1,  S.  195—212.  —  74)  X  K.  Hartmann,  LyriAcbe  Dichtungen  d.  Andren 
Gryphins:  A.  f.  d.  Stodiom  d.  neueren  Spr.  82,  S.  281—98.  —  75)  X  J-  Minor,  Z. 
deutsch.  Drama  im  17.  Jh.:  YjsLittG.  S.  277—83.  —  76)  id.,  Christian  Thomasins:  ib. 
Jhg.  1888.  p.  1/9.  —  77)  X  Letstes  Auftreten  d.  Bnbonenpest  in  Deutschland  1700—16: 
Mttnchener  medicin.  Wschr.  —  78)  X  K*  Neumann -Strela,  D.  Ersiehung  d.  Hoheniollen 
T.  GroCsen  Kurfttrsten  bis  a.  Gegenwart  Düsseldorf,  Bagel.  YIIX,  190  S.  Populäre  Zu- 
sammenfassung d.  -wissenschaftlichen  Forschungen  über  d.  Jugendjahre  d.  yenchiedenen  Herr* 
scher.  —  79)  X  ?•  Seidel,  D.  Berliner  Kunst  unter  Fr.  Wilh.  L:  Z.  f.  bild.  Kunst  23, 
Nr.  7.  —  80)  J.  M.,  E.  Gelehrter  auf  d.  Kaiserthron:  HPBl.  101,  8.  36—48.  —  81) 
D.  Kaufmann,  Z.  Gesch.  jüd.  Familien.  L  Samson  Wertheimer;  d.  Oberhoflaktor  il 
Landesrabb.  Wien,  Beck.  IX,  113  8.  M.  4,00.  |[DLZ.  10,  No.  ll.]|  —  82)  M. 
Landau,  Mobilisierung  u.  Kriegsbereitschaft  a.  Anl  d.  tot.  Jh.  bes.  in  Ost  n.  Deutsch!.: 
AZtg.  BeU.  No.  22,  85.  —  88)  K.  Th.  Heigel,  Gefangenschaft  d.  Söhne  d.  Knzl  Max 
Eman.  t.  Bayern  1705—14:  Münchener  SB.  1888/2,  8.  1—78.  _  84)  X  B.  Brode, 
Esaias  Pnfendorf:  ADB.  26,  8.  695/9.  —  (§42;  Brefslan,  Sam.  Pufendort  —  85)  X 
A.  Naud6,    Marquard  Ludwig  Freiherr  t.  Printaen,   prenisischer   Dipl.:  ib.   S.    596 — 600. 

—  86)  Th.  Schott,  Wflrtemberg  u.  d.  Franzosen  im  Jahre  1688:  Wflzt.  Nenj.  Bll  5. 
Stuttgart,  Gundert  52  8.  M.  1,00.  |[DLZ.  9,  No.  37  (0.  Lozenz);  HZ.  61,  539  1]|  — 
87)  0  B.  Friedlinder,  Matrikeln.     I,  2. 


}88      Deutacher  Bond  a.  Neaet  Reich  (1815— 88.)     1887/8.     Hermann.      11,293 


§22. 

Deutscher  Bund  und  Neues  Reich 

(1815—1888.) 

1887/8. 
J.  Hermann. 

Attgemeine  Darsteihingen  u/nd  Übersichten.  Abgesehen 
Ton  dem  in  4.  Auflage  erschienenen  1.  Teil  der  v.  Treitschke'schen 
Deatschen  Geschichte^)  ist  das  bemerkenswerteste  der  Werke,  welche  den 
ganzen  Zeitraum  umfassen,  das  Flatbe'scbe,')  in  seinen  früheren  Lieferungen 
ton  uns  schon  besprochene,  jetzt  vollendete  Buch  über  die  Zeit  von  1815 — 51. 
Als  fertiges  Werk  bestätigt  es  den  Eindruck  der  ersten  Lieferungen  durchaus. 
Ohne  den  Anspruch,  auf  Quellenforschung  im  strengen  besonders  archiva- 
lischen  Sinne  zu  ruhen,  giebt  es  eine  sehr  brauchbare,  gut  lesbare  gründliche 
Übersieht  auf  Grund  fleifsiger  Benutzung  umfassenderer  und  kleinerer  Litte- 
raturerzeugnisse.  Als  brauchbar  erweist  sich  auch  Bulles'  Übersicht: ') 
die  politische  Parteistellung  des  Vf.  scheint  der  Objektivität  keinen  Schaden 
gethan  zu  haben,  obwohl  natürlich  in  kontroversen  Fragen  (z.  B.  Verfassungs- 
konflikt in  PreuTsen)  die  Darstellung  sich  entscheidet  für  die  eine  der 
kämpfenden  Parteien,  gerade  sowie  andere  Forscher  es  im  entgegengesetzten 
oder  in  einem  vermittelnden  Sinne  thun. 

Unser  verewigter  Altmeister  Ranke  beschenkt  uns  nach  seinem  Hin- 
tritt noch  mit  einem  Buch  über  unser  Jh.^)  im  Anschlufs  an  die  vorauf- 
segangenen  des  Revolutionszeitalters  unter  besonderer  Berücksichtigung 
Prenisens  (Band  45/8  der  gesamten  Werke).  Der  erste  Abschnitt,  Aufsätze 
zur  französischen  und  deutschen  Geschichte  1815 — 36,  ist  der  Wiederabdruck 
von  einigen  aus  der  von  ihm  1332/6  in  loser  Fühlung  mit  der  Staatsregierung 
herausgegebenen  historisch-politischen  Zeitschrift.  In  echt  Ranke^scher  vor- 
nehm-objektiver Geschichtsbetrachtung  wird  die  Naturnotwendigkeit  der 
Bestauration,  die  ^Aufgabe  der  Bourbonen'  (^sie  waren  das  Pfand  des  Friedens 


1)  H.  T.  Treitschke,  Deatsche  Gesch.  im  19.  Jh.  1.  Teil :  bis  i.  2.  Pariser  Frieden. 
4.  Aufl.  (=  Staatengesch.  d.  neuesten  Zeit.  24.  Bd.)  Leipzig,  Hirzel.  1887.  VIII,  793  S. 
—  .2)  Th.  Flathe,  Bestaaration  o.  Berolation.  (=<  Oncken,  Allgem.  Gesch.  IV,  1.)  Berl., 
Grote.  773  S.  —  X  id.,  D,  neueste  Zeit.  1.  n.  2.  T.  (=  Allgem.  Weltgesch.  t.  Flathe, 
Hertiberg,  Justi,  t.  PfUgk-Harttung,  Philipps on.  49.-59.  u.  89.-94.  Lief. 
Berlia,  Grote.  280  (386)  S.  k  M.  1,00.—  8)0.  Bulle,  Gesch.  d.  neuesten  Zeit  16.-20. 
(SchlnlÄ)-Lief.  Leipzig,  Veit  &  Co.  1887.  4  Bd.  lU,  607  8.  4.  Bd.  auch  besonders  s. 
A.:  Geseh.  d.  letzten  16  Jahre.  —  XH.  Damm,  Neuere  u.  Neueste  Gesch.  2.  Aufl.  2  Bdchen. 
l*ipng,  Sigiamund  &  Volkening.  112  8.  M.  0,70.  —  X  M.  Witlic  h,  Gesch.  d.  neuesten  Zeit 
(—  Volksbibliothek  d.  ges.  menschl.  Wissens,  begründet  t.  B.  Geiser;  unter  Mitwirkung  y.  Hasen- 
elcTsr  u.  A.,  hrsg.y.  W.Liebknecht  Lief.  1/4;  fortgesetzt  ?.  B.  Geiser:  Lief.  5— 16.  Dres- 
«•,  Schnabel.  iM.  0,10.  —  X  K.  Seil,  D.  geschiobtl.  Entwicklung  d.  Kirche  im  19.  Jh.  u.  d.  ihr 
dadorth  gestellte  Aufgabe.  Vortrag.  Giefsen,  Ricker.—  4)  L.  v.  Ranke,  Z.  Gesch.  DenUch- 
mMdB  0.  Pnnkreichs  im  19.  Jh.;  hrsg.  ▼.  A.  Doye.     Leipzig,   Duncker  &  Humblot     1887. 


11,294     §22.    Deatacher  Bond  u.  Neaes  Beioh  (1815^88.)     1887/8.    HermaniL 

zwischen   Frankreich    und  Europa';,   die    Charte  %it  ihren  Widersprochen* 
(Revolntion  und  Restauration   zugleich  enthaltend)  behandelt,   Ludwig  XYin 
geistvoll  charakterisiert^  die  Reaktion,  die  100  Tage  und  die  zweite  Restan- 
ration erörtert.     In  einer  Untersnchung  (Trankreich  und  Deutschland'  1832) 
erklärt  sich  R.    —   bei  Anerkennung  mancher  Reformbedflrfnisse    —   gegen 
die    Übertragung    des    französischen    Eonstitutionalismus    und   verlangt  die 
Herausarbeitung  des  echt  deutschen  Staates,  hebt  gelegentlich  auch  (im  Hin- 
blick auf  Frankreich)  hervor,    dafe  man  die  Abhälfe  von  Übelst&nden  nicht 
immer  nur  von  der  Regierung  erwarten  solle.     Einen  Vergleich  der  Charte 
von  1830  mit  der  Konstitution  vom  Juli  1815,  eine  Zusammenstellung  von 
Flugschriften  (von  Ende  1831)  und  eine  Beleuchtung  der  Trennungs-  ond 
Einheitsmomente  in  Deutschland,  von  denen  die  letzteren  der  Pflege  empfohlen 
werden,   schliefsen   sich   an.     In  der  Darstellung  der  ^Kammer  von   1815' 
kommt  er  zu  dem  praktischen  Schlufs:  Mie  Aufgabe  ist,  dafs  eine  starke  ge- 
setzm&fsige,  die  Freiheit  duldende   und  beschtttzende  Gewalt  vorhanden  sei, 
welche  die  Extreme  von  sich  ausstofse  und  die  aus  ihrer  Bahn  schweifenden 
Kräfte  in  ihre  Schranken  zurückweise.'  —  Yon  besonderem  Interesse  dflrfte 
der  Beitrag  zur  Geschichte  der  deutschen,  insbesondere  preufsischen  Handels- 
politik von  1818—28  aus  der  Feder  gerade  R's.  sein.  —  Der  2.  Abschnitt 
wird  gebildet   durch  Wiederabdruck  von:   ^aus    dem   Briefwechsel  Friedrich 
Wilhelms  IV.  mit  Bunsen'.    Besonders  merkwürdig  sind  die  'politischen  Denk- 
schriften' aus  den  Jahren  1848 — 51,  bestimmt  für  König  Friedrich  Wilhelm  IV... 
gerichtet  an   dessen  Flttgela4}utanten,   Freiherm  von  Manteuffel  (bisher  un- 
gedruckt).   Es    war   ein  Ausdruck    der  besonderen  Hochachtung,  welche  der 
Geschichtsforscher  dem  hochgestellten  Offizier  eingeflöfst,   dafs  dieser  ihn  zn 
jenen  gleichsam  gutachtlichen  Äusserungen  über  brennende  Zeitfragen  veran- 
lafste.     (Vergl.  S.  611,  6.  Anfang.)    Sie  betToffen  die  Februar-Märzbewegung 
im  allgemeinen,    die  Frage   der  konstitutionellen   Verfassung  (die   —  wenn 
auch  aus  mehr  diplomatisch-politischem  Gesichtspunkt  bejaht  vrird)   und  die 
deutsche  Sache  (in  der  im  Grunde  genommen   der  Kaisergedanke,  der  Ans- 
schlufs   Österreichs    bei  Festsetzung  eines   Verteidigungsbündnisses  und   eine 
Volksvertretung  gebilligt  wird).     Bei  Olmütz  dachte  er  an  eine   territoriale 
Verbesserung  Preufsens  zur  Verbindung  seiner  zwei  damaligen  Hälften.    Von 
grofser  Unbefangenheit  zeigt  er  sich  in  der  Beurteilung  des  deutschen  Bandes. 
Charakteristisch  ist  sein  sozialpolitischer  Gesichtspunkt  im  Hinblick  auf  die 
Verpflichtung  des  Staates  gegenüber   den    entlassenen  Soldaten,    während  er 
den  Massen  politische  Rechte  vorenthalten  wissen  will.  —  Für  die  Erkenntnis 
der   vom   damaligen    Prinzen   von  PreuTsen  in  der  Verfassungsfirage  durch- 
gemachten   Entwicklung   ist   von    Bedeutung,    was    uns  in  einer  besonderen 
Untersuchung  v.  Treitschke^)  darbietet. 

In    bekannter,    nunmehr  seit    10   Jahren  geübter  Art  liefert  Müllers 
Jahresgeschichte ^)  (die    Jahre   1887   und    1888  betreffend)  einen  Oberblick 


XIX,  683  8.  —  4ß)  Y.  TreitBchke,  der  Prinz  t.  Prealsen  n.  d.  reicbisti&diiehe  Yet^ 
fiaasang  (1840/7)  i.  Forschongen  z.  brandenbargiBohen  a.  preoDuachen  Gesch.  B.  1,  1S88, 
687—98.  —  5)  W.  Müller,  Politiftche  GeMh.  d.  Gegenwart.  D.  J.  1886.  Detgl-  d. 
J.  1887.  Stattgart,  Krabbe.  1887/8.  —  X  id.,  Dentache  Geecb.  bis  z.  J.  1888.  lUuftr. 
YolksaaBg.  Stuttgart,  Krabbe.  XX,  S83  S.  M.  4,00.  —  X  Schnlthera,  Borop.  Ge* 
schichtBkalender.  Nene  Folge.  8.  Jahij.  1887.  D.  ganzen  Beibe  28.  Band,  beraug.  t.  £. 
Delbrück.  Ndrdlingen,  Beck.  IX,  601  S.  Ist  e.  analogea  Werk,  jetzt  unter  Tertnoea- 
erweckender  neuer  Leitung.  —  X  K*  Wippermann,  Deatacher  Geachichtakaleoder  für 
1887.     2.  Band,  2.  Halbjahr.     Leipzig,  Gmnow.     XIV,  470  8.    M.  6,00.     Ea  ist  e.  laelilich 


itr    Doatwh«r  Bimd  IL  Keaei  Beieh  (1815— 88.)     1887/8.    HermaniL     11,295 

Aber  die  hauptsichlichsten  parlamentarischen,  diplomatischen,  flherhaopt  po- 
litisdien  und  mit  der  Staatsleitong  znsammenhftngenden  Ereignisse.  Zwar 
tritt  in  dem  Torliegenden  Text  die  Stellung  des  Vf.  zu  den  Tagesfragen  stets 
onzweideatig  hervor.  Da  das  Bekenntnis  aber  ebenso  offen  wie  begeistert 
abgelegt  and  dadurch  den  Ergebnissen  der  demselben  im  ganzen  günstigen 
Yoigftnge  mit  einer  gewissen  liebevollen  Anpassung  nachgegangen  wird,  stört 
das  die  Benalzung  wueh  hei  abweichender  Meinung  nicht 

Biogireiphie»  Einzelne  Personen  von  Bedeutung,  insbesondere  solche, 
in  denen  eine  Epoche  verkörpert  ist,  sind  wie  immer  so  auch  in  den  beiden 
Bericht^ahr^i  zum  Gtegenstand  von  Untersuchungen  oder  Darstellungen  ge* 
macht  worden. 

Was  Politiker  betrifft,  so  ist  Seeleys'  Stein*)  zu  Ende  geftlhrt 
Bruch  mann  schrieb  über  W.  v.  Humboldt^)  Über  R.  v.  Mohl  urteilt  eine 
römisch-katholische  Stimme,  dab  sein  Charakter  als  gerichtet  erscheint,*) 
vlhrend  die  preüfsischen  Jahrbücher  Holder*)  wegen  seiner  Verdienste  um  die 
deutsche  Einheit  preisen:  ^mit  der  Erinnerung  an  die  Kämpfe  für  die  deutsche 
Einheit  in  seiner  engeren  Heimat  (Württemberg)  ist  das  Gedächtnis  Julius 
Hölders  unzertrennlich  verbunden',  und:  'H.  gehört  zu  deiijenigen  M&nnern, 
in  denen  sich  der  Zusammenhang  von  1848  und  1870  lebendig  verkörpert 
bat'  —  Eine  ganze  Bismarck-Litteratur  liegt  wieder  vor.^**^^)  (vgl.  u.  a. 
Quellen.)  Von  Politikern  der  Zeit  Bismarcks  haben  Feldmarschall  Graf 
Roon,^*)  Lasaalle^*)  und  Löwe^^)  Bearbeitung  gefunden. 

Dichter^  Künstler,  Gelehrte,  Industrielle.  Das  Uhland-Ju« 
bü&nm  hat  ebenfalls  viele  Federn^*)  in  Bewegung  gesetzt.  Unsere  grofsen  Fach- 


geofdMta  ZuMnuneiittaUiiiig  d.  polit.  irielitlgitdii  {YorgSnge  im  In-  o.  Aoilande.  —  6)  J.  E. 
Stelej,  Stein,  sein  Leben  n.  Mine  Zeit  Deatichland  u.  Preolten  im  Zeitalter  Napoleou; 
IM  d.  Saglieehen  t.  B.  Lehmann.  Sach-  u.  Namenregister.  Gotha,  F.  A.  Perthea.  1SS7. 
47  6.  M.  1,00.  Vgl.  JB.  S5.  —  X  W.  Banr,  D.Leben  des  Freiherm  t.  Stein.  2.  verb.- 
TffDL  Auflage.  18S7.  VI,  SS8  S.  M.  8,50.  £a  iat  d.  VI  d.  bekannte  christliche  Schrift- 
tteüer,  d.  aneh  im  Berichtsjahr  'Lebensbilder  aas  d.  Gesch.  d.  Kirche  u.  d.  Yaterl.'  herans- 
gtb.  (gr.  8*.  YII,  447,  Bremen,  Müller.)  —  7)  Brachmann,  W.  t.  Hamboldt  (=  17. 
Heft,  KP.  d.  SammL  gemeinTentändticher  Vortrage  t.  Virchow  a.  ▼.  Holtiendorff.)  Hamb., 
y  F.  Biehter.  1886.  86  S.  0,50.  —  8)  Bobert  t.  Mohl.  Z  Charakteristik  d.  grols- 
^Mitsehen  Liberalismos:  flPBl.  101,  S.  8S5/9;  740/5.  —  9)  W.  Lang,  JaUns  Holder.  Vier 
Jiknehnte  württemb.  Politik:  Pr.  Jbb.  61,  S.  21S— 48.  —  X  A.  Hansrath,  £.  Prophet 
1  Tolkspartei:  ib.  59,  1887,  S.  558—80.  Besieht  sich  aaf  d.  poUtischen  Dichter  Henregh, 
d.  lehr  mgttnstig  beurteilt  wird.  —  10)  H.  Kohl,  Fürst  Bismarck-Gedenkbach.  Chemnitz, 
BAlts.  19^  95  S.  Aafseichnangen  fiber  wichtige  Begebenheiten  aas  d.  priyat.  a.  politisch. 
Lsben,  Briefe,  Beden,  diplomat  Aktenstücke  d.  deutschen  Beichskanslers  in  zeitl.  Folge  bis 
(.  Jali  1888  susammengestellt  mit  5  Beil.  1.  u.  8.  Auflage.  —  X  ^  Simon,  Gesch.  des 
FUisten  Bismsr^  1847 — 87.  Autorisierte  Obersetzung  t.  P.  Th.  Alexander.  Berlin,  G. 
Ulrich  &  Co.  Vm,  444  S.  M.  5,00.  —  X  Bdw.  Kriens,  Prince  Bismarck.  2  Vols. 
lUdolstadt,  Bock.  1887.  175  u.  141  S.  —  X  ▼•  Arnonld,  Fin  de  siMe.  M.  de  Bis- 
■sr^  in  La  soditi  nonrelle.  3.  Jg.No.  86.  ~  X  ^*  Dronsart,  Le  Prince  de  Bismarck, 
M  Tie  et  Bon  ceuTre.  Paris,  Lery.  18^  IX,  890  S.  Fr.  8,50.  —  11)  Geo  Schmidt,  D. 
Familie  t.  Bismarck.  K  geneal.-herald.  Studie.  Vortrag,  gehalten  im  konserratlTen  Verein 
a  Halle.  Bathenow,  Babenäen.  87  S.  —  12)  Generalfeldmarschall  Albrecht  Graf  t.  Boon. 
K  kones  Lebensbild.  Gfitersloh,  Bertelsmann.  UI,  107  S.  —  13)  S.  §  42.  —  14)  M. 
Bonge,  Loewe  rediriTus.  Berlin,  C.  Duncker.  XXXI,  425  S.  M.  8,00.  ~  X  I>r-  Aug. 
Steh,  Graf  Friedrich  t.  Berentlow  n.  Wilh.  Hartwig  Beseler.  B.  Vortrag  am  18.  Februar 
1SS6  in  d.  Aula  d.  Kgl.  Domschule  vor  d.  Mitgl.  d.  Prorinziallandtages  gehalten.  Schleswig, 
B«rgaa.  1886.  36  S.  M.  1,00.  —  X  Carmen  Grf.  t.  Noer,  Friedrich  August,  Prinz  t. 
ScUeswig-HolBtelD-Aagastenburg,  Graf  t.  Noer.  Briefe  u.  Aufseichn.  aus  seinem  Nachlasse. 
Höidlingen,  Beck.  1886.  IX,  224  S.  M.  8,40.  —  15)  Wilh.  Ludw.  Holland,  Zu  Ludw. 
^kltads  Gedichtnis.  Mitteilungen  aus  seiner  akadem.  Lehrthätigkeit  Leipzig,  Hirzel.  1886 
102  8.    M.  1,80.  —  X  A.  Ohorn,  L.  Uhland.     r=  Samr*.  gemeinnütz.  VortrSge,  herausg. 


11,296     §22.    DeatBcher  Bund  a.  Keaea  Beich  (1815— 88.)    1887/8.    Harmiiiii. 

genossen,  Leopold  von  Ranke,  M.  Doncker,  Waitz,  erfahren  —  der  erstere 
sogar  von  berufenster  Seite  —  erneute  Würdigungen,^^)  desgleichen 
W.  Scherer.  ^^)  Wir  schliefsen  daran  noch  eine  Anzahl  Lebensbilder  von 
Männern  der  Wissenschaft,^®)  Kunst ^^)  und  Industrie. *<>) 


T.  deuUclien  Verein  z.  YerVreit  gemeiimlUB.  KenntiiiaM  in  Prag.  Ko.  119.)  Z.  lOCj.  6e- 
dSchtnistage  seiner  Gebart  Prag,  deatscher  Verein.  1887.  —  X  £•  Paalns,  L.  Uhland 
a.  seine  Heimat  Tübingen.  Mit  24  Illastr.  y.  G.  CIoCb.  JabilanmaaDsg.  Stuttgart,  Krabbe. 
1887.  VIII,  480  8.  —  X  H.  Fischer,  L.  Uhland.  E.  Stadie  zu  seiner  Saknlarfeier. 
Stattgart,  Cotta.  1887.  VII,  199  S.  M.  8,00.  —  16)  W.  t.  Giesebrecht,  Qedicfatnis- 
rede  anf  Leop.  t.  Bänke.  Zar  Feier  ihrea  128.  Stiftonga-Festea,  gehalten  in  d.  kgl.  bayer. 
Akad.  d.  W.  28,  3,  1887.  München,  Franz'  Verlag.  1887.  4^  32  S.  M.  1,00.  —  X 
Thd.  Toeche,  Leopold  t.  Bänke  an  seinem  90.  Gebartst  21.  Dez.  1885.  Ansprachen  u. 
Zaschriften,  gesammelt  Berlin,  Mittler  &  Sohn.  1886.  88  S.  M.  —,80.  —  X  Brode, 
Max  Doncker.    Berlin,  Calyary  &  Co.     80  S.     M.  1,50.     Ana  <Biogr.  Jahrb.  t  Altartomak*. 

—  X  Graaert,  Georg  Waitz.  Im  Aaftrag  d.  Qörree-Gesellschaft  heraaeg.:  HJb.  8,  1887, 
8.  48—100.  —  17)  Joh.  Schmidt,  Gedächtnisrede  auf  W.  Scherer.  Ans:  Abhandl.  d.  kgL 
pr.  Akad.  d.  W.  Berlin,  G.  Beimer  in  Komm.  1887.  4^.  196  S.  M.  1,00.  —  18)  P. 
Wigand,  Heinrich  W.  J.  Thierschs  Leben  (z.  T.  ▼.  ihm  selbst  erzahlt.)  Basel,  Schneider. 
XX,  464  8.  Bezieht  sich  aaf  d.  geistvollen  Theologen,  d.  Sohn  des  berühmten  Philologen 
a.  PhilheUenen.  Jener  war  e.  d.  Führer  d.  sog.  Irwingianer.  —  X  ^n*  Eyssenhardt, 
Barthold  Georg  Niebahr.  £.  biogr.  Versach.  Gotha,  F.  A.  Perthes.  1886.  IV,  286  S. 
M.  6,00.  —  X  ^ot  D.  Ph.  Schaff,  Aagast  Neander,  Erinnernngen.  Mite.  Bildnis.  Gotha, 
F.  A.  Perthes.  1886.  VU,  76  8.  M.  1,60.  —  X  <3^-  Badloff,  D.  Carl  Schwarz.  £. 
Lebensskizze.  Gotha,  Thienemann.  1887.  68  8.  M.  1,20.  —  X  ^r,  Berlin,  Eriiuier. 
an  Nachtigal.  Berlin,  Gebr.  Paetel.  1887.  VU,  232  8.'^  M.  6,50.  Bezieht  sich  aaC  d. 
berühmten  Afrikareisenden  and  Begründer  der  deatschen  Kolonialpolitik.  —  19)  A. 
Thaeter,  Julias  Thaeter.  D.  Leben  e.  deatschen  Kapferstechers.  Zasammengestellt  aas 
achrifti.  Kachlafs.  Frankflirt  a/M.,  Alt  1887.  V,  167—85  8.  £.  Werk  kindlicher  Pietit, 
gewidmet  einem  Manne,  d.  seiner  Zeit  einer  d.  ersten  seines  Faches  in  Deatschland  war.  — 
X  F-  Baater ,  Friedrich  Bückert  a.  d.  Famüie  Kopp:  PJbb.  60,  1887,  8.  402/6.  Bückert 
verband  herzliche  Freandschaft  während  seines  Aafenthaltes  in  Erlangen  mit  d.  dortigen  Phi- 
lologen Prof.  Kopp  a.  dessen  Familie.  D.  Verhältnis  scheint  nicht  ohne  Einflos  auf  des 
Dichten  Entwickelong  geblieben  za  sein.  —  X  Bobert  Proelfs,  Heinrich  Heine.  Sein 
Lebensgang  a.  seine  Schriften,  nach  d.  neaeaten  Qaellen  dargestellt  Mit  lUoatr.  a.  e.  Hand- 
schrift-Faks.  Stattgart,  Bieger.  1886.  394  8.  M.  4,50.  —  X  ^«il  Hagemann,  Heinr. 
Heine  in  Dorpat  E.  wehm.  Beminiscenz  aas  d.  70ger  Jahren  in  kritischer  Beleachtnng. 
Berlin,  HeUler.  1886.  55  8.  M.  1,00.  —  X  Veit  Valentin,  Bede  aaf  Ladwig  Borne, 
Bei  dessen  lOOj.  Qebartstagsfeier  am  6.  Mai  1886  im  Aaftrag  e.  Fest-Aasschasses  Frankl 
Bürger  gehalten.  Frankfart  a/M.,  Neamann.  1886.  16  8.  M.  — ,50.  —  X  Alfr..  Kl  aar, 
Gedenkrede  z.  Feier  t.  Ladw.  Bornes  100.  Gebartstag.  Prag,  (Wien,  Bensinger).  1886. 
29  8.  M.  ~,50.  —  X  Conrad  Alberti,  Ladwig  Börne.  [1786—1837].  £.  biographisch - 
litterarische  Stadie  z.  Feier  seines  lOOj.  Gebartet  Leipzig,  0.  Wigand.  1886.  208  S. 
M.  3,00.  —  X  Joh.  Proelfs,  Scheffels  Leben  a.  Dichten.  Mit  vielen  Originalbriefen. 
Berlin,  Freand  &  Jeckel.  1887.  VIII,  678  8.  M.  10,00.  —  X  ^^^^'  Zernin,  Brinner. 
an  Dr.  Josef  Victor  y.  Scheffel.  Erlebtes  a.  Erfahrenes.  2.  yerb.  Aafl.  Darmstadt,  Zemin. 
1887.  VII,  95  8.  M.  2,00.  —  X  Alfr.  Bähe  mann,  Joseph  Victor  ▼.  Scbeffel.  Sein 
Leben  a.  Dichten.  Mit  J.  t.  Scheffels  Portrait  im  Lichtdr.  aasgef.,  1  Faks.  a.  7  in  d.  Text 
gedr.  Illastr.  Stattg.,  Bonz  &  Co.  1887.  VIII,  112  8.  M.  1,25.  —  X  Carl  Schwanita,  E. 
Erinnerangsbl.  an  Jos.  Vict.  y.  Scheffel,  bei  d.  Enth.  d.  Scheffel-Denkm.  inllmenaa  dargebr.  2.  Aofl. 
Dmenaa,  Schröter  in  Komm.  1886.  42  8.  M.  —,60.  —  X  Joseph  Victor  t,  Scheffel: 
PJbb.  61,  8.  101^44.     Schliebt  sich  an  an  Joh.    Proelfs'  Scheffel  (Freand,  Bracbsal,  1887.) 

—  X  Jm.  Stöckle,  *Ich  fahr"  in  d.  Welt'  J.  V.  y.  Scheffel  d.  Dichter  des  fröhlichen 
Wandems  a.  harmlosen  Genasses.  1.  a.  2.  AafL  Paderborn,  Schöningh.  XII,  128  S.  —  X 
A.  Liese,  Theodor  Storm:  PJbb.  60,  1887,  8.  219—28.  Bezieht  sich  aaf  d.  beliebten 
Dichter  a.  Schriftsteller,  d.  sein  Jubiläam  beging.  —  X  ^i^of.  Bich.  Gosche,  Deatsche 
Dichter  d.  Gegenwart.  Biogr.-litter.  Charakterbilder  3.  Bd.  Inhalt:  Georg  Ebers,  d.  Forscher 
a.  Dichter.  1.  u.  2.  Aaffage.  Leipzig,  Schloemp.  1887.  VII,  236  8.  M.  3,00.  --  X  J- 
Wohl,  Fr.  Liszt  Erinnernngen  e.  I^dsmännin.  Jena,  Costenoble.  165  8.  —  X  ^-  ^^ 
Kohat,  Weber -Gedenkbach.  Erinnerangsblätter  z.  lOOj.  Geburtstage  Carl  Maria  t.  Webers 
am  18.  Dez.   1886.     Mit  Portrait  Webers.     Beadnitz-Leipzig,   Osw.  Schmidt     1887.     VII, 


i».    DeatBchttr  Bund  n.  NeaM  Beich  (1815^88.)     1887/8.    Hermann.     U,297 

Das  denkwürdige  Drei^Eaiser-Jahr  erzeugte  eine  umfangreiche  ^at^er- 
litteraiur.  Schon  der  90.  Gtebortstag  des  ehrwürdigen  Kaisers  Wilhelm 
hatte  Lebensbilder  desselben  yeranlafst,  unter  denen  als  eins  der  lesens- 
wertesten das  mit  unverkennbarer  Beherrschung  des  Stoffes  und  bewährtem 
Geschick  abgefafste,  mit  den  bei  den  Verlegern  rühmlichst  bekannten  Illu- 
strationen gescbmttckte  Werk  Adami*s  erscheint*^)  Auch  das  Ausland 
beteiligte  sich  an  dieser  Litteratur.**)  —  Besonders  aber  weckte  der  Tod 
des  greisen  Herrschers  dankbares  Gedächtnis.  Von  nicht  zu  unterschätzender 
Bedeutung  für  Einzelheiten  ist  das  zufällig  im  Todesjahr  fertig  gewordene 
Werk,  welches  der  langjährige  Vorleser  des  ehrwtirdigen  Fürsten  über  ihn 
zosanunengestellt  hat.*')  Nicht  ohne  Nutzen  dürfte  man  Neubauers  Samm- 
long'^)  lesen.  Bleibenden  Wert  haben  von  den  Gedächtnisreden  wohl  be- 
sonders die  akademischen,  unter  denen  einige  namhafte  Geschichtsforscher  zu 
YfiL  haben,  so  eine  von  Dove.'^)  Den  Vater  und  den  Sohn  stellten  zu- 
sammen Böhtlingk*^)  und  D.  Schäfer'^)  —  gegenüber  (darf  man  wohl 
sagen)  v.  Treitschke,'^)  unter  Bezeichnung  der  99  Tage  als  einer  'trau- 
ri(|[en  Episode.' 


163  8.  IL  9,00.  —  X  l>r.  W.  A.  Lampftdias,  Felix  MendebMhn  Bartholdy.  B.  Qe- 
■Btbild  seines  Lebens  o.  Wirkens.  Mit  d.  (HolMchn.)-Portr.  a.  e.  FaJuim.-Briefe  F.  Men- 
dtliMbn  BurthV  Leipsig,  Lencktit  18S6.  XII,  879  S.  M.  4,00.  —  20)  Y.  Niemeyer, 
il&ed  Krapp.  B.  Bild  seines  Leidens  n.  Schaffens.  Bssen,  Silbermann.  1887.  71  8.  — 
ii)  Adami,  Bach  y.  Kaiser  Wilhelm.  Bielefeld,  Velhagen  &  Klasing.  1887/8.  In  lief. 
Higsg.  —  22)  Archibald  Forbes,  Kaiser  Wilhelm.  Nach  d.  Bngl.  bearbeitet.  Gotha,  F. 
L  Perthes.  III,  868  S.  M.  8,00.  —  X  Bdoard  Simon,  Kaiser  Wilhelm  n.  sein  Beich. 
Astoriaerte  deutsche  Aasgabe.     2.  Aafl.    Jena,   Costenoble.     M.   4,00.     Wohlfeile  Ausgabe. 

—  23)  L.  Schneider,  Aas  d.  Leben  Kaiser  Wilhelms  1849—78.  3  Bände.  Berl.,  Janke. 
lY,  341  8.,  lY,  886  8.,  IV,  291  8.  ~  X  Herrn.  Klee,  D.  Preals.  Königtum  u.  Kaiser 
Wilhelm  L  B.  hist-polit  Stadie.  Berl.,  Moeser.  Xli,  168  8.  M.  3,00.  —  X  i<l-i  Kaiser. 
Wilhelms  Vermächtnis  an  sein  Volk.  Berlin,  Staude.  XIV,  227  S.  M.  1,Ö0.  BnthiUt 
Baden,  ProU«mationen,  Kriegsberichte,  Briefe  u.  s.  w.  aus  d.  Zeitraum  t.  Übernahme  d.  Re- 
SntNh.  bis  za  seinem  Tode  nebst  d.  Bildnis  d.  Kaisers  n.  d.  Faksimile  seiner  lotsten  Unter- 
aebrift.  —  X  C«  Gremer,  D.  franaös.  Berolation  u.  e.  preuCusches  Königaleben.  Vortrag 
gehalten  s.  Feier  des  90.  Gebnrtatages  d.  Kaisen.  Halle,  Fricke.  IL  0,40.  —  H.  Wier- 
■aaa,  Kaiser  Wilhelm  1797—1888.  B.  Lebensb.  fttr  d.  deatsche  Volk.  2.  Aafl.  Leipiig, 
BcBger.  VII,  160  8.  M.  2,00.  —  X  0.  Beding,  90  Jahre  in  Glaube,  Kampf  u.  Sieg. 
K  Menschen-  il  Heldenbild  onseres  deutschen  Kaisers  als  Festgabe  für  d.  deatsche  Volk, 
Ikoassgeg.  T.  Carl  Hallberger.     Stattgart,  Deatsche  Verlagsanstalt.     1887.     hoch  4®.     156  8. 

—  23*)  Bieh.  Nenbauer,  Blatter  d.  Brinnerung  an  Deutschlands  grofsen  Kaiser  Wilhelm  I. 
öedenkbL  an  d.  Trauertage  des  Mars  1888.  Berichte,  Nachrufe,  Betrachtungen,  Dichtungen 
^  Gedächtnisreden,  amtliche  VerkUndigungen  n.  kaiserliche  Brlasse,  Kundgebungen  des  In-  u. 
Aitlaades;  Charaktersflge,  Aussprüche  a.  letstwillige  Aufseichnungen  Kaiser  Wilhelms  I. 
Bertis,  Vahlen.  gr.  8^^.  XIV,  240  8.  Für  d.  deutsche  Volk  s.  bleibenden  Erinnerung  auf- 
KHteUt  —  !24)  Alfr.  Dore,  Kaiser  Wilhelms  geschichtl.  Gestalt  QedSchtnisrede  gehalten 
il  d.  Aula  d.  UniT.  Bonn  am  22/3.  1888.  Bonn,  Strauls.  27  S.  —  X  Friedr.  Golts,  Ge- 
^akfieier  des  rerewigten  Stifters  d.  UniTorsität,  weil.  Sr.  Majest.  Kaiser  Wilhelm.  Strafsb., 
fläts.  18  8.  —  X  Birt,  Kaiser  Wilhelm  d.  Deutsche.  GedÜchtnisrede  gehalten  zu  Mar- 
^  22/3.  1888.  Marbarg,  Blwerts  Verlag.  16  S.  ~  X  Heinr.  F  ritsch.  Rede,  gehalten 
i  22/3.  1888  s.  Gedächtnis  Sr.  Majestät  des  hochsei.  Kaisers  u.  Königs  Wilhelm.  Halle, 
5ieBejer.  H.  0,60.  —  X  Wilhelm  L,  d.  Grobe,  deutscher  Kaiser,  König  t.  Preulsen. 
Ldpsig,  Spuner.  gr.  4^  M.  0,50.  —  X  Ferd.  Schmidt,  Kaiser  Wilhelm  u.  seine  Zeit 
K  deotsehes  Volksbuch.  3.  neubearb.  Aufl.  Leipsig,  Spamer.  4.  Abteilung.  XVI,  464  8. 
je  M.  2,00.  Bzempl.  geb.  10,00  M.  Vf.  ist  d.  bekannte  Toikstümliche  Schriftsteller  in  Berl. 
^  f»  Arth.  Böhtlingk,  D.  beiden  ersten  deutschen  Kaiser.  Akad.  Qed&chtnisrede  gehalten 
tt  d.  teeha.  Hochsch.  su  Karlsrnbe.  Karlsruhe,  Bielefelds  Hofbnchhandl.  23  8.  —  2ö^) 
B.Schaf  er,  D.  neue  Deutschhuid  u.  seine  Kaiser.  (»  Deutsche  Bücherei  48.)  Breslau, 
SdMttUfaider.  1888.  45  8.  M.  0,75.  (Sep.  a.  «Nord  n.  Sfld'.  —  26)  ü.  t.  Treitschke, 
Zrei  Kaiser.    16.  Jnni  1888.    Aus  <PrenIs.  Jbb.'  10.  Abdruck.     Berlin,   G.  Reimer.     19  8. 


11,298     {83-     DaotMher  Bond  0.  NeaM  Beich  (1815— 88.)    1887/8.    Harmaiin. 

Noch  zahlreicher  sind  die  Publikationen,  welche  aoaschlielslich  Kaiser 
Friedrich  betreffen.  Eine  liebevoll  geschriebene,  aber  alle  Rontrovenen 
möglichst  (wohl  nm  des  wohlthfttigen  Zwecks  und  der  Beziehung  zur  Kaiserin- 
Witwe  willen)  meidende  Darstellung  ist  diejenige  des  Engländers  Bodd.'^) 
Recht  wertvoll  und  lebendig  geschrieben  sind  Delbrück's  Erinnerungen'^) 
mit  bemerkenswerten  Einzelheiten  z.  B.  über  das  Jahr  1864,  überhaupt  des  dama- 
ligen Kronprinzen  wichtige  Stellung  beim  Heer,  die  so  noch  nicht  bekannt 
war.  Unter  den  akademischen  Gedächtnisreden  heben  wir  —  als  von  einem 
namhaften  Fachmann  gehalten  —  diejenige  von  Prutz'^)  hervor^  anter  den 
Schriften  diejenige  MttUer's'^)  des  bewährten  Geschichtsschreibers  der 
^Gregenwart'.    Auch  andere  Glieder  des  erlauchten  Hauses  sind  behandelt^^^) 

Quellenschriften*  Von  dauernder  Bedeutung,  bleibendem  Wert 
und  unvergänglichem  Interesse  —  denkwürdig  auch  durch  die  begleitenden 
und  folgenden  Umstände  der  Veröffentlichung  —  ist  das  Stück  des  Tage- 
buchs '^)  unseres  unverge&lichen  Dulders  auf  dem  Throne,  welches  drei 
Monate  hindurch  die  gebildete  Welt  beschäftigt  hat.  Eine  wehmütige  Er- 
innerung an  die  Zeit,  da  er  in  vollster  Manneskraft  und  jugendlicher  Be- 
geisterung am  Webstuhl  einer  groben  Zeit  sab,  beobachtend   nicht  nur  (ob- 


—  27)  Bennel  Rodd,  Friedrich  III.  «1b  Krooprini  n.  Kaiier  mit  e.  Einleitiiiig  L  Mijeitit 
d.  Kaiserin  Friedrich.  Deatoch  t.  Sei.  Ben  sei.  Berlin,  Aiher  &  Co.  196  S.  Enthilt 
lichtdrackbild.  —  28)  H.  Delbrück,  Persdnl.  EriBnemngen  an  Kaiser  Friedrich  il  atit 
Haus.  Berlin,  Q.  Reimer.  89  8.  IL  0,80.  Abdmck  aas  Fr.  Jbb.  —  X  Anssprilche, 
Briefe  n.  Kondgebangen  Kaiser  Friedrichs  |al8  Kronprins.  3.  wohlfeile  Ausgabe  des  ^Tsgeb. 
des  Kronprinzen'.  Berlin,  Steinita.  278  S.  M.  8,00.  Ans  allgemein  mganglichen  Qoellea 
bringt  es  in  sachgemäfaen  Znsammenstellongen,  was  es  yertpricht,  besonden  e.  Bild  d.  inneren 
Lebens  des  Kronprinsen.  —  29)  B.  Fr  ata,  Gedächtnisrede  auf  weil.  Se.  Miyest.  Friedrieb, 
deatsehen  Kaiser  n.  K5nig  t.  Preoisen,  Bector  magnifioentisiamas  d.  Aibertos-üniT.  Bede, 
gehalten  80/6.  1888.  Königsberg,  Koch.  15  8.  M.  0,50.  —  X  Wilh.  Stademund,  Bede 
I.  Gedächtnis  S.  Maj.  des  hochs.  Kaisers  u.  Königs  Friedrich  III.,  gehalten  in  d.  Aola 
Leopoldina  d.  K.  Uniy.  Breslau  24/6.  1888.  Breslau,  Koebner.  20  8.  —  X  J-  B.  Mejer, 
Z.  GedSchtnis  Kaiser  Friedrichs.  Bonn,  Strauls.  40  S.  —  X  Kihler,  Z.  Gediehtais 
Friedrichs  IIL  Bede  geh.  30/6.  1888.  Halle,  Niemeyer.  22  8.  M.  0,60.  —  X  Friedr. 
Blafs,  Bede  z.  Feier  des  Gediohtnisses  weil.  Sr.  Majestät  d.  deutschen  Kaisers  u.  Königs  t. 
FreuTsen  Friedrich  IIL,  geh.  in  d.  Aula  d.  Christian  -  Albrechts  -  UniT.  80.  Juni  1888. 
Kiel,  Uniy.-Buchhandl.  IL  1,00.  —  X  W.  Storch,  Z.  Andenken  an  weil.  Se.  Miyestit 
Friedrich  deutscher  Kaiser,  König  t.  Prenlsen.  Paderborn,  Schöningh.  18  8.  —  80)  W. 
MttUer,  Kaiser  Friedrich.  Stuttgart,  Krabbe.  lU,  151  S.  M.  1,50.  —  X  Hengst, 
Friedrich  Wilhelm,  Kronprins  des  deutschen  Beichs  u.  t.  Prenlsen  —  fortgesetzt  bis  z.  Be> 
gierungsantritt  Berlin,  Nagel.  VIII,  266  S.  M.  8,00.  —  X  Eduard  Simon,  Kaiser 
Friedrich  IIL  Nach  d.Französ.T.  Bnfemia Gräfin  Ball estrem  (Frau  t.  Adlersfeld.)  Auto- 
risierte Ausg.  Breslau,  Schottländer.  VIU,  200  8.  —  X  Arnold  Perls,  Kaiser  Friedrich 
u.  8.  lOOtag.  Begierung.  München,  Callwey.  YU,  64  S.  M.  0,50.  £.  Bftchlein  z.  Brian. 
allen  frei  denkenden  Deutschen  gewidmet.  —  XH.  Wiermann,  Friedrich  III.  Kaiser  x. 
Deutschland  u.  König  t.  Preulsen.  £.  Lebensbild  für  d.  deutsche  Volk.  8  Lieferungen  mit 
Illnstrat  Leipzig,  Benger.  IV,  56  S.  M.  4,00.  —  X  id.,  Kaiser  Friedrich  in  VerMüles 
T.  20/9.  1870  bis  7/3.  1871.  Erinnerungen  e.  Diplomaten.  Leipzig,  Beoger.  80  S.  —  30«) 
Hendrichs,  Prinz  Wilhelm  t.  Preufsen.  £.  Fttrstenbild.  Berlin,  Eckstein  Nacht  159  S. 
M.  2,00.  —  X  Hugo  Stein,  Lebensbild  d.  Prinzen  Albrecht  t.  Preufsen,  Begenten  des 
Herzogtums  Brannschweig.     1.  n.  2.  Aufl.     Braunschw.,  Wollermann.     1886.     52  8.   M.  0,80. 

—  X  W*  Baur,  Prinzefs  Wilhelm  y.  Preulsen  geb.  Prinzeis  Marianne  t.  Heszen-Homborg. 
£.  Lebensbild  ans  d.  Tagebllchem  u.  Briefen  d.  Prinzessin.  Hamburg,  Agentur  des  rauhen 
Hauses.  VIII,  534  8.  M.  4,50.  —  X  F.  Bornhak,  Kaiserin  Augusta.  Zttge  anscfirst]. 
Frauenleben.  Mit  7  Portr.  (in  Lichtdruck.)  Berlin,  Vols.  1886.  206  S.  M.  4,00.  -  X 
Obei^Hofpred.  D.  Ferd.  Bender,  Elisabeth,  Prinzessin  Karl  t.  Hessen  u.  bei  Bhein,  gab. 
Prinzessin  ▼.  Prenfsen.  £.  Lebensbild.  Mit  2  Portr.  n.  4  Ansichten  (in  Lichtir.)  Bannst., 
Waitz.     1886.     192  8.    M.  6,00.  —  31)  [F.  Heinr.  Geffken,]  Aus  Kaiser  Friedr.  Tigeb. 


i%r    DentachMr  Band  tu  Neue«  Beich  (1815—88.)     1887/8.    Hermann.      11,299 

aaeh  dieses  in  seiner  Weise),  sondern  mitarbeitend  —  sowohl  (was 
ilD^  bekannt)  als  glttcklicber,  ja  entscheidender  Feldherr,  wie  anch  als  Be- 
rater, Förderer,  Treiber,  was  in  solchem  Umfang  bis  dahin  nicht  ent- 
hüllt war.  Als  nnser  Trflhlingskaiser',  der  sich  mit  dem  Geiste  der 
damaligen  Jagend  erfüllt  hatte,  beweist  er  sich  anch  in  dem  deutschen  Volks- 
frfihling  1870/1.  Die  Angriffe  auf  die  Echtheit  und  Glaubwürdigkeit,  welche 
unparteiische  Kundige  und  geflbte  Beurteiler  wohl  keinen  Augenblick  b^ 
zweifelten,  haben  gerade  zu  dem  uhumstöfslichen  Beweis  der  Echtheit  und  Wahr- 
heit beigetragen.  Angefochtene  Einzelheiten  finden  ihre  Bestätigung  z.  B.  bei  L. 
Schneider,  den  Aufeeichnungen  der  Königin  Viktoria  u.  a.  Der  Stil  ist  wie 
die  AalEassung  echt  kronprinzlich,  die  Angaben  aber  des  erlauchten  Vf.  An- 
teil an  jenen  denkwttrdigen  Tagen  den  Umst&nden  seiner  Stellung  und  den 
YeriiAltnissen  der  Umgebung  König  Wilhelms  entsprechend.  Sehr  wesentliche 
Pnnkte  werden  durch  die  allemeueste  Publikation  Freytags  bestätigt  (vergl.  JB. 
18B9).  Zudem  liegt  gerichtliche  Feststellung  vor;  woran  sogleich  bei  dem  Er- 
scheinen der  Fachmann  nidit  zweifeln  konnte,  ist  so  eine  ffir  Jedermann 
feststehende  Wahrheit  Da  den  Historikern  die  Frage  der  Opportunität 
politischer,  sittlicher  oder  kriminaler  Strafifälligkeit  der  Veröffentlichung  nicht 
mkommt,  so  muHs  das  Stück  des  Tagebuchs  als  eines  der  wertvollsten  Litte- 
ratareraengnisse  der  letzten  Jahre  bezeichnet  werden.  Merkwürdig  berührte 
es  die  Wissenden,  dafs  die  Angabe  über  König  Ludwigs  U.  von  Bayern 
dgentflmliches  Verhalten  zur  Kaiserfrage  von  einigen  Seiten  wie  eine  neue 
EothQllang  behandelt  wurde,  obwohl  man  diese  Dinge  schon  aus  Dresdener, 
Leipziger  u.  a.  Enthüllungen  vom  Jahre  1887  wufste.  Der  Zufall  bringt  es 
mit  sich,  dafs  Wilhelm  Müller  gerade  1887  in  seinem  fälligen  Bande  der 
Zeitgeschichte  (über  1886)  S.  140—52  die  Zusammenstellungen  gemacht 
batte.  Oberhaupt  liegt  der  Wert  der  Mitteilungen  gar  nicht  ausschliefslich 
in  der  Neuheit  des  Inhalts,  sondern  ganz  besonders  in  den  Beiträgen,  welche 
geliefert  werden  zur  Beurteilung  des  inneren  Wesens  des  allzufrüh  dahinge- 
rafften Kaisers,  der  den  Pulsschlag  der  Zeit  fühlte,  die  Zeichen  derselben 
erkannte.  Wie  der  getreue,  (aber  gefürstete)  Eckard  der  deutschen  Ein- 
heits-  nnd  Kaisershoffnung  der  Besten  der  Nation  erscheint  und  wirkt  er 
allerwegen!  Man  könnte  gegen  die  Glaubwürdigkeit  in  dieser  Beziehung  die 
menschlich  begreifliche  Überschätzung  geltend  machen,  welcher  Tagebücher  in 
der  Beurteilung  des  Anteils  ihrer  Vf.  an  den  Ereignissen  erfahrnngsmäfeig 
leicht  erliegen.  Aber  Kaiser  Friedrich  giebt  in  seinem  Urteil  dem  Verdienst 
des  Grofsherzoga  von  Baden  den  Vorrang  und  führt  in  Beziehung  auf  seine 
eigene  Teilnahme  nur  Thatsachen  auf,  welche  nach  inneren  und  äulseren 
Gründen  glaubhaft  sind;  so  die  Angaben  über  die  Stellung  der  mafsgebenden 
Persönlichkeiten  des  Hauptquartiers  zur  deutschen  Frage.  Treffend  erscheinen 
vielfach  die  lebendigen  und  aus  frischestem  Eindruck  der  Erlebnisse  abge- 
gebenen Urteile,  wehmütig  berühren  im  Lichte  der  Objektivität  die  Zukunfts- 
baffonngen  und  Pläne  des  edlen,  vorurteilsfreien,  kühnen  und  doch  mafsvoUen 
Thronfolgers.  Im  grofsen  Ganzen  wird  niemand  der  Veröffentlichung  ihren 
Wert  als  einer  der  wichtigsten  Quellen  für  die  Erforschung  der  grofsen  Zeit 
absprechen  können.    Auch    Monod  weist  auf  ihre  Bedeutung  hin.'^*) 

Ihr  reihten  sich,  dem  Umfang  nach  sogar  in  noch  gröfserer  Ausdehnung 


1B70/1:  DB«.    15,   S.  6-88.    Berlin,    Gebr.    Paetel.    D.    Poblik.    fehlt    in  nelen    £zem- 
Plttoi  d  DBa.,  ist  iber  inzwiwhen  im  Bachhandel   erschienen  Badspest,  Benkö.  —  31«)   G. 


11,300     {88*    DeatBcher  Bund  n.  Keaes  Beich  (1815— 88.)     1887/8.     Hermann. 

—  des  Herzog  Ernst  von  Gobarg-Ootha  LebenserinneningeiL  an.") 
Der  deutsche  Fflrst,  der  wie  kein  zweiter  PrenÜBens  Beruf  erkannte  und  dies 
durch  die  That  —  durch  seine  Militär-Konvention,  die  erste  von  allen,  welche 
mit  Preuisen  geschlossen  wurden,  durch  seine  Stellung  zum  National-Verein 
und  allen  die  Einheit  des  Vaterlandes  vorbereitenden  Veranstaltungen  der 
denkwürdigen  Zeit  zwischen  1868  und  1866  —  bewies,  hatte,  vermöge  seines 
Banges  und  seiner  intimen  Beziehungen  zu  den  groCsen  wie  zu  den  kleinen 
Höfen,  die  Möglichkeit,  ttber  die  inneren  Vorgänge,  die  wahren  Znsanmien- 
hänge  der  wichtigsten  Ereignisse  sich  zn  unterrichten.  Hiervon  macht  er  in 
seinem  Werk  umfassenden  Grebrauch.  Hochinteressant  ist  sein  Aufenthalt  bei 
Kapoleon  IH.  Ein  ganz  eigenartiger  Abschnitt  des  zweiten  Bandes  ist  als 
Au&atz  schon  vor  Ausgabe  desselben  erschienen '')  und  macht  EnthtUlungen 
aber  ein  Geheimnis  aus  der  Geschichte  der  Presse  in  den  trftbsten  Jahren 
der  Reaktion.  Unter  des  Herzogs  Protektorat  gemäfs  seiner  Anregung  wirkte 
ein  Verein  namhafter  Schriftsteller  (besonders  G.  Freitag,  auf  dessen  Er- 
innerungen^^) sich  der  Vf.  an  dieser  Stelle  bezieht,  Mathey,  Max  Duncker) 
in  antirussischer  und  gemäfsigt  freisinniger  Richtung  in  den  zugänglichen 
Blättern  und  bereitete  des  deutschen  Volkes  FrOhling  unter  dem  Prinz-Re- 
genten vor.  —  Gegen  einen  einzelnen  Punkt  dieser  Memoiren,  die  strenge 
Charakteristik  des  Versteigerers  der  deutschen  Flotte,  hat  der  Sohn  des 
letzteren  Einspruch  erhoben  und  beruft  sich  u.  a.  auf  einen  Zeitungsartikel 
von  1865,  als  dessen  Vf.  Bismarck  gelte. 

Sammlungen  von  Reden  and  Briefen  des  Fürsten  Bismarck^^)  vertiefen 
die  Anschauung  von  der  Bedeutung  des  Staatsmannes,  wie  sie  die  obigen 
Lebensbilder  hervortreten  lassen.  Auch  die  Aufzeichnungen  mehrerer  hervor- 
ragender Männer,  die  den  leitenden  Persönlichkeiten  oder  den  entscheidenden 
Ereignissen  nahe  standen,  bieten  manche  beachtenswerte  Einzelheiten,  schätz- 
bare Ergänzungen  zu  den  Zeitbildern.  So  v.  Natzmers^DenkwQrdigkeiten'^) 
aus  der  Regierung  Friedrich  Wilhelms  lU.  und  IV.    Dem  Vf.  stellten  intime 


Monod:  &H.  88,  S.  879.  —  32)  Erntt  II.,  Herzog  y.  Sachaen-Coboxg-GothA,  Aas  meinem 
Leben  n.  aas  meiner  Zeit  1.  Bd.  a.  2.  Bd.  1/4.  Aofl.  Berlin,  Herta.  1887/8.  Lex.  8*. 
XI,  616  S.  M.  13,00.  m,  543  S.  M.  14,00.  —  3S)  id.,  £.  Utter.-polit  Verein:  DB. 
Jahrg.  15,  Heft  1,  S.  127—47.  lat  e.  Stück  ans  d.  Denkwürdigkeiten  Bd.  II.  --  X  ^-  ^* 
Krön  es,  Briefe  des  prenla.  Prinaen  Friedr.  Wilh.  Karl  an  Erahersog  Job.  t.  6eterreicb  au 
d.  J.  1816:  AZg.  Beü.  No.  16^22.  —  X  Th.  t.  Bühler,  Sohriftwochael  awiachen  d. 
Herzog  Karl  Eagen  t.  Würtemberg  n.  d.  Frh.  Heinrich  Auga»t  t.  Btthler:  HZ.  57  "SF.  21, 
S.  193 — 211.  —  X  ^'  Jansen,  D.  Erinnerungen  des  Henogs  Ernst  II.  t.  Coburg-Gotha 
aus  Schleswig-Holstein  1848—51,  aof  Grundlage  teils  bekannter,  teils  bisher  nicht  yerSffent- 
lichter  Zeugnisse  geprüft  Kiel,  Homann.  gr.  8^  97  S.  M.  2,00.  Zugleich  e.  begründende 
Ergänzung  au  dea  Vf.  Schrift:  *D.  Tag  u.  d.  Männer  t.  EckemfÖrde'  mit  21  Beil.  (Aus: 
«Zeitschr.  d.  Gesellsch.  für  Schleswig-Holstein-Lauenb.  Gesch.')—  34)  G.  Preytag,  Brinner. 
aus  meinem  Leben.  Leipz.,  Hirzel.  1887.  VIII,  377  S.  M.  5,00. —  34«)  F.  A.  Fischer, 
Herzog  Ernst  U.  y.  Sachsen-Coburg-Gotha  u.  Hannibal  Fischer.  Strafsbnrg,  Drackerei  n. 
Verlagsanst  1888.  10  S.  —  35)  0.  Fürst  Bismarck,  Parlament  Beden.  (=  Koüektion 
Spemann  280.  Bd.  Stuttgart,  Spemann.  Auch  in  d.  'Annalen  des  deutschen  Reicht'  und 
Beden  Bismarcks  —  natürlich  immer  diejenigen  des  laufenden  Jahres  —  abgedruckt.  —  X 
id.,  Bede  Über  d.  Bündnis  zwischen  Deutschland  und  Osterreich- Ungarn  r.  7.  Oktober  1879. 
Nach  d.  amtl.  stenogr.  Bericht  über  d.  ReichstagSTerhandl.  6/2.  1889.  Berlin,  pjttktmmer 
u.  Mühlbrecht.  Mit  e.  Anhang,  d.  Text  des  Vortrages  enthaltend  nach  d.  Beichs-  n.  Staits- 
Anzeiger.  —  X  ^^-y  ^ber  d.  europ.  Lage.  Bede  in  d.  Sitzung  des  Reichstages  6/2.  18S8. 
Leipzig,  Bejer.  16  S.  —  X  id »  Bismarckbriefe  1844—70.  Originalbriefe  Bismarck«  tn 
seine  Gemahlin,  seine  Schwester  u.  A.  4.  wohlfeile  Aufl.  Bielefeld,  Velhagen  &  Klasin?- 
VIII,  196  S.  M.  3,00.  —  36)  Gneomar  £.  t.  Natzmer,  Unter  d.  HohenaoUein.  Denk- 
würdigkeiten aus  d.  Leben  d.  Generals  Oldwig  ▼.  Natzmer.     Ans  d.  Zeit  Friedrich  WilklU* 


{SS.    DeatMhor  Bund  a.  Kenefl  Keich  (1815—88).     1887/8.     Hermann.       11,301 

Beziehungen  zu  den  Königen,  auch  zum  Prinzen  Wilhelm,  von  dem  beach- 
tenswerte Anssernngen  ttber  den  Gang  der  Staatsgeschäfte  unter  seinem 
Brnder  mitgeteilt  werden,  sehr  wertvolles  Material  zar  Verfügung.  —  Für 
gewisse  Seiten  des  Hof-  und  Kunstlebens  ist  es  die  Sammlung  von  £r- 
iniierangen  an  den  Generalintendanten  v.  Hülsen,  mit  welcher  seine  Tochter  (?) 
uns  beschenkt  hat.'^)  In  ähnlicher  Richtung  dürften  des  bekannten  Kunst- 
komers  und  Sammlers  sowie  Schriftstellers,  des  Grafen  y.  Schack  Auf- 
leichnnngen^B)  besonders  zu  verwerten  sein.  Ernst  Försters,'^*)  des  alten 
Burschenschafters  und  später  namhaften  Kunstschriftstellers,  nach  dem  Tode 
herausgegebene  Aufzeichnungen  bieten  einen  httbsch  geschriebenen  und  sachlich 
beachtenswerten  Beitrag  zur  Kenntnis  der  Zeit  nach  den  Freiheitskriegen, 
des  politischen,  akademischen  und  künstlerischen  Lebens  (auch  einen  Besuch 
bei Göthe).  Biedermann  liefert  eine  Ergänzung  zu  seinen  ^dreifsig  Jahren','*) 
die  sich  zugleich  zum  Teil  als  Quelle  giebt.  Dafs  Graf  Beusts  Memoiren- 
werk*<>)  —  gleich  seinem  Vorgänger  (vgl.  die  früheren  JB.)  —  mit  Vorsicht 
zu  benutzen  ist,  in  manchen  Punkten  aber  dem  Vf.,  der  das  Unglück  hatte, 
^t  stets  für  die  niedergebende  Sache  zu  streiten,  nicht  eben  zum  Ruhme 
gereicht,  dtlrfte  als  feststehend  anzusehen  sein.^^) 

Eine  hübsche  Quellenauswahl  zur  Geschichte  der  letzten  30  Jahre  bietet 
Horst  Kohl.^^^)  Es  sind  die  Thronreden  bei  Eröffnung  und  Schlufs  der 
Parlamente,  die  wichtigsten  Armeebefehle,  Botschaften,  königliche  An- 
sprachen o,  a. 


1  Tnl    1838/9.     8.    Teil   ans   d.    Zeit    Friedrich    Wilh.   lY.     1.    1840/8.     2.    1848—61. 

Gotha,    P.    ▲.    Perthes,     gr.   8"^.    YII.  318   S.    M.  6,00.     VIII,   288  S.     M.  6,00.     ICVII, 

304  8.    M.  6,00.     'Allen    dentechen   Patrioten   gewidmet'    —    37)    Ans   d.  Au&eichnungeT. 

6.  alten  preala.  StaaUm.:  DB.     13,2,  bezw.  13,3,  S.  318  ff.,   bezw.  392  ffl  —  X  Helene  y. 

Holaen,  'unter  swei  Königen/    Erinnerungen   an  Botho  t.  Hülsen.     Gesammelt  n.  heraosg. 

Berlin,  Eckstein  Nachf.     363  S.     M.  5,00.     Bezieht  sich  auf  d.  bekannten  Generalintendanten 

1  KgL  Schauspiele   in   Berlin.  —   X    Vor    60  Jahren:   Conserr.  MSchr.     1887,  1,  S.  42, 

159,  256.     Setzt  frühere  Mitteil,  gleicher  Überschrift   fort    Betrifft  rheinische  o.  hessische 

Terhiltn.   —   interessante   kleine   Züge.    —    38)   Briefwechsel    zwischen   Jacob  u.  Wilhelm 

Grimm,  Bahlmann  n.  Gerrinos.    Berlin,  Dümmler.     1886.     2.  (Schlals-Bd.)     592  S.     M.  10. 

Eng.  T.  Ed.  Ippel.  —  X  £•  Stengel,  Prirate  a.  amtl.  Beziehungen  d.  Brüder  (himm  zu 

Hswen.     E.  Sammlung   t.   Briefen   a.   Aktenstücken.     2  Bd.     Aktenst  über  d.  Thatigkeit  d. 

Brader   Qri^mm  im   Hessischen   Staatsdienste.     FesUchrift  z.  100.  Geburtstag  WUh.  Griums 

24/2.  1886.     Marburg,  Elwert     1886.     441  S.     M.  6,00.  —  X  (^-  ▼•  Amyntor),  Ans  d. 

kizteri.  Papieren  e.  preoCi.  Staatsministers:  Grenab.     1887,  3,  S.  432 — 40.     Bezieht  sich  auf 

1848  n.  1849  (Prorinziales  ans  Pommern  u.  s.  w.)  —  38*)    Ernst  Förster,  Ans  d.  Jugend- 

tuL    Berlin  n.  Stattgart,  Spemann.     1887.     XU,   391   S.     M.   6,00.    —   39)  Ad.  Friedr. 

Giaf  T.  Scheck,  £.  halbes  Jh.    Erinneningen  u.  Aufzeichnungen.     3  Bde.     Stutfcg.,  Deutsche 

Vflrlag».A]uit.     Vm,  431  S.,  IV,  443  S.,  lY,  400  8.     M.  15,00.  —  X  K.  Biedermann  , 

Hein  Leben  u.  e.  Stück  Zeitgesch.    £.  Erganz,  zu  d.  VI  <30  Jahre  deutsche  Gesch.'     2.  Bd. 

1849<>86.     Breslau,  Schottlinder.     1887.     VI,  425  S.     M.    5,00.  —  X  B-    Botc,  Einige 

GedenkbUUter  aus  d.  Gesdi.  d.  Georgia  Augusta  seit   1837.     Aus   Anlafs  d.  Jubelfeier  ihres 

150].   Bestehens   zusammengestellt  u.  erläutert  y.  ihrem   Vertreter  im  PreuTs.  Herrenhause. 

GdttiBgeii,  Spielmeyer.     1887.    gr.  8<».    VI,  52  S.     M.    1,25.  —  X  Geo-   Weber,  Jugend- 

ondrücke    u.   Erlebnisse.     K   bist   Zeitbild.     Leipzig,   Engelmann.     1887.     YHI,    295   S. 

M.  6,00.  —  40)  F.  F.  Graf  Beust,  Aus  drei  Vierteljhh.     Erinnerungen  u.  Aufzeichnungen. 

2  Bde.     Stuttgart,  Cotta.     1887.     gr.  8».     XV,  462  S.     VIII,  579  S.     M.  15,00.  —  X  H. 

de   Worms,   M.  P.,    Memoirs  of  Gount  of  Beust  written   by  himself  with  an  introduction. 

LflBdon.     1887.    2  toIs.    —   X  Zwei   Blattansschnitte    aus   d.    Beust'schen   Memoirenwerk. 

1.    Konkordat    u.    Konzü.      2.    D.    Tage    y.    Gastein:    HPBl.    99,    1887,    1,    686—700. 

736-.&3.  —  41)    Ferd.  Falkson,  D.  liberale  Bewegung  in  Kdnigsb.  1840/8.    Memoiren- 

Uatter.     Breslan,  Schottlaader.    22  S.    —   X    Aus    d.    hinterlassenen  Papieren  d.  Generals 

t.  HartBann:  DR.  18,  3,  3.  171,   339.  —  41«)    H.  Kohl,  Dreifsig  Jahre  preurs.-deuUcher 

Gesch.  in  amüichen  Kundgebungen.     Gielaen,   j.  Bickersche  Buchk.     1888.     VI,  346  S.  — 


11,302     i  82.    Beatscher  Bond  u.  Neues  Beich  (1815—88.)     1887/8.    Hermann. 

Jttanographien.  Immer  neue  Forschungen  und  DarsteUnngen  be* 
treffend  die  drei  grofsen  Kriege  1864,«»)  1866/<)  1870/1,^^)  die  Jahre 
1848/9^^)  sowie  den  ^Kaltnrkampf^^*)  erscheinen.  Anch  aus  dem  Zollpar- 
lament  empfangen  wir  Erinnerungen. ^^^)  Wir  heben  besonders  Delbrücks 
kritische  Behandlung  der  Fflhrung  Vogel  von  Falckensteins  in  der  Schlacht  yoq 
Langensalza  henror.  Sein  Ergebnis  ist:  Der  General  hat  1)  die  Schlacht 
unnötigerweise  geschlagen  unid  dadurch  2)  sie  verschuldet  Er  stützt  sich 
auf  V.  d.  Wengen  (vgl.  JB.  1886),  einschliefslich  von  dessen  ^offenem  Send- 
schreiben an  seine  Kritiker'  und  auf  den  Aufsatz:  ^Die  Armeeführung  des 
Generals  Vogel  von  Falckenstein  21/6.  Juni  1866'^^)  —  Rufsland^«) 
und  Frankreichs^)  hinsichtlich  ihres  Verhältnisses  zum  Deutschen  Reich^^) 
wurden  mehrfach  behandelt. s^)  ~  Die  Wichtigkeit,  welche  die  Zollpolitik 
erlangt  hat,  insbesondere  die  verwickelten  Verhaltnisse  zu  Osterreich  spiegeln 
sich  in  der  Litteratur.^')  —  Zwei  parteigeschichtliche  (wir  sagen  damit  nicht 


42)  H.  Beibrück,  D.  Generalitabswerk  über  d.  deatsch-dSnüchen  Krieg:  Pr.  Jbb.  59, 
1887,  8.  68 — 78.  £.  Bespreeh.  im  AntchlofB  an:  <d.  dentach-diniBcbe  Krieg  1864,  heraotg. 
T.  Gr.  Generalatab,  Abt.  Ittr  KriegigeMh.     1.  Bd.  Berlin,  1886,   &.  S.  Mittler  &  Sohn.*  — 

43)  id.,  LangensalBB  a.  Vogel  t.  Falckenstein:  ib.  59,  1887,  8.  448—77.  —  X  0.  Ohio, 
La  gaerra  dell  anno  1866  in  Germania  ed  in  Italia.  Storia  politica  e  militare.  Firenxe, 
AdemoUo.  6,  212  8.  3  L.  —  X  P^cia  de  la  gaerre  de  1866  eo  Allemagne  et  en  Italie 
arec  12  croqnia  dans  le  texte.  Bmzelles,  Moqnardt  12^  390  8.  —  44)  1870/1.  Ei^ 
aahlangen  r.  e.  preafa.  Staatsmann.  I,  II,  III:  DB.  13,  3,  8.  129,  257.  —  X  ^«  Wahrh. 
über  d.  Tag  t.  Ems.  Y.  e.  Emser  Kurgast  Berlin,  Mayer  &  Müller.  1887.  12^  27  S. 
M.  0,60.  (Wendet  sieb  gegen  d.  Eniblang  r.  d.  BrÜsqaienmg  Benedettis).  —  X  Loop. 
Kist,  Erlebn.  e.  deutschen  Feldpatera  während  d.  franz.  Kriege«  1870/1.  Innsbruck,  Yer.- 
Bnchhandl.  407  S.  M.  2,60.  —  X  ^^»  Hammon,  Einiges  aus  d.  Tagebuch  e.  Feldgeist- 
lichen im  Kriege  1870/1.  Kempten.  Dannheimer.  1887.  12<>.  175  8.  —  X  J-  v- 
Wicke  de,  Gesch.  des  Krieges  t.  Deutschland  gegen  Frankreich  in  d.  Jahren  1870/1.  3. 
(Titel-Aufl.)  Leipsig,  Fock.  1872*-88.  VU,  583  8.  M.  9,00.  —  X  A.  Tr  in  ins,  Gesch. 
d.  Krieges  gegen  Fnmkreich  1870/1.  («»  Gesch.  d.  Einigungskriege  1863,  66,  70/1.  in.) 
Berlin,  DÜmmler.  —  X  8chulr.  Dr.  Co  sack,  Yor  fOnfaehn  Jahren  ans  frmniSs.  Quelle  n. 
eigener  Ezinnenmg.  £.  Vortrag  gehalten  im  J.  1886  u.  durch  Kachtrige  erweitert  Danaig, 
Kafemann.  1886.  48  8.  M.  1,00.  —  45)  W.  Wichmann,  Denkwürdigkeiten  ans  d. 
Faulskirohe.  Hannoyer,  Helwings  Verlag.  XIV,  568  8.  (Vgl.  o  8. 153^.)  —  X  Seb.  Branner, 
Denk-Pfennige  a.  Erinnerung  an  Personen,  Zustinde  n.  Erlebn.  yor,  in  u.  nach  d.  Bxplosions- 
jähre  1848.  Wünburg,  Woerl.  1886.  Vm,  268  8.  M.  3,00.  ^  X  ^^'  Zernin,  E. 
Erinnerung  aus  d.  badischen  Aufstand  u.  e.  Gedicht  darüber  t.  J.  V.  y.  Scheffel:  DB.  12,  4. 
1887.  8.  305  ff.  —  X  E.  Frey,  B.  Stück  deutscher  Gesch.  u.  ItaUen  i.  J.  1848.  Eine 
Studie.  Dresden,  y.  Grumbkow.  1887.  gr.  8^  75  8.  M.  1,50.  —  45*)  Majnnke, 
Gesch.  d.  Kulturkampfes  in  Preulsen-Deutschl.  10  (SupplenL-)Lief.  Paderborn,  Schdningh. 
1887.  8.  573—684  8.  M.  1,20,  (kompl.  7,95.)  —  X  Parallelen  awischea  d.  preniGk 
Kulturkampf  y.  1838—41  u.  d.  y.  1871—87:  HPbl.  101,  8.  422—33.  —  X  Beyschlag, 
D.  Friedensschluls  awischen  DeutschL  u.  Bom.  Vortrag.  24  8.  M.  0,20.  —  X  J^-  ^^-  ^• 
Schulte,  D.  Altkatholioismns.  Gesch.  seiner  Entwicklung,  inneren  Gestaltung  n.  rechtliche 
Stellang  in  Deutschland.  Ans  d.  Akten  u.  anderen  autheni  Quellen  dargest.  GieCieB,  Both. 
XV,  683  8.  M.  12,00.  —  X  Leos  Xin.  Anfänge:  Grensbote.  1887,  8.  514—22. 
Tagebnch-Notiaen  d.  Konklaye  s.  Wahl  des  letaten  Papstes  betr.  (aus  Baphael  de  CeMre.)  — 
—  X  A.  y.  Adel  mann.  Der  edle  Liberalismus  und  sein  gefährlichster  Gegner.  8.  yer- 
melute  Auflage.  Als  Vorwort:  'E.  Weckruf  an  d.  deutschen  Nationalstols' ,  als  Anh.: 
«E.  Brief  gegen  d.  Oentrum.'  Leipsig,  Wolf.  80  8.  M.  0,50.  —  4&b)  B.  Freih.  y.  Goier, 
Erinnerungen  aus  d.  Zollparlament  1868—70:  Ck>nsery.  MSchr.  1887,  II,  8.  1021  ff,  1121  fL^ 
1235  ff  —  45«)  In:  Jbb.  f.  deutsche  Armee  n.  Marine  1886,  Juni.  •—  46)  T.  Marions, 
BuTsland  u.  PreuÜBen  wahrend  d.  Bestaur.  I,  II:  DB.  13.  —  47)  Lee  adyersaires  natorels 
de  1' Allemagne:  Bossie  et  France,  par  un  diplomate  russe.  Paris,  Ghio.  18^  XXXVI, 
260  8.  3,50  fr.  —  48)  Deutschland,  Osterreich  oder  Bufsland.  £.  poUt  Studie  y.  e.  West- 
slayen.  Prag,  Otto.  114  8.  M.  4,50.  —  48^^)  Kolonialpolitik  s.  §42;  ygl  d.  Zosammen- 
stellung:  JB.  9,  UI,  352/4.   —  49)  (§42)   Mamroth,  östexz«ich.-deatsehe  Handelsbesieh. 


§85.     Ba7«ni.    Gdbl.  11,303 

parteiische)  Darstellangen  fftgen  wir  hier  an>**)  —  Von  knltnrgeschichtlichem 
Interesse  ist  die  Jabiläumsscfarift  der  preofsischen  Zillerthaler>*^)  —  In  der 
Kispar-Haaser-Frage  wird  besonders  von  Karlsmhe  ans  in  begreiflichem 
dynastischem  oder  Familieninteresse  immer  noch  gearbeitete^)  ^Etwas  Kriegs- 
Ijeschichtlicbes*  aaf  Grand  der  militärischen  Erörteningen  des  Prinzen  Hohenlohe 
giebt  Delbrflck.^^^)  Dafs  Graf  Brandenburg  zn  dem  Umschwung  der  prenfsi- 
seben  Politik  1850  anders  stand,  als  man  bisher  glaubte,  zeigt  y.  Sybel.^^) 


$25. 

Bayern. 

S.  GöbL 

Allgemeines»  ÄUbayern.  Die  Vorarbeiten  für  eine  wissenschaft- 
!idi  begründete  Urgeschichte  des  Landes  hat  nunmehr  —  auf  Ver- 
anlassung Ohlenschlagers^)  —  die  Akademie  der  Wissenschaften  in 
lltnchen  dauernd  in  ihre  besondere  Obhut  genommen,  indem  sie  eine  aus 
sechs  Mitgliedern  bestehende» Kommission  niedergesetzt  hat,  mit  dem  Auftrage, 
die  Aufgaben  des  laufenden  Jahres  festzustellen,  die  im  Gange  befindlichen 
ÜQleniehmungen  zu  prüfen,  eventuell  zu  unterstützen  und  zu  überwachen,  und 
aber  die  Verwendung  der  zu  diesem  Zwecke  vom  Landtage  bewilligten  Mittel 
(^lich  2000  M.)  gutachtlich  zu  berichten.  —  Als  ein  weiterer  neuer  Schritt 
dizo,  die  Denkmftler  der  geschichtlichen  und  kulturellen  Entwicklung  unserer 
Yorftkhren  vor  Verschleuderung  nnd  gewerbsm&fsiger  Ausbeutung  zu  schützen, 
erscheint  ein  das  Auffinden  von  Altertümern,  insbesondere  Münzen  be- 
treffender £rla(s  des  königlichen  Kultusministeriums  vom  19.  Febr.  1887.') 
--  So  ist  SU  hoffen,  dais  die  reichen  Resultate,  die  einzehie  eitrige  Forscher, 
issbesondere  Naue,')  mit  Haue  und  Spaten  der  Erde  abgerungen  haben, 
sdt  der  Zeit  zu  einem  lebensvollen  und  erschöpfenden  Bilde  der  bayerischen 
Urgeschichte    zusammengefafst    werden.*-^*)    —   Für    die    Aufhellung    der 

-  49^  £.  FroÜL  T.  Ungen-Sternberg:  ConMnr.  Mflchr.  S.  1/3.  Hebt  d.  LeiatnngaD 
^  d.  TOMiidieB  OitMepiroviDMB  ntttammendea  MaimM  für  d.  Begrttnd.  d.  konflerrai  PreCn- 
*•■■•■  boTTtr.  —  X  ^<  Stephan!«  Beitr.  i.  Zeitgeech.  inabea.  a.  Qeach.  d.  nationaUiber. 
fteteL  Leiprig,  Broekhaaa.  {[Grentb.  87,  I,  608— 14.]|  —  X  ^ •  Haüir.  Geff  cken,  PoUt 
^«doMielm.  1.  0.  2.  Aufl.  Berlin,  Verein  1  deatMshe  ütteratnr.  YUI,  275  S.  M.  6,00. 
"  49^)  Butter  d.  Erinnenmg  an  d.  50).  Jabiliam  d.  preoTa.  Kolonie  Zillerihal  im  J.  1887. 
H«uMg^.  T.  Pertanaschola.  Bchmiedeberg,  Sommer.  1887.  86  S.  M.  0,60.  —  50)  Kaqp. 
Harner:  Qanterly  Beriew.  166,  S.  469—96.  Eafiit  d.  Inhalt  r.  6  bezügl.  Schriften,  d.  teUa 
Ür  d.  SrUinag  aas  einem  Betrag,  teiJa  dagegen  rind,  anaammen.  D.  Beanltat  encheint  d.  Yt 
vaftUwft.  Vgl  0.  S.  130M.  —  50a)  H.  Delbrück,  Btwaa  KriegageMhichtiichea:  PrJhb.  60, 
606  ff.  Seliliefat  nch  in  an:  Kraft  Prins  t.  Hohenlohe-Ingelfingen :  1)  Militäriache  Briefe 
(SW  Ka:f«llerie,  Infaatene,  Fe]d•Artm«ri^  Strategiache  Briefe,  Getprich  über  Beiterei,  per- 
•idieke  Bri«lm.  a.  Betnushtangoi).  —  &1)  t.  Sybel,  Grf.  Brandenborg  in  WarMhaa.  HZ. 
Kt.  %%,  8.  246-78.  »    /  /  ^        » 

1)  F.  OKlenschlager,  D.  Kommiaaion  f.  Urgeaeh.  Bayerns:  AZg.  1887,  Beil.  108.  -^ 
^  J.  Ena  ke,  D.  «Augiabongen'  n.  daa  k.  b.  Knltnaminiat :  ib.  BeU.  68.  ^  8)  Jal.  Naae, 
D.  Grahb«geli»ld«r  iwiMdiea  Ammer-  u.  Staflblaee.  Bröifti.  o.  bewhr.:  Beitrr.  a.  Anthrop. 
Bayena  7,  &  1-52,  187-206.     |[AZg.  1888,  BeU.  49  n.  60  (0.  Tiachler,  a.  piihiat  Litter.).]| 

—  4)  X  F-  OUenachlager,  Prfliiat  Karte  t.  Bayern.    Bl.  2  Lichtenfela.    BL  8  Stria- 


U,304  $2^-     Bayern.     GdbL 

römischen  Periode  ist  nach  wie  yor  Ohlenschlager  nnermttdet  thätig.  Dies- 
mal erfrent  er  uns  mit  einer  yortrefiflichen  Arbeit  Aber  die  rOmische  Grenz- 
mark in  Bayern,^')  worin  er  —  gestützt  auf  eigene  Untersuchongen  und  aof 
die  gesamte  bisherige  Litteratnr  —  den  Zug  der  Orenzlinie,  die  L&nge,  Ban- 
art  und  das  jetzige  Aussehen  des  Limes  Rhaeticus,  sowie  dessen  Zwedc  and 
Bestimmung  in  erschöpfender  Weise  darstellt  —  Nicht  minder  willkommen 
ist  desselben  Forschers  Studie^^)  ttber  mehrere  —  teils  in  den  letzten  Jahren 
neu  ausgegrabene,  teils  l&ngst  bekannte  —  römische  Inschriften  aus  Kempten, 
Pfünz,  Weifsenburg,  Regensburg  und  anderen  Orten,  die  zur  Aufhellung  der 
frühesten  Landesgeschichte  manchen  Beitrag  liefern.  ^^-'^)  — 

Eine  durch  Form  und  Inhalt  gleich  heryorragende  Untersnchong 
Riezlers^^)  über  die  Ortsnamen  der  Mttnchener  Gegend  yerdient  besondere 
Beachtung.  Sie  bestätigt  aufs  neue  die  S&tze,  dafs  die  Baiuwaren  ein  ger- 
manischer, und  zwar  ein  sueyischer,  nicht  etwa  ein  gotischer  Stamm  sind, 
und  dafs  der  baiuwarische  Gottesglaube  im  wesentlichen  der  allgemeine  ger- 
manische war.  Daran  reihen  sich  als  Früchte  dieser  Studie  die  Thatsachen, 
dafs  die  B.,  als  sie  in  die  neuen  Sitze  einwanderten,  bereits  ein  yorwiegend 
ackerbautreibendes  Volk  waren,  dafe  unter  ihnen  damals  noch  die  alten  6e- 
schlechteryerbände  in  örtlichem  Zusammenhalte  bestanden,  und  dies  yon  einer 
Zahl  und  Stärke,  auf  welche  nur  durch  die  Betrachtung  der  Ortsnamen  einiges 
Licht  fällt.**-*«)  —  Die  in  Lieferungen  erscheinende  illustrierte  Geschichte 
Bayerns,  deren  Vf.  Schwann*^)  der  Unterstützung  seines  Lehrers  Heigel 
sich  yersichert  hat,  will  ihrer  Grundlage  nach  nicht  wissenschaftlich  sein, 
sondern  wendet  sich  an  das  grofse  gebildete  Put^likum,  dem  es,  gestützt  aof 
die  gegebenen  Resultate  der  Forschung,  Bayerns  Vergangenheit  bis  zur  Gegen- 
wart schildern  will.  —  Die  Sammelwerke  Döllingers"**)  und  Heigels '^) 


hing.  Bl.  12  Pftuaa.  Dazn  OrtsnamenTen.  m  Bll.  1  (Schweinft)  u.  4  (Wflnbg.):  ib. 
S.  98—105.  -~  5)  X  ^-  Weber,  Ber.  ttber  neue  TorgeMhiehtl.  Funde  in  Bayern;  ib. 
78—92.  —  6)  id.,  D.  Beftiedelong  des  Alpengebietoe  sw.  Inn  n.  Lech  o.  d.  Innthnl«  ii 
Torgeschichtl.  Zeit:  ib.  S.  22—36.  —  7)  (JB.  10.)  F.  Ohlenschlager,  Qraberfeld  b. 
ThalmäsBing.  —  8)  X  S*  Scheidemandel,  Ober  Hfigelgraberfande  bei  Panberg  in  d. 
Oberpfals.  Parsberg  1886,  SelbBtrerl.  d.  Y.  24  S.  8  Tfln.  jpeitrr.  a.  Antfarop.  Bayeni 
8,  102/5.]{  —  9)  X  £•  Schneller,  Yorgeachiohtl.  Spaziergange  in  d.  Umgebung ▼.  Mttachau 
Altes  a.  Neaes:  Beitr.  s.  Anthrop.  Bayerns  8,  S.  127 — 46.  —  10)  X  Ghlingensperg, 
B.  german.  Grabstätte  zu  Beichenhall:  AZg.  1887,  2.  BeU.  55  u.  57.  —  11)  X  A.  Htrt- 
mann.  Unterirdische  Gange:  Beitrr.  z.  Anthrop.  Bayerns  7,  S.  93 — 129.  —  12)  X  J- 
Banke,  Beitrr.  z.  phys.  Anthropol  d.  Bayern.  4.  Abschn.:  ib.  8,  S.  49 — 92.  —  13)  Fr- 
Ohlenschlager,  D.  röm.  Grenzmark  in  Bayern:  Mftnch.  Abh.  18,  8.  59—144.  |[CfiJ.87, 
1221/3.]|  —  14)  id.,  Böm.  Inschriften  ans  Bayern:  MilnchSB.  1887,  1,  S.  171—214.  — 
15)  X  ^-  Schreiner,  Eining  a.  d.  dortigen  BSmer- Ausgrabungen.  B.  kleiner  Wegweiser 
durch  dieselben:  YHVNiederbayem  24,  S.  803—23.  —  16)  X  1^«^  Popp,  D.  Bdmerkastell 
bei  Pfünz:  Beitrr.  z.  Anthrop.  Bayerns  7,  S.  180/6;  8,  117—26  —  17)  X  «  (H.  Arnold), 
Ans  Yallatnm:  AZg.  1888,  2.  BeU.  140  —  18)  X  id.,  Bömisches  u.  Bomaaisehes  t.  d. 
Ammer-  n.  d.  Wttrmsee  n.  BSmische  Altert  am  Ammersee:  ib.  1887,  2.  Beil.  263  n.  299. 
19)  X  H.  Arnold,  Bömisches  ▼.  Ammenee:  ib.  1888,  2.  BeU.  306  u.  307.  —  20)  X 
Weinmann,  D.  Bdmerbrficke  bei  Stepperg:  Nenburger  Kollekt  51,  S.  185/7.  —  21)  S. 
Biezler,  D.  Ortsnamen  d.  Mttnchener  Gegend:  Obei-bayer.  A.  44,  S.  33—110.  —  22)  X 
F.  Keina,  Erganzgn.  z.  bayr.  Wörterbuch,  bes.  aus  d.  Gegend  t.  Paasau:  MilnchSB.  1887, 
2,  S.  402—24.  —  23)  X  J-  St.,  Tegemsee  (Erklärung  d.  Namens):  AZg.  1888,  2.  BeU. 
236.  —  24)  X  id.,  Ammersee,  Andechs  u.  Diefsen  (Deutung  d.  Namen):  ib.  281.  —  25) 
X  Bielsen  u.  Andechs  (Deutung  d.  Namen) :  ib.  255.  —  26)  X  J-  St.,  HoheD-PeUsenbeig. 
S.  Beitrag  z.  Ortsnamenskunde :  ib.  193.  —  27)  M.  Schwann,  lUnstr.  Gesch.  t.  Bayern. 
Mit  zahlr.  Illustr.  berflhmtester  Kttnstler.  (In  ca.  60  Lfgn.)  1./7.  Lfg.  1.  Bd.  S.  1—224. 
Stuttg.,  Sttddt.  Yerl.-Inst  k  M.  0,40.  —  28)  X  1-  ▼•  Döllinger,  D.  Hans  Wittdsbaek 
u.  s.  Bedeutung  in  d.  dtsch.  Gesch.:    DdUinger,   akad.  Yortrr.  1,    25—55.    —  29)    X  i^t 


§25.    Bayern.     Qöbl.  11,305 

enthalten  fast  ansschlielslich  Abhandlungen  und  Vortrftge,  die  schon  ander- 
Ttrts  veröffentlicht  worden  sind,  so  dafs  ein  näheres  Eingehen  auf  den  Inhalt 
nicht  geboten  erscheint)  —  Neue  interessante  Beiträge  zar  Biographie 
Aventins,  mit  dem  eine  der  geistvollen  Reden  Döllingers  sich  beschäftigt, 
bringt  Oefele'^)  aas  einer  Hs.  des  Benediktinerstiftes  S.  Peter  zu  Salzburg. 
Insbesondere  ist  die  Vorrede  za  der  ^Germania  illostrata'  in  hohem  Grade 
chinkteristisch  ftr  Aventin;  die  derselben  eingefOgten  Briefe  sind  hoch  will- 
kommen als  unmittelbare  Zeugnisse  seines  litterarischen  Rufes  and  Verkehrs.^') 
~  Koch  sei  hier  dankbar  einer  ungemein  mühevollen  Arbeit  gedacht,  welche 
der  historischen  Forschung  wesentliche  Dienste  leistet  Wir  meinen  den  yon 
Keinz^^)  mit  großer  Sorgfalt  bearbeiteten  Index  zu  den  Bänden  15 — 22 
der  Monamenta  Boica. '*-'*)  — 

Eine  der  Haaptquellen  für  die  älteste  politische  Geschichte  Bayerns, 
Arbeos  Vita  Gorbiniani,  war  bis  jetzt  nicht  im  Originaltexte  bekannt.  Diesen 
veröffentlicht  Riezler'*)  —  anter  Voranschickung  einer  ausgezeichneten 
kritischen  Untersachung  —  aus  einer  Hs.  des  britischen  Museums.*®-**)  — 
Eine  weitere  Qnellenedition,*^)  welche  den  bayerisch-pftlzischen  Krieg  im 
Jahre  1504  znm  Gegenstande  hat  und  in  manchem  Zuge  die  Aufeeichnungen 
Zajners  und  KöUners  ergänzt,  schlägt  mehr  in  die  Reichs-  als  in  die  Landes- 
gescbichte  ein.*^-**)  —  Das  Wenige,  was  bisher  über  die  —  in  Romanen 
m\  behandelte  —  Ehe  des  Herzogs  Ferdinand  von  Bayern  mit  Maria  Petten- 
peck  bekannt  war,  hat  Lossen*®)  kurz  zusammengestellt  and  durch  einige 
las  Archiven  geschöpfte  Umstände  erweitert.  —  Den  Hauptgewinn  aus  der 
^on  Stieve  in  bekannt  vortrefflicher  Art  veröffentlichten  zweiten<^>)  und 
dritten^')  Abteilung  der  Witteisbacher  Briefe  zieht  nicht  die  bayerische 
sondern  die  Geschichte  des  Erzstifts  Köln,  denn  den  größten  Teil  der  Briefe 
verdanken  wir  der  Wahl  des  Herzogs  Ferdinand  von  Bayern  znm  Koadjutor 


ifastb  a.  t.  Zeit:  ib.    —    30)  B.  Th.  Heigel,    Histor.    Yortrigo   n.    Stodien.     8.   Folge. 

Vtacben,  Sieger.    YU,  865  8.     M.  7,00.     |[CB1.  8S,  ö48.]|  —  31)  X  Würdinger,  Ber. 

l«  d.  Feier  d.  5<y.  Beetehens  d.  bist    Yer.  t.  Aberbayem  un   26.  Mii  1888.  —  32)  K 

FrL  T.  Oefele,  Aveiitiniuia:    OberbayerA.   44,  S.  1—82.    -    88)  X  0.  Bademacher, 

ATentia  iL  d.  nagar.  Chronik:  NA.  12,  S.  559—76.  —  34)  F.  Keina,  Index  Generalia  in 

VounBentomn   Boicomm    Yolamina    1—27.     Para   altera.     Mchn.,    Akad.    d.  W.     4^     II, 

(IS  S.   —  35)  X  H.  Holland,   D.    Monmnenta   Boica  a.   ihr  neneater  Index:  AZg.  87, 

Beil  92.  —  3(()  X  F-  Keinz,  Flomamen  ana  d.  Monnm.  Boica:   Mttncb.SB.  1887,   2,  8. 

9<-117.  —  87)  X  F.  Ch.  H5ger,  Kleine  Beitrr.  a.  Kritik  u.  Erklärung  d.'  Monnm.  Boica 

ia  Auehlnlii  in  d.  General-Index  s.  Bd.  15—27.     Freiaing,  Datterer.     M.  1,50.  —  38)  X 

C- An  gern  an  n,   D.   minnlicben    Namen   d.    Hanses    Wittelsbacb   in   Bayern:   AZg.  1888, 

1  BeiL  299  u.  303  (cfir.  aacb  2.  Beil.  310).   —  39)  S.  Biealer,  Arbeos  Yita  Gorbiniani, 

•-  0.  a  16».  —  40)  X  P-  ▼•  LSher,  Kaiser  Lodwig  d.  B.  Begistratnrbuch:  Löbers  ArcbZ. 

IS.  S.  280/7.  —  41)  X  J-  V.  Kall,  D.   Milnaen,    MedaiUen  n.  Siegel  K.  Ludwigs  d.  B.: 

ÄyerNomiimQes.  6,  8.  1—40.     |[D.  übrige  Litter.  über  K.  Lndwig  d.  Bayern  siebe  §  17.]| 

42)  X  8.  Steinberz,  D.  Yertrige  Karls  lY.  mit  d.  Wittelsbacbem  an  BltrUlei.  J.  1849: 

WOsG.  8,  8,  103/7.  —  43)  X  J-  Weizsäcker:  Zn  d.  YertrSgen  Karls  lY.  mit  d.  Wit- 

telshachem  n  Eltrille  im  J.  1349:   ib.  8.  302/6.   —    44)  X  H.  Rigganer,  B.  Sterbe- 

»«l«k«B  sa  Hera.  Wilbelm  lY.:    JbMünchG.     1,    8.  416—21.    —   46)  X  H.  Semmig, 

}j"*«M  T.  Bayern,  Königin  ▼.  Frankreicb:  AZg.  1887,  Beü.  136  ff.  —  46)  K.  Höhlbaum, 

Mitteügn.  na  d.  StadtarcbiT  ▼.  K51n.     Hoft  11  (8.  1—40).     Köln,  Du  Mont-8chattberg.   84  8 

M.  2,20.  -  47)  (8.  lOl«»*).    8ampel,  8alzburg  im  bayer.  Brbfolgekr.  1504.  —  48)  X 

'  Lei  st,  Qaellen-Beitrr.   z.  Gesch.  d.  Bauern- Aufruhrs  in  Salzburg  1525  u.  1526.    Salzbg. 

7"  **)  X  J.  Mayerhofer,    Wie   Hz.    Albrecht  Y.  i.  J.  1562    gereut  ist  n.  was   er  fOr 

eefolgo  ^hsbt:  JbMlinchG.  2,  8.  471/5.    —  60)  M.  Lofsen,  B.  Ehe  d.  Hera.  Ferdinand 

T^B«y«nBiitMm^Pgtl^p<j<5l^.  ^^    j^  g    328—56.   —  61.62)  F.   Stiere,  Witteisbacher 

Briefe  au  1  j.  1590—1610.     Abt  2,  3:   München.  Abb.  18,   1,  8.  113—212,   441—560. 

Jahwiberichte  der  GesohiobUwisssntohaft.    1888.    II.  20 


n,306  §35-    Bayern.    GobL 

deys  EurfOrsten  Ernst   Ton  Köln.     Nebenbei   allerdings   &llen   ancb  einzelne 
Streiflichter  auf  die  Wittelsbacher  Familie,  den  Charakter  Wilhelms  Y.  und 
Maximilians   etc.  —  Der  bekannten  Verbindung   des  Kurprinzen  Ferdinand 
l^aria  von  Bayern   mit  der  savoyischen  Prinzessin  lag  —  was  man  bisher 
nicht  wnfste  —    eine   politische  Absicht   von  gröbter  Tragweite  zu  Gnmde. 
Es   handelt   sich   um   die   Anssöhnnng  Savoyens   mit  den   Habsbnrgem  in 
Österreich   und   Spanien.    Wie    diese   politischen  Abmachongen   gleichzeitig 
mit   dem   Eheprojekt   betrieben   worden,    stellt   Hei  gel  ^9)  anf   gnmd  nea 
entdeckter  Schriftstücke  dar.^^*^^)  —  Dem  nämlichen  Forscher^^)  ist  es  ge- 
glückt, ein  bisher  unbekanntes  Memoirenwerk  Tom  pfalzbayerischen  Hofe  unter 
Karl  Theodor,   nämlich  die  Aufzeichnungen  des  geheimen  Kabinetssekretftrs, 
Stephan  Freiherrn  von  Stengel,  aufzufinden.    Dieselben  sind  —  obwohl  sie  nur 
bia   zpm  Jahre.  1782   reichen  —    als   eine  neue  Quelle  ersten  Ranges  an- 
zusehen  und   enthalten   eine  Fülle  von  Gharakterzügen  aus  dem  Leben  be- 
kannter Persönlichkeiten.  —  Auf  die  hohe  Bedeutung  der  Denkwürdigkeiten 
des  Grafen  Montgelas   hat   schon    vor  einigen   Jahren    Heigel    hingewiesen. 
Jetzt  liegt  ein  deutscher  Auszog  vor  uns,  den  ein  Enkel  des  Ministers,  Eisen- 
berg,^*^)  aus  dem  Mss.,  welches  die  äuüseren  Angelegenheiten  betrifft,  her- 
gestellt hat.    ^Der  gröfste  Wert  des  Buches,  welches  mit  der  Geschichte  der 
Ei^tlassnng  des  Ministers  rasch  abbricht,  liegt  nicht  sowohl  in  der  immerhin 
ganz  ansehnlichen  Summe   neuer  Nachrichten,   mit   welchen   die  Geschichte 
jener  Zeit  und  insbesondere  die  bayerische  bedacht  wird,  als  vielmehr  darin, 
dab  wir  durch   dasselbe   in   die  Lage   gesetzt   werden,   den  Standpunkt  zu 
kennen  und  zu   würdigen,  welchen    die    bayerische  Regierung    in   einer  für 
die  Gestaltung  Deutschlands  und  Europas  so  wichtigen  Epoche  eingenommen 
hs^t.'  —  Eine  der   gehaltvollsten  Erscheinungen  der  Berichtsjahre  nennt  die 
i^ritik  mit  seltener  Einmütigkeit  die  Publikation  zahlreicher,    bis  jetzt   fast 
durchweg  unbekannter  Korrespondenzen  aus  dem  reichen  schriftlichen  Nach- 
lasse des  bayerischen  Staatsministers  Maximilian  Freiherr  von  Lerchenfeld. ^^) 
Insbesondere   tritt  uns    das  Werden  und  die  erste  Kindheit  der  bayerischen 
Verfassung  in  einer  Klarheit  entgegen,  wie  kein  anderes  Buch  bisher  sie  ge- 
währte.    Auch    für   die  Beurteilung,  des  Kronprinzen   und   späteren  Königs 
Ludwig  I.  sind  die  Papiere  von  hohem  Wert  —  Die  Centenarfeier  der  Ge- 
burt  des   ebengenannten  Fürsten    hat   einer  Reihe  von   Schriften^'-*')  das 


|[CBl.  SS,  S14.]|  —  53)  Hei  gel,  B.  Beziehungen  zwiaclien  Bayern  o.  Savoyen  164S— 53: 
MüDchSB.  1S87,  2,  S.  118  —  72.  —  64)  X  Oregorovint,  D.  beiden  CriTellL  In:  Kleine 
Schriften,  2.  Bd.  (1SS8).  —  55)  X  M.  Baith,  £f.  Max  £man.  ▼.  Bayern  a.  d.  Donan- 
Btädte:  AZg.  ISSS,  BeiL  248—65.  Aach  sep.  XngoUt,  Ganghofer.  4<».  M.  4,00.  —  56) 
B.  Th.  Heigel,  Nene  Denkwürdigkeiten  y.  pfalzbayr.  Hofe  anter  Karl  Theodor:  ZAG.  4, 
8.  433—55,  549—57.  >-  57)  L.  t.  Montgelaa,  Denkwürdigk.  d.  hayr.  StaaUmin.  Maxim, 
Gi^  ▼.  Montgelas.  Im  Aaazage  aas  d.  frana.  Originalübers.  t.  Max  Frh.  v.  Freyberg- 
Eisenberg.  Stattg.,  Cotta.  XVI,  574  S.  M.  10,00.  {[HZ.  61,  322;  BLZ.  10,  170; 
AZg.  1887,  BeU.  298,  303,  840,  1888,  BeiL  4;  VjbVPK.  25,  2,  215.]|  —  5S)  M. 
Fi:h.  T.  Lerchen feld,  Aaa  d.  Papieren  d.  k.  b.  Staataminister«  Maxim.  Frh.  t.  Lerchen* 
feld.  Nocdlg.,  Beck.  XYI,  311  S.  M.  6,00.  |[HZ.  60,  556/9;  MHL.  16,  283  1;  GBL  SS, 
619.  Münchn.  Neaeste  Nachrr.  1886,  Nr.  448  ff.,  AZg.  1888,  BeU.  148— 50.]|  —  59)  X 
0.  Biedl,  Ludwig  Aogaatae,  K.  y.  B.,  anter  Zagrandelegong  d.  grofeeren  Werkes  t.  Prot 
Dx;.  Sepp  besrb.  (=  Sanunlg.  histor.  Bilder.)  Freibarg  i.  Br.,  Herder.  Vm,  108  3. 
K.  1,20.  ~  60)  X  H.  Sommer,  K.  Ladwig  I.  t.  B.  B.  Volkaachr.  a.  Feier  «.  100.  6e- 
bi^rt^tagea.  München,  0.  Meerhoff.  72  S.  —  61)  X  Feetachr.  a.  Gentenar-Feier  Ladwiga  1., 
K.  T.  B.  Von  bayer.  Schriftstellern  a.  Künstlern.  München,  Frana.  gr.  4".  40  S.  M.  1. 
—  62)  XT.  J.  Rke,  Festr.  bei  d.  a.  And.  an  K.  Ladwig  L  ▼.  B.  Ton  d,  k.  Konstgewerbe- 


§25.    Bayern.     Göbl.  11,307 

Leben  gegeben,  ans  denen  wir  nnr  Reidelbachs^^)  Prachtwexk  über  die 
Knnstschöpfnngen  Lndwigs  I.  hervorbeben.  Tiefe  historische  Auffassung  nnd 
gründliche  ftsthetisebe  Bildung  werden  dem  Vf.  von  einem  berufenen  Kritiker 
nachgerühmt '  i-  7S) 

Der  politischen  Geschichte  schliefsen  sich  einige  Werke  an,  welche  die 
innere  Verwaltung  des  Staates  zu  ihrem  Thema  haben.  Hierher  zählen 
die  von  Neudegger 7'''^)  veröffentlichten  oberpfälzischen  Kanzlei-  und  Amts- 
ordnnngen  aus  den  Jahren  1525,  1561  und  1566,  welche  uns  in  den  — 
noch  etwas  wirren  —  Regierungsapparat  jener  Zeit  lehrreiche  Blicke  thun 
lassen.  — In  einer  recht  fleifsigen  Untersuchung  verfolgt  Baasch^^)  die  An* 
&ige  des  Steuerwesens  in  einem  deutschen  Territorium.  Gerade  Bayern 
eignet  sich  für  eine  derartige  Aufgabe  gut,  nicht  nur,  weil  ein  recht  umfang- 
reiches Material  bereits  im  Drucke  vorliegt,  sondern  auch,  weil  B.  schon 
frühzeitig  ein  geschlossenes  Ganze  bildet,  von  dem  später  nnr  geringe  Teile 
an  andere  Territorien  gekommen  sind.^^)  —  Als  ersten  Teil  einer  Skizze  d^ 
bajerisehen  Agrarpolitik  von  der  Mitte  des  18.  bis  zur  Mitte  des  19.  Jh. 
bezeichnet  sich  eine  bemerkenswerte  Dissertation  Hausmauns.^^)  In  der 
Einleitung  werden  die  Stände,  die  Beamten  und  die  allgemeinen  Verhältnisse 
besprochen,  worauf  der  Vf.  die  Leibeigenschaft  und  die  Besitz-  und  Abgaben- 
Terhältnisse  sowohl  nach  den  rechtlichen  Bestimmungen  als  der  thatsächlichen 
Lage  untersucht.  —  Viel  Neues  in  schöner  Gestalt  bringt  Trosts^^)  Ge- 
schichte des  St.  Michaelsordens  y  aufgebaut  auf  rein  archivalischen  Grund- 
lagen.'»-S*) 


Klule  Sil  Nftrabg.  sm  30.  Jnli  1888  Teransi  Cent.-Fei6r.    Nfiinberg,  Schräg.    20  S.    M.  0,80. 

—  63)  X  &•  Freih.  ▼.  Hertling,  Gedäcktnisrede  aaf  K.  Ladwig  I.  (t.  B.):  HPBll.  103, 
8.  210—36.  —  64)  X  B.  aiiTeröffcaüichter  Brief  K.  Ludwigs  L:  AZg.  1888;  8.  Beil.  240. 

—  65)  K.  Th.  Hei  gel,  Ludwig  I.  v.  Bayern  als  Brxieher  seines  Volkes:  ib.  Haaptbl.  210. 

—  66)  X  B.  y.  Destoachesy  K.  Ludwig  L  t.  B.  d.  Förderer  Tolkstttml.  Pflege  yatev- 
lisdiacher  Geschichte,  d.  Wiederbegründer  bayrischer  StSdtechroniken:  JbMfinchG.  2,  S. 
1C9-.84.  —  67)  X  J-  Schrott,  Kg.  Ludwig  L  als  Dichter:  AZg.  1887,  BeU.  174  u. 
175.  —  68)  X  ^  ▼-  De  st  euch  es,  K.  Ludwig  L  t.  B.  d.  bayer.  St  Georgs-Ordens  Y. 
Giolsmeister:  ib.  1888,  2.  Beil.  209.  -—  69)  X  B-  ▼•  Schelhorn,  Z.  Gesch.  d.  Bauten 
K.  Udwigs  L:  ib.  Beil.  346.  —  70)  Hs.  Beidelbach,  König  Ludwig  L  t.  B.  u.  seine 
KsMtKhöpfuDgen.  (15  Hefte.)  München,  Both.  M.  22,50.  —  71)  id.,  Ludwig  L,  K.  ▼.  B. 
Bit  bes.  Berfleks.  sr.  Kunstschöpfungen.  Volks*  n.  Schnlansg.  d.  grölBeren  Prachtwerkes. 
Mit  167  Abbildnngea.  München,  Frans.  lY,  368  S.  M.  3,60.  —  72)  X  ▼•  Heilmann  , 
H  Lodw.  I.  T.  B.  in  s.  Knnstschöpfungen :  AZg.  1888,  No.  202  Beil.  u.  203  (Hptbl.)  — 
731  M.  J.  Neudegger,  Kanalei-,  Bats-  n.  Gerichtsordnung  d.  Kurf.  friedr.  IL  d.  Weisen 
T.  d.  Pials  als  Begierender  au  Amberg  ▼.  J.  1525.  Mit  staatsgeschtl.  Erörterungen  n.  e. 
£zhm:  Über  Mon.  Germ.  Begiminalia  u.  Erhöhung  d.  Anforderung  an  d.  Landesgeschichts- 
Kbieiber.  München,  Ackermann.  60  S.  M.  1,50.  —  74)  id.,  Amtsordnungen  d.  Kf. 
Friedr.  m.  y.  d.  Pfala  ans  d.  J.  1561/6.  Aus  d.  Manual  d.  Kanxlera  zu  Amberg  hrsg.: 
VHVOberpfala  42,  S.  1 — 86.  Auch  separat  bei  Ackermann,  München.  —  75)  E.  Baasch, 
D.  8teaer  im  Hagt  Baiem  bis  a.  ersten  landständ.  Freiheitsbrief  (1311).  (Marbgr.  Diss.) 
MsH)g.,  Druck:  Lükke  u.  Wolff  in  Hambg.  55  S.  —  76)  X  J<m-  Micheler,  D.  Tabak- 
vetfB  in  Bayern  ▼.  d.  Bekanntwerden  d.  Tabaks  bis  z.  Einführung  e.  Herdstattgeldes  1717. 
lesaer  Diss.  Stnttg.,  KrÖner.  77  S.  —  77)  S.  Hausmann,  D.  grundherrl.  Yerüsssung 
Bijens  in  d.  S.  Hälfte  d.  18.  Jh.  Strafsb.  Diss.  Stra£sbg.,  Trübner.  78  S.  —  78)  L. 
Trost,  Gesch.  d.  Michaelsordeaa  in  Bayern  u.  d.  St.  Michaelsbruderschaft.  —  79)  X  £•  ▼• 
Bettouches,  D.  bayer.  St  Georgs-Orden  t.  hundert  Jahren:  AZg.  1887,  2.  Beil.  100, 
1388,  3.  BeU.  111.  —  80)  X  W.  Sohrata,  D.  Münzfund  t.  Grafenau:  MHYNiederbayem 
U,  8.  71—94.  —  81)  X  A.  Luschin  t.  Ebengrenth,  D.  bösen  Halser  (Leuchten- 
bR^isehe  Heller):  M.  Bayer.  Kumism.  Ges.  7,  S.  1/6.  —  82)  X  Ch.  Sohnepf,  Wasser^ 
Wr  Wihrttag:    ib.    6,   S.    77/9.  —    86)    X  Am.  Bussen,    D.  Münzfnud    t.  Batiszell: 

Z.   20,    S.    167—74.    —   84)  X  Stegmann,    Wolfegg'sche  Marken:    M.Bayer. 

20* 


11,308  §25.     Bajern.     Göbl. 

Die  kriegs-  und  heeresgeschichtlichen  Schriften^^-*^)  sind 
zum  Teil  Fortsetzungen  gröfserer  Werke.  Von  dem  Neuen  ist  das  Beste 
wohl  Heil  man  US 0^)  Studie  über  den  Feldzng  von  1809.  — 

Die'  Kirchengeschichte^^'^^^)  und  m-n»)  hat  —  abgesehen  von 
der  dankenswerten  Herausgabe  ^^^)  der  ürkk.  des  Nonnenklosters  zum  heiligen 
Kreuz  in  Regensburg  —  nichts  Nennenswertes  aufzuweisen. 

Mit    desto   reicheren    und   wertvolleren    Gaben    wurde    die    Kultur- 


Nnmigm.  Gee.  7,  8.  109—10.  —  85)  ()  KalUo,  ntiach-obergermanischea  Kriegstheater.  — 
86)  X  K.  Frh.  t.  Beitaenttein,  D.  Peldzag  d.  J.  1621  mit  d.  Besitzergreifnng  d.  Ober- 
pfala.  Müncben.  1887.  |[MVGDB.  1887,  lit  BeiL  86.]|  —  87)  X  K.  Popp,  D.  alten 
bayer.  Gescbfitae  d.  kgl.  b.  ArmeemaBeams.  Mttncbeii.  1887.  —  88)  X  J«  B*  Precbtl, 
Biariam  d.  2.  Bat  d.  cbnrpfalzb.  Begmts  Herzog  Pias  ans  d.  J.  1805  n.  1806:  MHVNieder- 
bayem  25,  8.  219—225.  —  89)  X  Gerneth,  Geach.  d.  k.  b.  6.  Infant-Begimenta-Groia. 
herzog  ▼.  Hessen.  2.  T.  1.  HiQfte  1804—11.  Berlin,  Mittler  &  8.  341  8.  |[AZg.  1887, 
No.  298,  2.  Beil.]|  —  90)  X  K  Suff  er,  Gesch.  d.  b.  9.  Infant-Beg.  Wrede  ▼.  s.  Uispr. 
bis  z.  Gegenwart  Würzburg,  Hertz.  Vni,  194  8.  M.  8,50.  —  91)  X  M.  Buith,  D. 
k.  bayer.  12.  Infant-Begiment  'Prinz  Amalf.  Geschichtl.  AbriTs  f.  d.  Mannschaften  d. 
Begmts.  Ingoist.,  Ganghofer.  1887.  Vin,  112  8.  —  92)  X  ^^-  Berg,  Gesch.  d.  k.  b. 
4.  Jäger^Bataillons.  2.  Tl.  1826—75,  zugleich  Tagebach  d.  Batafllons.  Landshnt,  Krttll. 
XI,  578  8.  M.  16,00.  —  98)  X  Fi^*  Meyer,  Bittmstr.  z.  D.  d.  k.  b.  2.  Ulanen-Begmt 
'König*  1868—88.  Ansbach,  Eichinger.  4.  197  8.  M.  8,00.  —  94)  J.  Heilmann, 
B.  Peldzng  t.  1809  in  Tirol,  8alzbg.  a.  an  d.  bayer.  8fldgrenze;  mit  bes.  Bezngn.  anf  d.  An- 
teil d.  bayer.  Trappen:  Jb.  dtsch.  Armee  68,  8.  20—89  u.  151—68.  —  95)  X  £•  LingS« 
£.  Beitr.  a.  Präge  ttber  d.  Verhältnis  d.  bayer.  Concordats  a.  bayer.  Beligionsedikt:  AKKB. 
60,  8.  811—28.  —  96)  X  ö.  Westermayr,  D.  dtsch.  Kirchenlieder  im  Salzbgr.  Sprengel 
nm  d.  Mitte  d.  16.  Jh.:  HPBl.  102,  8.  249—60.  —  97)  X  S.  Heraberg-Frankel, 
Über  d.  nekrol.  Qaellen  d.  Diözesen  Salzburg  n.  Passan:  NA.  13,  8.  269—304.  —  98)  X 
P.  Wittmann,  D.  Archiv  d.  ersb.  Oidinar.  Mttnchen-Freising:  Löhers  Archiv.  Z.  12,  265 
—79.  —  99)  X  Max  Heimbncher,  Kurze  Gesch.  Freisings  n.  seiner  BischSfe.  t 
grSfsere  Ausg.  (früher  32,  jetzt  87  8.)    Preising,  Mfinchen,  Stahl  sen.     XI,  76  8.    M.  0,60. 

—  100)  X  B.  W.  Benoration  d.  Domkirche  in  Freising  durch  d.  Bischof  Veit  Adam.  Prei- 
Bing,  Datterer.  16*.  28  8.  M.  0,40.  —  101)  X  K.  P.  Will,  8.  Benno,  Bischof  t.  Heifaea. 
(Patron  d.  DiSzese  München-Preising).  Dresden,  Schmidt  112  8.  M.  1,00.  —  102)  X 
W.  Hanthaler,  D.  Überlieferang  d.  geiilschten  Passaaer  Bnllen  o.  Briefe:  MIOeG.  f(, 
8.  604/9.  —  108)  X  Schrddl,  Passana  sacra.  Kachtrr.,  Erliatrgn.  n.  Ergansgn.  (D. 
Haoptw.  ist  1879  ersch.)  Passao,  Waldaner.  47  8.  M.  1,00.  —  104)  X  J-  N.  Seefried, 
Hzg,  ThascUo  H.  u.  d.  ChiemseeklSster.  Aogsb.,  Hnttler.  43  8.  M.  0,75.  —  105)  X  P- 
Lindner,  Albnm  Ettalense.  Veneichn.  aller  Abte  a.  Beligiosen  d.  Benediktinerstifta  Ettal, 
welche  seit  d.  Stiftung  bis  nach  d.  Aafhebnng  gestorben  sind:  Oberbayer.  Archiy  44,  S.  247 
—81.  —  106)  X  K.  SchSfer,  Ans  d.  Tagebnehe  d.  letzten  Abtes  t.  Tegerasee:  AZ.  1887, 
Beil.  50.  —  107)  X  J-  B.  Prechtl,  D.  Kanonikatstift  St  Andre  auf  d.  Domberge  zu  Prei- 
sing, geschichtl.  n.  kurze  Darst  (Zugl.  6.  u.  letzte  Lfg.  d.  Beitrr.  a.  G.  d.  Stadt  Freisinn). 
Fteising,  Datterer.  III,  182  8.  M.  1,50.  —  108)  X  ^'  Holder-Egger,  zu  deutschen 
Heiligenleben  (Über  d.  beiden  im  bayer.  Kloster  Bott  Terehrten  Heiligen):  NA.  13,  S.  9 — 32. 

—  109)  X  K.  Stnrmhöfel,    Gerhoh    t.  Beichersberg   über   d.   Sittenznstande  d.   seit- 
genSss.  Gdstl.     2.  Tl.    Progr.  d.  ThomaMchnle  z.  Leipz.     Leipz.,  Hinrichs.     44  S.    M.  l,CO. 

—  110)  W.  Schratz,  Urkk.  u.  Begesten  s.  Gesch.  d.  Nonnenklosters  s.  hl.  Kreuz  in 
BegensbuTg:  VHVOberpfalz  41,  8.  1—208.  —  111)  X  id.,  Beitrr.  z.  G.  d.  Benedikt. 
Beichsstifts  8.  Emmeram  in  Begsbg:  StMBGO.  8,  8.  376—90  u.  577—89,  9,  S.  157/9.  — 
112)  X^-Dollinger,  Auszug  aus  d.  Kl.  8.  Emmeramer  Botelsammlung  v.  J.  1730—90  in 
d.  Begsbg.  Kreiibibl.:  VHVObeirptalz  42,  8.  259—96.  —  118)  X  W.  Schratz,  D.  An- 
toniter-Balley  Begensburg:  ^BIGV.  36,  8.  25/8.  —  114)  X  id.,  D.  Epitaphien  bei  St. 
Lazarus  in  Begensburg:  ib.  35,  8.  75/6.  —  115)  X  W.  Berli&re,  D.  Benediktiner-Kon- 
grefs  zu  Begensbg.:  StMBGO.  9,  8.  399—416.  —  116)  X  ^*  Döberl,  BeichBonmittelb. 
u.  SchutzrerhSltn.  d.  ehem.  CiBterz.-Abtei  Waldaaasen  in  d.  diei  ersten  Jh.  ihres  Bestehen«. 
Erlanger  Diss.  Passau,  Bucher.  1887.  55  8.  —  117)  X  F-  Binhack,  D.  Markgln.  im 
Nordgan,  als  Einleitg.  z.  G.  d.  GiBterz.-Stiftes  WaldsaTsen  nach  hdschr.  Quellen  bearb. : 
VHVOberpfalz  41,  8.  209—33.  —  118*119)  id.,  D.  Äbte  d.  Cisterzienserstiftes  WaldsaTsen 
T.    1133—1506.     1.  Abt     Progr.    d.  Studienanst  EichstStt.     1887.    84   8.    (2.  Abt   tollte 


§25.     Bayern.     Gobi.  11,309 

geschickte  bedacht.  Insbesondere  hat  sich  das  im  Jahre  1886  neu  ge- 
gründete Münchener  Jahrboch  die  Aufgabe  gestellt,  dieses  Gebiet  vorzugs- 
weise za  pflegen.  Da  finden  wir  höchst  gründliche  und  wertvolle  Ab- 
bandlangen Reinhardstöttners^'^^^^)  und  Trautmanns^'^-^'^)  ttber  die 
Beziehungen  der  italienischen  Litteratur  und  der  italienischen  und  französischen 
Schauspielerkanst  zum  bayerischen  Hofe,^^^-^'^)  da  wird  uns  auch  von 
Haeutle^'^)  zum  erstenmale  ein  Hofkleiderbuch  zugänglich  gemacht,  das 
für  die  sehr  bewegte  Regierung  Wilhelms  IV.  und  seines  thronltlsternen 
Bruders  Ludwig  neuen  Stoff  bietet.  —  Eine  Reihe  lebendig  geschriebener 
Aufsätze  über  das  wissenschaftliche  und  künstlerische  Leben  Bayerns  verdanken 
wir  Trost,^^^)  darunter  eine  Geschichte  des  bayerischen  Schatzes. ^^^'i^<^) 
—  Als  eine  sehr  schätzenswerte  Untersuchung  begrüfst  Lübke  Riehls^^^) 
kunsthistorische  Wanderungen  durch  das  ganze  Königreich  Bayern.  ^Eine 
Falle  bedeutender  Momente  kommt  hier  in  Betracht,  ein  groDses  Gebiet,  das 
die  verschiedensten  Schattierungen  des  romanischen  Stils  umfafst.'^^^-^^^)  — 


1889  eneheinen.)  —  120)  X  id.,  0.  d.  Ciiterzienientiftdi  WalduTseii  ▼.  d.  Wieder- 
hentelliiDg  d.  Kloatan  (1661)  bia  z.  Tode  d.  Abtes  Alexdr.  (1756)  nach  d.  Mas.  d.  P.  Dion. 
Hoeber.  Ambeig,  Habbel.  VII,  190  8.  M.  1,20.  —  X  K-  ▼•  Beinhardstöttner,  Ober 
d.  Benebgn.  d.  italieo.  Idtter.  z.  bayr.  Hofe  o.  ihre  Pflege  an  demt.  (Erster  Beitr.): 
JbMönchG.  1,    S.  93—172.  —  121)  X  id.,    Albrecht  Y.    a.  QioTanni  Fineti.     Nachtr  :   ib. 

5.  518/9.  -^  122)  K.  Traatmann,  Italien.  Schauspieler  am  bayer.  Hofe:  ib.  S.  193—812. 

—  123)  id.,  Pransöeische  Schaospieler  am  bayr.  Hofe:  ib.  2,  8.  185—334.  —  124)  X 
K.  T.  Reinhards töttner,  Aegidias  Albertinas,  d.  Vater  d.  dtsch.  Schelmenromans:  ib. 
8.  13 — SB.  —  125)  X  id-i  D.  erste  deutsche  Übersetzer  y.  Baldassare  Castigliones  *Corte- 
gimo':  ib.  8.  494/9.  —  126)  X  P*  Keinz,  Helmbrecht  u.  seine  Heimat.  Leipz. ,  Hirzel. 
97  8.  M.  2,00.  |[CB1.  87,  1633.]|  2.  nmgearb.  Aufl.  —  127)  X  id.,  Z.  Frage  nach  Neid- 
kirts  Heimat:  MünehSB.  1887,  2,  S.  38—42.  —  128)  X  P-  B.  Aas  d.  Minnesanger-Zeit 
b  Bayern:  AZg.  1888,  Beil.  85.  —  129)  Chr.  Haeatle,  D.  Hofkleiderbach  d.  b.  Herz. 
Wüh.  IV.,  Ladwig  (X.)  o.  Ernst  T.  J.  1508  bis  1551,  bzgw.  1608:  JbMOnchQ.  2,  3.  87 
—125.  —  130)  L.  Trost,  Aas  d.  wissenschaftl.  u.  künstler.  Leben  Bayerns.  München, 
Bieger.  1S87.  V,  164  8.  —  131)  X  id.,  Z.  Gesch.  d.  Giebelfelder  am  Hof-  a.  National- 
tkeater  in  München:  JbMünchG.  1,  8.  357—62.  —  132)  X  Verdiöre,  Histoire  de 
I'oBiTersit«  d'IngoUtadt  Paris,  Lethielleuse.  2  Vols.  XV,  524  a.  661  8.  —  133)  X  S. 
Gftnther,  £.  Stück  Meteorol.  a.  Astrol.  aas  Alt-München:  JbMünchG.  1,  8.  75—92.  — 
1S4)  X  id.,  D.  Mttnchener  Globen  PhiUpp  Appians:  ib.  2,  8.  181—48.  --  135)  X  L-  Geiger, 
£,  ongedr.  Haaunist.     Drama   (y.  Jak.  Lochezj  zu  Ingolstadt,   1513):   ZyglL.  1,  8.  72/7.  — 

—  136)  X  l'*  Scherman,  Einiges  über  d.  Pflege  d.  oriental.  Philol.  an  d.  bayr.  Landes - 
unTers.  im  18.  Jh.:  JbMünchG.  1,  8.  519—24.  —  137)  X  id.,  Abudacnos  (Barbatas),  e. 
Koptischer  Orientalist  aus  d.  17.  Jh.  u.  s.  Besiehgn.  zu  München:  ib.  2,  8.  341 — 54.  — 
138)  X  Jo*-  ^1-  Mayer,  Kataloge  d.  b.  Nationalmus.  in  München.  1.  Bd.  Büchersamml. 
2.  Bd.  Abbildg.  n.  Hdzeichn.  z.  Kultur-  u.  Kunstg.  Bayerns.  MtLnchen,  Rieger.  1887.  XIV, 
153  8.  Vni,  184  S.  —  139)  X  H.  Hayn,  Thesaurus  librornm  Philippi  Pfister,  Monacensis 
(«Bthldt     Bayaric.,  Monaeens.)     München,  Uebelen.     VIU,   603  8.     M.  20,00.  —  140)  X 

6.  Holder-Egger,  Aus  Münchoner  Hss.:  NA.  13,  557-87.  —  141)  B.  Riehl,  Kunst- 
hist.  Wanderungen  durch  Bayern:  Denkmale  frühmal.  Baukunst  in  Bayern,  bayer.  Schwaben, 
Fnnken  u.  Pfalz.  München  u.  Leipz.,  Hirtti.  254  8.  u.  6  Abb.  |[Dtsch.  Bauzg.  1889, 
5o.  97;  AZg.  1888,  Beil.  dOO.]|  —  142)  X  ^'  Festin g,  D.  Bestaaration  d.  Pfarrkirche 
in  Pullach:  AZg.  1887,  2.  Beil.  145.  —  143)  X  Marc  Bösen  borg,  Exzerpte  aus 
Haeaües  Hainhofer  (z.  Kunstgesch.):  Kunstgewerbebl.  4,  8.  116—20.  —  144)  X  B:.  £.  t. 
Berlepsch,  Z.  Kenntnis  d.  Kunstgesch.  d.  16.,  17.  u.   18.  Jh.:  AZg.   Beil.  87.  No.  9  —  15. 

—  115)  X  ^dr.  Pecht,  Gesch.  d.  Münchener  Kunst  im  19.  Jh.  Mit  40  Bilder.  Beil.  u. 
lahb,  Abbildg.  im  Text  München,  Verl.  f.  Kunst  u.  Wissensoh.  XII,  499  8.  M.  20,00. 
{AZg.  1887,  Beil.  168,  1888,  Beil.  324.]|  —  146)  X  Ad.  Bosenberg,  D.  Münchener 
Maienchule  in  ihrer  Entwickelang  seit  1871.  Mit  23  Kupfern  u.  yielen  Holzschn.  im  Text 
Leipzig,  Seemann.  81  8.  M.  40,00.  {[Z.  bild.  Kunst  23,  63;  AZg.  1887,  Beil.  339.]|  — 
147)  X^-Carriire,  DreÜsig  Jahre  an  d.  Akad.  d.  Künste  zu  München.  Lebenserinnrgn. : 
Westerm.  Mtsh.  4,  1888,  Okt  ~  148)  X  Aus  d.  Jugendzeit  y.  Ernst  Förster.     (V.  Interesse 


11,310  {25.    Bayern.     Oöbl. 

Die  Beachtung  weiterer  Kreise  Terdient  die  —  auch  sprachgescbichtlich 
interessante  —  Studie  Frefsls^f^^)  aber  die  Masik  des  baiwarischen  Land- 
volkes. Es  ist  dem  Vf.  hauptsächlich  darum  zu  thun  zu  zeigen,  dafs  in 
Hinsicht  der  Anlage  und  Ausübung  der  Instrumentalmusik  —  denn  auf  diese 
beschränkt  sich  das  vorliegende  Stück  der  Arbeit  —  der  baiuwarische  Stamm 
nicht  blofs  mit  allen  deutschen  und  germanischen  Bruderstämmen,  sondern 
mit  allen  gebildeten  Völkern  der  Welt  einen  siegreichen  Wettkampf  jeder 
Zeit  aufzunehmen  im  stände  sei.^^'-^^^  —  Eine  weniger  rühmenswerte  Seite 
des  altbayerischen  Volkscharakters  beleuchtet  Höflers^^^)  Schrift.  Mit 
unverkennbar  grofser  Luft  und  Liebe  zur  Sache  hat  der  Vf.  ein  sehr  reich- 
haltiges Material  gesammelt;  nicht  gleich  gut  aber  wie  das  Zusammentragen 
ist  ihm  die  Ordnung  des  Stoffes  geglttckt.^^^'^<^<>)  — 

Von  den  —  an  Zahl  nicht  unbedeutenden  —  Familiengeschichten 
und  Biographieen  seien  nur  wenige  Arbeiten  namhaft  gemacht  —  Gründ- 
liche Quellenstudien  verrät  —  gleich  allen  anderen  Werken  dieses  Autors  — 
das  von  Würdinger^^^)  entworfene  Lebensbild  des  Frz.  Albr.  Freih. 
V.  Sprinzenstein,  der  als  Organisator  der  bayerischen  Miliz  wie  auch  als 
Diplomat  dem  bayerischen  Staate  grofse  Dienste  geleistet  hat.  —  Den  gleichen 
Vorzug  besitzt  die  Schrift  Muggenthalers^®^)  über  Ludwig  Fronhofer. 
Unter  fleifsiger  Benützung  der  Archive  wird  uns  da  ein  ausgezeichneter  Bei- 
trag zur  Geschichte  des  —  bislang  wenig  gewürdigten  —  Volksschulwesens 
in  den  letzten  Jahrzehnten  des  18.  Jh.  geboten.  —  Die  von  Stählin  i^^) 
^it  innerster  Erquickung'  geschriebenen  Lebensbilder  der  protestantischen 
Theologen  Lohe,  Thomasius  und  Harlefs  haben  nicht  blofs  für  die  pro- 
testantische Kirche  Bayerns,  der  jene  Männer  angehörten,  Interesse,  denn 
die  hier  Geschilderten  hatten,  jeder  in  seiner  Weise,  eine  universelle  Be- 
deutung und  einen  Wirkungskreis,  der  weit  über  ihre  nächste  Heimat  hinaus- 
ging. —  Gleiches  gilt  in  gewissem  Sinne  auch  von  der  Kaspar  Hauser- 
Legende,  die  ja  in  ihren  Hauptmomenten  auf  bayerischem  Boden  spielt,  deren 
eigentliche   Bedeutung   aber    über    den  Rahmen    der    bayerischen  Geschichte 


f.  d.  Münchener  Kanstgesch.).     Stattg.,    Spemann.     |[AZg.    1888,   Beil.   121.]|    —  149)  X 
Anna  Thaeter,   Julias  Thaeter.     D.  Lebensbild  e.   deotscben  Kapfentechen.     Zsmgest.    ans 
d.  schriftl.  Nachl.     Frankfurt  a./M.,  Joh.  Alt.     1887.     I,  167,  II,  186  8.  —  150)  X  Vinc. 
König,    B.    kunstTolle    runde  Tisch    im  Bathause    zu    Amberg.     Amberg,    Habbel.     16    S. 
M.  0,40.  — ■  151)  X  Rafaels  Madonna  del  Pesce   in  Frauenchiemsee:  AZg.    1888,   2.  BeiL 
151.  —  152)  J.  Frefsl,  D.  Musik  d.  baiwarischen  Landyolkes  yongsw.  im  Königr.  Bayern : 
Oberbayer A.  45,    S.    97—162.   —   153)  X  £•  Bohn,   Orlandus   de  Lassus    als  Komponist 
weltlicher  deuUcher  Lieder:  JbMünchG.  1,  S.  184—92.  —  154)  X  K-  Trautmann,  Vier 
Briefe  d.  Orlando  di  Lasso  an  Hz.  Wilhelm  ▼.  Bayern:  ib.  2,  S.  490/4.  —  155)  X  Woker, 
D.  Tondichter  Agostino  Steffani:    Kath.    87,  1,    S.  312—29    u.    421—32    —  156)  X  Ad. 
Land  berger,  Leben  u    Wirken  d.  Dichtermusikers  Peter  Cornelius.     Würzb.  Diss.    Leips., 
Grimme  u.  Trömel.     96  S.     M.   0,80.  —  157)  X  L-  Stollbrock,   D.  Komponisten  Geoif: 
u.  Gottlieb  Muffat.     E.  Beitr.  z.  Musikg.  d.  17.  u.  18.  Jh.     Bostocker  Diss.     Rostock,  Adler. 
64  S.  —  158)  M.  Höfler,   Volksmedizin  u.  Aberglaube  in  Oberbayems  Gegenwart  u.  Tei^ 
gangenheit.     Mit    e.  Vorw.    t.  Fr.    y.  Hellwald.     München,   Stahl.     XII,    246  S.    H.    2,75. 
|[CB1.  88,    1082;    Beitrr.  z.  Anthrop.  Bayerns  8,    37— 40.]|  —  159)  X  L.  Weiland,   B. 
Hexenprozefs  im  11.  Jh.     (Aufzeichng.  ans  Weihenstephan):    ZKG.  9,    S.   592.  —  160)  X 
K.  Th.  Hei  gel,    D.    bayerische  Hiesel    u.  d.  Hiesel-Litteratur:    Westermanns  Mts.hefte  63, 
1887/8,  S.  122—30.  —  161)  J.  Würdinger,   Franz  Albrecht  Freih.  v.  Sprinzenstein  anf 
Neuhaus,    d.  erste  bayer.  Oberstlandes-  u.  Feldzeugmeister:    VHVNiederbayem    24,   S.    325 
—  61.  —  162)  L.  Muggenthaler,   Ludwig  Fronhofer,  e.  bayr.  Schulmann  u.  Akadem.  d. 
18.  Jh.:  JbMünchG.  2,  S.  363—470.  —  163)  A.  y.  Stählin,  Drei  Lebens-  u.  GeschichU- 
bilder:  Lohe,  Thomasius,  Harlels.     Leipzig,  Hinrichs.     1887.     |[AZg.  1887,  Beil.  152.](  — 


^25.     Btyyn.     G3bL  11,311 

hinaasfiUlt  Es  sei  deshalb  auf  v.  d.  Lindes  Bucb^^^^)  hier  nnr  hin- 
gewic8en.i«*-«o«) 

Der  Ortsgescbichte  Münchens  will  das  bereits  genannte  Jahrbnch  f&r 
MOnchoier  Geschichte  seinem  Titel  nach  in  erster  Linie  dienen.  Doch  ist 
äßse  enge  Grenze  nnr  von  einigen  Mitarbeitern  eingehalten  worden,  in 
manchen  Aufsätzen  länft  das  Münchnerische  nnr  eben  so  mit  nnd  es  wftre 
deshalb  —  wie  von  Oefele  richtig  bemerkt  --  von  den  Heransgebem  wohl 
gethan,  dem  Werke  einen  weiter  gefafsten  Titel  zn  geben,  der  länger  vor- 
halten wflrde.  Im  übrigen  hat  dieses  Unternehmen  eine  überaus  günstige 
Aofiiahme    gefunden.    Wir   ftihren   hier  —  anfser  den  oben  genannten  Ab- 

/ 

1$4)  A.  T.  d.  Linde,  Kaapar  HaoMr.  E.  oeageachichtl.  Legende.  Wieabad.,  LimVarth, 
2  Bde.  Vm,  408  n.  416  8.  M.  15,00.  |[CB].  87,  840;  V>  VPK.  25,  IV,  126—31;  AZg. 
1886,  BeU.  358;  HZ.  60,  886/8;  KBGV.  36,  13.]|  —  165)  X  K.  Primbe,  Wandrg.  daroh 
4.  StBunlong  t.  SiegelabgUiaen  im  k.  allg.  BeichmrchiT  s.  Mfinchen  (z.  Adelagesch.) :  L5hen 
Ärch.  Z.  12,  8.  108—48.  —  166)  M.  t.  Heekel,  Gesch.  d.  FUnilie  Heokel:  VHVOber- 
pfalz  42,  S.  87—257.  —  167)  X  ^-  Hobmaier,  D.  EdelgeM^bleckter  auf  Niederaichbach : 
THVyiederbayeni  25,  9—69.  —  168)  X  ^  Steinmeyer,  Zu  Beinboto  ▼.  Bon  (Notar 
B.  Begleiter  d.  Ot  Heinrich  t.  Ortenbarg  1285—40):  Ana.  dtach.  A(Itert)  14,  S.  145/7.  — 
169)  X  H.  Baith,  Hadamar  t.  Über:  YHYOberpfals  41,  8.  237—42.  —  170)  X  J- 
Maj,  Leben  Paols  ▼.  Bemried:  NA.  12,  8.  832—52.  —  171)  X  Waltz,  Berthold  y. 
Bflgibg.,  d.  gro(«e  Prediger  d.  MA,:  Kirchl.  MUchrr.  7,  7.  —  172)  X  O.  Wettermayer, 
Jokaanee  Anerpach,  e.  bair.  Hnmanist:  HPBll.  100,  8.  489—505.  —  178)  X  Atzrel. 
Sehmid,  Leonhard  Kiaer.    E.  Blataeage  d.  Beform.:  ZAG.  (f.  allgem.  G.)  4,  8.  308~lS. 

—  174)  X  ^'  ^*  Sepp,  Leben  n.  Thaten  d.  Feldhaoptmanns  Kaapar  t.  V^inzer.  T5ls, 
Hattler  &  Gic.  VI,  99  8.  M.  1,00.  |[GB1.  88,  618;  AZg.  1887,  2.  Beü.  175.]|  — 
17a'176)  X  K.  Hein  dl,  Schfltsenobriat  Joh.  Gg.  Heindl,  d.  'Stadent'  aas  Altheim  a.  d. 
Wfer.  Baoemaafatand  im  Bentamte  Bnrghaaaen.  1705/6:  YHVNiederbayern  24,  S.  363—456; 
15,  8.  227—8«.  —  177)  X  B->  Z.  Erinnrg.  an  Joh.  Gg.  t.  Lori:  AZg.  1887,   2.  Beil.  82. 

—  178)  X  ▼•  Bauern feind,  Gedächtniarede  anf  Joe.  t.  Fraunhofer  s.  Feier  teiilte 
handertcten  Geburtitaget.  Mfinchen,  Frans.  4.  M.  0,80.  —  179)  X  H.  8.,  Joseph  Ftattn- 
hofet:  Allg.  Zg.  87,  BeU.  64  o.  65.  —  180)  X  R-  ▼.  H5fler,  Erinnerungen  an  Phil.  Jak. 
FiUmerayer.  E.  Licht-  n.  Schattenbild:  MVGBB.  26,  8.  395—416.  —  181)  X  A.  W. 
Hofmann,  Aus  Jnatne  Liebigs  u.  Friedr.  V^Shlen  Briefirechsel  in  d.  J.  1829—73.  Unter 
Mitwiitg.  T.  Frl.  Em.  Wdhler  heg.  Braanschw.,  Vieweg  &  S.,  2  Bde.  X,  384  u.  862  S. 
M.  16,00.  |[AZg.  1888,  Beil.  36lJ|  —  182)  X  W.  J.  Manfsen,  Ad.  Friedr.  Gf.  t.  Schack. 
B.  poet  Charakterbild.    Ans   d.  Holland,   flbera.     Stattg.,    Metzler.     132  8.     M.    1,50.    — 

183)  X  A.  F.  Gf.  T.  Schack,  K  halbes  Jh.  Erisnrgn.  d.  Aufseichngn.  Stattg.,  Dttch. 
VeiL-Anat     3  Bde.     431,  443,  400  S.     M.  15,00.     |[AZg.  1887,  Beil.  384  (CarriM]|  — 

184)  X  Viktor  t.  KeltKh,  d.  bayer.  Geograph.  Ana  d.  Verf.  nachgel.  Papieren:  Al^reoDi. 
lü.  23.  —  185)  X  W.  K.,  Dr.  Joh.  Nep.  v.  Faoatie.  Nekrol.:  AZg.  1887,  Beil.  145.  — 
186)  X  Maxim,  y.  Pracher.  Nekrol.  ib.  1888,  Beil.  280.  —  187)  X  Adolf  Einer,  Bf- 
iaarg.  an  Brins.  Tortr.  in  d.  VoU-Veraamml.  d.  Wiener  jar.  Ges.  am  23.  Dez.  1887.  V^ien, 
H81der.  28  8.  M.  1,00.  —  188)  X  J-  Z[enetti],  Alois  v.  Brinz.  Nekrol.:  AZg.  1888, 
B«l.  17,  18  u.  21.  —  189)  X  B.  V.  Giesebrecht,  Nekrolog  auf  Alois  v.  BriM: 
Mttaehen.  SB.  1888,  1,  S.  268—76.  —  190)  X  P-  Stoerk,  Franz  y.  Holtzendorlf.  E. 
Kachrul  (^  Virchow-Holtzendorff.  Samml.  H.  71.)  Hambg.,  Veri.  u.  Dr.  A.-G.  34  8. 
M.  1,00.  —  191)  X  Joh.  Frefsl,  Frz.  H.  t.  Schönwerth,  k.  b.  Ministeriair.  a.  D  (Ne- 
krolog): VHVOberpfala  41,  8.  249-67.  —  192)  X  K.  t.  Wurzbach,  Nachruf  auf  d. 
MaaehiBBer  Biblioth.  Gatenicker.     (»»  Im  biogr.  Lex.  d.  Kaisert.  Österr.,  55.  Thl.)  —  198) 

-  U.  Simonsfeld,  Gg.  Hart.  Thomas.  Nekrol.:  AZg.  1888,  Beil.  66  u.  67.  —  194)  X 
T.  Prantl,  Nekrol.  auf  Gg.  M.  Thomas:  MfinchSB.  1887,  1,  S.  255/8.  —  195)  X  3, 
Grofse,  Franz  Trantmann.  E  Charakterbild:  JbMOnchG.  2,  S.  1—12.  —  196)  X  i^-y 
Franz  Tnatmann.  Nekrol.:  AZg.  1887,  Beil.  322.  —  197)  X  Fr-  Pecht,  Gottfried  Neu- 
reither.     Hekzol.:  ib.  Beil.  110.  —  198)  X  i^f  Ferdinand  t.  Miller.     Nekrol.:  ib.  Beil.  55. 

—  199)  X  H.  Y.  Berlepsch,  J.  B.  Obemetter.  Nekrol.:  ib.  BeU.  111.  —  200)  X  J- 
IL  Prana  t.  Gietl.  Nekrol.:  ib.  1888,  «Beil.  206.  —  201)  X  F.  H.  Ostermair,  Heinrich 
Fellermeyer,  Stadt-  u.  Krankenhaus- Wundarzt  £.  biogr.  Skizze.  Ingoist.  1888.  —  202) 
X  S.  Generallieotenant  t.  Hacke,  Nekrol.:  AZg.    1888,    2.  Beil.  No.    76.  —  208)   X  P- 


n,312  §26.     Bayern.     Q«bL 

handlangen  noch  an  Simons  fei ds*^^^)  gründliche  Schilderang  der  an  den 
Namen  Johann  Joachim  Becher  sich  knüpfenden  Münchener  Seiden-Mana&ktar, 
Destoaches^^^)  hraachbare  Materialien -Sammlang  zn  einer  Creschichte 
Münchens  vor  dreihandert  Jahren,  sowie  eine  der  letzten  Arbeiten  des  non 
verstorbenen  Traatmann,^^^)  nämlich  die  Altmfinchener  Meister,  biographische 
and  sachliche  Notizen  zur  Kunst-  und  Eunstgewerbegeschichte  Münchens  bis 
in  unser  Jh.  herein. ^^ 7-^^^)  —  Die  sieben  Jhh.  lange  Geschichte  des  Schlosses 
Hohenaschau  und  seiner  Herren,  der  Aschauer,  Maatner,  von  Freyberg  und 
von  Preysing  schreibt  Primbs^*^)  auf  grund  eingehender  Archivstudien. 

Die  Stadt  Straubing  hat  au  J.  Mondschein  einen  eifrigen  und  geschickten 
Historiograpl^n  gefunden.  Derselbe  veröffentlichl^^^)  aas  dem  Stadtarchive, 
welches  seinen  Besitz  an  ark.lichen  Zeugnissen  früherer  Jhh.  ziemlich  voll- 
ständig in  die  Gegenwart  herübergerettet  hat,  unter  Heranziehung  des  im 
Münchener  Reichsarchive  sich  befindlichen  Materials  die  der  Stadt  erteilten 
Türstenurkk.  Bis  jetzt  sind  die  Dokumente  aus  der  Zeit  von  890  — 1433 
publiziert.  —  Von  allgemeinerem  Interesse  ist  desselben  Vfs.  Studie^^^)  über 
die  Straubinger  Donaumaut  Nach  einer  ausführlichen  Einleitung  über  den 
Donauhandel  im  MA.   entrollt  er  ein  anziehendes  Bild  des  Handelsverkehrs 


T.  B.,  AagOBtFrhr.  t.  Lerchenfeld-Ahaiii.  (Nekrol.):  ib.  2.  Beil.  41.  -—  20^)  fl.  Simons- 
feld,  Joh«  Joachim  Bocher  a.  d.  Seidenmanal  in  München  unter  Ferd.  Maria:  JbMfinchG. 
1,  S.  363 — 415.  —  205)  £.  y.  Destoaches,  £.  Säkolarbild  ans  Münchens  Vergangenheit 
(1687):  ib.  S.  428—99.  —  206)  Frz.  Traatmann,  D.  Altmünchener  Meister:  ib.  S.  1 
—74.  —  207)  X  B.  T.  Destoaches,  D.  EröfEnong  d.  Histor.  Maseoms  d.  Stadt  Mfinchen 
n.  d.  Gentenar-Aosstellang  d.  Maillinger-Sammlong :  AZg.  1888,  2.  Beil.  No.  207,  208.  — 
208)  X  P-  Stieve,  UrteUe  a.  Berr.  über  München  ans  d.  15.,  16.  a.  17.  Jh.:  JbMünehG. 

1,  S.  318 — 27.  —  209)  X  K-  Traatmann,  Zwei  anbekannte  Beschreibnngen  Münchens 
ans  d.  17.  Jh.:  ib.  1,  506—10.  (a.  16.)  —  210)  X  ^^-i  ^^  ^ten  Beisetagebüchem:  Zwei 
nnbek.  Beschrbgn.  Münchens  aas  d.  J.  1661  o.  1782:  ib.  2,  S.  480 — 90.  —  211)  X  ^ 
y.  Beinhardstöttner,  Michel  Montaigne  über  München:  ib.  S.  500/1.  —  212)  X  K.  Th. 
Hei  gel,  D.  Projekt  d.  Gründung  e.  Stadt  Karlstadt  zwischen  München  n.  Nymphenborg. 
(18.  Jh.):  ib.  S.  335-40.  —  213)  X  ^r%.  Mancher,  £.  Berliner  (Nicolai)  über  München 
yor  handert  Jahren :  ib.  1,  S.  173—83.  —  214)  X  ^<^  Koch,  B.  Münchener  Wertherinda: 
ib.  2,  S.  149—65.  —  215)  XB.  y.  Destoaches,  Aas  Münchens  Chronik  y.  fÜnCsig 
Jahren:  AZg.  1887,  Beil.  18,  2.  Beü.  860  n.  361.  —  216)  X  J-  A.  Mayer,  B.  Manoakr. 
y.  Joh.  Paal  Stimmelmaier,  Vorschlüge  z,  Verschönerang  Münchens:  JbMünehG.  2,  8.  955 
—62.  —  217)  X  P.  F-  Krell,  Alt-München  u.  Nea-München:  AZg.  87,  Beil.  65—71.  — 
218)  X  ^-  ▼'  Kafsbaam,  B.  Gesandheitsyerhältn.  in  München  in  d.  letaten  Deaennien: 
JbMünehG.  2,  S.  126—30.  ->  219)  K.  y.  Beinhardstöttner,  B.  Schreiben  d.  Schwestern 
d.  Füttrichklosters  (1519)  an  d.  König  Dom  Mannel  y.  Portagal :  ib.  S.  499—500.  —  220) 
X  D.  Fraaenkirche  zu  München.  (B.  Beitr.  zn  deren  Bangeschichte  anläfsl.  d.  400j.  Jnbit): 
AZg.  1887,  2.  Beü.  238  n.  241.  —  221)  X  L-  Gmelin,  Alte  Handzeichngn.  nach  d.  yer- 
lorenen  Kirchenschatze  d.  St  Michaels-Hofkirche.  München,  Albert.  Fol.  20  S.  a.  SO  Tfln. 
|[KnnstgewerbebI.  4,  172.]|  —  222)  X  [Ad.  Hahn],  Kl.  Gesch.  a.  knrze  Beschr.  d.  Stadt- 
Pfarrkirche  z.  hl.  Geist  in  München.  München,  Lentner.  28  S.  M.  0,25.  —  223)  B. 
y.  Destoaches,  Gedenkbl.  a.  Urk.  z.  Feier  d.  Grundsteinlegung  d.  neuen  StadtpfinkirclLe 
S.  Anna  in  München.  München.  1887.  fol.  —  224)  X  H.  Simonafeld,  Biste  arkandl. 
Erwähnung  d.  Sondersiechen-  oder  Leprosenhaases  (am  Gasteig)  in  München:  JbMSnchO.  2, 
S.  478—80.  —  225)  X  £•   T.  Destoaches,    D.  Salyatorplatz   zu  München:    AZg.    1887, 

2.  Beil.  259.  —  226)  X  id.,  D.  yormal.  kurfürstl.  Gesandtenhans  zn  München:  ib.  2.  Beil. 
147.  —  227)  X  H.  Simonsfeld,  £.  Vorläufer  d.  Yolapük  in  München:  JbMfinchG.  2, 
S.  47.5/8.  —  228)  X  K-  ▼•  Beinhardstöttner,  D.  erste  deutsche  Übersetzer  d.  Odyssee 
y.  J.  1537  —  e.  Münchener  Beamte:  ib.  1,  S.  511/7.  —  229)  K.  Primbs,  Schlofii  Hohens- 
schau  a.  seine  Herren.  £.  Beitr.  z.  G.  Oberbayetns  yor  d.  Gebirg.:  OberbayerA.  45,  8.  1 
—65.  —  230)  J.  Mondschein,  Fürsten-Urkk. ,  z.  Gesch.  d.  Stadt  Straabing.  1.  TL : 
YHVNiederbayem  25,  S.  95—182.  —  281)  id.,  D.  Straubinger  Donaumaut  im  16.  Jb. 
In:  Festochr.    z.    50].  Job.    d.   Bealschale  Straabing  (Straub.,    Attenkofer)  S.    115—95.  — 


§2ö.     Bayern.     Gobi.  11,313 

aof  der  oberen  Donau  im  16.  Jh.,  wie  er  sich  in  den  Ordnungen  nnd  Rech- 
nungen der  herzoglichen  Mantzn  Straubing  widerspiegelt.*^')  —  Prechtis***) 
Beiträge  zur  Chronik  der  Pfarrei  Fttrholzen  verdienen  Erwähnung  wegen  der 
eingefügten,  lebendigen  Beschreibung  der  Drangsale  des  Orts  und  seiner  Um- 
gebaog  im  österreichischen  Erbfolgekriege,  welche  der  damalige  Pfarrer 
Pimer  hinterlassen  hat.'**-**®) 

Schwaben  (mit  Neuburg.)  AugsburgM^-^^^)  Die  treffliche 
Monographie  Glasschröders '^®)  über  den  Augsburger  Bischof  Marckwart  von 
Bandeck  kommt  überwiegend  der  Reichsgeschichte  zu  Gute.  —  Viel  gröfseren  Wert 
ftr  die  Augsbui^er  Bischofs-  und  Stadtgeschichte  hat  die  Arbeit  Drehers,'^^) 
welcher  unter  Zugrundelegung  eines  Tagebuches  ein  Lebensbild  des  aus- 
gezeichneten KirchenfOrsteu  Friedrich   von  HohenzoUem    entwirfL'*'-'^')  — 


tS^)  X  i^M  Gesch.  d.  BealBClmle  Stimnbing.  In:Fe«tBchr.  t.  Briniirg.  an  d.  50j.  Bestehen 
i  BMlMbnle  Stniiibg.  Straubing,  Attenkofer.  —  233)  X  J.  B.  Preohtl,  Beitrr.  s.  Chro- 
nik d.  Pfazxei  Ffirhoken  bei  Freiaing:  OberbayerA.  44,  Q!  111—246.  —  234)  X  F- 
Zy erger,  Geaclu  Landaberga  (a./L.)  y.  d.  ältesten  Zeiten  bis  z.  napol.  Gewaltherrschaft  (in 
Anolds  Yerwmltangaber.  d.  Stadt  Landaberg  ttber  d.  J.  1864—86.)  München,  Wild.  — 
tSh)  XL.  Frh.  T.  Borch,  K  urteil  d.  Beichs-Kammergeriohts  ttber  Landeshoheit:  ZStW. 
U,  8.  383 — 90.  (Betrifft  d.  Streit  am  d.  beiden  bei  Landshat  gelegenen  Herrschaften  Alt- 
&.  Nea-Fraimhofen).  —  236)  X  F.  X.  Ostermair,  D.  Witteisbacher  in  Ingobtadt:  Sam- 
aelbl.  HVlngolstadt  12,  S.  1—84,  13,  S.  85—166.  —  237)  X  id.,  Beitrr.  s.  G.  d.  Stadt 
bgolstadt:  ib.  8.  1—70,  71—185.  —  238)  X  G.  Th.  Pohl  ig,  Begensbnrger  Hdfe: 
Z.  bild.  Kmat  23,  S.  269-83.  |[Besgl.  Begensbg.  s.  auch  oben  Kirchengesch.]!  —  239) 
tS.  282»«)  Neawirth,  Begensbg.  Steinmetzentag.  —  240)  X  ^-  Schrats,  D.  Wall- 
Islutsceichen  x.  achdnen  Maria  in  Begensbg.  a.  d.  sonstigen  Begsb.  Harien-Hflnien:  M.  Bayer. 
Xonism.  Gea.  6»  8.  41—75.  —  241)  X  id.»  Verhdlgn.  aw.  d.  Städten  Begensbg.  a.  Stadt- 
uiliof  aoa  d.  J.  1395:  VHVOberpfalz  42,  S.  297—305.  —  242)  X  Beifsermayer,  D: 
grolle  Cbriatentag  an  Begensbg.  1471.  1.  a.  2.  Tl.  (87  n.  88).  Progr.  d.  neoen  Gymn.  a. 
Repbg.  —  243*244)  X  Begensbarg.  Ftthrer  n.  Erinneningsboch  f.  d.  Teilnehmer  an  d. 
Jobclfoier  d.  bayer.  Lehrerrereins  in  Begsbg.  Begsbg.,  Paatet.  116S.  M.  0,40.  —  245) 
X  ^-  Schrats,  Grabsteine  n.  sonstige  Inschr.  ans  Laber:  VHVOberpfalz  41,  S.  243/7.  — 
216)  X  Fn-  S.  Seharrer,  Ältere  Gesch.  d.  Schlosses  Moos:  VHYNiederbayem  25,  S.  183 
—217.  —  247)  X  J-  B.  Prechtl,  Schlofii,  Markt  o.  Kretinen-AnHtalt  Lanterhofen  in  d. 
Oberpfals.  FreiaiDg.  1888.  —  248)  X  Pn*  ^  Lommer,  Gesch.  d.  oberpfäls.  Grenastadt 
Wtldmtknehen.  1.  Tl.  ÄoTsere  Gesch.  Mit  2  Abbildgn.  Amberg,  Fastet  lY,  116  8. 
M.  1,00.  —  249>  X  0.  Flache,  Bericht  ttber  Ansgrabgn.  im  J.  1887:  ZHYSchwaben  14, 
S.  81/5.  —  250)  X  id.,  Ansgrabangen  im  J.  1888:  ib.  15,  S.  152/7.  —  251)  X  J- 
Richter,  Ber.  über  Ansgrabangen  am  7.  n.  8.  Aagaat  1888  in  Asch  bei  Landsberg:  ib. 
S.  156 — 63.  —  252)  X  Sand,  Bericht  ttber  Ansgrabgn.  u.  Funde  in  d.  Gegend  y.  Ulm, 
Aiiliagea,  Laningen:  ib.  14,  S.  89—92.  —  253)  X  0.  Flache,  B.  Fand  t.  Altatetten:  ib. 
S.  86/8.  —  254)  X  A.  Ullrich,  Beihengräberfnnde  an  Alstätten  bei  Sonthofen:  AllgSaer 
6Fr.  1,  S.  78.  —  255)  X  Pfeffer,  Ansgrabangen  in  d.  Haaseran:  Neoborger  KoUekt  51, 
1  188/9.  —  250)  A.  Ullrich  (a.  F.  Ohlenschlager),  D.  Ansgrabangen  auf  d.  Linden- 
berg bei  Kempten:  AUgaaer  GFr.  1,  S.  8  ff.  —  257)  X  Schreiber,  Bömische  Funde  in 
Aifsbing  :  ZHYSchwaben  14,  S.  74—80.  —  258)  X  H.  Schiller,  D.  Bömerhttgel  bei 
ieilnttna  a.  d.  Hier:  Beitrr.  a.  Anthrop.  Bayerns  8,  S.  8— 21.  —  259)  X  Ch.  Mayer, 
Clwr  d.  Ortmamen  im  Bies  u.  seinen  nächsten  Angrenzangen.  Progr.  d.  Bealschole  zu 
KMJgn.  pro  1886/7.  Nordlingen,  C.  H.  Beck.  103  S.  M.  1,20.  —  260)  Fz.  X.  Glas- 
•ehr oder,  Markwart  y.  Bandeck,  Bischof  y.  Angsbg.  u.  Patriarch  y.  Aquileja.  Stud.  s.  G. 
Lsdir.  d.  B.  n.  Karls  lY.  (1.  Tl.):  ZUYSchwaben  15,  S.  1—88.  —  261)  Dreher,  s.  o. 
S.  274^.  —  262)  X-^<v*Steichele,  D.  Bistum  Augsburg,  bist  u.  statist.  beschrieben. 
S5.  H.  (=  Bd.  6  S.  193-288).  Augsburg,  Schmid.  M.  1,30.  —  263)  X  P-  L-  Bau- 
Bsan,  Über  d.  Totenbttcher  d.  Bistttmer  Augsburg,  Constanz  u.  Cur:  NA.  13,  S.  410—29. 
—  264)  X  ^-  Pfitser,  D.  Johanniskirche  zu  Gmttnd  u.  Bischof  Walther  I.  y.  Augsburg. 
11133—54).  Stnttg.,  Kohlhammer.  194  S.  —  265)  X  B.  Nekrol.  d.  Hr.  Job.  Gg.  Dreer, 
Bonprobst  an  Aagabg.:  ZHYSchwaben  14,  S.  7/8.  —  266)  X  Bemardin  Meyr,  St.  Ulrich 
B.  Afn.  22ts  Daten  aus  d.  Qesch.  ihres  Lebens  nnd  ihrer  Kirche.  Augsbg.,  Eiuttler.  12®. 
V,  64  S.     M.  0,40.  —   267)  X  B.  Stöwer,   Peter  y.  Argon.     £.  Augsb.  Stadtgesch.  aus 


n,314  §2ö.     Biywm.     GöbL 

Dafs  nicht  Elias  Holi,  sondern  Mathias  Eager  der  Schöpfer  der  inneren 
dekorativen  Ausstattung  des  Rathauses  zn  Angshnrg  gewesen  ist,  thut  Bnff^^^) 
in  üherzengender  Weise  dar.)  —  Derselbe  Aator*^^)  bringt  willkommene 
nrk.liche  Nachrichten  ttber  den  Angsborger  Meister  Wendel  Dietrich,  von 
dem  die  Baupläne  zor  berühmten  St  Michaelskirche  in  München  her- 
rühren.'7^-^^^)  —  Eine  lesenswerte  Geschichte  des  im  Jahre  1666  begonnenen 
und  1804  aufgehobenen  Bartholomäer-Seminars  (Seminarium  Salesianum)  zn 
Dillingen  verdanken  wir  Girstenbr&u;'^^)  seine  Quelle  sind  die  noch  er- 
haltenen Original- Akten  des  Seminars.  —  Die  Frucht  mehijähriger  For- 
schungen ist  Vallades  kriegsgeschichtliche  Abhandlung  über  die  Eroberung 
Neuburgs  im  Jahre  1703.*^^)  Dieses  Ereignis  wurde  bis  jetzt  nicht  eingehend 
gewürdigt,  ebensowenig  die  hohe  strategische  Bedeutung  der  Neuburger 
Brücke  (Donaupafs). "'-«")  — 

In  dem  räumlich  eng  umgrenzten  il//^ dt«  ist  —  wir  irren  kaum,  wenn 
wir  sagen,  unter  der  Einwirkung  der  ausgezeichneten  Geschic&te  Ban- 
manns'^^*'^^)  —  ein  reges  historisches  Leben  erwacht,  das  sich  im  Jahre 
1888  auch  sein  eigenes  Organ  geschaffen.  Der  erste,  hübsch  ausgestattete 
Jahrgang    des  'Allgäuer  Geschichtsfreundes'   bietet   aufser   mehreren  kleinen 


d.  Mitte  d.  15.  Jh.  Aagsbg.  Abd.-Zg.  —  268)  X  Hans  Bluteten  enatlicher  Bericht 
Abdr.  d.  einselnen  Aiugbn.  1532;  mit  e.  WÖrterven.  y.  A.  Birlinger,  hag.  ▼.  Ign.  Petan. 
Bonn,  StraniB.  Vm,  66  S.  M.  2,00.  {[ADA.  U,  226.]|  —  269)  X  Schuhmacher,  D 
amerikan.  ünternehmangen  d.  Augebarger  Welaer  1525—47:  Dtsch.  geogr.  BU.  12.  H.  1.  — 
270)  X  J.  M.  Frh.  t.  Weiser,  Kachrr.  ttber  Philippine  Weiter,  bis  jetat  (1864)  gesammelt 
a.  aaaammengeat:  ZHVSchwaben  14,  8.  1—29.  —  271)  Hirn,  Welaenage  in:  Feafg.  s. 
25j.  Jabil.  d.  akad.  Yerbindg.  AostrU  (Innsbrack,  Baach,  117  S.)  —  272)  X  K.  Miller, 
D.  Weltkarte  d.  Ca»torias,  gen.  d.  Peatingertche  Tafel.  BaTsbg.,  Maier.  II,  126  S.  Text  a. 
Karte.  M.  6,00.  |[GB1.  88,  1587;  AZg.  1888,  Beü.  47.  Über  Peotinger  Vogt  im  Sammler 
(Beibl.  s.  Angab.  Abendztg.  1887).]|  — -  273)  X  L-  feiger,  Gedichte  n.  Briefe  an  Konnd 
Peatinger:  VjBchKLB.  2,  S.  262/4.  —  274)  A.  Bnff ,  D.  Baa  d.  Angaburger  Bathantes  mit 
besonderer  Rücksichtnahme  auf  d.  dekoratiTe  Aasstattong  d.  Innern:  ZHVSchwaben  14, 
S.  221—301.  —  275)  id.,  Wendel  Dietrich.  Urknndl.  Kachrr.  über  s.  Leben  a.  •.  Thatigk.: 
ib.  15,  S.  89—149.  —  276)  X  Fikentscher,  Hans  Borgkmayr  n.  s.  Verhältnis  z.  Mfins- 
n.  Medaillenknnde:  M.  Bayer.  Nnmism.  Ges.  6,  S.  76/7.  —  277)  Alfred  Schmid, 
Forschungen  über  Hans  Burgkmair,  Maler  v.  Angsbg.  Mfinchener  Dias.  München,  Olden- 
bourg.  56  S.  —  278)  X  A.  Baff,  Angsburger  Fassadenmalerei:  Z.  bild.  Kunst  22, 
S.  173/8  u.  275/7.  —  279)  X  H.,  Z.  Gesch  v.  Gregor  Erhart  (Angsbgr.  Bildhauer,  1498 
—1533):  ZHVSchwaben  14,  8.  101/6.  —  280)  X  Th.  Bogge,  Stukkaturen  aus  d.  Bade- 
aimmem  d.  Fuggerhauses  au  Augsburg:  Kunstgewerbebl.  4,  S.  15/6.  —  281)  X  ^*  Angs> 
burger  Kunstgesch.:  ZHVSchwaben  14,  S.  93—100.  —  282)  X  A.  Buff,  D.  Augsbnrger 
Kunstgewerbe  während  d.  letzten  drei  Jhh.  im  Znsammenhg.  mit  d.  Bntwickl.  d.  Stadt :  AZg. 
1887,  Beil.  238—84.  —  288)  X  A.  F.  Butsch,  D.  *Wunderbarliche  Guf  in  d.  Wallfehrts- 
kirche  z.  hl.  Kreuz  in  Augsburg:  ib.  2.  Beü.  152.  —  284)  X  Q-  Beutel,  Über  d.  ür- 
eprung  d.  Augsbgr.  Interims.  Leips.  Diss.  Leipz.,  Päialer.  123  S.  —  285)  Fts.  H. 
Girstenbräu,  D.  Institut  d.  Bartholomäer  u.  ihr  Seminar  zu  Dillingen.  Profnr.  d.  Stadien* 
anst.  zu  Dillgn.  üillg.,  Blittermann.  M.  1,00.  —  286)  G.  y.  Vallade,  Z.  span.  £rb- 
folgekr.  in  Bayern.  E^berung  v.  Neuborg  a.  d.  B.  1703:  Nenburger  Kollekt  52,  1,8.  39 
—188.  —  287)  X  0.  Rieder,  D.  k.  Kreisarchi?  Nenburg  a./D.  u.  seine  Vorliufer  »eit 
1786.  (Forts.):  Löhers  Arch.  Z.  12,  S.  149—94,  13,  S.  57—94.  —  288)  X  W.  Schrats, 
Zwei  bayer.,  auch  auf  Neuburg  a./D.  bezügliche  Medaillen  auf  d.  Kriegsereign.  d.  J.  1703  u. 
1704:  Neob.  Kollekt  51,  S.  152/7.  —  289)  X  Heim,  E.  angebl.  Kömerdenkmal  in  Xeu- 
burg  a./D.:  ib.  S.  190/1.  —  290)  X  Pfeffer,  Marmortafel  im  Nation. -Museum  (zn  München), 
Tormals  im  Schlosse  zu  Grünau:  ib.  S.  192/3.  —  291)  X  £•  ▼•  Dostouchos,  Befehl  Hz. 
Wolfgangs  an  alle  Städte  u.  Märkte  d.  Hzgt  Nenburg  z.  Ausmalung  seines  Wappens  an  d. 
Stadtthore.  1559:  ib.  52,  2,  S.  1/2.  —  292)  X  id.,  Gottfried  Leinfelder,  e.  NeuboigiBch 
Landeskind  (Goldschmied  u.  Maler):  ib.  S.  7—17.  —  293)  X  ^^'  L-  Baumann,  Oeich.  d. 
Allgäus,  Heft  15  mit  18  (=r  2.  Bd.  S.  257—512).  Kempten,  Kösel.  1887/8.  ^  M.  1,20. 
—  294)  X    id.,   B.  Werdensteiner  Chronik.    £.  Quelle   z.  G.    d.  Bauernkriegs  im  Allgma. 


§25.    Bauern.    Gobi.  11,315 

Aafs&tzen'^^-^^®)  eine  gr&ndliche  Beschreibang  der  (römischen)  Ansgrabnngen 
uf  dem  Lindenberge  bei  Kempten  (s.  Note  256.)^®^-''^) 

Ptanke^n.  Besondere  Leistungen  anf  dem  Gebiete  der  Prähistorie 
dnd  nicht  za  verzeichnen.  —  Um  die  Aufdeckung  des  bisher  von  der  For- 
schuDg  noch  ziemlich  vernachlässigten  nördlichen  Teiles  des  Limes  Rhaeticus 
hat  sich  der  Altertumsverein  zu  Gunzenhansen  unter  Eidams '^^)  rühriger 
and  verständnisvoller  Leitung  grofse  Verdienste  erworben.s^9-9so^ 

Die  politische  Geschichte  Frankens  im  13.  Jh.,  und  insbesondere 


Kamptflii,  KöMl.  IS«.  36  8.  M.  1,00.  —  295  X  ^^  Horehler  a.  Sporl,  Beitrr.  s. 
hoTiadiJ-  a.  Lokalgeach.  d.  Allgäat.  (4  Urkk.  betr.  d.  Kloster  n.  bsgw.  d.  Stadt  Kempten) : 
AUgioerGFr.  1,  S.  42  ff.  ~  296)  X  J-  Back,  Wolfgang  t.  Orttnenatein,  Fürstabt  t. 
Keaptea:  ib.  S.  46.  —  297)  X  J-  V.  Kuli,  D.  ehemal.  Münzsammlang  d.  Fürst-Äbte  ▼. 
Kempten:  ib.  8.  59—61.  —  298)  X  K.  Kahn,  D.  Oemäldeachats  im  Kloster  Ottobearen: 
iK  S.  87—90.  —  299)  X  J-  Back,  Allgaaer  Sagen:  D.  Oeorgs-Insel  in  d.  Bier  bei 
Kempten:  ib.  S.  61/2.  —  300)  X  i^*>  Unsere  Bargen.  1)  d.  Barg  Kalden  bei  Altusried. 
S  d.  Schlols  Botenfels  bei  Immenstadt:  ib.  S.  14  £  —  BOl)  X  P*  P^^a  n.  J.  Egg,  B. 
Stadt  Lindau  im  Bodensee.  Anno  1886.  Nach  d.  Katar  aofgen.  Mit  Stadtplänen  aas  d.  J. 
1625  0.  1825.  Lindau,  Stettner.  M.  1,50.  —  802)  X  Beinwald,  Beitrr.  £.  Gesch.  d. 
Stidt lindaa.  (D.  frühere  BarfiLCserkirche  a.  d.  alte  Rathaas):  Schrr.  YGBodensee,  16,  1887, 
S.  141—71.  —  SOS)  X  P-  Mefs,  Beitrag  z.  Kriegsgesch.  y.  Lindau.  Mit  Beigaben  t. 
Pfcrer  Beinwald:  ib.  17,  1888,  8.  110—23.  —  304)  X  P«  Beber,  D.  Bathaas  su  Lindaa: 
AZg.  1887,  BeiL  328.  —  805)  X  0.  F.  Trachsel,  Monnaies  et  m6dailles  de  Lindaa: 
Aiuiaaire  de  la  soc  firan^.  de  num.  1888,  489 — 504.  —  306)  X  K.  Primbs,  D.  Lindaner 
£rbrecht:  Sehrr.  YGBodensee  16,  1887,  S.  73/7.  —  307)  X  Hoejnck,  (6)  Begesten  d. 
Pisndorfs  LangenneuEnach  (Bez-A.  Aagsbg.):  ZHVSchwaben  15,  8.  150/1.  —  308)  X  B. 
Viseker,  Neues  über  Bernhard  Strigel  (Künstler  aus  Memmgn.):  Jbb.  d.  k.  pr.  Kunstsammlgn.  • 
1S85.  —  309)  X  P-  Braun,  Andreas  Wirksamkeit  in  S.  d.  Reichsstadt  Meiningen :  Theol. 
St  sas  Wnrttbg.  9,  Ko.  1  ff.  —  310)  X  J-  Vochezer,  Gesch.  d.  fürstl.  Hauses  Waldbarg 
iB  Sehwaben.  1.  Bd.  Kempten,  Kösel.  YIII,  994  S.  M.  15,00.  —  311)  X  B.  Löffel- 
lioJz  T.  Kolberg,  Begesten  d.  niedem,  meist  Oetting.  Yasallenadels ,  d.  Oett  Wallenst 
Aich.  enük.:  Yjs.  1  Herald.  16,  S.  454-91.  —  312)  X  ^-  Badlkofer,  Johann  £berlin 
T.  Güazborg  a.  s.  Yetter  Hans  Jakob  Wehe  ▼.  Leipheim.  Kdrdl.,  Beck.  XI,  653  S. 
K.  9,00.     |[ThLZ.  88,  137—40;  BLZ.  9,  874/6;  CBl.  88,   658;   AZg.  1888,   Beil.  3.]|    — 

-  313)  X  id.,  D.  Güssen  t.  Leipheim:  ZHYSchwaben  14,  S.  50—73.  —  314)  X  id.,  D. 
üteste  Yerdeutschang  d.  Germania  d.  Tadtas  durch  Job.  Eberlin:  BlI.  f.  bayer.  Gymnas. 
1887,  S.  1—16.  |[AZg.  1887,  Beü.  122.]|  —  315)  X  B.  Grundl,  Angehörige  d.  Uniyers. 
Heidelberg  ans  d.  ehem.  Gebiete  d.  Diöz.  Augsburg  a.  d.  jetzt  z.  Kreise  Schwaben  gehörigen 
TeUe  d.  Bios.  Konstanz  u.  Eichstätt  Nach  G.  Töpke  zusammengest :  ZHVSchwaben  14,  S.  107 
—220.  —  316)  X  Büth,  Instructio  Paedagogi  Nobilium  adolescentum  a  Sandizell  (1631): 
K»buger  Kollekt.  51,  8.  158  ff.  —  317)  X  Hager,  D.  romanische  Kirchenbaukunst  in 
Sdkwahen.     München.  Diss.     München,  Lindauer.     76  S.    M.  1,00.    |[Lit.  Hdw.  1888,  S.  247.]| 

—  318)  H.  Eidam,    Ausgrabgn.    röm.  Überreste    in    u.    um  Gunzenhansen.     Mit  7  Tafeln: 

la:Fe»tMhr.  s.  18.  Anthrop.-Kongr.  in  Nbg.,  S.  1—26.  — •  319)  X  Seyler,  Ber.  über  d. 

▼orgeechichtl.  Fonushgn.  d.  bist.  Ver.  (in  Bayreuth)  im  J.  1888/9:  AGOberfrkn.  17,  2,  S.  59 

-^86.  —  320)  X  i^i*«  Ber.  Über  vorgeschichtl.  Forschungen  am  Ostfufse  d.  Görauer  Angers : 

ib.  1«   S.  272/8.  ~  321)  S.   y.  Forster,   Über  Hügelgriberfunde  bei  Nürnberg.     Mit  31 

Abbtldgs.     (=  In:Fectschr.    z.  Begrüfsg.    d.    18.  Kongr    d.    dtsch.   anthrop.  Ges.    in  Nbg., 

S.  57—80.)     Nümbg.,  Ebner.     1887.    —  322)  X  H.  Göringer,  prähist.  Karte   d.  Um- 

^bg.  T.  Nürnberg  mit  erläuterndem  Text,  ergänzt  t.  Dr.  Hagen:    ib.    81— 91.  —  323)  X 

^^w.    Zapf,  £.  unterirdisches  Bätsei.    Vortr.    gehalten    bei    d.   Anthrop.-Vers.    in   Nürnbg., 

Aag.  1887  (d.  sog.  Zwerglöcher):  AGOberfrkn.  17,  1,  S.  252—63.  —  324)  X  0.  Donner 

T.  Richter,  Steinskulpturen  aus  Aschaffbg.  o.  Köln:    WZ.  6,   S.  115—19.  —   325)  X  L. 

2apf,  Alte  Befestigungen  zwischen  Fichtelgebirge  u.  Frankenwald,  zwischen  Saale  u.  Main: 

Beitrr.  z.  Anthrop.  Bayerns  8,  S.  41/8.  —  326)  X  id->  ^b^'  d-  slawische  Gebiet  in  Bayern: 

AZg.  1888,  2.  BeU.  118.  —  327)   X  i<io  D.  wendische  Wallstelle  im  Fichtelgeb.  in  ihrer 

käfior.-polit.  u.  kulturgesch.  Bedeutung:  AGOberfrkn.  17,    1,    S.  237—51.   —  328)  X  id., 

Slaviflehe  Fundstätten  in  Franken:   Beitrr.  z.  Anthrop.  Bayerns  8,  S.  107—10.  —  329)  X 

«»-,    SpitsUwische  Keramik  in  Bayern:    AZg.   1887,    2.  Beil.   86  u.  265.  —  330)  G.  Frh. 

▼.  Pappen  heim,   D.  Orte  Papenheim    in  d.  fränkischen  Zeit   u.  d.  Entstehung  d.  Namens: 


11,316  §26.    Bayern.    Gobi. 

die  staatsrechtlichen  Verhältnisse  der  Bistümer  Bamberg  nnd  Würzbarg  unter- 
wirft Rockinger^si^  ^q  seiner  Schrift  über  die  Abfeissang  des  kaiserlicheu 
Land-  nnd  Lehenrechtes  einer  tief  eindringenden  Betrachtang,  welche  ihn  za 
dem  Schiasse  fühi-t,  dafs  höchst  wahrscheinlich  in  Bamberg  die  erste  Ab- 
fessnng  jenes  berühmten  Rechtsbaches  erfolgt  ist,  welche  dann  in  nicht  langer 
Zeit  daranf  in  Würzbarg  einer  Überarbeitang  nnterzogen  worden  ist.  —  Aof 
grnnd  der  von  Grimm  and  Schröder  gesammelten  Weistümer  zeichnet 
Löwe^s*)  ein  interessantes  Bild  über  die  rechtliche  Stellung  der  fränkischen 
Banem  im  MA.  Erschöpfend  ist  freilich  diese  Darstellang  nicht,  insbesondere 
ist  die  eigentümliche  territoriale  Entwicklang  Frankens,  die  anch  auf  die 
bäaerlichen  Verhältnisse  stark  eingewirkt  hat,  zn  wenig  berücksichtigt.''^"^) 
—  Die  Münzgeschichte  nicht  unr  Frankens  sondern  des  gesamten  Mittel- 
deatschlands  hat  darch  einen  angemein  reichhaltigen  Fand,  der  bei  Weyers 
gemacht  worden  isf  ^)  (2400  Stücke  ans  der  Zeit  von  1430 — 1553),  mannig- 
fache Förderang  erfahren. ''^"^  — 

Zu  den  einzelnen  Territorien  ans  wendend  nennen  wir  als  eine 
'darch  rahige  Haitang  nnd  wissenschaftliche  Anlage'  sich  aaszeichnende  Schrift 
die  Monographie  Jarit seh ''^)  über  den  —  vor  allem  darch  sein  Eingreifen 
in  den  Investitnrkampf  bekannt  gewordenen  Würzbarger  Bischof  Albero  Grai 
von  Wels  nnd  Lambach.  Die  würzbarg-fränkische  Spezialgeschichte  freilich 
wird  durch  diese  Arbeit  wenig  gefördert^  da  dem  Vf.  Mer  Boden,  auf  welchem 
Albero  sich  vornehmlich  bewegte,  von  Hans  aas  fremd  war.'"*-'^*)  Weit 
bedeatender  ist  der  Gewinn,  welcher  der  würzbnrgischen  Territorialgeschichte 
ans  den  Qaellenpablikationen  Wielands  and  Wirths  znfliefst.  Ersterer'^') 
*  veröffentlicht  aus  einem,  ehemals  dem  Kloster  Bildhansen  gehörigen  Codex 
die  Erzählung  des  Würzburger  Stadtschreibers  Martin  Cronthal  über  die  Teil- 
nahme der  Stadt  Würzburg  an  dem  Bauernkriege,  und  die  kurze  Schilderung 
Hammers  über  das  Schicksal  Kitzingens  in  jener  bösen  Zeit.  Cronthals  Auf- 
zeichnungen, die  unmittelbar  unter  dem  Eindrucke  des  gewaltigen  und  gerade 
für  die  Stadt  Würzburg  und  nicht  minder  für  den  Vf.  selbst  verhänguisvoll 
gewordenen  Ereignisses  niedergeschrieben  sind,  lassen  manche  Verhältnisse  in 
neaem  Lichte  erscheinen  und  gewähren  dadurch,  dafs  Cronthal  einen  anderen 
Standpunkt  als    der    streng  konservative  Lorenz  Fries    einnimmt,    doppeltes 


KBIGV.  86,  8.  142/3.  —  881)  L.  t.  Bockinger,  über  d.  AbfaBaooK  d.  kuMrl.  Lud-  n. 
Lebenrechtes.  Ente  Hälfte:  MttnchenAbh.  18,  S.  275^878.  —  882)  F.  Lowe,  D.  nchü. 
SteUang  d.  frankiBchen  Bauern  im  MA.     (Heidelbg.  Dias.)     Wsbg  ,  Kohl   &  Hecker.     83  S. 

—  38S)  X  ^'  Bofsert,  Briefe  z.  G.  d.  Beform  in  Franken:  Theol.  St.  aiu  WOrtibg.  9. 
Vergl.  aach  d.  Jahrg.  1880,  1881,  1882  a.  1886  d.  Theolog.  6t  ans  Vl^ttbg.,  d.  ebentaUt 
Beitrr.  Bofserta  z.  firänk.  Beformat-Gezch.  enthalten.  —  384)  X  H.  Haapt,  Hossit  Propa- 
ganda in  DeuUchland  (Pazzau;  Franken):  HTaschenb.  7,  S.  233—304.  —  885)  L.  Fikent- 
Bcher,   D.  Münzfande  ▼.  V^eyera  u.  ▼.  Banangen:  M.  Bayer.  Nnmiam.  Gea.  7,  S.  55 — 106. 

—  886)  X  C.  F.  Gebert,  D.  frankiBchen  Mfinzyereine  y.  1407  d.  1457:  MYGNilmberg  7, 
S.  263/8.  —  887)  X  A.  Frickhinger,  D.  Grenze  d.  fränk.  a.  achwab.  Idioms:  Beitir. 
z.  Anthrop.  Bayema  8,  8.  1/7.  —  888)  Juritach,  Ad  albero  Graf  ▼.  Wela  n.  Lambach, 
Bischof  y.  Wfirzbg.  u.  Gründer  d.  Benedkt-Stifta  Lambach.  B  rannBchweig,  Schwetachke  &  S. 
V,  151  8.  M.  4,00.  |[CB1.  1888,  359;  HZ.  60,  5ö0.]|  -~  889)  X  L-  Frh.  r.  Borch, 
Über  Heinricaa  Faso  Mörder  d.  Würzbarger  Biachofa  Konrad  y.  Querfart,  (f  1202 1: 
AZVUnterfrkn.  31,  8.  (105/8.  —  840)  X  K.  Wagner,  Gf.  Johann  UI.  y.  Wertbeim:  ib. 
80,  8.  255—67.  —  841)  X  J  8chneider,  Dr.  Theodorich  Morunga  Gefangennahme  o. 
Freilaaanng:  AGOberfrkn.  17,  2,  S.  5--14.  —  842)  X  S*  Goebl,  Am  Hofe  d.  Würzbarger 
Füratbiacbofa  im  J.  1526.  Wttrzbg.,  Stttrtz.  1887.  20  8.  ~-  848)  M.  Wieland,  D.  Stadt 
WÜrzb.  im  Baaemkriege  y.  Ifartin  Cronthal,  Stadtachrbr.  an  Wzb.  Nebat  e.  Anhang:  Geach. 
d.  Kitzinger  Bauemkriega    y.   Hier.   Hammer,    Bürger   y.   Kitzgn.     Wzbg.   Verl.   d.  Hiat  V. 


§26.    Biyem.    G5bl.  11,317 

Interesse.  —  Einen  dankenswerten  Beitrag  znr  Geschichte  des  30j.  Krieges 
uid  der  Gegenreformation  liefert  Wirth'^^)  mit  der  Selbstbiographie  des 
evaDgelischen  Pfarrers  Dietwar.  Die  Erz&hlang  ist  ungemein  schlicht  und 
ansprochlos,  trägt  aber  den  Stempel  unbedingter  Glaubwürdigkeit'.'^^)  — 
Flei£iig  und  geschickt  verwertet  Eaffner'^')  neues  archivalisches  Material 
QDd  die  bisherige  Litteratur  in  seinen  Beiträgen  zur  Geschichte  der  Volks- 
schule im  Hochstift  Wflrzbnrg  unter  der  Regierung  des  fein  gebildeten  und 
hoch  strebenden  Fürstbischofs  Adam  Friedrich  Ton  Seinsheim.  Wir  können 
hier  den  Wunsch  nicht  unterdrücken,  dafs  der  Vf.  die  Arbeit,  die  mitten  in 
der  Entwicklung  des  Schulwesens  abbricht,  bis  zur  Säkularisation  des  Hoch- 
süfts  —  mit  der  auch  fOr  die  Schule  eine  ganz  neue  Zeit  beginnt  —  fort- 
setzen möge.'*^-'*') 

Mehr  der  Bamberger^^^-^^^)  Kunstgeschichte  dient  Leitschuhs***) 
Studie  über  den  Bischof  Georg  in.  Sie  ist  —  um  uns  der  Worte  eines 
kompetenten  Kritikers  zu  bedienen  —  ^mit  augenfälliger  grofser  Sachkenntnis 
nod  gesundem  Urteil  geschrieben,  kommt  aber  auch  der  politischen  Geschichte 
des  Fürstbistnms  einigermafsen  zu  gute'.  —  Einen  lehrreichen  Einblick  in 
den  Lehenstaat  Bambergs  um  die  Mitte  des  16.  Jh.  gewährt  uns  das  von 
Mayerhofe  r'*')  dem  Druck  übergebene  Verzeichnis  sämtlicher  Rittermanns- 
lehen-Träger und  auch  des  noch  unmündigen  Ritteradels.  Der  Wert,  den 
diese  Publikation  für  die  Genealogie  und  die  Ortsgeschichte  hat,  wird  noch 


Utah.  Xn,  182  8.  |[CB1.  88,  1086.]|  —  844)  V.  Wirth,  Barthol.  Dietwur.  Leben 
e.  ermgel.  Pfarrers  im  früheren  markgrSfl.  Amt  Kitzingen  ▼.  1592 — 1670.  V.  ihm  telbet 
mihlL  Kitsingen,  Stahel.  1687.  lY,  182  S.  |[HZ.  60,  552.]|  —  845)  P.  Stark,  Z. 
Oaich.  d.  Heraogs  Karl  Alexander  t.  Württemberg  n.  d.  Streitigkeiten  nach  seinem  Tode: 
Wfiittenberg.  Jhb.  1888,  2,  S.  1—28.  |[Y.  Interesse  f.  d.  Gesch.  d.  Wttntbg.  Bischofs 
Frisdrich  Ksrl  t.  Schönbom).]|  —  846)  K.  Küffner,  Beitrr.  s.  G.  d.  Volkaschale  im 
Höchst  Wfirsbnrg  T.  Joh.  Gottfr.  t.  Gnttenberg  bis  s.  Tode  Adam  Friedrichs  t.  Seinsheim. 
Wxbg^  Stnber.  1888.  124  S.  H.  2,50.  |[CB1.  1889,  69d.]|  —  847)  X  ^-  Bofsert, 
D.  KirchenhailigeB  d.  wttrsb.  DiScese  im  wfirttbg.  Franken:  AH V Unterfranken  81,  S.  1—11. 

—  847")  A.  Hsaek,  Z.  Missionageseh.  OstCrankens  (untersncht  d.  ^rage  nach  d.  14  Slawen- 
drehen  Karls  d.  Gr.):  Bll.  f.  bayer.  Kircheng.  —  848)  X  H.  Wieland,  BogUtnim 
litnamm  et  priril^omm,  qaae  in  capitalo  et  cnstoria  majoris  ecdesiae  Herbipol.  continentar : 
AHYUnterfrkn.  31,  8.  12—104.  —  849)  X  ^'  £•  Ullrich,  Statuta  ecdesiae  ooUegiatae 
al  8.  Joann.  Bapt  et.  Joann.  £▼.  in  Hange  Herbipoli  ezistentis:  ib.  80,  S.  1 — 84.  —  850) 
X  id^  Reihenfolge  d.  Kapitalare  a.  Vikare  d.  Stiftes  Haag  au  Wsbg.:  ib.  81,  S.  109—42. 

-  8»!)  X  i^M    Mortoariam  Haogense  (Yen.   d.   ▼.    1698 — 1814  gestorb.  Canon,    d.  Stifts 
Haas  in  Wsb.):    ib.  30,    8.  85—105.  —  852)  X  0.  Schnell,  Personalstand  d.  Gutere.- 
Abtei  BUdhaasen  wihrend  d.  Zeit  ihres  Bestandes:  ib.  S.  135—72.  —  858)  X  i^»  Grand- 
rila  d.  Klostergebaode  y.  Bildhaosen  nach  d.  Stande  y.  1788  nebst  Erläuterongen :  ib.  S.  178 
—85.  —   354)  X  ^'  Nürnberger,  Aus  d.   literar.  Hinterlassensch.   d.   hl.  Bonifatias  a. 
4.  hl.  Borehardoa.     Neifse,    Grayear.     84  S.     (S.-Abdr.    aos   d.   24.  Ber.  d.  Philomathie  in 
KeiÜM).  -—  355)  X  i^ )  t^ber  d.  Würabg.  Hds.    d.  irischen  Kanonensammlg. :    AKKB.  60, 
(KF.  54],    S.  3—84.  —   856)  X  &•  Schepfs,   B.    ältesten  Eyangelienhdschrr.    d.  würsb. 
üiiyemtatsbibl.     Wsbg.,  Staber.     38  S.     M.  1,20.     |[GB1.  87,  1137.]|  —  857)  X  0.  Pöhl- 
Hsan,   Politische   Lieder   aaa   d.    30 j.    Kriege    (yielleicht    im    Bist    Wttnb.    entstanden): 
ABYUnterfrkn.   30,   8.    237—54.   —    858)    X  J-  Looshorn,    Gesch.    d.  Bist  Bamberg. 
2.  Bd.    Y.  1102—1303,  1.— 4.  Lfg.,   S.  1—576.     München,   Zipperer.     M.   3,90.  —  859) 
X  id.,  D.  hl.  Bischof  Otto.    Nach  d.  Qa.  bearb.  Festschr.  a.  700j.  Jab.  sr.  Heiligsprechang. 
Müsehen,    Zipperer.     368  8.     M.   6,00.  —  860)  X  id.,    B.   hl.  Otto,   Bischof  y.  Bambg., 
Apoitel  d.  Pommern.     Ansang  aas  d.  Festschr.   a.   700j.  Jab.   sr.  Heiligspr.     München,   Zip- 
perer.    144  8.     H.  1,20.  —  861)  Leitschah,  Georg  UI.,  Schenk  y.  Limparg,  d.  Bischof 
y.  Bamberg,    in  Goethes  Goti   y.   Berlichingen.     £.  Beitr.    a.   Knnst-    a.  Koltarg.     Bambg., 
Zfiberlein.     YI,  96  8.  JHZ.  60,    551.]|  —   862)  J.  Mayerhofer,    D.  Bitterlehenhof   d. 
Bambgr.  Fürstbischofs  Weigand  y.  BedwiU  im  J.  1550:    BHYBambg.    50,    S.  241—88.  — 


11,318  §W-     Bayern.     Gobi. 

erhöht  durch  die  Beigahe  der  gut  gezeichneten  Geschlechtswappen.'^*-'^®)  — 
Noch  sei  hier  gedacht  der  tiefgründenden  Bearbeitung  eines  ostfränkischen 
Namenbuches  durch  den  unermfidet  fleifsigen  Professor  Weber, '^^)  sowie 
der  erschöpfenden  Darstellung,  welche  Loch '7^)  von  der  Pfarrei  ü.  L.  Fraa 
in  Bamberg  und  allen  innerhalb  des  Pfarreisprengels  gelegenen  kirchlichen 
and  öffentlichen  Anstalten  auf  grund  der  Pfarrei-Registratur  und  eigener 
Erinnerungen  entwirft.  — 

Die  Eichstätter  Litteratur,  die  wir  hier  anreihen  wollen, *'*-•**)  ist 
reicher  wie  sonst,  eine  Erscheinung,  die  teils  auf  das  Wirken  des  dort  ent- 
standenen historischen  Vereines ,  teils  auf  das  im  Jahre  1888  gefeierte 
Jubiläum  des  Klerikal -Seminars  zurückzufahren  ist  Von  allgemeinerem 
Interesse  aber  sind  nur  die  von  Schlecht '^^)  zum  erstenmale  heraas- 
gegebenen  kleinen  Annalen  des  Rebdorfer  Priors  Kilian  Leib,  die  —  gewisser- 
mafsen  als  Nachlese  zu  des  Autors  bekannten  gröfseren  Annalen  —  einige 
interessante  Beiträge  zur  Sitten-  und  Kulturgeschichte  der  Jahre  1503—34 
liefern.  —  Auch  die  eingehende  Beschreibung  der  Orts-  und  Gemeinde-Ver- 
hältnisse im  ehemaligen  Eichstätter  Amte  Nassenfeis,  welche  uns  Rieder^^^) 
in  seiner  Fortsetzung  der  Geschichte  dieses  Amtes  bietet,  beansprucht  gröisten- 


868)  X  id'f  FQrstbiBch.  Joh.  Pliil.  t.  Bambg.  schickt  e.  BaokommiMion  nach  Münchea  s. 
Stadium  d.  dorügen  Betidena  a.  s.  w.:  JbMünchG.  1,  S.  505/6.  —  364)  X  £•  ^^ 
T.  Aafseft,  ürkandl.  Beitrr.  z.  Gwch.  d.  Erbcchenkenamts  beim  Stift  Bambeig:  BHVBam- 
berg  49,  S.  127—44.  —  365)  X  J-  P-  Joseph,  Z.  Münskonde  ▼.  Bamberg:  M.  Bayer. 
Nnmism.  Ges.  1,  S.  110—12.  —  866)  X  H.  Weber,  Z.  Gesch.  d.  Glockeninschriften  aui 
d.  Bamberger  Land:  Arch.  £.  christl.  Kunst  1887,  Ko.  9—12,  1888,  Ko.  1.  —  367)  X  ^' 
Leist,  Festrede  geh.  bei  d.  Feier  d.  gold.  Jubil.  d.  hist  Y.  Bambg.  am  24.  Juli  1888: 
60.  Ber.  HYBambg.,  S.  1—16.  —  368)  X  F.  Leitschuh,  Katalog  d.  Hdss.  d.  k.  Bibl. 
zu  Bamberg.  D.  Hdss.  d.  Helleriana.  Mit  e.  Einleit. :  Joe.  Heller  u.  d.  dtach.  Kunstgesch. 
Leipz.,  Hucke.  LIV,  201  S.  M.  12,00.  |[0B1.  87,  1737.]|  —  369)  X  i<i-»  ^^  ^^ 
'Schätzen  d.  k.  Biblioth.  zu  Bambg.  Bambg.,  Buchner.  1886.  fol.  6  BI.  Text  u.  27 
Tafeln.  —  370)  X  £•>  £•  Bamberger  Original  u.  sein  Werk.  (Jos.  Heller):  AZg.  1888,  2. 
Beü.  222.  —  371)  H.  Weber,  £.  oet&ank.  Namenbuch  aus  d.  Anfg.  d.  16.  Jh.:  BHYBambg. 
49,  8.  1—92.  -r  372)  Y.  Loch,  Gesch.  d.  Pfarrei  zu  U.  L.  Frau  in  Bamberg  im  fänften 
Jh.  ihres  Bestehens,  1787—1887:  ib.  50,  S.  17—239.  —  373)  X  P-  ▼•  Löher,  D.  Stadt> 
archiT  in  EichstStt:  Löhers  Archiv.  Z.  18,  S.  311/8.  —  374)  X  B.  Sepp,  Eichstätter 
Urkk.:  Eichstätter  Yolkszeitg.  1887,  No.  162/9.  —  375)  X  i^-»  Schutz-  n.  Freibriefe  d. 
Stadt  Eichstatt  bis  z.  Ende  d.  14.  Jh.  nach  den  im  stadt  Arch.  zu  E.  aufbewahrten  Orig.- 
Urkk.:  Sammelbl.  HYEiohstatt  1,  S.  1—28.  —  376)  X  B.  Grün  dl,  Angehörige  d.  Uni?. 
Heidelberg  aus  d,  Dioc  Eichstätt  t.  1886—1662  (nach  TSpke):  ib.  2,  S.  5—38.  —  377) 
X  Oatal.  d.  Sammig.  t.  A.  Mörel-Fatios  Münzen  u.  Med.  Anhang:  Sammig.  Eichstätter 
Mttnzen  u.  Med.  d.  Hl.  C.  F.  Gebert  in  Nftmbg.  Frankf.  a./M.  1888.  —  378)  X  J- 
Hollweck,  D.  bischofl.  Seminar  in  Eichstätt  Eichstatt,  Homik.  Y,  135  S.  —  379)  X 
E.  Weigl,  Fünfzig  Seminarjahre,  1838—88.  E.  Beitr.  z.  50j.  Jubelf.  d.  bischofl.  Seminars 
in  EichstStt  EichstStt,  Homik.  134  S.  —  380)  X  Pr.  t.  P.  Morgott,  Domprobst  Dr. 
Jos.  Ernst,  d.  erste  Begens  d.  bischdfl.  Seminars  zu  Eichstätt.  Eichstätt,  Bronner.  YI,  91  S. 
M.  1,20.  -  381)  X  J-  Schlecht,  Z.  Kunstgesch.  d.  Stadt  Eichstätt.  Yortr.  geh.  auf  d. 
Gen.-VerB.  d.  Görres-Ges.  a.  Eichst  Eichstätt,  Bronner.  52  S.  M.  1,00.  —  382)  X  ^• 
Erneuerung  d.  Eichstätter  Domes :  AZg.  1888,  2.  Beil.  46  u  47.  —  383)  X  J-  Schlecht, 
Stiftungsbrief  d.  KI.  S.  Walburg.  Mit  Angabe  d.  Yarianten.  hsg.:  Sammelbl.  HYEichstätt  1, 
a  29—87.  —  384)  X  id.,  D.  Reihenfolge  d.  Äbtissinnen  d.  Kl.  S.  Walburg  in  Eichstätt:  ib. 
8.  38—44.  —  385)  X  M.  Romstock,  E.  Brief  d.  Eichstätter  Stadtpfarrers  Matthias  Paber 
(1683):  ib.  2,  S.  69—71.  —  386)  X  B.  Sepp,  Zeitgenössischer  Bericht  über  d.  Belagerung 
d.  Stadt  Eichstätt  durch  Ludw.  d.  R.  in  d.  Gharwoche  d.  J.  1460:  ib.  S.  1/4.  —  387)  X 
id.,  D.  Tagebuch  d.  Clara  Staigerin  (Hinweis  auf  dass.):  ib.  S.  72/4.  —  388)  J.  Schlecht, 
D.  kleinen  Annalen  d.  Kilian  Leib,  Priors  zu  Rebdorf :  ib.  S.  39—68.  —  389)  0.  Ried  er, 
Yersuch  e.  Gesch.  y.  Nasaenfels  u.  d.  ehem.  Pfleg-  u.  Kaetenamte«  das.  mit  Beiirr.  x.  G.  d. 
Höchst  Eichstätt  überh.  4.  u.  5.  Tl:  Neuburger  Kollekt  51,   S/  1—151,   52,  1,  S.  1—38. 


{26.    Bayern.    Göbl.  11,319 

teils  md)t  blofs  ein  lokales  Interesse,  sondern  ist  als  die  Schilderong  einer 
entschwundenen  Enltnrperiode  von  aUgemeinerer  Bedentong.  —  Schmids 
Arbeit'^^)  mufs  hier  genannt  werden,  weil  sie  —  meist  allerdings  mit 
längst  bekannten  Grttnden  —  die  Anschannng  verficht,  dafs  die  fränkischen 
Markgrafen    Hohenzollern,    nicht   Nachkommen   der   Grafen   von   Abenberg 

5iad.Ml.S94)    _ 

Ans  der  Geschichte  der  langwierigen,  bald  versteckten,  bald  offenen 
Feindschaft  zwischen  den  Markgrafen  und  der  Stadt  Nürnberg  greift 
Hasse ''^)  eines  der  bedeutsamsten  Ereignisse  heraus  nnd  stellt  dasselbe, 
das  von  der  Sage  vielfach  verdunkelt  worden,  ins  rechte  Licht  Der  gründ- 
lichen Kritik  aller  zugänglichen  Quellen  folgt  die  anschauliche  Schilderung 
jenes  blutigen  Zusammensto&es  am  19.  Mai  1502,  bei  welchem  die  Reichs- 
städter eine  empfindliche  Schlappe  sich  holten.  3^^-^>')  —  Damit  stehen  wir 


—  3dOI  Lndw.  Schmid,  D.  ilteite  Gesch.  d.  Hohenzollern.     S.  Teil.     Tilbivgen,  Laapp. 

1888.    r[AZg.  1888,  Beil.  321.]|   —  891)  X  Chriitian  Meyer,  WaDdemngen  dnzch  Franken 

iNünberg,  Kadolsbnrg  n.  Plaflsenbnrg):  AZg.  1888,  Beil.  No.  153,  158,  291,  292.  —  392) 

XAign«  LehenbndL  d.  Mkgf.  Friedrich  t.  Brandbg.  1421  ff.     Abt.  <Gepirge\     (1.  Hälfte]: 

AGObezfnnken  17,  1,  8.  14—286.  —  393)  X  ^-  Wagner,   Z.  Kanslei-  n.  Archiywesen 

ibnk,  HohenzoUem  t.  Mitte  d.   16.   b.  Mitte  d.  16.  Jh.:   Ldhers  Artshiy.  Z.    18,    S.    96 

-106.  —  394)  X  id.,   Stadien  z.  Lehre  t.  d.  Geheimschrift  (Ghiffemknnde),  Schlnla:    ib. 

ä.  8—44.  —  395)  A.  Haase,  D.  Schlacht  bei  Nürnberg  t.  19.  Juni  1502.     GreifBW.  Biu. 

Gnifsirald,   F.  W.  Ennike.     84  8.  —  396)  X  Th.  Dreher,   Mkgf.  Friedrich  d.  i.  a.  d. 

5anberger  1506:   FBPG.   1,    8.   600/1.  —  397)   X  <^-  Bessert,    D.    brandbg.-nOmberg. 

KiR)ieBrisitati(m   t.  J.    1628:    BIL  f.    baier.   Kircheng.    1888,    Ko.    5/9.    —    398)  X  Ad. 

Sehearl,  D.  Lehranweisang  d.  Brandbg.-Nflmbgr.  Kirchenordnang  t.   1533,    neu   hsg.    mit 

Tonr.  T.  Prof.  Fr.  Frank.     Nördl.,    Beck.     VII,    70  8.     |[ThLZ.    13,    626.]|    —   899)  X 

Bilabel,  Christian  Ernst  Mkgf.  t.  Bayr.  als  Oberbefehlshaber  d.  Beichsarmee  im  J.  1707: 

AGObtffrkn.  17,  2,  8.  15—61.  —  400)  X  Q-  Hörn,  The  margr.  Wilhelmine  of  Baixeath, 

ad  Voltaire,  transl.  from  the  German  by  Princess  Christian.     London,  Stott.     178  8.     7  sh. 

6  i  —  401)  X  A.  8chaffler,  Wttrabargs  Kampf  um  seine  Selbständigkeit  bis  z.  J.  1357. 

WflBbg,  Stfirts.    8^     28  8.  —  402)  X  £•  Peschier,    Wttnbnrg   in   fransSsischer  Be- 

kacktang  (Camüle  Lemonnier):   AZg.  1888,   2.  Beil.    95.  —  403)  X  L-  Schubert,   Yer- 

zaekais  d.  Bttrgermebter,  Bäte  a.  Gemeindeberollm.  d.  Stadt  Schweinfiirt  in  d.  J.  1664 — 88. 

Sdiveiaft,  Stoer.    43  8.     M.  0,70.  —  404)  X  CV.  G.  Stelxner,   Histor.  Kachrr.  über  d. 

Stidt  Qemünden    a.    d.    Kachbarorte    Schaippach,    SchSnan,    SeyCriedsborg    n.    Adelsberg. 

l'okr  &./H.    Keller.     1888.     126   8.  —    405)  X  J-  Börnes,    Lokal-   a.    kunstgeschichtl. 

Seines  ins  d.  BeB.-Amt  Karbtadt     H.  2.     Karlstadt     0.  J.     4.    —   406)  X  (Oberamts- 

nditer  HSnlein),   D.  Lateinschule  Lohr    in   d.    60    ersten    J.  ihres  Bestandes   1838/9  — 

1887/8.    Lohr,   Liebe.     40   8.     M.    0,70.    —    407)  X  A.  Zeininger,    Zunftordnung   d. 

S«^Bciaeiw  0.  Leineweber   d.  Stadt   u.    d.  Amtes  Ebenhausen  t.    1688:    AHYUnterfrkn.  30, 

^.  269^78.  -.  408)  X  G.  Krug,   Urk.licher  Bericht  Aber  d.  alte  WUdberger  Centgericht 

za  Sssl.    Konigshofen  l  Gr.,  lüigold.     12«.     36  8.  —  409)  X  K.  M.  t.  Bethmann,   D. 

^erea  Orts  anerkannte  Berechtigung  d.  beiden  Dörfer  Feehenbaoh  u.  Beistenbansen  a./M.  au 

1  Stipendien  a.  Wohlthätigkeitostiftgn.    im   Torm.  Fürstent.  Aschaffbg.:    AGVUnterfrkn.   30, 

5^   107—84.  —  410)  X  F-  ^oih.  v.  Schrottenberg,   D.  Domberg    (an  Bambg.)    in    s. 

^««rea  Gestaltung  mit  d.  neuen  Lochey-Gasse:  BHYBambg.  49,  8.  93—126.  —  411)  X  H. 

yeber,  Bonte  Bilder   ans   Bambergs    Yoraeit:   Bambgr.  Stadt-   u.  Landkaldr.   f.  1887.  — 

«2)  X  ü,  D.  Altenburg  bei  Bamberg:    ib.    —    413)  X  id.,    Kloster  Bana.     E.  Yortr.: 

«iL  *.  49,  BHYBamberg,   8  8.  —  414)  X  W.,   Schleblits  u.  Umgegend.    E.  Yortr.:  ib. 

7~  ^^)  XBlanck,   Über  Befestigung    n.  Bayreuther   Stadtfarben:    AGOberfrkn.    17,    1, 

r  *€*-7i.  —  41$)  X  Rats-Leges  u.  Ordnung  bei  d.  Stadt  Bayreuth.     Anno  1672:  ib.  2, 

^  W-^IW.  -  417)  X  Baumer,  D.  Marienkapelle  in  Ludwigsstadt:  ib.  8.  1/4.  —  418) 

X  L.  Zapf,  Unter  d.  Yorfahren.    Bilder  u.  Züge  aus  d.  Leben  d.  Stadt  Münchberg.    Hof, 

*-«»•    123  8.    M.  1,20.  —  419)  X  id.,  Menechenjagd  (auf  Zigeuner)  im  Fichtelgebirge  im 

j     o  ^i^^-  (**  ^  ""8«™-  ö.)  4,  S.  633—40.  —  420)  X  Fronmttller  sen.,  Chronik 

^   »t»lt  PiirüL    Fürth,   ECimann.     |[HZ.    60,    361    rOefele).]|     2.    Aufl.    —    421)    X  1- 

Loweaitein,  llemorbttcher  (aus  Fürth.):  ZGJuden  2,  8.  88—96.  —  422)  X  J-  Böhm, 

*>ar»e   Ukhi.  u.   Gesch.    d.    Stadt  Altdorf  in  Mittelfrkn.     Nftmbg.,    Korn.     YIH,    68    8. 


11,320  §26.     Bayam.     Q5bl. 

bereits  in  der  Litteratar,  die  an  den  Namen  NOmberg  sieb  anscbliefst 
Hobes  Interesse  beansprnchen  die  Mitteilungen  Peiz^^^)  über  die  Schicksale 
des  litterarischen  Nachlasses  Regiomontans.  Ein  Frennd  des  verstorbenen 
Forschers,  der  Nfimberger  Bürger  Walter,  brachte  die  Sammlang  an  sich, 
bestimmte  aber  dann  testamentarisch  deren  Verkauf  zur  Stiftung  eines  Jahr- 
tags. Viele  wertvolle  Stücke  kamen  dadurch  ans  Nürnbergs  Mauern  hinaus, 
doch  blieb  ein  namhafter  Rest  —  145  Bücher  —  im  Besitze  der  Stadt,  die 
denselben  im  Jahre  1522  inventarisieren  liefs.  Aus  diesen  Büchern  schöpfte 
die  ganze  jüngere  Schule  der  Nürnberger  Mathematiker  und  Geographen.  — 
Das  Wenige,  was  über  das  Leben  des  Meistersingers  Eunz  Has  überliefert 
ist,  stellt  Mathias^'^)  mit  Sorgfalt  zusammen  und  veröffentlicht  daran  an- 
schliefsend  die  Gedichte,  die  bisher  unvollkommen  oder  gar  nicht  bekannt 
waren.  Der  dichterische  Wert  derselben  ist  ein  ganz  geringer,  am  so  be- 
deutender aber  der  historische,  vor  allem  der  kulturbistori^he.  —  Ver- 
dienstvoll ist  die  von  Eress^^®)  besorgte  Herausgabe  mehrerer  bis  jetzt 
unbekannter  Briefe  des  Johann  Cochlftus,  da  aus  ihnen  hervorgeht,  da£s 
Cochlftus  sich  um  die  Rektorsstelle  an  der  Lorenzerschule  und  zwar  zu  einer 
Zeit,  da  dieselbe  noch  nicht  erledigt  war,  bewarb,  und  da  sie  auch  in  anderer 
Hinsicht  die  bisher  bekannten  Thatsachen  ergänzen  und  erl&ntem.  —  Die 
Schriften,  die  sich  mit  Albrecht  Dürer  und  Wüibald  Pirkbeimer  beschäftigen, 
können  wir  hier  übergehen,  da  sie  schon  an  anderer  Stelle  zur  Genüge  ge- 
würdigt worden.*  "-*««) 


M.  1,00.  —  423)  X  G.  Th.  Pohlig,  £.  yergeMone  Stadt  (Binkebbühl):  Z.  f.  bild.  Kunst 
82,  S.  326—86.  —  424)  H.  Petz,  Urknndl.  Nachrr.  über  d.  litter.  Nachlab  Begiomantana 
n.  B.  Waltera  1476—1522:  MYQNfimbg.  7,  S.  237—62.  —  425)  E.  Mathias,  D.  Nfim- 
berger Meiateraanger  Kam  Haa.:  ib.  S.  169—286.  —  426)  Gg.  Frh.  ▼.  Krefs,  D.  Be- 
rafong  d.  Job.  Cochliaa  an  d.  Schale  bei  St  Loreni  in  Kfimbg.  L  J.  1510:  ib.  8.  19 — 38. 

—  427)  X  Th.  Ko]de,  Wie  wurde  Cochleos  s.  Oegner  Lathera:  Kirchengeach.  8tadi«ii, 
Herrn.  Beuter  gewidmet.  Leipa.,  Hinricha.  351  8.  M.  8,00.  —  428)  X  J-  Kamann, 
Odti  ▼.  Berlichingen  in  s.  Beziehgn.  a.  Beichsstadt  Nfimbg.:  Korr.  t.  u.  f.  DtMhl.,  Sonntag»- 
Beil.  1887,  No.  49-51.  —  429)  X  Th.  Kolde,  Z.  Proaela  d.  Joh.  Denk  n.  d.  drei  gott- 
losen Maler  ▼.  Kfiznberg:  Kirchengesch.  Stadien,  Herrn.  Beater  gewidmet  Leipa.,  Hinrichs. 
351  S.  M.  8,00.  —  430)  X  id.,  Nflmbeig  n.  Lnther  Tor  d.  Beichst  sa  Aogabg.  1630: 
ib.  Leipa.,  Hinrichs.  351  8.  M.  8,00.  —  431)  X  <^-  Heide,  UnYeroffentHchte  Do- 
komente,  Luther,  Veit  Dietrich  u.  Hieron.  Banmgartner  betreifend:  ThStK.  1887,  8.  353—66. 

—  432)  X  ^'  Bofsert,  D.  Gefangenschaft  d.  Hieron.  Banmgartner  u.  d.  Nürnberger  t. 
Haltenbergstetten :  Württb.  Vjh.  11,  S.  207—17.  —  433)  X  3-  Heide,  D.  Fehde  d.  Boaen- 
berge  mit  d.  schwSbischen  Band  (bagw.  mit  Kfiznberg):  ZOP.  (1  8.  u.  PoUt)  5,  8.  96—180. 

—  434)  X  0.  Mehlis,   Archaol.  t.  d.  Kaiserburg  zu  Nfimbeig:   KBUY.  36,  8.  61  fil  — 

435)  X  !«•  Schmidt,  Drei  Urkk.    K.  Priedricha  U.:  MYGKuniberg   7,  S.  268—70.    — 

436)  X  0.  Bedlich,  D.  Beichstag  t.  Nürnberg  1522/3.  Leipa.  Disa.  Leipa.,  Foek. 
149  8.  |[MYQNfimbg.  7,  283;  AZg.  1887,  BeU.  212.]|  —  437)  X  Arwed  Bichter,  B. 
Beichstag  zu  Nfimberg  1524.  (Leia.  Dias.)  Leip.,  Fock.  Tu,  134  S.  M.  1,80.  —  438> 
X  K.  Kdpl,  Z.  Frage  d.  Herkunft  d.  Bechtes  d.  Altotadt  Prag:  MIOeG.  8,  S.  306 — 11. 
(Prag  bediente  sich  d.  Bechtes  d.  Stadt  Nfimberg).  —  439)  X  B.  Hartmann,  Böchs- 
atadtiache  (Nfimberger)  Bechtopflege  im  18.  Jh.:  AZg.  1887,  BeU.  291.  —  440)  X  J- 
Kamann,  Aas  Nfimberger  Haushaltungs-  u.  Bechnongsbfichem  d.  15.  u.  16.  Jh.  Schlafs: 
HVGNfimberg  7,  8.  89—168.  —  441)  X  ^-  Wattenbach,  PapstbuUen  im  gem.  lioieam: 
NA.  12,  S.  408—10.  |[JB.  10,  II, 45»;  11, IV,  6iw.]|  —  442)  X  W.  Vogt, Dr.  Gg.  ISmA 
Frommaan.  Nekrol.:  MVGNfimbg.  7,  S.  1—18.  —  443)  X  Hartfelder,  Za  Konxwl 
Celtis.  (=  VjsKLSL)  2,  S.  258—69.  —  443«)  (S.  281i'«)  A.  Gzerny,  GrQnpeck.  (Gr. 
hatte  u.  a.  Beziehgn.  zu  Celtis  n.  S.  Tücher  in  Nbg.)  —  443l>)  J.  Bolte,  Zwei  Hamanioten- 
komödien  aus  Italien:  ZVglLittG.  1,  H.  77—84.  (In  d.  ersten  tritt  e.  Firckhoiinar 
aaf).  —  444)  X  Fr.  Both,  WUibald  Pirckheimer.  (=  Sehr.  V.  Beform.  G.|  No. 
21.)  Halle,  Niemeyer.  VII,  82  S.  M.  1,60.  |[MVGNfirabg.  7,  287— 91.]|  —  •i^&> 
X  P-  Drews,  Willibald  Pirckhelmers  Stellung  a.  Beformation.    Leipa.,  Grunow.    V,  138  8. 


§26.     B»yern     G3bl.  11,321 

Wie  schon  die  zuletzt  genannten  Arbeiten  teilweise  der  Kunst^ 
geschickte  angehören,  so  steht  aosschlielslich  anf  diesem  Boden  die  yon 
Streit^*')  bethfttigte  Beprodaktion  der  Kunstwerke  Tylmann  Riemenschneiders. 
Der  Schwerpunkt  liegt  weniger  in  dem  beigegebenen  Texte  als  in  den  98 
T&feln,  die  in  meisterhafter  pbotographischer  Wiedergabe  die  einzelnen 
Schöpfongen  nns  yorführen.  —  Wer  aber  das  Leben  und  Wirken  des  Künste 
lers  genauer  kennen  lernen  will,  wird  zu  dem  Werke  Webers^^^)  greifen 
mOssen,  das  jetzt  in  zweiter,  wesentlich  erweiterter  Ausgabe  vorliegt.  Manche 
Schwächen  and  Lttcken,  welche  die  Kritik  dem  Vf.  zur  Last  gel^  hat,  sind 
hier  beseitigt  und  ausgefüllt  —  Der  Würzburger  Dom,  die  gröÜBte  romanische 
Pfeilerbasilika  Deutschlands,  bei  welcher  die  Gewölbekonstruktion  noch  nicht 
znr  Anwendnng  gekommen  ist,  war  zwar  schon  wiederholt  Gegenstand  der 
Darstellung,  ohne  daCs  jedoch  bis  jetzt  gründlich  versucht  worden  wäre,  die 
Entstehungszeit  der  einzelnen  Teile  des  Doms  aus  ihrer  architektonischen  Eigen- 
schaft zu  bestimmen.  Dieses  Ziel  fafst  Pohl  man  ^^^)  ins  Auge  und  gelangt 
dadurch  da  und  dort  zu  neuen  Resultaten.^^^-^^^) 

Auf  dem  weiten  Felde  der  fränkischen  Adelsgeschichte  begegnen 
wir  drei  tfichtigen  Arbeiten.  Bibra^^^)  bringt  die  auf  langjährigen  Quellen- 
Stadien  berohende  Geschichte  seiner  weitverzweigten  Familie  vorläufig  zum 
Abschlüsse.  Wir  finden  auch  in  diesem  Teile  des  Werkes  verschiedene  Lebens- 
bilder, die  von  allgemeinerem  Interesse  sind,  so  des  Fuldaer  Fürstbischofs 
Heinrich  YIII.  (1759 — 88),  des  Chemikers,  Belletristen,  Kunst-  und  Alter- 
toms-Sammlers  Bibra  (f  1878)  u.  a.  —  Auf  gleich  solider  Grundlage  baut 
aoch  Reitzenstein^<^')  die  Geschichte  des  aus  dem  Vogtland  stammenden 
Geschlechtes  auf,  das  sich  im  Laufe  der  Jhh.  in  nicht  weniger  als  GOselbst- 


M,  S^O.     [[MVeNllnibg.  1,  885  (Hagen);  ThLZ.  1888,  167/9.]|  —  446)  X  B.  Gen6e,  D. 

KbKofthAk  d.  Hans  Sacht:  AZg.  1888,  Bei].  50.  —  447)  X  Schweitser,   Etade  rar  la 

TU  et  les  oeiiTTes  de  Hau  Sacht.     Paria,  Berger-Lerraalt  &  Cie.    490  8.  —  448)  X  B. 

Hartmann,   E.  Nürnberger  Fraaenlob  (Gg.  Andr.  WUl   1754):   AZg.   1887,   BeU.  241.  — 

449) X  Th.  K ol d  e ,  Albrecht  Dflrer  a.  d.  Beformation.    Leipsig,  Böhm.    19  8.    |[MVONttmbg. 

7,  294.]|  ~  450)XI>«nko,  Albr.  Dttrert  Glaabentbekenntnit :  ThQSchr.  70,244—86;  aach 

wpar.    Tübingen,   Lanpp.    43  8.   —  451)  X  ^'  Bach,  Albrecht  Dttrer  in  Württemberg: 

Wnittemberg.  Jbb.  1887,  2,  S.  111/2.  •—  452)  X  ^  Lehrt,   Katalog  d.  im  german.  Ma- 

mm  befindl.  deutachen  Knpfentiehe  d.  15.  Jh.     Nümbg.,  Germ.  Mnt.   1888.     64  8.  a.  10 

Tib.  —  453)  y^T.  J.  ^6e,  Führer  durch  d.  Sebaldotkirche  in  Nürnberg:  Z.  bild.  Konat, 

Knstehnmik   1S81/8,    No.   6.    —    454)  X    ^*    Aatenrieth,    D.    Sebaldotgrab    Peter 

Tifchera.     Antbach,    Brügel  &  8.     12«'.     21  S.     |[MVGNümbg.    7,    295.]|  —  455)  X  H. 

Boteh,  Nürnberger  Goldtchmiede  d.  16.  Jh.:  M.  Germ.  Mat.  2,  8.  161/5.  —  456)  X  ^. 

Berlit,  Joba  Nonenmarkter  Glockengielaer  an  Nümbg.  bietet  (1486)  d.  Bat  an  Eger  aeinen 

Dieatt  aa:  ib.  8.  108.  —  457)  X  G.  F.  Gebert,  D.  Medaille  auf  d.  Geburt  d.  Erbprinaen 

Bnah.  Brich  Freund  t.  8achten-Heingn. :  M.  Bayer.  Nomiam.  Gea.  7,  8.  107/8.  —  458)  X 

id^  Yanchwimdene  Nürnberger  Zeichen:  ib.  8.  107.  —  459)  X  id.,  Nürnberg  liefert  nach 

SaCdaad  PrSgematchinen :    ib.  8.    108/9.    -     460)  X  H.  Bdtch,   Yeraeichnit  Nürnberger 

Habermeistar  t.  1520  bit  1868:  Kanttgewerbebl.  4,  8.  84/8.  —  461)  X  id.,  Hana  Sacht 

Sprachgedi^te  t.  d.  Nürnberger  Eandelgielaem :  M.  Germ.  Moa.  2,  8.  78—82.  —  462)  X 

JL  Ettenwein,   D.   Znnftlade   d.   Nürnberger   Strumpfwirker:   ib.  8.    82/7.   ~   468)  K. 

Streit,    Biementchneider  t.   o.  8.    282^.     Berlin,    Watmath.     foL     27   8.    Text   2  Bde. 

M.  100.  —  464)  A.  Weber,  Leben  n.  Wirken  d.  BUdhaaera  Dill  Biementchneider.    Mit 

^OAbbildgn.    2.  Aufl.  Wabg.,WoerL   79  8.  II  2,00.   |[HZ.  60, 552.]|  —  465)  0.  PShlmann, 

D.  Dom  xa  Wünbnrg.    KnnttgetchichÜ.  Studie:  AHvUnterfrkn.  80,  8.  187—235.  —  466) 

X  k.,  D.  Antbacher  Schwanenordena- Altar:    AZg.    1887,    2.  Beil.  173.  -<    467)  X  1>   !>• 

Sehvum-Qrden  n.  der  Anabacher  Schwanen-Ordent-Altar :  ib.  1888,  2.  Beil.  317  u.  818.  — 

ifi8)  W.  Frh.   T.  Bibra,   Beitrr.    a.    Familiengetch.    d.    Beichafreiherm    t.  Bibra,    8.  Bd., 

L   Abt     München,   Kaiter.     VI,    808    8.    M.    6,00.     (Alt    Mt.    gedr.).    —   469)  H.  Frh. 

T.  Bei taen stein,  Qetch.  d.  Familie  t.  Beitaenatein.     1.  Teil,  1.  Lfg.    München,  Kutaner. 

Jthretbariehte  der  OeicbichttwitfltDtchaft.    1888.    II.  21 


11,322  §8*«    Bayern.    Qöbl. 

Ständige  Linien  trennte  nnd  das  jetzt  noch  in  zwölf  Zweigen  blüht.  Der 
Stoff  ist  mit  bewnnderangswttrdiger  Sorgfalt  ans  zahlreichen  Archiven  and 
Bibliotheken  zusammengetragen.  Die  erste  Lieferang  des  breit  angelegten 
Werkes  bringt  anüser  der  Einleitang,  in  welche  der  Vf.  hauptsächlich  seine 
Quellen  uns  vorführt,  noch  einen  Teil  der  Vorgeschichte  des  Landes,  in  dem 
die  Anfänge  der  Familie  wurzeln.  —  In  sehr  habscher  Ausstattung  liegt  die 
Geschichte  des  Aufisefsischen  Geschlechtes  vor  uns.^^^)  Damit  hat  der  Vf. 
in  würdiger  Weise  einen  Herzenswunsch  des  hochverdienten  Begründers  des 
germanischen  Museums,  Hans  von  Aufeeb,  erfüllt,  der  selbst  vor  gerade 
fünfzig  Jahren  die  Anfänge  der  Familie  (1114— -1338)  dargestellt  und  anch 
für  die  spätere  Zeit  ziemlich  bedeutende  Vorarbeiten  hinterlassen  hat^^*-^^^) 
jy'a^j«?«*®®-^^^)  Indem  wir  auf  die  unter  'Baden'  besprochene  Litteratur 
verweisen,  heben  wir  hier  von  mehreren  Schriften  Harsters,  die  alle  dnrch 
gründliche  Beherrschung  des  Stoffes  und  gewandte  Behandlung  sich  aos- 
zoichnen,   nur  hervor  die  lehrreiche  Studie^ ^^)  über  die  Veränderungen  des 


S.  1—80.  —  470)  0.  Frh.  t.  Anfsefs,  Geicb.  d.  nradel.  Aa&efs'Bcheii  Geschlechtei  is 
Fnmken.  Nach  d.  Qaellen  bearb.  Berlin,  Heymaim.  YIU,  47S  S.  M.  15,00.  —  471)  X 
£.  Freib.  y.  A  uftefB,  Acht  Kauerarkk.  aaa  d.  ScbloCsarcbiT  zu  Aufseela:  AQOberfrkn.  17,  1,  &  1 
—13.  —  472)  X  L-  Za  pf ,  *Y.  d.  Grün*.  £.  gMcbicbÜ.  Blick  auf  d.  Raine  Nordeck  in  Steioach- 
tbal:  ib.  2,  S.  52/8.  —  473)  X  Wittmann,  Ans  stadt,  geisti.  a.  AdelsarchiTen  Süd- 
deatacblda.  (SchlnÜB:  d.  grafl.  Giecbi«che  Archiy  in  Tbarnaa  :  LSbers  Arcb.  Z.  12,  S.  263 
—79.  —  474)  X  L.  P-  ^^-  ▼•  EberBtein,  Urknndl.  Nachrr.  in  d.  gescbichtl.  Nachn. 
T.  d.  reicbsritterl.  Qeicblecbte  £bentein  t.  S.  aaf  d.  Rhön.  6.  Folge.  Berlin.  1887.  — 
475)  id.,  Entwurf  e.  znaammenbgdn.  Stammreibe  d.  freifränk.  Geacblechta  E.  y.  d.  in  1 
ältesten  Urkk.  erscbeinenden  YoryStem  an  bis  z.  Gegnw.  Berlin.  87.  —  476)  X  ^ 
BoBBert,  Friedrieb  y.  Anfnrt  (1178):  AHYUnterfrkn.  30,  S.  279—83.  —  477)  X  ^' 
Buch  bolz,  Ekkebard  y.  Aura.  l.Tl.  Leipz.,  Dnncker  &  Hnmblot  XI,  275  S.  M.  6,00. 
|[DLZ.  9,  1786.]!  ->  478)  X  ^-  Holder-Egger,  Über  e.  Ekkebard-Fragment:  NA.  14, 
8.  175/7.  —  479)  X  Huemer,  D.  Begiatnim  miütoram  anctomm  d.  Hugo  y.  TrimbefK- 
£.  QaeUenbacb  z.  lat  Lit.-G.  d.  MA.:  Wiener  SB.  116,  S.  145—92.  —  480)  X  J-  ^«1' 
Albrecbt  y.  Eyb  alt  Überaetzer.  (Halle'acbe  Dias.)  HaUe,  Plötz.  40  8.  —  481)  X  ^* 
y.  Aacbbacb,  Gescb.  d.  Wiener  Uniyen.  3.  Bd.  (1520—65).  Wien,  Holder.  (Sntbalt  a. 
a.  biogr.  n.  lit  Notizen  über  Friedrieb  Nanaea).  —  482)  X  K-  E-  ▼•  Schafbaatl,  Abt 
Georg  Joa.  Vogler.  8.  Leben,  Cbarakter  n.  muBikal.  Syatem.  Aogabg.,  Huttier.  188B. 
XYI,  303  S.  |[AZg.  1887,  BeU.  270.]|  ~  488)  X  P-  Beater,  Friedriob  Rackert  in  £r- 
Jangen  n.  Job.  Kopp.  Nacb  Familienpap.  dargeat  z.  lOOj.  GebortatagaL  d.  Dicbten.  Ham- 
burg, Seippel.  lY,  104  S.  Bl  1,50.  —  484)  X  J-  Schaefler,  Z.  lOCj.  Gedicblniitagd 
Bflckerta:  Bll.  f.  bayer.  Gymnaa.  8,  424,  8.  243-61.  —  485)  X  A.  Stern,  Z.  100.  Ge- 
burtatage  Fr.  Rttckerto:  AZg.  1888,  Beil.  180.  —  486)  X  C,  Karl  Heyder  (geb.  1812  n 
Erlangen,  Beit  1839  dort  Docent  d.  Fbiloa.):  ib.  1887,  BoU.  7.  —  487)  X  A.  K.,  Gerhard 
V.  ZezBcbwitz  (Prof.  d.  prakt.  Tbeol.  in  Erlangen).  Nekrol.:  ib.  Beil.  12.  —  488)  X 
Harater,  Katalog  d.  biator.  Abteiig.  d.  MoBeumB  in  Speier.  Speier,  Gilardone.  XIV, 
115  S.  —  489)  X  J'  N.,  D.  biator.  Abteilung  d.  MaBeuma  in  Speier:  AZg.  1888,  2.  BeiL 
34.  —  490)  X  G.  lieb  ÜB,  Stadien  z.  älteaten  Gescb.  d.  Bbeinlande.  10.  Abtlg.  Mit 
4  Utk.  Tun.  Leipzig,  Dnncker  &  H.  UI,  118  S.  M.  3,00.  —  491)  X  Harater,  Ber. 
aber  d.  Yereinajabre  1886/7  u.  1887/8  ( Ansgrabiingen  in  d.  Pfalz):  MHVPfalz  13,  8.  187 
—202.  —  492)  X  G.  MebliB,  D.  neuen  Anagiabgn.  bei  Obrigbeim  in  d.  Pfalz:  JbbABb. 
84.  —  493)  X  W.  HarBter,  D.  Biimateiner  Mttnzfnnd:  M.  Bayer.  Nomiam.  Qea.  7,  S.  7 
—54.  —  494)  X  A.  Bofa,  Rbeinpfalz.  WeiatHmer  im  Kreiaarcbiy  zu  Speier:  Lohen 
ArobiyZ.  13,  S.  234/7.  —  495)  X  X.  PrimbB,  £ntwickl.  d.  Wappena  d.  pHUziachea 
WittelBbacber:  ib.  S.  199--209.  —  496)  (S.  iSS")  £.  Bodemann,  Sopbie  y.  Hannover 
an  Raugrafinnen.  XXYI,  355  S.  M.  9,00.  —  497)  X  ▼•  Xylander,  Anteü  d.  knrpfalx- 
bair.  Kavallerie  an  d.  Feldzfigen  1790/6.  (=  KriegagOBch.  Einzelacbrr.,  bag.  y.  Gr.  Oeneralit 
H.  9.)  |[DLZ.  10,  477.JI  —  498)  X  Lodw.  Molitor,  Kg.  Ladwiga  L  erat»  Königarei^ 
in  d.  Rbeinpfalz  ian  Juni  1829  in  Gemeinacb.  mit  b.  Gemahlin,  d.  Kg.  Thereae.  Zvoi* 
brücken,  Rappert.  39  8.  H.  0,80.  —  499)  (JB.  10)  Bienemann,  Koniad  y.  Scbaifea- 
berg.  ^  500)  (S.  45^«)  Sommerfeldt,  Excara:   Speierer  Reichatage   1309—10.  —  501) 


§26.     Württemberg.     1887/8.  11,323 

Znnftrefpmentes  in  Speier  bis  zum  Ausgange  des  MA.^<>>-^<^^  —  Aach  die 
Bearbeitangen  der  Geschichte  Edenkobens^^^)  und  Ladwigshafens^^^)  sowie 
das  Drkk.bach  der  Stadt  Zweibrücken6<>>)  verdienen  Lob.^^^^-^^») 


$  26. 

Württemberg. 

1887/8. 

Die  Berichterstattung  über  württembergische  Geschichte  hat  während  der 
beiden  Jahre  1887  und  1888  geruht.  Die  vortrefflichen  Zusammenstellnngen 
der  ^Württembergischen  Yierteljahrshefte'  und ,  soweit  dieselben  noch  nicht 
vorliegen,  kleinere  vorläufige  Berichte  setzen  die  Redaktion  in  den  Stand, 
an  Stelle  der  fehlenden  Berichte  wenigstens  eine  bibliographische  Obersicht 
«1  geben.  Auf  einzelne  wichtige  Erscheinungen  bleibt  ein  Zurückkommen 
im  Jahrgang  1889,  in  welchem  die  ordnungsmäfsige  Berichterstattung  wieder 
nfgenommen  werden  soll,  vorbehalten. 

Allgemeine    Landesgeschichte  ^'^)   und    deren    Quellen.**-^*)      Fürsten- 


W.  Htrtter,  D.  YerSodenrngeii  d.  ZonftregimeiiteB  in  Speier  bis  s.  Aotg.  d.  M.-A.:  ZQ,  8. 
S.  U7->500.  —  502*503)  Speirer  Beichstag  1626  «.JB.  10,  UI,  1S«<  (Friedensborg); 
11,  II,  65**  (Ney).  —  504)  —  Barster,  Speierer  Flnrplon  t.  1715  a.  d.  sogen.  Speierer 
BMenkrieg:   MHYFfals  13,    S.  93—188.  •—  505)  X  K*  Traatmann,    D.  Papinianns  d. 
A&dr.  Gryphins  aU  Scbolkomödie  in  Speier  (1783):  ALiterG.  15,  S.  211—23.  —  506)  X 
P*  W.  £.  Roth,  D.  Qrabinscbrr.  d.  Speirer  Doms  nach  d.  Syntagma  monomentoram  d.  Dom- 
TikuB  Helirig:  Freibg.  Bidc-Arch.  19,  8.  193—218.  ^  507)  Job.  Jos.  Schmitt,  Gesch. 
1  Sladt  Edenkoben  in  d.  Pt     Erster  Teil  (bis  1262).     Progr.  d.  Lateinschule  zn  Edenkoben 
m  1886/7.    Tl  n.  102  S.  —  508)  J.  Esselborn,   Gesch.   d.  Stadt  Ladwigshfi&  a./Bh   y. 
iloem  frfthesten  An&nge   bis  s.  J.  1887.     3.-5.  Lfg.     (S.   97—246).     Lndwgshfn.,  Baam- 
Svtner.    li.  0,60.  —  509)  L.  Molitor,  Urkk.bnch  s.  G.  d.  ehemals  pfalsbair.  Besidenx- 
tadt  ZweibrÄcken.    Zweibr.,    Eappert     XXIU,    252  S.     M.    3,00.    —    510)   X   id»    I>- 
^öTstengnft  d.  Witteisbacher   in   d.  Alexanderskirche   zn  Zweibrttcken.    Zweibrücken ,   Leh- 
»au.    4.    26  S.    M.  1,00.  —  511)  X  Barster,  Medaillen  n.  Gedenkblätter  auf  d.  Be- 
.icervngeD  t.  Frankenthal  n.  Landau  im  17.  a.  18.  Jh.:  MHYPfali  13,  S.  124—86.  —  512) 
X  K.  E.  6t  sn  Leiningen-Westerbnrg,  D.  Zunftgesetze  d.  Krimersnnft  zu  Grünstadt 
<^  d.  1781:  ib.  &  1_26.  —  518)  X  id.,  Bistor.  Blatter  aas  d.  alten  Leininger  Land:  ib. 
8.   27-48.  —   514)  X  0.  B.  Grofs,    Staodenheim   u.  Bothenbnrg,    zwei   TerfaUene  Ort- 
schaften: ib.  6.  61—71.  —  515)  X  id.,  Z.  Gesch.  d.  pHUzischen  'flolzlandes'  (Schwaizbach- 
*«^);  ib.  8.  48-60.  -   516)  X  B.,  Friedrich  Wilhelm  Baibier,  geb.    1777  zn  WöUstein, 
p^  5.  Kot.  in  Kaiserslaaten :   AZg.  1888,   2.  Beil.  No.  883.  —  517)  X  Jo^-  Bolte,  D. 
t«den   atMten  Veidentschnngen   ▼.  Miltons   yerlorenem  Paradies:   ZVglL.    1.   S.    426-88. 
;)Jbers<tigtt.  d.  PfUaers  Theodor  Baacke,    1605—80).    —   518)  X  W.  Crecelius,    Job. 
°«h.  Weidaer,  Bektor  d.  Lateinschule  za  Elberfeld.    Progr.  d.  Gymn.  zu  Elberfeld.     1886. 
<w«4B«r  wu  e.  Pfalzer,  geb.  1588  zn  Ottersheim  bei  Dirmstein).  —  519)  X  (S-  160**») 
«Lj '«^^  Äoth,  Tagebnch  Sickingen-Bohenborgs:   KBIGV.  36,  S.  73  ff.    NB.  D.  Schriften 
««f  Rtti  T.  Sickingen  s. 

T   ^  ^^^  ^^^-    Stalin,  Geschichte  Württembergs.  I,  2  (1268—1496).  —  2)  W.  Lang, 
,  •  ~  ^  ^ynUbvL  Geschichte,  Biogr.  n.  Litteratur.    Beft  4  n.  5.    Stuttgart,  Kohlhammer. 

M''-''- 10).    Wartmann,  Name   d.    Alamannen;    Wiegand,    Alamannenschl.;    Nissen, 
AimMnieanM..  Kiasoh,  Chlodowechs  Sieg.  —  4)  G.  Bessert,  Kleine  Beitrüge  z.  iUteren 

21« 


n,324  §2G.     Württemberg.     1887/8. 

haus.^*-**)     Kriegsgeschichte,  betreffend  Bauernkrieg.**)     30 j.  Krieg.**-"*) 
FranzoseDzeit,"-84)  j 870/1  a^»«) 

Prähistorie  ,^'^'^^)  Ortsnamenforschung,  ^^'^^)  Römerzeit ,^'''^^)  haupl- 


Qesch.  SchwabenB:    Württ.  Yjh.  11,  S.  140/1.     (Bespricht  d.  Anwetenheit  Pipins  d.  Kleinen 
in  Wehrstein  752).    —    5)    id.,    Z.  älteren  Topographie  Württembergs,  besonders  im  Codex 
Lanreshamensis  (Forts.):    ib.  10,  1887,   S.  58—62.    —   6)  P.  Beck,  Y.  Stadtetag  zn  Ulm. 
1616:  ib.  11,  S.  188—90.     (Zasammenstellong  d.  Beschwerden  d.  eyang.  Städte  gegen  kath. 
Übergriffe).  —  7)  J.  v.  Pflugk-Harttung,  D.  württ  Miniaterium  Linden:  Hist Taacheab, 
6,  10,  7,  1887.  —  8)  W.  Lang,  Julius  Holder.     4  Jahrzehnte  würltemb.  Politik:  Pr.  Jbb. 
61,    3.     (Yergl.    Schwab.    Kronik    1887,    206   u.    Württ.  Staatsans.  202,  203).   —    9)   K. 
Klüpfel,  D.  schwäbischen  Geachichtoforscher  u.  GeschichUschreiber:  Württ  Yjh.  10,  1887, 
S.  88  ff.,    171  ff.   ^    10)  P.  Fr.  Stalin,    Über  d.   älteren  Quellen  d.  württ  Geschichte: 
Württ.  Staatsanz.  Bes.  Beil.  8,  1887.  —  11)  Codex  Hirsaugiensis;   ed.  £.  Schneider,  An- 
hang z.  Württ  Yjh.  10,  1887,  S.  1—58.     (Enthalt  d.  Geschichte  d.  Gründung,   d.  Chronik 
d.  Äbte  (1065 — 1596),  d.  nach  auswärts  überlassenen  Äbte,  Altare  u.  BeliquienrerzeichniB  o. 
d.  Schenkungen.  (1075—1188).    —    12)  J.  A.  Giefel,    D.   Ellwanger  u.  Neresheimer  Qe- 
Schichtsquellen:  ib.  11,  S.  1 — 67.    (Ermenrid  yita  Hariolfi,  Annales  Elwangenses,  Ann.  Neres- 
heimenses,  Chronicon  Elwacense,  Calendarium  et  Necrologium  Elwacense).  — 12*)  E.  Schnei- 
der,  Z.  Frage  d    Weisgartener  Fälschungen :  Württ  Yjh.  11,  S.  205/6.     (Urk.  y.  18.  Okt  1236 
T.  Bischof  Heinrich  ▼.  Constanz).    —    13)   Chr.  F.  Lauchert,    D.    Dialekt  d.  Zimmrischoi 
Chronik:   Alemannia  15,  1887,    S.  79  ff.    —    14)  M.  Bach,    £.  Stammbuch  Herzog  Fried- 
richs L:  Württ  Yjh.  10,  1887,  S.  109  ff.  — 16)XXA.t.  Schlofab erger, (Herzog Karl 
Bndolf  T.  Württ-Keuenstadt):  Württ  Staatsanz.  Bes.  Beil.  11  1887.  —  16)  X  X  Z.  Gesch.  d. 
Herz.  Karl  Alexander   y.  WÜrtt  u.  d.  Streitigkeiten  nach  seinem  Tode.      Aus   hinierlaaseseii 
Papieren  des  Dr.  P.  Stark:    Württ.   Yjh.  11,  S.  1—28.     (Enth.  1)  Korreapond.  K.-A^s  mit 
Karl  YI.     2)  Bericht  des  würzb.    Besidenten    in    Stuttgart.      3)    Briefe   d.    Herzogin- Witwe. 
4)  Bischof  y.  Würzburg  an  General  y.  Bennsingen.     5)  Glanbenswechsol  d.  Prinzen  Friedrich 
Ludwig  (in  latein.  Sprache).    —  17)  Th.  Freih.  y.    Bühler,    Schriftwechsel   zwischen   dem 
Herzog  Karl  Eugen  y.  Württ  und  d.  Frhm.  Heinr.  Angust  y.  Bühler   1786—98:    HZ.    21, 
2,  1887.  —  18)  XX  Alb.  Pfister,  König  Friedrich  y.  Württemberg  n.  seine  Zeit    Stuttgart, 
Kohlhammer,     gr.  8.     XY,  881  S.     M.  6,00.     |[DLZ  9,  1788  (Lorenz).] |  —  19)XXA.t. 
Schlofsberger,    Politische    u.    militärische   Korrespondenz  König  Friedrichs  y.  Wflrttemb. 
mit  Kaiaer  Napoleon  L  1805—13.     Stuttgart,  Kohlhammer.     1888/9.     gr.  8.    AlU,  342  S. 
M.  10,00.  —  20)  (JB.  10).  id.,  Briefwechsel  Katharinas  y.  Württ  —   21)  Herzog  Fried- 
rich Paul,  Wilhelm  d.  Naturforscher.  1797—1860:  ADB.  25,  S.  243.    —    22)   Maisch, 
(Württ  Prinzen   in    auswärtigen    Kriegsdiensten):    WÜrtt   Staatsanz.  Bes.  Beil.  5,    1887.  — 
28)  (JB.  10).    Falkenheiner,    Schlacht   b.    Böblingen.    —    24)    A.    Schilling,    Patrik 
Buthyen,  schwedischer  Kommandant  in  Ulm,  1632/3:  Württ.  Yjh.  11,  8.  142—59.    (B.  untere 
nahm  Eroberungs-  u.  Plünderungszüge  u.  ist  später  wahncheinUch  yor  Lindau  gefallen  (1647), 
sein  Grab  befindet  sich  in  d.  ehemal.  BarüifBerkirche  zu  Ulm).  —  25)  P.  Beck,   £.   Lied 
aus    d.    SOj.    Kriege:    Hofeies   Diöz.  Arch.    11,   1887.    —    26)  Hermann,   Aus  schwerer 
Zeit  (30 J.Krieg):  Keckarquelle  32  ff.,  1887.    (Bezieht sich  auf  Schwenningen).  —  27)XX^* 
y.    Schlofsberger,    (Franzosen    in    Württemberg   1796):    Württ   Staatsanz.  Bes.  Beil.  13, 
1887.  —   28)  Jeitter  o.  a.,  (Franzosen  in  Württemberg):  Schwab.  Kronik  38,  38,  40,  41, 
1887. 1787—1870.  —  29)XX  A.  y.  Schlofsberger,  König  Friedrichs  dankbare  Anerkennung 
d.  Tapferkeit  seiner  Truppen  in  d.  Treffen  bei  Linz  17.  Mai  1809:  Württemb.  Staatsanz.  Bes. 
BeU.  16,  1887.  —  30)  id.,  (Aus  di  Zeit  d.  französ.-österr.  Krieges  1809):  ib.  —  31)  X  X  ><i^ 
D.  AUianzyertrag  d.  Kurfürsten  Friedrich  mit   d.    Kaiser   Napoleon:    ib.    —   32)   Jeitter, 
(Buss.  Feldzug  1812):  Schwab.  Kronik  233,  239,  1887.-33)  Ditfurth,  D.  Schlacht bu 
Borodino  am  7.  Sept  1812.     Marburg,  Elwert.    1887.  —  34)  XXA.y.  Schlofsberger, 
Württemberg    um    Weihnachten  1812  u.  Neujahr  1813:   Württ    Staatsanz.    Bes.   Beil.  5,  6, 
1887.  —  35)  J.  y.  Wöllwarth,  Unter  d.  Yerwundeten  y.  1870/1.  Stuttgart,  Steinkopf.  1887. 
—  36)  P.  Dorsch,    Schwäbische    Bauern   in  Kriegszeiten.     E.  Beitrag  z.  Gesch.  d.  Bem*- 
tfaales  u.  d.  Welzheimer  Waldes.    (=  Calwer  Familienbibl.  11).    Calw  u.  Stuttgart  1887(88). 
278  S.     M.  2,00.  —  37)  L.  Mayer,  (Ausgrabungen  u.  Erwerbungen  d.  Kgl.  Staatsaammlung 
zu  Stuttgart):  WZ.  7,  S.  280/2.  —  38)  ▼•  Tröltsch,  (Pfahlbauten  d.  Bodensees):  SVGBodensee 
16,  1887,  S.  89—92.  —  39)   Praas,    (ürgeschichtl.  y.  Cannstatt):    AZg.  No.  205  B.     Ygl. 
Schwab.  Kronik  S.  422  f.  —  40)  A.  Miller,  (Bericht  über  Ausgrabungen  d.  AltertnmsYer- 
eins  Eiedlingens:  WZ.  7,  S.  279—80.  —  41)  Miller  u.  Setz,  (Nachgrabungen  am  Halden- 
rainhügel  b.  Riedlingen):  KBWZ.  7,  Spalte  161/3.    (Scheint  nicht  Grabhügel,  aondeni  Opfer- 


§26.     Württemberg.     1887/8.  11,325 

sächlich  Strafsenzüge, **-*!)  Gang  des  Limes,  ^^-s*)  Ausgrabungen  bei  Jagst- 

haQsen,ft6-ö7)  Rottweil/» *»)  Ulm««)  und  anderen  Orten  (alphabetisch). «i-«») 

OrtS"    und    Geschlechtergeschichte:   Stuttgart, ^^^-^ß)   Tübingen, 7»-*«») 


hügel  gewesen  sa  sein).  —  i2)  Th.  Drück,  (MammntreBte  zn  Qelbingen  b.  Schwab.  Hall): 
ib.  Spalte  129.  —  43)  Fr.  M511er,  Abnoba  u.  Horappel:  ib.  6,  1877,  Sp.  258—61.  Be- 
mhtigiuig:  ib.  8.  289.  —  Jenes  kelt  =  Schwarzwald,  dieses  lothring.  Bergname;  beides  y. 
Wmel  *aV.  —  44)  Back,  Za  den  Ortsnamen  d.  Pentingerschen  Tafel:  Württ.  Yjh.  10, 
1S87,  S.  181  ft.  —  45)  Mayer,  Ortonamen  im  Ries.  Nördlingen,  Beck.  1887.  —  46)  L. 
Laistner,  Ur  und  Wisent:  Germania  19,  4,  1887.     Besieht  sich  anf  Urach  a.  Wiesensteig. 

—  47)  6.  Boa« er t,  D.  Martinskirchen  n.  d.  r5m.  Niederlassungen  zu  Württemberg:  Schwab. 
Cfaitmik  S.  817,  1183.  —  48)  Kallee,  Bätisch-obergerm.  Kriegstheater  d.  Rdmer.  s.  II, 
264*«.  —  49)  (Jb.  10).  NSher,  B5m.  HUitirstrafsen  in  Süd-West-Deatschland.  —  &0) 
Fl D Ins,  D.  Heerstralse  d.  Peatzinger  Tafel  yon  Yindonissa  bis  Abosina:  Württ.  Yjh.  10, 
1887,  S.  102/9.  —  51)  £.  t.  Kallee,  Römische  Heerstrafse  über  d.  Bromberg  nach  Cann- 
itttt:  ib.  1887,  S.  75/7.  —  52)  (JB.  10).  Miller,  KasteUe  am  Limes  a.  Neckar.  —  53) 
Lodwig,  Reise  anf  die  Teofelsmaaer:  Württ.  Yjh.  10,  1887,  S.  62—70.  (Strecke  Marr- 
^aidt-Mainhardt-Jagsthansen).  —  54)  (S.  264*^).  id.,  Qrenzwall  t.  Hohenstaafen  bis  z.  Jagst. 

—  55)K.  Gafsmann,  D.  Jagsthaoser  Ausgrabungen  im  J.  Herbst  1886:  Württ  Yjh.  10, 
1887,  S.  200  ff.  —  56)  W.  Grofs,  D.  rSm.  Bad  in  Jagsthausen  samt  anstolsendem  6e- 
biade:  WZ.  6,  1887,  8.  71/9.  Ygl.  KBWZ.  No.  136».  —  57)  id.,  (Ausgrabungen  b.  Jagst- 
^usen):  KBWZ.  7,  Spalte  83 — 91.  —  58)  Prof.  HSlder,  Ausgrabungen  d.  röm.  Niederlassung 
b.  Hoehmanem  (Stadt.  Sammlung  zu  RottweU):  WZ.  7,  S.  280.  —  59)  F.  Haug,  (Bericht 
fber  Ausgrabungen  auf  Hochmauem  b.  Rottwei)  u.  Unter-lfflingen] :  KBWZ.  7,  Sp.  1/3.  — 
€0)  Bürger,  Bericht  über  d.  y.  Yerein  fär  Kunst  u.  Altertum  in  Ulm  u.  Oberschwaben  im 
liökle'  bei  Osterstetten  im  Jahre  1887  ausgegrabene  römische  Niederlassung.  (Mit  einer 
AbbUdnng  in  Lichtdruck):  Württ.  Yjh.  11,  S.  29—36.  (In  d.  Waldparzelle  «Löhle*  nächst 
Cba  wurden  d.  Reste  zweier  mit  einem  Wall  umgebenen  Hänser  mit  Heizungsanlagen  aus- 
fegiaben.  —  61)  Kallee,  (Kolbenhof  bei  Aalen):  Württ.  Staatsanz.  1887,  S.  1692.  —  62) 
6.  Leube,  D.  Ruinen  auf  d.  Heilenberg  b.  Allmendingen:  Württ  Yjh.  11,  S.  50.  (Yor- 
sekmlich  wurden  römische  Thonacherben  und  Ziegelstücke  gefunden).  63)  Hämmerle, 
(Griberfonde  bei  Backnang):  KBWZ.  6,  1887,  Sp.  97/8.  —  64)  £.  y.  Kallee,  D.  Be- 
deutimg  d.  röm.  Niederlassungen  auf  dem  kleinen  Henberg  [bei  Balingen]:  WÜrtt.  Yjh.  10, 
1887,  S.  71/5.  —  65)  L.  Mayer,  £.  röm.  MUitärstation  bei  Besingheim:  Württ  Staatsanz. 
1887,  8.  950.  --  66)  Miller,  (Röm.  Bad  in  CannstaU):  KBWZ.  6,  1887,  Sp.  65.  —  67) 
Weizaicker,  Noch  einmal  d.  Hengener  Danuyius- Altar :  Württ  Yjh.  10,  1887,  S.  36.  —  68) 
Drück,  Ausgrabung  d.  Römerkastelle  in  Murrhardt:  ib.  1887,  S.  52/8.  —  69)  £.  y.  Kallee, 
Bömi«:he  Niederlassung  bei  Wachendorf:  ib.  1887,  S.  77—80.  —  70)  I).  Neustadt  Stuttgart 
(Baoten  etc.:  Schwab.  Chronik  13,  1887.  —  71)  J.  Hartmann,  Chronik  d.  Stuttgarter 
Hospitalkirche.  Zum  Besten  d.  YerroUständigung  ihres  Geläutes  hrsg.  y.  d.  Pfarrgemeinde- 
nt  d.  Hospitalkirche.     Stuttgart,  Metzlers  Yerl.     gr.  8.    48  S.    M.  1,00.    (Mit  Illustrationen). 

—  72)  H.  Mosapp,  D.  Stiftskirche  in  Stuttgart.  Stuttgart,  Hänselmann.  1887.  —  73)  K. 
Wale  her,  D.  schönsten  Portrait-Btisten  d.  Stuttgarter  Lusthauses  in  Lichtdr.-Bildem ,  mit 
e.  Sinleitnng  z.  Orientierung  über  d.  jetzt  noch  yorhandenen  Skulpturen  dieses  Baues.  (In 
5/6  Lief.)  1.  lief.  Stuttgart,  Kohlhammer.  1887.  Fol.  14  S.  mit  5  Tafln.  M.  6,00.  — 
74)  id^  D.  Skulpturen  d.  Stut^arter  Lusthauses  anf  d.  Schlofs  Lichtenstein.  [Forts.]:  Württ 
Yjh.  10,  1887,  S.  161—70.  —  75)  C.  A.  Fischer,  Gesch.  d.  Stadtgarde  zu  Pferd.  235 
Jahre  aach  Gründung  dieses  Bürger-Corps,  im  Auftrage  desselben  aus  d.  geschieht!.  Quellen 
a.  d.  Corpeakten  zusammengestellt  Mit  4  Bildern  in  Farbendruck.  Stattgart,  (£.  Paulus). 
1887.  4«  YU,  67  S.  M.  2,00.  —  76)  0.  Schanzenbach,  Z.  Gesch.  d.  Rberhard- 
Lfidwig-Gxmnasinms.  Programm  für  1887.  1887.  —  77)  Mayer,  Mitteilungen  über  d. 
Baa  d.  Karlsgymnasiums.  Stuttgart,  Kohlhammer.  1887.  —  78 >  K.  Trautmann,  Englische 
Sehanspielcr  in  Stuttgart,  Tübingen  und  Ulm:  ALittG.  15,  2  1887.  —  79)  Steiff,  D.  erste 
Buchdruck  in  Tübingen  (1498—1534).  Nachtrag  zu  seiner  Schrift  y.  1881 :  Zentralbl.  f. 
Bibliotheken  4,  2.  —  79*)  R.  Roth,  D.  ffirstiiche  Liberei  auf  Hohentübingen  u.  ihre  Ent- 
fährang  im  Jahre  1635.  (Yerzeichnis  d.  y.  d.  philos.  Fac.  1887/8  ernannten  Doktoren,  Bei- 
lagre).  Tübingen,  Fues.  4».  47  8.  —  80)  Hartmann,  Tübinger  Magister  im  höheren 
StSÄtadienst:  Württ  Staatsanz.  Bes.  Beü.  19.  —  81)  Festbericht  d.  Tübinger  Königsgesell- 
■Aaft  über  ihr  öOj  JubilSam  17.,  18.,  19.,  Juli  1888.  Tübingen.  —  82)  Gesch.  d.  Tü- 
hxagtt  Burschenschaft.    Stuttgart,  Hoflfmann.     1887.   —    82*)  Geschichte   d.  Corps  Borussia 


11,326  §26.     Württemberg.     1887/8. 

Xjlm^88.86Ä)  Ordenssitz  Mergentheim,*'®*)  die  Hohenberger******)  und  (alpht- 
betisch)  andere.^^^*^) 


in  Tübingen.  Tübingen,  £.  Riecker.  125  S.  —  83)  t.  Arlt,  SchlÜMel  k.  e.  St«u- 
inachrift:  Württ  Vjh.  10,  1887,  S.  35.  (Inschrift  e.  1581  am  GSpplinger  Thortnra  n. 
1621  am  neaen  Portal).  —  84)  Lee  b,  Z.  Geschichte  d.  Ulmer  Weinhandels:  ib.  1887,  S. 
]21/d.  —  85)  A.  Schaltes,  D.  Familie  d.  Besserer  in  Ulm.  Vortrag,  gehalten  im  Ulmer 
Altertumsyerein:  ib.  1887,  S.  26—34,  113/119.  —  86)  K.  H.  Freih.  Soth  y.  Schreekev 
stein.  Sind  d.  Sefler  n.  d.  Bothen  gleichen  Stammes?:  ib.  llj,  8.  191—205.  (Bejtbt  i 
Frage).  —  86*)  A.  Schilling,  £.  Ulmer  Qlockengielser:  ib.  S.  52.  (Georg  Kästner,  n 
Anfang  d.  16.  Jh.  thatig).  —  87)  Sambeth,  Bilder  ans  d.  Geschichte  Meigentheims:  Hofe- 
ies Di5z.-A.  1  ff.,  1887.  —  88)  A.  Hoppe,  D.  Besitznahme  Mergentheims  durch  d.  Imt 
Württemberg  im  J.  1809.  1.  Gymnasialprogr.  Troppau.  1887.  (Nach  einem  nngednckta 
Bericht  t.  1812.  Cod.  178  im  Deatschordens-Zentralarchiy  in  Wien).  —  89)  G.  Bosiert, 
Kleine  Beitrige  s.  Geschichte  d.  Herrschaft  Hohenberg  im  16.  Jh.:  Württ  Vjh.  10,  1887, 
S.  155  ff.  —  90)  id.,  (Die  Ssterreich.BegieniDg  Württembergs  a.d.  Hohenberger):  ib.  S.  1&6, 
158  ff.  —  91)  (JB.  10).  Sambeth,  Ailingen-Thenringen.  —  92)  Oberamt  Besigheim,  Be- 
sitz d.  Stifts  Wimpfen:  QBllHVHessen.  1887.  —  93)  Baamgirtner,  Beschreibang  d. 
Gemeindebezirks  Bothnang.  Stattgart,  Bachdrackerei  der  Paolinenpflege.  127  S.  Geschichtl 
Überblick    mit    yielen   Urkk.  im  Text  p.  31 — 127.     Topographisch-statistische  Angaben  p.  3 

—  31.  —  94)  £.  Schneider,  D.  Kirche  zu  Babenhofen:  Württ.  Vjh.  10,  1887,  S.  22i- 
95)  P.  Fr.  StSlin,  Gesch.  d.  Stadt  Calw.  Nebst  einem  Lichtdmck  d.  nenen  Kirche.  Cilw, 
Yereinsbchhdlg.  1887.  gr.  8.  IH,  132  S.  M.  2,00.  —  96)  Bnck,  D.  Gastnogen  im 
Pfarrhofe  zu  Ehingen  a.  D.:  Württ  Yjh.  10,  1887,  S.  194  ff.  —  97)  G.  Bessert,  D. 
Zerstörung  v.  Enzberg  1384:  ib.  S.  48  ff.  —  97<^)  Salzmann,  D.  Hezenprozesse  d.  Beieki- 
stadt  Eislingen.  ETslingen,  Schreiber.  1887.  —  98)  XX^-Pfitzer,  D.  Johanneskircbeza 
Gmünd  u.  Bischof  Walther  I.  y.  Augsburg  (1183—54).  Zugleich  e.  Beitrag  s.  Gesch.  i 
Pfalzgrafen  in  Schwaben.  Stuttgart,  Kohlhammer,  gr.  8.  VI,  194  S.  M.  2,50.  (Mit  D- 
lustrationen).  —  98*)  G.  Landerer,  K  Bronnenkur  in  Göppingen  im  17.  Jh.:  JBYYsteil- 
Naturk.  43,  1887,  S.  37—48.  -  98b)  S.  Haenle,  D.  Siedershof  in  Schwäbisch  HaU: 
Württ.  Vjh.  11,  S.  62—80.  (Siedershof  gleich  Festteilnehmer  u.  Festlichkeit  d.  Sieder, 
denen  der  Mühlkuchen  gereicht  wurde  Sieder  «s:  junge  Bursche.  Nebst  einer  BeschreibiiDK 
d.  FesÜichkeit  enthiUt  diese  Arbeit  d.  «Ordnung  y.  1785',  Text  u.  Koten  y.  Unzen  o.  d. 
Beschreibung  d.  Siedertanzes  y.  A.  Crohn).  —  98«)  H.  Fischer,  Hechinger  Latein: 
ib.  10,  1887,  S.  45  ff.  —  99)  Fr.  Ksapp,  Kulturgeschichtl.  Erinnerungen  e.  alten  Soldstei 
aus  d.  14.  Jh.:  YYPK.  94,  1887,  S.  56—82.  Erzählungen  Franz  Werners,  Spitalyogti  ii 
Heilbronn,  reichen  bis  109).  —  100)  Th.  A.  Fafsnacht,  Geschichte  u.  Sage  y.  Höfen  o. 
seiner  Burgruine.  Bopfingon,  Abele.  1887.  (Im  Oberamt  Gannstatt).  —  100*)  E.  Schneider, 
D.  SUdtrecht  y.  Ho&kirch:  Württ  Yjh.  11,  S.  50/1.    (Bespricht  d.  Urk.  y.  15.  Febr.  186«). 

—  100b)  C.  Ehrle,  D.  Priyilegien  d.  Stadt  Isny:  ib.  10,  1887,  8.  124—36,  186—94.  - 
100«)  Isnyer  Batsprotokoll  y.  13.  MSrz  1601:   Stadt-  u.  Landbote  y.  Isny.  1.     Überbfirdnsg 

d.  Schüler.  —  101)  H.  Schmid,  MUitarisches  in  Künzelsau  1674—1785.  Nach  stidt 
Urkk.:  Württ  Yjh.  10,  1887,  S.  205—14;  11,  1888,  S.  54/8.  —  102)  M.  Badlkofer, 
D.  Güssen  y.  Lcipheim;  ZHVSchwaben.  14,  1887,  S.  50  ff.  —  103)  Liebenzell  Q.  »»e 
Umgebung.  Ein  Führer  für  Fremde  n.  Einheimische,  hrsg.  y.  dem  YersohöneruDgaTeieii 
Liebenzell.  Tübingen,  Fnes.  29  S.  IL  0,50.  —  104)  G.  Bosser t.  Wie  kamen  d.  Beichi- 
schenken  v.  Schupf  nach  Limpurg  b.  Hall?:  Württ.  Yjh.  11,  S.  58-62  u.  128—33.  (Alf 
Bechtsnachf olger  d.  Herren  y.  Bielriet).  — 105)  X X  0.  Schanzenbach,  Mömpelgardi  schoae 
Tage.  Stuttgart,  Kohlhammer.  1887.  40  S.  —  106)  D.  ölberg  in  Keuffen:  Christi.  Knmtr 
blatt  4,  1887.  —  107)  Ed.  Hochstetter,  Geschichte  y.  Stadt  u.  Amt  Nürtingen  II.  V. 
100  Jahren.  Nürtingen,  Senner.  1887.  —  108)  H.  Wagner,  Johann  y.  Trarbachs  Werks 
in  d.  Stiftskirche  zu  Öhringen:  Württ  Yjh.  11 ,  S.  137/9.  (Bespricht  d.  y.  Joh.  y.  T.  iä- 
gefertigten  Grabdenkmäler.    Joh.  y.  T.  lebte  am  Ausgang  d.  16.  Jh.)  —  109)  Ohmcnksases. 

—  Kirchliches:  BUWürttKQ.  10  f.,  1887.  —  110)  T.  Hafner,  Gesch.  y.  Rayensbai«. 
Beitrage  nach  Quellen  u.  Urkk.-Sammlungen.  13.  u.  14.  Lief.  Bayensburg,  Dom.  1^87. 
S.  609—704.  k  M.  0,90.  (Mit  2  Tafeln).  —  110*)  Friderich,  D.  ScholTerhältniMe 
Beutlingens  z.  Zeit  d.  freien  Beichsstadt     Gymnasial-Programm.     Beutlingen,    Bopp.     1887' 

—  110b)  K.  Setz,  Aus  d.  Kiedlinger  Batsprotokollen :  Württ.  Yjh.  11,  S  159—60.  (£oth. 

e.  Legitimation,  e.  Mannrecht  u.  e.  Kaufbrief  y.  1610). —  11 0«)  Giefel,  D.  Herren  Stäben- 
Ordnung  u.  Freiheiten  zu  Eottenburg  a.  N.  1535,  April  15.:  Württ  Yjh,  10,  1887,  S.  22«/*- 
111)  Schieinsee,  Oberamt  Tettnang.     D.  Kapelle  z.  heiL  BCaria:  Hofeies  Dios .  A.  2,  1B87. 


{86.     Wfirttembeii;.     1887/8.  11,327 

Biogrc^hieen:  Staatsmänner  ^^>-^^^)  and  sonstige  Personen  ans  dem 
Staatsleben;!««-"^  Theologen, "».»»»)  Philosophen, i*o"i)  Historiker i*«-i*7) 
Natarforscher;  1*^««)  Künstler;  ««-i^^)  Dichter,  i»»-^*»)  haapUächlich  Wie- 


112)  Fk*.  Laaffer,  D.  Weiber  t.  BckotmiatL  FMtBchrift  s.  SOO  j.  Jubelfeier  d.  Befreiung 
d.  Stidt  IL  Feitong  Schonidorf  im  Jthf  1688.  —  113)  P.  Beck,  PerMnalkatalog  t.  1683 
-1808  f.  SdraMenried:  Hofalee  DiSi.  A.  1,  2,  12,  1887.  —  114)  A.  Schilling,  Über  d. 
Kames  d.  Wailin  Sefctvedi,  Obenmt  Tettnang:  Wilrtt.  Yjh.  10,  1887,  S.  12S/4.  (Weiler 
■ü  S  HÜn,  e.  Hibs  Schwerer  d.  wihrerd  d.  30 j.  Krieges  im  Schwedenheere  diente,  ge- 
hSrig,  diTon  'Schwede'  gemuist).  —  115)  S6hnitetten.  Kirche,  Schule,  Gemeinde  etc.  im 
SOj.  Kriege  nach  d.  Chronik  d.  Pfarren  SchleylJ:  BllWfirttKG.  1,  2,  6  ff.,  1887.  —  116) 
Tettmig.  D.  St  GeorgakapeUe:  Hofelea  IK5a.  A.  3,  1887.  — 117)  Sehneider,  B.  Hexen- 
pmea  in  Tettnang:  SYGBodensee.  16,  1887,  S.  68—72.   —    118)  Harrer,  Z.  25j.  Jabi- 

liam  d.  Orftndnng  d.  Bealaehnle  in  Untergröningen.    Gaildorf;  Schwend.    1887 119)  X  X  J- 

Vocheier,  Qeach.  d.  fbitl.  Haue«  Waldbarg  in  Schwaben.  Im  Auftrage  S.  Darchlancht 
i  FBzitBn  Fiani  t.  Waldburg  an  Wolfegg- Waldaee.  1  Bd.  Kempten,  KSalin  in  Kommiaaion. 
Ui.  8.  YIH,  994  S.  H.  15,00.  (Mit  Tabellen,  eingedruckten  niaatntionen  n.  Tafeln).  — 
120)  P.  Dorach,  Gedenkblatt  f.  d.  Gemeinde  Walkerabach.  Hegnach,  Weller.  1887.  — 
131)  Wagner,  Wildbad  im  Schwanwald.  Wflnbarg,  Wien.  (1886).  SOS.  M.  1,00.  Abachn.  7, 
'Qeieliiekthchea'  ist  rein  nach  Gieainger  <d.  Karort  Wildbad'.  —  122)  W.  Lang,  Holder, 
I.  0.  N.  8.  —  123)  X  X  A.  S.Adam,  Joh.  Jak.  Moaer  ala  wttrttemb.  Landachaftakonaalent 
1751-1771.  Stuttgart,  Kohlhammer.  1887.  VI,  160  S.  M.  2,00.  —  124)  W.  Wiegand, 
Mtn  Ott  (Markna  Otto)  ana  Ulm,  StnJabnrger  Diplomat:  ADB.  25,  S.  787  ff.     (1600—74). 

-  1%)  Th.  Schott,  P.  A.  Pflaer:  ib.  S.  668—77.  1801—67.  —  126)  E.  Schneider, 
HiM  Wen,  ein  Gegner  Heraog  Ulriche:  WUrtt  Staataana.  Bea.  Beil.  21,  22,  1882.  — 
127) XX  M.  Badlkofer,  Johann  Eberlin  y.  Gflnsbuig  a.  a.  Vetter  Hans  Jakob  Wehe  t. 
Leipbeän.  Zagleieh  mit  e.  Überblick  Über  die  Banembewegong  in  Obenchwaben  im  Febraar 
L  Mirx  1925  bia  a.  Aiubrach  d.  Kriegea  o.  e.  Geaeh.  d.  Leipheimer  Hanfena.  Nördlingen, 
BmL  1887.  XI,  658  S.  M.  9,00.  —  128)  Karo,  Johann  Yal.  Andrea  n.  a.  Ideal  e. 
thxiitl.  Staatea:  Jb.  prot  Theol.  18,  2.  —  129)  B.  Biggenbach,  Johann  Tobiaa  Beck. 
£  Sehriftgelehrter  z.  Himmelreich  gelehrt  Lebenabild,  grofatenteila  nach  angedmckten 
QMUea  bearbeitet  Baael,  Detloff.  1888.  YU,  472  S.  M.  6,00.  Hit  Lichtdmckbüd. 
(YergL  Baor,  Prot  Kirchena.  51).  —  130)  Hohbach,  Dr.  Joh.  Albr.  Bengel.  Yortng, 
^.  in  d.  erang.  Prediger-Konferena  in  Stottgart.  Stattgart,  Bachhandig.  d.  Erang.  Geaell- 
Khtft.  44  8.  H.  0,20.  —  131)  G.  Boaaert,  Adam  Weila'  t.  Crailaheim  Vorleanngen  in 
MiiBsam  1518:  BUWfirttKG.  1,  1887.  —  132)  Heyd,  H.  Efferhen:  ib.  7,  1887.  f  1590. 

-  1S3)  J.  Paalaa,  Chriatoph  HoAnann:  Wftrtt  Staataana.  Bea.  Beil.  34,  1887.  —  184) 
Sehana,  Z.  Erinnerang  an  Joh.  Ey.  y.  Kahn:  ThQSchr.  4,  1887.  —  (Ygl.  auch  Schwib. 
Chraaik  1887  S.  838  a.  Wilrtt  Staataana.  1887  S.  781).  —  135)  Briefwechael  zwischen 
H.  L  Marteaaen  o.  J.  A.  Domer  1839—81.  2  Bde.  Berlin,  Beather.  1887.  —  136)  G. 
Botiert,  Menrad  Molther,  d.  HeUbronner  Beformator:  BllWürttKG.  8,  1887.  —  137)  H. 
Wtgenmann,  H.  Paolas:  ADB.  25,  S.  287—95.  Bationaliat  1761-1851.  —  137»)  B. 
ftiggeabach,  Konrad  Pellikan,  Hebraist  aaa  Roffach  im  £laa£a:  ib.  S.  884  ff.  1495  in  Tfl- 
biBgflB.  ~  138)  W.  Warater,  Gaatay  Wemen  Leben  a.  Wirken.  Nach  meiat  angedmckten 
QMU«n  dargeatellt  Mit  1  (photolith.)  Titelbild.  Reatlingen,  Kocher,  gr.  8.  YUI,  423  S. 
M.  5,20  —  139)  Pr.  Braan,  Joh.  fiinrich  Wiehern  a.  Gast  Werner,  2  christliche  Yolka- 
freaada.  Yortrag.  Reotlingen,  Kocher,  gr.  8.  24  8.  H.  0,25.  — 140)  X  X  K-  ^eg«! >  Bnefe 
T.ond  an  Hegel.  2  Bde.  Leipzig,  Doncker  &  Humblot  1887.  —  141)  W.  S.  Teaffel,  Paoly: 
ABB.  25,  8.  297.  (1796—1845,  Philosoph).  —  142)  Th.  Schott,  Palmer;  ib.  S.  104—10. 
1811—75.  —  143)  A.  Stern,  Beinhold  PHali,  Historiker:  ib.  S.  268  ff.  1859—67  in 
TlUagea.  —  144)  Wintterlin,  K.  Paulas:  ib.  S.  295/7.  1800—78  Topograph.  —  145) 
S.  Sehaeider,  K.  Pfaff:  ib.  S.  595.  1795-1866.  —  146/7)  id.,  J.  Ch.y.  Pfister:  ib.  S.  667. 
1772>-1835.  —  148)  Hufnagel ,  Wilhelm  Groelin,  Jurist  u.  Botaniker:  JBYaterlNaturk.  48.  82 
£,1887.—  149)Anachiltz,  Johann  Kepler  alsEzeget:  ZKTh  1,1887.  -150)  Hettich, 
(Anekdotiachea  y.  Robert  Mayer):  SchwSb.  Chronik,  1887,  S.  466.  (Betr.  d.  berühmten  Natur- 
<oncber,  f  1878).  —  151)  Ed.  Schubert  u.  K.Sudhoff,  Paracelaua-Fonchnngen.  I.Heft. 
^Ankfuzt  a.  IL,  Konitzer'B  Sortiment  1887.  gr.  8.  YI,  89  8.  M.  2,50.  (Inhalt:  Inwiefern  ist 
v>«r  Wissen  über  Theophraatus  y.  Hohenheim  durch  Friedr.  Mook  u.  aeinen  Kritiker  Hein- 
rieb RohUs  gefSrdert  worden?)  —  152)  Karsten,  Gh.  H.  Pfaff:  ADB.  25,  S.  583/7.  1773 
-1852  Chemiker.  —  158)XX  A.W  int  t  erlin,  Festrede  z.£nthfiIlangd.DanneckerdenkmaleB 


n,328  §^6*    Württembeig.    1887/8. 

land,i«oi60  Hölderlin,!««!«»)  Schiller  i«*-»««)  (wozu  gelegenüich  die  Biographie 

eines  seiner  Mitschüler i«»)  und  Schobert; ^^«-i^*;   Buchhändler,"«^-"')    ein 

Kaufmann,! 7«)    die   Mitglieder   einer   Handwerkerüandlie;!'*)    eine    Philan- 
thropin.!«o) 

Kirchengeschichte  !8i-i»i)  und  kirchliche  Lokalgeschichte.***-***) 


(gehalten  im  Königsbau  am  18.  Not.  1888).  Stattgart,  Yerein  a.  Fdrdenmg  d.  Konat  1888. 
26  S.  Nicht  im  Buchhandel.  *Ala  Ifannakript  gedradct^.  Vortreffliche  SchildeniBg  Yoa  IVa. 
Lebensgang  und  kttnatlenacher  Bedentong.  —  153')  Brinzinger,  Gegenbanr  u.  a.  Werke: 
AchriatlEunat,  1887,  S.  44  ff.,  51  ft  Maler.  —  154)  Wintterlin,  Joh.  Lndw.  Hofer, 
Bildhauer :  Schwab.  Chronik,  1887,  S.  981.  —  154«)  A.  Janker  mann,  Memoiren  e.  Hof- 
flchaoipielerB.  Illaatriert  t.  H.  Graabe.  2.  Aafl.  Stattgart,  Süddeatschee  Yerlagaanatitat. 
1888/9.  lY,  266  S.  M.  3,00.  —  Ibi^)  W.  Seaffer,  Noch  e.  Georg  Kästner:  Württ 
Yjh.  11,  S.  159.  (Jörg  Castner  am  1420).  —  155)  Klemm,  Baameiater  Peter  t.  Koblens 
in  Württembexg:  ADB.  25,  S  478  f.  --  156)  P.  Beck,  J.  B.  Pflag:  ib.  S.  678-88.  1T85 
— 1866.  Qenremalor.  —  157)  (JB.  10).  Boder,  Bola  a.  Holaachnita.  sa  Oberlingeou  — 
158)  Eduard  Möricke:  AZg.  318.  (Dichter,  f  1875  in  Stattgart).  ^  159)  A.  Willma  u. 
A.  Wildermath,  OttUie  Wildermatha  Leben.  Nach  ihren  Aufxeichnangen  xoBammeBgaatellt 
a.  ergänzt  t.  ihren  Töchtern.  Mit  8  Abbildungen.  Stattgart,  Gebr.  Kroner.  Y,  415  S. 
M.  6,00.  —  160)  G.  Schüddekopf,  Wielanda  Briefe:  AlittG.  15,  3,  1887.  —  161)  K. 
Trost,  Wieland  und  d.  Humanitatsideal :  'Grensbote*  50,  1887.  —  162)  C.  Litzmann, 
Neue  MitteUungen  über  Hölderlin:  ALitterG.  15,  1,  1887.  —  163)  B.  Wirth,  BeitiSge  z. 
Erklanmg  u.  Kritik  Hölderlins:  ib.  15,  4,  1887.  —  164)  L.  Mezger,  Schiller  a.  Schwaben: 
NJbPhuPäd.  38/4,  12.  —  165)  0.  Brahm,  (Schillers  Yater):  DBs.  1887,  Nor.  —  166)  £. 
Pr.  Anders,  Schillers  Flacht  aus  d.  Heimat.  Programm  d.  Leibnitz-Gymnasiams.  Berlin, 
Gaertner.  1887.  gr.  4.  37  S.  M.  1,00.  —  167)  A.  ▼.  Schlofsberger,  Zwei  Bittschriften 
an  Herzog  Karl,  den  gefangenen  Dichter  Schabart  betreffend  1777:  WUrtt.  Staataanz.  Bes. 
Beil.  9,  1887.  —  168)  Walzer,  Französische  Einflüsse  auf  Schiller:  ALittG.  15,  2. 
(Bespr.  y.  Schanzenbadis  Progr.)  —  169)  J.  Würdinger,  Aus  d.  Leben  e.  KarlsaehOlers : 
ZHYSchwab.  u.  Neab.  13,  1887,  S.  89—109.  (Lieutenant  Kapf;  Schillers  Freand,  spater  im 
Kapregiment).  —  170)  C.  Böckheler,  D.  Dichter  Schabart  als  Schulmeister:  Daheim 
37,  38,  1887.  —  171)  Briefe  an  Schabart  u.  Stammbuchblätter  y.  Schabart:  Schwab.  Chronik: 
1887,  S.  846. —  172)  XX  E.  Nägele,  Aus  SchubarU  Leben  and  Wirken.  Mit  einem  Anhang: 
Schubarts  Erstlingswerke  u.  Schuldiktate.  Stuttgart,  Kohlhammer,  gr.  8.  XI,  448  S.  mit 
4  Tfln.  M.  5,00.  —  173)  A.  Wohlwill,  Nene  kleine  Beiträge  z.  Kenntnis  Schubarts: 
ALittG.  15,  12,  1887.  —  174)  P.  Beck,   Schubartiana :   Schwab.  Chronik,  1887,   S.  1941. 

—  175)  A.  Schäffle,  Z.  lOOj.  Andenken  J.  Friedr.  Freiherm  y.  Cotta:  AZg.  330  ff-, 
1887.  (Auch  besonder.  Abdr.  Stuttgart,  Cotta  1888).  —  176)  Braun,  Joh.  Philipp  Palm 
aus  Schorndorf,  Buchhändler  in  Nürnberg:  ADB.  25,  S.  102  S.  (Ward  1806  auf  Napoleons 
Befehl  standrechtlich  erschossen).  —  177)  Pal  1  mann,  Joh.  Jak.  Palm  aus  Schorndorf,  Boch- 
händler  in  Erlangen:   ib.    S.  101.     1750—1826.    —    178)  Heyd,   Pahl,    ib.   S.    69—71. 

—  1768—1839.  —  179)  Klemm,  Fam.  Parier:  ib.  S.  177-82.  In  Gmünden.  —  180) 
Geiger,  Elisabetha  Bona  y.  Beute,  d.  Patronin  u.  Wunderthäterin  Schwabens.  E.  Heiligen- 
geschichte.    (Abdruck  aus:  'Dentsch-eyang.  Blättern).    Barmen,  Klein.    12^    84  S.    M.  1,00. 

—  181)  G.  Bossert,  D.  Christianuierung  d.  südlichen  Oberschyrabens :  Württ.  Yjh.  10, 
1887,  S.  119  ff.  —  182)  id.,  D.  KirchenheUigen:  BUWürttKG.  4,  1887.  —  183)  Giefel, 
Visitationsrecht  d.  Abts  Leonhard  Dürr.  y.  Adeiberg  Über  d.  Prämonstratenser-OrdensproTina 
Schwaben  1518:  Hofeies  Diöz.  Arch.  12,  1887.  —  184)  (JB.  10).  Bothonhänsler, 
Untergang  d.  kath.  Beligion  in  Altwürttemberg.  —  185IXX  B*  Schneid  er,  Württemberg.  Be- 
formationsgesch.  Stuttgart,  Both.  1887.  —  186)  E.  Hochstetter,  Auswaaderong  d. 
eyangel.  Salzburger:  BUWürttKG.  5,  1887.  —  187)  G.  Frank,  Mystizismus  u.  Pietiamos 
im  19.  Jh.:  Hist  Taschenb.  6,  6,  1887,  S.  202  ff.,  272  ff.  —  188)  K.  Bieker,  D.  evaiig. 
Kirche  Württembergs  in  ihrem  Yerhaltnis  z.  Staate.  Ein  kirchenrechtl.  Yersuch.  Ladwigs* 
bürg,  Neubert  1887.  YII,  151  S.  M.  2,00.  —  189)  Keppler,  Wanderungen  durch 
Württembergs  letzte  Klosterbauten:  HPBll.  102,  S.  260—78,  321—35,  409-17,  473—85, 
649—61,  739—56.  —  190)  G.  Bossert,  D.  Urpfarreien  Württembergs :  Landkapitel  Weü, 
femer  Loffenau,  Gräfenhausen ,  Langenbrand,  Neuenbürg  u.  ein  grofsor  Teil.  d.  Maulbronner 
Amts:  BUWürttKG.  11,  12,  1887.  —  191)  W.  Claus,  Württemberg.  Yäter.  Bilder  aas  d. 
christlichen  Leben  Württembergs.  1.  Yon  Bengel  bis  Burk.  2.  Yon  Brastbergar  bis  Hof- 
acker. Calw  u.  Stuttgart  Yereinsbuchhandlung.  1887/8.  827  S.  u.  429  S.  M.  1,50.  Mit 
4  Porträts.  —  192)  Schneider,  D.  Burgkapellen  auf  Achalm  u.  Sperberseck:  Württ  Yjh. 


{26.     Württemberg.     1887/8.  11,329 


Kunstgeschichte,  «".las) 

Verfassung  und  Verwaltung,*^^-^^^) 


10,  1S87,  8.  51.  —  193)  ReUgiSM  Sitte  n.  Gebiinche  uf  d.  Bchwibiichen  Alb:  AELKZ. 
2  L,  1887.  —  194)  D.  KloAterkiiche  u.  d.  Klo«ter  in  Alpirabach.  Freadenvtadt  u.  Alpin- 
bietL,  Zeeb.  1887.  —  195)  £d  Paula b,  D.  CisternenBer-Abtei  Bebenhftiuen.  Heraotgeg. 
T.  Wttrttemb.  Altertomiyerein.  Unter  Mitwirkiing  y.  Prot  Dr.  H.  Leibnits  a.  Forttr.  Dr. 
f.X.  TBcherning.  Stattgart,  KefEl  1887.  gr.  4.  188  S.  Mit  20  Tafeln.  In  11  Lie- 
ioiagen  eracfaienen.  —  196)  G.  Boasert,  Slloater  BrnderhartmannBsell.  Überaiehtl.  GeBch. 
daaMlben:  Württ.  Yjh.  10,  1887,  S.  144  ff.,  214  ff.  •—  197)  K.  Walcber,  Bilder  yom 
fioehiltir  in  Prackenatein.  E.  kooBthist  Stadie.  Mit  4  Abbldgn.  in  Licbtdrack.  Stattgart, 
KokQiammer.  1887.  lY,  28  S.  M.  3,00.  —  198)  G.  Bessert,  D.  älteste  Kirche  za 
Bungen  an  d.  Donao:  Wfirtt  Yjh.  11,  S.  51/2.  (Spricht  d.  Yermatong  aas,  dala  nicht  d. 
Bssinskircbe  sondern  d.  aaf  d.  Friedhofe  befindl.  Martinskirehe  a.  d.  1822  abgebrochene 
Mkhaelsk^eUe  d.  iltesten  Kirchen  £.'•  seien).  — 199)  id.,  D.  Traam  Saonheres  (betrifft  £11- 
viBgea):  BUWOrttKG.  4,  1887.  —  200)  K.  A.  Bafl,  Alte  kirchlichen.  weltUche  QebrSache 
inEümagen:  Württ  Yjh.  10,  1887,  S.  37—40.  —  201)  Keidel,  fKirchenrisitation  in 
GniUngen  1666):  BUWfirUKG.  2  ff,  1887.  —  202)  Klemm,  (Abendmahlsstreit  im  18.  Jh.: 
BUWfirttKG.  5.  (In  Geislingen).  —  203)  G.  Bessert,  Bischof  Erkanbert  t.  Freising  a. 
Min  BcaitB  im  GoUachgan:  Wfirtt  Yjh.  11,  S.  222.  ^rkanbert  wahrscheinlich  Erbe  Aadolfs, 
laris  d.  Gr.  Heerf&hrer).  —  204)  Brannmüller,  Uirsehaa  (Hirsaa)  ehemal.  Benediktiner- 
Abtei  in  d.  Nagold  in  Wfirttemb. :  Wetxer  a.  Weites  Kirchenlex.  Hft.  56,  S.  23.  ~  205) 
Kloster  Höfen.     Yerkaaf  in  Dombim  1388.     JB.  d.  Gymnasiams  in  Feldkirch.    1887.     7  S. 

—  206)  K.  Gafsmann,  E.  Gegenreformation  im  Hohenloher  Lande.  (=  Für  d.  Feste  a. 
fteoade  d.  Gaatar-Adolf-Y.  No.  66).  Barmen,  Klein.  12^  46  S.  M.  0,10.  —  207)  G. 
BoRiert,  D.  Anfinge  d.  Klosters  Harrhardt:  Wfirtt  Yjh.  11,  S.  217—22.  (Soll  in  d.  Zeit 
xriichen  787  o.  873  entstanden  sein.  —  208)  A.  G.,  D.  Kloster  a.  d.  Klosterkirche  in 
Jeretbeim:  Hofeies  Dios.  A.  7,  1887.  —  209)  D.  heilige  Ernst  y.  Keresheim:  ib.  9,  1887. 

—  210)  Brinsinger,  D.  Pfarrei  Neahaasen  a.  d.  F.:  ib.  8—10,  1887.  —  211)  Klemm, 
E.  Bemerknngen  au:  Boger,  D.  Stiftakirche  za  Ohringen:  Wfirtt.  Yjh.  10,  1887,  S.  220.  — 
tlt)  Yocheser,   Z.  Geschichte  d.  Karmeliterklosters  in  Rayensbarg:    Hofeies  Dids.  A.  1. 

—  213)  G.  Bossen,  Rothenbarg  a.  N.  and  d.  Herrschaft  Hohenberg  im  Reformationszeit- 
titer.  2)  D.  rein  eyaogel.  Predigt  bis  1527:  BllWttrttKG.  1  ff.,  1887.  A.  Karsthans:  B: 
Sehutiaa  Lotzer  a.  s.  Schriften;  G:  Kraatwasser,  Stargier,  Eberlin,  Eycher  a.  Schedlin.  — 
214)  Giefel,  D.  Dominikanerinnenkloster  Bie£sen  im  Zeitalter  d.  Beformation:  Hofeies  Diöi. 
i.  7^.9,  1887.  —  215)  T.  Kirchenbaakonst  in  d.  Wfirtt  Residenz:  ib.  2  ff.  —  216) 
Bcball,  Kirchlichkeit,  Sitüichkeit  a.  Kirchenzacht  im  Ulmer  Land  im  17.  Jh.:  BllWfirttKG. 

11,  1887.  —  217)  Beck,  £.  Kapozinerpredigt  in  Ulm  (18.  Jh.):  Hofele«  Diöz.  A.  8,  1887. 

—  218)  F.  L.  Banmann,  D.  Schlab  d.  Weilsenaaer  Gfitergesch.:  ZGORh.  8,  S.  359—78. 

—  219)  G.  Bossert,  D.  erste  eyang.  Pfarrer  in  Welzheim:  BllWfirttKG.  8,  1887.  — 
220)  K.  Holzherr,  Gesch.  d.  ehemal.  Benediktiner-  a.  Reichsabtei  Zviefalten  in  Ober- 
•ehinben:  Stattgart,  Kohlhammer.  1887.  YUI,  183  S.  M.  2,00.  (Ygl.  aach  H's  AaÜMtz 
ii  StMBCO.  8,  2,  3).  —  221)  Zingeler,  Z.  Kloaterlitteratar :  Zwiefalten,  Maulbron,  Beben- 
^lasa:  HPBIl.  101,  S.  361—73.  —  222)  E  Paalas,  D.  alte  a.  d.  neue  Mttnster 
D  Zwiefalten:  Wfirtt  Yjh.  11,  S.  170—188.  (Plan  d  alt  Mfinsters  a.  «Karzer  Be- 
richt y.  d.  alten  a.  neaen  Kirche'  —  y.  J.  1765).  —  223)  P.  Keppler,  Württembergs 
kirchliehe  Knnstaltertfimer.  Als  Yereinsgabe  für  d-  Kanstyerein  d.  Diözese  Rottenbarg. 
Bottenbug  a/N.,  Bader.  LYYYI,  401  a.  Anh.  103  S.  M.  8,00.-224)  (JB,  10).  Hager, 
liMaan.  Kirchenbaakanst  in  Schwaben.  —  225)  (JB.  10).  Bach,  Dfirer  in  Württemberg. 
226)  R.  Yiseher,  Stadien  z.  Kanstgeschichte.  Stattgart,  Bona.  1886.  EnthSlt:  Mitteilangen 
Iber  KSnitleraas  Ulm,  Giengen,  Heilbronn  a.  a.  —  227)  A.  Klemm,  Neues  fiber  wfirttemb. 
l^UBAster  Q.  Bildhaaer:  Wfirttemb.  Staatsanz.  Bes.  Beil.  15,  1887.  —  22S)  y.  Lehn  er, 
(Nene  Eiwerbongen  d.  Fftrstl.  Hohenzoll.  Mnaeams  za  Sigmaringen  an  Gemälden,  Skalptaren, 
äübtiaachea,  Bronzen,  Glasern,  Krfigen):  WZ.  7,  S.  282/3.  —  229)  E.  Schneider,  Be- 
Berkangea  fiber  Ursprang,  Namen  a.  Wappen  y.  Wfirttemberg:  Wfirtt  Staatsanz.  Bes.  Beil. 
14,  1887.  —  230)  C.  A.  Komb  eck,  Über  d.  Wappen  d.  Grafen  y.  Marstetten:  Wfirtt 
^jk.  10, 1887,  S.  17-25.  —  231)  H.  Dannenberg,  D.  Münzen  König  Philipps  y.  Schwaben. 
(Mit  Taiehi^:  ZNomism.  14,  3,  4,  1887.  —  232)  Bonhöf fer,  D.  Goldgaldenfond  y.  Kfinzelsaa: 
il>-  ~  283)  K.  Y.  Riecke,  Yer&ssang,  Yerwaltang  a.  Staatshaaahalt  d.  Königr.  Wfirttem- 
^-    Stettgurt,  Kohlhammer.     1887.    gr.  8.    XYl,    430  S.     M.  7,00.     2.  stark  vermehrte 


11,330  $30.     Niederrhein.    Keller. 

Spruche  und  Litter atur,^^^-^^^)  BibliographieM^) 
Kulturgeschichtliches,  VariaM^^^) 


$30. 

Niedeirheiii. 

K.  Keller. 

Kjeltiache  Zeit.  Seit  einer  Reihe  von  Jahren  worden  von  Be- 
wohnern des  Siebengehirges  keltische  Goldmünzen  von  napffönniger  Gestalt, 
BegenhogenschüBselchen  genannt,  nach  Bonn  verkanft.  Schaaffhansen^) 
entdeckte  als  FnndstAtte  einen  Acker  bei  Stieldorf,  nnd  nimmt  an,  dafs  die 
Münzen  aus  dem  5.  Jh.  v.  Chr.  stammen,  als  noch  Kelten  anf  dem  rechten 
Bheinufer  und  an  der  Donau  safsen.  Die  auf  den  Münzen  befindlichen 
Figoren  (Triqoetrum  u.  s.  w.)  deutet  er  auf  den  Sonnenkult. 

IUm^er»eit.  Dafs  an  der  Stelle  des  späteren  Neufs  schon  Ton 
Drusus  ein  grOfseres  Kastell  angelegt  worden  sei,  welches  später  verlassen 
wurde,  nimmt  Koenen')  an.  Julian  baute  das  Kastell  auf  den  Resten 
des  alten  wieder  auf.  Stücke  dieser  Befestigung  wurden  später  in  den 
MAlichen    Mauerring   der  Stadt  einbezogen.  —  Die    Geschichte   Kölns   toh 


Aufl.  —  234)  Wiedenmeyer,  D.  Anfinge  d.  InditSnditchen  Feaerkane:  WtLrtt  Stutuaz. 
Bes.  BeU.  4,  1887.  —  235)  Vgl.  o.  N.  100».b;  nob.  —  23«)  Fr.  Kauffmtnn,  D.  Vok»- 
lismos  d.  Schwibischen  in  d.  Mundart  t.  Horb.  StraCibarg,  Trübner.  1887.  —  237)  J- 
Bolte,  D.  scbwäbisohe  Dialekt  auf  d.  Bfibne:  Alemannia  15,  1887,  8.  97  ff.  —  238)  K. 
Trost,  D.  Anfänge  neaseitlioher  Dichtang  im  wttrtt.  Schwaben:  ZAUgG.  8,  1887.  —  239) 
Nestle,  Z.  schwäbischen  Buchdrackgeschichte  in  Elosterbnchdmckereien:  Wüitt  Staatiau. 
Bes.  Beü.  1,  1887.  —  240)  Schwaben  in  Göttingen:  Schwab.  Chronik:  1887,  S.  1445.  — 
241)  Übersicht  Aber  d.  Litteratnr  d.  Wttrttemb.  n.  Hohenaollemschen  Landeskunde.  Mit 
Unterstützung  d.  k.  Ministeriams  d.  Kirchen-  n.  Schulwesens  hrsg.  t.  d.  wUrtt.  Verein  für 
Handelsgeographie.  Stattgart,  Kohlhammer,  gr.  8.  YIII,  168  S.  M.  2,00.  — -  242)  Sitten- 
geschichtliches  aas  Kirchenbüchern:  Alemannia  15,  1887,  S.  117  f.  —  243)  G.  Bossert, 
Z.  Gesch.  d.  Lohnes:  Württ.  Vjh.  11,  S.  80.  (Was  d.  Messerschmied  sa  Bachlingen  1596 
Y.  Grafen  v.  Hohenlohe  für  seine  Arbeiten  erhielt).  —  244)  ib.,  D.  Gefangenschaft  d.  Hiero- 
nymas  Baamgartner  a.  d.  Nürnberger  t.  Haltenbergstetten:  ib:  S.  207 — 17.  (B.  ward  t. 
Baabem  gefangen  1544  a.  bin  1545  inne  behalten  a.  t.  d.  Nümb.  befreit).  —  245)  Giefel, 
Joh.  Ulrich  Pregitzers  Reise  nach  Oberschwaben  im  Jahre  1688:  ib.  S.  86 — 49.  (Tübinger 
t  1708  lehrte  daselbst  Geschichte  etc.  a.  unternahm  Forschangsreisen  in  Schwaben.)  —  246) 
A.  Bacmeister,  E.  grafliche  Kindtaafe  t.  300  Jahren:  ib.  S.  183/7.   (£.  koltnrhist.  Skioe 

—  aas  alten  Aufseichnungen  — ,  welche  zeigt,  wie  übermafsig  gegessen  wurde  und  d.  d. 
Essen  Hauptsache  war  selbst  in  hSheren  Kreisen).  —  247)  P.  Beck,  Sonderbare  Schick- 
sale zweier  ehemaliger  Biedlinger  KapuzinemoTizen :  ib.  S.  52/8.  (Lat.  Berichterstatter  d. 
Paters  Andreas  über  d.  Flucht  eines  t.  Eschenbmck  aus  Weingarten  u.  e.  Weils  aus  Breisaeh. 
Weifs  fiel  nach  seiner  Flucht  Husaren  in  d.  Ulnde  und  £.  geriet  unter  d.  Türken;  1743 
als  R.  noch  österreichisch  war).  —  248)  Neunzigjährige  in  Württenberg:  Württ  Staatssas. 
1887,  S.  471,  485.  —  249)  Losch,  Z.  d.  Redensart:  eichelnwise  gleich  erben  u.  teilea: 
Württ.  Yjh.  11,  S.  53.  —  250)  A.  y.  Schlofsberger,  B.  schwerer  Kampf  ums  Fastnacht- 
küchl:  Württ  Staatsanz.  Bes.  BeU.  16,  1887. 

1)  H.  Schaaffhansen,  Regenbogenschüsselchen  am  Rhein:  JYARh.  86,    S.    64—84. 

—  2)  C.  Koenen,  Z.  Erforsch,  t.  Noyaesium:  JVARh.  85,  S.  165/9.  ~  3)  J.  Asbaeh,  D. 


§80.    Niederrhein.     Keller.  11,331 

der  ersten  Besetzung  des  Platzes  bis  zu  der  Zeit,  wo  es  sich  zur  Römerstadt 
aasgewachsen  hatte,  giebt  uus  Asbach.')  Das  Kastell  auf  der  Alteburg  bei 
Köln  h&lt  er,  gestützt  auf  die  Inschrift  eines  dort  gefundenen  Grabsteins,  fOr 
die  Station  der  römischen  Rheinflotte.  Zu  demselben  Resultat  kommt 
Eoenen^)  nach  einer  n&heren  Untersuchung  der  örtlichkeit:  man  habe  es 
mit  einer  Befestigung  zu  thun,  die  für  den  Rhein  bestimmt  gewesen  sei  und 
nicht  der  Lage  eines  Legionslagers  entspreche.  —  Über  das  römische  Lager 
m  Bonn  liegen  zwei  gröfsere  Arbeiten  vor;  zunächst  die  Festschrift  zu 
Winkelmanns  Geburtstage.^)  Im  Vorwort  giebt  Schaaffhansen  eine  Ge- 
schichte der  verschiedenen  Ausgrabungen  und  Funde  yom  Jahre  1818  an  bis 
xor  G^enwart.  Veith  giebt  dann  eine  sehr  ausfuhrliche  und  detaillierte 
Beschreibung  des  Lagers,  das  zuerst  von  Gftsar  zum  Schutz  seiner  Rhein- 
ftbergänge  angelegt  sein  soll,  später  von  Drusus  ausgebaut  und  von  den 
Franken  im  J.  388  zerstört  wurde,  seiner  Form  und  Befestigungsart,  der 
Kanäle,  die  Trinkwasser  herbeiführten  und  die  Gräben  füllten,  und  der  Ge- 
bftode  des  Lagers.  Gegenüber  bei  der  Schwarzrheindorfer  Kirche  lag  ein 
Brückenkopf,  dessen  Befestigungen  noch  im  Truchsessischen  Kriege  1583  be- 
setzt und  erstürmt  wurden.  Eine  inhaltlich  sich  mit  dieser  Beschreibung 
des  Lagers  im  grofsen  und  ganzen  deckende  Beschreibung  giebt  auch  Klein.^) 
Schneider^  behandelt  die  Geschichte  der  Düsseldorfer  Gegend.  Schon  in 
Torrömischer  Zeit  ging  die  grofse  Handelsstrafse  vom  Mittelmeer  zur  Nord- 
see, die  bei  Kastell  den  Rhein  verliefs  und  über  die  Höhen  hinzog,  durch 
unsere  Gegend.  Zu  Cäsars  Zeit  wohnten  hier  Sigambrer,  durch  deren  Ver- 
pflanzung auf  das  Unke  Rheinufer  ein  leerer  Landstreifen  entstand,  der  erst 
in  späterer  Zeit  besiedelt  und  durch  Grenzwälle  und  Landwehren  geschützt 
wurde.  Nach  dem  Untergang  der  Römerherrschaft  nahmen  ripuarische 
Franken  das  Land  in  Besitz.  Denselben  Gegenstand  behandelt  Koenen.^) 
Klein  verzeichnet  und  beschreibt  kurz  die  sämtlichen  im  Bonner  Lager 
seit  1818  ausgegrabenen  und  im  Provinzialmuseum  aufbewahrten  Gegenstände 
(dritter  Teil  der  Festschrift  zu  Winkelmanns  Geburtstag,  s.  oben  n.  5.). 
Hettner^)  bringt  die  Besprechung  der  in  den  Rheinlanden  gefundenen 
römischen  Münzen  zum  Abschlufs.  Er  untersucht  die  Münzen  aus  fünf  Fund- 
plätzen (darunter  Weeze  im  Kreise  Geldern)  besonders  auf  ihre  Herkunft  aus 
der  Trierer  Präge.  Dann  folgt  ein  Gesamtverzeichnis  der  rheinischen  Schatz- 
fimde  in  alphabetischer  Anordnung  der  Fundorte,  mit  genauer  Angabe  der 
Fandstelle,  der  Münzsorten  und  des  letzten  im  Funde  vertretenen  Kaisers, 
woraus  sich  auch  die  Zeit  der  Yergrabung  ergiebt.  —  Ober  Kölner  In- 
schriften handelt  Klein^o^  und  Hettner,^^)  letzterer  auch  über  solche  aus 
Bonn.^>)  Beim  Neubau  des  Archivs  in  Aachen  wurden  römische  Funde  ge- 
macht, die  Pick^')  beschreibt.    In  den  kleineren  Mitteilungen  aus  dem  Pro- 


Asfing«  d.  Ubientadt:  ib.  86,  8.  121—84.  —  4)  Const  Koenen,  Altebarg  [bei  Köln]: 
WZKBl.  7,  8.  S60/1.  —  5)  Schaaf f hanaen,  t.  Veith  o.  Klein,  D.  röm.  Lager 
ia  Bona.  Mit  2  PULaen.  Fettschrift  au  Winkelmanna  Gebortatag  1888.  Bonn,  Marcoa. 
IVU,  43  8.  —  6)  J.  Klein,  D.  rSmiache  Lager  in  Bonn.  Vortrag:  KBlAAnthr.  1888, 
S.  97  ff.  Vgl.  o.  S.  265*^  ->  7)  J.  Schneider,  Z.  ältesten  Gesch.  d.  Stadt-  a.  Land- 
krdaea  DHaaeldorf.  (=  Gesch.  d.  Stadt  Dttsseld.)  Festschr.  s.  600).  Jabiläam.  S.  1—18. 
I»Useldotf,  Kniis.  —  8)  Const  Koenen,  Z.  Siteren  Gesch.  d.  Dttsseld.  Gemarkung:  JVARh. 
85,  8.  147—54.  —  9)  F.  Hettnar,  Rheinische  Mttnzfnnde  in  d.  Rheinlanden:  WZ.  7, 
S  ll7*-63.  Vgl.  §11,  29.  —  10)  J.  Klein,  Römische  Inschriften  ans  Köln:  JVARh.  86, 
8.  287.  —  X  id.,  Kachtrag  a.  Kölner  Sepulcralinachr.  in  Jbb.  LXXXIV:  ib.,  8.  288.  — 
11)  F.  Het  tn er ,  Rom.  Inschr.  m  Köln :  WZ.  KBl.  7.  S.  120/2.  ^  12)  id.,  Röm.  Inschr.  za  Bonn: 
b.  8. 117/9.  —  13)  R-  Pick,  Über  Rom.  Fände  beim  Noabaa  d.  Archivs :  ib.,  8.  5/6.  —  14)  J. 


11,332  §30.    Niederrhein.     Keller. 

Yinzialmnseam  zu  Bonn  bespricht  Elein^^)  mehrere  römische  Inschriften  von 
Bonn,  Grabfunde  anf  der  Lnxembargerstrafse  in  Köln  und  einen  verzierten 
Metallbuckel.  —  Die  bei  Ausschachtungen  in  der  Kölner  Neustadt  gefundene 
Terrakottabttste  ist  der  einzige  Fund  seiner  Art  in  den  Rheinlanden.  S  chaaff- 
hausen^^)  meint,  dafs  es  eine  Portraitbttste  sei  und  zwar  wahrscheinlich  des 
Seneca.  —  Dttntzer^^)  verteidigt  gegen  Hettner  seine  Mhere  Behauptung, 
dats  der  unter  der  Kasinostrafse  in  Köln  bloüsgelegte  Raum  eine  Grabkammer, 
nicht  ein  Keller  sei,    in  einer  längeren  (iberzeugenden  Auseinandersetzung. 

—  Asbach^^)  prüft  die  Oberlieferungen  für  die  Kriege  des  Aogustns  und 
Germanicus;  er  weist  besonders  die  Zuverlässigkeit  des  Florus  im  Gegensatz 
zu  Dio  Cassius  nach.  —  Zwei  auf  römische  Befestigungen  und  Kriegszüge 
am  Rhein  bezügliche  Stellen  bei  Frontinus  bespricht  General  WolfL^^'^^) 

MitteUMer.  Das  Berichtsjahr  hat  uns  eine  Anzahl  hervorragender 
Quellenpublikationen  gebracht.  Als  Nachlese  zu  den  Reichstagsakten 
teilt  Höhlbaum*<^)  eine  Reihe  von  Briefen  aus  dem  Kölner  Stadtarchiv  mit.  — 
Die  bedeutendste  Publikation  ist  zweifelsohne  die  von  Hansen^'):  Die^Soester 
Fehde'  erhält  durch  den  kirchenpolitischen  Hintergrund  eine  über  eine  blo&e 
Territorialfehde  hinausgehende  Bedeutung:  es  war  die  Zeit,  wo  Papst  Engen  IV. 
und  das  Konzil  zu  Basel  im  Streit  lagen.  Dietrich  von  Mors,  Erzbischof 
von  Köln,  war  Parteigänger  des  Konzils;  naturgemäfs  waren  seine  Gegner  — 
es  war  dies  aufser  Soest  dessen  Bundesgenosse  und  späterer  Landesherr,  der 
Herzog  von  Gleve,  mit  dem  Dietrich  wegen  der  geistlichen  Gerichtsbarkeit 
im  Gebiete  des  Herzogtums  im  Streit  war  —  Anhänger  Papst  Eugens.  Noch 
gröfser  wurde  die  Bedeutung  der  Fehde  durch  Parteinahme  Herzog  Philipps, 
des  Herrschers  der  damals  vereinigten  gewaltigen  burgundisch-niederländischen 
Ländermasse,  für  seinen  Schwager,  den  Herzog  von  Cleve.  Von  Hönigers 
Edition  der  Kölner  Schreinskarten,'^)  deren  Bedeutung  für  die  städtische 
Rechts-  und  Wirtschaftsgeschichte  schon  in  früheren  JB.  gewürdigt  worden 
ist,  liegt  jetzt  der  X,  Band  ganz  vor,  umfassend  die  Parochieen  S.  Martin, 
Laurenz,  Brigida  und  Columba.  —  Als  ersten  Band  der  Quellen  zur  Ge- 
schichte der  Juden  in  Deutschland  hat  Höniger^^)  das  Judenschreinsbuch  der 
Laurenzparochie  in  Köln  herausgegeben.  Es  enthält  die  Beurkundungen  über 
den  jüdischen  Grundbesitz  vom  Jahre  1230  bis  zur  grofsen  Judenverfolgung 
in  der  Mitte  des  14.  Jh.,  während  die  altern  in  Betracht  kommenden  ürkk. 
der  vorhergenannten  Sammlung  vorbehalten  bleiben  mufsten,  und  bietet  reiches 
geschichtliches  Material  über  Gerichtsstand,  Rechte  und  Verfassung  der  Juden. 

—  An  gröfseren  Regestensammlnngen  sind  für  Köln  zwei  zu  verzeichnen. 
Keussen^^)  giebt  die  Regesten  der  Originalpergamenturkk.  des  Stadtarchivs 
aus  den  Jahren  1401 — 10;  Ulrich  und  Korth^^)  bringen  in  der  bekannten 
etwas    zu    knappen    Form  die  Regesten  der  Kopienbücher  von    1431/4.  — 


Klein  y  Kleinere  Ifitteil.  aas  d.  ProyiasialmaBenm  sa  Bonn:  JYARh.  85,  S.  85 — ^95.  — 
15)H.  Seh a äff  h aasen,  E.  in  Köln  gefundene  römische  Terracotta-BUate :  ib.  85,  S.  55 — 73. 

—  16)  H.  Oün  tzer,  D.  röm.  Qrabkammer  an  Köln  anter  d.  KaainoatraTse:  ib.,  S.  74^84. 

—  17)  J.  Aabach,  D.  Überlieferang  d.  german.  Kriege  des  Aagastos:  ib.,  S.  14 — 54.  — 
18)  Wolf,  Za  Frontinas  Strategemata:  ib.,  8.  172/6.  —  19)  (3.  266*^)  Schierenberg, 
iKriege  d.  Römer.  —  20)  K.  Höhlbaam,  Köln  a.  König  Kaprecht  Briefe:  MStadtAKöln. 
14,  S.  65—112.  —  21)  J.  Hansen,  Westphalen  a.  Rheinland  im  15.  Jh.  s.  o.  S.  168^*; 
270«-«'.  —  22)  R.  Hoeniger,  D.  Kölner  Schreinsarkk  des  12.  Jh.  Quellen  z.  Rechte-  n. 
Wirtschaftsgesch.  d.  Stadt  Köln.  8.  Lief.  Bonn,  V7eber.  —  28)  id.,  S.  o.  1,  65"*.  —  34) 
H.  Keassen,  D.  Urkk.-ArGhiT  d.  Stedt  Köln  seit  d.  J.  1397.  II,  1401^10:  MStadtAKöln. 
14,   S.  1—64.  —  25)  A.  Ulrich  a.    L.  Korth,   D.    Stadt  Kölnischen  Kopienbficher  Yll, 


§30.     Kiederrhein.     Keller.  11,333 

Hanseo^^)  veröffeDtlicht  die  Jahresrechnang  des  Kölner  Of&zialatgerichtes 
in  Soest  Ton  1431/9,  die  einzige  ans  erhaltene  derartige  Rechnang  fttr  Köln. 
Below^^)  teilt  zwei  Aktenstacke  über  die  auf  die  einzelnen  Ämter,  Orte  nnd 
Höfe  im  Herzogtum  Jülich  verteilte  Stener  von  1477^  ein  Schatzbach  von 
Gräfrath  von  1492  Hoogeweg^^)  mit.  Über  die  Obliegenheiten  des  Mand- 
schenken  and  Kellermeisters,  der  Vorsteher  von  Küche,  Brau-  and  Backhaas, 
des  Pförtners  and  Thürwärters  am  Cle vischen  Hofe  im  J.  1470  unterrichten 
iLDS  die  von  Ilgen  mitgeteilten  interessanten  ^Ordinantien'**)  —  Über  die 
grofse  Belagerang  von  Neufs  durch  Karl  den  Kühnen  von  Burgund  im 
J.  1471  sind  vrir  vortrefflich  unterrichtet  Christian  Wierstraat  war  Sekretär 
der  Stadt  während  der  Belagerung  und  schildert  diese  in  einer  Reimchronik, 
die  1476  gedruckt  wurde.  Ulrich,'^)  der  durch  frühere  Arbeiten  über  den 
Gegenstand  (Regesten  zur  Belagerung  von  Keufs,  Mitteil.  Arch.  Köln,  H.  7, 
Qod  Akten  zum  Neufser  Kriege,  A.  H.  Y.  N.  H.  48,  welches  zwar  erst  1889 
erschien,  aber  schon  früher  bearbeitet  war),  mit  dem  urki.  Material  durchaus 
vertraut  war,  hat  die  Histori  des  beleegs  van  Nuis  neu  herausgegeben  und 
kommentiert.  —  TJbersetzungen  aus  dem  Dialogus  miraculorum  des  Gaesarios 
TOtt  Heisterbach  giebt  sein  alter  Biograph  Kaufmann.'^)  Unter  den  Schriften 
des  Cäsarius,  welche  eine  schier  unerschöpfliche  Fundgrube  für  (namentlich 
rheiDische)  Kultur-  und  Sagenschichte  des  12.  und  13.  Jh.  bilden,  ist  der 
Dialogus  der  interessanteste,  doch  keineswegs  in  allen  Stücken  als  Lektüre 
för  weitere  Kreise  geeignet.  Kaufmann  hat  deswegen  eine  sorgfältige  Aus- 
wahl der  Geschichten  getroffen  und  sie  geographisch  gruppiert  Die  Über- 
seuung  ist  unter  möglichster  Anlehnung  an  das  Original  sehr  gewandt  und 
wird  durch  zahlreiche  Anmerkungen  geschichtlichen,  htterarischen  und  anti- 
quarischen Inhalts  erläutert. 

Auch  zur  Quellenkunde  sind  einige  hervorragende  Arbeiten  zu  ver- 
zeichnen. Den  Wert  der  Xantener  Jahrbücher  für  die  Jahre  790—873 
setzt  Steff  en^^)  sehr  gering  an.  Die  Parteinahme  für  Lothar  I.  veranlassen 
die  Vf.  die  diesem  ungünstigen  Thatsachen  zu  verschweigen,  so  die  Abtretung 
der  Insel  Walcheren  an  die  Dänen.  Wertvoll  sind  für  diese  Jahre  nur  die 
Mitteilungen  über  Einsetzung  und  Todesjahre  deutscher  Bischöfe  und  über 
merkwürdige  Naturereignisse.  —  Über  Rupert  von  Deutz  und  seine  Vita  S. 
Heriberti  handelt  Müller.^')  £r  giebt  eine  Lebensbeschreibung  Ruperts, 
wobei  er  vielfach  zu  Ergebnissen  kommt,  die  von  Rocholl  abweichen,  und 
dann  eine  Inhaltsangabe  der  Vita.  Im  Anschlufs  an  sein  früheres  Buch 
handelt  Kngler'^)  über  Albert  von  Aachen.  —  Lörsch^^)  teilt  eine  Reihe 


14S1/4:  ib.  15,  S.  55—88.  —  26)  J.  Hauten,  JahreBrechnung  de«  KölniMhen  OfficUltta- 
geridktft  in  Soest  t.  1.  Man  1438  —  1.  März  1439:  WZ.  7,  S.  35—54.  —  27)  G.  t. 
Btlow,  Aktenstücke  über  d.  Steaer  im  Herzogt  Jülich  ▼.  J.  1447:  ZBergGV.  24,  S.  39—55. 
—  28)  H.  Hoogeweg,  D.  Schatzbnch  y.  Grafratb;  ib.,  S.  85/9.  —  29)  Th.  Ilgen,  Ord- 
ifflBgen  1  eins.  Ämter  des  CleTischen  Hofes  ans  d.  J.  1470:  ib.,  S.  77—84.  —  X  H.  Forst, 
Stacke  x.  Pros.  d.  Hosenmachers  Joh.  y.  Wesel  in  K51n  gegen  d.  Stadt  Wesel  1406/7:  ib., 
S.  91/3.  Andere  kl.  Quellen  ans  d.  Bergischen  b.  §18'*.  —  X  Wächter,  Chronol.  Yerz. 
1  in  d.  Binden  1—24  (d.  Z.  BergO.  Y.)  abgedruckten  Drkk.:  ib.,  S.  159—75.  —  80)  A. 
tflrich,  Christianos  Wierstraat,  Histori  des  beleegs  yan  Nms.  (=  D.  Chronik  d.  deutschen 
Städte.  20,  8.  480—616.)  Leipsig,  Hirzel.  186  S.  |rDLZ.  n.  13  (Höhlbanm);  LitCentBl. 
>.  35;  WZ.  7,  8.  387  ff.  (R&bel.)]|  —  31)  AI.  Kaafmann,  Wanderbare  a.  denkwürdige 
6sKh.  aas  d.  Werken  d.  Caeaarios  y.  Heisterbach:  AnnHVNiederrh.  47,  Köln,  Boisser4e. 
it%  S.  —  32)  Steffen,  Beitrage  z.  Kritik  d.  Xantener  Jbb.:  NA.  14,  1,  S.  87—109.  — 
3S)  J.  Malier,  Über  Bnpert  y.  Deotz  n.  dessen  Vita  S.  Heriberti.  Progr.  d.  kath.  Gymn. 
>B  8.  Apost  Köln.     81  8.  —  84)  B.  y.  Kngler,  Analecten  z.   Kritik   Alberts  y.  Aachen. 


U,334  $30.    Niederrhein.     Keller. 

von  Notizen  über  Aachen  mit,  die  sieb  in  den  Hss.  der  Bibliotheca  Amplo* 
niana  za  Erfart  finden.  —  Wiedemanu^^)  bespricht  ein  in  einem  Sammel- 
band der  hallischen  Bibliothek  entdecktes  Konvolut,  in  welchem  sich  Tra- 
ditionen an  die  Münsterkirche  in  Bonn,  meist  ans  dem  9.  Jh.,  doch  viele 
auch  ans  bedeutend  früherer  Zeit  verzeichnet  finden;  diese  ergeben  für  die 
Lokalgeschichte  von  Bonn  |nnd  Umgebung  sehr  interessante  Aufschlüsse. 
—  Ober  die  Kölner  Revolution  von  1396  berichtet  sehr  ausführlich  das 
'Neue  Buch',  die  interessante,  vom  demokratischen  Rate  veranlafste,  mit  dem 
Weberaufstande  von  1370  beginnende  Verteidigungsschrift  der  Verfassungs- 
änderung. Als  Vf.  derselben  weist  Keussen^^)  den  Stadtschreiber  Gerlach 
vom  Hauwe  nach,  der  auch  den  Verbundbrief,  die  demokratische  Verfassungs- 
urkunde 'gedichtet'  hat  Gerlach,  aus  verarmter  Familie  hervorgegangen, 
aber  durch  sein  Talent  emporgekommen,  wechselte  wiederholt  seinen  poli- 
tischen Standpunkt:  zuerst  Parteigänger  der  aristokratischen  'Greifen',  dann 
ihrer  siegreichen  aristokratischen  Gegner,  der  'Freunde',  wurde  er  nach  dem 
Sturz  derselben  und  der  Vertreibung  der  Patrizier  ein  eifriger  Demokrat, 
als  welcher  er  die  obengenannte  Verteidigungsschrift  der  Demokratie  schrieb, 
und  zwar  vor  Ausgang  des  Jahres  1 396.  Bei  allen  Parteien  spielte  Gerlach 
eine  hervorragende  Rolle  und  wurde  vom  Rate  vielfach  zu  Gesandtschaften 
benutzt,  teils  als  Leiter,  teils  als  Mitglied  derselben.  Weil  er  jedoch  mit 
seinen  früheren  Freunden  den  verbannten  Aristokraten  Zettelungen  anknüpfte, 
wurde  er  festgesetzt  und  enthauptet.  Einen  kleinen  Beitrag  zur  Kritik  des 
Neuen  Buches  giebt  Hayn.'^) 

Von  den  darstellenden  Arbeiten  allgemeineren  Inhalts  ist  zu- 
nächst zu  nennen  die  'Eiflia  Sacra'  von  Schorn,^^)  eine  Fortsetzung  der 
Schannat-Baersch*schen  Eiflia  Illnstrata,  die  jedoch  auch  einen  entschiedenen 
Fortschritt  gegen  dieselbe  bedeutet.  Das  Buch  zeugt  von  fleifsigster  Be- 
nutzung des  gedruckten  und  ungedruckten  Quellenmaterials,  doch  zeigt  sich 
an  vielen  Stellen,  dafs  der  Vf.  nicht  Fachmann  ist.  Nicht  recht  ersichtlich 
ist  der  Grund,  aus  welchem  der  Vf.  eine  ziemlich  weit  ausgesponnene  Ge- 
schichte der  durch  Klosterstiftungen  in  der  Eifel  vertretenen  Orden  giebt, 
anstatt  kurz  auf  die  bedeutenderen  Einzelschriften  zu  verweisen.  Separat 
erschienen  ist  die  Geschichte  der  Propste!  Apollinarisberg  bei  Remagen.^^) 
Eine  ZusammensteUung  der  Benediktinerstiftungen  in  den  Rheinlanden  bietet 
HOfer;^^)  er  giebt  die  Abhandlungen  über  die  einzelnen  Stiftungen  und  den 
jetzigen  Fundort  ihrer  Archivalien  an;  doch  sind  diese  Angaben  vielfach 
lückenhaft.  —  Die  Geschichte  der  Landfriedensbünde  zwischen  Rhein  und 
Maafs  im  14.  Jh.  behandelt  Kelleter^^)  in  einer  recht  fleifsigen  Arbeit, 
welche    aber   eine  neue  Behandlung  des  Gegenstandes  nicht  überflüssig  ge- 


(=  Abhdlg.  d.  Einladung  z.  akad.  Feier  d.  Geburtat.  S.  M.  Karl  y.  Wfirtemb.  am  6. 
1888.)  Tübingen,  Faea.  4».  34  8.  {[DLZ.  n.  26  (Streit.)] |  Vgl.  §  60.  —  85)H.Loer8ch, 
Handschr.  u.  Handichriftliches  aiu  u.  über  Aachen  in  d.  Amploniana  ca  Erfart:  ZAaehGV. 
10,  S.  220/2.  —  36)  A.  Wiedemann,  Bonn.  Interessante  Hs.  betr.  d.  MünsterkiTche: 
JYA£h.  85,  S.  189—40.  —  87)  H.  Keassen,  D.  Vf.  des  Yerbnndbriefs  n.  des  Neaen 
Baches.  Z.  Gesch.  d.  Kölner  Beyolotion  1896:  MStadtAKdln  15,  S.  1— 54.  Kob,  Da  Moni- 
Schaaberg.  Ist  aach  separat  erschienen.  —  88)  K.  Hayn,  Z.  Kritik  des  neuen  Baches:  ib. 
S.  93/8.  —  39)  G.  Schorn,  Eiflia  Sacra  oder  Gesch.  d.  KlSster  a.  geiatl.  Stiftungen  d. 
Eifel  Zagleich  Fortsets.  resp.  Schlafs  d.  Eiflia  illnstr.  y.  Schannat-Baench.  Bd.  1.  Bonn, 
Hanstein.  |[Köln.  Yolksz.  1888,  n.  4.]|  ^  40)  id.,  Gesch.  d.  Propstei  ApoUinariaberg  bei 
Kemagen.  Bonn,  Hanstein.  28  S.  M.  0,50.  — -  41)  H.  Höfer,  D.  Benediktinentlftangea 
in  d.  Bheinlanden:    StMBGO.    9,    S.    465—71.  —   42)  F.  J.  Kelleter,  D.  Landfriedens- 


§80.    Niederrhein.    Keller.  11,335 

macht  hat.  Die  Übersichtlichkeit  leidet,  weil  änfsere  Geschichte  des  Bandes 
und  Bnndesverfassnng  nicht  scharf  genug  auseinandergehalten  sind.  Von 
Archiven  wurde  namentlich  das  Aachener  in  ausgiebigster  Weise  benutzt,  wie 
denn  Aachen  aberhaupt  mit  lokalpatriotischer  Vorliebe  behandelt  ist.  — 
Fünf  kölnische  Erzbischöfe  resp.  Kurfürsten  haben  kurze  Biographieen  er« 
hilten.  Hildebold^')  war  der  erste  Erzbischof  von  Köln  und  nahm  als  Erz- 
kaplan Karls  d.  6.  eine  bedeutende  politische  Stellung  ein.  E.-B.  Gunthar ^^) 
iiirde  berOchtigt  durch  die  Unterstützung,  die  er  Kaiser  Lothar  U\  bei  seinen 
sehrnntzigen  Ehehftndeln  zu  teil  werden  liefe.  Erzbischof  Pilgrim^^)  aus  dem  Hause 
der  bayerischen  Pfalzgrafen,  seit  1016  Kanzler  ftü*  Italien,  spielte  unter  König 
Heinrich  IL  eine  bedeutende  politische  Bolle;  seine  Wirksamkeit  erstreckte 
sich  haaptsftchlich  auf  Italien.  Auch  auf  dem  Gebiete  der  kirchlichen  Be- 
formbewegung  seiner  Zeit  war  er  thätig,  zuerst  Hand  in  Hand  mit  seinem 
Verwandten  Aribo  you  Mainz,  später  im  Gegensatz  zu  ihm.  Mit  Heinrichs 
Tode  war  seine  politische  Bolle  ausgespielt  und  sein  Wirken  kam  seinem 
Sprengel  zu  gute.  —  Erzbischof  Beinald  yon  Dassel,^^)  mit  seinem  Zeitge- 
nossen Christian  von  Mainz  und  seinem  Nachfolger  Philipp  einer  der  gewal- 
tigsten KirchenfArsten,  war  Erzkanzler  Kaiser  Friedrich  Barbarossas  und  sein 
getreueater  Genosse  und  Berater  im  Kampfe  fUr  die  Superioritftt  des  Kaiser- 
tums tkber  das  Papsttum,  den  er  mit  gröfster  Bttcksichtslosigkeit  und  Schärfe 
Inhrte.  Sein  Nachfolger  auf  dem  Stuhle  you  Köln  und  in  der  Politik  wurde 
Philipp  Yon  Heinsberg,  ^^)  der  bis  zum  Sturz  Heinrichs  des  Löwen  ganz  in 
seinen  FuTsstapfen  wandelte.  Dann  aber  trat  eine  Änderung  seiner  Ge- 
sinnung ein,  er  wurde  das  Haupt  der  Opposition  gegen  den  Kaiser  und 
Bandesgenosse  des  Papstes,  um  sich  am  Ende  seines  Lebens  wieder  mit  den 
Stanfem  auszusöhnen.  —  Das  Leben  der  4  Herrscher  Yon  Geldern^  welche 
Beinald  hiefsen,  schildert  Wenzelburger.^^^^)  Beinald  L  aus  dem  Hanse 
^ianaa  geriet  wegen  der  Limburger  Erbschaft  mit  Berg  und  Brabant  in 
Streit,  und  bei  Wornngen  1288  mit  dem  Erzbischof  Yon  Köln  in  Gefangen- 
schaft: Verzicht  auf  die  Erbschaft,  Gebietsabtretungen  und  grofse  Schulden 
waren  die  Folgen  des  unglücklichen  Ausganges.  In  seinen  letzten  Jahren 
geriet  er  in  Streit  mit  seinem  Sohne  Beinald  U.,  unter  welchem  1339  Geldern 
nun  Herzogtum  erhoben  wurde.  Durch  Heirat  mit  einer  Schwester  König 
Eduard  HI.  von  England  wurde  Beinald  U,  in  dessen  Kriege  mit  Frankreich 
verwickelt  Unter  seinem  Sohne  Beinald  UL  verpflanzte  sich  der  im  Bis* 
tom  Lattich  ausgebrochene  Streit  zwischen  Heekeren  und  Bronkhorsten  auch 
nach  Geldern.  B.'s  Teilnahme  für  die  ersteren  veranlalste  die  letzteren, 
sdnen  bei  der  Erbschaft  leer  ausgegangenen  tttchtigen  Bruder  Eduard  gegen 
ihn  auszuspielen,  fcir  den  sich  auch  die  bedeutendsten  Städte  des  Landes  er- 
U&rten.    WecbselvoU   waren    die  Kämpfe,    bis  schliefslich  Eduard   obsiegte, 


Me  nriMhen  Maaa  a.  Rhein  im  14.  Jh.  (=  Th.  Lindner:  Mfliutemche  Beitrlge  s.  Qe- 
KlochUfonch.  Heft  XI.)  Paderborn,  Schöningh.  100  S.  |[ZAachG.Y.  8.  256/7  (Loench); 
^Z.  KoiT.  BL  Aprü  1S8S;  DLZ.  n.  48  (Qoidde);  Köln.  Yolkiz.  n.  16lJ|  —  43)  Flofs, 
HildAbold,  Erskanzler  Karls  d.  Qr.  u.  erster  Ersb.  t.  Kdhi:  Wetier  n.  Weite.  Kirch.  Lex. 
5.  S.  2058 >  61.  --  44)  id.,  Qimthn,  Ersbischof  t.  Köln:  ib.,  S.  1361/7.  ■—  45)  L.  Korth, 
^gna,  Snb.  r.  Köln:  ADS.  26,  8.  129—31.  —  46)  W.  Martens,  Beinald  v.  Dassel, 
&ib.  T.  Kdln  n.  Kanaler  des  rSmisch.  Beiches:  ib.,  27,  8.  728—36.  —  47)  id.,  Philipp  y. 
Hüttberg,  Knb.  t.  Köhi:  ib.,  26,  8.  8/8.  —  48)  Wenselbarger,  Beinald  I,  Oraf  t. 
&eUen  ■.  Zatfim :  ib.  27,  S.  724/5.  —  49)  id.,  Beinald  II.  Graf  [sp&ter  Henog]  y.  Geldern 
B^  Zstfea:  ib.,  &  725/6.  -  50)  id.,  Beinald  UI.,  Henog  y.  Geldern,  Graf  y.  Zatfen:  ib., 
1  I2$/8.  _  51)  i4.,  Beinald  lY.,  Henog  y.  Geldern  u.  Graf  y.  Zotfen:  ib.,  8.  728.  —  52) 


11,336  §  so.    Niederrbein.    Keller. 

aber,  erst  35  Jahre  alt,  an  einer  Pfeilwande  im  Kopfe  starb,  worauf  Beinald 
wieder  Herzog  warde,  jedoch  auch  schon  nach  4  Monaten  kinderlos  starb. 
—  Im  J.  1213  forderte  Papst  Innocenz  III.  za  einem  nenen  Ereuzzug 
auf;  für  die  Kölner  Provinz  bestellte  er  als  Kreazzngsprediger  den  Kölner 
Domscholaster  Magister  Oliver.  Über  seine  Wirksamkeit  und  den  Erfolg 
seiner  Predigten,  tber  seine  Fahrten  nnd  Reisen  unterrichtet  uns  Hooge- 
weg^*)  in  ausführlichster  zu  weit  ausgesponnener  Darstellung. 

Zahlreich  sind  die  Beiträge  zur  Geschichte  einzelner  Ortschaften.  Im 
Vordergrund  stehen  Köln,  Düsseldorf  und  Wesel.  —  Als  einleitenden  Aofeatz 
zu  der  Festschrift  für  die  Mitglieder  und  Teilnehmer  der  61.  YersammloDg 
deutscher  Naturforscher  und  Ärzte  in  Köln  bietet  Korth  eine  ^Geschichte 
der  Stadt  Köln  im  MA.'^')  Auf  engem  Räume  unter  ausgiebiger  Benutzimg 
des  urkl.  Materials  und  der  zuverlässigsten  Hülfsmittel  liefert  er  eine  Dar- 
stellung, die  mustergültig  genannt  werden  darf.  Die  Kölner  Richerzeche,  jeaes 
rätselhafte  Institut,  an  dessen  Erklärung  jeder  Yerfassungshistoriker  sich  ver- 
suchen zu  müssen  glaubte,  dem  aber  doch  jeder  nui*  seinen  mitgebrachten 
Standpunkt  aninterpretierte,  behandelt  Kruse ^^)  und  steUt  über  ihre  Ent- 
stehung eine  ganz  neue  Ansicht  auf.  Polemisierend  gegen  Höniger,  welcher 
die  Ennen'sche  Theorie  von  der  Herkunft  der  Richerzeche  aus  der  kölnischen 
Gilde  des  11.  und  l;ij.  Jh.  wieder  aufnahm,  sucht  Kr.  zu  beweisen,  dafs  die 
Rechtsnachfolgerin  der  Gilde  vielmehr  die  Weinbruderschaft  sei.  Um  eine 
Grundlage  für  seine  Theorie  zu  bekommen,  schildert  er  die  Verfassung  der 
Richerzeche  und  fixiert  ihre  Befugnisse  und  die  ihrer  Vorsteher,  der  beiden 
Bürgermeister.  Dann  kommt  er  auf  das  zeitliche  Verhältnis  der  beiden  zn 
sprechen  und  sucht  nachzuweisen,  dafs  die  Bürgermeister  früher  da  waren 
als  die  Richerzeche.  Die  Bürgermeister  waren  die  Vorsteher  der  Grilde,  aas 
den  abgegangenen  entwickelte  sich  ein  Beirat  der  aktiven  Bürgermeister,  der 
immer  mehr  Einfluls  gewann,  sich  nach  und  nach  zu  der  geschlossenen  Ko^ 
poration  der  Richerzeche  ausbildete  und  als  solche  eine  Reihe  von  Befag- 
nissen,  die  früher  den  Bürgermeistern  zustanden  an  sich  rifs.  Zu  dieser 
seiner  Ansicht  von  der  Entstehung  der  Richerzeche  kam  Kr.  durch  Analogie- 
schluDs:  eine  ähnliche  Entwicklung  läfst  sich  bei  den  Parochialbehörden  urkL 
nachweisen. ^^^)  Kürzer  handelt  über  die  Richerzeche  und  die  Verfassung 
Kölns  überhaupt  Below.^^)  Ihm  sind,  seiner  allgemeinen  Theorie  entsprecbeod, 
die  Sondergemeinden  alte  Bauerschaften  und  die  Richerzeche  ein  kommunales 
Organ  der  Gesamtgemeinde,  welche  ihre  Organisation  und  ihre  Befugnisse  von 
den  Bauerschaften  herübergenommen  hat. 

Über  die  Kölner  Revolution  von  1396,  welche  das  Zunftregiment  ein- 
führte, und  ihre  Ursachen  handelt  zunächst  die  schon  oben  n.  37  angeführte 
auch  separat  unter  anderem  Titel  erschienene  Arbeit  Keussens,^^)  sodann 
Hayns  treffliche  Biographie  Hilgers  von  der  Stessen,^'')  der  bedeutendsten 
Persönlichkeit  Kölns  gegen  Ausgang  der  aristokratischen  Herrschaft  Hilger 
stand  an  der  Spitze  der  ,Greifen\    der  Ratspartei  unter  den  kölnischen  Ge- 


H.  Hoogeweg,  D.  Kölner  DomBcholBster  Oliyer  alt  Kreuprediger :  WZ.  7,  8.  235 — 70.— 
&3)  L.  Korth,  D.  Stadt  Köln  im  MA.  (=  Köln.  Feetachr.  f.  d.  Mitgl.  a.  TheUnehmer  d. 
61.  Vera,  deatacher  Natarforacher  a.  Ante.  L)  S.  1 — 36.  Köln,  Da  Mont-Schaoberg.  —  X 
id.,  D.  köln.  Baaer  n.  d.  QaatemionenayBtem:  MStadtAKöln.  14,  S.  117—24.  —  54)  & 
Kraae,  D.  Kölner  Bicherseche:  SaTZGerm.  9,  S.  152—209.  —  54*)  tTber  Einwinde  gegen 
KroaeB  Ansichten  t.  d.  späteren  JB.  —  55)  G.  y.  Below,  Entstehung  d.  StsdtgemeiDde, 
8.  §42.  ^  56)  H.  Keussen,  D.  Kölner  Revol.  y.  1396,  ihre  Begründung  a.  Daxatelkng. 
Köhi,  Da  Mont-Sohaaberg.     M.  1,60.  —  57)  Kas.  Hajn,  Bitter  HUger  Quattermart  t.  d. 


§80.    Niederrhdin.    Keller.  11,337 

schlechtem.  Er  wurde  häufig  zu  diplomatiBchen  Seudungen  benutzt  und 
wQ&te  diese  Beine  Stellung  in  eigenntttziger  Weise  zu  seinem  Priyatvorteil 
auszubeuten.  Als  die  SchMenpartei,  die  freunde',  ans  Ruder  kamen,  wurde 
Hilger  verbannt;  seine  Bemühungen,  durch  Vermittlung  von  Fürsten  und 
Bischöfen  seine  Verbannung  rückgangig  zu  machen,  blieben  erfolglos,  auch 
dann,  als  dnrch  den  Zunftaubtaud  seine  Gegner  aus  der  Stadt  vertrieben 
worden.  Beim  ersten  Versuch,  ohne  Geleit  in  die  Stadt  zu  gehen,  wurde  er 
ergriffen  und  hingerichtet  Derselbe  Vf.^^)  liefert  noch  einen  kleinen  Beitrag 
ZOT  Geschichte  dieser  Revolution.  ^  Über  die  politische  Geschichte  der  Stadt 
Düsseldorf  handelt  Forst.^*)  Der  Bezirk  lag  im  Keldagau;  ob  dieser  zum 
Herzogtum  Lothringen  oder  Franken  gehörte,  l&lst  sich  nicht  mehr  bestimmen. 
Unter  Otto  dem  Groben  kam  der  Bezirk  an  die  lothringischen  Pfalzgrafen, 
unter  Friedrich  Barbarossa  an  die  Grafen  von  Berg.  Düsseldorf  selbst  wird 
zQffl  erstenmal,  als  Dorf,  erwähnt  1159.  Durch  Gründung  einer  Stadt  am 
Rhein  wollten  die  Grafen  unmittelbar  am  Rheinhandel  teilnehmen.  Hindernd 
traten  diesem  Beetreben  Stadt  und  Stift  Köln  entgegen.  Günstige  Gelegen- 
heit zur  Ausführung  des  Planes  bot  sich,  als  Berg  und  Stadt  Köln  zusammen, 
im  Verein  mit  dem  Herzog  von  Brabant  den  Kurfürsten  von  Köln  bei 
Woiringen^^)  1288  besiegt  und  gefangen  hatten,  und  wurde  auch  sofort  be- 
mitzt:  am  14.  August  1288  wurde  Düsseldorf  Stadtrecht  verliehen.  Eine 
lelbstftndige  Politik,  etwa  im  Gegensatz  zu  den  Landesfürsteu,  hat  die  Stadt 
nie  getrieben;  sie  nahm  teil  an  der  Politik  und  au  den  Schicksalen  des 
Landes  resp.  der  Fürsten  von  Berg.  Seit  1348  war  es  Residenz  der  Herzöge 
TOfl  Berg.  Eine  Glanzzeit  brach  für  die  Stadt  an,  als  Jülich  und  Beig  an 
Pblz-Neobni^  fielen  und  die  Kurfürsten  ihre  Residenz  dorthin  verlegten.  — 
Zur  Verfisissnng  der  Stadt^^)  liegt  nur  sehr  spärliches  urkL  Material  vor. 
Die  innere  Verwaltung  lag  in  den  H&nden  von  Bürgermeister  und  Rat,  die 
1358  zuerst  erwähnt  werden.  Ob  die  Einsetzung  des  Rates  als  selbstver- 
ständlich in  der  Stadterhebungsurk.  übergangen  ist,  oder  ob  der  Rat  erst 
spftter  entstanden  ist,  labt  sich  nicht  bestimmen.  Bürgermeister  und  Bat 
wnrden  von  and  aus  der  Bürgerschaft  gewählt.  In  Gerichtssachen  wurde  die 
Stsdt  von  dem  Hauptgericht  Kreuzberg  bei  Kaiserswerth  eximiert  und  zu 
einem  eigenen  Gerichtsbezirk  erhoben,  mit  einem  Schultheis  und  8  Schöffen. 
Über  die  militärischen  und  strategischen  Verhältnisse  Düsseldorfs  verbreitet 
sich  in  ausführlicher  sachgemäber  Darstellung  Hauptmann  Kohtz.*^^)  Er 
zeigt,  dafs  die  Stadt  nach  Erfindung  der  Feuerwaffen  alle  Bedeutung  als 
fester  Ort  verloren  hatte,  weil  das  linke  Rheinufer  im  Besitz  eines  anderen 
Undesherm  war  und  die  Stadt  mit  gröfster  Leichtigkeit  von  dort  aus  be- 
schossen werden  konnte.  —  Die  Verfassuugsgeschichte  von  Wesel  hat  eine 
sehr  fleifsige  Bearbeitung  gefunden  durch  Reinhold.^')     1241  wurde  Wesel 


StttMo.  (=s  Th.  Lindner,  Mfti»teriBche  Beitr.  b.  GetchichUfonchmig.  Heft  12.  Schöningli, 
Pidertwni.  86  S.  |[LitHandw.  1888,  468/9:  LUCentrBl.  1889,  n.  4;  KölnVolkss.  n.  161.]| 
-  58)  kL,  Z.  Qeach.  d.  Kölner  Bevolntion  t.  1396:  MStadtA&Sln.  14,  S.  118/7.  —  59) 
H.  Foret ,  PoUt.  Qeach.  de«  bergiachon  Lande«  üiftbes.  d.  Stadt  Dttaseldorf.  (=  Geach.  d. 
Stadt  DQiMldorf:)  FertMfar.  8.  19-^50.  DÜBMldorf,  Kraua.  _  X  !>•  ^btei  Dttaaelthal: 
üs  8  454/8.  —  60)  [H.]  [Gardanna],  D.  Woringer  Schlacht:  Köln.  YolkaZg.  1888  n.  154. 
~  X  H.  Sehwars,  Z.  600j.  Gedenktag  d.  Schlacht  bei  Worringen  (5.  Juni  1888.)  (=  St 
Abs.  d.  Köln.  Ztg.  1888,  n.  156.)  —  61)  H.  Eachbach,  Z.  YerfMaangageach.  d.  Stadt 
Daaieidort  (=  Qeach,  d.  Stadt  Düaaeldorf.)  Featachrift  S.  51—64.  I>üaBeldoif,  Kraoa. 
~  62)  M.  Kohts,  Geach.  d.  militKr.  Yerhütn.  der  Stadt  Düaaeldorf:  ib.,  S.  419—58.  — 
&einho]d,  Yerfaaaiingigeach.  Weoela  im  MA.     (=  Gierke,  Untenachangen  m  d.  Staata- 

Jabtaabaricht«  der  GaachichtiwiBaenBohaft.    1888.    II.  22 


11,338  §30.    Niederrhein.     Keller. 

zur  Stadt  erheben.  Die  Zustände  in  Yerfassiuig  and  Gericht  vor  dieser  Zeit 
sind  ziemlich  dankel.  Die  Stadt  besals  ein  Handertschaftsgericht,  Hemail 
genannt,  dessen  Schöffen  aach  kommanale  Yerwaltangsgescbäfte  besorgten. 
Herr  der  Stadt  war  der  Graf  von  Qeve;  seine  Rechte  waren  öffentlich  recht- 
licher, nicht  hofrechtlicher  Natar.  Darch  die  Erhebong  des  Ortes  zor  Stadt 
and  den  wachsenden  Handel  mehrten  sich  die  Yerwaltongsgeschäfte  in  dem 
Grade,  dafs  die  Schöffen  sich  selbst  Bttrger  aaswählten,  die  sie  in  der  Yer- 
waltang  anterstützen  sollten:  der  spätere  Rat.  Schöffen  and  Konsaln  gehörten 
den  aristokratischen  Familien  an.  Es  entstanden  auch  hier  Streitigkeiten 
zwischen  den  Yerwaltnngsbehörden  and  der  Gemeinde,  welch  letztere  Anteil 
an  der  Yerwaltnng  haben  wollte.  Wie  wohl  aberall  wnrde  dem  aristokra- 
tischen Rat  anredliche  Finanzpolitik  vorgeworfen.  Der  Graf  von  Cleve  ver- 
mittelte (1300  and  1311)  dahin,  dafs  der  Gemeinde  ein  gewisser  Anteil  an 
der  Wahl  der  Konsaln  zngestanden  warde.  Mit  Beginn  des  14.  Jh.  geht  der 
Yf.  von  der  chronologischen  Darstellang  ab  and  betrachtet  die  Yerfassang 
der  Stadt  gesondert  nach  den  bei  der  Stadtverwaltang  haaptsächlich  in  Be- 
tracht kommenden  Mächten:  dem  Grafen  von  Cleve  als  Stadtherm,  der  Ge- 
meinde and  dem  Rat.  Sehr  aasf&hrlich  ist  die  Finanzverwaltang  des  Rates 
behandelt  Einen  zweiten  karzem  Beitrag  zar  Geschichte  Wesels  liefert 
Harlefs,^^)  der  genaaer  aaf  die  Schöffengeschlechter  eingeht.  Unter  den 
Schöffen  finden  sich  bis  zum  Ende  des  15.  Jh.  zahhreiche  Glieder  der  nieder- 
rheinischen Ritterfamilien;  im  16.  Jh.  dringt  das  ztlnftische  Element  ein  and 
im  17.  Jh.  ist  das  Übergewicht  dieser  Familien  aaf  den  Schöffenstahlen  ent- 
schieden. —  Die  S.  Jakobskirche  in  Aachen  soll  Karl  d.  Gr.  als  Jagdkapeile 
gedient  haben.  Doch  ist  die  jetzige  Kirche  erst  am  1200  gebaat  worden. 
Dresemann^^)  giebt  die  Geschichte  der  Kirche  nebst  zählreichen  Urkk. 
and  Regesten.  Die  Kirche  lag  früher  vor  der  Stadt  and  warde  erst  durch 
den  von  Kaiser  Friedrich  1172  veranlafsten  Manerbaa  in  den  Stadtbereich 
einbezogen.  Es  wird  gewöhnlich  angenommen,  dafs  bei  dieser  Gelegenheit 
Aachen  seine  erste  Befestignng  erhalten  habe.  Doch  weist  Pick^®)  nach, 
dafs  die  Stadt  schon  Jhh.  lang  vorher  wenigstens  darch  Wall  und  Graben 
befestigt  war.  H.  Lorsch  teilt  ein  Rentverzeichnis  der  Katharinenkapelle^^) 
mit  and  giebt  in  der  Einleitnng  eine  Fülle  von  lokalbistorischen  Notizen.  — 
Die  mit  lokalpatriotischer  Wärme  geschriebene  Geschichte  der  Stadt  Elber- 
feld  von  Lempens*®)  läfst  vielüach  die  nötige  Objektivität  vermissen.  — 
Gediegene  Beiträge  zar  rheinischen  Spezialgeschichte  and  gnte  Yorarbeiten 
für  die  Dekanatsgeschichten  der  Erzdiözese  Köln  bietet  Lentzen.^^*'^) 
—  Mit  grofser  Gewissenhaftigkeit  hat  Mitscher'i)  wohl  sämtliche  überhaupt 
vorhandenen  and  erreichbaren  Nachrichten  über  Hochwassermarken  am  Rhein 
and  besonders  in  Köln  gesammelt. 


u.  BochtsGeftch.)  Bretlan,  Koebner.  122  8.  {[LitCentTBl.  n.  45.]|  —  64)  W.  Harlefa, 
Z^  Gesch.  d.  Stadt  Weeel,  inabet.  ihrer  Schöffengeschlechter :  ZBergGY.  24,  S.  57 — 72.  — 
65)  0.  Dresemaniiy  D.  Jakobskirche  zn  Aachen.  Geschichtliche  Nachrichten  n.  Urkk. 
Aachen,  Gremer.  124  S.  M.  2,00.  —  66)  B.  Pick,  Kleinere  Beitrage  z.  Aachener  Ge^h. 
u.  Topographie:  MVAachenVorz.  1,  S.  97—111.  —  67)  H.  Loersch,  Über  e.  YerzeichniB 
d.  Einkünfte  d.  Katharinenkapelle  beim  Aachener  Münster  ans  d.  Ende  des  14.  Jh. :  ZAachGV. 
10,  S.  96—137.  —  X  Bt.  Beissel,  D.  Eid  des  Vicedominas  beim  Aachener  Marienstill: 
ib.,  S.  244/5.  —  68)  C.  Lempens,  D.  Gesch.  d.  Stadt  Elberfeld  t.  d.  iQtesten  Zeiten  bis 
in  d.  Gegenwart.  Nebst  2  Ansichten  t.  Elberfeld.  Elberfeld,  Lowenstein.  88  S.  M.  1,50. 
—  69)  J.  P.  Lentzen,  Gesch.  d.  Pfarrgemeinde  fischein  im  Kreise  Crefeld.  Zweite  Ter- 
mehrte  Aufl.     Fischein,  Selbstrerl.     71  S.  —  70)  id,  Gesch.  d.  Kirchspiels  Bocknm.     Mit 


{30.    Niederrhein.     Keller.  11,339 

ITeuere  Zeit.  Der  Kölner  Kurfürst  Erzbischof  Hermann  von  Wied^*) 
war  zuerst  ein  entschiedener  Gegner  der  Reformationsbewegnng  and  wurde 
in  seinen  Bestrebangen  hauptsächlich  von  Johann  Gropper^^)  unterstützt. 
Von  1541  an  änderte  er  seine  Stellung  zur  Beformation  und  Gropper  wurde 
sein  entschiedenster  Gegner,  der  denn  auch  über  Hermann  obsiegte  und  der 
Retter  der  alten  Kölner  Kirche  wurde.  —  B  ris  char^^)  behandelt  einen  Abschnitt 
ans  dem  wechselvollen  Leben  des  Kurftlrsten  Josef  Clemens  von  Köln.  Von 
Papst  und  Kaiser  1688  gegen  den  französisch  gesinnten  Strafsburger  Bischof 
Egon  von  Fürstenberg  auf  den  Stuhl  von  Köln  erhoben,  schlofs  er  sich  später 
mit  seinem  Brnder,  dem  Türkensieger  Max  Emanuel  von  Bayern  an  Frank- 
reich an  und  mnlste  gleich  diesem  flüchten.  Sein  Aufenthalt  in  Frankreich 
wurde  von  grofser  Wichtigkeit  für  ihn  durch  sein  Zusammentreffen  mit  Ykr 
oelon,  der  grofsen  Einflufs  auf  ihn  gewann  und  ihn  dahin  brachte,  dafs  er 
endlich  die  Weihen  empfing,  1.  Mai  1707.  Bei  dieser  Gelegenheit  hielt 
Fenelon  die  berühmte  Rede,  welche  den  gröfsten  Meisterwerken  französischer 
Kanzelberedsamkeit  zugezählt  wird.  —  Einer  der  bedeutendsten  Staatsmänner 
österreidis  im  30 j.  Kriege  war  Gerhard  v.  Questenberg,  geboren  zu 
Köln,  bekannt  durch  seine  intimen  Beziehungen  zu  Wallenstein:  Hai  wie  h^^) 
bietet  uns  seine  Lebensbeschreibung.  —  Zur  Kölner  Lokalgeschichte  und 
Topographie  liefert  Merlo^^*''^)  zwei  Beiträge.  —  Zur  Geschichte  von  Bonn 
and  Umgegend  veröffentlichte  Hauptmann^^'^^)  mehrere  Schriftchen,  die 
jedoch  ohne  viel  selbständigen  Wert  sind.  —  Von  Goecke^^)  verfafste  Re- 
gesten der  am  Reichskammergericht  geführten  Aachener  Prozesse  sind  nach 
des  Vis.  Tode  herausgegeben  worden.  Ein  vom  protestantischen  Rate  ausge- 
gangenes Dokument  über  die  Aachener  Ratswahlen  der  Jahre  1581  und  82, 
in  welchen  die  Protestanten  am  Ruder  waren,  teilt  Hansen  mit.^^)  In  die 
Franzosenzeit  und  die  damaligen  Zustände  in  Aachen  versetzen  uns  zwei  Auf- 
sätze von  £.  Panls.^**^')  Kessel^^)  schildert  in  sachlich-ruhiger  Darstellung 
das  Leben  des  berühmten  Theologen  und  Philosophen  Georg  Hermes,  Pro- 
fessors in  Münster  und  Bonn,  und  die  durch  seine  Schriften  veranlafsten  her- 
mesianischen  Streitigkeiten,  welche  erst  durch  den  kölner  Erzbischof  Kardinal 
Johannes  von  Geiüsel^^)  beigelegt  wurden.  —  Dem  1887  verstorbenen  Alfred 
V.  Reumont  sind  warme  Nachrufe  gewidmet  von  Giesebrecht,  Höfler  und 


EiBtehlnfs  d.  nea  errichteten  Piarre  Traur  im  Kreise  Crefeld.  FiBcheln,  Selbstrerlag.  8". 
41  S.  —  71)  Hitecher,  Über  Hochwastermarken  am  Rhein,  bee.  in  Köln.  Feetschr.  f.  d. 
Mit^.  IL  TeüB.  d.  61.  YerBamml.  deutscher  Natarf.  a.  Ärzte.  lY.  S.  60—80.  Köln,  Da- 
■Kmt-Sehaabg.  —  72)  Kessel,  Hermann  y.  Wied,  Erzb.  y.  Köln:  Wetxer  n.  Weite,  Kirch. 
LsxikoB.  5,  1820 — 34.  —  73)  Streber,  Johannes  Ghropper,  Staatsmann  u.  Theologe:  ib., 
S.  1289 — 92.  —  74)  Brischar,  Föneion  n.  d.  KorfOrst  Josef  Clemens  y.  Köln:  Katholik, 
Jihng.  68,  2.  flilfte.  8.  488—617.  —  75)  Hai  wich,  Gerhard  y.  Qaestenberg,  Staatsmann 
d.  17.  Jh.:  ADB.  27,  S.  41/4.  -<  76)  J.  J.  Merlo,  D.  Hof  des  Bitten  Arnold  y.  Siegen  o. 
<i.  sfidt.  X7iiiyerMÜanaenhaoB  ra  Köln:  Köln.  Yolksztg.  1888,  n.  91  n.  95.  —  77)  X  id., 
Alna  Mana  y.  Sehnrman  n.  ihr  Eltemhans  in  Köln:  ib.,  169  o.  171.  —  78)  F.  Haapt- 
niBB,  Bilder  aas  d.  Qesch.  y.  Bonn  n.  seiner  Umgebung.  D.  Cberrampelong  Bonns  am 
3).  Bez.  1587.  Nach  hist  Qaellen  dargestellt  Bonn,  Hauptmann.  71  S.  M.  6,60.  —  79) 
id.,  S.  Adaheidspiltzchen.  (=  Bilder  a.  d.  Q.  y.  Bonn  n.  seiner  Umgeb.  [II.]  Bonn,  Haopt^ 
nniA.  45  8.  —  80)  B.  Qoecke,  Aachener  Prozesse  am  Beichskammergericht:  ZAachOY. 
10,  S.  22 — 95.  —  X  H.  n.  B.  Loersch  a.  Pick,  Ans  Zeitschriften  (Notizen  über  Aachen): 
ib.,  S.  261 — 74.  —  81)  J.  Hansen,  B.  Aachener  Batswahlen  in  d.  J.  1581  u.  1582:  ib., 
S.  222<>37.  —  82)  £.  Panls,  Aas  d.  Tagebach  d.  Aachener  Stadtsyndikas  Dr.  Peter  Fell: 
MVAachenVors.  1,  S.  löS— 62.  —  83)  id.,  Aas  d.  Zeit  d.  Fremdherrschaft:  ZAachGY.  10, 
S.  198 — 219.  —  ^)  Kessel,  Georg  Hermes  o.  d.  Hermesianismas:  Wetzer  a.  Welle, 
Kirch.  Lex.  5»  S.   1875—99.  —  85)  Bamont,  Johannes  y.  Geissei,  Kardinal  u.  Erzbischof 

22* 


11^340  i^O.    Niederrheiii.     Keller. 

Loersch.^^)  Dann  haben  wir  noch  Biographieen  von  Quix,  Rademacher  nnd 
Scheeben^^)  zu  verzeichnen.  In  die  Bewegnng  des  Jahres  1848  fCkhrt  uns 
der  Aafsatz  Wippe rmanns'^^)  über  Franz  Raveanx,  den  bedeatendsten 
Politiker  der  Rheinlande  während  dieser  Zeit.  Raveaux  war  Mitglied  des 
Frankfurter  Parlamentes  nnd  des  Stuttgarter  Rumpfparlamentes,  and  spielte 
beim  badischen  Aufstände  eine  herrorragende  Rolle. 

Kulturgeschichte.  Ober  die  EinfQhmng  des  Christentums  in 
Köln  und  Umgegend  handelt  Kleinen.^^)  Diese  Frage  hängt  aufs  engste 
zusammen  mit  der:  wer  war  der  erste  Bischof  von  Köln  und  wann  hat  er 
gelebt.  Im  vorliegenden  ersten  Teil  der  Arbeit  beseitigt  der  Tf.  durch  eine 
etwas  breite  kritische  Untersuchung  der  Quellen  die  Annahme,  dafs  der 
Apostelschüler  Maternus  der  erste  Bischof  von  Trier  gewesen  sei.  Er  weist 
nach,  dafs  die  Legende  erst  im  10.  Jh.  entstanden  ist  und  viele  Zflge  des 
historischen  Matemus  auf  jenen  übertragen  worden  sind.  —  Nach  Düssel- 
dorf*^) wurde  das  Christentum  gebracht  durch  den  heiligen  Suidbertas  von 
Suidbertswerth  (später  Kaiserswerth  genannt.)  Die  Mutterkirche  war  in 
Bilk;  die  älteste  Kirche  in  der  Stadt  war  die  des  heiligen  Lambertus,  die 
später  in  ein  Kollegiatstift  umgewandelt  wurde:  das  kirchliche  Leben  blühte 
in  der  Stadt.  Von  den  Stürmen  der  Reformation  blieb  sie  freilich  nicht 
verschont;    doch  behielt  Düsseldorf  den  Charakter  einer  katholischen  Stadt. 

—  Ziemlich  früh  schon  zog  die  Reformation  in  Düsseldorf  ein;^^)  doch  kann 
man  erst  seit  1570  von  einer  reformierten  Gemeinde  sprechen,  die  1609, 
ebenso  wie  die  neu  gegründete  lutherische  Gemeinde  öffentliche  staatliche 
Anerkennung  erhielt.  Das  berühmteste  Mitglied  der  reformierten  Gemeinde 
war  Joachim  Neander,  Rektor  der  lateinischen  Schule  der  reformierten  Ge- 
meinde. —  Kochs  Geschichte  der  Reformation  im  Herzogtum  Jülich'^) 
zeichnet  sich  sehr  wohlthuend  vor  vielen  andern  durch  die  ruhige  objektive 
Darstellung  aus.  —  DaCs  der  Anfang  der  Reformation  in  der  Stadt  Essen 
nicht,  wie  bisher  allgemein  angenommen  wurde,  in  das  Jahr  1561,  sondern 
schon  1543  falle,  zeigt  Grevel."')  —  Die  Gegenreformation  am  Niederrhein 
wurde  hauptsächlich  durch  das  Eingreifen  Spaniens  und  seine,  derartigen 
Bestrebungen  geliehene  werkthätige  Unterstützung  durchgeführt  Für  Essen 
weist  dies  nach  Goossens.^^)  Zur  Reformationsgeschichte  von  Gdderiand 
veröffentlicht  Harlefs  ein  Aktenstück.  ^^)   —   Erwähnt  sei  an  dieser  Stelle 

T.  Kdln:  ib.,  S.  195/9.  —  86)  W.  t.  GiOBobrecht,  Nekrolog  uf  Alfred  v.  Reomont: 
SBAkMfincben.  —  X  H.  Loer  eoh,  Z.  Erinnening an  Alfred t.  BeomoDt:  ZAftchGY.  10. S.  1—21. 
Auch  tep.  AAchen,  Kattser.  —  X  ^  ▼•  Hdf  1  er,  £.  Gedenkblatt  aafd.  Grab  Alfreds  t.  Beamont: 
HJb.  9,  S.  49—75.  —  87) X  Haagen ,  Christian  Qoiz:  ADS.  27, 6. 62/4.  Aachener  LokaUiutor. 

—  X  l^agel,  Johann  Gottfried  Bademacher,  Arat  m  Goch:  ib.,  8.  116/8.  —  X  Z.  Erinn. 
an  Scheeben:  Katholik.  68,  2.  Hälfte,  S.  118—82.  Bedeutender  Theol.  —  88)  Wipp  er- 
mann, Frani  BaTeanx,  PoUtiker  in  d.  Jahren  1848  a.  1849:  ADB.  27,  8.  465—70. —  89) 
W.  Kleinen,  D.  BrnfÜhrong  d.  Christentama  in  Köln  u.  Umgegend.  Tl.  I.  Erogramm  d. 
Oberrealachnle  in  Köln.  18  8.  —  X  Aeg.  MttUer,  D.  heUige  Deatachland.  Oansh.  o. 
BeMhreibung  afimtlicher  im  deataehen  Beiche  bestehenden  Wallfkhrteorte.  lief.  1.  Köln, 
Brake.  Lex.  XY,  88  8.  M.  0,50.  —  X  Kanlen,  D-ael.  Hermann  Joseph:  Wetaer  n.  Weite 
Kirch.  Lex.  5,  8.  1806/7.  —  90)  L.  Küpper,  Gesch.  d.  kathol.  Gemeinde  Dflaaeldorfs. 
(=  Gesch.  d.  8tadt  Düsseldorf.)  Festsehrift  8.  65—104.  Düsseldorf,  Knms.  —  91)  A. 
Natorp,  Gesch.  d.  OTangel.  Gemeinde  Düaeeld.:  ib.,  8.  105—48.  —  92)  H.  Hab.  Koch, 
D.  Beformation  im  Hersogtom  Jülich.  Heft  2.  Frankfurt,  Foesser.  {[Köln.  Volkss.  1838. 
n.  161.]|  —  93)  W.  Grevel,  D.  Anfang  d.  Beformation  in  d.  8tadt  Essen:  BOBaMn.  12, 
8.  93—110.  —  94)  H.  Goossens,  Gesch.  d.  spanischen  EiDÜUle  in  8tadt  o.  Stift  Essen 
am  Ende  d.  16.  n.  am  Anf.  d.  17.  Jh.  o.   ihr  Einflnb  anf  d.  Gegenreform.:  ib.,  8.  3 — 91. 

—  X  W.  Crecelias,  Nachrichten  über  d.  Einfall  d.  Spanier  in  d.,niederrhein.-w6etphiL 
Kreia    1598:    ZBergGY.    24,    8.    23/5.  ^  9&)  Wold.   Harlefs,    E.  Aktenstücks.  Befar- 


{30.    Niederrhein.     Koller.  11,341 

aoch  als  ein  branchbares  Nachschlagebuch  das  von  Ferdinand  nen  be- 
arbeitete Handboch  der  Erzdiözese  Köln.<^«) 

Wirtschaßsgeschichte.  W ei bez  ah  n s  Geschichte  des  Kölner  Handels^^) 
ist  ftr  die  Zeit  vor  1800  ohne  selbständigen  Wert  und  fast  lediglich  ein 
AuzDg  am  £nnens  Volksausgabe  der  Geschichte  der  Stadt  Köln.  ~  Ober 
Hudel  and  Indiistrie  der  Stadt  Düsseldorf  berichtet  Schmitz.**)  Die  Stadt- 
eAebiiDg  Dflsseldorfis  war  ans  dem  Bestreben  der  Bergischen  Landesfttrsten 
henorgegangen,  am  Rheinhandel  durch  einen  Hafen  und  eine  Stadt  am 
Flosie  unmittelbar  teilzunehmen.  Die  Stadt  wurde  sofort  mit  zwei  Jahr- 
iBirkten  begabt.  Sehr  viel  trugen  zur  Hebung  von  Handel  und  Verkehr  die 
Wallfahrten  zu  den  in  Düsseldorf  gezeigten  Reliquien  bei.  Doch  konnte  lange 
Zdt  die  fibermachtige  Konkurrenz  der  alteren  St&dte  Neufs  und  namentlich 
Köln  nicht  überwunden  werden.  Es  ist  dies  erst  in  unserem  Jh.  gelungen, 
vo  die  ftr  die  neueren  Verkehrswege  ungleich  günstigere  Lage  Düsseldorfs 
gegenflber  Köln  sehr  fördernd  wirkt 

Sitten--  und  Bildungsgeschickte.  Als  im  Jahre  1385  die  Stadt 
Aftden  als  Mitglied  des  Landfriedens  zwischen  Maas  und  Rhein  (s.  oben 
B.  42.)  sein  Truppenkontingent  zur  Belagerung  des  Schlosses  Reifferscheidt 
absenden  wollte,  nahm  die  Mannschaft  auf  dem  Marktplatz  Aufstellung  und 
wechselte  mit  den  Daheimbleibenden  den  Abschiedstrunk  mit  den  Worten: 
der  H.  Gertrud  Minne  trinke  ich  Dir  zu  auf  Dein  Wohl.  Anknüpfend  an 
diesen  Vorgang  handelt  Wieth^^®)  über  das  St.  Gertmdenminnetrinken  und 
iholiciie  Gebräuche,  sowie  über  die  mit  dem  Namen  der  H.  Grertrud  zu- 
sunmenh&ngenden  Sagen.  —  Pauls  ^^^)  bringt  einen  zweiten  Aufsatz  über 
Fflrstensagen  in  Aachen  und  seiner  Umgebung.  Er  verweist  u.  a.  den  Be- 
riciit,  dafs  Papst  Leo  HI.  die  Aachener  Münsterkirche  geweiht  habe,  in  das 
Gebiet  der  Sage.  Schollen^^^*)  bringt  seinen  interessanten  Aufsatz  über 
Aachener  Volks-  und  Kinderlieder,  Spiellieder  und  Spiele  zum  Abschlufs. 

Interessant  ist  der  Aufsatz  von  Crecelius^^^)  über  das  geschichtliche 
Lied  nnd  die  Zeitungen;  er  teilt  eine  Anzahl  Lieder  und  Zeitungen  des  dOj. 
Krieges,  die  aus  dem  Thurgau  stammen,  mit. 

Die  Schicksale  der  Juden  in  Köln  erzählt  Stollc^^^)  Die  Darstellung 
i^  zn  Ungunsten  der  katholischen  Kirche  gefärbt  und  zielt  auf  die  Empfehlung 
eines  protestantischen  Vereins  zur  Bekehrung  der  Juden  zum  Protestantismus. 
—  In  weitschweifiger,  die  unbedeutendsten  Dinge  breittretender  Weise  handelt 
Wedell^^fi)  über  die  Geschichte  der  jüdischen  Gemeinde  in  Düsseldorf. 


Butumigeicli.  T.  Gelderland:  ib.,  S.  95/7.  —  96)  J.  P.  Ferdinand,  Handbach  d.  EndiS- 
Me  Köln.  Köln,  Bachern.  XLY,  449  S.  —  X  ?•  Hauptmann,  Bilder  a.  d.  Gesch.  t. 
Bon  0.  Miner  Umgebong.  D.  Jonggeaellensodalitit  unter  d.  Titel  Marü  Beinigung  zu  Bonn. 
fioon,  Hauptmann.  114  S.  —  X  &•  Tiicking,  Congregationen  zn  Neufs.  Progr.  d.  Qymn. 
n  5eals.  63  8.  —  X  £•  Wacker,  D.  vormalige  Bruderschaft  v.  Leiden  Jesu  in  d.  St 
Petenpfirre  zu  Aachen:  MYAachen.Yorz.  1,  S.  143—58.  —  97)  (§42)  Kruse,  Kölnische 
GeMgesch.  —  98)  H.  Weibezahn,  D.  Handel  Kölns.  (=  Köln.  Festschr.  für  d.  61.  Yer- 
■WBl.  deatscher  Natnrf.  u.  Ärzte.  XXXUI.)  S.  562-82.  Köln,  Du  Hont-Schanberg.  — 
W)P.  Schmitz,  Handel  n.  Industrie  d.  Stadt  Dfisseldorf.  (=  Gesch.  d.  Stadt  Düsaeld.) 
Fertadirift.  S.  459-99.  Dfisseldorf,  Kraus.  —  lOU)  K.  Wieth,  St  Gertruden  Minne: 
XVAachVorz.  1,  8.  163—76.  —  101)  E.  Pauls,  Fiirstenftagen  in  Aachen  u.  s.  Umgebung: 
U.:  ib.,  8.  116—42.  —  102)  M.  Schollen,  Aachener  Yolks-  u.  Kinderlieder,  Spiellieder 
ö-SpUle.  [Schlufs.]:  ZAachGV.  10,  8.  138—97.  —  103)  W.  Crecelius,  D.  geschichti. 
^edn.  d.  Zeitung  im  16.  u.  17.  Jh.:  ZBergGY.  24,  S.  1—22.  —  X  Van  der  Hart^ 
tlleiiUch'iche  Curiota.  I.  Düsseldorf  im  J.  1710.  U.  Besuch  in  Köln  1710:  HPBl.  100, 
S.  203—14.  —  104)  Fr.  Stolle,  Aus  d.  Gesch.  d.  Juden  in  Köln  £.  Gang  durch  d. 
^«BtiAe  Geseh.     Barmen,  Wiemann.     lY,  57  S.  —  105)  Abr.  Wedeil,  Gesch.  d.  jüdischen 


11,342  §30.     NiederrheiD.     Keller. 

Über  Armenpflege,  Kranken-  and  Versorgungsanstalten  in  Köln  handeln 
eine  Reihe  von  Aufsätzen  in  der  Festschrift  der  61.  Versammlang  deutscher 
Naturforscher  und  Ärzte,  *®*-*^*) 

Liessem'^*)  setzt  das  Verzeichnis  der  Schriften  des  Hermann  von 
dem  Busche  fort  und  teilt  einige  St^hriftsttlcke  zum  Reuchlinschen  Streite  mit. 

Binz^^^j  giebt  eine  Nachlese  zu  seinem  früheren  Aufsatze  über  Dr. 
Johann  Weyer,  den  berühmten  Bekämpfer  der  Hexenprozesse.  —  Lossen^^^) 
weist  Crecelius  u.  A.  gegenüber  nach,  dafs  Stephan  Winand  Pighius  der 
Reisebegleiter  des  jungen  in  Rom  verstorbenen  Herzogs  Karl  Friedrich  von 
Cleve  und  der  Vf.  des  ^Hercules  prodicius'  gewesen  sei.  Streber^^^)  giebt 
eine  kurze  Biographie  des  Humanisten  Ortwin  Gratius,  der  auch  Vorsteher 
in  der  Quentelschen  Druckerei  am  Domhof  in  Köln  war.  Die  Familie 
Quentel^^^)  war  die  bedeutendste  Buchdruckerfamilie  Kölns,  ihre  Offizin,  die 
Quentelei  benannt,  bestand  Jhh.  hindurch.  Der  Gründer  der  Offizin  war 
Heinrich  Quentel,  der  aus  Strafsburg  stammte  und  einer  der  frühesten  Typo- 
graphen  in  Köln  war.  Über  ihn  und  seine  Nachkommen  und  Nachfolger  im 
Geschäft,  Peter  und  Arnold  Quentel  handelt  Merlo.^^^)  —  Über  einen 
andern  bedeutenden  Kölner  Buchdrucker  Jaspar  Gennep,  schi^ibt  Streber.^^^) 
Gennep  war  auch  selber  als  Schriftsteller  thätig,  schrieb  gegen  die  Geschichts- 
darstellung Sleidans  und  geriet  hierdurch  in  eine  erbitterte  litterariscbe 
Fehde  mit  Spangenberg. 

Wyls^^^)  sucht  die  Aufstellung  Maddens  zu  widerlegen,  dafs  das  Kloster 

Weidenbach  in  Köln  die  Wiege  der  Kunst  der  Typographie  für  die  Stadt  Köln 

gewesen  sei.  —  In  Düsseldorf  kam  die  Buchdruckerkunst  erst  sehr  spät  zur 

Entwicklung  im  Gegensatz  zu  Köln,  welches  seit  1462  eine  Hauptpflegestätte 

rheinischen  Buchdruckes  war.     Merländer  zählt   die  ältesten  Buchdrucker 

und  ihre  Verlagswerke  von  1557^1750  auf.^^^)     Mehrere  Bildungsanstalten 

und  vnssenschaftliche  Institute  haben   kurze  Darstellungen  ihrer    Geschichte 
gefunden.  i«o.isij 


Gemeinde  DOsBeld.     (»  Geech.  d.  Stadt  Düaseld.)     FestBchr.     S.  149—254.    DüMeld.,  Kraus. 

—  106)  Jal.  Scham,  D.  KonTentratiftaiigeii.  Kölner  Festschrift  6.  305—11.  —  107) 
Klein,  D.  städt  Inyalidenwesen.  Kölner  Festschrift  S.  888—301.  —  108)  Zimmer- 
mann, D.  Armenpflege  d.  Stadt  Köln.  Fettschr.  d.  61.  YerBamml.  dentMher  Naturfoxscher 
Q.  Anste.  8.  224—83.  Köln,  Da  Mont-Schanberg.  -  109)  Th.  Kjll,  D.  Waisenpflege  in 
Köln:  ib.,  6.  341—59.  —  HO)  Laudahn,  Ober  d.  Entwickl.  d.  Iirenpflege  in  Köln:  ib., 
S.  359—74.  —  111)  Leichtenstern,  D.  Bürgerhospital   d.  SUdt  Köln:  ib.,  S.  236—69. 

—  112)  J.  Liessem,  Bibliogr.  Yerz.  d.  Schriften  Hermanns  y.  d.  Basche  (Forts.)  Kebst 
neuen  Aktenst  z.  Beachlinschen  Streite.     Progr.  d.  kath.  Kaiser   Wilh.-Gymn.  Köln.     22  S. 

—  113)  C.  Binz,  Dr.  Johann  Weyer.  (15x5—88.)     E.Nachlese:  ZBergGV.  24,8-99-134. 

—  114)  M.  Lossen,  Stephan  Winand  Pighius  a.  sein  'Hercules  prodicius':  ib.,  8.  27—37. 

—  X  Wold.  Harlefs,  Johann  Gottfried  Eedinghoyen:  ABB.  27,  S.  534/6.  B.  war  Julich- 
Bergischer  Archivar  zu  DÜsseld.,  d.  grofse  Sammlungen  i.  Gesch.  u.  Genealogie  d.  niederrhein- 
Lande  anlegte.  —115)  Streber,  Ortwin  Gratius :  Wetzer n.  Weite.  Kirch.  Lex.  5,S.  1036/9. 

—  X  Kessel,  Heinrich  t.  Kaikar,  o.  Carthus:  ib.,  S.  1700/1.  Heinrich  war  ©.  herror- 
ragender  ascetischer  Schriftsteller  im  14.  Jh.  —  X  1^*»  Heinrich  t.  Gorkum,  Stifter  d.  Köln. 
Montanergymn. :  ib.,  S.  1706/7.  Heinrich  war  hervorragender  theolog.  Schrittst  —  X  J-  B- 
Holzwarth,  Gottfried  Henschen.  BoUandist:  ib.,  1780/1.  —  116)  I.  J.  Herlo,  Heinrich, 
Peter  u.  Arnold  Quentell:  ADB.  27,  S.  37/9.  —  117)  Streber,  Jaspar  Gennep:  Wetzer  o. 
Weite.  Kirch.  Lex.  5,  S.  294.  —  118)  A.  Wyfs,  Madden  n.  d.  Druckerei  im  Kl.  Weiden- 
bach  zu  Köln:  WZ.  7,  S.  271.  —  X  Hennen,  Triers  Wiegendrucke  nebst  Beitragen  zur 
Kölnischen  Buchdruckergesch.  im  15.  Jh.  2.  Ausg.  Leipzig.  16  8.  M.  1,80.  —  119)  L. 
Merländer,  Buchdruck  u.  Buchhandel  in  DOsseld.  (»  Gesch.  d.  Stadt  Dfisseldorf.)  Fest- 
schrift 8.  321—50.  Düsseldorf,  Kraus.  —  120)  H.  Milz,  Gesch.  d.  Gymnas.  an  Mar- 
zellen  zu  Köln.     2.  TeU.     D.   Zeit   v.    1630-1794.     Progr.     26  8.  —  X  i^i   ^«^-  ^'^^^' 


§30.     Niederrhein.     Keller.  11,343 

Kunstgeschichte.  Die  Kunstgeschichte  wird  mächtig  gefördert  durch 
die  seit  dem  Andeuige  unseres  Bericht^ahres  erscheinende  von  Schntttgen 
henosgegebene  Zeitschrift  fflr  christliche  Eunst.^**)  Eine  zweite  in  Betracht 
k(HDmeode  Zeitschrift,  die  Kölner  Bau-  und  Kunstgewerhezeitung,  mufste  leider 
nach  nur  einjährigem  (im  Berichtsjahr)  Bestehen  wegen  mangelnden  pekuniären 
Erfolges  eingeben.^'')  Als  Einleitung  zu  letzter  Zeitschrift  schrieb  Mohr, 
der  im  Berichtsjahre  verstorbene  feinsinnige  Künstler,  eine  kurze  Bauge- 
schichte  der  Stadt,  ^'^)  und  veröffentlichte  weiter  eine  Serie  von  Artikeln  ttber 
die  Geschichte  der  Kölner  Kirchen  und  ihrer  Kunstdenkmäler.  ^^^)  —  Von 
henrorragender  Bedeutung  ist  die  von  dem  vorbereitenden  Komitee  ftlr  die 
7.  Wanderrersammlung  des  Verbandes  deutscher  Architekten  und  Ingenieur- 
rereine  herausgegebene  Festschrift:  Köln  und  seine  Bauten. ^3<^)  Die  Dar- 
stdlnng  der  politischen  und  Yerfassungsgeschichte  der  Stadt,  die  meistens 
aaf  Eonens  Geschichte  der  Stadt  Köln  fuTst,  ist  zwar  voll  von  Mifsverständ- 
iiissen;  sehr  wertvoll  dagegen  ist  die  eigentliche  Darstellung  über  die  Kölner 
Bauten.  Die  Baugeschichte  von  Düsseldorf  behandelt  Möller.^'^)  An  be- 
deutenderen ftltem  Bauwerken  kann  die  Stadt  sich  nicht  mit  der  Nachbarstadt 
Neafs,  geschweige  denn  mit  Köln  messen.  Die  hervorragenderen  Werke  gehören 
der  neueren  oder  allemeuesten  Zeit  an.  —  Eff mann  giebt  uns  eine  Geschichte 
and  Beschreibung  der  architektonisch-merkwürdigen  Kirchenzu  Bödingen^^^)  an 
der  Sieg  und  zu  Stieldorf.  ^'^)  —  MAliche  Decken-,  Wand-  und  Gewölbemalereien 
&nden  sich  in  der  St  Peterskirche  zu  Aachen,  der  Münster-Kirche  zu  Bonn 
und  der  St.  Salvatorkirche  zu  Duisburg;  sie  wurden  von  Planker,^^^)) 
Schneideri*^)  und  Humann***)  beschrieben.  —  In  Düsseldorf^*«)  ent- 
wickelte sich  im  Anschluls  an  die  um  die  Wende  des  17.  Jh.  von  Herzog 
Johann  Wilhelm  angelegte  Gemäldegalerie  ein  reiches  künstlerisches  Leben, 
das  allerdings  nach  dem  Verlust  der  Galerie  durch  Wegfährung  nach  München 


Gjinaaa.  an  Hanellen  zu  Köln.  Feitschrift  d.  61.  YeTsammlimg  dentscher  Naturf.  u.  Arzte. 
S.  409—12.  Köln,  Da  Mont-Schanberg.  —  121)  Oak.  Jaeger,  Kgl.  Friedrich- WUhelm»- 
BTunaa.  za  Köln:  ib.,  8.  412/5.  —  122)  Kgl.  kathol.  Gymnaa.  an  d.  Apostelkirche  za  Köln: 
it,  8.  415/6.  —  123)  OoBt  Kaiser,  Kaiser  Wilh.-Gymnas.  zu  Köln:  ib.,  8.  416/7.  — 
124)  Schorn,  D.  städtische  Bealgymnas.  zu  Köln:  ib.  8.  417—21.  —  125)  Ziehen,  D. 
■tidtiMhe  Oberrealschale  za  Köln:  ib.,  8.  421U.  —  126)  Erkelenz,  D.  weibl.  höhere 
KldmigsweBen  am  Bhein  a.  insbes.  in  Köln,  in  Yergangenh.  a.  Gegenw.:  ib.,  8.  435 — 52. 
—  127)  K.  Seh w enger,  JB.  über  d.  kaiserl.  Karls-Gymnas.  zu  Aachen.  —  128)  G. 
i^aiffler,  Entwickl.  des  8chalweMnB  zu  Düsseldorf.    (=  Gesch.   d.   8tadt  Düsseid.)    Fest- 

Khiift.    8.  255—94.    DilsseldorE;  Kraus.  —  129)  A ,  Bilder  aas  d.  Gesch.  t.  Bonn 

n.  seine  Umgeb.     D.  karfaratl.  üniyersität  zu  Bonn.     Bonn,  Hauptmann.     28  8.  —  130)  K. 

HSblbaum,  D.  BtadtarchiT  t.  Köln.     Festschr.  d.  61.  Versamml.  deutscher  Naturforscher  u. 

Ante.    &  583/9.     Köln,  Du  Hont-8chanberg.  —  131)  A-Keyaser,  D.  Stadtbibliothek:  ib., 

S.   589—93.    —    132)    AI.    8chnütgen,    Zeitachr.    ittr    chrisÜ.    Kunst    1.      Düsseldorf, 

Sekran.    452  S.    —    133)    A.    Beith,    Kölner   Bau-    u.    Kunst-  gewerbezg.     1.     Berlin, 

ITMthe.    4^     18  n.    —    134)  Chr.  Mohr,  Köln  im  Laafe  d.  Zeiten:  Köln.  Bau-  u.  Kunst- 

geverbe-Zg.    1,    n.  1,    8.  3/4.    —    X  id.,   D.    Bathaua    zu    Köln:    ib.,   n.   4,    8.  31/2.    — 

139)  id.,  D.  Kirchen  t.  Köln,  ihre  Gesch.  u.  Kunstdenkm.:  ib.,  n.  2—10.  —  136)  Wiot- 

kase,   Schellen    u.    Stubben,    Köln    u.    seine    Bauten.     Festschr.    z.    8.    Wanderrers. 

4«!  Vobandes  deutscher  Architekten-  u  Ingenieur- Vereine.     Köln,  Da  Mont-Schauberg.    XIY, 

^  S.  ~  X  Prof.  Sepp,  D.  Kölner  Dom  u.  d.  gothische  Baukunst:  Köln.  Bau-  u.  Knnst- 

g«Tetbe-Zg.  1,  n.  14/6.  ~  137)  Ottom.  Hoeller,  D.   Baugesch.  t.  Düsseldorf.     (Gesch.  d. 

Stadt  Düsaeldorl     Festschr.     8.  351—84.     Düaseldorf,  Kraus.  —   138)   W.   Effmann,  D. 

Klostezkirehe  zu  Boedingen:    ZChrK.   1,   8.   292—803.     Düsseldorf,   Schwann.  —  139)  id., 

^-  atte  JTakobakapeUe  zu  Gieladorf  bei  Bonn:  ib.,  S.  201/2;  207/8.  --  140)  8.  Planker, 

^'  Dedumgemilde  im  Querhaos  d.  Pfarrkirche  t.  St.  Peter  au  Aachen:  MYAachenVorz.  1, 

8.  m/5.  ^  141^  Yt.  Schneider,  MAliche  Wand-  u.  Gemaidemalerei  im  Münster  zu  Bonn: 


n,344  §B0.    Niederrhein.    Keller. 

1806,  schnell  erstarb.  Seit  den  zwanziger  Jahren  dieses  Jh.  erhielt  das 
EnnsUeben  durch  Errichtung  der  Akademie  neuen  Impuls,  der  haoptsAchlich 
an  die  Namen  der  beiden  ersten  Direktoren  Peter  Eomelins  und  Wilhelm 
Schadow  anknüpft,  i^^)  —  Der  alte  Sarkophag  des  H.  Erzb.  Engelbert  von 
Köln  ist  bei  Ausgrabungen  im  Dom  wieder  aufgefunden  worden.  ^^^)  Eogel- 
berts  Oebeine  wurden  wahrscheinlich  gleich  nach  seiner  Ermordung  in  den- 
selben gelegt  und  verblieben  dort,  bis  zur  Obertragung  in  den  prSchtigen 
Schrein,  der  1683  von  dem  Kölner  Goldschmied  Eonrad  von  Duisburg  an- 
gefertigt worden  ist  Eine  nfthere  Beschreibung  des  Schreins  und  einige 
Daten  aus  des  Masters  Leben  teilt  Merlo^^^')  mit.  Derselbe^^^  beschreibt 
auch  zwei  Denkmale  Eölner  Dombaumeister  im  15.  Jh.,  der  Meister  Nikolaus 
von  Bueren  und  Eonrad  Eenge.  —  Ein  kunstgeschichtlich  interessantes  Evan- 
geliar  des  Aachener  Münsters  bespricht  Beifsel.^^^) 

Auf  dem  Gebiete  der  Genealogie  ist  sehr  wenig  erschienen.  £^ 
wähnung  verdienen  nur  Bachofen  v.  Echts  Beiträge  zur  Gteschidite  der 
Familie  Bachofen  v.  Echt^^») 


ZChrK.!,  S.  448/6.  —  142)  O.  HamAnn GewSlbenuaerei  in  d.  Salvatork.  sv  Dniabiirg:  ib.,  8. 
261/6.  —  X  ^-  HAlmhaber,  D.  Deckenmelerei  im  SchloDi  su  Brühl:  Köln.  Baa-  a.  Koiutgev.- 
Z^.  1,  No.  16.  S.  116/7.  —  X  J,  J.  Merlo,  Hermann  Heinr.  Quiter,  Knpfersteclier,  Maler 
u.  Architekt:  ABB.  27,  S.  57.  —  143)  B.  Daelen,  Z.  GeMh.  d.  bildenden  Kunst  in  IMUmI- 
derf.  (=  Geaeh.  d.  Stadt  Dttaaeldorf.)  Featschr.  S.  295—320.  Dflaaeldorf,  Knma.  —  144) 
X  <>•  Wimmer,  Theater  n.  Mnaik  (in  DüMeldort]:  ib.,  8.  385—418.  Dttiaeldorf,  Kmi. 
—  145)  A.  Heaaer,  D.  alte  Sarkophag  d.  hl.  Brzb.  Engelbert  im  KdlnerDom:  ZChrK.  1, 
S.  319—22.  —  146)  J.  J.  Herlo,  D.  EngelbertusBchrein  im  Kolner  Dom  a.  aein  Yerf«rt, 
d.  Goldachmied  Konrad  Dniabergh:  ib.,  S.  60/3.  —  147)  id..  Zwei  Denkmale  Kölner  Dom- 
banmeiater  ana  d.  15.  Jh.:  ib.,  S.  266/6—70.  —  X  Hr.,  Thflr  im  Bathaaa  m  K5In:  Kola. 
Bmt  o.  Konalgew.-Zg.  1,  Ko.  7,  S.  54.  —  X  Alex.  Schnfttgen,  Bomaniacher  Thonkrug  des 
12.  Jh.  als  SchallgeffUa  benatxt  in  S.  Sererin  an  Köln:  ZChrK.  1,  S.  247—50.  —  X  !«> 
Korth,  D.  goldene  Bolle  des  Kaiaer  Sigismond  an  d.  Urk.  y.  1484,  Mai  10  im  Stadtarchir 
Köln:  ib.,  S.  42.  —  X  ^-  Halmhnber,  Über  d.  Schmiedekonst  des  18.  Jh.:  Köln.  Bsn- 
n.  Knnstgew.-Zg.  1,  No.  7,  S.  53.  —  X  tlber  d.  Schmiedeannft  in  d.  ehemal.  Herrschaft 
Broich:  Bhein  n.  Bohr-Zg.  Ko.  237  ff.  —  148)  St.  Beifsel,  D.  karolingiache  ErangeUenb. 
d.  Aachener  Münsters:  ZChrK.  1,  S.  54—60.  —  149)  Adolf  Bachofen  t.  Bcht,  Beitrise 
E.  Gesch.  d.  Familie  Bachofen  t.  Echt.  Wien,  Selbstrerlag.  32  S.  —  X  W.  Hieke,  E. 
böhmisches  Adelsgeschlecht,  das  aus  Aachen  atammen  soll :  ZAachGY.  10,  S.  287 — 44.  — 
X  A.  Heusch,  Z.  Gesch.  d.  Familie  WUd:  ib.,  S.  245/7. 


^33.    Brandenbarg  1884/8.     Tschirch.  11,345 


§33. 

Brandenburg. 

1884-1888. 
0.  Tsohiroh. 

Sdt  1883  hat  die  Berichterstattong  aaf  dem  Gebiete  mftrkischer  Ge- 
schichte in  diesen  Jahresberichten  geruht.  In  dem  halben  Jahrzehnte,  das 
seitdem  verflosseo,  ist  in  allen  Teilen  des  Gebiets  lebendiger  Fortschritt  zn 
verzeichnen.  Die  aniserordentliche  Fülle  der  vorliegenden  Arbeiten  nötigt  dazu, 
nur  die  wichtigsten  Erscheinungen  za  besprechen;  das  flbrige  mag  nur  ver- 
zeidmet  werden. 

Rfähistarie»  Die  Ausbeute  der  Berichtsjahre  ist  eine  ungemein 
reiche.  An  der  Spitze  ist  zu  nennen  das  monumentale  Werk  von  V  o  f  s  und 
Stimming.  ^)  Es  bietet  einen  prähistorischen  Bilderatlas  fOr  die  Funde 
eines  kleinen  Gebietes,  der  Umgebung  von  Brandenburg  ajH.  Da  diese 
Gegend  überraschend  reich  an  mannigfaltigen  Altertümern  jeder  prähistorischen 
Epoche  ist,  so  sind  die  yortrefflichen  Zeichnungen  des  unermüdlichen 
Sammlers  St.,  der  eine  Reihe  von  Gesamtfunden  in  chronologischer  Reihen- 
folge abgebildet  hat,  äufserst  lehrreich.  Der  Atlas  giebt  eine  wissen- 
schaftliche Übersicht  über  die  Gesamtheit  der  prähistorischen  Perioden  und 
fthrt  den  Fortgang  der  prähistorischen  Kultur  und  die  Zunahme  der 
technischen  Ausbildung  anschaulich  vor  Augen.  Der  von  V.  gelieferte  Text 
giebt  eine  Schilderung  der  Funde  und  zieht  die  Ergebnisse  für  den  Kultnr- 
znstand  und  die  ethnographische  Zugehörigkeit  der  Bevölkerung.  Er  grenzt 
die  Mark  zar  Bronzezeit  in  zwei  archäologische  Gebiete  ab;  der  I^W.,  die 
Priegnitz,  Ruppin,  Uckermark  und  Havelland  schliefst  sich  näher  an  NW.- 
Deatschland  und  Jütland  an,  der  W.  mehr  an  Schweden,  die  dänischen  Inseln, 
Hinterpommem,  Ungarn  und  Österreich.  Später  (in  der  altern  La-Täne-Periode) 
beginnt  der  Formenkreis  des  Lausitzer  Typus  zu  herrschen,  der  zur  Römer- 
zeit wieder  nach  der  Lausitz  zurückweicht,  während  nun  in  unserm  Gebiete 
östlich  bis  zur  Oder,  südlich  bis  zur  Havel  und  Spree  die  Mäanderverzierung 
henortritt,  welche  sonst  westlich  der  Elbe  hauptsächlich  vorkommt  Vofs 
weist  diese  Formen  bei  uns  den  Langobarden  oder  verwandten  Stämmen  zu. 

Steht  dieses  Werk  im  Westen  der  Mark  vereinzelt  da  und  fehlt  ihm 
der  ganzen  Anlage  nach  die  Absicht,  das  Material  statistisch  zu  erschöpfen, 
so  hat  die  prähistorische  Forschung  im  SO.,  in  der  Niederlausitz  eine 
vortreffliche,  umfassende  lokale  Organisation  erhalten.  Eifrige  Sammler,  wie 
Siehe  (Calau),  Jentsch  (Guben),  Weineck  (Lübben),  Behla  (Luckau)  sind  in 
der  ^*iederlausitzer   Gesellschaft   für  Anthropologie   und  Urgeschichte  1884 


1)  A.  VofB  TL  A.  Stimming,  Vorgeaehichtliche  Altertllmer  aoa  d.  Mark  Brtndenbnrg. 
Hit  e.  Vorwort  t.  B.  Virchow.  Brandenboig  a/H.,  Lonits.  1886.  Fol.  |[ArchiT  f.  Anthr. 
B.  16,  655;  Z.  Ethn.  Bd.  19,  pg.  201  (1887),  Virchow;  KBADthr.  Bdc  81,   8,   Baiike.]|  — 


11,346  §83*     Brandenburg  1884/8.     Tschirch. 

zusammengetreten.      Seit  1885    erscheinen    die  Mitteilungen  der  Gesellschaft 
in  j&hrlichen  Heften.*;    Sie  enthalten  auTser  Fundberichten  zusammenfassende 
Aufsätze  und  berflcksichtigen    auch  die  sagenhaften  Überlieferungen  des  Ge- 
bietes. —  Besonders  th&tig  ist  Jentsch,  der  unermüdlich  Fundberichte  in 
den  YGAnthr.  veröffentlicht  und  als  Vorarbeit  genauer  Fundstatistik  das  In- 
ventar der  ihm  unterstellten  reichen  Altertümersammlung  des  Gubener  Gym- 
nasiums herausgiebt.     Auf  das  erste  Heft  dieses  Inventars,')  welches  ein  Ge- 
samtverzeichnis   der  Fundorte   im  Gubener  Kreise    und  ein  statistisches  Re- 
gister der  einzelnen  Fundobjekte  und  ihrer  Eigentflmlichkeiten  enthielt,  liefe 
er  1885  ein  nach  den  Orten  alphabetisch  geordnetes  Verzeichnis  der  Funde 
folgen,  das  in  zwei  Programmen  (1885  u.  1886)  ^)  von  Amtiz  bis  Niemitzsch 
führt.     J.  scheidet  die  Niederlausitzer  keramischen  Typen  in  zwei  Gruppen, 
die  östliche  und  westliche.    Das  breite  Spreegebiet  bildet  nach  ihm  eine  prä- 
historische Grenze ;  der  Gubener  (und  Sorauer)  Kreis  ist  ein  von  fremdartigen 
Einflüssen   intensiver   getroffenes  Gebiet    und   zeigt   sich   dem  obem  Neilse- 
gebiet, der  Oberlausitz  nahe  verwandt.  —  Für  weitere  Kreise  bestimmt  sind 
desselben  Forschers  Aufsätze  über  die  urgeschichtlichen  Altertümer  der  Nieder- 
lansitz,^)    in    denen    er    gleich    entfernt    von   Phantastik  wie  von  gelehrter 
Trockenheit  anziehende  Kulturbilder  aus  vorgeschichtlicher  Zeit  entwirft.    Eis 
ist  schade,  dafs  diese  wertvollen  Skizzen  in  dem  Feuilleton  eines  Lokalblattes 
vorübergeflogen  sind.    Ahnlichen  Zwecken  dienen  Aufsätze  von  Siehe.  ^)  — 
SöhneP)  untersucht  die  Rund  wälle  der  Niederlausitz,   bespricht   ihre  Ver- 
breitung, Lage   und  Bauart   und  sucht   ihren  Zweck    zu   bestimmen.     Nach 
seinen  gründlichen  Einzeluntersuchungen  waren  die  meisten  vorslavischen  Ring- 
wälle Zufluchtsstätten,  manche  aufserdem,  wenn  auch  nur  eine  Zeit  hindurch, 
ständige  Wohnplätze.    Auch   die  Mehrzahl    der   slavischen  Ringwälle  er- 
klärt er  für  Zufluchtsorte:  die  Wenzelsburg  bei  Neuzelle  und  der  grüne  Berg 
bei  Gehren   scheinen  ihm  eher  Signalposten,  die  Anlage  bei  Bresinchen  (Kr. 
Guben)  eine  MAliche  Schanze  zum  Schutze  der  Landstrafse.  —    Im  Gegen- 
satze zu  S.'s  Ergebnissen  stehen  die  Resultate  Behlas,^)  welcher  eine  um- 
fassende, vergleichend  archäologische  Studie  über  die  vorgeschichtlichen  Rund- 
wälle im  östlichen  Deutschland  veröffentlicht  und  von  Arkona  und  Garz  aus- 
gehend  den  Rundwällen   die   religiöse  Bedeutung   wiedergewinnen   will.     Er 
betrachtet  als  ersten  Zweck    der  Bauten   die  Bestimmung  zu  religiösen  Ver* 
Sammlungen  und  deutet  z.  B.  auch  den  Bnrgwall  von  Niemitzsch  nach  dieser 
Richtung,    obwohl    Jentsch  durch  das  Auffinden  von  zahlreichen  Websteinen 
daselbst  prähistorische  Wohnstätten  nachgewiesen  hat.     Das  Verzeichnis  von 
c.  1100  Rundwällen  östlich  der  Elbe  bei  B.  ist  verdienstvoll,  doch  erscheint 


2)  Mitteilnngen  d.  Niederlaasitzor  Qeaellscliaft  für  Anthropologie  a.  Urgoschiclite.  Heft  1/4. 
(KNLGAnthr.)  Lübben,  F.  Briemel.  1885/8.  804  S.  —  3)  H.  Jentsch,  D.  Torgesducht- 
liehen  Altertfiraer  aos  d.  Oubener  Kreiae.  (==  Frogr.  d.  Gymn.  o.  Rg.  Gaben].  1883.  4^. 
23  S.  —  4)  id.,  D.  prahiftoriachen  Altertfimer  ans  d.  Stadt-  and  Landkreise  Gaben.  S. 
(=  Frogramm  d.  Gjmn.  a.  Bg.  a.  Guben).  Gaben,  Dmck  y.  £.  Fechner.  1885.  4*.  27  S. 
—  id.,  D.  prähistorischen  Altertümer  ans  d.  Stadt-  und  Landkreise  Gaben.  E.  Beitrag  s. 
Urgeschichte  d.  Niederlaasitx.  Hit  e.  lithographierten  Tafel.  3.  Gaben,  Drack  t.  A.  Kdnig. 
1886.  4«.  28  S.  —  5)  id.,  D.  aigeschichtlichen  Altertümer  d.  Niederlansiti :  Fiankfarter 
Oderzeitang  1887/8.  —  6)  £.  Siehe,  Vorgew^hichtliches  d.  Niederlaasits.  £.  anthropolo- 
gischer Beitrag  aaf  Grand  eigner  üntersachangen.  Cottbas,  Brandt  1886.  58  S.  H.  1,00. 
Abdruck  t.  Peailietonartikeln  d.  Niederlaasitser  Zeitg.  (Cottbas).  1882/4.  —  7)  H.  Sohnel. 
D.  Rundwalle  d.  Niederlaasits  nach  d.  gegenwartigen  Stande  d.  Forschnng.  £.  Beitrag  za  d. 
prähistorischen    Untersuchungen    d.    Landschaft.     Guben,    A.  K5nig.     1886.     8^    60   8.  — 


^^88.     Brandenburg   1884/8.     Tschirch.  11,347 

«  sehr  fraglich,  ob  für  eine  allgemeine  Antwort  auf  die  Frage  nach  dem 
Zwecke  der  Bauten  die  Zeit  schon  gekommen  ist  und  ob  eine  solche  Ant- 
wort flberbaapt  möglich  ist.  —  Die  märkischen  Fundberichte  in  den  Ver- 
handlungen der  deutschen  Anthropologischen  Gesellschaft,  sowie  in  den  Mit- 
teilangen  der  Niederlausitzer  Gesellschaft  und  an  andern  Stellen  geben  wir 
far  unsre  Berichtszeit  in  nach  den  Verfassern  alphabetisch  geordneter  Über- 
sicht')   Nur  einzelnes  sei  heryorgehoben. 


8)B.  Behla,  Bimdwalle,  s.  o.  S.  220**.  —  9)  Ahrendta,  Steingeräte  ans  d.  Sunmlang 
d.  TareiBs  fftr  HeimaUkonde  in  Miincheberg:  YGAnthr.  16,  1884,  S.  597.  —  Altrichter, 
Topogn|ihiMh-prähistoriflche  Skiue  d.  Umgegend  t.  Wiuterhaaten  a.  D.:  ib.  19,  1887,  S.  52. 

—  id^  S.  B«grabniafeld  bei  Bmnn.  Kr.  Rappin:  ib.  S.  509.  —  id.,  Triqaetrum  am  Dom 
T.  HaTelbeig  a.  d.  UaTelberger  Gemme:  ib.  20,  1888,  8.  558.  —  Behia,  Thonldffel  u.  Band- 
wiUe  im  Lnekaner  Kreiae:  ib.  16,  1884,  S.  251.  —  id.,  1)  Umwallte  Dörfer  in  d.  Laiuiti. 
t)  E.  Bronaeflmd  bei  Falkenberg.  Kr.  Lockaa:  ib.  16,  1884,  S.  16.  —  id.,  £.  Bemsteinbommel 
ud  e.  Bronaefib«!  aiu  d.  Gegend  y.  Lnckau:  ib.  16,  1884,  S.  36.  —  id.,  E.  Badomament  y. 
Lieberoee  und  ein  Kiebitaberg  yon  Lackan:  ib.  17,  1885,  8.  183.  —  id.,  Hodiacker  in  d.  Lausita: 
ib.  16,  1884,  8.  190.  —  id.,  Fondgegenstande  aus  d.  Gegend  y.  Lockaa:  ib.  16,  1884,  6.  235. 

—  id.,  E.  Wendelring  y.  Weissagk  o.  kleine  Bronaeringe  y.  Grttnswalde:  ib.  16,  1884,  8. 
350.   —   id..   Sparen  d.  Todtenessens  aof  Laoaitaer  Umenfriedhdfen:   ib.  16,  1884,  8.  439. 

—  id.,  S.  thSnemes  Trinkhom  y.  Arenahein.  Kr.  Lockao:  ib.  17,  1885,  8.  560.  —  id.,  E. 
Kltpperkogei  y.  Freesdorf:  ib.  18,  1886,  8.  84.  (Kinderklapper  oder  e.  ao  ceremoniellcn 
Zvecken  dienende  'Hassel*).  —  id.,  Thonperlen  aoa  Brandgiabem  y.  Stofsdorf.  Kr.  Lockao: 
ib.  18,  1886,  8.  314.  —  id.,  Hoorfond  y.  Perlen  aas  Achat  ond  Bergkrystall  bei  Lockao: 
ib.  18,  1886,  8.  597.    —    id.,  £.  vierspeichigea   Bronaerad  y.  Droskao.     Kr.  8oraa:  ib.  18, 

1886,  8.  653.  —  id..  Verbogenes  ThongefSfs  aoa  d.  GrSberfelde  y.  Gehren.  Kr.  Luckao: 
ib.  1886,  8.  768.  —  id.,  Thonring  y.  Wittmannsdorf  ond  Pseodoringwälle.  Kr.  Lockao:  ib. 
19, 1887,  8.  141,  —  id..  Zwei  neoe  Bondwälle  d.  Lockaoer  Kreises  mit  yorslayiuhen  Besten: 
ib.  1887,  8.  378.  —  id.,  Drei  neo  entdeckte  Bondwälle  in  d.  Umgebong  Lackaos:  ib.  1887, 
8.  609.  —  id.,  Nea  bekannt  gewordene  Bondwälle  im  Kr.  Lockao:  ib.  20,  1888,  8.  256.  — 
il.  Über  d.  Badomament  aof  Laositaer  Thongefäfsen:  MNLGAnthr.  Heft  1,  1885,  8. 
23/8.  —  id.^  Z.  Bandwallontersochong.    (Untersochongsmethode):  ib.  Heft  2,  1886,  8.   55/8. 

—  id..  Fände  in  d.  abgetragenen  8chanae  and.  Dobener  G^nae  bei  Neoendorf.  (Kr.  Lockaa): 
ib.  1886,  8.  67 — 70.  —  id..  Ober  d.  Vorkommen  y.  Feoerstein-Schlagstellen  in  d.  Laosita:  ib. 
Heft  3,  1887,  S.  176/8.  —  Behla  o.  Haase,  Borgwälle  im  Kr.  Boppin:  YGAnthr.  20, 
1888,  8.  477.  —  Blell,  Nachbildongen  d.  Banenspeerspitae  y.  Mflncheberg:  ib.  19,  1887, 
S.  177.  —  Bnchhola,  £.  Umenfeld  bei  Jagdschlols  Hobertosstock :   ib.  16,  1884,  8.  317. 

—  id.,  Drillingsthrinenome  aas  Wagenita.  Kr.  Westhayelland :  ib.  1884,  8.  389.  —  id., 
ZuimmenateUang  aller  Fände  romischer  MÜnaen  in  d.  Prorina  Brandenborg:  ib.  17,  1885, 
8.  23.  —  id.,  Bomiache  MOnafonde  aoa  d.  Kreis  Angeimflnde:  ib.  1885,  8.  275.  (Aos  sehr 
ipitar  Zeit^.  —  id^  Im  mark.  Moseom  eingegangene  yorgeschichtliche  Fondstücke.  1 )  Kinder- 
kiappem  in  Form  junger  Vogel  (aos  Ziebingen).  2)  Gefäls  in  Form  einea  VogelkSix^rs  aos 
Lyehen.    Kr.  Templin.      3)  £.  Bronaedepotfand  bei  8chlalach.    Kr.  Zaoche-Belaig :    ib.    19, 

1887,  8.  400.  —  Bosch  an,  £.  spätslayischer  Borgwall  bei  Sommerfeld:  ib.  20,  1888,  8. 
433.  —  M.  Erdmann,  Umenfond  bei  Seilessen  bei  Spremberg:  ib.  17,  1885,  S.  84.  — 
ii,  Fände  y.  Zfillichao:  ib.  1885,  8.  143.  —  id.,  Umendeckel  mit  Falarand.  (Fondort  Datten 
1- y.  Pforten.  Kr.  Soraa):  ib.  19,  1887,  8.  379.  —  Friedel,  Neoe  Gegenstände  aos  d. 
Stamlongen  d.  märkischen  Provinaialmoseams :  ib.  16,  1884,  8.  38.  —  id.,  Objekte  aos  d. 
Mirk.  Proyinaialmaseom.  Mit  Abbildongen:  ib.  1884,  8.  204.  —  id.,  D.  Vorkommen  y. 
floehaekem:  ib.  1884,  8.  229.  —  id.,  E.  vorgesdiichtlicher  Fond  aoa  d.  Innern  Berlina. 
(Kslksteinmanerang):  ib.  1884,  8.  252.  —  id.,  D.  Haosome  y.  Gandow:  ib.  17,  1885,  8. 
166.  (Enthält  allgemeinere  Gesichtsponkte).  —  id.,  D.  Biesengrab  y.  Meilen  bei  Lenaen  a. 
^:  ib.  1885,  8.  168.  —  id.,  Mütaenomen  ond  dergleichen  bei  Königsberg  in  d.  Neomark: 
ib.  1885,  8.  169.  (D.  ersten  innerhalb  d.  Mark  gefondenen;  gleichzeitig  bei  Friedland  Kr. 
Lfibben  e.  Reiche  gofanden).  —  id.,  £.  Tollhola  y.  Eibenbaom,  y.  Boppin  stammend,  mit 
nystischer  Zaaberinnchrif t :  ib,  1886,  8.  200.  (Gegen  Hondswot  gebraocht).  —  id.,  E.  kttnst- 
li^  Eistein  v.  Scharfenberg  bei  Berlin:  ib.  1886,  S.  658.  —  id.,  Zwei  Vorlagen  y.  neoer- 
^iags  d.  Mark.  Moaeom  aogegangenen  Fonden.  (£.  Gräberfeld  d.  spatesten  Eisenaeit  y.  Wil- 
lietmaan  bei  Stat  iiangelsberg :  ib.  1886,  8.  724.  —  id.,  1)  Bronaekessel  y.  e.  yorslayischen 
Asiiedlang  bei  Hennickendorf.    (Kr.  Niederbamim).     2)  Gesichtaome  o.  Bronaefond  y.  Peh« 


11,348  §38.    Brandenburg   1884/8.     TBChireh. 

Der  Runenspeer  von  Mancheberg  and  sein  Verhältnis  zu  seinem  merk- 
wflrdigen  Doppelgänger,  der  Lanze  von  Torcello  ist  in  den  VGAnthr.  wieder- 
holt behandelt  worden.  Die  Dnechtheit  der  letzteren  scheint  Ols bansen 
schlagend  nachgewiesen  zn  haben,  der  sie  für  eine  moderne  Nachbildung  er- 


lits.  Kr.  Angermflnde.  8)  Christliche  KnltugeTita  au  d.  Ende  d.  IS.  Jh.:  ih.  19,  1887, 
S.  534.  —  id.,  D.  Brandpletter  y.  WilheluBaa.  (Kr.  Niederbamim).  Aofdecknng  e.  Ger- 
maniachen  Gräberfeldes  aus  d.  Zeit  d.  Volkerwanderung  in  d.  Provina  Brandenburg:  KBGY. 
36,  1888,  S.  1/7.  —  id..  Kein  heiliger  Bielbogsweg:  VGAnthr.  20,  1888,  B,  586.  —  id^  D. 
Bieaenring  t.  Grols-Buchhola.  Kr.  VTest-Priegnitx :  ib.  1888,  B,  587.  —  id.,  D.  BieMnring 
▼.  Grofs-Bnchhols.  (Kr.  Weat-Priegnita).  Festschrift  s.  Haoptrenammlniig  d.  äesamtTer«ins 
d.  deutschen  Geechichts-  und  Altertumsyereine  am  10. — IS.  Sept  1888  au  Posen:  &BGV. 
36,  1888,  8.  lOS—12.  |[LotsKBGV.  1889,  pg.  80.]|  —  id.,  Grabfund  t.  Sttdende-Lankwiti 
bei  Berlin:  VGAnthr.  SO,  1888,  S.  591.  —  Gander  u.  Jentsch,  Prähistorische  VTohn- 
statten  auf  d.  Gubener  Feldmark:  ib.  16,  1884,  S.  499.  (VorslaTischer  Wohnpiati).  »  B. 
Grnpp,  Prähistorische  Funde.  (1)  Auf  d.  Mtthlenberge  bei  Butaow.  S)  Auf  d.  Acker  d. 
flerm  Liepe  in  Nenendorf)  bei  Brandenburg  a/H.:  JBHVBrandenburg  a/U.  13/6,  1884,  S. 
89 — 92.  —  Handtmann,  Neue  Hansume  von  Gandow:  V.  G.  Anthr.  16, 1884,  S.  441.  —  id., 
Altertnmsfunde  in  d.  Priegnitx  1885:  ib.  17,  1885,  S.  553.  —  id.,  Altertümer  d.  Gegend  r. 
Lenzen  und  Kiebitaberge:  19,  1887,  8.  47.  —  id.,  Altertumsforschungen  in  Lenaen  and  Um- 
gegend: 80,  1888,  8.  556.  —  M.  Hanptstein,  Prähistorische  Fundstätten  bei  d.  Dorfen 
Homo  u.  Gneisen:  MNLGAnthr.  Heft  3,  1887,  8.  838/7.  —  Jentsch,  Prähistorische 
Wohnstatten  bei  Bnderose.  Kr.  Guben:  V.  ü.  Anthr.  16,  1884,  8.  3.  (Ans  d.  Beginn  d. 
La  T^ne  Periode).  —  id.,  Gubener  Altertttmer:  ib.  1884,  8.  16.  —  id.,  Grabfunde  bei  Nieder- 
Jeser,  Datten  u.  Zauehel:  ib.  1884,  8  190/3.  —  id.,  Fund  e.  liammuthaahnes  im  Gabener 
Kreise:  ib.  1884,  8.  316.  —  id.,  Thonlöffel  ans  d.  Lensits:  ib.  1884,  8.  365.  —  id.,  D. 
Umenfeld  bei  Staraeddel:  ib.  1884,  8.  365.  Umfassendes  Bild  e.  Lausitzer  Umenfeldea  d. 
^tem  Bronze-  und  beginnenden  Eisenzeit.  —  id.,  £.  altere  Wohnhausform  im  Gabener 
Kreise:  ib.  1884,  8.  434.  —  id.,  D.  WerdertLSrsche  Bargwall  au  Guben:  ib.  1884,  S.  436. 

—  id.,  Verzierter  Bronzeknopf  t.  Nickern  bei  ZUlliohau:  ib.  1884,  8.  497.  —  id.,  Einige 
prähistorische  Einzelheiten  aus  d.  Niederlausitz :  ib.  1884,  8.  570.  (Urne  mit  Badomanent, 
BeigeflUse  mit  Knochenresten,  FlaschenTerschlufs  in  Beichersdorf,  Steinhammer,  ?emerter 
Bronzecelt,  tasaenformiges  Gefafs  mit  eigenartiger  Verzierung).  —  id.,  S.  Tenierte  Bisenapange 
mit  Schieber  t.  Guben  8W.,  e.  Bronsetorques  aus  d.  Kroasener  Kreise  und  Freibanme:  ib. 
17,  1885,  8.  81.  —  id,  D.  Bundwall  auf  der  Lubatbutung  bei  Guben:  ib.  1885,  8. 147.  — 
id.,  Prihistoriscbe  Gefafsdeckei :  ib.  1885,  8.  149.  —  id.,  E.  yeniertea  Beigefib  und  sla- 
Tische  Leicbenumen  ▼.  Wirchenbiatt.  Kr.  Guben:  ib.  1885,  8.  149.  (Erste  Spur  slsTiacher 
Leichenrerbrennung  in  der  ganaen  Niederlausitz?)  —  id.,  1>.  Griberfeld  bei  d.  Chone  nnfetn 
Guben:  ib.  17,  1885,  8.  835.  —  id..  Einzelne  Funde  aua  d.  Gräberfeldern  bei  Guben  and 
spätere  Nachklänge  älterer  Gefälsformen :  ib.  1885,  8.  330.  —  id.,  Altertümer  aus  dem  Kreise 
Guben:  ib.  1885,  8.  383.  (B.  Gräberfeld  an  d.  ChSne  bezeichnet  d.  Eintritt  d.  Eisenkaltur 
im  Kreise).  —  id..  Einige  prähistorische  Einzelheiten  aus  Kreis  Guben:  ib.  1885,  8.  561. 
(Drillingsflaschen,  rereinzelt  stehende  Omamontarten,  Thonperlen,  Getreideqnetseher  u.  Stain- 
beigaben).  —  id..  Prähistorische  Seitenstücke  (in  Ungarn)  zu  d.  mit  Kreisen  Terzieiten  Hiisch- 
homzacken  y.  Stargard  in  Pommern  u.  t.  Guben:  ib.  8.  1885,  8.  565.  —  id.,  D.  Bandwall 
beiStargardt  Kr.  Guben:  ib.  18,  1886,  8.  196.  —  id.,  1)  Einige  seltnere  Funde  ans  lansitser 
Umengräbem.  2)  Römische  Münze  aus  d.  Krebe  Kressen  a/0.  3)  SlafiMhe  Funde  u.  Omar 
ment-Nachklänge  im  Gabener  Kreiie:  ib.  1886,  8.  386.  —  id.,  1 )  Bronaefund  aus  d.  Laasiti. 
8)  Fragment  o.  ThonrinRes  mit  Bronaetropfen.  3^  Cylindriaehe  eimerartige  Thongefäfse:  ib. 
1886,  8.  413.  —  id.,  D.  heilige  Land  bei  Niemitaach.  Kr.  Guben:  ib.  1886,  8.  588.  — 
id.,  1)  Slavische  Skelettgräber  bei  Haaso.  Kr.  Guben.  8)  D.  sogenannten  La  Tinefunde  aas  d. 
Niederlausitz:  ib.  1886,  8.  596.  —  id..  Prähistorische  Thongefäfse  aus  der  NeiCse-,  Bober-  a. 
Odergegend:  ib.  1886,  8.  653.  (Fundorte:  Berge  bei  Forst  i.  LansiU.  Trettin  nSrdl.  t. 
Frankfurt.  Kr.  West-Stemberg.  —  Weissig.  Kr.  Kressen.  ~  Stargardt  b.  Guben).  —  id.. 
Vorgeschichtliche  Funde  aus  Droskau  Kr.  Sorau  u.  t.  Stadtgebiet  Guben:   ib.  1886,  8.  720. 

—  id.,  EimerfSrmige  Thongeläüse  in  d.  Mark  Brandenburg:  ib.  19,  1887,  S.  143.  ~  id., 
Doppelkonische  Steingebilde  und  sogenannte  Kantiteine:  ib.  1887,  S.  144.  —  id.,  1)  D.  Unen- 
feld  T.  Sellessen.  Kr.  Spremberg.  8)  Bronzecelte  y.  Pohlo.  Kr.  Guben.  3)  Wendentopfe 
bei  Stargardt  u.  Niemitzsch.  4)  Wendische  Flurnamen  im  Kr.  Luckan  a.  Gaben:  1887,  S. 
889.  —  id.,  Lausitzer  Funde.  1)  Näheres  über  d.  Broncefand  t.  Beitasch.  8)  VorslaTiache 
Thongetäfse  mit  Bodenzeicben.     3)  Gürtelhalter  der  La  Tine  Zeit     4)  Knochenkamm  aos  d. 


{33     Bnndenborg   1884/8.     Tschirch.  11^349 

klärt  Die  1d  Blells  Besitz  befindliche  ebenfalls  der  Mttncheberger  gleichende 
Lanzenspitze  bat  der  Eigentümer  selbst  nach  vorgenommener  Untersnchung 
fflr  anecht  erklärt  nnd  zwar  für  eine  Nachbildnng  der  Müncheberger  ans  der 


14.  Jh.:  ib.  1887,  8.  349.  -—id.,  1)  flügelgrSber  aas  spSter  Zeit  bei  Homo.  Kr.  Gaben. 
2)  Rinefaergefafs  t.  Beichendorf:   ib.  1887,  S.  404.    —   id.,   Niederiaontzer    OrSberfande. 

1)  Funde  auf  d.  Umenfelde  y.  Selleaaen.  Kr.  Spremberg.  2)  Geometrische  Yerzierangen 
mit  mehrainVigem  Gerate  gezogen.  3)  Chemiache  Analyse  t.  voralaTischen  u.  slavischen  Ge- 
fSüifragmenten:  ib.  1887»  8.  461.  —  id.,  Gefaüsformen  d.  Laositzer  Typas  (aus  d.  Graberfelde 
T.  Goschen  a.  Beichersdorf)  a.  Einzelheiten  ans  d.  heil.  Lande  b.  Kiemitzsch:  ib.  1887,  S. 
507.  —  id.,  Niederlaasitzer  Altertümer.  1)  Eisenfand  aas  d.  GrSberfeld  t.  Haaso.  2)  £. 
neaentdeekter  Bai^r^l  bei  d.  OberfSrsterei  Siehdichom.  Kr.  Guben:  1887,  S.  721.  —  id., 
EiaoifQnde  ans  d.  Laoaitz.  1)  Eisenfand  t.  Bampitz.  Kr.  West-Stemberg.  2)  Eiserne  Axt 
T.  Homo.  Kr.  Gaben:  ib-  20,  1888,  S.  54.  —  id.,  l)  La  Tine-Fand  t.  Gielamannsdort  Kr. 
Lnckan.  2)  Flamamen  ans  d.  Kreise  Grossen:  ib.  1888,  S.  123.  —  id.,  1)  Fände  t.  Droskaa. 
Kr.  Soran.  2)  Bnckelamen  t.  Berlinchen.  Kr.  Soldin.  3}  Kreazzeichen  aaf  e.  slaYischen 
Scherben  ▼.  Zahaow.  Kr.  Kottbas:  ib.  8.  263.' —  id.,  1)  Geschlagene  Speerspitze  aas  Feaer- 
•tein  T.  GroÜB  Gastroae.  Kr.  Gaben.  2)  Erzmttnze  d.  Faastina  aas  Stadtb.  Gaben.  8)  Hügel- 
gräber T.  Homo.     Kr.  Gaben:  ib.  S.  283.  —  id.,  1)  Bronzefand  t.  Cammeltitz.    Kr.  Gaben. 

2)  ProrinzialrdmiAche  Fände  t.  Liebesitz.  Kr.  Gaben.  3)  Fände  t.  Starzeddel.  Kr.  Gaben. 
4)  Hügel-  n.  FlachgrSber  bei  Biberteich.  Kr.  West-Stemberg:  ib.  S.  434.  —  id.,  1)  Ver- 
zierter Bronseapiralring  t.  Zaachel.  Kr.  Soraa.  2)  Slawische  Fände  bei  Salzkotten 
Kr.  Friedebarg  n.  in  d.  Laasitz.  3)  Mittelalterliche  Fände  in  Biberteich.  Kr.  West- 
Stemberg:  ib.  S.  565.  —  id.,  Prähistorische  Wohnstätten  aas  d.  Torslarischen  Periode: 
MNLGAnthr.  Heft  2,  1886,  S.  46—51.  —  id.,  D.  Bandwall  bei  Stargardt  im  Gabener 
Kreise:  ib.  Heft  1,  1885,  S.  18—23;  Heft  2,  1886,  S.  37—46.  —  id.,  D.  Umenfeld  r. 
Staizeddei:  ib.  Heft  3,  1887,  S.  103—29.  —  Jentsch  a.  Hart  mann,  Fände  v.  Lands- 
berg an  d.  Warthe  a.  Gaben:  YGAnthr.  17,  1885,  S.  151.  —  E.  Krause,  Zwei  Topfböden 
mit  Stempeleindrücken  t.  Bappin:  ib.  16,  1884,  S.  132.  —  id..  Fände  t.  Bhinow  a.  Buppin: 
ib.  S.  389.  —  id.,  Hoorfande  aas  d.  Behnitzbrach  and  aas  d.  BrandkaTelbrach  am  Lübbe- 
See  bei  Soldin:  ib.  S.  889.  —  Kachenbach,  D.  Banenspeer  v.  Müncheberg:  ib.  17,  1885, 
8.  192.  —  Lemeke,  Moorfand  t.  Mellentin.  Kr.  Soldin:  ib.  20,  1888,  S.  199.  Bronzen 
0.  5  Stück  e.  eigentümlichen  Schmackee  ans  angewöhnlichem  Material,  yergl.  20,  273  a.  440. 

—  Manier,  Erklärang Über  d.  Banenspeer  t.  Torcello:  ib.  18,  1886,  S.  510.  —  M.  MÜschner, 
D.  Bedeatong  d.  Namens  d.  Priegnitz:  ib,  1886,  S.  376.  —  id.,  D.  Spreewaldhaas:  ib.  19, 
1887,  S.  98.  (D.  Vf.  neigt  zu  anwissenschaftlichen  Etymologien).  —  id.,  D.  Ortsnamen  Nie- 
nKsch  B.  Saekraa:  ib.  20,  1888,  S.  76.  —  Olshaasen,  Einige  d.  symbolischen  Zeichen 
d.  Müncheberger  Bonenspeeres:  ib.  18,  1886,  S.  288.  —*  id.,  D.  Banenspeer  t.  Torcello:  ib. 
S.  295.  —  id.,  D.  Moorfand  y.  Mellentin.  Neamark:  ib.  1888,  S,  273.  0.  erklärt  d.  Mate- 
rial für  Eberhaner.  —  id.  D.  Moorfand  t.  Mellentin  and  d.  Bearbeitang  and  Yerwendang  t. 
Eberhaaem  in  Torgeschichtlicher  Zeit:  ib.  S.  440.  —  Ossowidzki,  Altertümer  ron  Oranien- 
boTg,  Kämmen  n.  Liebenwalde:  ib.  18,  1886,  S.  141.  —  id.,  Bronzegegenstande  aas  d.  Um- 
gegend T.  LSwenberg  and  Basdorf:  ib.  20,  1888,  S.  157.  —  W.  r.  Schalen  barg,  Wen- 
di»che  Zahlongsmittel:  ib.  18,  1886,  S.  196.  —id.,  1)  Hiaser  mit  Ealenlöchem  in  d.  Prieg- 
mtz  nnd  Westfalen.  2)  Das  Biesengrab  t.  Meilen:  ib.  19,  1887,  S.  567.  —  id.,  Kom- 
staopfen  in  d.  Westpriegnitz :  ib.  20,  1888,  S.  474.  —  W.  Schwär tz,  Umenfeld  t.  Frei- 
vilde.  Kr.  Lnckan:  ib.  18,  1886,  S.  664.  —  id..  Bronzefand  t.  Mellenaa  in  d.  Uckermark: 
ib.  20,  1888,  S.  506.  —  Siehe,  D.  GrSberfeld.  t.  Grofs-Mehsow :  ib.  17,  1885,  S.  153.  — 
id.,  D.  Bingwall  hei  Tomo:  ib.  1885,  S.  154.  —  id.,  B.  Bronze  in  d.  Niederlaositz : 
MXAGAnthr.  Heft   2,  1886,  S.  51/4.    —  id.,  £.   seltener  Kupferfand:  ib.  1886,  S.  58-— 60. 

—  id.,  D.  Silberfiind  t.  Bagow:  ib.  Heft  8,  1887,  S.  129—33.  —  P.  Teige,  Beste  e. 
Goidkette  t.  Yettenfelde:  YGAnthr.  16,  1884,  S.  134.  -  P.  Teige  a.  Yirchow,  Schädel 
T.  Bosengarten  bei  Frankfurt  a/0.:  ib.  S.  152.  —  Yerworn,  Scherbenfande  y.  Lichterfelde 
bei  Berlin :  ib.  S.  468.  (Lansitzer  Typas.  La  T^ne).  —  Yeneichnis  d.  Steinwerkzeage,  welche 
in  d.  Niederiaontz  gefanden  sind.  1.  HSlfte:  MNLGAnthr.  Heft  3,  1887,  S.  165—76. 
^  E.  Yirchow,  Drei  gedrehte  Bronze- Armringe  y.  Werben  im  Spreewald:  YGAnthr.  17, 
1885,  8.  247.  —  id.,  D.  Yersammlang  d.  Kioderlansitzer  Gesellschaft  f.  Anthr.  a.  Urgesch. 
z.  Cottbos:  ib.  18,  1886,  S.  389.  —  id..  Anthropologische  Exkursion  nach  Lenzen  a.  E. :  ib. 
8.  422.  —  id.,  £.  archSologische  Beise  in  d.  Niederiaasitz,  l)  Niemitzsch  u.  das  heilige 
I^nd.  2)  Das 'Umenfeld  y.  Strega.  3)  Ein  Hacksilberfund  y.  Bagow.  4)  D.  Bömerkeller 
▼•  Koitelnn  n.  d.  Langwall  d.  Senftenberger  Gegend :  ib.  S.  566 — 82.  —  id. ,   Gräberfunde 


11,350  §33.     Brandenburg   1884/8.     Tschireh. 

Zeit,  da  das  Original  noch  nicht  die  Reinigang  in  Mainz  erfahren  hatte. ^^) 
Schnlenborg^^)  schildert  das  Spree  Waldbaus  eingehend.  Er  erklärt  jedoch 
den  Bau  für  keine  besondere  Eigenart  serbisch -slavischen  Volkstums.  Es 
gäbe  vielmehr  derartige  Blockhäuser  nicht  blofs  in  der  Lausitz,  in  Posen, 
Hinterpommem,  sondern  ebenso  im  reingermanischen  Norden,  in  Skandinavien, 
bis  höher  in  Norwegen  hinauf  und  in  der  Schweiz.  Friede  1  beschreibt  den 
bei  Grofs-Buchholz  Kr.  Westpriegnitz  gefundenen,  getriebenen  Riesenbronze- 
Hohlring,  giebt  eine  Statistik  der  ähnlichen  Funde,  zählt  die  bisherigen 
Deutungen  des  Zweckes  solcher  Hinge  auf  und  bestimmt  ihn  als  einen  in 
der  Hallstadtperiode  importierten  Fufs-  oder  Armschmuck.  ^')  Derselbe 
Forscher  bespricht  ein  vollständig  ausgebeutetes  Brandgrubenfeld  bei  Wil- 
helmsau Kr.  Niederbamim  und  setzt  auf  Grund  der  wtlsten  Sorglosigkeit  der 
Bestattung  die  Funde  in  die  spätest  germanische  Periode,  das  Ende  des 
4.  Jh.  kurz  vor  der  Auswanderung;  als  Völkerschaft,  welcher  die  Gräber 
angehören,  wagt  er  die  Hemler  zu  vermuten,  i^) 

Nicht  ohne  wissenschaftliche  Ausbeute  blieben  archäologische  Reisen 
Virchows  in  die  Provinz.  So  zerstörte  er  auf  einer  Exkursion  nach  der 
Niederlausitz  den  Mythus  des  Römerkellers  von  Kostebrau  (bei  Senftenberg), 
den  man  bisher  ftlr  einen  künstlich  gemauerten  Aufbau  hielt  und  der  nun 
als  natürliche  Bildung  (durch  Spaltung  des  Thons)  zu  gelten  hat  Und  auf 
einer  anthropologischen  Reise  nach  Lenzen  a/E.  ergab  sich  nicht  nur  das 
Vorkommen  slavischer  Burgwälle  bis  an  die  Elbe,  sondern  man  entdeckte 
auch  in  den  Lenzer  Wischen  ein  Haus  mit  altertümlichem  Rauchloch  und 
drei  Balken  darunter  am  schrägen  Giebeldach,  während  V.  dies  bisher  nur 
an  italienischen  Hausumen  beobachtet  und  richtig  gedeutet  hatte.  ^^) 

Münzfu/nde,  Zwei  Funde  MAlicher  Münzen  sind  1884  in  nächster 
Nähe  von  Berlin  ausgegraben  worden;  der  erste  bei  Dahme  ans  Licht  ge- 
förderte enthielt  einen  Denar  von  Salzwedel  und  Prager  Groschen  und  ist 
im  14.  Jh.  geborgen  worden.  Der  zweite  bei  Grofsbeeren  entdeckte  ist  ein 
zu  Anfang  des  16.  Jh.  niedergelegter  Schatz  von  meist  Brandenburger  Ge- 
präge. ^^)  1885  fand  sich  bei  Ilmersdorf  Kr.  Dahme-Jüterbog  ein  Münzscbatz 
aus  der  Zeit  um  1200  in  einer  Urne,  welcher  jedoch  nur  ein  schon  be- 
kanntes Gepräge  des  Markgrafen  Otto  IL  von  Brandenburg  enthielt  und 
durch  Bahrfeldt   eine  Besprechung   gefunden    hat.^«*^^)     1887   werde   in 


T.  Badewege  und  Batsow  bei  Brandenbarg  a/H.:  ib.  20,  1888,  S.  581.  —  id.,  Über  ott- 
deuttche  prahiBtori«che  Altertümer:  KBAnthr.  15,  1884,  S.  65—75.  —  Virchow  n. 
Krause,  E.  Bnrgwall  bei  Ketzin:  YGAnthr.  16,  1884,  S.  47.  —  Vors,  VorgeMhichtliche 
Erwerbungen  d.  Muieuma  f^  Völkerkunde:  ib.  19,  1887,  S.  419.  (Darunter  eine  reich 
tauschierte  eiserne  Lanaenspitze,  gef.  bei  Paretz,  nell.  aus  5/6.  Jh.  n.  Chr.,  Broniefande, 
Halsringe  mit  Brbnzeperlen  u.  -bommeln  aus  d.  Behnitzbruch  bei  Soldin  und  aus  d. 
Moor  bei  Werbelitz.  Kr.  Soldin,  Erzeugnisse  d.  heim.  Bemsteininduatrie).  —  F.  Weineck, 
Gefalafande  bei  d.  Landgate  Batsvorwerk  bei  Lttbben:  ib.  18,  1886,  S.  72.  —  id.,  B. 
1,  1885,  Umenfriedhöfe  in  d.  Umgegend  y.  LUbben.  MNLGAnthr.  Heft  S.  6— 18;  Heft 
8,  1887,  S.  133—45.  —  id..  Zwei  Ustrinen  [(bei  Lttbben)]:  ib.,  Heft  1,  1885,  S. 
28 — 32.  —  id..  Eigentümliche  Torgeschichtliche  Steinsetzungen  und  zwischen  denselben 
ein  ümengrab:  ib.,  Heft  2,  1886,  S.  60/7.  —  id.,  D.  Hügelgraber  d.  NiedeilaosiU: 
ib.,  H.  4,  1888,  S.  185—218.  —  10)  Kuchenbuch.  YGAnthr.  17,  192.  Olshansen  18,  288 
u.  295.  —  Manier  18,  510.  —  BleU  19,  177.  —  11)  W.  ▼.  Schulenburg,  D.  Spreewald- 
haus. 1886.  (Mit  4  Grundrissen  und  zahlreichen  Abbildungen  in  Zinkographie):  ZEthn.  18, 
1886,  S.  123—44.  —  12)  KBGY.  36,  102—12  (vgl.  o.  No.  9).  Dagegen  Lots:  ib.  37, 
80,  d.  ihn  für  e.  in  d.  Heimat  gegossenen  Schwurring  erklart.  —  13)  KBGY.  36,  1/7  vergl. 
oben  N.  9.  —  14)  Virchow:  VGAnthr.  18,  566;  18,  422.  —  15)  Z.  Num.  11,  339,  1884. 
—  16)  Z.  Num.  13,  229  Menadier.    —    17)  £.  Bahrfeldt,  D.  bei  Ilmersdorf  gefiandenen 


{83.    Brandenburg   1884/8.     Tschirch.  11,351 

Kolpin  bei  Storkow  ein  Fand  gethan,  welcher  um  1350  geborgen,  zar  Hälfte 
brandenburgische  Denare  enthielt. ^^)  Bahrfeldt  behandelt  den  Brak- 
teatenfand  von  D  ah  sau  (im  niederschlesischen  Kr.  Wohlan),  der  schon 
1780  ans  Licht  gefördert,  aber  erst  von  Friedensbnrg  im  35.  Bericht  von 
'Schlesiens  Vorzeit'  1877  beschrieben  worden  war.  Es  sind  darin  branden- 
burgische Münzen  von  Jakza  von  Koepnick  und  Otto  I.  B.  setzt  die  Ber- 
gangszeit  nach  den  polnischen  Münzen  Miesko^s  III.  (1173 — 1202)  nach 
1173,  aber  vor  1184.^^)  Zwei  Lansitzer  Brakteaten  mit  schwieriger 
Umschrift  ans  einem  bei  Trebatsch  im  Beeskower  Kreise  gemachten  Funde, 
Aber  den  schon  Num.  Sphrag.  Anz.  1883  No.  8  kurz  berichtet  ist,  werden 
Ton  Bardt  beschrieben.  £r  weist  den  einen  dem  Grafen  Heinrich  III.  von 
Groitsch  zu,  der  sich  zuerst  Markgraf  der  Lausitz  nannte  (nach  1130),  in  dem 
andern  vermutet  er  eine  rohe  Nachahmung  einer  meifsenschen  Mttnze.  ^^) 
Bardt  hat  den  Mflnzfund  von  Lieberose  und  den  Brakteatenfund  von  Grofs- 
Briesen  (Kr.  Lübben)  bestimmt,  ^^-*'.  Auch  der  aus  der  Zeit  des  Kurfürsten 
Friedrich  IL  stammende  Mttnzfnnd  von  Klein  Rade  Kr.  West-Sternberg,  sowie 
die  Silberfunde  von  Tempelhof  Kr.  Soldin,  welche  zur  Zeit  der  Ottonen  ca. 
960  geborgen  sind,  sind  von  demselben  Forscher  besprochen  worden. *^'*^) 
Aas  dem  1877  gemachten  Marschwitzer  Brakteatenfunde,  den  Friedensbnrg 
schon  besprochen  hatte,  teilt  Bahrfeldt  ein  bisher  unbekanntes  Stück  von 
Otto  n.  mit.'^*)  Dem  Marschwitzer  ähnlich  ist  der  1867  ausgegrabene 
Brakteatenfand  von  Culm  (Dorf  im  Kr.  Sorau,  N.-Lausitz),  dessen  Gepräge 
meist  nach  Magdeburg,  Bistum  Meifsen,  Grafschaft  Wettin  gehören.  ^^^) 
Menadier  bespricht  den  Brakteatenfund  von  Wünstorf  bei  Zossen,  der  Geld 
ans  der  zweiten  Hälfte  des  15.  Jh.  enthält.  Es  finden  sich  darin  viele  hundert 
brandenburgische  Helmpfennige,  ebenso  viele  brandenburgische  Adler-  und 
Stendaler  Hohlpfennige  mit  halbem  Adler  und  3  Steinen,  auch  ca.  100 
Groschen  ans  Brandenburger  Prägestätten.^^®)  Ans  einem  Zerbster  Funde, 
der  August  1887  ans  Licht  gekommen  ist,  und  der  hauptsächlich  Groschen 
aod  halbe  Groschen  aus  der  Zeit  von  1470 — 1518  enthielt,  erwähnt  Stenzel 
seltne  Brandenburger  Gepräge  von  Johann  Cicero  und  Joachim  L^^^)  Der 
om  1010  der  Erde  übergebene  Hacksilberfund  von  Ragow  (bei  Lübbenau), 
welcher  Silbermünzen  aus  deutschen  Prägestätten  (ottonischer  Zeit),  daneben 
aDgelsächsische,  knfische  und  byzantinische,  sowie  eine  römische  Kaisermünze 
enthält,  ist  von  prähistorischer  Seite  etwas  überschätzt,^^)  von  Daunen berg 
Kof  seine  mäüsige  Bedeutung  zurückgeführt  worden.'^)  Bei  der  Besprechung 
desselben  macht  Virchow*^)  darauf  aufmerksam,  dafs  alle  bisher  bekannten 


BnkteiteB:  Arch.  f.  Brskteatenk.  1,  1885,  S.  31—43.  War  mir  nicht  laganglich.  —  18) 
Z.  Num.  14,  379.  —  19)  £.  Bahrfeldt,  D.  Brakteatenfund  t.  Dahsaa:  Arch.  für  Brak- 
tttteak.  her.  y.  Bad.  t.  Höfken  1,  1.  Heft,  1885,  S.  1—14.  —  20)  F.  Bardt,  Zwei 
Lffiatier  Brakteaten:  ib.  1885,  8.  17/18.  —  21)  id.,  D.  Münzfond  ▼.  lieberose:  ZKam. 
il,  1884,  S.  120/2.  —  22)  id.,  D.  Brakteaten-Fand  t.  Grofi-Briesen:  ib.  1884,  S.  212—42. 
Kreü  Lnbben.  —  23)  X  Menadier,  D.  dieejährigen  (1885)  Brakteatenfunde:  ib.  13,  3. 
3.  4.  H.,  1885,  S.  229—42.  —  24)  F.  Bardt,  D.  Hünzfond  t.  Klein-Rade:  ib.  12,  1885, 
S.  352/7.  Kr.  West-Stemberg  aus  d.  Zeit  Kurf.  Friedrich  IL  —  25)  id.,  D.  Silberfunde  y. 
Tempeihof.  (Kr.  Soldin):  ib.  14,  1887,  8.  212/5.  Aus  Otton.  Zeit,  c.  960.  —  25«)  Bahr- 
feldt, D.  Marachwitzer  Brakteatenfand;  ib.  13.  —  2b^)  Fr.  Bardt,  D.  Brakteatenfbnd  t. 
Cdm:  ABrakt.  1,  7,  1887.-25^)  Menadier,  Funde  deutscher  Münzen  aus  d.  MA. :  ZNum. 
la,  S.  97  ff.  —  25d)  Th.  Stenzel,  Zwei  Zerbster  Mttnzfunde:  ib.  16,  1888,  S.  208—18. 
—  26)  Siehe,  B.  SUberfund  t.  Bagow:  MNLGAnthr.  H.  3,  1887,  S.  129—33.  —  27) 
H.  Dannenberg,  Denarfunde  aus  d.  sächsischen  u.  fränkischen  Kaiserzeit  1)  D.  Fund  y. 
Kagow:   ZKura.   14,  1887,  S.  245/8.    —    28)  R.  Yirchow,    £.  archäologische  Beise  in   d. 


11,352  itZ.    Bnndenbug   1884/8     Tschirch. 

Hacksilberfande  (ystlick  von  der  Elbe  innerhalb  der  im  11.  Jh.  slawischen 
Gebiete  liegen,  während  westlich  von  der  Elbe  in  den  Lftndem  mit  wirk- 
licher Geldwähmng  die  Sitte,  Hacksilber  zu  verwenden,  sich  nicht  nachweisen 
läfst.  Stenzel  beschreibt  drei  neuerdings  vom  Herzoglich -Anhaitischen 
Münzkabinett  erworbene,  groCse  und  auffiBtllend  schöne  Brakteaten  Albredits 
des  B&ren,  deren  Legende  noch  nicht  erkl&rt  ist*^)  Friedensbnrg  hat 
versucht,  aus  Jakzamflnzen  des  Dahsauer  Fundes  die  Zeit  jenes  Fürsten  ge- 
nauer zu  bestimmen.  Er  setzt  die  betreffenden  Mtlnzen  bald  hinter  den 
Regierungsantritt  Ottos  L  von  Brandenburg,  also  nach  1170,  erheblich  später 
als  man  bisher  annahm.  Er  hat  indessen  die  Beistimmung  Bahrfeldts  nicht 
gefunden.^^')  Bahrfeldt  macht  auf  die  Bedenken  aufmerksam,  welche  der 
brandenburgischen  Herkunft  eines  bisher  dem  Markgrafen  Otto  IL  zugeschriebenen 
Brakteaten  entgegenstehen.'^)  Menadier  erklärt  einen  kleinen  Brakteaten 
des  gegen  Ende  des  13.  Jh.  verscharrten  Mflnzschatzes  von  Sarbske,'')  dessen 
Gepräge  in  einer  Hand  mit  einer  Lilie  besteht,  aus  dem  Wappen  als  eine 
Mttnze  der  HeiTen  von  Dahme,  die  demnach  in  ihrer  Stadt  am  Ende  des 
13.  Jh.  eine  Münzstätte  besafsen.'')  Endlich  ist  ein  kleiner  Aufsatz  Frie- 
densburgs  Aber  den  Krossener  Brakteaten  zu  erwähnen.  Er  spricht  die 
Mttnze  (um  1270—80),  die  bisher  Johann  IL  von  Brandenburg  zugewiesen 
worden  war  (Koehne),  diesem  Fttrsten  ab,  da  derselbe  damals  nicht  Krossen 
besafs,  lälst  es  vielmehr  unentschieden,  ob  sie  unter  Erzbischof  Konrad  von 
Magdeburg  oder  unter  Otto  V.  von  Brandenburg  geprägt  wurde. '^)  Eine 
nachgelassene,  kleine  Arbeit  Eotelmanns  behandelt  die  Geschichte  des 
Geld-  und  Münzwesens  der  Mark  Brandenburg  unter  den  wittelsbachischen, 
den  luxemburgischen  und  den  zwei  ersten  hohenzollemschen  Regenten.*^)  Die 
Schrift  ist  natürlich  jetzt  durch  die  im  folgenden  Jahresbericht  zu  besprechende, 
umfassende  und  opulent  ausgestattete  Darstellung  Bahrfeldts  vervoll- 
ständigt.'<)  Interessante  Mitteilungen  über  das  Münzwesen  der  Stadt  Luckau 
macht  Bahrfeldt.'^)  Die  Stadt,  1276  zuerst  genannt,  hat  schon  Ende  des 
13.  Jh.  eine  landesherrliche  Münzstätte,  und  man  rechnet  damals  schon  (z. 
B.  1286  in  Guben)  nach  Luckauischem  Gewicht,  Mals  und  Luckauer  Wäh- 
rung. Das  Münzprivileg  wird  der  Stadt  erst  1382  verliehen  und  ihr  das 
Recht  gesichert,  Heller  zu  schlagen,  die  an  Gehalt  den  Finkenangen  gleich- 
ständen, 18  auf  einen  Prager  Groschen  gehen.  Als  Münzbild  war  ein  wach- 
sender Löwe  vorgeschrieben.  Aus  jener  Zeit  (um  1400)  weist  B.  noch  vor- 
handene Luckauer  Münzen  nach,  ebenso  aus  der  Zeit  von  1450.    1621  bittet 


Kiederlannts.  3)  D.  HacksUberfond  y.  Bagow:  YGAnthr.  18,  188S,  8.  675.  —  29)  Th. 
Stenzel,  Drei  unedierte  Brakteaten  Albrechto  de«  Bfiren:  ABrakt.  1,  H.  8  a.  9,  188S, 
8.  275—80.  Tafel  9,  1/3.  —  80)  F.  Friedensbnrg,  D.  Fnnd  t.  Dalisan.  (Kr.  Wohlan . 
E.  Beitrag  z.  Lösung  d.  Jakzafrage:  ZNnm.  12,  1885,  8.  895/7.  —  81)  S.  Bahrfeldt, 
Beitrage  i.  Brakteatenknnde.  1:  ABrakt  1,  H.  8  a.  9,  1888,  8.  228—30.  Ttiel  7, 
K.  2.  —  82)  ZNom.  12,  Tafel  11,  95.  —  88)  Menadier,  E.  Pfennig  d.  Herren  t.  Dahme: 
Berl.  Mttnzbll.  9,  1888,  8.  849—54.  Doch  iat  Menadiera  ErklSmng  wieder  dnrch  Oericiu 
errohüttert,  d.  im  «Sammler*  1888,  10,  N.  6,  Sp.  109  ff.  bestreitet,  daCs  d.  betr.  Gegenstand 
e.  Lilie  seL  ABrakt  1,  9,  294  (Bardt).  —  84)  F.  Friedensbnrg,  D.  Krossener  Brak- 
teat:  ZXnm.  18,  H.  2,  1885,  8.  142/6.  —  85)  A.  Kotelmann,  GemOiichte  d.  Geld- 
ond  Mflnzwesens  d.  Mark  Brandenbarg  anter  d.  wittelsbachischeu,  d.  InxembargiicfaeB  o.  d. 
Bwei  ersten  hohenzollemschen  Regenten:  ib.  11,  1884,  8.  1—38.  —  86)  E.  Bahrfeldt, 
D.  Mttnzweaen  d.  Mark  Brandenburg  y.  d.  Uteaten  Zeiten  bis  a.  Anfange  d.  Begiernng  d. 
HohenzoUem.  Mit  Unterstützung  d.  kdnigl.  prenfs.  Kultusministeriums  her.  Berlin,  Kfilil. 
1889.  M.  22,00.  \[SjimZ.  Wien,  Bd.  20,  1888,  414  (r.  Hdfken  sehr  gelobt).  —  37)  id., 
D.    Mttnzwesen    d.    Stadt   Luckau   in  d.  Kiederlausiti:  NunZ.  Wien  16,  1884,  8.  508 — 28. 


§33.    Brandenburg   1884/8.     Tichiroh.  11,353 

der  Bat  den  Kurfürsten  von  Sachsen,  ihm  auch  das  Ausprägen  von  Grösch- 
lein  and  Groschen  zu  gestatten,  und  auch  ans  dieser  Epoche  (v.  1622)  sind 
noch  Münzen  vorhanden.  Später  ist  der  Präghammer  nicht  mehr  in  Thätig- 
keit  gekommen.  — 

ZeUsch/Hftefa.  Zfusemimenfasaende  Darstellungen.  Seit- 
dem am  Ende  des  Jahres  1883  die  Zeitschrift  fQr  Preafsische  Geschichte 
und  Landeskunde  zu  erscheinen  aufgehört  hatte,  fehlte  es  an  einem  Sammel- 
punkt fiBr  die  Forschungen,  welche  die  Geschichte  des  fahrenden  Staates  in 
Deutschland  betrafen.  Die  'Märkischen  Forschungen*  des  Vereins  für  Ge- 
schichte der  Mark  Brandenburg,  welche  thatsächlich  schon  in  den  letzten 
Jahren  die  Lflcke  auszufallen  hemttht  waren,  haben  nun  ausdrQcklich  ihren 
Rahmen  erweitert  und  erscheinen  nun  seit  1888  als  'Forschungen  zur  branden- 
bargischen  nnd  prenfsischen  Geschichte'  unter  der  verantwortlichen  Redaktion 
Kosers  und  unter  Mitwirkung  von  Holtze,  Schmoller,  StOlzel,  v.  Taysen  und 
▼.  Treitschke.  An  der  Spitze  der  neuen  Zeitschrift  giebt  Kos  er  eine  auch 
f&r  unser  Gebiet  höchst  lehrreiche  Umschau  auf  dem  Gebiete  der  branden- 
Imrgisch-prenlsischen  Geschichtsforschung.'^)  —  In  dem  ersten  Teile  einer 
populären  preuüsischen  Geschichte  erzählt  uns  Brosien'^)  die  Geschichte 
der  Mark  Brandenburg  im  MA.  Das  Bändchen,  zu  dem  Sammelwerk  'das 
Wissen  der  Gegenwart^  gehörig,  ist  mit  zahlreichen  Blustrationen  geschmückt. 
Eine  branebbare  Zusammenstellung  der  territorialen  Entwickelung  der  Mark 
bietet  Schill  mann  s^)  als  Einleitung  zu  Bergau^s  Inventar  der  Kunstalter- 
tflmer.  Ftlr  die  Verfassungs-  und  Beamtengeschichte  ist  der  erste  Band  von 
Bornhaks  Werk^^)  als  ein  willkommenes  Hilfsmittel  zu  begrflrsen.  Von 
boher,  grundlegender  Bedeutung  aber  ist  die  Darstellung  der  brandenburgi- 
schen Reehtsverwaltung  von  Stoelzel.^^)  Es  findet  sich  darin  unter  anderm 
die  erste,  wissenschaftliche  Geschichte  des  brandenbnrgischen  Kanzleramtes 
Qnd  die  Nacbweisung  der  einzelnen  Kanzler  far  unsre  Periode.  Einen  Bei- 
trag zur  Yerfaasungsgeschichte  einer  einzelnen  Landschaft  liefert  Arnim- 
Criewen^*),  indem  er  bis  ins  16.  Jh.  die  Ausdehnung  der  Vogteien  der 
Uckermark,  ibre  Namen  und  ihre  Inhaber,  sowie  die  erste  Bildung  einer 
Undvogtei  ans  derselben  behandelt.  Zwei  kleinere,  verfassungsgeschichtliche 
Ansätze  Bonihak's  berühren  auch  märkische  Verhältnisse.^^*^) 

Germanen  und  Sla/ven*  Sprache*  Sagen*  Zu  welchen 
Schlössen  man  in  unsrer  ältesten  Geschichte  auf  Grund  einseitiger  Benutzung 
prähistorischer  Reste  und  bei  nationaler  Voreingenommenheit  kommen  kann, 


S8)  Ponchimgeii  x.  bnndenbargitcheii  and  prenTsiBchen  GMcbichte.  NF.  der  'MSrkischen 
Fondumgen*  d.  Vereins  fOr  Geschichte  d.  Mark  Brandenbarg.  In  Verbindang  mit  Fr. 
Holtze,  6.  Schmoller,  A.  Stolsel,  A.  y.  Taysen  a.  H.  t.  Treitschke  her.  y.  R 
Coier,  1,  1  n.  2.  Leipzig,  Doncker  and  Hamblot.  1888.  828  S.  M.  12,00.  Die  Forsch. 
gBhBgen  im  April  o.  Oktober  in  je  einem  Halbbande  y.  angefahr  20  Bogen  a.  Aasgabe.  — 
S8b)  H.  Broaien,  Geschichte  d.  Mark  Brandenbarg  im  MA.  Mit  86  in  d.  Text  gedrackten 
AblnidangeD.  (=  PrenCnsche  Gesch.  1.  Abteilang.  —  Das  Wissen  d.  Gegenwart.  61.  Bd.) 
I'Äpsig,  Prag,  O.  Freytag,  F.  Tempsky.  1887.  260  S.  M.  1,00.  —  89)  R.  Schillmann, 
tWbliek  aber  d.  TerritorialgeM^chte  d.  Mark  Brandenbarg.  S.  S— 49  in  Bergan,  Inyentar 
1  Bsn.  B.  Knnstdenkmiler.  Berlin,  Vossische  Bachh.  1885.  4»  812  8.  —  40)  G.  Born- 
li»k,  Preoia.  Yerwaltangsrecht  s.  JB.  6  a.  9,  —  41)  A.  Stölael,  Brandenbarg- Prealsens 
fitehtsyerwaltinig  n.  Baehtsyerfasming  dargestellt  im  Wirken  seiner  Landesfürsten  a.  obersten 
Jutiibeamten.  Bd.  1.  Berlin,  Vahlen.  1888.  LH,  448  8.  —  42)  y.  Arnim-  Criewen, 
D  Voigtdieo  d.  Uckermark:  FBPG.  1,  2,  1888,  8.  8ö— 99.  —  42*)  0.  Bornhak,  D. 
Efitstehang  d.  Bittergutabesitaes  in  d.  Landern  ösüich  d.  Elbe:  FDG.  26,  1886,  S.  125—87. 
-  42^)   id..   Der  Binflnls  der  Beception  der  fremden  Bechte   aaf  die  Umgestaltang   der 

Jshrtsbsxiehta  dar  Oesohlohtswissensohaft.    1888.    U.  23 


n,354  i33.    Bnmdenbnrg  1884/8.    Tschircli. 

zeigt  der  Vortrag  von  Szulc  (diesen  echt  slavischen  Namen  sprich:  Schulz), 
welcher  die  Semnonen  für  Slaven  erklärt  and  der  einer  Widerlegung  dorch 
Platner  und  Hocken  heck  nicht  bedurft  hätte>^-^^)  Aach  die  harmlosen  Be- 
mühungen, aus  unsichem  Kriterien  die  Stätte  des  heiligen  Hains  der  Sem- 
nonen festzustellen,  sind  kaum  zu  erwähnen/^)  —  Das  Gebiet  wissenschaft- 
licher Untersuchung  betreten  wir  erst,  wenn  wir  die  neuen  Behandlungen  der 
Frage  besprechen,  ob  zur  Slavenzeit  grOfsere  Reste  der  alten  germanischen 
Bevölkerung  erhalten  geblieben  sind.  Material  fttr  die  Bestimmung  des  Ver- 
hältnisses des  germanischen  Elements  zu  dem  slavischen  in  der  Bev(ttkerang 
bieten  die  Erhebungen  über  den  Typus,  Haar  und  Augenfarbe  der  heutigen 
Schulkinder;  es  ergiebt  sich  fOr  die  Mark  ein  Vorwiegen  des  spezifisch  ger- 
manischen, blauäugig-blonden  Typus.^^)  Schwartz^^)  bejaht  die  Frage  nach 
dem  Fortbestehen  germanischer  Bevölkerungsinseln  in  slavischer  Zeit  auf  Grund 
der  in  den  Marken  noch  vorhandenen  germanisch-heidnischen,  mythologischen 
Oberlieferungen.  Die  Verbreitung  der  Sage  von  Wode  (Frau  Gode,  Frö 
6(w}ode  mit  4angobardischem  Vorschlage')  in  der  nördlichen  Uckermark  und 
Priegnitz  bis  zur  Dosse  und  Havel,  die  Oberreste  des  Friggkultus  in  der 
Uckermark  (in  ganz  Deutschland  singulär),  die  Erinnerungen  an  Frau  Harke 
in  der  Mittelmark,  dagegen  der  Mangel  solcher  Oberlieferungen  im  alten 
Wendenlande  so.  von  Berlin  veranlassen  ihn  zu  dem  Schlüsse,  dafs  die  länd- 
lichen Bewohner  der  Mittelmark  teilweise  Nachkommen  einer  altgermanischen, 
der  niedersächsischen,  Bevölkerung  seien ,  welche  die  Wendenherrschaft  über- 
dauert und  später  die  Germanisierung  des  Landes  erleichtert  hätten.  —  In 
schroffem  Gegensatze  hierzu  stehen  die  Auslassungen  in  Müllenhoffs 
Deutscher  Altertumskunde,^')  welcher  die  Ansicht  für  ungereimt  erklärt, 
^dafs  Germanen  vom  6. — 12.  und  13.  Jh.  unter  den  Wenden  zwischen  Elbe 
und  Oder  sitzen  geblieben  und  dann  mit  den  von  Westen  her  einwandern- 
den ihrer  Herkunft  noch  nicht  einmal  völlig  gleichartigen  Stammesgenossen 
spurlos  und  ohne  neue  Bildungen  zu  erzeugen,  verschmolzen  seien.'  (pg.  93.) 
In  einem  besondem  Anhange  bespricht  er  die  geographischen  Namen,  welche 
unter  der  Wendenherrscbaft  deutsch  blieben,  Havel,  Elster,  Spree  (?),  Mulde 
u.  a.,  Mecklenburg,  Brandenburg  (denn  dies  ist  die  altgebräuchliche  Form; 
der  slaviscbe  Name  Sgorzelitz  'Brandstätte'  erscheint  erst  bei  dem  Interpolator 
des  14.  Jb.,  welcher  die  sog.  grofspolnische  Chronik  des  13.  Jh.  um  seine 
Etymologien  bereicherte,  als  seine  eigne  Übersetzung  des  deutschen  Namens) 
und  Harlnngerberg.  Er  erklärt  das  Fortbestehen  dieser  Namen  daraus,  dals 
die  deutschen  mit  den  Nachbarn  auf  dem  rechten  Elbufer  natürlich  fortwährend 


Sltern  deatschen  GerichtsTerfaasiing:  FDÜ.  26,  1886,  S.  416—88.  —  43)  Ssnlc,  Ober  d. 
Ureinwohner  zwischen  Weichsei  u.  Elbe.  Vortrsg  auf  d.  15.  allgem.  Yen.  d.  Anthropologen: 
KBAAnthr.  15,  1884,  S.  182—43.-44)  G.  Platner,  Qegen  d.  Ansicht,  daCs  die  «SaeTen' 
Slayen  gewesen  seien:  ZEthn.  1,  1884,  S.  98.  —  45)  H.  Hockenbeck,  Zwischen  Elbe 
and  Weichsel.  E.  Erwiderung  auf  d.  t.  Dr.  Ssulc  auf  d.  15.  allg.  Vers.  d.  D.  Anthr.  Ges. 
gehaltenen  Vortrag  Über  d.  Ureinwohner  zw.  Weichsel  u.  Elbe:  ZHQesPrPosen.  1,  1885,  S. 
513—38.  —  46)  K  Behla,  Über  d.  Lage  d.  KationalopferstStte  d.  Sueben  im  Sennoiien- 
walde:  KBAAnthr.  1884,  S.  155.  Wiederholt  d.  Vennutong  Haupts  u.  Teiiegt  d.  Opfer- 
Stätte  auf  d.  Schlolsberg  bei  Burg  im  Spreewalde.  Schwebel  ist  dagegen  für  d.  Mliggelberg«. 
Gesch.  T.Berlin  1,  15  cf.  Anm.  n.  168.  Eine  Zusammenstellung  der  bisherigen  Annahmen  bei 
Jentsch  Progr.  t.  Guben.  1885.  pg.  12,  1.  —  47)  B.  Virchow,  AAnthr.  16,  275-476; 
KBAAnthr.  16,  1885.  —  48«)  W.  Schwartz,  Zur  StammbeTölkerungsfrage  d.  M.  Bnaden- 
borg:  Mark.  Forsch.  20,  1887,  S.  104—30.  —  48b)  id.,  Z.  SUmmbeyolkeiungsfnge  in  d.  Mark 
u.  in  Pommern:  KBAAnthr.  17,  1886,  S.  106/8.  —  49)  Müllenhoff,  AltertamskaadeL 
2,  s.  JB.  10.    (Vgl.  auch  oben  S.  263«<.)    Anhang  14.  Brandenburg  und  Wien  pg.  372/4.  — 


§83.    Braudenbarg   1884/8.     Tschirch.  11,355 

in  Beziehang  und  Verbindung  blieben.  —  In  ähnlicher  Riebtang  bewegen 
äeh  die  Arbeiten  Ernsts^<>)  und  Wendts^^)  Aber  die  Kolonisation  der 
ostel  bischen  Länder.  Ersterer  bestreitet  eine  Germanisierung  der  Slaven, 
Iftfst  sie  Tielmehr  auf  ürkk.  und  die  Analogien  der  Nachbarländer  (Holstein, 
Mecklenburg,  Schlesien)  gestützt,  von  den  Deutschen  meist  verdrängt  oder 
ausgerottet  werden.  Wendt  verfolgt  zunächst  im  ersten,  in  unser  Referat 
gehörigen  Teile  seiner  Abhandlung  die  Beziehungen  der  Deutschen  und  der 
Sla?en  von  Karl  dem  Groben  bis  zum  Tode  Lotbars  1137  und  gewinnt  das 
Ergebnis,  dafs  in  dieser  Zeit  die  deutschen  Könige  den  Slaven  gegenüber  sich 
aaf  Grenzschutz,  Begründung  und  Erhaltung  der  deutschen  Oberhoheit  über 
die  entstehenden  Slavenstaaten  und  Förderung  der  christlichen  Mission  unter 
ihnen  beschränkt  hätten. 

Nicht  ohne  Interesse  ist  eine  Arbeit  Baldows,  welcher,  durch  Hahns 
Werk  über  die  Städte  der  norddeutschen  Tiefebene  ^^)  angeregt,  die  prähisto- 
rischen und  historischen  Ansiedlungen  an  der  mittleren  Oder  von  der  Bober- 
bis  zur  Warthemündung  und  ihre  Abhängigkeit  von  der  geographischen 
Lage  im  einzelnen  untersucht  und  in  Bezug  auf  die  Übergangsstellen  zu  be- 
achtenswerten Resultaten  gelangt. ^>)  Es  wäre  sehr  zu  wünschen,  daüs  ähn- 
liche Spezialuntersuchungen  für  andre  Teile  der  Mark  erschienen.  —  Haus- 
halter^^)  hat  die  Grenze  zwischen  dem  hochdeutschen  und  dem  niederdeut- 
schen Sprachgebiete  östlich  der  Elbe  neu  festzustellen  gesucht.  Seine  Auf- 
stellungen, welche  die  bisherigen  Annahmen  ersetzen  wollen,  beruhen  auf 
nosicberer  Grundlage.  Urk.liche  Studien  liegen  nur  zum  Teil  zu  Grunde^; 
der  Tf.  hat  eigentlich  nur  Riedels  Codex  benutzt.  Teilweise  aber  ist  ganz 
wertloses  Material,  die  sich  öfter  widersprechenden  Zeugnisse  der  Landräte 
Qnd  Kreissekretäre  des  fraglichen  Gebiets  über  den  im  Kreise  herrschenden 
Dialekt,  entscheidend  gewesen.  Die  Gewährsmänner  des  Vf.  haben  oft  selbst 
das  Ungenügende  ihrer  Auskunft  gefühlt.  Mehrfache  Anregungen  derselben 
aher  (z.  B.  19,  35,  38,  43),  gründlichere  Untersuchungen  anzustellen,  hat  H. 
iobenutzt  gelassen.  Die  betreffende  Frage  wird  erst  wissenschaftlich  gelöst 
werden  können  nach  Entscheidung  der  Vorfrage,  inwiefern  der  Dialekt  der 
Urkk.  für  den  der  Bevölkerung  beweisend  ist,  und  auf  Grund  brauchbarer, 
von  Sachkennern  unternommener  Einzeluntersuchungen.  —  Kurz  mögen  er- 
wähnt werden  die  von  Handtmann  gesammelten  Sagen  aus  der  Priegnitz  und 
der  Neumark,  nicht  schlicht  volksmäisig,  aber  anziehend  vorgetragene  Ge- 
schichten, deren  echter  Gehalt  meist  zweifelhaft  ist.^^*^^) 

Ashanier.  Bayern.  I/uxemburger.  Unsre  Kenntnis  der  as- 
^ischen  Zeit  hat  in  dem  letzten  Lnstrum  vor  allem  Sello  durch  handliche 


50)  H.  Ernst,  B.  ColoxuMtioii  t.  Ostdeattchlud.  Obenicht  a.  Littentor.  Ezite  Hälfto. 
1=  Progr.  d.  Bealprog.  Laogenberg.)    1888.     4<*.  82  8.    Über  d.  Mk.  Brandenbarg  pg.  lS/8. 

-  51)  G.  VITeBdt,  Germanuiemng  östl.  d.  Elbe  •.  JB.  7:  1884,  91  S.  E.  Fort- 
"^BBf  iat  1889  erschienen.  —  52)  F.  G.  Hahn,  D.  StSdte  d.  norddeutschen  Tiefebene  = 
Fonebnngen  s.  deutschen  Landes-  u.  Volkskunde  her.  y.  K.  Lehmann  Bd.  1,  S.  93 — 168. 
Stottgirt,  Engelhom.  1885.  76  S.  —  53)  W.  Baldow,  D.  Ansiedelungen  an  d.  mittleren 
^^  T.  d.  Einmfindnng  d.  Bobert  bis  zu  derjenigen  d.  Warthe.  Mit  e.  Karte.  Inaugural- 
^ivertstioB.  Balle,  Haensch  u.  Pahl.  1886.  50  8.  —  54)  Bruno  Haushalter,  D.  Grenze 
i^viKben  d.  hochdeutschen  und  d.  niederdeutschen  8prachgebiete  östlich  d.  Elbe.  Mit  zwei 
9pnKhktr(en.  (Programm  des  fttrstl.  G.  u.  Bpg.  z.  Budolstadt.)  Budolstadt,  Mitzlaff.  1886. 
4*  50  8.  [,'Herng  A.  Stnd.  neuer  8prach.  Bd.  77,  223  sehr  gepriesen.  «Peinliche  Akribie'.]| 
~~&5)0.  Handtmann,  Neue  8agen  aus  der  Mark  Biandenburg.  Ein  Beitrag  z.  deutschen 
SHeasehatai.      Berlin,    Abenbeim.      1883.     263    8.      {[ZEthn.    Bd.    16,    1884,    pg.    232J| 

-  I€)X  ^*  Schwartz,  Sagen  ond  alte  Geschichten  d.  Mark  Brandenburg.     Berlin,  W. 

23* 


n,356  $33.     Brandonbnrg   1884/8.     Tachirch. 

Herausgabe,  Kritik  and  Verarbeitung  der  chronistischen  Quellen  gefördert. 
Darob    den    erneuten    Abdruck  der  drei  wicbtigsten  Geschicbtsqaellen  jener 
Zeit  in  märkischen  Yereinspablikationen  sind  dieselben,    die   bisher  zwar  in 
den  MGH.  gedrackt,  aber  nach  Lage  der  Verhältnisse  Forschem  in  der  Provinz 
im  ganzen  unzugänglich    waren,   erst   für   weitere    Kreise    nutzbar   gemacht 
worden.     Freilich    ist   die   Art   der   Herausgabe  nicht  ohne  Anfechtung  ge- 
blieben. —  Zunächst  erschien  in  den  JB.  des  aitmärkischen  Vereins  der  ja 
schon  mehrfach  gedruckte  Traktat  Heinrichs  von  Antwerpen.^^)    Ans  der  Ein- 
leitung ist  hervorzuheben  die  genaae  Beschreibung  der  Fundatio  Leizkensis, 
des  Schriftstückes,  von  dem  der  Traktat  einen  Teil  bildet.    Nach  Sello  ist 
sie  eine  gröfstenteils  bald  nach   1293  entstandene  Zusammenstellung  histo- 
rischen Beweismaterials,  bestimmt  einer  Deduktion  zur  Einleitung  und  Grund- 
lage za  dienen,  in  welcher  die  Vorrechte  des  Leitzkauer  Kapitels  in  Betreff 
der   Brandenbarger   Bischofswahl    gegenüber   dem  Brandenburger  verfochten 
werden   sollten.    Der  Traktat  aber  wurde  in  das  Schriftstück  aufgenommen, 
weil  er  zu  beweisen  schien,    dafs  die  Petrikirche  zn  Brandenburg,  d.  h.  der 
Dom,  die  Tochter  von  St.  Marien  in  Leitzkau  sei,  eine  Ansicht,  welche  der 
Kompilator  der  Fundatio  durch  eine  Textinterpolation  unterstützte.    Für  die 
Abfassungszeit  des  Traktats,  dem  Seil  o  hohe  Glaubwürdigkeit  zuschreibt,  macht 
er  das  Jahr  1166  wahrscheinlich.      In   den   lehrreichen  Anmerkungen  lehnt 
S.  die  Annahme  Schillmanns^^)  ab,  daüs  Pribislav  die  Burg  Brandenbarg 
schon  bei  seinen  Lebzeiten  geräamt  habe.  Den  Titel  Albrechts:  ^archio  de 
Brandenburg',  den  jener  spätestens  schon  seit  1144  führte,    erklärt   er  aas 
seinem  privatrechtlichen  Besitze,  der  Zauche,  die  bis  Brandenbarg  reichte.  — 
In  der  Jaczofrage  tritt  er  hier  und  in   einem  besondem  Aufsatze^''^^*)   der 
Au&Lssung,  welche  den  Polenfürsten  Jaczo  des  Traktats  mit  dem  J.  v.  Köpenick 
der  Münzen,  sowie  mit  gleichnamigen  schlesischen  oder  pommerschen  Fürsten 
identifiziert,  entgegen.     Aus  dem  Gepräge  der  Münzen  ergäbe  sich  nur,  dafs 
sie  in    die    Zeit   von    1140 — 1200  gehören  und  als  künstlerisch  vollendete 
Nachahmungen  von  Magdebarger  Münzen  dem  schmalen,  wendischen  Striche 
zwischen  Pommern,  Polen  einerseits  und  der  Brandenburgisch-Magdeburgischen 
Grenze  zuzuweisen,  also  vielleicht  zu  Köpenick  im  Teltow  geprägt  seien.    Aber 
dafs  dieser  Münzherr  mit  dem  Jaczo  in  Polonia  principans  derselbe  sei,  lasse 
sich  nicht  erweisen,  da  das  Polenreich,  soweit  wir  wissen,  nicht  bis  hierher 
reichte.     Die  Numismatiker  haben  dem  gegenüber  bis  in  die  neaeste  Zeit  an 
der  Identität  der  beiden  Jaczos  festgehalten,  doch  wohl  mit  Recht;  denn  die  zahl- 
reichen Münzen  weisen   deutlich  aaf  ein  bedeutendes  Machtgebiet  im  Osten 
an  der  Grenze  zwischen  Brandenburg-Magdeburg  und  Polen,   durch  welches 
ein  zweiter  polnischer  Jaczo  nicht  ungestraft   zum  Einfall   in    die  Mark  ge- 
zogen wäre.    Auch  die  Ausdehnung  des  geographischen  Begriffs  Polonia  erscheint 
nicht  als  unmöglich,  ^i)  —  In  den  Brandenburgisch  Preafsischen  Forschungen 
hat  Sello  alsdann  die  Brandenburger  Fürstenchronik  neu  herausgegeben  und 


Berts.  1887.  188  8.  —  57)  6.  Sello,  Heinrid  de  Antwerpe,  can.  Bnndenb.  Tnctatoi 
de  nrbe  Brandenburg.  Nea  heraugegeben  n.  erläutert:  JB.  Altm.  V.  Tat  G.  u.  Ind.  Sals- 
wedel  22.  Heft  1,  1888,  S.  1-33.  —  58)  B.  Scbillmann,  Geschichte  d.  Stadt  Brmnden- 
borg  a/H.  1882.  pg.  131.  —  59)  G.  Sello,  Jacso,  d.  Eroberer  Brandenburg«,  sein  Doppel- 
ganger Jaczo  y.  Köpenick  etc.:  Blätter  f.  Handel,  Gewerbe  a.  sociales  Leben.  Beibl.  d. 
Magd.  Zeitg.  1885,  No.  44  ff.  —  60)  id.,  D.  Schildhom-Sage.  Anhang  in  Potidam  o. 
SanssoacL  pg.  150—64.  Breslau,  Schottländer.  1888.  Erweiterter  Abdruck  t.  Ko.  59. 
—  61)  Dannenberg,  Yerh.  Kum.  Ges.  1887,  7,  2,  S.  8,  9.     Ebenso  Bahrfeldt  in  seinem 


§33.    Brandenburg  1884/8.     Tschirch.  11,357 

erlftatert.^^*®^)  Es  ist  dies  kein  einfacher  Abdruck  aas  einer  vorhandenen  Hs. 
S.  hat  Yielmehr  die  in  der  Chronica  principam  Saxoniae  mit  einer  Billnngiscben 
Genealogie  verbunden  überlieferte  askanische  Genealogie  nach  der  bisher  noch 
nicht  gedrackten  Tollstflndigeren  Trierer  Hs.  getrennt  gegeben  and  daran  die 
brandenborgischen  Nachrichten  aas  Palkava  von  1268  —  1319  geftlgt,  am 
durch  die  Zusanunenstellang  dieser  Brachstücke  den  Nachweis  za  führen,  dalüs 
alle  diese  anscheinend  losen  Stücke  nicht  blofs  ehemals  einem  Ganzen  ange- 
hörten, sondern  auch  jetzt  noch  ein  leidlich  geschlossenes  Ganze  bilden.  Seine 
Aasgabe  hat  allerdings  die  Zastimmang  Holder-Eggers,^^)  des  Heraa»- 
gebers  der  Chronica  principam  Saxoniae  in  den  MGH.  nicht  gefanden.  Der- 
selbe wirft  S.  vor,  er  habe  den  Charakter  des  Stückes  nicht  erkannt,  das 
eine  erweiterte,  in  den  letzten  Jahren  des  13.  Jh.  gemachte  Bearbeitang  des 
zweiten  Teils  der  Chron«  prina  Sax.  sei  and  mifsbilligt  die  gesonderte  Heraas- 
gabe der  von  der  Billanger  Genealogie  antrennbaren  Brandenburger  Fürsten- 
chronik. —  Diese  Bedenken  dahingestellt  ist  die  Zasammenfassang  der  Branden- 
bmger  Cbronikenfragmente,  deren  ZasammengehOrigkeit  keinem  Zweifel  anter- 
li^t,  lehrreich  und  dankenswert.  Die  dem  Texte  angehängten  Anmerkangen 
weisen  die  Glaubwürdigkeit  der  Chronik  aas  Urkk.  and  andern  Qaellen  nach 
nnd  sind  eine  reiche  Fandgrabe  für  qaellenmäfsige  Kenntnis  der  askanischen 
Familiengeschichte  and  der  altern  märkischen  Geschichte  überhaupt.  —  Aach 
die  von  Seile  heraasgegebenen  Fragmenta  Chronicae  episcoporam  Branden- 
bnigensinm^^)  sind  nicht  eine  bloise  Wiederholang  der  mit  der  Fürstenchronik 
zusammen  aberlieferten  and  schon  gedrackten  ^^)  Brachstücke  der  Bischofs- 
chronik; sondern  der  Heraasgeber  zieht  aafser  diesen  die  verschiedenen  Re- 
zensionen der  Fürstenchronik,  wie  sie  im  Goslarer,  Trierer  Kodex  and  bei 
Pnlkawa  erscheinen,  zar  Bekonstraktion  des  Inhalts  der  Bischofschronik  heran. 
Aach  Stellen  aas  der  Magdebarger  SchOppenchronik,  den  Gestis  archiep. 
Magd.,  der  sächsischen  Weltchronik  a.  s.  w.,  Citate  bei  Garcaeas  weist  er 
der  Bischo&chronik  za  and  sacht  so  darch  kühne  Kombination  ein  Bild  des 
verlorenen  Ganzen  za  gewinnen.  Nach  ihm  schlols  der  Chronist  seine  Arbeit 
zwischen  1249  and  1252  ab.  Er  war  ein  Zeitgenosse  and  vielleicht  ein 
Schüler  des  Bischofs  Gernand,  jedenfalls  ein  Märker  von  Gebart  and  berichtete 
über  die  Ereignisse  des  13.  Jh.  aas  eigner  Kande.  Für  die  Wiederher- 
stellang  des  Bistams  lag  ihm  der  Traktat  Heinrichs  vor.  Die  Vorgeschichte 
schöpfte  er  ans  dem  Annalista  Saxo.  Die  Zaverlässigkeit  der  Chronik  schätzt 
8.  hoch  anter  billiger  Berücksichtigang  der  vielfach  verderbten  Zahlenüber- 
iieferang.  —  Die  Zeitfolge  der  ältesten  Bischöfe  von  Brandenbarg,  deren 
Überliefemng  in  der  Chronik  sehr  lückenhaft  ist,  and  Havelberg  stellt  Brefs- 
laa*^)  fest.  Seine  berichtigte  Brandenbarger  Liste  enthält  13  Bischöfe  nebst 
einem  G^enhischofe  bis  Wigger  einschliefslich.  Sie  beseitigt  Radolf  and 
Johannes  Scotns,  fügt  Folkward  nea  ein  and  bestimmt  die  Regierangszeiten 
nelÜEUsh  genauer.  —  Die  Havelberger  Liste  nennt  10  Bischöfe,  deren  Re- 
gienmgsjahre  sich  meist  bestimmen  lassen.  Zwischen  1030  and  1049  hat 
wohl  Konrad  n.  nach  dem  Tode  der  bisherigen  Titalarbischöfe  jener  Sprengel 


Mwii  Werke.  e£.  JB.  1889.  —  62.63)  6*  Sello,  Chronica  Biarchionum  Brandenbargensiam. 
Kach  einer  Handschrift  d.  Trierer  Stadtbibliothek  und  d.  Excerpten  d.  Pnlkawa  heraasgegeben 
a.  erliatert:  FBPG.  1,  1,  1888,  S.  111—80.  —  64)  NA.  14,  208  (1889).  —  65)  G.  Sello, 
D.  Brandenburger  Blstums-Chronik.  Nebet  e.  Anhange,  enthaltend :  Fragmente  chronicae  epi>- 
eopomm  BrandenbiiTgennam:  JBHVBrandenbnrgH.  20,  1888,  10»  52  S.  I[NA.  14,  628  0. 
fl.  £.|]  —  M)  Biedel,  G.  D.  4,  274  ff.  —  MGH.  25,  484  £   —  67)  Brefslau,  s.  o.. 


11,358  i33.    Brandenbaig  1884/8.     Tschirch. 

es  anterlassen,  neue  Hirten  für  die  Stifter  zn  bestimmen.  —  Die  merkwür- 
dige Auftragang  der  Brandenburger  Allode  an  das  Erzstift  Magdeburg  1196 
hat  Härtung  in  seiner  Darstellung  der  Territorialpolitik  der  Magdeburger 
Erzbischöfe  Wichmann,  Lndolf  und  Albrecht  neu  auf  ihre  Grande  untersuchte^) 
Er  wendet  sich  gegen  die  ältere  Annahme,  dafs  die  Hingabe  geschehen  sei, 
um  Markgraf  Otto  vom  Banne  zu  befineien,  indem  er  sich  mit  Recht  auf  den 
Wortlaut  der  Urkk.  und  den  Bericht  der  SchOppenchronik  stützt,  welch  letz^ 
terer  die  Auftragung  vielmehr  nur  allgemein  als  einen  AusfluTs  der  kirchlich 
frommen  Gesinnung  des  Markgrafen  ansieht.  Die  eigentümlichen  Ansichten, 
welche  H.  weiterhin  über  die  Vorgänge  der  Auftragung  unter  Benutzung  der 
brandenbnrgischen  Nachrichten  bei  Pulkawa  entwickelt,  hat  Sello^^}  mit 
Glück  entkräftet,  indem  er  die  Natur  jener  Angaben  kritisch  untersucht  und 
ihre  Übereinstimmung  mit  den  richtiger  verstandenen  Urkk.  erhärtet  Das 
Ergebnis  ist  übrigens  nur  das  negative,  dafs  wir  über  die  Motive  der  Auf- 
lassung nichts  wissen.  ^0)  Über  die  Reichspolitik  der  beiden  Markgrafen 
Johanns  I.  und  Ottos  III.  hat  Bauch^^)  eine  gründliche  Untersuchung  ge- 
liefert, während  Sello  in  einer  kleinen  Gelegenheitsschrift  ein  Lebens-  und 
Charakterbild  des  letzteren  Fürsten  zeichnet ^''7')  Ein  von  Palacky  irr- 
tümlich auf  die  Wahl  Adolfs  von  Nassau  1291/2  bezogenes  Versprechen  des 
Markgrafen  Otto  (III)  von  Br.,  bei  der  römischen  KOnigswahl  übereinstimmend 
mit  Ottokar  von  Böhmen  stimmen  zu  wollen,  bezieht  Bussen  7^-*^^)  aus  ver- 
schiedenen Gründen  auf  1262  und  die  damals  von  Werner  von  Mainz  betriebene 
Neuwahl.  Otto  III.  war  Weihnachten  1261  mit  seinen  Kindern  bei  Ottokar,  der 
in  jenen  Tagen   von  dem  Mainzer  feierlich   zum  Könige  gekrönt  wurde. 

Die  Bemühungen  der  Markgrafen  von  Brandenburg  älterer  linie,  ihrem 
Bruder  Erich  auf  den  erzbischöflichen  Sitz  von  Magdeburg  zu  verhelfen  und 
die  folgenschweren  Verwicklungen,  die  dadurch  herbeigeführt  wurden,  hat 
Sello  "^"^^  im  Zusammenhange  kritisch  behandelt  Den  Mittelpunkt  der  Dar- 
stellung bildet  der  Kampf  von  1278  und  die  Schlacht  bei  Frose.  Die  kritische 
Untersuchung  der  Quellen  für  diesen  Kampf  (Vergleichung  des  Berichts  der 
Gesta  Arch.  Magd,  und  der  SchOppenchronik)  ergiebt  nach  S.,  entgegen 
Hertels  Annahme,  dafs  die  Oberlieferung  auf  einem  kleinen  Liede:  ^van  dem 
stride  to  Vrose'  beruht,  das  in  brandenburgischem  Sinne  am  askanischen  ^ 
Hofe  verfafst  ist  Wenn  wir  in  dem  Berichte  somit  keine  rein  historische 
Quelle  haben,  so  weist  doch  S.  in  anziehender  Weise  nach,  wie  die  von 
Hertel  als  sagenhaft  bezeichneten  Umstände  der  Erzählung  sich  teils  direkt 
belegen  lassen,  teils  durch  Analogien  und  nach  anderweitigen  Nachrichten 
möglich  und  wahrscheinlich  erscheinen.  So  wird  die  Gefangensetzung  des 
Markgrafen  im  Käfige  auf  dem  Querfnrter  Hofe,  die  Rolle  des  alten  Johann 
von  Buch  bei  der  Lösung  Ottos,  die  Aufbewahrung  des  Schatzes  zu  Tanger- 


8.  33SS.  —  68)  J.  Härtung,  D.  Territorial politik  d.  Magdeburger  Srsbitchofe  Wiebmaiu, 
Ludolf  n.  Albrecht.  1152 — 1282.  Darin:  D.  Auftragang  d.  Brandenbnrgisehen  Allode  an  d. 
Erzitift  1196:  GBllHagd.  21,  1886,  8.  118—85.  —  69)  G.  Sello,  Über  d.  Lebniaaftrag 
d.  Brandenbargitchen  Allode  an  d.  Erzstift  Magdeburg:    QBUMagdeburg.  21,   1886,  8.  272. 

—  70)  X  0.  y.  Heinemann,  Otto  L,  Markgraf  y.  Brandenburg:  ADB.  24,  1887,  8.  658/9. 

—  71)  A.  Bauch,  Johann  I.  u.  Otto  III.  y.  Brandenborg  s.  JB.  9.  —  72)  0.  Sello, 
Markgraf  Otto  III.  y.  Brandenburg.  E.  Oedenkblatt  s.  9.  Oktober.  Vortrag,  geh.  im  Hiat 
Vor.  s.  Brand,  bei  d.  Einweihg.  d.  Steinthorturmes.  Brandenburger  Anteigor.  1888.  —  TS)  X 
0.  y.  Heinemann:  Otto  III.,  Markgraf  y.  Brandenburg:  ADB.  24,  1887,  S.  659.  — 
74-76)  A.  Busson,  Versprechen  d.  Markgrafen  Otto  III.  y.  Brandenburg  an  Ottokar  t. 
Böhmen  betreffs  d  römischen  Königswahl  (1262):  MIÖO.  7,  1886,  S.  636—42.  —  77) Sello, 


{33.    BrandenbuK  1884/8.    Tschircli.  11,359 

mflnde'^^*)  nicht  ans  der  beglaabigten  Geschichte  gestrichen  zn  werden 
bnachen.^^^-®*)  Ffir  die  Periode  der  Wittelsbachor  kommt  die  Yeröffent- 
licbong  Ton  Steinherz  in  Betracht,  welcher  bisher  unbekannte  Verträge 
Karls  IV.  mit  den  Wittelsbachem  zn  Eltville  1349  ans  dem  Wiener  Staats- 
ardiiTe  mitteilt  nnd  ihre  Bedentnng  erläntert,  ohne  fAr  seine  Ausfühmngen 
Weizsäckers  Beistimmnng  zn  finden.^^-^^  Thenner  tritt  der  bisher 
bemchenden  Ajisicht  entgegen,  dafs  Karl  IV  seit  1348  von  langer  Hand  her 
plaomäbig  die  Zertrttmmemng  der  Wittelsbachischen  Hansmacht  nnd  die  Er- 
werbung Brandenburgs  betrieben  habe.  Er  erklärt  vielmehr  Karls  Schritte 
«08  den  wechselnden  Forderungen  der  politischen  Lage.^^) 

HohenzoUemzeit.  1410 —1640.«»)  Für  die  Familiengeschichte 
Friedrichs  IL  liefert  Sello'^)  einen  wichtigen  Beitrag.  Er  scjiildert  das 
Endlose  Dnlderleben  der  sächsischen  Prinzessin  Katharina,  welche  als  ein 
Werkzeug  berechnender  Hanspolitik  mit  Friedrich  H.  von  Brandenburg  ver- 
lobt, von  ihrem  Bräutigam  mit  dem  Schwerte  in  der  Hand  ihren  trotzigen 
Brfldem  abgerungen  wurde  nnd  statt  Frieden  durch  ihre  Vermählung  ^n 
stiften,  nur  die  schuldlose  Ursache  neuer  Verwicklungen  wnrde.*^«)  Über 
das  Bestehen  Waldensischer  Gemeinden  im  spätem  MA.  auf  beiden 
Seiten  der  Oder  in  der  Uckermark  und  der  Neumark  giebt  uns  Watten- 
bach'^'')  höchst  merkwürdige  Nachrichten,  geschöpft  aus  einer  noch  unbe- 
kannten Hs.  der  Wolfenbütteler  Bibliothek,  den  Originalprotokollen  einer 
Ketzerinqnisition  des  Gelestiners  Petrus  im  Kamminer  Sprengel  von  1393  u. 
1394,  sowie  eines  Verhörs  vom  Jahre  1458  über  Ketzereien  der  gleichen 
Gegend.  Danach  war  um  1393  in  der  Umgegend  von  Königsberg,  Dramburg, 
Preuzlau  nnd  Angermllnde  die  Sekte  der  Waldenser  schon  über  ein  Jh.  hei- 
misch unter  Bauern  und  Handwerkern,  die  einen  strengen  Lebenswandel 
führten.  Sie  hielten  eidliche  Beteuerung  und  Blntvergiefsen  für  sündhaft  und 
durften  daher  weder  Richteramt  noch  Kriegsdienst  übernehmen.  Ihre  Geist- 
hchen  waren  Reiseapostel,  die  jährlich  aus  der  Feme  kamen,  Beichte  hörten, 
Boise  auferlegten  und  Absolution  erteilten.     Die  Sektierer  schworen  damals 


■•  0.  S.  173*^.  —  78»79)  Dieaor  Ort  mnJb  in  Bericlite  gemeint  sein,  nicht  d.  ackermarkifche 
AngermfiBde,  wo  man  noch  heute  d.  Sohttskitten  zeigt.  MSrk.  Forsch.  1,  291.  —  80)  X 
0.  T.  Heine  mann  u.  £.  Bardach,  Otto  IV.,  Markgraf  t.  Brandenbarg:  ADB.  24,  1887, 
8.  659—63.  —  81)  X  0.  T.  Heinemann,  Otto  V.,  Markgraf  ▼.  Brandenbarg:  ib.  1887, 
S.  663.  —  82)  X  Lohmeyer,  Ladwig  d.  Ältere,  Markgraf  y.  brandenbarg  a.  Heraog  t. 
fiiiem:  ib.  19,  1884,  S.  529—88.  —  88)  S  Steinheri,  D.  Verträge  Karl  IV.  mit  den 
WitteUbachem  za  Eltrille  im  Jahre  1349:  MIÖO.  8,  1887,  8.  103/7.  83/5  aoBmhrUch  be- 
•prochen  JB.  10,  II,  57»/*.  —  84)  J.  Weiisacker,  Za  d.  Vertragen  Kark  IV.  mit  d. 
Wittelsbachem  zn  Eltnlle  im  Jahre  1349:  ib.  1887,  S.  802/6.  —  85)  8.  Steinhera, 
Noehmala  d.  Yertrige  y.  EltTille.  1349:  ib.  1887,  8.  611/9.  —  86)  X  Lohmeyer,  Lad- 
wig d.  Bdmer,  Markgraf  y.  Brandenbarg:  ADB.  19,  1884,  S.  538—40.  —  87)  X  £• 
Theaner,    Otto  d.  Faole  od.  d.  Finner,  Markgraf  y.  Brandenbarg:  ib.  24,  1887,  8.  663/9. 

—  88)  id.,  D.  Übergang  d.  Mark  Brandenbarg  y.  Wittelsbaehiachen  an  das  Lazembargiadhe 
Hana.  Bariiner  Dissertation.  GSrlits,  Hofimann  a.  Beiber.  1887.  32  *S.  D.  Vf.  stellt  die 
Fortutsang  in  d.  MIÖG.  in  Aassicht;  doch  ist  bicher  nichts  erschienen.  D.  yollatindigen 
Ergebniasa  seiDer  Untersachong  MSrk.  Forsch.  IP,  394.  —  89)  X  K.  Lohmeyer,  D. 
QoitBow:  ADB.  27,  1888,  S.  60/2.  —  90)  O.  Sello,  Katharina,  •.  JB.  8.  -*  90*)  X  P- 
Wagner,  Finanzielle  Batsdüige  aas  d.  Zeit  Albrecht  AchiUs:  FDG.  25,  1885,  8.  342—53. 

—  91)  W.  Wattenbach,  Über  d  Inquisition  gegen  d.  Waldenser  in  Pommern  a.  d.  Mark 
Brandenbarg.  (=  Abhandlgen.  d.  Kgl.  Preass.  Ak.  d.  Wiss.  an  Berlin  1886.  Berlin.  1886. 
4*.  102  8.  —  92)  id.,  Ober  Ketzergerichte  in  Pommern  a.  d.  Mark  Brandenborg.  (=:  Sitagsber. 
d.  K.  PreoM.  Ak.  d.  Wim.  s.  Berlin):  1886,  4,  21,  1,  1886.  —  93)  id.,  Über  d.  Sekte  d. 
Brüder   y.    freiem    Geizte.    Mit  Nachtrigen  über  die  Waldenser  in  d.  Mark  a.  in  Pommern. 


1X^360  §^S-     Brandenburg  1884/8.     Tschirclu 

willig  ihre  Irrtümer  ab,  worden  aber  so  wenig  wirklich  glftnbige  Katholiken, 
dafs  1458  wiederum  Ketzer  aus  ganz  denselben  Gregenden  verhört  worden, 
die  der  gleichen  Sekte  wie  früher  anhingen,  aber  deren  Lehrer  nnn  durch 
häretische  Bischöfe  der  böhmischen  Brüder  geweiht  wurden  und  im  Lande 
selbst  seMaft  waren.  Die  Sekte  war  durch  Aufnahme  böhmischer  Lehrer 
fast  ganz  hussitisch  geworden.  Ein  der  Inquisition  verfallener  Lehr^  erlitt 
wohl  den  Feuertod.  Später  um  1480  wurden  nach  Mitteilungen  aus  böh- 
mischen Quellen  (vergl.  die  Abb.  pg.  87  ff.)  die  märkischen  Waldenser  durch 
eine  neue  Verfolgung  unter  Albrecht  Achilles  bewogen,  auf  die  Einladung  der 
Brüder  nach  Mähren  zu  ziehen,  wo  sie  namentlich  in  der  Umgegend  von 
Landskron  blieben.  In  der  Mark  aber  erinnern  zu  späterer  Zeit  nur  noch 
die  bald  unverständlich  gewordenen  Namen  ^Ketzerangermünde,  die  Ketzer- 
dörfer und  Ketterberge^  im  Königsberger  Kreise  an  die  Waldenser,  auf  deren 
Leben  jetzt  unerwartet  so  helles  Licht  gefallen  ist.^^)  —  Holtze*^)  be- 
leuchtet den  Prozeds  gegen  die  märkischen  Juden  insonderheit  nach  seiner 
(echtsgeschichtlichen  und  volkswirtschaftlichen  Bedeutung.  Nach  einer  Ein- 
leitung, welche  die  Politik  der  brandenburgischen  Fürsten  gegenüber  den 
Juden  zusammenfafst,  untersucht  H.  die  Quellen  des  Prozesses  kritisch  und 
geht  namentlich  auf  die  Druckschrift  von  1511  zurück,  die  aus  den  Akten 
geschöpft  scheint  und  die  vollständigste  Darstellung  bietet.  Danach  ist  das 
Verfahren  schon  in  den  Formen  erfolgt,  welche  durch  die  bambergische  Hals- 
gerichtsordnung für  den  Strafprozeß  aufgestellt  worden  waren.  Zuerst  wurden 
die  formalen  Bestimmungen  ängstlich  gewissenhaft  beobachtet,  während  im 
Fortgange  des  Prozesses,  den  Joachim  wohl  gegen  seinen  Willen  und  sicher 
gegen  die  Grundsätze  seiner  Finanzpolitik  einleitete,  die  Volksanfregung  die 
Bechtsformen  und  das  Recht  selbst  sprengte.  Die  durch  den  Prozels  herbei- 
geführte Vertreibung  der  märkischen  Juden  wird  dann  als  ein  Grewaltakt  zur 
Hebung  der  Kreditverhältnisse  des  armen  Landes,  als  eine  Art  Seisachthie 
für  den  verschuldeten  Ornndbesitz  der  Mark  dargestellt.  Durch  die  erhöhte 
Steuerfähigkeit  der  von  der  Schuldenlast  plötzlich  befreiten  Besitzer  wurde 
die  Einbuijse  der  kurfürstlichen  Kasse  an  Judenschutzgeldern  ausgeglichen. 
Damit  aber  jetzt  nicht  die  Märker  bei  den  Juden  des  Nachbarlandes  in  Ver- 
schuldung gerieten,  so  betrieb  und  erreichte  Joachim  auch  die  Entfernung 
der  jüdischen  Geldmänner  aus  Braunschweig,  freilich  nur  auf  ein  halbes  Jahr. 
Hierauf  bezügliche  Urkk.  teilt  H.  im  Anhange  mit.  —  Arnim-Densen^^ 
schildert  die  Fehde  des  märkischen  Edelmannes  Friedrich  von  Pfuel,  welche 
dieser  v.  1498 — 1507  mit  den  Herzögen  von  Mecklenburg  führte  und  aus 
welcher  er  trotz  der  über  ihn  verhängten  Reichsacht,  vom  Kurfürsten  Joachim 
moralisch  unterstützt,  als  Sieger  hervorging.  —  Die  märkische  Erzählung  von 


SitsgBber.  d.  K.  PreoM.  Ak.  d.  Wus.  Berlin.  9,  6,  18S7.  —  INL)  X  P-  Holtie,  B.  B^ 
gräbniMtätte  d.  KurfÜnten  Johann  Cicero:  KBGY.  33,  1885,  8.  61/2.  Erweiterter  Abdruck 
MB  d.  Becension  «SbIIoa  Lehnin'  (Z.  Pr.  G.  L.  19,  315  ff.)  H.  bestreitet,  dab  d.  Qebeine 
Johann  Ciceros  ans  Lehnin  nach  d.  Domkirche  sa  Colin  überführt  worden  seien,  glaabt  dies 
yielmehr  nnr  Ton  d.  Grabdenkmal  Johanns;  seine  Aosf&hrangen  werden  indessen  hinfillig 
durch  das  Zeugnis  Joachims  IL  selbst  in  seinem  'Bekenntnis*  ?.  1563;  nach  Heidemann,  <L 
Beformation  in  d.  M.  Br.  S.  145.  —  95)  id.,  D.  Strafverfahren  gegen  d.  markischen  Joden 
im  Jahre  1510  :  SYGBerlin.  H.  21.  Berlin,  Mittler  u.  Sohn.  79  8.  Der  ▼.  Holtie  (pg.  8  n.  1 1 ) 
nicht  ermittelte  Sebastian  Franck,  welchen  Garcaeos  für  d.  Katastrophe  t.  1510  dtiert,  Ist 
d.  Vf.  d.  Chronicon  Germaniae,  der  d.  Proaefs  in  d.  That  erwihnt  —  Darob  e.  Versehen  ist  an- 
sUU  Hafftiz  (bei  Biedel  lY,  88)  regehnä&ig  Engelbert  Wasterwits  als  Gewährsmann  für  die 
Ereignisse  ?.  1510  angeführt  —  96)  t.  Arnim-Densen,   D.  Pfaelsche  Fehde:   ItiLrk.  F. 


{33.     BnmdenboTg  1884/8.     Tschirch.  11,361 

dem  Aitter  (Gort  v.  Hagen  oder  Hacke  auf  Stülpe  genanAt),  welcher  Tetzel 
beraubte,  weist  Bolte'^)  als  nnbistorische  Sage  nach.  Sie  ist  einer  altern 
Anekdote  nachgebildet,  die  zuerst  in  einer  1498  gedruckten,  Mailänder  latei- 
nischen Predigtsammlung  auftaucht  und  darin  nach  Mailand  unter  Franz 
Sforza  (t  1466)  Terlegt  wird. 

Zur  Geschichte  der  Reformation  bietet  Schwarzes  Lebensbild 
des  Bischöfe  Mathias   von  Jagow   einen  Beitrag.'^)   —   Für   die   Regierung 
iidder  Joachime  wichtig  ist  die  bisher  ungedrnckte,  von  Holtze'')  heraus- 
gegebene Märkische  Fürstenchronik  des  Belitzer  Kaplans  Paul  Greusing.  — 
H.  hat  den  Druck  nach  einer  Hs.  der  Kgl.  Bibliothek  zu   Dresden,   welche 
nach  ihm  eine  besonders  treue  Abschrift   zu    bieten   scheint,   besorgt.     Die 
Chronik  schlielst  mit  1572  nnd  ist  im  März  dieses  Jahres  vollendet  worden. 
Wahrscheinlich  ist  der  Vf.,  welcher  wohl  schon  seit  1554  Diakonus  in  Belitz 
«ar,  bald  nach  1572   gestorben   und   hat  so  sein  Werk  nicht  mehr  heraus- 
geben können.  —  Greusings  Arbeit  beruht  hauptsächlich  auf  Wolfgang  Jobsts 
'Genealogie'    und    'Beschreibung    des   Kurfürstentums*;    er   benutzt   dancbeif 
Peacer  zur  Kontrolle.    Teile  von  Annalen  eines  Havelberger  Domherrn,  jetzt 
beseitigte  Inschriften  der  Katharinenkirche  zu  Brandenburg,  Urkk.  des  Kirchen- 
ond  BatsarchivB  zu  Belitz  sind  nur  durch  ihn  uns  erhalten.    Der  selbständige 
Wert  der  Ghronik  beruht  auf  Beiträgen  zur  Belitzer  Lokalgeschichte  (darunter 
Ton  weiterem  Interesse  die  Geschichte  des  Wunderbluts  zu  B.,  Jan  Kucks 
Überfall  auf  Belitz  1478),  sowie  auf  später  traditionell  gewordenen  Geschichten 
zur  Begiemng    Joachims  I.  u.  IL     Nach  H.   hat  Greusing   die  Einzelheiten 
der  Adelsumtriebe  unter  Joachim  I.  tendenziös  gefälscht,  indem  er  unter  die 
Stegrei^unker  Namen  von  bei  ihm  mifsliebigen  Hofbeamten  wie  Lüderitz  und 
Otterstedt  gebracht   und   die   adligen  Bäuber  überhaupt  zuerst  als  vertraute 
Diener  des  Karfürsten  bezeichnet  hat,   wohl  erbittert  über  das  vermeintliche 
Unrecht,   das    kurfürstliche    Beamten   den  Belitzem  angethan  hatten.     Cber 
Joachim  IL,  dessen  leichtfertiges  Leben  er  geifselt,  giebt  er  den  ihm  zugäng- 
lichen Hofklatsch  wieder.     Sonst  hat  er  gewissenhaft  und  kritisch  das  Mate- 
rial benutzt  und  verständigerweise  fast  alle  Predigten,  welche  die  gleichzeitigen 
Chroniken  füllen,  weggelassen.     Da  die  Auffassung  Greusings  die  Geschichts- 
darstelluogen  bis  heute  vielfach  beeinflufst   hat,   giebt  H.  in  der  Einleitung 
einen  Gberblick  über  die  ältere  märkische  Geschichte,  in  welcher  vor  allem 
Tolkswirtschaitliche  Gesichtspunkte  vorwalten.     H.  legt  darin  ganz  besonders 
seine  AufEassang  von  den  Regierungen  der  beiden  Joachime  dar,  würdigt  die 
Verdienste  des  altern  besonnen  und  schreibt  Joachim  II.  in  seiner  Kirchen- 
politik,  in    der  diplomatischen  Vorbereitung  der    schlesischen,    preuÜBischen, 
magdeburgiscben  Erwerbungen,    in  der  grofsartigen  Kunstpflege  hohe  staats- 
männische Bedentnng  zu.    —    £inen   weitem  Beitrag  zur  Hofgeschichte  des 
letzteren  Fürsten  giebt  Holtze  ^^^)  in  einem  kurzen  Lebensabrisse  der  Mag- 
dalena von  Brandenburg,  Gräfin  zu  Arneburg,    der    natürlichen  Tochter  des 
Korfi^ten  von  Anna  Sydow.     Der  Aufsatz,  welcher  in  erweiterter  Form  in 
den  Märkischen  Forschungen  wiederholt  isV<^^)  stellt  die  beglaubigten  Nach- 
richten über  Joachims  Yerhältnis  znr  Giefserin  zusammen  und  spricht  Jobann 


tO,  1887,  S.  1—12.  —  97)  B.  No.  173.  —  98)  X  S c h  wa r z e,  Mathias  t.  Jagow,  Biachof  ▼.  Bran- 
deAbai^:  ABB.  20,  1 884,  S.  654/7.  —  99)  Fr.  Holtze,  Crenainga  Märkiadie  Fünten-Chronik: 
S\'6BeTli]i.  H.  23.  Berlin,  Mittler  u.  Sohn.  1886.  205 S.  —  100)  Fr. Holtze  Jan.,  Magdalena, 
Grifia  sa    Araebnrg:     Verm.   Schrift  her.    ▼.  YGBerl.  I,  1885,  B.  Tafel  10.  —  101)  id.. 


U,362  {38.    finndenbarg  1884/8.    Tschirch. 

Georg  von  jedem  Makel  einer  nnritterlichen  Behandlung  seiner  Halbschwester 
Magdalena  frei ;  obwohl  der  neae  Herrscher  von  den  Lüneburger  Verwandten 
der  zweiten  Oattin  seines  Vaters  zu  harten  Schritten  gegen  Anna  Sjdow  und 
ihren  Anhang  gedrängt  wurde,  sorgte  er  fftr  eine  anständige  Versorgung 
Magdalenas,  welche  sich  mit  einem  hohem  Verwaltnngsbeamten  dem  Hof- 
renteisekretär  Andreas  Kohl  aus  altadeliger  Familie  vermählte  und  derm  An- 
denken noch  heute  durch  das  von  ihr  gestiftete  Kohlsche  Stipendium  in  Berlin 
fortlebt.  —  Die  erwähnten  Bemühungen  des  Braunschweiger  Hofes,  Johann 
Georg  gegen  Anna  Sydow  aufzureizen,  werden  beleuchtet  durch  die  Veröffent- 
lichung einiger  Archivalien  aus  dem  hannoverschen  Archiv  seitens  B Ode- 
rn an  ns.^^')  Julius  von  Brannschweig  sucht  in  seinem  Kondolenschreiben 
an  den  neuen  Kurfürsten  die  Schuld  an  Joachims  Tode  auf  die  Giefserin  zu 
werfen.  —  Heidemann^^^')  veröffentlicht  aus  dem  Archive  des  Grafen  zu 
Lynar  auf  Scblois  Lübbenau  das  Tagebuch  des  Kanzlers  Distelmeier,  das 
freilich  nur  Nachrichten  über  seinen  Stndiengang  und  seine  Familienverhält- 
nisse, keine  Aufzeichnungen  von  politischer  Bedeutung  enthält,  aber  immerhin 
unsre  Kenntnis  von  diesem  bedeutenden  Staatsmanne  erweitert,  der  schon 
1551  dnrch  seinen  Eintritt  in  den  brandenburgischen  Dienst  einen  politischen 
Umschwung,  den  Anscblufs  an  Moritz  von  Sachsen  herbeiführte  und  später 
vor  allem  durch  seine  diplomatische  Thätigkeit  die  spätere  Vereinigung 
Preufsens  mit  der  Mark  anbahnte.  Noch  weitere  Ergebnisse  für  die  Lebens- 
umstände der  Distelmeier  gewinnt  Stolz el^'}  in  seinem  für  die  märkische 
Beamtengeschichte  so  wichtigen  Werke.  —  Mülverstedt^^^^)  teilt  aus  einem 
Bande  der  Manuscripta  Bornssica  auf  der  Kgl.  Bibl.  zu  Berlin  ein  Verzeichnis 
der  (1000)  Reiter  mit,  welche  1587  der  zum  kurbrandenburgischen  Obersten 
bestallte  Herzog  Philipp  von  Braunschweig  im  Auftrage  des  Kurfürsten  zum 
Schutze  der  neumärkischen  Grenze  gegen  Polen  geworben  hatte.  Die  stärkste 
Rotte  der  6  angeworbenen  (300  Pferde  stark)  unter  Ludolf  v.  Bismarck  be- 
stand vorzugsweise  aus  altmärkischen  Edelleuten.  Die  ADB.  giebt  einige 
Beiträge  zur  brandenburgischen  Beamtengeschichte  um  die  Wende  des 
16.  Jh.,^0^-^0^)  welche  durch  Stölzels^^)  Werk  Ergänzungen  erhalten  haben. 
—  Aus  dem  K.  Geh.  Staatsarchiv  zu  Berlin  wird  eine  Rechnung  über  die 
preufsische  Reise  des  Kurfürsten  Johann  Sigismund  von  1608/9,  abgelegt  vom 
Kammerschreiber  Johann  Grabow^^^)  abgedruckt 

Die  Echtheit  und  die  Herkunft  des  bekannten  Gutachtens  über  den 
Stand  der  Mlichschen  Erbschaftsangelegenheü,  das  wiederholt,  zuletzt  von 
J.  G.  Droysen  in  einer  Abhandlung  der  kgl.  sächsischen  Gesellschaft  der 
Wissenschaften  (VIH,  361 — 448)  dem  Reichsvizekauzler  Leopold  von  Stralen- 


Hagdalena  t.  Brandenborg,  Gräfin  sa  Arnebarg:  Mark.  F.  20,  1887,  B.  171—206.  —  10^ 
Ed.  Bodemann,  Kleine  Beiträge  a.  Geschichte  des  karbrandenborgiachen  Hofes  im  16.  Jh. 
Bisher  nngedrackte  Aktenstücke:  ZaYfNiedersachBen.  1886,  S.  826—41.  —  lOS)  J.  Heide- 
mann, £.  Tagebnch  d.  braodenburgischen  Kanalers  Lampert  Distelmeier.  (=  Progr.  des 
Berl.  Gymn.  s.  Granen  Kloster.)  Berlin,  B.  Gaartners  Yerlagsb.  H.  Heyfelder.  1885.  4*.  22  S. 
—  104)  Q.  A.  ▼.  Mtllyerstedt,  £.  korbrandenburgische  Kriegs  Werbung  t.  Jahre  1587: 
JbAmVGSalzwedel.  22,  1,  1888,  S.  53—68.  —  105)  X  Isaacsohn,  Johann  t.  Lobes: 
ADB.  19,  1884,  S.  S8/9.  Brandenbarg.  Kansler,  Hanptberater  Joachim  Friedrichs.  —  106) 
X  id>  Johann  Friedrich  t.  Ldben:  ib.  1S84,  S.  89—40.  —  107)  X  Eisenhart,  Simon 
Ulrich  Pistoris  aaf  Seoselitx  und  Hirschstein,  brandenbargischer  Geheimrat:  ib.  26,  1888,  S. 
192/4.  Geb.  1570  t  zu  Berlin  1615,  tfichtiger  Jurist  u.  polemischer  Vorkämpfer  d.  refor- 
mierten Partei  in  d.  Ifark.  —  108)  X  K-  Lohmeyer,  Friedrich  Pruckmann,  kurbirnnden- 
burgischer  Kanzler.  1562— 16S0:  ib.,  1888,  S.  672.  —  109)  Bechnung  über  die  Preuiutche 
Heise  (d.  Kurfürsten  Johann  Siegmund)  y.  11.  Juli  1608  bis  a.  23.  August  anno  1609  durch 


{88.    BrandeBbnrg  1884/8.     Tschirch.  11,363 

dorf  zugeschrieben  wurde,  ist  in  den  letzten  Jahren  mehrfach  untersucht 
worden.  Stieve^^^)  wies  1883  in  einer  geistvollen  Analyse  des  Aktenstückes 
osch,  dals  dies  Gutachten  von  keinem  Katholiken  und  von  keinem  Rate  des 
Kaisers  ausgehen  könne  und  wies  auf  eine  Beihe  von  Behauptungen  desselben 
hin,  aus  denen  sich  schliefsen  lasse,  es  sei  von  einem  kurbrandenburgischen 
Bäte  entweder  in  Berlin  oder  in  Königsberg  Juni  oder  Juli  1609  in  -der 
Absicht  verftüst  worden,  um  unter  der  Maske  einer  der  kaiserlichen  Regierung 
nahestehenden  Persönlichkeit  Kursachsen  von  einer  Verbindung  mit  dem  Kaiser 
abzuhalten.  Meinecke^^^)  hat  auf  Grund  einer  neuen  scharfsinnigen  Prfl- 
foDg  des  Materials  im  Berliner  Staatsarchiv  die  Gründe  Stieves  gegen  die 
Echtheit  berichtigt,  erweitert  und  verstärkt  Er  bestreitet  aber  die  Annahme 
desselben,  dafs  die  Fälschung  noch  im  Sommer  1609  entstanden  sei.  Viel- 
mehr veranlassen  ihn  Beziehungen  des  Gutachtens  auf  Vorgänge  aus  den 
Monaten  Februar  und  März  1610  und  der  lebendige  Zusammenhang  mit  der 
politischen  Situation  jener  Monate,  die  Entstehung  in  das  Frühjahr  1610 
zu  setzen.  Wenn  dagegen  Stieve  aus  der  höchst  auffallenden  Kenntnis  der 
ümem  brandenburgischen  Verhältnisse,  die  das  Gutachten  entwickelt  und 
ans  der  darin  hervortretenden  Übertreibung  der  Macht  und  der  Ansprüche 
Brandenburgs  auf  einen  brandenburgischen  Staatsmann  als  Fälscher  schliefst, 
vermutet  M.  als  Verfasser  einen  spekulativen  Privatmann,  welcher  das  Gut- 
achten schmiedete,  um  durch  seine  Mitteilung  kaiserlicher  Ränke  den  Dank 
des,  Brandenburger  Hofes  zu  verdienen.  M.  nennt  als  solchen  politischen 
Zwischenträger,  der  sich  an  den  Kurfürsten  herandrängte,  ihm  seine  guten 
Dienste  anbot  nnd  zu  sensationellen  Erfindungen  neigte,  also  der  Fälscher 
sein  könnte,  den  Freiherrn  von  Liebenthal,  der  böhmischer  und  neumärkischer 
Landeseingesessener  war  und  zugleich  ein  kleines  kaiserliches  Hofamt  hatte. 
—  In  einem  Nachwort  zu  diesen  Ausführungen  wehrt  Stieve^^^)  einige  An- 
grifie  M^  ab,  erkennt  seine  chronologische  Feststellung  an,  hält  aber  an  der 
amtlichen  Stellung  des  Fälschers  am  Brandenburger  Hofe  fest,  namentlich 
wegen  der  Benutzung  der  nur  hs.  überlieferten  brandenburgischen  Deduk- 
tionen. 

Aus  derselben  Periode  giebt  Meinecke ^^^-^i®)  archivalische  Mitteilungen 
fiber  zwei  Projekte,  das  alte  Lohns-  und  Landesaufgebot  zu  reorganisieren. 
Das  erste  schon  bekannte  'ungefährliche  Bedenken',  das  von  Gansauge  in  die 
ersten  Jahrzehnte  des  greisen  Kurfürsten  gesetzt  worden  ist,  gehört,  wie  M. 
feststellt,  in  die  Regiernngszeit  Johann  Sigismunds  und  nimmt  auf  dessen 
Versuch  Bezug,  1610  die  Landesdefension  in  der  Mark  zu  ordnen.  Als  Vf. 
weist  M.  einen  Nichtmilitär  und  zwar  Christian  Distelmeier  nach,  der,  da- 
mals wieder  am  Hofe,  im  Auftrage  des  Kurfürsten  den  Musterungen  von  1610 
beigewohnt  hatte.  Das  Gutachten  ist  wohl  1612  kurz  vor  dem  Tode  Distel- 
neiers  geschrieben.  Bedeutender  ist  nach  M.  das  zweite  bisher  noch  unbe- 
kannte Projekt  ^unvorgreiflicher  Entwurf  genannt,  das  mit  praktischem 
Blicke  klare,  durchsichtige  Vorschläge  zur  Bekrntierung ,  Gliederung  und 
Aasbildung   der  Mannschaften  und  Besetzung  der  Offiziersstellen  macht  und 


JoWdib  Onbow,  Kammenehroiber,  gehalten:  Mirk.  Fonch.  19,  1886,  S.  850—79.  —  110) 
F.  Stiare,  D.  StrahlendorfUcbe  Qataditen  e.  Fälschung:  SBAkMttnchen.  1888,  8.  Heft  — 
111)  Fr.  Keinecke,  D.  Slralendorffsche  Gotachten  u.  d.  Jttlicher  Erbfolgeitreit:  MarkF. 
19t  188«,  8.  298— S49.  —  112)  F.  Stieye,  E.  Nachwort  über  d.  Stralendoifitche  Qotachten: 
SitL  B.  d.  phil.  bist  Gl.  d.  Ak.  d.  Wim.  s.  München.  Jahrg.  1886,  1887,  8.  445—70.  — 
118-116)  Fr.  Meinecke,  BeformplSne  für  d.  brandenb.  Wehrrerlaasiing  sa  Anfkng  d.  17.  Jh.: 


11,364  $83*     Brtndenborg   1884/8.     Tschircli. 

die  Heereseinrichtungea  der  Pfalz  als  Master  empfiehlt.  Danach  ist  ein 
Militär  ans  der  Umgebung  des  Enrfttrsten  als  Vf.  anzunehmen,  and  die 
Schrift  in  Anfang  1615,  wo  die  Bedrohnng  der  Jttlicher  Lande  dorch  die 
Spanier  zu  ernstlichen  Rüstangen  aufforderte,  entworfen  and  im  April  den 
Ständen  umgearbeitet  mitgeteilt,  welche  freilich  die  Verhandlungen  völlig  im 
Sande  verlaufen  liefsen.  Endlich  giebt  M.  nach  Wegräumung  der  bisher 
geltenden  Irrtümer  (bei  Stuhr,  Olricb,  Droysen)  aus  archivalischem  Materiale 
eine  kritische  Darstellung  der  Rttstungen  von  1610. 

Märkische  Musterungen  und  Steuerkataster  aus  dem  16.  u.  17.  Jh.  stellt 
Jastrow^^^)  in  einem  Anhang  seines  Buches  über  die  Volkszahl  deutscher 
Städte  etc.  zusammen  und  verwertet  namentlich  die  letzteren,  um  die  (Jrölsen- 
klassen  der  märkischen  Städte  zu  bestimmen.  Nach  seinen  firmittelungen 
giebt  es  vor  Ausbruch  des  dOj.  Krieges  in  der  Mark  vier  gröDsere  Städte, 
Berlin  mit  14  000  Einwohnern,  Brandenburg  und  Frankfurt  mit  10  000, 
Stendal  mit  8000,  sodann  die  Übrigen  Mittelstädte  zwischen  4 — 5000  einer- 
seits und  1200 — 1600  andrerseits,  schlieÜBlich  eine  grolse  Zahl  von  Zwerg- 
städten,  die  kaum  die  Bedeutung  eines  heutigen    grofsen  Dorfes  haben. 

Kurz  hingewiesen  sei  auf  Erüners^^^)  Aufsatz  Aber  Bethlen  Gabor, 
worin  die  Verhandlungen,  welche  der  Vermählung  des  Fürsten  1626  mit  der 
kurbrandenburgischen  Prinzessin  Katharina,  Schwester  des  Kurfürsten  Georg 
Wilhelm  vorangingen,  nach  den  Akten  des  Creh.  Staatsarchivs  and  Kgl.  Haus- 
archivs zu  Berlin  dargelegt  sind.  Die  ganze  Zeit  der  Hohenzollem  bis  1618 
umfafst  eine  kleine  Arbeit  Wachenfelds.^^')  Er  verfolgt  die  politischen 
Beziehungen  zwischen  den  Fürsten  von  Brandenburg  und  Hessen-Kassel,  teil- 
weise nach  Archivalien  aus  Marburg,  Berlin,  Dresden  und  Weimar.  Die 
Aufnahme  Brandenburgs  in  die  Erbverbrttderung  zwischen  Sachsen  und  Hessen 
1457  giebt  die  Grundlage  zu  gelegentlicher,  gemeinsamer  Politik.  Etwas 
eingehender  ist  das  Verhältnis  Joachims  I.  und  IL  zu  Philipp  dem  Grofs- 
mtttigen,  sowie  die  Freundschaft  zwischen  Landgraf  Moritz  und  Johann  Sigis- 
mund  geschildert.  Dafs  letzterer  durch  Moritz  bewogen  wurde,  zur  refor- 
mierten Kirche  Überzugehen,  behauptet  W.,  ohne  den  Beweis  dafür  anzu- 
treten. 

Siegelktmde*  Der  umfossend  angelegte  Siegelatlas  der  Mark  Branden- 
burg von  Vofsberg  ist  durch  den  Tod  des  Herausgebers  1868  in  den  folgenden 
zwanzig  Jahren  nicht  Aber  die  erste  Lieferung  hinausgekommen,  obwohl  der 
fleifsige  Sammler  den  Stoff  zur  zweiten  Lieferung  druckfertig  und  eine  grofse 
Anzahl  von  Siegelzeichnungen  hinterlassen  hatte.  Die  Verwaltung  des  Kgl. 
Geh.  Staatsarchivs  zu  Berlin,  welche  die  Erbin  des  Verstorbenen  geworden 
war,  hat  nunmehr  dem  Vereine  Herold  den  Nachlafs  zur  Veröffentlichung  Qber- 
lasseu,  der  zunächst  die  zweite  Lieferung  herausgegeben  hat.^'^)  Dieselbe 
giebt  in  vortrefflichen  Holzschnitten  der  eigentAmlichen  Anlage  des  Werks 
entsprechend  Fortsetzungen  zu  den  Tafeln  der  ersten  Lieferung,   Si^el   and 


FBPG.  1,  2,  1888,  8.  101—26.  —  117)  Jastrow,  Volkizah),  s.  JB.  9.  —  11S>  Fr. 
Krttner,  Bethlen  Gabor,  s.  JB.  10:  HZ.  NF.  22,  1887,  S.  1—37.  —  119)  O.  Wachen- 
feld,  Beaehongen  sw.  Braodenbarg  a.  Uewen-KaMOl  s.  JB.  7.  Erweiterter  Separatabdmck 
bei  HShl  in  Hersfeld.  —  120)  D.  Siegel  d.  Mark  Brandenburg.  Nach  (Trkk.  d.  Konigl. 
Geh.  Staatiarchiya,  d.  Staatuurchivs  zu  Magdeburg  sowie  stSdtiBcher  a.  anderer  Archire.  Mit 
Genehmigung  d.  Kdnigl.  ArchiTrerwaltung  heraoagegeben  y.  Verein  Herold  so  Berlin,  liefe- 
rang  2.  Berlin,  Eigentum  d.  Vereins  Herold.  1887.  i^'.  52  8.  n.  11  Tafehi.  |[Berl. 
Mttnsbl.  No.  87/8,  8p.  815  getadelt  in  Being  auf  den  namiamatiachen  Teil,    vgl.  Bahrfeldt, 


{33.    Brandenbaig   1884/8.     Tachirch.  11,365 

MöBzen  Harkgraf  Ottos  II.,  Siegel  der  Brandeubnrger  Bischöfe  von  Balduin 
(1207)  bis  auf  die  Sftkalarisation,  sodann  Stftdtesiegel  Ton  Berlin,  COln, 
Tangermflnde,  Spandau  und  kleineren  Kommunen,  endlich  4  Tafeln  adeliger 
Siegel  Der  numismatische  Teil  ist  seitens  der  Fachmänner  nicht  unange- 
fochten geblieben.  Die  Erläuterungen  möchte  man  genauer  und  ausführlicher 
wOnschen.  Das  interessante  alte  Siegel  (c.  37.)  des  Städtchens  Cremmen, 
welches,  wie  richtig  beschrieben  wird,  einen  Adler  zeigt,  der  eine  Ente  zu 
Tode  wQrgt,  ist  offenbar  ein  redendes  und  läfst  sich  als  eine  Abbildung  des 
mhd.  Wortes  (er)  krimmen,  (totkratzen)  erklären.  —  Die  Siegel  der  aska- 
nischen  Markgrafen  hat  Sello^^^)  auf  Grund  seiner  reichen  Kenntnis  mär- 
kischer Archive  und  Siegelsammlungen  mit  kritischem  Auge  und  musterhafter 
Genauigkeit  nach  dem  vom  Fürsten  zu  Hohenlohe- Waiden  bürg  aufgestellten 
Eiassifikationssystem  beschrieben;  in  der  Einleitung  dazu  charakterisiert  er 
den  sehr  merkwürdigen  Familientypus  der  askanischen  Markgrafensiegel  und 
gliedert  denselben  in  mehrere  Unterarten.  —  Derselbe  Forscher  i*^)  hat  die 
altern  Siegel  der  Alt-  und  Neustadt  Brandenburg  gezeichnet  und  mit  einem 
lehnreichen  Kommentar  begleitet.  Das  spätere,  grofse  Siegel  der  Altstadt 
setzt  er  seinem  Stile  nach  In  das  13.  Jh.  und  schreibt  es  der  ältesten  Stadt 
Brandenburg  auf  der  Dominsel  zu;  das  grolse  ans  dem  13.  Jh.  stammende 
Siegel  der  Neustadt  weist  er  als  eine  Nachbildung  des  Prager  Stadtsiegels 
nach  und  bestreitet  die  bisherige  Erklärung  des  Gehamischten  auf  dem  Siegel 
als  Roland,  deutet  jene  Figur  vielmehr  nach  Analogie  andrer  Siegel  und 
MGozen  als  den  Markgrafen.  Andre  märkische  Städtesiegel  streift  Sello  in 
seinem  Aufeatze  über  das  Seehausener  Stadtsiegel  (pg.  27 — 32).  ^*')  —  Über 
die  dort  (pg.  31  A.)  unerklärt  gebliebene  neuere  Form  des  Prenzlauer  Stadt- 
siegels (Querteilung:  oben  behelmter  Adler,  unten  Schwan)  berichtet  Fried- 
Under^*^)  nach  Akten  des  geh.  Staatsarchivs,  die  Darstellung  in  Seckts 
Geschichte  von  Prenzlau  erweiternd,  dafs  Friedrich  I.  das  Wappen  auf  Bitten 
der  Bürger  der  Stadt  zum  Andenken  an  seinen  Besuch  1704  verliehen  habe. 
Genealoffie.  Urkk.liche  und  darstellende  Beiträge  zur  Geschichte 
des  ueumärkiscben  Geschlechts  der  Grafen  und  Herren  v.  Wedel  giebt  v. 
WcdeL^**-^**)  —  Sello  1**)  klärt  den  Stammbaum  der  mit  den  von  Beeren 
und  von  Groeben  verschwägerten  Familie  von  Schoenow  auf,  bespricht  ihre 
Besitzungen  und  die  Gründung  des  Potsdamer  Hospitales  durch  den  Domherrn 


D.  MfinswMeo  d.  Mk.  Br.  1889,  pg.  262.]!  —  121)  G.  Sello,  D.  Siegel  d.  ICarkgrafen  t. 
Bnadenboig  askanischen  Stammes:  Mark.  Forsch.  20,  1887,  S.  263—800.  ->  122)  id., 
Siegel  d.  Alt-  a.  Neastadt-Brandenbnrg.  B.  Beitrag  z.  altem  Geschichte  d.  Stadt  Branden- 
bnrf.  Ifit  3  Tafeln.  Anhang  ni  DoUo,  Kommanalgeschichte  d.  Stadt  Brandenbarg.  Branden- 
boig,  J.  Wiemke.  1886.  22  S.  Vgl.  jedoch  Abt.  IV,  S.  81^*^'.  —  123)  id.,  Z.  Geschichte  See- 
luoMBs.  1)  Alt-  a.  Keostadt  2)  Die  markgräfliche  Borg  in  Seehaasen.  Das  Dominikaner- 
klocter.  3)  Das  Stadtsiegel:  JbAmVGSalzwedeL  Jb.  d.  21,  1886,  S.  17—32.  —  124)  E.  Fried- 
Hader,  D.  Wappen  d.  Stadt  Prenslan:  MarkF.  20,  1887,  S.  82/8.  —  125)  H.  F.  F.  t. 
W«del,  Urkk-bach  a.  Geschichte  d.  SchloCigesessenen  Geschlechtes  d.  Grafen  n.  Herren  yon 
Wedel  Bd.  8»  D.  Herren  y.  Wedel  im  märkischen  Lande  über  d.  Oder,  im  Herzogtam 
Pomaen  n.  im  Bistam  Kamin.  1269 — 1348.  Leipug,  B.  Hermann.  1888.  4®.  Abth.  I, 
1269—1323.  lOS  a  k  M.  1,12;  Abth.  U,  1324—48.  Jali.  119  S.  k  M.  2.  |[a.  o. 
8.  Sn^^.]!  Enthält  nngednickte  Urkk.  —  126.127)  id.,  (JB.  10).  Neamarkitche  Bitter- 
Khaft.  _  128)  X  ^^-9  !)•  Haldigangsbrief  d.  Herren  t.  Wedel  für  die  Söhne  Kaiser  KarU 
IV.  Weaself  Siogmnvd  a.  Johann,  und  d.  Markgrafen  Jobann  t.  Mähren.  Aaagectellt  auf  dem 
Tage  y.  Guben  «un  28.  Mai  1374.  K  Blatt  mit  11  Siegeln  a.  1  Bogen  Text  Leipzig, 
Hennina.  1886.  Fol.  M.  6,65.  —  129)  G.  Sello,  D.  Dorf  Golm  bei  Potsdam  and  die 
Ftaüia  T.  Schdnow:  Vierteljahxsschrift  t  Heraldik,  Sphrag.  a.  Geneal.  12,  1884,  S.  1—19. 


11,366  §33.     Brandenburg   1884/8.     Tftchirch. 

Moritz  von  Schönow.  —  Ergänzangen  za  diesem  Aaüsatze  giebt  der  Vf.  in 
seinem  Totsdam  and  Sanssouci'  (pg.  105;  vergl.  No.  194),  woselbst  sich  anch 
eine  gelungene  Abbildung  des  Doppelgrabsteins  des  Claus  und  der  Margarete 
von  Schönow  in  der  Kirche  zu  Golm  findet  Budczies  handelt  ftber  die 
Yon  Stavenow  in  der  Mark;  er  unterscheidet  zwei  nicht  mit  einander  stamm- 
verwandte Familien,  eine  in  der  Priegnitz,  die  andre  in  der  Mittelmark.  i3<>-^'') 
Ejunstgeschtchte»  Von  hoher  Bedeutung  ist  die  erfolgte  Inventari- 
sation  der  Bau-  und  Eunstdenkroftler  der  Provinz  Brandenburg  (mit  Ausschlnis 
der  Stadt  Berlin)  durch  Bergan ^34^  unter  Mitarbeit  andrer  Knnstgelehrter. 
Das  Werk,  zu  welchem  Schi  11  mann  als  Einleitung  einen  Abrifs  der  Terri- 
torialgeschicbte  geliefert  hat,  besteht  1)  aus  einem  allgemeinen  Teile,  einer 
märkischen  Kunstgeschichte,  welche  die  kirchlichen  Gebäude,  die  Rat-  und 
Wohnhäuser  und  ihre  Dekoration  und  Ausstattung,  die  Wehrbauten,  Rolande 
und  Ehrendenkmäler  in  sachlichem  Zusammenhange  überblickt,  sowie  2)  einem 
alphabetisch  nach  den  Ortschaften  geordneten  Inventar.  Letzteres  bietet  znm 
erstenmale  eine  sehr  verdienstvolle,  wissenschaftliche  Übersicht  Ober  den 
kaum  geahnten  Reichtum  der  Provinz  an  Eunstaltertttmern,  ist  aber  als  erster 
Versuch  naturgemäfs  trotz  des  Fleifses  der  Vf.  ungleich  ausgefallen  und  im 
einzelnen  der  Ergänzung  und  Verbesserung  bedürftig.  Solche  Berichtigungen 
bietet  z.  B.  in  Bezug  auf  Wusterhausen  a.  d.  Dosse  Altrichter ^34«^  ^n. 
Abt.  Kap.  9),  Sello  für  das  Dorf  Golm.^34b)  Rühmend  hervorzuheben  ist 
der  Artikel  'Brandenburg  a.  H.'  von  E.  Wernicke,  der  mit  tiefer  Sachkenntnis 
und  erschöpfender  Gründlichkeit  gestützt  auf  eingehende  Lokaluntersuchungen 
die  dortigen  Altertümer  behandelt  hat  (p.  186 — 284.)  Eine  Kontroverse 
zwischen  Schäfer  und  Adler  über  die  Erbauungszeit  der  Klosterkirche  von 
Jerichowi34c,d,e)  ist  fQr  die  Geschichte  der  Ziegelbauten  auch  in  der  Mark 
von  Bedeutung,  da  sie  die  Ansichten  Adlers  über  die  märkischen  Backstein- 
kirchen in  einem  wichtigen  Punkte  erschüttert  zeigt.  Überhaupt  scheint  sich 
die  Reaktion  gegen  die  von  Adler  zur  Herrschaft  gebrachte  Auffassung,  die 
Ziegelbautechnik  sei  aus  den  Niederlanden  in  die  Mark  übertragen  worden, 
zu  Gunsten  der  altern  von  Quast  (zur  Charakteristik  des  altern  Ziegelbaus 
in  der  Mark  Br.  —  deutsches  KunstblaU.  1850.  No.  20  ff.  pg.  269)  vertretenen 
Meinung,  welcher  oberitalienischen  Einflufs  annimmt,  zu  verstärken. ^^^0 
Sallet  erwähnt  unter  den  Erwerbungen  des  Königlichen  Münzkabinets  vom 
Rechnungsjahre  1887/8  auCser  einer  seltnen  Medaille  mit  dem  Profilbilde 
Johanns    von    Küstrin,    eine    merkwürdige  Medaille  Lamprecht  Distel- 


—  130)  Fr.  Bndcsies,  D.  y.  Stayenow  in  d.  Mark  Brandenburg:  HMrkF.  20,  1887,  S. 
842—61.  —  131)  X  13.  Friedländer,  D.  FMnilie  Mathias:  ABB.  20,  1884,  S.  668— 71. 

—  132)  X  C.  Herrlich,  D.  Balley  Brandenburg  des  Johanniterordens  y.  ihrem  Entstehen 
bis  B.  Gegenwart  u.  in  ihren  jetzigen  Einrichtangen  dargestellt  Mit  2  LichtdmcktafelB. 
Berlin,  C.  Heymanns  Verl.  1886.  hoch  4.  Vir,  248  S.  M.  10,00.  Für  d.  Mitglieder  d. 
Ordens  z.  Einfühning  bestimmt,  doch  teilweise  aaf  urkk.licher  Grondlage.  —  133)  0. 
Schwebel,  Grafen  Schwerin  s.  JB.  8.  —  134)  B.  Bergan,  Inyentar  d.  Bau-  nnd  Knnst- 
Denkmttler  in  d.  Proyinz  Brandenburg  im  Auftrage  d.  Brandenburgischen  ProTinsiallandtages 
bearbeitet.  Mit  yielen  Abbildgen.  Berlin,  Yossische  Bnchhandlg.  (Stricker).  818  S.  — 
134^)  Altrichter,  S.  u.  No.  208.  —  I34b)  Sello,  S.  o.  N.  129.  —  134«)  Karl  Schifer, 
Wanderungen  in  d.  Mark  Brandenburg.  I.  Jerichow:  Centralbl.  d.  Bauyerwaltg.  4,  1884,  8. 
150,  161,  172,  285.  —  134d)  F.  Adler,  D.  Klosterkirche  y.  Jerichow:  CBIBaorenr.  4, 
1884,  S.  443,  466,  478,  488,  503.  —  134«)  K.  Schfifer,  B.  Zeitstellung  d.  Klosterkirche 
T.  Jerichow:  CBlBauyerw.  4,  1884,  S.  516,  530.  —  1340  Th.  Rudolph,  D.  niederlandiw^hen 
Kolonieen  d.  Altmark  Brandenburg  in  XII.  Jh.  1.  Teil.  (=  Berl.  Diss.)  Berlin,  Walther 
u.  Apolant.    Im  gleichen  Verlage  1889  erweitert  (109  S.)   erschienen;   rergl.   insbesoodere 


{33.     Braodenterg  1884/8.     Tichirch.  11,367 

meiers,  ein  Brustbild  in  reicher  Tracht  von  vorn,  welches  nm  den  Hals 
eiiie  Medaille  mit  zwei  Köpfen  (Kurfürst  Johann  Georg  und  Gemahlin  Elisa- 
beth), an  einem  Band  den  Ring  mit  dem  knrfllrstlichen  Wappenschild  zeigt. 
Es  ist  die  Arbeit  eines  Berliner  Künstlers.  S.  weist  ein  ganz  ähnliches,  aber 
seiner  Bedeutong  nach  bisher  unbekanntes  Olbildnis  L.  Distelmeiers  anf  einem 
Grabmonument  in  einer  schwer  zugänglichen  Kapelle  der  Berliner  Nicolaikirche 
oach.^^^)  Derselbe  Forscher  behandelt  das  Steinrelief  im  Jagdschlosse 
Grunewald  im  TOrmchen  des  Schlosses,  (vergl.  Bär  1881.  pg.  81),  von  Bergan 
nur  kurz  ohne  Erläuterung  erwähnt.  Er  weist  die  Meinung  0.  Schwebeis 
znrflck,  es  sei  darauf  der  Baumeister  Theyb  (links)  mit  zwei  Werkmeistern 
abgebildet,  erklärt  vielmehr  die  Mittelfigur  aufgrund  der  Ähnlichkeit  mit  be- 
kannten Medaillen  far  den  Kurfürsten  Joachim  IL,  welcher  seinem  ihm  zur 
Rechten  stehenden  Baumeister  Gasper  Theyfs  den  riesigen  ^Wilkum'  zum 
Tnmke  reicht  und  sich  geringschätzig  von  der  kleinen  Flasche  des  andern 
Baumeisters  Godz  Bnntschug  wegwendet  Das  Monument  ist  danach  wohl 
ein  Erinnerungsbild  an  die  Vollendung  des  Schlolsbaus  und  zeigt  den  fürst- 
lichen Bauherrn  beim  Weihefesttrunk  inmitten  der  Baumeister.^^^i) 

Sello^'^)  beschäftigt  sich  in  einem  wichtigen,  in  neueren  Veröffent- 
licbongen  leider  zu  wenig  beachteten  Auüsatze  mit  der  Bedeutung  der  Rolands* 
Säulen,  Den  bisherigen  gewagten  Theorien  Zöpfls  und  Goetzes  gegenüber 
bestreitet  er,  dab  die  Rolande  ursprünglich  ^Gerichtspfähle',  überhaupt  Wahr- 
zeichen irgend  einer  Gerichtsbarkeit  gewesen  seien.  Es  sei  vielmehr  ein 
äoiiserliches  Zusammentreffen,  dals  die  kolossalen  Figuren  an  hervorragendem 
Platse,  also  anf  dem  Markte,  standen  und  dafs  ebenda  nach  alter  Sitte  öffent- 
lich Gericht  gehalten  wurde.  Quellen  und  Umschriften  des  14.  und  15.  Jh. 
beweisen  nichts  für  die  Zeit  der  ersten  Errichtung:  gleichzeitige  Nachrichten 
ans  jener  Periode  fehlen.  Somit  bleibt  nur  übrig,  die  Bedeutung  aus  der 
ursprünglichsten  Gestalt  der  Statuen  zu  erscblieCsen.  Indem  er  nun  von  den 
5  ältesten  Bildnissen  (Bremen,  Zerbst,  Brandenburg,  Halberstadt,  Quedlin- 
burg) ausgeht,  erklärt  er  zunächst  aus  alten  Glossaren  den  Namen  Roland 
appellaÜT  =  colossus,  Riese,  von  der  sagenhaften  Figur  des  karolingischen 
Paladins  auf  jede  Hünengestalt  übertragen.  Sodann  erkennt  er  nach  den 
Analogien  der  Siegel  und  Münzen  in  den  Rolandsbildern  den  weltlichen 
Fürstentypus  Norddeutschlands  im  12.  und  13.  Jh.;  sie  stellen  also  den 
König  (oder  in  den  Marken  den  Markgrafen)  dar,  —  allerdings  als  obersten 
Gerichtsherm.  Denn  auf  dem  Gebiete  der  Rechtspflege  erhält  sich  die  Ober- 
berrlichkeit  des  Königs  am  längsten  erkennbar.  Später  bildeten  sich  dann 
die  volkstümlichen  Vorstellungen  von  der  Bedeutung  der  Bilder  um,  und 
man  sah  in  ihnen  Symbole  der  Freiheit  oder  der  freien  Gerichtsbarkeit.  — 
Eme  Yergleichnng  alter  Bildnisse  des  nicht  mehr  vorhandenen  Magdeburger 
Sohinds  mit  der  erhaltenen  Bildsäule  in  Brandenburg  a.  H.  fahrt  S.  zu  der 
Annahme,  dafs  die  1454  errichtete  Brandenburger  Statue  der  Magdeburger 


pg.  51:  B.  bangaschiehtlicheii  Hypothesen.  —  1348)  A.  y.  Seilet,  D.  Erwerbungen  d.  Kgl. 
Hiukebineta  t.  1.  April  1887  hU  1.  April  1888.  (Taf.  1/3):  ZNnm.  16,  1888.  Vergl.  Verh. 
^BB.  Ges.  BerliSt  1888,  pg.  8.  Seilet  a.  ergänzende  Bemerkungen  y.  Dannenberg.  —  134l>)  X 
V.  Seilet,  Über  e.  Medaille  Leonhards  ThumeyMers  1573  mit  Brustbild  und  Wappen: 
^NumeesBerlin.  1888,  8.  40  (5,  11,  88).  —  1341)  id..  Über  d.  Bildnie  d.  Kurfttrsten 
Joedkim  IL  auf  d.  Bteinrelief  im  Jagdachlofii  Grunewald:  YNumGesBerlin.  1886,  S.  41  ff. 
^1,  11,  86.)  —  135)  G.  Sello,  D.  Bolandestatuen  sn  Magdeburg  und  Brandenburg  a/H.: 
MJgd.  Zeit  Beibl.  Blatt  für  Handel  eto.  1885,  Montagsbl.  No.  22,  28,  24,  25  1.— 22.  Juni, 


11,368  §83.     Bnndenbnrg   1884/8.     Tichireh. 

YOil  1459  nachgebildet  worden  sei.  —  Nur  kurz   erwähnt  seien  einigo  Bei- 
träge znr  märkischen  Bau-  nnd  Kanstgeschichte  in  der  neuem  Zeit.^^^-^'^) 

Geschichte  der  IdUeraUur  tmd  Bildung.  G.  Schmidt^*') 
beschreibt  einen  Rostocker  Dmck  von  1521,  welcher  eine  bisher  nur  ab- 
schriftlich bekannte  Schilderung  der  Sage  vom  Ursprung  des  Klosters  Heiligen- 
grabe in  der  Priegnitz  enthält.  Bolte^^®)  giebt  einen  Neudruck  des  Weih- 
nachtsspiels Ton  der  Geburt  Christi  und  Herodis  Bluthundes  als  dieser 
letzten  Zeit  Fürbilde',  welches  der  Pfarrer  M.  Christoph  Lasius  in  Spandau 
1549  verfafjste  und  aufführte,  mit  sprachlichen  und  teztkritischen  Anmerkungen. 
Er  verfolgt  den  wechselvollen  Lebensgang  des  Yf.  nach  urkk.lichen  Qaellen, 
liefert  eine  Geschichte  der  Weihnachtsspiele  in  der  Mark,  vrftrdigt  die  Be- 
deutung des  neu  abgedruckten  und  vervollständigt  in  einem  Anhange  das  von 
Weinhold  ^^^)  aufgestellte  Verzeichnis  der  auf  deutschem  Boden  entstandenen 
dramatischen  Behandlungen  der  Geburt  Christi.  —  Eine  sichere  Grundlage 
für  die  Erforschung  der  Geschichte  der  alten  märkischen  Hochschule  wird 
uns  in  der  üniversitätsmatrikel  von  Frankfurt  a.  0.  geboten,  die  aus  der 
Originalhs.  vollständig  (bis  auf  das  Jahr  v.  Herbst  1541/2)  herausgegeben 
ist.  ^^*)  Für  litteratnrgeschichtliche,  genealogische  und  familiengeschichtliche 
Forschungen  ist  durch  die  Veröffentlichung  ein  weites,  noch  unbebautes,  er- 
giebiges Arbeitsfeld  gewonnen.  Ein  dritter  Begisterband  ist  in  Aussicht  ge- 
stellt. ^^')  —  Beiträge  zur  Geschichte  der  Universität  und  überhaupt  znr 
märkischen  Gelehrtengeschichte  liefern  Schwarze  und  andre  in  Biographien 
von  Professoren  und  Theologen  der  Mark,  i^^^^')  Eine  seltsame  Erscheinung 
in  dieser  Reihe  ist  der  gelehrte  Sonderling  Aulus  Apronius  (Adam  Ebert), 
von  welchem  Rasmns^^^)  und  Schwarze  i^^)  handeln. 

Das  Trugbild  der  Lehninischen  Weissagung  bat  in  den  letzten,  für  das 


—  136)  X  V.  Bonop,  BochuB  Onerini  Graf  zu  Lynar:  ABB.  19,  1884,  S.  733/4.  — 
137)  X  P-  Seidel,  D.  Berliner  Knntt  anter  Friedrich  Wilhelm  I.:  ZfbildKnnftt  188S,  S. 
185—98.  —  138)  X  WeinitE,  Anton  Peane:  ABB  85,  1887,  8.  430/2.  Berliner  Hof- 
maler. —  139)  G.  Schmidt,  Boitocker  Dmcke  sa  flalberatadt:  JbbVMecklenbGA.  58,  1888, 
S.  S39— 50.  |[FBPG.  1,  2,  307.]|  —  140)  Joh.  Bolte,  £.  Spandaner  Weihaaehtwpiel. 
1549:  MarkF.  18,  1884,  S.  109  -222.  —  141)  Gras.  1853.  —  142)  £.  Friedlinder, 
Ältere  UniTersitäU-Matrikeln.  1.  Frankfurt  a/Oder.  Ans  d.  Original-H«.  anter  Mitwirke;,  t. 
G.  Liebe  a.  £.  Thenner.  Pablikationen  aut  d.  k.  prenfs.  Staataarchiren.  32.  Bd.  —  Bd.  1 
(1506—1648).  Bd.  2  (1689— ISllV  Leipiig,  Hirzel.  1887.  Bd.  1,  XVI,  793.  20  U. 
2,  Ylil,  869.  20  M.  Ygl.  Begitter.  —  143)  X  Schwarze,  Z.  Geschichte d.  Frankfortar 
UniyerBität:  MHYFrankf.  a/0.  H.  15/7,  1885,  S.  63—71.  Bedeotang,  ErSfbang  o.  Aoflotg. 
d.  Unireraität  populSr  geschildert.  —  144)  Th.  Kolde,  Aus  d.  Uniyersitatsakten  t.  Bologna 
u.  Frankfurt  a/0.:  ZKircheng.  10,  1888,  H.  2,  S.  447—58.  Vf.  bespricht  d.  Benehges. 
deijenigen  Minner,  die  in  d.  Bef.  1  Bolle  gespielt  haben,  au  diesen  UnirenitSten.  —  144*) 
X  R-  Schwarze,  Christoph  Pelargus:  ABB.  25,  1887,  S.  828—30.  Vermittelnder  Theo- 
loge d.  Mark  im  Anfang  d.  17.  Jh.  —  145)  X  id.,  Paul  Prätorios.  1521—64.:  ib.  26, 
1888,  S.  533.  —  146)  X  id.,  Andreas  Praetorias,  lutherischer  Theologe  in  Frankfut  a/0.: 
ib.  1888,  S.  514.  —  147)  X  id.,  Abdias  Praetorias  (Schals):  ib.  1888,  S.  513/4.  —  14$) 
X  Pünjer,  Andreas  Musculus:  ib.  23,  1886,  S.  93.  —  149)  X  <^*  Lechler,  Urbaa 
Pierius  (Birnbaum):  ib.  26,  1888,  8.  117—22.  Märkischer  Theologe,  d.  spater  in  hoher 
Stellung  in  Sachsen  als  Kryptocalrinist  verfolgt  wurde,  in  Bremen  starb.  —  150) 
Basmus,  Adam  Ebert  (Aulus  Apronius),  (Professor  an  d.  Uniyersitfit  au  Frankfurt  a/0.): 
MHYFrankf.  a/0.  H.  15/7,  1885,  S.  4—12.  —  151)  Schwarze,  Adam  Kbert:  ib. 
1885,  S.  98—101.  Betrifft  d.  Bokumente  d.  Mystification,  mit  der  man  1731  Bbezts  Tod 
fingierte,  um  durch  e.  angeblich  t.  d.  Universität  Salamanca  ausgehendes  Tranergedicht,  dann 
durch  eine  Inskription  fttr  e.  Yotiytafel  aus  Coimbra  s.  Bitelkeit  zu  verspotten ,  indem  man 
ihr  schmeichelte.  —  152)  id.,  Franz  Julius  Ltttkens:  ABB.  19,  1884,  S.  700.  —  153) 
Johann    Preufs:    ABB.   26,   1888,  S.  580/1.    Märkischer  Sodnianer.  1620  bis  c.  1665.  -- 


}S3.    Brandenburg   1884/8.     Tachirch.  11,369 

HohenzoUemhans  so  prüfiiDgsreicben  Jahren  wieder  in  weiten  Yolkskreisen 
Interesse  erregt.  So  hat  ein  kleiner  populärer  Aufsatz  über  die  Prophe- 
zeibang in  kurzer  Zeit  4  Auflagen  erlebt. i^****^*)  Schon  früher  ist  aus  der 
Feder  eines  aus  der  Mark  stammenden  katholischen  Konvertiten  eine  Schrift 
Aber  Lehnin  in  der  bekannten  ultramontanen  Tendenz  erschienen.  ^^*) 
Proehle^'^^)  hat  die  Frage  nach  dem  Vf.  und  der  Abfassungszeit  von  neuem 
behandelt  und  nimmt  die  Ansicht  Gieselers^^®)  wieder  auf,  der  Vf.  sei  der 
Abt  Zitzwitz  im  Kloster  Huysbnrg  bei  Halberstadt  gewesen,  welcher  1692 
nach  Einwanderung  der  reformierten  Schweizerkolonisten  in  Lehnin  in  Nach- 
ahmung  der  Vergiliscben  Hirtengedichte   die  Weissagung   geschrieben   habe. 

Kurz  hingewiesen  sei  noch  auf  einige  Beiträge  zur  Lebensgeschicbte  des 
märkischen  Pädagogen  Fr.  Eberhard  v.  Rochow,**®-*«!)  sowie  auf  Bio- 
graphien märkischer  Geschichtsschreiber,  wie  Moehsen,  Preufs,  v.  Raumer, 
Riedel,  Lancizolle.i««-!««)  —  John^«')  giebt  Mitteilungen  über  die  Geschichte 
des  Havelberger  Schulwesens.  — 

lokaigeschiehte.  Berlin  und  Regierungsbezirk  Potsdam. 
Die  Geschichte  der  Stadt  Berlin  von  Schwebel  ^^^)  bezeichnet  einen  Fortschritt 
gegen  das  ganz  unzulängliche  Buch  von  Streckfufs^^^),  das  soeben  in  neuer 
Auflage  erschienen  ist.  S.  hat  die  neuern  Forschungen  nach  Kräften  verwertet, 
gröbere  Irrtümer  vermieden  und  zum  erstenmale  die  Geschicke  der  Kaiser- 
stadt mit  warmer  patriotischer  und  monarchischer  Begeisterung  in  populärer 
md  geflUliger  Form  geschildert.  Da  das  Werk  ein  Familien-  und  Hausbuch 
sein  soll,  so  mag  der  Fachmann  seine  vielfachen  kritischen  Bedenken 
schweigen  lassen,  nur  wäre  im  Interesse  des  guten  Geschmackes  zu  wünschen, 
die  Darstellung  hätte  sich  freier  von  breitem  Räsonnement,  ungehörigen  Ab- 
schweifungen und  willkürlichen  Phantasien  gehalten.  Auch  religiöse  Neigung 
und  Abneigung  tritt  öfters  etwas  stark  hervor;  gerade  das  reiche  geistige 
Leben  der  Stadt  der  Intelligenz  forderte  zu  seiner  Schilderung  einen  weniger 
engen  Standpunkt.  —  Sello^'^^)-^''')  bat  in  mehreren  kleinen  Aufsätzen  Bei- 
träge zur  altem  Geschichte  Berlins  geliefert.  Er  schildert  die  kurze  Thätig- 
keit  des  ersten  Hohenzollern  zu  Berlin,  des  Burggrafen  Johanns  H.,  des 
Grofsvaters  des  ersten  Kurfürsten  von  Brandenburg  aus  ZoUerschem  Hause, 


1^)  M.  finge.  Die  LehniniBche  Weissagang  über  d.  Qeschicke  Prealjiens  a.  DeatschlandB. 
Toitrig  geh.  am  18.  Jan.  1888.  Berlin,  Schneider  o.  Co.  1888.  20  S.  (1/4.  Aufl.)  ^ 
lä»>  Schrammen,  Heffter,  (S.  290^-^>)  —  156)  J.  B.  Jettmar,  Lenin  a.  aeine 
Fintengnb«r.  Kebst  d.  Weissagung  d.  Abtes  Hermann  v.  Lehnin.  Begensburg,  Manz.  1885. 
VU,  147  S.  M.  1,80.  —  157)  H.  Pro  hie,  D.  Lehninische  Weissagung.  Berlin,  Nicolai. 
1888.  Tin,  76  S.  —  158)  Erfurt  1849.  —  159)  F.  Jonas,  Litterariache  Korrespondens 
des  Pidagogen  Fr.  Bberhard  ▼.  Bochow  mit  s.  Freunden.  Neu  herausgegeben  u.  rermehrt.  Berlin. 
1885.  274  8.  —  160)  Beimann, Der  Pldagoge Fr. Eberhaid  y.Rochow:  JbSchlesOesVtKultur: 
(3,  1886,  S.  315 — 35.  —  161)  Binder,  Friedrich  Eberhard  Freiherr  y.  Bochow:  ADB. 
28,1889,  S.  727 — 34.  —  162)  A.  Hirsch,  Johann  Karl  Wilhelm  Moehsen:  ib.  22, 
1885,  S.  79—81.  —  163)  X  F.  Jonas,  Johann  David  Erdmann  Preufs,  Geschichtsschreiber: 
ib.  26,  1888,  S.  681/4.  —  164)  X  £•  Friedländer,  Georg  Wilhelm  y.  Baumer:  ib.  27, 
1888,  S.  414.  —  lfö>X  Holte e,  Adolf  Friedrich  Johann  Biedel:  ib.  28,  1889,  S.  514/7. 
—  186)  Guillamne  Charles  y.  Lancizolle:  Yerm.  Sehr.  d.  Y.  G.  Berl.  1,  1887,  B.  Tafel 
IL  —  167)  H.  John,  Z.  Geschichte  d.  Hayelberger  Schulwesens.  1)  D.  Schule  auf  d. 
DoBia.  2)  D.  Stadtachule.  (=Progr.  d.  Bpg.  Hayelberg.)  1888.  4«.  14  S.  —  168)  0. 
Sehvebel,  Geschichte  d.  Stadt  Berlin.  Berlin,  Brachyogel  u.  Banft.  1888.  Bd.  1:  YU, 
55«  8.;  Bd.  2:  VI,  575  S.  —  169)  A.  Streckfnfs,  500  Jahre  Berliner  Geschichte.  4. 
Aflflage.  Berlin.  1885.  —  170)  G.  Sello,  D.  erste  Hohenzoller  in  Berlin:  National!. 
BoBBtagsb.  1886,  14.  Febr.  —  171)  id.,  Probst  Nicolaus  y.  Bernau  und  d.  Steinkreus  auf  d. 
MsienktrcUiof  sa  Berlin.    E.  Gedenkblatt  i.  16.  August:  ib.  1886,  No.  34.  —  172)  id.,  Z. 

Jshrsabsricht«  der  Geschiohtswissenachsft.    1888.    II.  24 


11^370  $33*     Brandenbarg  1884/8.     Tschirch. 

welcher,  als  ein  treuer  Anhänger  der  Witteisbacher  anter  Ludwig  dem  Altern 
1346  Hauptmann  der  Mark  Brandenburg  war.  —  Er  bespricht  femer  die 
Ermordung  des  Bemauer  Probstes  Nikolaus  durch  die  Berliner.  Nach  ihm 
war  die  That  nicht  (wie  Klöden  angiebt)  ein  Racheakt  der  Bürger,  weil  der 
Probst  mit  Stephan  von  Lebus  im  Einverständnis  die  Polen  ins  Land  gerufen 
hatte,  sondern  sie  erfolgte  vielmehr,  weil  Nikolaus  die  Märker  abhalten  wollte, 
dem  neuen  Markgrafen  zu  huldigen.  Die  blinde  Volksjustiz  griff  zu  dem 
Strafmittel  des  Scheiterhaufens,  weil  der  Papst  den  Kaiser  (wie  später  um- 
gekehrt) der  Ketzerei  beschuldigte,  auf  welcher  der  Feuertod  stand,  und  der 
Probst  wohl  die  gleiche  Beschuldigung  gethan  hatte.  Nikolaus  erhielt  nun 
nach  dem  alten  Bechtsgrundsatze  für  seine  wissentlich  falsche  Anschuldigung 
dieselbe  Strafe,  welche  das  fälschlich  imputierte  Verbrechen  verdiente.  Das 
niedrige  Steinkreuz  am  Neuen  Markte,  das  erst  seit  1726  von  der  Stelle  des 
Küsterhauses  an  seinen  jetzigen  Platz  gebracht  worden  ist,  ist  nach  S.  nicht 
dasjenige,  welches  die  Berliner  1335  12  Fufs  hoch  errichten  mufsten,  sondern 
wohl  ein  Stationskreuz.  —  In  einem  spätem  Aufsatze  vervollständigt  S.  die 
Nachrichten  über  den  Prozefs  wegen  der  Ermordung  des  Probstes  aus  der 
neuen  Publikation  päpstlicher  ürkk.  und  Regesten  durch  G.  Schmidt.  (JB.  9, 
II,  109 S  123«,  244 3 «8).  —  Boltei73)  giebt  Beiträge  zur  Geschichte  des 
Berliner  Humors,  indem  er  den  Lebensgang  und  die  überlieferten  Scherze 
zweier  gelegentlich  oder  dauernd  in  Berlin  weilender  Märker,  des  Trebbiners 
Hans  Clauert  (16.  Jh.)  und  des  Ratsherrn  Johann  Schönbmnn,  (17.  Jh.)  mit- 
teilt. Beringuier^''^)  veröffentlicht  die  Mitgliederliste  der  französischen 
Kolonie  vom  Jahre  1699.  Zwar  hat  schon  Beheim-Schwarzbach  aus  dem 
Kgl.  Geh.  Staatsarchive  eine  gleiche  Liste  von  1703  herausgegeben,  aber  B. 
erhöht  den  Wert  seiner  Publikation  durch  äufserst  fleilsige  Anmerkungen, 
Heimatsnachweis  und  Namenregister.  Es  finden  sich  darin  natürlich  nicht 
nur  die  Namen  der  Berliner  Kolonie,  sondern  auch  die  der  übrigen  Refugi^'s 
in  der  Mark.  Derselbe  Vf.^'^^)  hat  in  den  Folioschriften  des  VG.  Berlin 
die  Stammbäume  der  Mitglieder  der  Französischen  Kolonie  in  Berlin  heraus- 
gegeben. B rose  17^)  veröffentlicht  aus  dem  Geh.  Staatsarchive  das  1771  vom 
Syndikus  Wackenrode  im  Auftrage  des  Königs  aufgestellte  Verzeichnis  über 
die  Besitzverhältnisse  von  Berlin.  Vogt  erklärt  die  Strafsennamen  Berlins 
in  alphabetischer  Anordnung  und  berücksichtigt  dabei  auch  die  früheren,  jetzt 
nicht  mehr  vorhandenen  Strafsen.^^^)  Anziehende  Schilderungen  der  Residenz 
im  Jahre  1786  von  Zeitgenossen  bietet  Grunows  Verlagsbuchhandlung.^^^) 
Zur  Geschichte  des  Berliner  geistigen  Lebens  sind  vereinzelte  Beiträge  in 
der  A.  D.  B.  verstreut.  Wir  finden  darin  Biographieen  von  Berliner  Philo- 
sophen,i'^"®)Schulmännera,i®^*^*^)  Musikern ^'**-i8«),  musikalischen  Kritikern 
und  Theoretikern  18 7-1 8 8j  xkud  Industriellen, ^s»)  vor  allem  Buchhändlern,  ^»o.  19 j) 


Geschichte  y.  Altberlin:  ib.  1887,  Sonntagsb.  No.  17.  24.  4.  —  173)  Job.  Bolte,  Ha&a 
Clauert  und  Jobann  Scbönbrunn.  £.  Beitrag  z.  GcAcbicbte  d.  Berliner  Witses  im  16.  n.  17. 
Jb.  Mit  2  Illustrationen.  Sonder  -  Abdruck  aus  d.  ^Mitteilungen  d.  Vereins  f.  d.  Geschiebte 
Berlins'.  1888.  Berlin,  £.  S.  Mittler  u.  Sobn.  1888.  47  S.  —  174)  U.  Beringaier, 
Kolonieliste,  s.  o.  8.  289»».  |[MHL.  17,  292;  FBPG.  2,  1,  296.]|  --  175)  id.,  D.  Stamm- 
bäume d.  Mitglieder  d.  Franzöaiscben  Kolonie  in  Berlin.  Berlin,  Verl.  d.  Y.  G.  Berlins. 
Mittler  u.  Sobn.  Comm.  1887.  Fol.  220  S.  —  176)  F.  Brose,  Christoph  BenjamiA 
Wackenrodes  Corpus  Bonorum  des  Magistrats  der  Königlichen  Besidentien  Berlin  1771. 
(=  Schriften  d.  V.  G.  Berlins.  H.  24).  Berlin,  Mittler  u.  Sobn.  1888.  160  S.  —  177) 
H.  Vogt,  D.  Stralsen-Kamen  BerUns.  (=  Schriften  Y.  G.  Berlins.  H  22).  Berlin,  Mittler 
u.  Sohn.    1885.    109  S.  —  178)  Berlin  im  J.  1786.    Schilderungen  d.  Zeitgenossen.   Leipzig, 


§38.     Brandenburg   1884/8.     Tachirch.  11,371 

Die  von  Schnitz >*s)  verfafste  Chronik  Charlotlenburgs  bietet  in  ge- 
ftlliger  Darstellung  ansprechende  Knltorbilder  von  den  glanzvollen  Zeiten 
Sophie  Gharlottes  bis  zur  Gegenwart  nach  dem  vorhandenen  gedruckten 
und  erreichbaren  hs.  Material. 

Ein  Werk,  dessen  Wert  weit  über  die  Bedeutung  einer  Lokalgeschicbte 
hinausgeht,  ist  Sei  los  opulent  ausgestattetes  Potsdam  und  Sanssouci.  ^^*) 
Der  Vf.  hat  der  Geschichte  seiner  Vaterstadt  die  umfassendsten  archiyalischen 
Studien  gewidmet  Aufgrund  des  gesamten  vorliegenden  historischeu  Materials 
behandelt  er  zunächst  die  Geschichte  der  Burg,  des  spätem  Stadtschlosses  zu 
Potsdam.  £r  setzt  die  Gründung  derselben  in  die  Zeit  vor  1231,  wo  die 
brandenbuiigisch-wendische  Grenze  hier  vorbeilief.  Indem  er  sodann  die  frühere 
Annahme,  die  älteste  Burg  habe  auf  der  heiligen  Geistinsel  gelegen,  zurück- 
weist, stellt  er  scharfsinnig  aus  spätem  Berechnungen,  Inventarien  und  Grand- 
rissen ein  Bild  des  malichen  Burggebäudes  wieder  her.  Er  verfolgt  die  bau- 
lichen Veränderungen,  stellt  den  Schlofsbau  und  die  gärtnerischen  Schöpfungen 
des  grofsen  Kurfürsten  dar  und  berichtet  die  Schicksale  des  Potsdamer  Amtes. 
Alsdann  schildert  er  die  innem  Zustände  des  Städtchens  bis  gegen  Ende  des 
17.  Jh.  Nach  ihm  war  Potsdam  in  älterer  Zeit  keine  Amts-,  sondern  eine 
inkorporierte'  Immediatstadt,  die  städtische  Selbständigkeit  wurde  jedoch  alK 
mihlich  durch  die  Willkür  der  Amtshauptleute  unterdrückt,  und  erst  durch 
Friedrich  Wilhelm  I.  wurde  die  Stadt  wieder  immediat.  Aus  den  weitem 
Mitteilungen  über  die  Stadtverwaltung,  das  allmähliche  Anwachsen  der  Stadt, 
die  Handels-  und  Gewerbsverhältnisse,  die  Wehrhaftigkeit  der  Bürger  heben 
wir  nur  die  Schilderang  der  Schicksale  Potsdams  im  30  j.  Kriege  hervor, 
welche  auf  den  Angaben  der  früher  von  Sello  veröffentlichten,  hier  wieder- 
holten Pfarrchronik  beraht.  —  Endlich  stellt  S.  aufgrund  einer  früher  von 
ihm  verfofsen  Denkschrift  für  den  Kronprinzen  Friedrich  Wilhelm  die  Ent- 
stehung des  Parks  Sanssouci,  seine  weitere  Gestaltung  unter  Friedrich  11. 
vnd  seine  Veränderangen  bis  zu  den  prinzipiellen  Abschluds  durch  Lenn6  dar. 
Der  Mangel  an  historischem  Sinne,  den  letzterer  bewiesen  habe,  wird  herb 
getadelt.     Die  Urkk.  und  Aktenstücke  des  zweiten  Teils,  welcher  den  ersten 


Gtqdow.  1886.  Vm,  269  S.  M.  4,50.  —  17S*)  Berliner  Neudracke.  Hrsg.  t.  L.  Geiger, 
B.  A.  Wagner  u.  O.  Ellinger.  1.  Serie.  Bd.  1  a.  2.  Friedrich  Nioolai's  Kleyner  feyner 
AlnisBch.  1777  n.  1778.  1.  n.  8.  Jahrgang.  Her.  t.  G.  EUinger.  Berlin,  Gehr.  Pätel. 
1.  Jg.  XXXYI,  64  S.;  2.  Jg.  XII,  86  S.  M.  6,00.  —  178*)  3.  Bd.  —  Nie.  Peuckers 
voUkJingende  Faacke  (1650—75)  a.  drei  Singspiele  Chni.  Reater^i.  (1703  n.  1710.)  Hrsg. 
T.  G.  EUinger).  Berlin,  Qebr.  Pätel.  1888.  gr.  8.  XXIV,  71  S.  M.  3,00.  —  179)  X 
Fr.  UiiDcker,  Moses  Mendelssohn:  ABB.  21,  1885,  S.  816—24.  —  180)  X  id.,  Fried- 
rich Nicolai:  ib.  23,  1886,  8.  580—90.  —  181)  X  B.  Hoche,  J.  H.  L.  Meierotto:  ib. 
21,  1885,  S.  213/5.  —  182)  X  Jonas,  Johann  Ernst  Plamann:  ib.  26,  1888,  S.  222/3. 
Berliner  SchnlnBanD,  Schüler  Pestaloscis. —  183)  Schiet terer,  Johann  Friedrich  Beichardt: 
ib.  27,  1888,  S.  629—48.  —  184)  X  id.,  Albert  Lortring:  ib.  19,  1884,  S.  203/7. —  185) 
X  A.  Kiggli,  Giacomo  Meyerbeer:  ib.  21,  1885,  8.  631—40.  —  186)  X  Q-  ▼•  Loeper, 
Fdix  MendeUsolm-Bartholdy:  ib.  1885,  S.  324—45.  —  187)  X  M.  Bendiner,  Ludwig 
Bellfltab:  ib.  28,  1889,  S.  781/4.  —  188)  X  Bob.  Eitner,  Adolf  Bernhard  Marx:  ib.  20, 
1884,  8.  533/9.  —  189)  Johann  Ad.  Heese.  Yerm.  Sehr.  d.  Y.  G.  Berl.  1,  1884,  B.  Tafel 
9-  Enenerer  d.  heimiachen  Seidenkultnr.  —  190)  F.  Jonas,  Georg  Andreas  Eeimer:  ADB. 
n,  1888,  8.  709—12.  —  191)  X  id.,  Georg  Ernst  Beimer:  ib.  1888,  S.  712/3.  —  192) 
XTh.  Toecbe,  Ernst  Siegfried  Mittler:  ib.  22,  1885,  S.  35/6.  —  193)  F.  Schnitz, 
Citrauk  d.  Besidenzstadt  Gharlottenbarg.  E.  Stadt^  n.  Kulturbild.  Gharlottenburg ,  Grund- 
■an.  1887.  YH,  319  S.  M.  4,50.  —  194)  G.  Sello,  Potsdam  und  Sans-Souci.  For- 
Hkngen  und  Qaelien  z.  Geschichte  t.  Burg,  Stadt  u.  Park.  Mit  15  Tafeln.  Breslau,  Druck 
«.  Teilag  T.  8.  SdiotÜander.    1888.     XXYI,   471  S.     M.  10,00.     |[FBPG'.  2,   1,  pg.  288/9, 

24* 


U^372  §33.     Brandenburg   1884/8.     Tschirch. 

an  Umfang  erheblich  ttbertrifft,  enthält  inchtiges  and  meist  bisher  iingednickt«s 
Material.  Eine  Potsdamer  Bibliographie,  sowie  ein  Verzeichnis  von  Karten, 
Plänen,   Grandrissen,   altem   Ansichten   von  Potsdam  folgt  im  Anhange.  — 

Über  die  Entwicklang  der  drei  Gemeinden  von  Brandenburg  ans  der 
Barg  aaf  der  Dominsel  hat  Sello^^^«)  aas  dem  ältesten  Siegel  der  Stadt 
Brandenbarg  gewichtige  Folgerangen  gezogen.  Bisher  geltenden  Anschanongen 
(von  Heffter  and  Schillmann)  entgegen  nimmt  er  an,  dafs  das  Siegel  der 
deatschen  Gemeinde  aaf  der  Dominsel  angehört  habe,  welche  trotz  ihrer 
Kleinheit  städtische  Privilegien  geno(s.  Aafserhalb  dieser  räamlich  sehr  be- 
schränkten Militärstadt  aaf  der  Barginsel  entstand  dann  die  Neostadt  jenseits 
der  Havel,  von  vornherein  als  selbständige  Gemeinde  geplant,  während  sich 
daneben  das  Dorf  Pardain  als  abhängige  Vorstadt  der  Baiggemeinde  ent- 
wickelte. Später,  zwischen  1238  and  1241  ging  die  Barg  als  Landesfestong 
ein,  die  Bargkapelle  kam  in  den  Besitz  des  Bischofs,  and  die  Bargmannen 
siedelten  mit  der  Stadtverwaltang  nach  Pardain  über,  welches  nan  als  Erbin 
der  Rechte  der  alten  Barggemeinde  den  Namen  der  antiqaa  civitas  annahm. 
Aach  die  innere  städtische  Geschichte  des  spätem  MA.  hat* durch  eine  Pabli- 
kation  Seilos ^®^)  Aafklärang  erfahren.  Aas  dem  Brandenbaiger  Stadt- 
archive hat  derselbe  das  älteste  märkische,  in  der  Neastadt  Brandenbaiig  an- 
gelegte, in  seinem  jetzigen  Umfange  von  1297—1370  reichende  Schöffenbach 
and  das  derselben  Stadt  gehörige,  1386  begonnene  and  bis  1440  fortgeführt« 
Stadtbach  aaszagsweise  heraasgegeben  and  diese  Qaellen  für  die  Rechts-, 
Verfassangs-,  Kaitargeschichte  and  Topographie  der  Stadt  geschickt  aosge- 
beatet.  Zwei  schon  gedmckte,  aber  bisher  mifsverständlich  aaf  Frankfurt  a/M. 
bezogene  Urkk.,  ein  Weistam  der  Stadt  Brandenbarg  für  Frankfart  a/0.,  so- 
wie eine  Gerichtsordnang  für  letztere  Stadt,  giebt  S.  von  nencm  im  Za- 
sammenhange  mit  den  übrigen  Stadtrechtsqaellen  heraas.  Dallo^^^)  hat  den 
reichen  Aktenschatz  des  Stadtarchivs  für  die  nenere  Zeit  darchgearbeitet,  am 
aaf  dieser  Grandlage  eine  Kommanalgeschichte  der  Stadt  zu  schreiben.  Der 
erste,  allein  im  Dmck  vorliegende  Teil  des  seltsam  angelegten  Werks,  welcher 
im  Anschlals  an  die  Besprechang  des  Rathaases  sich  mit  der  Kommanalver- 
waltang  beschäftigt,  enthält  wertvolles  and  lehrreiches  Material,  ohne  dafs 
ein  Versach  gemacht  ist,  dasselbe  za  gestalten.  Weiteren,  ähnlichen  Stoff 
aas  dem  Stadtarchive  liefert  der  gleiche  Vf.*^^)  in  einigen  Vorträgen  über 
das  Jakobs-  und  Gertraadshospital.  Horn^^^)  behandelt  den  langwierigen 
Grenzstreit  zwischen  der  Altstadt  Brandenbarg  und  den  Herren  von  Plane 
1326—1585  nach  Magistratsakten.  Grapp^*^)  drackt  einige  Aktenstücke 
ab,  welche  sich  aaf  die  Einführang  der  Reformation  in  .  beiden  Städten 
Brandenbarg  beziehen. 

Aas  andern  Arbeiten  den  Westen  and  Süden  des  Regierungsbezirks 
betreffend*oo-*oi)  gind  noch  zwei  Aufsätze  Sellos  hervorzaheben.  Der  eine*«*) 


1889.  — 194«)  id.,  S.  o.  122.  —  195)  BrandenbargiBChe  StadtreclitBqaellen:  id.  MarkPonch.  18, 
1884,  8.  1— 108. —  196)  Dali 0,  Kommanalgeschichte  d.  Stadt  Brandenburg.  1.  D.  Bathaoa. 
Brandenburg,  J.  Wieaeke.  1886.  330  S.  —  197)  id..  Zur  Konununalgeachicbte  d.  Stadt 
Brandenburg.  1)  B.  Bathans  d.  Neustadt.  2)  D.  Jacobahospital.  3)  B.  Gertraadshospital: 
JbHVBrandenbg.  13/6,  1884,  S.  34—74.  —  198)  F.  Hörn,  B.  Grenastreit  iwischen  Alt- 
stadt Brandenburg  u.  d.  Herren  y.  Flaue.  1826—1585.  Nach  Magistratsakten  bearbeitet:  ib. 
1884,  S.  76—88.  —  199)  B.  Gropp,  Urkk.  d.  Magistrate-ArchiTs  a.  BeformationsgeKhiehte 
d.  Stadt  Brandenburg:  Ib.  1884,  S.  93—109.  —  200)  K agier,  Chronologische  Notizen 
ttber  d.  Königl.  Bomanenamt  Konigshorst  im  Er.  GsthayeUand:  MarkF.  20,  1887,  8.  60/4. 
—  201)  W.  Ziethe,    Chronik  d.   Stadt  Beeskow  bis  z.  Herrschaft  d.  Hohenzollen.     NacK 


§33.    Bnndenbarg  1884/8.     Tschirch.  11,373 

behandelt  die  Qaellen  znr  Geschichte  des  Klosters  Zinna  und  S.  ermittelt 
darin  als  in  der  Dom&nenregistrator  der  Kgl.  Regierung  zu  Potsdam  vor- 
banden 1)  das  Landbnch  der  Abtei  Zinna  von  1560,  2)  das  Landbach  der 
Abtei  Zinna  yon  1480,  welches  diesem  modernen  Titel  widersprechend  nur 
ein  Verzeichnis  der  Besitzungen  im  Lande  Jüterbogk  in  Gegenüberstellung 
knner  statistischer  Übersichten  von  1480  und  1565  enthält,  3)  das  Erb- 
register und  Hauptbuch  etc.  des  Amtes  Zinna  von  1641.  Aufgrund  eines 
vom  Erzbischof  Albrecht  1539  veranlafsten  Urkk.verzeichuisses  (im  Magebur- 
gischen  Staatsarchive)  giebt  S.  schlieüslich  eine  Übersicht  über  die  Besitzver- 
bütnisse  des  Klosters  im  Barnim.  Der  zweite  Au&atz*<^')  teilt  aus  einem 
Treuenbrietzener  Kopiar  des  15.  Jh.  eine  Urk.  von  1460  mit,  in  welcher 
der  Treuenbrietzener  Magistrat  auf  Requisition  des  Kats  zu  Magdeburg  die 
Urfehde,  welche  ein  Bürger  der  Stadt  den  Magdeburgern  hatte  schwören 
müssen,  durch  dessen  Verwandte  verbürgen  läfst.  S.  verbindet  damit  eine 
Darlegung  Aber  Begriff  und  Wesen  des  Rechtsinstituts  der  Urfehde.  — 

In  der  Ruppiner  Gegend  scheint  neuerdings  ein  reges  Leben  auf  dem 
Gebiete  der  Lokalgeschichte  zu  erblühen.  Der  um  1855  gegründete  und  um 
1860  bereits  entschlummerte  ^Historische  Verein  für  die  Grafschaft  Ruppin' 
ist  1881  wieder  ins  Leben  gerufen  worden.  Aus  seinem  Kreise  sind  eine 
Reihe  nicht  anerheblicher  Arbeiten  hervorgegangen.  Bittkau' ^^)  will  in 
sdner  Geschichte  Neuruppins  das  Buch  von  F.  Heydemann,  welcher  die  neuere 
Zeit  von  1787  —  1863  behandelt  hat,  für  die  ältere  Periode  ergänzen.  Der 
erste  Teil  des  übersichtlich  gegliederten  Werkes  ist  wesentlich  nur  Über- 
arbeitung and  Kürzung  eines  altern  Manuskripts  von  Campe,  das  auf  Feld- 
manns  Miscellanea  historica  der  Stadt  Neuruppin  beruht.  Die  Schrift  bespricht 
übrigens  auch  eingehend  die  Innern  Verhältnisse  der  Stadt,  ist  überhaupt 
recht  lehrreich.  Schneider  *<'^)  trägt  einige  Vermutungen  über  die  Gründung 
von  Alt-  und  Neuruppin  vor  und  berichtigt  die  älteren  Auffassungen  Riedels 
und  anderer  von  der  Bedeutung  der  Neuruppiner  Urk.  vom  9.  März  1256.*®^) 
Fromme*^^)  giebt  eine  populäre  Darstellung  der  Vergangenheit  von  Stadt 
imd  Kloster  Lindow.  K.  Altrichte  r^^^)  behandelt  ziemlich  weitläufig  die  Ge- 
schichte der  Stadt  Wusterhausen  a  d.  Dosse  bis  zum  Schlüsse  des  18.  Jh. 
und  berücksichtigt  auch  die  innem  Verhältnisse. 

Boldt^^*)  verfolgt  aufgrund  des  gedruckten  Materials  mit  kritischer 
Besonnenheit  die  älteste  Geschichte  des  Barnim  und  seiner  Kolonisation;  er 
berichtigt  die  älteren  Ansichten  über  die  Gründung  der  Stadt  Eberswalde, 
welche  1266  zuerst  urk.lich  erwähnt  wird  und  einen  bedeutenden  Aufschwung 


i*  AkteD  d.  Beeskower  Kommanalarchivs  entworfen  1855,  her.  y.  E.  0.  Ohr.  Fanlstich, 
Beeikow  bei  I^  Stempel.  1884.  4«.  VI,  8.  Teile  62  S  -{-  116  8.  -f  12  S.  mit  7  Tafeln. 
M.  4,40.  —  202)  O.  Sello,  Qaellen  s.  eescbichte  d.  GiBtersienserklostere  Zinna:  GBll.  St 
1.  L  Ib^debnrg  21,  1886,  S.  415~-29.  —  203)  id.,  Magdebargiache  Urfehde  y.  1460  in 
e-  TreaeDbrietsener  Kopialbach:  ib.  2,  1886,  S.  188-97. —204)  O.  Bittkaa,  Ältere  6e- 
ichiehte  d.  Stadt  Kea-Boppin.  Aof  Chrand  historischer  Qaellen,  insbesondere  e.  Mannskripts 
<.  velL  Dr.  Gampe  heraasg.  Nea-Bappin,  Gomm.  y.  B.  Petrenz.  1887.  XII,  167  S.  — 
265)  L.  Schneider,  1)  Über  d.  Gründang  y.  Alt-  a.  Nea-Bappin.  2)  Über  d.  Nea-Bop- 
pi&er  Urk.  r.  9.  Min  1266.  (=  MHV.  f.  d.  Grafschaft  Bappin.  1.)  Nea-Buppin,  Petrens. 
Comm.  1887.  IV,  25  8.  M.0,50.  —  206)  X  K.  £.  Haase,  Volkstümliches  aas  d.  Graf- 
■ebaft  Boppin  o.  Umgegend,  gesammelt  u.  hertg.  1.  Teil.  Sagen.  Nea-Bappin,  Petrenz. 
1887.  Xn,  186  S.  M.  2,50.  —  207)  Erich  Fromme,  Aas  d.  Vergangenheit  y.  Stadt  a. 
Kloster  Lindow.  Nea-Boppin,  Petrenz.  1884.  117  S.  —  208)  K.  Altrichter,  Geschichte 
1  Stadt  Wnsiterliaiuen  an  d.  Dosse,  1.  n.  2.  Abteilang.  Nea-Bnppin,  B.  Petrenz.  1888. 
262  S.    M.  2,75.  —  209)  Boldt,  Z.  ältesten  Geschichte  des  Barnim  and  d.  Stadt  Ebers- 


11^374  §33.     Brandenbaiif   1884/8.     Tacbirch. 

bis  1300  nimmt,  wo  dann  die  markgräfliche  Regierung  das  Stadtgebiet  er- 
weitert —  Der  Doppelname  der  Stadt  wird  sodann  erkl&rt  aus  dem  Ent- 
stehen eines  neuen  Stadtteils  zu  Anfang  des  14.  Jh.,  der  niemals  eigne 
städtische  Verwaltung  bekam,  dessen  Name  aber  mit  dem  andern  der  Stadt 
eigentümlich  abwechselt. 

Ziegler^^o)  giebt  eine  Geschichte  Prenzlaus  meist  aufgrund  von 
Seckts  älterem  Werke;  er  führt  die  Darstellung  bis  zur  Gegenwart  fort  und 
giebt  eine  statistische  Obersicht  der  heutigen  Verhältnisse. '^i) 

Regierungsbezirk  Prankfurt  ajO,  Ein  Heft  der  MHV.  zu  Frank- 
furt bringt  kleine,  aber  meist  wertvolle  Aufsätze  zur  Stadtgeschichte.  Bas- 
mus'^*)  verfolgt  die  Fabel  von  der  Gründung  Frankfurts  im  Jahre  146 
durch  den  Franken  Sunno  bis  zu  ihrem  Ursprünge  und  bezeichnet  als  den 
Erfinder  derselben  Trithemius,  welcher  zum  Danke  für  die  Gnadenbewetse 
Joachims  I.  bei  der  Einweihung  der  Universität  Frankfurt  dieser  Stadt  eine 
elfhundert  Jahre  weiter  hinaufgehende  Vorgeschichte  andichtete.  Derselbe 
Vf. '13^  bespricht  die  ältesten  Inschriften  in  Frankfurt  a/0.  Ein  nur  bei 
einem  Schriftsteller  des  18.  Jh.  nachgewiesenes  Gedicht,  welches  angeblich 
ehemals  an  der  Wand  der  Gerichtsstube  gestanden  hat,  wird  als  aus  einem 
Goliardischen  Gedichte  entnommen  nachgewiesen.  Endlich  vervollständigt 
B.*^^)  frühere  Mitteilungen  über  die  ältesten  Abbildungen  der  Stadt 
Schwarze^^^)  schildert  die  politischen  Wirren,  welche  der  in  Frankfurt 
1476  vollzogenen  Vermählung  der  Tochter  des  Kurfürsten  Albrecht  Achilles 
Barbara  mit  König  Wladislav  von  Böhmen  folgten,  bis  zum  Frieden  von 
Camenz  1482.  Bieder^'^)  behandelt  die  Geschichte  des  Lutherischen 
Waisenhauses  zu  Frankfurt.  Andre  kleinere  Arbeiten  seien  nur  ange- 
führt.*i'-***j  Bieder  und  Pohlandt***)  haben  in  der  dritten  Abteilang 
ihrer  Heimatskunde  von  Frankfurt  populäre  Bilder  aus  der  Stadtgeschichte 
gegeben  (von  1253 — 1871).  —  Ein  ziemlich  weitschichtiges  Lieferungswerk 
von  Freier  (Vater  und  Sohn)  behandelt  die  Geschichte  des  Landes  Stern- 
berg. "*"6) 


walde  (=  Progr.  d.  Wilbelmsgynin.  e.  Ebenwalde).  1884.  A^.  81  S.  —  210)  J. 
Ziegler,  Prenzlaa,  die  ehemalige  Hauptstadt  d.  Uckermark.  Prenslaa,  Biller.  1886.  XV, 
808  S.  M.  3,60.  PopolSre  DarBtellang  d.  StadtgeMhichte,  enUtanden  aoi  e.  Oetehichte  d. 
atSdtlBchen  Post  D.  \L  war  daselbst  Postdirektor.  —  211)  X  Siegmar  Friedrich,  Kar- 
fürstliche  Schlösser  in  d.  Mark  Brandenburg.  1)  Teil.  Oranewald-Oranienburg-SchSnhaosen. 
Berlin,  Heymann.  1888.  Lex.  8.  197  S.  H.  20.  —  212)  Basmos,  Ober  d.  fabelhafte 
Urgeechichte  v.  Frankfurt  a/0.:  MHV.  e.  Prankf.  o/O.  H.  15/7.  1885.  S.  1/4.  —  218) 
id.,  Über  d.  ältesten  Inschriften  in  Frankfurt  a/0.:  ib.  1885,  S.  79—84.  •—  214)  id.,  Ober 
d.  ältesten  Abbildungen  d.  Stadt  Frankfurt:  ib.  1886,  S.  77/9.  —  215)  Schwarae,  £. 
Frankfurter  Hochzeit  n.  ihre  Folgen:  ib.  1885,  56^68.  —  216)  H.  Bieder,  Geschichte 
d.  Lutherischen  Waisenhauses  zu  Frankfurt  a/Ö.:  1885,  S.  16—44.  —  217)  X  Bardt,  2. 
Geschichtedes  Weinbaues  in  Frankfurt  u.  Umgegend:  ib.  1885,  S.  45—53.  —  218)  Xi^*^^ 
org  Adolph  y.  Micrander,  e.  Frankfurter  Stadtkommandant:  ib.  1885,  S.  58/6.  —  2ld)  X 
Schwarze,  Z.  Geschichte  d.  ehemaligen  stadtischen  Lyoeums  in  Frankfurt  a/0.:  ib.  1885, 
S.  90/5.  Verrollständigung  d.  Bektorenliste.  —  220)  X  id.,  B.  Kantor  Bartholomans  Ge- 
sius :  ib.  96/8.  Verzeichnis  der  heute  noch  wirklich  yorhandenen  Kompositionen  d.  B.  Geeius 
(gedruckter  u.  h8.Iicher).  —  221)  id.,  £.  Frankf.  Nordpolfahrer  u.  Afirika-Beisender:  ib.  lSb5, 
S.  71/5.  —  222)  0.  Jänicke,  Neue  Beiträge  zu  e.  Idiotikon  d.  Oderbmches:  ib.  1885, 
S.  86—90.  Nachtrage  z.  Bubehns  Idiotikon  d.  Oderbmchs.  MHV.  Frank!  a/0.  187S,  pg. 
49—64.—  223)H.Bieder  u.M.  P  ohl  an  dt,  Frankfurt  a.  Oder.  £.  Beitzmg  z.  Heimatskimda. 
Frankf.  a.  0.  1886.  132  S.  Enthalt  als  Abt.  G.  Bilder  aus  d.  Geschichte  d.  Stadt  Fr.  (67— 1S2). 
(V.  1253—1871).  —  224)  B.  n.  V.  Freier,  Urk.liche  Geschichte  d. Landes Stemberg.  ZieleBsig, 
Bosenzweig.   1887  f.   40.    Bisher  18  Lie&igen  k  50  Pf.    Mir  waren  nur  d.  ersten  2  LiefenmgVB  sa- 


{38.     Brandenbarg   1884/8.     Ttchirch.  11,375 

In  der  Niederlausitz  ^  wo  das  prähistorische  Interesse  so  lebendig  ist, 
ruht  die  wissenschaftliche  Geschichtsforschung  in  den  letzten  Jahren  leider 
fast  ganz.  Nor  kleine  and  nicht  erhebliche  Beiträge  sind  zu  verzeichnen  ;''^-^'^) 
so  einige  populäre  Schriften  für  die  Geschichte  von  Kottbas.^>7.889^  jm 
dritten  Bande  seiner  märkischen  Streifzüge  wandert  Trinias'^*)  von  der 
Hauptstadt  die  Spree  und  Havel  abwärts  bis  Potsdam  nnd  aufwärts  in  die 
Niederlansitz,  wobei  er  auch  gelegentlich  geschichtliche  Dinge  berührt.  —  Ich 
schlieise  mit  einer  wunderlichen  Blüte  am  Baume  der  Niederlausitzer  Historie. 
£b  ist  ein  Schriftchen  des  Professors  Piper, ''^)  welcher  allen  Ernstes  den 
Beweis  antritt,  'Kaiser  Amolf  habe  893  Spremberg  als  die  erste  deutsche 
Barg  jenseits  der  Elbe  gegründet.  Allerdings  zeigt  er  selbst,  dafs  diese  An- 
gabe von  dem  gelehrten  Betrüger  Hofsmann  herrührt,  welcher  auf  Anfragen 
des  Rats  nach  dem  Alter  der  Stadt  1613  die  betreffende  Auskunft  erfand 
ODd  durch  fabelhafte  Citate  begründete.  Da  indessen  ein  halbes  Jh.  später 
ein  Meisterbuch  der  Handwerker  die  gleiche  Angabe  enthält,  so  ist  nach  P. 
eine  alte  Überlieferung  vorhanden,  der  man  glauben  darf.  Es  stellt  sich 
weiter  aus  dem  Itinerar  Arnolfs  heraus,  dafs  er  im  Jahre  893  reichlich  Zeit 
ond  Gelegenheit  hatte,  Spremberg  zu  gründen,  und  so  steht  nichts  im  Wege, 
dais  die  gute  Stadt  'am  8.  Juli'  1893  ihr  tausen4jähriges  Stiftungsfest  begehe 
tmd  daüs  'mitten  auf  dem  Markte,  auf  granitenem  Sockel,  das  kleinliche  Ge- 
treibe des  Tages  überragend'  ein  Amolfdenkmal  sich  erhebe.  Glückliches 
Spremberg! 


mlicfa.  D.  Vf.  d.  Textet  ist  d.  Lehrer  W.  Fr.  in  Korritten  beiStemberg,  d.  Urk.  dazu  sam- 
lult  a.  fibersetxt  Dr.  W.  Freier,  ord.  Lehrer  tn  kgl.  Luisengymn.  Moabit-Berlin.  —  225) 
X  A.  F.  Knath,  Chronik  d.  Stadt  Bronaen  nach  Torgefandenen  Bruchstficken  bearbeitet. 
OroMO,  B.  Knnth.  1S86.  VI  Lehrer  an  d.  Stadtachale.  Nach  e.  altem  Chronik  Schönbnrga 
1735.  —  226)  Schwabe,  Hans  t.  Polenz,  Landyogt  d.  Niederlaoaitz:  ADB.  26,  1888,  S. 
387/8.  1414 — 37  erwihnt.  —  227)  X  Arwid  Lierach,  Form^angen  Über  d.  frflheate  Ge- 
Kkiehte  d.  SUdt  Kottbaa.  Kottbaa,  E.  Kühn.  1887.  31  S.  Teilweiae  prahiatoriachen  In- 
l^slti.  —  228)  X  id.,  Hiatorische  Bückblicke  bei  einem  Spaziergange  um  d.  alten  Be- 
faitignagen  t.  Kottbiu.  Fortsetsung  d.  Chronik  y.  d.  Stadt  Kottboa.  Kottbaa,  Differt.  1888. 
46  8.  >-  229}  X  £•  s-  Sch5nfeldt,  Ana  alter  Zeit  Beiträge  z.  Geachichte  d.  Herr- 
■ehiftea  Kottbiu  und  Peits.  Kottbaa.  1887.  100  S.  M.  0,60.  •—  280)  J.  Mähly,  Ffint 
T.  Packler-Moakaa:  ADB.  26,  1888,  S.  692/5.  —  231)  Magnaa,  Allerlei  aas  anarer  Yer- 
Sngeaheit  od.  Beitrage  s.  e.  Chronik  d.  Kirchapiela  Gdhren.  (Kr.  Croaaen).  1887.  —  232) 
ATriniaa,  llSrkiache  Streüsflge.  Bd.  3.  (Spreelandschaften.  Zwiachen  Spree  a.  Harel.) 
Moden  in  Weatf.  Brons.  1887.  860  S.  —  238)  P.  Piper,  Kaiser  Arnolf  ond  d.  Gründung 
Spnmberg«.  Spremberg,  C.  F.  Saebiach.  1886.  96  S.  D.  Beinertrag  ist  s.  Besten  e.  in 
Spremberg  ra  errichtenden  Amolfdenkmals  bestimmt 


11,376  §42.     VerfaMong.     1887/8.    Jastrow. 


§42. 

Verfassung.*) 

1887.    1888. 
J.  Jastrow. 

Nachdem  in  der  Berichterstattang  über  deutsche  Geschichte  die  chrono- 
logische und  geographische  Verteilung  des  Stoffes  durchgeführt  ist,  bleibt  der 
Abschnitt  über  Verfassung  noch  mehr  als  früher  auf  die  Aufgabe  beschränkt: 
über  die  Bindeglieder  zwischen  der  deutschen  Geschichte  einerseits,  der  Bechts- 
und  Staats  Wissenschaft  andererseits  zu  referieren,  i) 

I.  Staat  nnd  Gesellschaft  im  allgemeinen. 

Qesa/mtverfdssung.  Zwei  Darstellungen  der  deutschen  Rechts- 
geschichte sind  in  der  Berichtsperiode  in  Angriff  genommen  worden;  die 
eine^)  als  Handbuch,  die  andere')  als  Lehrbuch  vermutlich  auf  lange  Zeit 
hinaus  gleich  grundlegend.  Beide  reichen  allerdings  erst  bis  in  die  frän- 
kische Periode,  doch  ist  die  Fortsetzung  und  Vollendung  in  absehbarer  Zeit 
gesichert.^)  —  Ebenfalls  bis  in  die  fränkische  Periode  reicht  eine  französische 
Rechtsgeschichte, ^)  welche  ein  glänzendes  Zeugnis  davon  ablegt,  wie  sehr  die 
den  beiden  Nationen  gemeinsamen  Entwickelungsperioden  durch  einmütiges  Zu- 
sammenwirken der  beiderseitigen  Gelehrten  aufgehellt  werden.  —  Der  Ab- 
schluls  von  Nitzsch*  ^)  namentlich  wirtschaftgeschichtlich  hochbedentsamer 
deutscher  Geschichte,  welche  allerdings  über  die  Mitte  des  16.  Jh.  nicht 
hinausgeht,  ist  bereits  mehrfach  besprochen  worden. 

Die  Verfassung  der  Urzeit  bildet  den  Gegenstand  einer  selbständigen 
Disziplin.  7)  Während  über  die  fränkische  Zeit  fast  aiyährlich  Gesamtdar- 
stellungen erscheinen,')  fehlt  es  an  solchen  fOr  die  Verfassung  des  römischen 
Reiches  deutscher  Nation.  —  Populäre  Aufsätze  aus  den  ^Grenzboten'  über 
die  Verfassung  des  alten  Reiches,  des  Rheinbundes,  des  deutschen  Bandes 
und  des  neuen  Reichs  hat  Pape^)  gesammelt  herausgegeben  und  einige  An- 


*)  YerfaMongsgeschichtliGlie  Beferate  befinden  nch  auch  in  den  }§  über  die  Oeech. 
wuidter  Völker:  §§46A.  48—68;  deatMbeB  Becbt  in  Polen  a.  §54.  —  1)  Vgl.  d.  Aiu- 
ftthmngen  über  d.  gegenwartigen  Grappen  dieser  Litterator:  JB.  9,  in,  802/4.  —  2)  H. 
Brunner,  Deutache  Becbtagesch.  1.  (^  System.  Handbach  d.  deatachen  BechtawiMen- 
achaft  2.  Abt,  1.  Tl.,  1.  Bd.)  Leipzig,  Dancker  a.  Hamblot  1887.  XII,  412  S. 
M.  9,60.  Vgl.  JB.  10,  II,  18^.  —  3)  B.  Schröder,  Lehrbach  d«  deaUchen  Bechtsgeach. 
1.  Abt  (mit  eingedruckten  Abbildangen  a.  4  Karten).  Leipaig,  Veit  k  Co.  1887.  gr-  8^. 
856  S.  M.  16,00.  —  4)  Schröder  iat  inawiachen  komplett:  a.  JB.  18.  —  &)  GUfaoa, 
Biat  da  droit  de  la  France,  a.  o.  S.  9^.  —  6)  Nitaach,  Geach.  d.  dentachen  Volkea,  a. 
JB.  6.  8.  —  7)  Soziologie  n.  rergl.  Bechtawiaaenachaft  a.  JB.  7,  I,  198«^*<b.  (Post  a.  &.). 
Prahiatoriache  Zoatände  a.  o.  Abt  I,  S.  12/4,  18—21.—  (JB.  10)  Lippert,  Koltoigewih.  — 
(JB.  10)  Spiegel,  Arische  Periode.  —  (JB.  7)  Leiat,  Gräco-italiache  Bechtageech.  ~  8) 
(S.  8^)  Faatel  de  Co  alang  ea,  Monarchie  franqae;  Vgl.  unten  No.  581/6,  aach§  46  A.  —  9) 
B.   Pape,    Vom    alten   z.  neuen   Beich.    Die    polit    Neugestaltung    Deutschlands   o.    aeina 


§42.     VeiiaaKing.     1887/8.     Jaatrow.  11,377 

lagen  zur  Veranschaiilichang  des  Stimmenverbflltnisses  zagefügt  (die  Zusammen* 
setzong  des  schwäbischen  Reichskreises;  die  Zusammensetzung  des  deutschen 
Beicfastages  im  Jannar  1792;  die  Mitglieder  des  Rheinbundes;  der  deutsche 
Bondestag  im  engeren  Rate  und  im  Plenum;  der  Bundesrat  des  Norddeutschen 
Bandes  und  des  Deutschen  Reiches). 

Die  rechtliche  Natur  des  Vorganges,  welcher  im  Jahre  1866/7  zur  Be- 
gründung einer  neuen  Staatsgewalt  gef&hrt  hat,  ist  Yiel  umstritten  und  nur 
za  erkennen  durch  Scheidung  der  einzelnen  Akte  in  ihrer  genauen  historischen 
Aufeinanderfolge  vom  Bttndnisvertrage  des  18.  August  1866  bis  zum  Inkraft- 
treten der  norddeutschen  Verfassung  am  1.  Juli  1867.  Diesen  Weg  schlägt 
rach  Bin  ding  ^<^)  ein.  Er  kommt  zu  dem  Ergebnis,  dafs  nach  mannig- 
fachen einseitigen  Versuchen  der  deutschen  Regierungen  einerseits,  des  deut- 
schen Volkes  (1848)  andererseits  der  Vorgang  des  Jahres  1866/7  den  end- 
gfiitigen  Sieg  des  Prinzips  der  Vereinbarung  zwischen  Regierungen  und  Volk 
darstelle.  Diese  Vereinbarung  sei  die  Gründung  des  neuen  Verfassnngsrechts. 
Die  Mitwirkung  der  22  Landesparlamente  sei  in  ihren  Einzelheiten  vielfach 
nur  als  Inkorrektheit  zu  erklären. 

Wiederum  ist  mehr  als  alle  yorangegangenen  Perioden  die  der  Gegen' 
wart^^)  mit  Gresamtdarstellungen  bedacht  worden.  Die  wissenschaftliche 
Begründung  des  neueren  deutschen  Staatsrechts  ist  erfolgt  unter  dem  drücken- 
den Einflufs  der  Thatsache,  dafs  seit  Beginn  nnsers  Jh.  die  ganze  politische 
Theorie  vom  Liberalismus  beherrscht  war.  Die  liberale  Oberzeugung  von 
der  hervorragenden  Bedeutung  des  parlamentarischen  Lebens  für  die  Fort- 
entwicklung des  Staates  war  die  feststehende  Voraussetzung  fär  die  Inter- 
pretation der  Verfassungsurkk.,  für  die  Entscheidung  einzelner  Fragen,  wie 
Ar  die  Gesamtauffassung  des  Staatsrechts.  Die  Frage,  welche  Rechte  die 
Stftnde  in  der  Gesetzgebung,  in  den  Finanzen,  in  dem  Verhältnis  zu  den 
Ministem  hätten,  entschied  man  nicht  durch  eine  historische  Betrachtung  der 
Frage,  welche  Rechte  sie  erworben  haben,  sondern  a  priori,  und  wies  ent- 
gegenstehende Meinungen  als  ^nicht  konstitutionell'  zurück.  Wo  man  auf 
die  historische  Entwickelung  einzugehen  genötigt  war,  da  wurden  die  That- 
sacfaen  in  dem  Lichte  dargestellt,  in  welchem  sie  erscheinen  mufsten,  um 
mit  dieser  Theorie  vereinbar  zu  sein.  Nachdem  die  neuere  historische 
Methode  Jahrzehnte  lang  thätig  gewesen  ist,  im  Gegensatz  zu  der  liberalen 
Bogmatik  eine  historische  Grundlegung  in  jedem  einzelnen  Falle  zu  ver- 
langen, nachdem  in  dieser  Weise  mancher  a  priori  geglaubte  Satz  sich  eine 
Modifikation  hat  gefallen  lassen  müssen,  scheint  nun  ein  Überspringen  in 
das  gegenteilige  Extrem,  ein  Gberbieten  des  liberalen  Doktrinarismus  durch 
einen  absolutistischen  stattzufinden.^^*)  Die  neueste  Phase  dieses  Entwicke- 
Inngsprozesses  wird  bezeichnet  durch  Bor nhaks  Treufsisches  Staatsrecht'.^*) 
B.  erklärt  von  vornherein,  dafs  er  nur  für  die  geschichtlichen  Partieen 
die  historische  Methode  anwende,  für  die  dogmatischen  aber  die  ^rein  logische'. 


fiaigODg durch  PMa£ien.  Leipzig,  Qnmow.  198S.  XII,  248  S.  M.  8,00.  — 10)  K.  Binding, 
D.  Oribdung  d.  norddeatsch.  Bandes.  E.  Beitrag  s.  Lehre  y.  d.  Staatenschöpfiuig;  in:  Fest- 
etbe  1  Leipsiger  Janstenfakaiat  f.  Windscheid.  (Leipiig,  Dnncker  &  Humblot.  1888.) 
&  1—72.  —  11)  X  1«-  ▼•  Stein,  Handbuch  d.  Yerwaltungalehre.  8  Tle.  3.  yolUtändig 
MbaBih.  Aufl.  Stattgsrt,  Gotta  Nachf.  1888.  1.  XXIII,  428;  2.  XXIU,  843;  3.  V, 
S&6  S.  IL  25,00.  (Anasiig  ans  d.  grofsen  Hauptwerke,  kurze  hiat.  Einleiten  jedem  Beesort.) 
-  U»)  VgL  ichon  JB.  9,  DI,  311«  (Arndt),  8ö9«w  (G.  Koch).  —  12)  C.  Bornhak, 
Pk««fnwhes   Staatarecht      1.   Bd.     Freibarg,  Mohr.     1888.     XII,    561   S.     Subskript-Pr. 


n,378  §*2.     Verfassung.     1887/8.     Jastrow. 

Für  die  letzteren  ist  ihm  die  oberste  Voraussetzung  die,  d&fs  der  preoTsisehe 
Staat  identisch  sei  mit  dem  prealsischen  Königtum.  Den  Grundgedanken 
dieser  Monarchie  findet  er  ausgesprochen  in  dem  Satze  U'^tat  c'est  moi'. 
In  diesem  Staate  sei  der  Wille  des  Königs  Gesetz  und  eine  Volksyertretoog 
nichts  anderes  als  'Objekt'  und  'Mittel'  der  königlichen  Regierung.  Da  nao 
die  historischen  Thatsachen,  wie  sie  überliefert  sind,  dem  widersprechen,  da 
der  bedeutendste  Träger  der  preuCsischen  Königskrone  mit  dem  Staate  gar 
nicht  hat  identisch  sein  wollen,  da  wenig  später  das  Allgemeine  Landrecht 
ausdrücklich  erklärt  hat,  der  König  sei  das  'Oberhaupt'  des  Staates  (also 
ein  Teil  desselben),  da  endlich  die  Einrichtung  der  Volksvertretung  historisch 
sich  darstellt  als  eine  Beschränkung  der  königlichen  Gewalt:  so  müssen  alle 
diese  Thatsachen  entweder  ignoriert  oder  so  lange  umgedeutet  werden,  bis 
sie  mit  jenem  Fundamentalsatz  des  T^tat  c'est  moi'  vereinbar  werden.  Denn 
an  diesem  ist  ein  Zweifel  gar  nicht  mehr  möglich.'  —  Wenn  so  Bomhak 
mit  diesem  Werk  (trotz  umfangreicher  darin  enthaltener  historischer  Ans- 
führungen)  die  Methode,  das  Staatsrecht  auf  Grund  historischer  Wahrheit 
zu  erforschen  grundsätzlich  verlassen  hat;^^)  so  finden  wir  unter  dem  ent- 
gegengesetzten Gesichtspunkt  dieselbe  Trennung  von  der  historischen  For- 
schungsweise bei  Lab  and.  Nicht  um  einer  politischen  Parteiüberzengong 
das  Obergewicht  zu  geben,  sondern  um  jede  Gefahr  eines  solchen  zn  be- 
seitigen, hält  L.  grundsätzlich  daran  fest,  keine  anderen  als  rein  juristische 
Argumente  im  Staatsrecht  zuzulassen.  Von  den  Einwendungen  g^en  diese 
^civilistische'  Behandlung  des  Staatsrechts  ist  bereits  wiederholt  die  Rede  ge- 
wesen. ^^)  Nachdem  jetzt  von  L.s  gröfserem  Werke  die  neue  Auflage  ^^)  za 
erscheinen  begonnen  hat,  kann  aber  nicht  verschwiegen  werden,  dals  die 
allgemeine  Anerkennung  einer  ganzen  Reihe  von  ihm  zuerst  aufgestellter 
Grundanschauungen  über  unsem  gegenwärtigen  Verfassungszustand  als  Tbat- 
sache  zu  betrachten  ist.  Eine  ganze  Anzahl  von  Ausführungen  hat  L.  streichen 
oder  kürzen  können,  weil  sie  keinen  Widerspruch  mehr  finden.  L.8  Werk 
ist  der  gröfste,  ja  vielleicht  der  einzige  grofse  Erfolg,  den  die  nicht  historische 
Behandlung  des  deutschen  Staatsrechts  unserer  Zeit  aufzuweisen  hat  —  Eine 
Mittelstellung  zwischen  verschiedenen  Richtungen  nehmen  (f)  Hermann 
Schnlzes  Werke  ein,  me  sein  deutsches,^^)  so  auch  sein  preubisches  Staats- 
recht. ^7)  Nicht  nur  die  'staatsrechtliche  Genesis'  giebt  einen  historischen 
Abrifs  von  der  Territorialzeit  bis  zur  Gegenwart  (S.  23 — 129),  sondern  in 
der  Darstellung  der  einzelnen  Institute  geht  S.  jedesmsü  so  tief  in  die  Vergangen- 
heit zurück,  wie  es  für  das  Verständnis  der  Gegenwart  erforderlich  ist.  So 
nicht  nur  in  der  Lehre  von  der  Selbstverwaltung  bis  auf  die  Stadt-  and 
Dorfverfassung  des  MA.,  sondern  auch  in  der  Lehre  von  der  Volksvertretung, 
abweichend  von  der  herrschenden  Methode,  bis  auf  die  ständischen  Ver- 
sammlungen. Bis  jetzt  liegt  das  Terfassungsrecht'  vollendet  vor,  ans  dem 
'Regierangsrecht'  sind  die  Lehre  von  der  Gesetzgebung,  von  der  Justiz  und 
von  der  Finanzverwaltung  behandelt.  —  Bereits  im  Vorjahre  hatten  wir 
einen   Band  der  Kirchenheimschen  Handbibliothek  zu  erwähnen,  ^^j    Der  da- 


M.  7.00.  -  13)  Vgl.  übrigens  aach  No.  198,  722.  —  14)  Vgl.  JB.  9,  III,  308"".  - 
15)  P.  Laban d,  D.  Staatarecht  d.  deatachen  Reiches.  2.  umgearb.  Aufl.  (in  2  Bde.)  Bd.  l. 
Freibarg  i  Br.,  Mohr.  1S88.  Lex.  XYI,  800  S.  M.  17,50.  |[H.  Be hm:  K VOR.  80,119—38.], 
—  16)  JB.  9,  Ul,  809».  —  17)  H.  (t.)  Schulae  (-GaeTernita),  D.  pienfiiiMibe  Staitn 
recht,  auf  Omndlage  d.  dtschen  Staatsrechts  dazgestellt.  2.  Aufl.  Bd.  1  (XII,  660  S.); 
Bd.  2  (282  S.).    Leipsig,  Breitkopf  n.  Hirtel.    1888.    M.   17,00.     |[Loening:  JNSt  51, 


§42.     Verfassung.     1887/8.     Jastrow.  11,379 

mals  noch  vorbehalteoe  erste  Band  ist  inzwischen,  von  dem  Herausgeber  selbst 
bearbeitet,  erschienen.  ^*)  Dem  Plane  des  ganzen  Unternehmens  entsprechend 
macht  anch  er  eine  knrze  Belehrung  sich  zar  Aufgabe.  Desto  anerkennens- 
werter ist  es,  dafs  ein  verhältnismäfsig  gröüserer  Raum  der  ^geschichtlichen 
Einföbrung'  (S.  19 — 96)  eingeräumt  ist.  Nach  einem  kurzen  Überblick  über 
die  Entwickelung  der  ^deutschen  Staatsidee'  behandelt  K.  die  Zersplitterung 
und  den  Zerfall  von  843 — 1848,  sodann  die  Entwickelung  der  Landeshoheit 
im  allgemeinen  und  in  beispielsweiser  Ausführung  an  Baden  und  an  Preufseu, 
die  Entwickelung  der  deutschen  Einheitsbewegung,  der  konstitutionellen  Idee 
uid  endlich  der  Wissenschaft  des  Staatsrechts  selbst.  Die  Darstellung  ist 
flberall  auf  die  neueste  juristische  und  historische  Litteratur  gestützt  — 
Fromm'®)  will  das  in  Preufseu  geltende  Staatsrecht  und  als  Bestandteil 
desselben  das  Reichs-Staatsrecht  behandeln.  Er  giebt  gelegentlich  auch 
historische  Rückblicke,  füllt  aber  den  Hauptteil  des  Werkes  mit  dem  wört- 
lichen Abdruck  der  Verfassungsurkk.,  Gesetze  und  anderer  Aktenstücke. '^*'') 
Da&  es  an  einer  populären  Bearbeitung  unseres  gegenwärtigen  Ver- 
fassungszustandes  fehlt,  ist  eine  schon  oft  beklagte  Thatsache.  Sie  steht 
nicht  ohne  Erklftrungsgrund  da.  Für  eine  wirklich  populäre  Darstellung 
kann  nach  allgemeinen  pädagogischen  Grundsätzen  der  Ausgangspunkt  nur 
das  konkret  Wahrnehmbare,  die  Behördenorganisation,  sein.  Diese  aber  ist 
bei  uns  der  allerkomplizierteste  Teil  des  Staatsrechts  geworden  und  entzieht 
ach  in  ihrer  gegenwärtigen  Gestaltung  fast  der  Beherrschung  durch  den 
Fachmann,  um  so  mehr  der  populären  Darstellung.  Jemebr  deshalb  das  Be- 
streben populärer  Darstellungen  darauf  ausgeht,  diesen  naturgemäfsen  Ein- 
satzpunkt zu  venneiden,  desto  mehr  gelingt  es  ihnen,  verständlich  zu  bleiben, 
aber  desto  mehr  vernachlässigen  sie  auch  das,  was  die  Hauptsache  sein 
möfste.  Vollständig  ist  beides  der  Fall  in  einem  hübschen  kurz  gefafsten 
Bftchelchen  des  Verwaltungsgerichtsdirektors  Parey.  *^)  Es  ist  in  jedem 
Satze  verständlich,  läfst  aber  die  Behördenorganisation  (das  Wort  Verfassuiigs- 
recht  im  engeren  Sinne  brauchend)  einfach  fort  —  Das  eine  wie  das  andere 
in  geringerem  Mafse  trifft  auf  das  umfangreichere  Buch  zu,  welches  der  demo- 
kratische Abgeordnete  Payer'^)  für  seine  württembergischen  Landslente 
geschrieben  bat.  Der  Ausgangspunkt  P.s  ist  das  Individuum.  Von  diesem 
ausgehend,  bebandelt  er  immer  weitere  Kreise  und  vielfach  auch  den  Staat 
in  seinen   verschiedenen   Funktionen.     Die  Einteilung   des  Stoffes  ist  selbst- 


m  f.]j  ^  18)  JB.  9,  m,  314^  (Stengel).  — -  19)  A.  t.  Kirchenbeim,  Lehrbnch  d. 
dtaeha.  Stastnrechti.  (Handbibl.  d.  öffentl.  Rechte,  Bd.  1.)  Stnttg.,  Enke.  1887.  XYI, 
440  S.  M.  8,00.  |[H.  Behm:  KYQB.  29  (1887),  S.  459—73  (tadelt  d.  vielfacben  polit. 
MeiBiiBgaSii&erajigen)]|.  —  20)  Beg.-Bat  a.  D.  Fromm,  D.  potitiye  Staatsr.  d.  proafa. 
MoBircbie  n.  d.  dtsch.  Beicbea.  1.  Teil  Yerfasaungar.;  2.  Teil  Verwaltgar.,  Abt  1.  Verwaltgsr. 
4.  dtMh.  Beichee.  Berlin,  H.  W.  Mfiller.  1887.  4^  YUl,  388  u.  123  S.  M.  10,00. 
T.  1  (YerbMongar.)  erschien  ursprflngl.  im  SelbBtyerlage  (1886).  —  21)  X  P-  Schubart, 
B.  Ter&aaiuig  a.  Yerwalt  d.  dtachen  Reichs  u.  d.  Preafs.  Staates  in  gedrängter  Darstellang. 
Kebst  e.  Abdruck  d.  dtschen  a.  d.  preaÜR.  Yerfassangsnrk.  6.  neu  durchgesehene  Aufl. 
Bredan,  KonfT  1888.  lY,  866  S.  M.  1,50.  Ygl.  JB.  1886.  Die  dort  besprochene  4. 
AbH  tiigt  anf  d.  Umschlage  d.  Jahresxahl  1887.  —  22)  X  K-  Parey,  Handbuch  d.  preafs. 
^enriltungsrechti.  2  Bde.  Berlin,  Beine.  18  87.  YU,  323;  IV,  229  S.  M.  11,50. 
D.  *reehtageseli.  Einleit'  ist  sehr  kons  (S.  1 — 13).  —  23)  id.,  Handb.  d.  preufs.  Yerfassungs- 
nchtas  mit  Bficka.  anf  d.  deutsche  Beichsrert  als  lieitCaden  f.  Schule  u.  Haus  z.  prakt. 
Gebr.  bearb.  BerUii,  Siemenroth  &  Worms.  1888.  12«.  78  S.  M.  0,60.  —  24)  F. 
P>7er,  Neues  Recht  in  Württemberg,  e.  Orientierung  f.  Nichtrechtsgelehrte  im  Auszug 
^eit    Ken   erginate  Ausg.  d.   S.  umg.   Aufi.     8.  Lfg.    Stuttgart,  Schickhazdt  &  Ebner. 


n,380  ^2.     Yerf&aaang.     1887/8      Jastrow. 

stftndig  und  eigenartig.  Es  ist  bewnndeniBwert,  einen  wie  grofsen  Teil  des 
Staatsrechts  P.  in  seine  Uarstellnng  hat  hineinziehen  können.  Aber  dies 
ändert  nichts  an  der  Thatsache,  dals  das  Bnch  in  der  Hauptsache  doch  nur 
das  Privatrecht  and  die  angrenzenden  Teile  des  öffentlichen  Rechts  behandelt. 
Der  Stil  ist  vielfach  ein  rein  jaristischer  (^für  Nichtrechtsgelehrte').  —  Am 
ehesten  ftlhrt  den  Gebildeten  in  die  Kenntnis  des  heutigen  Rechtsznstandes 
das  Buch  des  Berliner  Stadtsyndikns  Zelle '^)  ein,  welcher  dem  System  des 
Landrechts  folgend  Titel  für  Titel  den  aagenblicklichen  Stand  der  Gesetz- 
gebung festzustellen  sucht  und  also  bei  Gelegenheit  vom  Teil  2,  Tit  13  einen 
Oberblick  über  die  heutige  Behördenorganisation  geben  mufs.  Auch  in  der 
Bearbeitung  der  anderen  Titel  ist  dieser  Gesichtspunkt  gewahrt,  besonders 
ausführlich  sind  die  städtischen  Verhältnisse  bedacht.  Der  Stil  kann  als  ein 
leichter  bezeichnet  werden,  wenn  man  bedenkt,  dafs  das  Buch  in  erster 
Linie  für  Fachleute,  wenn  auch  fOr  jüngere,  berechnet  ist'^*) 

Wir  regestrieren  kurz  einige  Arbeiten  über  die  Gesamtverfassung  aoiser- 
preufsischer  Territorien,**)  über  das  Napoleonische  Deutschland,*^)  über  die  Ver- 
fassung Italiens  zur  Zeit  der  germanischen  Herrschaft,*^)  sowie  endlich  einen 
internationalen  Überblick**)  über  die  heute  gültigen  Verfassungen.'^^) 

Land  und  Leute.  Soziale  QUederung.  Der  EinflaüB  des 
Landes  auf  die  wirtschaftliche  und  staatliche  £ntwickelung  ist  ein  Gegen- 
stand, der  oft  gestreift,  aber  nur  selten  monographisch  behandelt  wird.  Wie 
Lamprecht*^)  seinem  wirtschaftsgeschichtlichen  Werke  über  dieMoselg^;enden 
einen  eigenen  Abschnitt  über  die  Bodenkonfiguration  und  ihren  Einflafs  ein- 
verleibt hat,  so  hat  Gothein,  der  eine  Wirtschaftsgeschichte  des  Schwarzwaldes 
vorbereitet,  die  Naturbedingungen  der  Entwickelung,  wie  sie  hier  und  im 
benachbarten  Rheinthal  liegen,  in  einem  kurzen  Vortrage**)  skizziert 

Über  die  Grenzen  des  Deutschtums  gegenüber  Slaven,**)  Franzosen'^) 
und  Italienern*^)  sind  wiederum  einige  Abhandlungen  erschienen.  —  Das 
Verhältnis  des  alten  Reichs  zu  seinen  Nachbarstaaten  ist  nicht  blofs  ein 
völkerrechtliches,  sondern  vermöge  des  Gedankens  der  kaiserlichen  Welt- 
monarchie gleichzeitig  auch  ein  staatsrechtliches.**'*^)    Wie  der  letztere  6e- 


1888.  XV,  884  S.  k  H.  0,40.  —  25)  B.  Zelle,  Handb.  d.  geltenden  öffenU.  o.  Privat- 
Kechtei  f.  d.  Gebiet  d.  preufs.  Landrechts.  Berlin,  Springer.  1888.  VII,  358  S.  M.  5,00. 
—  25^)  X  ^*  Kontiemflller,  DentMhee  Staatahandbacli.  fiine  gemeiBTenrtindl.  Dmr- 
■tellang  d.  Ver&Mung  und  d.  ataatl.  £inrichtaDg  d.  deatichen  Beicha  a.  d.  Kdnigreielia 
PreaTMn  mit  einleitenden  Bemerkungen  über  d.  geschichtl.  Entwicklang  o.  d.  geogn^h. 
Handelt-,  Prodoktions-,  Erwerbs-  und  Verkehrs-VerhUtusse  d.  Beiches.  Aaf  Veranlasanng 
d.  Verlegers  bearbeitet  Berlin,  Ulrich.  1888.  VI,  318  8.  M.  8,00.  Hat  mir  nicht 
vorgelegen.  —  26)  (JB.  7)  Gaapp,  Staatsrecht  von  Wflrttemberg.  —  (S.  138«^)  Hertaog, 
Bechts-  n.  Wirtschaftsverfassnng  t.  Manrsmfinster.  —  27)  CS.  88^^)  Goecke,  Königreich 
Westfalen.  —  28)  8.  u.  Abt.  III,  S.  6^  (Balbi).  —  20)  Dareste,  Les  constitntioBa 
modernes,  recaeil  d.  constitations  en  Tigaeor  dans  des  divers  4tats  d'Borope,  d'Am4riqiM  et 
dn  monde  cirilis«.  Paris,  Challamel  ain6.  1888.  fr.  18,00.  —  30)  X  JuL  SchTarca, 
Über  die  systematisehen  Gmndgesetse  d.  europäischen  Monarchien.  (Ungar.) :  Abhdg.  d.  Ungar. 
Akad.  1887.  80  8.  —  31)  Lamprecht,  Wirtschaftsleben,  s.  JB.  6.  9.  —  32)  Gothein, 
s.  JB.  10.  —  33)  Deatschtam  n.  Slarentam  s.  {{11.  38.  89.  —  (JB.  10)  Weinhold, 
DeatMhe  in  Schlesien.  —  34)  (JB.  10.  11)  This,  Deutsch-frans.  Sprachgrense.  —  (JB.  7) 
Brosien,  Streit  um  Beichsflandem.  —  (JB.  7)  Wenning,  Versache,  Lothringen  ftr 
Frankreich  za  gewinnen.  —  (S.  138^)  Bnyernoy,  Biglement  de  fronti^res  1500.  — 
Bigentfiml.  staatszechti.  Vorhiltnisse  d.  Blsafs  nach  1648,  s.  JB.  10,  III,  111*.  (Müllen, 
heim).  —  35)  (JB.  9)  Bidermann,  Nationalitäten  in  Tyrol.  —  (JB.  7)  Patigler,  B*. 
Bohwerden  d.  DeatMdien  za  Trient  wider  die  italienischen  Konsuln.  —  36)  (JB.  9)  A. 
Schafer,  Staatsr.  Besiehongen  Böhmens;  Foornier,  Boyaome  d'Arles  et  l'empirew  — 
37)  X  X  ^  Kali  mann,  D.  Besiehongen  d.  Königreichs  Bugond  aa  Kaiser  n.  Kaich  t. 


§42.    YerfaMnng.     1887/8.    Jastrow.  11,381 

sicbtspunkt  in  praxi  wahrgenommen,  über  wichtigeren  Aufgaben  fallen  ge- 
lassen und  beim  Wiederaufleben  imperialistiBCher  Ideen  aufs  neue  hervor- 
gesQcht  wurde,  zeigt  sich  an  dem  Verhältnis  zu  Polen,  welches  W ersehe'^ 
vom  10.  bis  zum  14.  Jh.  verfolgt.  Der  letzte  Ausdruck  kaiserlicher  Ober- 
hoheit wird  in  einer  Urk.  Ludwigs  des  Bayern  vom  15.  Sept.  1338  gebraucht. 
~  Karte  und  Buch  fiber  die  Grenzenentwickelung  der  preufsischen  Monarchie 
hat  Fix  in  der  neuen  Auflage'^^)  so  erweitert,  dafs  die  Grenzentwickelung  aller 
andern  Staaten  des  Reichs  ebenfalls  hineingezogen  ist.  Es  ist  ein  ntltzliches, 
allerdings  nicht  immer  zuverlässiges  Orientierungsmittel. 

Wie  die  statistischen  Publikationen  über  das  Fo/j;  der  Gegenwart,'^)  so 
dauern  auch  die  Versuche  fort,  zu  einer  historischen  Bevölkerungsstatistik^^) 
zu  gelangen.  Wenn  ein  Mann,  wie  Inama- Stern  egg,  die  Populations- 
geschichte Gesamteuropas  skizziert,  so  kann  auch  der  deutsche  Verfassungs- 
historiker daran  nicht  vorübergehen,  ohne  zu  sehen,  ob  und  wie  in  den  ge- 
botenen Bahmen  die  deutschen  Verhältnisse  sich  einfügen  lassen.  Die  erste 
Periode  (bis  Mitte  des  14.  Jh.)  charakterisiert  I.  als  die  Zeit  'der  Besitz- 
ergreifung der  Bevölkerung  von  den  Nahrungsquellen  Europas';  dieser  Pro- 
zefs  sei  so  gewaltig,  ^dafs  all  die  auf  die  Volkszahl  ungünstig  einwirkenden 
Verhältnisse  dagegen  nichts  Entscheidendes  anzuheben  vermOgen\  Die  neueste 
Periode  findet  L  bezeichnet  durch  die  schnelle  Verdoppelung  der  Volkszahl 
seit  Beginn  unseres  Jh.  Beides  trift  auf  Deutschland  in  so  hohem  Mafse 
zn,  dafs  es  in  dieser  Beziehung  vielleicht  als  besonders  deutliches  Beispiel 
eoropäischer  Entwickelung  gelten  kann.  Auch  die  Begrenzung  der  ersten 
Periode  durch  den  schwarzen  Tod  wird  trotz  der  Einwendungen,^^)  die  gegen 
seine  entvölkernde  Wirkung  erhoben  worden  sind,  für  Deutschland  gewifs 
ebenso  richtig  sein,  wie  für  das  übrige  Europa.  In  dem  darauf  folgenden 
zwei  Jhh.  aber  wird  die  deutsche  Entwickelung  dadurch  charakterisiert,  dafs  sie 
za  der  allgemeinen  europäischen  in  striktem  Gegensatz  steht.  Vom  15.  zum 
16.  Jh.  haben  wir  in  Deutschland  eine  unausgesetzte  Vermehrung  der  Be- 
völkerung anzunehmen,  die  in  den  Städten  in  schnellem  Tempo  bis  in  den 
Beginn  des  17.  Jh.  steigt.^^)  Steht  Deutschland  mit  dieser  erfreulichen  Ent- 
wickelung namentlich  in  der  zweiten  Hälfte  des  16.  Jb.  isoliert  da,  so  ist 
dies  ein  Beweis  mehr  dafür,  wie  wenig  die  wohlthätige  Herrschaft  des  Augs- 
barger  Religionsfriedens  mitten  im  Zeitalter  europäischer  Religionskriege 
bisher  gewürdigt  worden  ist^^)  Umgekehrt  bringt  der  scharfe  Einschnitt 
des  30j.  Krieges  in  die  von  L  zasammengefafste  Periode  vom  14.  bis  zum 
18.  Jh.   aufis   deutlichste  zum  Ausdruck,  wie  hier  das  Gedeihen  Europas  auf 


HfiBrich  III.  bis  auf  d.  Zeit  Friedrichg  I.  1.  Teil.  Diu.  Berlin.  Zürich,  Ulrich.  1S88. 
U,  48  S.  Wird  nach  Erscheinen  d.  vollatändigen  Abhandlang  (im  JbSchwQ.)  besprochen 
Tcrdes.  —  38)  C.  Wersche,  D.  staatsrechtliche  Verhältnis  Polens  z.  deutschen  Beich 
vBhread  de«  MA. :  ZHGesPosen  4,  1888,  S.  247  —  96.  »75—414.  Erweiterung  e.  Berliner 
IHaiertation  1877.  —  E.  Besprechung  d.  Einzelheiten  in  {{ 15/7.  54  bleibt  vorbehalten 
i/B.  18).  —  38«)  W.  Fix,  Qesch.  d.  Staaten  d.  dtschen  Beichs,  als  Erlftntemng  za  e.  in 
Farbeidraek  ausgefllbTten  ÜbersiehtsVarte  tabellar.  dargestellt  Sep.-Aasg.  d.  2.  Lfg.  d. 
Beiheftes  s.  «Terriiorialgesch.  d.  prenls.  Staates'.  Berlin,  Schropp.  1888.  156  S.  M.  3,20. 
lig.  1,  s.  JB.  9.  —  39)  Statistisches  Jahrbach  f.  d.  dtsche  Beich.  Hrsg.  y.  kaiserl.  statist.  Amt 
9.  jir^.  1S88.  Berlin,  Pattkammer  n.  Mühlbrecht.  1888.  gr.  8^  YIU,  212  S.  mit  2 
Qiramolith.  Karten.  M.  2,40.  Vgl.  JB.  9,  III,  SOS^«*.  —  40)  Einschlägiges  betr.  17.  n. 
18.  Jh.  s.  aoeh  Ko.  637  (Schmoiler);  Stadt  Beyölkernngsstatistik  s.  a.  No.  206/9.  — 
41)  K.  Th.  T.  Inama-Sternegg,  B.  Entwickelang  d.  Bevölkerung  y.  Europa  seit  tausend 
ithrea:  Beilage  a  SchloTsnummer  (7).  d.  Tagesblattes  d.  6.  Internat  Kongresses  f.  Hygiene 
■•  DeaMgxaphie  sa  Wien.     1887,  S.  8—12.   —   42)  JB.  5,  U,  64*  (Hoeniger).   --  43) 


11,382  H*^-     Verfassung.     1887/8.     Jastrow. 

Kosten  Deatschlands  sich  vollzogen  hat.  —  Cber  die  BeTölkernng  des  Fran- 
kenreichs im  9.  Jh.,  namentlich  über  die  Frage  der  Kinderfreqaenz  bat  in 
der  französiscken  Akademie  ein  Redewechsel  zwischen  Levassenr^^)  und  Be- 
loc he**)  stattgefnnden.  —  Sprecher  v.  Bernegg*^)  will  den  Zusammen- 
hang zwischen  Bevölkerung  and  Bodengestaltung  kartographisch  veranschau- 
lichen. Er  wählt  hierzu  die  Zeit  vor  Beginn  der  Eisenbahnen,  nimmt  als 
Beispiel  die  Rheingegenden  und  beschränkt  sich  auf  den  stabileren  Teil  der 
Bevölkerung,  die  des  platten  Landes.  Die  Einzelheiten  seines  Verfahrens 
weichen  von  den  Grundsätzen,  wie  man  heute  statistisch  ffXT  geboten  hält,  ab>^) 
Bei  der  Dürftigkeit  der  statistischen  Litteratur  über  die  ältere  Zeit  ist  aber 
immerhin  bemerkenswert,  dafs  die  Arbeit  für  historisch-statistische  Unter- 
suchungen doch  einen  Einbohrungspunkt  bietet,  von  dem  aus  man  weiter 
rückwärts  gelangen  kann;  namentlich,  da  sie  eine  ganze  Reihe  von  Terri- 
torien umfafst  und  ältere  statistische  Litteratur  verzeichnet. 

Schoenes  Festrede*^)  verfolgt  die  Ausbildung  des  preuTsischen  und 
deutschen  Nationalbeumfstseins  durch  politische  und  litterarische  Thaten 
vom  17.  bis  zum  19.  Jh.*®)  —  Neumann^*)  sucht  die  Verschiedenheiten 
des  Sprachgebrauches  in  Bezug  auf  'Stamm*,  'Volk\  'Nation',  'Nationalität' 
festzustellen  und  eine  etwas  einheitlichere  Terminologie  anzubahnen. 

In  der  ständischen  Gliederung  des  Volkes**)  zeigt  die  unterste  Stufe 
während 'der  historischen  Zeit  eine  beständige  Hebung.  Eöhne*')  legt  dar, 
wie  während  der  fränkischen  Periode  bereits  eine  vom  Recht  anerkannte 
Ehe  unter  Unfreien  möglich  ist,  allerdings  nur  mit  Zustimmung  des  Herrn. 
Unter  dem  Einfluls  der  Kirche  ist  der  Schutz  gegen  Willkür  seitens  des 
Herrn  ein  immer  größerer  geworden.  Kinder  aus  der  Ehe  eines  Freien  mit 
der  eigenen  Sklavin  werden  frei;  dagegen  führt  die  Ehe  eines  Freien  mit 
einer  fremden  Sklavin  zur  Verknechtung  des  Freien.  —  Während  die  soziale 
Gliederung  des  deutschen  Volkes  im  früheren  und  im  späteren  MA.  an  der 
Hand  der  Urkk.  erforscht  wird,  üben  auf  unsere  Ansichten  über  die  Zustände 
in  den  mittleren  Jahrhunderten  des  MA.  die  Darstellungen  der  Rechtsbücher 
noch  immer  den  mafsgebenden  Einflnfs.  Diesem  Einfluds  tritt  Zaliinger^^) 
entgegen,  indem  er  auch  hier  die  Ermittelung  an  der  Hand  der  Urkk.  vor- 
nimmt. Im  12.  und  13  Jb.  ergäben  die  Urkk.  über  den  nichtritterlichen 
Freien  (mit  Grundbesitz  Tfleghafte' ;  ohne  Grundbesitz  'Landsassen')  nur  zwei 
Klassen:  ritterliche  Freie  ('freie  Herren*  oder  kurzweg  'Freie')  und  ritterliche 


B.  a.  No.  207.  ^  44)  Vgl.  z.  B.  Kühn,  o.  S.  68"^.  —  45)  LevasBenr:  AIBL.  28.  Sept. 
4  S6r.  16,  1888,  S.  403,  488—44.  —  46)  Deloche:  ib.  S.  429— S8.  —  47)  H. 
Sprecher  t.  Bern  egg,  D.  VerteUang  d.  bodenständigen  BeTÖlkerong  im  rhein.  DeaiBch- 
land  im  Jahre  1820.  £.  Beitr.  z.  Methodik  d.  Bichtigkeitskarten  q.  s.  Anthropogeogr. 
d.  Südwest],  a.  westl.  Deutschland.  Karte  1:1000,000  and  Text,  üottingen,  Dieterich. 
1887.  lY,  98  S.  M.  4,00.  —  48)  E.  H[a8se]:  LGBl.  1889,  Sp.  351.  —  49)  Alfr. 
Schöne,  Üb.  d.  Entwickelg.  unseres  National bewafstseins.  Bede  2.  Feier  d.  Krönongsfestet 
d.  18.  Jan.  1888  in  d.  Uniyers.  Königsberg.  1.  n.  2.  Aufl.  Königsberg,  Koch.  19  S. 
H.  0,60.  —  50)  X  A.  Ruhe,  Schillers  Einflafs  auf  d.  Bntwickelung  d.  deutschen  National- 
gefühls.  1.  n.  2.  Heft.  Meppen  (Leipzig,  Fock).  1887,  1889.  gr.  4».  34  n.  30  S. 
k  M.  1,50.  —  51)  Fr.  J.  Neumann,  Volk  u.  Nation.  B.  Studie.  Leipzig,  Doncker & Ham- 
blot.  1888.  XV,  164  S.  M,  3,20.  |[a  Cohn:  JNSt  51,  457  f.]|  —  62)  (JB.  10) 
Schalk,  Niederösterr.  weltliche  Stände.  —  58)  0.  Koehne,  Geachlechtaverbindnngen d.  Un- 
freien im  Mnkischen  Becht  (=  Untenuchungen  z.  deutschen  Staats-  n.  Rechtsgesch.  hsgb.  t. 
0.  Qierke.  22.)  Breslau,  Koebner.  1888  VI,  35  S.  M.  1,20.  |[Sohm:  DLZ.  1888,  440/1, 
anerkennend).  —  54)  0.  y.  Z allinger,  D.  Sehöffenbarfreien  d.  Sachsenspiegels.  Unter- 
suchungen £.  Gesch.  d.  Standesverhältnisse  in  Deutschland.     Innsbruck,   Wagner.     1887.    gr< 


§42.     VerfaasoDg.     1887/8.     Jastrow.  11,383 

Unfireie  (Ministerialen,  Dienstmannen).  Aber  eine  dritte  Klasse,  welche  mit 
den  "Schöffeubarfireien'  identifiziert  werden  könnte,  ergäben  die  Urkk.  nicht. 
Diese  Klasse  habe  Eike  im  Standesinteresse  gefftlscht^^)  —  Auf  die  umfang- 
reiche Litteratur  Aber  Aufhebung  der  Leibeigenschaft  kommen  wir  an  anderer 
Stelle  zu    prechen.***) 

Dem  12.  Jahrgang  des  Taschenbuchs  der  adligen  Häuser^^)  ist  ein  Ver- 
zeichnis sämtlicher  bisher  gebotener  Famiiienartikel,  sowie  ein  Verzeichnis 
der  bestehenden  Familienvereine  beigefügt.  —  Das  preuCsische  Herolds- 
amt prüft  ab  und  zu  die  Berechtigung  von  Familien,  weiche  in  Prenfsen  den 
Freihermtitel  fahren,  während  in  Süddentschland  die  Ftthmng  dieses  Titels 
ohne  Diplom  unter  dem  niederen  Adel  ganz  allgemein  ist.  Dieser  Unter- 
schied, begrfindet  in  der  historisch  erwachsenen  Stellung  der  ehemaligen 
Reichsritterschaft,  ist  die  Veranlassung  zu  der  Schrift  Roths  von  Schrecke n- 
stein,^^)  welche  in  ausfahrlicher  Weise  auf  die  ehemaligen  Unterscheidungen 
innerhalb  des  niederen  Adels  eingeht  und  die  heutige  Bedeutungslosigkeit 
solcher   Unterscheidungen  nachweist. 

Die  fürstlichen  H&user,  welche  in  den  Jahren  1802/6  ihre  Souver&netät 
verloren,  haben  die  Privilegien  des  hohen  Adels  behalten.  Eines  dieser  Pri- 
vilegien, die  Steuerfreiheit,  ist  neuerdings  gelegentlich  der  Debatten  über 
eine  Reichseinkommensteuer  angegriffen  worden.  Dem  gegenüber  hat  Ham- 
mann in  drei  Artikeln  der  ^Kölnischen  Zeitung'  auf  die  historische  und 
rechtliche  Grundlage  dieser  Privilegien  aufmerksam  gemacht  und  seine  Aus- 
{Uirnngen  in  erweiterter  Form^^)  auch  in  den  Buchhandel  gegeben.  Da 
das  Buch  auffallend  splendid  ausgestattet  und  in  Donaueschingen  erschienen 
ist,  so  giebt  es  sich  üufserlich  als  eine  Parteischrift  zur  Wahrnehmung  der 
Btandesherrlichen  Sonderstellung.  Thatsächlich  nimmt  der  Vf.  seinen  Stand- 
punkt in  durchaus  wissenschaftlicher  Weise  wahr.  Er  erkennt  die  ver- 
iDderten  Zeitverhftltnisse  an  und  plädiert  z.  B.  in  der  Steuerfrage  nicht  für 
Beibehaltung  des  Privilegs,  sondefn  nur  für  eine  billige  Entschädigung.  Sein 
Haaptsweck  ist,  die  vielfach  irrigen  Ansichten  über  den  Umfang  der  standes- 
herrlichen Rechte  auf  ihr  richtiges  Mafs  zurückzuführen  und  die  historische 
Entwickelnng  klar  darzulegen.  Das  letztere  geschieht  durch  Analyse  der 
einschlägigen  Akte  seit  1815.  Beigegeben  sind  die  preufslschen  Verordnungen 
von  1815  und  1820,  zwei  neuere  Entscheidungen  des  Reichsgerichts  (be- 
treffend Mifsheirat  und  Steuerfreiheit),  sowie  ein  Litteraturverzeichnis.  — 
Inwieweit  die  alten  Austrägalgerichte  des  hohen  Adels  in  Strafsachen  noch 
zn  Recht  bestehen,  darüber  hat  jüngst  das  Oberlandesgericht  in  Darmstadt 
erkannt  Die  einschlägige  Bestimmung  des  hessischen  Ausführungsgesetzes 
zum  deutschen  Gerichtsverfassungsgesetz  wurde  für  ungültig  erklärt,  weil  nach 
letzterem  die  Austräge  nur  fElr  die  Häupter,  aber  nicht  für  die  andern  Mit- 
glieder der  standesherrlichen  Häuser  zugelassen  seien.  ^*) 

über  die  Familie  der  Urzeit  sind  wiederum  eine  ganze  Anzahl  Schriften 
erschienen. «0)     Und  auch  das  Familien,-« i)  Ehe-««-«»)  und  Erbrecht«*-««)  der 


XII,  304  8.  If.  6,40.  Vgl.  Ko.  161.  —  55)  Hierüber  vgl.  Schröder:  o.  No.  158.  —  55*) 
KaSM — 69.  —  56)  Oenealogiflchea  TaMbenbncli  d.  adeligen  Häaser.  1887, 12.  Jahrg.;  1888, 
13.  Jahrg.  Mit  1  o.  mit  2  Wappen,  firflnn.  Fr.  Irrgang.  Min.  8.  XXXI,  618;  XXXII,  648  S. 
i  M.  8,00.  >-  57)  K.  H.  Frhr.  Roth  y.  Schreckenatein,  D.  Preihermtitel  einat  u. 
j*tit  Betraehtongen  üb.  d.  hiat  Qrandlagen  d.  titolar.  Abatafg.  d.  dtachen  Adela.  Berlin, 
T.  Decker.  1888.  94  S.  M.  2,00.  —  58)  0.  Hammann,  D.  dtachen  Standesherm  a.  ihre 
Soaderrecbte.  Donaaeechingen,  Mory.  1888.  gr.  8*^.  188  S.  M.  2,00.  —  59)  Yoaaiache 
2eitang  1888,  JuJi  18  (Abende),  No.  327.  ~  60)  Familienrecht  d.  Uneit  a.  o.  Abt  I,  S. 


11,384  §A2.     YerfiMiuig.     1887/8.     Jastrow. 

historischen  Zeit  hat  nicht  geringe  Förderang  erhalten.  Dafis  Stobhe  mehr 
als  dem  ersten^ 7)  den  sp&teren  Bänden  seines  Trivatrechts'^®)  seine  rechts- 
historischen Anschauungen  hat  zu  gute  kommen  lassen,  ist  für  die  Wissenschaft 
um  so  bedeutungsvoller,  da  er  derselben  unmittelbar  nach  der  Vollendung 
dieses  Werkes  entrissen  wurde.  Die  beiden  letzten  B&nde  behandeln  das 
Familienrecht  und  das  Erbrecht.  —  Wie  sehr  namentlich  das  Familienrecht 
im  Mittelpunkte  der  älteren  germanischen  Verfassung  steht,  zeigt  üch  an 
den  Kontroversen  ttber  Vormundschaft,  väterliche  Gewalt,  Vogtei,  Lehnsherr- 
lichkeit etc.  Gegen  Heuslers  alle  diese  Verhältnisse  umspannende  Theorie*') 
von  der  ^unt'  als  Gewaltverhältnis  (nicht  Schutzverhältnis)  legt  (f )  Waitz^®) 
Verwahrung  ein.  Abgesehen  davon,  daCs  die  Unification  Heuslers  nicht  er- 
wiesen sei,  lasse  sich  vielmehr  durchweg  die  Anschauung,  dafs  das  Verhältnis 
dem  Schutzbedttrftigen  diene,  nachweisen.  Waitz  ist,  kurz  nachdem  er  den 
Vortrag  hierüber  in  der  Akademie  gehalten  hatte,  aus  dem  Leben  geschieden, 
und  es  scheint,  dafs  die  Erörterung  einen  weiteren  Fortgang  nicht  hat 
Meines  Erachtens  kann  man  alles,  was  W.  vorgebracht  hat,  im  einzelnen 
zugeben,  ohne  darum  die  Heuslersche  Theorie  als  ahgethan  ansehen  zu  mfissen. 
Die  letztere  stellt  sich  in  der  Hauptsache  dar  als  eine  Theorie  über  den 
Ursprung  der  ^munt'.  Für  die  Frage  nach  dem  Ursprung  ist  nicht  ent- 
scheidend die  Ausgestaltung  in  späterer  (milderer)  Zeit,  sondern  die  Analoga 
früherer  Perioden.  Mit  anderen  Worten,  die  Entscheidung  hängt  ab  von  den 
bekannten  Kontroversen,  ob  die  deutschrechtlicbe  ^munt'  identisch  ist  mit 
der  römischrechtlichen  ^manus'  und  fiLllt  somit  in  das  noch  unerforschte  Ge- 
biet des  indogermanischen  Ur-Rechts.  —  Einstweilen  bedarf  alles,  was  mit 
Vormundschaft  zusammenhängt,  selbst  für  die  historische  Zeit  nodi  genauer 
Feststellung.  Eine  so  spezielle  Frage  wie  die  nach  dem  Modus  der  Auf- 
hebung der  väterlichen  Gewalt  führt  den  Forscher  in  die  allgemeinsten  Er- 
örterungen. Die  Vorfrage  ist  die,  ob  die  väterliche  Gewalt  des  deutschen 
Rechts  identisch  sei  mit  der  Vormundschaft.  Kraut  hatte  die  Frage  bejaht, 
Stobhe  u.  a.  haben  sie  verneint.  Um  sie  zur  Entscheidung  zu  bringen,  bedarf 
es  nach  Salis^^)  eines  erweiterten  Quellenmaterials.  Er  zieht  das  ^nzösische 
Recht  des  firüheren  MA.  heran,  namentlich  das  coutumiäre,  schliefst  sich 
danach  der  Ansicht  von  Kraut  an  und  zeigt  im  einzelnen,  wie  auch  hier 
materielles  deutsches  Recht  unter  römischer  Terminologie  fortbesteht^')  — 
Eine  Baseler  Ratsverordnung  um  1350  ordnet  bereits  die  obrigkeitliche  Kon- 


18/9»»-»«  (Bernhöft  u.  a.).  —  Matriarchat  ».  o.  Abt  I,  8.  19>«-«  (Friedrich«).  — 
(JB.  7)  Lippert,  Familie.  —  61)  (JB.  9)  Freiaen,  YerwandtKhaftsaShliiBg  nach  kancK 
niachem  Recht.  —  YormandBchaft  a.  Eheachlieftniig  in  d.  Niederlanden  a.  n.  Abt.  HI,  S. 
113  (Fockema  Andreae)  —  62)  (S.  67**)  Salis,  Tridentin.  Becht  d.  Bheachliefa. 
^-  Verwandtschaft  zwischen  ialändiachem  u.  spaniachem  Eherecht  a.  n.  Abt  HI,  S.  50^' 
(Ficker).  —  68)  X  Jos.  Preisen,  Gesch.  d.  canon.  Eherechta  bis  s.  Ver&ll  d.  Gloasaa 
Utterator.  Tttb.,  Faes.  1888.  XX,  918  S.  M.  20,90.  |[LCB1.  1889,  S.  S87  (lob.,  imt 
Widersprach)]!.  >-  64)  (Abt.  UI,  S.  2^)  Gapnano,  Albinaggio.  ~  (JB.  8)  Tamasaia, 
Alienasioni  d.  inunobili  e  gli  eredi.  ;—  (S  180^^^  Jacobs,  Heergewedde  a.  Gerade  an 
Altenrode.  —  65)  X  J<  Kohler,  Über  d.  CollationBrecht  in  d.  franaöa.  Coatnmea.  [Ana 
'Festgabe  f.  Bod.  y.  Gneist']  Berlin,  Springer.  1888.  Lex.  8<^.  34  S.  M.  1,20.  ^  66> 
X  £•  Glasson,  Le  droit  de  soccession  dans  les  loia  barbarea :  NRHI).  9,  1885,  &  584— 638. 
— -  67)  JB.  6.  "  68)  0.  Stobbe,  Handbuch  d.  dtach.  PriTatreohta.  2  A.  Bd.  2/5. 
Berlin,  Herta.  1883/5.  (Compl.  K.  50,60.)  —  69)  JB.  6.  •—  70)  G.  Waita,  Ob.  d.  Bo- 
dentang  d.  mondinm  im  dtsch.  Recht:  SBAkBerlin  1886  (ersch.  1887)  1,  S.  375 — 85.  — 
71)  L.  B.  Y.  Salis,  Beitr.  s.  Geech.  d.  yaterl.  Gewalt  nach  altfraaada.  Recht:  ZSBGG.  7, 
1887,  S.  137—204.  —  72)  (Abt  UI,  S.  2»o)  Gaudenai,  Mundio  n.  tarnt  longobaid.  ~> 


§42.    YerfiMong.     1887/8.     Jastrow.  II 385 

trolle  aber  die  Yormünder  an.  Wie  dieser  erste  Ansatz  zur  modernen  Ober- 
YonDundschaft.,  so  zeigt  fiberbanpt  die  zweite  Hafte  des  15.  Jh.  vielfoch  den 
Anbrach  einer  neuen  Zeit  Ans  diesen  Gründen  will  8  tehlin  7')  zur  MAlichen 
Geschichte  der  Vormundschaft  nur  noch  die  erste  H&lfte  des  15.  Jh.  rechnen 
and  handelt  über  dieselbe  nach  den  Oerichtsprotokollen.  —  Die  vielnmstrittene 
Frage,  in  welcher  Religion  Kinder  ans  Ehen  zwischen  Katholiken  und  Pro- 
testaoten  zn  erziehen  seien,  behandelt  eine  juristische  Doktordissertation  in 
ihrem  bis  jetzt  yorliegenden  Teile  ^^)  rein  historisch,  indem  sie  vom  Konzil 
Ton  Trient  bis  zur  Gegenwart  hintereinander  die  Entwickelung  der  Frage  in 
der  katholischen  Kirche,  in  der  protestantischen  Kirche  und  in  der  staatlichen 
Gesetzgebung  Deutschlands  verfolgt.  —  Das  Testament  war  dem  altgerma- 
nischen Erbrecht  unbekannt.  Es  wurde  in  seinen  Wirkungen  ersetzt  durch 
die  donationes  post  obitum  und  durch  die  8chenkungen  mit  Vorbehalt  des 
Nießbrauchs.  Die  Unterscheidung  dieser  beiden  als  zweier  verschiedener 
Rechtsinstitate  weist  Hübner^^)  an  einer  Reihe  von  Quellenstellen  meist 
aus  dem  8.  bis  10  Jh.  nach. 

Aus  der  Litteratur  über  die  SteUung  der  Frau?^)  beben  wir  die  Unter- 
suchung von  Opef'')  hervor,  welcher  der  herrschenden  Anschauung  von  der 
Zurücksetzung  der  Weiber  im  Erbrecht  der  leges  barbarorum  in  dieser  All- 
gemeinheit entgegentritt.  Nur  die  ältesten  fränkischen  Rechte  und  die  lex  An- 
glioram  et  Werinoram  kennen  einen  Vorzug  aller  Männer,  und  nur  bei  den 
Langobarden  beziehe  sich  der  Ausschlufs  auf  die  gesamte  Erbschaft.  Übrigens 
sei  die  Entwickelung  in  jedem  Volksrecht  eine  individuelle  gewesen.  —  Der 
go'eizte  Ton,  in  welchem  der  Rechtsanwalt  Goldfeld ^^)  in  Hamburg  seine 
Auffassung  von  dem  dortigen  ehelichen  Güterrecht  einleitet,  scheint  mit  einer 
Rechtsunsicherfaelt  zusammenzuhängen,  welche  unter  den  heutigen  Hamburger 
Juristen  zwei  feindliche  Parteien  geschaffen  haben  mufs.  Die  beiden  Haupte 
fragen,  um  die  es  sich  handelt,  scheinen  zu  sein,  ob  das  Stadtrecht  von 
1605  wirklich  die  Gütereinheit  im  juristischen  Sinne  anordnet  und  ob  daneben 
die  älteren  Rechtsbestimmungen  noch  gelten.  Die  letztere  Frage  verneint 
zwar  auch  G.,  ist  aber  unbedingt  dafür,  die  älteren  Bestimmungen  noch  als 
Interpretationsmittel  zu  gebrauchen.  Nur  mit  ihrer  Hülfe  und  unter  Be- 
obachtung des  damaligen  romanistischen  Sprachgebrauchs  lasse  sich  ermitteln, 
welches  vorhandene  Rechtsinstitut  der  Gesetzgeber  gemeint  habe.  H.  kommt 
zu  dem  Ergebnis,  dafs  die  allgemeine  Gütergemeinschaft  des  sächsischen  Rechts 
aoch  in  Hamburg  gegolten,  im  Statut  von  1605  konserviert  und  nur  roma- 
nistisch  aasgedrückt  sei.  —  Da  das  Allgemeine  Landrecht  in  Preufsen  nur 
subsidiäre  Geltung  beansprucht,  so  haben  sich  daneben  noch  viele  alte  pro- 


(JB.  10)  Delepierre,  PouMiice  patern.  —  73)  Stehlin,  t.  o.  8.  107».  —  74)  B.  y. 
Win  ekler,  D.  relig.  Enieb.  d.  Kioder  ans  gemiflchten  Ehea.  Staatskirchenrechtl.  Stodie. 
Jvmt.  DiM.  Berlin,  TrowitsMh.  1886.  68  8.  8olI  vervolUtftndigt  demniohit  im  Badihuidel 
encbeinen.  —  75)  B.  Hüb o er,  D.  donationes  ftott  obitum  n.  d.  Scbenknngen  m.  Vorbebalt 
^  NieCftbzmnchs  im  Ut.  dtacb.  Becbt  (=  Unteitacbangen  i.  dtscben  Staats-  n.  Reohtsgoacb. 
Hng.  T.  O.  Gierke.  Heft  26.)  Brealaa,  Koebner.  1888.  VI,  162  8.  M.  4,00.  (Brweit. 
e.  Berliaer  jnrirt.  Bisa.)  —  76)  (JB.  8)  Pabricins,  Qattin  u.  Hntter;  Tbnli«,  Lafemme. 
-  (JB.  10)  Hartrel,  La  femme;  Plofs,  Das  Weib.  —  (8.  7«»)  Yanderkindere, 
FtBime  et  mariage  &  ^loqae  mtroy.  —  (JB.  7)  Krabbes,  Frau  im  Karlsepoa.  —  (JB.  9) 
!>•  Fora«,  Droit  da  seignenr.  —  77)  0.  Opet,  D.  erbrecbtl.  Stellung  d.  Weiber  in  d.  Zeit 
d.  Yolkorechte.  (=  Untenneb.  s.  dtach.  Staats-  n.  Recbtsgescb.  brsg.  r.  0.  Gierke  25.) 
BraOin,  Koebner.  1888.  XIV,  86  S.  M.  2,40.  —  7S)Dr.J.  Goldfeld,  Über d.  bamborg. 
ä»ei.  Güterrecht     Nebst  einem  Anb.,    entb.  d.   Wortlaut  d.  wichtigsten  aof  dasselbe  besikgl. 

JahrMberiohte  der  OeiohiobtowiMsnichaft.    1886.    II.  25 


n,386  §42-     Verf&Mong.     1887/8.     Jastrow. 

vinzielle  Rechte  in  Geltung  erhalten.  Inwiefern  im  Familienrecht  der  Mark 
Brandenburg  noch  immer  die  Joachimica  von  1527  oder  in  Züllichan,  Kressen 
und  Kottbns  die  noch  älteren  Bestimmnngen  des  Sachsenspiegels  gelten,  sind 
die  Hauptfragen,  welche  zu  beantworten  GromB  versucht  hat.  In  einer 
zweiten  Auflage  7^)  seines  Werkes  macht  er  die  Abweichungen  der  Praxis 
kenntlich.««) 

Endlich  erw&hnen  wir  noch  zwei  seltener  behandelte  Gegenstftnde,  welche 
auf  die  Zugehörigkeit  zur  Familie  Bezug  haben.  Die  Namengebung«^)  und  die 
Fälschnng  des  Personenstandes.«*)  Die  letztere  soll  als  besonderes  Delikt 
erst  durch  die  Theoretiker  des  16.  Jh.  entwickelt  worden  sein. 

Monarchie,  JParlament,  Gesetzgebung.  Pflugk  -  Hart- 
tun g««)  bespricht  die  Thronvakanzen  im  Langobardenreich  von  Alboin  bis 
Karl  d.  Gr.  Auch  die  Langobarden  haben  das  Erbrecht  des  Sohnes  nach  dem 
Vater  gekannt  Erst  durch  mehrfaches  Aussterben  der  regierenden  Linien  and 
durch  das  Häufigerwerden  der  Vakanzen  sei  die  Besetzung  zur  Machtfrage 
unter  den  Grofsen  geworden.  —  Das  fränkische  Königtum  in  Geschichte«^) 
und  Sage«^)  ist  bereits  besprochen. 

Die  Litteratur  über  das  deutsche  Königtum  ist  wiederum  fast  aus- 
schließlich von  der  Eönigswahl  erfüllt.  Dafs  Abhandlungen  über  Wahlen 
auch  aus  der  spätesten  Zeit  des  Reiches««)  von  dem  Verfassungshistoriker 
zu  beachten  sind,  ist  um  so  mehr  zu  betonen,  da  die  einschlägige  Litteratur 
wie  X.  6.  diesmal  die  zahlreichen  Untersuchungen  «7)  über  die  Einzelheiten 
der  Krönung  sieh  fast  ausschliefslicb  mit  der  älteren  Zeit  beschäftigen.  —  Bei 
der  Wahl  Günthers  verweigerten  die  Frankfurter  dem  neuen  König  den  Ein- 
lafs  in  die  Stadt  mit  dem  Bemerken,  dafs  die  Frist,  welche  er  vor  der  Stadt 
auszulagern  habe,  6  Wochen  und  3  Tage,  noch  nicht  verflossen  seL  Diese 
Forderung  eines  Königslagers  hielt  man  bisher  für  ein  ganz  vereinzeltes 
Ereignis  der  Jahre  1849,  1400,  1410.  Jetzt  hat  Schellhass««)  nach- 
gewiesen, dafs  diese  Königslager  teils  vor  Aachen  teils  vor  Frankfurt 
während  des  ganzen  14.  und  15.  Jh.  sich  nachweisen  lassen.  Er  verfolgt 
dieses  Institat  bis  in  seine  ersten  Vorläufer  im  13.  Jh.  (1257)  und  sucht 
die  allmähliche  Entstehung  des  angeblichen  Herkommens  im  engsten  Anscfalufe 
an  die  Vorkommnisse  jeder  einzelnen  Wahl  nachzuweisen.  —  In  betreff  der 
Beteiligung  der  Kurie  an  der  Wahl««'»<^)  verteidigt  (f)  Weizsäcker»^)  die 


Hamb.  Gesetia.  Hamburg,  J.  F.  Bichter.  1S88.  Y,  119  S.  M.  2,40.  —  79)  Crome, 
B.  mSrkiache  Ehe-,  Farn.-  a.  Erbrecht,  einschlielalich  d.  in  Züllichan,  Crofloen  cl  Cottbiu 
gttltigen  Bechta.     t.  yerb.  Aufl.    Berlin,  y.  Decker.     1887.     gr.  16^     YIU,  106  S.    M.  1,50. 

—  80)  FamiHengfiterrecht  in  badiachen  Städten  s.  o.  S.  132^  (Gierke).  —  81)  S.  Leti, 
Yomame  n.  Familienname  im  Becht.  GiefBen,  (Both).  1888.  IV,  60  S.  M.  1,00.  Bist 
Teil:  S.  1/7.  —  82)  B.  Beia,  D.  Unterdrückung  and  Yerindemng  d.  FerBonenataadea.  Eine 
•trafreohtliche  Abhandlimg.  (Tübinger  Pzoiaachrift  n.  Inangeraldiaaertation.)  1888.  Tübingen, 
Iciipp.  Vm,  96  8.  M.  2,00.  |[Biib«:  JnriiL  LBL  1889,  S.  48.]|  Hict  TeU:  fL  1^35; 
daran  «gnmanJMshaa  Bachf  nv  B.  14/8.  ^  8S)  Pflngk-Harttnng,  a.  JB.  10,  n,  Sl«. 

-  M)  Yg^.  o.  Ko.  8.  —  (JB.  9)  PUten,  Boyant«  franqne.  —  (JB.  8)  W.  8iekel ,  frinkiMhe 
]l«ui<ahia.  —  8&)  <Jfi.  9)  Enler,  Königtom  im  Karlaepoa.  -<-  86)  Pribram,  Wahl 
LeopiddB  L,  a.  o.  S.  286^«  ^  87)  <JB.  8)  D^aaaen,  Krönong  d.  Kaiaer.  —  (JB.  10) 
Br«aemanti,  KrBnnng  Wenaela;  Hansen,  Krönung  Friednohs  UI.  —  (JB.  10)  Beifael, 
Aachener  Ednigartahl.  —  <JB.  8)  Rieger,  Altaraetnmg  d.  Könige.  —  88)  K.  Seh  eil  ha fs, 
KonigBlager,  a.  Jfiu  10.  |[Brie:  GSlBadiUw.  6  (1887),  &  286  t]\  <~  89)  (B.  46*«) 
8chaper,  fiBobaenhiner  Appellaticm.  —  90)  X  O.  Yalbert,  L'  interrentioB  da  Saini- 
Gikge  dans  tea  «loctteBaallemaadea:  BDM.  80,  1887,  8.  190—201.  Betriffi  nickt  d.  HAtiche 
Kiangavahl,  «oadeni  d.  modernen  BeiehstagvwidilaD.  -^  Bl)  J.  Weiaaäcker,  B.  Urkk.  d. 
Appvobaticm  König  Boprediti  (aaa  AUidlgen  d.  BerL  Akad.).    Berlin,  G.  Beimer.    1888.    gr.  4^ 


442.     VerfaMung.     1887/8.     Jastrow.  11,387 

Ansicht  seines  Schülers  Engelmann  ^<)  ttber  die  arsprÜDgliche  Begründang 
des  p&pstlichen  ADspruches  auf  Bestätigung  der  deutschen  Könige,  verfolgt 
d«s  Verhalten  der  Kurie  hei  den  einzelnen  Wahlen  vom  12.  bis  zum  14.  Jh. 
und  geht  mit  voller  Ausführlichkeit  auf  die  Approbation  König  Ruprechts 
ein.  Zuf&llige  Vorgänge  bei  der  Wahl  Wenzels  hatten  dazu  geführt,  den 
BestStigungsakt  in  einen  mündlichen  und  einen  schriftlichen  zu  zerlegen.  Die 
Zerlegung  in  zwei  Akte  wird  Ruprecht  gegenüber  nicht  nur  aufrecht  erhalten, 
sondern  so  ausgebildet,  dafs  der  erste  blots  eine  Bestätigung  als  'electns' 
bietet.  Bei  der  nächsten  Wahl,  der  Sigismunds,  wird  allerdings  der  Versuch 
einer  solchen  zunächst  blofs  vorläufigen  Bestätigung  nicht  wiederholt.  —  Ober 
die  Absetzungsfrage  ist  diesmal  nur  eine  Abhandlung  zu  erwähnen.^')  — 
Den  Königsritt  betrachtet  Lehmann ^^)  als  Rudiment  einer  pangermanischen 
Einrichtung,  deren  Wurzeln  am  deutlichsten  in  den  nordischen  Rechten  wahr- 
nehmbar sind.  Hier  erscheint  in  den  Zeiten  des  Kleinkönigtums  die  Be- 
herbergung des  Königs  als  Gegenleistung  für  seine  Regierungsthätigkeit,  die 
er  im  Umherziehen  übt.  Im  Merovingerreich  ist  der  König  für  die  Romanen 
Nachfolger  ihres  Caesar-,  nur  bei  den  Germanen  findet  sich  noch  eine  Er- 
inuerung  in  dem  fränkischen  ^pastus'-,  eine  ^romanisierte  Spielart'  der  alt- 
germanischen Gastuug  ist  die  Pflicht,  die  königlichen  Beamten  zu  beherbergen 
(mansionaticus).  Nachdem  die  germanischen  Reichsteile  selbständiges  poli- 
tisches Leben  gewonnen  haben,  kommt  die  germanische  Sitte  wieder  zum 
Vorschein,  erkennbar  seit  Heinrich  H.  bis  in  die  Hohenstaufenzeit.  Mit  dem 
Terfall  des  Unterthanenverbandes  wird  die  Anzahl  der  Gastungspflichtigen 
immer  geringer,  in  den  deutschen  Reichstädten  geht  sie  (wie  in  Schweden 
und  Dänemark  überall)  in  eine  Steuer  ttber.  —  Auf  die  Frage  der  steuer- 
Ihnlichen  Königslasten  kommt  auch  Tieffenbach*^)  gelegentlich  zu 
sp  redien.  — 

In  die  Vorgeschichte  der  fürstlichen  Monarchie  führen  die  ünter- 
snchangen  tlber  obrigkeitliche  Rechte  der  Grundherren  in  fränkischer  Zeit,^^) 
sowie  über  die  grofsen  Volksherzogtümer.^^**®)  —  Für  einen  bestimmten 
Anfangspunkt  des  fürstlichen  Fehderechts  unter  Friedrich  I.  tritt  Brock ^^) 
ein.  —  Aufkommen  i®<>)  und  Entwickelung^^^i)  der  Landeshoheit  wird  terri- 
torienweis  erforscht  —  Aus  einem  Prozefs  ttber  Landeshoheit,  der  ein  Viertel- 
jahrtausend lang  geschwebt  hat,  macht  v.  Bor ch^^^)  Mitteilungen  aus  Lands- 
hnter  Archivalien.  Die  Freiherren  v.  Fraunhofen  klagten  a.  1554  gegen 
Bayern  auf  Anerkennung  der  Reichsunmittelbarkeit  Gegen  das  verurteilende 
Erkenntnis  von  1701  legte  Bayern  die  revisio  actorum  ein,  welche  erst  durch 
die  Ereignisse  des  Jahres  1806  erledigt  wurde.  B.  behauptet,  das  Reichs- 
bmmeigericht  habe,  wider  besseres  Wissen,  Bayern  schädigen  wollen.  — 
Neben   die  weltberühmten  Gothaer  Orientierungsmittel  über   sämtliche    heute 


117  8.  11.5,00.  —  92)  JB.  6,  U,  403i>>.  —  93)  (JB.  9)LindDeT,  Artikel  bei  Absetximg 
WcBsds.  —  94)  K.  Lehmann,  D.  Gastung  d.  germaniBchen  Kdnige.  £.  Beitrag  z.  Ur- 
geaeh.  d.  Stenem  ;  in :  Abhandlnngen  z.  germaniicheo,  inabes.  norditchen  BechtsgeBch.  (Berlin 
Q.  Leipzig,  Gattentag  18S8)  8.  1—96.  —  95)  B.  Tieffenbach,  Streitfrage  zwischen  Hein- 
neli  IV.  n.  d.  Sachaen,  s.  JB.  9.  —  9(t)  W.  Sickel,  Z.  Ursprung  de«  MAlichen  Staats,  a. 
n  10.  —  97)  (JB.  7)  id.,  Yolkaherzogtum.  —  98)  Wahl«,  Über  d.  Bntwickliing  n.  d. 
TirUnf  d.  Gesch.  d.  f5nf  deatschen  Herzogtümer.  Progr.  d.  Gymn.  za  Montabaur.  1887. 
16  S.  —  99)  Brock,  a.  JB.  10.  —  100)  (S.  93*^)  Steinherz,  Karl  lY.  u.  d.  öster- 
niebiichen  Freiheitabriefe.  —  101)  0.  Jürgens,  D.  Landeshoheit  im  Fürstent.  Lfinebuig 
bei  Beginn  d.  ErbfoUekrieges  (1871).  Hannover,  Hahn.  1888.  gr.  8^  YUI,  83  S. 
^  1,40.    (SoU  demnächst  in  §88  besprochen  werden.)  —  102)  L.  v.  Borch,  E.  Urteil  d. 

25» 


11,388  i^2-     VerfaasuDg.     1887/8.     Jastrow. 

bestehenden  Fürstenhäuser  in  deatscher^^')  und  französischer ^<^^)  Sprache  ist 
in  letzterer  Zeit  ein  kleineres  Büchlein ^o^)  getreten,  welches  anter  Weg- 
lassung  der  nicht  regierenden  von  den  regierenden  H&nsem  die  Genealogie 
alljährlich  zusammenstellt,  so  weit  es  das  Tagesbedürfnis  erfordert.  —  An 
monographischen  Beiträgen^<^^)  zur  Geschichte  der  monarchischen  Gewalt 
wäre  die  Berichtsperiode  als  völlig  unfruchtbar  zu  bezeichnen,  wenn  wir  nicht 
das  allerdings  hervorragende  Werk  eines  französischen  Gelehrten^^^)  über 
den  Krontraktat  von  1701  an  dieser  Stelle  zu  nennen  hätten.  —  Keine 
Frage  des  deutschen  Staatsrechts  ist  in  dem  Dreikaisezjahr  mündlich  so  viel 
erörtert  worden,  wie  die  nach  dem  Rechte  des  ältesten  Agnaten  auf  Ver- 
tretung des  behinderten  Monarchen.  Die  Sicherheit,  mit  welcher  Gerüchte 
über  angeblich  bestehende  Hausgesetze  auftraten,  hat  ihren  Erklärungsgrand 
in  der  Unsicherheit,  mit  welcher  die  Wissenschaft  noch  immer  einer  Frage 
gegenüber  steht,  die  sich  nur  lösen  läfst,  wenn  alle  historisch  zu  ermittelnden 
Präcedenzfälle  des  deutschen  Staatsrechts  im  Zusammenhange  erörtert  werden. 
Zwei  juristische  Doktordisserdationen,  welche  um  diese  Zeit  erschienen  sind, 
beschränken  aber  den  historischei^  Teil  ihrer  Erörterungen  grundsätzlich  ^^^) 
oder  doch  thatsächlich^^^)  auf  ein  Mindestmals. 

Der  Nationalökonom  Bosch  er  ^^<))  hat  die  aus  seiner  philologischen 
Jugendzeit  stammende  Arbeit  über  Julius  Cäsar  durch  Anfügung  neuer  Ab- 
schnitte über  dessen  Vorläufer  und  Nachfolger  in  der  römischen  Geschichte, 
sowie  über  dus  Auftreten  eäsarischer  Persönlichkeiten  in  Karthago,  in  den 
Städten  der  italienischen  Renaissance,  sowie  in  den  NZlichen  Staaten  (Crom- 
well,  Napoleon  I.)  zu  einer  welthistorisch  politischen  Studie  über  die  aus  der 
entarteten  Demokratie  hervorgehende  Militärtyrannis  erweitert.  Wenn- 
gleich R.  auf  die  analogen  Erscheinungen  der  deutschen  Verfassungsgeschicbte 
(deutsche  Städte  des  15.  und  16.  Jh.)  nicht  eingeht,  so  mufs  seine  Arbeit 
als  der  einzige  Beitrag  zur  historischen  Charakteristik  einer  bestimmten  Form 
der  Monarchie  gleichwohl  auch  hier  genannt  werden. 

Unter  den  Schriften  über  die  alte  Volksversammlung^^^)  sowie 
über  die  späteren  Reichstage  ^^^)  geht  auf  Organisations-  und  Geschäfts- 
ordnungsfragen namentlich  die  umfangreiche  Monographie  Friedens burgs^^^) 
an  dem  Beispiele  des  Reichstages  von  Speyer  (1526)  ein;  so  unter  anderm 


BelchskammergerichtB  üb.  Landeshoheit:  ZStW.  44,  1888,  S.  383—90.  —  103)  GoOuuBcher 
genealogiBcher  Hofkalender,  nebst  diplomatisch-statistischem  Jahrbach.  124.,  125.  Jahigang. 
Gotha,  J.  Perthes.  1887/8.  16«.  XXXV,  1083,  XXXII,  1081  S.  Geb.  äM.  6,80.  (D.  «Gothaische 
geneal.  Taschenbuch'  ist  damit  identisch,  jedoch  ohne  astronom.  Kalender.)  —  104)  Almanaeh 
de  Gotha.  Annuaire  g^nöalogiqne,  diplomatique  et  statistique.  124®,  125«  ann6e.  Gotha,  J.  Per- 
thes. 1887/8.  16^.  XL,  1094,  XXXU,  1098  S.  geb.  k  M.  6,80.  Mit  je  4  Stahlstiches. 
—  105)  Genealogischer  Almanach  d.  regierenden  Fürstenhäuser  Europas.  8.  Jg.  Mit  42 
Staatswappen.  Dresden,  y.  Grumbkow.  1888.  16^  144  S.  M.  1,50.  —  106)  (S.  292") 
Neumann-Strela,  Erziehung  d.  Hohenzollem.  —  107)  Waddington,  Acquisition  de 
la  couronne  royale  de  Prusse,  s.  o.  S.  290*^^  —  108)  £.  Hancke,  Begentsch.  u.  Stelltertret 
d.  Landesherm  nach  dtsch.  Staatsr.  Jurist.  Diss.  Breslau,  Kohn  u.  Hancke.  1887.  X, 
70  S.  M.  1,00.  |[M.  de  Jonge:  KVGB.  30,  571/5  (kritisch).]!  —  109)  W.  Dieckmann, 
D.  Begentschaft  u.  Stellvertretung  d.  Monarchen  im  dtschen  Staatsrecht  Diss.  Gottiogen, 
Yandenhoeck  u.  Buprecht.  1888.  gr.  %^.  VII,  40  S.  M.  1,20.  'Histor.  Bntwiekelang' 
nur  Y.  S.  2/8.  —  110)  W.  Bosch  er,  Umrisse  d.  Naturlehre  d.  Casarismus.  (Sepaiatabdrack 
aus  Abhandlungen  d.  sächs.  Ges.  d.  Wiss.  10 )  Leipzig,  Hirzel.  1888.  115  S.  M.  5,00. 
111)  (8.  9")  W.  Sickel,  Merow.  Volksversamml.  —  112)  (S.  64««)  A.  Bichter,  Beiehsü« 
au  Kttmberg  (1524).  —  (JB.  10)  Bedlich,  Beichtag  y.  Nürnberg.  —  (JB.  10)  Beckmann, 
Frankfurt  als  Schauplatz  y.  Beichs- .u.  Wahltagen.   —  113)  Friedensburg,  Beichtstag  lu 


§42.     Verfaaaung.     1887/8.     Jastrow.  11,389 

auf  das  Yerh&ltiiis  der  Ansschufs-  und  Plenarberatnngen,  aaf  die  Umfrage- 
ordnnng  im  Knrkolleg,  die  Raogfolge  im  Fürstenkolleg,  n.  a.  m.  Was  er 
über  die  Beteilignog  sagt^  ist  bisher  der  einzige  Yersnch,  von  der  Frequenz 
eines  Reichstages  ein  zahlenm&fsiges  Bild  zu  geben.  Bei  dieser  Gelegenheit 
bespricht  er  auch  die  wirtschaftlichen  Vorteile,  welche  die  Abhaltung  des 
Reichstages  in  den  Mauern  einer  Stadt  bot,  die  Preissteigerungen,  die  Not- 
wendigkeit behördlicher  Taxen,  die  Selbstverpflegung  der  Teilnehmer  durch 
Fradit  und  anderes.  —  Als  die  ftl teste  Präsenzliste  einer  Reichsversammlung, 
welche  bisher  bekannt  geworden  ist,  ist  die  des  Frankfurter  Ftlrsten-  und 
Städtetages  von  1397  anzusehen.* i*)  —  In  späterer  Zeit  ist  das  Recht  der 
Teilnahme  einzelner  Stände,  soweit  es  bestritten  ist,  monographisch  untersucht 
worden.  1**)  —  Aus  dem  19.  Jh.  schliefsen  wir  hieran  die  Beiträge  über  Be- 
gründung der  Bundesversammlung  von  1815^^^)  und  über  die  National- 
fersammlung  von  1848."^ 

Über  die  Landstände  ^^^^^^)  und  ihren  Kampf  mit  dem  Absolutis- 
mus ^^<>)  hat  die  Territorialgeschichte  wiederum  eine  Anzahl  meist  ergebnisreicher 
Schriften  hervorgebracht. 

Bereits  einmal  hatten  wir  darauf  aufmerksam  zu  machen,  ^*^)  dafs  neben 
der  Entwickelung  des  Parlamentarismus  in  ganz  Westeuropa  eine  Gberholung 
desselben  durch  das  sogenannte  Referendum  zu  bemerken  ist  Dies- 
mal liegt  eine  eingehende  historische  Darstellung  *^>)  desselben  vor, 
welche  sich  zur  Aufgabe  macht  die  eingentümlichen  schweizerischen  Ver- 
hältnisse gerade  in  einer  auch  für  den  NichtSchweizer  verständlichen  Weise 
darzulegen.  Die  Tagsatzungen  der  alten  Eidgenossen  bestanden  aus  Be- 
vollmächtigten der  einzelnen  Bundesglieder.  War  einer  derselben  über  einen 
Gegenstand  nicht  instruiert,  so  erklärte  er,  dafs  er  einstweilen  seine  Stimme 
nicht  abgeben  könnte,  sondern  die  Frage  ^ad  referendum'  nach  Hause  mit- 
nehmen mflsse.  Zu  Hause  wurde  dann  die  Yolksgemeinde  befragt  und  je 
nach  dem  Ausfall  der  Abstimmung  gab  der  Bevollmächtigte  seine  Stimme 
nachträglich  ab.  Dieses  Verfahren  übertrug  sich  zuerst  auf  diejenigen  Kan- 
tone, welche  selbst  bündisch  organisiert  waren.  So  hat  es  sich  ununterbrochen 
von  den  ältesten  Zeiten  bis  zur  Gegenwart  im  Grauen  Bunde  (Graubünden) 
erhalten,  aber  auch,  wie  wohl  mit  einigen  Unterbrechungen,  in  Wallis. 
Als  sowohl  in  Graubünden  wie  in  Wallis  die  ft^deralistische  Unterlage  weg- 
fiel, und  man  gleichwohl  die  Sitte  beibehielt,  in  gewissen  Fällen  sich  an  den 
Auftraggeber,  die  Partei,  zu  wenden,  bekam  dieses  Zurückgreifen  auf  die 
Wähler  eine  andere  rein  demokratische  Bedeutung;  das  Wort  referendam 
hatte  auch  einen  andern  Sinn  angenommen.  Aufserhalb  dieser  beiden  Kan- 
tone finden  sich  in  älterer  Zeit  geringe  Ansätze  zu  ähnlichen  Entwickelungen. 


Speyer,  ■.  JB.  10.  —  114)  Höhlbaara,  b.  JB.  10,  U,  97^^.  —  115)  (JB.  9)  Doeberl, 
Aeiehtiminittelbarkeit  d.  Abtei  Waldsaaeen.  —  (JB.  8]  Ulrich,  Beichs»tandBchaft  von  G5t- 
tiB^B.  _  116)  (JB.  10)  Mettern  ich,  Be&ktchrift  üb.  d.  deaUchen  Bund.  —  117)  (8.  153>m) 
Wich manii ,  PaaUkirche.  -<-  118) (245<^)  Lohm  e y  er ,  Ständiache Yerf.in Preafaen.  - (S.  246^) 
Thnaerty  Akten  d.  Standetago  Preafaena.  —  Comitd  d.  OBtpreaiaiBchen  Stände,  1809 — 12,  a.  o.  8. 
W^f  (Bttjaek),  —  (8. 129«*)  Q othein ,  Laudstände  d.  Knipfals.  -^  (JB.  6. 8)  y.  B  elo w, Land- 
ftiadiflche  Verfaasnng  y.  Jülich  a.  Berg.  —  (JB.  8)  A.  J a e ger ,  Landstandiache  VerÜMaang  TiroU. 
~  PoIb.  Landatande  im  PoaenBchen  a.  o.  8. 196  (Pa  win  Bki);  Tgl.  JB.  10,  UI,  82H  —  119)  G. 
Herder,  Entwicklung  d.  Ijandstände  im  Herzogt  BrannBchweig-Lüneb.  v.  13.  bis  s.  Ausgang 
i  14.  Jh.  Diaa.  Jena,  Neuenhahn.  1888.  gr.  S**.  66  S.  M.  1,60.  Soll  nach  Möglichk. 
ia  {32  beaprochen  werden.  —  120)  (JB.  10)  Male  take,  YerfaaBungek&npfe  d.  Gr.  Kurf. 
B.  d.  Stinden.  —  121)  JB.  9,  UI,  3l9>s  (Gnrti).  —  1,22)  Prof.  Dr.  Hilty,  B.  Referendum 


11^390  {^2*     VerfaMung.     1887/8.    Jastrow. 

In  aristokratisch  regierten  Gemeinwesen  wie  Zürich  und  andern  kommt  es 
allerdings  vom  15.  bis  17.  Jh.  vor,  dafs  die  Regierung  in  eigenem  Interesse  es 
vorzieht,  bei  dem  beherrschten  Volke  anzufragen;  aber  eine  recbüiche  Yer- 
pflichtung  dazu  hat  nicht  bestanden.  Erst  nachdem  in  Graubtlnden  und  Wallis  das 
Referendumjene  rein  dem  kroatische  Bedeutung  bekommen  hatte,  machten  sich 
auch  in  andern  Kantonen  ähnliche  Bestrebungen  geltend.  Insbesondere  waren 
es  die  Nachwirkungen  der  französischen  Revolution  von  1830,  welche  den 
Gedanken  der  Volkssouver&nität  in  den  Vordergrund  stellte.  St.  Gallen  f&hrte 
1830  das  sogenannte  Veto  des  Volkes  ein.  Nach  und  nach  folgten  alle 
Kantone  (mit  einziger  Ausnahme  von  Freiberg)  und  im  Jahre  1874  die  Eid- 
genossenschaft selbst.  In  diese  Entwickelung  mOnden  jetzt  die  Oberreste 
der  alten  Landsgemeinden,  wo  dieselben  sich  erhalten  haben.  ^'3) 

Im  Anschlufs  seien  hier  einige  Beiträge  zur  Geschichte  der  öffent- 
lichen Meinung  im  17.^**)  und  18.  Jh.i*^)  erwähnt. 

Die  Litteratur  über  die  Geschichte  der  Gesetzgebung  zieht  fflr  die 
älteste  Zeit  die  geographische  Begrenzung  in  weiterem  Kreise  als  es  sonst  in 
der  deutschen  Verfassungsgeschichte  üblich  ist.  Zu  dem,  was  in  anderen  §§ 
berichtet  wird,'^®)  fügen  wir  hier  einige  Ergänzungen  hinzu.  Auf  die  Be- 
deutung der  schwedischen  Gesetzbücher  für  die  Erkenntnis  der  altfranzösischen 
(d.  h.  altgermanischeu)  Zustände  macht  Beauchet^'^)  aufmerksam  and 
giebt  die  Westgötalag  aus  dem  Ende  des  13.  Jh.  in  einer  Obersetzung  and 
Erklärung  des  'Codex  antiquioW  (B.  1  —  19).  Die  Einleitung  und  die  Litt«- 
raturaugaben  beziehen  sicli  namentlich  auf  deutsche  und  schwedische  Forscher. 
—  Die  altnordischen  Rechtsquellen  beginnen  mit  dem  Christenrecht,  welchem 
eine  stehende  Einleitungsformel  vorangeht.  Maurer ^*^)  sieht  darin,  onter 
besonderer  Betonung  der  isländischen  Rechtsquellen,  nicht  erst  eine  Neaerong 
der  christlichen  Zeit,  sondern  einen  Oberrest  der  heidnischen,  in  welcher 
ebenfalls  die  religiösen  Vorschriften  an  der  Spitze  des  Gesetzes  standen. 
Jene  Einleitung  ist  die  uralte  Eingangsformel  für  den  Vortrag  des  ^Gesetz- 
sprechers'.^*^)  Geht  dem  ganzen  zuweilen  die  Dingordnung  voran  (sodals 
also  das  prooemium  in  der  Mitte  zu  stehen  scheint),  so  rührt  das  daher, 
dafs  in  Island  der  Gesetzsprecher  verpflichtet  war,  dieselbe  jährlich  einmal 
vorzutragen.  —  Eine  neue  Hs.  der  lex  Romaua  Visigothorum  hat  Dr.  R 
Beer  ^30)  in  Spanien  entdeckt.  Auf  eine  Hs.  der  Ambrosiana,  welche  einen 
Auszug  aus  dieser  lex  in  der  Form  eines  Kapitulars  Karls  d.  Gr.  (für  Italien?) 
zu  geben  scheint,  macht  Conrat^^')  aufmerksam.  Die  neuaufgefundene 
westgotische  Rechtsquelle,  über  welche  Gandenzi  und  Ze  um  er  mit  ein- 
ander streiten,^ ^^)  ist  auch  in  einer  deutschen  Zeitschrift  abgedruckt^'')  und 
ausführlich  besprechend'^)  worden.  —  In  Italien  ist  das  Verhältnis  des  ost- 
gotischen, ^'^)  wie   des  langobardischen^'^)  Rechts  zum  römischen  behandelt 


im  Bchweü.  StMUr.:  AOiftlBecht  2,  1887,  S.  167—219,  867^440  —  128)  (8.  \%ffi^) 
Beiohwanden,  Landsgemeinde  Kidwalden.  —  124)  (S.  288^')  Zwiedineek-Sfiden- 
horat,  Offentl.  Meinung  in  Dentschland  z.  Zeit  Lodwigs  XIV.  —  125)  (JB.  10)  Wenck, 
DentBchl.  vor  100  J.  Polit.  Meinungen  b.  Ausbr.  d.  RoTolation.  —  126)  AltnordiBch«  •• 
{{60/2.  ~  Sammlang  niederländischer  Rechtsquellen  s.  o.  Abt.  lU,  S.  111>«>.  —  12<) 
L.  Beaachet,  La  loi  de  Yestrogothic:  NBHD.  11,  8.  182—225,  836 — 400,  725—57.  — 
128)  £.  Maar  er,  B.  fiingangsformel  d.  altnordischen  Rechts- n.  Gesetabficher:  8BAkMfineh«s 
1886,  S.  817—68.  —  12»)  JB.  6,  U,  406"*  (Lehmann).  —  180)  ZSRCK>.  8,  1887,S,f0l. 
(Nach  BerAKWien  1887,  Okt  12.)  —  181)  M.  Conrat  (Cohn),  ib.  9,  1888,  8.  819.  - 
132)  s.  u.  Abt  m,  8.  60««.  —  183)  Z8RQO.  7  (1887)  236/8.  —  184)  Arth.  Schmidt: 
ib.  9  (1888),    223—37.    —    185)  (JB.  1)  Qaadenxi,  Editti   di  Teodorioo   ed  U  diritto 


§42.     YerfsMung.     1887/8.     Jastrow.  11,391 

worden.  Noch  scheint  man  dort  auch  den  italienischen  Ursprung  der  lex 
Romana  Rhaetica  Curiensis  nicht  ganz  aufgegeben  zu  haben.  ^'7)  In  der 
Tieiumstrittenen^^^)  Frage,  wo  und  wann  diese  lex  entstanden  sei,  entscheidet 
«ich  Zeumer^^^)  für  Churraetien.  Die  Zeit  setzt  er  frtther  als  man  bisher 
annahm;  sicher  habe  dieselbe  schon  vor  766  bestanden,  wo  sie  in  dem  so- 
genannten Testament  des  Bischofs  Tello  yon  Chur  benutzt  sei. 

Von  den  Volksrechten  des  fränkischen  Reichs^^^)  sind  mehr  als  das 
salisehe^^^)  und  das  ribuarische^^^)  das  alamannische  bedacht  worden.  Die 
Meitelsche  Ausgabe  derselben  ^^')  ist  in  den  ^Monumenta'  durch  eine 
neae***)  von  Karl  Lehmann  ersetzt  worden;  er  sowohl***)  wie  Brunner***) 
haben  Zusammensetzung  und  Entstehung  neu  untersucht.  Aus  dieser  Unter- 
snchung  ist  der  älteste  Bestandteil,  der  pactus,  zwar  bereichert  hervor- 
gegangen, indem  ihm  nunmehr  die  durch  Merkel  von  der  lex  getrennten 
sdditamenta  zugerechnet  werden;  gleichzeitig  aber  ist  auch  festgestellt  worden, 
dals  der  pactus  weniger  altalamannisches  als  fr&nkisch  modifiziertes  Recht 
bietet  Wir  haben  in  ihm  eine  Quelle  ftlr  die  Zeit  vor  der  Lockerung  des 
Znaammenhanges  mit  dem  Frankenreich  durch  das  erstarkende  Stammes- 
herzogtum. Mit  Lehmanns  Ansicht,  dafs  der  pactus  eine  bloise  Privatarbeit 
aei,  stimmt  Brunner**^)  ebensowenig  wie  Schröder**®)  fiberein.  Die  Zeit- 
bestinunung  der  lex  giebt  jetzt  die  Lehmannsche  Ausgabe,  übereinstimmend 
mit  Bmnner,  auf  a.  717/9. 

Die  Grandlage  der  älteren  Stammesrechte,  die  Erblichkeit  und  Persön- 
lichkeit des  Rechts,  läfst  sich  an  der  professio  iuris  in  Italien  besonders 
weit  verfolgen.^*») 

Aus  der  älteren  Reichsgesetzgebung ^^^)  ist  die  constitutio  de  expeditione 
ronuina  gestrichen,  seitdem  sie  als  eine  private  Festsetzung,  in  der  vorliegenden 
Fassung  ans  dem  12.  Jh.  stammend,  erkannt  ist  Aus  der  Yergleichung 
mit  einer  echten  Urk.  Karls  des  Dicken  von  877/8  schliefst  Scheffer- 
Boichorst^^^)  auf  ihre  Entstehung  in  Reichenau;  eine  Vermutung,  die  durch 
das  Vorkommen  der  Reimprosa  in  Reichenauer  Schriftstfickeu  untersttltzt 
wird.  —  Erfihne^^^)  hat  einen  neuentdeckten  Landfrieden  herausgegeben, 
welcher  Verwandtschaft  mit  der  sog.  Treuga  Heinrici  (VII.)  zeigt  und  bereits 
im  Sachsenspiegel  benutzt  sei.  Da  er  die  Urk.  in  das  Jahr  1234  setzt,  so 
scheint  ihm  dieselbe  auch  auf  die  Abfassungszeit  des  Sachsenspiegels  neues 
Licht  zu  werfen.  Dem  gegenflber  macht  Weiland  ^^')  darauf  aufmerksam 
da&  diese  Urk.  nur  die  Erneuerung  eines  (sächsischen)  Landfriedens  sei. 
Dieselbe   habe   Anfang  der  20er  Jahre  (vielleicht  1223)  zu  Frankfurt  statt- 


lonuaio.  —  1S6)  (JB.  8)  Del  Giadioe,  Diritto  romano  n.  editto  loogoUrdo.  --  187)  G. 
Canetta,  1  rapporti  della  *Iex  romana  ntinensifl'  colla  'lex  alamannomm' :  Hilangeri  12, 
Heft  11,  Not.  1887.  —  138)  Vgl.  JB.  6,  U,  38Ö/6«-".  —  139)  K.Zeamer,  Üb.  Heimat 
L  Alter  d.  lex  Born.  Baetica  Carienaia:  ZSRQO.  9,  1888,  S.  1— 52  —  UO)  (JB.  9)  Löher, 
BcchtabildoBg  im  frankiaehei.  Reich.  —  141)  (JB.  9)  Lizeray,  Gloaea  malbergiquea.  -^ 
112)  (JB.  9)  K.  Lehmann,  Z.  Aoagabe  d.  Lex  ribaar.  —  143)  Wiederabdruck  deraelben 
••  JB.  7,  II,  15»B.  —  144)  MGH.,  Legea,  Sect.  I.  Leg.  nat.  Qermanicar.  V,  1.  (=  Lege* 
ilimmnoT.  [ed.  K.  Lehmann].)  Haim.,  Hahn.  1888.  gr.  A^.  176  8.  M.  6,00.  —  145) 
JB.  S,  n,  IS»^».  —  146)  ib.  —  147)  Brunn  er,  Rechtageach.  (a.  o.  No.  2.),  8.  308.  — 
148)  JB.  6,  II,  386*«.  —  149)  {JB.  7)  Salvioli,  Profeaaione  di  legge.  —  (JB.  9) 
Schupfer,  Profeaaione  di  legge  gota  769.  —  150)  (JB.  10)  W.  Lippert,  Capitulare 
Lothan  L  r.  846.  —  151)  P.  Scheffer-Boiehorat,  D.  Heimat  d.  conatit.  de  exped. 
Bomaa.:  ZGORh.  8,  2,  1888,  S.  172-*92.  —  152)  Krühne,  £.  Landfriede  r.  1384  (}) 
0.  8.  Benntrang  im  Sachaenapiegel:  KKThtirSächaV.  17,  2,  1886,  S.  220  ff.  —  15S)  L. 
Weiland,    Siehe.    Landfriede   ana   d.    Zeit  Friedricha  II.  u.  d.  aog.  Treuga  Heinrici  regia: 


11,392  §^2-     Verfsttimg.     1887/8.     Jaatrow. 

gefunden.  Eike  aber  könne  ebensogut  den  älteren  Frieden  benatzt  haben. 
Die  Trenga  setzt  W.  nach  Wttrzbnrg,  vielleicht  in  das  Jahr  1224,  sodals  ihr 
jene  Emeuemng  des  sächsischen  Landfriedens  zum  Muster  gedient  haben 
könnte.  Die  Trenga  kennt  bereits  den  Leumundsprozels,  dessen  Handhabung 
um  diese  Zeit  W.  an  einzelnen  Beispielen  erörtert.  Eine  hs.  korrekte  Aus- 
gabe des  sächsischen  Landfriedens  und  ein  Abdruck  der  Treuga  sind  W.'s 
Abhandlung  beigegeben.  —  Inzwischen  hat  der  Utrechter  Archivar  Maller 
im  Haag  eine  Hs.  des  13.  Jh.  entdeckt,  ^^^)  welche  die  Treuga  Heinrich  Y. 
zuschreibt  ^*^) 

Unter  den  Rechtsbüchem^^^)  steht  wiederum  der  Sachsenspiegel^^ ^  im 
Vordergründe.    Drei  kleine  Studien  über  denselben  bietet  S  c  h  r  o  e  d  e  r  ^^^)  dar. 
Er   macht  darauf  aufmerksam,   dafs   das   flandrische  Tierepos  Reinaert  aus 
der  Mitte  des  13.  Jh.  eine  Einleitung  hat,  die  an  die  gereimte  Vorrede  des 
Ssp.  erinnert.    Über  'altvile  unde  tverge'  die  nach  Ssp.  I,  4  in  Lehen  und 
Eigen   erbnnfllhig  sind,   veröffentlicht  er  eine  Mitteilung  von  (t)  J.  Zacher. 
^altvile\    ^twile'   ist   hochdeutsch    und  also  ein  Einschub.    ^Uf  twile  und  uf 
twerge'   weist  auf  einen  Alliterationsreim,   welcher  älter  sein  müsse  als  das 
'Lehen'.    Beides  bedeute  dasselbe:  Unzurechnungsfähige,  Wasserköpfe,  Zweigen- 
kinder (^Zwerge  und  Nixen  schieben  ihre  Kinder  unter*.)    Endlich  stellt  J. 
die  Punkte  zusammen,  in  denen  die  neuere  Forschung  dem  Ssp.  ^doktrinäre 
Sünden'  nachgewiesen  habe.     Im   ehelichen  Güterrecht,  im  Obligationenrecht 
(betreffend   die  Formlosigkeit  der  Verträge),  in  der  Gerichtsverfassung  giebt 
Eike   mehrfach  Sätze,    welche    nicht    in    dem  geltenden  Rechte,    sondern  in 
seinen  eigenen  Ideen  ihren  Ursprung  haben.     Hierher  rechnet  S.  aber  nicht 
den  Satz,  dals  der  Pfalzgraf  Richter  über  den  König  sei;  wie  denn  den  dies- 
bezüglichen Behauptungen  Weizsäckers^^^)  schon  Loening^^^^)  widersprochen 
hatte.     Auch  in  betreff  der  Standesverhältnisse  möchte  er  wenigstens  müder 
denken  als  Zallinger,    der    seine    Ergebnissen^ ^)  zu    einer   sehr    ernsten 
'Kritik  des  Ssp.'  verwendet  hatte  (S.  220 — 52).     Es  sei  Eikes  Vorliebe  für 
die  Zahl  3,  die  ihn  dazu  gebracht  habe,  drei  freie  Stände  anzugeben.    Die- 
jenigen Freien,  welche  in  den  Ministerialenadel  eintraten,   waren   mit  dem- 
selben damals  noch  nicht  verschmolzen  und  konnten  als  besondere  Gruppe 
aufgefalst  werden.  —  Die  Abfassungszeit  des  Schwabenspiegels  hatFickerin 
das  Jahr   1275,  'jedenfalls  nicht  früher,  aber  schwerlich  auch  viel   später* 
gesetzt.     Demgegenüber   h&lt   Rockinger^^*)    an   der   Einzeichnung    fest, 
welche   aus   der   verschollenen    Hs.    Rüdigers   von  Manesse   erhalten  ist  und 
wonach  diese  Hs.  schon  1268  existiert  habe.     Den  Ort  der  Entstehung  sucht 
R.  im  östlichen  Franken-,  in  Bamberg  mag  die  erste  Abfassung,  in  Würzbai^ 
eine  Cberarbeitung  erfolgt  sein. 

Die  Litteraturübersicht  über  die  Formelsammlungen^^^)  ergänzen   wir 
durch  die  Mitteilung, ^^^)  dafs  die  verschollene  Hs.  von  Flavigny,  welche  Linden- 


ZSEÖO.  8,  1887,  S.  88—120.  —  154)  ib.  1887,  ß.  202.  —  165)  (JB.  9)  WynekeB, 
Landfrieden  von  Radolph  bis  Heinrich  Vll.  —  156)  X  K*  Weymann,  Vergleich  d.  lehn- 
recht!.  Kapitel  d.  mailSnd.  Stadtrechts  y.  1216  etc.  mit  d.  Über  feodoram.  Jarist  Dist. 
Berlin,  Feicht  1886.  60  S.  —  157)  (Abt  III,  S.  111**«)  De  Öeer  yan  Jntphaai, 
ßaksenspiegel  in  Nederland.  —  158)  R  Schröder,  Z.  Kunde  d.  Sachsenspiegels :  ZSBQO.  9, 
1888,  S.  52—63.  —  159)  JB.  6.  —  160)E.  Löning,  ZSlrafB.  7,  S.  674  f.  —  161) 
Zallinger,  s.  o.  No.  54.  »  162)  L.  y.  Rockinger,  Üb.  d.  Abfassung  d.  kaiserL  Land- 
n.  Lehensrechts.  1.  Hüfte.  (Aas:  Abhdlgn  d.  bair.  Akad.  d.  Wiss.  18.)  Mflnchen,  Pnns. 
1888.     4^     104  S.     M.  3,00.     |[NA.  14,  211.]|  —  163)  Formolae  ed.  Zenmer,  s.  JB.  9, 


i 


{42.    YerfaHung.     1387/8.     Jastrow.  11,393 

broch  benutzt  hatte,  jetzt  in  Kopenhagen  aufgefunden  worden  ist  und  dals 
die  Vennatnngen,  welche  man  bisher  über  ihren  Charakter  gehabt  hatte,  sich 
bestfttigen.  —  Die  UrklLbflcher  nehmen  von  Jahr  zu  Jahr  eine  gröDsere  Fülle 
an.^^^)  Die  Kritik  der  Urkk.  ist  Gegenstand  einer  besonderen  Disziplin  und 
daher  auch  einer  besonderen  Berichterstattung.^^^)  —  Eine  sehr  branchbare 
ZosammensteUnng^^^)  von  älteren  privatrechtlichen  Formeln  und  Urkk.  ftir 
ünterrichtszwecke  ist  in  Frankreich  erschienen. 

Die  Vorläufer  der  neueren  Gesetzgebung^  die  kleineren  Stadtrechte  ^^®) 
und  Landrechte '^^'^70)  bleiben  nicht  unerforscht.  Der  Schwerpunkt  der 
Tb&tigkeit  hat  aber  in  der  Berichtsperiode  ganz  entschieden  der  gröfseren 
codificatorischen  Gesetzgebung  sich  zugewandt.  In  den  anderthalb  Jhh. 
zwischen  der  Reichskammergerichtsordnung  und  dem  jüngsten  Reichsabschied 
Ton  1654  war  die  Regelung  des  Civilprozesses  überwiegend  der  partikularen 
Gesetzgebung  überlassen.  Ans  der  Unmenge  von  Givilprozelsordnungen,  die 
in  dieser  Zeit  und  bis  tief  in  das  18.  Jh.  in  den  einzelnen  Teritorien  er- 
schienen, hat  Kleinfeller^^^)  eine  grofse  Anzahl  durchgesehen,  um  gewisse 
allgemeine  Strömungen  festzustellen-,  doch  ist  hierbei  die  grofsartigste  dieser 
Gesetzgebungen,  die  fridericianische  grundsätzlich  ausgeschlossen  worden.  Die 
Reichsgesetzgebung  erscheint  in  dieser  Zeit  nicht,  wie  man  geglaubt  hat,  als 
TöUig  dnfluüslos.  Der  Prozels  an  den  Reichsgerichten  erscheint  vielfach  als 
Master.  Nicht  bloüs  die  Praxis,  sondern  auch  eine  Reihe  ausdrücklicher 
Partikulargesetze  geben  der  RKGO.  die  Bedeutung  einer  subsidiären  Rechts- 
qoelie.  Stärker  aber  als  diese  Richtung  der  Gesetzgebung  ist  die  des  roma- 
nischen Prozefssystems  einerseits,  des  sächsischen  andererseits.  Innerhalb  des 
ersteren  ist  die  auffallendste  Strömung  die  zu  Gunsten  des  schleunigen  ('un- 
bestimmt summarischen')  Verfahrens,  nicht  nur  fUr  Bagatell-,  sondern  (insbeson- 
dere im  Norden)  mehrfach  auch  für  alle  Civilprocesse  ohne  Unterschied,  sei  es 
aQsschlielslich,  sei  es  neben  dem  ordentlichen  Prozefs.  Es  bereitet  sich  hier 
eine  Überwindung  des  starren  romanischen  Unterschieds  zwischen  ordentlichem 
ond  unbestimmt  summarischem  Prozesse  vor.  Merkwürdig  wegen  mancher 
Beziehungen  zu  Problemen  der  modernen  Gesetzgebung  ist  die  Stellung 
dieser  Prozeisordnungen  zum  Eide.  Die  einzige  Form,  in  welcher  der  Eid  seit 
Ende  des  15.  Jh.  gleichmäfsig  zur  Erscheinung  kommt,  ist  der  generelle 
Calomnieneid.  Aus  ihm  gehen  vielfach  Bildungen  hervor,  welche  an  den 
modernen  Vorschlag,  die  Parteien  als  Zeugen  in  eigener  Sache  zu  vernehmen, 
erinsem.  Daneben  erscheint  die  heute  allgemeinste  Form,  die  des  zuge- 
schobenen  Eides    erst    als    eine  langsam  und    schwer    eindiringende.      Der 


II,  M»;  vgl.  daza:  ib.  B.  16«,  29«*.  —  (JB.  7.  8)  Tardif,  Marculf.  — 164)  H.O.  Lange, 
£fi  eod«z  rediTivna  af  de  Marcalfinke  Formier:  Opiucnla  philol.  Mindre  afhandi.;  ed.  philol- 
lüft  auufiind.  Kopenhagen.  1887.  (Nach  ZSBG<}.  9,  1888,  S.  262.)  —  165)  s.  Begister, 
L  T.  'Urkk.'.  —  166)  ■.  n.  §76.  ^  167)  Th^yenin,  Textes  relat.  anx  institotions,  a.  JB. 
10.  —  168)  (S.  132*>)  Qierke,  Baditche  Stadtrechte  n.  Beformen.  —  (JB.  9)  Bazing, 
Vhiier  Stadtrecht.  X  (^B.  9)  Schalte,  Stadtrecht  y.  Neaenburg  i.  Br.  —  (JB.  8)  Ulrich, 
Slataten  v.  Gdttingen.  —  (Abt III,  S.  111^^')  Polt,  Weetfneiuche  Stadtrechten.  —  (JB.  7) 
l«at£e,  Soester  Sehrae.  ^  (JB.  9)  De  Paaw,  Voorgeboden  d.  Stadt  Gent  — 169)  (JB.  9) 
6 ek al t e ,  Dentache  Bearbeitung  d.  ttejeriichen  Landhandvesten.  —  (JB.  10)  Beachwanden, 
£id(eBdM.  Abschiede.  —  (JB.  9)  B.  Wagner  n.  Salie,  (Bechtsquellen '  Graabündena)  — 
KO)  B.  WerDnaky.B.Maieatas  Carolina:  ZSBGG.  9,  1888,  S.  64—103.  Betr.  d.  Bntworf 
e>  bokmiachen  Landrechts  y.  Karl  lY.  (aorückgezogen  a.  1S66).  Vgl.  §66  im  nächaten  Jg. 
—  171)  Klein  fei  1er,  Dentache  Partikulargeaetzgebang  üb.  Ciyilprozefa  aeit  Bezeption  d. 
fraaden  Beehte    a.   bia  z.  Anagaag  d.  18.  Jh.:  Peatgabe  f.  Planck  (München,  Kaiaer  1887,  S. 


11,394  {^2.     Yerfusang.     1887/8.     Jtstrow. 

Ergänzungseid  fehlt  in  den  meisten  Prozefsordnungen  des  16.  Jh.,  spfttere  he- 
rücksichtigen  ihn  regelmäfsig.  Mitten  in  dieser  römisch-rechtlichen  Umgehnng 
erscheinen  als  merkwürdige  Reste  altgermanischen  Eidesrechtes  die  Ao- 
schanang,  dafs  der  Beklagte  näher  zum  Eide,  also  zum  Beiuignngseide,  sei 
(Husum  1608),  der  Eid  üher  moltigen  Mund  (Bayer.  Landrecht  1616)  n.  a.  m. 
Der  Einfluls  des  sächsischen  Rechts  zeigt  sich  seit  dem  Ende  des  16.  JL 
hauptsächlich  in  dem  Widerspruch  gegen  die  festen  Formen  des  fremdrechtr 
liehen  Prozesses  (artikulierte  Klage,  generelle  Litiscontestation).  Dieae  Strö- 
mung erscheint  als  die  vorbereitende  für  den  JRA.,  welcher  seinerseits  dano 
wieder  in  demselben  Sinne  auf  weitere  Territorien  gewirkt  tiat.  —  Der  fran- 
zösische Jurist  Hotmann  (f  1590)  hat  sein  Hauptwerk  ^Anütribonian'  betitelt 
und  gilt  danach*  gewöhnlich  für  einen  Gegner  des  römischen  Rechts.  Im 
Auschlufs  an  Dareste  betont  Baron ^7')  das  Irrige  dieser  Auffassung.  Eot- 
mann  sei  vielmehr  ein  Bewunderer  des  römischen  Rechts.  Was  er  bekämpfe, 
das  sei  nur  das  veraltete  Corpus  juris,  an  dessen  Stelle  er  ein  neues  Gesetz- 
buch verlangte,  Einwirkungen  seines  Gedankenganges  findet  B.  auch  in  Deutsch- 
land, wo  im  Jahre  1635  eine  Obersetzung  des  ^Antitribonian'  erschien  und 
wo  die  Codificationsbestrebnngen  des  17.  und  18.  Jh.  vielfach  in  einer 
Weise  motiviert  wurden,  die  an  Hotmann  erinnern.  Auch  bei  den  Redaktoren 
des  Allgemeinen  Landrechts  nimmt  B.  dies  an.  Unter  einigen  Aktenstücken 
des  Geheimen  Staatsarchivs,  die  B.  benutzt  hat,  befindet  sich  eine  anonyme 
Eingabe  von  Leibniz'  Hand  (a.  1700).  —  Während  wir  auf  den  diesmaligen 
Beitrag  zur  Friedericianischen  Gesetzgebung  in  anderem  Zusammenhange  noch 
zurückkommen, ^7 3)  machen  wir  an  dieser  Stelle  wiederum^^^)  auf  Materialien ^^^) 
zur  Entstehungsgeschichte  der  österreichischen  Godification  aufmerksam  und 
erwähnen  endlich  den  orientierenden  Rückblick  ^^®)  über  alle  Godifications- 
versuche  vom  Allgemeinen  Landrecht  bis  zu  dem  gegenwärtig  vorliegenden 
^Entwurf  eines  Bürgerlichen  Gesetzbuches  für  das  deutsche  Reich.' 

Nicht  unerwähnt  können  hier  die  Kontroversen  des  modernen  Staats- 
rechts über  das  Budgetgesetz  und  den  Begriff  des  Gesetzes  im  allgemeinen  i^^) 
bleiben,  weil  sie  ein  besonders  deutliches  Beispiel  dafür  bieten,  wie  unerbitt- 
lich für  gewisse  juristische  Fragen  die  historische  Vorfrage  sich  zur  Geltung 
bringt  und  weder  ganz  noch  teilweise  umgangen  werden  kann.  DaCs  Gesetze 
die  Regierung  binden,  ist  ein  unbestrittener  Satz.  Dafs  das  Etatsgesetz  die 
Regierung  nicht  absolut  bindet,  ist  ebenso  unbestritten.  Wie  beides  mit- 
einander zu  vereinbaren  sei,  ist  eine  offene  Frage  des  neueren  Staatsrechts. 
Um  sie  zu  lösen,  hat  Laband  die  Unterscheidung  zwischen  Gesetz  im  mate- 
riellen und  formellen  Sinne  aufgestellt  und  damit  eine  ganze  Flut  von  Lit- 
teratur  hervorgerufen,  in  der  sich  aufs  deutlichste  herausgestellt  hat,  dafs 
niemand  mit  Bestimmtheit  zu  sagen  weifs,  was  ^Gesetz'  ist     Das  neueste  in 


278 — 805.  —  172)  J.  Fr.  Baron,  Frans  fiotmanns  Antitriboniao.  £.  Beitr.  m  d. 
GodiflcatioDtbeitrebnngen  v.  16. — 18.  Jh.  Bern,  Schmid,  Francke  n.  Co.  1S88.  4^  4C  S. 
M.  2,00  (baar).  Bemer  Festschr.  z.  Bonner  Sakalarfeier.  ^  173)  ■•  u.  Ko.  593  (StölseiK 
—  174)  Vgl.  JB.  9,  in,  819»*.  —  175)  J.  Ofner,  D.  ürentwurf  n.  d.  Bortthunga-Proto- 
koUe  d.  österreichischen  allgemeinen  bürgerl.  Gesetaboches.  1./3.  Lfg.  Wien,  H51der.  1887. 
gr.  Urentw.  CXLVin  u.  Protok.  1-820  S.  1.  T.  h  M.  4,00.  —  176)  F.  Vierhans, 
D.  Entstehnngsgesch.  d.  Entwurfes  e.  bürgerlichen  Gesetzbacbes  ftlr  d.  dentsche  Reich,  la 
Verbindung  mit  e.  Übersicht  d.  privatrecht).  CodificationsbestTebangen  in  Deutsehland. 
(=  Bekker  n.  Fiacher,  Beitrage  e.  ^ISntemng  n.  Beurteilung  d.  Entwurfes  e.  btrgerl.  Ge- 
setzbuches fUr  d.  deutsche  Reich.  1.  Heft.)  Berlin  u.  Leipzig,  Guttentag.  1888.  VI,  82  S. 
M.  2,00.  —  177)  X  ^g-  Meyer,  D.  Anteil  d.  Reichsorgane  an  d.  Reichsgeaetigebimg;  in: 


§42.     Vorfassang.     1887/8.     Jastrow.  11,395 

dieser  Litteratar  ist  das  Buch  von  Haenel/^^)  welches  nach  einem  Ober- 
blick aber  den  gegenwärtigen  Stand  der  Streitfrage  gegen  Labaud  Stellung 
nimmt,  die  Existenz  blofs  formaler  Gesetze  bestreitet  nnd  einen  einheitlichen 
Gesetzesbegriff  zu  deduzieren  sucht.  Aber  H.s  Buch  und  die  Aufnahme,  welche 
es  gefunden  hat,  haben  gerade  bewiesen,  dab  es  hier  für  die  streitenden 
Teile  an  den  gemeinsamen  Prinzipien  fehlt,  aus  denen  deduziert  werden 
könnte.  Die  Anbahnung  einer  Lösung  ist  hier  nur  von  der  historisch  induk- 
tiven Methode  zu  erwarten,  welche  nicht  fragt,  was  ist  ^Gesetz'  im  Sinne  des 
deatschen  Staatsrechts,  sondern  was  ist  in  der  bisherigen  deutschen  Geschichte 
ftr  'Gesetz^  gehalten  worden,  wie  hat  auf  deutschem  Boden  der  Gesetzesbegriff 
sich  allmählich  entwickelt.  —  Wirklich  ist  nun  Jellinek,^^^)  um  einen  Anhalt 
für  eine  begriffliche  Unterscheidung  zu  gewinnen,  bis  in  die  Zeit  zurück- 
gegangen, in  vrelcher  'Gesetz'  und  ^Verordnung'  noch  materiell  unterschieden 
waren.  £r  behandelt  den  so  in  weitere  Umgrenzung  gebrachten  Gegenstand 
historisch  ffJür  England,  Frankreich  und  Deutschland;  er  verfolgt  namentlich 
seit  dem  vorigen  Jh.  die  Eutwickelung  der  Wissenschaft  wie  der  Praxis,  auch 
die  damit  in  Verbindung  stehenden  Fragen  in  ziemlich  weitem  Umkreise 
(Badgetverweigerungen,  Staatsverträge).  Dennoch  ist  seinem  Buche  entgegen- 
gehalten worden, ^^^)  dafs  die  historische  Wurzel,  aus  welcher  in  Deutschland 
die  heutige  Unterscheidung  stammt,  unerkannt  bleibt,  wenn  die  landständische 
Zeit  ingnoriert  wird. 

Die  Rechtsbildung  im  allgemeinen^^^'^^^)  betrifft  namentlich  Gierkes 
bekanntes  Schriftchen, ^^3)  welches  an  einer  Reihe  von  Beispielen,  hauptsäch- 
lich IftAlicher  Rechtsquellen  die  humoristische  Ausdrucksweise  einzelner  Sätze, 
aber  auch  hier  und  da  humoristische  Auffassung  ganzer  Rechtsinstitute  dar- 
legt,  sowie    ein  populärer  Vortrag  Gg.  Cohns^®^)  über  Rechtssprüchwörter. 

Orgatiisation.^^^)  Die  Organe  des  altgermanischen  Staatslebens 
(mit  Ausnahme  von  Königtum  und  Volksversammlung)  sind  in  der  Berichts- 
periode gar  nicht  behandelt  worden.  Für  die  karolingische  Zeit  kann  nach- 
trftglich  auf  einen  Aufsatz  aus  dem  Nachlasse  von  Arnold^^^)  hingewiesen 
werden.  Für  die  Lehnsverfassung  liegen  unter  anderem ^^"^j  neue  Unter- 
socfaungen  von  B  r  u  n  n  e  r  ^^^)  vor.  Die  Westgermanen  erscheinen  von 
den  Kimbern  bis  in  die  Merowingerzeit  stets  als  Fufskämpfer.  Ende  des 
9.  Jb.  kennen  sie  nur  Reiterheere.  B.  sucht  festzustellen,  wann  der  Um- 
schwung erfolgt  ist,  und  fixiert  ihn  auf  die  Zeit  zwischen  732  und  755.  Er 
habe  im  Südwesten  begonnen  und  sei  ostwärts  vorgeschritten.    Genau  parallel 


JaBiA  Feitgabe  f.  Goeist  (Jena,  Fiicber).  War  mir  nicht  saginglich.  —  178)  A.  Haenel, 
Stadien  z.  dtechen  Staatarechte.  2.  Bd.  2.  Hft.  (=  D.  Gesetz  im  formalen  n.  materiellen 
Sinne.)  Leipzig,  Haeaael.  18S8.  VI,  97—854  8.  M.  8,00.  —179)  G.Jellinek,  GeaeU 
1-  Yerordnong.  Staatsrecht!.  Untersachnngen  aaf  rechtgeschichti.  n.  rechtsvergleich.  Grandlage. 
^nitHirg  L  Br.,  Mohr.  1887.  gr.  8®.  Xy,412  S.  M.  10,00.  —  180)  Vgl.  Ernst  Mayer: 
KVGR.  SO,  575/9.]|  —  181)  X  A.  Franken,  Vom  Jaristenrecht ;  in:  Jenaer  Festgabe  f. 
Gaexst  (Jena,  Flacher).  V^ar  mir  nicht  zugänglich.  Nach  anderen  Schriften  d.  Vf.  za  schlieCaen 
(JB.  5)  wahrscheinl.  hist  —  182)  X  ^-  Schwering,  Z.  Lehre  v.  kanonischen  Qewohn- 
keitnecht.  Jarist  Diss.  GSttingen,  Vandenhoeck  n.  Baprecht.  1888.  gr.  8^  53  S. 
IL  1,40.  —  183)  0.  Gierke,  B.  Humor  im  deatschen  Recht.  2.  Anfl.  Berlin,  Weidmann. 
1867.  8".  82  S.  M.  2,40.  —  184)  Gg.  Gohn,  Dtsches  Becht  im  Monde  d.  Volkes. 
Fnakf.  a./M.  1888.  40  S.  Ans  'Berichte  d.  freien  dtschen  Hochstifta  Bd.  8.';  wieder  ab- 
gedrückt  in:  id.,  3  rechtswiss.  Yortrr.  Heidelberg,  Winter.  1888.  M.  2,80.  —  185)  Nor- 
▼ssicehe  Hundertschaft  s.  a.  Abt  III,  8.  188>*a  (Tananger).  —  186)  Arnold,  Gaa- 
▼vtaasong,  a.  JB.  7.  —  187)  Geldemsches  Lehnrecht  (De  TEscaille);  'Sonnenlehn'  v. 
Sehosao  (Hansen)  «.JB.?,  II,  105^  ^  —  188)  H.  Brunn  er,  D.  Beiterdienst  a.  d.  Anfänge 


n,396  §^2.     Verfassung.     1887/8.    Jaetrow. 

geht  die  Ausbildung  des  Lehenswesens.  Beide  Neuerungen  verbreiten  sich 
so  schnell,  dafs  der  Gedanke  an  ein  planmäfsiges  Eingreifen  der  Regierangs- 
gewalt (wenn  auch  nicht  in  dem  Mafse,  wie  Roth  es  hat  annehmen  wollen) 
nicht  ganz  abzulehnen  sei.  Das  BedtLrfnis  nach  beritteneu  Streitkräften  gegen- 
über den  Arabern  an  der  Sttdwestgrenze  des  Reiches  habe  jedenfalls  seit  dem 
letzten  Jahrzehnt  Karl  Martells  auch  die  massenweise  Vergabung  von  Lehen 
an  Reisige  herbeigeführt.  —  Dürftig  wie  die  Organe  des  späteren  Reichs- 
lebens kann  auch  nur  die  Litteratur  darüber  sein,  die  sich  diesmal  mit  den 
in  Süddeutschland  noch  in  der  zweiten  Hälfte  des  Mittelalters  vorkommenden 
Reichslandvögten  beschäftigt;^^*)  wenn  man  will,  kann  man  hierher  auch  die 
Litteratur  ^••)  über  Einungen  der  Reichsglieder  rechnen. 

Ziemlich  reichhaltig  wird  die  Litteratur,  sobald  wir  uns  dem  15.  and 
16.  Jh.  und  der  damals  beginnenden  Neuorganisation  der  landes- 
herrlichen Verwaltung  nähern.  Einen  populären  Oberblick  über  bis- 
herige Ergebnisse  der  Forschung  giebt  v.  Below.^**)  —  Im  Mittelpunkte  der 
untersuchenden  Arbeiten  steht  fortgesetzt  die  Österreichische  Behördenorgani- 
sation. Die  Geschichte  derselben  hat  eine  über  das  Territoriale  hinausgehende 
Bedeutung.  Einmal,  weil  mit  den  österreichischen  die  Reichsbehörden  in 
ihrem  Ursprung  verbunden  sind,  sodann  aber,  weil  die  habsburgische  Orga- 
nisation einer  grofsen  Reihe  von  Klein-  und  Mittelstaaten  direkt  oder  indirekt 
zum  Vorbild  gedient  hat.  Beide  Momente  treten  in  der  Darstellung  von 
Rosenthal^*^)  sehr  gut  hervor.  Den  vielfachen  Nachahmungen  sind  zwei 
besondere  Exkurse  gewidmet.  Der  Zusammenhang  mit  den  Reichsbehörden 
zeigt  sich  namentlich  in  der  Geschichte  des  Hofrats  und  der  Hofkammer, 
welche  von  Ferdinand  im  Jahre  1527,  der  eine  für  Rechtsprechung,  die 
andere  für  Finanzen  eingerichtet  wurden,  aber  beide  unterschiedslos  reichs- 
und  erbländische  Sachen  bearbeiteten.  Die  spätere  Entwickolung  fOgte  es 
so,  dal's  der  Hofrat  ganz  reichs-,  die  Hofkammer  ganz  erbländische  Behörde 
wurde.  Als  im  Jahre  1559  die  Reichsstände  eine  Verstärkung  des  Hofrates 
mit  Mitgliedern  aus  dem  Reiche  erzwangen,  wurde  nach  R.  ein  besonderer 
östereichischer  Hofrat  eingesetzt.  —  Bei  aller  Anerkennung  des  Buches  von 
R.  polemisiert  Bornhak ^^')  gegen  Einzelheiten  von  dem  Standpunkte  einer 
andern  Staatsanschauung  ^*^)  ans.  Der  Geheimrat  könnte  nicht  ein  ^Ausbrach* 
aus  dem  Hofrat  sein,  weil  er  aus  der  fürstlichen  Oberaufsicht  direkt  hervor- 
gegangen sein  müsse.  Die  Einsetzung  des  Greheimrats  könnte  nicht  die 
Krönung  des  Behördensystems  sein,  sondern  müsse  vielmehr  einer  der  ersten 
Schritte  dazu  sein.  Denn  nicht  wie  in  England  von  unten  herauf,  sondern 
von  oben  nach  unten  sei  die  Entwickelung  in  Deutschland  gegangen.  Fran- 
zösische Verwaltnngsgerichte  können  nicht  recipiert  sein,  da  die  soziale  Tor- 
aussetzung dafür  fehle.  —  Hintze^**)  verfolgt  den  österreichischen  Staats- 
rat  von    seinen    ersten   Anfängen  unter  Friedrich  lU.  bis  zum  Verfall  anter 


d.  Lehnsweftens:  ZSEG».  8,  1887,  S.  1—38.  —  (S.  25"«)  id.,  Gofolgswesen.  —  189)  (S.  156«) 
MoBhack,  Beichslandrogtei  in  d.  Wetterau.  — -  (JB.  8)  Beitsenatoin,  BeichBlandTOgtoieii 
in  Schwaben.  —  190)  (S.  286")  Pribram  ,  Rheinbund  1658.  —  (S.  64«)  Stoy,  EwteBünd- 
niabestrebungen  evangelischer  Stände.  —  191)  Q.  t.  Below,  D.  Neuorganiaation  d.  Ver- 
waltung in  d.  dtach.  Territorien  d.  16.  Jh.:  Hiat  Taschenbuch,  6.  Folge  Bd.  6,  1887,  & 
303—20.  —  192)  Bosenthal,  Behördenorganiaation,  a.  JB.  10,  UI,  117*.  {[G.  Mejer: 
KVGR.  29  (1887),  8.  569—86;  W.  Vocke:  FinanaA.  5,  S.  Ö07/9.]|  —  (ib.)  FelUer, 
Zentralverw.  —  193)  Born  hak,  AÖffRecht  3,  1888,  S.  472/5.  —  194)  Vgl.  o.  No.  12. 
—  195)  0.  Hintze,  D.  östr.  Staatsrat  im  16.  u.  17.  Jh.:  ZSEQ».  8,  1887,  S.  187—64.  — 


§42.     Yerfasaung.     1887/8.     Jastrow.  11,397 

Karl  VI.  Er  fafst  nicht  nar  die  bisherigen  Ergebnisse  von  Adler,  Rosenthal 
Q.  a.  zusammen,  sondern  ergänzt  sie  aach  aus  zahlreichen  gedmckten  Quellen, 
die  bisher  noch  nicht  gentlgend  verwendet  worden  sind.  —  Gewissermafsen 
die  Probe  auf  die  allgemein  deutsche  Bedeutung  der  österreichischen  Organi- 
sation ist  die  Betrachtung  des  Aufbaus  der  bayrischen  Behörden,  wofür  die 
Schriften  von  Neudegger^®^)  Material  bieten.  —  Für  preufsische  Behördeu- 
geschichte  ist  nichts  als  ein  kleiner  Ansatz  des  Ref.^^^)  anzuführen.  —  Für 
die  kleineren  Territorien  machen  wir  auf  die  Schriften^ ^^)  über  die  Hofämter 
aafioierksam,  erwähnen  einen  populären  Aufsatz  über  den  Beamtenstand  im 
18.  Jfa.i^')  und  weisen  auf  eine  neue  Publikation^^^)  zur  Organisationsfrage 
von  1813  hin. 

Die  Ritterorden  werden  andern  Orts  besprochen. *ö^) 
Die  Stadtverfassung  hat  ehemals  G.  L.  v.  Maurer  aus  der  Mark- 
verfassung ableiten  wollen.  Ein  Versuch,  diese  Ableitung  wieder  auf- 
zunehmen, ist  in  der  Berichtsperiode  gemacht,^®^)  inzwischen  aber  bereits 
als  on wissenschaftlich  abgethan^^')  worden.  Dagegen  ist  wiederum  eine 
Fülle  lehrreicher  Einzelbeiträge  über  den  Ursprung  der  städtischen  Ratsver- 
fassung an  einzelnen  Orten^<^^)  anzuführen,  wie  überhaupt  die  Litteratur  zur 
Städtegeschichte  der  Verfassungsentwickelung  besondere  Aufmerksamkeit  zu- 
weist.*<>5^  —  Für  die  Frage  der  städtischen  Einwohnerzahl  liegt  zum  ersten- 
mal eine  Notiz '0«)  aus  der  ersten  Hälfte  des  MA.  vor,  wonach  Freiburg  im 
Jahre  1247  40  000  Kommunikanten  gehabt  haben  soll;  doch  glaubt  Ref.  auf  seine 
Bedenken '<^  7)  gegen  statistische  Fafsbarkeit  der  sog.  Kommunikantenzahlen 
binweisen  za  sollen.  —  Die  allgemeinen  Ergebnisse,  welche  aus  Büchers^^^) 
exakt  statistischer  Verarbeitung    des    Frankfurter   Materials    für    die  soziale 


196)  Xeadegger,  Bair.  BehördeoorganU.,  s.  o.  S.  307^>^  |[Q.  Schmoller:  JGVV.  12, 
1046  f.]j  —  197)  J.  Jaetrow,  Aub  d.  preafs.  Verwaltangsgeach.  1.  Z.  Litteraturgesch.  d. 
preaft.  Yerw.  2.  D.  preufs.  Landrat  einat  u.  jetzt:  AZg.  1887,  No.  25.  27.  28.  —  198) 
ij30**}  II gen,  Ämter  d.  Kleruchen  Hofes.  —  (S.  176^^)  Jacobs,  Qrafliclie  Dienerschaft 
n  Wernigerode.  ^  199)  (JB.  10)  Pechtl,  Beamten  stand.  —  200)  (S.  SS^^»)  M.  Leh- 
miiin,  Deutscher  Yerwaltongsrat  1818.  —  201)  s.  u  Abt  lY,  S.  40^«^;  Ygl.  {61. 
BeatMher  Orden:  §40.  —  202)  G.  t.  Below,  Z.  Entstehung  d.  dtschen  Stadtverfass. :  HZ. 
58,  1887,  S.  193—244;  59,  (1888),  8.  193—247.  Ygl.  o.  S.  336»».  —  203)  Dnrch  Koeh- 
aei  Exkurs  (S.  360 — 89)  in  seinem  JB.  1890  zu  besprechenden  Bache.  —  204)  In  Bre- 
BttH:  JB.  9,  II,  39»;  10,  II,  109"  (Düntaelmann).  —  Preiburg:  JB.  9,  II,  77« 
(Maarer).  —  Gelnhausen:  JB.  9,  n,  117*"  (JanghansV  —  Qoslar:  JB.  7,  8  (Weiland, 
Wolfslieg).  —  Hameln:  JB.  10,  U,  105«  (Meinardus).  —  Köln:  JB.  7,  II,  lOl*»-"»; 
10,  II,  96**»  (Hoeniger);  JB  10,  U,  42«*  (Lamprecht);  JB.  11,  U,  336»*  (Kruse).  — 
Magdeburg:  JB.  8,  U,  309^»  (Hagedorn).  —  MOhlhausen i. Th. :  JB.  9, U,  104« (Stephan). 
-  Strafsburg:  JB.  7,  II,  67»->«  (Kruse,  Baltzer).  —  Trier:  JB.  7,11,  90»»»  (Schoop, 
Bir).  —  Wea«l:  JB.  11,  H,  387"  (Reinhold).  —  Worms:  JB.  11,  U,  37";  157»» 
(Schaube).  —  Wtlraburg:  JB.  9,  11,  101»"  (Brafs).  —  Zttrich:  JB.  11,  n,  112»»d 
(Wyfs).  —  205)  (8.  139»»)  Ludwig,  Strafsburg  vor  100  Jahren.  —  (8.166^)  Lövinson, 
Wastfaliaehe  BeichsatiftstSdte.  —  (S.  178"»)  Hof  mann,  Pirna  15.  u.  16.  Jh.  —  (S.  178"«) 
Zollner,  Chemnitz.  —  (S.  198»«)  E.  Schmidt,  Bromberg.  —  (S.  204»^)  Wichmann, 
Hamburg.  —  (8.  330*^  Lange,  Bostocker  YerfassungskSmpfe.  — (S.  232^^)  Kopp  mann, 
BfirgenneisteTdioner  in  Bostock.  —  (S.  246^»)  Schultz,  Kulm  um  1500.  —  (S.  387»^) 
Efchbaeh,  Dfisaaldorf.  —  (Abt  III,  S.  98^)  Gilliodts  van  Se?eren,  magistrature  bru- 
Swise.  —  (Abt.  lU«  S.  105»')  ter  Gouw,  Amsterdam.  —  Aus  früheren  Bänden  ist  auf  fol- 
fside Schziden  hinxaweisen : (JB.  8)Bippen, Bremen ;  H a r s t e r ,  Yerfassnngskämpfe in  Speyer; 
0.  Richter,  YerÜEuanngsgesch.  y.  Dresden;  Wehrmann,  Bat  in  Lübeck.  —  (JB.  9)  Drese- 
■an,  Aachen  mit  Besng  auf  Kaiser  u.  Reich.  —  (JB.  10)  Conrad,  Königsberg  1722;  Detten, 
MössterL/W.;  Koppmann,  Bostock;  K.Meyer,  Kordhausen;  W.  H.  Meyer,  Stettin; Pe- 
toag,  Stadtmark  XMirchau  in  rechtgesch.  Hinsicht;  Toeppen,  Elbing.  —  (JB.  10.11)  Wehr- 
naan,  Lübeekisches  Patriziat  —  206)  A.  Schulte,  Einwohnerzahl t.  Froiburg, s.  JB. 9.  — 
207)  Jaatrow,  Yolkssahl  (s.  JB.  6.  9)  S.  30—82.    —    208)  JB.  9.    —    209)  K.  Lam- 


n,398  §*8.     Vorfassung.     1887/8.     Jastrow. 

Gliederung  der  Bevölkemog  in  einer  MA.lichen  Stadt  zu  entnehmen  sind, 
gruppiert  Lamprecht'^^^)  anter  folgenden  Gesichtspunkten :  ^Die  Stadt  als 
sozialer  Gesamtkörper*  (im  15.  Jh.  verblasse  bereits  der  rein  genossenschaft- 
liche Charakter  mehr,  als  Bttcher  betont  habe) ;  'die  Familienhaushaltang  als 
soziale  Zelle';  'die  soziale  Gliederung  des  städtischen  Körpers*;  'der  Macbt> 
kreis  der  Stadt';  'die  Herkunft  der  städtischen  Bevölkerung'. 

Die  hauptsächlichsten  Beiträge  zur  Erforschung  der  städtischen  Grund- 
eigentumsverhältnisse  werden  gegenwärtig  in  Publikationen  der  städtischen 
Grundbücher* i<^)  niedergelegt.  —  Jaeger'*^)  verfolgt  den  Obergang  von  der 
Erbleihe  zum  Rentenkauf  an  einzelnen  Grnndstflcken  Strafsburgs  in  der  Zeit 
von  ca.  1250 — 1330.  —  Den  dänischen  'Laghköp'  in  Schleswig,  Flensbarg 
und  Haderleben,  den  Kauf  des  Rechtes,  Vermögen  zu  erwerben,  erklärt 
HegePi*)  mit  Dahlmann  als  ein  den  Einwohnern  auferlegtes  Fremdenrecht. 
Nachdem  Waldemar  III.  ihn  im  Jahre  1326  fdr  die  dänischen  Unterthanen 
abgeschafft,  kommt  er  im  14.  und  15.  Jh.  noch  immer  gegenüber  Fremden 
vor.  In  den  Hanseprivilegien  erscheint  er  unter  der  Form  des  Ankaufs  der 
Begräbnisstätte.  An  seine  Stelle  tritt  in  den  sog.  allgemeinen  Stadtrechten 
des  15  Jh.  der  Abschofs  des  Zehnten,  der  schlielslich  unter  der  Bedingung 
der  Reciprocität  für  Schleswig  und  Flensburg  auch  erlassen  wird.  —  Die 
heutige  Frankfurter  'Wallservitut'  wird  als  Überrest  der  öffentlich-rechtlichen 
Beschränkungen  der  Bebauung  städtischer  Grundstücke  nachgewiesen.'^') 

Über  Städtehünde^*^*')  sowie  über  kleinere  Organismen  innerhalb  der 
einzelnen  Stadt,  über  Zön/lfe***)  und  Gilden^^^)  liegen  wiederum  viele,  dar- 
unter höchst  schätzenswerte,  Beiträge  vor.  Wegen  der  vielen  Rätsel  der 
norddeutschen  Gilden,  deren  Lösung  man  von  einer  Aufhellung  anderer  nord- 
europäischer Gildegeschichten  erwartet,  sei  darauf  aufmerksam  gemacht,  dafs 
Pappenheim'^^j  das  einzige  uns  erhaltene  Statut  einer  norwegischen  Schutz- 
gilde (sog.  Bartholin'sches  Statut)  neu  herausgegeben,  übersetzt  und  ausführ- 
lich erläutert  hat  Nach  P.  ist  dasselbe  das  Statut  einer  Olafsgilde,  aufge- 
zeichnet wahrscheinlich  nach  einer  älteren  Vorlage  im  13.  Jh.  Gelage  und 
Blutsbrüderschaft,  Christentum  und  Städtewesen  sind  die  Faktoren  ihres 
Rechtslebens;  keiner  derselben  weise  auf  ein  ausländisches  Vorbild.  Über 
einen  direkten  Zusammenhang  mit  der  Stadtverfassung  giebt  das  Statut  keinen 


precht,  Z.  SotiabtatUtik  d.  dtschn  Stadt  imMA.:  ASQSt  1,  1888,  S.  485—582.  —  210) 
(JB.  8)  Höniger,  Älteste  Stadtbücher.  —  (S.  882»-s«)  i^.,  Köbier  Schreinsnrkk.  —  (JB.  7) 
id.,  Kotulos  T.  Andernach.  —  (S.  249i->)  Kapiersky,  Erbebücher  T.Riga;  Arbnsow,  Witt- 
■choppbach  Beyals.  —  (JB.  10)  Hertel,  Halliwshe  Schöffenbücher.  —  (JB.  8.  9)  Hertel,  Wet»- 
bnch  ¥.  Galbe.  —  Landgerichtobücher  ('Grodbücher')  im  PosenBchen  b.  JB.  10,  HI,  79/80^ 
(LeckBzycki,  Warschauer).  —  211)  0.  Jaeger,  D.  Bechtsyerhältnisse d. QnmdbMdtaai 
in  d.  Stadt  Stralabarg  wahrend  d.  MA.  Jurist  Diss.  Stiaisb.,  (Fischbach).  1888.  56  8. 
—  212)  K.  Hegel,  Über  d.  Erbkanf  in  d.  dlnischen  Stadtrechten  d.  MA.:  SBAkBerlia 
1887,  S.  237—56.  —  213)  A.  Weaterbarg,  Ob.  d.  recbtl.  Kator  d«  Frankf.  sog.  WaU- 
serritat  Zugl.  e.  Beitr.  z.  Gesch.  d.  dtsch.  Baurechts.  Mit  e.  bist  Planskiise  t.  Frarfcl  a./lC. 
entw.  Y.  L.  Bavenstein.  Fiankf,  L.  Barenatein.  1887.  58  S.  M.  1,60.  —  2U)Haas6 
a.  §38.  —  (S.  252^)  Hollander,  LiTlünd.  Städtetage  bis  1500.  —  Stadtiache  iBnangea 
im  15.  Jh.  s.  o.  S.  277»«-»*  (Schindelwick  n.  a.).  —  215)  8.  u.  No.  407—12.  —  (S.279««) 
Seidenberger,  Kämpfe  d.  Mainaer  Zünfte,  15.  Jh.  —  216)  S.  836»)  Kruse,  Kdlner 
Bicherseche.  —  (JB.  10)  Darpe,  GUdewesen  t.  Bheine.  —  (Abt.  III,  S.  93*«)  Grataea, 
Systeme  corporatif  dans  les  Paya-Baa  an  18«  s.  —  (Abt  III,  S.  93**)  Glaeys,  Gilda  sooTeraine 
d.  escrimeurs  k  Gaad.  —  217)  M.  Pappenheim,  £.  altiiorwegiKhes  Sdintagildestatat,  n. 
seiner  Bedent.  f.  d.  Gesch.  d.  nordgerm.  Güdewesens  erläat  Brealaa,  Koebner.  1888. 
VII,  167  S.     M.  4,00.  -   (JB.  6,  8)  id.,  Altdänische  SchatsgUden.  —  Vgl.  aach  ontenAbt 


§42.     YerfaMang.     1887/8.    Jastrow.  11,399 

Anftchlnfe,   doch  nimmt  P.  einen  solchen  an.     Die  Gildegerichtsharkeit  habe 
der  Stadtgerichtsbarkeit  den  Boden  geebnet  (nicht  umgekehrt). 

Die  freie  Vereinsbildung  hat  als  niederstes  Glied  der  Selbstver- 
waltang im  MA.  eine  grofse  Bolle  gespielt  and  föngt  in  der  neuesten  Zeit 
wiederum  an,  Trftger  einer  Reihe  von  Yerwaltungsanfgaben  zu  werden.  Da- 
nrischen  steht  die  Thatsache,  dafs  die  gesetzliche  Fiziemng  des  hentigen 
Vereinsrechts  fast  in  allen  deutschen  Territorien  erfolgt  ist  unter  dem  Druck 
der  Reaktion  gegen  die  Erhebungen  von  1848;  eine  Thatsache,  die  sprechend 
ans  der  bloüsen  Zusammenstellung^^^)  der  heute  gültigen  Landesgesetze  her- 
vortritt. —  Eine  neue  juristische  Konstruktion  der  deutschen  Genossenschaft 
hat  Sohm'^')  aufgestellt,  gleich  abweichend  von  Gierke  und  von  Heasler.'*^^) 
Von  derselben  ausgehend,  kommt  er  auf  die  MAliche  Landgemeinde,  auf  die 
Stadtgemeinde,  auf  Gftsar  B.  G.  VI,  22  und  auf  1.  Sal.  tit.  45  zu  sprechen. 
—  Gierke  hat  seine  grofse  Geschichte  der  Genossenschaftstheorie*^^)  einst- 
weilen unterbrochen,  um  die  Gedankenbildung  der  Gegenwart,  wie  sie  sich 
namentlich  in  der  Judikatur  der  Gerichte  ausspricht,  zu  fixieren.  Seine  dies- 
bezüglichen Ergebnisse  hat  er  zu  einem  selbständigen  Nebenwerke''*)  aus- 
wacbsen  lassen.  Dem  Buche  ist  eine  kleine  Geschichte  der  erneuerten  Ge- 
nofisenschaftstheorie  seit  Beseler  vorangeschickt  (S.  1 — 14).  Auch  sonst  finden 
sich  mitten  in  den  Erörterungen  über  Fragen  der  Gegenwart  historisch  be- 
merkenswerte Punkte  hervorgehoben:  Überreste  der  alten  Markgemeinde  p. 
198,  der  Durchbmch  deutschrechtlicher  Anschauungen  im  Gemeindeleben  trotz 
romanistischer  Theorie  p.  204,  AUemende  p.  205,  Gehöferschaft  p.  222.  Da 
Sä  übrigens  auch  für  historische  Forschungen  unumgänglich  notwendig  ist^ 
den  Stand  der  Untersuchungen  über  die  Parallelfragen  der  Gegenwart  zu 
kennen,  so  sei  bemerkt,  data  dem  allerdings  umfangreichen  Buche  ein  sehr 
orientierendes  Inhaltsverzeichnis  und  ein  ausführliches  Sachregister  beige- 
geben sind. 

Gfeschichte  der  Wissenschaft  vom  /Stoofe.**')  Beiträge  zur 
Geschichte  aller  Zweige  der  Staats  Wissenschaften  vom  Ausgang  des  18. 
bis  zum  Ausgang  des  19.  Jh.  bieten  die  Aufsätze,  welche  Schmoller *^^) 
als  Festgabe  zu  Boschers  Jubiläum  gesammelt  und  um  einen  Essay  über  den 
Jobilar  selbst  vermehrt  hat 

Zwei  historisch  berühmte  Rechtsschulen  haben  in  den  Jahren  1886> 
und  1888  Jobiläen  gefeiert:  Bologna  und  Ileidelberg.     Zu  der  Berichterstat- 


m,  8.  ISS"*  (Bang).  —  218)  H.  A.  Haecher,  D.  YenammlnngB-  n.  YereinBrecht  Deatsch- 
ladi.  Bystematiseli  mammmengettellt  Berlin,  Heine.  ISS 8.  lY,  126  S.  M.  1,80.  — 
tiV)  £.  Sohm,  D.  deataehe  GenoaseDSchaft  (Aus  'Festgabe  d.  Leipz.  JuristenfaknltSt  f. 
B.  Windscheid).  Leipng,  Duncker  a.  Hnmblot  1888.  gr.  8^  43  8.  M.  1,00.  |[JaBtrowr 
MHL  17  V1888),  8.  324/6.]  |  —  220)  Des  letzteren  Widersprach  siehe  GGA.  1889.  — 
221)  XB.  5.  —  222)  0.  Oierke  D.  Oenossenachaftstheorie  u.  d.  deutsche  Bechtsprechnng. 
Boriin,  Weidmann.  1887.  gr.  8<>.IJY,  1024  8.  M.  20,00.  —  (8.  225"^)  Kuntze,  Kojengenossen- 
iehaft. ^  228)  Völkerrecht s.  n. No.  702/7.  —  224) G.  SchniolIer,Z.  Litteraturgesch.  d.  Staats 
1-  SonalwisMiiaehaften.  Leipzig,  Doncker  a.  Hmnblot.  1888.  gr.  8^  XI,  304  8.  M.  6,00.  Inhalt: 
Friedridi  t.  Bcbillers  ethisdier  n.  koltorgeschichtlicher  Stutdpunkt  (1863)  8.  1 — 27 ;  Johann  Gott- 
TKb  Flehte.  E.  Studie  aus  d.  Gebiete  d.  Ethik  u.  d.  Nationalökonomie  (1864/5)  8.  28—101 ;  Friedr. 
IM  (1884)  6. 102/6;  Henry  G.Carey  (1886)  8. 107—13;  Lorenz  t.  8tein  (1866)8. 114—46; 
Wühefan  Boscher  (1888)  8.  147 — 71;  D.  neueren  Ansichten  über  BeTolkerungs-  n.  Moral- 
«titiitik  (1869).  8.  172— -203;  Karl  Knies  (1888)  8.  204—10;  Albert  B.  Fr.  8chäffle, 
(167»— 88)  &  211—82;  Th.  Punck-Brentano  (1876)  8.  238 — 46;  Henry  George  (1882)  8. 
U7— 259;  Theodor  Hertska.  FreihSndlerischer  8oaialismus  (1886)  8.  260—74;  D.  8chriften 
T.  K.  Mmger  u.  W.  DUthey   s.  Methodologie   d.    Staats-   u.    Sozialwissenschriften   (1883)  8. 


n,400  HS.     VerfaMang.     1887/8.    Jastrow. 

tungssfi)  über  die  ebenso  umfaDgreiche  wie  bedeutende  Festlitteratar  über 
Bologna  bemerken  wir  ergänzend,  dafs  Fitting'*^)  seinen  Standpunkt  von 
der  Kontinnität  der  römiscben  Recbtslebre  zwar  festgehalten,  aber  gerade 
mit  Bezug  auf  Irnerius  deklariert  hat.  In  frQherer  Zeit  habe  man  das  römi- 
sche Recht  mit  Billigkeitsrttcksichten  und  langobardischen  Bestimmangen 
kombiniert,  während  Irnerius  den  Grundsatz  aufstellte,  dafe  das  römische 
Recht  ffir  sich  ein  Studium  bilde  und  als  geschlossenes  System  zu  interpretieren 
sei.  —  Die  anmutige  Schilderung  des  Bologneser  Universitätslebens  und  seiner 
Bedeutung,  welche  Leonhard^^^  zum  Feste  hat  erscheinen  lassen,  ist  der 
Wiederabdruck  eines  Vortrages,  der  im  Jahre  1883  in  'Nord  und  Säd'  er- 
schienen war.  —  In  der  offiziellen  Festrede  der  Heidelberger  Jubelfeier**«)  findet 
Goldschmidt**^)  die  Juristen  zu  kurz  weggekommen.  Er  macht  auf  Ergänzongea 
aufmerksam  und  widmet  Mittermaier  und  Mohl*'^)  Worte  der  Erinnerung.  — 
Pufendorf  als  Juristen  sowohl  wie  als  Historiker  behandelt  die  biographische  Sidzze 
Brefslaus.*'!***)  —  Vor  mehreren  Jahren  hat  Frensdorff***)  auf  einen 
Band  hs.  Briefe  und  Gutachten  betr.  die  Universität  Gk)ttingen  (1748 — 57) 
aufmerksam  gemacht  Jetzt  giebt  er  aus  dem  Inhalt  Beiträge*'^)  zur  Ge- 
schichte der  dortigen  Studien.  Bei  der  Reform  der  juristischen  Studien  hat 
der  Freiherr  von  Münchhausen  sich  direkt  Halle  zum  Muster  genommen, 
namentlich  auch  in  der  Betonung  der  publizistischen  Fächer,  und  in  der  Tbat 
erreicht,  dafs  in  der  Folgezeit  die  Hegemonie  Halles  auf  Göttingen  flberging. 
Pütters  Plan  zu  Vorlesungen  über  Staatsrecht  auf  historischer  Grundlage, 
Gutachten  von  Moser  u.  a.  m.  werden  von  F.  mitgeteilt.  —  Wir  erwähnen 
kurz  einen  Aufsatz*'^)  über  den  Begründer  der  deutschen  Bechtsgeschichte, 
weitere  Nekrologe  über  Waitz,«»«-*»»)  über  Stobbe,**»)  dessen  Werke  wir 
noch  nach  seinem  Tode  zu  erwähnen  hatten,'^  ^)  sowie  über  Territorialrechts- 
historiker, **i)  die  wie  Richthofen***)  durch  Friesische,  Böhlau**')  durch 
mecklenburgische,  Euler^^^)  durch  Frankfurter  Studien  die  allgemein-deutsche 


275—304.  (Vgl.  JB.  6.)  —  225)  e.  a.  Abt.  XU,  S.  7*«-"  (Del  Vecchio  a.  A.);  Tgl.  JB. 
10,  U,  259^71.1  ^  226)  H.  Fitting,  D.  Anfange  d.  Bechtsschole  su  Bologna.  Berlin, 
Oattentag.  1888.  V,  129  S.  M.  3,00.  |[G.  Kaufmann:  KYQR.  30,  S.  605/8.]|  —  227)  B. 
Leonhard,  Uniyenität  Bologna  im  MA.  Vortrag.  Leipzig,  Veit  a.  Co.  1888.  39  S. 
M.  1,00.  —  228)  Heidelberger  Featiitteratnr  s.  JB.  9,  U,  77«-«*;  IIl,  10ö/9M->*.  - 
229)  [L.]  Qoldschmidt,  Heidelberger  Bechtslehrer:  ZHandelar.  83,  1887,  S.  167—76. 
Auch  als  Festschr.  zu  Zellers  Doktorjabil.,  aber  nicht  im  Bnchh.  —  230)  X  H.  Mar- 
qaardsen,  Karl  Ad.  ¥.  Vangerow  n.  Bob.  y,  Mohl.  Zwei  Erinnerangsblätter.  Neaer  Abdr. 
Z.  Stiftangsfeier  d.  üniT.  Heidelb.  Erlangen,  Jange.  [o.  J.?]  Abdruck  aus  d.  Köln.  Ztg. 
Y.  27.  Okt  1870  u.  20.  NoY.  1875.  Nicht  im  Handel.  -  231)  H.  Brefslau,  SaD.Pnfan- 
dorf:  ADB.  26,  S.  701/8.  —  232)  Th.  Funck-Brentano,  Le  droit  natnrel  au  17«  sikle: 
KHD.  1,  1887,  S.  491—511.  Kurze  Wiedergabe  y.  Vorlesungen  über  Paacal,  Domat,  Pufen- 
dorf. —  233)  Frensdorf f:  Nachr.  ▼.  d.  Qesellsch.  d.  Wias.  Qottingen  1883.  --  234)  id., 
D.  ersten  Jahrzehnte  d.  staatsrechtl.  Studiums  in  Göttingen.  Festschr.  z.  150j.  Jubelfeier  d.  Oeor;^ 
August-üniT-,  im  Namen  n.  Auftrag  d.  Senats  yerf.  Qottingen,  Vandenhoeck  n.  Boprecht 
1887.  gr.  4^  42  S.  M.  2,00.  |[AÖfiUB.  3  (1888),  423—80  (Laband).]|  —  23a)  L- 
Erhardt,  Beitrr.  z.  Lebensbeschreibung  t.  K.  F.  Eichhorn:  HZ.  57,  1887,  S.  417—38. 
Bespricht  d.  Bücher  t.  Loersch  (1881)  u.  Schulte  (1884).  —  236)  Klnckhohn,  Z.  Er- 
innerung an  Georg  Waitz.  (=  Sammlung  gemeinverständlicher  Wissenschaft!.  Vorträge.  NF. 
2.  Jahrg.  Heft  9.)  Hamburg,  Bichter.  1887.  36  S.  M.  0,80.  In  d.  Hauptsache  Abdr. 
d.  Artikel:  AZg.  1886,  No.  273  ff.;  Verzeichnis  y.  Nekrologen.  —  237)  G.  Blondel,  Georges 
Waitz:  NBHD.  10  (1886),  S.  441/8.  —  238)  W.  y.  Giesebrecht,  Worte  d.  Srinnemng 
an  Kg.  Ludwig  IL,  Leop.  y.  Bänke  u.  Gg.  Waitz;  HZ.  NF.  22  (58),  a  181/5.  —  239) 
Nekrologe  üb.  Waitz  sind  zusammengestellt:  ZSBGG.  8  (1887),  198.  —  240)  (JB.  10) 
Friedberg.  Stobbe;  Goldschmidt.  —  241)  S.  o.  No.  68,  u.  No.  658.  —  242)  H. 
Brnnner,  Karl  y.  Bichthofen:  ZSBGG.  9,  1888,  S.  247^50.  —  243)  K  J.  Bekker,  Hugo 


{48.    VerfaMong.     1887/8.    Jaatrow.  11401 

Reehtsgeschichte  bereichert  haben.  Unter  den  lebenden  hat  Gneist  eine  knrze 
Darstellnng**^)  seines  Lebensganges  gefunden;  ein  FestartikeP^^)  behandelt 
haoptsftchlich  seine  Stellang  in  der  Geschichte  der  preafsischen  Selbstver- 
waltung. 

Ein  kürzer  Abrifs'^^)  der  gesamten  Geschichte  der  Nationalöko- 
nomie ist  ans  dem  bekannten  englischen  Konversationslexikon,  der  ^Britan- 
oica\  separat  abgedruckt  worden.  An  Spezialarbeiten  haben  wir  fdr  die  ältere 
Zeit  nichts  and  fOr  das  17.  Jh.  nar  einen  kleinen  biographischen  Beitrag  ^^^) 
zu  erwähnen.  Die  grofeen  französischen  Schulen  des  18.  Jh.'^*)  bespricht 
die  Arbeit  eines  russischen  Gelehrten, *^o)  'eine  nicht  litterarhistorische,  sondern 
soziologische  Monographie  ersten  Ranges'  im  Zusammenhang  mit  den  Verhält- 
nissen des  wirtschaftlichen  und  politischen  Lebens,  aus  denen  sie  hervorgehen, 
nod  auf  welche  sie  wirken,  und  sucht  namentlich  der  Bedeutung  der  Physio- 
kraten  gerecht  zu  werden.  —  In  Österreich***)  beginnt  das  Studium  der 
Suatswissenschaften  erst  mit  der  Begrtlndung  der  theresianischen  Ritterakademie 
nnd  der  Berufung  (1750)  Justis  als  'Lehrers  der  Bered8amkeit\  Im  Jahre 
1763  wurde  dann  Jos.  v.  Sonnenfels  an  der  Universität  zum  Professor  der 
Staatswissenschaften  ernannt.  —  Für  die  Geschichte  der  physiokratischen 
Richtung  ist  auf  die  Biographie  Turgots  von  dem  französischen  Finanzminister 
Say***)  hinzuweisen.  —  Ricardo's  Briefe***)  an  Malthus  bespricht  Leser***) 
nnter  dem  Gesichtspunkt,  in  wie  weit  durch  dieselben  das  bisher  gedruckt 
vorliegende  Material  über  Ricardos  volkswirtschaftliche  Ansichten  ergänzt 
wird.  —  Gegen  die  herrschende  Wirtschaftslehre  des  Individualismus  ist  be- 
reits in  den  ersten  Jahrzehnten  unsres  Jh.  der  Genfer  Nationalökonom  Sis- 
mondi  (t  1842)  aufgetreten.  Seine  Bedeutung  nach  dieser  Seite  hin  hebt 
Elster***)  hervor;  er  giebt  einen  Überblick  tiber  seine  staatsrechtlichen 
and  volkswirtschaftlichen  Schriften,  sowie  eine  Skizze  seiner  nationalökono- 
misehen  und  soziologischen  Ansichten.  —  Der  Nationalökonom  Brentano 
bat  sein  Lehramt  in  Wien  mit  einer  Rede**<')  angetreten,  in  welcher  er  den 
eigenen  wissenschaftlichen  Entwickelungsgang  seinen  Zuhörern  darlegt.  An 
Adam  Smith  hat  B.  eine  theoretische  Grundlage  gefunden,  welche  ^klassisch' 
ist,  wie  das  klassische  Schönheitsideal,  das  von  einer  konkreten  Individualität 


Bohlaa  183$— 87:  ib.  8,  1887,  S.  I— XXXI.  —  244)  (JB.  10.  11)  KathuBias-Nein- 
■tedt,  £oler.  —  245)  K.  Walcker,  Badolph  y.  Cbeist.  (=  Deutsche  Denker  a.  ihre 
6«iitei8ch5pfiiiigen  hrsg.  t.  A.  Hin  rieh  sen.  Hft  1.)  Berlin -Gharlottenborg,  Verl.  d.  litte - 
IST.  DentBchlanda  (HinrichBen).  68  S.  m.  Lichtdr.-Bild.  M.  0,60.  —  246)  J.  Jastrow, 
Bodolph  T.  Gneist  (z.  20.  Nov.  1888):  DeaUehei  Wochenblatt  No.  34/5.  —  247)  J.  Kelle 
Ingram,  Hiat  of  political  economy.  Edinburgh,  Black.  1888.  IX,  250  8.  |[Ath.  1588, 
2,  383  1  (anerk.);  £.  Böhm -Ba werk:  JNSt  52,  672/5  ('e.  in  edlem  Honumentalstil  ge- 
l^aHeae  Propsgandaschr.  zu  gnnaten  d.  hist  Schule');  Tgl.  unten  Abt  III,  S.  175'^.  — 
248)  (JB.  10,  in,  32»»)  Horawitz,  Hohborg.  —  249)  X  ^-  Queenay,  Fondateur  du 
■yvt^me  phyaiocrstique,  OBuTrea  öconomiquea  et  philosophiques,  accompagnde«  dea  ilogea  et 
i'utrea  tniTanx  biographiquea  sur  Qnesnay  par  difffirents  auteura,  publi^ee  arec  une  introdnc- 
tioB  et  dea  notea  par  prof.  A.  Oncken.  Frankfurt  a/M.,  Baer  u.  Co.  1888.  XXYII, 
^14  S.  M.  20,00.  —  250)  N.  Brzeaky,  D.  Steuerreform.  D.  franzÖBiachen  Theorieen  d. 
1».  Jh.  [ruaa.].  Petereb-,  Wolf.  1888.  XVII,  194  8.  |[Nach  J.  Kaizl:  JNSt  51,  114/6.]1  — 
251)  &.  Deutsch,  Justi  u.  Sonnenfela.  E.  Beitr.  z.  d.  Gesch.  d.  Nationalökonomik  in 
ÖitOT.:  ZStW.  44,  1888,  S.  135—40.  —  252)  L.  Say,  Turgot  Paria,  Hachette.  1887. 
H*  268  S.  |[G.  Griinberg:  JNSt  51,  331  f.  (gttnatig).]!  —  253)  D.  Ricardo,  Lettera 
toMaUhuB,  a.  a.  Abt  III,  8.  163««^  —  254)  E.  Leser:  JNSt  50,  1888,  8.  488—55.  — 
^)  L.  Slater,  J.  Ch.  L.  Simonde  de  Sismondi.  Ein  Beitrag  zur  Geschichte  der 
Tolbiwiiteeluiftalehre:  ib.  48,  1887,  S.  321—82.  —  256)  L.  Brentano,  Die  klasBische 
HttioBalokoBomio.     Vortrag   gehalten   bei   Antritt   dea   Lehramts   an   der    UniTersitSt   Wien 

J»hrB«bsriobt0  der  GeaohiohtBwiBBBnBohaft    1888.    II.  26 


n,402  H^-     Verfuaimg.     1887/8.    Ja«trow. 

absieht.  Aber  gerade  die  wirtschaftlichen  Vorgänge  der  sechziger  Jahre 
drängten  zn  einer  Berichtigung  der  allgemeinen  Theorie  durch  ein  Stndiam 
der  Individualitäten  des  Wirtschaftslebens.  So  traten  fOr  B.  die  spezielle 
und  die  historische  Nationalökonomie  in  den  Vordergrund.  —  Einige  Worte 
über  den  eigenen  Entwickelungsgang  hat  auch  Schmoller '^^  gelegentlich 
seines  Eintrittes  in  die  Berliner  Akademie  gesprochen,  dem  Herkommen  (^ 
mäfs  nur  kurz  skizzierend,  ebenso  wie  die  Erwiderungsworte  Mommsens^^^) 
über  die  Beziehungen  zu  den  Arbeiten  der  philosophisch-historischen  Klasse. '^^) 
Besonders  reichhaltig  ist  auch  diesmal  die  Litteratur  über  den  Sozialis- 
mus. Die  Lehre,  dafs  jedem  Arbeiter  der  volle  Ertrag  seiner  Arbeit  zu- 
komme, steht  im  Mittelpunkte  der  sozialdemokratischen  Theorieen.  In  der 
historischen  Behandlung  dieser  Lehre  geht  A.  M enger *^<^)  namentlich  anch 
auf  die  firanzösischen  und  englischen  Vorläufer  ein  (Proudhon,  die  Saint-Simo- 
nisten;  Thompson),  aus  denen  Rodbertus  und  Marx  geschöpft  haben.  Über 
den  französischen  Sozialismus  sind  auch  kleinere  Schriften  *^^'^^^)  erschienen. 
Von  Proudhon  behandelt  DiehP^')  bis  jetzt  die  Eigentumslehre1('Eigentain 
ist  Diebstahr)  und  die  Wertlehre  im  Verhältnis  zu  Vorläufern  und  Nach- 
folgern. —  in  grofsen  Zügen  entwirft  Dietzel*^'^)  ein  Bild  von  Rodbertus* 
Sozialphilosophie  (einschliefslich  Geschichtsphilosophie).  Er  steht  seinem  Helden 
mit  Bewunderung,  aber  nicht  mit  kritikloser  Verehrung  gegenüber.  —  Die 
Entwickelung  der  deutschen  Sozialdemokratie  erzählt  ein  Engländer, ^*^)  der 
in  Deutschland  studiert  hat,  seinen  Landsleuten  im  Anschlufs  an  die  bisherigen 
deutschen  Darstellungen.  Denselben  Gegenstand  behandelt  für  das  deutsche 
Publikum  ein  Deutscher  *^^)  vom  Standpunkt  etwa  der  modernen  Sozialreform. 
—  Von  den  Schriften  über  Lassalle««^«««)  und  über  Marx««»)  geht  die  letztere 
auch  auf  dessen  Vorläufer  ein. 


Wien  17.  Apr.  1S88.  Leipzig,  Doncker  &  Hnmblot  1888.  32  8.  M.  1.  —  257)  Schmoller, 
Antrittsrede:  SBAkBerlin.  1887,  S.  637/9.  —  258)  Mommsen:  ib.  S.  639—41.  <-  259) 
X  ^>  Berendts,  Volks-  o.  staatswissenschaftliche  Anschaaangen  in  Bufsland  anf  d.  Qrmi- 
scheide  d.  18.  u.  19.  Jh.  ArchiTalische  Stadie.  St.  Petersburg,  (Mitau,  Behres  Verlsg.^ 
Aus  d.  ehemaligen  wirtschaftl.  Departement,  a.  1796 — 1814,  Anschaaangen  d.  Akten,  einiget 
Über  gleichseitige  Wissenschaft. —  260)  A.  Menger,  D.  Becht  aaf  den  Tollen  Arbeitsertrag 
in  geschichtlicher  Darstellang.  Stattgart,  Cotta.  1886.  gr.  X,  171  S.  M.  3,00.  j[A. 
Adler:  JNSt  50,  299  f.]{ — 261)  U.  Babbeno,  Un  pretesto  precarsore  d.  coopemione  is 
Francia.  Milano,  Civelli.  [Bachez,  Begründer  der  Assoc.  d.  bijontiers,  1834 — 70,  ist  nicht 
Vertreter  d.  Korporationsbewegang.)  —  262)  A.  Bebel,  Charles  Foarier.  Sein  Leben  n 
■eine  Theorieen.  (=  Internationale  Bibliothek.  Heft  17—20).  Stattgart,  Dieta.  18S8.  Sil  S. 
k.  2,50.  [[Adler:  JNSt  51,  225.]|  —  263)  K.  Diehl,  P.  J.  Proudhon,  Seine  Lehre  a. 
s.  Leben.  (=  Sammlang  nationalökon.  a.  statist.  Abhandlangen  des  staatswissenschaftl  Semi» 
nars  an  Halle  a/S.  Bd.  5.  Heft  2).  Jena,  Fischer.  1888.  gr.  VII,  128  S.  K.  2,50. 
|[£.  Böhm-Bawerk:  JNSt  51,  217/9]|.  —  264)  H.  Dietzel,  Karl  Bodbertas.  Dar- 
stellang  s.  Lebens  a.  s.  Lehre  2.  Abtlg.  Darstellang  s.  Socialphilosophie.  Jena,  Fischer. 
1888.  gr.  8.  VXI,  240  S.  M.  4,60.  {[G.  Sch[moller]:  JGVV.  13  (1889),  266/8  (anerk.)]| 
—  265)  W.  H.  Dawson,  German  Socialism  a.  Ferd.  Lassalle.  1888.  i[W.  Sombsrt: 
JGVV.  13  (1889),  684  (geringschätzig).] |.  —  266)  K.  Trost,  Soaialismas  a.  SosalpoIitiL 
Kritisch.  Bück-  a.  Vorblick.  Stuttgart,  Cotta.  1887.  gr.  8«.  117  S.  M.  2,00.  |[K,  Grün- 
berg:  JNSt.  51 ,  656/8]|.  —  267)  G.  Brandes,  Ferd.  LassaUe.  B.  Utterar.  GharakterbUd. 
2.  mit  bisher  onyeröifentl.  Briefen  a.  dem  Portrait  L.s  yermehrte  Auflage  Aas  dem  Dänischen. 
Leipzig,  Barsdorf.  1888.  V,  190  S.  M.  2,50.  —  268)  Lassalle's  Leiden.  Daxgestellt  aaf 
Grand  einer  yerloren  geglaubten  Uss.-Sammlang.  1. — 3.  Auflage.  Berlin,  Hennig.  1887.  Xll, 
188  S.  M.  3,00.  Mit  d.  Pertrait  Helene  y.  Bakowitza'a  t.  Frs.  t.  Lenbach  u.  2  Briefen  in 
Facsimü.  —  269)  G.  Adler,  D.  Grundlagen  d.  Karl  Marxschen  Kritik  d.  bestehenden  Volks- 
wirtschaft.   Krit.  u.  ökonom.-litterar.  Studie.   Tübingen,  Laupp.     1887.    X,  294  S.    M.  6,00. 


}42.     Verfiusiing.     1887/8.     Jastrow.  11,403 

Hasse '7^)    behandelt  zwar  nar  die  heatige  Organisation  der  Statistik; 
doch  giebt  das  Litteraturverzelchnis  aach  Material  für  deren  Geschichte. 

Die  Geschichte  der  politischen  Theorieen  behandelte  als  Bestand- 
teil der  Greschichte  der  Ethik  das  Bach  von  Janet,  welches  in  Frankreich 
als  Einleitangswerk  ftlr  Stndierende  sich  grofser  Beliebtheit  erfreute.  Die 
neae  Aaflage'^^)  hat  den  speziellen  Gesichtspunkt  der  Entwickelung  der 
Staatstheorieen  mehr  in  den  Vordergrund  gestellt.  —  Aus  der  Litteratur  über 
die  MAlicbe  Staatslehre^^')  und  ihre  einzelnen  Vertreter*^«*'*)  heben  wir 
her?or,  dafs  die  Begründung  der  imperialistischen  Publizistik  erheblich  höher 
hinaufgerQckt  ist,  seitdem  Lehmgrübner*^^)  den  sog.  Panegyrikus  des 
Bischofs  Benzo  von  Alba,  des  Anhängers  Heinrichs  IV.,  von  der  sinnentstel- 
lenden Verwirrung,  in  welche  das  Buch  durch  die  Hand  des  Buchbinders 
geraten  war,  befreit  und  als  eine  Reihe  von  Einzelaufsätzen  erwiesen  hat. 
—  Der  Art,  wie  Macchiavelli  im  einzelnen  seine  antiken  Vorbilder,  bald 
kopierend  bald  abändernd,  benutzt  hat,  geht  E Hinge r*^^)  nach;  anfser 
Polybius  and  Aristoteles  behandelt  E.  hauptsächlich  Xenophons  Hiero.  — 
Weniger  philologisch  und  mehr  philosophisch-politisch  istLutoslawskis  Ver- 
g)eichung>77)  gehalten.  Aristoteles  sei  in  den  herrschenden  Verfassnngsformen 
befangen  geblieben,  während  Macchiavelli  seinen  Blik  auf  die  zukünftigen 
richte.  Im  republikanischen  Sklavenstaat  sei  allerdings  die  Tyrannis  die 
einzig  mögliebe  Form  f&r  das  Entstehen  einer  Monarchie.  Im  modernen  Staat 
gebe  es  andere  Formen,  bezeichnet  durch  den  Treueid  und  Verfassungseid, 
welche  beide  das  sittliche  Band  zwischen  Herrschern  und  Beherrschten  dar- 
stellen. Die  Hingebung  an  den  Monarchen  als  ein  Prinzip  der  Monarchie 
habe  zuerst  Macchiavelli  betont.  —  Montesquieus  Lehre  von  der  Teilung 
der  Gewaltea  stammt  nach  Pietsch'^^)  von  Locke.  —  In  der  Festlitteratur 
ftber  Friedrich  den  Grofsen  sind  die  theoretischen  Ansichten  des  Königs  dorch 
benrorragende  Autoren*'*)  vertreten. *'••) 

Meihodoloffiseh^hüosophische  Fteigen.^^^)     In  der  inter- 


'{K.  BShm-Bawerk:  JNSt  60,  298  f.]|  ~  270)  E.  Haase,  Die  Organüation  d.  «ntl. 
^tistik.  AjitrittsTorlei.  geh.  za  Leipzig  am  24.  April  1888.  liOipsig,  Duncker  a.  Hnmblot 
18SS.  Lex.  8.  18  S.  M.  1,00.  —  271)  F.  Janet,  Hist.  de  la  science  politiqae  dana  ses 
npporta  ayec  la  morale      3®   6dition  rerue  et  augm.     2   toI.     Paris,  Alcan  Levy.     fr.  20,00. 

—  272)  Bicken,  MAIiche  Weltanschaanng,  s.  JB.  10.  B.  ZarÜckkommen  auf  du  Werk 
ia  f  72B  bleibt  f&r  JB.  12  Torbehalten.  —  (ib.)  Ziegler,  Gesch.  d.  christlichen  Ethik.  — 
273)  Widif  XL.  Hm  s.  o.  8.  273«*»-»  (Loserth  u.  A.)  —  (S.  164*>)  Fritz,  Dietrich  ▼. 
üiskeim,  Vf.  d.  Konstanzer  Traktate?  —  (S.  272**)  Bernhardi,  Dietrich  t.  Kieheim.  — 
(JB.  8)  Fomtow,  Einfluls  d.  altröm.  Yorsteilangen  t.  Staat  aaf  Friedrich  L  —  274)  A. 
BomanoYszky,  D.  Harsilius  t.  Padaa  Lehre  y.  Staat  n.  t.  d.  Kirche:  Abhdlg.  d.  Ungar. 
Akidemie.  Histor.  Abt.  {[Ungar.  R.  1888,  S.  17t.]|  —  275)  Lehmgrfibner,  Benzo  y.  Alba, 
I.  Ja  10.  —  276)  G.  Ellinger,  D.  antiken  Quellen  d.  Staatslehre  Macchiavelli's.  Tübingen, 
lupp.  1888.  VIII,  62  S.  M.  1,50.  IFBrosch:  HZ.  61,  176  ff.;  Z.  f.  vgl.  LitG.  n.  Ben. 
SF.  1,  386  fi.]|  (Sep.  a.  ZStW.)  —  ^77)  W.  Lntoslawski,  Erhaltang  n.  Untergang  d. 
BteabTerfawnngen  nach  Plato,  AristoteleH  n.  Macchiarelli.  Breslau,  Köbner.  1888.  YIII, 
140  S.  M.  2,40.  D.  grolirten  Teil  (8.  1—80)  nimmt  e.  detaillierte  Darstellung  d.  aristo- 
teiiKhen  Theorie  d.  ReTolntionen  ein.  —  278)  Th.  Pietsch,  Über  d.  Verhaltn.  d.  polit 
Tbeorie   Lockes    zn    Montesquieus    Lehre    ▼.  d.  Teilung  d.  Gewalten.     Dias.     Berlin.     1887. 

-  279)  (JB.  9]  Zeller,  Friedr.  d.  Gr.  als  Philosoph.  —  (JB.  10)  Treitschke,  Königtum 
1  AatimaechiaTell.  —  279«)  X  L6 vy-Bruhl ,  Les  id4es  politiques  de  Herder:  RDM.  80, 1887, 
8.  919—44.  Hauptaachlich  auf  Grund  von  Haym  (1880/6)  u.  Joret  (1875).  —  id.,  Les  id4es 
poUtiques  en  Allemagne  au  19«  s.  Oerrinns  et  Dahlmann:  ib.  88,  1888,  S.  121 — 51.  Haupt- 
licM.  auf  Gnmd  t.  Dahlmann  <K1.  Schriften'  (JB.  9),  Springer  u.  Treitschke.  —  280)  X 
K.  Stammler,  über  d.  Methode  d.  geschieht!.  Bechtstheorie ;  in:  «Festgabe  eu  B.  Wind- 
•ekäds  SOjihr.  Boktor-Jubil.'    Halle,  Kiemeyer.     1888.     gr.  8^     (Mir  nicht  suganglich).  — 

26» 


n,404  H<-     VerfMsang.     1887/8.     Jaetrow. 

national^^^)  erörterten  Frage  der  Vorbildung  der  Juristen  wird  ftst 
stets  auch  die  Frage  des  verfaasangsgeschichtlichen  Stadiums  erörtert  Histo- 
risch gehalten  ist  der  Hanptteil  von  Goldschmidts^^')  Schrift,  welcher 
(S.  105 — 236)  'die  geschichtlichen  Ursachen  des  wissenschaftlichen  Rflckgaogs' 
hehandelt  und  bis  auf  den  Ausgang  des  MA.  zurückgeht.  —  Das  heatige 
Studium  der  Nationalökonomie  beginnt  in  der  Regel  mit  der  allgemeinea 
Theorie.  Entsprechend  dem  pädagogischen  Grundsätze  des  Aufeteigens  vom 
Konkreten  zum  Abstrakten  macht  Hasbach*^')  den  Vorschlag,  umgekehrt 
mit  der  Einführung  in  die  konkreten  Einzelzweige  der  Volkswirtschaft  zu  be- 
ginnen. Hier  setzt  er  dann  neben  einen  ersten  Kursus  in  Land-  und  Forst- 
wirtschaft, in  Bergbau,  Handel  und  Gewerbe  einen  zweiten  in  der  Wirtschafts- 
geschichte. Erst  auf  diesen  beiden  könnte  sich  ein  anschauliches  Bild  dareh 
Erfassen  der  allgemeinen  Theorie  grOnden.  Diesen  Ausführungen  stimmt 
Schmoller'^^)  im  wesentlichen  zu  und  kann  für  die  Ausführung  bereits  auf 
seine  eigene  Lehrthätigkeit  hinweisen.  —  Einen  unfreiwilligen  Beweis  für  die 
Notwendigkeit  historischer  Vorbildung  liefern  die  Urheber  einiger  österreichischer 
Gutachten,  welche  über  die  Geschichtswissenschaft  Ansichten  zu  hegen  scheinen, 
wie  sie  etwa  dem  Zustande  vor  einem  oder  zwei  Menschenaltem  entsprechen. 
Da  in  Osterreich  noch  die  Zwangskollegien  bestehen,  so  spitzt  sich  dort  die 
Frage  des  juristischen  Studienkreises  im  wesentlichen  auf  die  Frage  za, 
welche  Vorlesungen  obligatorisch  gemacht  werden  sollen.  Die  juristischen 
Fakultäten  Österreichs  haben  sich  ziemlich  allgemein  gegen  eine  Aufnahme 
philosophischer  und  historischer  Vorlesungen  ausgesprochen.  In  einem  Re- 
sum6  ihrer  Gutachten  betont  Klein wächter,'^^)  dafs  auch  gar  nicht  ab- 
zusehen sei,  welchen  erheblichen  Nutzen  der  Jurist  von  diesen  beiden  Dis- 
ziplinen haben  könne.  Insbesondere  bei  dem  Dozenten  der  Geschichte  werde 
der  Studierende  ja  doch  nur  die  Geschichte  der  Kriege  und  der  diplomatischen 
Verhandlungen  zu  hören  bekommen,  nicht  aber  das,  was  ihm  not  thne, 
die  Geschichte  des  Rechts,  der  Wirtschaft,  der  Finanzen  etc.,  da  man  ^a  auch 
von  dem  Historiker  derartige  Spezialkenntnisse  nicht  verlangen  kann.'  — 
Treten  jedoch  diese  Gutachten  wenigstens  noch  für  historische  Behandlung  des 
LfChrstoffes  innerhalb  der  juristischen  Fakultät  selbst  ein,  so  zeigt  das 
Schriftchen  >86/7^  ej^es  österreichischen  praktischen  Juristen  (welches  sonst  gar 
nicht  ungeschickt  für  die  Interessen  der  Praxis  in  der  Vorbildung  der  Juristen 
plädiert),  selbst  über  Rechtsgeschichte  Ansichten,  wie  man  sie  sonst  kaam 
noch  zu  hören  bekommt.  Es  dürfte  keine  Richtung  geben,  welche  fflr 
die  Befreiung  der  Rechtswissenschaft  vom  starren  Romanismus  mehr  geleistet 
hätte,  als  die  historische.  Aber  was  Eichhorn,  Beseler,  Stobbe  geleistet 
haben,  scheint  noch  nicht  lange  genug  her  zu  sein,  um  allgemein  gekannt  so 


281)  X  D-  Yorbildniig  s.  «höheren  Yerwaltangadienat  in  d.  deatBchen  Staaten ,  öitarT.  n. 
Frankr.  Berichte  n.  Gntachten,  yeröffentl.  t.  Verein  f.  Soiialpolit.  (»  SVSosialpotitik.  S4). 
Leipzig,  Duncker  a.  Hamblot  1887.  YI,  208  S.  M.  4,40.  Beitrr.  y.  0.  Fischer,  K.  t. 
Lemayer,  Gost  Gohn,  OberbgmBt  Merkel,  G.  Schans,  L.  Jolly,  G.  SchSnberg» 
R.  Bosse,  £.  Nasse,  M.  Ledere.  —  282)  L.  Goldachmidt,  Bechtsatadinin  n.  M- 
fiuigM>rdnnng.  £.  Beitr.  s.  preols.  u.  dtsch.  Becbtsgesch.  Stattgart,  Enke.  1887.  gr.  8«.  451 8. 
H.  9,00.  —  283)  W.  Hasbach,  Üb.  e.  and.  Gestalt,  d.  Stodiams  d.  WiztsohansviMe&- 
Schäften:  JGVV.  NF.  10,  1887,  8.  ö87— 94.  —  284)  G.  Sch[moller]:  ib.  1887,  8. 
698  f.  ^  285)  Fr.  Kleinwichter,  D.  geplante  Beform  d.  rechts-  u.  staatswiss.  Stadien 
in  Osterreich:  ib.  12, 1888,  S.  123.  —  Kl.  aitiert:  *Gatachten  a.  Antrigea.  Beform  Jurist  Stadies. 
Erstattet  von  d.  rechts-  und  staatawiss.  Fakultäten  d.  ostr.  Universititen.  (Als  Ms.  gedraekt).  Wies, 
Gorischek.  1887.  424  S.'  —  286/7)  Jnl.  Ofner,  Bechtstheorie  a.  histor.  Schale.  Yortr. gek. 


$48.     Yerfanang.     1887/8.     Jastrow.  11,405 

werden.  £s  giebt  eine  Klasse  von  Juristen,  denen  Hugo  and  Savigny  ^die' 
historische  Schule  sind.  Indem  man  so  identifiziert,  ist  es  leicht,  der  histo- 
rischen Methode  die  Schuld  am  einseitigen  Romanismus  aufzubtlrden.  —  Bei 
der  groben  Anzahl  hervorragender  Rechts-  und  Wirtschaftshistoriker,  welche 
im  heutigen  Osterreich  die  Ftthlung  mit  der  Geschichtswissenschaft  aufrecht 
erhalten,  maus  es  befremden,  dafs  wir  hier  offenbar  schlecht  behandelt  worden 
sind.  Wohlthuend  bertLhrt  es  da,  dafs  jenseits  des  Ozeans  bessere  Menschen 
wohnen.  Ein  Kanadier^^^)  der  Europens  Hochschulen  besucht  hat,  betont 
gegenüber  der  rein-smithianistischen  Richtung  der  Nationalökonomie  in  Eng- 
land die  historische  in  Deutschland,  namentlich  den  wohlthätig  wirkenden  Zu- 
Bammenhang  im  Studium  zwischen  Volkswirtschaftslehre  einerseits,  Yerfassungs- 
aad  Rechtsgeschichte  andererseits. 

In  einer  Rezension  von  Lamprechts  ^Wirtschaftsleben' *^^)  hatte 
Bruder ^'<>)  bei  aller  Anerkennung  des  Geleisteten  den  Mangel  jeder  Aus- 
nutzung der  historischen  Ergebnisse  f&r  die  Fragen  der  Gegenwart  betont; 
namentlich  fehle  es  an  jedem  Hinweis  darauf,  wie  die  strenge  Wirtschafts- 
ordnung der  katholischen  Zeit  unter  Herrschaft  des  kanonischen  Rechts  ge- 
radezu Moster  f&r  Bestrebungen  der  heutigen  Wirtschaftspolitik  liefern  könne. 
Demgegenüber  hat  Lamprechf^)  grundsätzlich  den  Standpunkt  wahrge- 
nommen, dafs  er  als  Wirtschaftshistoriker  nicht  beabsichtige,  lehrhaft  für  schwe- 
bende Fragen  aufzutreten,  dafs  er  weder  als  Katholik,  noch  als  Protestant  sondern 
nur  als  Forscher  sein  Buch  geschrieben  habe,  dafs  endlich  nach  seiner  An- 
sicht die  jedesmalige  Rechtsverfassung  als  Konsequenz  der  Wirtschafts- 
ver^BSsung,  nicht  umgekehrt,  anzusehen  sei.  Bruder'^')  seinerseits  hat  nun 
Mch  seinen  Standpunkt  grundsätzlich  formuliert.  Er  hält  fest  daran,  dafs 
die  Wirtschaftsgeschichte  nicht  selbst  Zweck  sei,  sondern  nationalökonomisch 
verwertet  werden  müsse.  Jene  Wirtschaftsformen  der  katholischen  Zeit  seien 
die  Muster,  auf  welche  die  Nationalökonomen  aufmerksam  zu  machen  seien, 
wie  früher  die  Baumeister  auf  die  Bauformen  der  Gotik.  Endlich  hält  B. 
fest  an  seiner  sittlich-religiösen  Anschauung,  dals  das  Recht  das  Mafsgebende, 
die  Wirtschaftsformen  das  Nachgebende  sein  müfsten.  Als  Rarität  in  unserer 
Zeit  ist  hervorzuheben,  dafs  die  Polemik  von  beiden  Seiten  unter  Wahrung 
des  gesellschaftlichen  Anstandes  geführt  worden  ist. 

'Kohle r  tritt  für  die  wissenschaftliche  Bedeutung  der  Rechts- 
vtrgleichung  analog  der  Sprachvergleichung  ein^^')  und  zeigt  nament- 
lich,*9^)  wie  ihre  Ergebnisse  schon  jetzt  für  eine  Reihe  von  Fragen  der 
deutschen  Rechtsgeschichte  sich  verwenden  lassen.  Die  Grundverfassung  der 
alten  Germanen,  ihr  Schuldrecht  mit  Verknechtung,  die  Wehrhaftmachung,  die 
Kaufehe,  die  Friedloslegung,  die  Gottesurteile,  das  alles  seien  Gegenstände,  welche 
auf  indogermanischer,  ja  auf  allgemein  ethnologischer  Grundlage  schon  jetzt 
behandelt  würden.  Die  neuesten  Rechtsgeschichten  von  YioUet,  Konrad 
Hanrer,    Schröder   und  ßrunner    zeigten    bereits    ein   erhebliches  Entgegen- 


ia  d.  Jiizut  GaMlIscb.  in  Wien  am  24.  Dez.  1887.  Wien,  Hdlder.  1888.  28  S.  M.  0,80.  Ana 
Z.  t  Notniat  u.  freiwillige  Gerichtsbarkeit  in  Österreich.  —  288)  W.  J.  A  «hley,  What  is  poli- 
tietl  Kienoe?  An  inaogoral  lectare  giyen  in  the  Convoeation  Hall  of  the  UniTera.  of  Toronto. 
Toronto,  Bowaell  &  HatchiMn.  1888.  28  S.  |[Q.  Seh  [moller]:  JGYV.  13  (1889),  682.]|  — 
289)  I.  o.  No.  31.  —  290)  A.  Brader:  HJb.  8, 1887,  S.  502—19.  —  291)  K.  Lamprecht, 
CW  Prbiaipien  d.  neaeren  wirtschaftgesch.  Forschnng:  ib.  9,  S.  76—84.  —  292)  A.  Bra- 
uer, Bcpiik:  ib.  S.  84—91.  —  293)  J.  Kohler,  D.  Entwickel.  im  Becht:  Z.  f.  Privat- 
«•  »batl.  Becht  14,  1887,  8.  410/8.  —  294)  id.,  Dtache  Bechtagesch.  u.  vergleich.  Bechte- 


n,406  H2.     VerfaMong.     1887/8.     Jaatrow. 

kommen  gegen  den  Stand  der  Rechtsvergleichung.  Gegen  einige  Zweifel  der 
letzteren  nimmt  K.  seine  Disziplin  in  Schutz.  —  Gegen  die  Bestrebungen 
mit  Hülfe  der  Ethnographie  and  Soziologie  eine  neae  Grundlegung  der 
Rechtswissenschaft  zu  gewinnen,  hatte  sich  im  vergangenen  Jahre  StOrk'^^) 
gewandt.  Die  Verteidigung  hat  Dargun^^^)  übernommen.  Dieselbe  geht 
von  den  Zielen  aus,  welche  der  hauptsächlichste  Vertreter  der  80.dologischea 
Rechtslehre,  Post  einnimmt  Post  will  Thatsachen  der  £utwickelang  ent- 
decken, welche  noch  vor  aller  Tradition  der  europäischen  Völker  liegen  nnd 
dadurch  1)  Gesetze  periodischer  Entwickelung  finden,  2)  eine  neue  Grundlage 
der  Rechtsphilosophie  gewinnen.  Das  zweite  dieser  Ziele  giebt  D.  auf.  Nach 
seiner  Ansicht  sei  das  heutige  Ziel  der  soziologischen  Rechtslehre  'Fest- 
stellung von  Typen  und  typischen  Relationen  der  in  ihr  Gebiet  fallenden  Er- 
scheinungen'. Die  Frage,  ob  es  wirklich  Erscheinungen  gebe,  welche  allen 
Völkern  gemeinsam  seien,  bejaht  D.,  indem  er  z.  B.  auf  das  Mutterrecht^'^ 
hinweist.  Gerade  bei  diesem  Punkte  habe  sich  gezeigt,  dafs  die  ethno- 
graphische Erforschung  des  Urzustandes  einen  ganz  neuen  Ausgangspunkt 
z.  B.  auch  für  die  germanische  Rechtsgeschichte  gegeben  habe. 

Klöppel  hofft  eine  neue  Ordnung  der  Gesellschaft  auf  Grund  des 
Genossenschaftsgedankens.  Seine  früher  in  Einzelaufsätzen  besprochenen  Ge- 
danken hat  er  nunmehr  zu  einem  systematischen  Werke'^^)  bearbeitet  Das 
Werk  giebt  ohne  jeden  gelehrten  Apparat  die  selbständige  Anschauung,  die 
der  Vf.  sich  gebildet  hat.  Einzelne  Abschnitte,  wie  z.  B.  über  die  Ent- 
stehung des  Grundeigentums,  sind  historische  Skizzen.  Das  zweite  Buch 
^Recht  und  Staat'  ist  ganz  historisch  gehalten  und  geht  vom  Altertum  bis 
zur  Gegenwart  —  Weniger  als  die  Staatsformen ^^^)  steht  heute  der  Einflufs 
der  Wirtschaftsformen  8^0)  auf  dieselben  im  Vordergrunde  der  Erörterungen. 
In  der  wirtschaftlichen  Entwickelung  sieht  auch  Weisengrün^^^)  die  Grund- 
lage der  sozialen  in  denselben  Stadien  wie  Marx  und  Engels,  unterscheidet 
sich  aber  von  den  Sozialdemokraten  sehr  erheblich  dadurch,  dafs  er  in  der 
Neuzeit  den  intellektuellen  Momenten  eine  selbständigere  Bedeutung  vindiziert 
als  in  irgend  einer  früheren  Periode.  Seine  spekulativ  erfafsten  Gedanken 
führt  er  an  zahlreichen  historischen  Einzelbetrachtungen  ans.  —  Jede  Yer- 
fassungsgeschichte  wird  bedingt  durch  die  beiden  Thatsachen,  dafs  mensch- 
liche Gemeinschaften  als  Gesamtheiten  auftreten,  dafs  aber  auch  das  Indi- 
viduum als  solches  seine  Berechtigung  verlangt.  Die  beiden  Entwickelungs- 
reihen,  welche  sich  daraus  ergeben,  verfolgt  in  einer  Reihe  philosophischer 
Antithesen  Tönnies.«^*)  Der  historischen  'Gemeinschaft'  in  Familie,  Stand 
und  Gemeinde   stellt   er   gegenüber   die    wissenschaftliche  Theorie   der  'Ge- 


wiss.: ib.  15,  1888,  S.  305—18.  —  295)  F.  Stoerk,  Studien  z.  soiiolog.  Bechtslehra: 
AÖfPtlBecht  1,  1886.  —  296)  L.  Dargan,  Z.  Methodik  d.  soziolog.  Rechtslehre :  ib.  2, 1887, 
S  642—66.  —  297)  s.  JB.  6,  II,  406»i.  —  298)  P.  Kloeppel,  Staat  a.  Gesellfichaft.  Gotha, 
F.  A.  Perthes  1887.  XV,  450  S.  M.  8,00.  —  299)  X  J^-  Schvarcs,  Z.  Kritik  d. 
Litteratur  d.  letEten  Decennien  über  d.  Lehre  v.  d.  Staatsformen.  (Ungar.).  Bod^^eit, 
Akademie.  1887.  80  S.  M.  0,50.  —  300)  X  Loria,  La  teoria  eoonomica  d.  oostitiaioDe 
politica.  (=  Bibl.  di  scienssi  sodaU  2.)  Torino.  1886.  |[F5lde8:  JKSt  50,  191/S 
(«geistreicher  Yersnch,  d.  Einflols  d.  Wirtschaft!.  ICachtverteilong  anf  d.  Gestaltung  d.  staatl. 
Organismus  nachEuweisen').]|  —  301)  F.  Weisengrttn,  D.  Entwickelongagesetse  d.  Mensch- 
heit £.  Bozialphilos.  Studie.  Leipzig,  0.  Wigand.  1888.  gr.  8<>.  lY,  253  S.  M.  4,00. 
|[G.  Sch[moller]:  JGVY.  13  (1889),  681  f.  (*e.  jung.  Philosoph  ▼.  naturwiss.  Büdong, 
aber  mit  e.  beschrankten  Kreise  hist  u.  staatswiss.  Studien.')] |  —  302)  F.  Tonnies,  Ge- 
meinschaft n.  Gesellschaft  Abhandlung  d.  Kommunismus  u.  d.  Sosialismus  als  empir.  Koltnr- 
formen.    Leipzig,  Fues.    1887.    gr.  8»    XXX,  294  S.    M.  6,00.     |[G.  Seh [mo Her]:  JGVY. 


{42.     YerfaMODg.     1887/8.     Jastrow.  11,407 

Seilschaft',  welche  aas  IndiTidnen  zusammengesetzt  gedacht  werden.  Das 
ethische  Korrelat  der  ersteren  sei  der  auf  das  Gate  gerichtete  menschliche 
Wille  (^  Wesen  Wille');  der  letzteren  entspreche  ein  individuelles  Wollen,  welches 
rein  Terstandesmäfsig  auf  den  Erfolg  gerichtet  sei.  Den  Wesenwillen  sieht 
er  in  der  bäuerlichen,  die  Willkür  in  der  kaufmännischen  Gebahrung  be- 
sonders ausgeprägt.  Im  Rechtsleben  zeige  das  Familienrecht  einerseits,  das 
Obügationenrecht  andererseits  die  beiden  äufsersten  Pole.  Gegenüber  der 
sittlichen  Strenge  der  Gemeinschaft  trete  das  Recht  des  einzelnen  in  der  Ge- 
sellschaft historisch  als  Billigkeitsrücksicht  überall  auf.  Aber  dieses  Indi- 
Tidoalrecht  bringe  es  schliefslich  zu  rücksichtsloser  Übermacht,  der  gegen- 
flber  die  Betonung  der  Gemeinschaft  und  ihres  sittlichen  Zusammenhanges 
wieder  notwendig  werde. 

Bibliographie.  Neue  ZeUschriften.  ITcichschlagewerke. 
Aafser  den  periodisch  erscheinenden  bibliographischen  Orientierungs- 
niiitteln'^*''<^^)  des  Buchhandels  haben  wir  diesmal  auch  zwei  Kataloge  be- 
hördlicher Bibliotheken  anzuführen.  Die  Accessionen '^^)  des  Abgeordneten- 
hauses weisen  Rubriken  für  älteres  und  neueres  Völkerrecht,  sowie  fQr 
Staatsrecht  auf.  Sie  kommen  im  umfange  dem  des  Hauptkataloges  von  1877 
last  gleich,  liefern  aber  im  ganzen  doch  den  Beweis,  wie  sehr  (selbst  in 
Borussicis)  diese  Bibliothek  hinter  der  des  deutschen  Reichstages^ ^'^j  zurück- 
steht Dagegen  ist  die  Litteratur  über  das  öffentliche  Recht  des  Reiches  wie 
sämtlicher  Einzelstaaten  auf  das  reichhaltigste  in  dem  Katalog'^^)  des  Reichs- 
JQstizamts  registriert.  —  Für  demjenigen,  der  sich  mit  nordgermanischer 
Rechtsgeschicbte  als  Nachbardisziplin  der  deutschen  beschäftigen  ¥rill,  stellt 
Lehmann^^^J  die  wesentlichsten  Werke  zusammen.  Veraltete  Ausgaben 
sind  ausgeschlossen,  während  andererseits  die  allgemein-historische  Litteratur, 
z.  B.  unter  den  'mittelbaren  Rechtsquellen\  einige  Berücksichtigung  ge- 
funden hat. 

Neue  Zeitschriften  sind  zwei  begründet  worden.  Die  Forschungen 
zur  brandenburgisch-preuTsischen  Geschichte'' ^^)  werden  von  der  historischen, 
das  ^Archiv  für  soziale  Gesetzgebung''^^)  von  der  staatswissenschaftlichen 
Seite  ausgehend,  auch  der  Verfassungsgeschichte  dienen.  Die  erstere  Zeit- 
schrift räumt  unseren  Studien  sogar  den  hervorragendsten  Platz  ein.'^^)  Die 
letztere,  wenngleich  sie  die  historische  Sozialstatistik  in  ihrem  Programm  nicht 
ausdrücklich  nennt,  zeigt  doch  schon  in  ihrem  ersten  Bande,  dafs  dieselbe 
nicht  unberücksichtigt  bleibt 'i*) 


727/9.]|  —  303)  Allg.  Bibliographie  d.  Staats-  u.  BechtBwiuenachaft  Übenicht  d.  aaf 
dien»  Qebieten  im  deatach.  a.  aiuilfind.  Bachhandel  enchien.  Litterator  Jg.  1888.  Berlin, 
Pittkammer  &  Müblbrecht  1888.  6  DoppelDammem  S/S  Bog.  M.  5,00  —  304)  Jari- 
■tiieber  Litteratorbericbt.  Monatl.  Übemicht  d.  herrorrag.  Erscheinungen  d.  Buchhandels  auf 
d.  Oebiete  d.  Rechtswissenschaft,  Qesetseskande  u.  Staatswissensch.  2.  Jahrg.  1888/9  8.  Nrn. 
Trier,  Stephanns.  1888.  hoch  4.  k  >/«  B.  M.  0,60  (baar;.  —  305)  Bücherrerz.  d.  Hauses 
d.  Abg.  Nachtr.  Abgeschlossen:  Ja]i  1886.  Berlin,  Moeser  Hofbachdruck.  1886.  XY, 
723  S.  —  306)  JB.  5,  U.  73»  (PoHhast).  —  807)  Katalog  d.  Bibliothek  d.  Beichs-Jnstia- 
iBts.    Berlin,    Pattkanmer   &  Mfihlbrecht.     1887.     Lex.     XLYH,    761   S.     M.    12,00.  -^ 

808)  K.  Lehmann,  Yerzeichn.  d.  Litt.  d.  nordgerman.  Rechtsgesch.  (m.  Nachtrag): 
ZSBQO.  7,  1887,  8.  SOö— 34.  2.  Nachtr.:  ib.  8,  (1887),  170/3.  —  Auf  Amira's  Rezension 
(LBl.  f.  genn.  a.rom.  Phüol.  1887,  Heft  6;  hat  L.  erwidert  (ZSRG^^.  8,  1887,  S.  165/9).  — 

809)  Forsehangen,  s.  a.  {  43'^.  —  BIO)  Archiv  f.  sociale  Gesetzgebang  a.  Statistik.  Viertel« 
jslinsehrift  z.  Brforschnng  d.  gesellschaftlichen  Zastande  aller  Länder.  In  Yerbindang  mit  e. 
Boha  namhafter  Faehmünner  d.  Inn-  u.  Auslandes  hrsg.  ▼.  Dr.  H.  Braun  1.  Jhg.  4  Heffcdi 
Tangen,  Laopp.     1888.    (1  H.  lY,  200)  cplt.    12,00   einzelne   Hefte   M.  4,00.    —    311) 


11^408  §^2.     Yerfassong.     1887/8.    Jastrow. 

Zwei  neue  Nachschlagewerke  sind  bestimmt,  das  Ganze  der  Staats- 
wissenschaften zu  umfassen.  Das  ^Staatslexikon'^^^)  der  G^rres-Gesellschaft 
orientiert  in  kürzeren  Artikeln  über  die  einzelnen  Fragen  hauptsächlich  der 
Gegenwart  vom  katholischen  Standpunkte  aus.  Mitarbeiter  sind  Lentner, 
V.  Hertling,  Stöckl,  (f)  Gramich,  Pastor,  Cathrein  u.  a.  —  Mehr 
in  der  Form  gröfserer  Beiträge  sind  die  Artikel  in  dem  'Handwörterbuch''^^) 
gehalten,  welches  der  Nationalökonom  Conrad  in  Verbindung  mit  anderen 
herausgiebt.'^^)  Ohne  programmmälsige  Beschränkung  auf  eine  bestimmte 
religiöse  oder  politische  Partei  bewegen  sie  sich  zumeist  in  der  I^chtang, 
wie  sie  gegenwärtig  aus  dem  überlieferten  IndividuaUsmus  auf  dem  W^e  der 
historischen  Schule  herauszuwachsen  begonnen  hat. 

II.  Die  einzelnen  Verwaltungs-  und  Wlrtschaflszweige. 

jM/nd/wirtschafl.  Die  neue  'Zeitschrift  fElr  Agrarpolitik' 'i^)  zieht 
in  ihr  Programm  auch  die  Vergangenheit  des  Ackerbaues,  welche  i^er  in 
dem  bis  jetzt  vorliegenden  Bande  noch  nicht  vertreten  ist.  In  dem  groik 
angelegten  landwirtschaftlichen  Sammelwerke,'^^)  welches  v.  d.  Goltz  heraos- 
giebt,  hat  den  historischen  Teil  der  Herausgeber  selbst  übernommen,  aber 
auf  einen  sehr  engen  Raum  beschränkt.  Das  kleinere  'Handbuch''^®)  desselben 
Vf.  hat  keinen  historischen  Teil,  kommt  aber  vielfach  auch  auf  die  beute 
veralteten  Systeme  zu  sprechen  und  trägt  dieselben  in  gemeinverständlicher 
Sprache  vor.  In  meisterhafter  Weise  ist  diese  Einführung  in  die  Vergangen- 
heit an  ihren  Besten  in  der  Gegenwart  durchgeführt  in  den  Aufisätzen  von 
Haussen, 3^^)  welche  jetzt  gesammelt  erscheinen.  —  Zwei  Werke,  welche 
für  die  Kultur  des  platten  Landes  von  grundlegender  Bedeutung  sind,  haben 
uns  die  letzten  Jahre  gebracht:  in  Deutschland  das  von  Lamp recht,''®) 
in    England   das   von    Bogers.'*^)    Beiden    widmet  SchmoUer'^')  einen 


n.  Ko.  355. 410. 674.  —  312)  vgl.  No.  209*"/*.  —  313)  Staatslezikoii.  Hng.  v.  d.  Gdiies- 
QesellBch.  e.  Pflege  d.  WiBaeuBchaft  im  kathol.  DentBchland.  6.  Heft  1/6.  F^bnig,  Herder. 
1SS7/8.  Lex.  8.  i  Lieferung  M.  1,50.  Bd.  1  ist  1889  komplett  geworden  (1598  8p.,  M.  15,00.] 
bis  'Corpus  Eyangeliooram'.  —  314)  Handwörterb.  d.  Staatswiss.  Hrsg.  ▼.  J.  Conrad,  L. 
Elster,  W.  Lexis,  Edg.  Loening.  Bd.  1.  (Abbaa-Antorrecht^.  Jena,  Fischer.  Ist  im 
J.  1890  komplett  geworden  (XII,  lY,  1048  8.  —  M.  18,00.)  —  815)  Als  Probe  saiea  hier 
d.  grö&eren  Artikel  ans  d.  ganzen  ersten  Bande  rasammengestellt:  G.  Adler,  Anarehismu: 
B.  252—70.  —  G.  V.  Below,  Adel:  S.  42/8.  —  Bücher,  Allmenden:  8.  181—90.  —  J- 
Conrad,  Agrarkrisis,  Agrarpolit  etc.:  8.  54 — 77.  —  L.  Elster,  Aristoteles:  S.  790/2.  — 
Frh.  V.  d.Goltz^  Ackerban;  Ackerbansysteme:  8.22 — 42.  —  K.  Lamprecht,  Agrargesch.: 
8.  51/4.  '—  £.  Loening,  Ablösong:  S.  5/7.  —  Meitzen,  Ansiedelang:  8.  291—311.  — 
Miaskowski,  Anerbenrecht:  8.  270/8.  —  Philippovich  y.  Philippsberg,  Aoeise: 
8.  17 — 21.  —  id.,  Auswanderung:  8.  1000—41.  —  Bintelen,  Apanage:  8.  357—60.  — 
Uhlhorn,  Gesch.  d.  öfltl.  Armenpflege:  8.  824 — 41.  Auch  den  Übersichten  IIb.  d.  eiDzeben 
Linder  sind  im  Art  *  Armenwesen'  bist  Einleitungen  Torangeschickt;  so  Deutschland  (Kreeh); 
England  (Aschrott).  —  316)  Zeitschr.  f.  Agrarpolitik.  Organ  z.  Förderung  d.  Yeitrstoag 
landwirtschaftl.  Interessen  auf  d.  Gebieten  d.  Gesetzgebung,  Verwaltung  u.  Yolkswirtschsft. 
Unter  Mitwirkung  ▼.  Oek.-Bat  Ih,  Bürstenbinder,  Prof.  Dr.  K.  Th.  Eheberg,  Dr.  M  Fiss- 
bender  hrsg.  y.  Dr.  K.  Frankenstein  1.  Jahrg.  24  Hefte  (3.  B.)  Leipzig,  Böhme.  1888/9. 
gr.  8<^.  Yiertelj.  M.  3,60.  —  317)  Handbuch  d.  gesamten  Landwirtschaft.  In  Yerbindong  mit 
H.  Classen  u.  A.  hrsg.  y.  Th.  Freih.  y.  d.  Goltz.  (In  8  Bänden  oder  ca.  12  LiefemngeD.) 
(1.  Bd.  8.  1—50;  2.  Bd.  8.  1—48;  8.  Bd.  8.  1—192  mit  eingedruckten  AbbUdnogen). 
Tübingen,  Laupp.  1888.  Lex.  8.  ä  M.  3,00.  |[JNSt.  51,  441  f.]|  Darin  begonnen:  id., 
Gesch.  d.  Landwirtsch.  —  318)  Th.  y.  d.  Goltz,  Handb.  d.  landwirtsch.  Betriebslehre. 
Berlin,  Parey.  1886.  gr.  8^  YIU,  598  8.  M.  12,00.  —  319)  J.  B.  Haussen,  Agiarhiitor. 
Abhandlungen,  2.,  s.  JB.  6.7.  —  320)  La mp recht,  Wirtschaftsleben,  s.  JB.  6. 9;  yglcKo. 
81>8»-n  _  321)  Bogers,  Agriculture  and prices,  s. JB.5. 10.  —  322)  G.  Sohmoller,  D.sonale 


(42.     Verffusang.     1887/8.    Jaatrow.  11,409 

Tergleichenden  Essaj.  In  England  wie  in  Deutschland  zeige  vom  10. 
bis  zum  14.  Jb.  die  Wirtschaft  des  Großgrundbesitzes  einen  Zustand  fort- 
schreitender Auflösung,  der  gegenflber  die  bäuerliche  Wirtschaft  im  Empor- 
steigen begriffen  sei.  Man  könne  hier  einmal  deutlich  den  sozialgeschichtlich 
bedeutsamen  Vorgang  einer  Hebung  der  niederen  St&nde  beobachten.  Der 
methodologische  Fortschritt  beider  Werke  li^e  namentlich  in  dem  statistischen, 
zahlenmftrsigen  Erfassen  historischer  Entwickelungsreihen.  Wenn  Lamprecht 
ils  den  wirtschaftlich  bedeutendsten  Vorgang  des  beginnenden  MA.  den  Ober- 
gsog  Tom  Geschlechterstaat  zur  Sefshaftigkeit,  von  der  gleichmäfsigen  Ver- 
teilung der  Kriegsbeute  zu  den  differenziierten  Eigentumsyerhältnissen  eines 
Volkes  von  Grundbesitzern  bezeichnet,  so  stimmt  S.  dem  zu;  doch  müsse  man 
offen  eingestehen,  daCs  man  von  dem  Geschlechterstaate  der  alten  Germanen 
qaellenm&big  nur  wenig  wisse,  und  diese  Lttcke,  nach  dem  Vorgange  des 
Amerikaners  Morgan,  durch  vergleichende  Studien  auszufällen  versuchen.  — 
Einen  Einblick  in  Vorbereitung  und  Verlauf  einer  Agrarkrisis  gewährt 
Ccke.'*')  Gegen  Ende  des  18.  Jh.  bewirkten  die  Verbesserungen  der 
Technik  und  das  reichlichere  Zuströmen  des  Kapitals  einen  Aufschwung  der  Land- 
wirtschaft. Die  Darlehen  aus  den  damals  eingerichteten  landwirtschaftlichen 
Kreditinstitaten  verwendeten  aber  die  Gutsbesitzer  vielfach  zum  Gttterkauf 
Barch  die  so  gesteigerte  Konkurrenz  stiegen  auch  die  Güterpreise.  Eine  ent- 
sprechende Rente  erzielten  die  Landwirte  noch  durch  den  bedeutenden  Export 
nach  England,  Frankreich  und  Spanien.  Aber  viele  von  ihnen,  an  steigendes 
Wohlleben  gewöhnt,  wankten  bereits.  Da  kamen  gleichzeitig  die  grofsen 
Kri^e  und  die  neue  Agrargesetzgebung.  In  der  Kontinentalsperre  hatte 
England  die  Kömerproduktion  erhöht,  Frankreich  hatte  seinen  Grofsgrund- 
besitz  zerschlagen  und  dadurch  ebenfalls  eine  erhöhte  Produktion  bewirkt. 
Grofse  kaufimftnnische  Vorräte  lagerten  als  die  gefährlichste  Konkurrenz  des 
Landwirtes  in  derselben  Zeit,  in  welcher  die  Aufhebung  der  Leibeigenschaft 
dem  Gutsbesitzer  die  gewohnten  Arbeitskräfte  entzog.  In  dieser  Zeit  wirkten 
die  reichen  Ernten  von  1816—24  ebenso  verhängnisvoll,  wie  der  ost- 
preufeische  Kotstand  1822/3.  Das  schnelle  Sinken  der  Güterpreise  entfaltete 
nun  seine  fürchterlichen  Wirkungen  kraft  der  Thatsache,  dafs  die  meisten 
Güter  auf  Kredit  gekauft  waren.  Die  Art,  wie  damals  die  Krisis  unter  be- 
ständiger Ermunterung  Thaers  überstanden  worden  ist,  wird  zu  einer  bis  ins 
Einzelne  gehenden  Vergleichung  mit  den  gegenwärtigen  Agrarnöten  benutzt. 
—  Fast  allgemein  ist  in  unserer  Zeit  die  Beftlrcbtung,  dafs  im  Laufe  der 
letzten  Jahrzehnte  durch  Ankäufe  unserer  Geldaristokratie  eine  neue  Lati- 
inndienbildung  sich  angebahnt  habe.  Eine  ebenso  mühsame  wie  scharf- 
sinnige statistische  Untersuchung  von  Conrad '^^)  hat  das  Ergebnis  gehabt, 
dals  in  dem  gesamten  Material  in  den  letzten  50  Jahren  keinerlei  Anhalt 
für  diese  Behauptung  zu  finden  ist;  dagegen  zeige  sich  gerade  in  den  Händen 
der  alten  Familien  eine  ^Konzentrierung  gewaltiger  Flächen,  wodurch  einem 
flbermftfsigen  Teile  der  Bevölkerung  es  unmöglich  gemacht  ist,  an  dem  Segen 
des  Grundeigentums  teilzunehmen'.  Dies  dezimiere  nicht  nur  den  Bauern- 
stand sondern  auch  den  Adel.     Dieses  Ergebnis,    frappant  wie  es  ist,    steht 


Satwiek.  DtMhld«  u.  Englands  luwptsachl.  auf  d.  platten  Lande  d.  MA.:  JQYY.  12,  1SS8, 
B.  t04— 18.  —  823)  Arn.  Ucke,  D.  AgrarkrisiB  in  Prealaen  während  d.  zwanziger  Jahre 
bittet  Jh.  Halle,  Kiemeyer.  1888.  76  S.  M.  1,60.  (Urspr.  Diss.)  —  324)  J.  Conrad, 
^inntitist  Unteraachnngen.    5.  D.  Laüfundien   im   FreaCiiichen  Osten:    JNSt.    50,    1888, 


n,410  M2-     VerfaMong.     1887/8.     Jastrow. 

aber  einstweilen  vollst&ndig  in  der  Lnft.  G.  selbst  macht  darauf  aufmerksam, 
dafs  zu  einer  wirklieben  Beurteilung  dieser  Verhältnisse,  es  vor  allem  er- 
forderlich sein  wird,  ihre  Entstehung  provinzenweis  historisch  zu  verfolgea. 
—  Einem  dieser  Latifundienbesitze  ist  von  einem  Schüler^^^)  Conrads  eine 
historische  Monographie  gewidmet  worden,  welche  auch  die  Einzelheiten  des 
Betriebes  hauptsächlich  vom  16.  Jh.  ab  behandelt.  — Der  Verein  fftr  Sozial- 
politik hat  einen  Fragebogen  betreffend  den  ländlichen  Wucher  durch  gatix 
Deutschland  verschickt:  und  die  eingegangenen  Antwortschreiben'^^)  ver- 
öffentlicht. Die  Enquete  hatte  nur  die  Gegenwart  im  Auge.  Die  Ver- 
öffentlichung beabsichtigt,  einen  Beitrag  zur  Charakteristik  der  wirtschaftlichen 
Verhältnisse  unsrer  Zeit  zu  geben,  gleichwohl  befindet  sich  in  einigen  der 
Gutachten  auch  diese  oder  jene  Bemerkung,  die  bis  in  die  Vergangenheit 
zurückgreift,  so  wenn  wir  aus  Elsafs-Lothringen*'^)  von  ähnlichen  Klagen 
und  Untersachungen  schon  aus  dem  Jahre  1779  hören,  wenn  wir  daraof 
aufmerksam  gemacht  werden,'^^)  dafs  in  Mecklenburg  die  Bonitierung  ond 
die  Eatastrierung  der  Rittergüter  im  vorigen  Jh.  noch  heute  günstig  nach- 
wirken, oder  aus  Wefalen,'^^)  dafs  hypothekarische  Schulden  aus  dem 
vorigen  Jh.,  ja  aus  der  Zeit  des  30 j.  Krieges  erst  jetzt  zur  Kündigung 
gelangen.  —  Rimpler^'^)  hat  in  sein  diesjähriges  Werk  sein  voijähriges 
Gutachten  wieder  aufgenommen  und  eine  Dogmengeschichte  der  Parzellieruogs- 
frage  in  gemeinverständlicher  Darstellung  hinzugefügt.  —  Aufser  auf  kleinere 
Beiträge,**^)  darunter,  wie  immer,  einige  über  abgegangene  Dörfer,'**)  heben 
wir  noch  die  neue  Auflage  des  Standard  work  über  landwirtschaftliche  Fauna 
und  Flora  von  dem  inzwischen  verstorbenen  V.  Hehn'*')  hervor. 

Die  Frage  des  Gesamt-  oder  Individualeigentums  am  Grund 
und  Boden  in  der  Merowingerzeif  ^)  ist  namentlich  mit  Bezug  auf  den  Titel 
der  lex  salica  ^de  migrantibus'  (Niederlassung^*^)  ohne  Zustimmung  der  Mark- 
genossen) erörtert  worden,  (t)  Fustel  de  Coulanges**^)  hat  sich  hierbei 
wiederum  gegen  jede  Annahme  eines  Gesamteigeutums  des  Dorfes  erklärt  uud 
Arbois  de  Jubainville,  der  den  Ursprung  des  französischen  Grundeigen- 
tums im  keltischen  Recht  finden  will,***)  zieht**')  zur  Beleuchtung  der  Ver- 
hältnisse irische  Analogieen  heran.  Richtig  ist  an  diesen  keltophilen  Be- 
strebungen wohl  nur  das  eine,  dafs  die  heutige  deutsche  Verfassungsgeschicbte 
infolge  der  herrschenden  Abgrenzung  der  Studiengebiete  manche  £nt- 
wickelungen  für  germanisch  ausgiebt,  welche  tbatsächlich  unter  allgemein 
ethnographischem  Gesichtspunkt  studiert  werden  müssen.  —  Dafs  es  für  die 


S.  121—70.  —  32o)  A.  Backhaas,  Entwickig  d.  Landwirtacbaft  aaf  d.  grSfl.  Stolbeig- 
Wernigerödiicheii  Domänen.  Beitr.  s.  Gesch.  d.  Landwirtschaft  auf  Grand  archmL  Materials. 
(==  Sammig.  nationalökonom.  o.  statist.  Abhdlgn.  d.  staatswissensch.  Seminars  an  Halle,  hng. 
v.J.  Conrad.  Bd.  6,  Hefte.)  Jena,  Fischer.  1888.  IX,  323  S.  M.  6,00.  {[LGBI.  1888, 
Sp.  1780,  (lobend).]!  Hat  mir  nicht  yorgelegen.  —  (JB.  9)  Born  hak,  £ntstehiuig  d. 
BitterguUbesitzes  5stl.  d.  Elbe.  —  326)  D.  Wacher  anf  d.  Lande.  Berichte  n.  Gntaehtea 
yeroffentl.  ▼.  Verein  f.  SozUlpolitik.  (=  SYSocialpolit  35.)  Leipsig,  Dancker  &  Hamblot 
1887.  IX,  354  S.  —  327)  Metz,  (Els.-Lothr.) :  ib.  8.  1  —  17.  -—  328)  Pogge,  (Mecklenb.): 
ib.  8.  801/2.  —  329)  Fafsbender,  (Westfalen;:  ib.  8.  227—46.  —  330)  H.  Kimpler. 
Domänenpolitik,  s.  o.  8.  236/7"*».  |[W.  Sombart:  JGVV.  13,  430/l.]|  —  331)  (JB.  10) 
Beisner,  Kurland.  Landwirtsch.  v.  137  J.  —  332)  (JB.  10)  Bodemann,  Wüste  Ortschaften 
in  FroY.  Hannover.  —  (JB.  10)  Poinsignon,  Ödungen  im  Breisgaa.  —  333)  (t)  ^*  Haba 
Kalturpflansen  a.  Haastiere,  s.  JB.  10.  —  (JB.  7)  0.  Sohrader,  Tier-  a.  Pflanseageographie. 
—  334)  (JB.  10)  Th^yenin,  Propriöt^,  lee  'commania'.  —  335)  Fastel  de  Conlanges, 
Le  titre  <de  migrantibas',  s.  JB.  9.  -—  336)  JB.  10.  —  337)  H.  d'  Arbois  de  Jobaia- 
yille,  Origine  de  la  propriit«  foncidre  en  Fraaoe:  NRHD.  11,  1887,  S.  241/8.  —  338)  X 


J42.     VerfEMungr.     1887/8.     Jastrow.  11,411 

Frage  des  Gesamt-  oder  lodividnaleigentams  in  Deutschland  nicht  genügt,  blofs 
die  Litterator  aber  die  verwandten  germanischen  Rechte  in  Italien''^)  oder 
in  England'^^)  heranzuziehen,  zeigt  namentlich  ein  eben  vollendetes  Werk'^^j 
über  das  klassische  Land  des  Gemeindebesitzes,  über  Rufsland.  Aus  dem- 
selben hebt  Schmoller '^^)  namentlich  zwei  Punkte,  welche  als  Analoga  für 
den  deutschen  Yerfassungshistoriker  zu  verwerten  sind,  hervor.  Die  ältere 
Markgenossenschaft  ist  hier  sehr  deutlich  als  eine  lose  Vereinigung  zu  er- 
kennen, welche  den  Anfängen  individuellen  Grundeigentums  Raum  läfst,  ja 
sogar  ihre  Ausbildung  begünstigt.  Erst  die  dichter  werdende  Bevölkerung, 
weiche  zu  einer  intensiveren  Landwirtschaft  und  zu  staatlich-grundberrliclier 
Verwaltung  drängt,  bringt  die  strenge  Feldgemeinschaft  hervor.  Dieser  Ent- 
wickelnngsgang  bestätigt  die  Darstellung,  wie  sie  Dargun  allgemein  ethno- 
graphisch und  Lamprecht  für  spezifisch  deutsche  Verhältnisse  (Gehöferschaften) 
gegeben  hat.  Eine  gleiche  Bestätigung  ergiebt  sich  für  die  neuere  An- 
schauung, dafs  die  Grofsfamilie  unter  ihrem  Patriarchen  nicht  etwas  Ursprüng- 
liches, sondern  erst  das  Ergebnis  einer  sozialen  Züchtung  sei.  In  Rufsland 
war  die  Grofsfamilie  vor  dem  Jahre  1592  unbekannt.  -  Auf  die  Frage  des 
geteilten  Eigentums  im  Zusammenhang  mit  dem  deutschrechtlichen  Begriff 
der  Schenkung  kommt  Brunner '^')  zu  sprechen. 

Ungemein  reichhaltig  ist  die  Litteratur  über  die  bäuerlichen  Ver- 
hältnisse,^^^)  über  die  bäuerliche  Architektur,***)  über  die  MAliche 
Bauernkolonisation, *****'^  über  Bauernrecht. ******•)  'Der  Bauer  als  Fürsten- 
genofs'  im  Weistum  von  Grofskembs  im  Eisafs  hat  sich  als  Mi  fs Verständnis 
herausgestellt.'^^)  Die  Redaktion  desselben  Rechtssatzes  in  einem  Baseler 
Weistum  zeigt,  was  gemeint  ist:  die  Bauern  sind  Genossen  der  Bauern  von 
Fürsten.  —  Die  wirtschaftlichen  Zustände  des  ausgehenden  MA.  namentlich 
auf  dem  platten  Lande  sind  gegenwärtig  der  Gegenstand  einer  bald  heftig, 
hald  zähe  geführten  Polemik.  Gegenüber  dem  oft  betonten  Aufschwünge  des 
deutschen  Lebens  seit  der  Reformation  hat  im  Laufe  des  letzten  Jahrzehi^ts 
die  katholische  Geschichtsschreibung  den  Standpunkt  eingenommen,  dafs  die 
eigentliche  Blüte  des  deutschen  Volkslebens  im  15.  Jh.  zu  suchen  sei.     Schon 


id^  U  Ssine  dana  la  loi  »aliqae  et  dtns  le  droit  irlandau:  ib.  12,  1888,  S.  303/6.  —  339) 
Gflttmtbouts  in  d.  langobaid.  GrundTerfitMUDg  a.  JB.  7,  II,  240^"  (Salvioli).  —  (JB.  8) 
Callisse,  Propriet^  territorialo  d.  sec.  8 — 10;  Qaadensi.  Propriotä  in  Italia.  —  (JB.  9) 
Schöpfer,  AUodio;  PaiB-PasBino,  Pobbobso  n.  diritto  italiano.  —  340)  QemeindobeBitz 
ia  Engiaad  s.  JB.  10,  HI,  22;BM  (Scratton).  —  Erbgat  in  England  s.  u.  Abt.  III, 
a  122»  (Aahley).  —  341)  J.  ▼.  KenfBler,  Z.  QeMih.  a.  Kritik  d.  bfiaerl.  Gemoinde- 
htättm  in  BaTai.  3  Teile.  8t  Petersburg,  Bicker.  1876—87.  304,  338-|-248,  374  S.  — 
Ut)  6.  Schmoller:  JQYY.  12,  1888,  8.  1346—61.  —  343)  H.  Branner,  Land- 
ichenksngen  d.  Merowinger,  s.  JB.  9.  —  344)  (8.  165"*)  Schwieters,  Bauernhöfe  d. 
Krelsea  Lüdingahaaaen.  —  Bauerl.  Yerhältniaae  in  MaurBrntLnster  b.  o.  S.  138^  (Hertzog). 
—  Diaiaclie  Zinsbaaem  im  MA.  s.  n.  Abt.  III,  8.  187»  (Steenstrup).  —  345)  b.  o. 
&  26lMm  (Hellwald  u.  c);  vgl.  JB.  8,  II,  4«»^  (LasiuB,  Henning).  —  346) 
^S.  174^"]  Sebicht,  Kiederländiache  Koloniaten  in  d.  goldenen  Aue.  —  Budolph,  Nieder- 
üadiKhe  Kolonieen  d.  Altmark.  —  (JB.  9)  Ropp,  Kolonieen  im  12.  u.  13.  Jh.  —  (JB.  8) 
Simonsfeld,  Deatache  als  Kolonisatoren.  —  347)  H.  Ernst,  D.  KoloniBation  ▼.  Ost- 
dentadüand.  Übersicht  u.  Litteratur  1.  Hälfte.  Programm  d.  fiealprogymn.  Langenberg. 
18S8.  A^.  38  S.  —  348)  C.  Thilmmel,  Aus  d.  Symbolik  d.  altdeutschen  Bauemrechts. 
(=  Sammlung  gemeinyerBtandl.  wissenBchaftl.  Vorträge  Ser.  4,  Heft  4.)  Hamburg,  J.  F.  Richter. 
1S87.  44  8.  M.  1,00.  (Populäre  Zusaromenatellnng  aus  Grimm  u.  ZoepfL)  —  349)  X 
Frits  Lowe,  D.  rechtliche  Stellung  d.  fränkischen  Bauern  im  MA.,  dargestellt  auf  Grund  d. 
T.  Grimm  n.  Schröder  gesamm.  Weistümer.  Würzburg,  K5hl  &  Hecker.  83  8.  (Soll  Heidel- 
berger Dissert  aein.)  —  350)  A.  Heusler,  D.  Bauer  als  Fttrstengenofs :  ZSBGG.  7,  1887, 


11,412  H2.     VerfaaflQDg.     1887/8.     Jastrow. 

Janssen  hat  seine  Argumente  nicht  blofs  aus  dem  geistigen,  sondern  sehr  er- 
heblich auch  aas  dem  wirtschaftlichen  Leben  entnommen.  Die  ganstige  Lage 
der  ländlichen  BevOlkernng,  die  erst  durch  den  Druck  nach  dem  Bauernkriege 
verrückt  worden  sei,  ist  dann  von  protestantischer  Seite '^^)  mit  einem  Hin- 
weis auf  die  gerade  im  1 5.  Jh.  mächtig  einbrechenden  Vorläufer  des  Baaem- 
krieges  bestritten  worden.  Inmitten  zwischen  Schwarz-  und  Lichtmalerei 
über  das  15.  Jh.  will  G.  v.  Buchwald**^*)  jetzt  einen  vermittelnden  Stand- 
punkt einnehmen.  Die  Entscheidung  kann  hier  nur  von  einer  Forschung 
erwartet  werden,  welche  unbekümmert  um  politische  oder  religiöse  Gegensätze 
die  wirtschaftsgeschichtliche^^^)  Wahrheit  zur  Darstellung  bringt. 

Im  Brennpunkt  der  ganzen  einschlägigen  Litteratur  stand  aber  diesmal 
die  spezielle  Frage  der  allmählichen  Aufhebung  der  Leibeigenschaft,  Für 
Preufsen  wird  dieselbe  gewöhnlich  als  Leistung  der  Stein-Hardenbergschen 
Reformzeit  betrachtet.  Knapp ^^^)  macht  darauf  aufmerksam,  dafs  das  Urteil 
über  die  damalige  Gesetzgebung  zu  sehr  unter  dem  Eindruck  dessen,  was 
später  gelungen  ist,  und  zu  wenig  unter  Würdigung  dessen,  was  von  früheren 
Generationen  vorbereit  war,  sich  gebildet  habe.  K.  seinerseits  geht  in  seiner 
Darstellung  bis  tief  in  das  1 8.  Jh.  zurück  und  verfolgt ,  auf  gruod  archiva- 
lischer  Studien,  die  ganze  Entwickeluug  in  zusammenhängendem  Faden  bis 
zum  Abschlüsse  im  Jahre  1850.  In  den  ersten  Jahrhunderten  der  Neuzeit 
hatten  sich  freie  Bauern  nur  noch  hier  und  da  erhalten  (wie  z.  B.  in  Ost- 
preufsen  die  Kölmer).  Im  grofsen  und  ganzen  war  das  Bauerngut  in  irgend 
einer  Abhängigkeit  von  der  Herrschaft.  Der  Bauer  konnte  sich  in  der 
günstigen  Lage  befinden,  sein  Gut  zu  Erbpacht  zu  besitzen  (wie  z.  B.  vor- 
wiegend in  Niederschlesien,  einschliefslich  Crossen  und  ZüUichau),  oder  er 
konnte  blofser  Zeitpächter  je  nach  den  Bestimmungen  seines  Pachtvertrages 
sein.  Zwischen  beiden  in  der  Mitte  befand  sich  eine  Klasse,  welche  gegen 
Dienste  und  Abgaben  ein  eingeschränktes  (bald  erbliches,  bald  persönliches) 
Nutzungsrecht  an  dem  überlassenen  Grundstücke  ausübte.  Für  diese  Mittel- 
klasse, deren  Verhältnisse  an  jedem  einzelnen  Hofe  'nach  Herkommen'  sich 
regelten,  führt  K.  den  von  der  Gesetzgebung  ignorierten  Gesamtnamen  der 
'Lassiten'  wieder  ein.  Die  Mittelklasse  war  gegenüber  den  seit  dem  16.  Jh. 
auftauchenden  Bestrebungen  des  Grofsgrundbesitzes,  die  Bauerngüter  ein- 
zuziehen, am  wenigsten  widerstandsfähig.  Demgegenüber  hat  das  prenfsische 
Königtum  zunächst  auf  seinen  eigenen  Domänen  die  Umwandlung  in  erblichen 
Besitz  aus  eigenem  Antriebe  durchgeführt  Gleichzeitig  sucht  die  Monarchie, 
auch  den  Privatbauern  gegen  den  Gutsbesitzer  zu  schützen.  Schon  die  Edikte 
von  1739  und  1749,  namentlich  aber  die  nach  dem  7j.  Kriege  wiederholt 
erlassenen,  schärfen  die  SchutzmaTsregeln  ein,  und  das  Allgemeine  Landrecbt 
bringt  sie  bereits  zu  einer,  allerdings  nur  summarischen,  Codification.  Dem 
hauptsächlichsten  Grundsatze,  dafs  jede  heimfallende  Bauernhufe  neu  ans- 
gethan  werden  mufs,  ist  die  Erhaltung  des  Bauernstandes  zu  danken,  wie  er 
von   der   Memel   bis    an    die  Odermündung    besteht,   während  jenseits  der 


8.  286/6.  —  351)  W,  Vogt,  Vorgewshichte  d.  Bauernkrieges,  b.  JB.  10.  —  852)  G-  t. 
Bachwald,  Qeselltchaftslebea  8,  b.  JB.  10.  —  353)  (JB.  8)  Gothein,  Baaernstud  am 
Ende  d.  MA.  —  (JB.  10)  Lamp recht,  Baaernstand.  —  354)  Knapp,  D.  Banernbefrelanjf 
a.  d.  Unprnng  d.  Landarbeiter  in  d.  älteren  Teilen  Prea&ens.  2  TIe.  Leipzig,  Dancker  & 
Hnmblot.  1887.  gr.  8°.  VH,  352  u.  VI,  473.  M.  16,00.  |[E.  L  :  LCBl.  1889,  Sp.  548  f.; 
Vjs  VolkBw.  25,  n,  S.  220/8;  G.  t.  Below:  MHL.  16  (1889),  S.  74/8;  E.  Gothoin:  AZg. 
1888,  Beü.  251/7.  —  E.  Anzeige  dieses  Baches  ist  aach:  C.  Bornhak,  D.  Baoembefreiimg 


{42.     YerfMsung.     1887/8.     Jattrow.  11,413 

letzteren,    Yorpommern    und     Mecklenbarg,    die    rein    gntsberrliche    Ent- 
wickelang zeigen,  wie  sie  sich  ohne  das  Eingreifen  einer  starken  Monarchie 
Tollzog.     Die  Weiterfahrang  dieser  Reform,  die  Annähmng  der  Privatbaaern 
an  den  Zustand   der  Domänenbauern,    war    das  Werk  der  Jahre  1807 — 57. 
Hier  zeigt   sich    nan    gleich    im  Jahre    1807   der  Versach  zam  Rückwärts- 
flchraaben.     Für  die  Beseitigang  der  Unterthänigkeit  and  des  Gesindezwanges 
Teriaogten  die  Gutsbesitzer  die  Aufgabe  des  staatlichen  Baaernschatzes.     Die 
oene  Riebtang  der  Nationalökonomie,  der  Staatseinmischang  abhold,  wäre  zu 
diesem  Verzicht    geneigt   gewesen  (Schön)    and  die  Versammlang  des  Jahres 
1811  hat  von  den  Propositionen  so  viel  wie  möglich  hernntergehandelt     Die 
Reform   in    dem    ursprünglich    beabsichtigten  Umfang    ist  nur  in  Posen  zur 
Dnrebfahrung  gelangt  (1823).     Vielfach  hat  gerade  seit  dem  Jahre  1808  das 
Herabsinken   der  bäuerlichen  Bevölkerung  in  den  Stand  der  Tagelöhner  neu 
begonnen.     K.    hat    seiner  Darstellung  Abdrücke  aus  den  Akten  beigegeben, 
welche    nicht    nach  der  Art  vieler  modemer  Urkk.-Publikatlonen  sich  damit 
begnögen,    die    benutzten    Aktenstücke   zu    kopieren,    sondern    überall    das 
Wesentliche    herausheben    und  dem  Leser  an  einem  Beispiele  zeigen  wollen, 
^wie  während  150  Jahren  im  preufsischen  Staate  regiert  wurde,  . .  .  mit  der- 
selben Deutlichkeit,  als  hätte  man  die  weitläufigen  Akten  selbst  gelesen\  — 
An   dieses  Bnch    hat  sich    eine  ganze  kleine  Litteratnr  angeschlossen.     Der 
Autor  selbst  hat  kurz  nach  dem  Erscheinen  eine  Nachlese ^^^)  ans  drei  Akten- 
stücken gegeben,  betreffend  einen  Bauernaufruhr  in  Reussendorf  Kr.  Schweid- 
niu  nach  dem  Edikt  von  1807;  Gutachten  Niebuhrs  über  die  Verkoppeluug 
in  England    und  Dänemark,    bei   Vorbereitung    des  Landeskulturedikts    von 
1811;  Urteile  Scharnwebers,  des  hervorragendsten  Mitarbeiters  an  der  Harden- 
bergschen  Gesetzgebung,  über  die  Bauernbefreiung  (sehr  scharf  über  die  Ge- 
fahr einer  Vermehrung  der  unerblichen  Bauern).  —  Eine  ausführliche  Wür- 
digung von  Knapps  Ergebnissen  hat  Schmoller^'^^)  gegeben;  er  macht  auf 
die  Bedeutung    der  Dienstregulierungen  aufmerksam,   ergänzt  E.s  statistische 
Reihen    durch    summarische    Aufstellungen    für    die    ältere    Zeit    und    geht 
namentlich  zu  Beziehungen  auf  die  Fragen  der  Gegenwart  ein.     Ein  russischer 
Gelehrter,    nur  in  untergeordneten  Punkten  mit  Knapp  in  Differenz, •'^^•**®) 
acceptiert    seine  Resultate  im  grofsen  und  ganzen  und  stellt  eine  lehrreiche 
Panülele  mit   der  Bauernbefreiung  in  Rufsland  auf,    wo    sich   nicht   gleich- 
zeitig ein  Stand  freier  Landarbeiter  gebildet  habe,   wie    es  in  Preufsen  der 
Fall  gewesen  sei.     Eben  auf  dies  letztere  Moment  legt  auch  ein  philosophischer 
Autor'^')  das  Hauptgewicht,  welcher  die  von  K.  ermittelten  Thatsachen  unter 
allgemeine    soziologische  Gesichtspunkte    gebracht  hat.     Die  Bauernbefreiung 
stelle  sich    dar    als  ein  Akt  sozialer  Differenziierung.     Während  der  Frohn- 
haner  Qualitäten  des  Eigentümers  und  Arbeiters  in  sich  vereinigte,  sei  durch 
die  Emancipation  eine  scharfe  Sonderung  eingetreten,  durch  welche  ein  Teil 
zn  reinen  Eigentümern,    ein  anderer  zu  reinen  Arbeitern  wurde.  —  Gerade 
dieser  Gesichtspunkt  aber  ist  es,  unter  welchem  v.  Brünneck'^o)  der  Ge- 


V.  d.  Qotiberrl.  in  Frenlben:  Fr.  Jbh.  61,  1SS8,  S.  278— 89.]|  Vgl.  JB.  10.  —  3&5)  id., 
Z.  GmcIl  d.  Baaembefreiang  in  d.  alteren  Teilen  PreaDnens:  FBPG.  1,  1888,  S.  578—85. 
—  3&6)  Sc  hm  oll  er,  D.  Thitigkeit  d.  prenÜBischen  Königtums  für  d.  Erhaltung  d. 
Bsaemtandee:  Kolniache  Zg.  1888,  Ko.  13,  a.  JOVY.  NF.  18  (1888)  645^55.  —  857) 
5.  Kablakow:  ASGSt  1,  1888,  S.  185  —  95.  —  358)  6.  F.  Knapp,  Z.  VerstSndig.  tlb. 
d.  Baoenbetreiiing  in  Prenften:  ib.  1888,  S.  334/5.  Betr.  s.  Stellung  s.  Begnliemng  ▼. 
1816.  —    359)    G.    S(immel):   Baltische   Hschr.    30,    Heft  4,    1887.   —  360)  W.   ▼. 


11,414  i^^'     Verfassimg.     1887/8.     Jastrow. 

samtanfifassuDg  Enapps,  wie  sie  sich  im  Titel  kandgebe,  widerspricht.  Freie 
Landarbeiter  habe  es  schon  im  MA.  gegeben.  Nar  wenn  man  diese  älteren 
Stadien  der  Entwickeinng  mit  in  die  Darstellung  ziehe  and  neben  den 
östlichen  Provinzen  ganz  ebenso  die  westlichen  berücksichtige,  könne  man  za 
einer  sacbgemäTsen  Anschauung  der  historischen  Vorgänge  gelangen.  Einen 
mafsgebenden  Unterschied  in  der  Behandlung  der  Provinzen  habe  die  Nach- 
wirkung slavischer  oder  altpreufsischer  Unfreiheit  begründet.***)  Femer  hebt 
6.  hervor,  dafs  K.  als  Quellenmaterial  nur  die  ungedruckten  Akten  der 
Staatsarchive  benutzt  habe.  Daneben  böten  aber  die  gedruckten  Gesetz- 
sammlungen noch  vielfaches  und  unentbehrliches  Material.  So  könnten  z.  B. 
nur  die  Spezialgesetze  Friedrichs  des  Grofsen  für  Schlesien  (1748)  und  för 
Preufsen  (1773)  den  Schlüssel  zum  Verständnis  des  Allgemeinen  Landrecbts 
(T.  2,  Tit.  7)  geben.  Endlich  hätten  die  landwirtschaftlichen  Kredit- 
institute (in  deren  Registraturen  hierfür  genügendes  Material  vorliege,  eine 
eingehende  Berücksichtigung  finden  müssen.  Was  die  Regierung  im  Jahre 
1816  zu  schonen  hatte,  seien  keineswegs  blofs  die  Interessen  der  Gutsbesitzer, 
sondern  namentlich  auch  die  der  zahlreichen  Pfand briefbesitzer  gewesen;  eine 
Rücksicht,  die  durch  die  gleichzeitige  Agrarkrisis  und  das  Sinken  der  Güter- 
werte noch  besonders  schwerwiegend  wurde.  Diese  Rücksicht  sei  in  Posen 
nicht  vorhanden  gewesen,  und  daher  hätte  hier  (1823)  die  Reform  voll- 
ständiger durchgeführt  werden  können.  Als  Minderung  der  Hardenbergiscben 
Zeit  an  dem  alten  Gesetzgebungswerke  giebt  B.  nur  die  Aufgabe  der  ganz 
kleinen  (nicht  spannfähigen)  Wirtschaften  zu,  bestreitet  aber,  dafs  dieselben 
für  den  Osten  eine  praktische  Bedeutung  hätten.  —  An  Knapp  anknüpfend 
hatFuchs'^^)  gewissermafsen  die  Probe  auf  die  Bedeutung  des  preufsischen 
Bauernschutzes  gemacht,  indem  er  die  Verhältnisse  in  dem  benachbarten  Vor- 
pommern verfolgt,  wo  (unter  schwedischem  Regiment)  dieser  Schutz  gefehlt 
hat.  Da  für  Pommern  die  Nachwirkung  slavischer  Unfreiheit  erwiesen  ist, 
so  geht  F.  in  seiner  historischen  Darstellung  bis  ins  MA.  zurück.  Im  18  Jh. 
wurde  der  Bauer  auch  ohne  den  Boden  verkauft  (gegen  Brünneck.)  Es  war 
ein  förmlicher  Sklavenhandel.  Das  Bauernlegen  machte  solche  Fortschritte, 
dafs  die  preufsische  Annexion  eine  vollendete  Thatsache  vorfand.  Die 
heutige  Statistik  weist  80  %  (!)  Grofsgüter  auf.  —  Von  einer  ähnlichen  Arbeit 
über  Bayern  liegt  bis  jetzt  nur  der  Anfang'**)  vor.  —  Auch  in  anderen 
Territorien  sind  einschlägige  Fragen  vielfach  erörtert  worden. '•*) 

Den  isolierten  Zustand,  in  welchem  sich  noch  immer  die  Porst-  und 
Jagdgeschichte^^^)  befindet,  haben  wir  bereits  wiederholt'*®)  zu  betonen 
gehabt.  Den  wenigen  Forstmännern,  welche  sich  mit  dem  Gegenstande  qaellen- 
mäfsig  beschäftigen,  fehlt  es  gewöhnlich  an  der  genügenden  historischen 
Schulung   und    Litteraturkenntnis;    und    doch    ist  die    Wissenschaft  diesen 


Brünneck:  JNSt  50,  1888,  S.  358  —  83.  —  361)  id.,  D.  Leibeigenschaft  in  Pommera: 
ZSKGö.  9,  1888,  8.  104—52.  —  Vgl.  o.  8.  285/6»«.  —  id.,  LeibeigenMÜi.  in  Oitpreafien: 
JB.  10,  II,  148".  —  362)  Fuchs,  Bauernatand,  i.  o.  8.  286«".  |[G.  Beckmann:  JöW. 
13  (1889),  240/3.]|  —  363)  Hausmann,  B.  grundherrl.  Yerfass.  Bayerns  in  d.  2.  Büße 
d.  18.  Jh.  Diss.  StraTsburg,  (Trübner).  1888.  78  8.  —  364)  Bauemlegnng  in  Hecklen- 
bürg,  17.  Jh.,  B.  JB.  10,  III,  69»"  (G.  Schröder).  —  (JB.  9)  Ahlers,  Bauerl.  Hofen- 
wesen  in  Mecklenburg.  —  (JB.  10)  G.  H.  Schmidt,  Z.  Agrargesch.  Lübecks  u.  Oitholsteio«- 
—  Knothe  (JB.  8)  Gutsunterthanen  in  d.  Oberlausita.  —  Dänische  Leibeigenschaft  s.  JB.  9 
(Steenstrup).  —  365)  X  B.  Souchart,  Bibliogr.  g^niraled.  ouvrages  sur  lacha8se,laTteene 
et  la  fanconnerie,  publijs  ou  compos^s  depuis  le  XY«  ai^e  jusqu'a  ce  jour  en  fran^,  latio, 
anglais,  espagnol,  italien.     Paris,  Boquette.     1886.     750  8.     |[Le  MA.  1888,  S.  1/8.]|    fi>t 


{42.     YerfiBMung.     1887/8.     Jattrow.  11,415 

MäoneiD  fOr  das  Gebotene  zu  Dank  verpflichtet.  Es  berührt  sonderbar, 
wenn  wie  vor  einigen  Jahren  Roth,^^?)  so  jetzt  Schwappach ^^^)  sich  mit 
dem  Ursprung  des  Wortes  'Forst'  abquält,  als  ob  Grimms  Wörterbuch  noch 
nicht  existierte,  oder  wenn  er  die  Herrenlosigkeit  des  Waldes  zur  Zeit  der 
lex  salica  in  einer  Weise  bestreitet, >^^)  deren  Widerspruch  gegen  alle 
herrschenden  ÄDSchauungen  in  diesem  MaTse  gewifs  nicht  beabsichtigt  ist.'^^^) 
Und  dennoch  mfissen  wir  sein  gröfseres  Werk  als  eines  der  brauchbarsten 
OrieDtierungsmittel  unter  den  Torhandenen  bezeichnen.  Es  gilt  dies  nament- 
lich Yon  dem  neuesten  Teii,'^^)  welcher  den  'Übergang  auf  die  jetzigen  Ver- 
b&ltnisse  seit  1790*  behandelt  und  den  Stoff,  wie  in  der  vorigen  Periode, 
Dsch  einem  Überblick  Ober  die  Quellen  in  die  5  Abschnitte  gliedert:  Wald- 
eigentum; Waldwirtschaft;  Forstpolizei,  Forstverwaltung,  Forststrafrecht;  Forst- 
wissenschaft; Jagdwesen.  Beigegeben  ist  ein  ungedrucktes  Spessarter  Förster- 
weistom  (v.  1589?).  —  Seit  mehreren  Jahren*^*)  publiziert  Ney  MAliche 
und  NZliche  Waldordnungen.  Leider  sind  diese  kleinen  Publikationen  in  den 
Terschiedensten  Forstzeitschriften  zerstreut.  Was  dem  Ref.  aus  der  Berichts- 
periode bekannt  geworden  ist,  betrifft  die  berühmten  Hagenauer  Beichsforsten 
(a.  1365 — 1014)  und  ist  dem  dortigen  Stadtarchiv  entnommen^^^'^^^)  mit 
Ausnahme  einer  Urk.,  welche  ans  dem  unterelsftssischen  Bezirksarchiv  stammt; 
kleinere  Stücke  beziehen  sich  auf  den  ^Bienenwald'  im  südlichen  Teil  der 
pfillzischen  Rheinebene  (a.  1466,  1509),  auf  Maursmünster  u.  a.  —  Seit  dem 
MA.  hat  sich  in  Deutschland  an  vielen  Stellen  eine  Verdrängung  des  Laub- 
wtldes  durch  den  Nadelwald  vollzogen.  Einen  solchen  Fall  behandelt  der 
Aofeatz  von  Rihtmeyer,^^^)  welcher  namentlich  auch  Vorgänge  des  18.  Jh. 
behandelt  —  Indem  wir  Einzelheiten  einerseits,*'*-^'®)  die  über  die  deutsche 
Geschichte  hinausgehenden  kulturgeschichtlichen  Bücher  andererseits*'')  regi- 
strieren, müssen  wir  noch  mit  einigen  Worten  auf  das  Jagdrecht  eingehen 
nm  der  Buntheit  des  Bildes  willen,   welches  eine  Zusammenstellung***^)  der 


mt  nieht  mrgelagen.  —  806)  JB.  5,  II,  92«;  9,  Ul,  337**».  —  867)  JB.  5,  II,  92".  — 
S68)  Z.  Bedeat  d.  fitymol.  d.  Wortea  Font:  Fontwiss.  GBl.  28,  1884,  S.  515—22.  — 
369)  id.,  D.  fontgOMh.  BedentonK  d.  lex  aalica:  ib.  1882,  S.  283/7.  —  370)  X  id.i  D. 
fönt-  s.  jagdg<MchÜ.  Bedeat  d.  Vollurechte:  ib.  1883,  S.  205—13.  —  371)  id.,  Hindb.  d. 
Font-  n.  Jagdgeecbichte  Deatacbla.  2  Bände.  1.  Lieferang:  Von  d.  ältesten  Zeiten  bis  i. 
ScUoft  d.  MA.  (1500);  2.  Lfg.  Vom  SRhloCi  d.  MA.  bu  2.  Ende  d.  18.  Jh.  (1500  -  1790); 
3.  liet  Vom  Bnde  d.  18.  Jh.  bis  s.  NZ.  Berlin,  Springer.  1885/8.  gr.  8^  I,  l->256;  U,  257 
-«U;  III,  rV,  645—872  8.  M.  20,00.  I[G.  Sch[moller]:  JGVV.  18,  428—30  (wohl- 
wollend); J.  Lehr:  JNSt  50,  488.]|  —  372)  Vgl.  JB.  6,  UI,  118".  —  373)  C.  E.  Ney, 
Aas  alten  Waldordnangen:  Forstwiss.  GBl.  21,  1887,  S.  290/6;  22,  1888,  S.  216—21.  — 
9ii)  id.,  Jagdliches  aas  alten  Archiven.  5.  Verleihang  d.  Jagdrechtes  im  Hagenauer  Forst 
iBHainr.  t.  Fleekenetein  y.  1372:  GBl.  Forstwesen  13,  1887,  S.  92.  —  (8.  138««)  id., 
Heiliger  Forst  b.  Hagenaa.  —  (JB.  10)  Hückel,  ForSU  d'Alsace.  —  375)  B.  Bihtmeyer, 
Z.  Oesch.  d.  Fichtenkaltar ,  insbes.  d.  Fichten-Bttschelpflansong  im  Harse:  Forstl.  Bll.  24, 
l>iS7,  8.  236—55.  —  876)  G.  ▼.  Fischbach,  £.  Waldwertberechn.  aas  Österr.  yor  d.  Erw 
ieheinen  d.  HofdekreU  y.  14.  Jali  1788:  CBlForstwesen  14,  1888,  S.  316.  Taxe  d.  Eisen- 
"teiaer  Waldes  m.  1774.  —  877)  A.  Gieslar,  Z.  Gesch.  d.  künstlichen  VexjUngong: 
CBiFontweMn  14  (1888),  8.  389—402.  492—504.  545—56.  (Koner  AbriTs  y.  Altert 
^  s.  Gegenwart.)  —  378)  G.  Wingelmttller,  D.  Fem-  n.  Feuerwaffen  s.  Jagdgebranche 
n  ihrer  Bntwickel.  bis  anf  ansere  Zeit:  GBlForstwesen  13,  1887,  8.  376 — 87.  Knraer  popa- 
^t  Oberbiick.  —  879)  (JB.  8)  Bfihler,  Wald  in  d.  Kaltargesch.  | [GBlForstwesen  24 
(1^7),  123,  sehr  anerk.]!  —  (JB.  10)  Maeder,  Wald  in  s.  kaltarhist  Bedeat  —  380) 
A.  Da  Icke,  D.  preoCrische  Jagdrecht  Anf  Grand  der  in  d.  Umfange  d.  Monarchie  a.  in  d. 
«iuelnen  Proyinses  geltenden  Gesetse  n.  Verordnungen,  sowie  der  d.  letzteren  erläatemden 
Beektqireehang  d.  hSchsten  GerichtdUöfe  nebst  e.  Anhang,  enth.  d.  Reichsgeseta  betr.  d. 
Bcliati  y.  V8gefak  y.  22    Mars  1888  a.  d.  Text  d.  wichtigsten  preoüs.  Jagdgesetae  systematisch 


n,416  i^S-     Yerfassimg.     1887/8.     Jastrow. 

heute  giltigen  Gesetze  gewährt,  obgleich  dieselbe  sich  aaf  die  preuÜBische 
Monarchie  beschränkt.  Die  Provinz  Hessen-Nassau  allein  weist  9  verschiedene 
Oesetzgebungen  auf.  Die  der  einheitlicher  gestalteten  alten  Provinzen  gehen 
vielfach  noch  auf  die  friedericianische  Zeit  znrttck.  Und  so  bietet  das  Bach, 
wenn  es  auch  keinen  historischen  Abschnitt  enthält,  doch  mannigfaches 
historisches  Quellenmaterial.  —  Dafs  selbst  in  Preuiüsen  trotz  des  Feld-  and 
Forst polizeigesetzes  von  1880  Detailbestimmungen  älterer  Forstordnungea 
noch  gelten  können,  hat  gegen  Eberts*®^)  Wagner***)  bewiesen,  indem 
er  zeigt,  wie,  vermöge  der  alten  Auffassung  des  Jagdregals  als  Nutzungsrecht, 
Bestimmungen,  die  heute  für  for  st  polizeilich  gelten,  in  den  Ordnungen  des 
18.  Jh.  als  jagd polizeilich  erlassen  waren  und  also  nicht  aufgehoben  sind.  — 
Den  Kampf  uralter  Volksanschauung  gegen  modernes  Recht  zeigt  nichts  so 
deutlich  wie  Geschichte  und  heutige  Stellung  des  Forstdiebstahis.  Beides 
skizziert  Ziegner-Gnflchtel,***)  im  historischen  Teil  (S.  2*22/9)  sehr  kurz 
und  nichts  wesentlich  Neues  bietend,  aber  die  bisherigen  Ergebnisse  unter 
guter  Benutzung  der  zerstreuten  Litteratur  zusammenfassend.  Das  älteste 
Recht  kannte  kein  Eigentum  an  stehendem  Holz,  also  auch  keine  Verletzung 
desselben.  In  den  Weistümern  halten  die  Bauern  wenigstens  den  Grundsatz 
fest,  dafs  die  Wegnahme,  selbst  wo  sie  verboten  wird,  doch  nicht  Diebstahl 
ist.  Nach  Erlafs  der  Carolina  wurde  der  Versuch  einiger  Theoretiker,  die 
Wegnahme  von  Waldholz  einfach  unter  Diebstahl  zu  subsummieren,  ab- 
geschlagen. In  den  einzelnen  Territorien  ergingen  Landesordnungen,  welche 
den  Torstdiebstahr  als  besonderes  Delikt  niederen  Grades  hinstellten.  Als 
in  unserer  Zeit  das  Reichsstrafgesetzbuch  den  Begriff  des  Diebstahls  generell 
feststellte,  wurden  dennoch  jene  Landesordnungen  ausdrücklich  konserviert, 
so  dafs  hier  das  Landesrecht  sogar  die  Grenze  zwischen  sich  und  dem  Reicbs- 
recht  selbst  bestimmt. 

Für  Fischerei^^^)  und  Bienenzucht^^^)  machen  wir  auf  anderen 
Orts  besprochene  Beiträge  aufmerksam. 

Dafs  für  den  Ackerbau  nur  eine  einzige  Abhandlung  anzufahren  ist, 
darf  nicht  Wunder  nehmen,  da  derselbe  in  der  oben  angeführten  aligemeinen 
Litteratur  über  Landwirtschaft  ohnedies  die  Hauptrolle  spielt.  Die  heutige 
Statistik  der  Getreidepreise  wird  gewöhnlich  bis  in  das  Jahr  1816  zurück- 
geführt. Dies  hat  aber  den  methodischen  Übelstand,  dafs  man  mit  einem 
unter  dem  Eindruck  einer  langen  Kriegszeit  stehenden  abnorm  hohen  Preise 
beginnen  mufs.  Läfst  man  die  ersten  Jahre  fort,  so  ergiebt  sich  der  ent- 
gegengesetzte Übelstand  eines  abnorm  niedrigen  Preisstandes.  Das  Bedürfnis 
nach  einer  wissenschaftlich  genauen  Verwertung  dieser  Preisstatistik  drängt 
daher  den  Nationalökonomen  mehr  rückwärts  zu  historischen  Stadien. 
Conrad***)  macht  darauf  aufmerksam,  daDs  das  geheime  Staatsarchiv  2a 
Berlin    hiefür  Materialien    rückwärts    bis  1717   bewahrt.     C.  giebt  einzelnes 


daxgestellt     2.  ▼ollstSndig.  umgearb.  Auflage.     Breslau«  Kern.     1888.     YHI,  271  S.    U.  5,00. 

—  381)  E.  Eberts,  Gelten  d.  alten  Forst-  n.  Jagdordnungen  noch  hinsichtl.  d.  Be- 
stimmungen, d.  Abliefern  d.  gefundenen  HirBchgeweibe  betr.:  ForstlBU.  24,  1887,  S.  40—65. 

—  382)  Landger  .-Dir.  Wagner,  Sind  d.  alten  Forst-  u.  Jagdordnungen,  insoweit  sie  Be- 
stimmungen über  d.  Sammeln  abgeworfener  flirschstangen  enthalten,  durch  d.  Feld-  n.  Font- 
polixeigesets  y.  1.  Apr.  1880  aufgehoben:  ib.  1887,  S.  136/9.  —  383)  H.  Ziegner- 
Gnfichtel,  B.  Forstdiebstahl.  Darstellungen  aus  d.  in  Dtochl.  geltenden  Becht:  ZStnlB.  8, 
1888,  S.  222—314.  —  384)  (JB.  10)  Ehren berg,  Fischbestand  in  Pior.  Poeen.  — 
Reiche  Beitrr.  z.  Qesch.  d.  Seefischerei  bei  D.  Schäfer,  Buch  d.  Vogts  auf  Schon«  (JB.  10.) 

—  385)  (JB.  10)  Dombrowski,  BienenwirUchaft  in  Ermland.  —  386)  J.  Conrad,  D. 


§42.     YerfiMaung.     1887/8.     Jastrow.  11,417 

ans  diesem  Jahre  namentlich  aher  einen  Üherhlick  Aber  die  methodischen 
Erhebungen  Friedrichs  des  Groben  und  vollständige  Tabellen  über  die  Preise 
Ton  17BÖ — 88.  Der  Durchschnittspreis  des  Weizens  stellte  sich  zn  dieser 
Zeit  auf  5,72  M.  p.  Gentner.  Er  schwankt  örtlich  von  4,88 — 8,59;  den 
höchsten  Durchschnittspreis  zeigt  Minden  mit  7,25,  den  niedrigsten  Littanen 
mit  4,39.  In  derselben  Weise  verfolgt  G.  den  Roggen  (Durchschnitt  4,29, 
Schwankungen  von  3,00 — 7,50)  und  die  Gerste.  Er  regt  dazu  an,  die  Yer- 
bindang  dieser  statistischen  Reihe  von  1788 — 1818  herzustellen,  wozu  es  an 
Material  nicht  fehle. 

Von  Spezialkulturen  ist  wiederum  der  Weinbau,  und  auch  dieser  nur 
mit  einigen  lokalgeschichtlichen  Kleinigkeiten'^^)  vertreten. 

Endlich  noch  einiges  Wenige  über  ViehzuchL^^^^)  Zur  Veredelung  der 
Schafzucht  durch  spanische  Böcke  wurde  von  der  preuüsischen  Regierung  im  Jahre 
1797  der  Amts  Verwalter  Finck  von  den  v.  d.  Bnscheschen  Gütern  engagiert.  Aus 
dieser  Zeit  stammen  Aufeeichnungen  und  Briefe  im  Nachlasse  Schöns,  der 
als  Vertreter  der  Regierung  die  Verhandlungen  namentlich  auch  im  Interesse 
einer  Verfeinerung  der  Wolle  für  die  Industrie  des  Königlichen  Lagerhauses 
fahrte.  Der  Herausgeber  hat  seiner  Publikation'*®)  einen  Rückblick  über  die 
Yersnche  der  Schafveredelung  seit  dem  17.  Jb.,  sowie  einige  Bemerkungen 
aber  die  Zeit  nach  den  Freiheitskriegen  beigefQgt. 

JBerglHJlt&m^*^)  In  den  amtlichen  Bericht  der  nordamerikanischen  Berg- 
bao?erwaltung  war  zur  Orientierung  über  Bergrecht  auch  ein  kurzer 
hjstonscber  Abrifs***)  aufgenommen.  Der  Vf.  ist  ein  in  Deutschland  be- 
kannter Geologe  und  Bergrechtskenner.  Eine  Übersetzung^*^)  seiner  Arbeit 
bringt  jetzt  eine  deutsche  Fachzeitschrift,  unter  Weglassung  der  blofsen 
Americana.  Was  übrig  bleibt,  ein  gedrängter  internationaler  Cberblick  der 
Entwickelung  vom  Altertum  bis  zum  19.  Jh.,  ist  freilich  unberührt  von  den 
Streitfragen  und  Einzeluntersuchungen,  mit  denen  sich  die  europäische  Fach- 
gelehrtenwelt abquält.  Desto  deutlicher  tritt  in  dieser  Zeichnung  der  blofsen 
Grundlinien  der  Entwickelung  die  imposante  Stellung  hervor,  welcher  der 
deutsche  Gedanke  der  Bergbaufreiheit  in  der  Entwickelung  der  Kulturvölker' 
emnimmt  —  Arndt ^*^)  tritt  dafür  ein,  dafs  schon  Merowinger  und  Karo- 
linger das  Bergregal  geübt  haben,  bespricht  ausführlich  die  Kontroversen, 
welche  sich  an  die  Stellung  Friedrich  Barbarossas  zum  Bergregal  knüpfen 
and  behandelt  in  besonders  durchsichtiger  Darstellung  den  allmählichen  Ober- 
gang  des  alten  Bergregals  in  die  moderne  Bergbaufreiheit.  —  Engels 
'Bergrecht' 5**)  ist  für  Juristen,    für  Bergleute  und  selbst  für  den  Laien  be- 


Qetraideiiraiae  im  preaüi.  Staato  1766~S8:  JNSt.  49,  1887,  8.  818—22.  —  887) 
(S.  180^6)  Osrtel,  Weinbaa  in  Ssohsen.  —  (JB.  7)  Loebe,  Weinban  in  Altenbnrg.  — 
(JB,  8)  PrSll,  Weingartenberits  ▼.  Schligl.  —  S88)  (JB.  7)  Kitt,  Z.  Vorgesch.  d.  Pferdea; 
Pietrement,  las  cheranx.  —  889)  E.  Hanaer,  D.  Entwickelung  d.  Viehaacht  in  Preaüaen 
T.  1816  bia  1883  mit  Bückricht  auf  d.  awei  einheitl.  ZiOünngen  ▼.  1873  o.  1883  fttr  d. 
ganae  tatacbe  Beich.  (=  Sammig.  nationaldkon.  n.  statiatiacber  Abbandlongen.  Hng.  ▼. 
J.  Conrad,  Bd.  4,  Heft  5.)  Hall.  Diaa.  Jena,  Fiacber.  1888.  91  S.  M.  6,00.  War 
iBir  a.  Z.  noch  nicbt  angänglicb.  —  890)  D.  Merinoacbaf  n.  d.  WeltaoU.  Mit  Benntaong  d. 
ucbs^an.  Papiere  d.  Miniatera  t.  Sobdn  t.  e.  Oatprealaen:  YYPK.  93.  95.  96,  (yier 
^rtilc^)  —  891)  Sinacblig.  aaa  d.  17.  a.  18.  Jb.  a.  ancb  a.  No.  637.  (Schmoll er).  — 
—  Z9t)  Mineral  Beaonrcea  of  tbe  United  Statea.  Calendar,  Yeara  1883  and  1884.  [Amtl. 
BericktT.  Alb.  Williama  jr.]  WaaMngton.  1887.  —  898)  B.  W.  Baymond,  Abrila  d.  Geach. 
d.  Baxgnebta;  flbera.  ▼.  Beigaaa.  Kaltbenner:  ZBergr.  28,  8.  48—72.  1887.  —  894) 
A.  Arndt,  Z.  Oeaeh.  u.  Tbeorie  d.  Bergregsla  a.  d.  Bergbanfreibeit.  Halle.  1879.  br. 
M.  e^.  _  395)  £.  Engela,  Fnniaiacbea  Bergrecht.    S.  Leit&ulen  t  d.  Stadium.     Leipaig, 

Jahrwberiobte  der  OaiohiohtawisMnsobaft.    1888.    II.  27 


11,418  'i^^'     Yerfanosg.     1887/8.    Jastrow. 

Btimmt,  der  genötigt  ist,  sich  mit  bergrechtlichen  Fragen  zu  bescfafifcigen. 
Der  Vf.  ist  als  Dozent  in  Klaastiial  in  der  Besprecbang  bergrechtlicher 
Fragen  vor  Nichtjaristen  gefibt  Sein  Bach  behandelt  das  Bergstaalsrecfat, 
das  Bergrechtseigentnm,  die  Gewerkschaftsknappschaft  mit  kurzem  Rück- 
blick  bis  ins  MA.  —  In  einer  mit  reichen  litteratarangaben  versehenen 
Stndie  erörtert  Wahle^^^)  die  Frage,  was  Bergrecht  sei.  Theoretisch  mfisae 
daranter  die  Gesamtheit  der  den  Bergbau  betreffenden  Rechtsnormen  ye^ 
standen  werden.  EUstorisch  aber  sei  Bergrecht  der  Inbegriff  der  Bestim- 
mungen, welche  die  Anssondemng  eines  Bergwerks  aas  dem  Eigentoms- 
komplex  betreffen.  Gerade  anf  dieser  historisch  erwachsenen  Bedeatang 
beruhe  aber  die  Entwickelang  und  die  heatige  Gestaltung. 

Unter  den  Beiträgen  far  den  Bergbau  kleinerer  Bezirke^^^  ganzer 
Territorien,'^®)  ja  auch  gröfserer  Monarchieen'^*)  im  Zusammenhange  nehmen 
unbestritten  die  sächsischen  den  ersten  Rang  ein.  Dem  dortigen  ürkk.-bache,*^) 
der  hervorragendsten  Quellenpublikation,  welche  wir  fttr  die  Geschichte  des 
deutschen  Bergbaus  besitzen,  war  eine  darstellende  Einleitung  vorangeschickt 
Dieselbe  ist  jetzt  im  Sonderabdruck^<^^)  allgemein  zugänglich  gemacht,  in> 
zwischen  aber  schon  wieder  durch  weiteres  Material^  ^^)  bereichert  worden. 
Auf  diese  grundl^enden  Arbeiten  geht  der  kleinere  Aufsatz  des  Bergamts- 
direktors Leuthold^^')  zurück,  ebenso  wie  Zirkels ^^^)  Leipziger  Rektorats- 
rede über  die  Bedeutung,  welche  der  Bergbau  des  Erzgebirges  f&r  die  Ent- 
wickelung  des  deutschen  Bergbaus  im  allgemeinen  hatte,  über  die  Kontroverse 
inbetreff  der  Priorität  des  deutschen  Bergrechts  vor  dem  mährischen  u.  a. 
m.  «^  Die  Nachträge, ^®^)  welche  der  kleine  Freiberger  Geschichtsverein  zu 
seiner  Bibliographie  liefert,  sind,  wie  das  Hauptwerk  von  einer  Bedeutung, 
welche  über  den  engen  Kreis  weit  hinausgeht. 

Wegen  der  steigenden  Bedeutung,  welche  das  Genossenschaftselement  in 
der  Verwaltung  des  Bergwesens  erhält,  sei  hier  auf  eine  historisch  gehaltene 
Arbeit^o<^)  über  die  westfiUische  Berggewerkschaftskasse  hingewiesen.  Im 
Jahre  1542  treffen  wir  bereits  das  'Quatembergeld',  welches  unter  dem  Berg- 
voigt, dem  Zehnder  und  dem  Bergschreiber  von  jedem  Zechenvorsteher  pro 
Jahr  zu  zahlen  ist.  Bei  Kohlen  trat  an  deren  Stelle  später  eine  Abgabe  vom 
Verkauf.  Zweck  der  so  gebildeten  Kasse  war  das  gemeine  Beste  der  Berg- 
werke, insbesondere  die  Besoldang  der  dafür  angestellten  staatlichen  Beamten. 
Seit  1737  trat  an  Stelle  der  Erhebung  pro  Jahr  die  alljährliche  Reparation 
unter  die  im  Betriebe  befindlichen  Zechen.    Im  Jahre  1766  treffen  wir  die 


Folix.  1887.  gr.  8»  YIU,  95  S.  M.  2,60.  —  896)  G.  H.  Wähle,  D.  Bofijiff 'Bexignchf 
im  Objekt  Sinne.  Freiboig,  Graz  a.  GeriscK  1887.  gr.  8"".  88  S.  M.  2,00.  \[ZBm^.  29 
(1888),  142  t  (•iMrk.)]f  —  897)  Bei^baa  im  Sckwanswald  s.  o.  S.  ISS«*  d.  J&  10 
(Gotheln);  im  Obezhan:  JB.  7,  II,  107/8»-*b  (Qüither  n.  A.);  im  Ltngn:  JB.  7 
(Wolffkro»);  in  Windiaeh-Matrei:  JB.  10  (WoUskron).  —  398)  H.  Ackeabach, 
Geaeh.  d.  Kiepre*MIKrk.  B^rggeMligeb.  u.  Bergrerwaltfr-  bia  a.  J.  1816:  ZBexgr.  28,  1887, 
S.  164n-26a.  Mit  Genehmig,  d.  Vf.  abgedraokt  aoa  'Z.  1  Baig-,  Hütten-  a.  SalineweMB'  17 
(1869),  —  (8.  18S«)  Tr»nkle,  Bergoidn.  MazimUiana.  —  399)  G.  E.  Leaikold,  a 
aatr.  Boi^ffecht  in  aeiMa  GrandzUgen.  Prag»  Tempaky;  Leipsig,  Fieytag.  1887.  IX,  S7S  S. 
M,  4,80.  irZBeigr.  28»  268-^70,  aneiii.]|  Mit  orient  hiit  Einleit  ^  409)  JB.  9,  Qr 
109»  ^  401)  H.  ErmiBoh,  D.  eSeha.  Bergrecht  d.  MA.  Mit  1  Tafei  Leiftsig,  OiaMcke 
ft^Beyrient  1887.  gr.  8«.  CLXiV,  249  8.  M.  9,«0.  ^  402)  (JB.  9)  Ermiaok,  Ziaaeiw 
recht  ▼.  BhnB&iedendarf  etc.  —  403)  Leathold,  D.  Freiberger  BergverkaTerfia».  » 
14.  Jahrhuadeft:  ZBergr.  29,  1888.  -^  404)  Zirkel,  Z.  Geach.  d.  aadba.  BeigrecbtB:  ib. 
28,  1887,  S.  844— 66w  --  405)  Heydenreieh,  Bibliographie  d.  Stedt  Freibeig  a.  ikrei 
Bergipeaena.    Kachtrag,  a.  JB.  9  (au  JB.  9,  H,  419^).  —  401^  Beigrat  H.  Schalts,  D- 


{42.     VerfjKBUng.     1887/8.     Jastrow.  11419 

Bezeichnung  Beiiggewerkschaftskasse.  Im  Jahre  1831  wnrde  die  Abgabe  ganz 
eriassen  and  an  deren  Stelle  eine  Aufsichtsstener  eingeführt.  Da  somit  die 
Besoldung  der  Anfsichtsbeamten  dnrch  die  neae  Steuer  dauernd  gedeckt  war, 
so  waren  die  angesammelten  Kassengelder  für  andere  gemeine  Zwecke  ver- 
wendbar. Die  Verwendung  erfolgte  im  Jahre  1863/4.  Seit  damals  bildet  die 
westftlische  Berggewerkschaftskasse  mit  dem  hauptsächlichsten  Zwecke  die 
wissenschaftliche  Ausbildung  Ton  Beamten  zu  fördern,  ein  Glied  der  dortigen 
Beigverwaltnng. 

Gewerbe.  Handel.   Verkehr.  In  der  Litteratur  ttber  die  öftere 
6eu7er6ever/'as5un9^^<^^  insbesondere  das  Innungswesen,^®^)  betreffen  dies- 
mal die  bedeutendsten  Beiträge  die  Reformversuche  des  aufgeklärten  Despotis- 
mos  in  Preufsen.     Mor.  Meyer ^<'^)  giebt  einen  kurz  gefafsten  Überblick  tlber 
Friedrich  Wilhelms  I.  organisatorische  Leistungen  in  der  allgemeinen  Staats- 
verwaltung,   über  die  gleichzeitig  auftanchende  theoretische  Bekämpfung  des 
Zunftzwanges,    des  Königs  erste  Bestrebungen,    Kolonisten  zu  gewinnen  und 
den  dadurch  herbeigeführten  ZusammenstoCs  mit  den  Zünften.    In  detaillierter 
Darstellung  wird  sodann  die  Zunftpolitik  während  der  ersten  10  Jahre  seiner 
Regierang  besprochen,  femer  seine  Bemühungen  zur  Anbahnung  einer  Reichs- 
reform (wobei  wir  zum  erstenmal  die  Vorgeschichte  der  Reichszunftordnnng 
Ton  1731   kennen  lernen),  endlich  die  Rückkehr  zur  selbständigen  Gewerbe- 
gesetzgebung (1732/4),  welcher  die  General-Innungsprivilegien  der  Kur-  und 
Neamark  sowie  die  Handwerksordnang  für  Ostpreufsen  verdankt  werden.     Ein 
Abdruck    der    letzteren   befindet   sich  in  der  umfangreichen  Aktensammlnng, 
welche   dem  Buche   beigegeben   ist    —    Dasselbe  Material    hat   gleichzeitig 
Scfamoller^'^)    benutzt,    um    in   zwei  Aufsätzen   eine   gedrängte  Übersicht 
über  den  hauptsächlichsten  Inhalt  und  die  Bedeutong  der  Reformen  in  volks- 
wirtschaftlicher Beziehung  zu  geben.     S.  tritt  der  Ansicht  entgegen,  dafs  die 
märkischen  Zünfte  besonders  entartet  gewesen  seien.    Er  zeigt,  wie  die  inter- 
lokale Organisation  der  Meister  einerseits,    der  Gesellen  andererseits  überall 
in  Deutschland  einen  Gegensatz  schuf,   in  welchen  eine  unabhängige  Staats- 
gewalt eintreten  mufste.     Die  Wirksamkeit  der  letzteren  richtete  sich  aller- 
^10^9  gegen  Privilegien,    welche    das    formale  Recht   auf  ihrer  Seite  hatten, 
nnd  begann  daher  damit,  die  Staatsaufsicht  den  Gerichten  zu  entziehen  und 
den  Verwaltungsbehörden  zu  übertragen.     Auch  hier^^^)  setzt  sich  der  Polizei- 
staat an  Stelle  der  lokalen  Organe,  verbietet  das  Debauchieren  ins  Ausland, 
macht  aber  mit  der  Freizügigkeit  des  Handwerks  innerhalb  der  inländischen 
Städte  Ernst.     Bis    1731    vollzieht  sich  die  Reform  nur  in  Anläufen  und  in 
emer   Reibe    einzelner   Yerwaltungsakte.     Von    1732/6    aber   wird   ein    zu- 
sammenhängendes neues  preufsisches  Innangsrecht  geschaffen,  dessen  charak- 
teristische Bestimmungen  S.  unter  drei  Rubriken  gruppiert:    Verhältnis    zur 
^entliehen  Gewalt',  Verhältnis  zum  Markte',  'Gesellenrecht'.    Ein  Vergleich 


WfletOL  BerggewerkflcbftftBkaue:  ZBergr.  28,  1887,  S.  470—501.  —  407)  YerachiedeneB 
tber  Geeeh.  d.  Industrie  iifinentiich  bei  d.  NatarySUceni  s.  JB.  7,  1,  193/4^-^;  (danmter 
Baek,  Simh).  —  (JB.  9-11)  Stieda,  QewerbegMch.  Lttbecks.  —  (8.  215*)  Stieda,  Hans. 
TeniBbanmgeB  üb.  stidt  Gewerbe.  —  (JB.  10)  Mettig,  Gewerbegeechichtl.  AoMtell.  d. 
iobiBBügUde.  --  40S)  (JB.  9)  Berlit,  Leipriger  InnangBordniiikg  d.  15.  Jb.  —  (JB.  10) 
FleniBiiig,  LahrlingHweien  d.  Dreedner  Imumgen.  —  499)  Mor.  Meyer,  Geecb.  d. 
praafiriKh.  HandwerkerpoliUk.  Naeh  amtl.  QneUen.  8.  Bd.  (=Handwerkerpolit.  Friedr.Wilb.  I.) 
Miadeai.  W.,  Bnnia.  1888.  YHE,  894  8.  M.  10,00.  —  410)  G.  Sebmoller,  D.  branden- 
bargiaeh-prBiiJBnache  Iiiniuigtweflen  y.  1640 — 1806,  haaptsacblicb  d.  Beform  unter  Friedrich 
WüMm  L :  FBPG.  1,  1888,  8.  67—109  u.  825—83.  —  411)  Vgl.  JB.  9,  III,  335«*«.  — 

27* 


U,420  i^2-     VerfMsang.     1887/8,     Jastrow. 

mit  gleichzeitigen  oder  später  folgenden  Reformen  in  Frankreich,  Österreich, 
Karsachsen  u.  a.  macht  den  Beschlaüs.  —  Um  diese  Beformen  in  ihrer  ganzen 
Bedeutung  zn  würdigen,  mafs  man  sich  vergegenwärtigen,  dafs  im  Laufe  des 
16.  and  17.  Jh.  in  den  genossenschaftlichen  Organisationen  der  verschiedensten 
Art  eine  Selbständigkeit  des  Vorstandes  um  sich  gegriffen  hatte,  welche  ihn 
als  verantwortnngsfreien  Verwalter,  die  Korporation  and  ihr  Vermögen  als 
Verwaltungsobjckt  erscheinen  liefs.  Dieser  Miisbraach  war  es,  dem  in 
Prenfsen  der  aafgeklärte  Despotismus  gesteuert  hat,  wie  denn  das  Durch- 
greifen Friedrich  Wilhelms  I.  gegenttber  den  Stadträten  za  Gunsten  des 
Bürgerinteresses  nar  ein  Beispiel  hierfür  ist.  Ein  düsteres  Bild  von  den 
Zuständen,  denen  wir  in  Prenfsen  so  entronnen  sind,  giebt  gegenwärtig  ein 
ProzeÜB^^^)  einiger  Mitglieder  der  Leipziger  Kramerinnang  gegen  deren  Vor- 
stand. Als  es  sich  im  Jahre  1862  um  Auflösang  der  Innung  handelte,  gab 
der  Vorstand  den  letzten  Jahresabschlufs  auf  ca.  180,000  Thaler  an.  Die 
Anerkennung  dieser  Rechnung  verweigerte  die  Innung,  weil  in  ihr  das  Stamm- 
vermögen  nicht  mit  übertragen  war.  Letzteres  anzugeben  weigerte  sich  der 
Vorstand,  weil  er  zur  Rechnungslegung  nicht  verpflichtet  sei,  sondern  lant 
Ratsverordnung  von  1648  die  Verwaltung  als  selbständiges  ^Syndikat'  ftihre. 
Man  suchte  nun  im  Archiv  der  Innung  nach  statutarischen  Bestimmungen, 
fand  aber  nur  die  Notiz,  dalis  die  ältesten  Stücke  schon  im  Jahre  1676  als 
'herausgerissen  und  geraubt'  bezeichnet  wurden.  Die  nunmehr  klagführenden 
Mitglieder  schätzen  das  Stammvermögen,  über  welches  die  Rechnnngiegnng 
verweigert  wird,  auf  2  Millionen  Thaler  oder  mehr. 

Rohrscheidt^^')  bespricht  nach  einigen  wenigen  Notizen  über  die 
ältere  Zeit  zunächst  die  Lebensmittel-  und  Lohntaxen  des  18.  Jh.  und  die 
Stellung  der  freieren  Theoretiker  zu  denselben,  sodann  besonders  die  £nt- 
wickelung  in  Prenfsen  seit  dem  grofsen  Kurfürsten  und  ausführlicher  die 
neueste  Entwickelnng  seit  1860,  welche  ihm  auf  ein  System  obligatorischer 
Selbsttaxen  für  Bäcker,  Gastwirte  u.  a.  m.  hinzudrängen  scheint 

Für  die  Oeschichte  der  Hausindustrie^^^'^^^)  macht  Schmoller***) 
darauf  aufmerksam,  dafs  die  Werke  von  Schanz^  *7)  und  von  Bein^^^)  anderes  und 
wertvolleres  bieten  als  der  Titel  vermuten  lasse.  Schanz  giebt  eine  Geschichte 
der  Erlanger  Strumpfindustrie  und  des  Schweizer  Nadlergewerbes  mit  einer 
Kenntnis  der  Technik  von  seltener  Gründlichkeit  und  eben  darum  mit  viel- 
fachen Belehrungen  über  die  realen,  sichtbaren  Folgen  der  einzelnen  Reg- 
lements. Bein  giebt  eine  Fülle  von  Details  über  die  Voigüändische  Textil- 
industrie. Wenn  beide  Autoren  das  Material  auch  nicht  zu  vollkommen 
abgerundet  wirtschaftshistorischen  Darstellungen  verwendet  hätten,  so  könnte 
man  doch  im  Anschlufs  an  dieselben  sich  ein  lebendiges  Bild  von  der  Ent- 


412)  [E.  A.  Spiegelthal,]  Beitrag  z.  Gesell,  d.  Leipsiger  Krtmer-Iniiimg  1892-1S87. 
EntbiUlongen  z.  Belenchtong  d.  Ünachen  ihrer  AoflSsang.  £.  iirk.licber  Bericlit  d.  klag- 
f&hrenden  Gruppe  d.  GenoMenschaft.  Leipzig,  Benache.  1888.  IV,  49  S.  H.  1,00.  Alf 
Ms.  gedmckt  —  418)  K.  ▼.  Bohrscheidt,  Geach.  d.  Polizeitazen  in  DtzchL  n.  Vwahn 
n.  ihre  Stellnng  in  d.  Beichsgewerbeordn.:  JNSt  51,  1888,  8.  353—408.  ~  414)  X 
Frankenstein,  Bevölk.  u.  Haasindastrie  in  Schmalkalden,  s.  JB.  10.  |[G.  Sch(moller): 
JGYV.  12,  889— 48.]|  —  (Bifite  d.  Kleineisenindostrie  im  16.  a.  17.  Jh.)  -  41&)  X  Sax» 
B.  Hanaindoztrie  in  Thfiringen  nebat  e.  Dantellang  d.  Korbflechterei  in  Oberftanken. 
Wirtachaftagesch.  Stadien.  3.  B.  Korbflechterei  in  Oberfranken  n.  Gobarg.  Hanaindoatrieaa 
in  Nenztadt  a.  B.  n.  Biirgel.  (=  Sammlung  nationalök.  u.  stat  Abhandlangen,  2.  Bd.,  9.  Heft) 
Jena,  Fizcher.  1888.  gr.  S^,  YIII,  152  S.  M.  3,00.  (Seit  Anfang  dieaea  Jh.)  - 
416)  G.  Schmoller,    D.   Haasindoatrie  a.  ihre  Slteren  Ordnongen  n.  Beglementa:  JOT^< 


§42.     VorfaMODg.     1887/8.     Jastrow.  11,421 

wickdang  der  deutschen  Haasindustrie  machen.  Im  16.  und  17.  Jh.  auf- 
kommend, erreicht  sie  überall  ihren  Höhepunkt  im  18.  Jh.  Im  Gewerbe- 
betriebe ist  dadurch  neben  den  Meister  der  Verleger  getreten.  Naturgemäfs 
f&bren  die  Verleger  überall  ein  Hinneigen  zu  gröfserer  Gewerbefreiheit  herbei. 
Aber  unter  der  fortdauernden  Herrschaft  der  Zunftverfassung  suchen  sie 
ihrerseits  selbst  einen  zunftmäfsigen  Zusammenschlufs  oder  den  Eintritt  in  die 
alten  Zünfte.  Daraus  ergiebt  sich  dann  die  Notwendigkeit  neuer  Statuten 
onter  staatlichem  Einflüsse  zum  Schutze  der  aufserhalb  der  Zünfte  stehenden 
Interessen.  Diese  neuen  Statuten  seien  als  das  Mittelglied  zwischen  dem 
alten  Zunftrecht  und  der  modernen  Fabrikgesetzgebung  anzusehen.  Daraus 
erkl&rte  sich  ihr  Segen,  daraus  auch  ihr  schliefslicher  Zusammenbruch.  In 
ihnen  hätte  die  damalige  Regierung  Aufgaben  gelöst,  wie  sie  auch  den 
heutigen  gestellt  seien. 

Die  Idtteratur  über  die  moderne  Gewerbeverfassung  und  selbst 
über  die  schwebenden  Fragen  der  Arbeiterpolitik^^^-^*®)  darf  von  dem 
Historiker  nicht  ganz  übersehen  werden.  Au  Herkners^*^)  Buch  sind  die 
Anklagen  gegen  die  elsftssischen  GroÜBfabrikanten  und  der  Groll  gegen  das 
Manteuffelscbe  Regiment  von  den  Zeitungen  soviel  besprochen  worden,  dafs 
das  Buch  heute  vielfach  für  ein  politisches  Pamphlet  gehalten  wird.  Es  sei 
darauf  aufmerksam  gemacht,  dafs  unbeschadet  dieser  in  die  Gegenwart  hinein- 
reichenden Spitzen  das  Werk  vielfach  auf  historischem  Grunde,  auf  einer 
Geschichte  der  Industrie  in  den  letzten  hundert  Jahren  aufgebaut  ist.  — 
Schöne ^'^)  will  den  Kampf  zwischen  Handwerk  und  Fabrikbetrieb  an  einem 
dnzelnen  Beispiel  studieren  und  w&hlt  hierzu  das  Schuhmachergewerbe,  in  der 
Hauptsache  sich  auf  das  Königreich  Sachsen  konzentrierend.  Namentlich  über 
die  Gewerbeverfassung  verbreitet  er  sich  auch  historisch.  Aber  auch  die- 
jenigen Rückblicke  über  Einzelheiten,  welche  nur  bis  in  die  Mitte  des  Jh. 
zorflckgehen,  sind  vielfach  unter  dem  oben  bezeichneten  Gesichtspunkt  für  die 
Geschichtschreibung  von  Interesse.  Wenn  er  z.  B.  aus  den  Büchern  einer 
Dresdener  Schuhmacherei  die  Löhne  mitteilt,  wie  sie  von  1850  bis  jetzt  ge- 
zahlt wurden,  so  ist  dies  ein  Vorgang,  welcher  entschieden  Nachahmung  ver- 
dient —  Die  österreichische  Jubiläumsgewerbeausstellung  des  Jahres  1888 
war  dazu  bestimmt,  einen  Überblick  über  die  allmähliche  Entwickelung  der 
Industrie  während  der  40j.  Regierung  des  heutigen  Kaisers  zu  geben.  Der 
historische  Charakter  der  Ausstellung  sollte  in  historischen  Oberblicken  über 
jede  Abteilung  zum  Ausdruck  kommen.  Da  dieselben  aber  in  dem  offiziellen 
Ausstellungskatalog   keinen    Platz    fanden,    so    wurden    sie   nachträglich    als 


11,  1887,  S.  869—76.  —  417)  JB.  7.  —  418)  JB.  9.  —  419)  X  ög.  Adler,  D. 
fn^  d.  intemationaien  ArbeitenchatiM  nebst  e.  Kritik  d.  Anriebt  G.  Cohns.  (Ans:  'Annalen 
dei  deutMshen  Beichee/)  Mfincben,  Hirtb.  1888.  UI,  114  S.  M.  1,50.  Entbalt  nacb 
J6YV.  13,  (1889),  S.  282  (Oldenberg)  aacb  e.  bist  TeU.  ~  420)  X  K.  Bücber,  Z. 
6eBeb.  d.  intarnst  Fabrikgesetzgebung:  Dtscbe  Warte  1888,  Febr.  Wien,  Picbler.  1888. 
U  S.  M.  0,40.  (Soll  aacb  im  Sondeirabdr.  erscb.  sein;  ygl.  JNSt.  51,  449.)  — 
421)  H.  Herkner,  Oberelsäsaiscbe  Baamwollindostrie  a.  ibre  Arbeiter.  (=  Abbandl.  aas 
d.  itiatawisaeiftschafU.  Seminar  sa  Stralsbarg  i.  E.  Hrsg.  y.  G.  F.  Knapp  u.  L.  Brentano. 
4.  Heft.)  Stralsbarg,  Trftbner.  1887.  gr.  8<>.  XVII,  411  S.  M.  8,00.  IfJOVY.  11,  676 
(Sebmollery  s«hr  anerk.,  nnter  Herrorb.  d.  starken  Sabjektiy.)]|  —  42^)  M.  Scböne, 
D-  moderne  Entwickig.  d.  Scbnbmacbergewerbes  in  bistor. ,  statist  u.  tecbn.  Hinsiebt  B. 
Beitr.  x.  Kenntnia  nnseres  Gewerbewesens.  («=  Samml.  nationalökm.  a.  statist  Abbdlgen  d. 
Seum.  m  Halle.  Hrsg.  y.  J.  Conrad.  Heft  6.)  Jena,  FiBcber.  1888.  VIII,  130  S. 
IL  3,60.     |[K.  Oldenberg:  JOGV.  18  (1889),  696/8  ('e.  scbwacber,  aber  nicbt  ganz  wert- 


11,422  {43.     YerffMQnK.:    1887/8.    Jastrow. 

selbständiges  Sammelwerke^')  yeröffentlicht.  Die  21  einzelnen  Beiträge  sind 
durchweg  sehr  knrz  gehalten,  geben  aber  eine  Fülle  von  Daten,  die  sonst 
schwer  zn  ermitteln  sind  (z.  B.  erste  Anwendung  nener  Erfindungen),  vielfach 
auch  in  die  Zeit  vor  1848  zurückgreifend. 

Die  kleineren  (meist  lokalgeschicbtlichen)  Beiträge^'*)  über  einzelne 
Gewerbe  betreffen  wiederum  zumeist  die  Textilindustrie,^^^)  neben  ihr  in 
gleichem  MaTse,  wenn  man  die  Goldschmiede^'^)  mitrechnen  will,  die  Metall- 
industrie.^'^  Aus  der  letzteren  ist  wegen  der  eigentümlichen,  ganze  Länder 
umfassenden  Yerbandsoiiganisation  das  Gewerbe  der  Kesselflicker^*^)  (gleich* 
zeitig  Helm-  und  Hamischflicker)  besonders  hervorzuheben.  —  Doch  reicht 
keine  dieser  Speziallitteraturen  auch  nur  entfernt  heran  an  den  Umfang  de^ 
jenigen  über  das  Buchgewerbe  und  seine  einzelnen  Zweige.  Die  Herstellong 
des  Papiers  ,e**)  die  Bnchdruckerkunst,^'®)  diese  sogar  in  einer  eigens  be- 
gründeten Sammlung,^'^)  die  Buchbinderei,^'')  Buchhandel  und  -gewerbe  als 
Ganzes  genommen, e")  sowie  der  Ursprung  des  Journalismus^'^)  haben  alle 
hier  oder  da,  und  zwar  meistens  an  litterarisch  bedeutenden  Orten,  historische 
Behandlung  gefunden. 

In  der  Ilandelsgeschichte^^^'^^*)  ist  diemal  die  Litteratur  über  die 
einzelnen  Institute  des  Handels  im  Vergleich  zu  den  Vorjahren  anifollend 
mager,  Märkte^ '7)  und  Messen^ '^)  sind  wenig,  die  Börsen  gar  nicht  ver- 
treten. Den  Ursprung  des  norddeutschen  Kommissionsgeschäfts  findet  Levin,^'*) 
wie  den  des  italienischen, ^^^)  im  Faktoreihandel,  aber  nicht  durch  accom- 
menda.  Dasselbe  findet  sich  bereits  im  13.  Jh.  Die  Einzelheiten  erörtert 
L.  hauptsächlich  an  Beispielen  des  14.  und  15.  Jh.  aas  Nowgorod,  Läbeck, 
Danzig,  sowie  vom  deutschen  Orden.  —  Die  offene  Handelsgesellschaft  des 
MA.  lernten  wir  an  einem  einzelnen  Beispiele  in  ausführlicher  und  sach- 
kundiger Darlegung^^^)  kennen.     An  die  Handelsgesellschaft  und  deren  titulos 


lo«er  ADfang*.)]!  —  423)  [Y.  K.  Schembera,]  Entwicklnng  ▼.  Industrie  a.  Geirnrbo  in 
Österreich  Ib  d.  Jahren  1848—88.  Hrsg.  t.  d.  Kommiaaion  d.  Jabilaama-OenrerbeannteU« 
Wien,  Lechner.  1888.  XU,  407  S.  M.  4,00.  —  424)  (JB.  10)  Gelcich,  Uhrmach«^ 
knnst  —  (8.  180^  Oertel,  Perlenfischerei  in  Sachsen.  —  (JB.  10)  Mendelsoha, 
Chem.  Indottrie  d.  Pn>y.  Posen.  —  425)  Leinen-,  Baumwollen-  u.  Tachindastrie  in  Schlesiea 
s.  o.  S.  192''-^*  (B.  Schneider  o.  A.)  —  (JB.  7)  Zimmermann,  Parehnemnft  in 
Breslan.  —  (JB.  9)  Yoges,  Spinnerei  in  Brannschweig.  —  (JB.  10)  MoTsmann,  Bsgsl- 
DoUfois.  —  (Abt.  111,  B.  93«>)  Goawenberghe,  Soie  k  Anvers  dep.  1538.  -  426)  QoM- 
schmiede  u.  Drechsler  am  sächs.  Hofe  d.  16.  Jh.,  s.  JB.  10,  III,  101^®^  (Garlitt).  — 
(S.  16V^)  Pallmann,  Frankfurter  Goldschmiede  16.  n.  17.  Jh.  —  (S.  252»)  Stieda, 
Rigaer  Goldschmiede,  14.-16.  Jh.  --  (JB.  10)  Crall,  Goldschmiede  in  Wismar.  —  427) 
(S.    232>B>)    stieda,    Zinngielser    so    Rostock.    —    428)    Back,    Kefiilerlehen ,   s.  JB.  7. 

—  429)  (S.    180'«»)  P-  H.  Meyer,   Papierfabrikation.   —  (JB.  10.   11)  Wiesner,  Papier. 

—  4S0)  Baehdrackerkanst  s.  JB.  7,  n,  62/8«'-"  (Linde  a.  a.);  s.  alljihrlich  nameDtJich 
betr.  Maini  }  29.  —  481)  Bibliograph.  Stadien  s.  Bachdroekergesch.  Deatsehlands ;  ed.  K. 
Schorbach  u.  M.  Spirgatis.,  s.  o.  S.  282^.  —  432)  (S.  164i«)  Bttcher,  Fraakfiiiter 
Bachbinderordnangen  16.  — 19.  Jh.  —  433)  Leipsiger  Bachhandel  s.  o.  S.  ISO**^'"*  (Kirch- 
hoff];  ygl.  JB.  10  (0.  T.  Hase).  —  (JB.  9)  J.  Brann,  Bnehdracker  a.  Bacbbindler 
Erfurts.  —  (JB.  10)  Hofmeister,  Bflchergewerbe  in  Rostock.  —  434)  (JB.  10)  Wehr- 
mann, Stettiner  Zeitungen.  —  (S.  207*^)  Jacoby,  Moral.  Wochenschriften  Hanborgs.  — 
435)  X  W.  Endemann,  D.  dtsche  Handelsrecht.  System,  dargestellt  4.  Tsrb.  Aufl. 
Leipaig,  Poes.  1887.  gr.  8«.  XII,  796  S.  M.  16,00.  'Geschiehtl.  Entwickl.'  8.  5—15  - 
486)  X  E.  Oosack,  Lehrbuch  d.  Handelsrechts  m.  Einschlufs  d.  SeerechU.  Stottgtrt, 
Enke.  1888.  XX,  589  S.  M.  8,00.  Hat  mir  nicht  vorgelegen.  —  437)  (JB  8)Jacobi, 
Markt  u.  Rathaus,  Spiel-  u.  Kaufhaus.  —  (JB.  7)  Markgraf,  öffentliche  YerkaofsstitteB 
Breslaus.  —  (S.  192^^  Markgraf,  Breslaner  Kaufhaus.  ~  438)  (JB.  10)  Heuer,  PVankfirter 
Messe.    —    439)  LeTin,    Kommissionsgeschäft   im  Hansegebiete,    a.  JB.    lO.  —  440)  ■• 


I 


}ia.     Verfanang.     1887/8.    Jaatrow.  11,428 

sodetads,  wie  er  in  Italien  in  die  Register  jeder  Kanfmannschaft  eingetragen 
warde  und  wie  er  aach  in  dem  ^ametname'  der  Ooslarer  Statuten  wieder- 
nerkennen  sei,  (nicht  an  das  KanfmannBseichen)  knflpft  Haab^^>)  den  Ur- 
sprung der  Haadelsfinna»  Von  den  Sozietäten  ist  dann  die  feste  Firma  auf 
Einzelkanfleote  übergegangen.  —  Brunn  er  s  Forschungen  über  den  Ursprung 
der  Wertpapiere  behandelten  von  der  Merowingerseit  an  nebeneinander 
Frankreichs^ ^)  und  Deutschland ^^s)  Von  der  ersteren  ist  jetzt  eine  mit 
Zns&tzen  erweiterte  französische  ObeiBetzung^^^)  erschienen  und  eine  ganz 
kurze  Rekapitulation  seiner  historischen  Ergebnisse  hat  der  Vf.  gelegentlich 
einer  dem  heutigen  Recht  gewidmeten  Darstellung^^^)  gi^eben.  Auf  Bronners 
Forschungen  fuist  in  der  Hauptsache  auch  eine  einschl&gige  italienische 
Arbeit^ss^)  —  Unter  dem  Gesichtspunkt  modemer  Handelsfreiheit  bespricht 
K.  Braun^*^)  das  Scheitern  zweier  ehemaliger  Monopol  versuche:  den  Plan 
des  Kurfürsten  August  ?on  Sachsen,  alle  Pfeffervorräte  in  Leipzig  zu  kon- 
zentrieren und  so  den  Pfeffermarkt  ganz  Europas  zu  beherrschen  (a.  1579  ff.), 
ond  die  Preiskoalition  über  Baumwolle,  welche  in  den  Jahren  1824/9  einige 
Bankfirmen  veranstalteten. ' —  In  dem  Konflikt  preufsischer  Handelskammern 
mit  dem  F&rsten  Bismarck  als  Handelsminister  zeigte  sich  die  Stellung  der 
Hasdelskammem  (ob  kaufroännische,  ob  staatliche  Institute)  undefinierbar.  Um 
dieselbe  in  ihrer  Eigentflmlichkeit  ganz  zu  erfossen,  geht  Stegemann ^^') 
bis  auf  ihre  französischen  Vorbilder  im  18.  Jh.  zurück. 

Norddeutschland  und  Süddeutschland  gehören  während  des  ganzen 
MA.  und  vielfach  noch  bis  in  die  NZ.  hinein  zwei  verschiedenen  Handels- 
provinzen an,  der  nordeuropäischen^^^)  und  der  sädeuropäischen.^^^)  Die 
£Btwickelung  der  Litteratur  folgt  der  ihres  Gegenstandes,  sie  ist  eine  selb- 
ständige und  durchaus  verschiedene.  Während  bei  uns  im  Norden  das  Hanse- 
gebiet aUjährlich  umüeissende  Qnellenpublikationen  und  Einzeluntersuchungen 
hervorbringt,^^')  ist  die  Geschichtsforschung  des  Südens  ohne  einigendes 
Band  und  nicht  annährend  von  derselben  Fruchtbarkeit.^^')  Während  aber 
bei  uns  die  Falle  des  neu  zuströmenden  Materials  geradezu  abschreckend 
m  wirken  acheint,   sodafs  wir  eine  Geschichte  der  Hanse,   welche    auf  der 


Si]beTsehmidt   (JB.  6.)  —  441)  Koppmann,  Tolnen  Handlangsbuch,  s.  JB.  8.  —442) 

&.  Htab,  Beitr.  a.  QMch.  a.  Dogmatik  d.  Handela-Finna.     Straftburg,  Heita.     ISSS.     61  H. 

M.  1^.  ~  443)  8.  JB.  2.  —  444)  EL  Branner,  fintrr.  a.  QmcIl.  a.  Dogmatik  d.  Wert- 

papiei«.    3.  Z.  Qesck.  d.  Inhaberpapien  in  Dtochl.:  ZHandelar.  88  (1878),  S.  985^62.  ^ 

445)  X  id.,  Lern  litrea  ao  portonr  fran^aia  da  MA.:  NRED.  10,  1886,  3.  11—61.  139-^81. 

~  446)  id.,  D.  Wertpapiere;  in  jeademani»  Handb.  d.  HandeliMehtik     8.  (Laipaig,  Faea  1882), 

8.  140-236.     Hiat:   S.  196/7.  ^  447)  SalTioii,   I  titoU  al   portatore.     Bologna.     1888. 

448)  K.  Braun,   D.  Qe«sh.  aweier  yenioglilckter  PriTatBODopol-Untenehmiingen  im  16.  tt. 

iB  1»  Jh.:  VVPK.  97,  1888,  S.  60—79  a.  167^79.  -^  449)  B.  Stegemann,  D.  ataat»^ 

nchti.  Stellung  d.  HandelBkammem  in  PreoTien:    JGYY.  18,    1888,   S.  619-43.  -»   450) 

littacatnr  tlber  England  a.  Skandinavien  a.  alljUirlich  §}  49—68 ;  iDr  Snglsad  attch  d.  reich* 

Ultige  Saaammenatellang:  JB.  10,  lil,  226/8.  —  SeerechtsTerbindong  in  Wiaby  a.  JB.  8, 

U,  148^«;    9,  U,    269^     (Kreoger.)  —  451)  (JB.   7)  Lattes,  Diritto  commenaale  n. 

legialaai  statataria.    —   452)    s.    alljibrlich    }  88.  —  (JB.   8)  Koppmann,    Ana  Hambuga 

Veipagenheit    —    (JB.    8)    id.,    Tölnera    Handlnngibnoh    (Rostock,    14.   Jh.).   —  (JB.    7) 

Sehweekendieck,  Bmdena  Handel   o.  Schifiabrt.  —  (JB.  10)  Qeering,  G81ner  Kolonial- 

vuvBahaadel  15.  Jh.  —  (Abt. III, 8. 113*»)  Doorninck ,  BaiideltgeachiedeBit  ▼«  Oyerijtel  3  (1714 

—1837).  —  (JB.  8)  G4nard,  Commerce  d'Anvera  an  XU«  t.  —  (Abt.  ID,  S.  93^M  Hny 

breehia.  Commerce  et  induKttie  en  Belgique.   —  (JB.  10)  Sattler,  Handelsrechnongen  d. 

tebMhen  Ordena.  —    (JB.    10)  fiirschfeld,    Leipaigs  Qrofahandel    a.  Orofsindiiatrie.    — 

(8.  192»)  Markgraf,   Handel   u.  Indnatrie  in  Schlesien.  ->  458)  (JB.    6.    9)  Qeering, 

fltadel  B.  Indnatiia  t.  Baael  —  (JB.  10)  Bockenheimer,  llainaer  Handel  n.  SchüBEihrt 


11,424  i^2*     YerfiMauog.     1887/8.     Jastrow. 

Höhe  der  heutigen  Forscbang  stände,  nicht  besitzen:  hat  ihr  saddeutsches 
Gegenstück,  das  dentsche  Hans  in  Venedig,  eine  Darstellong^^^)  gefdnden, 
welche  in  vieler  Beziehong  als  Einführung  in  den  MAlichen  Handelsveri^ebr 
überhaupt  gelten  kann.  Namentlich  ist  alles,  was  sich  aof  die  Handeis- 
Yerfassung  bezieht  (und  diese  ist  bei  der  einengenden  Reglementierung  des  Rats 
von  Venedig  fast  ausschlaggebend)  von  allgemeinster  Bedeutung. — Dullo^^^) 
geht  zwar  in  seinem  Überblick  über  den  Handel  von  Stettin,  Danzig,  Königs- 
berg und  Lübeck  kaum  über  die  Mitte  unsers  Jh.  zurück.  Aber  die  Ver- 
änderungen, welche  gerade  damals  der  Ostseehandel  erlitt,  die  Aufhebung  des 
Sundzolles  (1857),  die  erste  Eisenbahnverbindung  Danzigs  und  KönigsbeigB 
mit  dem  polnisch-russischen  Hinterlande  (1862),  sind  in  dem  Buche  in  ihren 
Einwirkungen  so  umsichtig  dargelegt,  das  dasselbe  für  Jeden,  der,  vom  Zu- 
stande der  Gegenwart  ausgehend,  historische  Studien  machen  will,  von  Be- 
deutung wird.  —  Ihren  eigenen  Weg  geht  heute  die  österreichische  Handels- 
geschichte ,^^^)  doch  tritt  in  derselben,  soweit  sie  die  neueste  Zeit  betrifft, 
das  Handelsverhältnis  zu  Deutschland  besonders  hervor.^^^)  Die  wandelnden 
Stimmungen  der  beiderseitigen  kaufmännischen  Kröise  zwischen  den  unruhige 
Jahren  1848  und  1866  spiegeln  die  gleichzeitigen  Handelskammerberichte  und 
Parlamentsverhandlungen  wieder,  welche,  zusammen  mit  den  statistischen  Ver- 
öffentlichungen, Mamroth^^^)  verwertet  hat.  Er  zeigt,  dafs  von  mafs- 
gebendem  Einflüsse  nicht  nur  die  Erhöhung  und  Herabsetzung  der  beider- 
seitigen Zölle,  sondern  ebenso  die  Schwankungen  in  den  österreichischen 
Währungsverhältnissen,  die  Entwicklung  der  Transportgewerbe  und  anderes 
mehr  gewesen  sind. 

Ein  Handelsgebiet,  welches  nach  so  verschiedenen  Seiten  gravitiert,  wie 
das  deutsche,  kann  noch  weniger  als  irgend  ein  anderes  die  allgemeine 
Litteratur  über  den  Welthandel^^^)  und  seine  Weje**^**^)  entbehren.  Die 
allgemeine  Handelsgeschichte,  wie  sie  in  populären  Darstellungen^^  ^)  ab  und 
zu  zusammengefafst  wird,  beruht  auf  einer  Vulgata,  welche  unter  den 
Historikern  sich  bildete,  bevor  die  Berührung  mit  anderen  Wissenschaften  zu 
einer  technischen  Er&ssung  der  einzelnen  Vorgänge  führte.  Nach  der  Rich- 
tung zweier    dieser  Nachbarwissenschaften,    der  Nationalökonomie   und  Geo- 


1648—1881.  —  (JB.  9)  Wolfram,  Überlinger  Kaafmuiii  in  Baioelona  1883.  —  4&i) 
Bimonsfeld,  Fondaco  dei  Tedeschi,  s.  JB.  10.  |[LGB1.  1888,  Sp.  517/8,  W.  8tieds; 
BLZ.  10  (1889),  8p.  436/7,  BroBch;  HZ.  61,  S.  181/4;  Heyek:  MIÖQ.  9,  S.  488-95; 
HYONflniberg  7,  S.  296/8;  APost  16  (1888),  S.  745/7  (Exierpt);  Galloi«:  BG.  tS,  U 
S.  408—10;  H.  F.  Brown:  EHR.  No.  11,  S.  563/7;  Cipolla:  B.  «tor.  it  5,  8.  143—51; 
Fertile:  A.  Yen.  NS.  35,  8.  826— 86.]|  —  455)  A.  Dailo,  Gebiet,  Ge»^.  a.  Charakter 
d.  Seehandels  d.  gröHiten  Ostseeplätae  seit  d.  Mitte  dieses  Jh.  (=  Staatswissenschaftl.  Stadiea, 
2.  Bd.,  Heft  3.)  Jena,  Fiacher.  1888.  gr.  8.  XI,  158  S.  M.  3,00.  (Herrorges.  sos  e. 
KSnigsbergerDisa.)  |[Hasbaoh:HZ.  63,8.  852.] |  —456)  (JB.  7)  Schalk, NiedeKtstr.fimnen- 
handel.  —  (S.  95*^)  Foarnier,  Amtl.  Handlungsreise  nach  Italien  1754.  —  (JB.  10)  id., 
Handel  n.  Verkehr  in  Ungarn  n.  Polen.  —  (S.  97^^)  Gel  eich,  Handelanntem.  Östr^  naek 
Ostasien.  —  457)  (S.  97")  Beer,  Handelseinignngsbestr.  1817—80.  —  458)  Mamroth, 
Handelsberieh.  1849—65,  s.  JB.  10.  |[JGYV.  11,  569  f.  (Strack).]|  —  459)  Ffir  Vor- 
gesch.  d.  MA.lichen  Welthandels:  (JB.  9,  10)  0.  Sehr  ad  er,  linguist  Forsch,  s.  Hinde)*- 
gwih.  n.  Warenkunde.  — -  (JB.  8)  Hirth,  Z.  Ge»^.  d.  Glases  u.   d.  antiken  Orienthsndels. 

—  460)  BömerstnXsen  s.  alljährlich  ^  11,  28—81.  —  (JB.  7)  Yaccarone,  Yie  d.  Alpi- 
ocddentali.  —  461)  Gast  Goen,  Le  grancÜi  Strade  d«  Gommercio  intemaa.  proposte  flso  dal 
sec.  XYI.  Canale  di  Saec,  tia  di  terra  all'  Indie,  Canale  di  Panama.  LiToarno,  Yigo.  1S88. 
12«.     504  S.     I[L.  Gallois;  BH.  43  (1890),  175/7;  Sangiorgio:  B.  stör,  it  5,  107/9.]| 

—  462)  y.  Pfannschmidt,  Entwicklang  d.  Welthandels.  (=  SammL  wisseasehafti.  Vor- 
trage ▼.  Yirchow  a.  Holtaendorff,  2.  Serie,  flft  28.)    Hamboig,  Yerlagoanstalt    1887.    34  8. 


(42.     VerfaMung.     1887/8.     Jastrow.  11,426 

graphie,  ist  im  Berichtsjahr  eine  Yertiefang  unserer  Kenntnis  der  Ent- 
wickelang der  Welthandelsstrafsen  versucht  worden.  In  ersterer  Beziehung 
bst  Bf>^')  die  festgewiesene  Bahn,  in  welcher  die  Vermittelung  zwischen  den 
Enden  der  bekannten  Welt  sich  frflher  bewegt  hat,  in  kurzem  Überblick  von 
den  Phöniziem  bis  zur  Gegenwart  verfolgt,  namenUich  in  Bezug  auf  die  Ein- 
wirkungen des  Strafsenzwanges,  den  Kampf  zwischen  Monopol  und  freier 
Konkurrenz,  die  allmählichen  Veränderungen  der  europäischen  Welthandels- 
strafee  und  ihr  schlieüsliches  Erlöschen  gegenüber  dem  ozeanischen  Verkehr. 
Die  deutsche  Geschichte  betreffen  die  Abschnitte  'die  Handelsherrschaft 
Konstantinopels'  (vor  den  Kreuzzügen),  'Venedig  und  die  Hanse,  die  nord- 
sfldlicbe  Welthandelsstrafse  durch  Deutschland'  (nach  den  Kreuzzügen),  sowie 
'das  Zeitalter  der  Entdeckungen.*  Vf.  tritt  der  Ansicht  entgegen,  als  ob  in 
diesem  Zeitalter  der  deutsche  EUindel  zurückgegangen  sei  und  stellt  die  That- 
sachen  zusammen,  welche  zeigen,  dafs  derselbe  an  dem  allgemeinen  Auf- 
schwünge im  16.  Jh.  noch  teilgenommen  hat.  Das  16.  Jh.  sei  geradezu  eine 
besondere  Blütezeit  des  deutschen  Städtelebens.  Das  Aufhören  der  Handels- 
herrschaft über  den  Norden  stelle  sich  als  rein  physiologischer  Vorgang  der 
Handelsent Wickelung,  nicht  als  pathologische  Erscheinung  dar.  Eine  solche 
sei  erst  in  der  Entstaatlichung  Deutschlands  durch  den  dOj.  Krieg  zu  er- 
blicken. —  Wahrend  die  kleine  Schrift  des  Ref.  sich  auf  die  Aufgabe  be- 
schränkt, den  Entwicklungsgang,  wie  er  nach  dem  Stande  der  Studien  auf- 
zufassen ist,  unter  volkswirtschaftlichen  Gesichtspunkten  darzustellen,  ist  das 
geographische  Werk  von  Götz^^^)  auf  breiter  Grundlage  aufgebaut,  in  selb- 
ständiger Methode  durchgeführt  und  mit  einer  Fülle  von  Material  ausgestattet, 
irie  es  in  dieser  Ausdehnung  von  China  und  Indien  bis  Amerika  und 
Aostralien  kein  zweites  einschlägiges  Werk  der  bisherigen  Litteratur  bietet 
Anknüpfend  an  einen  Gedanken  in  Ratzeis  ^Anthropogeographie' ,  macht  G. 
»ch  zur  Aufgabe,  eine  Wissenschaft  der  geographischen  Entfernungen  zu  be- 
gründen. Er  will  die  Fortschritte  des  Menschengeschlechts  in  der  Überwindung 
dieser  Entfernungen  darlegen,  zunächst  unter  dem  Gesichtspunkte  der  Handels- 
entwickelung. Von  den  6  welthistorischen  Perioden,  in  welchen  er  seinen 
Stoff  von  3000  vor  Chr.  bis  zur  Gegenwart  verfolgt,  bieten  die  drei  letzten 
(400— 1493  nach  Chr.;  1493—1819;  1819  87)  eine  Darstellung  von  der 
Entwickelung  der  deutscheu  Verkehrswege,  ihre  Anschlüsse  an  die  Welt- 
verkehrsstrafsen  zu  Wasser  und  zu  Lande,  der  Lage  und  Bedeutung  ihrer 
städtischen  Knotenpunkte,  der  Fortschritte  in  Schiffahrt  und  Wegeverwaltung, 
endlich  zahlreiche  Notizen  über  die  Dauer  gröfserer  und  kleinerer  Reisen  in 
MA.  und  NZ.  Die  letzteren  hat  G.  zu  einer  kartographischen  Darstellung 
der  Entfernungen  nach  Tagen  im  Gütertransport  benutzt.  Sechs  solcher 
'laohemeren-Skizzen'  sind  dem  Werke  beigegeben,  darunter  eine  auf  das  12. 
^14.,  eine  auf  das  18.  Jh.  bezüglich. 

Einzelne   Handelsartikel   und  Handelszweige    sind    wenig    behandelt 
worden.*«^*««)  —  Einen  Beitrag  zur  Geschichte  des  Versicherungswesens^^^'^''  ®) 


X.0,80.  \\LCBL  1888,  Sp.  943  (tadelnd).]!  —  463)  J.  Jastrow,  Üb.  WelthandelaatnlBen  in  d. 
6aeh.  d.  Abendlandet.  (=  YolkBwirtMh.  Zeitfragen,  Heft  63.  64.)  Berlin,  Simion.  1887. 
6S  8.  M.  1,00.  —  464)  W.  G5ts,  D.  Yerkehnwege  im  Dienste  d.  Welthandels.  £. 
^■t-geogr.  Untersnchimg  Bamt  e.  Einleite,  f.  e.  'Wiasenach.  ▼.  d.  geogr.  Entfernungen'.  M. 
5 Kalten  in  Farbendr.  Stottgart,  £nke.  1888.  gr.  8.  XV,  806  S.  M.  20,00.  |[Th.  Fr.: 
^£BL  18S8,  8p.  1374/5;  ZOO.  89,  114;  AEiMnbahnw.  11,  8.  608— 18.]|  —  465)  (JB.  9) 
Jfteob,  Benatein  bei  d.  Arabern.  —  (JB.  10)  Tesdorpff,  Bernstein.    —   466)  (JB.  10) 


11,426  MS*     VerfaMOBg.     1887/8.    Jaatrow. 

beginnt  Simon^^^)  mit  der  allgemeinen  Haftpflicht  der  Genossen  in  den 
alten  Gilden  und  den  Gesellschaften  zum  Schatze  gegen  Spezialschflden,  wie 
sie  in  Schleswig-Holstein  seit  dem  16.,  in  den  Weichselniedemngen  seit  dem 
17.  Jh.  vorkommen.  Einen  Entwarf  des  Grofisen  Knrfürsten  xnr  Ye^ 
allgemeinerang  der  Gebftadeversichernng  (1685)  druckt  er  in  extenso  ab  und 
verfolgt  die  weitere  Entwickelang  im  18.  und  19.  Jh.  nach  dem  gedrucktes 
Material. 

Unter  kleinen  Beiträgen  zur  Geschichte  des  Bankwesens^^^)  heben  wir 
die  Erlasse  des  Königs  and  des  Generaldirektoriams  an  das  westftlische 
Bankkoroptoir  1768  hervor,  welche  Gl auert^^^)  im  Staatsarchiv  zu  Mftoster 
gefunden  und  nunmehr  veröffentlicht  hat.  Sie  gewähren  einen  Einblick  in 
die  der  Bankbegrttndung  vom  Jahre  1765  zu  Grunde  liegenden  volks- 
wirtschaftlichen Anschauungen.  —  Die  brennende  Tagesfrage  der  Zukunft 
unseres  heutigen  Reichsbankgesetzes  ist  Veranlassung  zu  einer  Monographie*'^) 
geworden,  welche  in  einem  eigenen  historischen  Abschnitte,  allerdings  nur 
Bekanntes  kurz  zusammenfassend,  aber  volkswirtschaftlich  beleuchtend,  bis 
1765  zurückgeht  und  im  Anhang  die  Peelsche  Bankakte  als  Vorbild  des 
preufsischen  Gesetzes  bespricht. 

Münzen,  Mafse  und  Gewichte,  im  System  zusammengehörend,  zeigen 
in  der  historischen  Litteratur  das  denkbar  entgegengesetzte  Aussehen. 
Während  die  Litteratur  über  die  beiden  letzteren  so  spärlich  ist,  dab  man 
gut  thut,  von  allem,  was  nur  einigermafsen  damit  im  Zusammenhang  steht,*^^) 
Kenntnis  za  nehmen,  sind  die  Arbeiten  über  Münzen  alier  Zeiten  und  Länder 
so  zahllos,  dafs  jeder  Versuch,  sie  zu  sammeln  oder  zu  sichten  aufgegeben 
werden  mufs.*^^)  Im  grofsen  und  ganzen  hat  die  numismatische  Litteratur 
den  Charakter  der  Liebhaberei,  aus  der  sie  erwachsen  ist,  noch  nicht  so  weit 
abgelegt,  dafs  volkswirtschaftliche  Gesichtspunkte  in  ihr  das  Übergewicht  ge- 
wonnen und  die  Münzengeschichte  zur  Geldgeschichte  entwickelt  hätten. 
Allerdings  fehlt  es  an  solchen  Arbeiten  nicht  gerade,  wie  denn  alle  die 
Schriften,  welche  auf  Gesetz-  und  Urkk.material  Bezug  nehmen  ,^^')  oder  gar 
ganze  Territorien  umfassen  ,^''^)  auch  für  uns  von  der  gröfsten  Wichtigkeit 
sind.  Am  meisten,  wenn  sie  einen  Gegenstand  haben,  der  so  weit  über  die 
Grenzen  des  eigenen  Territoriums  hinausgewirkt  hat,  wie  die  von  Kruse^^*) 


L.  Stiedft,  Pelzwerkaorteii  b.  Htiifteseit  —  467)  Holi-  o.  Getreidehandel  t.  Aken  Mit  d. 
16.  Jh.  s.  JB.  10,  m,  328*  (Zfthn).  '—  468)  (S.  ISO^^M)  Uhle,  Bienwvng  um  ChemnitB. 
—  (JB.  9)  Meiraner,  Wein-  n.  Biergerechteame  in  Altenbnrg.  —  469)  X  J*  ^<  Voigt, 
D.  dtache  Seeyersichenuignecht  Kommentir  eto.  Nebst  e.  bi«t  Einleit  bzvg.  t.  J.  See- 
boh m.  Jena,  Fischer.  1887.  D.  <hiBt.'  Einleit.  betr.  UaX  nnr  d.  neoerte  Zeit  —  (&  StO***) 
Hofmeister,  Hans.  SeeTenichenmg  1681.  —  470)  (S.  2S1^  Voigt,  Feaerreniehorangs- 
sozietät  in  Rostock.  —  (JB.  9)  Gonetta,  Le  societä  di  mnUio  soccorao.  —  471)  0.  Simon, 
D.  Entwiek.  d.  Immobiliar-FenerYeTsicheningB'wesena  in  Prenfsen  bis  i.  J.  1866:  Ann.  d. 
dtscb.  Beichs,  1888,  S.  62->96.  —  472)  (8.  180>*s)  Leipuger  Bank.  —  (JB.  10)  War- 
schauer, Zinsfals  in  Oro/spolen.  —  rJB.  10)  Rogers,  Bank  of  England.  — (JB.  9)  Papa 
d'Amico,  Biglietto  di  banca.  —  473)  V.  0.  Olanert,  Beitrr.  a.  Oesch.  d.  Preois.  Bank: 
JKSt.  49,  1887,  S.  514—23.  —  474)  W.  Lots,  Geschichte  n.  Kritik  d.  deatsches 
Bankgesetzes  t.  14.  Mfirz  1876.  Leipaig,  Duncker  &  Homblot.  1888.  gr.  8^.  VlXl,  347  S. 
M.  7,00.  |[£.  Strack:  JGVV.  18  (1889),  706/8  (anerk.)]|  ^  475)  (JB.  7)  Cocheteax, 
poids  de  la  liire  de  Charlenagne.  —  (JB.  10)  Schalk,  Aichnng.  —  (JB.  10)  Schubert,  ZihlM 
n.  Zahl.  —  476)  B.  Kumismatik  d.  einaelnen  Territorien  ist  besprochen :  §f  28 — 41.  —  477) 
(JB.  7)  Blancard,  Tiois  sens  da  mot  denarias.  -—  (JB.  7.  8)  Cocheteax,  Sjattnei 
mon^taires  romains,  mörov.  etc.  —  478)  (JB.  10.  11)  Friedensbarg,  Scblesiena  Mfiaa- 
gesch.  -^  (JB.  10)  Demole,  Eist.  mon4taixe  de  Uenife.  ->  479)  B.  Kruae,  Kölnische 
Qeldgescb.  bis  1886,  nebst  Beitrigen  a.  korrheln.  Oeldgeach.  bU  s.  Ende  d.  MA.:  WZ.  Brw 


f42.     YerfiaaaDg.     1887/8.    Jaatrow.  11,427 

behandelte  Kölner  Münze.  Die  BedeataDg  derselben  in  der  ganzen  ersten 
Hälfte  des  MA.  beruht  darauf,  dafs  in  Köln  die  erzbischöfliche  Gewalt  stark 
genug  war,  das  karolingische  Mttnzsystem  und  seine  feste  Relation  mit  der 
englischen  Prägung  aufrecht  zu  erhalten.  In  sehr  geschickter  Weise  zeigt  K. 
wie  die  dadarch  herbeigeführte  Verbreitung  der  kölnischen  Münze  ihrer  Güte 
verbAognisvoll  wurde.  Der  Antrieb  zur  verschlechterten  Nachahmnng  in 
aoderen  Territorien  war  zu  grob,  und  schliefsJich  (eine  sehr  gewöhnliche 
ökonomische  Erscheinung)  wurde  in  Köln  selbst  das  gute  Geld  durch  das 
schlechte  vertrieben.  Um  1290  kann  dieser  Prozefs  als  abgeschlossen  an- 
gesehen werden.  Im  Jahre  1347  wird  die  Überschwemmung  Kölns  mit  aller- 
hand Münzen  schon  so  sehr  als  notwendiges  Übel  betrachtet ,  dafs  die  Stadt 
sich  mit  einer  Zwangstarifierung  zn  helfen  sucht.  10  Jahre  nach  diesem  ver- 
geblichen Versuch  geht  man  zu  dem  rationelleren,  der  Vorbereitung  eines 
M&nzvereins,  über.  Die  Geschichte  des  rheinischen  Münzvereins  verfolgt  K. 
vom  Zustandekommen  an,  1386 — 1511.  Die  beigegebenen  Reduktionstabellen 
machen  das  Bach  besonders  wertvoll  auch  für  die  Historiker  anderer  Terri- 
torien. 

£ine  popolftre  Darstellung  der  alimählichen  Entwickelung  der  Verkehrs- 
anstalten  in  Telegraphie,  Weltpost,  Eisenbahn  und  Schiffahrt,  überall  bis 
auf  den  Ursprung  und  für  die  Vorgeschichte  bis  in  das  Altertum  zurück- 
greifendy  giebt  Geistbeck.^^<>)  Originalmitteilungen  sind  dem  Vf.  für  die 
Geschichte  der  Dampfschiffahrt  von  den  heute  bestehenden  grofeen  Gesell- 
schaften zor  Verfügung  gestellt  worden. 

Für  die  Postgeschichte^^^)  machten  wir  bereits  voriges  Mal^^^)  auf  die 
historisch  höchst  instruktiven  Sammlungen  des  Reichspostmnseums  aufmerksam. 
Dieselben  werden  jetzt  durch  einen  für  Benutzung  des  Publikums  berechneten 
'Fahrer'^®*)  zugänglich  gemacht.  Mit  diesem  Museum  ist  auch  ein  Archiv 
verbunden,  aus  dessen  Schätzen  ab  und  zn  durch  das  amtliche  Organ  der 
Reichspostverwaltung  Mitteilungen  gemacht  werden.  Die  diesmaligen^^^)  be- 
treffen einige  Urkk.  ans  dem  sog.  Fnggerschen  Nachlafs,  welchen  das  Archiv 
erworben  hat.  Aus  den  Jahren  1595  und  1596  stammend,  zeigen  sie  die 
Beicbspostyerwaltung  in  einem  Zustande  drohender  Auflösung.  Zur  Beseitigung 
der  Unregelmäüsigkeiten  mnfste  eine  eigene  kaiserliche  Kommission  eingesetzt 
werden,  zu  deren  Mitgliedern  auch  Johann  Fugger  gehörte.  Die  von  ihr 
ausgearbeitete  neue  Postordnung  vom  16.  Oktober  1596,  sowie  das  nene  für 
das  ganze  Reich  ausgestellte  Taxis'sche  Patent  u.  a.  werden  in  der  Ursprache, 
einige  Schriftstücke  in  Übersetzung  mitgeteilt  Kleine  Beiträge^®^)  beschäf- 
tigen sich  mit  den  älteren  Botenanstalten, ^^^)   mit  den  späteren  Territorial- 


giBxniggh.  4.  Trier,  Lints.  1888.  124  S.  M.  4,00.  |[Q.  Sob[moller]:  JGYV.  13 
/ISSf),  237  1]!  —  480)  M.  Oeistbeck,  Der  Weltrerkehr,  Telegraphie  nnd  Pott, 
BiMfibtJmeii  n.  SchüEüurt  in  ihrer  Entwickelong  dargeatelit.  Mit  123  Abbildangeik  n.  33 
iartea.  Preibarg  i/Br.,  Herder.  18S7.  gr.  8«.  VUI,  495  S.  M.  8,00.  —  481)  X  B* 
Gapfert,  StaatBpost  n.  PriTatpost  Vertach  e.  Erlintemng  d.  Staatsverkehrsanataiteii  im 
deotaehdii  Beiehe  gegenftber  konkarrier.  PriTatrerkehrt-Anstalten.  Vom  fachmlnniBchen  Stand- 
ponkte  ooter  Berückricht  d.  geachichtl.  Entwickelung  d.  Post  n.  d.  Postgesetzgebang  bearb. 
DraideD,  BaenMh.  1887.  gr.  8«.  48  8.  M.  1,00.  |[H.  Rehm:  KVQR.  30,  268— 80]|  Giebt 
••  neue  jarist.  Theorie,  geht  hiitorisch  auf  d.  alten  Zwangarechte  überhaupt  ein.  —  482) 
JB.  9,  III,  349*1^  (Hennicke).  —  488)  Führer  durch  d.  Sammigen  d.  Beicha-FostmaBenma 
in  Bertin,  l^eipriger  Str.  15.  Berlin,  Springer.  1888.  43  S.  M.  0,25.  —  484)  Z.  Geach. 
d.  deotaelL  Beichapoat  an  Ende  d.  16.  Jh.:  APost  16,  1888,  S.  165—74,  205—12.  — 
485)  X  Postdir.  Lenz,  D.  Entwickel.  d.  Biaenbahnpostdienstea  in  Dtschl.:  ib.  S.  70—81, 
116—21.  —  48«)  (JB.  9)  Kirehenheim,  Uniyersitätabotenanatalten.  —  (JB.  9)  Boeach, 


11,428  §^2-     VerfaasaDg.     1887/8.     Jaatrow. 

posten** '-**•)  auch  mit  den  Brieftauben  der  Feldpost,  *•<>)  mit  alten  Postr 
Ordnungen* ^^'^^^)  Postkursbücbem*^^)  und  litterariscben  Erzeugnissen  ttber 
die  Post.*»**") 

Die  optischen  Telegraphen  wurden  in  Preufsen  1832  eingefflhrt.  Ein 
kleiner  Aufsatz*»^)  beschäftigt  sich  mit  den  Einzelheiten  des  Dienstes  an  den- 
selben, ein  anderer**  7)  mit  dem  ^Telegraphencorps',  das  im  Anschlufs  an  die 
Linie  Berlin-Magdeburg  damals  eingerichtet  wurde  und  bis  zur  Umwandioog 
in  die  Telegraphendirektion  (1849)  bestand.  —  Noebels**^)  verfolgt  die 
Geschichte  der  Entdeckungen  und  Erfindungen,  deren  Gesamtergebnis  der 
elektrische  Telegraph  ist,  durch  das  Jh.  von  Winkler  bis  Morse  (1746 — 1845) 
und  giebt  dabei  gelegentlich  kleine  Auszüge  aus  Sömmerings  Tagebuch  ttber 
seinen  Telegraphen  (1809). 

Die  Frachtbeförderung  ttber  die  Alpen  befand  sich  zu  Beginn  der  NZ. 
in  den  Händen  geschlossener  Genossenschaften,  der  Torten'.  Die  Porten- 
bflcher  des  16.  und  17.  Jh.  haben  aber  ältere  Vorläufer.  Einer  derselben,*^') 
welcher  uns  den  Zustand  im  Übergang  vom  MA.  zur  NZ.  überliefert,  zeigt 
uns  ein  deutsches  Frachtrecht  noch  unberührt  von  römischen  Einflüssen. 
Gleichwohl  ist  es  den  Verhältnissen  eines  steigenden  Verkehrs  entsprechend 
entwickelt,  wie  es  z.  B.  den  Begriff  der  vis  major  ganz  aus  sich  heraas  ge- 
funden hat.  —  Die  Warenzüge  von  England,  Frankreich,  Spanien,  Rufsland 
einerseits,  nach  Schwaben,  Bayern,  Osterreich,  Italien  andererseits  gingen  in 
der  2.  Hälfte  des  18.  Jh.  meist  über  Hamburg  und  Magdeburg.  Der  Wttn- 
burger  Kaufmann  und  Spediteur  Gätschenberger  hatte  die  Absicht,  eine  ver- 
kürzte Linie  einzuftthren:  von  Bremen,  Hamburg,  Verden,  die  Weser  auf- 
wärts bis  Mttnden,  dann  zu  Lande  über  Würzburg  in  die  oberdeutschen 
Strafsen.  Das  Haupthindernis  war,  dafs  die  adligen  Herren  von  Hoya  nnd 
Diepholz  eine  Bespannung  der  Weserschiffe  mit  Pferden  nicht  gestatten 
wollten.  Gätschenbergers  Gesuch  an  die  fürstbischöfliche  Regierung  um  Inter- 
vention in  Hannover  und  die  von  hier  erfolgte  Antwort  werden  ans  dem 
Würzburger  Ereisarchiv  mitgeteilt. *®®) 

Unsere  Schiffahrt  zur  See  findet  ihre  Vorgeschichte  wieder  in  der  skan- 
dinavischen Litteratur.^^^^)    Ihre  historische   Zeit  wird  in  recht  bedeutenden 


EUpÖBt  im  16.  Jh.  —  (JB.  10)  Heyden,  Ordnung  d.  Boten  (y.  Hamb.)  nacb  AmsterdAm. — 
487)  Rn  h  I ,  D.  ersten  regelmäßigen  hesauidien  Boten  zwi«chen  Darmstadt  n.  Uarboig,  lovie 
EwlBchen  Darmstadt  a.  Rheinfels  (1627  n.  1629):  APost  16,  1888,  S.  895^401.  —  4^) 
id.,  D.  hessische  Post  in  Bremen,  sogleich  e.  Beitrag  i.  Postgeschichte  Bremens.  Kach  Urkk. 
d.  Kgl.  StaatsarchiTs  za  Marburg:  APost  15,  1887,  8.  33/6.  (1736—1807).  —  489)  (JB. 
7)  Hoch,  Pasteinrichtnngen  d.  Schweiz  (14..  15.  Jh.)  —  (JB.  9)  Toennies,  KaipfiUziache 
Posten  (17.,  18.  Jh.)  —  490)  Taaben-  u.  Raketenpost  in  d.  Freiheitskriegen:  APost  16, 
1888,  S.  767—62.  Briefe  aas  Qlogaa  a.  Modlaa  ▼.  Januar  1814.  ^  491)  Dafajel,  D. 
MecUenb.-8chwerinsche  Postordnung  y.  J.  1770:  ib.  16,  1887,  8.481/8.  (Oekttrster  Abdruck). 
—  492)  Urkk.  z.  Gesch.  d.  Postwesens  im  ElsaTs:  ib.  16,  1888,  S.  755/7.  'BoUer-Eyde' 
T.  1509  a.  1565.  —  493)  £.  altes  Postkursbuch  y.  Württemberg.  (1742):  ib.  1888,  S. 
124/5.  —  494)  Fuchs,  Z.  Geschichte  d.  Postwesens  im  17.  Jh.:  ib.  15,  1887,  S.  449—53. 
(*8pathens  Teutsche  8ekretariatkansf).  —  495)  Löper,  Postrat  Steck  n.  s.  Abhandlang 
ttber  d.  wohlthätigen  Wirkungen  d.  Post:  APost  15,  1887,  S  585/8.  (W.  y.  Steck,  Postnt 
unter  Friedrich  d.  Gr.,  gab  1787  e.  Schrift  heraus,  die  teilweis  abgedruckt  wird).  ~  496) 
D.  optische  Telegraph  zwischen  Berlin  u.  Koblenz:  ib.  16,  1880,  S.  225—36.  —  497)  B. 
Landrath,  D.  *Telegraphenkorps'  in  PreuiJen.  £.  hist  Rttckbl.:  ib.  11,  1883,  8.  22/8.— 
498)  Noebels,  Geechichtl.  Entwickelung  d.  elektr.  Telegraphen:  ib.  16,  1888,  S.  732—42, 
762—71.  —  499)  R.  Wagner,  D.  Viamala-Brief  y.  J.  1473:  ZHandelar.  30,  1885,  S.  60/8.  — 
&00)  A.  Schmidt,  £.  Beitrag z.  Gesch.  d.  mitteleurop.Handelswege:  APost  16, 1888,8.306—10. 


{48.     Verfimang.     1887/8.     Jaatrow.  11,429 

Beitrftgen^^')  zur  HaDsegeschichte  behandelt,  während  die  Flnfsschiffahrt^^^^) 
Erörterang  im  Anschlnfs  an  einzelne  bestimmte  örtlichkeiten  findet.  Der 
Nordostseekanal  hat  eine  Reihe  von  Schriften^^^^)  herrorgerafen.  Und  ttber 
den  Deichbaa^<^^)  ist  immerhin  einiges  zu  erwähnen. 

Das  preolsisehe  Eisenbahngesetz  von  1833  hat  im  Berichtsjahr  sein 
Jobiläom  gefeiert.  Anfser  einem  mehr  statistischen  ^^^)  ist  anch  ein  histo- 
rischer Bflckblick^<^^  erschienen. 

Finatizen.^^^.^)  Unter  den  Resten  des  Reichsarchivs  Heinrichs  YII., 
die  sich  in  Pisa  erhalten  haben  und  von  Bonaini  gedruckt  sind,  befinden 
sich  auch  Einnahme-  und  Ausgabebtlcher  aus  den  Jahren  1310/3.  Ihre  Be- 
deutung für  die  Reichsfinanzgeschichte  beruht  hauptsächlich  darauf,  dafs  sie 
die  ältesten  uns  erhaltenen  Finanzakten  eines  kaiserlichen  Hofes  sind.  Da 
io  der  Hohenstaufenzeit  die  Führung  derartiger  Register  bezeugt  ist,  so  kann 
hier  vielleicht  ein  Einsatzpnnkt  auch  für  Rflckschltlsse  gegeben  werden,  so- 
bald reicheres  Material  vorliegt.  Einstweilen  freilich  ist  die  Grundlage  noch 
eine  wenig  sichere.  Der  ersten  Bearbeitung  der  Einnahmen  durch  Fels- 
berg^^o)  hat  Prowe^^^)  nelfachen  Widerspruch  entgegengestellt,  gleich- 
zeitig aber  auch  den  Versuch  gemacht,  den  Ansgabenteil  zu  bearbeiten  und 
die  Behördenverfassnng  der  ^tresorerie'  zu  rekonstruieren.  —  Dafs  unter 
den  kleineren  Finanzverwaltungen^^*)  die  städtischen^^')  die  bedeutendsten 
sind,  braucht  kaum  noch  einmal  gesagt  zu  werden;  die  ^Kämmereirechnungen\ 
wie  sie  uns  alljährlich,  diesmal  aus  holländischen  Städten,^ i*)  zufliefsen,  sind 
Tielleicbt  das  wichtigste  finanzgeschichtliche  Material.  Die  Beiträge  zur 
filrstlicben  Finanzpolitik  berühren  das  14.,^^^)  und  15.,^^^)  sowie  den  Aus- 
gang des  18.  Jh.^^7)  Ein  sonderbares  Gebilde  ist  in  unserer  Zeit  durch  die 
Einwirkungen  der  modernen  Reichsfinanzen  auf  die  in  Mecklenburg  stehen 
gebliebenen  Verhältnis  entstanden. ^^^) 

Einen  Rechtsschutz  gegen  unrechtmäfsige  Erhebung  von  Zoll  gewährt  das 
karolingische  Verbot   der  Verletzung  gewisser  Zollfreiheiten  bei  Königsbann, 


§01)  (JB.  9)  Taxen,  Lftngpkiebe;  Bayet,  Bfarine  des  Vikinga.  —  502)  (JB.  7)  Stieda, 
SehiSüirtsreguter.  —  (8.  206^)  id.,  KeafBüirteiachiffe  t.  Hamborg  nach  Amiteidam,  16.  Jh. 

-  (8.  210'*«)  Brehmer,  Lftbecki  Hhederei  1657.  —  &03)  (S.  ISO^«*)  Kratzmann,  £lb- 
«biflahrt  —  Vgl.  aach  Schmoller  (onten  N.  587).  —  504)  JB.  10,  m,  64"-««.—  505) 
(JB.  10)  F.  Voigt,  Deich-  a.  Schleasenbaaten  im  Amt  Bergedorf.  —  'Heimratschaften'  für 
i  Dekhban  in  d.  Kiederlanden  a.  n.  Abt.  lU,  S.  112^^.  (Frain).  —  506)  J.  G.  Bluhm, 
fftiüig  Jahre  Biaenbahn  in  Preafaen.  B.  atatiat  Daratell.  d.  Entwickig.  d.  Bahnnetiea  n.  d. 
^«ikehfa,  sowie  Ergebniaae  d.  Betriebea  d.  preala.  Bahnen.  M.  4  Tabellen.  Berlin,  Moeaer. 
ISSS.  gr.  8«.  IV,  67  8.  M.  2,00.  —  507)  Geh.  OBB.  Gleim,  Zum  8.  Nov.  1888:  AEiaen- 
btbsweaea.  11,  1888,  8.  797—889.  —  508)  X  K.  Th.  Eheberg,  Gmndrila  d.  Finanz- 
viiaeBaeluift.  In  Anadilofa  an  L.  Goaaa^a  Element!  di  Sdenaa  delle  Finanie.  4.  Aufl.;  2. 
■ccbearb.  Aufl.  Erlangen,  Deichert  1888.  gr.  8<>.  VlII,  288  8.  M.  8,40.  Hat  mir  nicht 
Toifelegeo.     D.  frflhere  Auflage  iat  bekannt  ala  gntea  EinfÜhrongamittel  in  d.  Grundbegriffe. 

—  500)  X  Ad.  Wagner,  Finanzwiaaenachaft  u.  8taataaozialiamna  mit  e.  Einleit.  flb.  Steina 
a.  Boaehera  Finanzwiaaenachaft:  Z8tW.  48,  8.  87  —  122,  675—746.  Beapricht  anch  d.  hiat 
Seite  (gegen  Steine  Geachichtakonatruktionen).  —  510)  Felaberg,  a.  JB.  9,  II,  58**.  — 
§11)  Frowe,  a.  o.  8.  45».  —  512)  (JB.  10)  Darpe,  Kloaterhanahalt  (Oberwaaaer, 
15.  JK)  —  (S.  888»)  Hoogeweg,  8chatzbuch  t.  Grafrath  (1492;.  —  513)  (JB.  10) 
Hrich,  Finanzen  Hannotera,  14.  Jh.  —  514)  (Abt  III,  8.  106*^  Keateloo,  8tadareke- 
>age&  T.  Middelburg.  —  (Abt  III,  8. 118^  Doorninck,  Cameraararekeningen  y.  Deventer.  — 
M5)  (JB.  9)  Bruder,  Finanzpolitik  Bndolpha  IV.  tou  Oateneich.  —  516)  (JB.  8)  F. 
Wagner,  Finanzielle  Batachlige  aua  d.  Zeit  Albrechta  Achillea.  —  (JB.  10)  Kind,  Hana- 
balt  1  Biatoma  Chur  im  15.  Jh.  —  'Hubmeiater*  in  Oateneich  a.  JB.  10,  U,  121^*  (8cha]k). 
»17  —  (8.  97^1)  Beer,  Erzhen.  Karl  ala  Finanzpolitiker.  —    518)  a.  JB.  10,  III,  69^1^ 


11,430  H^-     VerfMsung.     1887/8.    Jastrow. 

sowie  die  privatrechtlicbe  Yerantwortlicbkeit  des  Zollbeamten  oder  Utiorpatois. 
Nor  die  letztere  scheint*  ^^)  sich  im  MA.  erhalten  zu  haben.  Da  der  htoflgste 
Fall  der  einer  Vergewaltigung  war,  so  fiafste  man  die  Sache  auch  als  Stnüsen- 
raub.  Das  Freibnrger  Stadtrecht  scheint  bereits  bei  Widerspruch  des  Zoll- 
pflichtigen die  gerichtliche  Entscheidung  zu  kennen.  Die  Strafe  der  Defiran- 
dation  geben  eine  so  grofse  Zahl  yon  Quellen  in  Frankreich,  Deutschland 
und  Burgund  auf  60  solidi  an,  dafs  dieselben  wohl  auf  den  Königsbann  zq- 
rttckzttftthren  sind.  Die  Bestimmungen  des  Sachsenspiegels  hingegen  scheinen 
an  die  Diebstahlsbufse  anzuknüpfen.  —  Von  weiteren  Beitr&gen  fär  die 
erste**^)  und  zweite*^^)  Hälfte  des  MA.  gehen  wir  sofort  zur  neuesten  Zeit 
über.  Da  die  Napoleonische  Kontinentalsperre  in  ^en  preuCsischen  Ostsee- 
häfen nie  ganz  durchgeführt  wurde,  so  waren  diese  eine  Zeitlang  Eingangs- 
häfen fdr  Süddeutschland,  Österreich,  Schweiz  u.  a.  Die  vermehrten  Ein- 
gänge wurden  bei  Beginn  der  Freiheitskriege  dazu  benutzt,  um  durch  einen 
hohen  Eingangszoll  eine  Einnahmequelle  für  den  Krieg  zu  erzielen.  Dieser 
^Kriegsimpost^  (Tarif  vom  15.  April  1813)  konnte  aber  nur  gehalten  werden, 
wenn  er  beim  Aufhören  der  Kontinentalsperre  auch  in  den  befreiten  Häfen 
durchgeführt  wurde.  Dies  führte  zu  vielen  Schwierigkeiten,  auch  zu  Reibungen 
mit  den  Freihändlern  in  der  preufsischen  Regierung.  Am  12.  Mai  1814 
schreibt  Stein  bereits,  man  werde  die  Erhebung  auf  so  lange  aussetzen  müssen, 
bis  einst  in  der  Grundgesetzgebung  des  deutschen  Staatenbundes  bestimmt  werde, 
dalis  ein  allgemeiner  Grenzzoll  für  Rechnung  des  deutschen  Staatenvereins  ein- 
geführt werde  und  alle  inneren  Landzölle  aufhören  sollen.  Mamrotb^'*), 
der  die  Einzelheiten  dieser  Verhandlungen  nach  den  Akten  des  Geheimen 
Staatsarchivs  verfolgt,  macht  darauf  aufmerksam,  dafs  an  ihnen  die  Staats- 
männer beteiligt  waren,  welche  4  Jahre  später  den  preußischen  Zolltarif, 
den  Vorläufer  des  deutschen  Zollvereins,  schufen. 

Für  die  Steuergeschichte^^^)  im  umfassendsten  Sinne  ist  ein  Werk  so 
nennen,  welches  zwar  rein  finanz wissenschaftliche  Zwecke  verfolgt,  aber  znr 
Erreichung  derselben  sich  historischer  Mittel  bedient.  Vocke^'^)  geht 
davon  aus,  dafs  die  theoretischen  Einwendungen  gegen  die  indirekte  Steuer 
sehr  schwerwiegende  seien,  und  dafs  die  Berechtigung  derselben  nur  historisch 
zu  erweisen  sei.  Zu  diesem  Zwecke  führt  V.  den  Nachweis,  dafs  die  Be- 
steuerung von  jeher  eine  ganz  gleichmäfsige  nicht  habe  sein  können.  Er 
zeigt,  dafe  schon  auf  der  niederen  Stufe  des  blofsen  Familienlebens  und  des 
Geachlechterstaats  die  von  den  einzelnen  Mitgliedern  verlangten  Leistungen 
verschiedene  sind.  Speziell  für  Deutschland  verfolgt  er  die  drei  Stufen  des 
Lehensstaats,  des  aristokratischen  und  monarchischen  Absolutismus,  des  mo- 
dernen Verfassungsstaats.  Der  Obergang  von  der  Vermögenssteuer  zur  Er- 
tragssteuer,   von  dieser  zur  reinen  Einkommensteuer  stelle  einen  Fortschritt 


—  519)  W.  Sickel,  Z.  Slteaten  dtsch.  Zollstrsfrecht :  ZStnfR.  7,  1887,  S.  505-21.  - 
520)  (S.  17398)  Zoellner,  Zollregal  bis  1285.  —  521)  (JB.  10)  W.  Stieds,  Benler 
Zollbttcher,  14.  Jli.  -<-  (JB.  7)  Bippen,  ZolUtreit  Bwischen  Hamburg  u.  OitfiriwliBd,  15. 
Jh.  —  522)  K.  Mamroth,  D.  KriegBimport  d.  Befreiungskrieges  und  die  Besteoenag  m 
Herbeif&hmng  e.  allgemeinen  deutschen  See-ZoU-Systemo.  Berlin,  J.  Schwerin.  1888.  S2  & 
M.  0,60.  —  523)  Altfriesische  Grondateuem  s.  o.  Abi  m,  S.  112*«*  (Hamaker).  —  (&• 
383  «^  T.  Below,  Steaer  in  Jülich. —  (JB.^IO)  Mettig,  KeTalerSteaerrerseLchniised.  15.  Jh. 

—  (JB.  10,  n,  158»)  Bochhola,  Feaerstattschilling  (Aargaa).  —  (S.  88"»)  Mamroth, 
LozQBsteaer  in  Frenfsen  1814.  —  (JB.  10)  Clarke,  Hist  of  tithes.  —  524)  W.  Yocke, 
Die  Abgaben,  Auflagen  and  die  Steaer  yom  Standpunkt  der  Geschichte  ond  der  Sitt- 
lichkeit.     Stuttgart,    Cotta.      1887.      gr.    8«.     XXVI,    625    S.     M.    10,00.     |[B.  Strack: 


§42.     VerfBMaDg.     1887/8.     Jastrow.  11,431 

dar.  Aber  die  vollkommene  Durchführung  einer  Bestenernng  blofs  nach  dem 
Einkommen  setze  einen  hohen  Grad  intellektneller  und  moralischer  Bildung 
bei  den  Steuerpflichtigen  voraus.  Bis  dahin  seien  einstweilen  Zölle  und  Auf- 
lagen noch  anentbehrlich.  Doch  will  V.  auf  dieselben  den  Namen  Steuern 
nicht  anwenden.  —  Ein  Handbuch^  ^6)  für  die  praktische  Verwaltung  der 
direkten  Steuern  in  Osterreich  geht  bei  jeder  einzelnen  Steuer  auch  kurz 
aof  deren  Geschichte  ein.  —  Eine  der  bedeutendsten  Leistungen  des  Ab- 
solutismus ist  die  Regulierung  der  Grundsteuer,  wie  sie  seit  damals  bis  zu 
dem  Gesetz  von  1861  durch  mehr  als  anderthalb  Jhh.  die  Grundlage  der 
Erhebung  geblieben  ist.  Von  dieser  Regulierung,  welche  in  jedem  Landesteil 
ihre  eigene  Greschichte  hat,  behandelt  Zakrzewski:^'^)  den  General-Hufen- 
sehols  in  Ostpreufsen  (1715/9);  die  pommerische  Klassifikation  (1717/9);  die 
Steuerreform  in  Vorpommern  (1691 — 1717)  und  Schlesien  (1742/8);  die 
westpreufisische  Eontribution  (1772/3).  Einige  archivalische  Beilagen  (1684 
nnd  1715  ff.)  betreffen  Hinterpommern.  Die  Steuerregulierungen  zeigen 
durchweg,  wenn  auch  noch  nicht  eine  technisch  gute  Katastrierung,  wie  sie 
anderweit  im  Laufe  des  18.  Jh.  schon  vorkommt,  so  doch  einen  bedeutenden 
Fortschritt  gegenüber  den  älteren  Veranlagungen.  Überall  findet  eine  Ab- 
stufung nach  der  Bonität  statt,  ja  vereinzelt  kommt  schon  der  Versuch  vor, 
die  Steuer  progressiv  zu  gestalten.  In  Preufsen  und  Schlesien  wird  die 
Steuerfreiheit  der  adligen  Güter  nach  Möglichkeit  beseitigt,  das  Bauerngut 
gegen  übermäfsigen  Steuerdruck  geschützt.  —  Lamprecht^^'^)  warnt  davor, 
io  den  grofsen  Steuerreformen  des  18.  Jh.  gerade  spezifisch  preufsische 
LdstuBgen  zn  sehen.  Die  vorpommerische  Landhufensteuer  war  durch  die 
sdiwedischen  Kataster  im  wesentlichen  vorbereitet,  ebenso  wie  die  schlesische 
Reform  in  der  Hauptsache  nur  eine  Fortführung  der  Osterreichischen  war. 
AU  originale  Leistungen  bleiben  allerdings  bestehen  der  ostpreufsische  Ge- 
aeral-Hufenschols  und  die  hinterpommerische  Steuerklassifikation  unter  Fried- 
ridi  Wilhelm  L  —  Bielfeld^*^)  zeigt  uns  in  dem  magdeburgischen  Terri- 
torium des  16.  Jh.  die  Steuerverbältnisse,  wie  wir  sie  überall  in  den  gleich- 
leitigen  Fürstentümern  finden:  Landesherrliche  Schulden  und  ständisches 
Kreditwerk.  Der  ^kleine  AusschuCs'  wird  auch  hier  die  eigentliche  Landes- 
finanzbehörde. Im  30j.  Kriege  verfolgt  B.  den  Zusammenbruch  des  bis- 
herigen Systems,  das  schwedische  Steuersystem,  sowie  alle  einzelnen  Wechsel- 
ftlle  der  Kriegsbesteuerung.  Mit  der  Einfügung  in  das  Steuerwesen  des 
preudBischen  Staates,  welche  B.  bis  in  das  18.  Jh.  hinein  verfolgt,  wird  sein 
Buch  zu  einem  Parallelwerk  des  Zakrzewski'schen.  Den  Wendepunkt  be- 
2«chnen  hier  die  Vermögenseinschätzungen  nnd  Kataster  von  1692.  Neben 
der  neuen  landesherrlichen  Steuerverwaltung  wurde  das  alte  ständische  Kredit- 
werk schon  seit  dem  Grofsen  Kurfürsten  bedeutungslos.  Friedrich  Wilhelm  I. 
bat  es  aufgehoben. 

Für  die  indirekten  Steuem^^^)  und  Monopole  liegen  diesmal  bedeutende 


iQVT.  12,  a62/6;  G.  Schans:  FinansA.  4  (18S7),  S.  500—10  (sehr  anerk.)]|  —  525) 
6.  ¥reiberger,  Handbuch  d.  Sstr.  direkten  Steuern  in  ■ystemat  Darstellong.  Wien, 
Maat.  t8S7.  VI,  446  S.  M.  7,20.  J[RP.:  JNBt  52  (18S9),  45S.]|  —  526)  C.  A.  Zakr- 
>evtki,  D.  wicbtigereii  preniäiaeheD  Beformen  d.  direkt  Utndi.  Steaem  im  18.  Jh.  (=  Staati- 
g-  Mriahriieaach.  Fonehnngen.  7.  B.  2.  Hefl  (29  Befte).  Leipzig,  Doneker  A^  Homblot  1887. 
Sr.  8«.  ym,  99  8.  IL  2,40.  |[W.  Yeeke:  FinaaaA.  5  (1888),  1110/1  (anerk);  Meitien: 
BLZ.  9  (1888),  Sp.  1655/9.]!  Unp.  Berl.  DiM.  (Vgl.  JB.  9,  10).  —  527)  Lampreeht  (Bes. 
v.iro.526V.  Jl^St  60,  684  f.  —  528)  Bielfeld,  S.  o.  8.  XSl^,  |[Hint8e:  JOTY.  12, 
^84/l]{  —  529)  X  ^«  Layea,  D.  Bntwiokel.  d.  Brennerei  a.  d.  Braantweinbeeteaer.  in 


n,432  H^'     VerfaMong.     1887/8.     Jtatrow. 

Einzelantersuchongen    über   das    18.  Jh.  vor.     Die    französischen  Beamten, 
denen  Friedrich  der  Gr.  die  Verwaltung  seiner  Stenerregie  übertrug,  haben 
sich  so  unpopulftr  gemacht,  dafs  ihre  Entlassung  bekanntlich  die  erste  Mafsregel 
seines  Nachfolgers  war.     Unter  dem  Eindrucke  der  schliefslichen  Unpopnlarität 
hat  sich  die  Überlieferung  von  der  Einsetzung  der  Regie  als   Steuerschraube 
gebildet.  Gegenüber  dieser  Oberlieferung  unternimmt  es  Walther  Schnltze,^^^) 
in  einer  umfangreichen  Untersuchung  Entstehung,  Organisation  und  Technik 
der  Regie,  soweit  möglich,  nach  archivalischem  Material  festzustellen.    Dafs 
Friedrich  nach  dem  siebenjährigen  Kriege  an  eine  Erhöhung  der  Einnahmen 
dachte,  sei  richtig.      Aber   die  Veranlassung    zur  Berufung  der  französischen 
Regiebeamten  sei  nicht  ans   diesem  Bestreben  hervorgegangen,    sondern  aas 
allgemeiner  Unzufriedenheit  mit  dem  preufsischen  Beamtentum,  dessen  leistungs- 
fähigste Finanzmänner    abgestorben   waren.      Das  Generaldirektorium  zeigte 
sich  mehrfach  unfähig  zur  Mitwirkung,  ja   sogar    zur   blo&en  Aufschlofser- 
teilnng.     Da  die  Institutionen  des  Jahres  1766  im  Lande  vielfach  auf  Wider- 
spruch stiefsen,  so  nahm  Friedrich  schon  6  Jahre  darauf  eine  neue  Regelung 
vor,  welche  die  kollegiale  Organisation  in   eine  bureaukratiscbe  verwandelte, 
den  Chef  direkt  dem  König  unterstellte,  für  die  Erhebung  bindende  Normen 
schuf  und   die  bisherige  Tantieme  durch  ^eine  Art  Mittelding  zwischen  Tan- 
tieme  und    Renumeration    für   aufserordentliche  Leistungen'  ersetzte.    Diese 
Neuregelung  von    1772,    welche   bisher  fast    gar  nicht    beachtet  worden  ist, 
bespricht  S.  in  allen  Einzelheiten  der  Zentral-,    Provinzial-    und   Lokalver- 
waltung   von    der  Generaladministration    bis  herab  zum  Tborschreiber.    Die 
Neuregelung  hatte  nicht  den  gewünschten  Erfolg,    die    Klagen   ftber  WillkOr 
der  Beamten  nahmen  zu.   Der  Kampf  mit  dem  Schmuggel  mulste,  trotz  aller 
Unterstützungen  von  Seiten  der  Staatsgewalt,  stellenweis  geradezu  aufgegeben 
werden.     Endlich   wies    ein   statistischer    Vergleich   der   Jahre   1765/6  and 
1780/1  einen  Rückgang  der  Einnahmen  auf.     Da  entschlofs  sich  der  König 
zur  Abkehr;  1783  wurde  die  Tantieme  abgeschafft.     Die  Zahl  der  Beamten 
wurde  vermindert,  die  Kontrolle  über  die  Beamten,   welche  der  König  jetzt 
selbst  als  'Schurkenzeug'  bezeichnete,  verschärft.     Der  zweite  Abschnitt  des 
Buches,   welcher  sich  mit  den  einzelnen  Steuertarifen  und  den  dabei  in  Be- 
tracht   kommenden    prinzipiellen    Fragen  (Schutzzoll  und  Freihandel;   Stadt 
und  Land;    Gleichheit  und  Privilegien)  beschäftigt,    umfafst   einstweilen  nnr 
die  Jahre  1766 — 70.     Der  Vf.,    welcher  seine  Untersuchung  begonnen  hatte 
in  der  Annahme,  dafs  die  herrschende  Meinung   über   das   Experiment  des 
Königs  gar  zu  hart  urteile,   ist   doch   im  Laufe   der  Untersuchung  zu  der 
gleichen   Härte    gelangt.     Er  betont  die  hohen  Verwaltungskosten  (bis  flher 
10%),    das  geringe  Steigen  der  Erträge,    selbst  in  günstiger  Zeit,   die  za- 
nehmende  Korruption,  und  fadst  sein  Urteil  dahin  zusammen,    dafs  das  alte 
Beamtentum  in  den  Jahren  1764/6  mehr  geleistet  habe.    —    Die   eben  b^ 
sprochene  Arbeit  hat  Schmoller  in  seine  bekannte  Sammlung  aufgenommen, 
aber   gleichzeitig   seinen  wissenschaftlich  abweichenden  Staudpunkt  in  einem 
Akademievortrage^^^)  dargelegt.   Was  die  erste  Einsetzung  der  Regie  betreffe, 


DtMhl.,  insbet.  d.  neue  Brumtweiiuteaerges.  y.  24.  Juni  1887:  JGVY.  11.  Qiebt  8.  443- 
68  <d.  Entwickel.  d.  Bnnntweinat  in  Dtschl.'  in  d.  Haaptnche  nach  Wolf  (JB.  9).  —  680) 
Walth.  Schnitze,  Qesch.  d.  prenDiiBchen  Begiererwaltnng  t.  1766 — 86.  S.  hiit-krit  Yer* 
«ach  1.  n.  D.  OrgnniMtion  d.  Begie  y.  1766—86  n.  d.  Reform  d.  AknM  y.  1766—70. 
(=  Stiats-  XL  BosialwiM.  Fonchnngen.  7.  Bd.  8.  Hft)  Leipng,  Dnncker  ft  Hanblot 
1888.  X,  4818.  M.  9,60.  |[Hintie:  JGVY.  12,  864/7;  IL  Pbilippson,  RH.  41  (1889), 
8.  429—88,  beide  sngL  ttb.  N.  681.]|  —  &31)  G.  Schmoller,  D.  SinfUmmg  d.  fruuö«- 


§42.     YerfaMiug.     1887/8.     Jastrow.  11,433 

60  hat  Schnitze  nur  nach  gedracktem  Material  arteilen  können,  während  für 
ScbmoUer  die  Minuten  aus  dem  Geh.  Staatsarchiv  zugänglich  waren.  Auf 
Graod  derselben  bestreitet  Schmoller,  dads  eine  Abwendung  des  Königs  von 
dem  Beamtentum  oder  gar  der  Einflnfs  zufälliger  TodesMe  die  Veranlassung 
ZOT  Berufung  der  Franzosen  gegeben  habe.  Er  bespricht  die  Ernennungen 
Ton  1765  und  zeigte  dals  dieselben  dem  Beamtentum  recht  tflchtige  Elemente 
lafilhrten.  Aber  gerade  für  die  Steuertechnik  sei  damals  Frankreich  das 
Mosterland  gewesen.  Berlin  habe  damals  französische  Elemente  und  fran- 
zösische Kultur  vielfach  in  sich  aufgenommen.  Der  eigentliche  Fortschritt, 
der  mit  der  Regie  gemacht  wurde,  liege  in  ihrer  allgemeinen  Bedeutung  für 
die  Organisation  des  Staates.  Sie  setzte  die  Staatsgrenze  an  Stelle  der  Stadt- 
gTODzen,  sie  brachte  den  Gedanken  der  Staatseinheit  zum  Ausdruck,  sie  führte 
das  Prinzip  der  Arbeitsteilung  auch  in  der  Spitze  der  Staatsverwaltung  ein, 
indem  sie  ein  erstes  blofses  Ressort  ministerium  schuf.  —  Ein  pseudonymer 
Anfisatz^^^;  bespricht  speziell  die  Schicksale  des  Tabaksmonopols  zur  Zeit  der 
Begie  (1764 — 98)  nebst  kurzer  Vorgeschichte;  er  hält  die  Aufhebung  unter 
Friedrich  Wilhelm  IL  für  einen  Mifsgriff.  —  Eben&lls  ein  mifslungenes  Tabaks- 
monopol, das  bayrische  von  1691—1717,  bildet  den  hauptsächlichsten  Gegen- 
stand von  Michelers^^')  Studie,  welche  jedoch  auch  die  älteren  Besteuerungs- 
formen und  die  Stellung  der  Behörden  zum  Tabak  überhaupt  rückwärts  bis 
ins  16.  Jh.  verfolgt. 

Allgemeine  Wirtschaftspolitik,^^^)  Polizei,   ^ Innerei. 

Das  Bedürfnis  nach  einem  leichtfafslich  orientierenden  Büchlein  über  die 
Haoptlehren  der  Nationalökonomie  ist  ohne  Zweifel  vorhanden.  Einer  Be- 
friedigung dieses  Bedürfnisses  steht  aber  in  Deutschland  der  Umbildungsprozeis, 
in  welchem  sich  bei  uns  diese  Wissenschaft  gegenwärtig  befindet,  entgegen.^^^) 
In  England,  wo  die  Lehre  von  Adam  Smith  vielfach  noch  als  ^die'  National- 
ökonomie gilt,  besteht  dieses  Hindernis  nicht  in  gleichem  Mafse.  Der  popu- 
lire  Oberblick,  welchen  dort  die  Frau  des  Generalpostmeisters  Fawcett 
streng  von  dem  freihändlerischen  Standpunkte  ihres  Mannes  aus  gegeben  hat, 
gehört  dort  zu  den  verbreiteten  Büchern  und  hat  jetzt  auch  eine  deutsche 
Umarbeitung^'^)  gefunden.  Die  vier  Abschnitte  des  Originals  'Vermögens- 
prodaktion\  ^Gütertausch',  ^Vermögensverteilung*,  'Auswärtiger  Handel,  Kredit, 
Besteuerung'  sind  übersetzt  und  durch  längere  Einschübe,  namentlich  zur 
Bekämpfung  der  Schutzzölle  vermehrt 

Die  diesmalige  Fortsetzung  von  Scbmollers^'^)  'Studien*  über  Magde- 
burg hat   eine   über  das  Provinzielle  weit  hinausgehende  Bedeutung.    Indem 


lUgw  durah  Friedr.  d.  Gr.  1766:  SBAkBerlin,  1888,  1,  S.  6S — 85;  n.  DBs.  65  (1888), 
S.  35 — 48.  —  582)  D.  Charpentier  [A.  Zimmemuum] ,  D.  altpreii£i.  Tabaksmonopol:  Pr. 
Ab.  61,  1888,  8.  145—63.  —  583)  J.  Micheler,  D.  Tabaknreeen  in  Baiem  ▼.  d.  Be- 
kanotvodeii  d.  Tahalu  bia  s.  Einf&hr.  e.  Hentattgeldes  1717.  Auf  Qnmd  bisher  onbenatsten 
•ichiTaliacheii  Materials:  FinaosA.  5,  1888,  S.  61—187.  —  534)  (  )  Bogers,  Boonomie 
mterpnt.  of  history.  —  (JB.  8)  Scherier,  Wirtschaftliohes  Leben  der  Völker.  —  (Abt 
III,  S.  174'M)  Bowell,  Taxes  in  England.  —  535)  X  L*  ▼-  Stein,  Lehrbaoh  d.  National- 
okoBODie.  S.  mngearb.  Aufl.  Wien,  Mana.  1887.  gr.  XY,  457  8.  M.  10,00.  |[JBVV. 
11,  1330  (Schmoller).]!  Ob  Umarbeitung  seiner  kleinen  'Volkswirtschaftslehre',  Ter- 
Ksg  ifeh  ans  eigener  Anschannng  nicht  an  sagen.  —  536)  M.  6.  Fawcett,  Volkswirtschaft»* 
lAbre  1  Aaflngar.  Nach  d.  6.  Aufl.  d.  engl.  Origin.  1  deatsehe  bearb.  Antoris.  Ansg.  Berlin, 
Craabfldi.  1888.  YUI,  257  8.  M.  3,00.  —  537)  G.  Schmoller,  Studien  flb.  d.  wirt- 
•ätaftL  PoUiik  Friedrichs  d.  Gr.  a.  Preolsens  flberhaapt  Ton  1680—1786.  11,  12:  JGYY. 
11,  1887,  8.  1—58,  789—883.  11)  D.  wirtsohafU.  Znstfinde  im  Heraogt  Magdeburg:  Be- 
Tolkenmg,  Ackerbaa,  Handel  ond  SchüEüirt.    —    12)  Dass.:    D.  Industrie,  hauptaichlich  die 

Jshresbsrichte  dar  QsiohlohtswiBBsnsehaft.    1888.    IL  28 


11,434  ^^^-     Verfassung.     1887/8.     Jastrow. 

der  Vf.  die  Ergebnisse  der  preaCsischen  Verwaltang  an  der  Zanahme  der  Be- 
völkemng  zu  messen  nnternimmt,  tbot  er  einen  neuen  Schritt,  nm  die  Geschichts- 
schreibung vom  blofsen  Raisonnement  zu  zablenmäfsigem  Mafsstabe  hinzufahren. 
Magdeburgs  Handelsstellung  behandelt  er  in  ihrem  internationalen  Zusammen- 
hange und  giebt  im  Anschlufs  daran  ein  vollständiges  Bild  der  Schiffahrts- 
verfassung, das  einzige,  welches  wir  bisher  von  der  deutschen  Flufsschiffahrt 
besitzen.  Wie  hierin,  so  liegt  ferner  ein  Stück  allgemeiner  deutscher  Ge- 
werbegeschichte in  den  Ausführungen  über  die  Textilindustrie,  über  die  Zunft- 
verfassung,  über  die  Bergwerke;  ganz  besonders  aber  in  denen  über  die  Sa- 
linen in  Schönberg,  Staüsfurt  und  Halle.  Hier  wird  der  Fortschritt  von  der 
verüallenden  Genossenschaft  zur  'fiskalischen  Selbstverwaltung'  an  konkreten 
Beispielen  in  allen  Einzelheiten  ihrer  wirtschaftlichen  Bedeutung  gezeigt 
Das  Gesamtergebnis  fafst  S.  dahin  zusammen,  dafs  das  Magdeburger  Terri- 
torium von  1686 — 1800  ^aus  einem  verkommenen  feudalen  Ackerbau  läadchen 
eine  frisch  aufblühende  Provinz  geworden  sei\ 

Kleine  historische  Beiträge  über  Arbeit  im  allgemeinen,^'^)  Arbeits- 
teilung,^'^) Arbeitslohn  ^^^)  sowie  kleinere  wirtschaftsgeschichtliche  Mate- 
rialien^^ ^)  stellen  wir  in  der  Note  zusammen. 

Für  die  Geschichte  der  Armenpflege  6*>ö*»)  hat  die  belgische  ein  be- 
sonderes historisches  Interesse  wegen  der  Prioritätsfrage  der  Armenordnungen 
im  Zeitalter  der  Reformation. ^^^)  Geht  auch  Alberdingk  Thijms  nun- 
mehr in  deutscher  Übersetzung  <^^^)  vorliegende  preisgekrönte  Darstellung 
nicht  ganz  bis  in  diese  Zeit,  so  liefert  sie  doch  reichhaltiges  Material  fflr 
die  Vorgeschichte  und  ist  überhaupt  als  Geschichte  der  einzelnen  Institute 
der  Armenpflege  in  einem  MAlichen  Territorium  hier  zu  erwähnen.  Der 
Standpunkt  des  Vf.  ist  der  katholische.  —  Die  Geschichte  der  heutigen 
Armenverwaltnng  in  den  europäischen  Staaten  beruht  darauf,  daOs  sie  in 
Kirchen  und  Ortsgemeinden  ihren  Ursprung  hat,  lange  vor  dem  Beginne  der 
staatlichen  Gesetzgebung.  Die  Nachwirkungen  dieses  Ursprunges  machen  dcb 
bis  auf  den  heutigen  Tag  geltend.  Indem  daher  ein  als  vortrefflich  anerkanntes 
Werk^^®)  über  die  deutsche  Ai*mengesetzgebnng  auch  in  seinem  historischen 
Überblick  (S.  96—182)  sich  eng  auf  den  Rahmen  des  Gegenstandes,  die 
staatliche  Gesetzgebung  in  den  Territorien,  im  Norddeutschen  Bunde  und  im 
Reiche,  beschränkt,  hat  sein  Vf.  auf  eine  wirklich  historische  Lösung  der 
Aufgabe  von  vornherein  verzichtet. 


TeztUgewerbe  and  die  Salinen.  —  588)  (JB.  10)  Gaathier,  TraTsil  ancien  et  traml  ao- 
derne.  —  539)  (Abt  I,  8.  21»*)  Grofsi,  Dirinone  d.  layoro  preutor.  —  540)  (S.  99^^) 
Sehalk,  Arbeitololm  a.  Geld  (Wien,  15.  Jh.)  —  (JB.  10)  Niefsen,  Arbeitalohn  in  Weit- 
falen,  16.  Jh.  —  541)  (JB.  7)  Hanthaler,  Ökonomischer  Bechenachaftabericht  1175.  - 
(S.  101^<^)  Prdll,  Haasweaen  a.  dsterr.  Landedelmannea  17.  Jh.  ^  Darpe,  Einkfisfta  i 
MinirteriacheD  Dottiki^itola«  a.  JB.  10,  II,  297K  —  542)  Armenpflege  im  MA.  s.  JB.  1SS4,  U, 
198/9Uf->«>ft  (Uhlkorn  a.  a.)  —  (JB.  8)  Mettig,  Armenpflege  in  Riga,  MA.  ^(&6l/8^ 
Bachwald,  Bettleranweeea  bei  Beginn  d.  Reformation.  -^  (JB.  8)  0.  Richter,  WiiMo- 
haaa  n  Dreadea.  —  (JB.  10)  Oldenberg,  Wichen.  ~  543)  X  U-  Maazola,  L'auia- 
raziooe  degli  operai  nella  acienaa  e  nella  legislaa.  garroaaica.  Belasione  a  S.  R.  il  Miai^io 
di  Agrioolt  eea.  Roma,  Botta.  1885.  YIII,  438  8.  |[K8hne:  JGVV.  12,  734/6  (hebt 
Irrtaner  ttb.  d.  gegenw.  Rechtaznataad  herror).}!  Giebt  S.  S6 — 56  e.  Geach.  d.  Armaaflag«! 
Güden,  Zttnfte  a.  a.  Neuere  Litt  mgleich  benutat.  —  544)  JB.  9 ,  n,  336»^*»  (V^m^ 
Batiinger,  Hering);  vgl.  jetat^auckUhrle:  o.  S.  es^*.  —  545)  P.  P.  M.  Alberdingk  Thijm, 
Geaoh.  d.  WohlthatigkeitaanatalteB  in  Belgien  y.  Karl  d.  Gr.  bia  s.  16.  Jh.  Von  d.A)uid.g»- 
krSntea  Werk.  Freibarg,  Herder.  1887.  gr.  8<».  IV,  307  S.  M.  4,60.  (FranaSa.  Original 
a.  JB.  8).    •—   546)   R.  Mttnaterberg,   D.  deatache  Armengeaetagebong  n.  d.  Material  to 


§42.     Yerfaasimg.     1887/8.     Jaatrow.  11,435 

Zur  Geschiebte  der  Sanitäts-,'^^'')  sowie  der  Sicherheits-  und  Fremden- 
polizei  —  Zigeuner^^^)  —  ist  nur  auf  zwei  lokalgeschichtliche  Beiträge  hin- 
zuweisen. 

Die  Geschichte  der  Kanzlei-  und  Archiwerwaltung  bildet  den  Gegen- 
stand besonderer  Berichterstattung.^^*) 

Die  Geschichte  der  statistischen  Verwaltung  gehört  zu  den  am  wenigsten 
erforschten  Gegenständen.  Dies  hat  fttr  den  gegenwärtigen  Stand  der  For« 
schung  nicht  nur  den  Nachteil,  daüs  wir  über  den  Ursprung  und  die  Fort- 
entwickelnng  einer  wichtigen,  ja  heute  geradezu  grundlegenden  Verwaltungs- 
tbätigkeit  noch  immer  nicht  unterrichtet  sind,  sondern  gleichzeitig  auch  den 
&st  nach  gröfseren  Schaden,  dafs  uns  ein  Quellenmaterial  unerschlossen  bleibt^ 
welcbes  für  die  Erforschung  der  Vergangenheit  als  Material  ersten  Ranges 
zu  betrachten  ist.  Wenn  die  Lokal-  und  Territorialgeschichte  sich  darauf 
verlegte,  mehr  als  bisher  der  Geschichte  der  Volkszählungen  so  weit  wie 
möglich  rückwärts  nachzugehen,  so  ist  mit  ziemlicher  Bestimmtheit  zu  ver- 
mnten,  dafs  auf  diesem  Wege  noch  genttgendes  Material  zu  ermitteln  ist,  um 
eine  historische  Statistik  Deutschlands  etwa  vom  15.  bis  zum  18.  Jh.  zu  er- 
möglichen oder  doch  anzubahnen.  Einstweilen  müssen  wir  •  uns  begnügen, 
auf  das  wenige,  das  erscheint, '^^^)  anfoierksam  zu  machen. 

Kirche^^^)  ti/nd  Unterricht»  Das  grundlegende  kirchenrecht- 
liehe  Werk  von  Hinschi us^<^^)  bringt  den  Abschnitt  über  Ausbildung  des 
Klerus  in  MA.  und  NZ.  zum  Abschlufs  und  giebt  in  der  Besprechung  des 
Verhältnisses  der  Kirche  zur  Schule  bei  den  einzelnen  Abschnitten  kurze 
historische  Einleitungen.  —  Ausschliefslich  als  Bestandteil  des  öffentlichen 
Rechts  des  einzelnen  Staates  wird  das  Kirchenrecht  von  Zorn^^')  behandelt. 
Dem  universellen  Charakter  der  Kirche  sucht  er  dadurch  gerecht  zu  werden, 
daCs  er  einen  besonderen  historischen  Teil  voranschickt,  dem  der  Nachweis 
Zufällt,  wie  das  Kirchenrecht  von  der  apostolischen  Gemeinde  an  bis  zur 
Gegenwart  sich  gestaltet,  wie  namentlich  durch  das  Eindringen  des  Staats- 
gedankens seit  dem  17.  und  18.  Jh.  der  Zustand  geschaffen  worden  ist, 
dessen  Darstellung  dem  zweiten  (dogmatischen)  Teil  obliegt.  —  Da  die 
kleineren    Darstellungen^^^*^^^)    des    Kirchenrechts,    namentlich    die    katho- 


ikrer  Beform.  (=  Staats-  a.  sozialwiBseDschaft.  Fonchongen.  Hrsg.  t.  Q.  Schxnoller  6.  Bd. 
4.  Heft.)  Leipsig,  Doncker  und  Hninblot  1887.  XXVI,  570  S.  H.  12,00.  —  547) 
(JB.  S)  Hinget,  SaniatsYerhaltnisee  Freiberge,  MA.  —  548)  (JB.  10)  Zapf,  Menm^henjagd 
in  Kchtelgeb.,  18.  Jb.  —  549)  S.  a.  §  74.  —  Änzoführen  sind  auDierdem:  (JB.  10)  Loeher, 
ArchiTweeen.  —  D.  ehemal.  Beichaarchiye  b.  oben  8.  169"*-»"'  (Sauer  n.  a.)  —  (JB.  8) 
Pets,  D.  Beichntadt  Nttraberg  ArcbiTwesen.  —  (JB.  9)  Poinsignon,  Stadtarchiv  an  Frei- 
W-  —  550)  (Abt.  III,  S.  118>*'a)  Slooten,  Frieelands  Tolkstellingen,  IS^e  eeaw.  — 
Tgl.  aaeh  o.  N.  270  Hasse;  Städte  s.  o.  No.  206/9.  —  551)  Kirche  im  MA.  s.  §  72B.  — 
Beformation  iL  Gegenreformation  s.  §19.     Fapsttam  d.  Neuzeit  s.  {44B.    —    Die    einzelnen 

gÖBÜiehen   Farstentfimer   s.   §§23 — 41.    —    Speyer,    Wahlrecht   d.    Trierer   Domkapitels. 

iGottinger  Jurist  Diss.)    s.  JB.  12,  §29.     Apostolisches  Vikariat  in  Hamburg  1839,   s.  JB. 

10,  UI,  67«*^  (Möller).  —  (JB.  10)  Hfising,   Galen  e.  kathol.  Beformator.  —   552)  F. 

Hi  steh  ins,   D.   Kirchenrecht  d.  Katholiken  u.  Protestanten  in  Dentachld.    4.  Bd.     2.  Abt. 

2.  Hft.    System  d.  kathol.  Kirchenrechts  mit  besond.  Bflcksicht  auf  Deutschld.     (Forts.)     Mit 

«Ipkab.  Sachregister  flb.  Bd.  1/4.     Berlin,  Guttentag.     1888.     Lex.  8.    X  u.  S.  691—925.    M. 

S,50.    |[LCBL  1889,    Sp.  247;    P.  YioUet:    RH.  43  (1890),  S.  402/3.]{     Forts,  y.  JB.  9, 

III,  331».    —    553)  Ph.  Zorn,    Lehrbuch  d.  Kirchenrechts.     (=  Handbiblioth.  d.  Sffentl. 

Beckta.    Hrsg.    t.    A.    ▼.    Kirchheim.     Bd.  3.)     Stuttgart,    £nke.     1888.     XVII,    634    S. 

H.  9,00.  |[Beinhard:  KYGR.  30,  457— 62.]{  —  554)  Ad.  Frantz,  Lehrbuch  d.  Kirchen- 

ndiU.    Odttingen,  Yandenhoeck  u.  Buprecht.  1887.    gr.  XII,  322  S.     M.  6,00.     2  bist.  Ab- 

«butte:  Entw.  d.  KirchenTerfass.  (S.  11—67);  Entwich,  d.  Quellen  S.  68—91).—  555)  F. 

V9hler,  Kirehenrechtsrepetitorium.  8.  rerb.  u.  mit  Ettcksicht  auf  d.  neuere  Entwickl.  yerm. 

28» 


1X^436  §^2*     VerfaBsung.     1887/8.     Jastrow. 

lischen^^^'^^'^)  nicht  bloüs  für  das  juristische,  sondern  aach  für  das  theologische 
Publiknm  berechnet  sind,  so  zeichnen  sie  sich  in  der  Regel  durch  Leicht- 
verständlichkeit aas.  —  Httbler^^^)  rechnet  mit  der  Thatsache,  dafs  die 
Studenten  das  corpus  iuris  canonici  nicht  mehr  in  die  Hand  nehmen,  und 
druckt  daher  die  hauptsächlichsten  Stellen  aus  den  kirchlichen  Rechtsgaellen 
in  dem  'Grundriüs'  ab,  welchen  er  seinen  Zuhörern  in  die  Hand  giebt.  Man 
findet  darin  das  wichtigste  aus  den  Konzilsschlüssen  vou  Konstanz,  Basel, 
Trient,  Vaticanum  1871,  ferner  aus  dem  Wormser  Konkordat  und  späteren 
bis  herab  zu  dem  französischen  (1801)  und  dem  österreichischen  (1855); 
aus  der  Beformationszeit  die  Augsburger  Konfession,  die  Kirchenordnungea 
und  Reichsschlüsse,  endlich  auch  die  neuere  preufsische  und  Reichsgesetz- 
gebung. —  Die  immer  weiterschreitende  Ausdehnung  des  kanonischen  Rechts 
auf  Materien,  welche  wir  für  rein  weltlich  halten,  wird  vielfach  als  AnsfluOs 
kirchlicher  Herrschaft  bezeichnet.  Dieser  Ansicht  in  ihrer  Einseitigkeit  tritt 
ein  protestantischer  Kirchenrechtslehrer^^^)  entgegen  und  zeigt,  wie  im  Privat* 
recht,  Strafrecht,  Prozefs  die  Christianisierung  des  Rechts  seine  Humanisierang 
bedeutet  habe. 

Von  allen  Einzelheiten  des  Kirchenrechts^^^)  und  seiner 
Quellen^^^)  ist  wiederum  am  meisten  das  Verhältnis  von  Staat  und  Kirche 
besprochen  worden.***)  —  Die  Merowinger  haben  das  Kirchenrecht  im  all- 
gemeinen so  rezipiert,  wie  es  im  byzantinischen  Reiche  galt.  Der  Cäsaro- 
papismus  war  von  dieser  Rezeption  ausgeschlossen.  Wenn  die  merowingische 
Entwickelung  gleichwohl  dazu  geführt  hat,  den  König  gleichzeitig  zum 
Oberhaupt  der  Kirche  zu  machen,  so  beruht  dies  Zusammentreffen  auf 
individneller  Entwickelung.  Der  Begründung  dieses  Gedankenganges  im  Ein- 
zelnen ist  die  Schrift  von  Weyl**')  gewidmet.  —  Maurenbrecher***)  verfolgt 
die  Wirkungen  der  Thatsache,  daCs  Luther  nicht,  wie  Calvin,  eine  einheit- 
liche Kirchenverfassung  begründet  hat  in  kurzem  Überblick  bis  zur  Gegen- 
wart. —  Für  Preufsen   stellt  das  gesamte  einschlägige  Material  seit  ErlaJs 


Aufl.  Schwerin,  BSrenspning.  1886.  12.  VIII,  180  S.  M.  2,00.  >-  &96)  Fb.  Hergen- 
röther,  Lehrbuch  d.  kath.  Kirchenrechta.  Freibnrg,  Herder.  1888.  VI,  652  S.  X.  6,00. 
|[ZKTh.  XIU.  152/8  (Wems);  ThQSchr.  71,  141/9  (MarteDs).  Gesch.  d.  QoeUen:  S.  128 
— 49.  Sonst  nicht  bist  —  557)  J.  Weber.  Kompendiam  d.  kathol.  Kircbenrecbte  m.  Be- 
rücksicht  d.  Staatskirchenrechts  in  Dtschld.,  Osterr.  n.  d.  Schweix.  Znnichst  f.  Stadiereode 
d.  Theol.  u.  d.  Rechts.  3.  yerb.  Äofl.  Äogsbnrg,  Schmid.     1888.    XXIX,    654  S.    M.  4,30. 

—  558)  B.  Hübler,  Kirchliche  Rechtsqnellen.  Grundrils  m.  ausgewählten  BelagiteUeiu 
Berlin,  Puttkammer  u.  Mühlbrecht.  1888.  gr.  8^.  VUI,  74  S.  M.  2,00.  —  559)  F- 
Brockhaus,  Über  d.  kononische  Recht  Rede  bei  Antritt  d.  Rektorats  d.  Christian-AIbreohts- 
üniyersitat  au  Kiel  am  5.  März  1888.  Kiel,  UniTersitätsbachhandlnng.  1888.  22  S.  M. 
1,00.  —  560)  Eherecht  s.  o.  No.  62/3 :  kanonisches  Recht  a.  Prozels  vgl.  auch  unter  'Joitis'. 

—  (S.  208^1)  K  11h t mann,  Geistl.  Recht  in  Bremen.  —  Rechte  d.  Katholiken  in  Oit- 
preufsen,  17.  Jh.,  s.  JB.  10,  III,  48^  (Kolberg).  —  (JB.  10)  Schilling.  UnionsbeBtreb. 
17.  Jh.  —  561)  XE-  Ott,  D.  Tabula  juris  d.  Klosterbiblioth.  su  Raygen.  £.  Beitr. >. Litte- 
raturgesch.  d.  kanon.  Rechts  im  13.  Jh.  Wien,  Tempsky.  1888.  Lex.  8.  76  8.  M.  1,20. 
(Aus  SBAkWien).  —  (JB.  10)  Tardif,  Sourcee  du  droit  canonique.  —  562)  (JB.  10)  Nie- 
liues,  Kaisertum  u.  Fapsttom.  —  Polemik  über  d.  Echtheit  d.  Privilegs  Ottos  L  für  d.  rom. 
Kirche  s.  JB.  7,  11,  U/6^-^^  (Kaufmann  u.  a.)  —  (JB.  8)  Sickel  u.  Breslau,  Ktnal 
Ausfertigung  d.  Wormser  Konkordats.  —   (JB.  9)  Bofs,    Kirchenlehen  d.  stanfiscben  Kaiier. 

—  (JB.  7)  Ribbeck,  Gerhoh's  Ideen  Aber  Staat  und  Kirche.  —  (S.  41**)  HeinemaiiD, 
Heinrich  VI.  u.  Säkularisation  d.  Kirchenstaats.  —  (JB.  7)  Gebhardt,  Qranmins.  — 
(S.  93^')  Ulmann,  Maximilians  I.  Absichten  auf  das  Fftpsttnm.  —  ^Kolturkampf  •.  o.  S. 
802«a;  in  d.  Schweiz:  JB.  10  (Woeste).  —  563)  Weyl,  S.  o.  S.  9».  —  664)  W- 
Maurenbrecher,  Staat  u.  Kirche  im  Protestant  Deutschland.    Yortng.    Leips.,  Hinricks. 


§42.     VerfaMung.     1887/8.     Ja§trow.  11,437 

des  Landrechts  Krie8^*^)zasammen.  —  Bar^^^)  will  Trennung  von  Staat  and 
Kirche,  aber  nur  eine  solche,  welche  dem  geschichtlich  gewordenen  gerecht 
za  werden  yersncht  und  zugleich  die  in  anderen  Ländern  gewonnenen  Er- 
lahrangen  berücksichtigt.' 

Von  einem  hervorragenden  Mitgliede  der  altkatholischen  Bewegung  ist  der 
Versuch  gemacht  worden,  eine  urkundliche  Geschichte  derselben  zu  schreiben. 
Schulte^^'^)  will  eine  Darstellung  geben,  welche  jeden  verständnisToUen 
Leser,  mag  er  altkatholisch,  römisch  oder  evangelisch  sein,  in  die  Lage  setzt, 
sich  ein  wirkliches  Urteil  zu  bilden.  Es  soll  für  die  Geschichte  festgestellt 
werden,  was  geschehen  ist  und  wie  es  geschehen  ist.  Der  eigentlichen  Dar- 
stellung schickt  S.  die  hauptsächlichsten  Urkk.  voraus.  Die  deutsche  Über- 
setzung von  pastor  aetemus  1871,  die  Proteste  und  Verfassungsgesetze  des 
Altkatholizismus  (8.  1 — 65).  Die  Einleitung  beginnt  mit  den  Versuchen  zu 
Gunsten  des  Unfehlbarkeitsdogma  seit  dem  Jahre  1866  und  behandelt  sodann 
das  Verhalten  der  Minderheit  auf  dem  Konzil.  Das  erste  Buch  giebt  die 
Geschichte  des  Altkatholizismus  bis  zu  seiner  staatlich  anerkannten  kirch- 
lichen Organisation  unter  Benutzung  eines  höchst  umfangreichen,  weit  ver- 
zweigten Briefwechsels  (139  Stück,  davon  36  bisher  bekannt).  Buch  2  be- 
handelt den  Altkatholizismus  in  seiner  rechtlichen  Stellung,  Verhalten  der 
Staatsregierung.  Buch  3  ^die  innere  Entwickelung  seit  1876'.  Ein  aus- 
fohrliches  alphabetisches  Register  ist  dem  Werke  beigegeben.  ^*^) 

Speziell  für  die  evangelische  Kirche^^^)  ist  auf  Fried bergs  der  Ge- 
genwart gewidmete  Werke*  ^^*^^i)  hinzuweisen. 

Die  Verfassung  &sr  jüdischen  Gemeinden  wird  anderen  Orts  besprochen.*^*) 
Der  historische  Einsatzpunkt  ist  durch  Entdeckung  und  Besprechung  der 
Jadenprivilegien   Heinrichs  IV.  erheblich  höher  hinaufgerückt.*''') 

Die  Litteratur  über  Unter  rieht  svertoaltung  zeigt  allljährlich  den- 
selben nicht  eben  erfreulichen  Zustand.* 7^)  Ober  das  Schulwesen  des  MA. 
als  Bestandteil  des  kirchlichen  Lebens  wird  anderen  Orts  berichtet,*''*)  und 
ftr  die  NZ.  können  wir  auf  einige  territoriale  Erscheinungen  hinweisen. *^^) 
Für  die  Geschichte  der  lateinischen  Schulen  verweisen  wir  auch  diesmal  den 


1S87.  87  8.  M.  0,60.  —  565)  Kriea,  D.  preoüriBche  KirchengeBetzgebimg  Beb»t  den 
wiebtigiten  Yerordnungeii,  InBtraktionen  a.  MiniBterialerlaasen ,  unter  BerCLcluichtigang  der 
Saclugefletzgebiiiig  nnd  d.  SechtspreclioDg  der  Oerichta-  a.  Yerwaltnngagerichtsbehörden  sa- 
•tmmfliigeetellt.  Davsig,  Kafemann.  1887.  gr.  Xu,  448  S.  M.  6,00.  —  566)  L.  t.  Bar, 
Staat  o.  kath.  Kirche  in  Preolaen.  Berlin,  Springer.  1883.  lY,  130  S.  M.  8,00.  — 
9^7)  F.  T  Schalte,  D.  Ältkatholiziamos.  Gesch.  sein.  Entwickelung,  inneren  Gestalt  a. 
reehtL  Stellang  in  Deutschland.  Aus  d.  Akten  u.  anderen  authent.  Quellen  dargestellt 
eidsea,  Roth.  1887.  XY,  683  S.  M.  18,00.  —  568)  X  Fr.  Hichelis,  D.  kathol. 
Reformbeweg,  n.  d.  Vatikan.  Konzil.  Nach  d.  Urschrift  d.  yerewigten  Professors  Dr.  Fr. 
Hiehelis  hrsg.  t.  A.  Kohnt  Giessen,  Both.  1887.  58  S.  M.  1,00.  Behandelt  nur  d. 
eigenen  inneren  Entwickelungsgang.  —  569)  ünionsversuche  unter  d.  Gr.  Kurf.  s.  o.  S. 
291*'-*  (Landwehr).  —  ETangelische  Kirchenyerfassung  in  Appenaell  s.  o.  S.  120^*  (Heim). 

—  (8.  96^)  Frank,  Erste  ev.  KirchenTorf.  in  Ostr.  —  570)  E.  Friedberg,  D.  geltenden 
Ver&ssongs-Gefl6tBe  d.  eyangel.  dtschen  Landeskirchen.  Hrsg.  u.  geschieht!,  eingel.  ErgSn- 
nngaband.  4  Lfgen.  Freiburg,  Mohr.  1888.  Lex.  8.  XY,  208  S.  ä  M.  1,60.  Forts. 
▼-  iB.  9,  111,  331^^.  —  571)  id.,  D.  geltende  Verfassungsrecht  d.  eyangel.  Landeskirchen 
in  Beatsehland  a.  Österreich.     Leipzig,   Tauchnitz.     1888.     gr.  8^     XY,   446  8.     M.  16,00. 

—  572)  S.  §5.  —  57S)  S.  JB.  9,  10,  11  (Brefslau,  Stobbe).  —  574)  Ygl.  JB.  9, 
111,338  (Mitte).  —  575)  S.  u.  {72B.  —  (JB.  8)  Specht,  Unterrichtswesen  bis  13.  Jh. 
^  (JB.  10)  JohB.  Mftller,  Anf.  d.  sachs.  Schulwesens;  Beyer,  Erfurter  Yolksschulen.  — 
57€)  SchnlweMn  in  Sachsen  u.  Thilringen  s.  o.  1S2/1^*^^*^\  —  (JB.  10)  Koldewey, 
ScWgeseisgebimg    Augusts   y.    Braunschw.    —    (S.  185'^)    Deschwanden,    Schulwesen  y. 


11,438  §^2.     VerfaMaiig.     1887/8.     Jastrow. 

Leser  aaf  die  'Jahresberichte  über  das  höhere  Schalwesen',  in  denea  aber 
das  Referat  tLber  Schalgeschichte  von  dem  Heraasgeber^^^)  aaf  einen  anderen 
Berichterstatter^ ''^)  übergegangen  ist.  —  Da  die  preafsische  Verfassnngsark. 
vorschreibt,  dafs  bei  Einrichtang  der  Yolksschnlen  die  konfessionellen  Ver- 
hältnisse 'möglichst  za  berücksichtigen'  sind,  so  hat  man  daraas  gefolgeil, 
dafs  in  Preafsen  der  Grandsatz  der  Konfesnionalität  in  der  Yolksschnie  gel- 
tendes Recht  sei.  Dem  gegenüber  hat  vor  längerer  Zeit  Gneist  den  Stand- 
punkt vertreten,  dafs,  dem  historischen  Entwickelongsgange  entsprechend,  auf 
die  ältere  Gesetzgebong  bis  zum  Allgemeinen  Landrecht  von  1794  znrflck- 
zugreifen  sei.  Dieses  erweise  den  rein  staatlichen  Charakter  der  Yolksachale. 
Jetzt  wendet  Bierling^^^)  Gneists  Methode  gegen  ihn  selbst  an,  indem 
er  ausführt,  dafs  auch  das  ALR.  das  noch  ältere  General-Landesschoiregle- 
ment  von  1763  voraussetze  und  dafs  auch  die  'Anweisung'  aus  der  Woell- 
mer'schen   Zeit  als  mafsgebend  heranzuziehen  sei.^^®) 

Justiz,  Die  Litteratur  über  die  fränkische  Gerichtsverfassung 
steht  noch  immer  unter  dem  Eindrucke  des  Werkes  von  (f)  Fustel  de 
Coulanges^^^)  und  der  Polemik^^^)  gegen  seine  antigermanischen  Hypo- 
thesen. Diese  gehen  in  letzter  Linie  auf  F.s  Vorstellung  zurück,  dafs  es  im 
Fraukenreich  keine  andere  Gerichtsbarkeit  als  die  (römischrechtlicbe)  des 
Königs  und  seiner  Beamten  gegeben  habe.  Es  ist  also  der  Kernpunkt 
der  Kontroverse  vom  römischen  oder  germanischen  Ursprung  der  fränkischen 
Verfassung,  an  welchem  Beaudouin^®';  einsetzt,  indem  er  eine  umfangreiche 
Neuprüfung  der  Frage  vornimmt,  ob  an  der  Rechtsprechung  über  Freie  die 
letzteren  Teil  genommen  haben  oder  nicht.  Absichtlich  allbekanntes  wieder- 
holend, geht  er  bis  auf  Tacitus  und  die  lex  Salica  zurück.  Um  ganz  inner- 
halb des  gemeinen  Volksrechts  zu  bleiben,  schliefst  er  die  Gerichte  der  Kirche 
und  der  Immunitäten  aus.  Seine  Entscheidung  fällt  gegen  Fustel  zu  Gunsten 
der  in  Deutschland  herrschenden  Ansicht  aus.  In  dem  gemeinen  fränkischen 
Recht  tritt  der  Kläger  als  Verfolger,  Rachimburgen  (später  Schöffen)  als  Ur- 
teiler,^^^)  der  Beamte  nur  als  gerichtsleitende  Person  auf.  Nur  in  dem 
aufserordentlichen  Prozefs  kraft  Königsrechts  trete  der  Graf  als  Rächer  der 
Friedverletzung  auf,  Ankläger  und  Urteilsfäller  in  einer  Person.  Allerdings 
habe  dieses  System  anknüpfend  au  das  römische  Prozefsrecht  schnelle  Fort- 
schritte gemacht.  Fustel*^®*)  hat  seine  Ansicht  nicht  aufgegeben.  —  Noch 
einige  kleinere  Beiträge  über  die  fränkische  Zeit,*®^;  über  die  spätere 
Reichs-**')  und  Territorialgerichte,**®)  sowie  über  die  deutsche  Rechtsprechung 


Nidwalden.  —  577)  C.  Beth wisch:  JBSchalweMn  2,  A,  1887,  S.  1— S7.  —  578)  H.  Ben- 
der: ib.  8,  A,  1888,  S.  1—19.  —  579)  Bierling,  D.  konfeMioneUe  Schale  in  PreulMii  b. 
ihr  Becht  Gotha,  F.  A.  Perthes.  1885.  81  und  202  S.  |[Ph  Zorn:  KYQB.  29  (1887), 
135/9.]{  —  580)  X  Ch.  d.  Garmo,  Beitr.  s.  Lösung  d.  Frage  über  d.  Beitragspflicht  e. 
Unterhaltung  d.  Elementarschulen.  (=  Sammlung  nationalök.  u.  statist.  Abhdlgn.  d.  staatswiüeD- 
schafU.  Seminars  zu  Halle  a.  S.  4.  Bd.  4.H.)  Jena,  Fischer.  1886.  Y,  99  S.  M.  2,40.  [Vai- 
hinger:  JNSt  51,  343/8.]{  Für  Dschld.  d.  bist  Überblick  nur  kurz.  —  581)  JB.  8.  — 
582)  JB.  9,11,  18«'-»w  (Dareste,  Beauchet  u.  a.);  10,  II,  19— 20**«/»  (Ehrhardt  u.a.). 
—  Kontroverse  zwischen  Frost  n.  Fustel  de  Coulanges  über  Immunität,  &sdnm  n.  a.,  s.  JB- 
7,  II,  19*«A  —  582)  X  Frost,  LajustieepriT4eet  Timmunit«:  M^.  Socdes antiq de Fnnce. 
S^r.  y  7,  1888.  —  583)  E.  Beaudouin,  La  {»rticipation  d.  hommes  libres  au  jogflnM*^ 
dans  le  droit  franc:  NBHD.  11,  S  450-523,  557-  651.  Vgl.  JB.  10.  Auch  sep.:  Par»» 
Larose  et  Forcel.  —  584)  Über  Schöffen  u.  Bachimburgen  Tgl.  auch  JB.  10,  II,  31^'.  32** 
(Brunner,  Beaudouin).  —  585)  (f)  Fustel  de  Coulanges,  Note  ä propos dss aiticles 
de  Beaudouin  etc.:  NBHD.  11,  S.  758-^75.  —  586)  (JB.  9)  Esmein,  Origine  des  jnri- 
dictions  priY^es.  —  (JB.  10)  Monod,  Moeurs  jndiciaires  d'apr&s  Th^odulC  —  587)  (JB.  10) 


^42.     YerfiusaBg.     1887/8.    Jtatrow.  11,439 

asfserhalb    Deutschlands^^*)   stellen   wir   kurz   Eosammen.   —   Seitdem   die 
poetische    Anschaaung  von  dem  heimlichen  Treiben  der  Yemgerichte  durch 
Wftchter    beseitigt   and   in   ihnen   der  Überrest   der   karolingiscben  Freien- 
gerichte nachgewiesen  wurde,  steht  dieser  ihr  Charakter  für  die  Wissenschaft 
fest    Nicht    diese  Gmndansicht,    sondern    nur   ein    Punkt   der  Motivierung 
wird  durch  die  neue  durchweg  auf  umfangreiches  archivalisches  Material  ge- 
staute Untersuchung   von   Lindner^'o^    berichtigt.    Der  Grund,    weswegen 
die  karolingiscben  Freiengerichte  sich  gerade  in  Westfalen  erhalten  haben, 
liegt  nach  L.  nicht  in  dem  Fortdauern  eines  Bestandes  freier  Bauerschafteu, 
sondern  in  der  eigentOmlichen  Entwickelung  der  Oerichtsverfassung.     Überall 
wo  von   der  Grafschaft  die  Gerichtsbarkeit  über  die  Landsassen  als  ^Gograf- 
sdiaft'  sich  aussonderte,  blieb  der  Rest  als  Freigrafochaft  bestehen.    Während 
der  Hauptteil  des  Werkes,  die  Geschichte  dieser  einzelnen  Freigrafschaften 
bereits  in  der  westfälischen  Provinzialgeschichte  gewürdigt  worden  ist,  machen 
wir  hier  noch  auf  die  Besprechung  der  Rechtsquellen  und  auf  die  detaillierte 
Erörterung     des  Verfahrens   aufmerksam.    £inverieibt   ist   dem   Buche   eine 
ansführliche  philologische  Erörterung  über  das  Wort 'Veme'  von  Jostes. — 
Den  Grand    der  Abtrennung   der  Gografscbaft   findet  Bornhak^^i)  in  der 
erstarkenden  Landeshoheit  der  Bischöfe  und  Fürsten,  welche  aber  gleichwohl 
in  Westfalen   nie   stark  genug  wurde,  uro  (wie  in  Ostfalen)  die  Grafschaft 
ganz  unter  sich  zu  zwingen.    Femer  geht  B.  auf  die  Gründe  ein,  weswegen 
gerade  die  Zustände  der  Zeit  von  1430 — 40  die  kurze  Blütezeit  begünstigten, 
welcher  die  Yeme   ihren   späteren  grofsen  Ruf  verdankt.   —   Eine  populäre, 
etwas  begeistert  gehaltene  Schilderung  des  Verfahrens,  im  wesentlichen  nach 
Wiegand  giebt  Thümmel.^»»)    'Rote  Erde'  will  er  von  Rot  als  der  Farbe 
der  Blutgerichtsbarkeit  und  behördlicher   Thätigkeit  überhaupt  ableiten.  — 
Stolze Is^"')   Werk  reicht  von  den  ersten  brandenburgischen  Kanzlern  bis 
in  den  ersten  Justizministern  im  heutigen  (einheitlichen)  Sinne  des  Wortes 
(1312 — 1850).     In    dem  Rahmen    einer  Erzählung    dessen,    was    die    lange 
Bebe  von  Fürsten  und  Justizchefs  dieses  halben  Jahrtausends  für  die  Fort^ 
entwickelung    der  Rechtspflege   im    weitesten  Sinne  gethan  haben,   giebt  St. 
thatsächlich     sehr  viel  mehr.     DberaU  bespricht  er  die  Zustände,  aus  denen 
die   einzelnen  Mafsregelu    hervorgehen,    sowie   die  Institutionen,    welche  ge- 
schaffen   oder   entwickelt    werden.    Das  Buch    bietet  daher  eine  Geschiobte 
der  königlichen  Gewalt,   so  weit  sie  innerhalb  der  Rechtspflege  sich  zu  be- 
thätigen    hat;    der    Vf.   verfolgt   es,   wie    die    landesherrliche  Gerichtsgewalt 
gegenüber    der    geistlichen    und    der   grundherrlichen    sich  selbständig  stellt, 
aber   auch,    wie    durch  Beschränkung    des  Supplikenunwesens  aUuiäblich  die 
Kabinettsjustiz    beseitigt    wird,    wie    von  der   oberstrichterlichen  Gewalt   des 


Hauaiaaiin,  LWliod.  Pmimm  im  RoichskainiDmrgerieht  —  5^)  Sehr  viel  EinaclüigigM 
b.  Bd.  dichter,  Hi«t  Geogr.  Solsbargs  (JB.  8).  —  (JB.  10)  Moeller,  OerichtswaMn  unter 
«ier  OrdeneheiTschaft.  —  Fortdauer  deataeber  GericbtBferfawimg  trota  d.  Rezeption  a.  JB.  9 
(Bonbak).  —  (JB.  10)  Spanekcn,  GerichtTerfauoDg  in  Bttren.  -^  589)  in  Polen  s.  JB. 
10.  U,  «87»  (Piekoftinski).  -  590)  Lindner,  •.  o.  8.  164>^'.  —  (ib.)  Pbiiippi, 
Venegeriebt  —  (JB.  9)  Lindner,  Fragen  K.  Bnprecbts  über  Vehmgericbte.  —  591)  G. 
Bonbak,  D.  Yeme:  Pr.  Jbb.  62,  1SS8,  S.  1— 19.  —  592)  C.  Thttmmel,  D.  Femgericbte 
d.  dtariien  MA.  (=:  Ana  d.  Beiobe  f.  d.  Beicb  Heft  15/6;  2.  Bd.  S./4.  Hft)  Barmen,  Wiemam. 
(ISSS.)  6S  S.  k  M.  0,S0.  ~  598)  A.  Stölsel,  Brandenburg-Preulaena  Beobtafenraltang 
<L  BeditarerfBaanng  dargeat.  im  Wirken  seiner  Landesffirsten  n.  obent.  Jnetizbeamt  2  Bde. 
Bertia,  Vebiea.  1886.  Ul,  448  n.  774  S.  M.  22.00.  |[LCB1.  1888,  Sp.  1518/9;  H. 
Rotia:  BLZ.  9  (1888),  8p.  1461/S;  G.  Facbe:  CBlBeebtsw.  8(1889),  1—10;  Alfr.  Stern: 


11^440  §^8.     VerfaMODg.     1887/8.    Ja«trow. 

Königs  nach  Aufgabe  der  Strafverschärfdngsbefagnis  —  dies  ist  Sts  Ansicht^*^) 
—  das  moderne  Begnadigungsrecht  übrig  bleibt  Ebenso  sehen  wir  das 
Richtertum  sich  allmählich  entwickeln.:  Justizaufsicht  und  Berufnngsentscheidang 
werden  von  einander  getrennt  (Anfänge  und  Ausbildung  des  Berliner  Kammer- 
gerichts), die  Unabhängigkeit  des  Richterstandes  nimmt  von  Jh.  zu  Jh.  zu, 
sie  enthält  in  der  friedericianischen  Gerichtsorganisation  eine  feste  Grund- 
lage. Da  in  Brandenburg-Preufsen  mehr  als  zwei  Jhh.  das  Justisministeriom 
als  Gesetzgebungsministerium  fungierte,  so  ist  Sts  Buch  gleichzeitig  der  be- 
deutendste Beitrag  zur  Geschichte  der  preufsischen  Gesetzgebung,  den  wir 
diesmal  zu  yerzeichnen  haben.  Da  St  von  der  friedericianischen  Gesetzgebung 
das  Allgemeine  Landrecht  bereits  monographisch  behandelt  hatte,^*^)  so 
geht  er  hier  ausführlicher  auf  die  Gerichtsordnung  ein,  deren  Entstehongs- 
geschichte  und  Konsequenzen  historisch  fast  noch  bedeutsamer  sind.  Alle 
jene  Entwickelungsreihen  werden  allerdings  nicht  in  zusammenhängender  Dar- 
stellung, sondern  stückweise  bei  den  einzelnen  Regenten  gegeben.  Indem 
deren  Thätigkeit  für  die  Rechtspflege  stets  im  Zusammenhang  mit  der  all- 
gemeinen Staatspfiege  beschlossen  wird,  erhalten  wir  vielfach  auch  Belehrong 
über  Staatsbeamtentum  im  allgemeinen,  Vorbildung  auf  Universitäten,  Examina, 
einzelnes  über  Geschichte  '  der  Kanzleiverfassung,  Übergang  vom  Geheimen 
Rat  zum  Staatsministerium  u.  a.  m.  Eine  ^rechtssprachliche  Vorstudie'  erklärt 
eine  Menge  Ausdrücke  der  brandenburgischen  Gesetzessprache,  hauptsächlich 
vom  15.  bis  zum  17.  Jh.  Aufser  dem  Geheimen  Staatsarchiv  zu  Berlin  hat 
St  auch  den  sonst  noch  sehr  wenig  verwerteten  älteren  Aktenbestand  des 
Justizministeriums  benutzen  können.  Aus  demselben  werden  u.  a.  die  Kabinetts- 
ordre  Friedrichs  des  Grofsen,  betreffend  Fürsts  Entlassung  (1779),  sowie  in 
der  Anlage  Savignys  Ministerprogramm  von  1842  (^Vorschläge  zu  einer  zweck- 
mä&igen  Einrichtung  der  Gesetzrevision')  abgedruckt. 

Die  Lehrbücher  des  Straf r  echts  haben  alle  kurze  historische  £in- 
leitungen,^^^^^®)  deren  Erweiterung  in  neueren  Auflagen  zuweilen^^*)  deutlich 
die  Einwirkung  des  inzwischen  erschienenen  Buches  von  Bar^^^')  erkennen 
läCst  —  Von  Einzelheiten, *<>^«o*)  welche  zumeist  bestimmte  Missethaten,*®*) 
Beweismittel^o^)  oder  Strafinittel^^^^) betreffen,  heben  wir  eine  jener  merkwürdigen 
friesischen    Zähigkeiten   hervor:    in  Emden  kommt  die  altgermanische  BoTse 


D.  Nation  1S88,  S.  146/7.]|  —  594)  Ygl.  über  seine  Aaffikssang  d.  Gnade  im  alt  Sinne  aaeh 
das  Beispiel:  JB.  9,  IH,  331^^  _  595^  ib.  s.  319^.  —  596)  A.  F.  Bern  er,  Lehrboeh 
d.  dtsch.  Strafrechts.  14.  fortgebildete  Aufl.  1886.  Leipzig,  Taachniti.  XXIV,  654  S. 
M.  9,00.  Eist.  Teil.  d.  9—38  ist  yielfach  geändert.  Inzwischen  erschien  1888  bereit»  15. 
Term.  o.  yerb.  Aufl.,  m.  Portrilt  (XXIY,  734  S.  M.  9,00.)  —  597)  F.  t.  Lisat,  Lehrboeh 
d.  deutschen  Strafiechts.  8.  darchgearb.  Aofl.  Berlin,  Gottentag.  1888.  gr.  XXIII, 
648  8.  M.  10,00.  Mir  lag  nur  Tor  <2.  durchaus  amgearb.  Aofl.'  t.  1888  (XXIY,  663  S.), 
wo  d.  bist.  Teil  (8.  24—58)  e.  Gesch.  aach  d.  anXserdentschen  StrafrechU  giebt  —  d9$) 
F.  K ebner,  Lehrboeh  d.  deotschen  Strafirechts.  Mfinchen,  Bochhola  &  Werner.  IS88. 
YII,  184  8.  M.  3,60.  GeschichtL  Entwickel.:  8.  6—17.  —  599)  Hogo  Meyer,  Lehrbuch 
d.  dtschen  8trafirechts.  4.  amgearb.  Aufl.  2.  Hälfte.  Erlangen,  Deichert  1888.  gr.  8^ 
XVI,  607—1048  8.  M.  7,00.  Hist  Teü:  8.  63—117.  —  600)  JB.  6,  H,  lOl«.  106". 
^-  6OI)  X  P.  Leseor,  Des  oons4qa.  da  d41it  de  l'esclafe  dans  les  leg.  barbar.  et  dm 
L  eapitolaires,  1,  2:  KBED.  12,  1888,  8.676—632,  667—729.  Bietet  bis  jetzt  oichta 
wesentlich  Neoes  gegenüber  Jastrow  (JB.  1)  o.  Gg.  Meyer  (JB.  4).  —  602)  Z.  Stnfproseis 
in  Flandern,  14.  Jh.  s.  o.  Abt.  III,  8.  93^  (Heins).  -  603)  (JB.  10)  Lobe,  Wie  Tot- 
schläge gesühnt  worden.  —  Beis,  Unterdrück,  d.  Personenstandes,  s.  o.  N.  82.  —  604) 
(8.  I84'i<)  Jacobs,  Aberglaobe  als  Hülfsmittel  Tor  Gericht  1623.  —  (8.  245**|  Hon, 
Tortur  in  AkpreoTsen.  —  605)  (8.  ISA**^)  Borch,  8aohsische  Wergelder.  —  (JB.  10) 
Huelfse  Todesstrafen  an  Ehebrechern.    Yerbannong  nach  Preolsen  als  StraÜs  in  CjÖbs-JB- 


§48.     YerftMang.     1887/8.     Jastrow.  11,441 

in  Kflhen  noch  im  15.  Jh.  vor.*^<*)  —  Ketzerprozesse*®')  und  Hexenpro- 
zesse'®*) sind  auch  diesmal  mehrfach  bebandelt  worden. 

Das  Begnadigungsrecht  des  Landesherm  umfafste  im  älteren  deutschen 
Staatsrecht  auch  das  Recht,  schwebende  Untersnchnngen  niederzuschlagen 
(^Abolitionsrecht').  Obgleich  für  Preufsen  die  Yerfassungsurk.  dem  Könige 
dieses  Recht  vollstilndig  zu  entziehen  schien,  war  es  doch  zweifelhaft,  ob  es 
nicht  innerhalb  gewisser  Grenzen  weiter  bestände.  Im  Falle  der  Bejahung 
taachte  seit  1878  die  weitere  Frage  auf,  ob  das  Abolitionsrecht  innerhalb 
der  Rdchsjustizgesetze  noch  existent  sein  könne.  H.  Jastrow*®®)  verneint 
diese  Frage,  Siebenhaar  ®^®)  bejaht  sie.  —  Es  ist  dies  nur  eine  unter  vielen 
Streitfragen,  die  beweisen,  dafs  es  der  heutigen  Jurisprudenz  an  festen  An- 
sichten Aber  die  rechtliche  Natur  des  Begnadigungsrechts  fehlt,  solange  man 
seinen  historischen  Ursprung  fest  unerforscht  läfst.®^^)  Eben  darum  haben 
wir  alle  Veranlassung,  auf  jeden  sich  neu  bietenden  Aufschlufs  über  die  ältere 
Übung,  wenn  auch  im  kleinsten  Kreise  aufmerksam  zu  machen.  Die  beiden 
Gemeinden  von  Feldkirch  und  vom  hinteren  Bregenzerwalde  haben  bis  in 
die  Neuzeit  hinein  das  Begnadigungsrecht  unbestritten  geflbt,  und  ihre  Archive 
enthalten  eine  grofse  Anzahl  namentlich  von  ^Urfehden',  welche  Gründe  und 
Modalität  der  Begnadigung  deutlich  zeigen.  Sander®^')  hat  dieselben  her- 
ausgegeben und  mit  einem  darstellenden  Text  verbunden;  die  eigentlich 
wissenschaftlichen  Ergebnisse  sind  aber  erst  in  dem  Referat  von  Loening®^*) 
ZOT  Geltang  gekommen.  Die  ältere  Auffassung  vom  Begnadigungsrecht,  wie 
es  die  Gemeinden  üben,  ist  die  des  Verzichtes  auf  die  Strafe,  wie  des  Ver- 
zichtes auf  irgend  ein  Vermögensrecht.  Ihr  Gegensatz  gegen  die  neuere  Auf- 
fassung, welche  in  dem  Begnadigungsrecht  ein  Hoheitsrecht  sieht,  das  aus 
Grflnden  des  öffentlichen  Interesses  zu  üben  oder  zu  versagen  ist,  tritt  deutlich 
zn  Tage  in  einem  Streite  mit  der  Innsbrucker  Regierung, welche  im  Jahre  1581 
gelegentlich  einer  mißbräuchlichen  Begnadigung  das  Begnadigungsrecht  ein- 
ziehen wollte.  Gelungen  ist  dies  übrigens  erst  unter  Joseph  II.  —  Frauen- 
stftdt®*^)  stellt  eine  Anzahl  interessanter  Quellenstellen  über  das  Be- 
gnadigungsrecht des  Richters,  des  Verletzten,  des  Henkers,  Fürbitte  der 
Frauen  n.  a.  zusammen  und  bespricht  die  Entwickelung  des  Begnadigungs- 
rechtes in  kurzen  Zügen  vom  fränkischen  Königtum  bis  zur  landesherrlichen 
Monarchie. 

Einzelne  Strafrechtsfälle   der   älteren  Zeit  kommen  in  der  politischen 


8,  IL  157»  (Hohl bäum).  ~  606)  Liebe,  firfichteregitter  yon  Emden,  s.  JB.  9.  ~  607) 
(JB.  9)  Wattenbacb,  Ketzergerichte  in  Pommern  etc.  —  'Weltlicher'  Charakter  d.  Inqoi- 
BtM»  in  d.  Niederlanden  ■.  a.  Abt.  UI,  S.  102**  ('GeschiedTerraltching'}.  —  (JB.  10)  La 
MftBtia  ,  Origine  d.  inquisiiione  in  Sicilia;  Molinie  r,  L'inqaisition.  —  608)  (S.  69^*) 
Lerchheimer  wider d.  Hexenwahn.  —  (8.  61'*)  Lingin,  Hexenprosels.  —  HezenprozeMO 
T.  rein  lokaler  Bedentnng:  §§23/4.  —  600)  (H.)  Jastrow,  Giebt  e«  onter  d.  HerrMhaft 
i.  Beiehsjoatixgeeetxe  noch  e.  Becht  2.  Nieidenchlagnng  ▼.  Untersnchnngen  (Abolition)?: 
Gtriehtnaal  84,  1883,  S.  532/7.  —  610)  H.  Sieben  haar,  Erläoternng  d.  Artikel  49, 
Ab«tz  3  d.  preoCi.  Verfanmig  ont  beaond.  Berücksichtig,  d.  Frage,  welche  ünterrachangen 
WeiU  eingeleitet  sind:  ZStrafR.  8,  1888,  8.  465—519.  —  611)  Vgl.  jedoch  d.  gelegentlichen 
AufÜhrmigen  StSIsels:  o.  No.  593/4.  —  X  H.  Elsas,  Über  d. Begnadigangsrecht  haoptsachlich 
▼■  Staat»-  und  strafproielsrechtl.  Standpunkte  ans.  E.  Beitrag  a.  Dogmatik  d.  gegenwartig  in 
DeaUehland  geltenden  Hechts.  Inangnral-Dissertation.  Mannheim,  Bensheimers  Verl.  1888. 
%r.%:  136  8.  M.  2,40.  Schliefst  d.  bist  Seite  ans.  —  612)  H.  Sander,  Ober  d.  Begnadigangs- 
neht  d.  Stad^  Feldkirch  n.  d.  hinteren  Bregen zerwaldes.  Innsbrack,  Wagner.  1883.  gr. 
72  S.  M.  1,20.  —  61S)  R.  Loening:  ZStrafR.  5, 1885,  S.  228 - 36.  —  6U)F.Fraaen- 
«tidt,   D.  Begnadignngnrecht  im  MA.:   Sonntagsbeilage  No.  19-21  s.  Voss.  Zeitung  1888. 


IJ,442  i^^'     VerfaHong.     1887/8.     Jaitrow. 

Geschichte  zur  £rörterang.*^^)  Einige  Erkenntnisse  des  16.  Jh.  dnickt 
Distel  ^^^)  ans  seiner  Sammlung  Leipziger  Schöffensprüche  ab.  Siebetreffen 
Bmch  der  Urfehde,  widernatürliche  Unzucht  anter  Ehegatten,  Gotteslflsteraog) 
Wilddiebstahl.  Den  Aufruhr  von  Mtthlberg  (1582)  fand  KurfUrst  Augost  n 
gelinde  bestraft,  was  zu  einer  Differenz  zwischen  ihm  und  den  Schöffen 
führte.  Im  Jahre  1676  forderte  derselbe  von  den  Hof-  und  Appellations- 
räten ein  Gutachten  über  das  Maximum  der  willkürlichen  Strafe.  —  Fflr 
die  neueste  Zeit^^^)  bietet  die  klassische  Sammlung  der  causes  c^l^bres  dies- 
mal neben  zalreichen  auslandischen  (namentlich  englischen)  auch  einige 
deutsche  F&lle.*^^-^^^)  Ab  und  zu  geht  diese  Sammlung  auch  in  frühere 
Jhh.  zurück.^'^)  Doch  kann  z.  B.  der  Aufsatz  über  Hezenprozesse^'^)  unter 
dem  Gesichtspunkte  historischer  Erklärung  des  Geschehenen  nicht  als  dem 
Stande  der  Forschung  entsprechend  bezeichnet  werden.  —  Ein  Strafanstalu- 
geistllcher^'^)  erzählt  die  vollständige  Geschichte  eines  heutigen  Vagabonden 
und  giebt  Skiz/.en  aus  dem  Leben  anderer. 

Die  Strafrechtsphilosophie  des  Philosophen  Wolff  ist  von  seinem  Schfller 
Engelhard  in  ein  System  gebracht  worden  ('Versuch  eines  allgemeinen  pein- 
lichen Rechts'  1756).  Wie  die  Wolff-Engelhardsche  Lehre  aus  der  Auf- 
klärung die  Betonung  des  Individuums  in  das  Strafrecht  hinübemahm,  aber 
die  Wahrung  der  individuellen  Rechte  doch  ausschliefslich  einer  absolutistischen 
Staatsgewalt  vindizierte,  zeigt  Frank.^^^)  Die  Verwendung  jenes  Gedankens 
im  Interesse  der  politischen  Freiheit  des  Individuums  sei  erst  später  durch 
Franzosen  und  Italiener  (Montesquieu,  Voltaire,  Beccaria)  vorbereitet  worden. 

Für  das  heute  in  Deutschland  geltende  Privatrecht  giebt  es  eine  ge- 
nügend umfassende  historische  Darstellung  ebensowenig,  wie  eine  systematische. 
Die  Zerreifsung  in  zwei  Teile,  vermöge  deren  die  Bestandteile  römischen 
Ursprungs  in  den  'Pandekten',  die  deutschen  Ursprungs  in  den  sogen.  Lehr- 
büchern des  'deutschen  Privatrechts',®**' **7)  bebandelt  werden,  bewirkt,  dafe 
die  Berührung  der  beiden  Elemente  in  der  Geschichte  des  Privatrechts  weder 


—  615)  (JB.  10)  Zeifsberg,  Becbtsyerfahren  Budolfa  gegen  Ottokar.  ~  (JB.  8)  Flischk«, 
Bechtayerfahren  Badolfi  gegen  Ottokar.  —  ()  Haber,  Strafyerfahren  gegen  Margaretbe  t. 
Tirol  wegen  Verbeiratong.  —  (8.  179"»)  Blome,  Acbtsbrief  Friedrichs  lU.  gegen  Stadt 
Kdtben.  —  Skandalöie  StrafproEesae  gegen  Geiatlicbe  ■.  JB.  7,  U,  ISO»  (Pyll).  —  M) 
Tb.  Diitel,  Einige  ältere  Scboppeniprttche  in  Strafsachen  o.  iihnUchea:  ZStrafB.  8,  1S8S, 
8.  589—96.  Forta.  erschien:  ib.  9,  208— 12.  —  (6. 184*^^-")  Distel,  StraftrecbtsgeM^ichtl 
Findlinge.  —  617)  X  A.  Kobat,  Boch  berühmter  Duelle.  Berlin,  Fried.  1S8S.  VU» 
268  8.  M.  4,00.  Giebt  d.  Ynlgata  über  einige  Daelle  (Hinckeldey-Bochow,  Mantanffel* 
Twesten  etc.).  —  618)  D.  Leben  und  Treiben  d.  Familienmördera  Timm  Thode  yor  d.  Vor- 
übung des  y.  ihm  in  der  Nacht  yom  7.  snm  8.  Aogoat  1866  aaagef&hrtea  Mordes.  Fmorins 
Schleswig-Holstein.  (Nachtrag  au  NS.  Bd.  4.):  NPiUyal.NS.  22, 1888,  300—18.  —  619)  [Dr- 
Thyll],  D.  Diebatahl  im  Wiener  Landeegerichtagebäade  1880/1:  ib.  1888,  8.  270—99.  — 
620)   D.  dreifache  Mord  in  d.  Mühle  an  Diethan  im  Thüringerwalde  1885 :  ib.  1888,  S.  115—55. 

—  621)  [Landgerichtsdir.  Barre],  £.  Studie  über  mania  transitoria  (yorftberigehender  Wahn- 
sinn) u.  yerachiedene  merkwürdige  Kriminalprosesse,  welche  diese  schwierige  Materie  betr.: 
ib.  1888,  8.  39—114.  Nur  FäUe  neueren  Datums.  —  622)  [G7mn.-L.  Anerbach],  Johaas 
y.  Wesel  u.  seine  Zeit  Ein  Ketserproaefs  ans  dem  16.  Jh.:  ib.  1888,  8.  1—38.  —  6*^3) 
D.  Hexen,  Hezenprosesse  und  flexenpredigten:  ib.  21,  1887,  8.  278—326.  —  624)  0. 
Fleiachmann,  Deutsches  Vagabunden-  u.  Verbrechertum  im  19.  Jh.  Barmen,  KleiD.  18S7. 
IV,  205  8.  M.  2,50.  |[E.  Brunnenmeiater:  JNSt  61,  670.]|  —  625)  B.  Fraak,  D. 
WoUffache  8trafrechtsphilo8ophie  u.  ihr  Verhältnis  a.  kriminalpolitischen  Aufklimng  im  18.  Jk. 
Göttingen,  Vandenhoeck  &  Buprecht.  1887.  86  8.  M.  2,00.  |[E.  Uli  mann:  KV6B. 
80,  281/4  (anerk.).]|  —  626)  D.  bedeutendste  derselben,  8tobbe,  s.  bereite  o,  No.  6S.  — 
627)  X  E-  Hub  er,  System  u.  Gesch.  d.  schweia.  Priyatr.  Bd.  1.  2.  Basel,  OsU«ff. 
1886/8.    LXVm,  767;  u.   XVI,  652  8.     M.   17,20.     Bis  jetat   blols   'Systen';  d.  *GeidL' 


{iS.     YerfauaDgi    1887/8.     Jastrow.  11,443 

hier  noch  da  zur  Geltung  kommen  kann.  Von  dem  Banne  der  herrschenden 
Einteilnng  hat  sich  Prager^^®)  emanzipiert.  Gegenstand  seines  Lehrbuchs 
soll  das  gesamte  heute  geltende  Privatrecht  sein,  dessen  Wurzel  er  bei 
jedem  einzelnen  Institut  bis  zu  seinen  römischen  oder  germanischeu  Anfängen 
znrfickverfolgen  will.  Das  Buch  steht  in  den  geringen  Anforderungen,  die 
es  an  seine. Leser  stellt,  und  in  der  vielfachen  Wiedergabe  landläufiger  aber 
veralteter  Ansichten  dem  Niveau  der  juristischen  Repetitorien  näher,  als  dem 
der  akademischen  Lehrbacher.  So  lauge  es  unter  den  letzteren  aber  kein 
einziges  giebt,  welches  den  oben  erwähnten  Zweck  anstrebt,  wird  dieses  dem 
Historiker,  der  sich  über  das  Privatrecht  als  Ganzes  informieren  will,  gute 
Dienste  leisten;  um  so  mehr,  da  auf  präzise  juristische  Fassung  viel  Sorgfalt 
verwendet  ist.  ~  Für  aussichtslos  halten  wir  den  Gedanken  nidht,  dafs  die 
Vereinigung  der  beiden  Elemente  einmal  ebenso  charakteristisch  für  die 
deutsche  Rechtswissenschaft  wird,  wie  heute  allerdings  noch  ihre  Trennung 
ist  Betont  doch  auch  das  neu  begründete  'Archiv  für  bürgerliches  Recht',^^^) 
wie  man  bei  Betrachtung  des  modernen  Rechts  davon  ausgehen  müsse, 
Mafs  ihm  eine  jahrhundertelange  Geschichte  römischer  nn  d  germanischer  Rechts- 
kaltur  vorhergegangen  ist,  und  dafs  sein  wissenschaftliches  Verständnis  nur 
durch  das  Stadium  des  römischen  und  germanischen  Rechts  erzielt  werden 
kann*.  —  Auf  Reformpläne  vor  der  Rezeption  des  römischen  Rechts  kommt 
gelegentlich  Gierke^^^)  zu  sprechen. 

Unsere  Berichterstattung  über  die  einzelnen  Teile  des  Privatrechts  ist, 
nachdem  wir  die  den  Historiker  zumeist  interessierenden  Partieen'^  ^)  bereits 
onter  anderen  Gesichtspunkten  vorweggenommen  haben,  ziemlich  ausgehöhlt. 
Was  übrig  bleibt,  betrifft  ausschliefslich  das  Obligationenrecht  ^^^)  Die  Ge- 
schichte des  Litteralkontraktes  verfolgt,  gestützt  auf  Brunner^^')  und  namentlich 
anf  dessen  Unterscheidung  zwischen  carta  und  notitia,  ein  französischer 
Aotor,^'*)  die  römische  und  germanische  Entwickelnng  als  Ganzes  fassend, 
lo  Rom  waren  ursprünglich  der  Abschlufs  des  Vertrages  und  seine  Beurkundung 
zwei  getrennte  Akte-,  erst  allmählich  legte  man  auf  die  letztere  gröfseres  Ge- 
wicht Die  so  in  ihrer  Bedeutung  gesteigerte  Urk.  haben  die  Germanen  in 
den  strengen  Formalismus  ihres  Rechts  aufgenommen,  so  dafs  in  den  Formel- 
büchem  die  Urk.  selbst  als  Yertragsscbliefsung  erscheint.  Als  man  im  12. 
and  13.  Jh.  das  Studium  der  ursprünglichen  römischen  Rechtsquellen  neu 
aufnahm,  ist  der  Vertrag  durch  Urkk.  wieder  verschwunden.  —  Es  dürfte 
kaum  eine  Materie  des  Privatrechts  geben,  in  welcher  die  juristische  Theorie 
den  Anforderungen  des  praktischen  Lebens  so  ohnmächtig  gegenübersteht, 
wie  im  Schadenersatzrecht.  Die  heutige  gemeine  Theorie  beruht  im  wesent- 
lichen auf  den  beiden  energischen  Sätzen:  ^casum  sentit  dominus'  und  'ohne 
Verschulden    keine  Strafe'.     Diesem  System   gegenüber   hat  die   neuere  Ge- 


MkU  Ton  Band  4  an  behandelt  werden.  —  62S)  G.  Prager,  Lehrbuch  d.  geaamten  Fri?at- 
reehta  in  geacbichtl.,  dogmat  a  irirtschafU.  BesiehoDg  m.  Rücksicht  aaf  d.  einschlagigen 
Materien  d.  dffentl.  Bechts.  1.  Bd.  Allg.  Lehren  a.  Sachenrecht.  Berlin,  Gattentag.  1888. 
Sr.  8^  XI,  530  S.  M.  12,00.  —  629)  Archi?  f.  Bürgerl.  Recht  mit  Einschlois  d.  Han- 
deUreehta.  Hrsg.  y.  J.  Kohl  er  n.  V.  Bing.  Bd.  1.  Heft  1.  2.  Aofl.  Berlin,  C.  Hey- 
BiBBs  Verl.  1888.  VUI,  232  S.  M.  8,00.  —  630)  Gierke,  s.  o.  S.  132^.  —  631) 
Familien-  u.  Erbrecht  s.  o.  No.  60  —  82;  Städtisches  Grundeigentam :  No.  210 — 13:  ländliches: 
50.  334  —  43;  Handelsrecht:  No.  435 — 47.  —  632)  Mittelfränkisches  Verfangenschaftsrecht 
in  Friedberg  s.  JB.  8,  II,  93«'  (Eni  er).  —  (S.  193^)  Schuster,  Leikaof  in  Schlesien 
1T4S.  —  (Abt.  in,  8.  91»»)  Vanderkindere,  *düatiira\  —  633)  JB.  3,  U,  329«.  — 
634)  L.  Stonff,   Etnde  snr  la  formation   d.  oontrats   par  r^ritore  dana  le  droit  d.  for- 


11,444  i^S*     Verfassang.     1887/8.     Jasttow. 

setzgebong  sich  aber  vielfach  genötigt  gesehen,  einen  Ansprach  anf  Schaden- 
ersatz auch  da  zn  gew&hren,  wo  ein  Verschulden  nicht  bewiesen,  ja  gar 
nicht  einmal  behauptet  ist,  und  f&r  den  ^Zufall'  nicht  den  Eigentflmer,  sondern 
den  Beschädigenden  verantwortlich  zu  machen,  oder  die  ganze  Frage  durch 
Verteilung  der  Last  auf  geschlossene  Verbände  ans  der  Welt  zn  schaffen. 
Die  juristische  Theorie  ist  bisher  nicht  imstande  gewesen,  diesen  Fort- 
schritten zu  folgen.  Die  Art,  wie  sie  die  bedeutendsten  Leistungen  der 
neueren  Gesetzgebung  (Haftpflichtgesetz,  Unfallversicherung  etc.)  behandelt, 
macht  den  Eindruck  des  Prokrustesbettes.  Diesem  Zustande  sucht  Mataja^'^} 
ein  Ende  zu  machen,  indem  er  für  das  Schadenersatzrecht  eine  neue  historisch- 
ökonomische Grundlegung  sucht  Die  älteste  Form  des  Schadenersatzrechtes 
ist  die  Haftung  von  Verband  zu  Verband,  wie  wir  sie  schon  im  Geschlechter- 
staat kennen  lernen.  Entscheidend  ist  die  blofse  Thatsache  der  sozialen 
Verschiebung,  welche  durch  den  Schadenersatz  ausgeglichen  werden  soll. 
Erst  mit  der  Ausbildung  eines  Individualeigentums  des  Familienhauptes  tritt 
das  persönliche  Moment  mehr  hervor,  welches  in  einer  dritten  Periode  zum 
ausschlieblich  mafsgebenden  wird.  Sehr  richtig  macht  ein  Rezensent*'*) 
darauf  aufmerksam,  dafs  erst  seit  der  Ausbildung  eines  selbständigen  Straf- 
rechts die  Methode  auch  den  Schadensersatz  (wie  eine  Strafe)  nur  für  ein 
Verschulden  eintreten  zu  lassen,  um  sich  gegriffen  haben  könne.  Erst  seit  damals 
besteht  in  den  Gerichten  die  grausame  Milde,  überall  von  der  Verpflichtung 
zum  Schadenersatz  freizusprechen,  wo  sich  nicht  haarklein  der  Nachweis  des 
Verschuldens  fähren  lälst.  Neben  dieser  Entwickelung  haben  sich  nun  aber, 
von  den  ältesten  Zeiten  her,  eine  Reihe  von  Verbänden  erhalten,  welche  den 
Ersatz  erlittenen  Schadens  noch  immer  blofs  unter  dem  Gesichtspunkt  regeln, 
die  Vermögensverschiebung  zu  sanieren.  Die  heutige  Gesetzgebung  hat  nun 
prinzipiell  zu  entscheiden,  wer  der  Träger  und  was  der  Gegenstand  der 
Pflicht  sein  soll.  Aufgabe  der  Theorie  ist  es,  nicht  in  das  vorhandene 
System  Ausnahmen  hineinzutragen,  sondern  ein  neues  zu  schaffen.  Die  Grund- 
zttge  eines  solchen  machen  den  Hauptteil  des  M.8chen  Werkes  aus.  —  Dafs 
im  Vordergrunde  der  civilistischen  Litteratur  diesmal  der  neue  'Entwurf 
eines  bflrgerlichen  Gesetzbuchs'  stand,  ist  ebenso  natürlich,  wie  der  fiast  ans- 
schliefslich  den  Interessen  der  Gegenwart  zugewandte  Charakter  dieser  Schriften. 
In  der  deutschen  Litteraturgeschichte  dürfte  der  Fall  ohnegleichen  dastehen, 
dafs  ein  Buch  in  so  kurzer  Zeit,  so  viele  andere  Schriften  nach  sich  gezogen 
hat.^'^)  Aus  dem  Schwärm  von  Protesten,  den  allein  der  Satz  'Kauf  bricht 
Miete'  hervorgerufen  hat,  ist  besonders  hervorzuheben  ein  Gutachten,^"*) 
welches  die  Frage  auf  breitester  internationaler  Grundlage  auch  historisch 
erörtert. 

Teils  dem  reinen  Privatrecht,  teils  dem  Civilprozefsrechl  gehört  die 
'echte  Not^  an  und  wird  daher  weder  in  den  Lehrbüchern  des  einen  noch 
des    andern   erschöpfend  behandelt.     Deswegen  hält  Schmidt^'^)  hier  die 


malei  da  5«  aal2«8.:  NRHD.  11,  249— 87.  —  635)7.  Mataja,D.  Bechtd.Sehadens8raii0a 
Tom  Standpimkte  d«  Nationaldkonomie.  Leipzig,  Dimcker  &  Humblot  1888.  XI,  204  S. 
M.  4,40.  —  636)  L.  Verkauf:  JOVY.  13,  1889,  S.  684—91.  —  637)  Littaratnrberichtd 
hat  jede  grdijMre  jarist  Ztschr.  gebracht,  aach  d.  oben  No.  629  erwähnte.  £.  bibliogr.  ZiusmmeD- 
stellang  hat  d.  Berliner  Bachhandlang  Fattkammer  a.  Mühlbrecht  heraaagegeben  (aach  im 
Anhang  so  ihrer  Bibliogr.,  o.  No.  303.  —  638)  0.  Fischer,  Soll  Kaaf  Pacht  a.  Mieta 
brechen  ?  £in  Gatachten,  dem  deutschen  Jaristentag  erstattet  Zugleich  e.  Beitrsg  s.  6«sch. 
und  Dogmatik  yon  Facht  und  Miete.  Berlin,  Gnttentag.  1888.  Y,  188  8.  M.  2,50.  — 
630)  Arth.  Schmidt,  Echte  Not  Beitr.  a.  deutsch.  Bechtsgesch.    Leipsig,DunckerftHiim- 


^48.     Verfaseung.     1887/8.     Jastrow.  11,445 

monographische  Behandlang   fflr   besonders   geboten.     Er    zieht    aalser  den 
deatschen  Quellen  auch  zahlreiche  nordgermanische  und  altfranzösische  heran. 
£r  unterscheidet    die    echte   Not   im    Sinne    persönlicher  Hindemngsgründe 
(höherer  Dienst  befreit  von  der  Gerichtspflicht)  and  echte  Not  im  Sinne  materieller 
Not  (Hungersnot  befreit  von  gewissen  Yerf&gungsbeschrftnkangen).     In  beiden 
findet  er   das  Wesentliche  darin,  dafs  das  deutsche  Recht  keinerlei  Willkür 
des  Richters    gestatte,   sondern    die    zulässigen    Fälle   echter  Not  gesetzlich 
festlege.     Die    bierin   liegende  Annahme,    dafs    die    betreffenden  Stellen   des 
Sachsenspiegels  u.  a.  Rechtsquellen  nicht  exemplifizierend,  sondern  erschöpfend 
sein   wollen,    ist   nicht   ohne  Widerspruch  ^^^)    geblieben.  —   Die  Gemeinde 
Kadelburg  (Badisches  Amt  Waldshut)   besitzt  ein  besonders  reichhaltiges  Ge- 
ricbtsarchiv,    da  dort  nach  einer   Vereinbarung    von  1670    alle    Civüsacben 
der    niederen    Gerichtsbarkeit    angehörten.      Seinen    zahlreichen    Rechtsauf- 
zeichnungen   (meist  aus  dem    16.  und    17.  Jh.,  zum  Teil  noch   ungedruckt) 
hat  Köhler  ^^^)   das  Material    entnommen,    nach    welchem  er  den  dortigen 
Civilprozefs,  gerichtliche  und  aufsergerichtliche  Pfändung,  freiwillige  Gerichts- 
barkeit, sowie  Einzelheiten  des  Privatrechts  (Vorkaufsrecht,  eheliches  Güter- 
recht, Erbrecht)   behandelt.    Eine   grofse  Reihe    von  Parallelstellen    anderer 
alamannischer  Rechtsquellen  sind  herbeigezogen,  ein  Sach-  und  Namenregister 
beigegeben.  —  Der  Code  Napoleon  kennt  die  Einrichtung,  dafs  der  Schuldner 
dorch  Urk.  sich   einer  Exekution  ohne  vorangegangenen  Prozels  unterwerfen 
kann.     Die  Einführung    einer   solchen    'exekutorischen   Urk/    wird    auch   in 
Deutschland   vielfach  verlangt.    Köhler ^^')  macht  darauf  aufmerksam,  dafs 
aoch  hier  der  Code  Napoleon  ein  altes  deutsches  Rechtsinstitut  erhalten  hat, 
welches    bei    uns    untergegangen    ist.     Aus    der    confessio  in   iure  und  dem 
Unterwerfungsvertrage   hat  sich    dieses  Institut  in  den  coutumes  zusammen- 
gesetzt.    Aas   diesen  ist  es  in  die  Ordonnanz  Franz'  I.  von  1539,  sowie  in 
die  Prozefsordnnng  von  1667  und  von  hier  wiederum  in  den  Code  de  pro- 
c^dure  und  den  Code  civil  übergegangen.  —  Die  Litteratur  über  freiwillige 
Gerichtsbarkeit  beschränkt  sich  fost  ausschliefslich^^^)  auf  das  Grundbuch- 
wesen.«*****)     Hier  ist  die  Publicität  des  deutschen  Rechts  erst  durch  die 
'Auflassung'  der  neueren  Gesetzgebung  wieder  praktisch  zur  Geltung  gebracht 
worden.     Diesem  Gedanken  folgend  geht  ßrink^^^)  auf  die  Auflassung  des 
MA  zurück,    stellt    die    Ergebnisse    über   die   formalen    Vorgänge    bei  Ein- 
tragungen   kurz    zusammen    und    führt    es    im    einzelnen    aus  an  Reallasten 
r^insbestellung,  Zehnten,  Rentenkauf),  Niefsbrauch  (Leibzucht,  Wittum  u.  a.), 
VerpfibiduDg  (Verkauf  auf  Wiederkauf,   ältere  Satzung,  neuere  Satzung). 

Die  Neigung,  überall  wo  unsere  Gesetzgebung  eine  umfassendere  Neu- 
regelung vornimmt,  dieselbe  ohne  Rücksicht  auf  die  vorangegangene  Ent- 
wickelung  zn  betrachten,  macht  sich  seit  Erlafs  der  Justizgesetze  auch  im 
Civilprozefs  geltend.    Der  bis  ias  äulserste  gehende  Rückschlag  gegen 


bh>t  ISSS.  X,  804  8.  M.  4,S0.  —  640)  DLZ.  1S89,  Sp.  98;  LCBl.  1889,  Sp.  278/4. 
—  641)  J.  Kohl  er,  Beiträge  2.  germui.  PriTatrechtsgetchichte,  3.  Hft  Z.  Gercb.  d.  Bechts 
ia  AlmaimiAn  imbe«.  y.  Kulelbarg.  Wünburg,  Stahel.  1888.  44  S.  M.  1,80.  —  642) 
i<L,  Z.  Qtath  <L  exekator.  Urk.  in  frankr.:  ZSB6.  8,  1887,  S.  120—87.  [Aoi  e.  Feitacbr. 
t  Planck.]  —  643)  BenrkiuadaDg  n.  Betiegelong  s.  u.  §  74.  —  644)  StadtUche  Schdffen- 
Mkkar,  Erbebttcher,  Schreinskarten  etc.  a.  o.  No.  210.  —  645)  X  G.  y.  Cayblara,  Z. 
6c«k.  d.  bÜTgerUchen  Besitze«  im  b5hm.-mähr.  Landrecht:  Grfinhato  Z.  f.  priy.  u.  dfftl. 
B«du  18SS,  S.  263—303.  Betr.  d.  GericbtaaengniB  d.  Landtafel  fikr  Beaitierwerb  and  d. 
SiBveifong  dnzch  <WehrlMbriet  (haaptMichUch  14.  n.  15.  Jh.).  —  646)  L.  Brink,  Be- 
«telloag    d.    dingL    Bechte    an   iremden   Immobilien    im    HA.      Breslaa,    Koebner.      1888. 


n,446  $^S*     Verfanang.     1887/8.     Jastroiff 

diese  Neigung  ist  das  Werk  von  Planck,  ^^7)   das  ^die  Fäden,   welche  das 
Reichs-Giyilprozefsrecht   mit   dem   voraufgebenden    Rechtszastand    Terbindeii, 
ersiclitlich  machen'  will.     Dies  geschieht  nicht  blofs  in  der  kurzen  historischen 
Einleitung  (S.  1 — 12),  sondern  namentlich   auch  in  der  Behandlung  der  ein- 
zelnen Abschnitte.     Das    Werk   eröffnet    eine    Sammlung    von  Lehrbachem^ 
welche   Seydel   herausgiebt.  —  Die  ^Anefangsklage'  ist  eine  crux  der  dent- 
sehen  Prozefsgeschichte.    (t)  London®**)    sieht   den  Grund    der  Schwierig- 
keiten darin,  dafs  die  ursprüngliche  Form  derselben  untergegangen  ist.     Die- 
selbe lasse  sich  rekonstruieren  als  ein  Mittelding   zwischen  Civil-   und  Straf- 
prozels,  jederzeit  bereit,  ganz  in  den  letzten  überzugehen.    Aus  dieser  Zwitter- 
natur erkläre  sich  die  Mannigfaltigkeit  der  Formen,  in  denen  der  Anefangsprozefs 
in  der  historischen  Zeit  erscheint.  —  Die  Vulgata  der  Civilprozeüsgescbichte 
beruht  auf  der  Fiktion,  dafs  'der'  Ursprung  des  heutigen  deutschen  ProzeCs- 
rechts  in  Rom  zu  suchen  sei.     Wie  sehr  diese  Fiktion  den  Yf.  einer  Einzel- 
untersuchung von  der  Erforschung  der  wahren  historischen  Wurzeln  in  ihrer 
Mannigfaltigkeit  abhält,  das  tritt  mit  schlagender  Deutlichkeit  an  zwei  Mono- 
graphieen  des  Berichtsjahres  hervor.     Im  deutschen  Recht  gewährte  die  'wille- 
kore'    der    Parteien    die    Möglichkeit,    die  Entscheidung   eines  Rechtsstreites 
durch   ein  verabredetes  Gericht  herbeizuführen,  wenn  dieses  sich  dazu  bereit 
fand.     Sobald   die  weitere  staatliche  Entwickelung  den  Behörden  die  Mög- 
lichkeit   gewährte,    die  Annahme    derartiger  Streitsachen    den  Gerichten  zur 
Pflicht    zu  machen,   ergab  sich  daraus  hier  und  da  die  Zuständigkeitsverein- 
barung als  Begründung  des  Gerichtsstandes,  wie  z.  B.  vielfach  in  den  Städten 
die  Gerichte  verpflichtet  wurden,  Streitigkeiten  anzunehmen,  selbst  wenn  keine 
der  beiden  Parteien  der  Stadt  angehörte.    Zeitlich  fiel  die  Ausbildung  des  verein- 
barten Gerichtsstandes  mit  der  Rezeption    des  römischen  Rechts  zusammen, 
welches  ein  derartiges  Institut  bereits  ausgebildet  hatte.   Nach  vollendeter  Rezep- 
tion erschien  daher  den  Juristen  der  vereinbarte  Gerichtsstand  als  etwas  spezifisch 
Römisches.      Jene    Anfönge    des    deutschen    Rechts    wurden    als  blofse  Aus- 
nahmen   behandelt,    und    die  Vorgeschichte    des  Instituts    ausschliefslich    in 
Rom    gesucht.     Unter    diesem  Eindruck    hat    sich    die  Tradition    über  ^den' 
Ursprung   der   Zuständigkeitsvereinbarung    gebildet,    unter  diesem   Eindruck 
stehen    auch  die  Monographieen,  welche  von  Rom  ausgehend  dem  deutschen 
Recht  nur  ein  paar  eingeschobene  Seiten  (S.  58  -  65)  widmen,***)  oder  es  ganz 
mit   Stillschweigen  übergehen.  «*<>)    Die  letztere  ist  preisgekrönt.  —  Eine  ganz 
andere  Forschungsmethode  als  diese  und  ähnliche  Untersuchungen *^^'^)   zeigt 
uns  das  Buch,**^')  dessen  Herausgabe  aus  Stobbes  Nachlafe  wir  dem  Reichs- 


VII,  98  8.  M.  2,00.  |[Jacoby:  KYGB.  80,  475  f.]|  Erweit  n.  Brealaner  Di«.  —  M<) 
J.  W.  Planck,  Lehrbadi  d.  deotschen  Civilpiviersrechts.  1.  Bd.  Allgem.  Teil.  («»  Lehi^ 
bücher  d.  deutschen  Bechts  in  Yerbdg.  m.  mehreren  Gelehrten.  Hrsg.  y.  M.  SeydeL  1.  Bd« 
NördUngen,  Beck.  1887.  X,  547  S.  M.  10,00.  —  648)  P.  London,  D.  AaefrmgiHage  ia 
ihrer  nrsprüngl.  Bedeutang.  Aus  d.  Nachlaüs  d.  Verf.  hrsg.  y.  M.  Pappen  heim.  BresJan, 
Koebner.  1886.  IX,  438  S.  M.  11,00.  —  649)  K.  Adam,  D.  dTilpioaesiaale  Zu« 
■tändigkeits-Vereinbamng  in  geschichtl.  Entwickig.  Mflnchen,  Ackermann,  gr.  S*.  VIII» 
162  8.  M.  8,60.  —  660)  G.  Deybeck,  D.  Gerichtsstand  d.  Yereinbarong  in  historueh«r 
n.  dogmatischer  Darstellong.  Von  d.  JoristenfaknltSt  München  gekrönte  Preisschrift.  Srlaagen, 
Deichert  1888.  gr.  VI,  888  S.  M.  4,00.  Behandelt  nor  romisches,  kanonischM  o.  ge- 
meines Becht  —  651)  X  Bmh.  Mayer,  D.  Vereinbarung  sehiedarichterl.  Bechtoatreit»- 
entseheidnngen  nach  früherem  and  jetsigem  gemeinem  Becht.  B.  hist.-dogmat  yergletch.  Dar- 
stellnng.  Erlangen,  Deichert.  1888.  m,  122  8.  M.  2,40.  Ist  eben&lls  mn  roma* 
nistisch.  —  652)  X  P-  B.  Alt  mann,  D.  Beneficiam  competentiae,  sein  bist  Bntwicklg., 
Jurist.  Natur  n.  gegenwärtige  Geltnng.    Diss.    Berlin,  Weber.     1888.   gr.  8^   94  8.  M.  1,80. 


§42,     Verfawang.     1887/8.     Jastrow.  11,447 

gerichtsrat  Dr.  v.  Hahn  und  dem  Privatdozenten  Dr.  Arthur  Schmidt 
Tenlanken.  Das  codificierte  Konkarsrecht  geht  in  Deutschland  auf  das 
17.  Jh.  zorftck,  wo  die  systematischen  Konknrsordnnngen  aufkommen.  St.  unter- 
nimmt den  Nachweis,  dafs  die  vorangegangenen  Jhh.  es  in  den  Grund- 
2QgeD  bereits  soweit  ausgebildet  hatten,  wie  es  heute  besteht.  Die  Stadt- 
rechte des  13./6.  Jh.  liefern  ihm  den  Nachweis,  dafs  das  moderne  Konkurs- 
recht  sich  weniger  aus  dem  römischen  Recht,  als  aus  der  altdeutschen  Praxis 
heraus  entwickelt  hat.  Die  letztere  knflpft  an  die  Behandlung  des  Yer- 
mögens  eines  flflchtigen  Schuldners  an.  Diesem  Falle  stand  gleich  der  Nachlafs 
eines  Verstorbenen,  dessen  Erben  sämtlich  die  Erbschaft  ausgeschlagen  hatten. 
Erst  nachdem  hier  ein  ^concursus  creditorum*  sich  ausgebildet  hatte,  wandte 
zDao  das  Bechtsinstitut  auch  in  der  Weise  an,  dafs  der  Schuldner  seinerseits 
sein  Yermögen  der  Gesamtheit  seiner  Gl&ubiger  zur  YerfQgung  stellte.  Und 
eDdiicb  gestattete  man  auch  ohne  eine  solche  ausdrückliche  'Insolvenzerklärnng' 
die  gemeinschaftliche  Exekution  mehrerer  Gläubiger  am  Vermögen  des  an- 
wesenden Schuldners.  Das  Prinzip  der  ratenm&fsigen  Verteilung  tritt  zuerst 
im  Hansegebiet  auf  und  soll  dem  italienischen  Handelsrecht  (insofern  also 
mittelbar  auch  dem  römischen  Recht)  entstammen. 

Dem  Straf-  und  Ctvilprozefs  gemein sam^^^)  gehören  nament- 
lich einige  Schriften  Ober  Eide  und  Gottesurteile,^^^)  insbesondere  über  den 
Zweikampf  als  Beweisniittel,«^«-«*^)  an.  —  Auf  eine  eigentümliche  Bestimmung 
des  Capital,  miss.  v.  805  ^de  clamatoribus  vel  causidicis'  kommt  Es- 
mein  «8-«6i)  ^^  sprechen.  Eine  Partei,  welche  das  Urteil  mit  ausdrücklichen 
Worten  weder  anerkennen  noch  schelten  will,  soll  eingesperrt  werden.  Das 
£rl[enntDi8,  dessen  Annahme  so  erzwungen  werde,  heifse  finitiva  sententia. 
£.  SQcht  die  Malisregel  an  Zuständen  des  heutigen  Tunis  zu  illustrieren. 

Krieg.  Zur  Kriegsverfassung  \m  alten  Reich  sind  eine  ganze  Anzahl 
^iträge  zu  verzeichnen,  von  der  Karolingerzeit  bis  in  den  Beginn  der  Neu- 
2eit.ß«»-8«8)  ^ig  Vorarbeit  für  eine  Geschichte  des  städtischen  Kriegswesens 
im  15.  Jh.  stellt  v.  d.  Nahmer  *^^)  zusammen,  was  aus  unseren  Quellen 
fär  die  Zeit  vor  den  Hussitenkriegen,  1350 — 1420,  über  Wehrpflicht,  Be- 
waffhang  und  Rofsdienst  der  Bürger,  über  Aufgebote  nach  Bezirken  und 
Mch  Zttnften,^«ö)  sowie  über  den  Wachtdienst  sich  eruieren  läfst.  —  Für  Ge- 
schichte des  Befestignngswesens  sind  einige  allgemeinere  Schriften  über  die 


Sdieint  nach  DLZ.  1889,  Sp.  1816  (0.  Fischer)  ebenfaUs  rein  romanistiflclL.  —  653)  0. 
Stobbbe,  Z.  Qeech.  d.  älter,  deotschen  KonkarsproseBBet.  Als  Einl.  in  d.  heat.  Recht. 
fittHa,  flerti.  1888.  IV,  116  8.  M.  8,00.  —  654)  (8.210"»)  Crull,  Gerichtoyerfahren 
^Ubeck  (tor  1554).  -  655)  (Abt  I,  8.  20»>)  Leenderts,  Godsordeelen  en  Beden.  ~ 
^B.  7.)  Q.  f.  Bachwald,  Verfahren  bei  Gotteaurteilen.  —  656)  KampforteU  in  Steele  im 
^agldch  ndt  d.  lachtiBchen  GerichtsTerfahren,  b.  JB.  8,  II,  35*  (Simson);  9,  U,88^* 
<PliBek).  ->  657)  X  Oonr.  Thümmel,  D.  gerichtliche  Zweikampf  o.  d.  heat  Daell. 
'=  DtKke  Zeit-  o.  8treit&agen.  NF.  8.  Jg.  Heft  4.)  Hambar^s  J.  F.  Bichter.  1887. 
3?  9  H.  1,00.  (Erblickt  in  letzerem  e.  Überreet  d.  enteren).  —  658-661)  A.  Eamein, 
U  ehoee  jug^e  dana  le  droit  de  la  monarchie  firanqae,  a.  JB.  10.  —  662)  (JB.  10)  Pren- 
<«1,  KriegfrerfiMBong  aater  d.  Karolingern.  —  (JB.  9)  Delpech,  Taetiqne  aa  treisiöme 
•ütle.  ~  (ja  8)  Mikalia,  Söldner  Kaiaer  Friedrichs n.  —  (JB.  10)  Mttlinen,  Schweizer- 
**»«  bia  1497.  -*  (JB.  7)  P.  M.  Mayer,  Salaborger  GeBchtttaweaen  (t.  1878  an).  — 
•J- Uä*»)  Bajack,  Eriegftthr.  d.  dtsch.  Ordens.  —  (JB.  10)  F.  Wagner,  Albrechta  t. 
'^BiHB  KriegMyrdnong  1555.  —  (8.  244*^)  Jfihna,  Kriegsbaeh  Albrechta  y.  Preolken.  — 
^)X  Job.  Kteithaber,  D.  dentache  Kriegaweaen  d.  15.  a.  16.  Jh.:  Strefflean  5aterr. 
siKt  Z^hrift  29.  Jg.,  3,  8.  286—54.  —  (1^4)  B.  y.  d.  Nahmer,  D.  Wehryerfasaangen 
^  ätKk.  Stidte  in  d.  2.  Hüfte  d.  14.  Jh.    Marbarg.    Diaa.    1888.    51  S.  —  665)  (S.  230»»«) 


n,448  §^2-     VerfaMong.     1887/8.     Jaat^ow 

Bargarchitektnr,^®®'^**^)  sowie  die  Beschreibung  der  einzelnen  Boi^^n®^^)  and 
Stadtmauern  ^^^)  zu  nennen. 

Für  das  preufsische  und  heutige  deutsche  Reichsheer  and 
aufser  den  anderen  Orts  bereits  erwähnten  Schriften  ^^^-^^^)  auch  einige  von 
direkt    verfassungsgeschichtlichem    Interesse    zu    besprechen.      Vor    eimgen 
Jahren    hat  Ref.^^^)    auf  die  Wiederbelebung   der  allgemeinen  Wehrpflicht, 
wie  sie  sich  im  J.  1599  in  ganz  Deutschland  praktisch  geltend  machte,  auf- 
merksam   gemacht   und  das  einschlägige  statistische  Material  aus  der  Mark 
Brandenburg  v.  1581 — 99  mitgeteilt     Eine  Fortsetzung  war  damals  im  Ge- 
heimen Staatsarchiv  nicht  außsufinden.     Jetzt  haben  sich  einschlägige  Schrift- 
stücke vonc.  1610  und  1614  vorgefunden  (beides  Entwürfe)  und  Mein  eck  e^^^) 
hat  dieselben  behandelt.    Er  zeigt,  dafs  die  letztere  Denkschrift  dem  Land- 
tage von    1615  vorgelegen,  aber  zu  keinem  Ergebnis  gefdhrt  hat.  —  Unsere 
Kenntnis  dieser  und  ähnlicher  Vorgänge  ist  noch  sehr  lückenhaft.     Aber  klar 
ist  schon  jetzt,  dafs  es  sich  in  Schwartz'^^^)  Arbeit  über  die  Landmilizen 
im    7j.    Kriege    um    die    Fortbildung    eines    Instituts    handelt,    welches  im 
16.  und  17.  Jh.  keineswegs,  wie  der  Vf.  meint,  blofs  in  Brandenburg,  sondern 
in  ganz  Deutschland  vollkommen  lebendig,  ja  sogar  in  Süddeutschland  be- 
sonders gut  organisiert  war.     Es  ist  also  die  Vermutung  begründet,  dafs  die 
von  S.  behandelte  Erscheinung  auch  im  18.  Jh.  nicht  auf  Preufsen  beschränkt 
gewesen    sein    wird.     Wir    haben    es    hier    offenbar    mit   einem  Mittel^^iede 
zwischen  dem  alten  Heerbann  und  der  modernen  Wehrpflicht  zu  thnn.    Die 
Verwendung  der  Milizen  erfolgte  nicht  blofs  im  Gamisons-  und    Etappen- 
dienst, sondern  auch  im  Felde.     Vielfach   war   der  Dienst  in  der  Miliz  die 
Vorschule    für    den  Heeresdienst.     Sehr   merkwürdig  ist  die  Einwirkung  auf 
das  Steuerwesen.     Da  jede  Provinz  ihre   Miliz  unterhalten   sollte,  so  sahen 
die  Provinzen  sich    zur  Erhebung    von  Provinzialsteuern  genötigt  (dies  laust 
die  landläufige  Behauptung,  Friedrich  habe  den  ganzen  Krieg  ohne  Erhöhung 
der  Staatssteuern   geführt,   in   erheblich  anderem  Lichte  erscheinen).    Zar 
Repartition    zwischen    Stadt   und  Land   mufste  man    da   auf   die  veralteten 
Qnotisationsrezesse  aus  der  Zeit   vor  der  Accise  zurückgreifen.     Schliefslich 
half  man  sich  statt  dessen  mit  einem  Zuschlag  zur  Accise.     Im  Jahre  1762 
übernahm  der  König  die  meisten  auf  seine  Kriegskasse;  im  Jahre  1763  ver- 
schwinden   sie.     Eine   besondere    Stellung    nimmt    Ostpreofsen    ein,   welches 


Kopp  mann,  Wehrkraft  d.  Rotttocker  Ämter.  —  666)  (JB.  7)  Woerner  n.  Heckmann,  Orto- 
u.  Landeabefeitignngen  d.  MA.  —  (JB.  8)  Naeher,  D.  dentBche  Borg.  —  667)  P.  SaUis^ 
berg,  D.  dtsche  Kriegaarchitektar  ?on  cL  Urzeit  bis  auf  d.  Benaiaflance.  B.  Beitrag  i. 
deatoohen  Knnstgesch.  mit  8  lithogr.  Tfln.  (=  Kanethist  Stadien.  Heft  8  o.  4.)  Statt- 
gart, Bons.  1887.  IV  n.  S.  189  —  280.  &  M.  3,00.  |[M.  Heyne:  DLZ.  1888,  8.  358 
(absprechend).]!  —  668)  (§43)  Schalte  yam  Brühl,  Bargen.  —  (JB.  10)  Nae her,  Borgea 
in  ElsaTa-Lothringen.  ~  (JB.  9)  Cohaasen,  Wehrbaaten  in  B&deaheim.  —  (JB.  10)  Zakr- 
sewaki,  Bargen  Grolapolena.  —  660)  (JB.  7)  Bach,  Maaem  Nümberga.  —  (JB.  8)  Pick, 
Amtliche  Besichtigang  d.  Stadtmauern  in  Aachen.  —  (JB.  10)  Bobitiach,  Landwehr- 
befeatigang  y.  Koryei.  —  670)  Kriegamacht  anter  d.  Gr.  Karftlraten  a.  o.  S.  889**^  (Mfil- 
yeratedt,  G.  Lehmann).  —  (JB.  10)  M.  Lehmann,  Scbamhorat.^  (S.  185*^)  Francke, 
Militarmosik.  ^  671)  X  Karl  Michael,  Henog  yon  Mecklenb.-Streliti,  D.  Statiaük  d 
Militareraatcgeachaftea  im  dtachen  Beiche.  Leipiig,  Doncker  u.  Hamblot  1887.  Vlllt 
116  S.  a.  Tab.  Qiebt  nach  Hintze  (JQYV.  12,  851/3)  e.  hut  Einl.  aeit  d.  Gr.  Korf. 
—  672)  X  B-  Schild,  D.  preni«.  Feldprediger.  1.  Bilder  aoa  d.  kirchl.  Leben  d.  pres- 
faiachen  Armee  älterer  Zeit  Eialeben,  0.  Mähnert.  1888.  YUI,  245  B.  M.  3,00. 
HaaptaSchl.  eins.  Szenen  aaa  d.  18.  Jh.,  aber  aach  Mitteil.  IIb.  Militirkirohenb&cher  n.  a.  — 
673)  JB.  6,  n,  422^.  ~>  674)  F.  Meinecke,  Beformplane  f.  d.  brandenb.  Wehryer&u. 
sa  Anfang  d.  17.  Jh.:  FBPG.  1,  1888,  S.  425—50.  —  675)  F.  Schwartz,  a.  o.  8.  79^, 


{42.     VerfawQng.     1887/8.     Jastrow.  11,449 

1757/B  halb  irr^nii&re  Banernmilizen  gehabt  hat.  —  Unter  allen  Heeres- 
yerfassmigen,  welche  Dentschland  jemals  gehabt  bat,  giebt  es  keine,  welche 
den  Juristen  so  unfafsbar  ist,  wie  die  gegenwärtige.  Ob  wir  ein  Beichsheer 
haben  oder  nur  ein  Kontingentsheer,  was  die  kontingentsherrliche  Gewalt 
eigentlich  iBt,  das  sind  grofse  B&tsel  des  Deutschen  Reichs-Kriegsstaatsrechts. 
In  heller  Yerzweiflang  ist  nun  ein  Jurist  ^7^)  auf  den  Gedanken  gekommen, 
die  Frage  mit  Hülfe  der  Unterscheidungen  des  kanonischen  Rechts  zu  lösen 
nnd  sucht  herauszubekommen,  ob  potestas  ordinaria  oder  delegata,  immediata 
oder  mediata  Torliege.  £in  Rezensent^ ^^  macht  ihn  aufmerksam,  dafs  es 
hier  nur  einen  Weg  giebt  zum  Ziele  zu  gelangen:  Die  Verhältnisse  zu  er- 
forechen,  nicht  wie  sie  sind,  sondern  wie  sie  historisch  geworden  sind. 

Zur  Geschichte  der  Marinen^'^^)  giebt  der  Katalog^^^)  der  Admiralität 
ct.  150  Nummern  und  verzeichnet  im  Seerecht  auch  einige  ältere  Litteratur 
des  17.  und  18.  Jh.  —  Der  Bibliothekar  ^^^)  der  Marineakadomie  giebt  eine 
Geschichte  der  heutigen  Marine,  welche  bis  auf  ihre  Vorläufer,  die  Kriegs- 
flotte des  Grofsen  Kurfürsten, <^^^)  die  deutsche  Reichsmarine  von  1848  und 
die  damalige  schleswig-holsteinische  Flotte  znrackgeht.  Die  Denkschrift  des 
Prinzen  Adalbert  von  Preufsen  vom  Mai  1848  wird  in  extenso  abgedruckt. 
—  Denselben  Stoff  behandelt  Admiral  Werner*^^')  in  kurcem  Oberblick 
eines  Essay.  An  den  historischen  Rflckblick  knttpft  er  einen  Überblick  über 
die  gegenwärtige  Gestaltung  und  schliefst  mit  einem  Ausblick  auf  die  beiden 
Leistungen,  welche  allein  das  Werk  der  Marine  krönen  könnten:  den  Ausbau 
des  Nordostseekanals  und  die  Erwerbung  Helgolands  (geschrieben  November 
1885). 

AtMtaürUges*  Bei  dem  internationalen  Charakter  der  völkerrecht- 
lichen Litteratur  heben  wir  mit  doppeltem  Danke  die  jährliche  Obersicht^^') 
hervor,  der  wir  auch  diesmal  die  Kenntnis  manchen  in  Deutschland  schwer 
zugänglichen  Werkes  verdanken. 

In  Paris  traten  im  Jahre  1886  eine  Anzahl  Diplomaten  und  Historiker 
rar  streng  wissenschaftlichen  Erörterung  internationaler  Fragen  zusammen. 
Diese  soci^t^  d^histoire  diplomatique  hat  auch  die  Veröffentlichung  von  Archi- 
valien internationalen  Interesses  zu  einer  ihrer  Hauptaufgaben  gemacht.  Hier- 
filr  hat  die  Gesellschaft  ein  eigenes  Organ  6^^)  begründet.  Dasselbe  ist  auch 
von  deutscher  Seite ^^^)  sympathisch  begrüfst  worden-,  mitten  in  einer  Zeit, 
in  welcher  die  Verhetzung  der  Nationen  systematisch  betrieben  würde,  in 
welcher  jede  Nation  gewisse  Elemente  in  sich  beherbergte,  die  bei  dem  Auf- 
tauchen einer  internationalen  Frage  diese  Verhetzung  noch  steigern  zu  müssen 
glaubten,    sei    es  ein  wohlthuendes  Zeichen,  dafs  besonnene  Leute  hier  den 


iZlw,  |[fiintse:  JGYV.  12,  ld52/4.]|  —  676)  F.  Brockhaus,  D.  dtache  Hoer  a.  d. 
KoDtiDgeDte  der  Binxelttaaten.  Eine  Btaatarechtl.  AbhandluDg.  Leipzig,  Brockhaus.  1888. 
TU,  223  S.  H.  6,00.  —  677)  M.:  JNSt  61.  342  f.  —  678)  (JB.  8)  Serre,  Marines. 
—  679)  Kmtaloge  d.  Bibliotheken  d.  Kaiserl.  Admiralität.  1.  flaaptbibl.  2.  BücherkaUlog. 
d.  Bibl.  d.  Hydrograph.  Amts.  Berlin,  Mittler.  1886/8.  X..  227  u.  lY,  107  8.  —  680) 
A.  Tesdorpf,  Qeech.  d.  kainorlich  dentachen  Kriegsmarine  in  Denkwürdigkeiten  Ton  all- 
gnaeiaem  InterfMae.  Mit  2  Bild.  Kiel  u.  Leipzig,  Lipsius  u.  Tischer.  1888.  VII,  379  S. 
M.  4,00.  {[0.  Itaichsana.  No.  303,  8.  3;  CBl.  1889,  6,  S.  181/3  (W.  B.-a.]l  —  681)  Hierzu 
iit  jetzt  10  vergleichen:  Schmoller,  Projekt  den  Gr.  Karfürsten  z.  Beichsädminü  za  erheben 
(JB.  10).  —  682}  B.  Werner,  D.  deutsche  Marine.  Ihre  Entwickelung  u.  jetzige  Bedeutung: 
tasere  Zeit  1885,  II.  8.  48—61,  242—66.  —  683)  A.  Bnlmerincq,  Sechster  JB.  üb.d. 
neveste  Volkerrechtslitt  aUer  Nationen:  JGKY.  11,  8.  1139—37.  ^  684)  X  ^e^ue 
4'hiit  diplomatique.  Publice  par  l.  soins  de  la  Soci6t4  d'flistoire  diplomatique.  Yol.  1.  2 
Paria,  Leroiiz.     1887/8.    Jahrl.    fr.    23,00.    —    68&)    Bulmerincq:    JGYY.  11,    381.  — 

Jabrtsberfeht»  der  Uesohiohtowlsiensohaft.    18sd.    II.  29 


11,450  {^8.     Ver&siimg.     1887/8.    Jastrow. 

Anfang  gemacht  hätten,  internationale  Fragen  mit  wissenschaftlicher  Bnhe 
zu  erörtern. 

Unter  den  deutschen  Gesamtdarstellungen  des  Völkerrechts^^^) 
behauptet  die  Heffter^sche  ihr  autoritatives  Ansehen  hauptsächlich  dorch 
das  Schwergewicht,  welches  H.  stets  auf  das  thatsächlich  Geltende  an  dea 
völkerrechtlichen  Bestimmungen  gelegt  hat  War  diese  Richtung  dem  Buche 
wesentlich  zu  praktischen  Zwecken  gegeben,  so  führte  sie  unwillkfliüch  dazu, 
die  Darstellung  für  den  Historiker  besonders  wertvoll  zu  machen.  Dieser 
Charakter  ist  dem  Buchein  Geffckens  Neubearbeitung  erhalten,  deren  neueste 
Auflage*®^)  von  der  vorigen  nicht  erheblich  abweicht.  —  Kompendiös  ge- 
halten ist  Bulmerincqs  Darstellung, ß®'»)  dem  Charakter  der  Sammlung**'^) 
entsprechend,  deren  Bestandteil  sie  bildet.  Ein  eigener  historischer  Teil  ist 
nicht  beigegeben-,  doch  sind  in  jedem  Abschnitt  die  historischen  Fälle  der 
neueren  Geschichte  in  Text  und  Li  tteraturangaben  berücksichtigt.  — Wieder 
vorjährige,®®®)  so  bieten  auch  die  diesmaligen®®'}  Bände  des  Holtzendorff- 
schen  Handbuches  fast  in  jeder  ihrer  zahlreichen  Monographieen  einen 
historischen  Abrifs,  allerdings  kürzer  gehalten® ^^®'^)  als  in  den  allgemeinen 
Pertieen,  selbst  wenn  sie,  wie  in  den  Staatsverträgen,  bis  an  die  übliche  Grenze 
des  Jahres  1648  zurückgehen®^^*® ^3)  oder  den  Ursprung  des  Konsulats  bis 
ins  MA.  verfolgen®'^)  oder,  in  Bezug  auf  den  Gesandschaflsverkehr,  sogar 
noch  das  Altertum  mit  hineinziehen.®'^)  Dafs  aber  selbst  die  Materien,  welche 
einen  ganz  modernen  Charakter  zu  tragen  scheinen,  historisch  lehrreich  ge- 
staltet werden  können,  zeigen  die  beiden  Beiträge  von  Dambach.®*®'®'^ 
Sowohl  im  Postwesen,  wie  im  Urheberrecht,  Patentrecht  etc.  ist  es  das  staat- 
lich zersplitterte  Volk  im  Herzen  Europas  gewesen,  welches  zuerst  für  die 
eigenen  Bedürfnisse  die  Form  des  internationalen  'Vereins^  schaffen  mufste 
und  dadurch  beföhigt  warde,  die  Umschlingung  der  europäischen  Staaten  mit 
einem  gemeinsamen  Bande  durchzuführen  oder  anzubahnen. 

Die  grofsen  Sammlungen^^^)  der  Staatsverträge  nehmen  ihren 


686)  Eine  englisohe  •.  n.  AbtlH,  S.  174*«'  (Maine).  — 687)  A.W.HeffteT,  Einopfii«eh. 
Yölkerrecht  d.  Gegen w.  auf  d.  bisher.  Giiindlagen.  8.  A.  bearb.  y.  H.  Geffcken.  fierUn, 
H.  W.  MUUer.  1888.  XI,  605  S.  M.  12,00.  —  6$7»)  A.  Bolmerincq,  Völkerrecht  od. 
intemat.  Recht;  in:  Marquardeens  Handbach  d.  öffentl.  Rechts.  Freibarg,  Mohr,  1  (1887), 
II,  8.  175—384,  nebst  11  8.  »Nachlrr.'.  —  687'>)  JB.  9,  lU,  308**.  —  688)  JB.  9,  in, 
351/2'**-**^.  Eine  Übersetzung  des  dort  besprochenen  1.  Bandes  ist:  F.  de  Holtsendorff 
et  A.  Riyier,  Introdoction  au  droit  des  gens.  Rocherchos  philos.,  bist  et  bibliograph.  Edit. 
fran^aise.  Hamburg,  Verlagaanstalt  1888.  IV,  524  S.  M.  16,00.  —  689)  Handbuch  d.VoIker- 
rechts.  Auf  Grundlage  europ.  Staatspraxis.  Unter  Mitwirk,  etc.,  hrsg.  v.  F.  y.  Holtsendorff. 
Bd.  2.  8.  Hamburg,  Richter.  1887.  XII,  67t ;  XV,  797  S.  M.  52,00.  —  690)  F.  Stoerk,  D. 
offene  Meer:  ib.  2,  S.  483—544.  («Geschiuhtl.  Entwickel.  d.  Grundsataces  d.  Meeresfreiheit 
seit  Hugo  Groot':  S.  488—92.)  —  691)  C.  Qareis,  D.  Interdiktion  y.  Sklayenhandel  o. 
Seeraub.:  ib.  8.  551—81.  («Geschieht!.  Entwickel.  d.  Interdiktion  d.  Sklayenhandels*  [seit  c. 
1800]:  S.  557—60.)  —  692)  L.  Gefsner,  D.  Staatsyorträge  im  allgemeinen:  ib.  Bd.  3, 
S.  5—84.  (Hist  Teil:  8.5—13.)  —  693)  W.  v.  Melle,  Handels- u.  SchiÄhrtsyertrag:  ib. 
8.  141—256.  («Gesch.*:  8.143—91;  tiberwieg.  18.  Jh.)  —  694)  A.  y.  Bnlmerincq,  Kon- 
sularrecht:  ib.  8.  685—717.  —  695)  F.  H.  Geffcken,  D.  Gesandtschaftsrecht a. d.  diplomat 
Verkehrsformen:  ib.  S.  603—84.  (Historisches:  S.  605—17.)  —  696)  0.  Dambach,  D. 
Staatsyertrr.  Üb.  Urheberrecht,  Masterschntz,  Markenschutz  u.  Patentrecht:  ib.  8.  581 — 601. 
—  697)  id.,  D.  Postyertrr.  u.  Telegraphenyertrr. :  ib.  8.  317—41.  —  698)  Becui! 
nouyean  g6n6ral  de  trait^s  et  autres  actes  relat.  aui  rapports  de  droit  intemat  Con> 
tinnation  du  grand  recueil  de  G.  Fr.  de  Martens  par  F.  Stoerk.  2.  s4rie,  Tome  12, 
13.  Göttingen,  Dieterich.  1887/8.  820  und  733  8.  (M.  88  und  31).  —  (JB.  7) 
Rydberg,  Sieriges  tractater  med.  främmando  mngtor.     Anfiter  d.  forüauf enden  Naehfir.  rftck- 


{42!.     Verfimong.     1887/8.     Jastrow.  11,451 

Fortgang.  —  Härtens ^^*)  spricht  den  Wonsch  nach  grölserer  Vollständig- 
keit aller  derartigen  Sammlungen  aus,  namentlich  dnrch  Aufnahme  der  er- 
gänzenden Gesetze,  Verordnnngen  und  Reglements-,  ein  Wnnsch,  den  die 
Amerikaner,  soweit  ihre  Bedürfnisse  reichen,  bereits  erfüllt  zn  haben  scheinen. 
Nach  allem,  was  man  von  ihrer  offiziellen  Sammlung^^®)  hört,  ist  es  geradezu 
ein  Corpos  iuris  gentium  für  die  Union  seit  ihrer  Begründung. 

Mit  dem  Begründer  des  wissenschaftlichen  Völkerrechts''^^) 
beschäftigt  sich  auch  diesmal  ein  Aufsatz,  welcher  aber  nur  seinen  Tod  be- 
trifft Ans  einem  Ms.  der  Wolfenbütteler  Bibliothek  hatte  Conrat^^')  eine 
authentische  £rzählnng  in  holländischer  Sprache  veröffentlicht.  Rivier^^^) 
giebt  dieselbe  in  französischer  Übersetzung  wieder.  —  Der  Erzbischof  Ger- 
moni  von  Tarentaise  (geb.  1551  in  Piemont),  als  Theologe  und  Kanonist 
bekannt,  hat  auch  ein  völkerrechtliches  Werk  verfabt^  welches  nicht  ohne 
Einfiuls  geblieben  ist,  ^de  legatis  principum  et  populorum',  Rom,  1627. 
Olivi'^^)  macht  auf  dasselbe  aufmerksam,  während  Rivier^^^)  daran  er- 
innert, daCs  diese  Seite  von  Germonis  Thätigkeit  auch  bisher  nicht  so  über- 
leben worden  ist,  wie  0.  glaubt.  —  Die  Exterritorialität  der  Gesandten  wollte 
im  17.  Jh.  Pierelli^^^)  nur  gegenüber  dem  versuchten  Verbrechen  an- 
erkennen; das  vollendete  mtlsse  den  territorialen  Gerichten  unterstehen.  —  Der 
berühmteste  Vertreter  des  historischen  Völkerrechts  ist  in  der  Berichtsperiode 
(11.  Februar  1887)  gestorben,  ^o?) 

Die  Monographieen  über  die  Beziehungen  von  Staat  zu 
Staaf^^)  beschäftigen  sich  wiederum  überwi^end  mit  dem  diplomatischen 
Verkehr  and  seinen  Organen. ''o')  Die  Wurzeln  der  heutigen  Diplomatie 
reichen  bis  in  das  16.  u.  17.  Jh.  zurück.  Funck-Brentano^^^)  findet 
(was  übrigens  für  die  deutsche  Wissenschaft  nicht  wohl  zutrifft),  dafs  der  Vor- 
läufer, welchen  dieselbe  an  dem  international  geregelten  Verkehr  der  Geist- 
lichkeit gehabt  habe,  bisher  nicht  genügend  berücksichtigt  worden  sei.  Die 
gemeinschaftlichen  Strombehörden  verfolgt  Engelhardt^^^)  rückwärts  bis 
aof  die  Zollkapitel  der  rheinischen  Kurfürsten  nach  der  Goldenen  Bulle. 

Der  Mangel  einer  branchbaren  Geschichte  des  Fremdenrechts  macht 
aefa  auf  den  verschiedensten  Gebieten  der  historischen  Forschung  geltend. 
Leider  beschränkt  sich  das  neueste  Schriftchen  ^^')  darüber  auf  eine  Zusammen- 


virta  bis  1868.  —  699)  F.  r.  Märten b:  B.  de  Droit  XntematioDal.  1887.  ~  700)  Fr. 
WhArton,  Digest  of  Xh»  intemat  law  of  tbe  Unit  Staates  8  yoll.  Washington,  Qofemm. 
priat  Om  1886.  ^  701)  (UI,  S.  ilV^)  Nya,  droit  intemat  en  Angieterre.  —  702) 
Conrat:  Kaderlandaeh  Spectator  1884,  S.  34.  —  703)  A.  Bivier,  La  mort  de  Qrotiaa: 
KDrlatemat  19,  1887,  S.  97—101.  —  704)  L.  Oliyi,  Un  contempondn  de  Qrotiaa. 
L'archoTeqoe  Germonins  et  son  trait^  d.  envoy^B  d.  peapleaetd.  princea:  ib.  1887,  S.  17 — 34. 

-  705)  A.  Biyier,  Note  s.  Anastase  Germonias:  ib.  1887,  8.  34/6.  —  706)  L.  Olivi, 
Jeta  Pierelli;  me*  miBtiont  polit.  et  sa  tboorie  aur  l'immnn.  d.  enyoy^s  en  mat.  pönale:  ib. 
18,  1887,  S.  83.  —  707)  £.  Nys,  Fran^ois  Laarent:  aes  yiea  et  sea  oeuvrea:  ib.  19,  1887, 
S.  408 — 23.  —  708)  Grenzrecbt  a.  Nacbbarataaten  a.  o.  No.  33/8».  — X^^*  Oppermann, 
tb.  d.  Bechtaziutand  in  Grenzgebieten  bei  streitiger  od.  aweifelhafter  SUuitagrenze  m.  beaond. 
Bockalcbt  anf  d.  preub.  Recht  Bisa.  Göttingen,  YaDdenhoeck  u.  Baprecht  Nicht  bist, 
■BT  Beispiele  d.  jüngsten  Yorgangonh.  —  709)  (S.  5/6^°)  Gaaquet,  Empire  byz.  et  monarchie 
fnfiqoe.  —  (S.  38'^)  Michael,  Verkehr  zw.  Kaisem  a.  soayer.  Fürsten.  —  (S.  39'^) 
Bter,  fiesiehimgen  Venedigs  z.  Kaiserreiche.  —  710)  F.  Fnnck-Brentano,  Le  caractöre 
»iipmx  de  la  diplomatie  da  MA.:  BHD.  1,  1877,  S.  113-25.  —  711)  B.  Engelhardt, 
L'origiBe  et  la  oonstitation  des  communaut^  flayiales  conyentionellos :  ib.  2,  1888,  S.  497 — 512. 

—  712)  W.  Pappafaya,  Über  d.  bürgerl.  Bechtsstellang  d.  Fremden.  Bcchtshiat  Unteraoch. 
Abi  dem   Italien,    übers,   y.  IL  Leeaberg.    Pola,  Schrinner.     1884.     29  S.    M.  1,00.  — 

29» 


11,452  {42.    Yerfunuig.     1887/8.     Jaitrow. 

Stellung  der  sonst  bekannten  Qoellenstellen  aus  Altertum,  MA.  and  NZ.  — 
Eine  Art  letzter  Überrest  der  Rechtlosigkeit  des  Fremden  ist  noch  die  hevtige 
Behandlung  des  litterarischen  Eigentumsrechts  fremder  Autoren.  Das  Hanpt- 
werk^^^)  über  die  Verträge,  welche  diesem  Oberrest  allm&hlich  dn  Ende 
machen,  haben  wir  bereits  genannt.  Die  populäre  Schrift  eines  anderen 
Yölkerrechtslehrers^i^)  behandelt  diese  Frage  ebenfiBills  mit  einem  kurzen 
historischen  Rückblick  (ttber  Autorenprivilegien  und  Gesetzgebung  von  1491 
an).  —  Den  kleinen  historischen  Teil  (S.  1 — 36),  welchen  Lammasch^^^) 
seinem  grofsen  Werke  über  Ausliefemngspflicht  beigegeben  hat,  eröffnen  einige 
Notizen  über  MAliches  Asylrecht  und  über  die  Unmöglichkeit  einer  allgememen 
Auslieferungspflicht  im  Zeitalter  der  Religionskriege.  Vereinzelte  Verträge 
in  beschränktem  Umfange  kommen  bereits  seit  dem  14.  Jh.  vor,  häufiger 
jedoch  erst  seit  dem  18.  Jh.  In  dem  systematischen  Teile  sind  einzelnen 
Fragen  historische  Ausführungen  beigegeben,  so  z.  B.  über  die  Auslieferang 
politischer  Verbrecher.  Ein  alphabetisches  Register  ermöglicht  das  Auffinden 
der  in  dem  Werke  besprochenen  berühmten  AnslieferungsflUle,  z.  B.  Zare- 
witsch  Alexei,  Graf  Arnim,  Kossnth,  die  Mörder  Lichnowskys,  die  polnischen 
und  ungarischen  Flüchtlinge  n.  a.  m. 

Die  Frage,  wer  ein  Recht  zum  Kriege  hat,  will  Rettich  ^i*)  historisch 
beantworten.  Er  geht  zurück  bis  auf  die  Trivatkriege'  des  MA.,  unterscheidet 
den  ^Erieg  im  Staate'  und  den  'Krieg  der  Staaten  unter  sich\  betrachtet  den 
letzteren  nicht  als  völkerrechtliches  Prozefsmittel  sondern  als  völkerrechtlichen 
Verkehrsakt  und  findet  historisch  als  Rechtstitel  zur  Kriegserklärung  'die 
Überzeugung  des  Staates,  einen  für  sein  Wohl  nötigen  Zweck  nur  auf  krie- 
gerischem Wege  erreichen  zu  können'.  Dieser  oberste  Rechtssatz  wird  ein- 
geschränkt sowohl  durch  Herkommen  wie  durch  Verträge  (Neutralitätserklärun- 
gen; Schutz  von  Leben,  Eigentum  etc.  der  Unterworfenen).  —  Sonst  sind 
aus  dem  Kriegsrecht ^^ 7)  fast  nur  die  Neutralität^'^^^^)  behandelt  worden. 
Eine  polnische  Arbeit^^^)  stellt  das  gesamte  Material  über  Entwickelung  der 
Genfer  Konvention  zusammen. 

Auch  diesmal  zeigt  die  Litteratur  über  die  Kolonieen  die  Wirkung  der 
Thatsache,  dafs  selbst  ein  so  neues  Ressort,  wie  dieses,  wissenschaftlich  g&r 
nicht  anders  als  historisch  behandelt  werden  kann.  Stengel^' ^)  muOs,  um 
das  Kolonialrecht  zu  verstehen,  es  historisch  bei  anderen  Völkern  verfolgen, 
und  Bornhak^'^)  gesteht  gerade  anläfslich  dieser  Frage  ein:  ^Weniger  wie 


713)  Daxnbach,  b.  o.  No.  696.  —  714)  A.  y.  Orelli,  Internat.  Scbati  d.  UrheberrechU. 
(=  Dt6ch.  Zeit-  a.  Streitfragen.  NF.  2.  Jhg.  Heft  1,  2.)  Hamburg,  Bicbter.  1887.  60  S. 
M.  1,60.  —  715)  H.  Lammascb,  AaBliefemngBpflicht  u.  Asylrecbt  E.  Stadie  fiber  Theorie 
and  Praxis  d.  Internat  Strafrecbts.  Leipzig,  Duncker  n.  Hamblot  1887.  XYI,  912  S. 
M.  10,00.  {[AÖffllBecht  3  (1888),  452— 66  (HoBeas).  Kürzere  Behandl.  t.  demB.  in  HoltiflB- 
dorffs  Handb.  (o.  No.  689),  Bd.  8,  S.  457—63.  —  716)  H.  Bettich,  Z.  Theorie  a.  Qeech. 
d.  Becbts  z.  Kriege.  Völkerrecht!.  Untersuchnngen.  Stattgart,  Kohlhammer.  1888.  gr.  S*. 
XIX,  294  S.  M.  8,00.  —  717)  (JB.  7)  Lieben  au,  Krieg8i«cht  d.  EidgenoaBon.  —  718) 
Bewaffnete  Neutralität  (1800/1)  b.§52««  (LarBBon).  —  719)  X  f-  Heilborn,  Bechte  a. 
Pflichten  d.  neutralen  Staaten  in  Bez.  auf  d.  wahrend  d.  KriegOB  auf  ihr  Gebiet  fibertretenden 
Angehörigen  e.  Armee  u.  daa  dorthin  gebrachte  KriegBmaterial  d.  kriegftLhrenden  Parteieo. 
von  der  Bluntachli-Stift  in  Uünchen  gekrönte  Preisechrift  Berlin,  Springer.  1888.  gr.  8*. 
83  S.  M.  2,00.  (Urspr.  als  Berliner  jariat.  Diss.  1887  gedruckt)  Geht  nur  ganz  bob- 
nahmBweis  über  1870/1  zurück.  —  720)  0.  Boazkowski,  0.  Konwencyi  Genewski^.  Lern* 
berg.  1887.  XV,  340  S.  (fl.  3,00.)  —  721)  K.  t.  Stengel,  Dtecbe«  Kolonialttaatirecbt 
mit  BerückBichtig.  d.  intemat.  KolonialrechtB  u.  d.  KolonialBtaatBrechts  anderer  eoiop.  Staaten: 
Ann.  d.  dtach.  Beicha  1887,  S.  309—97.  805—956.   —  722)  C.  Bornhak,  D.  Anfange  d. 


{  48.    GesamtgeMhicbte.  I V  ,453 

jeder  andere  Cregenstand  verträgt  das  Staatsrecht  eine  Behandlung  nach  apri- 
orischen Gnindsätzen.*'**)  Und  nicht  die  staatsrechtliche  Seite'***^**)  allein 
ist  es,  welche  der  juristischen  Dogmatik  Schwierigkeiten  macht,  sondern 
ganz  ebenso  die  priyatrechtliche^^^*^^^)  Stellung  der  einzelnen  Gesellschaften. 
Im  übrigen  verweisen  wir  auf  einen  besonderen  Litteraturhericht^^^)  und  er- 
wähnen aafser  einer  kolonialfreundlichen  Brochnre^'^)  nnr  noch  die  ^Kolonial- 
geschichten".  Von  diesen  geht  Breite nbach?'^^)  rückwärts  bis  1844.  Ko- 
schitzky^^i)  behandelt,  ebenfalls  in  populärer  Weise,  als  'Vorgeschichte' 
anserer  heutigen  Kolonien  die  MAliche  Kolonisation  in  PreuIJsen,  Kurland 
Livland,^^^)  die  Thätigkeit  der  Hanse,  sowie  später  der  Niederländer  und  des 
Grofsen  Karfarsten,^^')  die  deutsche  Auswanderueg  nach  Rufsland  und  nach 
Brasilien,  sovne  endlich  die  Heidenmission  und  den  überseeischen  Handel. 


$43. 

Gesamtgeschichte. 

So  üppig  wie  die  Litteratur  über  einzelne  Perioden  und  einzelne  Er- 
eignisse, über  einzelne  Länder  und  Städte,  über  einzelne  Seiten  der  Yer- 
fassungsentwickelnng,  ebenso  dürftig  ist  die  über  Gesamtgeschichte  des  deutschen 
Volkes.  Dafs  hierfür  ein  eigener  Paragraph  eingerichtet  wird,  bedarf  der  Ent- 
schuldigung and  findet  sie  vielleicht.  Wenn  er  ein  vacat  konstatiert^  so  hat 
er  auch  einen  Zweck  erfüllt. 

Dean  das  ist  das  Bezeichnende  an  dem  gegenwärtigen  Verhältnis  von 
Gesamt-  and  Detailgeschichte,  dafs,  auch  wo  die  erstere  vertreten,  die  letztere 
gleichwohl    die    herrschende   ist   und  ihre  Gesichtspunkte  mit  Notwendigkeit 


dtBdL  Kolonialstaatsrechto:  AÖfitlBecht  2,  1887,    S.  1  —  53.    —    723)    Vgl.  za  diesem  Aae- 

tpradi  oben  Ko.  12.  193.    —    724)  A.  Pann,    D.    Becht  d.  dtscb.  Scbatzherrlichkeit.     £. 

fltttto-   und    Tölkerrechtl.    Stadie.     Wien,   Manz.     1887.     84  S.    M.  3,00.     Vielfach    gegen 

Bonhak.   —   725)   G.  Meyer,   D.  staatnrechtl.   Stellung  d.  dUchen  Schutzgebiete.     Leipzig, 

Dmicker  n.  Homblot    1888.     gr.  8<^.     VI,  233  S.     M.  5,00.  —  C.  Qareii,  Beutachea  Ko- 

leioalrecht     £.  Sammlg.  v.  Geietzen  u.  Verordnungen  betr.  d.  dtschen  Schutzgebiete.     Giefsen. 

Both.     1888.     151  S.    M.   2,00.    —    726)  V.  Ring,  DeuUche  Kolonialgesellschaften.     Be- 

tnehtoogen  a.  Vorschläge  nebst  e.  Anhang,  enth.  d.  Statuten  d.  deutachen  Kolonialgesellsch.  f. 

SidTest-Afrika,    d.   Nen-Qnineakoupagnie  u.  d.  Deut8ch-Afrik.-Gesell8chaft     Berlin,  C.  Hey- 

maaa   Verlag.      1887.      144  S.     M.  3,00.      (Umschlag    1888.)   —    727)    H.    V.    Simon, 

Beatsche  Kolonialgeaellschaften.     Rechtl.   Erörterungen  u.  Vorschläge:   ZHaddelsr.   34.  1888, 

S.  S5— 161.  —  728)  £.  T.  FhilippoTich,  Neuere  Litt  üb.  Kolonieen  u.  Koloniaipolitik : 

JXSt  50,   1888,   S.   47—55.    171--85.     Bespricht  28  deuUche  u.  engl.  Schriften.  —  729) 

J.  fitumgarten,  D.  dtschen  Kolonieen  u.  d.  nationalen  Interessen.    £.  Vademekum  f.  Freunde 

a.  Tertreter  d.  Kolonialbcwegg.     Köln,  Du  Mont-Sohauberg.     1887.     XIU,  114  S.     M.  2,40. 

~  730)    W.     Breitenbach,     Kurze    Darstellung    d.    neueren    deutschen    Kolonialgeach. 

.»  Deutsche  Zeit-  n.  Streitfragen.    NF.  3.  Jhg.    Heft  39.)    Hamburg,  Verlagsanstalt  u.  Druckerei 

A.  Q.     1888.     48  S.     M.  1,20.   —   731)  M.  y.  Koschitzky,   DeuUche  Kolonialgeach.  mit 

n  d.  Text   gedruckten    Karten    2  TIe.     Leipzig,    Frohberg.     1888.    lU,   801 ;  Ul,   333   S. 

U.  12,00.  —  732)  Weitere  Litteratur  über  ^Kolonisation'  d.  Ostens  s.  o.  No.  346/7.  —  733) 

iJB.  10)   Heyck,    Brandenb.-dentsche    Kolonialpläne.    —    (JB.  8)  Simonsfeld,    Bairiache 

Koloaialpline,  17.  Jh.  — 


11,454  $  ^3.    Qeumtgetchiclite. 

aach  der  Berichterstattang  aufdrängt.  Was  an  umfassenden  Werken  er- 
scheint, ist  entweder  seiner  Entstehung  oder  seinen  Zielpunkten  nach  so  über- 
wiegend mit  der  Detailgeschichte  verbunden,  dafs  die  einzelnen  Teile  als  die 
Hauptsache,  das  umfassende  Band  als  die  Nebensache  erscheint.  So  bleibt 
der  Berichterstattung  über  Gesamtgeschichte  kaum  mehr  zu  thun,  als  von 
dem  Vorhandensein  derartiger  Unternehmungen  Kenntnis  zu  geben  und  dem 
Leser  die  Stellen  der  JB.  zu  nennen,  an  denen  er  die  einzelnen  Teile  bereits 
besprochen  findet. 

Nichts  ist  charakteristischer  ftlr  die  gegenwärtigen  Zustände,  als  daCs  in 
der  'Geschichte  der  europäischen  Staaten'  das  deutsche  Reich  der  einzige 
Staat  ist,  welcher  grundsätzlich  ausgeschlossen  ist,  das  deutsche  Volk  das  einzige, 
dessen  Geschichte  unter  sechs  Autoren  hat  zerteilt  werden  müssen.  Von  dea 
zwei  Abteilungen,  welche  bis  jetzt  in  Angriff  genommen  sind,  ist  nur  die  über 
die  älteste  Zeit^)  vorwärts  gerückt.  —  So  führt  denn  gegenwärtig  der  Ge- 
danke, ein  Werk  herzustellen,  welches  auf  wissenschaftlicher  Grundlage  die 
ganze  deutsche  Geschichte  in  gemeinverständlicher  Darstellung  umfassen  soll, 
zu  dem  Plane,  dem  Leser  eine  ganze  kleine  ^Bibliothek'  zu  bieten.  Diesen 
Plan  hat  die  Cottasche  Buchhandlung  gefafst.  Die  Leitung  hat  Zwiedineck 
übernommen.  Die  deutsche  Geschichte  ist  in  13  Perioden  geteilt  und  eine 
jede  einem  Kenner  derselben  zur  Bearbeitung  übertragen.')  Die  meisten 
Autoren')  haben  mit  der  Veröffentlichung  der  Arbeit  bereits  brennen  and 
in  den  JB.  Besprechung^)  gefunden. 

So  lange  wir  eine  brauchbare  deutsche  Geschichte  nicht  besitzen,^)  dienen 
als  Surrogat  die  betr.  Partieen  unserer  groüsen  'Weltgeschichten'.  Gewifs  sind 
auch  in  dieser  Beziehung  der  ^grofse  Weber'  als  Orientiemngsmittel  über 
den  gesamten  Stoff,  und  Bank  es  letztes  Werk  als  Anleitung  zu  dessen  ein- 
heitlicher Durchdenkung  gleich  hoch  geachtet.  Gleichwohl  darf  man  sich 
darüber  nicht  täuschen,  dafs  weder  diese  Werke,  ^)  noch  die  'Weltgeschichten 
überhaupt^)  das  bieten  können,  was  von  einem  Werke  über  die  deutsche 
Gesamtentwickelung  verlangt  wird.  Die  Geschichte  eines  Volkes  ist  mit  der 
Geschichte  seiner  universalhistorischen  Beziehungen  nicht  identisch;  ihr  Ge- 
samtzusammenhang kann  und  soll  nicht  die  Hauptsache  bilden  in  Werken, 
in  denen  die  Erzählung  der  einzelnen  Volksgeschichte  dem  universalhistorischen 
Faden  zuliebe  beständig  unterbrochen  werden  mufs.  Dennoch  hat  für 
die  deutsche  Gesamtgeschichte  die  universalhistorische  Litteratur  die  groCse 
Bedeutung,  dafs  in  ihr  dem  altmodisch  gewordenen  Zusammenfassen  des 
Wissensstoffes  doch  noch  eine  letzte  Zufluchtsstätte  gewährt  ist.  Wir  haben 
bereits  früher  einmaP)  hervorgehoben,  dafs  die  Produktivität  unserer  Zeit 
auf  dem  Gebiete  der  Weltgeschichte  noch  geringer  erscheint,  als  sie  in  Wahr- 
heit ist,  weil  die  umfassenden  Werke,  auch  wenn  sie  geschrieben  werden, 
nicht  dieselbe  Verbreitung  finden  wie  kleinere  Forschungen.     Es  giebt  keine 


])  F.  Bahn,  Dtach.  Geßch.,  b.  o.  S.  6»».  (Dove,  Priedr.  d.  Gr..  b.  JB.  6.)  —  l) 
Bibliothek  dtscher.  Gesch.,  unter  Mitwirkung  t.  0.  Gutache,  E.  Mühlbaclier,  J.  Jastrow, 
Th.  Lindner,  V.  v.  Kraus,  G.  Egelhaaf,  W.  Bitter,  R.  Koser,  K.  Th.  Heigel,  A. 
Foumier  hregeg.  v.  H.  v.  Zwiedineck-Südenhorat  Stuttgart,  Cotta.  In  Lieferungen 
k  M.  1,00.  —  3)  In  No.  2  gesperrt.  —  4)  a,  JB.  10  u.  11,  Regiater,  d.  betr.  Autoren.  - 
4«)  X  lUuatr.  Gesch.  DUchlda.  Hrsg.  v.  d.  Yerlagabuchhdlg.  Mit  Text  t.  Th.  Ebner 
unter  art  Leit  v.  M.  Bade  in  ca.  80  Lfgn.  (—  Lfg.  46)  od.  2  Bände.  Stuttgart ,  Sudd. 
Verl.  Inat.  1887/8.  k  Lfg.  M.  0,40  gbd.  k  Bd.  10,00.  Hat  nicht  vorgelegen.  —  6)  JJ^ 
10/2,  Register,  s.  v.  Ranke,   Weber.  —  6)  s.  JB.  10,  I,  S.  175/8;  JB.  12,  §70.  -  i> 


§  48.     Geaamtgeschichte.  11,455 

Bibliothek,  welche  sich  znr  Aufgabe  machte,  die  nea  erscheinenden  'Welt- 
geschichten' zu  sammeln  oder  auch  nur  zu  sichten.  Eine  wissenschaftliche 
Berichterstattung  Ober  diese  Litteratur,  in  der  von  der  seichtesten  Popa- 
larisierang  bis  zur  tiefsten  Gelehrsamkeit  alle  Zwischenstufen  vertreten  sind, 
wird  erst  dann  möglich  sein,  wenn  man  sie  an  irgend  einem  Orte  bei- 
sammen findet. 

Für  eine  einzelne  Gruppe  der  umfassenden  Werke,  fOr  die  Schul- 
bücher, wird  dieser  Mangel  dadurch  saniert,  dafs  gegenwärtig  ein  besonderes 
Unternehmen  die  kritische  Berichterstattung®)  über  dieselben  sich  zur  Auf- 
gabe macht.  Von  den  dort  ausführlich  besprochenen  Leitfäden  der  deutschen 
Geschichte  führen  wir  die  wichtigsten^- ^^)  an.  In  der  NZ.  steht  in  ihnen, 
insofern  sie  nicht  den  spezifischen  Bedürfnissen  eines  einzelnen  Staates  ge- 
widmet sind,^')  in  der  Kegel  die  tirandenburgisch-preufsische  Geschichte  im 
Vordergründe,  zuweilen  unter  ausdrücklicher  Abtrennung  der  neuesten  Ge- 
schichte, von  1648  an,  als  der  vollständig  brandenburgisch-preufsischen 
Periode.  ^^)  Diesen  Standpunkt  nimmt  auch  der  französisch  geschriebene 
Leitfaden**)  des  Berliner  Collie  ein.  —  Lange  ^ö)  macht  sich  zur  Aufgabe, 
an  einzelnen  Beispielen  zu  zeigen,  wie  hergebrachte  Darstellungen  in  den 
Schulbüchern  hinter  den  neueren  Ergebnissen  der  Wissenschaft  zurückbleiben. 

Für  die  preufsische  Geschichte  und  damit  für  den  weitaus  gröfsten 
Teil  der  deutschen  Gesamtgeschichte  ist  eine  ältere  Zeitschrift  in  gänzlich 
umgestalteter  Weise  erneuert  worden.*^)  Die  äufsere  und  die  innere  Ge- 
sdiicbte  des  preufsischen  Staates  und  seiner  sämtlichen  heutigen  und  ehe- 
maligen Provinzen  werden  in  weitestem  Umfange  in  den  Bereich  der  Zeit- 
schrift gezogen.  Eine  regelmäfsig  fortschreitende  Berichterstattung  sammelt 
nnd  bespricht  alle  Borussica.  Der  einleitende  Aufsatz  des  Herausgebers^^ 
behandelt  in  orientierendem  Überblick  die  bisherigen  Leistungen  der  preufsi- 
schen Geschichtsschreibung.  Eine  Geschichte  des  preufsischen  Staates  von 
einem  amerikanischen  Universitätslehrer*^)  ist  in  drei  Bänden  bis  zum  Jahre 
1756  geführt  worden,  i') 


JK  6,   n,    359("«).  —  8)  £.  Schmiele:    JBSchalweaen    3,    8.    161—217.    —  9)  Dar. 

Muller,  Leitfaden  z.  Gesch.  d.  deutachen  Volke«.     6.  verb.  Aafl.  y.  Fr.  Jange.     Mit  e.  Bild- 

Bü  Kaiser  Wilhelms  L  y.  A.  y.  V^emer.     Berlin,    Yahlen.     X,    218  S.     M.    1,80.    —  10) 

Haai  Meyer,    Lehrbach    d.  Gesch.     2.  dentsche  Gesch.    im  MA.     3.   deutsche  Gesch.  in  d. 

seoeren  Zeit.     Berlin,    Springer.     1888/9.     84    u.    49  S.     M.   0,50  u.  M.  0,60.  —  11)  H. 

Christensen,    Gmndrils  d.  Gesch.    fllr   d.    oberen  Klassen    höherer  Mädchenschalen    a.   f. 

Lehrerinnen-Seminare.     2.  T.  d.  MA.;  3.  T.  d.  NZ.  (Holzschnitte,  Karten,  Schriftproben,  Er- 

ginzongstafeln  etc.)     Breslau,    F.  Hirt     2.  T.     111  S.     M.  1,25.     3.  T.     149  S.    M.  1,60. 

Aaigabe  A   für  eyangelische  Schalen;    Ausg.  B  für  konfession.-gem.  Schulen  2.  T.  1,50  M.; 

3.  T.    1,85  M.   —    1:2)  M.  Y.  Sattler,    Grundrifs    d.  deutschen   Gesch.   nebst   e.   SpeziaU 

gcwh.  J^jems  mit  genealogischen  Tafeln,  (A)  Landkarten,  Charakterbildern  u.  1   Bildertafel. 

5.   yerb.    Aufl.     Mönchen,    Lindauer.     1887.     XII,    423   S.     M.   3,60.    —    13)    G.    Ditt- 

mar,  Deutsche  Gesch.  bis  z.  westfälischen  Frieden  (f.  Untertertia).     Mit  2  Karten.     (=»  Hilfs- 

btLeher  f.  d.  geschieht!.  Unterricht  in  höheren  Lehranstalten  2.  Heft.)     Heidelberg,  C.  Winter. 

82  8.    M.   1,20.  —  id.,  Brandenb.-Preufs.  Gesch.  seit  1 648  im  Znsammenhang  mit  d.  deutschen 

Gesch.   (f.  Obertertia.)    Mit    2  Karten.     (=   dass.    3.  Heft.)     92  S.     M.    1,20.  —    14)  B. 

Marggraff,  Pr^cis  de  Iliist  d'AIlemagne.     2i6mo   M.   reyue  et  corrig£e.     l'^re  partie  jus- 

qnea  1648.     2i*nie  partie  jusqu'en    1871.     Berlin,   Herbig.     1887/8.     XIX,   177  S.     XVI, 

200  S.    a  H.   2,50.    —    15)  Fr.  Lange,    Einige  Bemerkungen   zu    unsem  Lehrbüchern  d. 

dsQtichen  Gesch. :  ZGymn.  42,  S.  711/7.  —  16)  Forschungen  a.  Brandenb.  u.  Preufs.  Gesch., 

s.   0.  S.    75^    Vgl.    §42»»     Beitrr.    y.    Schmoller,    Sello,    Landwehr,    Naud4,    0. 

Herraann,   Mamroth,    Treitschke,    Brelslau,    y.   Arnim,    Meinecke,    G.   Leh- 

masa,  W.  Michael,  Knapp,  s.  Register.  —  17)  R.  Koser,    Umschau  s.  o.  S.  75*.  — 

IS)   H.   Totti e,    History   of  Prussia.     Vol.    I— IIL       Boston,    Honghlon,    Mifflin    &    Co. 


11,456  4  4S.     GeMmtgeschiclite. 

Unter  den  gröfseren  Perioden  der  deutschen  Geschichte,  die  mit 
umfassenden  Werken  bedacht  werden,  steht  das  MA.  oben  an.  Ihm  aus- 
schliefslich  ist  die  grofse  Quellensammlung^^)  unserer  nationalen  Geschichte 
gewidmet,  ebenso,  wie  die  Sammlung  von  Dbersetznngen^^)  der  hauptsächlichsten 
Quellenschriftsteller.  Die  'Jahrbticher',  in  denen  die  Münchener  Akademie 
den  gesamten  tiberlieferten  Stoff  der  deutschen  Eaiserzeit  kritisch  vereioigen 
will,  müssen,  noch  vor  Vollendung  des  Ganzen,  in  einzelnen  Teilen  schon 
neu  aufgelegt^*)  werden.  Ein  privates  Werk^^)  gedrängterer  Zusammen- 
fassung hat  den  Schlufs  der  Karolingerzeit  erreicht  Das  verbreitetste  Werk 
über  deutsche  Geschichte  ist  aber  gegenwärtig  nicht  ein  MAliches,  sondern 
eines,  weiches  die  Übei^angsperiode  vom  MA.  zur  NZ.  zusamenfafst.  Es  ist 
das  bekannte  und  schon  oft  besprochene  Werk  von  Janssen.  Dafs  von 
einem  neuen  Bande^^)  gleichzeitig  die  erste  bis  zwölfte  Auflage  zur  Ver- 
sendung gelangt,  ist  ein  Fall,  welcher  in  der  Geschichte  der  historischen 
Litteratur  Deutschlands  ohnegleichen  dasteht.  Während  in  Deutschland  sich 
der  Zustand  festzusetzen  scheint,  in  welchem  gegenüber  diesem  Werke  Zu- 
stimmung oder  Ablehnung  von  dem  katholischen-^)  oder  protestantischen'^) 
Standpunkt  der  einzelnen  Zeitschrift  abhängt,  machen  sich  in  Frankreich 
doch  auch  in  katholischen  Zeitschriften ^7)  ernste  methodische  Bedenken,  in 
freidenkender  *^)  Anerkennung  der  Thatsache  geltend,  dafs  poliüsch-religiöse 
Einseitigkeit  der  Auffassung  bei  den  Autoren  aller  Parteien  in  Zunahme  be- 
griffen ist.  Wer  die  historische  Litteratur  der  europäischen  Länder  in  inter- 
nationaler Vergleichung  verfolgt  hat,  wird  nicht  überrascht  sein,  dafs  Deutsch- 
land als  dasjenige  Land  erscheint^  in  welchem  der  Parteiton  in  der  Gescbichts- 
darstellung  die  gröfsten  Fortschritte  gemacht  hat.  Dafs  diese  Thatsache  noch 
nicht  allgemein  bekannt  ist,  liegt  an  der  naiven  Sicherheit,  mit  welcher 
bei  uns  die  lautesten  Schreier  über  Parteilichkeit  sich  und  ihr  Lesepublikom 
von  diesem  Vorwurf  ausnehmen. 

Unter  den  Nachschlagewerken  nimmt  unbedingt  den  ersten  Bang 
ein  das  grolse  biographische  Nationalwerk, >^)  welches  bis  ^Rainald  von 
Dassel' *^«)  gediehen  ist.  —  Die  Herbst 'sehe  Encyklopädie,  welche  in  kurzen 
Artikeln  über  die  Hauptpersonen  und  Ereignisse  seit  c.  1500  orientiert,  wird 
auch   nach    dem  Tode   des  Begründers   fortgeführt.**h)  —  Überwiegend  der 


1885/8.  1.  XV,498  S.  2.  XXIV,  308  S.  3.  XII,  334  S.  |[R.  Koecr:  FBPG.  1,  313/4, 
anerk.JI  —  19)  X  Endomann,  Über  Erziehang  u.  Charakterbildung  im  Hause  Hoben- 
aoHem.  Progr.  d.  Gymn.  zu  Hanau.  1887.  4.  23  S.  —  (8.  76*)  Br.  Bauer,  EinfluT« 
Fhinkreichi  auf  die  preulaische  Politik.  —  20)  Monumenta  gennaniae  Historica,  ■.  o.  S.  4*^, 
13",  14*»,  30S  31«,  35*,  391'**.  —  21)  Geschichtfichreiber  d.  dtsch.  Voneit  •.  o.  S.  5«, 
14»-",  31%  43»->.  —  22)  Jahrbücher  d.  dUch.  Gesch.  s.  Register,  s.  t.  Abel,  Dummler. 
»  28)  Bichter-Kohl,  Annalen  d.  deutschen  Geschichte,  s.  JB.  10,  II,  29*^.  —  24)  J- 
Janssen,  Gesch.  d.  deutschen  Volkes.  6.  Bd.  1.— 12.  Aufl.  (Kulturzustande  d.  deutsch. 
Volkes  seit  d.  Ausgang  d.  MA.  bis  z.  Beginn  d.  30j.  Krieges.)  Freiburg  i.  Br.,  Herder. 
XXX,  622  8.  M.  5,00.  Vgl.  o.  8.  60~.  —  25)  Vgl.  zu  d.  oben  (S.  60«»)  angemhitea  auch 
G.  E.  Haas:  LRs.  14,  (1888),  Sp.  276—80;  15  (1889),  S.  51/4  (üb.  Bd.  5,  6.)  —  26)  0. 
Egelhaaf:  HZ.  58,  8.  367—70  (üb.  Bd.  5.)  —  27)  A.  Baudrillart,  L'  AUemagne  i  la 
▼eUle  de  la  r^fonne:  BQH.  42,  1887,  8.  510—25.  Dass.  im  Auszüge:  Bull.  Cr.  9  (1888K 
8.  61/4,  betr.  d.  lianzos.  Übers.:  o.  8.  60«>  —  28)  Bourdoau,  ün  historien  catholiqae 
de  la  riforme.  M.  Jean  Janssen:  BDM.  86,  1888,  8.  904—33.  —  29}  Allgem.  dtsch.  Bio- 
graphie. Auf  Veranlass.  8r.  Maj.  d.  Kgs.  ▼.  Bayern  hrsg.  durch  d.  histor.  Komm,  bei  d.  kgl 
Akad.  d.  Wissensch.  Leipzig,  Dnncker  u.  Humblot  Bis  jetzt  27  Bande  (M.  824,00.)  - 
29*)  s.  o.  8.  42»  (Martens).  —  29b)  Encyclopsdie  d.  neueren  Gesch.  In  Verbdg.  mit 
namhaften    Uistorikom    begründet    v.    W.    Herbst.     Gotha,    F.  A.   Perthes.     Bi«   jeUt    39 


§  43.     Qesamtgeschichte.  11,457 

deatscben  Geschichte  gehören  die  Schriften  der  wissenschaftlichen  Vereine 
an,  welche  Johs.  Mtlller  (allerdings  unter  Ausschlnfs  der  Akademieen  and 
sonstigen  staatlichen  Yeranstaltungen)  in  unühertroffener  hibliographischer  Ge- 
nauigkeit gesammelt  hat.^^)  —  Für  den  Verkehr  mit  Archiven  giebt  die 
neue  Auflage  von  Burkhardt^^)  die  Adressen  der  Archive  (auch  privater),  die 
Namen  der  Beamten,  die  Hauptbestimmnngen  der  Benatzungsreglements  n.  a.  m. 

Die  Kulturgeschichte  von  Henne  am  Rhyn  ist  bereits  charak- 
terisiert worden.'')  Sie  liegt  nunmehr  vollendet  vor.'^;  Die  Zeit  der  Re- 
formation, des  30j.  Krieges  und  der  nächsten  Folgezeit  werden  zusammen- 
gefafst  als  ^die  Zeit  des  Kampfes  um  die  deatsche  Kultur';  der  aufgeklärte 
Despotismus,  die  Revolutionszeit  und  die  neueste  Geschichte  ebenso  als  'das 
Zeitalter  der  Aufklärung  und  des  Fortschritts'.  Von  den  einzelnen  Kultur- 
zweigen ist  namentlich  die  litterarische  Entwickelung  berücksichtigt.  Die 
Illustrationen  sind  überwiegend  Reproduktionen  gleichzeitiger  Werke  (darunter 
Facsimiles  und  Druckproben).  Zu  den  Trachtentafeln  ist  der  erklärende  Text 
TOD  A.  V.  Heyden  beigegeben.  —  Neue  Auflagen  bekannter  Werke****) 
einerseits,  sowie  kulturgeschichtliche  Kleinigkeiten  andrerseits**-**)  müssen 
wir  uns  begnügen  kurz  anzuführen. 

Die  neu  erscheinenden  Li^/era^ur^esc/iicA^en  verzeichnet  alljährlich, 
hie  und  da  mit  daran  geknüpfter  kurzer  Besprechung,  der  Herausgeber  des 
germanistischen  Jahresberichts.*®)  Die  meisten  sind  neue  Auflagen  gelehrter 
Fundgruben,*®**^)  oder  beliebt  gewordener  Darstellungen,**-**)  wie  die  Einzel- 


Liefernngun  (bis  Bd.  4,  S.  704)  &  M.  1,00.  -^  30)  Jobs.  MttUer,  D.  wiBsenBchaftl.  Ver- 
eine  a.  Gesellschaften  Deutschlands  im  19.  Jh.  Bibliogr.  ihrer  Yeröflfentlichangen  seit  ihrer 
Begiöndang  bis  aaf  d.  Gegenw.  Berlin,  Asher.  1887.  4.  XXI,  878  S.  In  11  Lieferungen 
i  M.  6,00,  —  Vgl.  JB.  6,  II,  352".  --  31)  C  A.  H.  ßurkhardt,  Hand-  u.  Adrersbuch 
d.  deutschen  Archive  im  Gebiete  d.  Deutschen  Beichs,  Luxemburgs,  Österreich-Ungarns,  d. 
nusiBehen  OstseeproTinzen  u.  d.  deutschen  Schweiz.  2.  stark  verm.  Aufl.  2  Tlo. :  Handbuch  u. 
AdreTsbach.  Leipzig,  Granow.  1887.  gr.  8<>  a.  12<*.  IX,  230  u.  65  S.  M.  10,00;  Adrefsb.  apart: 
M.  1,50.  —  32)  JB.  6.  —  33)  Henne  amRhyn,  Kultnrgesch.  d.  deuUchen  Volkes.  Mit  vielen 
Abb.  im  Text,  Taf.  u.  Farbendr.  2  Bde.  Berlin,  G.  Grote.  1886/7.  A^.  S.  375— 412.  Compl.  geb. 
U.  25,00.  —  34)  G.  Frey  tag,  Bilder  ans  d.  deutschen  Vergangenheit.  1.  MA.  17.  Aufl.  2.  y. 
MA.  z.  NZ.  1.  Abt.  16.  Aufl.;  4.  Bd.  Ans  Neuer  Zeit.  16.  Aufl.  Leipzig,  Hirzel.  1888.  VI, 
655;  VIII.  466;  496  S.  (M.  6,75;  6,25;  6,00.)  —  35)  Johs.  Scherr,  Deutsche  Kultur- 
L  Sittengesch.  9.  Aufl.  Mit  d.  Bildnis  d.  Vf.  Leipzig,  0.  Wigand.  1887.  XU,  664  S. 
M.  8,00.  —  36)  0.  Georg,  Verzeichnis  d.  Litt,  über  Speise  u.  Trank  bis  z.  J.  1887. 
flasQ.,  Klindworth.  1888.  UI,  131  S.  M.  2,50.  —  37)  F.  A.  Specht,  Gastmähler  u. 
Trinkgelage  bei  d.  Deutschen  y.  d.  ältesten  Zeiten  bis  ins  9.  Jh.  £.  Beitr.  z.  deutsch.  Kultur- 
geseb.  Stattgart,  Cotta.  1887.  61  S.  M.  1,20.  |[Steinmeyer:  ZDA.  1888,  S.  144 
(tserk.):  M.  Heyne:  DLZ.  1888,  S.  701/2  (ablehnend);  Batzinger:  LRs.  14,  S.  54  f.; 
HZ.  1887,  S.  535.]|  —  38)  A.  Biese,  D.  Entwick.  d.  Naturgefühls  im  MA.  u.  in  d.  NZ. 
Leipi.,  Veit.&Co.  1888.  VIII,  460  S.  M.  8.  —  |[K.  M.  Werner:  DLZ.  1888,  Sp.  593/6  (ver- 
■rteilend).]!  *  —  39)  Kinzel:  JBGermPh.  9  (1887),  S.  24—31;  10  (1888  ,  S.  35—41. 
Ziuammen  50  Nummern.  —  40)  K.  Goedeke,  Grundrifs  z.  Gesch.  d.  deutschen  Dichtung.  Aus  d. 
Uaellen.  6.  n.  7.  Heft.  2.  gänzlich  neu  bearb.  Aufl.  (3.  Bd.,  S.  1 — 384.)  Dresden,  Ehlermann. 
1886/7.  M.  7,60.  —  Vgl.  JB.  10.  —  41)  Von  A.  K  oberstein,  Grundrifs  d.  Gesch.  d.  deutschen 
Xstionallittentur.  6.  nmgearb.  Auflage  t.  K.  Bartsch,  —  ist  mehr  als  Bd.  1  (s.  JB.  6)  noch  immer 
nebt  erschienen.  |[M.Rödiger  u.  B.  Seuffort:  DLZ.7  (1886)  Sp.  1790/1;  8(1887),  Sp.  1839 
—43;  J.  Minor:  ZOG.  38  (1887),  Sp.  54/7;  Ph.  Strauch:  AnzDA.  14,  279—81;  Bartsch: 
Gennania  33,  S.  118;  J.  Goebel:  Mod.  Lang.  Notes  3,  S.  399;  CBl.  Biblioth.  5,  S.  233.]' 
—  42)  W.  Scherer,  Gesch.  d.  dtsch.  Litteratur.  4.  Aufl.  Berlin,  Weidmann.  1887. 
III,  816  S.  M.  10,00.  Vgl.  unten  No.  53/4.  —  43)  D.  Sanders,  Gesch.  d.  deuUchen 
Sprache  a.  Litteratur  bis  zu  Göthes  Tod.  3.  durchgesehene  u.  verb.  Aufl.  Berlin,  Langen- 
itbeidt  1887.  lU,  151  S.  M.  2,00.  —  44)  W.  Lindemanns  Gesch.  d.  dtsch 
Litteratur.     6.  Aufl.     1.  Abt.     Von  d.  ältesten  Zeiten  bis  z.  Anfang  d.   17.  Jh.     Hrsg.   unter 


11,458  i  ^3-     GeMuntgMchichte. 

werke  von  (f)  Jnl.  Schmidt  die  als  Teile  eines  gröfseren  Werkes  mit  ein- 
heitlichem Gesamttitel  neu  aufgelegt  werden>^)  An  Zahl  Qbertroffen  werden 
sie  von  der  Massenlitteratar  der  Schalbflcher,^^-^^)  anter  denen  die  Elage- 
schen^^'^o)  besonders  hervortreten,  sowohl  in  dem  Einflasse,  welchen  sie  — 
neben  Scherer* i)  —  auf  die  englischen  Schulbücher**-**)  üben,  als  auch  in 
der  besonderen  rühmlichen  Berücksichtigung,  welche  ihnen  die  kritische  Rand- 
schau eines  Germanisten  von  Fach**)  zu  teil  werden  läÜBt.  —  Er.  Schmidt 
hat  das  in  einer  akademischen  Antrittsrede  entwickelte  Programm*^)  in  seine 
Sammlung  kleiner  Schriften  aufgenommen. 

Die  grofse  'Geschichte  der  Wissenschaften  in  Deutschland'  hat  zwar 
im  Berichtsjahr  keinen  Fortschritt  gemacht;  doch  ist  aus  ihr  ein  bisher  nnr 
gelegentlich  besprochenes  Werk  an  dieser  Stelle  noch  einmal  anzufahren. 
Wegele*^)  verfolgt  die  historische  Litteratur  Deutschlands  vom  15.  bis  zum 
19.  Jh.,  sodafs  wir  an  diesem  Werk  zusammen  mit  denen  von  Wattenbach 
und  Lorenz  nunmehr  eine  zusammenhängende  Reihe  vom  Beginn  der  Ge- 
schichtschreibung auf  deutschem  Boden  bis  in  die  neueste  Zeit  besitzen. 

Yon  den  einzelnen  Abteilungen  der  Grote'schen  Kunstgeschichte  sind 
nunmehr  auch  'Malerei'  und  'Kunstgewerbe'  in  Angriff  genommen.*^)  Die 
Anlage  des  Werkes  ist  bereits  früher  kurz  charakterisiert  worden.*^)  Eine 
weitere  Besprechung  nach  Abschlufs  des  ganzen  bleibt  vorbehalten.  —  Das 
Buch  von  Knackfufs^o)  ist  vermutlich  ein  Parallelwerk  zu  den  Illustrations- 


Mitwirkung   v.  Fr.  Brüll.     2.  Abt.     Vom  Anfang  d.  17.  Jh.  bis  s.  Auftreten   d.  Romantiker. 
Bearb.    v.    J.    Soeber.     Freiburg    i.    Br.,    Herder.     1887/9.     VII,    740    S.     [k  M.   3,40.) 
|[B.  Boxberger:    BLÜ.   1887,    Sp.    294  f.;    Kinzel:    JBGermPh.   1887,    8.  26/7  (rieml. 
anork.)]|     (V.  kathol.  Standpunkte.)  —  45)  Jnl.  Schmidt,   Oeech.   d.   dtschen  Litteratur  t. 
Leibniz  bis  auf  unsere  Zeit.     3.  Bd.  1781—97.     Berlin,  Hertz.     1886.     gr.  8.     VIII,  353  S. 
M.  7,00.     Ist  erst  1888  in  d.  Bibliographieen   gekommen.  —  4B)  Leitfäden  t.  Egelhaaf, 
0.  Lange,   K.  Faultiek,   F.   A.   Pischon,   E.   Hoffbaner,   Fr.   Linnig,  J.  Henae, 
0.  Frick  u.  Fr.  Polack  sind  v.  Kinzel  (s.  o.  No.  39)  besprochen.     Vgl.  auch  B.  Jona»: 
JBSchulwesen  3B,  S.  35—40.  —  47)  Brugier,    Gesch.  d.  dtsch.  Nationallitt     Nebst  kur*- 
gefafster  Poetik.     Für  Schüler    n.   Selbstbelehrung.     Mit    e.    Titelbild,    vielen  Proben    o.   e. 
Glossar.     8.    Verm.    und    Torb.    Auflage.     Freibnrg   i.    Br.,    Uerdor.      1888.     XC,   700   S. 
M.    6,00.     |[LR8.    14,    S.  60    (anerk.);    JBGermPh.    10,    S.  37    (kritisch).];     Katholisch.  — 
48)  R.  König,  Abrifs  d.  deutschen  Litteraturgesch.     £.  Hilfsbuch  für  Schule  u.  Hans.     Mit 
13    Beilagen    n.    67    Abb.    im    Texte.     Bielefeld,    Velhagen  &  Kiasing.     1887.    IX,   202  S. 
M.  2,50.     |[J.  Minor:    ZOG.   1887,    S.   153;  G.  Bötticher:    NjPh.   1887,    S.  366— 71-] 
Auszug  aus   d.  gröfseren  Werke.  —   49)  H.  Kluge,   Gesch.   d.  deutschen  Nationallitteratnr. 
Z.  Gebrauche    an    höheren    Unterrichtsanstalten    u.    z.    Selbststudium    bearb.    18.    yerb.  Aufl. 
Altenburg,    Bondo.     1887.     VIII,    248  S.     M.  2,00.     —    50)    id.,    Auswahl    deutscher    Ge- 
dichte.    Im  Anschlufs   an    d.  Gesch.  d.  deutschen  Nationallittoratur.     3.    verb.  u.  venu.  AnH. 
Mit  66  Portr.  in  Holzschnitt.     Altenburg,    Bonde.     1887.     VIII,   619  8.     M.   3,00.  —   51) 
s.  o.  No.  42.  —  52)  J.  S.  Lublin,   Primer  of  German  Literature,  baaed  on  the  works   o( 
prof.  Kluge.     London,    Sonnenschein.     1887.     M.   SVa-  —   53)  W.  Scherer,    A  bist   of 
German  litterature.     Transl.   from   the   third   German  edition  by  F.  C.  Conybearo,   ed.  by 
Max  Müller.     2  vol.     Oxford,  Clarendon.     |[SaturdayR.  62,  Sp.  29.]|  —  54)  Max  Müller, 
The  German  classics  from  the  4th  to  the  19th  Century  with   biogr.   notes,    translatian«  into 
modern  Gorman   and  notes.     A  new  edition,   revised,   enlarged  a.  adapted  to  W.  Scher  er*  s 
Hist.    of    Germ.    Litt,  by  F.  Lichtenstein.     Oxford,   Clarendon.     1886.     |[Ac   1886,    col. 
274;    J.  Goebcl:    Mod.  Language  notes  2,    6.]'   —  55)  0.  Erdmann,    Betrachtungen  üb. 
Handbücher  z.  Litteraturk.  m.  besond.  Beziehung  auf  Kluges  Auswahl  dtsch.  Gedichte:    Z.  t 
dtsch.  Unterricht    2,  1888,    S.  210/8.  —  56)  Er.  Schmidt,    Wege  u.  Ziele  d.  deatschen 
Litteraturgesch.;    in:    Charakteristiken    (Berlin,    Wei.imann.)     1886.     S.    480-98.   —  57) 
Wegele,  Gesch.  d.  dtsch.  Historiogr.,  s.  JB.  8,  U,  73«».  —  58)  Gesch.  d.  dent«jh.  Kunst. 
3.  Bd.  Gesch.  d.  dtsch.  Malerei,   v.  H.  Janitschek,  S.  1—336  (1885/8)  u.  5.  Bd.  Gesch. 
d    dtsch.  Kunstgewerbes,  v.  J.  y.  Falke  S.  1—192.     (1888).     Berlin,   Grota  —  59>  Vgl. 
JB.  6,  II,  362">.  —  60)  H.  Knackfnfs,  DUche  Kunstgesch.     Mit  Abb.  im  Text  n.   Ein- 


§  43.     GdBamtgesdiiclite.  11,459 

werken  über  Geschiebte  nnd  Litteratargescbicbte,  welcbe  die  Firma  Velbagen 
k  Klasing  in  den  letzten  Jahren  bat  erscheinen  lassen.  —  Nicht  auf  den 
Abbildungen,  sondern  auf  dem  Zusammenhang  der  Darstellung  ruht  das 
Schwergewicht  des  Werkes,  in  welchem  Lübke  ^^)  unternimmt,  ^die  Ergebnisse 
seiner  Studien  Aber  die  gesamte  deutsche  Kunst  zusammenzufassen  und  in 
einem  gedrängten  Bilde  dem  deutschen  Volke  vor  Augen  zu  stellen.*  Auf 
eine  kurze  Skizzierung  der  ^ältesten  Zeit  (Schmucksachen  der  Gräberfunde, 
erste  Miniaturen,  Architektur  Theoderichs,  fränkische  Kunst)  folgt  ein  Über- 
blick aber  den  Stand  aller  Kunstzweige  im  Zeitalter  Karls  des  Grofsen.  Den 
Hanptteil  der  bisher  erschienenen  Lieferungen®*)  nimmt  die  ausführlichere 
Behandlung  der  romanischen  Zeit  bis  zum  12.  Jh.  ein.  —  Einzelne  Seiten 
der  Kunstentwickelung  haben  bereits  unter  andern  Gesichtspunkten  Berück- 
sichtigung gefunden.® 3)  —  In  anspruchsloser  Weise  ist  die  Sammlung  von 
Ueftchen  gehalten,  in  denen  Schulte  vom  Brühl ®^)  die  landschaftlich  be- 
liebten"^  Schlösser  und  Burgen  durchgeht.  Ohne  gelehrten  Apparat,  aber  fielt 
geschrieben,  mit  keinen  andern  Illustrationen,  als  blofsen  Holzschnitt-Skizzen 
aasgestattet,  erheben  diese  historischen  Beschreibungen  nicht  den  Anspruch, 
für  erschöpfend  zu  gelten,  sind  aber  ein  angenehmes  Hilfsmittel,  die  Er- 
innerungen an  Gesehenes  festzuhalten  oder  wieder  aufzufrischen. 


KlMltbUdeni.  2  Bande.  Bielefeld,  Yelhagen  &  Klasing.  YI,  596  a.  V,  608  S.  £nchieii 
in  5  Abt  &  M.  4,00.  —  61)  W.  Lübke,  Gesell,  d.  dtsch.  Kunst  ▼.  d.  frühesten  Zeiten  bU 
i-  Gegenwart.  Mit  Illustrationen.  Lief.  1/7.  Stuttgart,  Ebner  &  Seubert.  1888.  Lex.  8<>- 
S.  1-306.  k  M.  1,00.  —  62)  Inzwisclien  vollendet:  1890.  —  63)  Kirchliche  Archäologie 
>■  §72;  Kansttopographie  s.  {§23-41;  Konstgewerbe ,  Militararchitektur  s.  §42.  —  64) 
Schalte  Tom  Brühl,  Deutsche  Schlösser  u.  Burgen.  1/5  Heft:  1.  D.  Kaiserpfalz  Geln- 
Utuen.  2.  Vom  Bodensteiner  n.  seiner  Burg.  —  3.  D.  Ebemburg.  —  4.  D.  Marburg.  —  ö. 
D.  Dillberg  u.  d.  4  Burgen  zu  Neckarsteinach.     Leipzig,  Yofs.     S.  1—174.     k  M.  0,50. 


m. 


Ausland. 


Italien  bis  1492*). 

C.  CipoUa. 
L  Gesehiclite  Gesamtltalieiis. 

AUjfthrlich  zeigt  der  Überblick  über  die  italienische  Geschichtslitteratnr 
dasselbe  Yerb&ltnis:  fdr  die  Geschichte  aller  der  einzelnen  Länder,  welche 
bis  70r  kurzem  die  staatlichen  Organismen  der  Halbinsel  bildeten,  eine  leb- 
iu^  nnd  wissenschaftlich  stets  steigende  Thfttigkeit,  während  an  gnten 
Werken  über  die  italienische  Geschichte  im  allgemeinen  eher  Mangel,  als 
tl>erflQfs  ist 

Das  Mittelalter  als  Ganzes  reicht  nach  Gasagrandi^)  bis  1453, 
d.  h.  bis  znm  FaUe  von  Konstantinopel.  Um  zu  zeigen,  was  er  unter  dem 
^Bt'  der  occidentalischen  Greschichte  versteht,  erforscht  G.  die  verschiedenen 
Kdgangen  der  occidentalischen  Völker  and  ihre  wechselseitigen  Beziehnngen. 
Sein  Bach  bietet  kein  grofses  Interesse.  EbenfeJls  sehr  allgemein  gehalten 
ist  Cesaranis  Arbeit*),  aas  welcher  man  die  Entwickelang  der   nationalen 


*)  Anm.  d.  Bed.  —  GemUs  diesem  nanmehr  featgesetsten  Scblulspaiikt  und  die  Schriften 
aber  StTOBaioli,  Alexander  VI.,  sowie  über  den  Einfall  Karls  YIII.  Ton  jetit  ab  der  Keaieit 
HUB)  fiberwiesen.  Die  geographische  Begrenaong  ist  nach  den  heutigen  Staatsgrenzen  ge- 
iMmsien;  demeoLiprechend  ist  die  Litteratnr  über  Trient,  Triest  ond  Istrien  dem  {23,  über 
£e  italieniMbe  Schweis  dem  {  24  überwiesen.  Doch  bleibt  eine  Ergänanng  dieser  Litteratnr 
uch  der  speiifisch  italienischen  Seite  hin  an  dieser  Stelle  vorbehalten.  Die  Litteratnr 
Bber  die  Yolkerwandernng  einschlielslich  des  Einzoges  der  Langobarden  unter  Alboin  gehört 
ih  "Gennaniache  Voiseit'  ({ 11),  die  über  Kaiser  und  Baich  in  die  Beichsgeschichte  (§§  18/8); 
du  über  das  Papsttum,  Thomas  a  Kempis,  Thomas  ab  Aqnino,  Franz  t.  Assisi  u.  a.  in  die 
KirehengeMshichte  (§72B),  die  über  die  konstantinische  Schenkung  in  { 13  ('Karolinger').  ~ 
IKe  sehr  sahbreiche  Litteratnr  über  Columbus,  welche  früher  in  den  JB.  an  yerschiedenen 
Stellen  behandelt  worden  ist  [Ital.  MA.,  Ital.  NZ.,  Span.,  Nordamerika),  ist  für  die  Zukunft 
Qfiter  Zostiiiunimg  aller  beteiligten  Beferenten  dem  &  45  «Spanien'  überwiesen.  ~  Araber  in 
lUliens.46J. 

1)   V.  Cisagrandi,  Lo  spirito  d.   storia  d'Ocddente.     Genoya.     1886.  —  2)    Ednge 

JftfaTMberiehte  der  Qesoblchtswissensohaft.    1888.    m.  1 


IQ,2  §4^A.    Italien  bis  1492.     Cipolla. 

Einheit  im  Denken  und  Handeln  Ton  Odoaker  bis  1870  ersieht.  Manda- 
lari')  hat  in  einem  Bande  mehrere  Artikel  verschiedenen  Inhalts  gesammelt; 
das  MA.  betreffen  'Montecassino'  (von  wenig  Wert)  and  '£ine  proyenzalische 
Kolonie  in  Süditalien'  (die  Kommune  Faeto  in  der  Provinz  Foggia  verdankt 
ihren  Ursprung  Provenzalen,  welche  Karl  von  A^jou  dorthin  geschickt  bat.) 
—  Was  die  Rechtsgewohnheiten  und  Gesetze  anbetrifft,  so  kann  man  hier 
Capuanos  Arbeit^)  über  das  Recht  des  Heim&lls  anfahren,  dessen  Ge- 
schichte er  bis  zu  seinem  Ursprung  verfolgt,  um  dann  bei  der  Barbareozeit 
länger  zu  verweilen. 

Der  Beginn  des  Mittelalters^  der  Einbruch  germanischer  Völker- 
schaften in  Italien  in  der  sogen.  Völkerwanderung  wird  an  anderer  Stelle 
behandelt.^- ^)  Nur  für  die  innere  Geschichte  Italiens  in  dieser  Zeit  machen 
wir  auf  eine  Arbeit  Fahrest)  aufmerksam.  Während  Mommsen  in  der 
Provinz  der  'Alpes  Apenninae'  bei  Paulus  Diakonus  einen  blofsen  Irrtum 
des  Autors  erblickte,  glaubt  F.  dafs  dieselbe  wirklich  existiert  hat.  F.  Ter- 
mutet,  sie  sei  zur  Zeit  der  byzantinischen  Herrschaft  (553 — 567)  eingerichtet 
worden. 

Aus  der  Langobardenzeit^^-^*)  erwähnen  wir,  dafs  Brambilla^') 
eine  neue  und  seltene  langobardische  Münze  erläutert  hat.  —  Von  grofser 
Wichtigkeit  ist  die  Nekrolog-Hs.  (mit  Namen  des  8. — 10.  Jh.)  aus  demalten 
Kloster  S.  Salvator  (oder  S.  Julia)  in  Bresda,  einer  Gründung  aus  der  Zeit 
des  Königs  Desiderius.  Die  alte  Hs.  wurde  von  Valentini^^)  veröffentlicht, 
und  wenn  auch  die  Ausgabe  und  insbesondere  die  Erläuterung  etwas  zn 
wünschen  übrig  läfst,  so  ist  die  Arbeit  doch  wichtig.  Ahnliches  Material 
hat  de  Baye^'^)  für  die  Geschichte  der  langobardischen  Industrie  gesammelt; 
aber  seine  Arbeit  ist  nicht  tief  noch  genügend  geordnet,  obwohl  sie  über 
einen  bis  jetzt  zu  wenig  behandelten  Gegenstand  viel  Licht  verbreitet.  — 
Bei  Gelegenheit  der  Geschichte  des  langobardischen  Rechts  und  seiner  Be- 
ziehungen zum  römischen  Recht  behauptet  Gaudenzi^'^),  dafs  die  Geschichte 
des  ^mundium'  im  Neapolitanischen  zeige,  wie  vielfach  länger  als  im  Norden 
langobardisches  Recht  sich  hier  gehalten  habe.  —  In  der  Arbeit  Ta- 
massias  ^^)  ist  der  neueste  und  interessanteste  Teil  deijenige  über  die 
Haltung,  welche  die  Langobarden  in  den  religiösen  Fragen  einnahmen, 
und  über  ihre  Beziehungen  zum  Papst  Gregor  L,  sowie  zum  Dreikapitel- 
Streit:  T.  glaubt,  die  Langobarden  haben  die  Päpste  und  die  katholische  Kirche 


CeiRrani,  La  tradisione  anitaria  in  Italia.  Torino,  1887.  —  3)  Mario  Maiidalari,8aggi 
di  Btoria  e  critica.  Borna,  Bocca.  1887.  —  4)  L.  Gapnano,  Albinaggio.  Atti  Accad.  Napoli. 
21,  1887.  —  5-8)  B.  §11.  —  9)  F.  Fabre:  BA.  Se  S.  8,  1886,  S.  349—50.  —  10)  X 
G.  Gatti,  L'epitafflo  di  ^JoliaimeB  Exigana'  vescoTO  d'ignota  aede  d.  aec  6:  Ball.  Gomm. 
archeol.  Coman.  di  Borna,  S.  Serie,  16,  Febr.  1888.  —  11)  X  Un  paeao  di  Paolo  diac  di- 
cbiarato:  Civiltä  Cattolica.  Heft  898.  Betrifft  d.  «Bzcerpta  Fompeii  Feati'.  —  12  X  ^It 
Nisard,  Des  poöaies  de  Ntinte  Badegonde  attribaöes  jusqa'ici  &  Fortnnat:  BH.  37,  S.  49. 
Nimmt  an,  dafs  zwei  Gediclite  (raina  Thuringoram ;  Artachis),  welche  gewöhnlich  Fortnoit 
zngescbr.  werden,  t.  Badegonde  Terfalat  sind.  —  X  J-  ^e  Baye,  Groix  lombardea  trooT^ 
en  Italie:  Gaa.  arch^l.  1888,  Heft  1/2.  —  13)  G.  Brambilla,  TremisM  di  Botari  re  d. 
Longobardi ;  dacato  pavese  o  fiorino  d'oro  di  Filippo  Maria  Visconti.  Pavia,  Foai.  1887.  — 
13>)  A.  Valentini,  Godice  necrologioo-liturgico  d.  monasterio  di  S.  Salyatore  o  8.  Oinüa 
in  Brescia.  Brescia,  ApoUonio.  824  S.,  mit  4  Tfln.  —  13^)  J.  de  Baye,  Stades  arch^ 
logiqoes.  Epoqae  de«  inyasions  barbarea,  Indnatrie  longobarde.  Paria,  Nilsaon.  4*.  148  S. 
SOfr.  |[BC.  26, 168/5  (BarthÄlemy);  B.  ator. Ital.  5,  709— 12  (Orai).]|  Mitl6Taf.  ümH' 
gangl.  —  13c)  A.  G a ad ena i,  Le  yicende  d.  mnndio  nei  territori  longobardi  del'  Italia meridionale: 
ANap.  13,  S.  95— 118.  —  14)G.Tama8aiay  Longobardi,  Franchi  e  Ghieaa  lomana fino  ai tempi 


{44 A.    ItoUen  bia  U92.     CipoUa.  111,3 

hauptsächlich  bekämpft,  am  ihre  politische  and  geistige  Unabhängigkeit  za 
wahren;  daher  hatte  die  Lösang  oben  genannten  Streites  anch  einen  groDsen 
politischen  £iDflaIi5. 

Zar  Zeit  der  Franken  begann  Venedig  eine  historische  Bedeatong  za 
gewinnen.     Mnsatti^^)  hat  jetzt  seine  Geschichte  Venedigs  beendet. 

Unter  den  Veröffentlichnngen^^^^)  über  das  10.  Jahrhundert  zeichnet 
sich  die  Hayets^^)  aas,  welcher  bewies,  daJs  man  sich  in  Oberitalien  (Asti, 
Payia)  im  10.  Jh.  vor  Gerbert  (Silvester  H.)  einer  Art  Korzschrift  bedient 
hat,  genaa  ebenso  wie  sie  nachher  Gerbert  gebraacht  hat  —  Betreffs  der 
angenommenen  Furcht  yor  dem  Weltende  im  J.  1000  hat  Tamassia^') 
eine  fleülBige  Untersachang  über  die  Formel  'appropinqnante  fine  mnndi'  ge- 
liefert, welche  sich  in  den  Urkk.  findet  and  im  9.  Jh.  za  verschwinden  beginnt 
Er  glaabt,  sie  war  nicht  ohne  Zasammenhans  ^^  jener  Farcht,  sonders 
hfttte  sich  bei  dieser  Gelegenheit  mit  alten  Oberliefernngen  verbanden. 

Der  Wert  der  in  der  2.  Hälfte  des  //.  Jahrhunderts  von  Amatas 
geschriebenen  l^ormannengeschichte  ist  verschieden  bearteilt  worden;  während 
Hirsch  sie  angreift,  hat  sie  Beist  übertrieben  verteidigt  Schipa'^) 
nimmt  einen  mittleren  Standpankt  ein. 

Über  die  italienischen  Hetzereien  im  42.  Jahrhundert  haben  wir 
nnr  wenig  anzaführen.'^)  Dionisotti*')  hat  in  ihren  Ursprüngen  and  in 
ihren  ältesten  Fortschritten  mehrere  Adelisfamilien  des  westlichen  Oberitaliens 
hehandelt.  Die  Arbeit  teilt  keine  nenen  Urkk.  mit;  trotzdem  kann  die 
Schrift,  da  sie  heraasgegebenes  Material  ordnet,  nützlich  sein.  Aach  die 
Lombardei  empfing  Licht  darch  die  Rhätische  Urkk.*Sammlang,  mit  deren 
HeraoBgabe  Fossati*')  fortßlhrt. 

Besonders  belenchtet  warde  das  nordöstliche  Italien  des  /5.  Jahr^ 
hunderts  darch  die  Biographie  Salvagninis^^)  über  den  heiligen  Antonins 
von  Padaa.  Darin  ist  die  Thätigkeit  des  Antonins  in  politischer  and  litte- 
rtrischer  Hinsicht  behandelt  Nach  Gerone'^*^)  kamen  die  Venezianer  nicht 
aof  vorherigen  Beschlnfs  von  der  Richtnng  des  4.  Ereazzages  ab,  sondern 
wurden  vom  Zafall  geleitet  Innocenz  HL  habe  die  Flünderang  Zaras  ans- 
drttcklich  gemilsbilligt,  dagegen  die  Einnahme  Konstantinopels  weniger  streng 


äi  n  lintpnndo.  Bologna,  Zasichelli.  108.  —  15)  £.  Mnaatti,  Storia  di  an  lembo  di 
tmi,  ooda  VenesiA  ed  i  VenesianL  4,  5  n.  6,  337,  354  a.  175  8.  —  16)  F.  Tedeschi, 
n  tentimento  nationale  d.  latriani  atadiato  n.  storia:  La  proT.  d.  latria.  22,  No.  21/4.  (D. 
Ittg»  Verbindang  latriena  mit  Venedig  wurde  aach  für  d.  Geach.  d.  Markna-BepnbUk  nicht 
choe  Wert)  —  17)  6.  Bertolotti,  lUuatrasione  d'an  denaro  d'argento  inedito  di  Bodolfo 
ti  Borgogna  re  d'Italia:    Milano,  CiyeUi.     6  S.,  mit  1  Tal     (Geprägt  in  Mailand  am  922/5.) 

—  X  C.  Brrera,  Un  diploma  inedito  dei re  Berengario  II.  e  Adalberto:  A.  at.  itaL  5.  Ser. 
1.  3.  299.    (Abachrift  d.  13.  Jh.     B.  Diplom   d.  Jähret    960    für   Ooido   betrifft  Tnsden). 

—  X  X«>  Colini  Bälde B Chi,  Lindprando  veac.  di  Cremona.  Giarre,  Castorina.  73  S» 
Inae  biograph.  Skiaze  d.  weitbekannten  Biachofia  a.  Geachichtaachreibera  aoa   dem  10.   Jh. 

—  18)  Julien  Hayet,  La  tachygraphie  italienne  da  Xe  aiöcle:  CB.  4.  Ser.  15.  —  19)  G. 
Tanaasia,  La  formida  'appropinqoante  fine  mondi'  nei  docamenti  d.  Medio  evo:  Filangeri. 
12.  Jahrg.,  1.  Teil,  Nr.  5.  —  20)  M.  Schipa,  A  propoaito  della  proaaima  edizione  della 
'T'toire'  di  Amato:  ANapol.  13,  S.  484  ff.  —  21)  Gh.  Molinier,  Stades  aar  qaelqnea  mann- 
Knta  dea  bibliothftqoea  d'Italie  ooncemanta  Tinqaiaitioxi  et  lea  croyancea  h^r^tiqaea  da  Xlle 
•0  XYII  aiide.  Paria,  Leroox.  —  X  S-  Breyer,  Arnold  t.  Breada:  Hiat  Taachenb. 
6.  Frige.  S.  Jahrg.  1889.  —  22)  Carlo  Dioniaotti,  Le  famiglie  celebri  medioerali  dell' 
Italia  anpariore.  Torino,  Booz.  1887.  —  28)  F.  Foaaati,  Codice  diplomatioo  della  Bezia: 
Period.  d.  See  ator.  Comenae.  6.  Jahrg.,  Nr.  21/2,  23/4.  —  24)  £.  Salyagnini,  S. 
^atomo  da  Padora  e  i  aaoi  tempi  1195—1231.     Torino,  Boox.  —  25'26)  Franceaoo  Cerone, 

1» 


ni,4  §44A.     lüOien  \A»  1492.    CipoUa. 

beurteilt  >^)     Die   Festsetzniig  der  Aojons  im  Neapolitanischen  nnd  andere 
Ereignisse  des  13.  Jh.  wurden  in  kleinen  Spezialuntersnchangen  b^andelt'^) 
Unter  den  Ereignissen   des    44.  und  45.  Jahrhunderts*^)   wurde 
der  AnfiBtand  Cola  di  Rienzos  mehrfach  behandelt.  >*)    Indem    Prou'^)  die 
Beziehnngen  Urbans  Y.   zn  Frankreich  behandelt,   kommt  er  anch  auf  Ber- 
nabo Visconti  zu  sprechen,  und  zeigt,  wie  sich  zwischen  diesen  Forsten  und 
den   Papst   König  Johann  IL  von  Frankreich  als  Vermittler  gedr&ngt  hat 
Burys^)  hat  ausfEÜirlich  über  die  venezianischen  und   lombardischen  Kolo- 
nieen  auf  der  Insel  Euboea  gehandelt  —  Einen  recht  wichtigen  Beitrag  zur 
Geschichte  des  14.  und  15.  Jh.  verdanken  wir  Medin   nnd  Frati.>>)    Sie 
haben  in  2  B&nden  die  versifizierten  Wehklagen  historischen  Inhalts,  welche 
in  jenen  beiden  Jhh.  geschrieben  sind,  gesammelt;  der  dritte  noch  nicht  ver- 
öffentlichte Band  wird  die  ^Wehklagen  des  16.  Jh.  enthalten;  fOr  das  14.  Jh. 
sind  besonders  die  über  den  Tod  von  Bemabo  Visconti   (1385)   bemerkens- 
wert.    Die    Dichtungsart   der   ^Wehklage'  in  volkstümlicher  Form   läfst  die 
Meinung    des   gewöhnlichen   Mannes   erkennen  und   ist  daher   von   grofiser 
historischer  Wichtigkeit    —    Nach  Verheiratung  der  Valentina  Visconti  mit 
Ludwig  von  Orleans   war    der  französische  Einflufs  auf  die  Lombardei  uid 
im    allgemeinen   auf  Norditalien   nicht   grols,    obgleich  Asti  aus  genanntem 
Grunde    der   französischen  Herrschaft  unterworfen  war.     Mit  diesen  Fragen 
hat  sich  de  Maulde*'*'^)  beschäftigt     Seme  Erörterung  ist,  obwohl  ohne 
Angabe  von  Quellenstellen,  doch  im  ganzen  nicht  ohne  Wert.     Für  die  nea- 


II  papa  ed  i  Yenemnin.  qaarta  Ciociata:  AVen.  86,  67  S,  887  ff.  —  27)  G.  Morisio,  Stom 
d.  Ecoelini,  trad.  Dom.  Boitolan.  Vicenxa,  Boinor.  16.  110  S.  —  X  Elenco  delle  per- 
gamene  Fiuco:  ANap.  13,  S.  161  ff.  Dieses  Teneicbn.  enthSlt  d.  J.  1511/7,  es  wiid  fort- 
gesetzt  —  28)  A.  Jonbert,  L'^tablissemeiit  de  la  maison  d'Anjou  dana  le  royaniDe  de 
Naples  d'aprös  de  nonveanz  docnments  1865 — 85.  Angers,  Germain  &  Qxassin.  48  8.  — 
X  J-  I)el  Lungo,  üna  memoria  di  Oampaldino:  Fanfolla  d.  domenica:  10,  7.  fi.  —  X  0- 
Digeard,  Un  nonvean  r^dt  de  l'attentat  d'Anagm:  KQH.  48,  8.  557.  (E.  neue  Nachiieht 
Aber  d.  Attentat  v.  Anagni,  welche  t.  Panl  Foomier  in  e.  Wiener  Hs.  gefanden  wurdsu)  — 
X  G.  Bondoni,  Dino  Gompagni  e  la  oritica:  Bass.  Nazion.  89,  S.  6  ffl  (Glubt,  dsfii  d. 
Besnltate  d.  Kritik  v.  J.  Del  Longo  Aber  d.  Ghronik  v.  Dino  Compagni,  darchaiu  fir 
ihre  Echtheit  sprechen.)  —  2^)  X  £•  Motta,  Soiddi  n.  Quattrocento  e  n.  Cinquecento: 
A.  st  lomb.  15,  96  ff  (In  d.  Benaissanceaeit  ist  d.  Selbstmord  selten.)  —  29)  B.  Bodo- 
canachiy  'Cola  di  Bienso'  histoire  de  Bome  da  1848  k  1854.  Fkris,  Lehose.  (Obeiilichl.; 
es  ist  e.  amfangr.  Werk,  aber  ohne  zareichende  Kenntnis  d.  Qaellen.)  — X^^^>^c.  Torracs, 
Discassioni  e  rassegne  letterarie.  Livomo,  Yigo.  (Sammlang  yieler,  fast  aller  heraoigege- 
gebener  AafsStae;  betreffen  d.  politische  Gesch.  d.  folgenden:  'Cola  di  Bienao  e  la  Caaione 
«Spirto  gentU',  'Bimatori  napoletani  d.  sec.  XV,  <CamiUo  Ponio'.  ~  X  G.  Sommerfeldt, 
D.  Bomfahrt  Kaiser  Heinrichs  YIL  (1310/3).  KSnigsberg,  GrSfe.  57  S.  —  30)  H.  Proo, 
Stade  sor  les  relations  politiqnes  da  pape  Urbain  Y  avec  les  rois  de  France  Jean  II  et 
Charles  V  (1862—70).  Paris,  Vieweg.  195  S.  —  81)  J.  B.  Bary,  The  Lombards  and 
Venetians  in  Eaboia  1840—1470:  JHSt  8  u.  9.  1887/8.  —  X  J.  D-  Pasolini,  I  tixttii 
di  Bomagna  e  i  papi  n.  medioevo.  Zmola,  Galeati.  (Geringen  Wertes).  —  XA.fl.Chirat, 
Sainte  Chaterine  de  Sienne  et  T^lise  an  XlVe  ahdt.  Paris  a.  Lyon,  Delhomme  &  Brigoet 
XIY,  404  S.  —  XP-  Tocco,  Dae  docamenti  intomo  ai  Beghini  d'Italia:  A.  st  ital.  5.  Fol^e^ 
8.  1,  417  ff.  (bespricht  d.  Begebenheiten  in  Tascien  während  d.  Jahre  1388,  1827:  anch  ftr  l 
ftbrige  Italien  wichtig.)  —  X  G.  Lambroso,  La  (Hostiiia  e  llngiastuia  dipinte  da  Giotto 
n.  capella  d.  Scroregni  a  Padova:  Atti  Accad.  Lincei,  Bendiconti,  4.  Folge.  8,  H.  18  t. 
18.  Dez.  1887.  (Erklärt  d.  Symbolik  d.  MA.  in  d.  Yorstellang  d.  Bechts  a.  d.  Unrecht«.) 
—  82)  A.  Hedin  n.  L.  Prati,  Lamenti  stör.  d.  secoli  XIY,  XY  e  XYL  Bologna,  Bomag- 
noli,  1/8  Bände.  —  88'84)  B.  De  Maalde,  Les  dacs  d'Orltens  en  Lombardie  awt 
Loais  XIL  (1887—1483):  BHD.  2,  8.  68  ff,  883  ff.  —  X  A.  M.  P.  Bobinson,  The  dsim 
of  the  Hoase  of  Orleans  to  Milan:  EHB.  S.  9—10.  —  X  G.  Sforia,  Papst  Nicolau*  V. 
Heimat,  Pamilie  a.  Jagend;  deutsche  Aasgabe  t.  Hago  Th.  Horak.  Innsbrnck,  Wagner.  H, 
891  S.    (Y.  d.  italienischen  Originalaoflage  dieses  Werkes,  haben  wir  schon  gesprochen ;  TgL 


4UA.     Italien  bis  1492.    CipolU.  ni»5 

poliUnische  Geschichte  des  14.  und  15.  Jh.^^),  sowie  fttr  die  Geschichte  der 
Lombardei  und  der  Republik  Venedig  in  der  2.  Hftlfte  des  15.  Jh.  wurden 
neue  Materialien  veröffentlicht;  namentlich  die  letzteren  bieten  viel  Wich- 
tiges.*«) 

Unter  den  Arbeiten,  welche  einzelne  historische  Quellen  der  Huma- 
nüUnzeit  betreffen,  verdient  die  Absicht  Novatis,  das  Briefbnch  von  Co- 
lacdo  Salatati  zu  veröffentlichen,  besondere  firw&hnung.^^-^^)  Salutati  war 
Geheimschreiber  der  Republik  Florenz,  und  in  seiner  ausgedehnten  Korre- 
spondenz mit  einem  groben  Personenkreis  befafste  er  sich  mit  Wissenschaft 
ebenso  wie  mit  Politik. 

Es  folgen  einige  Bemerkungen  aber  Bflcher,  welche  Litteratur, 
Kunst  und  Rechtsu)is$en$chaft  behandeln,  aber  auch  von  einiger 
Bedeutung  für  die  politische  Geschichte  sind.  Ein  grolser  Teil  von 
Wiesners  Arbeit^*)  über  die  Papierfabrikation  im  MA.  hat  Bezug  auf 
Italien  und  wurde  auf  Grund  von  Untersuchungen  itaiienischen  Papiers 
ans  dem  13/5.  Jh.  verfafsU  Im  2.  Bande  seiner  ttberaus  gelehrten  Grescfai^hte 
der  italienischen  Litteratur  spricht  Gaspary^^)  ausführlich  über  die  Huma- 
nisten des  Cinquecento.  Gs.  Buch  ist  auch  wegen  der  reichen  bibliogra- 
phischen Notizen  über  jeden  Autor  höchst  wichtig. 

Die  Rechtswissemchaft^^  ist  mit  der  politischen  Geschichte  eng  ver- 
banden, und  wie  die  Wiedererweckung  des  Studiums  des  justinianischen 
Rechts  in  Italien  im  11.  Jh.  zum  Aufblühen  der  Universitäten  den  Grund 
gelegt  hat,  so  hat  sie  auch  zu  den  politischen  Vorgängen  beigetragen,  welche 
sich  an  den  B^inn  des  Kommunalwesens  in  den  italienischen  Städten  an- 
schlielsen.**) 

Die    8.   Centenarfeier   der   Universität    Bologna   gab    zur    historischen 


JB.  1887  II.  175*^.  —  35)  £.  F^rcopo,  La  morte  di  don  Enrico  d'Aragona  lamonto  in  dialetto 
Calftbreae  1478:  A.  stör.  Nap.  13,  S.  180  ff.  (Heinricli  war  ein  natürlicher  Sohn  d.  Kdnigt  Fer- 
diaasd  L)  —  X  A.  IKAncona,  Di  ana  canaone  popolare:  Fanfnlla  d.  domenica.  29.  Jan. 
1888.  Betrifft  Itabelle  t.  Lotharingien,  Weib  ▼.  Benato  y.  Anjoo.  —  X  ^>  Barone, 
Sotixie  itoriche  tratte  dai  regiitri  di  canoelleria  d.  re  Ladialao  di  Daraazo:  A.  at  Nap.  13, 
S.  6--3&  (Schlnla  d.  Aniaats.;  erklärt  d.  Periode  1396-^1414).  —  X  id.,  Notiaie  Btoriche 
rwoBÜXjd  d.  registri  «Ciiriae'  della  cancelleria  Aragoneae:  ib.,  8.  746  ff.  (D.  Begiater  nmfaaflen 
d.  Periode  1482—1601 ;  hier  werden  inerat  d.  Nachrichten  für  d.  J.  1482/4  ana  Licht  g»- 
i^ndit).  —  36)  Y.  Boaai,  Poesie  atoriche  d.  aeo.  XY  a  propoaito  di  nna  recente  pablicazione : 
ATea.  36,  S.  207  ff.  (Gelegentl.  d.  Auflage  d.  «Sonetten'  v.  Piatoja,  durch  d.  Sorge  R.  Benier'a: 
viehtig  lilr  d.  Geaeh.  d.  Einfalles  d.  Königa  Karl  YIU.  ▼.  Prankreich.)  —  X  £•  Motta, 
SpigolataTe  d'archirio  per  la  atoria  di  Yeneaia  n.  aeoonda  metä  d.  Qnattrocento:  ib.  86, 
S.  2$5  ffl,  877  ff.  (Ana  d.  StaataarchiT  in  Ifailand ;  e.  besondere  a.  bemerkentwerte  Wichtig- 
^  gewannen  um  1470  die  Predigten  e.  Monchea,  welche  in  Yenedig,  um  1470,  gegen  die 
Larter  d.  Fürsten  n.  d.  Priester  atattgefunden  haben.)  —  P.  De  Nolhac,  Giovanni  Lorensi 
läblioth6eaire  d'Innocent  YIU.  Borne,  impr.  de  la  Paix.  18  8.  (Lorensi  in  Yenedig  um 
1440;  wir  Bibliothekar  1489;  es  scheint,  dals  er  v.  d.  Borgia  TergÜtet  wurde.)  —  X  A. 
<i«  Couffon  de  Kelderlech,  Diasertation  anr  Joanne  d'Arc  dite  la  Pncelle  d'Grl^ans: 
Giots.  Araldico  15,  S.  181  ff.  bestreitet  dab  d.  Jungfrau  d.  Tochter  Frana  Ghiglieri'a,  welcher  1401 
ioa  Bologna  Terbannt  nach  Frankreich  floh,  sei.  —  87-42)  Franc.  NoTati,  Epistolario  di  Go- 
Iscrio  Salntati:  Bull,  st  ital.  4,  8.  64  ff.  ^  X  K.  M.  Kopp,  Maffeo  Yegio  e.  Humanist  o. 
Hdagoge  d.  15.  Jh.:  Progr.  Münster.  1887.  (M.  Y.  war  auch  e.  Geachichtssehreiber.)  — 
X  F.  Sacchi,:  A.  st  lomb.  15,  8.  195.  Teilt  neue  ürkk.  1475,  1477  über  Barthol. 
Piatiaa  mit  —  43)  J.  Wiesner,  D.  mikroskop.  Untersuchung  d.  Papiers  mit  besonderer 
Berficksichtigong  d.  ältesten  orientalischen  u.  europäischen  Papiere.  Wien,  1887.  —  44) 
Adolf  Gasparj  ,  D.  italienische  Litteratur  in  d.  Benaissancezeit :  Gesch.  d.  italien.  Litteratur, 
3.  Bd.  Berlin,  Oppenheim.  YIU,  704  8.  —  X  Lefebure  Saint-Ogen,  Les  femmea 
<im  l'Itaüe  de  la  Benaisaanoe:  B.  du  monde  latin.  Okt.  1888.  —  44«)  Ygl.  auch  §.  42.  — 
4d)  lex  Bomana  Uün.  a.  42.    G.  Balbi,  Studü  n.  atoria  d.  diritto  publico  d.  italiaai  nelle 


in,6  iUA.    Italien  bis  1493.     Gipolla. 

Forschung  über  die  Rechtsschule  von  Bologna  wie  ttber  die  firaheren  yon 
Born  und  Ravenna  yeranlassang>^)  Fitting^^  ontersacht  die  groüse 
universelle  Bedeatang  der  Rechtslehre  zu  Bologna  seit  dem  II.  Jh.  Er 
nimmt  die  einfache  Fortsetzung  einer  seit  dem  Altertum  niemals  1lnte^ 
brochenen  Übung  an.  Im  Gegensatz  dazu  verficht  Tamassia^^)  in  einer 
Schrift,  welche  lebhaften  Widerspruch  hervorrief,  die  Ansicht,  das  Unterrichts- 
Wesen  der  Schule  zu  Bologna  sei  nicht  ursprünglich  und  echt  justinianisdi, 
sondern  hänge  vielmehr  von  der  byzantinischen  Wissenschaft  ab.  Ca  r dncci^') 
hat  sich  in  seiner  Festrede  im  grofsen  und  ganzen  der  Meinung  Fs.  ange- 
schlossen; er  suchte  jedoch  zu  zeigen,  dafs  diese  Meinung  den  Ruhm  der 
Universität  als  des  Sitzes  der  Erneuerung  der  juristischen  Studien  nicht 
schmälern  wird.  Thatsächliche  Nachrichten  über  die  ältesten  Zeiten  jener 
Universität  verdanken  wir  den  fleiHsigen  Forschungen  Riccis^^');  nach  der 
juristischen  Seite  hin  sind  Chiappellis^^)  Untersuchungen,  welche  sich  auf 
die  Bücher  der  Rechtsgelehrten  und  auf  die  Erforschung  von  deren  Qaellen 
stützen,  interessant.  Was  die  Studien  in  ihren  Anfängen  betrifft,  so  haben 
wir  darüber  zahlreiche  Einzeluntersuchungen  und  Monographieen.  Von  höchster 
Wichtigkeit  ist  die  Veröffentlichung  der  Dokumente,  betreffend  die  Deutseheo, 
welche  in  Bologna  studiert  haben;  diese  Sammlung  von  Dokumenten  ver- 
dankt man  Malagola  und  Friedländer.^')  Sie  umfafst:  Statuta  1497, 
Privilegia  1530—1737,  Instruinenta  1S65 — 1543.  Seine  verschiedenen 
Studien  über  die  Universität  Bologna  hat  M.^^)  in  einem  Bande  gesammelt. 
Er  behandelt  darin  die  Rektoren  der  Universität,  Nikolaus  Copemicus,  Galilei 
u.  a.  Andere  haben  sich  mit  verschiedenen  Statuten,  mit  dem  Unterricht 
des  Xmerius^*)  etc.  beschäftigt.  —  Rivalta^*)  untersuchte  den  Unterricht 
in  Ravenna,  und  Buonamici^^)  erforschte  die  wissenschaftlichen  Beziehungen 
zwischen  Pisa  und  Bologna.  Er  bewies,  dafs  es  in  Pisa  vor  dem  12.  Jh. 
eine  wirkliche  juristische  Ausbildung  gegeben  hätte  und  vielleicht  auch  einen 
Rechtsunterricht.   —    Von  aufserordentlicher  Wichtigkeit  für  die  Geschichte 


prime  etk  d.  medio  ero:  Giorn.  soc.  lettnre  di  QenoTE.  10,  H.  8/4,  5,  10/1.  (ünterracht  d. 
itaüeniBchen  Institutioiien  unter  d.  Hemchaft  Odoaken,  d.  Oitgothen,  o.  d.  Byiantiner.)  — 
46)  A.  D  el  Yec  chio:  Arch.  st.  ital.  5.  Folge.  2,  S.  394  ff.  —  (FleiTsigo  u.  sehr  eingehende 
Besprechung  d.  Publikationen,  welche  gelegentlich  dieses  Jnbillnms  stattgefunden  haben).  — 
47^  H.  Fitting,  B.  Anfänge  d.  Bechtsschule  zu  Bologna.  Berlin,  Gnttentag.  129  S.  — 
48)  O.  Tamassia,  Bologna  e  le  scuole  ünperiali  di  diritto:  A.  giurid.  40,  H.  1/2.  —  49) 
Giosuft  Carducci.  Lo  studio  bolognese.  Bologna,  Zanichelli.  44  8.  —  50)  C.  Bicci,  I 
primordii  dello  studio  di  Bologna.  Bologna,  Bomagnoli.  —  51)  L.  Ghiappelli,  Lo  studio 
bolognese  nelle  sue  origini  e  nei  suoi  rapporti  colla  scienaa  pre^imeriana.  Fistoia,  Brac«U. 
—  X  B.  Leonhardt,  D.  Universität  Bologna  im  MA.  Leipzig,  Toit.  YUI,  315  8.  (Ge- 
ringen Wertes.)  —  52)  C.  Malagola  u.  E.  Friedländer,  Acta  nationis  Germanicae 
DniTersitatis  Bononiensis  ex  archetypis  tabularii  Malyezziani.  Berolini,  Beimer.  1387. 
XXXIX,  503  8.  —  53)  G.  Malagola,  Monografie  storiche  d.  studio  bolognese.  Bologna^ 
Zanichelli.  Y,  467  8.  —  54)  A.  Gloria,  Autografo  d'Imerio  e  origine  dell'  UniTersiti  di 
Padova.  Padoya,  Giammartini.  12  8.  —  X  Statuti  della  UniTersitJi  e  d.  CoUegi  d.  studio 
bolognese.  Bologna,  Zanichelli.  524  8.  —  XL.  Ghiappelli  u.  L.  Zdekauer,  ün  cob> 
sulto  di  Azone  1205.  Fistoia,  Bracali.  24  8.  —  X  A.  Zambiagi,  H  tonieo  &tto  in 
Bologna  il  4  ottobre  1470  descritto  da  G.  8abbadino  d.  Arienti.  Parma.  Battei.  —  X  P* 
Cogliolo,  Glosse  preaccursiane :  Bull.  stör.  ital.  6,  8.  63.  (Nützlich  für  d.  Gesch.  d.  itaL 
Kultur  im  AltMA.)  —  XA.  Orsini,  I  Contesi  allo  studio  di  Bologna.  Persiceto,  Guenonl 
60  8.  —  X  A.  Schneider,  D.Zürcher  Canonicus  u.  Cantor  Magister  Felix  Hemmerii  aa 
d.  Universität  Bologna  1407—12  u.  1423/4.  Zürich,  SchultheÜB,  4*.  42  8.  —  55)  V. 
Biralta,  Ditcorso  sopra  la  scuola  delJa  legge  romana  in  Bavenna  ed  il  coUcgio  d.  giurecon- 
Bulti  Rayennati.     Bavenna,  tip.  8.  ApoUinare.     75  8.    —   56)   Ftanc  Buonamici,  I  gioxe- 


§44A.    Italien  bis  U92.    Cipolla.  111^7 

der  Schale  von  Padaa  ist  die  Sammlung  von  Dokumenten,  welche  Gloria^^) 
▼eröffentlicht  hat.  Dieser  puhlisderte  in  Fortsetzung  seiner  früheren  Arbeiten 
die  auf  die  Universität,  die  Docenten  und  die  Scholaren  von  1328  bis  1405 
bezflglichen  Akten;  in  einer  langen  ^Einleitung  stellt  er  das  Verhältnis  der 
Universität  zur  Stadtverfassung  klar.  Eine  juristische  Frage  von  Einzel- 
interesse, nämlich  das  Eigentum  der  'consortes',  hat  de  Stefani^^)  in  einer 
wenig  historischen  Gewinn  bietenden  Monographie  behandelt. 

Wie  gewöhnlich  werden  wir  hier  einige  litterarische  Arbeiten^^^)  die  auf  das 
politische  Leben  Bezug  haben,  anführen.  Ober  Dante  waren,  wie  immer,  die 
YerOffentlichungen  am  zahlreichsten,  aber  nicht  alle  sind  ftir  unseren  Zweck  von 
Interesse.  Aufser  der  von  Diaconis  verfaCsten  Biographie^^)  wird  hier 
sogleich  das  wertvolle  Buch  Del  Lungos  erwähnt.^^)  Dieser  hat  einige 
seiner  Untersuchungen  über  die  Geschichte  des  Danteschen  Zeitalters  und 
Aber  das  Leben  des  Dichters  zusammengestellt.  Die  eigenartig  geführte 
Untersuchung  über  die  Umgebung,  in  welcher  Dante  gelebt  hat,  wendet  sich 
Fragen  zu^  die  bisher  im  allgemeinen  wenig  behandelt  sind.  Wir  führen  die 
Titel  von  den  wichtigsten  der  hier  gesammelten  Untersuchungen  an:  ^Das 
neue  Volk  in  Florenz*,  ^Wilhelm  von  Durfort  und  Campaldino',  'Eine  Pisaner 
Welfenfamilie  (Ugolinus  Visconti,  Richter  von  Gallura'),  'Dante  und  die  Este' 
(hier  hat  der  Vf.  in  Josef  De  Leva,  1865,  einen  Vorgänger).  Carducci^^) 
liat  in  einer  Abhandlung,  die  mehr  litterarisch  wirksam  als  an  Gedanken 
neu  ist,  Dantes  Ideen,  sowie  seine  wissenschaftliche,  litterarische  und  politische 
Thätigkeit  kurz  zusammengefabt.  Bisher  war  das  von  Boccaccio  geschriebene 
Leben  Dantes  nur  sehr  unvollkommen  durchforscht,  und  man  wufste  nicht 
einmal,  welchen  Wert  man  ihm  zuschreiben  dürfte.  Macri  Loone^^)  hat 
in  einer  kritischen  Ausgabe  jene  wichtige  Biographie  von  neuem  veröffent- 
licht und  den  Glauben  an  ihre  historische  Autorität  wiederhergestellt. 
Döllinger^^)  meint,  Dante  hätte  in  seiner  politisch  theologischen  Lehre 
enge  Beziehungen  zum  Joachimismus. 


eoBnlii  di  PiMk  al  tempo  d.  scnoU  Bologneee.     Borna,  Paaqiuüiicci.     67  S.  —  57)  A.  Ol  ort  a, 

Honmnenti    della    UnlTenitä   di    Fadova    132S— 1405.     2  Bande.     Fadoya.    —   58)  C.  De 

Stefani,  Di  alcane  proprietä  coUettive  neir  Appezmino  e  d.  ordinamenti   relatin:  Axcli.  per 

raDtropol.  e  l'etnolog.  18.    —    59)  P.  Hoiraglii,    S.    Tommaso   d'Aquino   a  Milano:  Bacc. 

loilaiL  di  atoria,  geogtofia  ed  arte.     2  H.,  Februar  1888.  —  60)  6-  Diaconia,  Nuora  ri- 

eogniiione  aulla  yita,  solle  opere  e  rai  tempi  di  D.    A.     1.  Teil:  *Yita\     Udine,   Fatronato. 

16.    509  S.  —  X  D-  Cimeto,  Dante   in  Borna.     Borna,  Löscher.     1887.     45  S.    —   61) 

Isidoro  Del  Lange,  Dante  ne'  tempi  di  Dante.     Bologna,  Zanichelli.     VI,  486  S.  — X^* 

fiizi,  Saggi  danteschi.     Torino,  Löscher.     lY,  148  S.     [Fast  keine  historische,  sondern  nur 

exegetische  Untersuchungen.)  —  62)  Giosuö  Carducci,   L'operm  di  Dante.     Biologna,  Zani- 

cbellL    —    63)  F.    Macri  Leone,   La  Tita  di  D.  scritta  da  Q.  Boccaccio;  teste  con  intro- 

dozioDe,  note  ed  appendice.    Firense,  Sansoni  —  64)  Ignas  Döllinger,  Dante  als  Prophet: 

SBAkMfinchen.     2,  3.  H.,  1887.    —    'X,   C  De  Batines,    Qiunte  e  corresioni  inedite  alla 

liiUiografiA  dantesca.     Firenze,  Sansoni.     IX,   264   S.    —    F.    Magistretti,   II  fuoco  e  la 

laee  n.  DiT.  Comm.  saggio  di  studi.     Milano,  Dumolard.     YUT,  492  S.     (Betrachtet  d.  Licht 

r'i  d.  Angelpunkt  d.  ganzen    Baus   d.  göttl.    Komödie.)    —   J.    Bolte,  E.  deutsches   Urteil 

tber  Dante    aus    d.   17.  Jh. :   Z.  für    Tcrgleich.    Litteraturgesch.     Herausgegeben   t.   Koch 

(Berlin).    1,    1887,    8.    164/7.    —    0.    Leyantini    Fieroni,    La    questione    sociale    n. 

'diT.  Comm.'     Firenze,   Lemonnier.     47  S.    —    J.    Gabotto,   La  'diy.   Comm.'   in    Ispagna 

B.  sec  XY :  ConTOrsaz.  d.  domenica  [Mailand)  3,  11.  H.     (Obersetzer   u.   Nachahmer    Dantes 

in  Spsnien.)    —    0.  Brentari,   Dante  Alpinista.    Fadoya-Yerona,  Drucker.     (Erinnerungen 

Ikates  an  d.  Alpen  u.  d.  Alpenleben.)  —  Paur,  D.  früheste  Yerstandnis  t.  Dantes  Comedia : 

K.  Lausits.  Magazin.  58,  2  H.   —    A.    Lumini,    La   Madonna  nell*   arte  italiana  da  Dante 

AJigfaieri  a  Torquato  Tasso.     Cittä  di  Castello,  Lapi.  —  S.  De  Ghiera,  La  *piotra'  di  Dante 

e  la  Sionna    gentile*.    Gaaerta,    S.  Marino.    Betr^  d.  Leben  Dantes  u.  insbesondere  seine 


Zardo^^)  bebandelte  die  Gescbicbte  Padaas  und  der  Carraresen,  der 
Herren  jener  Stadt  wäbrend  Petrarcas  dortigen  Aufenthalts;  nachPadua  hat  ^eser 
sich  zum  erstenmale  1349  begeben,  and  ist  1874  in  Argna,  im  Gebiete 
von  Padoa,  gestorben.  Pakscher^^)  wagte  sich  an  eine  ebenso  wichtige 
wie  schwierige  Frage,  indem  er  die  Chronologie  der  Dichtungen  Petrarcas 
festzustellen  sachte;  aber  die  Resultate  seiner  Untersuchungen  sind  sehr  be- 
stritten. Lumbroso^^)  glaubt,  Petrarca  habe  sein  ^Itinerarium'  1363  ge- 
schrieben, und  beweist,  dab  er  es  Johannes  yon  Mandello,  dem  berühmten 
Staatsmann  seiner  Zeit,  gewidmet  hat. 

Über  Boccaccio,^®)  aber  MAliche  Hymnen ,^^)  sowie  über  andere 
litterarische  Quellen  und  Fragen ^^)  liegen  viele  neue  Brochuren  und  Auf- 
sätze vor. 

Für  die  Künste  und  ihre  Wiedererweckung  in  Italien  haben  die  umfang- 
reichen Arbeiten  von  Thod'e^^)  und  Mflntz^')  groCse  Bedeutung.  Letzterer, 
welcher  sich  bereits  durch  eine  grofse  Anzahl  Monographieen  in  weitesten 
Kreisen  bekannt  gemacht  hat,  stellt  die  Geschichte  des  Ursprungs  der  ita- 
lienischen Renaissance  nicht  in  der  Form  von  einzelneu  Kunstbiographieen 
dar;  vielmehr  erörtert  er  den  allgemeinen  Fortschritt  der  Kunst  und  unter- 
sucht, wie  ein  jeder  ihrer  Mittelpunkte  zur  Bildung  der  italienischen  Kunst 
beigetragen  hat;  so  vergleicht  er  die  Kunstmittelpunkte  unter  sich  und  unter- 


Liebe.  —  A.  Tenne roni,  I  Codid  Laurensiani  della  Diy.  Gomm.  Firenze,  Cuneieedii 
91  S.  —  T.  Concari,  Di  un  op«.  d.  rig.  Eduard  Böhmer  Biüla  Monarchia  di  Dante,  osfcr- 
Taiioni.  Patia,  Jan.  —  F.  Fasqaaligo,  Egloghe  di  Giovanni  di  Virgilio  e  di  Dante  Ali- 
ghieri. Lonigo,  GasparL  1887.  —  E.  DomanoTsaky,  Dante  als  politisch.  Sehriflsteller 
(Ungar.)  Budapest,  Verl.  d.  Ung.  Akad.  20  8.  |[UngB.  8.  168.]|  —  65)  A.  Zardo,  ü 
Petrarca  e  i  Carraresi.  Milano,  HoeplL  828  8.  —  66)  A.  Pakscher,  Z.  Chronologie  d. 
Gedichte  Petrarcas.  Berlin,  VTeidmann.  1887.  Y,  139  8.  —  67)  Giacomo  Lumbroso, 
L'atinmrimn'  d.  Petrarca:  Atti  Ac.  Lincei.  4,  8.  S90— 403.  —  X  J-  Carla,  Un  eodice 
Bconosciato  d.  libri  'de  remed.  utrinsqae  fortnnae'  di  F.  Petrarca:  Bivista  d.  Bibliotecha 
1888  Jahrg..  Nr.  3/4.  (Hb.  d.  Braidente-BibUothek  in  Maüand).  —  68)  A.  Gaspary,  An- 
cora  snlla  lettera  d.  Boccaccio  a  Franc.  Nelli:  G.  st.  lett.  ital.  12,  8.  889  ff.  —  69)  F.  W. 
E.  Both,  Lateinische  Hymnen  d.  MA.  Augsburg,  Schmid.  X.  161  8.  Neue  Mitteilosgea 
ans  HsB.  —  70)  A.  Tobler,  D.  8pruchgedicht  d.  Qirard  Pateg.  Berlin.  1886.  4^  74  8. 
(E.  Dichter  t.  Cremona  d.  13.  Jh.)  —  'X,  J-  B.  de  \i  Arienti,  Qyneyera  de  le  clars  doaoe 
(herausgeg.  t.  C.  Ricci  u.  A.  Bacchi  della  Lega).  Bologna,  Romagnoli.  (Hier  ist  t.  rialea 
Frauen  d.  Bede,  u.  a.  wird  Ckiharina  Visconti,  Henogin  y.  Mailand,  behandelt)  —  X  ^ 
Frati,  Un  manoscritto  ignoto  d.  lettere  di  Francesco  Barbaro:  AVonet  85,  8.  185  it  (D. 
hier  besprochene  Hs.  gehört  d.  UniTersitat-Bibliothek  v.  Bologna,  n.  enthfilt  Briefe  t. 
1414—51.)  -^  X.  0.  Borghini,  Un  eodice  d.  FUolfo  n.  bibUoteca  ICaUtestiana :  G.  st 
lett  ital.  12,  8.  865  ff.  (In  dieser  bisher  unbekannten  Hs.  befindet  sich  e.  Fragment  d.  Ge- 
dichtes 'de  iocis  et  sericis'  y.  Filelfo).  —  X  0.  Gnerrini  n.  C.  Bicci,  n  libro  d.  colori 
segreti  d.  sec.  XY.  Bologna,  Romagnoli.  XX YH,  308  8.  —  X  P-  Westenhola,D. 
Griselda-8age  in  d.  Litteraturgesch.  Heidelberg,  Groos.  177  8.  —  71)  H.  Thode,  8tudien 
a.  Gesch.  d.  italienischen  Kunst  im  14.  Jh.:  Report  f.  Ennstwiasensch.  11,  1  Heft  —  X 
L.  8cott,  The  Renaissance  of  art  initaly,  an  illnstraded  sketch.  2.  Aufl.  London, Chapmia 
and  Hall.  1887.  A^.  —  72)  E.  Münta,  Hist.  de  l'art  pendant  la  Renaissance  1  Bd.: 
<Italie,  les  primitifs'.  Paris,  Hachette.  —  X  E.  Molinier,  La  c6ramique  italienne  an  XY« 
siide.  Paris,  Leroux.  18®.  IX,  88  8.  —  X  P-  De  Noihac,  Petites  notes  snr  Tir 
itaUenne.  Paris,  impr.  de  r*Art*  1887.  —  X  J-  P-  Richter,  Bode's  italian  Sculptnre 
and  Painting  at  Berlin:  Ac  852.  —  X  Joseph  Straygowskx,  Cimabue  n.  Rom,  Funde  n. 
Forschungen  s.  Kunstgesch.  u.  z.  Topographie  d.  8tadt  Rom.  Wien,  HSlder.  YII,  242  S. 
mit  Tafeln.  —  X  ^*  Caffi,  Di  alcuni  artisti  Cremoneei  e  specialmente  maestri  di  legvame 
n.  sec.  XV  e  XYI:  A.  stör.  lomb.  15,  8.  1087  ff.  (Wertvoll.)  —  X  P-  Ch.  Robert,  Le 
mMailleur  8perandio  et  les  mMaillons  dont  il  est  l'autenr.  Paris.  12^  24  8.  —  X  Bal- 
dassini  n.  andere,  Les  arts  en  Italie  (les  grands  mattres  de  la  Renaissance),  iconographio 
des  chefs  d'oeuyre  de  la  peinture,  de  la  sculpture  et  de  Tarchitecture.    Paris,  Chamerot    XU, 


§44A.    Italien  bu  1492.    GipoUa,  111.9 

sucht  den  Charakter  eines  jeden.  Nene  Urkk.  werden  yon  ihm  nicht  beige- 
bracht; doch  nutzt  er  die  veröffentlichten  mit  umfassender  Kenntnis  aus.  — 
Donatellos  Gentenarfeier  gab  zu  vielen  Publikationen  Veranlassung. '<^3)  Ober 
Leonardo  da  Vinci  ist,  wie  gewöhnlich,  viel  veröffentlicht  worden.  Die  Unter- 
suchungen über  die  Hss.^^)  sind  für  die  Litteratur  von  gröberer  Wichtigkeit 
als  für  Kunst  und  Geschichte:  doch  fehlt  es  auch  nicht  an  Untersuchungen 
Aber  seine  ktLnstlerische  Thätigkeit.  Besonderen  Wert  für  die  Geschichte  hat 
die  Abhandlung  über  eine  seiner  Statuten  für  die  Sforza  ^^)9  wie  auch  ein 
Aafiatz  über  das  Abendmahl®)  bemerkenswert  ist,  weil  die  knnsthistorische 
Arbeit  sich  eingehend  mit  den  chronologischen  Fragen  über  Leonardos 
Aufenthalt  in  Mailand  und  über  seine  Beziehungen  zu  den  Sforza  beschäftigt. 


IL  Länder-  and  Ortsgeschlchte. 

Venetien  und  die  angrenzenden  Länder.  Nach  Marsand  hat 
Sarfatti^^'^^)  die  Hss.  der  Pariser  Bibliotheken,  in  welchen  man  Erzäh- 
lungen zur  venezianischen  Geschichte  aufbewahrt,  untersucht  und  das  Vor- 
handensein von  Chroniken  und  anderen  Quellen  konstatiert,  ohne  jedoch 
Qaellen  von  sehr  grofsem  Werte  zu  finden:  immerhin  ist  seine  Bibliographie^ 
wenn  auch  vielleicht  nicht  vollständig,  so  doch  von  Nutzen.  —  Ein  zusammen- 
fassendes Werk  ist  das  von  Oliphant,^^)  in  welchem  die  Schöpfer  der 
Gröise  Venedigs  auf  den  Gebieten  der  Politik,  Kunst  und  Litteratur  behandelt 
werden.  —  Über  die  Carraresen  und  über  Carmagnola  handelt  Brown.®^) 
Aaber  einer  fleifsigen  Arbeit  Musattis^^)  über  den  Eid,  der  dem  Dogen 
bei  seinem  Amtsantritt  geleistet  wurde,  müssen  hier  einige  wertvolle  Arbeiten 
Geccbettis^^)  erwähnt  werden.  Dieser  unermüdliche  Erforscher  venezia- 
oischer  Quellen  hat  in  seinen  letzten  Jahren  (f  1889)  umfangreiche  Mate- 
rialien zur  Geschichte  der  Wissenschaften  und  der  Sitten  in  Venedig  während 
der  ersten    Renaissancezeit   gesammelt.    Über  die  venezianischen  Gewänder 


180  S.  —  73)  P.  Villari,  Donatello  a.  Beine  VTerke.  Jena,  Fiacher.  1889.  36  S.  (D. 
Schrift  enchien  saent  in  italien.  Sprache.)  —  X  '^*  SclynarBon,  Donatello  e.  Studie. 
Leipzig,  Breitkopf  ft  Härtel.  4®.  56  S.  —  X  ^-  Carocci,  Donatello.  Firenze,  Caaa  di 
Pttranato.  1887.  —  X  A.  Melani,  Donatello  studio  stor.-critico.  Firenze,  Arte  d. 
Stifflpa.  1887.  16^  47  S.  —  X  <3.  Milanesi,  Catalogo  dello  opere  di  Donatello  e 
Hbliografia  d.  antori  che  ne  hanno  icritto.  Firenze,  Arte  d.  Stampa.  1887.  16°.  66  S. 
-id.,  Donatello,  sommario  delle  Bue  opere,  d'anonimo  d.  sec  XYL :  Miacell.  fior.  8  H.  — 
X  Domenioo  Qnoli,  Le  opere  di  Dojatello  in  Roma:  A.  stör,  dell'  arte  1,  S.  24  ff.  [Nene 
WhtenBwerte  Mitteilungen.)  —  74)  Ch.  BaYaisBon-Mollien,  Les  mBB.  de  L.  de  Vinci 
3  Bd.:  <mfi«.  C,  £  et  K  de  la  biblioth.  de  rinstitut'.  Paris.  44  S.  (D.  ersten  zwei  Bande 
athziten  d.  Hm.  A,  B,  D.)  —  X  ^d.,  Pages  autographes  et  apocryphes  de  L.  de  Y.  Paris. 
16  S.  Hit  1  Tfl.  —  75)  E.  Mttntz,  L^nard  de  Yinci  scnlpteur  et  la  statne  ^questre  da 
dae  Francis  Sforza:  Bev.  UniTerselle  illustr^e.  1888  Jahrg.,  Nr.  1.  —  76)  K.  Meyer,  Das 
AbcBdomhl  d.  Leon,  da  Yinci:  Z.  für  Gesch.  u.  Politik.  1888,  5  H.  —  X  H.  Azenfels, 
Lei  grandi  peintres;  ^ole  dltalie:  L.  de  Yinci,  Michel- Ange,  Baphael.  Paris,  Lec^ne  et 
Oadin.  —  y^  J.  "RonaseBiij  Lfen.  de  Yinci:  Bull,  de  TAcad.  royale  de  Belgique.  Febr. 
1S88.  —  X  ^*  Yentnriy  Nuoyi  documenti  su  Leonardo  da  Yinci:  A.  st.  doli'  arte.  1, 
S.  45  ff.  (Wertroll.)  —  X  ^^  d.  Sittengesch.  A.  Solerti,  Due  corredi  di  nozze  d.  sec 
UV:  Qazz.  letter.  (Turin).  12,  11.  H.  —  77*78)  A.  Sarfatti,  I  codici  Teneti  delle  biblio- 
twbe  di  ParigL  Borna,  Forzani.  XI,  198  S.  —  79)  Oliphant,  The  makeis  of  Yenice: 
^es,  eonquerora,  painters  and  men  of  lettors  with  ülustrations  by  B.  B.  Kölner.  Mac- 
«uUan,  Clay.  le**.  XII,  410  S.  —  80)  H.  F.  Brown,  Yenetian  studies.  London,  Kegan. 
1S87.  —  81)  E.  Musatti,  Storia  della  promissione  ducale.  Padoya,  tip.  d.  Seminario. 
il%  S.  —  82)  B.  Cecchetti,  La  Tita  d.  Yeneziani  n.  1300;  vestL     Yonezia,  tip.  Emiliana. 


in,10  §44A.    Italien  bift  1492.    Cipolla. 

des  14.  Jh.  hat  er  im  vorliegenden  Bande,  zu  welchem  yon  Monticolo^^) 
passende  Bemerkungen  gemacht  worden  sind,  gehandelt  Ober  die  Löhne, 
die  Anleihen,  sowie  über  die  anderen  Seiten  der  finanziellen  Theorie  nnd 
Praxis  in  der  Republik  Venedig  hat,  gestützt  auf  wertvolle  Quellen,  ebenfalls 
G.  geschrieben.^^)  Er  hat  auch  seine  Abhandlung  über  die  Siegel  oder 
Bullen  der  Dogen  mit  Zusätzen  neu  herausgegeben.^^*)  Unter  den  Quellen- 
Untersuchungen  ist  erwähnenswert,  dafs  Oiomo^^)  die  Ausgabe  der  Über- 
schriften von  den  verlorenen  'Misti'-Registem  des  Senats  vollendet  hat  Si- 
mon sfeld^^)  bewies,  dafs  Galli  in  seinem  Urteil  über  das  hohe  Altertum 
eines  Fragmentes  der  Altinater  Chronik  gänzlich  irrte.  £s  gehöre  vielmehr 
in  eine  ziemlich  späte  Zeit. 

Ober  die  innere  Politik  Venedigs  im  14.  Jh.  können  hier  nur  wenige 
Arbeiten  angeführt  werden.^^)  Gegen  1380  wurde  in  Chioggia  der  berühmte 
Reisende  Nikolaus  de'  Conti  geboren.  Mit  ihm  hat  sich  Bellemo^^)  be- 
schäftigt und  bewiesen,  dafs  seine  Reisen  von  Fra  Mauro  zur  Anfertigung 
seiner  berühmten  Weltkarte  benutzt  worden  sind.  Marino  Sanuto  hat  sich 
damit  beschäftigt,  die  Quellen  der  alten  venezianischen  Greschichte  zu  sammeln 
und  in  seine  Tagebücher  (seit  1496)  die  Urkk.  der  zeitgenössischen  Ge- 
schichte einzutragen.  Mit  ihm  hat  sich  in  einer  ergebnisreichen  und  schönen 
Abhandlung  De  Le va^^)  beschäftigt  Die  darstellende  Arbeit  von  Heifs^^)  über 
Venedig  im  1 5/7.  Jh.  zerfällt  in  2  Teile.  Der  erste  besteht  aus  einer  übersichtlichen 
Schilderung  und  ist  sehr  wenig  erheblich  für  Venedig  und  seine  Sitten;  der 
zweite  Teil  behandelt  die  Medaillen  und  die  Medailleure  von  1423  bis  znm 
Ende  des  1 6.  Jb.  Er  ist  wertvoll,  auch  wegen  Reproduktion  der  Medaillen. 
—  Wenig  bedeutend  ist  Bustellis*^)  Abhandlung,  welcher  von  neuem  die 
viel  umstrittene  Frage  über  die  Schuld  Carmagnolas  bespricht  und  ihn  für 
schuldig  erklärt.  Cesca^^)  veröffentlichte  neue  Urkk.  über  die  venezianische 
Herrschaft  in  Triest  Wertvoll  ist  eine  kurze  Studie  Rossis^^)  über  die 
Hss.,  welche  eine  auf  den  Fall  Konstantinopels  1453  bezügliche  ^WehUage' 
enthalten.  Aus  dem  venezianischen  Archive  veröffentlichte  Sathas^^)  Urkk. 
über  die  *stradioti\  —  Einen  sehr  wichtigen  Teil  der  Geschichte  Venedigs 
bildet    seine   Herrschaft   im    Orient.     Einige  Beziehungen   der  Republik  in 


Vin,  134  S.  Mit  4  Tfln.  —  S3)  0.  Monticolo:  A.  st  ital.  5.  Folge.  1,  S.  256  ff.  - 
84)  B.  Gecchetti,  Apponti  suUe  finanze  antiche  della  republica  Veneta:  A«  Venet  35,  29  ff« 
36,  71  ff.    -    S4a)   id.,  Bolle  d.  dogi  di  Venezia   sec.   XII— XVIIL     Venezia,   Naratoviclt 

—  85)  G.  Giomo,  I  'Misti'  d.  Senato  della  repablica  Yeneta  1293—1331,  traicricoDe 
dell'  indice  d.  primi  14  volami  perdati  e  regesto  di  un  f rammen to  d.  I  Tolame.  Vebeäa* 
Yisentini.  331  S.  (Soparatabdr.  aoa  d.  *Arcli.  Yen.'  mit  Ergänzungen.)  —  X  TeAtamenü 
anticM  tiatti  d.  archiyi  della  Congregazione  di  Caritä  di  Yenezia.  7.  Folge.  Yenezia,  t'n. 
d.  Compoaitori  Tipografi.  29  S.  (Testamente  y.  d.  Dogen  Franz  Dandolo,  1339,  n.  and.)  — 
86)  E.  Simonsfeld,  Sülle  scoperte  di  R.  Galli  n.  Cronaca  Altinate:  A.  Yen.  35,  S.  117  ff. 

—  87)  Martin,  The  Marin  Faliero  of  Hiatory;  The  AnUquary.  Okt  1888.  —  X  ^' 
Cesca,  Sette  documonti  zulle  relazioni  tra  Pola  e  Yenezia  n.  1318.  Arezzo,  Fichi  16*- 
16  S.  —  X  G.  Jacob,  Belazioni  di  Goglidlmo  da  Castelbarco  con  Yenezia  docomenti  d.  r. 
Arch.  di  State  di  Yenezia.  Trento,  Scotoni  e  Yitti.  36  S.  —  88)  Y.  Bellemo,  Sul  yiig- 
giatore  Nicolö  de'  Conti:  A.  Yeneto.  35.  S.  5  ff.  —  89)  G.  De  Leta,  Marino  Sanuto:  ib. 
36,  S.  109  ff.  —  90)  A.  fleifa,  Yeniae  et  les  Y^nStiens  du  XYe  au  XYUIe  aikle.  Piri«. 
1887.  —  91)  G.  Buatelli,  Sulla  decollazione  di  Franccaco  Bnaaone  conte  di  Carmagnolz. 
Geaena,  Yignuzzi.  —  92)  U.  Ceaca,  Yenezia  e  la  rivolta  di  Trieate  n.  1468.  Arezzo. 
Pichi.  (4  Urkk.  d.  J.  1469.)  —  X  Inatrumentum  pacia  inter  dac.  domin.  Yenetian.  et 
comunitatem  Auatriro  [jetzt:  Gividale]  19.  Jul.  1419:  Conceaaio  regiminia  ciTitatia  Foro  Jalü 
8  aug.  1553.  Gindale,  Gioy.  Fulrio.  16  S.  —  98)  Yittorio  Roaai,  lAmentodi  un  istriano  per 
la  caduta  di  Coatantinopoli :  G. at  lett  ital.     11, 8.  301  ff.  —  94)  C.Sathaa,  Mrr,fUia  'EÜfpu(T,i 


$4iA.     Italien  bis  U9S.     Cipolla.  111,11 

Athen  hat  Gregorovins^^)  untersacht.  Papadapoli'^)  machte  Angaben 
Aber  die  Mflnzer  der  Prägst&tte  von  Venedig  von  Johann  Albrico  (oder  Al- 
bizo)  1308  an.  Wenig  Beachtung  findet  das  MA.  in  der  fleifsigen  Arbeit 
Werdings.^^)  Was  die  Wissenschaften  anbetrifft,*^)  so  ist  Molmentis**) 
Arbeit  bemerkenswert.  Dieser  hat  untersucht,  wie  Venedig  seit  der  karo- 
lingischen  Legende  bis  zum  Beginn  des  gegenwärtigen  Jh.  von  den  Franzosen 
beschrieben  und  beurteilt  worden  ist. 

Die  ältesten  Nachrichten  Aber  venezianische  Maler  gehen  bis  zur  Mitte 
des  13.  Jh.  hinauf.  1^0)  Am  zahlreichsten  sind  natürlich  die  Abhandlungen 
Aber  die  Markuskirche. '<>')  Auch  die  Musik  gab  Stoff  für  einige  Mono- 
gi'aphieen.i*^*) 

Wegen  der  fortwährenden  und  engen  Beziehungen  Venedigs  zu  Triest^ 
zn  Aquileja  und  dessen  Patriarchat  müssen  einige  ausgewählte  Kachrichten 
Aber  Triest  und  Aquileja,  deren  historische  Quellen  zum  grofsen  Teile  in  den 
Bibliotheken  und  Archiven  Venedigs  ruhen,  hier  angefügt  werden.  Cesca^^') 
bat  Quellenioaterial  über  den  Patriarchen  Nikolaus  in  seinen  Beziehungen  zu 
Triest  herausgegeben.    In    dem    alten  Werke   von    De  Renal dis^®^)  wird 


Icto^s  7.  Band.     YeneBia,  ViBentini.     LXVU,  302  S.     (D.  Bd.  enth.  angefahr  800  Urkk.)  — 

95)  Ford.  Gregoroviot,  D.  erste  BesitzDRhnie  Atheiu  darch  d.  Bepoblik  Venedig:  Mttnch. 
SB.  2.  —  X  N.  Narducci,  II  cazdinale  Morotini  patiiarca  latino  di  Costantinopoli  1332/5.: 
A.  Yeneto.  36,  8.  211  ff.  —  X  L-  Thaatne,  Qentile  Bellini  etSaltan  Mohammed  II.,  notes 
for  le  Mjoar  du  peintxe  yfoitien  k  Conatantinople  1479 — 80.    Angers,  Burdin.     YIII,  71  S. 

£.  Hfintz,  La  colonne  thdodosienne  ä  Gonstantinople  d'aprte  les  prdtendos  dessins  de 

0.  Bellini  oonaerr^  an  Loayre  ect  ä  l'&ole  des  Beanx-Arts:  Separatabdi.  ans  d.  *BeT.  des 
^tad  grecqne«'.  Paris,  Leroux.  —  X  K-  Hopf,  Les  Giustiniani  dynastes  de  Chios,  itode 
luitoriqae;  trad.  de  Tallemand  par  £.  A.  Ylasto.     Amiens,  Bonasean-Leroy.     IX,   176  S.  — 

96)  K.  Papadopoli,  Alcnne  notiaie  sngli  intagliatori  della  secca  di  Yenezia:  A.  Yen.  86, 
8.271  ff.  —  97)  G.  Werdnig,D.  Osellen  oder  Milna-Medaillen  d.  Bepnbl.  Yenedig.     Wien, 
Irick.     1889.     YIII,  209  8.    —    X   d^)  C-   Castellani,  I  prlnlegi  di  stampa  e  la  pro- 
prieta  letteraria  in  Yenezia:  A.  Yeneto.  86,  S.  127  fL     (Nützlich  für  d.  Ende  d.  16.  Jh.:  e. 
groÜBer  Teil    d.    urkl.    Materials   wnide   in  früheren  Jahren  y.   Cecchetti  u.  insbesonders  t. 
Fiüia  gesammelt  n.  herausgegeben.)   —    99)   P.  G.  Molmenti,    Yenezia  nell'  arte  e  nella 
ktteratora  francese:  NAntoL  101,  466,  8.  647  ff.  —  100)  M.    Gaffi,  Pittori  Yeneziani  n. 
Milletrecento:  A.  Yen.  36,  8.  67  ff.  —  X  i^*»  ^^  <i-  ^^  ^^  ^  Yenezia:  Arte  e  Storia  7, 
Kr.  4.  —  X  Jftcopo  Bernardi,  Maestro  Bemardo  scultore  e  pittore  in  yetri:  ib.,  Nr.  82/3. 
(Gehört  d.  14.  Jh.  an.)  —  X  6*  Boni,  II  sepolcro  d.  S.  Simeone  profeta:   A.  Yenet    86, 
S.  99  ff.     (Kunstwerk    ans   d.    Anfang   d.   14.  Jh.)  —  X  Carlo    Cipolla,    L'iscrizione    di 
Sw  Simeone    profeta:    ib.,    369    ff.      (Erklärungen    d.    Inschrift   d.    y.    Boni    beschriebenen 
Giabnals.)  —  X  ^-  0*  Molmenti,  I  pittori  Bellini  documenti  e  ricerche:  ib.     8.  219  ff. 
[Cntenucht  d.  Kunstgesch.  Yenedigs  seit  d.  Ende  d.  16.  Jh.  bis  z.  Anfang  d.  folgenden  Jh.) 
—  X  A.  Della  Boy  er  e,  Andrea  de  Murano,  Moro   e  Pietro   Lombardo:  Arte  e  Storia  6, 
Kr.  33,  1887.    —    X  J*  S^>i°™i<">  ^-  sogoi^*   Feldaltar  Karls  d.  Kühnen  y.  Burgnnd  im 
kist.  Moseam  zu  Bern,  e.  altyenezianische  Altartafel  (Diptycon)   aus   d.  Nachlasse  d.  Königin 
Agnes  y.  Ungarn  u.  ihr  Wert  für  Kunst  u.  Gesch.     Bern,    Nydegger.     lY,    232    8.    —   X 
Brnn,   D.    Aronymua  in  d.  Akademie  d.  schönen  Kunst  in  Venedig:   Bepertor.   fttr  Kunst- 
viMflDsch.  11,  2.  H.  —  X  101)  A.  Pasini,  Guide  de  la  basilique  de  St  Marc  &  Yenise. 
Seldo,  Marin.     (Nützlich,  doch  nicht  ohne   Fehler.)    ^    X  £•  Molinier,  Le  träsor  de  la 
bttiliqoe  de  St  Marc  k  Yenise.     Yenezia,  tip.  Emiliana.     106  8.  —  X  C.   A.  Leyi,  Delle 
pttere  in  generale  e  di  due  singolari  monumenti  simbolici :  A.  Yeneto  36,  8.  341  fi.     (D.  hier 
erkürten   Stacke  gehören  d.  Markuskirche  an.)  —  X  P»  Saccardo,  La  cappella  di  8.  Isi- 
^To  n.    baaüica    di  8.  Marco.     Yenezia,    tip.  Emiliana.     24^     61  8.    —   X    102)   GiuUo 
I^oberti,  Due  gare  musicali  a  Yenezia  1364—1887.     Firenze,  Nicolai  — XB.  Cecchetti, 
Appvnti  sugli  atmmenti  musicali  uaati  d.   Yeneziani  antichi :  A.  Yeneto.  36,  8.  73  ff.     (Nach- 
richten fUr  d.  Epoche  1318—1614.)  —  X  ^ilr  d.  Sittengesch. :  L.   Biadene:  ib.,  8.  189. 
Behndelt  e.  Hs.  d.  Jacopo  d'Albizoto,  aus  d.  16*  Jh.,  welche  d.  Gesch.  u.  d.  Zust.  Yenedigs 
>•  Gegens;inde  hat  —  103)  G.  Cesca,  Trieste  ed  il  patriarca  Nicol6  di  Aquileia  1363/6. 
Arezso,  Pighi«     12  8.  —  104)  G.  de  Benaldis,  Memorie  st^riche  d.  tre  Ultimi  secoli  d. 


111,12  M^A.     Italien  bis  1492.     CipoUa. 

nicht  nar  von  den  Patriarchen  in  ihren  Beziehungen  zu  ihrem  eigenea 
Bischoüssitz  sondern  aach  von  ihren  Beziehungen  zu  den  umliegenden  Landein 
gehandelt;  so  ist  z.  B.  die  Rede  von  der  venezianischen  Herrschaft  in  FriaoL 
Eine  Schrift  von  Degani^o^)  bezieht  sich  zum  Teil  ebenMs  auf  das  Ver- 
hältnis Friauls  zu  Aquileja.  Während  Joppi'^^^)  Urkk.  aus  den  Jahren 
1333 — 40  über  Görz  in  seinen  Beziehungen  zu  Friaul  veröffentlichte,  sachte 
Jenatti^o^)  zu  beweisen,  dafs  der  alte  Dialekt  von  Triest  nicht  ladinisch 
war,  wie  Ascoli  behauptet  hatte,  sondern  venetisch;  A.  erwiderte :^^^)  der 
alte  Dialekt  vom  ^rgestiner*  Triest  war  ladinisch,  jedoch  unter  Eindringen 
von  venetisch,  während  der  neue,  seit  einem  halben  Jh.  eingefahrte  wahr 
und  unverfälscht  venetisch  ist.  Swida^o^)  veröffentlicht  einige  Dokumente 
(das  älteste  ist  ein  Brief  von  Plus  IL  1459),  die  sich  auf  Triest  beziehen 
und  aus  dem  vatikanischen  Archiv  stammen.  Chioggia  und  die  benachbarten 
Orte^^^),  vor  allem  die  Gegend  von  Friaul  gaben  Anlals  zu  verschiedenen 
Untersuchungen.  Sehr  beachtenswert  ist  der  2.  Bd.  der  historischen 
Bibliographie  von  Friaul  (für  die  Jahre  1883/5),  herausgegeben  von  Occioni- 
Bonaffons,^!!)  worin  mit  dem  1.  (1861—82)  zusammengerechnet  1173 
Schriften  angeführt  werden.  Degani^^*)  hat  mehrere  seiner  Schriften  über 
die  Geschichte  Friauls  in  einem  Bande  gesammelt;  viele  von  ihnen  beziehen 
sich  auf  das  MA. 

Über  Concordia,!!»)  Sacüe,"*)  Palmanova, n«^)  Cividale,i")  Feltre,!^^) 

pttriarcato  di  Aquileja  1411-1715  publicate  da  G.  Gropploro.  Udine.  J XV II,  678  S. 
-—  105)  E.  Begani,  Le  dedme  nell'  antico  principato  della  chieaa  di  Aqoileja.  S.  Vito, 
tip.  Polo.  80  S.  —  X  £•  Menagassi,  Sa  alcnni  frammenti  e  Taoi  di  tem  cotts 
medioeyali  rinvenuti  presso  Aqaileja:  Archeogr.  triest  NF.  14,  S.  216  ff.  —  106)  V. 
Joppi,  Documenti  Qoriaiani  d.  sec.  XIV:  ib.,  21,  ff.  266  ff.  (FortBetzung.)  —  107) 
Oddone  Zenatti,  La  Tita  comanale  ed  il  dialetto  di  Trieste  n.  1426  studiati  s. 
quaderno  di  im  cameraro:  ib.,  S.  61  ff.     (Mit  maodartlichen  Stttcken  aas   d.  J.  1421—1846.) 

—  108)  Q.  Ab  coli,  n  dialetto  tergeetino:  Arch.  glottol.  10,  S.  447  ff.  —  109)  Franc 
Swida,  MiBcellanea|:  Archeogr.  triest  NF.  14,  8.  1—20.  —  X  P.  Tedeechi,  LaBarilicadi 
Parenzo  ed  i  recenti  restauri:  Arte  e  Storia  7,  Nr.  31.  —  X  F.  G.  Jackson,  Dalnatia, 
the  Qnamero  and  Istria  iritb  Cettigne  in  Montenegro  and  tbe  island  uf  Grado.  3  Binde. 
Oxford,  Clarendon  press.  418,  .«197,  453  S.  —  X  S.  Mitis,  La  Dalmazia  ai  tempi  di  Lo- 
doTico  il  Grande  re  d'Ungheria  studio  stör.:  Separatabdr.  aus  d.  <Annaario  Dalmatioo'.  Zanu 
Artale.  139  S.  —  X  C.  F.  Bianchi,  Fasti  di  Zara  1184  p.  Chr.  1888.  Zara,  Wodiaka. 
202  S.  —  X  B-  Benussi  u.  A.  Ive,  Stör,  e  dialetto  di  Eorigno.  Trieste,  Lloyd.  (R. 
war  onter  d.  Herrschaft  v.  Venedig  wEhrend  d.  Epoche  1283—1797.)  —  X  P-  Tedeachi, 
Di  Simone  di  Ragusa  scaltore  d.  XII  secolo:  Arte  e  Storia  7,  No.  32,  1887.  —  X  B.  Benassi, 
»Santo  Stefano  al  Quieto'  studio:  Prgr.  d.  Ginn.  Com.  di  Trieste.  Trieste.  (Beginnt  mit  d. 
vorröm.  Zeit)  —  X  A.  Tomasich,  I  nobili  di  Capodistria  e  deU'  Istria.  Capodittria, 
Priora.  1887.  12.  42  S.  —  X  ö-  Puaterla,  La  necropoli  di  S.  Cansiano  n.  sabnrbio 
di  Capodistria.  Capodistria,  Cobol.  60  S.  '  (Untersucht  d.  Giabmaler  d.  Bischöfe  t.  Capo- 
diatria  aeit  524.)  —XL.  Morteani,  laola  od  i  auoi  sUtuti:  Atu  soc.  iatriana  di  sich,  e 
stör.  (Parenao.)  4,  3/4  H.  —  X  G.  Vesnaver,  Grisignana  d'Istria:  ib..  3/4  H.  —  X  P- 
Tedeschi,   D.  Insso  a  Capodistria  n.  sec.  XIV:    La  Proy.   dell'  Istria   22.   Jahrg.,  Nr.  18. 

—  X    I>-  Pulgher,  II  duomo  di  Parenzo:  Att.  soc.  ingegn.   e   archit  di  Trieste.  4,  1  H. 

—  X  *Senato  Misti*.  Auszüge  d.  in  d.  Registern  d.  «Misti  Senato'  sich  befindenden  Stflcke, 
welche  d.  Gesch.  Istria's  betreffen.  ^  X  Serie  d.  reggitori  di  Spalato  1365—75:  Ball.  arch. 
e  stör,  dalmata.  10,  11/2  H.,  11,  2/4  H.  —  X  Ö.  Chindina,  Santoario  deUa  Verpne 
Maria  di  Poisan  presso  la  citt&  di  Spalato  in  Dalmazia.  Venezia,  tip.  patriarcale.  16®. 
146  S.  —  110)  V.  Bellemo,  L'insegnamento  e  la  coltura  in  Chioggia  flno  al  sec  XV:  A. 
Veneto.  35,  277  ff.;  36,  37  fl.  —  X  id..  Bebe  e  la  carta  di  re  Ottone  monnmeoto  d. 
diritto  di  yangatiyo  vantato  d.  comunisti  di  Cavarzere.  Chioggia,  Düse.  27  8.  —  111)  G. 
Occioni-Bonaffons,  Bibliografia  stör,  fnulana.  2.  Bd.  XVU,  275  S.  —  X  G.  B.  Di 
Varmo,  La  nobilti  friulana:  Giom.  Arald.  15,  S.  126  ff.  — 112)  E.  Degani,  Monografie 
friolane.  2.  Aufl.  San  Vito,  Polo.  VIU,  360  S.  —  X  Franc.  Swida,  Documenti  fiialani 
e  goriziani  1126—1800:  Arch.  trieat  NF.  14,  S.  399  ff.  —  X  V.  Ostermann,  La  me- 
daglie  friulane  d.  aec.  XV  e  XVI:  Riy.  Numism.  (Mailand)  1,  8. 195  ff.  — 118)  Dario  B er- 


i44A.     Italien  bie  U92.     Cipolla.  111,13 

Portograaro,^'^)  Spilimbergo*^')  und  andere  kleinere  Orte^'^)  wurde  manches 
TerOffentlicht. 

Fftr  Padua  ist  Glorias  Arbeit  fiber  die  Universität^*«!«)  sehr  wichtig. 
Hier  können  wir  eine  Schrift  desselben  Gloria^'^)  und  einige  andere,  die 
hanptsftchlich  für  die  Ennst  Bedentang  haben,  anführen. ^>*)  —  Mit  Ver- 
gnfigen  liest  man  eine  Arbeit  Brentaris,^*')  welche  über  die  alten  und 
neuen  Sagen  berichtet,  die  das  Volk  von  Ezzelin  UI.  erzählt 

Far  Vicenza  haben  wir  eine  schöne  Schrift  von  Morsolin.^*^)  Er 
berichtet  darin  von  einen  nach  1416  verstorbenen  Humanisten  Matthäus  von 
Orgiano,  der  an  den  Höfen  der  Scala,  Visconti,  Este  gelebt  und  auch  an  den 
politischen  Angelegenheiten  teilgenommen  hat. 

Unter  den  Veröffentlichungen  zur  Geschichte  Veronas  ist  eine  Schrift 
Bertoldis^*^)  erwähnenswert.  Er  hat  von  einer  typographischen  Karte 
Veronas  aus  der  2.  Hälfte  des  15.  Jh.  Kunde  gegeben,  während  er  ein  Lob- 
gedicht auf  Verona  aus  demselben  Jb.  veröffentlichte.  Ebenfalls  wichtig  ist 
die  neue  Ansgabe^'^)  eines  Sirventes  auf  den  GhibellinenfQhrer  Cangrande, 
nnter  genauer  Vergleichung  der  einzigen  erhaltenen  Hs.  (Bodleiana  in 
Oxford.) 

Für  Venedig  und  im  allgemeinen  fflr  Italien  ist  auch  der  1.  Band  der 
trientinischen  Geschichte  von  Ambrosi,^*^)  in  welchem  das  MA.  behandelt 
wird,  von  Interesse.  Der  Vf.  bespricht  nicht  nur  die  Kirchen-  und  politische 
sondern  auch  die  Künste  und  Litteraturgeschichte.  Von  Wert  für  die  Gre- 
schichte  sind  endlich  auch  die  philologischen  Untersuchungen  Malfattis.^'^) 


tolini,  Stotuti  della  dttä  di  Concordia  1849:  A.  et  ital.  5.  Folge,  1,  S.  145  ff.  (WertroU 
f&T  d.  EntstebiiDgBgeacb.  d.  Comune.)  —  X  Folcherii  epiacopi  Goncordieiuis  conBÜtutionea. 
S.  Vito  al  Parlamento  tip.  Falo.  16  8.  —  X  I>uio  Bertolini,:  Giom.  Arald.  15, 
&  126/7.  (Teilt  e.  Urk.  Karl«  lY.  n.  einige  Nachrichten  über  d.  weltliche  Juriid.  d.  Bischöfe 
T.  Coaeordia  mit.)  —  114)  K.  Mantica,  Statuta  Commnnia  Sacili  saeo.  XTTT.  Udine, 
DorettL  59  8.  —  115)  L.  Boeenfeld,  PalmanoTa  cenni  descrittiTi,  attoalitä  e  ricordi 
itor.  ecm  docum.  inediti.  Udine,  Doretti.  88  8.  —  116)  Docnmenti  tre  d.  aec.  XV  rignar- 
daati  leggi,  coatnmi  e  Ticende  di  Ciridale.  Ciridale,  FaMo.  22  8.  —  117)  A.  Lusio, 
Cmqae  lettere  di  Yittorino  da  Feltre:  A.  Yen.  86,  8.  829  ff.  (Adrenrirt  an  Paola  Malatena;  d. 
ente  Brief  gehört  dem  J.  1437  an.)  —  118)  Y.  8aTi,  Korne  e  atemma  della  citt&  di  Por- 
togmaro.  Yeneria,  tip.  Patriarcale.  1887.  15  8.  —  119)  G.  B.  Di  Groll alania,  Lo 
iteinnia  di  Spilimbergo:  Giom.  Arald.  16,  8.  68  ff.  —  X  ^*  C-  Carreri,  Legialazione  feo- 
^e:  ih.  15,  Nr.  4.  (Handelt  t.  Spilimbergo  im  Frianl.)  —  120)  id.,  Lo  atemma  della  terra 
di  YalTalaone:  ib.  16,  S.  79—80.  (Yaly.  im  Frianl.)  —  X  C.  Agnoletti,  Giavera  mono- 
gnfia.  TreriBo,  Mander.  1887.  16^  54  8.  —  X  G-  P«leri,  Teatamento  di  Liberale 
da  SoTemico:  A.  Yen.  35,  8.  389  ff.  (Arzt  aoa  d.  Treriaaniachen  Gebiete.)  —  120«)  A. 
Gloria,  8.  o.  N.  57.  —  121)  id.,  I  piü  lauti  onorari  d.  antichi  profeaaori  di  Padova. 
Pfedora,  Giammartini.  1887.  (Betrifft  d.  15/8.  Jh.)  -~  122)  A.  Deacalzi,  Le  famiglie 
d.  Conaiglio  di  Padora.  FadoTa,  tip.  d.  Seminario.  13  S.  (Handelt  y.  d.  Markgrafen  Buzsa- 
ctriai.)  —  y<^  ^'  Armand,  Hermes  Flariua  de  Bonia  de  Padone  architecte  et  scolptenr: 
la  Chron.  des  arts.  Paria,  20.  Oct  1887.  —  X  A.  Schiaron,  Gaariento  pittore  padoyano 
d.  lec  XIY. :  A.  Yen.  35,  8.  803  ff.  (Lebte  im  14.  Jh.,  aeine  erate  Erwihnnng  1318,  aeine 
letzte  1878,  wertroU.)  —  123)  0.  Brentari,  Eccelino  da  Bomano  n.  mente  d.  popolo  e 
ii.poeaia.  Banano,  Poszano.  16^.  84  8.  —  124)  B.  Moraolin,  Un  nmaniata  d.  aec.  XIY. 
preiaochi  sconoacinto.  Yenezia,  Antonelli.  —  125)  A.  Bertoldi,  Topografia  d.  Yeroneae: 
A-  Yen.  35,  8.  455  ff.  —  X  Cenni  intomo  CaatelnnoroYeroneae.  Yerona,  CiTelli.  42  8.  — 
126)  Antonio  Media,  Frammento  di  serrenteae  in  lode  di  Cangrande  della  Scala:  A. 
^eBcto.  35,  S.  351  ff  (Anig.  t.  Prati  a.  JB.  1887,  n,  250»«.)  —  X  Carlo  Cip  olla,  Statati 
nnli  Yeroneai:  ib.  8.  145  ff.,  357  ff.  (Fortaetzung;  ea  aind  d.  Stataton  y.  Cavalpone 
1180—1307,  n.  CaatelnnoTO  dell'  Abate  1237--60,  d.  hier  heraoagegeben  werden.)  —  127) 
frant.  Ambroai,  Commentari  della  atoria  Trentina.  1.  Bd.  Boyereto,  Sottoriya.  (D.  2. 
1889  heranagegebene  Bd.  omfabt  d.  NZ.  bia  z.  Gegenwart)  —  12S)  B.  Malfatti,  Skggio 
di  topoBomaatica   trentina  con    an    diaooiao    preliminare  anlle  colonie  tedeache  d.  Pergineae. 


111,14  §44A.    Italien  bis  1492.     Gipolla. 

Er  untersucht  die  deutschen  Kolonieen  im  Trientinischen,  die  denselben  Ur- 
sprung wie  die  deutschen  Kolonieen  im  Gebiete  von  Verona  und  Vicenzaza 
haben  scheinen. 

Lombardei.  Die  Publikation  der  Mcdländer  Inschriften,  eine  Samm- 
lung, welcher  dereinst  eine  recht  grobe  Bedeutung  fttr  die  Geschichte  Italiens 
zukommen  wird,  hat  Forcella^^^)  mit  dem  8.  Jb.  begonnen.  Der  Text 
wird  mit  ganz  kurzen  Erläuterungen  aber  ohne  lUustrationen  publiziert  — 
Die  Mailänder  Kirche  richtet  sich  nach  einem  besonderen  Ritus,  dem  soge- 
nannten ambrosianischen.  mit  welchem  sich  Ceruti^'®)  beschäftigt  hat  Über 
einen  Rest  des  mailänder  Mauerringes  aus  der  Zeit  bald  nach  1174  hat 
Beltrami^^^)  gehandelt  Verschiedene  Nachrichten  aus  dem  15.  Jh.,  die 
sich  auf  Mailand  beziehen,  teilen  Ghinzoni^^')  und  Motta^'^)  mit  — 
Frati^'^)  berichtet  nach  vielen  Urkk.  aus  den  Jahren  1321/4  über  den 
Streit  zwischen  Matthäus  Visconti  und  dem  Papst  Johann  XXn.  Matthäos 
und  seine  Anhänger  wurden  auch  mit  dem  Banne  belegt.  Fflr  die  Geschichte 
der  Freibeutergesellschaften,  besonders  in  der  Lombardei  ist  Mflnchs^^^) 
Schrift  über  die  Beziehungen  zwischen  Johann  von  Habsbui^g  und  den  Vis- 
conti in  den  Jahren  1364 — 72  von  Wert.  Auch  die  Münzen  der  Visconti 
gaben  zu  neuen  Untersuchungen  AnlaÜL^^^)  Der  Hof  des  Franz  Sforza 
wurde  viel  von  Künstlern ^^^)  besucht,  deren  Leben  und  Thätigkeit  mit  der 
politischen  Geschichte  verknüpft  ist^^^)  Saige^'^)  beleuchtete  einen  wenig 
bekannten  Teil  aus  den  Beziehungen  der  Visconti  zur  ligurischen  Küste.  Der 
Zulauf  von  Gelehrten  und  Künstlern  zum  Hofe  der  Visconti  ^^^)  dauerte  bis 
zum  Ende  des  Jh.  —  Aus  der  letzten  Periode,  welche  uns  beschäftigen  kann, 


BoToreto,  Sotto  ohiesa.  16®.  109  S.  —  X  Memorie  stor.-genealogiche  della  caaa  Feiti  b. 
Trentino:  Giorn.  Anld.  16,  S.  1  fL  (Beichen  bis  1215.)  —  X  A.  Slayiero,  S 
caatello  di  Snego:  Atte  e  Storia  7,  Nr.  29.  —  129)  V.  Foroella,  iMrisioni  deUe  chieM 
e  d.  altri  edifici  di  MUaoo  d.  sec  Yin  ai  giorni  nostri  Vol.  1.  Torta  Orientale,  Forti 
Bomana'.  MUano,  BortoIottL  XIX,  616  S.  —  130)  A.  Cerati.  II  rito  AmbrodiDo  a. 
feita  d.  St  Anniinziata  in  Qoaretima,  ricerohe  etoriche  e  conaiderasioni.  Hilano,  Harchi  1887. 
176  S.  ~  131)  L.  Beltrami,  L'arco  d.  fabbri,  antica  piuterla  di  Hüano:  ALomb.  15, 
8.  372  ff.  —  X  ^y  La  torre  d.  Filarete  n.  fronte  d.  Castello  di  PorU  Giovia  yerso  la  dtU: 
ib.,  S.  1098  ff.  (Auf  Grund  älterer  Zeichnungen,  Vf.  giebt  einige  thaUachUche  Kacbrichtei 
fiber  diese  alte  Festung.)  —  132)  P.  Ghinioni,  in:  Bacoolta  milanese  di  atoria  geogrifiied 
arte  (heiaoflg.  t.  G.  Pagani.)  1  H.,  Januar.  —  133)  E.  Motta:  ib.  —  X  ^^•'  ^^  ^^ 
Syiaa.  Ital.  9.  n.  10.  Jahrg.  —  184)  L.  Frati,  La  conteta  fra  Matteo  Yiuonti  e  papa  Gio- 
Tanni  XXII.  sec  idocamenti  dell'  arch.  Yaticano:  A.  etor.  lomb.  16,  S.  241  ff.  — 135)  Münch, 
Begeaten  d.  Grafen  y.  Hababorg,  s.  JB.  10.  —  136)  G.  GayasEi,  A  propodto  delle  moneto 
di  Gian  Galeazzo  Visconti:  Biy.  nnmism.  ital.;  heransgegeb.  y.  S.  Ambrosoli  1,  S.  825  iL 
Beachtenswert  für  d.  Münaen  d.  Stadt  Mailand  im  Anfang  d.  16.  Jh.)  —  X  ^-  Mulasianif 
Dizionario  delle  monete  milanesi :  ib.  8.  299  ff.  —  X  id*i  Stadii  economici  solle  monete  di 
liilano:  ib.,  8.  41  ff.  (GUtigieit  d.  MetaUe  n.  d.  Mlinae.)  —  X  £•  Motta,  Gli  lecchieii di 
Milano  1479:  ib.  8.  73.  —  137)  W  y.  Öttingen,  Über  d.  Leben  n.  d.  Werke  d.  Antosio 
Ayerlino  gennant  Filarete.  Leipaig,  Seemann.  (Künstler  am  Hofe  d.  Herzogs  Fiaas  Sfona) 
~  X  £•  Motta,  GapelU  di  paglia  pel  dnca  Franc.  Sforaa  1461:  Bali.  Syiaa.  ItaL  9,  S.  38. 
—  X  L.  Beltrami,  Aristotele  da  Bologna  al  senriaio  d.  dnca  di  Milano  1468 — 64,  dora- 
menti  inediti.  Milano,  Colomba  (A.  war  e.  Architekt)  —  138)  P.  Ghinsoni,  Ud  a 
costnmi  nnaiali  principeachi:  Gerolamo  Biario  e  Caterina  Sforaa  1478:  Arch.  lomb.  16,  S.  101  ft 
(Behandelt  diese  Hochzeit  acdt  Grand  unedierter  Urkk. ;  stellt  d.polit  Zweck  d.  Hochzeit  fest  D. 
Wunsch  nach  e.  Allianz  d.  Hauses  Biario  (Siztus  lY.)  mit  d.  Hanse  Sforza.)  —  139)  % 
Saige,  Docum.  histor.  relatifs  k  la  principauti  de  Monaco.  1.  Bd.  Monaco.  (Aof  dieser 
Publikation  beraht  d.  Schrift  y.  «Monaco  di  Biyiera  e  i  dnchi  di  MUano'  im  *Areh.  lomb. 
16,  669  8.  ff.')  —  140)  W.  y.  Seidlita,  Bramante  in  Mailand:  Jb.  d.  k.  preula.  KonstMinml' 
8,  4.  H.  —  X  ^-  Gabottö  n.  A.  Badini,  Atto  di  morte  di  Giorgio  Morula:  La Letterator» 
(Turin),  16.  Febr.  —  X  P-  Gabotto,  Una  relazione  sconoscinta  di  Angelo  Poliziano  coUz 


{44A.    Italien  bu  1492.     Cipolla.  111,15 

bezieht  ach  eine  Abhandlung  Calvis^^^)  aaf  die  Zeit  des  Ludwig  Moro  und 
auf  sein  Verhältnis  zu  Kaiser  Maximilian  I ;  leidet  auch  die  Arbeit  an  manchen 
Fehlem,  so  enthält  sie  doch  wertvolle  Urkk. 

unter  den  Bauwerken  Mailands  nimmt  die  erste  Stelle  der  Dom  ein. 
Ober  seinen  Ursprung  sowie  tlber  verschiedene  historische  und  künstlerische 
Fragen,  welche  seine  Erbauung  betreffen,  haben  Boito^*«)  und  andere i*«) 
geschrieben.  Nach  Caffi^^^)  stammt  die  alte  Celsus-Kirche,  von  welcher 
noch  bedeutende  Überreste  vorhanden  sind,  aus  dem  Ende  des  10.  Jh.  und 
ist  ein  Werk  des  Mailänder  Erzbischofs  Landulf  11. 

Die  Visconti-Sforzasche  Bibliothek  im  Schlosse  zu  Pavia  giebt  stets  zu 
Uotersuchnngen  Anlafs.i^^)  Ich  will  hier  noch  einige  neue  Arbeiten  tlber 
den  Rechtsgelehrten  Jason  del  Maine  anführen.  Er  wurde  1467  in  Pavia 
Doktor,  unterrichtete  in  Padua,  Pavia,  Pisa  und  gehörte  zu  dem  gelehrten 
Hofe  Ludwig  Moros;  gestorben  ist  er  1519.**«) 

Über  Mantua  ist  viel  geschrieben  worden.  Den  Anfang  mache  eine 
zwar  mittelmäfsige  aber  doch  branchbare  Abhandlung  über  Sordelli.^^^)  Dann 
seien  die  von  Bertolotti**®)  veröffentlichten  Quellen  angefüjjrt,  hierauf  ver- 
schiedene kleine  Au&ätze.***) 


eorte  di  MÜuio:  ib.  1.  Dec  —  X  ^'  Beiiier,7Poeti  ifoneichi  in  an  oodice  di  Bonui 
recentemente  aegnalato:  Baas.  Emiliana.  1,  1.  H.  (Hier  ist  d.  Sede  t.  e.  Ha.  d.  Bibliothek 
Victor  Emmanuel  in  Born;  d.  Dichter  gehören  d.  Ende  d.  15.  Jh.  an.)  —  141)  F.  Calyi , 
fiiaaca  ICarui  Sforaa  Yiaconti  regina  d.  Bomani,  imperatrice  germanica,  e  gli  ambaaciatori  di 
LodoTieo  il  Moro  alla  corte  Geaarea  aecondo  nnoTi  docamenti.     BiUano,    VallardL     V,  180  8. 

—  X  l^n*  letters  di  Lodoy.  Sforaa  ad  Antonio  Yeapncci:  Zibaldone  (Florena.)  5.  H.  —  X 
Z  Motta:  Boll.  Sviaz.  ital.  10.  Jahrg,  3/4.  H.  2  Urkk.  1480/6,  für  d.  Mailander  Lokal- 
gMchichte.  —  142)  C.  Boito,  Le  oblasioni  per  la  fabbrica  d.  daomo  di  liilano  1386—1402: 
NAatol  102,  S.  580  ff.  (Am  12.  Mai  1856  lud  Anton  t.  Saluxzo,  Enbiachof  r.  Mailand  d. 
Mailänder  z.  Ban  e.  neuen  Kirche  an  Ehren  d.  Jong&an  ein;  aber  achon  am  12.  Okt  dea- 
Mlben  Jahres  kmm  d.  Herzog  Johann  Qaleaz  dazu,  nm  fOr  Yollziehiing  d.  erzbischoflichen 
BefehU  zu  aorgen).  —  143)  C.  A.  Negrln,  II  doomo  di  Milano  non  h  monamento  tedeaco 
0  (hneeae  mm  italiano.  Yicenza.  1887.  21  8.  —  X  ^  Beltrami,  Per  la  storia  della 
nttrszion«  d.  daomo  di  Milano  diaegni  inediti  d.  1890:  Bacc.  Milaneae.  Dec  1887  — 
JOL  1888. — X  id«9  B  paTimento  d.  daomo  di  Milano:  A.  Lomb.  15,  8. 112  ff.  (Unteraacht 
d.  Fnltboden  d.  Mailander  Doma  am  Ende  d.  14.  Jh.  n.  am  Anfang  d.  folgenden  Jh.)  —  144)  M. 
Ciffi,  L'antica  badüt  di  S.  Celao  in  Milano:  ib.,  &  860  ff.  —  X  B.  F.  Botta,  Cenni  ator. 
niagtntin  della  chieaetta  di  S.  Nazaro  Pietraaanta  in  MUano:  ib.,  S.  1076  ff.  (E.  nm  1000 
«rbante  aber  jetzt  zerstörte  Kirche.)  —  X  B.  Motta,  Per  la  storia  d.  fondatori  di  campane 
b  Lombardia:  ib.,  8.  879  iL  (E.  Urk.  aoa  d.  J.  1481.)  —  145)  Ed.  Schmid,  D.  Yiaconti 
n  ihre  Bibliothek  zu  Paria:  Z.  f.  Gesch.  u.  Politik.  1888,  Kr.  6.  —  X  Franc.  Hoyati» 
IH  tm  Codice  Sforzeaco  di  falconeria:  A.  lomb.  15,  S.  88  ff.  (Wurde  anfd.  Befehl  d.  Herzogs 
Oftleu  Maria  geschrieben;  gehörte  yielleicht  d.  Bibliothek  zn  Payia.)  —  146)  F.  Gabbtto^ 
diiMm  d.  Maino  e  gli  scandali  nnirersitari  n.  Quattrocento.     Torino,  Olansen.    XYIII;  804  8. 

—  X  ^  NnoTi  docnmenti  e  notizie  an  G. .  d.  M.:  La  Letteratora  (Torino.)     1888,  Kr.  8 — 10. 

—  X  B.  Bertanza,  Giasone  d.  Maino  e  rUniyeraiti  di  Padoya:  Biy.  ator.  ital.  5,  8.  198/7. 
^ertToUe  ürkk.  aua  d.  J.  1485,  1488.)  —  X  C.  Znradelli,  Le  torri  di  Paria,  con 
prelu.  diC.  Hagenta.  Pliria,  Fnsi.  XY,  252  8.  mit  16  Tfln.  —  147)  8.  Ferrari,  8or- 
(Wm  (Sep.  a.  <Atti  dell'  Aocad.  YergiL')  Mantora,  tip.  Mondori.  1887.  —  148)  A.  Berto- 
lotti,  IVigioni  e  prigionieri  in  Mantora  d.  sec.  ZIII  al  XIX:  Bir.  d.  diadpl.  carce/.  (Bom.) 
1SS8  Jahrg.,  Kr.  1/2.  —  X  id,:  Heraosgegeb.  im  BibUofilo  1887  Kr.  11/2  n.  1888  Kr.  1. 
(Eiaige  nrkl.  Kachrichten,  weldie  d.  15.  Jh.  betreffen  n.  d.  Archir  r.  Mantaa  entnommen 
«ioi)  -.  X  1^9  I^  uti  minor!  alla  corte  di  Mantora  n.  secoli  XY— XYHI:  A.  ator.  lomb. 
15,  259,  491,  980  ff.  (8ehr  wertroll  n.  an  Konstnachrichten  sehr  reiche  Arbeit;  d.  Werk 
xUialkt  e.  Begiater.)  —  X  id.,  Coriositi  storiche  mantorane :  Mendico  (Mantua.)  8.  Jahrg., 
^r.  22/3.  (Aof  d.  15.  Jh.  bezüglich.)  — -  X  id.,  Yarietä  ator.-gentilizia:  Giom.  Arald.  16, 
S.  46  iL  (Mantaaniaches  aus  d.  15.  Jh.)  —  149)  8tefaiio  Darari,  I  palazzi  dell'  antico- 
(^mime  di  Mantora  e  gli  incendi  da  essi  subiti:  Sep.  a.  <Atti  dell'  Accad.  Yergil.'  Mantora, 
%  Mondori.     23  S.  —  Filangeri,  Un  duello  in  Mantora  al  principfo  d.  14  secolo:  Cappa 


111,16  §44A.    ItaUen  biB  1492.     CipoUa. 

Über  Brescia^*®)  Bergamo,*^*)  Cremona,"*)  Crema^^^*)  Lodi^^*)  und 
besonders  über  Como"*)  wurde  Historisches  veröffentlicht  Unter  den  Publi- 
kationen zur  Geschichte  Gomos  zeichnet  sich  besonders  der  erste  Band  des 
Barellischen  Werkes, ^^<^)  welches  der  Beschreibung  und  der  Geschichte  der 
Denkmäler  von  Como  gewidmet  ist,  aus.  Auch  die  kleineren  Orte  nahe  bei 
Como  und  die  italienische  Schweiz  gaben,  wie  sie  in  enger  Beziehung  zur 
lombardischen  Geschichte  standen,  auch  zu  Untersuchungen^^^)  Anlafs,  welcbe 
hier  angeführt  werden  können.  —  Peter  von  Anghiera  (am  Lago  Maggiore), 
ein  Humanist,  welcher  lange  Zeit  in  Spanien  gelebt  hat,  wurde  vor  dem 
£nde  des  15.  Jh.  geboren  und  mag  daher  hier  erwähnt  werden.^^^) 

Piemont,  Die  erste  Stelle  mag  ein  Werk  einnehmen,  welcbes, 
wenigstens  dem  Anschein  nach,  nicht  zu  unserer  Wissenschaft  gebort. 
Nigra^^^),  durch  seine  Publikationen  über  die  keltische  Sprache  vorteilhaft 
bekannt,  hat  der  Sammlung  piemontesischer  Yolksgesänge,  welche  in  Wahr- 
heit auch  für  die  Geschichte  von  Bedeutung  sind,  einen  starken  Band  mit 
gelehrten  Erläuterungen  gewidmet.  Der  erste  Gesang  ist  der  von  ^der  lom- 
bardischen Frau',  welcher  auf  Rosamunde  anspielt;  nach  N.  ist  dieser  Gesang 
in  seiner  ursprtlnglichen  Form  sehr  alt  und  geht  bis  in  die  langobardische 
Zeit  zurück.    —    Alte  Siegel   aus  Piemont  und   der  Lombardei  wurden  von 


6  epada  (Florenz.)  Nr.  4.  —  X  ^'  Portioli,  Divi  Lndoyici  marchioni«  Mantaae  Sonmiom. 
Mantoya.  1887.  —  X  ^^t  ^^*  cei^i^  &  Hantova  n.  eec.  XY.  Mantoya.  —  X  B-  Motta, 
Cena  e  rappresentazioDO  data  d.  card.  Gonzaga:  A.  at  lomb.  15,  S.  194/5.  (B.  Urk.  d.  J. 
1476.)  —  X  X^mberto  Boati,  I  medagUati  d.  Rinaacimento  alla  corte  di  Mantoya:  Bit. 
NumiBm.  1,  S.  25,  161,  433  ff.  (Wichtig  für  d.  Leben  y.  Hermes  Flanoa  de  Bonis  n.  einiger 
seiner  Zeitgenosaen  aas  d.  Ende  d.  15.  Jh.)  —  X  ^«  B.  Intra,  II  castello  di  Goito:  A. 
st.  lomb.  15,  8.23  fl.  (Goito  liegt  in  d.  Nähe  y.  Mantaa;  d.  heutige  Palast  wurde  am  Ende 
d.  16.  Jh.  begonnen;  aber  d.  hier  früher  erbaute  Palast  gehSrt  d.  15.  Jh.  an,  nämlich  d. 
Begiemng  d.  Markgrafen  Ludwig  Gonzaga.)  —  150)  A.  Cassa,  Funerali,  pompe  e  cosTiti, 
escuraione  n.  yecchio  archiyio  municipale.  Bresda,  TJnione  tipogr.  1887.  395  S.  —  X  ^ 
Arcioni,  Bicerche  intomo  al  palazso  d.  Comune  di  Bresda:  la  loggia:  Conimentari  dell' 
Ateneo  di  Brescia,  Sitzung  6.  März  1887.  (Gehört  d.  13.  Jh.  an.)  —  X  A.  Berenzi, 
Storia  di  Ponteyico.     Oemona,  Maoini      557  S.     (Ponteyico  ist  e.  Ort  in  d.  Ptoyina  Bresda.) 

—  151)  A.  Mazzi,  Studii  Bergamensi.  Bergamo,  PagnoncellL  (Anfang  d.  Konsulats  a. 
seine  Eutwickelung  hia  1180;  d.  erste   Erwähnung  d.  Konsuln  in  Bergamo  geschieht  1117.) 

—  X  F-  F-  Pasini,  famiglia  Frassoni:  Giom.  Arald.  16,  S.  105.  (B.  15.  Jh.;  d.  Eunilie 
stammt  aus  Bergamo.)  —  152)  E.  Motta,  D  tipografo  Dionigi  da  Pairayicino  a  Cremona  1471: 
Feriod.  d.  SOG.  stör.  Gomense.  1888,  23/4  H.  —  X  ^*  Sommi-Picenardi,  Le  Commende 
e  i  Commendatori  di  s.  (Hoyanni  di  Cremona  e  di  S.  Qioyanni  di  Persichello:  A.  lomb.  15, 
S.  5  ff.  (Seit  d.  15.  Jh.)  —  153)  F.  Benyen ut.i-Sforza,  Dizionario  biografico  Cremaico. 
4/5.  H.  Crema,  Cazzamalli.  —  X  L.  Bar  hier  i,  Grema  sacra.  Crema,  Anselmi.  81  S- 
(Auch  mit  kunstgeschichtlichen  Notizen.)  —  154)  A.  Biccardi:  Arch.  stör,  di  Lodi.  7, 4/6.  Heft 
(Teilt  yiele  Kachrichten  für  d.  Gesch.  Comos  während  d.  13.  u.  15.  Jh.  mit)  —  X  ^ 
Motta:  ib.,  1/3.  H.  (Einige  Urkk.  für  d.  Gesch.  d.  15.  Jh.)  —  155)  T.  W.  M.  Lnsd, 
Como  and  Italian  Lake-Land.  London,  Allen.  1887.  IX,  515  S.  —  X  B.  BernascoDT 
Settanta  documenti  relatiyi  alla  Collegiata  di  S.  Fedele  in  Como.  Como,  Cayalleri  e  BazsL 
1887.  (D.  70  Urkk.  umfassen  d.  Epoche  1183—1272.)  —  X  F.  Fossati,  FÄbbrica  di 
yetri  a  Como  n.  sec.  XY  (1454):  Period.  d.  soc.  stör.  Comense  6,  23/4.  H.  —  X  ^^«  ^ 
yescoyo  Parrayicino  da  Casiglio  e  il  suo  Testamento  1348:  ib.,  21/2.  Uef.  —  1&($)  Y* 
Barelli,  Monumenti  ComeschL  1.  Teil:  1a  cattedrale  diComo'.  Como,  Fustinoni  —  1^7) 
G.  Alberti,  Antichitä  di  Bormio.  Como,  Ostinelli.  80  S.  —  X  (§24A*)  Motta,  Doca- 
menti  Syizz.  n.  Arch.  di  Milano.  —  X  A.  Yenturi,  Cosma  Tnra  genannt  Cosmi:  Jb.  d.  k. 
preufs.  Kunstsammlungen.   9,8.3—40.-158)  (JB.  10.)  Mari^jol,  Pierre  Martyrd' Anghiera. 

—  X  ^-  Gianetti,  11  castello  di  Mongnzzo  ricerche  storiche.    Milano,  Dumolard.    158  S. 

—  X  A.  Biccardi,  Le  localitä  e  territori  di  8.  Colombano  al  Lambro,  Mombrume  eec 
Lodi,  Bizzoni.  217  S.  —  X  G.  Carotti,  Pitture  giottesche  nell'  Oratorio  di  Monhiiolo  a 
Lentate  sul  Seyeso:  Arch.  stör.  lomb.  15.  Jahrg.,  4.  Lief.  (Meint,  dala  diese  Gemälde  dem 
Johann  y.  Mailand  zuzuschreiben  seien.)   —  159)  Coatantino  Nigra,  Canti  popolari  d.  Fie* 


}4iA.     Italien  hiB  1492.     Cipolla.  111,17 

Glaretta^^^)  erläutert;  auch  die  Kunst  ward  in  Schriften  allgemeinen 
Charakters  über  Piemont  behandelt.  ^^^) 

Carutti^^*)  hat  seine  gelehrten  und  tiefen  Untersuchungen  über  Hum- 
bert I.  Yon  SaToyen  und  König  Arduin,  berichtigt  und  ergänzt,  neu  heraus- 
gegeben. Calligaris^^*)  hat  eine  bisher  unedierte  Chronik  des  Klosters 
Ftnttaaria  Teröffentlicht  und  in  der  Yorrede  die  Art  der  Zusammensetzung 
der  Chronik,  von  welcher  ein  Teil  bis  ins  11.  Jh.  hinaufreicht,  gezeigt.  In 
der  gelehrten  Monographie  über  Karl  von  Aijou,  welche  wir  Sternfeld  Ter- 
danken,^^^)  erscheint  der  Graf  der  Provence  in  einer  wesentlich  anderen  Be- 
leuchtung, als  in  der  sizilischen  Geschichte.  8.,  der  auf  diese  spätere  Phase 
mit  aUen  ihren  düstem  Seiten  nicht  einzugehen  hatte,  schildert  Karl  als 
energischen,  tapferen,  geschickten  und  im  ganzen  Tersöhnlichen  Herrscher  sowie 
ils  tflchtigen  Opportnnitäts-Politiker.  Fttr  die  Geschichte  Piemonts  ist  diese 
Monographie  von  grofser  Bedeutung,  weil  S.  die  Verbindungen  des  Grafen 
mit  Oberitalien  und  speziell  die  Anfänge  seiner  Herrschaft  auf  piemontesischem 
Boden  nntersucht.    Auch  einiges  Lokalgeschichtliche  ist  hier  zu  erwähnen.  ^^^) 

Ligurien.  Für  Genua  sind  die  Untersuchungen  ttber  kirchliche  Topo- 
graphie von  A.  und  M.  Remondini^^^)  sehr  ntltzlich.  Einige  Münzen  aus 
Chios  im  Orient  aus  der  2^it  der  Genuesen  und  der  Sforzas  (14. — 15.  Jh.) 
wurden  von  Gnecchi^«')  erläutert.  Die  Litteratur  Liguriens  in  ihrtr  Be- 
ziehung zur  Geschichte  fand  ebenfalls  Erklärer.  ^^^) 


BODte.  Toiino,  LöMher.  —  160)  G.  Claretta,  lUiwtrasione  di  ligilli  iaediti  d.  aec.  XY 
t  XYI:  Atti  Accad.  Torino.  23,  6.  Lief.,  Sitsang  d.  12.  Febr.  1888.  —  161)  C  Chiecchio 
L'irte  neir  alto  Piemonte:  Arte  e  Storia  6,  Nr.  36,  1887.  —  X  F-  Oabotto  a.  D.  Ba- 
re 11  o,  La  poeua  macaronica  e  la  storia  in  Piemonte  ealla  fine  d.  sec.  XY.  Torino.  — 
X  Y.  Promis,  La  'Fatrione  di  Geaü  Chritto',  rappreientaslone  aaora  in  Hemonte 
a-  MC  XY.  Torino,  Bocca.  (Mysterium  in  italienischer  Sprache,  anfgefÜhrt  am  Hofe 
T.  Montferrato;  Yorrede  über  d.  Stück  u.  über  Kultur  an  diesem  Hofe  im  allgemeinen.)  — 
162)  Born.  Caratti,  II  conte  Umberto  I  ed  il  re  Ardoino.  Boma,  Salrincci.  III,  384  S.  — 
X  F.  F.  Fasini,  11  'ferf  di  Caaa  Saroia:  Giom.  Arald.  16,  S.  42/8.  —  163)  G. 
Cilligaris,  Un'  antica  cronaca  piemontese  inedita.  Torino,  Ldscher.  —  164)  B.  Stern- 
feld, Karl  T.  Anjon  als  Graf  d.  ProTOnoe  1245—65.  (=  Jastrows  Hisi  Untersuch.  10.) 
Berlio,  Gaartner.  XII,  327  S.  Soll  nach  MSglichkeit  im  {46  ansführlicher  besprochen 
Verden,  sobald  dort  d.  Berichtsjahr  erreicht  ist.  —  165)  G.  E.  Merline,  Testimonianse 
utono  a  fra'  Dolcino:  Hnteo  stör,  ed  artist  Yalsasiano  (Yarallo)  3.  Folge  12.  Liefer., 
fthnar  1888.  —  X  £•  Baggiolini,  Lo  studio  generale  di  Yercelli  n.  medioero.  Yercelli, 
Beir  Erba  (nicht  nnbedent).  _  X  0.  J  achin  o,  11  <libro  d.  Groce'  stndi  ed  anaUsL 
Alemadria.  16  o.  146  S.  (Db.  e.  ürk.bnch  d.  Stadt  A.,  mit  172  Urkk.  y.  1106  bis  1572.) 
X  K.  Uotta,  Fra  Gabriele  da  Barlassina  predicatore  in  Alessandria  1451.  Miscell.  firancesc. 
^olipo)  S,  2.  Heft.  —  X  Antonio  Hat  bis,  Storia  d.  monnmenti  sacri  e  deUe  fnoiglie  di 
Bn.  Alba,  Saneoldi.  282  S.  —  X  Alloignet,  Kote  gfoialogiqae  snr  la  fkmille  des 
•eigBwrs  de  Bobbio  de  Qniers  en  Pi^ont:  Giom.  Arald.  16,  S.  45.  (Aas  d.  Ende  d. 
15  Jh.)  — .  X  C.  G.  Clerico,  Un  po'  di  storia  religioso-cirile  Eporediese  (lyrea).  Ifvea, 
TonsUi.  _  X  C.  G.  Chicchio,  La  chiesa  di  S.  Fiorenzo  in  Bastia.  Coneo,  GalimbertL 
18S7.  16.  26  S.  —  166)  A.  n.  H.  Bemondini,  Pkrrocchie  doli'  archidiocesi  di  Genoya, 
Mtiae  storioo-ecclesiaitiche.  Begione  III.  Genoya,  tip.  delle  lettnre  cattoliche.  206  S.  — 
X  U  Fontanabon a,  Cenni  brerissimi  sopra  alcnni  conyenti  franceacani  d.  Ligoria  Occiden- 
^e-  Lodi,  Gnirioo  k  Camagni  16.  80  S.  —  167)  F.  n.  E.  Gnecchi,  Di  aloone  monete 
iB«lits  e  tconoscinte  d.  secca  di  Scio:  Biy.  nnmism.  1,  2  ff.,  899  £  -^  168)  A.  G.  Spi- 
■elli,  Foesie  inedite  di  Qaleotto  d.  Carretto:  Atti  e  Mem.  d.  soc.  stör.  Sayonese.  Sayona, 
Bartolotto.  (Einige  dieser  Gedichte  beleuchten  d.  Ereignisse  Italiens  in  d.  Zeit  Alexandei's  YI. 
L  Urls  YIIL)  —  X  G-  Ohinaazi,  Di  dne  docomenti  inediti  che  toocano  d.  poeta  ligore 
Barfokmeo  Geniiie  Fallamonica.  Genoya,  Istit.  Sordo-Muti.  (D.  Dichter  lebte  im  15  Jh.;  sein 
ttttament  ist  t.  1469;  sein  Gedicht  ttber  den  Gosmos  wurde  1877  herausgegeben.)  —  169)  G. 
^oisi,  storia   d.  cittä  di  Yentimiglia.     2.  Aufl.     Oneglia,  GhilinL    512  S.     (D.  erste  Aufl. 

Jskxssbsriehts  der  (lesehiohUwisssBsohsft.    1888.    m.  2 


111,18  i^A.    ItaUen  bifl  1498.     CipoUa. 

Von  den  kleineren  St&dten  sind  in  diesem  Jahre  Ventimiglia^*^)  and 
Savona^^®)  mit  historischen  Untersuchungen  bedacht  worden.  Wegen  seiner 
Beziehung  zu  Ligurien  mag  hier  Ober  Nizza  die  Publikation  von  Cais-de- 
Pierlas  1^^)  angeführt  werden.  Aus  demselben  Grunde  nennen  wir  hier  die 
Quellensammiung  fttr  die  Geschichte  Monacos,  welche  Saige^^')  veranstaltet 
hat.  S.  spricht  in  der  Vorrede  von  den  Grimaldis,  welche  seit  1346  aber 
Monaco  herrschten.  Die  hier  publizierten  Urkk.  gehen  nicht  über  das  15.  Jh. 
zurück.  —  Der  Bau  der  Kathedrale  von  Sarzana^^^)  begann  im  13.  Jh.,  aber 
die  Arbeiten  gingen  sehr  langsam  voi-w&rts. 

Toskana,  Villari^^^)  beschreibt  die  politische  Lage  yon  Florenz  zu 
Dantes  Zeit;  er  h&lt  sich  besonders  bei  den  politischen  Parteien  auf  ond 
behauptet,  der  Streit  zwischen  diesen  rühre  im  wesentlichen  von  der  Not- 
wendigkeit her,  das  deutsche  Lehnswesen  vom  Schosse  der  florentiner  Ge- 
sellschaft anszuschliefsen.  Recht  wichtig  für  die  Geschichte  von  Florenz  in 
der  2.  H&lfte  des  13.  Jh.  sind  die  florentinischen  ^Beratungen',  welche 
Gherardi,^^^)  der  sie  den  Originalmssn.  im  Staatsarchiv  zu  Florenz  ent- 
nahm, zu  publizieren  begann.  —  S.  Maria  del  Flore  ist  eins  der  grdlsten 
Kunst-  und  Geschichtsdenkm&ler  aus  dem  florentiner  MA.  Die  Einweihoog 
ihrer  Fagade  ist  1887  auch  durch  Publikationen  gefeiert  worden,  mit  welchen 
man  noch  1888  fortfuhr.* 7^)  Das  8U  Johannesbaptisterinm  und  andere  Geb&ade 
in  Florenz  wurden  gleichfalls  untersucht  und  erläutert.^^^)  Bisher  war  das 
älteste  Statut  der  berühmten  und  wichtigen  Calimala-Zunft  in  Florenz  sehr 
wenig  bekannt  und  vnirde  ins  Jahr  1202  gesetzt;  Filippi^^^)  hat  es  ver- 
öffentlicht. In  1201  wurde  es  von  ihm  gesetzt,  auch  in  langer  Vorrede  und 
durch  bisher  unedierte  Urk.  erl&utert 

Femer  können  Monographieen,  die  sich  mit  litterarischen  Dingen  be- 
fassen, angeführt  werden.  Eine  von  ihnen  beschäftigt  sich  mit  dem  Historiker 
Philipp  yillani.179^    ^tb:  die  2.  Hälfte  des  14.  Jh.  ist  aufser  kleineren  Yer- 


enchien  1857.)  ^  170)  A.  Brano,  I  fioselli  di  S«Tona.  SaTon»,  Minütro.  1887.  (G«ii«- 
alogieii.Gescli.d.6eMhlechteBderB<Mel]iBeitd.  12  Jh.)  —  171)Cais-de-PieTUa,  Cirtalain 
de  randenne  cath^dzale  de  Nice.  Turin,  Bocca.  (Ausgabe  e.  alten  Urkk.-Sammlang  d.  Bomkqät«li 
an  N.)  —  172)  &.  S  ai  g  e ,  Docamenti  hiatoriquea  relatiÜR  k  la  prindpantd  de  Monaco  depaia  le  XV. 
ai^e,  reoieüliB  et  publik  par  ordre  de  S.  A.  S.  le  Prince  Charles  HI  toI.  I.  Monaco.  |[II  Bibliofilo 
9;  Folybibl.  28,  BaH.  44.]|  Vgl.  §  i6B«.  — 173)  A.  Neri,  La  cattedrale  di Samna :  Baas.  Kadon. 
44,  268  ff.  —  X  Indice  delle  piü  importanti  peigamene  atoriche,  d.  codid  e  d.  libn  antichi  d'ammi- 
niatrasione  che  ai  conaeryano  nell'  archiTio  comnnale  di  Sanana.  Sazaana,  BaYani.  1S87. 
10  S.  —  174)  P.  Villari,  La  repnbblica  fiorentina  ai  tempi  di  Dante  Alighieri:  N.  AntoL 
102,  S.  417  £,  444  ff.  —  X  Just  de  Bernon,  La  d6mooratie  k  Florence:  BQH.  44, 
S»  556  ff.  Geringen  Wertea,  'gelegentlich  d.  groljen  aber  nicht  aehr  intereasanten  Werkes  t. 
Thomas  über  d.  Berolntionen'  y.  Florenz.  —  175)  A.  Gherardi,  Consulte  della  repabblict 
fiorentina.  Firenze,  Sanaoni.  —  176)  X  ^  ^ol  Moro,  La  faodata  di  S.  Maria  d.  Fiors 
illnatrasione  ator.  ed  artiatica.  Firenze,  Ferroni.  fol.  —  X  ^-  J«  Cayalloeci,  Santa  Maria 
d.  Fiore  e  la  ana  facdata,  narradone  ator.  2  Bande.  Firenze,  Cirri.  294,  178  S.  — 
X  Sonunario  ator.  e  docamenti  relatlyi  alle  celebri  cantorie  di  S.  Maria  d,  Fiore  opera  di  Donatello 
e  di  Lnca  della  Bobbia.  Firenze,  Le  Monnier.  XI,  58  S.  —  177)  C.  J.  Cayallacci,  II  tempio 
dl  S.  Gioyanni  di  Firenze:  Arte  e  Storia  7,  Ko.  5.  —  X  Cos-  Conti,  H  palaäao 
Pitti,  la  aaa  primitiya  coatmdone  e  aucceasiyi  ingrandimenti.  Firenze,  Le  Monnier.  1887. 
33  S.  —  X  G.  Garocci,  Scoperte  intereaaanti  nd  layori  a  Santa  Triniti  di  Flreaze: 
Arte  e  Storia  7,  No.  7.  —  178)  G.  Filippi,  L'arte  d.  mercanti  di  Calimala  in  Fixeoie 
ed  U  aoo  piü  antioo  atatuto.  Torina,  Bocca.  4.  196  S.  —  179)  U.  Marcheaini,  Daa 
nuwoflcritti  antografi  di  FiUppo  Yülani:  A.  at  itaL  5.  Folge  2,  S.  866  iL  (D.  Aatograph  ist 
d.  Handach.  Aahbamh.-Larent  942,  welche  e.  Aufsatz  'de  origine  dyitatia  Florentiae'  enthalt) 
— >  X  B-  Gaaanoya,  Inyentario  di  ona  biblioteca  monaatica  neir  anno  1140:  ib.  1,  S.  279 — 80. 


{44A.    Italien  bis  1492.    Cipolla.  111,19 

öffentfiehnngen^^^)  ein  Anfeatz  Catellaris  über  die  Beziehnngen  zwischen  Pisa 
and  Florenz  beachtenswert^^') 

Treten  wir  ins  15.  Jh.,  so  fällt  ans  alsbald  die  grofse  Arbeit  von  Per- 
rens ^^')  anf.  Dieser  hat  die  Geschichte  von  Florenz  im  MA.  geschrieben 
and  beschftlUgt  sich  jetzt  mit  der  Geschichte  jener  Stadt  zur  Zeit  der  MedicL 
Er  beginnt  mit  der  Rfickkehr  des  alten  Gosimo  nach  Florenz  nnd  schildert, 
wie  er  dnrch  die  Macht  der  öffentlichen  Mdnnng  die  Stadt  beherrschen 
konnte.  Wiewohl  er  die  einförmigen  Kämpfe  des  medicäischen  Florenz, 
welche  nicht  die  des  alten  republikanischen  Florenz  waren,  für  nicht  be- 
sonders wichtig  hftlt,  so  schätzt  er  doch  Gosimos  Politik  sehr  hoch  nnd  er- 
dhlt  aasfthrUch  seine  Beziehungen  zn  Venedig,  Neapel  nnd  Mailand,  wie  er 
tnch  die  Kdnste,  die  Wissenschaften  und  die  Schalen  behandelt  Wenig 
spricht  er  Aber  Peter,  viel  ansführlicher  laust  er  sich  über  Lorenzo  ans.  Ihn 
bilt  er  für  einen  Zwingherm,  der  auch  die  Wissenschaft  za  einfacher  G^ 
lehrsamkeit  sinken  liefs  nnd  jeden  Rest  von  Freiheit  erstickte.  Aach  die 
litterarische  Bew^i^ng  von  Lorenzos  des  Prächtigen  Zeit  steht  der  Gosimos 
Bseh.  Der  Band  schlieüst  mit  dem  Tode  Lorenzos  1492.  Ober  die  Gfr- 
fliahlin  Peters  von  Medici  hat  Schnbert^^')  gehandelt  —  Was  die  Künste 
uter  den  Medici  anbetrifft,  so  haben  wir  die  Abhandlang  von  Müntz,^^^) 
welcher  sich  ebenso  wie  Perrens  mit  Gosimo  dem  Alten,  mit  seinem  Sohne 
Peter  nnd  mit  Lorenzo  dem  Prächtigen  beschäftigt.  Er  veröffentlicht  einige 
wertvolle  Inventarien,  welche  den  Beichtnm  der  Maseen  and  der  medicäischen 
Bibliothek  erkennen  lassen.  Die  Sammlang  Lorenzos  wurde  zerstreat^  als  die 
Medici  zum  erstenmale  1494/5  veijagt  worden.  Dem  Florentiner  Staats- 
irchlve  hat  Medin^^^)  viele  wichtige  Urkk.  über  das  Leben  Poggio  Braccio- 
linis  entnommen,   nnter  denen  sich  ein  Brief  desselben  an  Gosimo  befindet 

Unter  den  anf  Pisa  bezüglichen  Schriften  bietet  die  von  Schanbe^^^ 
Tiel  Neaes  über  eine  Reihe  von  Einrichtnngen  im  13.,  14.  n.  15.  Jh.,  welche 
mit  dem  G^enstande  der  Arbeit  nor  indirekt  in  Beziehnng  stehen.  Als 
diesen  bezeichnet  der  Vf.  das  Konsalat  des  Meeres,  jene  weit  verbreitete 
HandelsbehOrde,  welche  in  der  Geschichte  fest  aller  groben  Handelsplätze  des 
westlichen  Mittelmeeres  eine  so  grofse  Rolle  spielt.     Nachdem  Seh.  früher  i^^) 


—  189)  MiMeU.  fior.  No.  8,  9,  10.  Auf  Florens  bertgtidi.  —  X  &•  MeUnesi,  Or« 
diu  daUA  *8c«n6Ua'  d.  mercuti  fiomtim  per  la  oomMpondeim  tn  Firouse  e  Afignone  1S57: 
A.  10.  Liefer.  (Urk.  Sber  d.  PortweMn  im  MA.)  —  X  0.  Gnasti,  Bicordanse  di  meMer 
6nrigB8]io  inghirami:  A.  8t  ital.  5.  Folge  1,  8.  80  ff.  (Beginnen  mit  1878,  aber  wichtig 
Art  mit  1431;  aehlietMn  1461.)  —X  &•  O.  Oorasaini,  in:  BfiflceU.  fiorent  lief.  8.  Er- 
Ah  T.  d.  jShrlichen  Tonmier  s.  Brinnerang  an  d.  Brobenmg  Piaa'i.  —  X  A.  Ohe- 
Ttrdi:  il».  (Anekdoten  über  Florens  im  Jahre  1482).  —  X  Jodoco  del  Badia: 
ib.  Binge«  aber  Floreni  in  d.  Jahren  1459,  1464.  —  181)  D.  Catellaeci,  La  pace 
tn  Firenae  e  PIm  18S4:  A.  Star.  ital.  6.  Folge,  1,  8.  146  ff.  (Darin  d.  ürkk.  diewa 
^nedeae.)  —  188)  F.  T.  Perren«,  Hiitoire  de  Florence  depini  la  domination  dea 
MUidi  joeqn'  k  la  chnte  de  la  r^pabliqne  1484—1531.  1.  Band.  Paria.  ->  183)  8ehn- 
btrt,  LoeraBia  Tomabnoni  Gemahlin  des  Pietro  de'  Mediei:  Z.  für  Gerch.  o.  Politik  1. 
Lief.  —  X  ^-  S.  Seipioni,  Dne  lottere  a  Lorenso  ü  Magnifioo  di  Pandolfb  CoUenocdo  da 
Pmvo.  Faenaa,  Conti.  (Sie  mnden  1491  geschrieben.)  —  184)  E.  Mttnts,  Los  ooUeo- 
twu  dea  MUicia  an  XYe  aidele.  ParU,  iibr.  de  l'Art  —  X  H.  Delaborde  n.  W. 
Haaisoa liier,  Lee  aattrei  florentins  da  qninii^e  sitele.  1/8.  Lief.  Paria.  —  185)  Antonio 
Medin,  Boenmenti  per  la  biografia  di  Poggio  Braodolini:  6.  St  lett  ital.  18,  8.  861  IL 
(Urkk.  1883—1469.)  —  X  C.  Qnaiti,  Un  benefattoie  d.  ipedale  di  8.  Maria  Kaora  n. 
■at.  XY.:  A.  8t  itaL  8.  Folge  1,  8.  498  ff.  (Urk.  ▼.  1407.)  —  186)  A.  Schaabe,  D. 
Koenlit  d.  Meerea  in  Fiaa.  E.  Beitrag  d.  SeeweMue,  d.  Handelagilden  n.  d.  Haadelareehti 
im  MA.     (ss  SchMoUexa  Staata-  n.  MMoalwiaa.  Foraeh.  Ym,  8.)    Leipsig,  Dancker  n.  Hom- 

8» 


TTT,20  {UA.    Italien  bii  1492.    CipoUa. 

den  Nachweis  erbracht  hatte,  dafs  diese  Einrichtung  nicht,  wie  man  allgemein 
glaubte,  aus  Genua  stamme,  ging  er  nunmehr  daran,  fast  alle  Konsulate  des 
Meeres,  insbesoodere  die  spanischen  und  sflditalienischen  auf  das  pisanische 
Vorbild  zurtLckzuftlhren.  Das  Konsulat  des  Meeres  trägt  in  Pisa  einen  andern 
Charakter,  als  in  Genua.  Es  ist  nach  Seh.  ans  einem  pisanischen  'ordo 
Maris'  hervorgegangen.  Dieser  bilde  die  genossenschaftliche  Grundlage  und 
gebe  den  dortigen  Meereskonsuln  eine  umfassende  Kompetenz  in  der  Ver- 
waltung von  Handel  und  Schiffahrt,  sowie  in  der  einschlägigen  Rechtsprechung. 
Von  nationalökonomischer  Seite ^^^)  wurde  auf  die  wirtschaftsgeschichtliche 
Bedeutung  dieser  Ausführungen  aufinerksam  gemacht,  freilich  mit  dem  Vor- 
behalte, dafs  ihre  Richtigkeit  unter  dem  Gesichtspunkt  historischer  Kritik 
noch  nachzuprüfen  sei.  Dieser  Aufgabe  hat  Jastrow^^*)  sich  unterzogen. 
Bei  aller  Anerkennung  dessen,  was  in  dem  Werke  Neues  geboten  wird, 
kommt  er  doch  zu  dem  Ergebnis»  dafs  die  Herleitung  des  Konsulats  der  See 
aus  Pisa  auch  nicht  in  einem  einzigen  Falle  erwiesen  oder  wahrscheinlich 
gemacht  sei.  Sie  habe  den  Wert  einer  Hypothese,  für  welche  es  bis  jetzt  an 
einem  Beweise  fehle.  Auch  in  den  übrigen  Punkten,  auf  welche  der  Vf«  noch 
zu  sprechen  kommt  (es  sind  dies  namentlich  die  Hafengilden  in  Pisa  und  über 
See,  die  korporative  Stellung  des  ordo  maris,  die  Organisation  des  pisanischen 
Handels  überhaupt)  fehle  es  vielfach  an  der  Unterscheidung  zwischen  dem^ 
was  erwiesen,  und  dem,  was  ohne  Beweis  vorausgesetzt  wird. 

Ein  sehr  nützlicher  Beitrag  zur  Kommunalgeschichte  in  Mittelitalien  ist 
das  Gesetz  von  Pistoia  aus  dem  Jahre  1296,  welches  Zdekauer^^^)  mit 
langer  Vorrede  herausgegeben  hat. 

Rondon i^^^b)  hat  über  die  von  Friedrich  H.  erbaute  Burg  S.  Miniato 
al  Tedesco  gehandelt.  Er  hält  es  für  wahrscheinlich,  dais  dort  Pietro  della 
Vigna  gestorben  ist.  Auch  Volterra,  Cortona  und  andere  Ortlichkeiten  wurden 
behandelt.  i8»c)  — 

Romagna  und  Emilia,  Bezüglich  der  Familie  Este  aus  Ferrara 
hat  sich  in  der  Bibliothek  Vittorio  Emanuele  zu  Rom  ein  Pergament  mit 
Bildern    von  Männern  und  Frauen   aus  jener  Familie  gefunden.^®<^^^^)  — 


blot.  16.  Xm,  809  8.  M.  7,00.  —  187)  JB.  9,  III,  HA^^  —  188)  Stieda:  JTiQeMtxc. 
18  (1889),  S.  708  f.  —  189)  J.JastTow,  MHL.  17,  (1889), S.  851/8.  8ch.s  «Bstgegnimg' o. 
J.1  Beplik:  ib.  18  (1890)  8.  96/6.  ^  Wahrend  d.  Dracklegnog  diMM  JB.  enehien  d.  Ba. 
T.  L.  Ooldachmidt,  ZfiandelBrecht  Sb,  1889.  (6  8.),  welche  über  d.  ■treitigen  Punkt 
in  demselben  Sinne  eich  acuspriclit  n.  gleichzeitig  auf  e»  Beihe  anderer  Punkte  aofiBerinua 
macht,  in  denen  O.  den  Ansichten  d.  Vfl  zustimmt.  —  189*)  L.  Zdekaaer,  StatntiuB 
poteetatis  communis  Fistorü  1296;  procedit  de  statatis  Pistoriensibas  aaec  XUI  disseiiatio. 
MedioL,  Höpli.  4.  LXVUI,  S43  8.  —  X  Franc.  Schapfer,  GU  8tatati  pistoiesi  d.  sec 
XIII  a  proposito  di  nno  studio  di  L.  Zdekaaer:  Atti  Accad.  lincei  4.  Folge  4«  6.  Liel, 
Sitnmg  18.  Man.  (Z.  Teil  gegen  d.  Ansichten  Z.'s.)  —  X  Pietio  ^igo,  üna  fosta  p<^l8i« 
a  Pisa  n.  mediooTO.  Pisa,  Mariotti.  16.  108  8.  —  189b)  G.  Bondoni,  La  r6cca  di  S. 
Miniato  el  Tedesco  e  la  morte  di  Pier  deUa  Vigna:  Bit.  stör.  ital.  5,  8.  38  ff.  —  189«)  A 
Schmarsoy,  Bemerkungen  Aber  Kicoolö  d'Areaso:  Jb.  d.  k.  preuls.  KonstMmmL  8,  4.  Haft 
—  X  ▼•  Tschudi,  B.  Madonnen-8tatue  t.  Benedetto  da  Majano:  ib.  9,  1—2.  Heft  —  X 
A.  Genoi,  Docnmenti  inediti  d.  1329  appartenenti  a  Volterra.  Yoltexra,  8torsi-  12  S.  — 
X  L-  de  Ch«ranc6,  8.  Margu6rite  de  Cortone  1S77— 97.  Paris,  Plön.  1887.  XXIV, 
839  8.  —  X  G.  Ghizsi,  Storia  della  terra  di  Castiglion  Fiorentino,  3.  Teil.  Aresso, 
Bellotti.  232  8.  —  X  0.  Antaldi,  Di  alcuni  firammenü  di  nn  altare  robbiano  n.  düett 
di  8.  Chiara  in  8.  Angelo  in  Vado:  Arte  e  Storia  6,  No.  81,  1887.  —  X  H.  Gaffit 
I  Begni  da  Nembro:  ib.  7,  Ko.  7.  ~  190*191)  J.  Giorgi,  Fiammenti  d'ioonognfit 
Estense:  BnU.  dell'  istituto  stör.  ital.  2,  1887,  8.  88  ff.  —  X  A.  Venturi,  n  pittore 
Baldassare  d'  Este:    Arch.  stör,  dell'  arte,    1,  2,    8.  42/3.    (B.  war  Sohn  Nikolans'  HL  r. 


{44A.     Italim  bis  1492.     CipoUa.  111,21 

Kaehrichteii  Aber  die  Univenität  Parma  hat  Marioiti^'*)  gesammelt.  — 
IMe  historische  Kommission  von  Mirandola  fährt  mit  ihren  Publikationen 
fort**')  —  Fflr  Bologna  ist  der  erste  Teil  von  Manzonis^^^)  Bibliographie 
erschienen.  Anlser  verschiedenen  Schriften  Aber  die  Bologneser  Gelehrsam- 
keit^*^)  und  denen  von  allgemeiner  Bedeutung  für  die  Universität,  von  denen 
oben  die  Bede  war,  mögen  hier  noch  die  von  Gaudenzi^^^^)  edierten  Sta- 
tuten erwähnt  werden.  —  Über  Ravenna  ist  mancherlei  erschienen.^'?) 

Z7i»i6rfen,i*?a)  die  Marken  und  Rom.  Brandi^'®)  behandelt 
einige  Mss.  und  alte  Ausgaben  der  für  die  Marken  festgesetzten  ^Constitn- 
tiones',  da  er  eine  kritische  Edition  derselben  zu  veranstalten  gedenkt.  — 
Gianandrea,^'')  welcher  seine  Untersuchungen  Aber  die  Herrschaft  der 
Sforza  in  der  Mark  fortsetzt,  veröffentlicht  Urkk.  aus  dem  Archiv  von 
Fabriano,  wo  die  Herrschaft  der  Sforza  1435  begann.  Derselbe  veröffentlicht 
eine  interessante  Beschreibung  des  prächtigen  Rathauses  von  Jesi,  welches 
man  Franz  Martini  v.  Siena  verdankt.'^^^)  Ober  die  Beziehungen  CoUenuccios 
Ton  Pesaro  zu  den  Sforza  hat  Saviotti^^^^)  gehandelt.  —  Faloci  Puli- 
gnani^<>*)  setzte  seine  Untersuchungen  über  Foligno  fort.  —  Das  Cen- 
tenar  der  ^Santa  Casa'  von  Loreto,  in  d.  J.  (1892)  gab  schon  jetzt  zu 
einer    historischen  Veröffentlichung   Anlafs.^^')     Auf    Grund    hs.  Materials 


Eit0.)  —  X  P-  PftBini,  I  Boigia  in  Famn:    Gioni.  Anld.  16,  8.  105.     (Seit  Johann  t. 
Borgia  1370.)  —  192)  G.  Mario tti,  Memorie  e  docnmenti  per  la  etoria  della  üniTeraiti  di 
Ftarma  n.  Medio  Eyo.  1.  Bd.    Parma,  BatteL     4.     CXYIII,  115  S.  ^  X  <^B.  Toschi,  Le 
•coltore  di  Benedetto  Antelami  a  Borgo  San  Donnino:    A.  at.  deir  arte  1,  2,  S.  14  ff.    (B. 
A.  itt  e.  Parmenser  ans  d.  15.  Jh.)  —  198)  Statati   di  Mirandola   e   di  Goarantola    1886. 
(=  Memor.  atoiiche  della  dttä  e  doli'  antico  dncato  di  Mirandola,  6.  Bd.)     Mirandola,  Caga- 
nllL    XXY,  247  S.  —  X  L.  Oeretti,  in  dem:    Indicatore  Mirandolese  (Mirandola)  Febr. 
1S88.    Behandelt  LodoT.   de'  Pedooca,   welche   im    15.  Jh.    lebte.  —  194)    L.    Mansoni, 
Sergio  di  qua  bibliografia  etor.  bolognete.  I.Teil.     Bologna,  Cenerelli.     180  B.  —  195)  X 
U.  Ballari,  I  xotoli  d.  Letiori,  Legiati  e  Artiatid.  atadio  bologneae  pabblicati.  1.  Bd.     Bo* 
logna,  Merlani.     XXTIU,  216  S.  •—  X  ^  Selli,  L'eapoaizione  d.  docnmenti  d.  atadio  Bo- 
logneae  B.    r.  Arch.   di  Stato    di  Bologna.     Bologna,  Faya  e  Garagnani.     20  S.  —  196)  A. 
Gaodenii,   Statati  delle  aocietä  delle  armi  e  delle  arti  in  Bologna  n.  aec.  XUI.:   BolL  iat 
ator.   ital.    6,    S.    83   ff.     (Gehören  d.  Ende  d.  12.  o.  d.  Anfange  d.  IS.  Jh.  an.)  —  X  <>• 
Pinto,  Taddeo  da  Fiorensa  e  la  mediana  in  Bologna  n.  XIII.  aecolo.     Borna,  Lincei.     48  S. 
—  X<^  Gaudenai,  Gli  antichi  atatnti  d.  comone  di  Bologna  intomo  allo  atadio:  BoU.  iat 
■tor.  itaL  6,  S.  117  ff  —  X  i^M  Statati  d.  mercanti  fiorentini  dimoranti  in  Bologna:  A.  ator. 
itiL  5.  Folge  1,   S.   1  ff.     (Ana   d.  Jahren    1279—89.)  »  X  <^*  Goaaadini,    Un   aigUlo 
bologneae  de'  Goiiadini:   Bull,  nnmiam.  e  afragiat  (Camerino)  3,  4.  Heft.  —   X  S.  de  li 
Arien ti,   GioTanni  Bentivoglio  oenno    biografico   edito    da  Corrado  Bioci.     Bologna,    Faya   e 
Gingnani.     16.     20  S.  —  X  B.  Ben! er,    Knore   noticie   di  Gior.  Sabbadino    d.  Arienti: 
Gion.  at  lett    ital.  12,   S.   801.     (Anaallge  ana  Urkk.    1496—1502.)  —  XL.  Beltrami, 
II  rwtanro  d.  chieaa  d.  S.  Franceaco  in  Bologna:  A.  at  dell'  arte  1,1,  S.  32  ff.     (D.  Kirche 
vitde   1236    erbaut)   —  197)  Pergamene    deir   arcbiyio   arciyeac.    di  Bayenna   riguardanti 
¥bla:   Arch.  aoc.  istriano  di  an^eol.  e  atoria  patria  (Parenzo)  4,    8 — 4  Heft.     (Betreffen  d. 
Sade  d.  12.  Jh.)  —  X  C.  Bicci,  H  palasso  di  Goido  Koyello  da  Polenta  in  Bayenna.     Bo- 
Vign,   Faya  e  GaiagnanL     1887.     16.     31  S.  —  197*)  X  A.  Fabretti,    Cronache   della 
öttk  di  Perugia    2.  Bd.    1393—1561.     Torino.    XYI,    247  S.     Unter    d.    hier   geaammelten 
Chroniken  iet    am   wichtigaten  d.  y.  Antonio   d.  Yighi   1423-91.  —  198)  B.  Brandi,   Le 
^Cowtitntionea  a.  Matria  Ecdoaiae'  d.  card.  Egidio  Albornos:   BoU.  iat  ator.  ital.  6,  S.  37  ff. 
~  199)  A.  Gianandrea,  Della  aignoria  di  Franceaco  Sforza  n.  Marca  aecondo  le  memorie 
•  docomenti  dell'  archiyio  Fabrianenae:    A.  at  ital.  5.  Folge  2,    S.   21   ff.,    166  ff.,    289  ff. 
(D.  hier  yeroffentlichten  Urkk.  reichen  bia  1488.)  —  200)  id.,  II  palazzo  d.  comune  di  Jeai 
Boaografia    eon    diaegni  di  G.  LandL     Jeai,    Bocchetti.     4.     54  S.  —  201)   A.  Sayiotti, 
PM»lfo  CoUennccio  omaniaU  Peaareae  d.  aec.  XY.     Fiaa,  Niatri.     300  S.  —  202)  M.  Fa- 
loci   Fnlignani,    Le   arti   e    le    lettere    alla  corte  d.  Trinci   ricerche  atoriche.     Foligno, 
SalviatL    lY,  155  S.  —  X  Q-  Botti,  Le  achede  membranacee  della  biblioteca  comanale  di 
f<digfto.    Foligno,  Campitelli.    36  S.  —  203)  Ortwein,  Daa  Gentenariam  yon  S.  Maria  di 


111,22  M^A*    ItaUen  bis  1492.    Cipolla. 

gab  Luca  nelli*®^)  eine  historiBche  DarsteUnng  von  Onbbio,  mit  Yerzeich- 
niesen  der  Konsuln,  Podesti  und  Bischöfe.  Wertvoll  ist  der  Arehivkatalog 
▼on  Fano,  welchen  wir  Zonghi'o^  verdanken.  Von  wirklichem  Wert  ist 
ferner  die  Geschichte  der  Stadt  Castello,  welche  Margher ini-Graziani*<^^ 
begonnen  hat.  Der  einzige  bisher  erschienene  Teil  enthfilt  nur  die  ftlteste 
Geschichte.  Aufser  anderen  kleinen  8chriften'<^^  mols  der  Versach  einer 
kritischen  Aasgabe  der  Gedichte  von  Jacopone  v.  Todi  erwfthnt  werden.'*^) 
Pitra*<>*)  handelte  Aber  4  französische  Bisehöfe  von  Tivoli,  welche  zwischen 
dem  12.  and  14.  Jh.  diesen  Sitz  einnahmen. 

AnÜBer  einer  Schrift  von  Armellini >^®)  and  einigen  Abhandlangen  Ober 
die  Topographie  Aonu'^*)  sollen  zwei  Arbeiten*^^)  aber  die  'Confessio'  in 
der  Peterskirche  erw&hnt  werden.  Ober  einige  im  13.  and  14.  Jh.  dem 
Vatikan  gemachte  Gaben  and  über  die  dort  1605  stattgefdndene  Entdeckung 
von  Bonifaz'  Vin.  Grabe  schreibt  Frothingham.>^s)  Gaetanis^«)  wiU  den 
Ursprang  seiner  Familie  bis  730  hinaafdatieren.  Für  die  Geschichte  der 
Geographie  ist  eine  Arbeit  Porenas*^^)  von  Wert 


Loreto:  Knüstgewerbeblatt  7.  Heft.  —  204)  0.  Lncarelli,  Memorie  e  g^ida  tior.  di  Gab- 
bio. Oitti  di  Castello,  Lapi.  16.  638  S.  mit  Tafeln.  —  205)  A.  ZoBghi,  Bepertorio  dAll* 
antico  archiyio  comimale  di  Fano.  Fano,  tip.  Sondniana.  (Wichtig  insbeaondere  flhr  d. 
Oeach.  d.  16.  Jh.)  —  208)  G.  Margherini-Grasiani,  Storia  di  Cittk  di  Oaitello.  1. 
liefening.  Oittii  di  C,  Li^i.  —  207)  X  S-  SerTanii-Collio,  Pittnre  n.  chieM  di  & 
Gioiranni  di  Urbino.  SanieTerino-Maiche,  BeUaborba.  4^  86  S.  —  X  C.  Bieci,  Laraio 
da  Viterbo:  Arch.  stör,  dell'  Arte  1,2»  S.  86  it  Ansgeieichneter  Maler  d.  16.  Jh.,  aber 
leider  bisher  wenig  bekannt.  —  X  C.  Pinii,  SUiria  della  eitti  di  Viterbo  iUtatrata  cos 
note  e  nnovi  docamenti  in  gran  jmrte  inediti.  Borna,  tip.  della  Oamera  d.  DepntatL  1887. 
XXVm,  678  8.  —  X  H.  Merea,  Le  dorne  d'Onrieto:  L'Art  (Pari»)  No.  678.  —  X  A. 
Tenneroni,  InTOntario  di  aacri  arredi  appartenenti  ai  cardinali  BentiTOgna  e  ICatteo  Bea- 
tiTOgna  d'AqnasparU:  A.  st  ital.  6.  Folge  8,  8.  260  f.  (ürk.  1889  aot  d.  Stedtarchir  t. 
Todi.)  --  X  F.  Noyati,  Bartolomeo  da  Caatel  della  Piera  grammatieo  e  rimatore  treceatiita: 
G.  st  lett  ital.  11,  8.  181  if.  ( Grarnrnntiker  a.  Dichter  r.  Umbrien  au  d.  14.  Jh.:  tchnfib 
«.  Gedicht  für  Johann  t.  Oleggio.)  ->  X  C.  Taggi,  Della  &bbrica  della  cattediale  di 
Anagni.  Borna.  84  8.  —  X  M.  8indici,  Un  antico  tempio  d.  Lasio:  8.  Maria  a  Fiime 
di  Ceocano:  Arte  e  8torim  7,  No.  8.  —  X  H.  Graule,  Hiatoire  de  LoMsore  tncieB 
fief  imm«diat  do  8aint  Si^  etde  «es  aeigneort.  Paris,  Patan^  1886.  764  8.  nit  Tafdn. 
—  208)  A.  Mosch  et  ti,  I  codid  marciani  contenenti  lande  di  Jaeopone  da  Todi  descritti  e 
illostrati.  Venezia,  tip.  deir  Ancora.  —  X  P*  Alyi,  Cenno  stör,  della  perretnata  famiglia 
degli  Atti  di  TodL  Todi,  Foglietti.  16.  76  8.  (Blühte  in  Todi  t.  10  bis  a.  16.  Jh.)  - 
209)  J.  B.  Pitra,  Analeota  Koyissima  8picUegii  Soleamensis,  altera  continoatio  2.  Bd. 
'Tnscolana'.  Tnscolinu  (Paris.)  XLVII,  618  8.  —  210)  M.  Armellini,  Le  chieM  di 
Bomn  dalle  loro  origini  sino  al  sec.  XVI.  Borna,  tip.  romana.  1887.  HI,  806  S.  (S«lir 
ntttalich.)  —  211)  £.  Mttnta,  Kotice  snr  nne  Tne  de  Borne  et  aar  an  plan  du  Fonrn  t  ii 
fin  da  XV  •  si&cle  d'apr&s  an  recneil  conserv6  k  rEaoorial:  Atti  Accad.  Lincei  4.  Folge  4, 
Sitsang  d.  88.  Jan.  1888.  —  X  G.  Baracconi,  I  rioni  di  Borna.  OitU  di  Outello, 
Lapi.  1889.  VIH,  718  8.  —  X  B-  Natali,  11  ghetto  di  Borna  1.  Bd.  Borna,  tip.  dsUt 
Tribana.  268  8.  —  212)  A.  Waal,  D.  Ansgrabangen  bei  d.  Confesaio  t.  St  Peter  in 
Jahre  1686:  Q8chr.  für  Christ  Altertomskande  a.  f.  Kirchengsch.  1,  1.  Liet  —  X  H- 
Tschudi,  D.  Confessione-Tabemakel  8iztas'  lY.  in  St  Peter  aa  Born:  Jahrb.  d.  k.  preoi«- 
Konstsamml.  8,  1.  Heft.  —  213)  A.  L.  Frothingham,  Dacamenti:  American  J.  of 
Archeol.  Sept  1888,  8.  326  ff.  —  X  B.  Brngi,  Un  elenoo  de'  giareoonsolti  romani  in  m 
antico  ms.  della  biblioteca  Uniyersitaria  di  PadoTa.  Padoya.  1887.  |[C.  Ferrini  in  AreX. 
Giarid.  39.  Bd.,  1.— 8.  Lief.]|  —  X  P-  Amalfitano,  Delle  relaaioni  poUtico-religiote  £n 
gli  abbati  antichi  e  modemi  d.  monastero  d.  ss.  Vinoenao  e  Anastaaio  alle  acqae  saline  di 
Boma  e  la  comunitk  di  Orbetello.  Grosseto,  Peroaxo.  1887.  183  8.  —  X  IL  MaadaUri, 
Pietro  Vitali  e  an  docnmento  rigaardante  In  storia  di  Borna.  Boma,  Bocca.  1887.  IVU. 
68  S.  (P.  V.,  e.  bedeotender  Geist  d.  16.  Jh.,  hat  an  d.  Konsil  Tor  Florens  teilgCDomneB: 
er  war  Abt  d.  Klosters  t.  Grotta  Fenata.)  —  X  A.  Gib  eil  i,  Memorie  atoriche  ed  aitittick« 
deir  antichiss.  chiesa  abaaiale  d.  ss.  Andre«  e  Gregorio  aal  monte  Celio.  Borna.  192  S.  mit 
88  Tafeln.  —  214)  0.  Gaetani,  Istoria  generale  deUa  casn  Gaetani.    Gaaerta,  Tan.    158  S. 


{44A.    ItaUen  bis  1492.    Gipolla.  111,23 

Unteritalien,*^^  Heute  ist  die  Sage  von  Vergil  in  Neapel  fieist  ganz 
verklimgen.  Cocchia'^^  nntersnchte  die  Frage,  ob  man  in  Wahrheit  glauben 
kann,  dafs  das  Grab,  welches  dem  Vergil  zugeschrieben  wird,  ihm  gehöre. 
Nach  einer  langen  Untersuchung  Aber  die  Topographie  Neapels  kommt  er  zu 
einem  bejahenden  Schlufs;  er  spricht  auch  über  die  Yergilsage  im  MA.  — 
Garini '^^)  entnimmt  aus  Tommaso  Terrinoni  ^Sommi  pontefici  della  Cam- 
pania  Romana',  Roma,  Cuggiani  1888,  p.  216  die  Notiz,  dals  sich  1614  das 
Grab  Manfreds  vorftmd.  €regen  die  Glaubwürdigkeit  des  so  behaupteten 
Grabes  hat  N^roni*^')  geschrieben,  aber  ohne  zu  bemerken,  dafs  wenn 
Dante  über  das  Schicksal  der  Gebeine  des  schwäbischen  Königs  redet,  er 
seine  Kunde  nicht  aus  direkter  Quelle  schöpft,  sondern  offenbar  nur  dieselbe 
schriftliche  Quelle  ausschreibt,  aus  welcher  auch  die  entsprechende  Erzählung 
Tillanis  stammt 

Giorgi*^')  veröffentlicht  eine  für  die  Geschichte  des  Lehenswesens  in 
Süditalien  höchst  wertvolle  ürk.  aus  Sorrent  von  1182.  Bas  von  Fara- 
glia'*^')  gesammelte  Urkk.buch  von  Suimo  enthalt  318  Urk.  aus  den  Jahren 
1042  bis  1502.  —  Aulser  Monographieen  zur  Lokalgeschichte*^^)  ist  das 
Gaetaner  Urkk.buch,  wovon  der  1.  Band  erschien,  wichtig.**^} 

Über  die  Denkmftler  Samniums  giebt  Perella  Nachrichf  ^)  Sehr 
wichtig  ist  der  von  Gaudenzi  **^)  gemachte  Fund  der  ursprünglichen,  bisher 
unbekannten  Redaktion  der  berühmten,  für  das  13.  Jh.  so  wertvollen  Chronik 
des  Richard  von  San  Germano.  —  De  Loliis'*^)  bespricht  den  Wert  der 
Hs8.  von  der  Chronik  Aqnilas  des  Buccia  von  Ranallo,  wovon  Muratori  im 
3.  Band  der  Antiq.  eine  sehr  unvollkommene  Ausgabe  geliefert  hat.  Andere 
kleinere  Monographieen  habe  ich  in  den  Anmerkungen  gesammelt' ^^^) 


—  215)  F.  PoreBE,  La  geografia  di  Borna  e  il  mappamondo  Vaticano:  Boll.  aoc.  geogr.  ital. 
3«  Folge  1,8.  Heft,  MSrz,  o.  4.  Heft  Äpnl.  (Qeech.  d.  Geographie  in  Born  seit  d.  Zeit  d. 
Szenzrilge  bia  auf  d.  BeDaiBsanceseit)  —  216)  X  1<*  Palambo,  Andrea  d'Iaemia,  studio 
itor.-giiiiidieo:  Atti  Accad.  di  Kapoli  21,  1887.  (Er  ist  vor  d.  Feldange  Karls  t.  Anjoa  ge- 
boren; t  1316;  achrieb  Werke  juridischen  Inhalts.)  —  X  ^*  Bomano,  II  teremoto  d.  1456 
sota  di  nn  oodice  mas.  di  Paria:  A.  Napol.  18,  S.  782/7.  —  X  ^*  i^o  Blasiis,  Chronicon 
Siaüom  incerti  aactoris  ab  a.  840  ad  a.  1396.  Napoli,  Qiannini.  1887.  4.  XI,  143  S. 
(Wichtig  seit  d.  Tode  König  Baprechts  1848;  d.  Yt  eraahlt  d.  Thatsachen  gleichseitig).  — 
XL-  Cadier,  £tade  sar  la  sigillographie  des  rois  de  Sicile  I  *Les  bulles  d'or  des  archiTes 
da  Vatiean'.  Borne.  —  217)  £.  Cocchia,  La  tomba  di  Yirgilio,  contributo  alla  topografia 
deU'  antica  cittii  di  Kapoli:  A.  Kapol.  18,  S.  611  il.,  681  ff.  —  218)  Isidoro  Carini,  La 
tomba  di  Han&edi:  Arch.  Sic  13,  S.  404/5.  —  219)  C.  Negroni,  La  tomba  di  re  Man- 
fredi:  Alighieri  (Verona)  1,  8.  97  ff.  —  X  Ignazio  Giorgi,  Confessione  dl  Tasaailaggio  fatta 
s  Bainone  da  Sorrento  d.  raoi  Tassalli  d.  territorio  di  Maddaloni :  Soll.  stör.  ital.  6,  S.  89  ff. 

—  220)  N.  F.  Faraglia,  Codice  diplomatico  Sulmoaese.  Landano,  Carrabba.  4.  LYII, 
466  8.  —  X  P-  Piccirilli,  Moniunenti  architettonici  Sulmonesi  deseritti  e  iUustrati  dal 
14  al  16  seoolo.  Lanciano,  Carrabba.  (Seh^  wichtig.)  —  221)  0.  Abignente,  Le  <char- 
tola  firatemiUtis'  ed  ü  libro  d.  <Confratres'  della  Chiesa  8alemitana:  A.  Nap.  13,  8.  450  ff. 
(Wichtig  f&r  d.  Qeach.  Salemos  seit  d.  12.  Jh.)  —  X  l«*  Pepe,  Memorie  storiche  dell' 
astica  Yalle  di  Pompei.    Yalle  di  Fompei,  Longo.     1887.    (Y.  d.  römischen  Zeit  bis  1887.) 

—  X  A.  Canale,  Storia  deU'  isola  di  Capri.  NapoU,  Festa.  1887.  —  222)  Codex 
^plonaticQs  Cajetanas  ed.  cara  et  studio  Monachonim  8.  Benedicti  archicoenobii  Montis  Ca- 
■iid.  (»  1.  TeU.)  Monte,  Casino.  1887  (1888).  4.  KIY,  426  S.  mit  6  Tafeln.  —  223) 
A.  Perella,  I  monnmenti  d.  8annio  antico  e  d.  medioeTo:  Arte  e  Storia  7,  No.  8  u. 
10.  —  224)  A.  Qandensi,  Chronica  ignoti  monachi  Cisterciensis  S.  Mariae  de  Ferraria  et 
Byeeardi  de  eancto  Oermano  chronaca  priora:  («a  8oc.  Kapol.  di  st.  patrio,  Monom,  storid, 
2.  Folge:  «Cronache'.)  —  225)  C.  De  Lollis,  Bicerche  AbroEaesi:  Bull,  ist  stör.  ital.  3, 
S.  63  ff.  —  226)  OB.  Maraano,  Intomo  ad  nn  monumento  sepolcrale  rinyenato  n.  distratta 
Bomllo:  Gioni.  Arald.  16,  8.  53  ff.  Betrifft  Nicolö  de  BoreUo  [in  Calabrien],  welcher  d. 
13 — 14.  Jh.    aogthört  —  X  J^'  Oiannetti,   II    castello  di  Mongoazo,   ricershe   storiche. 


ni,24  i^AA.    Italiaa  bis  1492.    CipoUa. 

Sizilien  und  Sardinien.  Ein  Sprach  des  arQariyog  Georg  von 
1198  wurde  von  Parisio  verOffentlichf  ^)  Martino  il  Giovane  irerö£fentlichte 
in  einem  Parlament  seine  12  Konstitntionen,  welche  eine  politische  Neu- 
ordnung Siziliens  zur  Folge  hatten.  Doch  war  bisher  Jahr  (1396,  1397, 
1398?)  und  Ort  (Siracusa,  Catania?)  jenes  Parlaments  ungewiss.  Nach 
Beccaria^^^)  fand  es  1397  in  Catania  statt.  Bianca  von  Navarra  war 
Verweserin  des  Königreichs  Sizilien  für  ihren  Gemahl,  den  König  Martine  ii 
Giovane,  1404,  1407/9;  und  dann  bis  1413,  nach  dem  Tode  ihres  Gemahls 
regierte  sie  das  Reich.  Neue  Nachrichten  über  sie  teilt  Beccaria^^^)  mit 
Die  Erzählungen  Carinis^'®)  sind  verschiedenen  Inhalts,  aber  fast  alle  wert- 
voll. Nach  Di  Giovannis ^^^)  genauen  Untersuchungen  blieb  die  Stadt 
Palermo  bis  zum  5.  Jh.  überwiegend  lateinisch,  vom  6.  bis  8.  jedoch  fiber- 
wiegend griechisch,  im  11. — 13.  Jh.  war  sie  dreisprachig  (lateinisch,  griechisch, 
arabisch.) 

Von  wichtigen  sardinischen  Urkk.  aus  den  Jahren  1100 — 1609  gab 
Pepe"«)  Kunde. 


Milano,  Damolaxd.  158  S.  —  X  !«•  O.  de'  Qeremei»  Vainmo.  KapoU.  Unediarte  Urkk. 
seit  1271.  —  X  8-  S«nte,  La  cattedrale  di  a.  Maria  Maggiore  in  Barletta:  Äxte  e 
Storia  6,  No.  83/4,  1887.  —  X  R*  -^^  Hicciardi,  Boocaromano  monograSa  ftor. 
Napoliy  Hormile.  1887.  109  S.  (B.  war  uiter  d.  Hemchaft  d.  Heiadge  y.  Benereiit  s.  d. 
Fttrsten  t.  C^pna.)  —  X  Michele  De'  Santi,  liemozie  deUe  fismiglie  Nocerine  1.  Bd. 
318  8.  —  X  S'  P^rcopo,  M.  A.  Epicnro  appanti  biograftd:  Giom.  stör,  lett  ital.  12, 
S.  1  ff.  £.  lebte  in  Neapel  am  Ende  d.  16.  Jh.  u.  in  d.  enten  Hälfte  d.  folgenden;  er  var 
e.  Humanist  im  wähnten  Sinne  d.  Wortes.  —  X  ^  Benier,  Opere  ineBplorate  d.  De 
Qennaro:  0.  at  lett  itaL  11,  S.  469  ff.  (Lebte  1436--1608.)  —  X  £-  P4rcopo,  Laadi 
e  deTOzioni  della  cittä  di  Aqnila:  ib.  12,  S.  868  ff.  —  227)  N.  Parisio,  üna  nnoTa  per- 
gamena  greca  d.  aec.  XII.:  A.  at  Sidl.  13,  S.  772—81.  —  228)  0.  Beccaria,  Note  cri- 
tiche  aal  parlamento  di  Catania  n.  1397:  ib.  S.  346  ff.  —  229)  id.,  La  regina  Bianca  in 
Sicilia,  pxoapetto  critico.  Palermo,  Yena.  1887.  143  S.  —  230)  J.  Garini,  Aneddoti 
Siciliani,  2.  Folge:  Arch.  at  Sidl.  18,  S.  399  lt.  —  X  Qt.  Trayali,  Un  inTentario  di 
libri  d.  aec  XY.  Palermo,  Davy.  —  X  A.  A.  Monroy,  Tavola  genealogica  della  famiglia 
Honroy  di  Palermo  orinnda  apagnnola  1200 — 1887.  Palermo,  Amenta.  1887.  fol.  Ina- 
beeondere  t.  Wert  für  d.  16.  n.  d.  folgenden  Jbb.  —  X  ^*  Palissolo-Qraima,  La  easa 
Qraima  cenno  e  tarole  cronologicbe.  Palermo,  tip.  dell*  Armonia.  1887.  fol.  18  S.  — 
X  Gl'  Arenaprimo,  I  Maorilico  di  Meaaina:  Giom.  Arald.  16,  S.  62  ff  Seit  d.  15.  JL 
—  X  ^*  Starabba,  Catalogo  di  an  protocollo  d.  not  Adamo  de  Citella  1298/9:  Arch.  st 
SicU.  13,  S.  73  ff,  291  ff.,  448  ff.  —  X  P-  PoUaci-Naccio,  Le  iscriiioni  d.  palazao 
comanale  di  Palermo  trascritte  tradotte  ed  illoatrate.  Palermo,  YirzL  XXX,  515  S.  — 
X  G.  Coaentino,  Dne  acblayi  offerti  a  Maria  SS.  della  Catena  (d.  yicere  Fernando  de 
Acnfia):  Arch.  st  Sicil.  13,  S.  89  ff.  (a.  1491.)  —  X  Una  cronichetta  inedita  di 
8.  Placido  di  Calonero:  ib.  S.  274.  (a.  1394.)  —  281)  Y.  Di  GioTanni,  DiTiMoa« 
etnografica  della  popolazione  di  Palermo  nei  secoli  XI — XIII:  ib.  8.  1  ff.  —  232)  LadoTico 
Pepe,  H  libro  rosso  della  cittä  di  Ostani  codice  diplomatico  compilato  n.  1609  da  Pietro 
YincenÜ.    Yalle  di  Pompei. 


iHB,    Italien  seit  U92.     Horsolin.  111,25 


§44B. 

Italien  seit  1492  o 

B.  Morsolin. 

Von  Werken,  welche  die  ganze  Hpoche  der  neueren  italienischen 
Geschichte  behandeln,  ist  nur  eines  erschienen,  Yon  Zevi^^)  der  die  Ge- 
schichte der  knegerischen  Ereignisse  der  Halbinsel  auf  Grund  neuer  Urkk. 
und  neuer  Forschungen  behandelt.  Orsis')  italienische  Geschichte  ist  eher 
eine  historische  Anthologie  fOr  die  Zwecke  der  Studierenden. 

1492— 1SS9»  Hervorgehoben  zu  werden  verdient  die  französische 
Cbersetzung  von  Pastors')  Geschichte  der  Päpste.  Grafs*)  Arbeit^ird 
man  mit  Nutzen  zu  Rate  ziehen,  da  sie  sich  speziell  mit  den  Gebräuchen 
und  Sitten  im  16.  Jh.  beschäftigt.  Musattis<>)  auf  Venedig  und  die 
Fenetianer  sich  beziehende  Arbeit  ist  in  2.  Auflage  erschienen.  Das  Patriarchat 
Ton  Aquileja  in  den  3  letzten  Jhh.  behandeln  die  historischen  Erinnerungen 
De  Renaldis, ^)  die  aus  den  italienischen  und  fremden  Historikern  geschöpften 
Notizen  sind  mit  der  Frucht  langer,  geduldiger  Forschungen  in  den  Archiven 
in  wundervoller  Weise  verbunden.  Es  ist  keine  reine  Monographie,  son- 
dern eine  auf  Urkk.  sich  stützende  in  12  Bücher  geteilte  Geschichte.  Die 
Publikation  verdankt  man  Gropplero,  der  das  Ms.  aus  dem  eigenen  Archiv, 
wo  es  seit  einem  Jh.  lag,  hervorzog,  und  mit  gröfster  Sorgfalt  edierte."^ 

Unter  den  Spezial  arbeiten^)  aus  dieser  Zeit  sei  genannt  die  Arbeit 
von  Delaborde.')  Der  Vf.  hat  sich  zur  Aufgabe  gemacht,  der  weit  ver- 
breiteten Ansicht,  dafs  die  Expedition  nur  der  Ausflufs  der  chimärischen 
Bestrebungen  des  von  Ludwig  Moro  inspirierten  und  angestachelten  jungen 
Honarchen  gewesen  sei,  entgegenzutreten.  In  den  ersten  5  Kapiteln  ist  der 
Einflnfs  der  Franzosen  in  Italien  von  der  Zeit  Karls  von  Anjou  bis  zum 
Tode  Ludwigs  XL   meisterhaft   dargestellt.    Aber   daraus   ergiebt  sich  noch 


1)  F.  Zevi,  Lb  gnem  in  Italia  d.  1472  al  1615:  Storia  d.  aTrenimenti  militari  della 
Peniaola,  compilata  con  naoyi  docnmenti  e  nuove  ricerche.  Borna,  Yoghera.  1887.  XYI, 
517  S.  —  2)  P.  Orei,  La  Stör.  d'Italia  naxrata  da  tcrittori  oontemporanei  agli  aTrenimenti. 
SU  nodenia  (1492—1870).  Torioo,  Bocca.  696  8.  {[BiT.  Stör.  Ital.  5;  La  Cultiira  9.]|  — 
^  L.  Pastor,  Histoize  des  Papea  depois  la  fin  da  moyen-fige.  Traduit  de  rallemand  par 
?Brey  Baynand.  H.  Pari»,  Plön.  XUV,  880,  480  S.  ([BOH.  44.]|  —  4)  A.  Graf, 
AttitreTBo  il  Cinquecento.  Torino,  Löscher.  315  S.  |[Goltora  9;  Bassegna  Emiiiana  I,  4.]| 
d)  E.  llasatti,  Storia  d'nn  lembo  d'Italia,  ossia  Veneria  e  i  Veneriani,  seconda  edirione 
<<«retta  e  aecreeciata.  Padova,  Tip.  Seminario.  —  6)  6.  De  Benaldis,  Memorie  storiche 
dei  tre  oltimi  secoli  (1411— 1750)  d.  Patrianato  di  Aquileja.  Udine,  Patronato  1888.  8  gr., 
».0.8.11104,  \^i^j^  Yen. 35,  2;  Archeografo  Triestino  N.  S.  14;  Biy.  Stör.  Ital.  5.]|  —  7) 
X  C.  Ton  in  i,  Bimini  d.  1500  al  1800.  YL  doU'  Opera  d.  Tonini.  Parte  n.  Bimini,  Danesi. 
1888.  XXIU,  1055  S.  —  8)  X  C.  AtoUo,  La  Schiaritü  domestica  in  Sicüian.  Secolo  XYL 
Firenze,  Tip.  GooperatiTa.  29  S.  —  8*)  6.  Coen,  Le  grandi  strade  d.  commereio  inter- 
Möoaale  propoite  fin  d.  sec.  XYI.  Liromo,  Yigp.  16*».  XI,  510  S.  (Greift  auch  ins  MA. 
nrfiek.)  —  9)  H.  Fr.  Delaborde,  L'expMition  de  Charles  YIU  en  Italie;  bistoire  diplo- 
»röque   et   miUtaiie.    Paris,  Pirmin  Didot     4».     YIH,    629    S.     |[BiT.  Stör.  Ital.  6;  Poly- 


in,26  §M^    XtaUen  Mit  1492.     Morsolin. 

nicht,  dafa  die  Expedition  infolge  solcher  Sachlage  stattfinden  moDste.  DaÜB 
sie  ein  nationales  Bedürfnis,  und  ein  von  sehr  vielen  Italienern  and  Fran- 
zosen gewünschtes  Ereignis  war,  das  zu  beweisen,  genügen  die  folgenden 
4  Kapitel  anch  nicht,  wenngleich  sie  frühere  Behanptnngen  über  die  ersten 
Regierangsjahre  Karls  bis  zam  Zage  nach  Italien  vielÜEU^h  berichtigen.  Aas 
den  letzten  10  Abschnitten  aber  geht  geradezu  das  aasdrückliche  Eingestftndnis 
hervor,  dafs  es  nicht  besonnene  Ratgeber,  sondern  die  blofoe  fürstliche  Ter- 
blendung  gewesen  ist,  was  die  Unternehmung  veranlafst  hat.  Wenn  man 
das  zngiebt,  so  l&fst  sich  die  von  nationalen  Vorurteilen^)  eingegebene  These 
des  Vf.  in  keiner  Weise  aufrecht  erhalten.  Die  angefthrten  Quellen  sind 
teils  parteiisch  teils  schlecht  interpretiert  Ein  Hauptvorzug  des  Werkes 
liegt  in  der  glänzenden  Ausstattung,  mit  Karten  und  künstlerischen  Beigaben. 
In  Beziehung  zu  diesem  Werke  steht  Scardorellis^^')  Arbeit  und  die  von 
G  antü.^^)  Ja,  lezterer  ist  durch  jenen  zu  seinem  Aufsatz  erst  veranlaüst  worden. 
Er  berichtigt  ihn  mit  der  ihm  eigenen  Gelehrsamkeit  und  füllt  manche  Lücke 
aus.  —  Robinson^*)  giebt  die  Geschichte  der  Ansprüche  Ludwigs  von 
Orleans,  des  Sohnes  der  Yalentina  Visconti,  und  prüft  ihre  Berechtigung.  — 
Calvi^')  beschäftigt  sich  unter  Verwertung  neuer  Urkk.  mit  der  Fürstin 
Biasca,  der  Gemahlin  des  Kaisers  Maximilian  und  mit  den  immer  freund- 
schaftlichen Beziehungen  Ludwigs  Moro  zu  dem  kaiserlichen  Hofe.  Dads  der 
Gegenstand  erschöpft  sei,  kann  man  nicht  behaupten,  doch  bringt  er  über  die 
Geschichte  der  Diplomatie  zu  dieser  Zeit  neues  Licht. ^^)  —  Luzio  ond 
Renier^^)  haben  einen  unedierten  Bericht  über  den  Tod  des  Herzogs  von 
Gandia  veröffentlicht,  aus  dem  Archiv  Gonzaga  zu  Mantua.  Derselbe  ist  von 
Giancarlo  Scalono,  Oratore  zu  Rom  von  1495/7  an  den  Marquis  Gianfrancesco 
gerichtet.^**) — Brom*^)  veröffentlicht  mehrere  zwischen  1501  und  1503  ver- 
fafste  Briefe,  die  einige  bisher  unbekannte  Einzelheiten  über  die  Borgia  bringen. 
—  Gebhartt^*)  spricht  über  die  Politik  und  die  Katastrophe  der  Bor^ 
Die  Arbeit  bildet  den  zweiten  Teil  der  Geschichte  dieses  Hauses  von  1498 
bis  zum  Untergang.  Den  Herzog  von  Valenza^^**^)  hat  er  sehr  streng  be- 
urteilt, dagegen  Alexander  VI.  einigermalsen  verteidigt.  — 

Villari'^)  hat  den  2.  Teil  seines  ^Savonarola'  veröffentlicht  unter 
Benutzung  neuer  Urkk.  Von  diesem  Werke  ist  auch  eine  englische  Über- 
setzung  von    der  Tochter  des  Historikers,    Linda  Villari,  erschienen.    In 


biblion  28.  —  RG.  88«  annie.  —  RH.  87.]|  •—  9*)  Anm.  d.  Red.  £.  Zarilckkommen  anf 
d.  Werk  t.  Standpunkt  d.  firaniöuBchen  Geschichte  (§  44A)bleibt  yorbehalten.  —  10)  0. 
Scardorelli,  La  battaglia  d.  Taro  (1496).  MantoTa,  Stab.  A.  lianuia  16**.  50  8.- 
11)  G.  Ganti^  QU  Sfona  e  Garlo  YUX:  A.  Stör.  Lombardo  15.  MUano.  —  12)  A.  H.  F. 
Robinson,  The  olaim  of  the  Honte  OrUana  to  Milan:  EHR.  S,  10,  11.  —  13)  J-  Calri, 
Bianca  Maria  Sforsa- Visconti,  regina  de*  Romani;  imperatrioe  gennanica  e  gli  Ambasciatori 
di  LodoTico  il  Moro  alla  Gorte  Gesarea.  Stndi  sn  docnmenti  nuori.  MUano,  Yallardi.  [Bit. 
Stör.  Ital.  5;  A.  Stör.  Lombardo  15.]|  —  14)  X  ^'  Robinson,  La  üemae  de  Ladoric  le 
More:  RPL.  21  lag.  —  15)  A.  Lnzio  e  Renier,  Relaiione  inedita  snlla  morte  d.  Doct 
di  Gandia:  A.  d.  R.  Societli  Romana  di  Stör.  Patria  11,  2.  ^  16)  X  N-  Bendedei,  Letten 
al  Fontefice  Aleasandro  VI.  per  gli  sponsali  di  Lncresia  oon  Alfonso  I.  d'Bste.  Ferran, 
Taddei.  10  8.  —  17)  G.  Brom,  £inige  Briefe  t.  Raphael  Brandolinos  Lippoa.  Zar  Zeit- 
geschichte d.  Papstes  Alexander  YI.:  Römische  Qoartalschrüt  für  christl.  Altertnmsk.  t,  S.  — 
18)  £.  Gebhart,  Un  problime  de  morale  et  d'histoire.  Les  Borgia  IL  L'oeaTra  poIitiqM 
et  la  catastrophe:  RDM.  86,  1.  —  19)  X  6-  R-  ▼•  Höfler,  Don  Rodrigo  de  BorgU{Pap«t 
Alezander  VI.)  and  seine  Söhne,  Don  Pedro  Lnis,  erster,  D.  Joan  iweiter  Henog  aas  d. 
Hanse  Borgu .  Denkschriften  d.  Ak.  d.  Wias.  an  Wien.  Wien,  Tempaky..  4*.  84  8.  —  20) 
X  P.  P.  Pft"  ini>  P.  Borgia  in  Perrara:  Giorn.  Araldico  (Pisa).  7. 8  --  21)  P.  Yillari,  U 
storia   di  Girolamo  SaTonarola    e  de'    sooi  tempi  toI  IL     Pirense,  Le  Monnier.     |[RiT.  Stör. 


§UB.    Italien  Mit  1492.    Morsolia.  111,27 

eiDem  kleinen  AnlsatEe  Terteidigt  sich  der  Vf.  gegen  die  Kritik  seines  Werkes 
durch  PeUegrinL  Er  zeigt  die  Verkehrtheit  derselben  in  Bezng  auf  seine 
Darstellung  des  Gesetzes  Aber  die  Vermögenssteuer,  des  Vorschlages  Bor- 
sellino,  Karls  VIEL,  in  Pavia,  Savonarolas  am  Totenbette  Lorenzo  de^ 
Medici  u.  s.  w.  —  Bondonis*^)  verdankt  man  die  Veröffentlichung  eines 
Berichtes  Ober  Savonarola,  den  er  aus  der  unedierten  Geschichte  Sienas 
?on  Tizio  schöpft.  Der  Bericht  schliefst  aus  der  Beobachtung  der  Sterne 
•uf  die  Geburt  des  berflhmten  Mönches,  vergleidit  seine  Werke  mit  denen 
des  Mönches  GioTanni  von  Vicenza,  und  bringt  die  noch  in  Florenz  nm- 
kuf enden  urteile.  *^) 

Kleinere   Abschnitte    haben    femer   Italiener   und   Fremde   beschäftigt 
Dllmann *^)  handelt  Aber  Kaiser  Maximilians  Absichten  auf  das  PapsttuuL 

—  Verdi' 7)  behandelt  in  einem  neuen  Werke  die  letzten  Jahre  Lorenzo 
de'  Medici  und  giebt  eine  schöne  und  vollständige  Darstellung  des  Charakters 
Ton  Leos  X.  Enkel,  der  keineswegs  der  Widmung  des  ^Principe'  unwürdig 
war.  Der  Wert  der  Arbeit  liegt  vornehmlich  in  der  lichtvollen  Darstellung 
der  Umtriebe  der  medicäischen  Politik.  Sie  umfafst  die  Zeit  von  der  Geburt 
Lorenzos  bis  zu  seinem  Tode,  aber  am  eingehendsten  ist  die  Behandlung  von 
der  Zeit  an,  wo  er  zum  Feldherm  der  Bepublik  Florenz  gewählt  wurde.  Es 
ist  kaum  nötig  zu  bemerken,  dafs  der  Vf.  sich  viele  neue  Urkk.  aus  dem 
Staatsarchiv  zu  Florenz  (besonders  den  medicäischen  Briefwechsel  vor  dem 
Prindpate,  Archivalien  der  Strozzi  und  Minuten  von  Goro  Gheri)  verwertet 

—  Die  sizilianischen  Historiker  nannten,*^-'^)  ohne  sich  auf  Urkk.  sttttzen 
zu  können,  unter  den  ttlchtigsten  Soldaten  der  Insel  einen  Salvatore  oder 
Sslvo  Bulgarella,  der  in  im  Solde  Karls  V.  stand.  Die  Lücke  ist  jetzt  durch 
Mirabella '^)  ausgeftült  Durch  die  Veröffentlichung  des  Privilegiums 
des  Kaisers,  das  ihm  unter  Anerkennung  seiner  Verdienste,  besonders  im 
Kri^e  gegen  Tunis,  Titel  und  Einktlnfte  verlieh.**-**)  —  Savi-Lopez«*) 
veröffentlicht  den  zweiten  Abschnitt  einer  historischen  Studie  ttber  Emanuele 
Filiberto  und  Margarethe  von  Frankreich.  —  Cristofori*^)  veröffentlicht 
die  Vorrede  zu  den  Urkk.  Aber  Caraffa.*^**)  —  Mit  dem  Konzile  von 
Trident  beschäftigen  sich  auch  diesmal  mehrere  Schriften.**-**) 


XtiL  5;  Bit.  Criticm  8.]  —  22)  id.,  Life  and  times  of  Qirolamo  SaTonarola.  TraDsI.  by  L. 
Yillart.  II  yoI.  London,  Unwin.  Boy  8^.  840  S.  —  28)  id.,  Nooto  Questione  intorno 
allt'gtoria  di  6.  SaTonarola  e  de'  aaoi  tempi'  a  propoiito  d'uno  Miitto  d.  prol  F.  0.  Pelle - 
grini:  AJ9tor.Ital.  5,  1,  S.  184—205.  Fuense,  Gellini.  —  24)  GIBondoni,  Una  relaaione 
SeiiMe  ra  Oirolamo  S«Ton«rola:  A.Stor.Ital.  5,  %,  8.  877—882.  —  25)  F.  B.:  Un  teste 
«ciliare  d.  rapplizio  di  Savonarola:  Zibaldone,  Notiiie  (Firense).  T.  1.  —  26)  ()H.  Ulmann, 
Uier  Hazimilian«  L  Abaichten  anf  d.  Papattom  in  d.  J.  1507—11.  Stattgait,  Gotta.  74  S. 
|[eGA.  1888,  26;  BC.  82»  Ann6e;  DLZ.  9;  HZ.  25.]|  •—  27)  A.  Verdi,  Gli  alümi  anni 
£  Lorenxo  de'  Medici,  Daca  di  Urbino  1515—19.  Este,  Pietrogarde.  XVU,  117  S.  |[A. 
8tor.  Ital.  6,  2,  88;  Ateneo  Yen.  12,  l]|  —  28)  X  0*  Trayali,  Un  oontratto  di  pace  tra 
privat!  n.  secolo  XVI:  A.  Stör.  Siciliano.  —  29)  X  Sabandia  (E  Bertet),  Ettore  Aa- 
vodario  o  l'AiMdio  di  Arona  n.  1528:  II  Ftealpino  H.  26,  29.  —  SO)  X  L-  Oeiger,  E. 
Ittöniadie  Bade  über  d.  Schlacht  bei  Payia  1525 :  Z.  f.  Torgleich.  Litteraturg.  n.  Benaiaaance 
If  5,  6.  —  31)  F.  H.  Mirabella,  Privilegio  concesM  a  SaWatore  Bolgarella  da  Carlo  V. 
Imperatore:  A.  Stör.  Siciliano  IS.  —  32.83)  Papattan  u.  Beformation  s.  §  19,  No.  91  a.  8. 
Za  d.  dort  beapr.  Schriften  iat  ni  ergansen:  —  34)  X  X  P*  Kannengiefaer,  D.  Kapi- 
tulation nriachen  Kaiaer  Karl  V.  n.  Papat  Panl  HL  gegen  d.  dentachen  Protestanten  (1546): 
FMtichrift  d.  Froteatant.  Qymnaaiuma.  Strafaborg,  Heits.  16.  32  S.  —  |[Biy.  Stör.  Ital.  5.]| 
—  0  BaniBgarten,  Karl  Y.  —  85)  M.  SaTi-Lopea,  Margherita  di  Francia  alla  Corte 
^  FnnoeM»  L:  Biy.  Contemporanea  (Firenae)  T.  7.  —  36)  F.  Criatofori,  II  pontificato 
di  Paolo  IV  e.  i  Carafii   saoi   nipoti  (Prefaaione  alla  pnbblicaaione   de*   documenti  relatiri  ai 


111,28  M^B.     Italieii  seit  1492.     Mortolin. 

Hier  mögen  sich  die  biographischen  Arbeiten  anschliefsen.  Zeitlich  die 
erste  ist  die  yon  Nolhac/^)  aus  der  die  Korrespondenz  hervorgehoben  zq 
werden  verdient,  die  über  die  Politik  der  Zeit  nenes  Licht  verbreitet  Der 
Vf.  handelt  ttber  den  von  den  Borgia  hernach  vergifteten  Lorenzi,  und  die 
Beziehungen  des  Hamanisten  zu  Poliziano  und  Lorenzo  il  Magnifico>^-^') 
Arientis^^)  von  Ricci  veröffentlichte  Arbeit  giebt  die  für  die  2^itgeschichte 
nicht  unwichtigen  Biographieen  von  Maria  Puteolana,  der  Königin  Isabella 
(der  Gemahlin  des  Königs  Rainer)  der  Isabella  von  Aragonien,  Elisa  Sforza 
von  Sanseverino  und  der  Ippolita  Sforza,  Herzogin  von  Galahrien.^^)  Nicht 
unwichtig  sind  auch  die  von  Renier  veröffentlichten  Sonette,^^)  die  sich 
auf  verschiedene  Ereignisse  vom  Ende  des  15.  bis  zum  Anfang  des  16.  Jb. 
beziehen.^^)  —  DeLevas^^)  prächtiger  Aufsatz  über  Marino  Sanuto  bespricht 
die  ThäUgkeit  dieses  Chronisten  und  seine  Bedeutung  für  die  Geschichte, 
besonders  durch  seine  Tagehücher,  wobei  er  zugleich  die  Frage  erörterte, 
wieso  er  trotzdem  kein  wirklich  grofser Historiker  werden  konnte.^^)  —  Scola^®) 
beschäftigt  sich  mit  einem  Bürger  von  Yicenza,  der  infolge  von  Mord  des  Landes 
verwiesen,  der  Republik  Venedig  und  andern  Fürsten  sich  dienstbar  machte. 
Zu  den  von  Guglielmotti  gegebenen  Urkk.  hat  er  andere  hizugefügt,  welche 
sich  auf  die  Zeit  seines  Lebens  beziehen,  wo  Maximilian  L  und  Karl  V.  in 
Italien  Krieg  führten. ^^)  —  EUinger^^)  hat  zuerst  die  Elemente  der  po* 
litischen  Doktrinen  Macchiavellis  untersucht,  und  kommt  zu  bedeutsamen 
Resultaten,  indem  er  zeigt,  wie  der  groüse  Staatsmann  aus  Polybiüs,  Herodot, 
Sallust,  Cicero,  Aristoteles,  Livius  u.  a.  geschöpft  hat^^)  —  De  Nolhacs 
^Erasmus'^^)  giebt  eine  treffliche  Studie  über  die  Renaissance,  und  fOgt  12 
Briefe  des  berühmten  Holländers  bei.  Der  Gegenstand  bezieht  sich  h&i  aus- 
schliefslich  auf  Venedig.  —  Fioravantis^^)  Artikel  ist  nicht  grade  be- 
deutend -,  er  giebt  nichts  Neues,  sondern  hat  nur  das  Beste,  was  bisher  ttber 


Carafa):  Miscellanes  Stör.  Bomana  T.  1.  —  37)  X  <^*  Boralevi,  I  primi  med  d.  pootificato 
di  Paolo  IV.  Stadio.  Lifonio,  Ginati.  47  S.  ~  38)  ()  M.  Lo^ses,  Zur  Qmch.  d.  piptt- 
lichen  Nantiator  in  Köln:  SBAkMünchen  1.  —  39)  s.  §19^.'*'^,  woxa  noch  za  engäasea: 
—  40)  X  X  1**  BTans,  The  Council  of  Trent  A  Study  of  roman  tactica.  LoDdoa, 
Beligions  Tract  Society.    —  41.43)  Littledale,  The  Council  of  Trent     London.    —   U) 

F.  De  Nolhac,  Giovanni  Lorenzi,  biblioth6caire  d'Innocent  VIEL  Bome,  SoggianL  18  S. 
|[BiT.  Stör.  Ital.  6.;  Gazette  Archöolog.  14e  ann£e.]|  —  45)  (JB.  10)  Mari^jol,  Fienf 
Martyr.  —  46-63)  Kolombas  b.§45.  —  54)  F.  Sabadino  De  Li  Arienti,  Gynem  de 
le  clare  donne;  ed.  C.  Bicci.  Bologna,  Bomagnoli.  —  55)  X  L.  BaTa,  Celao  HanöBi, 
aioaofo  e  politico  d.  Secdto  XVI.  Bologna,  ZanichellL  300  S.  |[BiT.  Ital.  per  le  Sde&M 
gioridiche  No.  3.]|   —  56)  B.  Benier,  I  Sonetti  d.  Piatoja.    Torino,  LSrnsher.  —  57)  X 

G.  Bossi,  Franceaco  Maasolico  e  il  risorgimento  filoaoftoo  e  acientifioo  in  Italia  n.  Seoolo  XVL 
Measina,  Qaaperini.  217  S.  —  5S)  G.  De  Loya,  Marino  Sannto.  DiMorao  letto  n- 
Adnnansa  20.  Settembre  1888  d.  Congreaso  per  la  proprietä  letteraria  e  artiatica,  tenuton  ia 
Yenezia:  A.  Veneto  36,  S.  109—126.  Venezia,  YiaentinL  {[Bi?.  Stör.  Ital.  6]|.  —  Vgl.  a- 
No.  78.  —  59)  X  H-  Delaborde,  Marc^Antoine  Baimondi.  £tade  hiatoriqiieetcritiqDe«tc. 
Paris.  40.  318  S.  |[BiT.  Stör.  Ital.  6.  —  BC.  22  ann6e.]|  —  60)  B.  Scola,  Di  Basitio 
d.  Scola  Boldato  bombardiero,  architetto  ed  ingegnere  militare,  Stadi  e  Docamonti.  YiceBUf 
Bnmor.  YI,  198  S.  |[A.  Yeneto  37.]|  —  61)  F.  .Cerretti,  Eleonora  di  Paolo  del  eonte 
Gio.  Franceaco  Pico,  Conteesa  di  Bodi :  Atti  e  Memorie  delle  Deputaa.  di  Stör.  Patria  per  le  pro- 
▼incie  modeneai  e  parmenai  3,  2.  46  S.  —  62)  F.  G.  Bllinger,  D.  antiken  Qoellen  d. 
Staatslehre  MacchiaTellis:  ZStW.  44  1.  _  63)  X  A.  Luaio,  Pietro  Axetino  ne'  pzimiaaoi 
anni  a  Yenezia  e  la  corte  dei  Gonzaga.  Torino,  Lascher.  YUI,  135  S.  —  64)  P-  D« 
Nolhac,  Erasme  en  Italio;  £tode  snr  an  Episode  de  la  Benaissanca;  accompagB^  de  IS 
lettres  in^ditea  d'&asme.  Paris,  Klincksieck.  YIU,  139  S.  l[A.  Yen.  36;  Coltan  9:  Stadi 
e  docnmenti  di  Stör.  9;  Biv.  Stör.  Ital.  5;  LCBL  22;  A.  Stör.  Ital  5,  3.]{  —  65)  L.  Fiora- 
Tanti,   Yita  e  Poesie   di  Serafino   Aqnilano.     Teramo,  Bezzi.     71  S.     {[BIt.  Stör.  Ititl.  6.] 


$44B.    ItaUen  Mit  14»2.     Mor  solin.  111,29 

den  Gegenstand  Yorgebracht  worden  ist,  kompiliert.  Die  Ms.  Antenoris  hat 
er  leider  nicht  benatzt  Ans  ihnen  hätte  er  manches  Nene  schöpfen  können, 
das  zor  richtigen  W&rdigang  des  Dichters  beiträgt. 

Über  die  neuen  sich  im  16  Jh.  in  Italien  bahnbrechenden  Ideen  fehlt 
es  nicht  an  neuer  Litteratnr.  Nichts  Nenes  bringt  anliser  wenigen  Gedichten 
Morpnrgo^^)  in  seiner  'Vittoria  Golonna'  bei.  Jedoch  mnfs  man  zugeben, 
dab  die  religiösen  Anschauungen  der  Dichterin  mit  wirklichem  Scharfsinn 
geprflft  sind.^^)  —  Die  Arbeit  Ammabiles^^)  ist  um  so  bemerkenswerter, 
als  der  unglüdcliche  Parrino  und  Giannone  nichts,  oder  fast  nichts  ttber  den 
Gegenstand  Yoi^ebracht  haben.  —  Niemöller^^)  zeigt,  mit  wie  weitgehendem 
Hasse  gegen  das  Papsttum  Matthias  Flacius  und  seine  Nachfolger  erfüllt 
waren,  und  wie  dieser  Hals  sich  in  der  ^Historia  integra  Ecclesiae  Christi' 
bemerkbar  macht.  —  Sandonninis^^)  'Calvin  in  Ferrara'  macht  sich  an 
die  Widerlegung  Fontanas.  —  Fontana^^)  seinerseits  hatte  in  gleicher  Weise 
die  Schltifisfolgerungen  seines  Gegners  vorher  zurückgewiesen  —  Wenig  be- 
deutend ist  die  Arbeit  von  Saragat^^)  —  Wichtiger  ist  die  von  De 
Blasiis, ^H)  wo  der  Vf.  mit  liebevoller  Hingebung  in  schöner  Darstellung 
das  Schicksal  des  Nolaners  darstellt,  der  in  seiner  Jugend  in  Padua  studierte 
nnd  sich  zum  Luthertum  bekannte.  Deshalb  wurde  ihm  zuerst  in  Padua  selbst 
der  Prozefs  gemacht,  dann  wurde  er  von  Venedig  an  Paul  IV.  ausgeliefert, 
der  ihn  infolge  eines  Urteilsspruches  des  Ketzergerichtes  1556  auf  dem 
Navona-Platz  verbrennen  lie£s. 

Hier  sind  auch  einige  Veröffentlichungen  von  Quellen  zu  erwähnen. 
YoranzusteUen  wegen  der  Reichhaltigkeit  des  Materials  und  der  Bedeutung 
sind  die  Tagebflcher  von  Sanuto,?^)  deren  Veröffentlichung  die  verdienten 
Herausgeber  bis  zum  22.  Bande  fortgeführt  haben.  Über  diese  Tagebtlcher 
spricht  sich  Cantü^^)  sehr  rühmend  aus,  indem  er  vieles  auf  die  Geschichte 
der  Lombardei  Bezügliche  hervorhebt. 7^)  —  Aus  den  von  Assereto?^) 
herausgegebenen  Urkk.  geht  hervor,  wieviel  Julius  IL  für  sein  Vaterland 
that^^)  —  Boase^^)  verdankt  man  die  Veröffentlichung  eines  Briefes  von 
Clemens  VU.,  in  welchem  der  Kardinal  Lorenzo  Campeggi  für  das  Bistum 
Salisbury    empfohlen    wird.  —   Antonio   Guasti'^^)   hat  aus  dem  geheimen 


—  66)  A.  Morpargo,   Yittoria   Coloona.     Cenni  Stör,  e  letteitri.   Trieate,  Gftprin.    |[RiT. 

Stör.  Ital.  6.]|  —  6^  E.  C,  Eretici  •  Modena  (1640):  Zibaldone  Notisie  T.  4,     Firense.  — 

fö)L.Amabile,   II   Tamnlto    Kapoletano    dell'    anno    1510   contro  la  Santa  Inqiiisisione. 

y^MÜ,  Tip.  UniTenit^     |[A.  Stör.  Nap.  14.]|    —   69)  J.  KiemSller,  Matthias  Flaau  n. 

d.  flaciaiiiBdie  Geiat  in  d.  älteren  proteetantiachen  Kirchenhiitorie :  ZKTh.  12,   1.  8.  —  70) 

T.  Sandonnini,    Ancora   d.   Soggiomo   di  CalTino   a   Ferrara:   Baaaegna  ßmiliana  üuc  6. 

Vodena,  Sodeti  Tip.    9  S.     |[RiT.  Stör.  Ital.  6.]|    —   71)  B.  Fontana,    Della   Venata  di 

Ctlvino    in    ItaHa    e    d'alcani    docomenti    relatin    a     Benata    di    Fraoda:    A.    della    R. 

Soeieti  Bmnan.    di   Stör.   Patr.    11,    1.     •—    72)  O.   M.    Saragat,   Lodonoo  GaatelYetro: 

Oanetta  Letteraria    Artiatica  etc.  12,  1.    Torino.  —  72«)  6.  De  Blaaiia,  Processo  e  aup- 

pliaio  di  Pomponio  de  Algerio  Nolano:  A.  Stör,  per  le  Provinde  Napoletane  13,  3.     Napoli 

Fardiheim.     |[RiT.    Stör.   Ital,   Anno    0.]{    —    78)  M.  Sannto,    Diarii,    toI.  22,   edd.  Fr. 

Stefani,  Q.  Berchet,    B.   Barosai.     22.     Yenezia,  Yiaentini.     |[A.    Stör.  Lomb.  Anno 

15;    A.  Yen.  Anno  18.]|     Ygl.    o.    No.    58.   —    74)  C.  C[antiLl,   Diari   di  Marin   Sanado: 

A,  Stör.  Lombardo  Anno  15  e  A.  Yeneto.  35,  2,  S.  409—27.  —  75)  X  P-  Gerretti,  Un 

toneo  e  altri  spettacoli  apagnnoli  n.  aeoolo  XYI  deacritti  da  Fandolfo  de'  Pico  della  Miran- 

doU  in  naa  aoa  lettera  inedita  ad  laabella  d'Eate  Gonzaga,  marcbeeana  di  MantoTa :  Indicatore 

Mimd^eae.     Kiiandola,  CagarellL     7  S.  —  76)  G.  Aaaereto,  Alcani  docamenti  inediti  au 

GiaUoIL:    Atti   e  Memoria   delU  Sodetä  Storica  Savoneae   1,    1.     Sayona.  —  77)  (§19^.) 

Hergenröther,  Leonia  X.  regeata.  —  78)  C.  W.  Boaae,  A  letter  of  Pope  Clement  YII. 

1524:  BEB.  8,  2.    London.  —  79)  A.  Gaaati,  Alcnni  Breyi  di  demente  YII.  aalle  ferite 

e  la  morte  di  GioTinni  de  Medid  eatratti  dagli  Archiri   Segreti  d.  Yaticano:   A.  Stör.  Ital. 


111,30  i^^B.    lüOien  Mit  1492.    Morsvlin. 

Archiv  des  Vatikans  7  päpstliche  Breve  veröffentlicht  Der  Heraoflgeber  hit 
damit,  soweit  es  möglich  war,  die  schon  reiche  Reihe  von  Urkk.  vervollstAndigt^ 
die  Philipp  Mois^  gesammelt  und  Carl  MiUnesi  vor  nunmehr  30  Jahren  im 
Arch-Stor.  Ital.  veröffentlichte. *<>- ^^)  —  In  Deganis^')  Publikation  liest  man 
unter  rein  privaten  Notissen  auch  manches  auf  die  politischen  Ereignisse  be- 
iflgliches.  Der  Heransgeber  hat  eine  sorgfiUtige  Vorrede  vorausgeschickt,  in 
der  er  Aber  den  Vf.  und  sein  Werk  handelt  —  Joppi  ^^)  giebt  die  Fort* 
Setzung  seiner  Publikation,  die  Notizen  tlber  die  kriegerischen  Ereignisse  der 
J.  1613,  1514  und  1616  enthalten.^^-««)  —  Von  den  fftr  das  Fttrstentnm 
Monaco  in  Betracht  kommenden  Urkk.*^)  ist  ein  erster  Band  erschienen. ^^)  -- 
Frorini^*)  hat  einen  Brief  Nardis  an  Benedikt  Varchi  aber  die  politische 
Veränderung  in  Florenz  1527  veröffentlicht,  zu  dem  er  verständige  An« 
merkungen  giebt*^')  —  Bedeutsam  ist  auch  de  Nolhacs^^**)  Publikation.  — 

lßS9 — 1700'  Über  diese  Periode  im  ganzen  sind  weniger  Ar- 
beiten erschienen.  Einen  guten  Beitrag  zur  Statistik  Italiens  bietet  das 
Buch  von  Beloch.*^)  —  Hervorgehoben  zu  werden  verdient  auch  die  von 
Bertolotti*^)  aus  römischen  Archiven  veröffentlichten  Urkk.  über  die 
Beziehungen  der  Engländer  zur  päpstlichen  Regierung.'*) 

Unter  den  Spezialdarstellungen  nimmt  den  ersten  Platz  die  zwei- 
bändige Arbeit  von  Graviore*^)  ein.  Der  Gegenstand  hätte  keinen  gelehr- 
teren und  kompetenteren  Historiker  finden  können.  Im  1.  Bande  giebt  der 
Vf.  eine  Darstellung  der  vielfachen  Wechselfälle  des  cyprischen  Krieges,  im 
2.  handelt  er  sehr  eingehend  tlber  die  Schlacht  bei  Lepanto.  Er  giebt  zwar 
nicht  viele  Urkk.,  zeigt  aber,  dals  er  die  ganze  bisher  veröffentlichte  christ- 
liche, wie  tflrkische  Litteratur  über  den  Gegenstand  benutzt  hat  Die  völlig 
unparteiische  Darstellung  rflhrt  von  einem  Manne  her,  der  nicht  blofo 
Historiker  ist,  sondern  als  französischer  Admiral  auch  eine  eingehende  Kennt- 
nis des  Kriegsschauplatzes  besitzt,  wovon  die  beigegebenen  Karten  und  Pläne 
Zeugnis  ablegen.  Wenn  sich  Mängel  nachweisen  lassen,  so  betreffen  sie  nickt 
das  Ganze,  sondern  einzelne  Abschnitte.  Der  Vf.  kennt  nämlich  einige  neae, 
nicht  unbedeutende  Arbeiten  nicht,  und  wiederholt  Anklagen  gegen  die  Be- 


2,  S.  198—208.  Firense,  GeHini.  —  80.81)  X  P*  Tedeschi,  Docomenti  per  U  gnem 
toroheBca  d.  1499:  La  FroTinda  den'  btria  22.  Oapodietrit.  —  82)  E.  Degaiii,  La  Croaaea 
di  Prt  Antonio  PnrlüieM,  yioe-abate  di  Ftono  1608--82:  A.  Veneto  86,  1  n.  2,  L  S. 
189—210,  II.  811—88.  Venena,  Yuentini  —  83)  T.  Joppi,  Diario  d.  Campo  TedeMOB. 
guerra  Teneta  d.  1512  al  1516  d'on  oontemporaneo :  A.  Ye&eio  86,  1,  8.  88 — 116.  VaaeBi, 
TiMDtini.  —  84.85)  Schweiaeriache  Qaellen  (Berner  Chronik,  Taehndi  n.  a.)  i.  alljibriieh 
§  24.  —  86)  X  P-  I)e  Nolhac,  Let  Correepondent»  d'Alde  Mannoe,  Matfaiaox  no«?6ux 
dliiatoiie  littendre  (1488—1514).  Borne,  Vacane;  Paria,  Klinckneck.  8«  gr.  104  S. 
|[A.  Yen.  86.]|  —  87)  Saige,  Bocomenta  i.  t.  {42A>'>.  —  88)  X  <}•  P-  MaafroB 
(tenioie),  Letten  28  lagUo  1518.  Schio,  Marin.  16«.  —  89)  J.  Nardi,  SnUa  Mntuioae 
d.  State  di  Fixenie  [1527)  Letten  al  Yarchi:  IGaeellanea  Fiorentina  d'EradiiioBe  e  Storia. 
No.  9.  —  90)  X  ^  Benier,  Lettere  di  die  faoroMiti  fiorentini  d.  Seeolo  XU:  Oion. 
Lignatico  faao.  5,  6,  14.  •—  91-98)  P.  De  Nolhac,  Lettrea  de  la  Beine  de  Karane  ao 
pape  Panl  IIL  Nozie.  YeraaiUea,  Gerf.  12  S.  —  94)  0.  Bei  och,  La  Popolaakme  d'ItaHa 
ne'  aecoli  XYI/XYIU:  Bull,  de  rinst  Internat  de  Statiatiqae  8.  (Sepant,  Borna,  Botta. 
gr.  8^  42  S.)  —  95)  A.  Bertolotti,  Belaraoni  d'Ingleai  col  gOTeno  pontifldo  ne'  aeeoU 
XYI  e  XYn  (doenmenti*  rioanti  dagli  Arohivi  Bomani) :  Gion.  Araldieo  etc.  7,  8.  Pua>  — 
96)  X  ^-  Hareheai,  L'Araenale  di  Yenetia  nei  dae  nltimi  aecoli  della  BepobUiea  YeD««a: 
Annali  d.  B.  latitato  Tecnioo  Antonio  Zanon  in  Udine  2,  6.  —  97)  Jarien  de  laQratiire, 
La  Gnerre  de  Ghypre  et  la  bataille  de  Löpante,  onvrage  aocompagn4  de  qnatone  aartea  et 
Plana.  H  toI.  Paria,  Plön.  16.  XLYI,  198*>-262.  |[BiT.Stor.  ItaL  Anno  6;  Ber.  latanat. 
17,  2;  Polyhiblion  27;  BC.  22«  Annte;  Be?.  da  oerde  militaire  8«  aante.]|    14  tafole.  — 


§44B.    Itilien  Mit  U92.     Morsolin.  111,31 

psblik,  die   durch  alte  und  neue  Urkk.  schon  widerlegt  worden  sind.^^)  — 
Cantü^*)  handelt  über  eine  in  Manzonis  'Verlobten'  auftretende  Persönlich- 
keit.—DeTerrier-Satans^^^o)  bespricht  die  FeldzQge  Alexander  FameseB.io^) 
—  Gampori^<^^)  handelt  in  einem  ersten  Bande  tlber  Lnigi  und  Lncrezia, 
indem   er   sie   in   keinem  günstigen   Lichte   erscheinen   l&bt.    Solerti  hat 
snter  Benntzong   von  Materialien,   die   der  während  der  Arbeit  verstorbene 
Campori    gesammelt   hatte,   versucht,   das   wahre  Porträt   der   tugendhaften 
Leonore   zn    geben,   mit   der  speziellen  Absicht,  den  vermeintlichen  Liebes- 
roman  mit  Tasso  zu  zerstören.    Wenn  er  auch  nicht  immer  völlig  überzeugt^ 
80  verdient  doch  das  um&ngr^che  Material,  das  er  zu  Gunsten  der  tugend- 
haften Leonore  vorbringt,  durchaus  Beachtung.  ^^*)  —  Campani^<>^)  widerlegt 
ane  schlecht  begründete  Ansicht,  indem  er  zeigt,  dals  die  Ernennung  Testis 
nun  Gonvemenr  nicht  eine  Strafe,  sondern  eine  wiederholt  erbetene  Gunst 
war.ioA^     Qi^l)  Ottos  Arbeit ^<^6)  bildet  nur  einen  Teil  einer  Lebensbeschreibung 
Karl  Euianiiels  I.     Wir  sehen  deutlich  die  allgemeine  Teilnahme,  welche  man 
in  den  savoyschen  Staaten  der  Geburt  des  Sohnes  Emannel  Philiberts,  und 
der  Ersiehnng  des  jungen  Prinzen  widmete,  und  die  Klagen  über  den  Tod 
Margarethens  und  Philibert8.io6j  _  Aus  Melvacque^^^^)  Arbeit  erfahren  wir 
nichts  Neues,  ja  wir   wissen   über  ihren  Gegegenstand  schon  viel  mehr.  — 
Bruzzone  los-ioa)  spricht  über  die  Wahl  Pins'  V.,  geboren  zu  Bosco  bei  Alessan- 
dria, unter  Benutzung  neuer  Urkk.  —  Grottanelli^^<^)  handelt  nach  ein- 
leitenden Notizen   aus   der  Geschichte  Polens   im  16.  Jh.  und  über  Johann 
Sobieski,  über  Maria  Casimira  d'Arquien,  die  Frau  Sobieskis,  die  1699  sich 
in  Rom  niederliefs.    Die  Arbeit  ist  besonders  wichtig  wegen  der  Schilderung 
der  römischen  Gesellschaft  jener  Zeit,  der  weltlichen,  wie  der  geistlichen,  und 
der  Lage  der  päpstlichen  Regierung."^)  —  Cläre tta"«)  zeigt,  wie  Valfrö 
trotz   der    nachdrücklichen  Unterstützung  Amadeus  n.  nicht  zum  Erzbischof 
Ton  Turin    gewählt   wurde,    und    zwar  wegen  der  Opposition  der  römischen 
Enrie  und,  wenn  man  will,  auch  des  Kandidaten  der  Este.  —  Carignani^^') 
bandelt  dayon,  wie  zu  den  dem  Könige  zu  Hilfe  gesandten  spanischen  Truppen 


96)  X  P.  Bertani,  Stn  Gsrlo,  la  boUa  Goene,  la  ginriadiiione  ecdeiiaitioa  in  Lom« 
birdia,  oauE  conndennoni  itoriche-critiche-auioiiiche  lopra  docnmenti  di  Stato  anatriaoo, 
QgwidaBti  «mflitti  tra  Stato  e  Cliiaaa  pabblieati  da  S.  E.  Stanulao  Ifancini.  Milano,  GhesiL 
XYI,  S66  S.  —  90)  0.  Caatü,  Don  Pedro  k  Milan:  Matin^  IfitpagnolM  16  ag.  Milan, 
igBflUl  —  100)  De  Terrier- Satans,  Campagnes  d'Alexandre  Farnete,  dac  de  Parme  et 
i»  Plaiaanee  (1591/S),  Anmale,  Cailly,  Candebee.  Bouen,  Le  prdtre.  4<>.  XI,  ISl  8.  ~ 
101)  X  A.  Bertolotti,  Maiglierita  Jteneie  e  Vincenso  Gonsaga,  spori  impotenti  (15SS/d): 
Tita  Letteraria  6,  3,  1,  Mantova.  —  102)  6.  Campori  e  A.  Solerti,  Loigi,  Lncreria 
Lconora  d'Este.  Torino,  LdMher.  4,  811  S.  |[A.  Stör.  Ital.  5,  11;  Italia  9  tettembre  18S8; 
Si?.  8tor.  Ital.  Anno  5;  A.  Star.  Lombard.  15,  S;  Giom.  stör,  letterat  ital.  11;  Baiwegna 
Smü.  1,  S;  BC.  22^  aante.]|  ^  lOS)  A.  Campani,  La  nomina  diPolTio  Te«tt  a  goTematore 
della  Garfiignana:  Baasegaa  Emiliaaa  T.  2.  Modena.  -—  104)  X  A.  Adorno llo,  I  Matri- 
mm  di  Yineaaio  Qoniaga:  Fsnfnlla  della  Domenioa  Ko.  26.  —  10&)  F.  Gabotto,  La  Gio- 
naesM  di  Carlo  Emannele  I.  di  Saroia  n.  poesia  e  n.  altri  docnmenti  letterari  d.  tempo: 
Giorn.  Ligoatieo  16.  44  8.  |[BSt.  Stör.  Ital.  6.]|  —  106)  X  P-  Spagnotti,  Ingreeso  in 
T«fnao  a.  1586  d.  Spon  Cario  Bmaanele  L  e  Citarina  d'Aostria  (da  nna  relasione  a  stampa): 
Gaaetta  d.  Fopolo  della Bomenica  6,  87.  Torino.  — 107)  MielTacqne  de  Laoonr,  Yeronica 
Gybo,  dnehoMa  de  aan  Ginliano.  Pari«,  Alean-L^Tj.  16  S.  —  108.109)  F.  L.  Brnasone, 
L^elenone  d'on  papa  Fiemonteee  (Pio  Y.  con  docnmenti  inediti) :  Gau.  Letter.  12,  15.  Torino. 
—  110)L.  Grottan  elli,  Una  Beginn  di  Polonia  in  Borna  :BaM.  Naa.  41,  42,44.  Firenze,  Cellini. 
(BiTjStor.  ItaL  6.]|.  —  111)  X  B.  Pierling,  Une  reotification  &  l'article  snr  le  manage  d'on 
Tmt  m  Yatiean:  BQH.  28,  fMC  6.  ->  112)  G.  Oaretta,  Sebattiano  Yalfrft  e  la  corte  di 
Borna  (1689^92):  U  FUotecnieo  3.    Torino.  --  113.114)  G.  Carignani,  Le  tmppe  napo- 


in,32  i^^B.    lUUen  Mit  1492.    Morsolin. 

eine  Ton  Karl  Spinelli  befehligte  Abteilang  Neapolitaner  stiefs,  welche  sich 
in  der  Schlacht  bei  Prag  8.  November  1620  ebenso  aosseichneten,  wie  andere 
Neapolitaner  bei  NOrdliugen,  Piemont,  Bocroy.^^^)  —  Nicht  unerwähnt  bleiben 
darf  hier  die  auf  Neapel  sich  beziehende  Arbeit  yon  Glaser.^^^) 

Über  die  Yerschwörnng  gegen  die  Republik  Venedig  im  J.  1618  hat 
schon  1831  Ranke  durch  die  Benutzung  von  venetianischen  ürkk.  Licht  ver- 
breitet. £s  ist  das  die  berOhmte  Verschwörung  des  Vizekdnigs  von  Neapel, 
Herzogs  zu  Ossuna,  die  von  den  Spaniern  geleugnet,  durch  die  Yenetianer 
aber  bestätigt  wird.  Doch  hat  Ranke  nach  Eyfsenhardt^^^)  sein  Thema 
nicht  vollständig  erschöpft,  da  er  von  der  Anwesenheit  Jacques  Pierres,  eines 
1617  in  venetianifiche  Dienste  getretenen,  französischen  Eorsaren  in  Venedig 
nichts  wufste.  Dieser  Seeräuber  hätte,  als  der  Anschlag  d'Ossunas  unvorsichtiger- 
weise enthüllt  worden  war  und  dieser  wegen  seiner  Bflbereien  hingerichtet 
wurde,  die  Behörde  von  dem  Vorhaben  in  Kenntnis  gesetzt,  die  infolgedessen  die 
Verschwörung  im  Keime  unterdrückte  und  die  Pläne  des  Vizekönigs  ve^ 
eitelte.  Der  Anschlag  wurde  auch  von  dem  Dichter  Francisco  de  Quercio  be- 
gttnstigt,  der  d'Ossuna  zuerst  nach  Sidlien  und  dann  nach  Neapel  begleitete 
und  sich  zur  Zeit  der  Verschwörung  in  Venedig  beftind,  was  sieh  ans 
seiner  Biographie  von  de  Tarsia  ergäbe.  —  Marson^^^)  veröffentlicht  eine 
Urk.  des  17.  Jh.,  indem  er  Bemerkungen  über  die  Beziehung  der  Oberbehörde 
von  San  Marco  zu  England  von  1625—1660  hinzufügt i^^-^^*) 

Unter  den  bemerkenswerten  Biographieen  ist  die  Calieris^^')  über 
Paola  zu  nennen,  die  sich  in  liebevoller  Hingabe  nicht  nur  mit  seinem  Leben, 
sondern  auch  mit  dem  ästhetischen  Wert  der  einzelnen  Werke  beschäftigt.  ^^^-^^^) 
—  Sodann  zahlreiche  Schriften  über  Giordano  Bruno  von  verschiedener  Art 
und  Absicht. i>«-i^>)    Morselli  ^^s«)  fabt  die  ganze  bisherige  Litteratur  über 


etane  darante  la  gnerra  dei  trent'  anni:  Baasegna  Nai.  40.  Firense.  —  115)  A.  Glaser, 
Maaaniello.  Kaltargeachichtliehe  BnShlimg  aas  d.  Mitte  d.  17.  Jh.  Loiprig,  Spamer.  Vm, 
800  S.  —  116)  F.  Eyfsenhardt,  D.  Venchwönmg  gegen  Venedig  im  J.  1618.  Hamburg, 
Bichter.  84  8.  —  117)  X  F-  Venosta,  OteUo  o  U  Moro  di  Yeneiia.  2a  Edinoae. 
Milano,  Wilmant  eG.  le^,  126  8.  —  118)  L.  Karton,  Yenesia,  la  riTolnsione  ingleie 
d.  1648  e  Ciomwell.  Yittorio,  Zoppelli.  16  8.  —  119-121)  L.  Lader chi,  La  cfa^Mgaa 
d.  duea  diBohan  in  Valtellina JieU'  anno  1686:  Ei?.  Milit  Ital.  IHap.  12.  878--40S.  Borna.  — 122) 
X  Gh^rael,  Bdie  polititiqae  de  la  Prinoeaae  Pftlaüne  (Anne  de  Oonsagae)  pendant  1& 
Fronde,  in  1651.  1/2,  48.  Paria.  --  123)  P.  Oaliari,  Paolo  Yerooeae,  Sna  Yiti  e  me 
Opere.  Stndi  stor.-estetiei.  Borna,  Fonani  429  8.  |[BiT.  Stör.  Ital.  6;  Arte  e  Stoiia 
7;  Bey.  Internationale  18.]|  —  124)  X  G.  Yriarte,  Paul  Venmtee.  Paria,  Lib.  Art  4*. 
80  8.  —  125)  X  A.  Gapecelatro,  Yie  de  Saint  Phüippe  de  N4ri.  Tradnite  aar  la  f. 
4dition  par  le  R  P.  P.  H.  Beaia  2  toU.  Bordeaoz,  Biffiuid.  18«.  YIII,  679—760  &  - 
126)  A.  Yeochini,  Giordano  Brono.  Anoona,  Morem.  16».  81  8.  — - 127)  0.  StiaTelli, 
Yita  di  Giordano  Bnmo  narrata  al  Popolo.  Borna,  Perine.  16^  227  S.  —  128)  0- 
Bubagotti,  Giordano  Bruno.  Cenni  popolari  preceduti  da  aaa  lettera  di  G.  Bo?io.  Bona, 
Centenari.  69  8.  >-  129)  P.  Pelliaaari,  Giordano  Bnmo  daNöla,  Tita  ed  opere.  —  Bü- 
Gorao  Commemoratito.  Tarantu,  Tip.  Commercio.  96  S.  --  180)  0-  Paia,  Qiofdano  BraBO, 
Cenni  biograüad  ad  nao  d.  popolo.  Bologna,  Monti.  16  8.  —  181J82)  L.  Pacoiaralli, 
Giordano  Bnmo  n.  Storia  e  n.  Sdenaa,  —  Lettnra.  Camerino,  SaTinL  16®.  29  S.  —  13$) 
G.  Mantoyani,  G.  Brono,  an  epiaodio  della  lotta  fira  il  libero  penaiero  e  nntolleraaia 
religiouL  Pavia,  Tip.  Popolare.  IS  S.  —  184)  G.  Lombroao,  GenioeFolliftdiG.Bnao: 
Fanfolla  della  Domenica.  Borna.  —  185)  Y.  Laareani,  G.  Bnmo  e  Bertnmdo  Spaveola. 
Landano,  Carabba.  14  8.  —  186)  L.  Kahl enb eck,  G.  Brano,  aein  Leben  a.  aeine  Wdt- 
anachaaang:  Sphinx.  München,  Yerlag.  23  S.  —  187)  P.  D'Ecoole,  G.  Bnmo  giadicafto 
dai  filoaofl:  La  Letteratazn  8,  8.  Torino.  1889.  —  188)  A.  Gayagnari,  Oommematasoae 
di  G.  Bnmo.  Padoya,  Saochetto.  4<>.  21  a  —  189)  G.  Gantoni,  a.  Bnmo  litnttD  ator.: 
Biy.  ItaL  di  FiloK>fia  1,  3.    Borna.   —    140)  F.  Bonoi,   G.   Bnmo   rimatore:   AnfoUa  d. 


}44B.    Itilien  Mit  U92.     Morsolin.  111,33 

den  nolanischen  Philosophen  zasammen.  Alessi^^')  schöpft  seinen  Stoif 
SOS  der  ^sorgfältigen  unparteiischen  nnd  geschickten*  Lehensheschreihnng 
Bertis.  —  Balan^*^)  and  Centelli^^^)  haben  beide,  aber  mit  verschiedener 
Absicht,  Aber  Fra  Paolo  Sarpi  gehandelt.  i^<^*^^^) 

Die  Aber  die  politischen  Verhältnisse  im  16.  Jb.  eingehend  belehrenden 
Briefe  Calmos^^^)  hat  Bossi  mit  gelehrten  Illustrationen  herausgegeben.  — 
Bicci^^^)  hat  die  von  Fantnzzi  selbst  verfalste  Darstellung  seiner  Ge- 
faDgenschaft  neu  ediert  Er  wnrde  gefangen  gesetzt,  weil  er  im  Dienste 
Girolamo  Pepolis  stand,  der  7  Jahre  mit  Pier  Dato  Gesi,  dem  Legaten 
Gregors  XIII,  im  Streite  lag,  und  der  die  Vollmacht  nnd  den  ansdrttcklichen 
Befehl  hatte,  die  Unordnungen  zu  beseitigen  und  jeden  Zuwiderhandelnden 
mit  grölster  Strenge  zu  bestrafen.  Der  Wert  der  Publikation  wird  durch 
die  beigegebenen  Notizen  Aber  Fantuzzi  noch  erhöbt.  —  Der  Deputation  fAr 
TAteriAndische  Geschichte  in  dem  venetianischen  Gebiete  verdankt  man  die 
YeröffenUicluuig  einer  Schrift  von  Paolo  Paruta,^^')  eine  lange  Reihe  von 
Depeschen,  drei  dicke  Bande.  Der  der  Wissenschaft  frAhzeitig  entrissene 
Binaldo  John  hat  sie  gesammelt,  herausgegeben  und  fast  ganz  kommentiert. 
Der  kleine  Teil  des  Kommentars,  den  John  infolge  seines  Todes  nicht  zu 
Ende  fuhren  konnte,  rAhrt  von  Fr.  Stefani  her.  In  der  Einleitung  spricht 
Gins.  De  L e  v a  Aber  die  politische  TAchtigkeit  und  die  historische  Bedeutung 
des  ausgezeichneten  Diplomaten,  von  dem  er  sagt,  dafs  er  an  Geist  und 
politischer  Einsicht  Macchiavelli  am  nächsten  kam,  nur  darin  sich  von  ihm 
aoterscheidend,  da£s  er,  fromm  und  religiös,  in  dem  Elend  Italiens  nicht  von 
einer  heidnischen  Herrschaft  träumte ;  von  allen  Geschichtsschreibern  Venedigs 
sei  er  der  am  wenigsten  venetianische,  und  am  meisten  italienische.  —  Her- 
Torgeboben  zu  werden  verdient  die  Publikation  Varaldos,^^^'^^^)  weil  sie 
Kichricht  giebt  von  einer  neuen  Gesandtschaftsreise  Chiabreras  nach  Genua, 
ond  Aber  die  Zeit,  wo  seine  Gedichte  ans  Licht  kamen,  neues  Lacht  verbreitet. 
—  Costa ^^^)  giebt  neue  Dokumente  Aber  die  Verbindung  Heinrichs  IV., 
Königs  von  Frankreich,  mit  Maria  de  Medici.^^^)  —  Sgulmero^^^)  hat  die 


10,  38.     BoDUU  —  141)  G.  Barsellotti,  G.  Bnmo  e  il  Laicato  liberale  italiano : 

la  Lettentm  3,  4.    Torino.   —   142)  P.  Bai  an,    Di  G.  Brano  e  dei  xneriti  di  lai  a  an 

BfiBiim^tc».    —    Saggio    Storioo   popolare.     8».  Edisione.    Bologna,  Tip.  AiciTeacorile.     16^ 

143  S.  ~   142»)  £.  Moraelli,  Gioidano  Bnmo.    Torino,  Boox..    ([Bit.  Stör.  Ital.  5.]|  — 

143)  F.  Alesaio,  G.  Bruno:   Baas.   Naz.  43.    Firenie,  Oellini    —   144)  P.  Balan,   Fra 

Fteio  Sttpi,  Note.     Yeneria,  Cordella.  —  145)  A.  Oentelli,  Fra  Paolo  Sarpi:  lUiutrarione 

ItaL  6.  62,  15.     liilaao,  Trerea.  —  146)  X  V.  Jalia,  Bertrando  Spa^enta  e  Tommaao  Cam- 

panelle:  Bit.  Contempor.  1,  9.  Fizense.    —    147)  Franaiska   t.  Hoffmaasa,    Maria  Felicia 

Ornsi    (Henogin  Montmorencj),   ein  Lebensbild.     Donaair5rth,   Aner.     12^.     184    S.    kart. 

M.  0,90.  —   148)  G.  Galmo,  Le  Lettere,  riprodnite  salle  Stampe  migliori  con  introdniione 

e  illaatiaxione  di  Bossi.     Torino,  Löscher.     CIY,  508  8.   -^  149)  G.  Bicei,  La  prigionia 

d*  Hereole  Fantaszi  nanata  da  Im:  Soelta  di  cnrioeiti  Letter.  Disp.  280.    Bologna,  Bomagnoli. 

XLYI,  132  S.     |[BiT.  Stör.  Ital.  6.J|   —  150)  X  8i«to  Y.  Papa,  Bodici  Lettere  inedite. 

Totontino,  FUelib.     24  8.  —   151)  Gartas  y  arisos  dirigidos  &  Madrid  (1581)  por  don  Joan 

de  Zaniga,  jvej  de  Nipolea.    Madrid,  Ginesta.     12<>.  ~  152)  P.  Paruta,  La  Legaaione  di 

BoBu  (1592/5)  precedata  da  an  Discorso  di  Giaseppe De  L e^a  sa  Paolo  Pamtan.  sna  Legaaione 

di    Borna.     toL  tre.    Yenezia,    Yisentini.     1887/8.     40.     LXU,    886,    522,    858    S.     |[BiT. 

Stör.  ItaL  6.]|    —   153'154)  0.  Yaraldo,  Birne  e  Lettere  inedite  di  GabrieUo  Ghiabrera: 

Atti  e  Memorie  della Socintä Storica SaTonese  1,  1.  —  155)  £. Costa,  Le Noase  d'Earico lY. 

Be   di  Fnnda   oon  Maria  de  Medici   (dacnmenti   inediti   dell'   axchirio   di  Stato  di  Parma) 

Baasegwi   Bmil.  T.  2.    Modena.   —   156)  X  Bisegni  e  descrittioni  delle  foriesae  e  piazaa 

d'anni,   artiglierie,   amd,   mnnitioni  da   gnerra,   soldati  pagati,   miliaie,  scelle  di  cayalleria  e 

tantsria  d.  Stato  Ecdeaiastioo.    Borna,  Tip.  Buona  Stampa.  fog.*'  maasimo.     \\n  Bibliofilo  9.]| 

—  157)  P.  Sgolmero,  Sommario  di  afBvi  d'Italia  dirisa  ne'  saoi  dominii  oon  l'entnte  apeae, 

Jakrtsbsrieht«  der  OeiohichtawSssensohaft.    1888.    IH.  3 


111,34  i44B.    Itelien  Mit  1498.    Morsolin. 

Schrift  eines  Anonymas  vom  J.  1623  veröffentlicht ^&^)  —  Filippi^^*)  giebt 
ein  Verzeichnis  von  im  ganzen  31  Dokomenten,  die  jedoch  nicht  so  wichtig 
sind,  wie  er  annimmt  —  Ferraro^'^)  veröffentlicht  die  von  dem  Sekret&r 
des  Kardinals  Vincenzo  Armanni  veriafste  Schilderung  der  Reise  des  Kar- 
dinals Rossetti  von  Köln  nach  Ferrara  im  J.  1644.  Der  Sekretflr  war  mit 
der  Geschichte  seiner  Zeit  sehr  vertraut,  wie  seine  von  Mazzasinti  veröffent- 
lichten Briefe  zeigen.  Die  Vorrede  ist  nicht  ganz  ohne  Fehler.  -  Luc- 
ciana^'*)  schickt  zwei  ürkk.  vom  20.  Angost  1662  eine  nmfimgreiche  Vor- 
rede vorans,  in  der  er  tther  die  Geschichte  jenes  merkwürdigen  Tages  spricht, 
an  dem  es  zwischen  den  Dienern  des  Herzogs  von  Grigny,  eines  französischen 
Oratore  und  den  päpstlichen  Soldaten  zu  hlutigen  Händeln  kam.  —  Inter- 
essant ist  auch  das  von  Gampello  della  Spina ^*^)  veröffentlichte  Tage- 
huch  des  Grafen  Gampello. 

1700—1814.  Pasolinii«^-i<<^)  handelt  in  2  kleinen  Schriften  von  einigen 
Fflrsten  aus  dem  Hause  Savoyen,  u.  a.  von  Emanuel  Philihert  und  dem 
Prinzen  Eugen.  —  Oher  den  letzteren  handelt  auch  gut  Malleson.^*^)  — 
Parris^^^)  Arbeit  mflÜBte,  nach  der  grofsen  Zahl  der  vom  Vf.  gesammelten 
Urkk.  zu  schliefsen,  für  die  behandelte  Zeit  recht  wichtig  sein.  Allein  die 
Darstellung  wird  durch  die  eingestreuten  z.  t  ganz  unnötigen  Briefe  und 
andere  Beigaben  recht  schwerflUlig.  Sodann  sollte  man  meinen,  dals  eine 
solche  Falle  von  Urkk.  keinen  Wunsch  mehr  zuliefse.  Ganz  im  G^enteil. 
Viele  der  als  neu  vorgebraehten  Dinge  sind  längst  bekannt,  und  andere 
wieder,  die  leicht  zu  bemerken  waren,  entgehen  der  Aufinerksamkeit  des  Vf. 
Femer  ist  zu  rügen  die  geringe  SorgftJt  in  den  Quellenanführongen,  die 
bisweilen  begegnende  Ungenauigkeit  in  der  Darstellung  u.  a.  m.  —  P  errero^**) 
berichtigt  einige  von  dem  Franzosen  in  bestimmter  Absicht  entstellte  Dbge 
in  Bezug  auf  das  Haus  Savoyen.  —  Gasamassini^^^^)  handelt  über  die 
Verhaltungsbefehle  über  die  Ehe  Karl  Emanuels  HI.  mit  Polyzena  von 
Hessen-Rheinfels-Rothenburg  im  J.  1724.  —  Aus  Briefen  des  Abtes  Gian- 
migi  Girand  Sontaire  scheint  hervorzugehen,  dafs  Viktor  Emanuel  I.  1798, 
als  er  noch  nicht  König  war,  daran  gedacht  habe,  den  Thron  zu  besteigen 


foise,  aderenxe  oob  altri  principL  Yeroin,  Franchini.  32  S.  —  1&8)  X  I>ecz«to  di  eandaniit 
di  Galileo,  statö  prononcuito  d.  nipreinB  Gosgresione  d.  Sant^  Ufftdo,  aecondo  il  tecto  delle 
opere  di  Galileo  Galilei,  pabblicate  in  Padoya  n.  aeoolo  scorso  n.  Stamperia  d.  Semiaario. 
Milano,  Banaa.  —  159)  G.  Filippi,  Docnmenti  intonio  alla  gaerra  di  YalteUina:  BiT.Stor. 
Ital.  10,  6,  S.  656/9.  —  160)  X  A.  Measso,  Careatia  e  febbre  malarioa  in  tempo  di  peste. 
Conanlti  e  prooedimenti  a  üdine  n.  anni  1629—30.  Udine,  Doretü.  88  8.  |[A.  Stör.  Itil. 
5,  8.]|  —  161)  G.  Ferraro,  Viaggi  d.  Gardinale  BoMotti  n.  1644  da  Golonia  a  Fenaza, 
■critto  d.  ano  Begretario  Vincenao  Armanni:  Atti  e  Memoria  della  B.  Depatadone  di  Stör. 
Fatr.  p.  le  ProTincie  d.  Bomagna  4,  1/8,  1888.  |[A.  Veneto  86,  1]|  —  162)  L.  F.  Lae- 
ciana,  Denz  docaments  in^diti  aar  Taffaire  dea  Goraea  k  Bome,  20  aoflt  1662:  BtületiB  de 
la  Soc.  de  Sciences  hiator.  et  nat  de  la  Corse  8.  —  168)  X  0.  Klopp,  Gorrispondenaa  ^iitolare 
tra  Leopolde  I.  imperatore  e  il  F.  Marco  d'Aviano  cappnocino,  dai  manoacritti  otiginali  tratta 
e  pubbUcata.  Gras,  Styria.  4»  gr.  XYHI,  828  S.  Vgl.  {  28*>.  —  164)  F.  Gampello 
della  Spina,  Fontificato  dlnnocenao  XII.  Diario  d.  Gonte  Gio.  Battiata  Gampello:  Stadi 
e  docnmenti  di  Stör,  e  Diritto  9,  1.  —  165)  F.  D.  Pasolini,  Spigolatore  di  Gasa  Savoia. 
Imola,  Galeati.  12<>.  29  S.  l[Goltnra  lO.jf  —  166)  id. ,  Spigolatore.  Imola.  GaleatL 
16^  77  8.  —  167)  G.  B.  Malleaon,  Prinoe  Eugene  of  Saroy.  London,  Ghapaeaa. 
8».  270  S.  |[The  Athenaenm  8168.]|  —  168)  B.  Parri,  Vittorio  Amedeo  IL  ed  Eogenio 
di  SaToja  n.  gaerra  della  Saoceaaione  Spagnnola.  Studio  Storico  con  docnmenti  ineditl  Müsbo, 
HoepU.  160.  vn,  428  S.  |[A.  Stör.  Ital.  ö,  1 ;  Qiom.  Lignat.  lö.]|  —  169)  A.  D.  Perrero, 
La  Gasa  di  Savoja  n.  atadi  diplomatici  d.  dnca  di  Bioglie  a  propoaito  di  Garlo  Emaaaele  HI. 
e  della  aacceaaione  aoatriaea  (1746):  II  Filotecnico  8,  1,  2,  8.    Torino.  —  170)  J.M«  Gasa- 


$44B.    Itidien  Mit  1492.    Morsolin.  111,36 

mit  der  firanzMschen  Bepnblik  Frieden  tu.  schliefsen,  indem  er  Sardinien 
mit  der  Lombardei  austauschte  nnd  eine  konstitutionelle  Regierung  pro- 
klamierte. Dies  lieferte  Orsi^^^)  den  Sto£f  zu  einem  kleinen  Au&atz.  — 
Seiout^^')  behandelt  Ton  neuem  die  Beziehungen  des  Hauses  Savoyen  zum 
Dir^toriom,  welches  sich  nach  der  Meinung  des  Vf.  gegen  dasselbe  treuloser 
idgte  als  gegen  die  andern  Scblachtopfer.^^') 

Morteani^^^)  behandelt  nach  den  Beriditen  der  Leiter  Gapodistriens, 
der  Vertreter  der  Bepublik  Venedig,  die  wirtschaftliche  Lage  von  Triest  und 
Istrien  im  18.  Jh.^^^'^^^)  —  Bonfadini  ^^^  fällst  das,  was  man  Ober  zwei 
Töchter  der  Maria  Theresia  wubte,  zusammen.  —  Pigorini-Beri^^^)  han- 
delt aber  Marie  Amalie,  Tochter  Don  Fernando,  Infanten  von  Spanien  und 
Herzog  von  Parma.  —  Croce^^^)  hat  das  Schicksal  der  unglttcklichen  Luise 
Sanfelice  einer  erneuten  Betrachtung  unterzogen,  wobei  er  den  Schleier  der 
Legende  zerreilist,  und  sie  uns  in  wahrem  Bilde  vorflihrt  Beachtenswert  ist 
die  detaillierte,  cdch  auf  wertvolle  Dokumente  stutzende  Erzählung  der  Ver- 
schwöning  der  Bacher.  —  Amalfi^^^)  äuberte  schwere  Bedenken  gegen  die 
iatorschaft  am  'Socrates',  den  nicht  Galiani,  sondern  Oiambattista  Lorenz! 
verfafst  hfttte.  Starken  Zweifel  hegt  er  auch  in  Bezug  auf  die  Schriften  über 
^d  nnd  Dialekt  von  Neapel'  und  über  die  Dialoge  des  Gommercio.  Infolge 
daTon  wird  die  Bedeutung  Galianis  sehr  geschmälert.  —  Über  das  Konklave, 
äM8  zur  Wahl  Pins  VI,  des  Nachfolgers  Clemens  XTV.  zusammentrat,  handelt 
Ademollo.^^^)  —  Der  von  Sforza^*^)  veröffentlichte  Beisebericht  ist  dem 
Briefwechsel  Domenico  Paolis,  dem  Creschftftstrftger  der  Republik  Lucca  beim 
p^wtlichen  Hofe,  entnommen.  —  Occioni-Bonaffons  ^^^  Prüfung  des 
Briefwechsels  einer  Frau  ergiebt,  dafs  das  Leben  einer  vom^men  Venetianerin 
ixD  18.  Jh.  auf  Familie  und  Kloster  beschränkt  war.  —  Barbon^^^  giebt 
eine  Biographie  von  Andrea  Qnirini  (1710—96).  Dem  innig  geliebten  Vater- 
lande  diente  er  sein  ganzes  Leben  hindurch.  Hervorgehoben  zu  werden  ver- 
dient auch,  dab  er  sich  in  seinen  Mussestunden,  wo  er  frei  war  von  Staats- 


aiaaimi,  ün  Principe  di  SaTojt  che  oem  moglie:  Baasegiu  Pagliese  5.  .TnaL  —  171) 
P.  Orsi,  Yittorio  fimcnaele  I.  liToliisioiierio :  GonTerunoni  d.  Domenica  8,  18.  Milane.  — 
172)  L.  Seiont,  Le  Directoire  et  la  IfaiMn  de  Sayole:  BQH.  48,  28,  85.  —  173)  X  A. 
£oehaa,  La  Campagne  de  la  SaoceMion  d'Eapagne  dana  lea  Alpea  1707 — 1718:  Ball.  d.  L 
^o6M  di'iMm  dea  Haotea- Alpea  Apr.  88.  —  174)  L.  Morteani,  Condiaioni  econoiiiicha 
di  Tirieate  ed  Xitria  n.  aecolo  XYDI,  stodiate  daUe  relazioni  dei  Podeatä  Capitani  di  Gapodiatzia. 
fnml^  Tip.  Lloyd.  41  S.  |[Archeografo  Triest  N.  S.  14.]|  —  175)  X  A.  Foarnier, 
£.  mtlidie  Hssdlongsreise  nach  Italien  im  Jahre  1754.  E.  neaer  Beitrag  a.  (}esch.  d. 
öBteneid&uelien  CommerdaipoUtik.  Wien,  Holahaasen.  IB^.  58  8.  —  176)  X  C.  Lochia, 
Ca  pitrizio  bergamaseo  Conte  palatino  e  colonello  al  serrisio  di  8.  M.  il  Be  Cristianissimo. 
Berj^o,  Pagnoncelli  240.  155  8.  (Ans  'Kotiaie  Patrie'.)  —  177)  B.  Bonfadini,  Doa 
Me  di  Mnia  Teresa  (Maria  Carolina  e  Maria  Antonietta) :  Ulostr.  Ital.  15.  18,  19,  20.  — 
178|  C.  Pigorini-Beri,  La  siziime  fille  de  Marie-Th6r&se  (Maria  Amelia  moglie  di  don 
Podinando  Infimte  di  Spagna  e  daca  di  Parma):  Bev.  Internat  23.  Florence.  —  179)  P. 
6.  Molmenti,  U  Chiesa  e  la  Bepabblica  di  Venesia  (1748):  QazaetU  Letteraria  Artist  6 
Sdeatifica  10,  8.  Torino.  —  180)  B.  Groce,  Loisa  Sanfelice  e  la  congiora  de'  Baccher: 
^'"rnsioiie  itor.  con  gionta  di  yarii  docamenti:  Bassegna  Pogliese  5.  Trani,  Yecchi.  126  8. 
[Bit  Stör.  Ital.  6.]|  —  181)  G.  Amalfi,  Dabbü  sal  Galiani.  Torino,  Bocca.  |[BiT.  Stör. 
Ital.  5.]:  ->  182)  A.  Ademollo,  H  dramma  del  Gonclave  nel  1774:  PanfoUa  d.  Domenica 
10,  23,  33.  -.  183)  G.  Sforaa,  II  Yiaggio  di  Pio  TL  a  Yienna  n.  1788:  Giom.  Ligaat. 
11/2,  15.  —  184)  X  P-  Paagdre,  Jean-Jacques  Bonssean  k  Yenise:  L.  Gonespondent 
«0  S.  —  185)  X  Symonds,  Goont  Garlo  Gosai:  Portnightly  B.  Ottobre.  —  186)  G. 
Occioni-Bonaffons,  Di  an  Epistolario  femminile  inedito  n.  (^riniana  di  Yeneaia:  Atti 
d.  B.  Istituto  Yen.  2.    21  8.     |[BiT.  Stör,  Ital.  5.]|   —  187)  Y.  Barbon,  Andrea  Oaerini 

8» 


ni,36  i^^'    ItaUen  seit  1492.     MorsoHn. 

geschäften,  mit  Poesie,  Litterator,  klassischen  Sprachen,  Philosophie  und  Er- 
ziehung beschäftigte.  ^®®'*®®) 

Tivaroni^^^^)  giebt  die  Geschichte  Itatiens  vor  der  französischen  Be- 
▼olntion.  Ohne  nene  Urkk.  zu  Terwerten,  sich  beschrftnkend  aaf  das  Bekannte, 
will  er  ein  genaues,  treues,  gewissenhaftes  auf  authentische  Quellen  gestütztes 
Bild  von  dem  Lande  geben  von  der  Zeit  an,  wo  der  Frieden  von  Aaehen 
für  viele  Jahre  das  materielle  Bestehen  sicherte  und  wo  die  Keime  gepflanzt 
wurden^  aus  denen  ein  nenes  politisches,  intellektuelles,  wirtschaftliches  Leben 
in  Italien  hervorgehen  sollte.  In  dieser  bestimmten  Absicht  beginnt  er  mit 
der  Darstellung  der  Verwaltung  und  der  Verhältnisse  in  Venetien,  and  dann 
der  der  Lombardei,  Sardiniens,  Genuas,  Toscanas,  des  Kirchenstaates  and  der 
beiden  Sizilien  vor  der  französischen  Revolution.  Es  läfst  sich  nidit  leugnen, 
dafs  der  Vf.  eine  Menge  in  verschiedenen  Publikationen  zerstreuten  Materiales 
gesammelt  hat;  doch  kann  man  nicht  behaupten,  dals  er  ein  lebendiges  Bild 
von  der  Gesellschaft  entworfen  hätte.  Die  Thatsachen  selbst  werden  in  keiner 
guten  Ordnung  vorgetragen,  so  dafs  man  wörtliche  Wiederholung,  und  zwar 
bisweilen  auf  derselben  Seite  findet  Die  Schrift  ist  sozusagen  noch  im 
Zustande  des  Rohmaterials  und  wird  mit  Nutzen  als  Materialsammlung  ver- 
wendet werden  können.^^^)  —  Bornaret^*')  zeigt  erst  recht  klar,  wie  ge- 
schickt und  mafsvoll  sich  die  französischen  Diplomaten  La  Hotte  und  Cacaolt 
und  der  ehemalige  Erzieher  und  Ratgeber  des  Grofsherzogs  Ferdinand,  der 
der  Neutralitätspolitik  Toscanas  treu  bleiben  wollte,  benahmen.^*^-^^*)  — 

Sehr  gründlich  ist  die  auf  teils  neuen,  teils  seltenen,  mailändischen  nnd 
schweizerischen  ürkk.  basierende  Arbeit  von  Motta.^^'')  —  Zur  italienischen 
Geschichte  steht  auch  in  Beziehung  die  Geschichte  Dalmatiens  von  1797— 1814 
von  Erb  er  "«•»»»)  —  Thunn««^^)  setzt  seine  Arbeit  über  das  Gebiet  von 
Trient  fort  —  Genannt  zu  werden  verdient  in  diesem  Zusammenhang 
Biadego.><>i)  —  Vecchiato^oa)  in  seiner  kurzen  Schrift  über  den  letzten 
Dogen  von  Venedig,  Ludwig  Manin,  wirft  die  ganze  Schuld  an  dem  Stnne 
der  Republik  Venedig  auf  die  abscheuliche  Handlungsweise  der  Savi  nnd 
auf  die  ganz  besondere  'Kleinmütigkeit  und  Verblendung'  der  letzten  Dogen.^^') 
—  Chotard'<>^)  giebt  in  einem  kleinen  Bändchen,  gestützt  auf  die  täglichen 
Briefe  des  Generals  Berthier,  des  Wächters  des  Papstes,  an  den  Fürsten  Oamillo 


—  Stndio  Biognfico:  A.  Yeneto  36,  1,  188S,  8.  5->36.  —  188)  X  D-  Bort ol an,  Üb 
Oenealogiita  proceauito:  Atti  doli'  Afcadem.  OKmpiea  1888.  Vicensa,  Baxsto.  36  &  -^ 
189)  T.  Fornari,  B.  teorie  economiche  b.  proyincie  napoletane  d.  1775 — 1830.  Sta£ 
Stör.  Milano,  H5pli.  |[I1.  Filangeri  18.]|  —  190)  0.  Tiraroni,  Storia  critiea  d.  Buor- 
gimento  Italiano.  Lltalia  prima  della  Bivolnzione  francese  1735 — 89.  Torino,  Borna.  16*- 
552  S.  |[RiT.  Stör.  lud.  6.]|  —  191)  X  ^  Husatti,  Dal  <89  all'  97,  oada  d.SeiiiiBin0 
Lagune.  Fadova,  Tip.  Semioario.  IS**.  119  S.  —  192)  Bornarel,  Belationi  deUFnoe« 
et  de  la  ToMane  de  1792/5:  La  B^yolntion  fnm9.  14.  febr.  —  198)  X  ^'  Oabotto,  Li 
fimiiglia  Baonaparte  avanti  Napoleone  I:  Gazzetta  d.  Popolo  d.  Dcmenioo  6,  37.  Torisa  — 
194.195)  (§  21«^  Walthoffen,  Napoleon  als  Feldhen.  — 196)  (§  28^  Schütter ,  Fnns  L 
n.  d.  Napoleoniden.  —  197)  £.  Motta,  Gomerimanessesyuseroil  Ticinon.  1798:  Politi«^^ 
Jb.  d.  Schweiz  3.  Bern.  ^  198)  T.  Erber,  Storia  della  Balmazia  d.  1797  al  1814.  S  rd. 
Zara,  Wodczka.  111—62  8.  —  199)  C.  V.,  SpogU  d.  protocoHo  d.  Goremo  RporiMiio  ddl 
btria  dell'  anno  1799:  La  ProTincia  deU'  Istria  2,  13,  14/8,  32.  Gkpodifftria.  —  200)  M. 
Thnnn,  II  Trentino  all'  Epoca  delle  Orcupazioni  franceri:  A.  Trentiao  7.  —  201)  0. 
Biadego,  Ayyenimenti  taccesü  in  Verona  n.  anni  1797/8.  Nozze.  Yenma,  Krancliui' 
XVm,  67  S.  —  202)  B.  Vecchiato,  Un  Principe  Debole  (LodoTico  Minin).  W»^ 
Bandi.  49  S.  |[RiT.  Stör.  Ital.  5.]|  ~  208)  X  T.  Chiaeo,  La  Chiesa  in  Fiemcmte  d. 
1797  ai  nortri  giorai.  2,  Di«p.  11;  vol  3,  Di»p.  9,  10/2,  8.  198—411,  1—128.  Tori»«. 
Speirani   —    204)   H.    Chotard,  Le  Pftpe  Pie  YH  ii  Sayone.    Paria,  Plön.    12»«.    ^ 


§44B.    Ittlien  seit  1492.    Moraolin.  111,37 

Borghese,  kaiserlichen  Statthalter  in  Piemont,  und  auf  die  DenkBchriften 
Lebidtems,  diplomatischen  Abgesandten  Österreichs  in  Savona,  eine  ein- 
gehoide  Geschichte  der  Gefangenschaft  Pins'  YII.  —  Die  Hissionspriester 
D.  und  F.  Hart  ine  ngo*^^'^)  beschäftigen  sich  mit  demselben  Gegenstand,  doch 
lassen  sie  die  Besonnenheit  des  Urteils  yermissen.  Auch  ist  die  Unkenntnis, 
oder  das  absichtliche  Schweigen  Ober  die  kürzlich  erschienene  Litteratnr  über 
diesen  G^enstand  tu  rügen.  —  Masis^^')  behandelt  einen  Gegenstand  der 
historischen  Psychologie.  Wer  diesen  Standpunkt  des  Vf.  sich  vergegen- 
wftrtigt,  wird  gewilis  nicht  behaupten,  wie  man  allerdings  gemeint  hat,  dab 
das  Buch  Tom  Parteistandpunkte  aus  geschrieben  sei  zu  Gunsten  der  Josephine 
gegen  Marie  Lmae.^^'')  —  Neue  Urkk.  des  Archives  der  Tresidenza  del 
BnoBgOTemo'  yon  Florenz,  zusammen  mit  schon  bekannten  hat  es  Livi^^^) 
ndgUch  gemacht,  neues  Licht  über  Napoleons  Aufenthalt  auf  Elba  und  über 
seine  Plftne  zu  werfen.  ••••«i<>) 

Die  wichtigste  Publikation  alter  Urkk.  sind  die  Beziehungen  Savoyens 
ra  Frankreich  vom  3.  September  1715  —  28.  Oktober  1717.>ii)  Sie  zeigen, 
wie  der  Baron  Perrone  Ton  San  Martine  und  der  Marquis  d'Entremont  zunächst 
die  Hilfe  Frankreichs  in  den  Streitigkeiten  mit  Rom  wegen  Sicilien  und  in 
der  Abgrenzung  der  im  Frieden  yon  Utrecht  abgetretenen  Lander  erlangen 
moÜBten,  wie  sie  dann  die  Verhandlungen  zwischen  Paris  und  Wien  übernahmen 
nod  endlich  dafür  sorgen  muTsten,  dafs  der  unerwartete  Angriff  der  Spanier 
auf  Sardinien  nicht  die  Gebiete  des  Herzogs  von  Sayoyen  schadigte. 'i^)  — 
Die  erste  Ausgabe  der  Briefe  Benedikt  XIV.  an  Peggi  ist  1884  erschienen. 
Kraus  *^^)  liefert  jetzt  eine  zweite,  die  auch  das  Fragmentum  yitae  Bene- 
dict! XIV.  pont  max.  ab  illius  ortu  ad  officium  Promotoris  Fidei  perductae, 
cum  adnotationibus  et  monumentis,  auctore  Flaminio  Scarsellio,  und  das 
fragmentum  Vitae  Benedicti  XIV.  p.  m.  von  einem  Anonymus  enthalt.  Bei- 
gegeben ist  eine  Bibliographie  der  Werke  Prospero  Lambertinis,  des  späteren 
Papstes  Benedikt  XIV,  wie  sie  in  der  Bibliothek  Giovanni  Malvezzis  de 
Medid  in  Bologna  sich  vorfinden. *i^**Oj  —  MerteP^^)  schickt  seiner  Pnbli- 


193  8.    irPolybibUoD  82.]|    —  20&)  Fio  YIL  in  SaTona.     Memorie  itoriohe.     Torino.     16«. 
4S6  8.     [[A.  Star.  Lomb.  16.]|  —  206)  £.  Masi,  Le  dae  mogiie  di  Napoleone  I.    Bologna, 
ZnüheUi    \\ßii,  Stör.  Ital.  6;  KooTa  Aniologia  16 ;  A.  Stör.  Ital.  5,  d.]|  —  207)  F.  S  al- 
le raglio,  Ugo  Poacolo  (anno  lY  rep.)  Oratore  al  Circolo  Coatitnsionale :  Baocolta  Milaneie 
ii  Straia,  Oeografia  eArte,  febbraio  1.    lülano.  —  208)  Q.  Livi,  Kapoleone  all'  lK>Ia  deU' 
JBlba  Mooado  le  carte  d'nn  archivio  aegreto  ed  altre  edite  ed  inedite.    Hilano,  Treves.     |[HiT. 
Stör.  ItaL  6;  Fanfalla  d.  Dom.  10,  S4;  NnoTa  Aniologia  16.]|  —  209)  X  ^ngen  Beaohamaia 
«.  d.  Kdnigreich  ItaUen:  Z.  für  Geecbichte  n.  PoUtik.  faac.  8,  SS.  —  210)  X  D.  Janelli, 
Ia  Ouapagna  d.   1S16  e  gli  ator.  anoi.    Saggio  di  Critica  militare.    Fiacenza,  Marcheeotti. 
62  S.    {[Giom.  d.  Sodeti  di  Lottere  ll.]|    —    211)  A.  Hanno  e  Ferrero  e  F.  Vayra; 
SelaaoBi  diplomatiche  della  Monarchia  di   Savoia  d.  prima  alla  seconda  riaiaazazione  (1659 
— 1S14).    Franda,  Feriodo  lU,   toI  IL  (1715/7).     (=  Bibl.  stör.  Ital.  d.  soo.  di  st.  patria 
di  Tonne  6.)    Toiino,  Bocca.    Vin,473  8.    ForU.  v.  JB.  9,  HI,  214»».   |(RiT.  Stör.  Ital.  5;  Poly- 
InUioa  28;  BQH.  44;  HZ.  24.]|  —  212)  X  F.E.  Bollati  di  Saint-Pierre,  Un  inedito 
dflcameato  nilla  battaglia  di  Gaaatalla  (1784):  Atti  della   B.  Acad.  delle  Science  di  Torino 
SS,  Di^  2,  SS.  —  218)  F.  X.  Kraus,  Briefe  Benedicts  XIV.  an  d.  Canonicna  Fier  FrancoMo 
Fegp  in  Bologna  (1729 — 58)    nebst  Benedicts  Diariam    d.  Condayes  ▼.  1740.     2.   Ausgabe 
wnelut  mit  Flaminio  Scarsellis  Biographie  d.  Papstes  n.  e.  Bibliographie  seiner  Werke. 
Fntbog,  Hohr.    IS^.    XX,   808  8.     |[A.   8tor.  Ital.  5,  2.]|    —    214)  X  &•  Li^ii    Otto 
lottere  iaedite   di   Federioo    il  Grande    al  Cardinale  Qnerini:    Illnstrazione  Ital.  No.  49  15. 
IIiUbo,  Treres.   —   215)    6.   Falmieri,    Lottere    di  Mniatori  al  Padre  Filippo  Camerini: 
itti  6  liemorie  d.  B.  Beputas.  di  8tor.  Patria  per  1.  Fnt.  Modeneai  e  Farmeai  Ser.  8,   6. 
-  216)  X  0.  A.  Spinelliy   Lettere   a  Stampa  di  L.  A.  Muratori:    Bullet   deir  btituto 


ni,38  H^B.    ItaHoD  Mit  1498.    Morsolin. 

katjon  eine  Studie  Ober  Bonaparte  als  Schriflsteller  Yoraus.  Die  beiden 
Bände  enthalten  die  Jugendarbeiten,  seine  Poesieen,  die  Geschiebte  Eoisikas, 
Pamphlethe,  Auswahl  aus  seiner  Korrespondenz,  politische  und  kriegswiasoi- 
flckafüiche  Briefe  und  Abhandlungen.***)  —  Maresca***  verdankt  man  die 
Veröffentlichung  der  'Ereignisse  in  Neapel  im  J.  1799'.  Amedeo  Ricciardi  aus 
Neapel  schrieb  die  Abhandlung  zur  Zeit  seiner  Verbannung  in  Paris  und 
sicherlich  vor  dem  Essay  *del  Cuveo  e  del  Rapporto*  von  Lomonaeo.  Sie 
zeigen  die  Gesinnung  der  neapolitanischen  Verbannten,  und  geben  du  Yer- 
zeichnis  der  ftir  die  Sache  der  Freiheit  Gefiillenen,  das  vorher  von  niemand 
gegeben  worden  war.  —  Derselbe  Maresca**^)  hat  noch  eine  andere 
Publikation  von  ganz  besonderer  Bedeutung  erscheinen  lassen.  Marzio  Hastrilli, 
der  Herzog  von  Gallo,  trat  1782  in  den  diplomatischen  Dienst^  war  der 
hauptsächliche  Unterhändler  in  der  Eheangelegenheit  Ferdinands  und  der 
Maria  Colonna,  Bevollmächtigter  Wiens  bei  Napoleon  in  Leoben,  üdine  and 
Campoformio,  Minister  des  Aulsem,  Gesandter  in  Wien  und  Paris,  Unter- 
händler bei  dem  Neutralitätsvertrage  1805.  Dann  diente  er  dem  König  Joseph 
und  Murat,  dann  von  neuem  den  Bourbonen,  unter  denen  er  an  der  Ginnta 
Provisoria  1821  Anteil  nahm,  und  wurde  zuletzt  Gesandter  in  Wien,  woliin 
er  aber  nicht  kam,  da  er  schon  in  Elagenfurt  von  Seiten  Österreichs  an- 
gehalten wurde.  Die  ^Denkwflrdigkeiten'  rühren  jedoch  nicht  von  ihm,  sondern 
von  Goppola  her,  seinem  Sekretär,  der  sie  1880,  drei  Jahre  vor  dem  Tode 
seines  Herrn,  verfofste. 

1814— 88.  Von  Werken,  welche  diese  ganze  Zeit  behandeb,  ist 
zunächst  zu  nennen  die  Arbeit  Sorins,  **B)  die  jedoch  nicht  ohne  ün- 
genauigkeiten  ist.  Bertolini**^')  giebt  die  Fortsetzung  seiner  Geschichte 
der  italienischen  Erhebung.«*')  —  Der  4.  Band  von  Niscos**«)  Werke  hat 
dieselben  Vorzüge  und  Fehler,  wie  die  früheren. 

Zahlreichersiaddie  Spestafarftet^en.  Bersezios***)  voranzustellende 
Arbeit  umfafst  80  Jahre  italienischen  Lebens.  —  Mariott i**<^)  hat  die 
Ausgabe  der  ^Geschichte  der  italienischen  Erhebung,  erzählt  von  den  Fürsten 


stör.  Ital.  6.  114f8.  —  217)  X  A.  Zanelli,  Lettero  inedite  di  Lodoyico  A.  Mantori  il 
Caxdinale  Angelo  Maria  Qnerini:  A.  Stör.  Ital.  Ser.  5,  2,  88,  8.  824—65.  {[Bit.  Stor.ItiL 
6.]|  —  218)  X  A.  M.  Qaerini,  Dodid  lettere  al  p.  Gioyaimi  d.  Agoatuii  ora  per  la  prutt 
Tolta  pabblicate  con  iUaitrazioni  di  Andrea  Tessier.  Venesia,  Tip.  Anoora.  4*.  50  &  — 
219)  X  S-  Qnerini,  Belazione,  1  agotto  1702,  al  Doge  di  Veneiia.  Nosae.  Vicean, 
Baschi.  220)  X  Senato  Veneto,  decreti  1751,  12  agott.,  e  1752,  24.  febr.  m.  t.  e  Mrittare 
1752,  2.  febr.  m.  ▼.  della  Depntazione  al  Gommereio  e  6  Sarii  alla  mercanna  toir  im- 
pianto  e  sni  progreaai  'd.  fabrica  di  camellotti,  calimini,  e  Zuh  d'Eato.  Veoeaia,  tip.  U.  S. 
24  S.  —  ^^1)  '^^  Mertel,  Oeatres  litt^raires  de  Napoleon  Bonaparte,  toI  I  a.  IL  Psrii, 
Sänne.  —  222)  G.  Gnidicini,  Diario  bologneae  dalP  anno  1796  al  1818  con  an  cenno 
cronologico  de'goyemi  di  Bologna  d.  sua  fondasione  in  poi  e  notisie  storiclie  solle  oompsgnie 
religiöse  e  delle  arti  toI.  IV.  Bologna,  Soc.  Gompoaitori.  —  228)  B.  Maresca,  Uemoria 
sngli  ayrenimenti  di  Napoli  n.  1799  scritta  da  Amedeo  Bicciardi  napoletano;  A.  Stör. perle 
proT.  Napolet  13,  1.  —  224)  id.,  Le  Memorie  d.  Duca  di  Gallo:  ib.  13,  2.  —  225)  B- 
Sorin,  Histoire  de  lltalie  depnis  1815  jnsqn'  k  la  mort  de  Victor  Emanael.  Piris,  Alcaa. 
296  8.     |[Coltiira  11;  Bev.  Internat.  17,  8;   N.  Antologia  16,  20;  Polybibl.  18;  BPL.  41.]| 

—  226)  F.  Bertolini,  Storia  d.  risorgimento  italiano.  Disp.  12>-22,  8.  358^448.  liilano, 
Treies.  —  227)  X  B.  Gnastalla,  II  risorgimento  italiano  all'  esposiiione  generale  italians 
in  Torino  n.  1844  prefarione  alla  parte  seconda  d.  Gatalogo:  OggettL  Milano,  Bertolotti. 
15  S.    —    228)  N.  Nisco,   Storia  Civile  d.   Begno  dltalia  lY.     Napoli,  Moiano.    618  S. 

—  229)  y.  Bersesio,  II  Begno  di  Vittorio  Emanuele  n.  Trenf  anni  di  rita  itaUaaa 
Libro  IV.  Torino,  Bonz.  —  230)  U  Bisorgimento  dltalia  narrato  dai  principi  di  Casa 
Sayoja    e    d.  Parlamente   a'cnra  di  F.  Marco  tti.     Firenae,  Barben.    XVI,  323  S..    |[Coltiira 


}44B.    Italien  Mit  1498.    Morsolin.  111,39 

ans  dem  Hanse  Savoyen  und  vom  Parlameat'  besorgt  —  Zn  loben  ist  anch 
Gaprins*'^)  in  3.  Auflage  erschienene  Arbeit,  die  interessante  und  merk- 
wflrdige  Einzelheiten  ans  dem  Leben  in  Triest  von  1800 — 1830  enthält. 
Unter  Benutzung  des  bekannten  Tagebaches  von  Mantovani  und  anderer 
gleichzeitiger  Zeugnisse,  wie  Gedichte  und  Karrikatoren,*^^)  behandelt  De 
Castro*'')  die  Geschichte  der  ersten  Periode  der  österreichischen  Bestan- 
ration,  deren  Anfang  mit  der  Ankunft  des  Erzherzogs  Johann  in  Mailand 
gegeben  war.  unter  den  benutzten  Poesieen  .  sind  besonders  die  Prineide 
von  GroBsi  und  die  Gedichte  Postas  zu  nennen.*'^)  —  Interessant  ist  Ber- 
toiinis"^)  Arbeit  über  Bologna.*'')  —  Zu  erwähnen  ist  auch  die  apolitische 
Geschichte  Turins'  von  Mogliotti."^)  —  Mit  vielem  Geschick  ist  die 
Schrift  von  Livi"*)  verfabt,  die  interessant  ist  w^en  der  eingefügten 
Dokumente  und  detaillierten,  bemerkenswerten  Einzelheiten  aber  die  Polizei 
in  Siena.  Sie  zeigt,  wie  Madame  Letitia  nach  der  Schlacht  bei  Waterloo 
Frankreich  mit  dem  Kardinal  Fesch,  ihrem  leiblichen  Bruder,  verliefs  und 
mit  Erlaubnis  von  Mettemich  den  Grolsherzog  von  Toscana  um  Gastfreund- 
schaft bat.  Sie  lieÜBen  sich  in  Siena  nieder,  wo  sie  am  2.  August  1815  an- 
kamen. Da  ihnen  jedoch  hier  eine  definitive  Residenz  verweigert  wurde,  so 
kehrten  sie  nach  Rom  zurück,  wo  der  Papst  sich  ihnen  freundlicher  erwies, 
als  der  Grofisherzog.'^o)  —  Nicht  unntttzlich  ist  die  Arbeit  von  Sansone,'^^) 
der  unedierte  Dokumente  und  Briefe  beigegeben  sind.  —  Ein  gleiches  gilt 
Ton  der  Arbeit  eines  Anonymus,***)  von  Segäla'*')  und  von  Malet,'**) 
welcher  letztere  gewissermafsen  ein  Kapitel  aus  dem  Werke  von  Thoureau- 
Danguin  Aber  die  französische  Politik  in  Italien  nach  der  Julirevolution 
überarbeitet.  Zu  bemerken  ist  auch,  dafs  es  verfafst  ist  nach  Dokumenten 
Too  Saint-Aulaire^  demselben,  der  auch  von  Thoureau-Danguin  benutzt  wurde. 
Es  sind  diese  Dokumente  Privatbriefe,  viel  lebhafter  geschrieben  als  die  'Denk- 
würdigkeiten','*^-"') —  dürftig  ist  ^die  mifslungene  italienische  Rebellion  im 


9.]i  —  231)  O.  Gaprin,  I  Nostri  Nonni;  pagioe  della  nta  triettin»  d.  1800  al  1830. 
3»  Edia.  Triette,  Gaprin.  226  S.  —  232)  X  P-  Tedeschi,  H  Sentimento  naiiooale 
degl'  Istriani  atndiato  n.  atorla:  La  F^Tincia  deU'  Istria  21/4,  22.  Capodutria.  —  233)  G- 
De  Castro,  La  restannzione  Austriaca  in  Milano  (1814 — 17)  Notisie  descnte  da  Diarii  e 
tastimoniaiue  oontemporanee:  A.  Stör.  Lomb.  2»  S.  15.  |[itiy.  Stör.  Ital.  5.]|  —  234)  X 
y.  Sayini,  Elenco  delle  Memorie  e  docamenti  espoeti  da  Yirginio  Sarini  dall'  anno 
1797 — 1859.  Esposizione  delle  Ftarincie  dell'  Emilia,  Bologna,  1888,  tempio  d.  Bisorgimento 
itiliano.  Bologna,  Monti.  20  8.  —  235)  F.  Bertolini,  Bologna  n.  storia  d.  Bisorgimento 
haliaoo  (1815,  81,  48,  49)  Discorso.  Bologna,  Monti.  52  S.  —  236)  X  Cittadini  di  For- 
lixDpopoIi  benemeriti  della  patria  che  presero  parte  alle  rivolnrioni  e  battaglie  saccedate 
B.  1815,  21,  31/2,  48/9,  59,  60/1,  66/7.  —  237)  A.  Mogliotti,  Torino  politica, 
ossia  alcone  pagine  di  storia  d.  parlamento  Snbalpino.  Torino,  Derossi.  90  S.  —  ^^)  X 
0.  Sforza,  I  Napoleonidi  d.  ramo  d.  Qerolamo:  (Jazz.  Letteraria  12,  36/7.  —  239) 
6.  Liyi,  ICadama  Letitia  a  Siena:  N.  Antologla  16,  17,  1.  sett  1888.  |[Biy.  Stör.  Ital. 
5.]!  —  240)  X  id->  Maria  Lnisa  ai  bagni  di  LiTomo  (1816):  lUostraz.  Ital.  15,  33. 
Milano.  —  2141)  A.  Sansone,  La  riTolnzione  d.  1820  in  Sicilia  con  docamenti  e  carteggi 
iaediti.  Palermo,  Vena.  16^.  13,  367  S.  —  242)  D.  Feldzog  gegen  d.  neapolitan.  Beyo- 
lation  1821:  AZg.  —  243)  0.  Segala,  Storia  patria  contemporanea  insegnata  sopraimona- 
menti  cittadini  Sezione  I.  II  Gongresso  di  Verona  1822.  Insarrezioni  che  lo  precedettero  e 
lo  segoirono  fino  al  1844.  Verona,  Franchini.  16<».  56  S.  —  244)  A.  Malet,  L'Bz- 
pedition  d'Ancone  1832:  BH.  38.  -  245)  0.  Vicinelli,  Memorie  e  ricende  politicbe  di 
Gsctano  Vicinelli  condannato  politico  bolognese  (1843—66).  Bologna,  Azzoguidi.  46  S.  — 
246)  D.  Brasini,  TentatiTO  rivoluzionario  di  Paaqnale  Mnratori  a  Sarigno  (Bologna)  neU' 
sgosto  1843.  Notizia  e  docamenti.  Bologna,  Fara.  82  S.  —  247)  X  K.  Bonfadini, 
QH  altimi  Borboni:  IHostraz.  Ital.  15,  41/2.     Müano.   —   248)  E.  Tazzoli,   B.  Congresso 


J.    1848    nnd    die   piemontesische  Inyasion  in   Sizilieo   im   J.    1860'  yob 
Locascio.***-**^ 

Archinti^^^)  handelt  Aber  das  Gnstozza  von  1848  nnd  das  von  1866; 
wo  beidemal  dort  denkwürdige  Ereignisse  vor  sicii  gingen."*-*«*)  —  Bettoni- 
Gazzago*<^^)  giebt  die  zweite  Ausgabe  seines  Buches,  die 'Italiener  im  üngam- 
kriege  1848/9',  ein  wertvoller  Beitrag  zur  (xeschichte  des  italienisdien 
Patriotismus.  —  Malamani  **^  spricht  über  einige  von  Häsin  der 
österreichischen  Censnr  übergebene  Schriften,  indem  er  aus  den  Akten  der 
genannten  Gensur  in  Venedig  die  Nachrichten  darüber  schöpft  —  Ähnliches 
enthält  die  Arbeit  von  Neri.*®^  —  Die  Ereignisse  des  J.  1859  werden 
mehr  oder  weniger  ausfllhrlich*«®-*^*)  geschildert,*^*-*'*)  —  Die  'Annalen 
Italiens',  als  Fortsetzung  zu  Muratori  und  Coppi,  die  im  ersten  Bande  von 
1861/8  reichen,  sind  trotz  des  Unterschiedes  der  Methode,  ein  beachtens- 
wertes Unternehmen.  AuDser  der  Darstellung  der  Ereignisse,  wie  bei  Muratori 
und  Coppi,  enthalten  sie  auch  die  Dokumente.  —  Rinaudo*'')  handelt  über 
den  20.  September  1870,  und  fügt  unedierte  Notizen  hinzu.  —  De  Haulle- 
ville*'^)  giebt  in  den  letzten  Kapiteln  die  Darstellung  der  Mission  des 
Majors  Garoly  1859—67  und  des  Barons  Amadeo  Picke  1867 — 76;  es  war 


di  GenoTft  1846:  bzuii  d'on  dis^no  scritto  inedito.  BasMuio,  BobertL  24  8.  —  249) 
Yeritas,  Bicordi  d'on  Garibaldino  (1859,  60,  62,  66).  Firence,  CiTeUi.  85  8.  —  250) 
6.  Bo  eehi,  AOltnom  (rioordi  delle  gaerre  d'indipendenn):  Fuifiiillft  d.DomeBica  10, 13.  —  251) 
A.  Branetti,  Memoria  d.  1860.  Chien,  OiaUoisto.  4to.  82  S.  —  252)  X  Pz^dadeU 
Cunpagne  de  1859  en  Italie  a^eo  8  croqnia  dani  le  texte.  Broxellee,  MoqoaTdt  313  8.  — 
258)  F>  Locascio,  La  fallita  italio«  ribellione  d.  1848  e  la  iiiTaaioiie  piemonteae  in  Sicilii 
n.  1860,  Storia  contempoTanea  yol  I  a.  XI.  Palermo,  Tip.  Gatembeig  1887/8.  —  254)  B. 
Fogliatti,  Garibaldi  in  Haceiata  negU  anni  1848/9.  Macenta,  BianchinL  8  8.  —  255) 
6.  Segala,  Storia  patria  oontempozanea  inaegnata  ■opra  i  monomenti  citlndini  —  Lesooe  IL 
n  Monamento  di  Santa  Lncia  e  la  Ooerza  d'indipendenaa  n.  1848/9.  Verona,  Fnmchiai 
144  S.  —  256)  F.  Bertolini,  La  riToIonone  ticiliana  n.  anni  1848/9:  K.  Antologia  15,9. 
^-  257)  A.  Santalena,  Treriso  n.  1848.  Frefazione  di  Antonio  Cacdaniga.  Treriflo, 
ZoppeUi.  XXI,  244  8.  —  258)  L.  Archin ti,  Goatosa  1848—66:  lUoKtrai.  MUitare  48. 
Milano.  ~  259)  D.  Zanicbelli,  Napoleone  I.  e  Napoleone  HL    Bologna,  ZanichelH.    37  S. 

—  260)  T.  Netti,  Castelnnovo  e  gli  Anstriad  n.  1848  (con  cenni  biografici  dell'  antoie 
Bcritti  oa  D.  Antonio  Fighi  editore  doli'  opera  poatnma  d.  Netti).  Verona,  PouatL  16*. 
XXVII,  239  S.  —  261)  L.  Viola,  Grema  nella  rivolozione  d.  1848.  Grema,  AnMlmi  26  & 
^  262)  X  G-  Sforsa,  Un  inno  di  gaerra  dal'  48:  GaaetU  Lett  XII,  33.  Torino.  — 
268)  L.  Torre,  La  difeaa  di  Gaaale  Monferato  contro  gli  Anstriaci  nelle  gioniate  24«  25 
marzo  1849.  Memorie  e  docamentL  Gaaale,  Maffei.  56  8.  —  264)  V.  Beraeaio,  La 
Battaglia  di  NoTara:  Funfolla  d.  Domenica  10,  25.  Borna.  —  265)  F.  Bettoni-Gaazago, 
Gl'  Italiani  nella  gaerra  d'Ungheria  1848/9.  2»  edirione.  Hilano,  Treyea.  283  8.  [[Bit. 
8tor.  Ital.  5.]|  —  266)  V.  Malamani,  Daniele  Manin  —  Tommairao  —  il  Barone  ATeMmi: 
BiT.  Contempor.  T.  5/6.  Firenae.  —  267)  A.  Neri,  Gioseppe  Barbieri  e  la  poliiia  Anatriaca : 
Fanfolla  d.  Domenica  9,  10.  —  268)  T.  Harchioni,  Gampagna  d.  1859«  Memorie  di  ob 
Volontario.  Firenze,  Beiiani.  16^  58  S.  —  269)  B.  Lacan,  L'ex-marächal  Baaune  aa 
combat  de  Montebello:  de  Samedi,  6  octobre.  —  270)  H.  Kuns,  Von  Montebello  nach  8ol- 
ferioo.  Berlin,  Lnckhardt.  IV,  178  S.  —  271)  ▼.  Doggen feld,  Betrachtongen  Über  d. 
Feldzng  y.  1859  in  ItaUen  Xm/XV:  N.  Müitar.  Blätter.  —  272)  A.  De  Bertba,  Frantois- 
Joseph  I.  et  son  rigne  1848—88.  2e  6dit  Paria,  Werthaoaer.  lU,  155  &  —  273)  G. 
Zernita,  Feldmarscball  Badetskys  Denkwürdigkeiten  aiud.  Leben:  Wettermanns  illiutriflarte 
Monataliefte.  MaL  —  274)  X  L.  Marini,  La  Vittoria  di  Castelfidardo.  (Bicordi  d'oji 
teetimonio  ocolare):  Fanfolla  d.  Domen.  10,  39.  —  275)  J.  Ghiron,  Annali  dltaiia  in  con- 
ünnazione  al  Moratori  ed  al  Goppi.  I.  17.  MSrz  1861/3.  Milano,  HoepU.  16^  IX,  400  & 
|[BiY.  Stör.  Ital.  5;  HZ.  25.] |  --  276)  X  £•  Pozzi,  Montana  |e  U  dito  di  Dio.  —  2« 
edizione  illostrata  cdn  aggionte  importanti.  Milano,  Gogliati.  159  S.  —  277)  C.  Binando, 
Una  pagina  di  Storia.    Notizie  inedite  aal  Tenti  aettembre:  Gazzetta  Letter.  12,  38.    Torino. 

—  278)   De  Ha  alle  Tille,  Les  miflaions  da  Boi  dea  Beiges  aoprte  da  Saint-Si^  depoia 


{44B.    Italien  Mit  1492.    Mortolin.  111,41 

die  Zeit)  wo  es  sich  um  die  Anerkennong  des  Königreiches  Italien  und  der 
Okknpation  Roms  handelte. 

Unter  den  Schriften  über  das  Hans  Savoyen  nimmt  den  ersten  Platz 
ein  die  von  Costa  de  Beanregard.'^*)  Sie  giebt  sehr  wichtige  Nach- 
richten fiber  den  nnglficklichen  Karl  Albert  und  besonders  über  seine  Teil- 
nahme am  spanischen  Kriege  und  die  Ereignisse  nach  seiner  B&ckkehr  nach 
Italien  bis  1848.s«o.i8«)  ^  yon  den  Schriften,  die  sich  anf  diese  Zeit  beziehen 
and  dem  Greschichtsschreiber  derselben  von  Nutzen  sein  werden,  sind  zu 
nennen  die  Arbeiten  von  Bangener,*^^)  von  d'Andaaga*^^)  and  Septem 
Notis.>9o-'«0  —  I^ie  Schrift  von  Narjoux,>^>)  enthält  recht  hübsche 
Beobachtungen.  Dem  Yf.  mnls  man  es  zar  Ehre  anrechnen,  dafs  er  nicht 
der  Anndit  ist,  dafs  Italien  gegen  Frankreich  andankbar  sei.  Allein  das 
Ton  dem  Yf.  geschilderte  Italien  ist  nicht  das  'Italien  der  Italiener'.  Man 
kann  beinahe  behaupten,  dafs  er  das  Ganze  der  Halbinsel  nach  dem  Typus  von 
Born  und  Umgegend  geschildert  habe.  Seine  Urteile  sind  vielfach  seltsam 
imd  saweilen  geradezu  falsch.**^)  —  Ahnliche  Fehler  weist  die  Arbeit  von 
H^reu**^}  anf.  Auch  er  schildert  Italien  nach  dem  Typus  von  Rom.  So- 
dann zeigt  sie  eine  schlecht  verdaute  Gelehrsamkeit  und  Aufsert  häufig  Urteile, 
die  mit  denen  Naijoux'  im  Widerspruche  stehen.  Neben  anderen  Aufsätzen 
rar  Geschichte  der  Gegenwart'^^**^^)  nennen  wir  gern  auch  zwei  Zeitschriften- 
Aufsätze'o'-^^^)  aus  Anlab  des  Aufenthalts  Kaiser  Wilhelms  n.  in  unserm 
Lande.  —  Sehr  zahlreich  sind  die  biographischen  Arbeiten.  Im  4.  Bande 
der  Arbeit  von  Leo  Carpi'^^)  liest  man  die  Biographieen  der  Brüder  Ban- 
di»^  von  Daniel  Manin,  Yalentino  Pasini,  Sebastiane  Tecchio,  Giambattista 
Var^  und  anderer  noch  Lebender.'<^'-'^^)   —  Nicht  unntttzliche  Notizen  zur 


1830:  Be^ae  g6n6rale  24.  Broxellet.  —  279)  Coata  de  Beanregard,  La  Jennesse  da 
loi  Cluvlei.Albert:  Le  Correipondant  1887/8.  —  280)  X  Z.  CharakteriBtik  t.  Carlo  Alberto: 
AZg.  8.  328^34.  —  281)  X  V.  Bersesio,  La  Morte  dl  Carlo  Alberto:  Fanfalla  d.  Domen 
10,  81.  —  282)  6.  B.  Gbirardi,  La  CaM  dl  Sayoja  e  la  Bnlgaria:  ib.  10,  21.  ~  283) 
vLf  Per  le  feste  nnsiali  d.  Principe  Amedeo  e  della  PrincipeMa  Letitla.  Notizie  biografiche 
•  itoriclie:  niutras.  Ital.  15,  38/9.  MUano.  ~  284)  X  N.  N.  II  Principe  Amedeo  Duca 
d*Ao»ta  —  La  Prindpessa  Maria  Letitia  Napoleone  —  La  Principeua  Maria  Clotilde.  Bio- 
gnfie:  Panfnllm  d.  Domen.  10,  37.  —  285)  X  Lltalianitä  dl  Casa  Saroia:  ib.  10,  35.  ~ 
2^)  X  V.  Bersesio,  Borna  la  Capitale  d'ItaUa:  Dupense  20/2,  S.  457—528.  Milano» 
Trerei.  fog.®.  —  287)  F.  Bongener,  Pape  et  Concile  aoXIXs.  Nooyelle  Edition.  PariB, 
lery.  —  ^8)  J.  Cnrtoys  d'Andaaga,  LTtalie  et  le  ponvoir  temporel  du  Pape.  Essai 
hütorique.  Nice,  Ganthier.  23  S.  —  289)  X  Pasini,  Un  breve  scritto  politico.  Nozze. 
'Heeua,  Basclii.  —  290)  C.  Septem  Notis,  II  papato  e  il  gindiaio  de'  piü  grandi  nomini 
Haliaai  (Ai  faatori  della  Conciliazione).  Cremona,  BonaL  —  291)  X^^Si^si^»  L*  *Soci6t6 
4e  Borne'  du  Conte  Vasili.  Lyon,  YiUe.  lU,  155.  —  292)  P.  Narjonx:  LltaUe  des 
liaEens.  Paris.  |[BiT.  Stör.  ItaL  5;  BPL.  42.]{  —  293)  X  B.  Bonfadini,  U  France 
et  lltaUe  en  1888:  Ber.  Internat.  17,  4.  Florenoe.  —  294)  H.  Mirea,  L'Italie  contem- 
poraine.  Paris,  Dento.  |[BiT.  Stör.  Ital.  5;  BPL.  42.]|  —  295)  X  T.  Massarani,  La 
Fraaee  et  fltalie:  Bot.  Internat.  10,  8.  Florence.  —  296)  X  N6gociations  commerdales 
•t  maritimes  de  la  f^ance  avec  lltalie.  1886/8:  Arch.  Diplomat  2.  S^rie,  28.  (Beprodnktion 
1  Gelbbftcher,  aas  d.  ital.  Grflnbttchem  stellenweis  ergSnzt)  ~  297)  X  ^-  italienische  Ex- 
pedition  an  d.  Kflste  d.  Bothen  Meeres:  Intemation.  Bey.  über  d.  gesamten  Armeen  6. 
GuseL  —  298)  Acten,  Les  Manoeotres  nayales  en  Italic:  Bey.  da  Cercle  Milit  3.  Paris. 
—  299)  H.  Middleton,  Andent  Bome  in  1888.  Edinbargb,  Blach.  —  300)  Bolfe  and 
lagleb 7,  Naples  in  1888.  London,  Trübner.  262  S.  —  301)  G.  D.  B.,  Per  la  brigata 
PiemoBte:  Gaza.  Letterar.  12,  39 — 40.  Torino.  —  302)  X  F.  Benda,  L*£mperear 
d'Allenagne  l  Bome:  BPL.  42.  —  303.304)  N.  Gallo,  Borna  e  l'Imperatore  di  Germania: 
N.  Antologia  14,  19.  —  305)  L.  Carpi,  II  Bisorgimento  Italiano.  Biografie  Stör,  politiche 
d'  illoatri  italiaai  oontemporanei  yol  lY.  ed  ultimo.    Milano,  YallardL     726  S.  —  306)  C 


ni,42  {MB.    IteUen  leit  1498.    MoraoliB. 

Zeitgeschichte,  hesondera  unter  der  Osterreichischen  Regiernng  bietet  Lam- 
per tico.*^^'^^)  Cagnoni^^^)  veröffentlicht  die  Denkwflrdigkeiteii  des 
1762  in  Rom  geborenen  nnd  dort  1889  gestorbenen  Kardinal  Joseph  Antoa 
Sala.  Sekretftr  des  Kardinals  Gaprara  in  Paris  und  der  apostolischen  Ab- 
ordnung ftir  das  Konkordat  in  Rom  1809,  worde  er  von  der  französischen 
Regiernng  geftchtet  nnd  bekam  später  den  Auftrag,  die  Dokumente  Aber  die 
Streitigkeiten  des  heiligen  Stuhles  mit  der  napoleonischen  Regierung  1801 — 14 
zu  veröffentlichen.  Unter  den  Memoiren  Salvas  befinden  sich  bemerkens- 
werte, von  Consalvi  erst  gebilligte  und  dann  verworfene  Reformplftne.*^^'^') 

—  Reys'^^}  Arbeit  Ober  Vieusseux  ist  hier  auch  zu  erwähnen,  weU  dieser 
ausgezeichnete  Mann  auch  fOr  Italien  thätig  war,  und  ebenso  die  in  mancher 
Hinsicht  denselben  Gegenstande  behandelnde  kleine  Arbeit  von  PiergilL'*^-"') 

—  YuUemins  Aufsatz^*^)  ist  durch  Petrocchis  Schrift  'Alessandro  Manzoni 
als  Litterat  und  Patriot'  veranlafst.  —  Die  Biographie  Bavas  ist  hier  sn 
nennen  wegen  der  mitgeteilten  Briefe  von  Karl  Albert,  Viktor  Emanuel,  Fer- 
dinand, Herzog  von  Genua,  Gioberti  und  von  Bava  selbst  Auch  enthält  sie 
interessante  Aktenstücke.»«»-»«^  —  Sehr  wichtig  ist  das  Werk  Albicinis."«) 
Der  Vf.  schildert  Karl  Pepoli  als  einen  in  seiner  Jugend  ungemein  fleilidgen 
Menschen,  sodann  zeigt  er  ihn  als  Mann  energischer  That  zunächst  bei  den 
Bewegungen  1881  und  von  da  an  bis  zu  seinem  1882  erfolgten  Tode.  Er 
lebte   teils   in   seinem   Vaterlande,   teils  viele  Jahre   in  London.»»»-»»»)  — 


Oanaa,  Vita  di  Cixo  Menotti  inpiccato  a  Modena  il  86  maggio  1881.  Kamnoae  itor. 
Firenze,  Salani.  16^  128  S.  —  807)  id.,  Vita  dei  fratelli  Bandiera  fodlati  a  Combu  il 
25  loglio  1844  narrasione  stör.  Firenie,  Salani  16^  128  S.  —  308)  Kleinsclimidtf 
Siliio  Pellioo.  Z.  f.  GMch.  n.  Politik  faic.  S.  —  309)  X  8-  Pellico,  Mm  PriBoms  onlCfaioiret da 
Silno  Pellioo.  Tradaction  noayelld  par  M.  L*abb£  Boayaaa6.  SO«  Wtion.  Tootb,  Maine. 
12^.  228  S.  —  310)  X  id.,  Mea  Pnaona,  auiTiea  dea  Beyoin  dea  hommes.  Tradoctioa 
nöayelle  par  le  Gomte  H.  deMeaaey.  Paria,  Belot  18*.  360  8.  —  311)  F.  Lampertico, 
La  Ganaone  di  Leopardi  ad  Angelo  Mai  e  la  Cenanra.  Cenni  Stör.  Vicenaa.  XXII,  26  S. 
— -  312)  X  T.  Mariötti,  Biografia  d.  Generale  Qiacinto  Pzoyana  di  Collegno.  Milano, 
YaUardi.  11  S.  —  318)  X  J-  ^'  De  Winkele,  Ugo  Foaoolo,  Goethe  e  Müller:  G<m- 
yeraaaione  d.  Domen.  8.  Juli.  8.  Milano.  —  814)  X  B.  Moraolin,  Tito  Perlotto  e  Ugo 
Foacolo.  Yenezia,  Fontana.  —  815)  G.  Cagnoni,  Memörie  della  Vita  e  degli  acritti  d. 
Gardinale  Giaaeppe  Sala:  A.  d.  B.  Soäetii  Bomana  11,  1,  2.  Borna.  —  316)  X  V.  Mala- 
manni,  Memorie  d.  Conte  Leopoldo  Gioognara,  tratte  da  docamenti  originali  Parte  I  o.  2. 
Yenezia,  Merlo.  16«.  S2Ö,  440  S.  —  317)  X  B.  Peri,  Foaoolo  e  Pindemonte:  Stedi  e 
ricerche  con  an  appendice  di  lettere  inedite  e  coae  rare  di  acrittori  illoatri.  Milano,  Briola. 
256  S.  —  818)  B.  Bey,  Giampietro  Yieaaaeoz,  aa  yie  et  aea  trayanx:  Bibl.  Uniynaelle  et 
Bey.  Soiaae  120,  40.  Laaaanne.  —  319)  X  6-  Piergili,  Un  confidente  dell'  alta  poliiia 
aaatriaca  n.  Gabinetto  di  Giampietro  Yienaaeuz.  Becanati,  Simboli.  8®.  89  S.  —  320)  X 
L.  Zansi,  II  conte  Giampietro  Porro.  Gommemoraiione.  Vareae,  Macchi.  SO  8.  —  3«1) 
X  L«  Senigaglia,  Belazioni  di  Goethe  e  Manzoni  an  docamenti  inedili  o  poco  notL  leS 
Gorriapondenza  inedita  col  Gancelliere  Federico  de  MfiUer:  Biy.  Contempor.  T.  6/8.    Firenie. 

—  322)  M,  Paaaaniai,  Giovanni  Berchet  con  ona  lettera  d.  Senator«  Gioyanni  ArriTtbese. 
Torino,  Bocca.  552  S.  —  323>  X  J-  Tolca  de  Bordaa,  Le  comte  Pellegrino  Boai. 
Amiena,  Delatre.  111  S.  —  Sz4t)  Gh.  Y  allem  in,  Manzoni  et  aon  ceayre  comme  patriote: 
Biblioth.  üniyeraelle  et  Bey.  Soiaae  38,  114.  —  325)  F.  Biografia  d.  Generale  Euaebio  BaTt. 
Milano  Yallardi.  |[I1  Bibliofilo  9.]|  —  326)  X  £•  Zironi,  Yita  di  Feiice  Orüni  namta 
al  popolo.  Firenze,  Salani.  16^  144  S.  —  327)  X  Oraini  Felioe  e  complici  (ProceBii 
italiani  illoatratL  Milano,  Sonzogno.  4^.  48  S.  —  328)  G.  Albicini,  Carlo  Pepoli 
Saggio  Storico.  2a  edizione.  Bologna,  Zanichelli.  U^.  208  S.  |[Biy.  Stör.  Ital.  6:  5- 
Antolog.  18.] I  —  829)  X  Mgr.  Beaaon,  FrM6ric  -  Fran^oia  -  Xayior  de  Merode,  mi* 
niatre  et  aamdnier  de  Pie  9.  Sa  yie  et  aea  osayrea.  3«  6dit.  Beaan^on,  Jacqois.  TII, 
448  S.  —  330)  G.  Faldella,  L'opera  di  Maaaimo  d^Azeglio:  La  Letteratora  S,  3.    Torino. 

—  331)  U.  Peaci,  U  Barone  Bettino  Bicaaoli:  Ulaatrazione  Italiana  15,  30.  Milano.  — 
332)  L.  Torelli,  Alfonao  la  Marmora:  Atti  d.  B.  Inatitato  Yenet  6,  1.  —  333)  S-  Blind, 


t44B.    Italien  Mit  1498.     Moriolin.  111,43 

Von  der  Arbeit  Orabinskis*^^^)  ist  bisber  nur  der  erste  Teil  erscbienen, 
der  die  dem  J.  1848  vorbergehenden  Ereignisse  scbildert,  damit  man  sich, 
vie  er  sagt,  ein  richtiges  Bild  von  den  an  der  italienischen  Erhebung  Anteil 
nehmeDden  Mftnnem  mache.  —  Cber  Qnintino  Sella  sind  mehrere  Arbeiten 
erschienen,  unter  denen  besonders  henrorgehoben  zu  werden  verdient  die  von 
Berti,'^^)  die  persönliche  Erinnerungen  und  nnedierte  Dokumente  ent- 
hÄlt •**-•**)  —  Von  der  Biographie  desselben  Mannes,  die  Guiccioli***-*) 
yer&fste,  ist  der  zweite  an  FflUe  der  Thatsachen  and  Besonnenheit  des  Urteils 
dem  ersten  nicht  nachstehende  Band  erschienen. '^7)  —  Cber  Bertani  handelt 
White.»".»«!)  — 

Viele  Arbeiten  hat  die  Rosmini  -  Frage  henrorgerafen.»«»-»^^)  De 
Ce8are»^<^)  handelt  über  die  ans  den  Rosminis  Werken  entnommenen  40  An- 
kkgegrOnden.  —  Lockart »^^b)  giebt  n.  a.  neue  Urkk.  Aber  den  Aufenthalt 
Rosminis  in  Gaeta  und  Neapel  1848/9.»70-»76) 

Der  Tod  des  um  Humanität  und  Religion  wohl  verdienten  Bosco»^»)  hat 
einige  Schriften  herrorgerufen,  unter  denen  zu  nennen  ist  das  dicke  in  kurzer 


Lfieken  in  Garibaldis  Denkwürdigkeiten:  MUA.  —  334)  X  Giiueppe  Garibaldi,  itoria  della 
na  Tita  nanata  al  popolo  da  nn  nlfidale  garibaldino.  Firense,  Salani.  16*.  156  S.  — 
SSo)  G.  Theyras,  Garibaldi  en  France,  Ddle,  Anton,  Dijon.  Angen,  Bardin.  752  S.  — 
3S6)  D.  Gas  pari,  Vita  di  Terenzio  Mamiani  della  Bovere.  Anoona,  MorellL  YIU,  S21  S. 
|[I1  fiibliofilo  9.]|  —  337)  £.  Poggi,  Rioordi  della  Tita  di  Ginseppe  Barellai  (1818—84): 
lUategna  Naxion.  40.  Firenie.  —  338)  M.  Finzi,  Adriane  ICari:  ricordi  biografioL  Firenae, 
Lemonnier.  16^  184  S.  \[S.  Antologia  18.]|  —  339)  E.  Gasa,  Gommemorasione  d. 
CoBte  Senatore  Girolamo  Gantelli,  letta  al  dl  88  aettembre  1888.  Parma,  Ferrari.  27  S.  — 
340)  J.  Grabinaki,  M.  De  Pretia:  Bey.  G4n4rale  24.  Bmxellea.  —  341)  D.  Berti, 
Qointiao  Sella,  Beminiaoense  peraonali  eon  doeumenti  inediti:  La  Letteratora  8,  18. 
ToriBo.  —  342)  X  A.  Brnnialti,  A.  auintino  Sella  Alpiniata:  it.  —  343)  G.  Uiielli, 
Qniatino  Sella:  ib.  —  344)  X  Q*  Barzellotti,  H  Carattere  di  Qnintino  Sella:  ib.  — 
S45)  A.  Gniecioli,  Qnintino  SeUa  n.  pareti  domeaticbe:  ib.  —  346)  id.,  Q.  Sella  vol  U. 
BoTigo,  MinellL  447  S.  —  347)  X  L-  Tegas,  Qn.  Sella  miniatro  di  Finanza:  La  Lette- 
latna  8,  18.  —  348)  J.  Maria  White,  Agoatino  Bertani  e  i  anoi  tempi.  yol.  11. 
Kranze,   Barbera.     XXI,  485—00.     |[BiT.  contemp.  1,  6;   Bey.  Internat  28.]|  —  349)  X 

A.  Bertani,  Biografia:  Italia  No.  7.  —  350)  L.  Carpi,  Ceaare  Correntl.  Note  Stor.- 
Biognfiehe.  Miläno,  VaUardi.  16n6.  12  S.  •»  351)  X  Ceaare  Correnti:  N.  Antologia 
16.  Okt  —  352)  X  H.  Barbiera,  Ceaare  Correnti  Scrittore:  lUnatraz.  Italien.  Ift,  48. 
Mflano.  —  353)  N.  Peaci,  Ceaare  Correnti:  ib.  —  354)  X  M.  Caffi,  C.  Correnti:  Arte  e 
Sfor.  No.  29.     Fiienze.  —  355)  F.  Lampertico,  Commemorazione  di  Loigi  Torelli:  Atti  d. 

B.  Irtitnt  Yeneto  6,  6,  1888.  —  356)  E.  N.  Legnazzi,  In  morte  di  Loigi  Torelli.  Com- 
naxaorasione.  Padoya,  Stab-tip.  Yeneta.  —  357)  X  ^-  Manaato,  Franceaco  Carrara  (Com- 
nemorazione) :  Ateneo  Yen.  12,  T.  4/5.  —  858)  X  Neerologia  d.  Generale  Nioolia  di 
Bobüant:  Biy.  Mü.  Ital.  11,  10,  82.  ~  359)  A.  Poagin,  Yerdi,  aein  Leben  n.  aeine 
Werke.  Beatach  y.  Adolf  Schulze.  Leipzig,  Beifaner.  289  S.  —  360)  id.,  Yerdi.  Aneo- 
dotie  History  of  hia  life  and  worka.  Tranalated  by  J.  £.  Matthew.  London,  Greyell.  — 
361)  G.  Biadego,  Commemorazione  di  Giacomo  Zanella:  Atti  d.  B.  Acad.  Lnccheae.  27  S. 
—  362)  G.  Bnlgarini,  La  atoria  della  qaiatione  roaminiana  fortificata  d.  CiyiltJi  Cattolica: 
IL  Boainini  4  e  5.  Milano.  —  363)  B.  Bonghi,  The  condemnation  of  Boaminia'  doctrine: 
The  Athenaenm  3164,  88.  —  364-366)  J.  Didiot,  La  fin  du  Boaminianiame :  Bey.  dee 
Sdeaeea  ecd^aatat.  Mai,  1888.  —  367)  F.  X  Krana,  A.  Boamini,  aein  Leben  a.  aeine 
Sehriften  1/5:  DBa.  1888.  —  368.869)  X  Ferri,  Boamini  e  il  Deereto  del  aanf  Uffizio: 
Biy.  Ital.  d.  Filoaof.  —  370)  D.  Irrtümer  in  d.  Schriften  Boaminia:  AKKB.  54,  5.  —  371) 
Boamini  n.  d.  Jesuiten:  DEKZg.  82.  —  372)  Marcotti,  Folitica  di  Boamini:  Gazzett 
Letter.  25.  Torino.  —  373)  Boamini  n.  d.  Inqniaition:  Deatacher  Merknr  16/9,  19.  — 
374)  Abb4  Pacquet,  Boamini  ot  aon  ayatime:  Caoada  Fran^aia  Octobre  88.  —  375)  B. 
Viaintainer,  L'idea  nei  aiatemi  filoaofici  di  Hegel  e  Boamini:  Programme  dell  J.  B.  Gim- 
uaio  Snperiore  di  Boyereto.  —  375*)  B.  De  Ceaare,  Dopo  la  Condanna  del  Sant'  Uffizio: 
H.  Antidogia  14,  14.  —  375b)  G.  Lockart,  Yita  di  A.  Boamini.  Tradazione  dall'  Ingleae 
di  Ifc  Sernagiotto.    Torino,  Loeacher.     711  8.    —   376)  M.  Alimonda,  Jean   Boaco  et 


niyil  §A^B.    ItiOieii  Mit  1492.     MoTBolin. 

Zeit  10  Mal  aufgelegte  Bach  von  D'Espiney^^T)  ijnd  das  yon  Yille- 
franche.'^^)  Auch  der  gleichfalls  hochverdiente  Pater  Ludwig  da  Gasoria 
hat  seinen  Biographen  in  Prina^®<>)  gefnnden.'*^''^)  —  Von  einem  weitea 
Gesichtspunkt  aus  geschriehen,  voll  guter  Gedanken,  ist  die  Arbeit  Yon 
Carini."!) 

Zahh^ich  sind  die  Publikationen  unedierter  Schriften,  Berti''^ 
macht  uns  mit  den  in  einer  Studie  besprochenen  'Jngendmiscellen'  Oavonn 
die  von  1828—32  reichen,  und  mit  dem  Tagebnehe  und  autobiographischen 
AnfiEeichnnngen  in  ihrer  ganzen  Ausdehnung  bekannt  Der  historische  Weit 
der  Publikation  ist  ein  so  grober,  dads  man  sich  darüber  nicht  des  weiteren 
zu  verbreiten  braucht.s^s->>^)  —  Chiala^<*^)  hat  die  Erinnerungen  Gastellis 
veröffentlicht,  der  in  der  Geschichte  der  Erhebung  Italiens,  wenn  auch  nicht 
die  erste,  so  doch  eine  ganz  bedeutende  Bolle  spielt.  Er  war  mit  Ga?our 
eng  befreundet,  mit  dem  zusammen  er  in  mehreren  Zeitschriften  schrift- 
stellerisch tbätig  war,  Dafs  diese  von  1847 — 75  reichenden  Erinnerungen 
interessant  sind,  Iftfst  sich  nicht  leugnen,  doch  kann  man  nicht  behaupten, 
dafs  alles  darin  Enthaltene  richtig  und  begründet  sei,  wie  sich  auch  ans  den 
Anmerkungen  des  Heransgebers  ergiebt.  Ein  Appendix  enth&lt  die  Tagebflcher 
eines  Adjutanten  Viktor  Emanuels  über  die  Feldzüge  der  Jahre  1848,  1859, 
1860,  1866.  Auch  sie  sind,  wie  dem  Heransgeber  selbst  nicht  entgangen 
ist,  durchaus  nicht  völlig  korrekt.  —  Auch  der  5.  Band  der  Briefe  C a  p  p  o  n  i  s,^^^) 


■on  riöde.  Düooiira  tndnit  de  l'itBlien.  Nice,  Impr.  Salteienne.  8*  gr.  59  8.  —  377)  C. 
B'Espiney,  Bon  Bosco  10  öditLon.  Nice.  XVUI,  619  8.  —  378)  X  Mugaretha,  d. 
Mntter  y.  Don  Johannes  Boaoo.     Ini  Deatiche  übertragen.     Aachen,  Schweiser.     18^.    175  S. 

—  879)  J.  H.  Yillefranche,  Vie  de  Dom  Boaeo  fbndateor  de  la  8oci6t6  SalMeme. 
Besan^on,  Jacqnin.  XI,  866  8.  |[Polybibl.  28.]|  —  880)  B.  Prina,  II  Padre  Lodorioo  da 
CaMnria  (1S14/6):  Basaegn.  Nasion.  41.  Firenae.  ~  881)  M.  Polo  y  Peyrol6n,  Yida  da 
Leon  XHL  Madrid.  ~  382)  Qt.  Biberi,  Vita  di  Soa  Santitii  Leone  Xm,  eeporta  ad 
eaempio  del  viTere  familiäre,  civile  e  religioao.  2a.  £dixione.  Torino,  Tip.  8aleiiaBa.  — 
883>  —  Leone  XIII.  pontefioe  della  pace.  Cenni  biografid.  Milano,  AgnellL  16«.  39  S. 
384)  G.  Giamagliy  Commentarii  de  Leonis  XIII.  rebua  praedare  geatia.  Anoonae,  lip: 
Boni  Paatoria.  66  8.  —  385)  L.  Qneanel,  L^n  XIIL:  Bibl.  Univeraelle  et  Ber.  Sauae, 
ISSSjanrier.  —  886)  G.  Deaohampa  da  ICanor,  Leone  XIIL  e  il  aao  Pontificato.  Tia- 
dmione  d.  franceae.  Firense,  Tip.  Minorenni.  —  387)  P.  B.  Caa  oli,  Croniatoxia  deUa  Tita  e  d. 
pontificato  di  Leone  XIII.  aino  a  mesao  il  1887.  Modena,  Tip.  Gonceaione.  YIU,  44S  8 
|[Polybibl.  47.]  I  •—  388)  Memorie  per  la  atoria  delle  feate  ginbilari  d.  papa  Leone  XIH. 
con  appendid.  8  vol.  Borna,  Tip.  deir  accad.  de'  LinceL  LXIU,  39  &  —  389)  De 
HanlleTille,  Le  Jnbil^  aacerdotal  de  N.  8.  P.  le  Pape  L^n  YIII.:  Bey.  QMrale  84. 
Brozellea.  —  890)  B.  Bonghi,  The  jubilee  of  the  Pope  and  ita  aignificanee:  Italia  2.  Fabr. 

—  391)  J.  Garini,  Leone  XIIL  e  la  dTiltJi  n.  aecolo  XIX.  Kapoli,  Tip.  Sdeaxe  e  Feda. 
|[Vita  Letter.,  Baaaegna  8ioilian.  Ser.  2,  1,  l.]|  —  392)  C.  Gavonr,  Diario  inedito  ooa 
note  aatobiografiche,?pabblicato  per  cora  di  DomeDico  Bert L  Borna,  Voghera.  |[BiT.  8tar.  ItsL 
6;  Atti  d.  B.  latit  Venet  6,  6,  9.]|  —  393)  A.  Boamini,  Lettere  inedite  di  Antonio 
Boamini:  II  Boamini  2/6.  Milano.  —  894)  G.  Modena,  Politica  e  Arte:  Bputolaiio  eoa 
biografia  1833—61.  Firense,  Barbara.  16^  CXXXIX,  870  8.  —  395^  G.  Torelli, 
Lettere  inedite  a  Maaaimo  d'Aaeglio:  Baaaegn.  Naaion.  39.  Firense.  —  396)  G.  Massioi» 
Lettrea  inMitea.  Ber.  Internat  19.  Florence.  —  897)  M.  D'Aaeglio,  Lettere  inedite  a 
Giovanni  Darando:  Baaaegn.  Nasion.  48.  Firense.  —  398)  X  G.  8ommi  Picenardi, 
Baomasione  e  ricognisione  delle  ceneri  dei  Prindpi  Medicei  fatta  nell'  anno  1867.  Pneeiao 
Verbale  e  Note:  A.  Stör.  Ital.  6,  1  a.  2.  —  399)  X  P-  Pera,  Memoria  aopra  il  vmm- 
mento  ionakato  al  Grandoca  Ferdinande  I.  in  liTomo,  eatratta  dall'  Archivio  Centrale  di 
8tato  in  Firense«  anno  1866  e  relaxione  anlla  preaa  di  Boroa.  ÜTomo,  Giaati.  44  8  — 
400)  M.  Caatelli,  Bioordi  (1847—76)  pnbblicati  perCnra  diLoigi  Ghiala,  Torino,  Boo. 
1888.  |[BiT.  Stör.  Ital.  6.]|  —  401)  G.  Ca pponi,  Lettere  di  Qino  Capponi  e  di  altrialai, 
racooltee  pabblicateda  Aleaaasdro  Carrareaivol  Vtö.  (appendice  yoI  L).    Firense,  Lemouiier. 


§44B.    ItaUen  seit  1492.     Morioliii.  111,45 

der  den  ersten  Band  des  Appendix  bildet,  wirft,  wie  die  andern,  aaf  die 
Zeitgeschichte  helles  Licht.  —  Wertvoll  sind  die  von  1860/7  reichenden 
Memoiren ^®^)  eines  geheimen  Agenten  Napoleons  in.  Der  Baron  von  Rimini 
war  Griscelle  de  Vezzani.  —  Die  Erinnerangen  Garibaldis ^<'')  wurden 
gleich  nach  ihrem  Erscheinen  ins  Spanische^®^)  übersetzt.  —  Der  3.  Band 
der  Briefe  Ricasoli s^^^)  nmfafst  nnr  die  karze  Zeit  vom  28.  April  bis 
znm  7.  November  1 859,  die  aber  im  Leben  des  aasgezeichneten  Staatsmannes 
eine  sehr  wichtige  war.  Er  zeigt  seine  eiserne  Entschlossenheit  and  eine 
imermOdliche  Thätigkeit  in  der  AasfOhrang  seiner  Absichten  bei  der  Annexion 
Toscanas.  Der  vierte  vom  8.  November  1857  —  23.  M&rz  1860  reichende 
Band  zeigt  die  Realisierang  der  Absichten  des  Mannes.  Entschlossen,  um 
jeden  Preis  sein  Werk  anszuführen,  vollzieht  er,  ohne  sich  darch  die  ent- 
schiedene Sprache  Napoleons  IIL  irgend  bestimmen  zu  lassen,  die  Annexion 
mittelst  eines  PlebiscitimJ.  1860.  —  Von  den  Erinnerangen  Minghettis^o^) 
ist  der  erste  die  Jahre  1818 — 48  umfassende  Band  erschienen,  der  ein 
recht  grofses  Interesse  erweckt.  Er  zeigt  seine  Begeisterung  ftlr  die  Wissen- 
schaft, der  er  sich  in  Italien  und  aufserhalb  widmete,  seine  Freundschaft  mit 
den  bedeutendsten  Männern  der  Zeit,  die  hohen  Ideale,  denen  er  mit  ganzer 
Seele  nachstrebte,  und  seine  wenig  belohnte  Thätigkeit  im  Dienste  Pius'IX.*^'*^®) 
—  Von  hoher  Bedeutung  sind  die  parlamentarischen  Reden  De  Pretis,^^®) 
deren  ersten  Band  (1848 — 55)  ZucconiundFortunato  herausgegeben  haben. 
Die  eine  grofse  parlamentarische  Geschicklichkeit  zeigenden  Reden  sind  für 
sein  langes  politisches  Leben  von  hohem  Werte. 


m,  890  S.  —  402)  Griscelle  de  Vezsani,  Memoiree  of  the  Banm  de  Bimini  (Gris- 
cdle  de  Yessani),  Segret  Agent  of  Napoleon  IIL  1850/8,  CaTonr  1859—61,  AntoneUi  1861/8, 
Fiancu  II,  1862/4,  The  Emperor  of  Aoatria  1864/7.  London,  Bemingtons.  830  S.  —  403) 
0.  Garibaldi,  Memorie  antobiografiche.  Firense,  fiarbera.  16^  489  S.  |[FanfalIa  d. 
Domen.  10,  6;  niiutr.  Ital.  15;  N.  Antolog.  14;  Bit.  Gontemp.  1,  3;  fidM.  86;  Contem- 
ponoiy  Ber.  Min;  Nooy.  Bevne  Män.]|  —  404)  id.,  Hemoriaa  aatobiogr&ficaa,  tradacidae 
por  Odon  de  Baen.  Tom  I.  Madrid,  Bomero.  284  S.  —  405)  B.  Bicasoli,  Lettere  e 
Docomenti  pnbblicati  per  cora  di  Marco  Tabarrini  ed  Anrelio  Gotti  vol.  Illa.  IV.  Firenae, 
Lemonnier  Saec  XXVI,  508  S.  |[BiT.  Stör.  Ital.  Ann£e  5  o.  6;  HZ.  25.]|  ~  40Q  M. 
Minghetti,  I  Miei  ricordi  toi.  I  anni  1818—48.  Torino.  Boox.  {[N.  Antolog  18;  Biy. 
Stör.  Ital.  5;  Ber.  Internat  20;  The  Athenaeom  8184.]|  —  407)  Pallayicini,  Le  npport 
da  g^ted  PaUayicini  aar  les  mancniyreB  ezöcnt^et  dana  TEmilie  en  1887:  Bey.  dn  Gerde 
ICHtaire  8.  —  408)  Pia n eil,  Le  rapport  da  gin^ral  Pianeil  aiir  le«  manceayrei  de  V^ne 
ml887:  ib.  Paris.  —  409)  A.  Di  San  Marzano,  Belazione  a  S.  £.  il  ministro  della 
gaem  salla  apedisione  militare  esegnita  n.  1887/8  per  la  rioccapazione  di  Saati  con  docnmenti 
e  Garte:  Bir.  Milit  Ital.  2,  9,  82.  Borna.  —  410)  A.  De  Pretis,  DiscorBi  parlamentari, 
laoeoHi  e  pabblicati  per  deliberazione  della  Camera  dei  Depatati,  a  cnradi  GioyanniZocconi 
e  di  Ginaüno  Fortanato  yol.  I.  1848—55.     Borna,  Tip.  Cam.  Dei  DepntatL    VIII,  580  S. 


111,46  M^*    Spaiien.     Häbler. 


§46^ 

S  p  a  n  i  e  n, 

K.  Häbler. 

Die  nene  Aasgabe  Ton  Lafaentes^)  spanischer  Geschichte  ist  im 
Berichtsjahre  bis  zum  9.  Bande  gefördert  worden.  —  Unter  dem  Titel  *Dn- 
begrttndete  Oberliefenmgen*  vereinigt  Fernandez  Daro**>)  eine  Reibe  von 
Untersnchnngen,  die  znm  Teil  schon  an  anderer  Stelle  veröffentlicht  worden 
sind.  In  der  Abhandlang  Aber  die  violette  Fahne  (pendon  morado)  von 
Kastilien  vermUst  man  die  Erklärung  dafftr,  dafs  im  16.  Jh.  wiederholt  der 
Löwe  von  Castilien  violett  (nicht  rot)  erscheint  Dafe  Isabella  ihr  Ge- 
schmeide nicht  für  Kolnmbas  verpfändete,  hat  schon  Harrisse  nachgewiesen. 
Die  Untersuchung  Aber  eine  figttrliche  Darstellnng  U.  L.  F.  mit  dem  Bosen- 
kranz,  die  sich  an  Bord  der  Galeere  des  D.  Juan  d'Austria  bei  Lepanto  be- 
befunden  haben  soll,  erweitert  der  Vf.  zu  einer  Erforschung  der  ältesten 
Rosenkranzverehrung  in  Spanien.  Gonry  du  Roslan^)  unternimmt  es,  die 
Geschichte  Spaniens  unter  dem  Gesichtspunkte  der  Staatswirtschaft  zu  schreiben. 
Der  erste  Band  reicht  bis  zur  Vereinigung  von  Castilien  und  Aragon.  Der 
Vf.  verzichtet  auf  selbständige  Qnellenforschung  und  stützt  sich  im  wesent- 
lichen auf  die  Arbeiten  Colmeiros,  ohne  jedoch  dessen  Resultate  blindlings 
anzunehmen. 

In  Bradleys^'^')  Gotengeschichte  wird  natürlich  auch  das  Reich  der 
Westgoten  in  Spanien  eingehend  behandelt,  doch  liegt  es  nicht  im  Geiste  des 
Unternehmens,  zu  welchem  das  Werk  gehört,  ernste  wissenschaftliche  Forschung, 
sondern  mehr  gemeinverständliche  Verwertung  derselben  zu  pflegen.  Selb- 
ständigen Wertes  entbehrt  Hodgkins^  Spanien  unter  den  Westgoten;  es 
ist  wenig  mehr  als  eine  Besprechung  der  zweiten  Bearbeitung  des  ent- 
sprechenden Bandes  von  Dahns  Königen  der  Germanen. 

Unter  den  Arbeiten  für  die  mittelalterliche^^)  Geschichte  der  spanischen 
Reiche  sei  zuerst  die  spanische  Übersetzung  der  Chronik  des  Rodericus  Tole- 
tanus  ^^)  erwähnt,  die  Paz  herausgegeben  hat.  Zeitlich  dem  Original  nahe 
stehend,  sollte  sie  einen  selbständigen  Wert  neben  diesem  besitzen;  der 
Herausgeber  weist  aber  nach,  dafiB  ihre  Abweichungen  vom  lateinischen  Texte 
nur  redaktioneller  Art  sind.     Eine  Urk«  v.  J.  1302  in  welcher  eine  Königin 


*)  Dm  diecmalige  Befent  über  Spanien  behandelt  die  litieratnr  sqt  NZ.  ma  dem 
J.  18S8,  die  aum  MA.  ana  den  J.  1886/8.  ^  1)  M.  Lafnente,  Hirtoria  general  de 
Espaila  tom.  JH/UL  Baroelona,  Montaner.  8®.  —  2)  C.  Fernandei  Dnro,  Ttadieionea 
infondadaa.  Madrid,  BiTadeneyra.  i*.  686  S.  M.  10,00.  —  8)  id.,  Doa  aniferaario«: 
Bol.  de  la  B.  acad.  de  la  hiat.  18,  S.  899—806.  —  4)  J.  Gonry  da  Boalan,  Bmtd  aoT 
l'hiBtoire  6oonomiqne  de  TEtpagne.  Paria.  8*.  865  S.  M.  7,50.  —  5.6)  H.  Bradlej» 
The  Qotha.  (=Hiatory  of  the  nationa.)  London,  Unwin.  8«.  896  S.  M.  6,00.  —  X  ({  11'**; 
L.  Schmidt,  Yandalen.  Stellt  aach  d.  Qnellenatellen  betr.  Spanien  annmmea;  lie  ergeben 
wenig  Sicherea.  —  7)  T.  Hodgkin,  Viaigothio  Spain:  £HB.  2,  1887,  S.  209—84.  — 
8.9)  lalam  in  Spanien  a.  §  68.  —  10)  Eatoria  de  los  godoa.    (GoL  de  doe.  ined.  88.)   Madrid» 


{45.    SpuieiL    Hftbler.  111,47 

Joaoa,  Gemahlin  Sanchos  ihren  Sohn  als  illegitim  erklftrt,  rechtfertigt  Fnente^^) 
damit,  dab  er  nachweist,  Ferdinand  lY.  habe  die  Witwe  des  Infanten  D. 
Sine  ho  zu  diesem  Schritt  gezwungen,  um  dessen  Gflter  wieder  in  den  Besitz 
der  Krone  zn  bringen.  Fita^'*^')  teilt  nach  dem  Original  einen  berichtigten 
Teit  des  Testamentes  Alfons  YIH,  sowie  ein  weiteres  Brachstack  der 
Chronik  des  6il  de  Zamora  mit,  welches  die  Lebensgeschichte  Alfons  IX. 
enthält  Scheffer-Boichorst^^)  beschäftigt  sich  an  der  Hand  einiger  on- 
gedmckter  ürkk.  mit  den  durch  Garci  Perez  zwischen  Alfons  X.  einerseits 
und  den  Städten  Marseille  und  Pisa  andrerseits  geschlossenen  Verträgen, 
welche  f&r  die  Eaiserpolitik  des  kastilischen  Königs  von  besonderer  Be- 
dentang sind,  and  yerfolgt  die  Beziehungen  zu  diesen  Städten  bis  zum  Er- 
Itechen  derselben.  Dais  der  Gedanke  einer  Vereinigung  der  spanischen 
Beiehe  durch  Eheschliebung  schon  vor  Ferdinand  und  Isabella  erwogen 
worden  sei,  beweist  das  Projekt  einer  Verbindung  eines  Sohnes  Peters  des 
Grausamen  mit  einer  Tochter  des  Königs  Peter  von  Aragon.^^)  Kayser^^) 
weist  auf  die  Unterstützungen  hin,  die  Nikolaus  V.  den  Potentaten  der 
iberischen  Halbinsel  zuwandte,  um  ihnen  Mittel  zum  Kriege  gegen  die  Un- 
gläabigen  zu  verschaffen,  die  freilich  von  Heinrich  IV.  von  Kastilien  nur 
wenig  nach  dem  Sinne  des  Grebers  verwendet  wurden.  Ref.^"^)  untersucht 
im  Anschlufs  an  eine  frühere  Arbeit  über  die  Hermandades  von  Kastilien, 
das  Fortleben  dieser  Einrichtung  während  der  Regierung  Heinrichs  IV. 

Zur  Geschichte  Aragons  und  Gataloniens  ist  zunächst  zu  erwähnen,  dab 
Ton  der  Chronik  des  Tomic^^)  mit  ihren  Fortsetzungen  eine  neue  Ausgabe 
feranstaltet  worden  ist  Petit  i*)  berichtet  Aber  eine  Reihe  von  KreuzzUgen 
gegen  die  spanischen  Sarracenen,  meist  zur  ünterstotzung  Sanchos  IL  von 
Aragon  unternommen.  Die  Chronik  Johanns  H.  von  Gk>nzalo  Garcia  de 
Santa  Maria^^^)  entstanunt  den  ersten  Jahrzehnten  des  16.  Jh.,  ihr  Wert 
wird  aber  beeinträchtigt  dadurch,  dab  der  Vf.  vor  allem  seine  humanistische 
Büdmig  leuchten  zu  lassen  bestrebt  ist.  Ganz  wertlos  ist  Qu  er  alt  s*^)  Ge- 
schichte des  Prinzen  Carlos  von^Viana,  verfabt  um  für  dessen  Heiligsprechung 
Stimmung  zu  machen. 

Obwohl  es  an  umfessenden  Geschichten  von  Catalonien  nicht  fehlt,  be- 
begiont  Aulestia**)  eine  neue  solche,  die  mir  bis  jetzt  unerreichbar  ge- 
blieben  ist     Coroleu*^)  veröffentlicht  eine  Anzahl  Urkk..der  Grafen  von 


Giaeiti.  1SS7.  8®.  —  11)  Y.  de  la  Fnente,  SopnMto  parto  de  uia  tiipaeBta  reina:  Bol. 
de  b  B.  mkL  de  la  hut.  12,  S.  112/5.  —  12)  F.  Fita,  Tettamento  del  rey  D.  Alfonao  YIU.: 
ib.  8,  1886,  B.  289—48.  — -  18)  Gil  de  Zamora,  Biogzafia  ined.  de  Alfoiuo  IX,  rey  de 
U«.  pvpL  p.  F.  Fita,  ib.  18,  S.  891/5.  ■—  14)  Scheffer-Boichorst,  Z.  Geech. 
JÜbuB  X.  T.  Gaatihen.  (=  Kl.  FoTwhangen  s.  Qt&aeh.  d.  MA.  14) :  MIÖG.  9,  S.  226—48. 
~  1&)  Ftojeeto  de  matrimoiiio  entre  nn  principe  de  GastUla,  hijo  de  Pedro  el  Cmel,  y  ana 
priBeen  de  Aragon,  hija  de  Pedro  el  Geremonioio:  La  Eipana  Begional.  Juni.  —  16)  F. 
Xtyger,  Ttpad  Nikolaoa  T.  und  d.  Manrenkampfe  d.  Spanier  n.  Portogieaen:  HJb.  8,  1887, 
S.  609^28.  —  17)  K.  HSbler,  B.  kaatüischen  Hennandadea  a.  Zeit  Heinricha  lY.  (1454, 
—  74):  HZ.  66,  1886,  8.  40— -50.  — 18)  P.  Tomic,  Hirtoriaa  £  oonqneataa  dela  ezcellen- 
tisiaa  h  eatholica  Beys  de  Axago  6  de  leurs  anteoetaora,  lo«  contea  de  Barcellbna.  Barcelona, 
HmiieBW  1886.  8*.  XY,  202  S.  —  19)  K  Petit,  CroiMides  Boognignonnea  contra 
ia  Suiaaiiia  d'B^iagne  au  XI«  nftde:  BH.  SO,  1886,  S.  859—72.  —  20)0.  G.  de  Sanota 
Xiria,  Ser.  prine.  loannia  Secnndi  Aragonnm  regit  Tita:  Ool.  de  doc  ined.  88,  1887,  S. 
175—350.  —  21)  J.  Qu  er  alt,  Belacion  hiatorica  del  lermo  8.  Princ  D.  Carlo«  de  Yiana: 
ä.  8.  351—^73.  —  22)  A.  Auleatia,  Historia  de  Catalanya.  toL  I.  Buroelona.  4<'.  XYI, 
398  a  —  23)  X  Babio  y  Cr«,  Conaideracione«  hiatorioo-criticaa  acerca  del  oiigen  de  la 
itdepeadeneia  del  eontado  catalan:  Polybiblion  1,  1887.  —  24)  X  J-  Corolen  u.  J.  Pella, 
CoBstitiidoa  hiatoiica  de  Gatalnfia:  Ber.  regional  5,  1888.  —   25)  J.  Corolea,    Ooleocion 


111,48  M5-    Spftnieo.    HSbler. 

Barcelona  ans  dem  18.  Jh.,  die  von  grolsem  historischen  Interesse  sind;  die 
meisten  beziehen  sich  anf  Jaime  el  Conqnistador  nnd  Pedro  L  Eine  fthnliche 
Sammlung  von  Segnra*^)  ist  der  Knltorgeschichte  der  Graischaft  bis  zum 
14.  Jh.  gewidmet  Eine  anfserordentlich  interessante  üntersnchnng  ver- 
öffentlicht Crens^^)  nnd  weist  nach,  dab  Ferdinand  der  Katholische  von 
1488  —  93  die  depntacion  von  Gatalonien,  anstatt  dnrch  Wahl  durch  kgl 
Ernennung  besetzen  liefs,  ein  Vorgehen,  dem  er  nicht  mit  Unrecht  den 
Namen  eines  Staatsstreiclus  beilegt  Eine  reiche  Urkksammlnng  ermöglicht 
es,  die  Vorgänge  bis  ins  Einzelste  zu  verfolgen.'^) 

Was  die  Neuzeit  hetrifSty  so  berOhrt  Baumgarten'^)  diesmal  spanische 
Verhältnisse  nur  wenig.  Aufser  dem  im  vorigen  Jahre  besonders  veröffent- 
lichten Kapitel  über  Indien  werden  nur  die  inneren  Verhältnisse  Spaniens, 
besonders  die  auf  die  Gortes  bezflglichen  von  1523/8  dargestellt  Die  Korres- 
pondenz Philipps  II.'<^)  mit  seinen  Gesandten  in  England  ist  in  drei  weiteren 
Bänden  zu  Ende,  d.  h.  bis  zum  Jahre  1584  geführt.  Hinojosa'^)  nnter- 
sucht  den  Einflufs  Philipps  II.  auf  die  Papstwahl  des  Jahres  1559.  Dan- 
y  ilgsa-ss^  teilt  aus  handschriftlichen  Verzeichnissen  Nachrichten  mit  Aber  die 
Entwaffnung  der  Morisken  i.  J.  1563.  Besonders  interessant  ist  daran  die 
grofse  Zahl  von  Ortschaften,  in  denen  Morisken  einzeln  oder  in  Gemeinden 
gelebt  haben.  Die  Aufzeichnungen  des  Grafen  von  Luna'^)  fiber  die  Er- 
eignisse in  Aragon  aus  den  Jahren  1591  und  92  zeichnen  sich  durch  hervor- 
ragenden Freimuth  ans,  und  ergänzen  wesentlich  unsere  Kenntnis  fiber  die 
politischen  Anschauungen  der  Zeit  Über  den  Stand  der  Forschung  zur 
spanischen  Geschichte  im  17.  Jh.  hat]  Ref.'^)  berichtet  Danvila'^) 
setzt  seine  Sammlung  von  Urkk.  zur  Geschichte  der  Gortes  im  17.  Jh. 
durch  zwei  weitere  Veröffentlichungen  fort,  welche  in  der  Hauptsache  aof 
der  Korrespondenz  Philipps  IV.  mit  dem  Präsidium  der  Gortes  von  1629  und 
1654  beruhen.  Für  die  andern  Reichstage  sind  die  entsprechenden  Akten 
nicht  auffindbar  gewesen.  Canovas  del  Gas  tili  o'^)  beginnt  eine  Samm- 
lung und  Überarbeitung  seiner  zerstreut  erschienenen  historischen  Aufsätze, 
deren  zwei  vorliegende  Bände  über  Philipp  IV.  einen  bedeutenden  Umschwung 
in  der  Beurtoilung  dieser  Regierung  gegen  die  bisher  gflltige,  auch  von  dem 
Vf.  früher  geteilte  Ansicht  darstellen.  Mit  Bezug  auf  den  AbM  Portogals, 
aber  weit  über  die  Grenzen  dieses  Themas  hinausschweifend,  unternimmt  es 
der  Vf.,  die  politischen  Fähigkeiten  des  Herzogs  von  Olivarez  als  sehr  her- 


dd  docamentos  catalanei  hittorioM  y  hasta  hoy  inMitoa:  Boy.  de  dondM  bist  5,  1887,  S. 
367 — 78,  405 — 18.  —  26)  J.  Segnra,  Docnmentot  pan  las  ooetombrea  de  CatalaSa  doraate 
la  edad  media;  ib.  S.  210/9,  882—36.  —  27)  T.  Grena,  Un  golpe  de  estado  bista  aqm 
desconoddo  en  la  biatoria  de  CatalniSa:  Bol.  de  la  B.  acad.  de  la  Hiat.  18»  S.  81 — 189.  — 
28)  X  J*  Pella,  Conaecnendaa  de  la  nnion  de  las  eoronaa  de  Aragon  y  Chutilla:  B.  la  Evp. 
regional.  1887,  No.25.  —  29)  H.  Banmgarten,  Gescb.  Karls  V.  Bd.  2,  2.  Stuttgart, 
Ootta.  8».  S.  385—717.  Vgl.  §  19^.  —  30)  Coleccion  de  docamento«  ined.  paim  1a  bist 
de  Espafia.  Bd.  90/2.  Madrid,  Gineata.  8^  571,  573,  585  S.  —  31)  B.  Hinojoaa, 
Felipe  II.  y  el  oondaye  de  1559:  Bot.  oontemp.  78,  Noy.  —  X  '^  Benites  de  Logo, 
Isabel  de  Yaloii  en  la  corte  de  Felipe  II.:  Bey.  de  Bsp.  Ang.  Tendensiös  u.  nnwisaenacbaft- 
licb.  —  32.38)  M.  Danyila,  Desarme  de  los  moriaoos  en  1563 :  Bei.  de  la  B.  acad.  da  la 
bist  10,  1887,  S.  273—306.  —  34)  F.  conde  de  Lnna,  Comentarios  de  los  snoeeoa  de 
Aragon  en  los  anos  1591  y  1592  pobl.  p.  el  dnqae  de  Villabermosa.  Madrid.  —  S5)  K. 
Hfibler,  Neuere  Arbeiten  a.  Geseb.  Spaniens  im  17.  Jb.HJ2.  NF.  24,  S.  56—68.-36)  M. 
Danyila,  Noeyos  datos  para  escribir  la  biatoria  de  laa  Gortes  de  Castilla  es  el  reinado  de 
FeUpe  lY.:  Bol  de  la  B.  acad.de  labut  11, 12,  1887/8.  —  37)  A.  Ganoyas  del  Castillo, 
Bstudios  del  reinado  de  Felipe  lY.  tom.  I,  IL    (=  GoL  de  escret  easteU.  67,  71.)    Madrid, 


§45.     Spuiieii.    Häbler.  111,49 

Torragead,  i;eine  Politik  als  zielbewafst  und  umsichtig,  und  die  Philipps  IV. 
als  flbereinstimmend  mit  den  flberlieferten  Gresichtspankten  Karls  Y.  und 
Philipps  n.  darzustellen.  Als  Hauptgrund  für  den  AbM  Portugals  gilt  ihm 
die  Ubertriebene  Milde  gegen  die  Portugiesen  im  allgemeinen,  und  ganz  be- 
sonders gegen  das  Haus  Braganza.  £in  kürzerer  Abschnitt  soll  beweisen, 
daüs  schon  Philipp  lY.  gegenüber  Cromwell  eine  absolut  Yorurteilslose  Zweck- 
iDftlsijikeiia-Politik  gehandhabt,  und  sich  dem  Banne  unzeitgem&ber  Über- 
lieferungen entrissen  habe.  Der  zweite  Band  enthält  den  Au&atz  des  Vf. 
Aber  den  Yerfiall  der  militflrischen  Vorherrschaft  Spaniens  zwar  in  sehr  er- 
weiterter, dagegen  in  seinen  Grundanschauungen  unveränderter  Form.  Alle 
drei  Abhandlungen  werden  durch  zahlreiche  Urkk.beilagen  begrflndet.  —  Nach 
€ut  zwanzigjähriger  Pause  hat  die  spanische  Geschichtsakademie  das  Memorial 
hjstorico  espafioP^  wieder  erstehen  lassen.  Der  vorliegende  20.  Band  bringt 
einen  Teil  der  Tagebücher  des  Miguel  Parets  zum  Abdruck,  und  reicht  von 
1626 — 40  d.  h.  bis  an  die  Revolutionszeit  unmittelbar  heran.  Ist  schon  der  Text  an 
sieh  wertvoll  zur  Berichtigung  Melos,  der  bisher  zu  ausschlieislich  der  Darstellung 
jener  Voigfinge  zu  Grunde  gelegt  wurde,  so  verleiht  doch  der  Veröffentlichung 
weit  höheren  Wert  der  Anhang,  der,  in  verschiedene  Gruppen  geordnet,  nicht 
weniger  als  176  Aktenstücke  enthält.  Die  Denkwürdigkeiten  des  Marquis 
TOD  Tenebron'^)  sind  ein  schätzbarer  Beitrag  zur  Geschichte  des  Krieges 
gegen  das  abgefadlene  Portugal,  aber  ohne  Bedeutung  fOr  die  wichtigere 
diplomatische  Seite  dieses  Kampfes. 

Parnells^o)  Geschichte  des  Erbfolgekriegs  in  Spanien  unternimmt  es, 
^e  Verdienste  des  Herzogs  von  Darmstadt  um  die  Sache  Karls  HL,  speziell 
om  die  Kämpfe  um  Barcelona  wieder  in  das  rechte  licht  zu  stellen,  nach- 
dem dieselben  Jahrzehnte  hindurch  ungerechterweise  zu  Gunsten  Peterboroughs 
fen^unkelt  worden  waren.  Er  gelangt  zu  seinen  Schlüssen  z.  T.  auf  Grund 
neuen  Materials  z.  T.  auf  Grund  kritischer  Behandlung  der  zeitgenössischen 
Memoiren. 

Von  dem  Athenäum  in  Madrid  ist  abermals  eine  Serie  von  Vorträgen 
Aber  die  neueste  Geschichte  Spaniens  veröffentlicht  worden,  ihr  Wert  ist  ein 
sehr  verschiec'ener,  nirgends  aber  hervorragender.^^)  Eine  höchst  wertvolle 
Veröfientlichung  ist  dagegen  wieder  der  2.  Band  der  Denkwürdigkeiten  des 
Generals  Cordoba.^')  Auch  in  diesem  Bande  steht  noch  die  Figur  und  die 
politische  Rolle  des  älteren  Bruders  im  Vordergrunde.  Wir  erfahren  dadurch 
eine  Menge  bisher  nicht  bekannter  Wendungen  der  inneren  spanischen 
Politik  in  der  höchst  verwickelten  Periode  unmittelbar  vor  und  während  der 
Regierung  Esparteros.  Durch  Urkk.  und  vertraute  Korrespondenzen  werden 
die  Behauptungen  des  Vf.  beinahe  Schritt  vor  Schritt  bewiesen.  Savinhiac^^) 
versucht,  die  Schmach,  die  sich  Frankreich  in  Mexiko  aufgeladen,  dadurch 
zn  erleichtern,  dafs  er  dem  General  Prim  Königsgelüste  vorwirft,  und  be- 
bsnptet,  er  habe  die  Franzosen  im  Stiche  gelassen,  als  er  deren  Aussichts- 


IhbniU.  XIY,  473,  570  S.  —  38)  Memorial  hutorioo  eipuiol.  tom.  XX.  Madrid,  TeUo. 
8«.  XXVn,  440  S.  —  39)  F.  Nieto  de  Silva  marqn.  de  Tenebron,  Memoria». 
Madrid,  Qiaeata.  8.  XXII,  272  S.  —  40)  A.  Parnell,  The  war  of  the  sncceMion  in 
Spain  dnring  the  reign  of  qoeen  Aime.  London,  Bell.  8.  XVI,  342  S.  —  41)  Eapana  en 
el  dglö  ICTY  tom.  HL  Madrid,  El  Liberal.  1887.  661  S.  —  42)  F.  Fernandez  de 
Cordoya,  Mis  memoria«  intimaa.  tom.  U.  Madrid,  Bivadeneyra.  fol.  467  S.  —  X 
B.  Deiorme,  H.  de  YillMe  an  poaToir  et  Texpödition  d'Eapagne:  Gorreapondant  Sept.  25.  — 
43.44)  L.  SaTinhiac,  UEapagneetl'ezpMitiondaMexiqae:  BH.  87,  S.  335— 58.  —  45)  A. 

Jahresbericht«  der  Qeiohlohtawiasenaohaft.    1888.    m.  4 


UI,50  i^'    Spaniia.    HlbUr. 

lodgkeit  erkannte.  Die  beigebmchte  Urk.  statst  diese  Behaoptong  nur 
schwach. 

Rechti^  und  VerfassungsgeschichU,  In  einem  Codex  des  Brit  Mn- 
seum  hat  Oandens  i^^)  eine  Anzahl  bisher  unbekannter  Geset»  weatgotischen 
ürspmogs  gefdnden,  die  er  der  Gesetzgebung  des  Enrich  zuweist  Gegen 
diese  Ansicht  macht  Zenner^^  geltend,  dab  die  fraglichen  Gesetze  keine 
Königs-Gesetze  seien,  and  dab  die  darin  enthaltenen  Verweisungen  auf  ein 
solches  offenbar  dem  forum  jndicom  gelten.  Die  Abfassnngszeit  sei  deshalb 
mindestens  nach  der  Antiqua  zu  setzen.  Ficker^^)  weist  nadi,  dafis  die 
spanische  Gesetzgebung  in  der  Zeit  der  reconquista  in  zahlreichen  FftUen  auf 
altes  germanisches  Recht  zurOckgreift,  wo  das  forum  judieum  bereitB  einen 
romanistischen  Standpunkt  eingenommen  hatte.  Er  ffthrt  diese  Untersuchimg 
ftlr  das  Eherecht  durch,  und  findet  dabei  eine  auffallende  Yerwandtschaft  des 
spanischen  mit  islftndischem  Bechte.  Der  Gegenstand  ▼erdient  unbedingt  eine 
sorgftltige  Durchfllhrung  für  das  gesamte  Bechtsgebiet^^)  Derselbe^^)  hat 
die  Entdeckung  gemacht,  dab  die  berflhmten  Usatici  Bardiinonae  in  engem 
Abhängigkeits^erhftltnis  stehen  zu  den  Eiceptiones  legnm  Bomanarum.^^^^) 
Bef.^>)  versucht  nachzuweisen,  dab  der  wirtschaftliche  Backgang  Spaniens 
nicht  mit  dem  Aubtande  der  Gomuneros,  sondern  erst  mit  den  drQckenden 
Finanzgesetzen  Philipps  n.  begonnen  hat 

Kirchengeschichte.  Brutails^')  hat  eine  Bulle  SÜYester  n.  fnr  die 
Kirche  Yon  Urgel  v.  J.  1001  entdeckt,  deren  Text  er  bekannt  giebt  Fita,^^) 
dessen  Nachforschungen  wir  schon  die  Akten  einer  ganzen  Beihe  spamscher 
Konzilien  verdanken,  hat  neuerdings  das  Protokoll  eines  Konzils  in  Alcala 
V.  J.  1257  aufgefunden,  welches  sich  als  Provinzialkonzil  der  Diözese  Toledo 
herausstellt  Derselbe^^)  veröffentlicht  ein  offizielles  Verzeichnis  aber  die 
öffentliche  Thfttigkeit  des  Inquisitionstribunals  von  Toledo  in  d.  J.  1485  bis 
1501.  Einen  ganz  besonderen  Umfang  haben  die  Studien  zur  Geschidite  der 
spanischen  Juden  dadurch  angenommen,  dafs  die  spanische  Geschichts*Aka- 
demie  Euerseits  und  andrerseits  Herr  Lob  ihre  Studien  wechselweise  befördert 
haben.^^;  Auf  Grund  eines  gleichzeitigen  Protokolls  hat  Denifle^^  be- 
hauptet, dab  in  der  Disputation  von  Barcelona  1263  Pablo  Christiam  Ober 
den  Mose  Nachmani   gesiegt  habe.    Löb^^)  bestrritet  dies  auf  Grund  eines 


Gandemiy  Un'  mtiM  eompUaiione  di  diritto  Bomano  e  Vingoto  oon  alcoBi  tammtmü  dell« 
leggi  di  Enrico.  Bologna.  1886.  8.  —  46)  SUZenmer,  E.  neaentdackte  wectgoÜKlio 
Bechtiqaeile:  NA.  12,  1887,  S.  387-400.  —  47)  J.  Ficker,  Über  nHiere  Yenruidtochaft 
swiBchen  gotisch-apniiMhem  n.  nonregiKh-ialittdiMhem  Becht:  HIÖO.  Erg.  Bd.  U»  8,  8.  455 
—542.  —  48)  X  <^*  Barth,  Lea  ^ta  de  la  coutmna  d'Aragon:  BQEL  aa.  23.  ->  49)  J. 
Ficker,  Über  d.  Uaatici  Barchiaonaa  n.  deren  Znaammenhang  mit  d.  Exoeptionea  legis 
Bomanamm:  MIÖG.  Erg.  Bd.  H,  1,  1886,  8.  236—76.  —  60)  X  Brntaila,  Btnde  nr 
Tarticle  72  dea  Usagea  de  Barcelone,  oonnu  Bona  le  nom  de  loi  Stratae:  NBHD.  Fuia, 
Laroae.  8.  28  8.  |[BH.  87,  207.]|  —  51)  X  B.Albo  y  Oalternia,  Memoria  aesrea de 
la  inflaencia  qae  tayb  el  deacobrimiento  del  NnoTO  Ooatinente  en  la  proaperidad  politica  j 
mereantil  de  Eapaüa.  Barcelona.  ~  52)  K.  HSbler,  D.  wirtachafUicbe  Blüte  Spamena  im 
16.  Jh.  0.  ihr  YerfiidL  (=  Hiat  Unteraacbnngen  hrag.  ▼.  J.  Jaatrow  9.)  Berlin,  Gaertaer. 
171  8.  IL  6,00.  —  58)  A.  Brntaila,  BuUe  originale  de  Süyeatre  U  ponr  la  aeo  de 
Urgel.  (aui  1001):  BBOh.  48,  1887,  8.  621/6.  —  54)  F.  Fita,  Condlio  de  Akali  de 
Henarea  (16  enero  1267):  Bol.  de  la  B.  acad.  de  la  biet  10,  1887,  8.  161/9-  —  5^  i^ 
La  isquaicion  toledana.  Belaeion  oontemporane«  de  loa  antoa  j  antilloa  qoe  oelebr6  deida 
i486  haata  1601:  ib.  11,  1887,  8.  289—322.  _  56)  X  V.  de  F4r6al,  Miatari  deU'  in- 
qaiaisione  ed  nitre  sodeti  aegrete  di  Spagna.  Borna.  4.  278  8.  M.  2,00.  —  57)  H. 
Denifle,  OneUeb  a.  Diipatatkni  Fabloa  Ghriatiani  mit  Hoae  Naohmam  an  BareeloBa  1263: 
JBUb.  8,  1887,  &  226-^4.  --  58)  L5b,  La  oentKorexM  de  1268  k  Baivakme^  eotre Fnloa 


{4A.    Spanien.    Häbler.  111,51 

hebrälsdMQ  Berichtes,  und  nimmt  Ar  Mose  Nachmani  den  Sieg  in  Ansprach. 
Barch  diese  KontroYerse  hat  er  sich  yeranlafet  gefQhlt  die  Geschichte  dieser 
Dvpatationen  in  Spanien  und  Frankreich  n&her  zu  antersnchen.^^)    In  einer 
Me  Ton  Artikeln  hat  Fita«<^<*)  die  Verhältnisse  der  Jadengemeinden  in 
eüueloeD  apanischen  Städten  dnrch  Veröffentlichang  bezQglicher  Urkk.  näher 
zn  beleochten  gesncht.    Ein  Teil  der  Urkk.  bezieht  sich  aaf  die  Judenhetze, 
die  sidi  1391    mit  groüser  Schnelligkeit  über  ganz  Spanien  verbreitete.'^) 
Eineo  Beitrag    za   dieser  letzteren  liefert  Danvila«^'««)  für  die  Stadt  Va- 
leoda.   Das  Regnlativ   ftlr   die  castiiischen  Jaden  von  1432  bringt  Lob ^7) 
in  YerUndnng    mit   ähnlichen  Vorschriften  in   Sizilien.    Derselbe ^s)   be- 
sudelt, anch  nach  einem  spanischen  Vorbilde,  die  Geschichte  einer  Jaden» 
Aeoer,  die  1413/4   in  Perpignan  erhoben  warde.**)    In  drei  weiteren  Ab- 
bandlongen  behandelt  Fita  die  Geschichte  der  Jaden  anter  Ferdinand  nnd 
lnbe]la.^<^7s^    In  dem  einen  teilt  er  den  berichtigten  Text  des  kgl.  Ediktes 
Tom  31.  März    1492   mit,   dnrch   welches  die  Jaden  ans  Spanien  verbannt 
vsiden.    Die  zweite  enthält  aas  den  Akten  der  Inqnisition  das  Protokoll  des 
Prozesses  gegen  einen  der  Mörder  des  sog.  santo  nifio  de  La  Gnardia,  (eines 
Knaben  aas  La  Goardia,   den   rückfiUlige  Jadenchristen,   die  Leiden    der 
Ereiudgiing  parodierend,  ermordert  hatten.)    Die  letzte  ist  demselben  Gegen» 
tode  gewidmet  and  enthält  ans  einer  Ete.  von  1544  eine  schon  stark  mit 
legendarisehen  Beimischongen  durchsetzte  Schilderang  des  Vorganges. 

Territorial-  und  Lokal-Geschichte,  Obwohl  Lopez  Ferreiro^*)  in 
s^er  Geschichte  Galiziens  hauptsächlich  beabsichtigt,  die  Vorteile  ins  rechte 
licht  zn  stellen,  welche  dem  Lande  ans  den  geordneten  Verhältnissen  er- 
wnehs»,  die  Ferdinand  nnd  Isabella  herbeifahrten,  so  liegt  doch  die  Hanpt^ 
bedeutong  seiner  Arbeit  in  deren  erstem  Teile,  worin  er  fast  ansschliefslich 
nach  nngedrackten  Quellen  von  dem  Fehdewesen  in  diesem  Landesteile  ein 
^i  entwirft,  so  anschanlich  and  belehrend,  wie  es  wenig  gleichartiges  geben 
dl^  Eine  finanzpolitische  Debatte  hat  die  Veranlassung  gegeben,  daüs 
Vicenti^^)  sich  eingehend  mit  der  Geschichte  der  eigentümlichen  Grand- 
eigentamsverhältnisse  in  Galizien  beschäftigt.  Da  die  Frage  der  propiedad 
foral  für  alle  nördlichen  Landesteile  Spaniens  ziemlich  gleich  liegt ,  ist  die 
Arbeit  über  die  ihr  vom  Vf.  gesetzte  Grenze  hinaas  verwertbar. '^5)    Als  An- 

^^ntimi  et  Moiia  Ben  Nahman:  B.  dee  EtndeB  joiTei  15,  1887.  —  5$)  id.,  Lei  oontroyonM 
^wiMi  enb«  Im  OhxAtieii«  et  let  Jaifs  an  moyen  Ige  en  France  et  en  Espagne:  SHB. 
17, 18.  >~  ^^  p.  Fita,  La  jnderia  de  SegoTia.  Bocamentoa  ineditos:  Bol.  de  1a  IL  acad, 
^  b  lüitoria  9—10,  18S6/7.  ~  61)  id.,  Jerei  de  la  Frontera,  ra  jnderia  en  1266:  ib.  10, 
1887,  8.  465—84.  —  62)  id.,  La  joderia  de  Jeres  de  la  Frontera:  ib.  12,  S.  61— 86.  ~ 
.^)>Li  La  jnderia  de  Madrid  en  1891:  ib.  8,  1886,  S.  489—65.  —  64)  X  L^b,  La 
j^^vnü  de  Jeres  de  la  I^ontera:  BEJ.  15,  1887.  -;«  65)  F.  Danvila,  El  robo  de 
^'vAsnk  de  Valenda  en  1391:  Bol.  de  la  B.  acad.  de  U  hiatoria  8,  1886,  S.  858—96. 
"  ^  X  ^'  L9b,  Sac  dea  joiyeries  de  Yalence  et  de  Madrid,  en  1391:  BEJ.  18, 
1886,  8.  239 — 47.  —  67)  id.,  B^lement  dea  jnifa  de  Castille,  en  1482,  compari  arec  lea 
RgloBABti  des  joifr  de  Sidle  et  d'antrea  pays:  ib.  S.  187—216.  |[Bol.  de  la  B.  acad.  de 
^^10,  86  £][  —  68)  id.,  Hiatoire  d'nne  taille  ler^e  snr  les  jnifa  de  Perpignan  en 
1413/4:  ib.  1887,  S.  65—79.  —  69)  X  Tidal,  Lea  Jaus  dea  anciena  comt^  de  BonsaiUon 
«^^Gerdagne:  ib.  15,  16,  1887/8.  |[BH.  37,  413.]|  —  70)  F.  Fita,  Edicto  de  los  reyee 
^liolieot  (81  mano,  1492)  desterrando  de  ans  estados  k  todos  los  jndios :  Bol.  de  la  B.  acad. 
|d  1«  Idflt.  11,  1887,  8.  512—28.  —  71)  id.,  La  Terdad  sobre  el  martirio  del  aanto  nigo  de 
U  Goardia,  o  sea  el  prooeso  y  qnema  del  jodio  Jnc6  Franco  en  Arila:  ib.  S.  7—134.  —  72) 
ül^  Hemoria  del  aanto  nino  de  La  Goardia,  eacrita  en  1544:  ib.  S.  135—60.  —  78)  A. 
^^P«i  Perreiro,  ChJicia  en  el  ultimo  tercio  del  siglo  XV.  Santiago,  impr.  de  la  Oaceta. 
^'3  8.  M.  8,50.  —  74)  Vicenti  y  Begaera,  La  propiedad  foral  en  Galieia.  Ooroüa, 
P«ii4.   8.    LVn,   867  8.    M.    8,00.   —    75)   X   V.   Picatoste,   Tradicionea   de   Arila. 

4» 


ni,52  H^-    Spanien.    Hibler. 

hang  und  Fortsetzung  seindr  Geschichte  Gataloniens  hat  Balagner^*)  eine 
Geschichte  des  Anfetandes  von  Barcelona  i.  J.  1866  erscheinen  lassen.  Im 
Anschlnls  an  eine  Aasgabe  des  dem  13.  Jh.  entstammenden  inero  von  Bri- 
hnega  giebt  Catalina  Gar  cia  eine  Geschichte  dieser  Stadt  von  der  Begrfindnng 
durch  die  Bischöfe  von  Toledo,  bis  zu  der  in  unmittelbarer  Nähe  geschlagenen 
Schlacht  von  Villaviciosa.'^  Fita^*-^*)  veröffentlicht  zwei  Gruppen  von 
Urkk.,  deren  eine  dem  durch  seinen  Judenprozefs  bekannten  Stfidtchen  La 
Gnardia  gewidmet  ist,  wfthrend  die  andere  die  Geschichte  der  Stadt  Madrid 
von  1197 — 1276  beleuchtet.  Diese  ist  eine  Ei^gftnzung  zu  dem  von  Do- 
mingo Palacios^o)  unternommenen  Werke,  welches  die  Akten  und  Urkk. 
des  Archives  von  Madrid  veröffentlichen  soll,  und  dessen  erster  Band  bis  ins 
14.  Jh.  hineinreicht.  Eine  Anzahl  minderwertiger  Beiträge  führe  ich  in  den 
Anm.  auf.^^^^)  —  Danvila^^)  hat  in  einer  sorgfUUgen  Untersuchung  den 
ümfiang  und  das  Wesen  der  Leistungen  festgestellt,  welche  d^  Anteil  des 
Grobmeisters  an  den  Gütern  des  Ordens  von  Calatrava  darstellten.  Da  der 
Arbeit  ein  finanzpolitischer  Zweck  zu  Grunde  liegt,  fOhrt  sie  die  Greschichte 
der  Verhältnisse  bis  in  die  Gegenwart  fort 

Biographisches,^^)  Von  der  grolsen  Idtteratur,  die  aus  AnlaÜB  des  300 j. 
Todestages  des  Alvaro  de  Bazan,  des  Siegers  bei  den  Terceras  ersdiienen 
ist,  kann  ich  mich  begnflgen,  die  gekrönte  Preisschrift  von  Altolaguirre^*) 
zu  erwähnen.  Die  Biographie  beruht  fast  ansschlielslich  auf  den  hs.  Original- 
Korrespondenzen,  aus  denen  nur  das  Wichtigste  einen  Anhang  von  200  ürkk. 
bildet^7-^<^)  Den  ersten  Borjas  hat  Höfler^^)  eine  eingehende  Studie  ge- 
widmet, in  welcher  die  Schilderung  der  span.  Legation  des  Kardinal  Boija 
besondere  Aufmerksamkeit  verdient,  wegen  der  Auffassung  über  das  Successions* 
recht  Isabellas  der  Katholischen.  Im  weiteren  berOhrt  sich  die  Arbeit  mehr- 
&ch  mit  dem  Aufsätze  Fita's®^)  über  den  ersten  Herzog  von  Gandia, 
welcher  auf  denselben  Qaellen  wie  Höflers  Arbeit  beruht  Zu  dem  Streite 
zwischen  der  Stadt  Barcelona  und  Ferdinand  I.  aber  die  Freiheit  des  Königs 


Madrid,  Bomero.  8.  138  S.  M.  2,00.  -—  76)  V.  Balagner,  Las  callea  de  Baitelona  e& 
1865.  tom.  I.  U.  m.  (=  Obras  20,  21,  28.)  Madrid,  Tello.  8.  680,  480,  548.  —  77) 
0.  Oarcia:  Brihoega  ysofaero:  Bot.  coatemporanea  1887.  Madrid,  Henumdei.  1887.  8. 
196.  —  78)  X  S-  C-  Oirbal,  Noticiaa  «obre  los  antiguot  gremios  y  oo&adiaB  de  Oeroaa: 
BeT.  de  GeroBa  1886/7.  —  X  F-  Pita,  La  Guaidia,  yUla  del  partido  de  Lillo,  prorincu 
de  Toledo.  Datos  bistoricoa:  Bol.  de  la  B.  acad.  de  la  hiat  11,  1887,  S.  373--431.  —79) 
id.,  Madrid  en  el  siglo  XII.  —  detde  1197—1275:  ib.  8,  9,  1886.  —  80)  T.  Domingo 
Palacio,  Docamentos  del  archiTo  general  de  la  riUa  de  Madrid,  tom.  L  Madrid,  impr. 
mnnicipal.  4.  488  S.  M.  15,00.  —  81)  X  J-  Morte,  MontUla.  MontiUa,  Torioe».  8. 
214  S.  —  82)  X  0.  Fernandea  Daro,  £1  fiiero  de  Sanabria:  Bol.  de  la  B.  aoad.  de 
laHist  18,  8.  281—91.  -.  83)  X  J-  Moraleda  y  Esteban,  Tradidonea  y  neaerdiw  de 
Toledo.  Toledo,  Menor  ha.  8.  —  84)  X  J-  Lopei  de  Ayala,  Laa  campasai  de  Yalilla. 
Madrid,  Fe.  XXXH,  211  S.  —  85)  M.  Danyila,  Origen,  natoxalesa  y  exteatton  de  1« 
derechoB  de  la  meu  maeatral  de  la  onleii  de  GalatraTa:  Bol.  de  la  B.  acad.  de  la  bist  18, 
S.  116—63.  —  85»)  (JB.  9)  Mari«jol,  Pierre  Marl^  d'Angbian.  ~  86)  A.  Altolagnirre, 
D.  Alvaro  de  Baz&n,  pirimer  marqaea  de  Santa  Gnu  de  Madela.  Madrid,  hneriaaoa.  4. 
XY,  575  S.  M.  10,00.  —  87)  X  ^  Blanco,  Blogio  biatorico  de  D.  Alvaro  da  Bann, 
primer  Marques  de  Santa  Gnu.  Madrid,  Latorre.  4.  82  S.  —  88)  X  0.  Fernaades 
Dnro,  Gentenario  tercero  de  D.  Alvaro  de  Baaan,  marqnee  de  Santa  Grus:  Bol.  da  la  B 
acad.  de  la  biat  18,  8.  185—223.  —  89)  X  £•  de  Navascnea,  Goronaa  heraldicas, 
liricas  y  epicas  en  loor  de  D.  Alvaro  de  Bazan.  Madrid,  Fertanet  8.  —  90)  X  ^*  ^-  ^* 
Yal lader,  D.  Alvaro  de  Bazan  en  Granada.  Madrid,  Hemandez.  8.  —  9J)  G.  v.  Höfler, 
Bon  Bodrigo  de  Boija  (Papst  Alexander  Yl)  u.  seine  Sohne.  Wien,  Tempsky.  foU  84  S. 
—  92)  F.  Fita,  D.  Pedro  Luis  de  Boija,  dnque  de  Qaadia:  Bol.  de  laB.  aoad.  de  la  bist 


§45.    Spanien.    Hibler.  111,58 

Ton  den  stftdtiachen  Abgaben  veröffentlicht  Roca^^)  ein  Protokoll  einer 
ätzong  des  Rates  als  Beitrag  znr  Biographie  Fiveller's.  A.  WeiP^)  hat  die 
Studien  Aber  den  Grafen  von  Fontaine,  die  er  ans  Anlab  der  Debatte  über 
die  Schlacht  von  Rocroy  begonnen,  zn  einem  biographischen  Bilde  des  Grafen 
erweitert  Herqnet*^)  widmet  dem  Johanniter  Groüsmeister  Heredia  eine 
Biographie,  yeranlalst  dnrch  die  kfirzlich  veröffentlichte  Chronik  von  Morea, 
die  er  verfabt.  Aach  die  historische  Bedentnng  des  vielseitigen  Mannes  war 
eine  hervorragende.  Rnbio  y  Llnch**)  widmet  einem  Mitgliede  der  Fa- 
milie Moncada  ans  dem  13.  Jh.  eine  Monographie.  D.  Bamon  zeichnete 
sieh  in  den  Manrenkftmpfen  ans  nnd  erlangte  die  höchsten  Worden  in 
Katalonien. ^7)  F.  Danvila^^)  unternimmt  es,  die  Valencianerin  D.  Carroza 
de  Yilaragnt,  die  fbr  eine  intrigante  Frenndin  D.  Pedros  galt,  zn  recht- 
fertigen, indem  er  sie  als  Vorkämpferin  fOr  die  kgl.  Rechte  gegen  das  Wieder- 
aofleben  nnionistischer  Gelttete  des  Adels  nnd  als  ein  Opfer  der  Rache  des- 
selben darstellt. 

Kolonialgeschich  te.^^)AvisdemGehieiedeTEntdeckungsgeschichte^^) 
sind  beinahe  ansschliefslich  Schriften  über  Eolnmbns  zn  verzeichnen,  aber 
tnch  bei  diesen  steht  die  grofse  Zahl  in  keinem  Verhältnis  zn  den  geringen 
Besoltaten.  Staglieno*^)  ist  abermals  so  glflcklich  gewesen  drei  Dokumente 
in  den  gennesischen  Archiven  zn  entdecken,  die  sich  auf  Kolumbus  und  seine 
Familie  beziehen;  allein  wir  lernen  aus  ihnen  nichts  wesentlich  Neues,  sie 
bestätigen  nur  bekannte  Thatsachen.  Harrisse  ^^^)  hat  in  einer  umfäng- 
lichen Veröffentlichung  seine  Stellung  zu  allen  streitigeren  Punkten  in  der 
Geschichte  des  Kolumbus  von  neuem  dargelegt;  allein  auch  hier  wird  die 
Wissenschaft  nicht  wesentlich  gefördert  Unterdessen  haben  die  italienische^^^) 
ud  spanische  Regierung  ihre  vorläufigen  Programme  für  die  bevorstehende 
Jubelfeier  bekanntgegeben.  Fern  andez  Duro^^^)  als  Mitglied  der  spanischen 
Eonunission,  hat  auch  schon  Proben  von  dem  in  Spanien  gesammelten  Ma- 
teriale  gegeben,  aber,  wie  merkwürdiger  Weise  immer,  wenn  er  über  Ko- 
lumbus schreibt,  mit  unbegreiflicher  Verleugnung  seiner  sonstigen  kritischen 
Standpunkte.  ^0»-"«) 


10,  1887,  a.  311—28.  —  98)  J.  N.  Boea,  Loi  doe  Fireller.  FiTener  en  el  Bcta  y  en  el 
^•ttio:  R0r.  da  doncias  hiat  5,  1887,  S.  6—16.  —  94)  A.  Weil,  Le  comto  Paul  Bernaxd 
de  FoBtttne.  Bar-VDoc.,  I^agaerre.  8.  —  95)  K.  Herqnet,  D.  JohannitergrofBrneia^ 
Hmdia  a.  seine  littenuriaehe  Bedeutung:  Z.  f.  allg.  Geach.  i,  8.  769—92.  —  96)  A.  Babio 
7  LUch,  D.  Chüllermo  Bamon  de  Moncada,  gran  aeneacal  de  CatalaSa.  Barcelona,  Bamirea. 
im.  8.  52  S.  —  97)  X  T.  Bodrignea,  £1  croniata  Alfonao  de  Palenda.  YaUadolid, 
Gtriria..  8.  lat  mir  nur  aoa  Citaten  bekannt  —  98)  F.  Danyila,  Biografia  de  la  ilaatre 
'Kl  Cairo^  de  Vüaiagat':  Bol.  de  la  B.  acad.  de  la  Hiat  13,  S.  402—51.  —  9S>)  £.  Beihe 
kliliogr.  Erginzongen  dieaea  Abechnitta  yerdanken  wir  Herrn  Bibliothekar  Dr.  Vincent  in 
Battimore.  —  981^)  X  J-  de  St  Bria,  Diaeovery  of  the  Origine  of  the  Name  of  America. 
K.  I.  iner.  Kewt  Co.  140  S.  M.  2,00.  —  98«)  £.  £.  Haie,  The  Name  «America': 
Critie  12,  S.  227.  —  99)  M.  Staglieno,  Tre  nnoyi  docamenti  aopra  Criatoforo  Ck>Iombo  e 
«0  padn:  Gionuüe  ligoatico  15,  1.  —  X  L.  T.  Belgrano,  La  Gaaa  di  Criatoforo  Colombo 
I  6«D0Ta:  Arte  e  Storia  7.  Firense.  —  100)  H.  Harriaae,  Chriatopher  Golamboa  and  the 
^  of  Saint  George  (UfSdo  di  San  Giorgio  in  Genora).  Two  lettera  addreaaed  to  Samuel  L. 
ItBarlow,  Saqv.  New  York.  fol.  126  8,  —  101)  C.  Gorren  ti,  Pzopoata  di  poblicanone 
4i  doemnenti  Colombiani  nella  rieorrensa  del  qnarto  centenario  deUa  acoperta  dell'  America: 
BbU.  deU'  iaatit  ator.  itaL  4,  S.  10/3.  Yergl.  ib.  p.  108—10  n.  6,  S.  7—11.  —  102)  0. 
^eriftides  Dnro,  Notidaa  de  D.  Cristobal  Colon,  almirante  de  laa  Indiaa:  Bol.  de  la  B. 
«a^  de  la  hiat  12,  8.  410—20.  —  103)  X  J-  S.  Jorrin,  Varioa  aotografoa  ineditoa  de 
Ciiitobal  Colon  y  el  coarto  centenario  dd  deacabrimiento  de  America.  Habana.  4°.  24  8. 
—  104)  X  A.  Mafios  y  Gomea,  Loa  jereianoa  y  el  aegondo  riaje  de  Criatöbal  Col6n. 
Bitot  ineditoa:  Bol.  de  la  B.  acad.  de  la  hiat  12,  S.  425-32.    Bechnungen.  —  105)  X 


111,54  §^fi-    Sponiaii.    Hibler. 

Unzngftnglich  blieb  mir  eine  neae  Aosgabe  von  Pigafettas*^^)  Schrift 
über  die  Weltunsegelnng  der  Magellianschen  Schiffe.  Gaffarel^^*)  steüt  zs- 
sammen,  was  französische  Seeleute  oder  fremde  im  Dienste  Frankrdchs  zur 
Erforschnng  Amerikas  beigetragen. 

In  der  eigentlichen  Eolonialgeschicbte  ist  &st  ansschlieüslich  Mexiko  mit 
gröfseren  Werken  bedacht  worden.  Bancrofts  Riesenwerk  hat  im  Beriditi- 
jahre  Mexiko  erreicht, ^^>a)  die  Ureinwohner,^^'b)  ihre  Enltnr,^^^)  die  ein- 
zelnen Oberreste  derselben^ ^^)  werden  in  einer  Reihe  kleiner  An&fttze  be- 
handelt Im  Anschlob  an  die  neae  mexikanische  ürkk.8ammlang  von  Garcia 
Icazbalceta  teilt  Fabie^^')  drei  Briefe  Mendieta's  an  Ovando  mit  ans  de& 
Jahren  1674 — 87,  die  ganz  besonderen  Wert  fftr  die  Geschichte  dieses  be- 
deutenden Mannes  haben,  da  sie  die  einzigen  sind,  ans  denen  ynr  etwas  Aber 
seine  Heimat,  Jagend  n.  s.  w.  erfahren. 

Cappa^^^)  setzt  seine  Stadien  über  das  spanische  Amerika  fort,  aber 
obwohl  er  anf  Grand  angedruckter  Urkk.  zar  Eroberong  von  Peru  schreibt, 
bringt  er  doch  nichts  Neues  vor.  Hochinteressant  ist  eine  von  Peralta"^) 
veröffentlichte  Urk.  von  1620,  aus  welcher  hervorgeht,  dals  das  Projekt  an» 
interozeanischen  Kanals  dardi  den  San  Jnan  in  den  Nicaragua  See  bereits 
damals  in  ganz  ähnlicher  Weise  geplant  war,  als  es  jetzt  wieder  in  Aoasicht 
genommen  ist.  Zum  Vergleich  ist  der  vom  Kongreis  der  Ver.-*Staatea  ge- 
billigte Entwurf  mitabgedruckt. 

Montero,'^^)  welcher  die  Geschichte  der  Philippinen  zu  seinem  Spezial- 
fach gemacht  hat,  veröffentlicht  eine  Schilderung  der  Kämpfe  gegen  see- 
räubeiische  Angriffe  von  der  Entdeckung  bis  zur  Gegenwart  anf  Grund  T0^ 
zflglicher  Materialien.  —  Galindo^^^)  giebt  eine  vollständige  Geschiebte 
der  spanischen  Besitzungen  in  Afrika.    Obwohl  eingehend  und  von  dokumen- 


B.  Vazqaez  Illa,  La  casa  de  Colon  en  Yalladolid:  Bol.  de  la  aoc  geogr.  de  Madzid  34, 
S.  21—42.  Gedenktafel.  — -  106)  X  A.  Baldaaano  y  Topete,  America  6  GolonaBa:  i1w 
S.  7—20.  —  107)  X  H.  Harriaae,  Chriatoph  Golambna  im  Orient:  Cfil.  Biblioftlielvwei» 
5,  S.  1S8/9.  —  108)  X  F-  Gorbani,  Chriatopbe  Colomb  Cone.  Paria.  18^  XXIH, 
281  S.  M.  8,50.  —  109)  X  Criatoforo  Golombo  atadiö  in  Payia.  Paria,  Bizioni.  18S7. 
16.  12  S.  —  110)  X  H.  Weitemeyer,  Hver  ligger  ColambitB  begniTOt?  Qeogr.  Tid^. 
9,  S.  101.  Vergl.:  D.  Nator.  NF.  14.  No.  20,  22.  --  Hl)  V.  Pigafett&,  Fnoiar 
Toyage  aatonr  da  monde  aar  Teacadre  de  Magellan  etc.  Paria,  Delagraye.  16.  813  8>  — 
112)  P>  Oaffarel,  Lea  Fran9aia  aa  deI4  dea  mera.  Lee  d4ooaTreani  Pran^  da  XIV*  n 
XVI«  ai^e.  Paria,  Challamel.  8.  X,  285  S.  —  112»)  H.  H.  Bancroft,  History  of  tbe 
Pacific  8Utea  toI.  XIV.  Mexico.  toI.  6.  San.  Franciaoo.  Hiatory  Co.  0.  XU,  760  S. 
IL  18,00.  |[NatioD  46:492.]|  —  112b)  Aateca  and  Tolteca:  AU  tbe  Jear.  62,  &  lU. 
(Popolür).  —  112«)  H.  fl.  Bancroft,  Andent  Ciriliaation  of  Mexico:  Am.  Aatiq.  10,  S.  21 

—  11 2«)  C.  A.  Sawyer,  Ancient  Civiliiation  and  religiona  of  Mexico:  üniT.  Q.  45.  S.  471 

—  J.    F.   Harat,    Memoriala   of    tbe   Toltec   Bace:   Metb.    Her.   48,   S.  179.    —   lli4) 

A.  H.  Noll,  Mexican  Oarial  placea:  Am.  Arob.  24,  8.  17.  —  S.  B.  Braika,  Fyi» 
mida  of  Teotibnacan,  Mexico:  Am.  Antiq.  10,  S.  115.  —  A.  D.  Le  Plongeoa,  D»- 
ooyery  of  Tocatan:  Mag.  Amer.  Hiat.  19,  S.  50.  —  D.  Daly,  Mexican  Mnaafth:  Bei 
Mag.  (from  Gent  Mag.)  111,  S.  619.  ->  A.  H.  Noll,  Aztec  Calendar  and  tbe  Saeii- 
ilcial  Stone:  Am.  Arcb.  28,  S.  127.  —  118)  A.  M.  Fabi4,  Hiatoria  de  Mqieo:   BoL  d«  Ja 

B.  acad.  de  la  biat  10,  1887,  S.  6d--75.  —  114)  B.  Cappa,  Eatadioa  critioo«  aeerea  de 
la  dominacion  espanola  en  America.    III  La   conqniata  del  Pero.     2.  ed.    Madrid,   Dabrol. 

4.  823  S.  M.  8,50.  —  115)  M.  M.  Peralta,  £1  canal  interoceanico  deNieazagoa  y  Coats 
Bica  en  1620  y  en  1887.  Braaelaa,  Merteaa.  1887.  4.  86  S.  —  116)  X.  Montero  r 
Vi  dal,  Hiatoria  de  la  pirateria  malayo-mabometana  en  Mindanao,  Jolö  y  fioneo,  tom.  I.  II. 
Madrid,  Tello.  8.  —  117)  L.  Galindo,  Hiatoria  riciaitadea  y  politica  tndidoiial  de  Bapa:! 
reapecto  de  ana  {KMeaionea  en  la  coata  de  Africa:   Memoriaa  de   la  B.  aeid.  do  la  biat  11t 

5.  l->488. 


ilBA.    FziDO«»  MA.  (1886/7.)   Kohler.  ni,55 

tejflehen  Belegen  begleitet,  rechtfertigt  die  Arbeit  doch  nicht  die  Erwirtnngen, 
die  sie  erweckt,  da  der  Vf.  sich  von  seinem  Ffttriotismns  zn  oft  yerleiten 
l&lat,  die  historisch-kritische  Methode  zn  verieagnen. 


§46A. 

France  987—1515.*) 

Ch.  Kohler. 

1.  Hlstoire  göii^rale  (1886/7.) 

Documents  et  crUique  des  sources.  A  la  seconde  moitiö  dn 
10*  8.,  c'est-ä-dire  ä  la  fois  anx  p^riodes  carolingieune  et  capitienne, 
appartiennent  la  plnpart  des  ^chartes  de  St  Jnlien  de  Tonrs'  retronvöes  et 
pablifes  par  Gh.  de  Grandmaison.'-^^)  Une  senle  est  ant^rienre  an  9*  s.; 
eile  parait  datte  de  la  7^^*  annöe  de  Charles  le  Gbanve,  donc  de  847.  In- 
d^pendamment  de  Tint^ret  pal^ographiqne  et  diplomatique  qni  s'attache  ton- 
joars  k  des  documents  d'nne  ^poqne  anssi  recul^e,  Ind^pendamment  de  lear 
importance  ponr  Thistoire  des  institntions  et  ponr  la  topographie  locale,  ces 
chartes  fonmissent  encore  qnelqnes  renseignements  k  Thistoire  politique. 
L'one  d'elles  porte  la  Signatare  de  Hngnes  Capet;  plnsieurs,  Celles  des  comtes 
d'Anjon  et  de  Blois;  le  No.  35  est  an  dipl6me  da  roi  Robert  ponr  St. 
Magloire  de  Paris,  d^jä  pnbli6  d'aillenrs.  La  fa^on  dont  elles  ont  6t6  d6- 
coayertes  est  cariease.  Vers  1830  la  plapart  des  documents  provenant  de 
St  Jnlien  de  Tonrs  fnrent  vendus  k  an  relienr  qui  les  ntilisa  ponr  la  cou- 
ferture  des  registres  de  T^tat  civil  de  1831.  En  1880  d^jä,  le  greffier  dn 
tribnnal  de  Loches  reconnnt  et  fit  r^int^grer  dans  les  archives  dlndre  et 
Loire  53  fragments  de  ces  pitees.  Les  recherches  ponrsnivies  par  Grand- 
maison  ont  permis  d*en  retronver  encore  38.  —  Pron'^)  a  rendn  an  grand 
serrice  en  pnbliant  le  premier  nne  Edition  critiqne  et  complöte  des  ^Histoires 
de  Raonl  Glaber'.  H  a  employ^  k  cct  effet  les  mss.  de  Paris  et  nn 
ms.  da  fonds  de  la  reine  Christine.  Dans  la  courte  mais  substan- 
tielle notice  quMl  a  mise  en  tdte  du  texte,  il  Studie  snccessivement  la  vie  de 
Baool  Glaber  et  la  fagon  dont  il  a  compos^  son  oeuvre ;  il  d^termine  T^poqne 
oü  celle-ci  fut  achev^e,  en  d^crit  les  mss.  actnellement  existants  et  en 
innm^e  les  ^ditions  ant^rienres.  —  Un  document  ^crit  dn  temps  de  Glaber 
a  6t6  exhum^  de  la  Vaticane  (Reg.  Christ  No.  585)  et  publik  par  L. 
Auvray.*!)    Cest  un  r^cit  original  de  la  cons^cration  par  Robert  le  Pienx 


*)P<mrl«tp4riodMiD^TUi^.dtotrIoTi]ig.T.}§12.18(r68p.JB.9,II,ll— 85;  10,11,11—38). 
—  QiiMt»Hii  oeltiqnet  en  Ang^Idterre  ▼.  {  49  A***.  —  1-19)  0.  de  Grandmaiaon,  Fragments  de 
Cii»art8idalO«t.proTemmtde8t  JaliendeToan:BBGli.47, 1886,  p.  S26^478.  Tir.  ä  p.  Nogent- 
^BotzotDupeley-OcniTenieiir.  182  pp.  |[RC.  21,  1886,  15  fttr.  (J.DelaTille  le  Ronlx); 
^'  22,  1886,  8  aofit  (0.  de  Grandinaison).]|  —  20)  Baonl  Glaber,  Les  cinq  liyres  de 
•«■  HisloitM  (900—1044),  publik  par  M.  Proo.  Paris,  Picard.  1886.  16—148  pp.  — 
zl)  L.  AttTray,  üne  sonree  de  la  Vita  Boberti  regia  da  meine  Helgand:  MAH.    7,  1887, 


ni,56  i^^^    Fnnca,  MA.  (1886/7.)    Kohler. 

de  r^lise  de  St  Aignan  d'Orltens,  reconstrnite  soiis  son  rdgne.  Le  nu. 
oü  il  se  troQve,  est  fonn6  de  firagments  dont  plosiearB  semblent  provenir 
de  Tabbaye  de  Fleary-snr- Loire.  On  est  port6  k  croire  qae  le  rMt  en 
Qüestion  ^tait  destin6  k  faire  partie  d'ime  chroniqüe  de  St.  Aignan  on  de 
Flenry  qni  n'a  jamais  6t6  6crite.  RMig6  entre  le  20  jnillet  1031  et  le  25 
Jnillet  1032,  il  a  ^t6  reprodnit  presqne  textuellement  par  le  moine  Helgaad 
dans  sa  Yie  da  roi  Robert.  —  Neos  franchissons  maintenant  nn  siMe  ponr 
arriver  k  Tezcellente  6tnde  qne  nons  donne  O.  Hflffer**)  snr  leg  'sonrces 
de  la  yie  de  St.  Bemard',  6tade  qni  a  fonrni  la  matiöre  d'nne  pol^miqne  assez  me 
entre  cet  historien  catholiqne  et  son  critiqne  Protestant'^)  L'antenr  qni 
se  propose  d'6crire  nne  biographie  complöte  de  Tillnstre  abb6  de  CSairvanx 
a  commenc6  par  ezaminer  sons  tontes  lenrs  faces  les  docnments  dont  il  se 
servira  plns  tard.  Ce  sont  les  rfenltats  de  cet  ezamen  qn'ii  nons  apporte 
dans  son  petit  livre,  oü  il  passe  snccessivement  en  reyne  les  trois  sonroes 
principales,  seit  les  vies,  les  Inendes  et  les  lettres.  Yingt-qnatre  lettres  in^ 
dites  sont  publikes  en  appendice.  On  ne  sanrait  s'empdcher  de  regretter 
qn'nn  si^et  anssi  inünemment  national  et  ponr  T^tode  dnqnd  presqne  tons 
les  matirianx  sont  en  France,  n'y  ait  pas  encore  ^tk  trait6  s6riensement  — 
Nons  terminerons  ce  qni  conceme  le  12*  s.  en  citant  denx  conrtes  notices: 
Tone  dans  laqnelle  A.  Molinier*')  pronve  qne  Snger  est  Tanteur  de  la 
'Chroniqne  dite  Historia  Lndovici  YU',  ponr  la  partie  comprise  entre  les 
annfes  1137  et  1152;  l'antre  de  B.  Hanr6an*^)  snr  la  'chroniqae  de 
Hngnes  de  St  Victor'.  Cette  cbroniqne,  cit6e  par  Bigord  et  par  Albdric  de 
Trois-Fontaines,  qni  en  d^signe  Tantenr  sons  le  nom  de  magister  Hugo,  est 
inMite.  Elle  porte  ponr  titre:  'Liber  de  tribns  maiimis  circnmstanciis 
gestomm  id  est  personis,  lods,  temporibns^etelleconsisteen  tableanxcbrono- 
logiqnes  qni  deyaient  6tre  trte  ntiles  tant  anx  ^coliers  qn'anx  maitres.  Cette 
circonstance  expliqne  le  sncc^  qn'elle  a  en  an  moyen  üge  et  qn'atteste  le 
grand  nombre  de  copies  qni  nons  en  ont  ^te  transmises. 

Un  docnment  d*ane  importance  bien  plus  grande,  la  Thilippide  de 
GniUanme  le  Breton'  a  6t6  pnbli6e  par  F.  De  lab  or  de  *^)  dans  la  collection 
de  la  Soci6t6  de  lliistoire  de  France.  £n  t£te  de  Tödition  D.  a  mia  nne 
introdnction  critiqne  snr  la  yie  et  les  oenyres  de  Bigord  et  de  Gnülanme  le 
Breton.  Cette  introdnction  ne  fait  qne  r^p^ter  les  räsnltats  ezpos^  par  lai 
en  1884  dans  la  Biblioth^ne  de  l'Ecole  des  Chartes  snr  le  premier  de  ces 
antenrs,  et  en  1885,  dans  la  Biblioth^qne  des  £coles  de  Borne  et  d'Athdnes 
snr  le  second.  Nons  n*y  insisterons  donc  pas  de  nonyean.  Nons  ne  dirons 
rien  non  plns  d*nne  notice  de  £.  Sayons,'^)  dont  le  si^et  ne  rentre  qne 
trte  indirectement  dans  le  cadre  de  ce  compte-rendn;  mais  il  Importe  de 
signaler  les  obsenrations  de  Lnchaire'^)  snr  la  cbroniqne  contenne 
dans  le  ms.  5949  A.  de  la  Bibliotb^qne  Nationale  k  Paris.  Ce  ms. 
est   nne   copie   faite  an  17"  s.  ponr  la  coUection  des  bistoriens  des  Gaules 


p.  468—71.  —  22)  G.  Hflffor,  Yorstadien  tu  e.  Dantellong  d.  Lebens  n.  Wixkeni  d.  heiL 
Ben.  T.  GlairTBoz.  Münster,  AMhendorfL  1886.  11^246  pp.  |[BC.  S4,  1887,  ^  498 
(A.  Lnehftire)]!  —  22«)  y.  JB.  9,  II,  181>^.  —  28)  A.  Molinier,  Sager  inteor  d'ana 
partie  de  la  chroniqae  dito  Historia  Ladoyici  VU.:  BEOk.  48,  1887,  p.  286/8.  —  24) 
B.  Haar4aa,  U  chroniqüe  de  Hngnes  de  St  Victor:  JSay.  mai  1886,  p.  803/6.  —  2&) 
GnU.  Le  Breton,  La  PhiUppide,  publice  ponr  la  Soc.  de  l'hiit  de  Fr.  par  Fr.  DeUborde. 
Paris,  Loones.  1886.  88—12—518  pp.  —  26)  Bd.  Sayons,  VUlehardonin ;  da  canusttre 
moral  de  sa  cbroniqne:  ST.  126,  p.  882—42.  1886.  —  27)  A.  Lachaire,  Uae  trit 
ancienne  bist,  de  France;   le  ms.  6949  A.  de  la  BibUoth.  Kationale:    BH.  84,  p.  269—76. 


{46A.    Fnaca,  MA.  (1886/7.)    Kohler.  111,57 

de  Dachesne,  d'aprte  an  original  appartenant  k  Tabbaye  de  St.  Denys. 
Lachaire  croyait  cet  original  perdn.  II  se  trompait;  et  cW  la  lectore 
meme  de  son  article  qni  a  permis  k  A.  Molini  er'®)  de  le  retroaver 
8008  le  No.  554  de  la  Bibliothöqne  Mazarine.  Le  ms.  porte  le  titre 
d^Annales  regni  Franco^un^  £n  rtaliti  ces  annales,  qoi  vont  de  1057  k 
1270,  8ont  nne  histoire  oniyerselle  oü  Thistoire  de  France  tient  la  plus  large 
place.  Elles  n'i^oatent  pas  beanconp  k  ce  qne  neos  donnent  d'aatres 
chroniqnes.  B6dig6es  en  effet  vers  le  milien  dn  14*  8.  d'aprte  les  chroniqnes 
de  Onillanme  de  Nangis  et  d'aatres  histoires,  qoi,  poor  la  plnpart,  sont 
bradoitee  dans  les  Grandes  Chroniqnes  de  France,  elles  ne  constitnent  pas 
nne  asawre  originale.  Elles  offrent  ntenmoins  nn  certain  int^t,  snrtont 
ponr  la  p6riode  antörienre  k  1226,  k  canse  de  certains  passages  dont  la 
soorce  ne  nons  est  pas  connne.  DWe  fiB^^n  g6n6rale  les  renseignements  qne 
foomissent  ces  passages,  penvent  itre  tenns  ponr  ezacts.  —  Un  travail 
snalogne  k  celni  de  Lnchaire  a  6t6  fait  par  P.  Meyer**)  ponr  le  ms. 
n,  6,  24  de  la  biblioth^ne  de  rUniversit^  de  Cambridge.  Ce  ms. 
extent6  an  milien  dn  14*  s.,  probablement  k  Caen,  contient  en  üedt  d'oenyres 
historiqnes:  l^  des  Annales  latines,  allant  jnsqn'en  1253;  2®  nne  chroniqne 
de  Normandie  k  pen  pr^  identiqne  k  celle  qn'a  publice  Fr.  Michel  dans  ses 
Chroniqnes  angio-normandes,  pp.  4 — 73;  3^  nne  chroniqne  des  rois  de 
France  de  Torigine  k  1215  enriron;  4^  nne  chroniqne  des  rois  d'Angleterre 
de  Gnillaome  I*'  k  la  3*  croisade.  Meyer  pnblie  le  texte  de  cette  demiöre 
chroniqne  qoi  parait  £tre  nne  des  sonrces  de  Philippe  Monsket.  —  ^Vincent 
de  Beaavais'  a  6t6  Tobjet  d'nne  bonne  monographie  de  Giambelli.*^)  On 
y  tronyera  nne  6nnm^ration  de  ses  oenyres,  nne  analyse  de  son  Specnlnm 
faistoriale,  des  indications  assez  d6taill6es  snr  les  sonrces  oü  il  a  pnis^  et  en 
particniier  snr  Helinand.  —  Mentionnons  ici  en  passant  nne  description  faite 
par  L.  Delisle*^)  des  ezemplaires  royanx  et  princiers  da  Miroir  historial, 
e'est-äpdire  de  la  tradnction  da  Specnlnm  historiale  par  Jean  de  Yignay.  — 
Chaqne  ann6e  presqne  voit  s'accroltre  le  nombre  des  travanz  relatife  k 
Joinyüle.  Non  senlement  on  pnblie  k  nonvean  son  'Histoire  de  S.  Lonis' 
on  des  extraits  de  cette  histoire,  comme  Tient  de  le  faire  G.  Paris,**)  ponr 
9er?ir  k  T^tnde  de  la  langne  dn  13*  s.,  mais  on  recneille  avec  le  plns  grand 
Boin  les  chartes  frangaises  6man6es  de  Ini.  On  sait  qne  ces  chartes  ont  6t6  d'nn 
grand  seconrs  ponr  r6tablir  an  point  de  yne  philologiqne  le  texte  de  ses 
oenTres,  alt^r^  par  les  copistes.  £n  voici  nne  nonvelle,  tronvde  par  G. 
Saige**)  dans  les  archives  de  la  principant6  de  Monaco.  C'est  nn  jnge- 
ment  arbitral  rendn  en  1258  dans  nne  contestation  entre  Gancher,  comte 
de  Bethel,  et  son  fröre  Manassds,  seignenr  de  Bonrcq.  Les  archives  de 
Monaco  en  possMent  denx  exemplaires,  Tnn  dressö  ponr  Gancher,  l'antre 
ponr  Manassds,  chacnn  mnni  d'nn  scean  presqne  intact  de  Joinville.  Cette 
pito,  dont  nne'transcription  se  tronye  dans  le  cartnlaire  des  comtes  de 
Bethel,   avait   6t6   pnbli6e   A^jk   par   L.    Delisle   avec  ce  cartnlaire.     Mais 


1887.  —  28)  A.  Mol  ini  er,  Andenne  cbronique  latine  de  S.  Denys:  BECh.  48,  p.  728. 
1887.  •*  29)  Kotioet  et  extniti  d.  mss.,  3S,  2*m6  partie.  Paris,  Imprim.  Netion. 
1887.  —  gO)  ai»mbelli,  Di  VinceDio  Bellovaceiiee  AcLinceiRendi-G.  2,  Cmc.  8.  1886, 
p. 5€2.  —  31)  L.  Delitle,  Exemplaiies  royauz  et  princien  du  Miroir  historial  (15^  s.): 
6a.  utbUL,  11,  1&86,  p.  87—101.  —  32)  6.  Paris,  Extraits  de  la  chanson  de  Boland 
it  de  la  rie  de  &  Louis  per  J.  de  JoinTÜle.  Paris,  flaehette.  1887.  -—  38)  0.  Saige, 
üne  Charte  Inn^aase  de  Jean  de  Joia?ille  en  double  ezemplaire  soell^:  BECh.  47,  p.  6 — 16. 


111,58  i  A6A.    Fnnoa,  HA.  (1886/7.)   Kohler. 

l'orthographe  en  avait  6t6  modifiöe  par  les  oopistes  da  14*  s.  H  n'6tait 
donc  pas  inatile  d'en  donner  ane  nonvelle  Mition.  —  Le  rtgne  de  Phi- 
lippe le  Hardi,  sur  leqael  neos  anrona  ä  signaler  plus  loin  ime  oeaTre 
capitale  ne  s'est  enrichi  d'aacim  docament  nonveaa;  tandis  qae  ponr  l'histoire 
de  Philippe  le  Bei,  d6jä  si  bien  partag6e,  6.  Bandoain'^)  doob  apporte 
encore  de  nombrenz  mat6riaox.  C'est  ane  s^rie  de  lettres  da  roi  extraites 
des  archiyes  da  midi  de  la  France ,  et  qoi,  sans  foornir  d'aillenrs  ancnn 
renseignement  important  poar  rhistoire  politiqae,  permettent  de  p6n6tier  plus 
k  fond  dans  les  rapports  de  la  coaronne  avec  le  cleig^  langnedoden,  en 
particalier  avec  T^vdqae  de  Tooloase.  n  est  fteheox  qn'elles  n'aient  pss 
6tä  pobliöes  ayec  on  sein  plos  minatieox.  Les  faates  abondent  dans  oette 
^tion  et  les  notes  y  sont  trop  rares.  La  pr6fiice  n*a  soavent  qa^an  vagve 
rapport  avec  le  contena  des  lettres.  B.  j  aborde  an  grand  nomhre  de 
qnestiona,  mais  il  ne  les  approfondit  pas. 

La  plapart  des  pablications  et  des  analyses  de  docaments  se  rappor- 
tant  k  la  piriode  des  Valois^  toachent  de  prds  on  de  loin  k  Thistoire 
de  la  guerre  de  Cent  ans.  Nons  les  ezaminerons  aatant  qne  possible  daofi 
lenr  ordre  cbronologiqae,  sans  division  par  r^es.  —  En  dehors  d'ane  lettre 
de  Tan  1351  on  1352  adresste  aa  roi  Jean  par  an  inconnn,  qoi  6tait  all6 
en  conr  de  Borne  ponr  obtenir  Sa  dispensadon  d'estre  promeas  k  sains 
ordres  de  prestre','^)  la  premi^re  Mition  qne  nons  rencontrions  est  celle  de 
la  famense  ^Ordonnance  de  1357%  riimprimfe  k  Tosage  des  eandidats  i 
l'agregation  d^bistoire.  L*Mitear,  Gh.  Y.  Langlois,*^)  s'est  bom6  k  repro- 
daire  le  texte  da  Recaeil  des  Ordonnances  (t  m,  pp.  121 — 46),  mais  en  le 
collationnant  de  nonveaa  snr  le  registre  ^ronge  vieil  da  Cfa&telet',  actaellement 
aax  Archiyes  Nationales.  —  On  ne  possMe  pas  encore  de  bonne  Mition  des 
principales  oenvres  de  Christine  de  Pisan.  M.  Roy,^^)  dont  Tintentioo 
parait  6tre  de  combler  cette  lacane,  a  commenoö  par  imprimer  ses  ooayres 
po^tiqnes.  Noas  ne  nons  arrdterons  pas  aax  pitees  pabli^es  daas  ce  volome; 
elles  ne  donnent  en  effet  aacan  renseignement  atile  k  Fhistoire;  mais  nons 
deyons  appeler  Tattention  snr  Tlntrodaction  oü  la  vie  et  les  oavrages  de 
Christine  sont  Tobjet  d^observations  excellentes.  —  Yoici,  en  revancbe,  vn 
docament  de  premier  ordre,  4a  chroniqne  da  Mont-St-Micber  (1343  ä  1468) 
dont  S.  Lnce'^)  neos  avait  doDn6  la  premidre  partie  en  1885  et  dont  11 
nons  apporte  maintenant  la  fin.  II  y  a  Joint  de  nombreases  notes  et  plti- 
siears  pi^es  sor  les  6y6nementB  qni  y  sont  racont6s,  c'est-JHlire  sor  la 
defense  de  la  Basse-Normandie  pendant  Toccnpation  anglaise.  —  Moins 
importantes  assnr^ment,  mais  dignes  cependant  d'ötre  consalt^es,  sont  les 
'Chroniqnes  de  Jean  Tarde  qae  pablie  le  vicomte  6.  de  G6rard  ayec  mie 
introdaction  de  G.  Tarde.^^)    L'antear  de  ces  chroniqnes,  chanoine  thMogal 


1886.  —  34)  A.  fiiadonin,  Lettres  inMites  de  Philippe  le  Bei.  Paria,  Champion.  1887. 
—  35)  U.  Oheyalier,  Probleme  hiat:  lettre  d'an  inconnn  an  roi  de  Franee  Jaaa  II: 
Ball.  hiat.  ecclöa.  dioc.  Valence.  1886,  mai-jnin.  —  36)  Ordonninee  falte  en  oona^aflooe 
de  rasaembl^e  d.  troia  6tata  de  France  de  la  Langaedoll  k  Paria  au  moia  de  man  135€t 
pnbl.  par  Ch.  Y.  Langloia.  Paria,  A.  Kcard.  1886.  45  pp.  —  S7)  Chriatine  de 
Piaan,  OBaTres  poitiqaes,  pnblite  poar  la  Soc.  d.  ane.  textea  it.  par  M.  Boy.  Paiiit 
Finnin  Didot.  1887.  38^880  pp.  —  38)  Chroniqne  da  Mont-Bt.-Michel  (1S43  4  1468), 
publ.  avec  notea  et  piicea  relat  an  Mt.  St.  Michel  et  k  la  d4fenae  de  la  Beaae-KormaBdie, 
par  S.  Laoe,  Soci4t6  d.  ane.  textea  fran^.  t.  U.  Paria,  Firmin  Didot'  1886.  864  pp.  — 
39)  Jean  Tarde,  Chroniqaea  on  Table  ohronologiqae  de  I'^gliae  de  Sariat,  pobl.  par  le 
Tioomte  6.  de  64rard  aTec  nneintrod.  de  Gabriel  Tarde.   Paria,  Oiidin  et  A.  Pioaid.   1887. 


{46A.    Fnnca,  KA.  (1S86/7.)   Kohler.  111,59 

et  vicaire  gtatanl  de  Sarlat,  £tait  ii6  en  1561;  il  moorat  en  1636.  Son 
(BUTre,  Sorte  d'histoire  poUtiqae  et  religiease  de  la  France,  va  des  origines 
k  Tan  1624.  Elle  est  trte  pen  snre  pour  la  partie  ancienne;  oiais  k  partir 
de  r^poqne  de  la  gaerre  de  Gent  ans,  eile  acqoiert  ane  certaine  Taleor. 
Tirde,  en  effet,  a  consnlt^,  oatre  des  sonrces  connnes,  des  piöces  locales  fort 
curieiises.  H  fait  prenve  d'intelHgence  et  d'impartialit^.  Le  texte  est  pnbli6 
a?ec  soin.  L'^teor  l'a  accompagn6  de  notes  et  d'appendices.  Quant  ä  la 
pr6£soe,  terite  par  G.  Tarde,  eile  re^dt  trop  sonvent  nn  ton  dithyrambiqne 
qvi  fl^aecorde  mal  avec  le  siget.  On  y  tronvera  cependant  nombre  de 
rensdgnements  intiressants,  en  particnlier  snr  les  rapports  de  J.  Tarde  avec 
Gtlil^.  —  R  l2arn^<>)  pablie  le  ^compte  des  recettes  et  des  d^penses  da 
roi  de  Nayarre  en  France  et  en  Normandie  de  1367  ä  1870',  avec  une 
pi^fue  par  6.  A.  Pr^yost.  —  A.  Hellot^^)  met  an  jonr  nne  ^Charte  de 
Beitrand  Dngaesclin',  du  2  octobre  1374,  portant  donation  de  la  terre  de 
Charlemesnil,  prte  Longneyille  en  Normandie,  ä  Jean  d'Estonteville,  6cayer 
Corps  de  Charles  YI,  en  1385,  et  capitaine  des  ch&teanx  de  Yemon  et 
Yemonnet,  en  1387,  6poqne  oü  il  fit  mettre  en  prose  la  chroniqne  de 
Bertrand  Dognesclin,  de  Cnvelier.  —  B.  Zeller ^*)  fait  paraitre  sons  le 
titre  ^Les  Armagnacs  et  les  Boorgnignons;  la  commnne  de  1413%  nne  sirie 
d'eztraits  da  Beligieax  de  8.  Denys,  de  Monstrelet  et  de  Jav6nal  des  Ursins. 
—  En  collaboration  avec  A.  Lach a Ire, ^')  et  d'aprds  le  m6me  plan,  il 
neos  doune  sar  Charles  YII  et  Joanne  d*Arc  des  fragments  de  Monstrelet, 
da  Joomal  d'an  boorgeois  de  Paris,  de  Perceval  de  Cagny,  de  Jean  Chartier, 
des  proc^  de  condamnation  et  de  r6habilitation  de  Joanne  d'Arc,  enfin 
d'actes,  ordonnances  et  lettres  de  Charles  YII.  Ces  deaz  demiers  oavrages 
ont  et^  composte  k  Tosage  des  6tadiants;  celni  de  M"^*  de  Witt,^^)  oü  noas 
tronvons  le  ^exte  abr^6  coordonn^  et  tradait  des  chroniqaears  de  Thistoire 
de  France,  de  Monstrelet  ä  Comniine8\  est  platöt  destin6  an  grand  pnblic.  Les 
^indits  n'aoront  rien  k  j  apprendre.  D  ne  sera  pas  inatile,  an  contraire,  de  lenr 
iignaler  comme  an  mod^e  de  saine  critiqne  le  travail  de  A.  Le  Yavassenr^^)  sar 
la  valeor  historiqae  de  la  'Chroniqne  d'Arthnr  de  Richemont',  compos^  par 
ßuillaame  Grael.  L'aatear  y  tonm^re  les  jngements  divers  qoi  ont  M  port^s  snr 
oette  chroniqne  et  il  soomet  k  an  examen  approfondi  les  renseignements  qu^elle 
fonmit  snr  la  jeanesse  d'Arthnr  de  Richemont,  snr  sa  condnite  aa  moment  de  sa 
pr§pond6rance,  sar  sa  disgrftce,  sar  ses  campagnes  contre  les  Anglais  jns- 
qn'aox  trdves  de  1444,  sar  son  attitnde  pendant  les  treves,  snr  la  conqnfite 
de  la  Normandie,  snr  ses  actes  comme  goavemenr  de  cette  province,  pnis 
oomme  dnc  de  Bretagne,  enfin  snr  le  caract^re  g6n6ral  de  la  chroniqne.  — 
L'^dition  des  lettres  de  Lonis  XI^^)  se  ponrsait  r^aliörement  Le  tome  in 
a  parn  en  1887.  II  va  de  1465  ä  1469.  Un  bon  tiers  des  lettres  qa'il 
contient  sont  adress^es  an  dnc  de  Milan  la  plapart  des  antres,  anx  bonnes 


—  40)  K  Isarn,  Le  oompte  d.  recettet  et  d.  diente*  da  roi  de  NavaiTe  en  France  et 
«B  Normandie,  1867^70.  Pari«,  A.  Picazd.  1SS6.  146—511  pp.  —  41)  A.  Heilot, 
Uae  donation  par  Bertrand  DagneMlin:  BH.  35,  p.  S88— 92.  1887.  —  42)  B.  Zeller, 
Lflt  Armagnacs  et  les  Bourgnignona ;  la  comraime  de  1418.  Pari«,  Hachette.  1886.  —  43) 
B.  Zeller  et  A.  Lnchaire,  Charles  \n  et  Jeanne  d'Arc.    Paria,  Hachette.     1886.     167  pp. 

—  44)  M»e  da  Witt,  Les  chroniqueurs  de  Thist  de  Fhace  depois  les  originei  jnsqa'aa 
16«  s.  Paris,  Hachette.  1886.  4*'.  708  pp.  —  45)  A.  Le  VayaBBear,  Valeor  histor. 
da  la  chron.  d'Arthnr  de  Bichemont  oonn4table  de  Fnmce  (1393—1458)  par  Onil.  Qroel. 
Btode  critiqae:  BBCh.  47/8,  p.  525—65;  248—85.  —  46)  Lettres  de  Looia  XI,  pabl. 
fiprts  Im  originasx  poor  la  Soo.  de  Thist  de  France  par  J.  Yaeten  et  K  Charayay  t  III. 


111,60  H^^-     Fn&oe,  MA.  (1886/7.)    Kohl  er. 

yilles  de  France,  en  particolier  ä  Lyon,  an  chancelier,  an  Parlement  et  ä  U 
Chambre  des  Gomptes.  Ponr  l'histoire  de  ce  prince  et  de  son  temps  on 
mettra  6galement  k  profit  nne  lettre  dn  roi  Ren^'  publice  par  M.  Mirenr^^ 
et  le  ^compte  des  obsöqnes  de  Charles  d'Orlöans-Yalois',  p^re  de  Lonis  Xu, 
qne  nons  donne  J.  Roman.^®)  On  tirera  d'ntiles  renseignements  des  Sx>mp- 
tes  consnJaires  de  la  ville  de  Riscle'  6dit^  par  P.  Parfonrn^*)  et 
Carsalade  dn  Pont  Ces  comptes  ne  sont,  de  Tan  1441  k  Tan  1462, 
qn'nn  r68nm6  des  recettes  et  des  d6penses,  prteentö  par  les  consnls  soitants 
ä  lenrs  snccessenrs.  Mais,  depnis  1463  jnsqn'en  1507,  k  o6t6  dn  compte 
sommaire,  existe  ponr  chaqne  annto  nn  compte  minntienx,  avec  des  d^tails 
dn  plns  hant  int^röt  snr  les  6v6nements  dont  la  Gascogne  fnt  le  th^ätre  k 
cette  6poqne,  par  exemple  snr  la  Intte  engag6e  entre  Lonis  XI  et  Jean  Y 
d'Armagnac.  —  L*6v6nement  capital  dn  rögne  de  Charles  VlU  fnt  son 
ezp^dition  de  Naples,  qni  devait  onvrir  en  Italie  nne  longne  pdriode  de 
Inttes.  Snr  Tnn  des  premiers  incidents  de  cette  ezp6dition,  Thnasne^®) 
pnblie  et  commente  nne  piöce  pr6ciense,  le  texte  original  dn  trait6  pasa6 
entre  le  roi  et  la  r^pnbliqne  de  Florence,  le  25  novembre  1494.  —  Un 
antre  fiait  important  dn  möme  r^ne,  les  ^^tats  g^n^ranx  de  1484'  sera^dair^ 
par  denx  docnments  nonveanx  qne  P^licier^^)  a  tir6s  dn  ms.  fran^ 
16  248  de  la  Biblioth^ne  Nationale,  k  Paris.  Ce  sont:  1^.  la  relation,  dn 
Yoyage  k  Blois  de  l'ambassade  enyoyto  an  nonvean  roi  par  les  notables  de 
Bonrgogne  (1483),  relation  Perlte  de  la  main  de  Toratenr  de  la  province, 
Jean  de  Cirey,  abM  de  Citeanx;  2^.  le  proc^verbal  de  l'^ection  anx  6tats 
g6n6ranx  des  d6pnt^  de  la  province  (1484). 

Nons  terminerons  cette  reyne  des  docnments  par  la  mention  de  denx 
pnblications  embrassant  la  pdriode  entihre  du  ntoyen-äge:  c'est 
d'abord  le  tome  YI  des  -Nögociations  diplomatiqnes  de  la  France  et  de  la 
Toscane',^*)  leqnel  condent  Tindex  dn  recneil;  c'est  ensnite  nne  r46dition  par 
rabb6  Albanös^')  de  la  'chroniqne  de  St.  Yictor  de  Marseille',  d'aprös 
rnniqne  ms.  dn  fonds  de  la  reine  Christine.  Dans  l'introdnction  qne 
rabb6  A.  y  a  jointe,  il  critiqne  tr^s  Tivement  T^tion  qn'en  a  donnde  K. 
Pertz  dans  le  tome  XXIII  des  Monnmenta  Germanise,  oü  il  relöve  de  nombreoses 
errenrs,  tant  dans  la  pr6face  qne  dans  le  texte. 

OSn&rtiHt^^  MSla/nges.  La  plnpart  des  travanx  qne  nons 
anrions  k  inscrire  sons  la  premidre  de  ces  mbriqnes  m6ritent  k  peine  nne 
mention.  H  snMra  de  dire  qne  ce  sont  on  des  passe-temps  d'amatenrs,  on 
des  oenvres  de  vnlgarisation,  dont  les  antenrs  non  senlement  dddaignent  de 
reconrir  anx  sonrces,  mais  sont  parfois  tr^  mal  inspir^  dans  le  choix  des 
onvrages  de  seconde  main  qn'ils  emploient     II  en  est  m6me  probablement  qni 


Paris,  LoonOB.  1887.  395  pp.  —  47)  M.  Mirear,  Lettre  da  roi  Ben^  ans  Bjndk» 
de  Brignolee  an  sujet  d'an  sabaide  promi«  poar  la  d^ÜTranoe  de  son  fils:  GTr.  H.  hiit-philoL 
1886.  No.  8/4.  —  48)  J.  Born  an,  Ckimpte  d.  oba^nea  et  da  deöil  de  Charle«  dac  d'Or- 
16aii»-YaIoia:  Annoaire  et  Bolletin  de  la  Soo.  liiat  de  Fraace  1885.  —  49)  P.  Parfoara 
et  de  Caraälade  da  Pont,  Comptes  consolaires  de  la  Tille  de  Biacle  (1441—1507). 
Paris,  Champion.  1887.  —  50)  Thaasne,  Texte  original  da  trrniti  paas^  entn  Ghaz^ 
les  Yin  et  la  B^pabliqae  de  Florence,  25  noy.  1494:  B.  hiat  dvlom.  1.  1887.  Ko.  C 
—  51)  P.  P41icier,  Yoyitge  d.  d^atte  de  la  fiooigogne  k  Blois  (1488)  —  Blections  d. 
d4pat4a  de  la  Boargogne  anx  6tatB-g6n4raaz  de  1484:  BECh.  45,  p.  357—69.  Tir.  s 
p.  Nogent-le-Botron,  Daapeley-(3k>aveniear,  1886,  13  pp.  8^  —  52)  N^goeiatums  dipb- 
mat  entre  la  France  et  Ja  Toscane:  doc.  recaeillii  par  6.  Caneatrini  et  pabl.  par  A. 
Besjardins.  (^oll.  d.  Docnments  inMita  aar  lliiat.  de  Fr.  Paria,  Imprim.  Kat  1886.  4®. 
139  pp.  —  58)  Abb4  M.  J.  H.  Alban^a,  La  chnmiqae  de  St.  Yicior  de  MarMÜIe:  MAB. 


§46A.    France,  MA.  (1886/7.)    EokUr.  111,61 

soDt  dts   ä  des  entreprises  de  librairie,  relevant  plus  de  la  sp^colation  qae 
de  la  selence.    Nons  noas  bornerons  donc  ä  citer  les  moins  insignifiants. 

C.  de  Loisne^^)  ne  nons  öftre  pas,  comme  le  titre  de  son  livre  poar- 
nüt  le  fiaire  eroire,  im  tablean  du  d^veloppement  de  la  France;  il  6crit 
riustoire  int^rieare  de  ce  pays,  et  cette  bistoire  il  röcrit,  pour  le  moyen  äge, 
d'aprte  les  prMs  de  Dnmy,  les  oavrages  d'Angastin  Thierry  et  d'Henri 
Martin,  et  ponr  la  Periode  moderne,  d'aprte  des  M6moires  qae  tont  le  monde 
conndt;  c^est  assez  dire  qn'il  r6p^te  nne  foule  d'erreors  düment  constat^es. 
Malhenrensement  cette  indigence  de  renseignements  n'est  pas  compens6e  par 
roriginalit^  des  conceptions.  —  A  cette  prodnction  de  la  demi^re  beare  nons 
pr6f4ron8  les  extraits  de  Tbistoire  de  France  de  Micbelet,  qne  sa  veaye^^) 
vient  de  r^diter  en  y  joignant  des  fragments  in^ts.  Quant  anx  volomeB  de 
Th.  Lavall6e,<^«)  de  A.  Cballamel,^?)  de  Gb.  d'Höricaalt,^^)  deP.  J.B. 
Bucbez,**)  et  k  trois  'livres  d'^trennes'^®-«*)  tir6s  des  oayrages  de  Paul 
Lacroiz,  il  n^est  pas  nöcessaire  d'en  indiquer  le  contenu  antrement  que 
par  leur  titre. 

Noos  ne  pouvons  nous  dispenser  de  mentionner  ici  quelques  (Buvres 
techniques,  dont  la  lecture  ne  saurait  qu*6tre  tr^  utile  k  l'bistorien,  en 
Premier  lieu  ceux  qui  traitent  de  Tart  de  la  guerre  au  moyen-äge.  Y  eut- 
il  r^Uement  un  art  de  la  guerre  k  cette  6poque?  Delpecb^^)  affirme  que 
oni.  Dans  un  livre  sur  4a  tactique  au  13"  s.'  il  s'efforce  de  prouver  que 
ce  Bitele  a  po6s6d6  une  TÖritable  ^le  de  guerre,  que  les  troupes,  rmfanterie 
eomme  la  cayalerie,  recevaient  une  Instruction  militaire  et  que  sur  le  cbamp 
de  bataiUe  on  les  disposait  suivant  certaines  r^les.  A  Tappui  de  sa  tböse 
il  raconte  les  batailles  de  Muret  et  de  Bouvines.  Quant  k  Torigine  de  cet 
art,  il  le  voit  d'une  part  dans  la  tactique  romaine,  teile  que  Yergtee  Ta 
d^te,  d'autre  part  dans  la  tactique  Orientale,  enseignte  en  Occident  par  les 
Grois^s.  Les  tböories  de  D.  ont  ^tk  g6n6ralement  adopt^es,  mais  sous  une 
forme  moins  absolue.  Eöbler,^'^^)  A.  Maury,^^b)  U.  Gbevalier<^^)  ont 
eiprim^  Tavis  que  si,  au  moyen  ftge,  les  cbefis  d'arm^es  se  conformaient  k 
certaines  r^les  traditionnelles,  ce  serait  aller  trop  loin  que  de  parier  d*un 
v^ritable  art  de  la  guerre,  tel  qu'on  Tentend  aujourd^bui.  Le  premier  de  ces 
critiques^^)  a  lui-m6me  publik  sur  la  mati^re  un  ouTrage  en  trois  gros  Tolumes 
qn'on  a  juge  tr^s  diversement-^V  D  y  traite  de  la  tactique  non  seu- 
lement  en  France,   mais    en  Italic    et  en  Allemagne.    £n  ce  qui  toucbe  la 


6,  1886,  p.  64—90;  287—325;  454—65.  —  54)  C.  de  Loisne,  Hist.  politiqae  de  la 
France.  Paris,  Plön.  1887.  434  pp.  —  55)  Mad.  J.  Michelet,  Notre  France;  sa  g4o- 
graphie,  son  bist.  Paris,  Marpon  et  Flammarion.  1886.  in  12.  |[R.  de  g^ographie,  19, 
1886,  p.  303/8  (L.  Drapey.ron).]!  —  56)  Th.  Lavallie,  Hist  d.  Fran^.  depnis  le  tempa 
d.  Oaaloia  jasqn'ä  noa  joars,  d^veloppte  ...  et  contina^e  jaaqa'en  1876  par  Fr.  Lock. 
Paria,  Charpentier.  1886.  608  pp.  —  57)  A.  Challamel,  La  France  &  vol  d'oiseaa 
n  m.-lge.  Paria,  Belagraye.  1887.  in  16.  819  pp.  —  58)  Ch.  d'H^ricaalt,  Hiat.  anec- 
dotiqoe  de  la  France.  Paria,  B}ond  et  Barral.  1887.  18—512  pp.  —  59)  P.  J.  B. 
Bnchez,  Hiat  de  la  formation  de  la  nationaliti  £ran9aiae.  (=  Biblioth.  ntUe.)  Paiia, 
F.  Alean.  1886.  in  32.  184  pp.  —  60)  L'ancienne  France:  La  chevalerie  et  lea  oroiaadea; 
ffodalit«,  blaaon,  ordrea  müitairea.  (=  BibUoth.  Idat  Ulnatrie.)  Paria,  F.  Didot.  1886. 
8—323  pp.  214  gray.  et  1  chromol.  —  61)  L'ancienne  France:  lea  arta  et  m£tiera  an  m.-fige. 
(=  Biblioth.  histor.  illaatrte.)  Paria,  F.  Didot.  1887.  507  pp.  181  gray.;  1  chromol.  — 
fö)  L'andenne  France:  rannte  depnia  le  m.-&ge  jnaqa'ä  la  B^yolntion.  Paria,  F.  Didot 
1880.  4 — 290  pp.  165  gray.;  1  chromol.  —  68)  H.  Delpech,  La  tactique  au  13*  a., 
2  Tol  Paria,  A.  Picard.  1886.  18—468  et  371  pp.,  11  cartea  et  plana.  —  63«)  GfOA. 
1886,  No.  18.  —  63>»)  J.  Say.,  mara  1887.  ~  68^)  RQH.  40,  1886,  pp.  584—91.  —  64) 
Köhler,    D.  Entwi^elong  d.  Kriegaireaena    a.    d.  Kriegaftthnmg   in    d.  Bitterseit,    3   yol. 


111,62  M^A.    ¥nat^  MA.  (1880/7.)    Eokler. 

bataille  de  Boavines,  il  s'accorde  d'ane  mani^re  g6n£rale  avec  Delpedi,  mius 
il  pandt  avoir  c6Ah  an  dteir  de  rabaiaser  le  m6rite  des  Fran^ais  ea  che^ 
chaot  k  6tabUr  qae  lear  nombre  6tait  trte  sap^rieor  k  eeloi  des  alli6&  Sitr 
la  bataille  de  Maret,  il  di£före  enti^rement  d'opinion  avec  Ini  et  il  montre 
par  d'excellents  argaments  qae  la  victoire  de  Simon  de  Montfort  «ir  1& 
nombrease  ann^e  de  Pierre  d'Aragon  fht  dne  snrtoat  k  la  hardiease  des  erois^s 
et  k  rimp6taosit6  de  leur  attaqae.  —  A  o6t6  des  oavrages  de  Delpeeh  et 
de  Köhler  on  poarra  consalter,  quoiqne  arec  moins  de  profit,  le  li?re  de 
Oman,<^^)  travail  saperfidel  oü  Ton  troave  cependant  des  pages  interessantes 
snr  les  arm6es  byzantines,  dn  5*  an  12*  s.  —  Gitons  encore  ponr  mteoire 
nne  plaqnette  pabli6e  par  le  ministöre  de  la  gnerre^^)  et  destinde  sans 
donte  k  Stre  placfe  dans  les  bibliotb^aes  des  casemes.  —  La  marine  a  6t6 
eile  anssi  Tobjet  de  denz  pablications  interessantes,  l'nne  de  Chabaalt- 
Arnaalt,^^)  oü  il  est  snrtoat  qaestion  de  la  marine  militaire  fran^aise  et 
de  la  marine  marchande  au  temps  de  Charles  Y,  Tantre  con^ae  k  an  point  de 
vae  plas  gen6ral  snr  les  marines  de  gnerre  de  Tantiquite  et  da  moyen  ftge.*^) 

Dans  an  antre  domaine  on  signalera  ayec  eioge  le  li?re  de  A«  Gha- 
brier«9)  snr  les  'orateors  politiqaes  de  la  France*  de  1302  k  1830.  G'est 
an  choix  de  discoors  prononcis  dans  les  assemblöes  politiqaes  de  la  Franoe. 
Ges  discoars  pabliös  en  entier  on  par  extraits  et  reli4s  par  d'ezceUentes 
notices  donnent  nne  idie  des  prindpales  tendances  qni  se  sont  manifestees 
dans  la  politiqae  fran^aise,  telles  qa'elles  ont  €th  exprimöes  par  les  sonTe- 
rains,  les  ministres  on  les  repr6sentants  de  la  nation.  —  On  accordera  anssi 
nne  mention  speciale  k  l'Essai  de  A.  Leronx^^^)  snr  les  anticMents  histori- 
qaes  de  la  qaestion  allemande.  Getto  snbstantielle  brochnre  montre 
qaeis  conflits  politiqaes  s'^levörent  entre  la  France  et  TAllemagne  de  843 
k  1498,  comment  les  denx  paissances  se  dispatörent  les  territoires  assigo^ 
k  'Lothaire  par  le  traitö  de  Verdan,  enfin  qaels  sentiments  animaient  les 
rois  de  France  contre  les  emperenrs,  le  peaple  fran^ais  contre  le  people 
allemand,  et  reciproqaement  II  n'a  pas  de  peine  k  pronTor  qae  lear  rivaütö 
remonte  beaacoap  plas  haat  qae  le  16".,  mais  il  se  laisse  entralner  trop 
loin  lorsqn'il  semble  dire  qae  cette  riyalit6  persista  d'ane  &Qon  constante 
dnrant  tont  le  moyen  &ge  et  lors  qn'il  en  fait  comme  le  pivot  de  Thistoire  de 
r£nrope.  Si  on  peat  lai  accorder  qae  les  sentiments  des  deox  peaples  ne 
farent  jamais  trds  cordianz,  il  ne  fant  pas  oablier  qa'il  y  eat  entre  eox  de 
longnes  p6riodes  de  paix,  d'alliance  m^me,  et  qae  leors  conflits  n'enrent  habi- 
taellement  qa*ane  inflnence  secondaire  snr  la  marche  generale  des  6yenement8. 
—  Comme  complöment  k  l'Essai  de  Leroox  noas  indiqnerons  la  monograpbie 
de  This^^)  snr  la  frontiöre  germano-fran^aise  en  Lorraine. 

Nnl  n'ignore  Timportance  qn'ont  ponr  l'histoire  generale,  anssi  bien  qae 
poar  Celle  des  institntions,  les  renseignements  contenns  dans  les  ^M6moriai2x 
de  la  Cbambre  des  Comptes  de  Paris'.  Ges  m6moriaax  dötraits  aa  sidde 
dernier  dans  le  grand  incendie  qni  d^vora  les  archives  de  cet  6tablissement, 


fnju^  en  politiqae.    Pam,   Hadhette.     1887.     581  pp.  •—  70)  A.  Leroax,  ßmn   tm  k» 
anUcMents  historiqnee  de  la  qaettion  aUemande.    Paria,  A.  Pioard.     188S.    57  pp.  —  71) 


}46A.    Fnae^  ICA.  (1886/7.)   Xohler.  111,63 

Efaient  M  henreiueflient  rtsamte  oa  dicrits  en  dtadl  par  diff^rentes  per- 
Bouiea,  qni  ont  aiosi  form^  des  collections  d'extndts  on  d'analyBes.  CTest  snr 
Taoe  de  ces  collectioiu,  celle  de  Jacqnes  Menant,  auditear,  puls  doyen  de  la 
Cbambre  des  Gomptes,  qaeH.  Omont^*)  noas  donne  nne  instractive  notice. 
Ladite  eollecüon  compos^  de  16  volames  est  actaellement  ä  la  bibliothöqne 
de  Ronen,  dans  le  fonds  Leber,  soos  le  No.  5870.  Elle  contient  des  extraits 
des  joiumaiix  du  tr^r,  da  13*  aa  16*  s.,  des  6tat8  des  oflficiers  de  la 
maison  royale,  des  fragments  de  oomptes,  et  de  nombrenses  pitees  d6tach6es 
d'an  int^ftt  capital.  Disons  k  ce  propos  qae  Ton  trooyera  de  pr^cienses 
iadicatioiis  touchaBt  les  proc6dte  des  rois  de  France  poor  se  procarer  de 
Targent  dans  la  denni^  partie  da  mtoioire  de  L.  Delisle^')  sor  les 
op^tions  financiöres  des  Templiers.  — 

Noas  ne  conseUlerions  pas  ä  cenz  qai  vondraient  se  p^n^trer  des  bonnes 
mühodea  historiqnes  de  lire  les  diff^rents  articles  qae  J.  £.  Ghonssy^^)  a 
paUite  ^  et  lä  et  qo*il  a  röanis  en  lear  donnant  le  titre  de  ^Bectifications'. 
Ceox  de  ces  articles  qai  Interessent  le  moyen  äge  traitent  de  ranyraisemblance 
da  r^e  eomman  de  Loais  m  et  de  Garloman',  le  premier  ayant  totgoars 
et6  rot  de  France,  le  second  roi  de  Bonrgogne,  de  'la  Cession  de  la  Navarre 
et  da  titre  de  roi  de  Navarre  k  la  France*;  de  'Cbarles  T;  de  'Loais  XI';  de 
'Jeanne  d'Arc'.  Dans  cette  demitee  Stade,  Taatear  veat  6tablir  qae  Jeanne 
d'Arc  n'a  pas  M  brtUie  k  Ronen;  qa'elle  a  6itk  tirfe  de  prison  par  le  oomte 
de  Ligay;  qa^ensaite  eile  s'est  mari^  et  a  ea  des  enfiants.  Malheareasement 
il  ^poie  sa  dömonstration  sar  an  docnment  fonmi  par  J6röme  Yignier,  le 
frassaire  dont  les  sapercheries  oat  M  nagnöre  perctes  k  joar  par  J.  Havet. 
Ajontons  tonlefois  qa'il  pablie  quelques  pi^ces  inMites  assez  cnrieuses.  — 
I^ime  tonte  untre  portSe  sont  les  'Recberches'  de  P.  Scheffer-Boichorst^^) 
sor  rbistoire  du  moyen  &ge.  Denx  de  ses  monographies  intdressent,  mais  k 
im  degrS  inegal,  Thistoire  de  France.  Dans  l'une,  sar  la  Pragmatique  Sane- 
tion  de  Si-Lonis,  il  reut  prouver  que  cette  pito  a  M  fiabriqu^  aa  15*  s.  ä 
roecaslon  du  condle  de  Bourges.  Dans  Tautre,  sur  Flodoard  de  Reims,  il 
nontre  qae  les  renseignements  donnte  par  le  'De  triumpbis  Christi  apnd 
lUlos'  BOT  les  papes  du  9*  et  du  10*  s.  peuTcnt  toe  en  majeure  partie 
teaos  poor  anthentiques,  raoteur  ayant  habitS  Rome  entre  les  annSes  986 
et  939  et  y  ayant  pris  oonnaissanoe  de  nombreux*documents. 

üne  (BUTre  signie  de  Ch.  Schmidt ^^)  ne  sera  jamais  lue  sans  profit 
Son  'Prt6cis  de  Thistoire  de  T^lise  d'Occident'  ne  regarde  pas  spScialement 
la  Franoe,  mais  les  mentions  d'övSnements  concemant  ce  pays  y  sont  na- 
torellement  frSquentes.  Ce  n'est  \k  d'ailleurs  qu'un  manuel,  comme  le  titre 
Tindique,  donnant  sous  une  forme  claire,  ayec  de  nombreuz  renvois  biblio- 
graphiques,  les  faits  les  plus  importants,  mais  ne  contenant  que  rarement  des 
r^fiezions  personnelles.  D  n'en  rendra  pas  moins  de  grands  Services  aux 
Ustoriens,  peu  &miliers  en  gSn&nl  avec  les  choses  de  TEglise,  et  peu  portSs, 
psr  consSquent,  k  lear  attribuer  tonte  Timportance  qu'elles  ont  eae  au  moyen 


(JklO)  ThU,  SporMhgraiM  in  Lofhr.  —  72)  fl.  Omont,  Extndts  d.  mfaununix  de  la 
(^kttbi«  d.  eoaptw  de  FarU.  Notioe  da  nu.  5870  de  la  colL  Leber:  Bull.  Soc.  liist.  Par. 
1S87.  p.  48 — 67.  —  78)  L.  Deutle,  Mimoiie  siir  lei  optoktiona  financiftres  d.  Templien: 
Hin.  Ac  ins,  et  B.  L.  88,  1884.  Tir.  k  p.  Paria,  Imprim.  Nat,  1884.  4^  248  pp.  — 
74)  J.  E.  Chouaay,  Bectiflcationa  litt^rairea  ot  kiatoriqaea.  Moolina,  Andaire.  1887. 
118  pp.  _  7§)  P.  Schaff er-Boicliorat,  Klainere  ForacOi.  i.  Geach.  d.  Mittelaltera :  YII, 
D.  SMt  aber  d.  pragmatiache  Saaotion  Lndwifa  d.  HeUigen;  —  IX  (cf.  JB.  10,  U,  27**) 
s.  Iritik  fladüaida  v.  Beima:  MIÖQ.  1887.    8,  p.  858—96.  —  76)  C  Schmidt,  PrMa 


111,64  $^6A.    I'niica,  MA.  (1886/7.)   Kokler. 

4ge.  —  £.  Bonnemöre^^)  fiüt  ptrattre,  en  3  volames,  une  4*  Wtion 
revae  et  angment^e  de  son  ^Histoire  des  paysans'.  Le  premier  Tolame  tnite 
da  servage,  le  2«  des  jacqaeries,  le  8*™*  de  la  commune  agricole.  —  A. 
Babeaa^®)  s'occape  des  'artisans  et  des  domestiqaes  d^aatrefois".  —  R  de 
Lasteyrie^*)  pablie  le  t.  n  des  ^M^langes  d*areh6ologie  et  d'histoire  de  J. 
Qnicherat'  qui  contient  un  grand  nombre  de  travaax  ins^res  dans  diverses 
revaes  et  des  fragments  da  coars  profess^  par  Q.  k  TEcole  des  Chartes. 

P.  Mongeolle®<>)  traite  de  rinflaence  de  Tespace  et  dn  temps  dans 
Thistoire;  il  insiste  sartoat  snr  rinflaence  de  la  position  g6ograpbiqae  dans 
les  mceors,  les  id6es  et  cons^nemment  dans  les  ^vönements  historiqaes. 
Gette  th^  qni  d'aillears  n'est  pas  neave,  a  M  expos6e  6galement  par  L 
Drapeyron  ^^)  k  propos  da  livre  de  Mongeolle. 

Fnnck-Brentano,^*)  k  la  soite  d'an  article  snr  le 'caractöre  religieax 
de  la  diplomatie  an  moyen  &ge\  met  an  joor  an  fragment  de  la  chroniqne 
de  Gantier  yan  den  Vliet,  meine  k  Tabbaye  de  Eorsendonck  en  Flandre, 
relati?e  an  trait6  d^Arras  de  1435.  —  Settegast®')  fait  de  41d6e  d'honneor 
dans  la  chanson  de  Roland'  Tobjet  d*ane  6tade,  oü  il  cherche  k  montrer  qae 
le  sentiment  de  l'honnear  a  M  ramen^  dans  TEarope  occidentale  par  les 
Germains,  qae  Texaltation  de  ce  sentiment  forme  le  fond  des  anciennes  4po- 
p4es  fran^aises,  qae,  dans  le  Roland,  l'emperear  Gharlemagne  est  le  type  de 
rhonnear,  tandis  qae  chez  Roland  se  manifeste  Teffort  yen  Thonnear.  — 
Enfin  rabb6  Toagard,®^)  dans  ane  brochare  sar  T^Hell^nisme  chez  les 
öcriyains  da  moyen-&ge*  soatient  avec  des  argaments  assez  plaasibles  qoe 
bon  nombre  d'antears  de  cette  6poqae,  da  moins  parmi  les  ecclösiastiqaes, 
Sans  dtre  des  hell6nistes  distingn^  ont  sa  passablement  le  grec. 

Misiaire par  Spoqties.  Cap4tiens.  Pfister^^-^o^)  comble  ane 
lacane  dans  la  s^rie  des  histoires  des  rois  de  France.  Ge  qa'il  noas  donne  est  moins 
cependant  an  livre  qa*ane  s6rie  de  dissertations  snr  le  rögne  de  Robert  le 
Pieox;  sar  sa  vie,  la  natare,  les  oiiganes  et  les  ressonrces  da  poavoir  royal  k 
son  6poqoe,  ses  gaerres,  ses  rapports  avec  TEglise,  sa  politiqae  ext^eore. 
Les  conclasions  de  P.  sont  g^nöralement  les  raömes  qae  Celles  formal^  par 
Lachaire  dans  son  oavrage  sar  les  Institatlons  cap^tiennes.  II  fiüt  träs  bien 
Yoir  qae  les  premiers  cap^tiens  n'ont  pas  M  des  sonverains  impnissants  oa 
incapables.  Apr^s  Tavoir  In,  on  disceme  parfiütement  le  caractöre  de  la 
r^Yolation  dynastiqae  de  987.  P.  donne  en  appendice  le  catalogne  des  actes 
conf6r6s  par  le  roi  et  il  le  fait  pr6c6der  d'ane  ötade  diplomatiqae.  —  II  ny 
a  pas  liea   d'accorder  aatre   cbose  qa'ane  simple  mention  k  la  notice  his- 


de  rhiflt  de  r^gliae  d'Ocddent  pendant  le  in.-fige.  PariB,  FUchbacher.  1886.  —  77)  £. 
Bonnem^ro,  Hist  d.  paysans,  4«  6d.  rer.  et  ang.  8  vol.  Paria,  Fiachbacher.  1887.  8 
—471,  441  et  486  pp.  —  78)  A.  Babean,  Lee  artiaan«  et  les  doirestiqaea  d'aotzefou. 
Paria,  F.  Didot.  1886.  |[£H.  30,  1886,  p.  897.]|  —  79)  J.  Qaicherat,  IMiangea  d'ir- 
chtologie  et  d'hiat,  t  H,  pnbl.  par  B.  d.  Laateyrie.  Paria,  Pieard.  1886.  —  80)  P. 
Mongeolle,  Lea  probl^mea  de  lliiat  Belationa  d.  faita  dana  l'eapace  et  le  tempa;  lea  bom- 
Biea,  lea  aociit^a,  lea  racea,  lea  dienx,  lea  milieux,  loia  et  6colea  hiatoriqnea.  Paria,  Beinvald. 
1886.  —  81)  L.  Drapeyron,  U  th6orie  da  ndlieu  en  hiat  et  la  hi&arehie  d.  caoaea 
hiatoriqnea:  B.  de  giogr.  18,  p.  210/3.  1886.  —  82)  Fnnck-Brentano,  La  eanetire 
religienx  de  la  diplomatie  an  moyen-fige:  B.  hiat.  diplom.  1.  1887.  —  88)  Settegaat,  De 
ridte  dlionneur  dana  la  ohanaon  de  Boland:  Z.  f.  rom.  phil.  9.  1885.  -—  84)  Abb<  Ton- 
gard,  L'hell6niame  dana  lea  6criTaina  da  m.4ge  du  7«  aa  18«  a.  Paria,  LMoffire.  1886. 
70  pp.  |[BC.  22,  1886,  p.  826  (A.  Delboalie).]|  —  8&-106)  C.  Pfiater,  Btodea  aar  1« 
rigne  de  Bobert  le  Pieox.    (=  BibUoth.  Bc.  d.  Htea  Etadea,  64e  ÜMa)    Paria,  Yieweg.    18S6. 


}46A.   France,  MA.  (1886/7.)    Kohler.  111,65 

toriqne  et  descriptive  de  J.  Laf fetay  ^^^  snr  la  tapisserie  dite  de  la  reine 
Mathilde  qoi  retrace  les  principales  seines  de  la  conqnöte  de  TAngleterre  par 
lesNormands.  — En  revanche  les  ^Recfaerches'  de  A.  Lachaire^^^)  snr  les 
premidres  ann^es  de  Lonis  le  Gros  miritent  de  nons  arrdter  qaelqaes  instante, 
Cest,  en  effet,  nne  excellente  6tnde,  fiute  snr  les  teztes,  avec  pmdence  et 
sagadt^.  L'antenr  montre  qne  Lovis  naqnit,  selon  tonte  apparence,  k  la  fin 
de  1081,  qn'il  resta  ä  Tabbaye  de  St.  Denys  jnsqn'en  1093  on  1094,  qn'en 
1097  U  re^nt  de  son  p^  Philippe  l'investitnre  dn  conit6  de  Yexin  et  les 
Tüles  de  Mantes  et  de  Pontoise,  rinnies  depnis  pen  k  la  conronne.  II  exa- 
mine  ensnite  qnelle  part  le  jenne  prince  prit  dans  la  Intte  qne  le  roi 
d'Angleterre  Onillanme  II,  le  Ronx,  engagea  &  la  fin  de  1097  ponr  &ire 
^aloir  ses  droite  snr  le  Yexin.  Enfin  il  fixe  entre  le  24  mai  1098  et  le 
25  d6cembre  1100  la  date  oü  Lonis  fht  as80ci6  an  tröne  par  son  pöre. 
Rien  n'^tait  plns  diffidle  qne  d'arriver  snr  ces  divers  pointe  k  des  r6snltate 
nn  pen  sArs,  car  les  cbroniqnenrs  contemporains,  Snger  entre  antres,  n*en 
parlent  qne  d'nne  manidre  nn  pen  vagne.  Or,  non  senlement  L.  parvient  ä 
dissiper  les  incertitndes  dont  ils  6taient  entonr^,  mais  il  met  bien  en  Inmiöre 
le  Portrait  dn  jenne  prince,  qn'on  yoit  dte  Tftge  de  16  ans  se  montrer  tel 
qn'il  int  tonte  sa  vie,  entreprenant  et  andacienx.  —  Le  m6me  antenr^^*)  a 
eommnniqn^  ä  TAcad^mie  des  Inscriptions  denx  ^monogrammes  inMite  de 
Lonis  le  Gros',  Tnn  est  fignr^  par  nn  H,  le  second  par  nn  L,  anxqnels  sont 
rattach^es  les  antres  lettres  dn  nom  royal.  —  £.  Petit, i^<>)  dont  nons  ayons 
d^jä  mentionn6  plns  d^nne  fois  ayec  61oge  les  travanx  snr  le  11*  s.,  nons 
donne  anjonrd'hni  de  cnrienx  renseignemente  snr  les  croisades  entreprises  ä 
cette  6poqne  par  des  Frangais  et  en  particnlier  par  des  seignenrs  bonr- 
gaignons  contre  les  Sairasins  d'Espagne.  H  8'6tend  sp6cialement  snr  les 
exp6dition8  des  dnes  Hngnes  P'  et  Endes  I*',  ainsi  qne  snr  celle  de  Henri 
de  Bonrgogne  lenr  fr^re.  Le  roi  de  Gastille  et  de  L^n  donna  k  ce  demier 
en  rfecompense  de  ses  exploits  le  titre  de  Gomte  de  Lnsitanie  et  des  Terres 
entre  le  Donro  et  le  Minho.  Un  fils  de  cet  Henri  devint  la  tige  des  rois 
de  Portugal;  tandis  qn'nn  bean-Mre  dn  dnc  Endes,  Raimond,  comte  d'Amaons, 
qni  ayait  6ponsi  la  senle  fille  legitime  de  Alphonse  VI,  devint  celle  des  rois 
d'Espagne.  An  commencement  dn  13®  s.  appartient  le  travail  de  Ch. 
B^mont'i^)  snr  la  ^condamnation  de  Jean  sans  Terre'  par  la  conr  des 
puis  de  France.  On  y  voit  qne  le  roi  d'Angleterre  fnt  condamn6,  non, 
saivant  Topinion  conrante,  en  raison  dn  menrtre  d'Arthnr  de  Bretagne, 
nuus  k  Toccasion  d'nn  diff6rend  avec  des  seignenrs  poitevins  qni,  r6volt6s 
contre  Ini,  s'adress^rent  k  Philippe-Angnste,  en  demandant  k  dtre  jng^ 
par  la  conr  dn  roi  de  France  on  conr  des  pairs.  L^affiiire  fnt  port6e 
devant  cette  conr  qni  rendit  son  jngement,  le  28  avril  1202  probablement, 
et  condamna  le  roi  Jean  k  la  privation  de  tontes  les  terres  qn^il  tenait 
en  fief  dn   roi   de  France,   c'est-ä-dire  la  Normandie,   TAigon,  le  Maine, 


86—424  pp.  —  107)  J.  Laf  fetay,  Notice  hist  et  deacriptiTe  aar  la  tapisaerie  dite  de  la 
nbe  Mathilde  .  .  .  k  .  .  Bayeiix,  4«  4d.  Bayeaz,  Impr.  Payan.  1886.  81  pp.  -^  108)  A. 
Laehaire,  Becherchea  hiatoriqnea  et  diplomatiqaea  aar  lea  l^rea  ann4ea  de  la  Tie  de  Louia 
la  Gtm  (1081—1100).  Paria,  Pieaxd.  1886.  51  pp.  —  109)  id.,  Note  aar  deox  mono- 
gmnmat  irMita  dn  roi  Looia  le  Groa:  CA.  1886,  8  oct  —  HO)  £.  Petit,  Oroiaadea 
(•oergoigiimiacs  contre  lei  SarraaiiiB  d'&ipagne  aa  11«  a.:  EH.  80,  1886,  p.  259—72.  — 
lU)  C.  B4mont,  De  la  oondamnatioa  de  Jean  Sans-Terre  par  la  conr  d.  paira  de  France 
«B  1202:  EH.  S2,  1886,  p.  81—72;  290—811.    Tir.  k  p.  Kogent-le-Botron,  Danpeley-Qoa- 

Jahreiberiofate  der  Oeiohlehtgwliieniohaft.    1888.    III,  5 


ni,66  §46A.    France,  MA.  (1886/7.)    Kohler. 

la  Toaraane  et  le  Poitoa.  —  Noos  arrivons  maintenant  k  'St  Loois',  snr 
leqael  les  anntes  1886  et  1887  ne  noos  apportent  rien  d'important  oq  de 
nonvean.  £n  effet  le  li?re  deLecoy  de  la  Marche^^*)  n'est  qa'nn  remar 
niement  ponr  le  grand  public  des  arücles  parns  dans  le  Gontemponin  en 
1883  (Voy.  VI,  II,  p.  304,  No.  121);  celüi  de  H.  Wallon"«)  n'est  qu'une 
rtMitioQ  d'an  oavrage  d^jä  ancien,  et  F6tade  de  J.  Da^id^^^)  n'^voqneqae 
des  id6e8  assez  banales  snr  le  r61e  da  roi  dans  la  croisade  de  1248 — 50,  et 
sor  Padmiration  qn'il  inspira  aox  Infidöles.  —  Thilippe  le  Hardi',  dont  le 
rtgne  peu  connn  se  troave  comme  6cra86  entre  celoi  de  son  pdre  et  oelni 
de  son  fils,  vient  enfin  de  tronver  an  biographe,  et  ce  biographe,  Qt  Y. 
Langlois,^^^)  r6anit  an  plas  haut  degr6  les  qoalit^s  de  Törndit  et  de 
Fhistorien.  Son  livre  compte  panni  les  meilleures  prodactions  de  oes  der- 
niöres  annfes  et  il  peut  6tre  proposi  comme  un  modele  de  sage  et  consden- 
cieose  critiqae,  en  m^me  temps  que  d'habile  composition.  L'auteur  a  d6poQill6 
ayec  an  soin  scrapuleux  les  teztes  historiques,  litt^raires  et  juridiqoes 
et  les  pi^ces  d'archives,  tant  en  France  qu'ä  l'^tranger,  et  il  a  cberch^ 
en  s'appuyant  snr  tous  ces  documents,  ä  d6finir  l'^tat  des  institations 
monarchiques  et  ftodales  dans  les  limites  chronologiques  du  r^e  de 
Philippe  ni  (1270 — 85).  II  d^montre  que  ce  r^e  fnt  plutöt  la  soite 
du  r^e  de  S.  Louis  que  la  pr6£ace  de  celui  de  Philippe  le  Bei.  Philippe  ni 
conserva  les  conseillers  politiques  de  son  pöre  et  continua  comme  lai  la  lotte 
contre  la  f6odalit6,  avec  une  mod^ration  qni  devait,  mieux  que  des  attaqnea 
trop  violentes,  en  assurer  le  snccds.  11  affennit  l'autorit^  royale  par  ie 
pr6]^yement  rigoureuz  des  droits  d'amortissement,  que  Louis  IX  a^ait  d^jil 
ezigös  plus  strictement  que  ses  devanciers,  par  la  restriction  du  for 
eccl^siastique,  par  r^tablissement  des  droits  de  franc-fief,  par  la  diminution 
des  Privileges  des  communes,  par  la  diffusion  de  la  monnaie  royale,  par 
Torganisation  plus  ind^pendante  de  la  cour  du  roi,  par  Tassociation  plus 
intime  des  barons  k  Toeuvre  de  la  royaut^  et  par  la  surveillance  plus  Streite 
de  la  royaut6  sur  les  affaires  des  barons,  enfin  par  la  suppression  de  Tost 
f^odal  et  par  la  lev^  des  aides  de  Tost.  Toutes  ces  mesures  exig^rent  une 
activit6  administrative  et  legislative  incessante,  qui  est  le  trait  caract^ristiqae 
du  r^gne  de  Philippe  III.  —  Un  incident  du  mtoe  r^e,  la  condamnation 
en  1277  par  £.  Tempier,  6v^ue  de  Paris,  de  propositions  jug^  h^r^tiqoes, 
a  6t6  racont6  par  B.  Hanr6au,^i^)  qui  a  retrouv^  les  noms  de  deux  des 
personnages  auteurs  de  ces  propositions:  Tun  est  Siger  de  Brabant,  snr 
lequel  se  trouve  une  notice  dans  le  t.  xxr  de  l'Histoire  litt^ndre  de  la  France; 
Tautre  est  un  Danois,  k  qui  Ton  doit  de  nombreux  Berits,  dont  H.  donne 
la  liste.  —  Le  travail  de  P.  Fournier*^«»)  sur  ie  royaume  d'Arles  et  de 
Yienne  pendant  les  ann^s  1250  k  1291  Interesse  k  la  fois  la  France  et 
l'Allemagne,  car,  s*il  est  plus  sp^cialement  consacri  aux  relations  de  ce 
royaume  avec  Tempire,  il  montre  en  m6me  temps  comment  Th^ritage  des  Bodol- 


Temenr,  1886.  8^  66  pp.  —  112)  A.  Leooy  de  U  Mar  che,  Saint  Lonis.  Tcnn,  Marne. 
1887.  —  113)  H.  Wallen,  Saint  Lonii,  3«  M.  Tom«,  Marne.  1887.  584  pp.  et  32  C 
hon  texte.  —  114)  J.  Darid,  Le  aoltan  jnite  (Lonu  ÜL):  Rer.  Soc.  €t.  hiat  4«  t^^  ^f 
1886,  p.  238—40.  Tir.  &  p.:  Amiens,  Imprim.  Delattre-Lenoel ,  1886.  12  pp.  —  115)  C 
y.  Langloia,  Le  r^e  de  Phüippe  le  Hardi.  Paria,  flachette.  1887.  14^474  pp. 
|[B£Gh.  48,  1887,  p.  446  (Anbert).  BC.  84,  1888,  p.  26  (G.  Pfiater).]|  —  116)  B. 
Haar 6 an,  Un  d.  hfo^tiqaea  condamn^  k  Paris  en  1277:  J.  Say.  Uyr.  1886.  —  116*)  F- 
Fo^nier,   Le  royanme  d'Arlea  et  de  Yienne  et  aea  relationa  ayec  rempire,  de  la  mort  de 


§46A.    France,  MA.  (1886/7.)     Köhler.  111,67 

phiens  a  6t6  peu  k  pea*rattach6  k  la  monarchie  firangaise.  Signalons  ici  an 
siget  des  ^ladons  de  la  conronne  de  France  avec  les  rois  d'Angleterre 
£doiiard  I*'  et  Edouard  11'  les  positions  de  la  thdse  pr^sent^e  par  Dapond  ^^^) 
k  TEcole  des  Ghartes,  traitant  des  Appels  de  Gayenne  devant  le  Parlement 
de  Paris.  Notons  enfin,  avant  de  qaitter  le  13*  s.,  nne  6tadc  de  Lazard^^^) 
snr  les  ^venas  tir6s  des  Juifs  de  France'  k  cette  6poqne,  et  Toeu^re  plus 
TOlominease  de  Lecoy  de  la  Marche^^^)  snr  'le  13*  s.  litt^raire  et 
6cieoti£qae'.  L'aateor  y  passe  saccessivement  en  revne  la  langue,  Ten- 
sdgnement,  la  th6ologie,  la  Philosophie,  la  rh^toriqae,  la  po^sie  latine  et 
fran^se,  Thistoire,  la  bibliophilie,  la  g^ographie,  les  sciences  et  la  mMecine. 
II  met  bien  en  relief  la  force  et  la  vari^t^  de  la  prodnction  intellectaelle 
qoi  a  plac6  la  France  da  13*  s.  au  premier  rang  des  6tats  eorop^ens-,  mais 
ü  va  cependant  trop  loin  dans  son  enthoosiasme  poor  l'originalit6  litt^raire 
et  la  profondeur  philosophiqae  des  contemporains  de  S.  Lonis. 

An  d6bat  da  14*  s.  se  place  an  des  faits  les  plas  carieax  da  Moyen 
&ge,  'la  disparition  de  Tordre  da  Temple',  dont  Philippe  le  Bei  fat  le  principal 
acteor.  Cette  affaire  a  6t^  ^tndi^e  dans  ses  origines,  ses  p6rip6ties  et  son 
d^noaement  par  Schottmüller, ^'^)  dont  les  deox  volames  forment  assar^- 
ment  Tan  des  trayaoz  les  plas  ^tendas  qae  Ton  poss^e  sar  la  mati^re. 
Malheareasement  cette  oeaTre  laisse  beaacoap  k  dteirer  sar  certains  points.^*^) 
L'aatear  part  d*ane  hypothdse  manifestement  erron6e,  k  savoir  qae,  jasqa'ä 
rentreyae  de  Poitiers,  en  mai  1308,  Clement  Y  fat  hostile  k  Philippe  le 
Bei,  qa'il  s'allia  en  1306  a?ec  le  grand-maitre  da  Temple  et  qae  la  pro- 
tection accord^e  k  la  papaat6  par  les  Templiers  fat  ane  des  caoses  de  lear 
raine.  Cette  hypoth^  qae  S.  6met  tont  d'abord  avec  timidit^,  il  finit  par 
la  transfonner  en  nne  affirmation  cat6goriqae  mais  sans  Tavoir  appayte 
d'aacane  preaye  s^riease.  Son  livre  poarra  6tre  atile  par  la  masse  de 
mat^riaax  qoi  y  sont  r^anis,  mais  il  faat  n'adopter  qa*a?ec  pradence  ses 
condasions.  —  Aa  commencement  da  14*  s.  appartient  ^alement  l'oayrage 
de  J.  Richard  ^^^)  sar 'Mahaat,  comtesse  d'Artois  et  de  Boargogne',  fille  de 
Bobert  II  d'Artois,  qai  fat  ta6  k  la  bataille  de  Coortrai.  Les  chartes  de 
l'Artois  et  les  comptes  6tablis  par  les  baillis  de  la  comtesse  et  par  le  trteo- 
rier  de  son  hötel  en  forment  la  base;  mais  il  y  est  moins  qaestion  de 
riiistoire  des  faits  qae  de  Thistoire  des  moears.  R.  dipeint  en  Mahaat  ane 
femme  actiye,  habile  aaz  affaires,  opiniätre  dans  la  revendication  de  ses 
droits,  d'aillears  g^nörense,  d'an  esprit  om6,  d'nn  coear  bienfaisant.  II  ne 
B*occape  qae  d'an  petit  nombre  d'^pisodes  de  son  goayernement:  sa  Intte 
contre  la  noblesse  de  TArtois  soalev^e  en  1315,  son  fameax  procös  avec  son 
neyea  Robert  m,  qai  yoalait  lai  enleyer  le  cornt^  d^Artois,  ses  rapports  ayec 
Philippe  le  Bei  et  les  trois  demiers  cap^tiens.  U  laisse  tont  k  fait  de  c6t6 
le  rdle  de  Mahaat  dans  l'administration  de  la  Bonrgogne,  qu'elle  eat  entre 
les  mains   depais  la  mort  de  son  mari  Othon  lY  (1303).  —  L^histoire  de 


FrMkieIX  k  eeUe  deBodolphe  de  Habsbonrg:  BaBL  1»  »ttU  1886,  p.  462->509.  —  117) 
Dopond,  Lee  appeU  de  Qnyenne  de?aiit  le  Parlement  de  Paria,  sona  Edouard  !•'  et  Edoaard  II. 
H  £c.  Nat  d.  Charte«.  Positiona  d.  th&aea,  1887,  pp.  41/4.)  St.  Omer,  Imprim.  da  M6- 
Aorial  artMen.  1887.1  —  118)  Lazard,  Les  ro?eniu  tir^a  d.  Joifs  de  France  dans  le 
domaiae  rojal,  13«  s.:  BEJ.  15,  1887,  oct-d6c.  —  119)  A.  Lecoy  de  la  Marche,  Le 
13*  •.  ütt^ndre  et  adentifiqne.  Lille,  DeaclAe.  1887.  |[RC.  24,  1888,  p.  276  (A.  Del- 
boalU].]|  —  120)  K.  Schottmüller,  B.  Untergang  d.  Templer-Ordens,  mit  urknndl.  a. 
krit  fieitr.,  2  toI.  Berlin,  Mittler.  —  120«)  Cf.  {61.  —  121)  J.  M.  Bichard,  Une 
petite-uiee  de  S*  Looia:   liahaot,  comtesse  d'Artoia  et  de  Bonrgogne  (1302 — 29);  4tade  aar 


111,68  M<(A-   Franoe,  MA.  (1886/7.)    Köhler. 

Charles  le  Bei'  est  encore  assez  obscnre.  £n  1780,  Br6qaigny^*>)  a?ait 
racont^  les  diff6rends  qai  s^^lev^rent  sons  son  r^e  entre  la  France  et 
l'Angleterre,  dans  an  memoire  de  l'Academie  des  InscripüoDS  qne  vient  de 
r66diter  la  Reyae  de  TAgenais.  Mais  il  nons  manqae  encore  nne  4tnde 
compl^te  de  son  goavemement  Aassi  faat-il  sonhaiter  qne  C.  Gouderc^^') 
pablie  bientöt  la  th^se  qnUl  a  prteentfe  en  1886  ä  TEcole  des  Charles  et 
dont  les  .  positions  ont  6ti  imprimtes  dans  le  recneil  d^jä  c\t€  ci-dessus 
(No.  117).  —  n  ne  nons  reste  plas  ä  mentionner  avant  de  passer  ans  Yalois 
qne  T^Histoire  des  ducs  de  Bonrgogne  de  la  race  cap^tienne\  par  £. 
Petit. ^*^)  On  y  tronvera  an  bon  r^cit  des  ^vönements,  mais  sans  vna 
d^ensemble.  C^est  moins  ane  histoire  qne  des  annales  constitn^s  par  nn 
d6poaillement  analytiqae  et  chronologiqae  de  toas  les  actes  relatife  k  la 
Boargogne  soas  les  dacs  cap6tiens.  Le  tome  I**  s'arrSte  ä  Tannte  1125-, 
le  tome  IP  contient  la  plas  grande  partie  da  12*  s.,  soit  la  fin  da  r^gne  de 
Hagaes  11  Borel  et  ceax  d'Eades  11  et  de  Hagaes  nt  jasqa'en  1185,  ^poqae 
capitale  dans  Thistoire  da  dach6  de  Boargogne,  celle  de  S.  Bemard  et  de  la 
latte  de  Hagaes  m  contre  Gaillaame  de  Chalon  soatena  par  Fr6d6ric  Bar- 
beroasse. 

Valois,  J.  Roy*")  disserte  sarlaconförencedeVincennes  (1329— 50) 
r^nnie  par  Philippe  VI  poar  r^ler  des  conflits  de  jaridiction  entre  les 
officiers  royaax  et  les  ^y^qaes.  II  montre  qne  cette  Conference  n'atteignit  pas 
enti^rement  son  bat;  qae  d^ns  la  soite  de  nombrenx  diff^rends  s'^ley^rent 
encore  entre  les  int6res86s  et  qaHls  farent  d^s  lors  pprt^  deyant  le  Parle- 
ment  de  Paris.  Noas  arrivons  an  rdgne  de  Charles  V.  La  politiqae  de  ce 
prince  a  6te  ötadi^e  par  an  d^bntant  Ch.  Benoist^'^)  dans  an  oposcale 
remarqaable  ä  bien  des  ögards.  L'idöe  capitale  de  Taatear  c^est  qae  Charles  Y, 
contrairenient  k  l'opinion  re^ae,  a  yonla  '6tablir  le  contrdle  de  la  nation  sor 
le  poayoir\  Exprim^e  soas  cette  forme,  ane  semblable  id^e  n'est  certainement 
pas  exacte,  car  il  est  indabitable  qae  Charles  Y,  comme  d'aillears  la  plnpart 
des  rois  ses  pr6d6cessears,  a  toat  fait  poar  fortifier  le  poayoir  royal  et  qae 
8oas  son  goayernemeut,  les  conqnStes  de  la  royaat6  sar  la  föodiJit^  farent 
grandes.  Cette  r^erye  faite,  on  ne  sanrait  qae  loaer  la  fa^on  dont  B.  a 
d^crit  Tadministration  royale  et  l'ötat  social  de  la  France  k  la  fin  da  14*  s. 
—  Un  Episode  des  'relations  de  Charles  YI  avec  TAllemagne'  a  fait  Tobjet 
d^nne  interessante  notice  de  H.  Moranvilie^'^)  On  y  voit  qa*ea  1400  les 
eiectears  allemands,  vonlant  d^poser  Wenceslas,  roi  des  Romains,  non-sacr^ 
emperear,  cherch^rent  k  s'assarer  l'appai  da  roi  de  France,  dont  l'ezpedition 
de  Gaeldre,  en  1388,  ayait  montr^  la  pnissance.  Ils  le  priörent  donc 
d^enyoyer  des  ambassadenrs  k  l'assembiee  d'Oberlahnstein.     Cette  affaire  mit 


la  Tie  prlyte,  lee  hkbh»  etc.  Paria,  Champion,  1887,  14 — 465  pp.  —  122)  L.  G.  da 
Bröqaigny,  Memoire  anr  les  difi^rends  entre  la  France  et  TAngleterre  mmib  le  rftgse  de 
Oharlea  le  Bei:  B.  de  TAgenaia.  1885 — 1886.  —  123)  C  Goudero,  Etade  sor  le  gon- 
yeinement  de  Charles  lY,  dit  le  Bei.  (=  £c.  Nat.  d.  Charte«.  Poaitioni  d.  thiaet,  1886^ 
pp.  67—64.  Pari«,  G.  Chamerot.  1886.)  —  124)  E.  Petitj^Hiat  d.  dacs  de  Boangogne 
de  la  race  cap^tienne,  avec  d.  doc.  in6d.  et  d.  pi&ces  jastlf.  8  yol.  Paria,  Lechetalier.  1886 
—1887.  —  125)  J.  Boy,  Conference  de  Yinoennes  et  conflita  de  jaridiction  (1529—50). 
(=  Melange«  Benier.  Bec.  de  trar.  pnbl.  par  TEc.  d.  H^«"  Etndei  en  memoire  de  son 
pr^ident.  Paris,  Vieweg.  1887.  Forme  le  73e  faac  de  la  Biblioth.  de  l^Ec  d.  Ht»  BUi- 
des.)  —  12B)  C.  Benoist,  Etades  histo^ques  snr  le  14«  a.  La  politiqae  da  loiCbuleiV, 
avec  nne  pr6face  de  H.  Baudrillart.  Paris,  Cerf.  1886.  10—287  pp.  —  127)  H.  Mo- 
ranyilU,  Belations  de  Charles  VI  ayeo  TAllemagne:  BECh.  47,  p.  489—511.    1886.    Tir. 


§i6A.   Fnnce,  MA.  (1886/7.)    Kohles.  111,69 

aox  prises  le  dnc  d'Orl^aaB,  qoi  se  d6clara  poor  Wenceslas  et  le  dac  de 
Boorgogne  flAvorable  aux  dlecteurs.  —  F.  Pouy^'^)  dterit  one  peintare  de 
r^lise  des  Cannes  k  Tooloase,  repr^sentant  Charles  VI  et  les  Chevaliers  de 
Tordre  de  TEsp^rance.  —  Sar  quelques  points  de  la  carriöre  de  'Louis  d^Or- 
iäans',  frdre  de  Charles  \'I,  A.  de  Circourt^'^)  nous  apporte^de  curieuz 
dMoppements.  II  insiste  surtout  sur  Taffaire  de  Gueldre  et  sur  rexpMition 
älMe  coDtre  Jean  Gal^s  Yisconti.  Louis  voulait  Commander  cette 
expMition,  mais  le  doc  le  Bourgogne  fit  Schoner  son  dessein  en  favorisant 
le  d6part  du  comte  d'Armagnac.  Louis  ne  lui  pardonna  point  cette  injure 
qoi  deyint  one  des  causes  de  la  rival^ti  des  deux  princes.  —  De  meme  que 
Charles  YI,  un  de  ses  fils  mort  avant  lui,  Jean,  dac  de  Touraine,  puls 
danphin,  iponsa  une  princesse  allemande,  Jacqueline  de  Bavi^re,  dont  L.  de 
Yillers^'*))  nous  raconte  les  premi^res  ann^es  et  le  mariage.  —  Dans  le 
Jim  de  comptes  de  Guy  de  la  Tremoille  et  de  Marie  de  Sully,  que 
dublie  le  duc  de  la  Tremoille, ^*'^)  on  trouvera  d'int^ressants  dc^^tails  sur 
iliisloire  des  arts  et  de  Tindustrie  ä  la  fin  du  14*  et  au  döbut  du  15*  s., 
ainsi  qae  sur  certains  6y6nements  poliüques,  comme  par  exemple  la  croisade 
de  Nicopolis,  k  la  suite  de  laquelle  Guy  de  la  Tremoille  mourut  prisonnier 
i  Rhodes,  en  1397. 

II  a  6t6  rendu  compte  pr6c6demment  des  deux  premiers  volumes  de 
r^Histoire  de  Charles  VW  par  Beaucourt.^'*)  Le  tome  III  qui  porte 
oomme  sous-titre.  'Le  r^veil  du  roi*  comprend  les  ann^s  1435  k  1444. 
Cest  r^poque  oü  Charles  YII  rentre  dans  Paris,  met  fin  k  la  Praguerie, 
signe  une  trgve  avec  l'Angleterre,  d^cr^te  la  Pragmatique  Sanction  et  com- 
mnce  Ja  r^organisation  de  l'armie.  Naturellement  B.  est  amen6  ä  s'occuper 
de  Tinfluence  d'Agn^  Sorel.  Sans  nier  que  cette  femme  ait  en  un  grand 
empire  sur  le  roi,  il  montre  qu'elle  ne  fut  point  pour  lui,  comme  le  dit  la 
legende  'cause  de  France  recouvrer*,  car  eile  ne  fit  son  apparition  k  la  cour 
qo'en  1443,  c'est-ä-dire  6  ans  apr^  la  rentr^e  du  roi  k  Paris.  Les  cha- 
pitres  les  plus  importants  de  ce  yolume  sont  ceux  qui  traitent  des  rapports 
da  roi  avec  Teglise  de  France,  le  concile  de  B^e  et  le  pape.  —  Le  meme 
aoteor^^^)  raconte  un  incident  peu  connu  de  la  vie  de  Charles  VU,  son 
'entreprise  sur  Genes  et  sur  Asti  (1446/7)'.  Cette  entreprise  6choua,  mais 
eile  devait  ouvrir  une  voie  qui,  50  ans  plus  tard,  conduisit  aux  guerres 
dltalie.  —  Citons  encore,  pour  les  relations  de  la  France  avec  rext^rieur 
da  temps  du  m^me  prince  le  livre  de  Lampel,^^^)  que  nous  n'avons  pu 
ävoir  entre  les  malus,  et  THistoire  du  conflit  engag6  au  sujet  du  comt6  de 
Loiembourg  (1440/3)'  par  L.  Schmidt^^ß)  — 


i  p-  Paruy  Picard,  1887.  —  128)  F.  Foay,  Peintare  et  gravare  repr^sentant  le  roi  Char- 
les VI  et  les  Chevaliers  de  rfispörance,  Ph.  d'Artoia,  Enguerrand  de  Coacy  etc.  Amiena, 
l^oBillet.  1887.  12  pp.  —  12§)  A.  de  Gircoart,  Le  dac  Loais  d'Orl6an8,  fröre  da  roi 
Chirles  VI;  ms  d^bats  danii  la  politiqae:  BQü.  1887,  ler  juU.  —  130)  L.  de  YillarB, 
Lft  BiiBsance  et  le«  premiörea  ann^e«  de  Jacqaeline  de  Bayiöre:  Mess.  sc  hist.  Belgiqoe 
188€— 1887.  —  131)  L.  de  la  Tremoille,  Livre  de  comptes,  1395--1406,  Guy  de  la 
trenoüle  et  Marie  de  Sally.  Nantes,  Forest  et  Grimaud.  1887.  A^.  2—276  pp.  |[BeT. 
Jiiit  diplom-,  I,  1887,  No.  4;  BEOh.  1887,  48,  p.  454  (L.  Üelisle).]|  —  132)  G.  de  Be- 
«Beoart,  flist  de  Charles  VII,  t.  III.  Le  r^veil  da  roi.  Faris,  Libr.  de  la  Soc.  bibliogr. 
ms.  —  133)  id..  Un  chapitre  d'hist  diplomatiqae  aa  15«  s.:  l'entreprise  de  Charles  YII 
mr  (Hoes  et  sar  Asti:  EQH.  42,  1887,  p.  321—52.  —  134)  Lampel,  Herzog  Friedrichs  IV. 
Fwiitik  gegen  Fzmnkreich  a.  Böhmen.  Innsbrack,  Wagner.  Cf.  JB.  8.  9.  —  135)  L. 
Schmidt,   Zur    Gesch.   d.  Laxembarger   Streitigkeiten  (1440/3):    NA.    f.    sächs.  Gesch.  7, 


111,70  §A6A.    Fnmce,  MA.  (1886/7.)     Kohler. 

Sur  la  pMode  de  la  ^guerre  de  Cent  ans',  si  fertile  en  ^Ttoements 
politiques  et  militaires,  les  travaax  abondent,  et  dans  le  nombre  on  en  peat  releyer 
qaelques-ans  d'nne  grande  valear.  Tel  est  celoi  de  Guigae^'^)  qoi  noos 
apporte  nne  qaantitö  consid^rable  de  faits  nonveaux  sur  Thistoire  des  grandes 
compagnies,  des  Tard-Venas\  dans  le  Lyonnais,  le  Forez  et  le  Beaojolais. 
Jnsqn'ici  tont  ce  qn'on  savait  de  ces  Tard- Venös,  c'est  qn'ils  avaient  remport^ 
sur  Jacques  de  Bonrbon  la  victoire  de  Brignais  (6  avril  1362).  D^ormais 
on  sera  6difi6  sur  les  ravages  commis  par  ces  bandes  de  pillards  bien  com- 
mand^s,  bien  arm6s  et  anxqnels  l'6tat  de  d6sorganisation  oü  se  troa?ait  U 
France,  laissait  tonte  libert6  de  commettre  lenrs  tristes  exploits.  On  ponrra 
regretter  que  6.  n'ait  pas  assez  rattacb6  lenr  bistoire  ä  Tbistoire  gön^rale. 
—  Hannedonche^'7)  a  entrepis  de  raconter  an  grand  public  les  hants 
fiaits  des  'b6ros  de  la  gnerre  de  Gent  ans\  Son  petit  livre,  oü  se  montre 
nne  assez  grande  inexp6rience  en  matiöre  de  composition  historiqae,  est  con- 
sacr^  ä  Enstacbe  de  St.  Rerre,  le  Grand  Ferr6,  Ringois,  Alain  Blanchard, 
Robert  de  Beanmanoir,  Dngnesclin,  Dnnois,  La  Hire,  Saintraüles,  Jeanae 
d'Arc.  —  Le  demier  Episode  de  la  carri^re  d*^£tienne  Marcer  a  donn6  liea 
k  nne  pol^miqne,  dont  les  deox  principanx  acteurs  n'ont  pas  r^ossi  k  se 
convaincre,  mais  qni  n'a  cependant  pas  It^  sans  r^nitats.  J.  Tessier^'^) 
s'est  61ev6  contre  le  rfeit  traditionnel  touchant  les  demiers  joars  da 
famenx  pr6vöt  des  marchands  de  Paris,  n  a  cherch6  k  prouver  que  ce  per- 
sonnage n'a  pas,  comme  on  le  croyait,  6t6  assassin^  de  nnit,  surpris  par  des 
bourgeois  au  moment  oü  il  ouvrait  une  des  portes  de  la  capitale  k  Charles 
le  Manvais,  mais  de  jour,  par  les  partisans  dn  r6gent,  au  moment  oü  il 
faisait  une  ronde.  Admiratenr  entbonsiaste  de  E.  Marcel,  qn'il  appelle  nn 
grand  patriote,  il  s^est  efforc^,  de  plus,  de  le  discnlper  de  tonte  connivence 
avec  le  roi  de  Navarre  et  les  Anglais.  Ces  conclusions  ont  6t6  tr^  yiYement 
attaqu^es  par  N.  Yalois,  lequel  s^en  tient  presqne  sans  r^serve  k  l'opinion 
re^ue.  Ce  qui  ressort  n^anmoins  des  arguments  apportte  de  part  et  d'aotre, 
cW  que  Tessier^^^)  a  raison  sur  le  premier  point  de  sa  th^:  E.  Marcel 
a  bien  du  6tre  tu6  de  jour  par  ordre  dn  r^gent.  Quant  k  la  valeur  morale 
de  ce  personnage,  k  son  patriotisme,  il  y  a  lien  d*en  douter.  II  ne  fut  en 
somme  qu*un  r^volutionnaire  hardi  mais  maladroit  qui,  k  bont  de  ressonrces, 
n*h^ita  pas,  pour  se  maintenir  au  pouvoir,  k  liyrer  Paris  aux  ennemis  de 
la  France.  Nous  passons  rapidement  snr  quelques  monographies,  peu  impor- 
tantes  ou  dont  le  titre  indiqnera  suffisamment  le  contenu,^^^)  pour  arriver  a 


1886.  Pablie  nne  lettre  de  remperear  Fr6d6ric  III  ä  PhUippe  le  Bon.  (Cf.  JB.  9.)  —  1S6)  G. 
G  ai  g  u e ,  Lob  ricita  de  la  gnerre  de  Gent  ans.  Tards-Yennfl  en  Lyonnais,  Forez  et  Beajqolaii,  (1356 
—69).  Lyon,  Vitte  et  Pemuel.  1886.  18—475  pp.  —  137)  Hannedon  che,  Les  h6ro« 
de  la  gnerre  de  Cent  an«.  PariB,  Lec&ne  et  Ondin.  1887.  143  pp.  |[RQH.  1887,  1»  oet] 
—  138)  J.  TesBier,  La  mort  d'Etienne  Marcel:  Ber.  enseign.  teoond.  et  special,  18B6. 
|[BC.  Vm,  1887,  p.  144  (H.  Gaillard);  BECh.  47,  1886,  pp.  674—82  (N.  Valow] 
Tir.  &  p.  PariB,  P.  Dnpont  1886.  40  pp.  —  139)  id. ,  La  queetion  d^Btienne  Marcel.  B^ 
ponse  ä  M.  N.  Yaloii:  Bev.enseign.  snp^rienr,  1887.  |[BC.  YIU,  1887,  p.  346  (H.  GaiUaid).] 
140)  X  J-  Gniffrey,  In?entaire  d.  tapisBerieB  dn  roi  OharleB  VI  yendnea  par  lea  Anglaü, 
1422:  BECh.  48,  1887,  p.  69—110;  896—444.  —  X  H.  MoranTilI6,  Note  bot  Baymond 
du  Temple,  maitre  d.  oenTrea  de  ma9onnerie  de  Charles  V  et  snr  le  tomhean  de  Dngnesdin: 
Bul.  Soc.  hist.  Paris,  13,  1886,  p.  27—32.  —  X  Ptrtage  d.  biens  de  Pieire  d'OtgemoBt, 
1387:  ib.  14,  1887.  —  X  M.  Chanson,  Les  Grandes  Compagnies  en  Anveigne  an  14«  «.: 
Segnin  de  Badefol  ä  Brionde  et  k  Lyon.     Brionde,  Impr.  Watel  et  Alletard.     18S7.     47  pp. 


1425 


X  ^'  Jonbert,    Lea    monnaies    anglo-fran^.   frapp^   an  Mans   an   nom  de  Henri  VI, 
5 — 32:   Ber.  hist  et  arch4ol.  dn  Maine,   20,   1886.     Tir.  k  p.  Mamers,  Fleozy-BaBgio, 


§46A.   Fnnoe,  IIA.  (1886/7.)     Kohler.  111,71 

ToeiiTre  consid^rable,  tant  par  son  6tendae  qne  par  son  m6rite  de  E.  Cos- 
nean^^i)  g^r  «Arthur  de  Bretagne  conn^table  de  Richemont'.  La  vie  de 
eet  homme  soutöve  une  question  d^licate.  A-t-il  poarsmyi  dans  sa  longue 
camere  des  vnes  d*int6r6t  personnel,  ou  a-t-il  sabordonnö  ses  ambitions  pri- 
j^  k  seA  devoirs  de  serviteur  de  la  coaronno?  C.  ätablit  avec  une  grande 
abondance  de  prenves  qae  josqu'aa  moment  oü  il  fat  fsit  conn6table,  il 
s^occapa  sortout  des  int^rftts  de  sa  maison,  mais  qae  depnis  lors  il  servit 
le  roi  avec  d6voaement  et  loyaatö.  II  s'efforga  d*amener  la  r^conciliation  de 
Charles  YII  et  du  dnc  de  Boargogne,  qui  seale  permettait  k  la  France  de 
triompher  des  Anglais.  C'est  loi  qni  pr^para  le  trait^  d'Arras,  mit  fin  k  la 
Pragnerie,  dirigea  les  röformes  militaires  de  Charles  YII  et  porta  les  derniers 
coops  ä  la  domination  anglaise.  —  Un  contemporain  de  Richemont,  Breton 
comme  loi,  ^Gilles  de  Rais*,  mar6chal  de  France,  dit  'Barbe-Bleae',  plus  connu 
par  ses  atrocit6s  et  ses  d^bauches  qne  par  ses  Mts  d'armes,  k  trouv6  lui 
aussi  an  biographe  consciencieux,  mais  dont  les  tendances  ont  fait  d^vier  le 
jagement  L'abb6  Bossard, ^^>)  en  effet,  le  jnge  en  prfttre  alors  qu'il  eftt 
ialla  le  jnger  en  psychologue.  II  est  plus  touch6  de  son  repentir  qn'affligä 
de  ses  crimes;  il  s'attendrit  k  son  siyet  au  lieu  de  chercher  k  s'expliqner 
r^tat  d'esprit  de  cet  homme,  brave  soldat,  mais  &me  abominablement  perver- 
tie,  qni  jnsque  dans  ses  plus  6tonnantes  monstmosit^s  t&chait  de  mönager  le 
Ciel,  comme  en  d'autres  actes  il  s'efforgait  de  mönager  le  diable,  et  qui  jus- 
qu'ä  sa  demi^re  heure,  pr6t  k  monter  sur  le  bdcher,  crut  k  son  salut,  telle- 
ment  il  se  fiait  aux  sortil^es,  par  lesquels  il  croyait  avoir  coi^ur6  les  effets 
de  la  puissance  divine.  Si  donc  l'abb^  Bossard  m6rite  nos  ^loges  pour  la 
ÜL^n  dont  il  a  racont6  la  vie  de  Oilles  de  Rais,  —  j'allais  dire  de  son 
yros,  —  nous  ne  pouvons  d'autre  part  le  suivre  dans  ses  appr^ciations  sur 
la  condnite  de  ce  singulier  personnage.  —  Au  livre  de  B.  se  rattachent  deux 
aatres  publications  qni  en  donnent  un  r6snm6,  celle  de  L.  Lemire,^^')  et 
Celle  de  E.  Barths lemy.i**) 

Nous  terminerons  ce  paragraphe  par  T^nnmöration  des  'travaux  relatifs 
k  Jeanne  d'Arc'.  Deux  d'entre  eux  seulement,  m6ritent  une  mention  spe- 
ciale, celui  de  S.  Luce^^^)  qni  avait  d^jä  paru  dans  la  Revue  des  Deux- 
Mondes  et  dont  le  tirage  k  part  contient  en  plus  un  grand  nombre  de 
piöces  jnstificatives  in^dites  et  une  Table,  dress^e  par  H.  Stein;  puis  celui 
de  Jadart ^^*)   sur   les  ^relations  de  Jeanne  d^Arc  avec  les  R^mois'.    J.  a 


1886.  -^  XB.  Triger,  Une  forteresae  da  Maioe  pendant  la  domination  anglaise,  Fremay- 

le-Vicomte,    1417—50.     Mamen.  Impr.   Fleury-Dangb.     1886.     174  pp.     Tir.    ä   p.    de  la 

Bat.    hist   et  arcli4o].   da  Maine.  —  X  P-  £•  M-  Labbey   de  La  Boqae,   Becherchea 

lütoriqnes  aar  le  ai^ge  da  Mont  Saint-liicbel  par  lea  Anglaia,  1488/4,  S«  6d.  aagmentte  de 

Botea  et  de  docomenta  oonceznant  la  maiaon  d'Aaxaia,    r^onia   par  le  Tic.  IL  d'Aaxaia.     Ya* 

lognea,  Impr.  Laoe.     1886.     64  pp.  —  X  A.  Taaaaerat,  Foton  de  Saintraillea,  mar6chal 

de  France  (1390?— 1861).     (==  £c.  Kat  d.  Chartea.     Poaitiona  d.  th&iea,  1886,  pp.  147—53. 

Fluia,  Q.  Chamerot,  1886.)   —  141)  £.  Coaneaa,  Le  conn6table  de  Bichemont,  Artbar  de 

Bretagne,  1393—1458.    Paria,  Hacbette.     1887.     15— 712pp.  —  142)  Abb6  £.  Boaaard, 

OiHea  de  Bais,  dit  Barbe-Bleae  (1404 — 40),   d'apria  d.  docamenta  in6dita  r^onia  par  B.  de 

Maolde.    Paria,  CHiampion.   1886.     8 — 416   pp.  —  143)  G.  Lemire,  Un  martobal  et  an 

e>inn4tible  de  France;    le  Barbe-Bleae    de   la    Inende    et  de  Tbiat.    Paria,    Leroax.     1887. 

^^  PP-    |[BQH.  l«r  oct   1887.]|  —   144)  £.  Barth^lemy,   ControTerae  et  Contemporain 

15  join  1886.  —  145)  S.  Lace,  Joanne  d'Arc  k  Domr^my;    recbercbea  aar  lea  originea  de 

la  noMion  de  la  Pacelle.     Paria,  Gbampion.     1886.     135—420  pp.     üne   2^me  ^  a  para 

en  1887  Paria,   Hacbette,    19—839   pp.  —  146)  H.  Jadart,  Jeanne  d'Aic    ä  Beima,    aea 

rolatioBB  avec  Beinu:  notioe  pabli^e  ä  l'occaaion   da  projet  d'4rection  de  la  atatae  de  Jeanne 


IQJ2  i^^   Fnnc«,  MA.  (1686/7.)    KobUr. 

voolu  dit-il  präsenter  au  lecteur  rimok  nne  simple  narration  BoMe  de  figons 
et  de  piöces  authentiqaes  colligfes  et  rtvisto  sur  les  origmaoz.  D  n'apporte 
rien  d'inMit-,  mais  k  Taide  des  textes  anciens  il  retrace  d'one  fa^on  inte- 
ressante les  grandes  scönes  da  sacre  de  Charles  YH  II  d^crit  Tapproche  et 
Tentröe  de  la  Pacelle,  qai  tenait  son  itendard  pr^  de  Taatel,  tandis  quele 
dac  d' Albret  remplissant  l'ofBce  de  conn^table  portait  Töp^e  nue  devant  )e 
roi.  n  raconte  les  circonstances  du  sijour  de  Jeanne  d'Arc  k  Reims  (16—21 
joillet  1429)  et  de  celai  qa'y  firent  son  p^e  et  son  fr^.  n  rappelle  en 
passant  qae  le  Toyage  de  la  m^re  de  Jeanne,  Isabelle  Rom^e,  n'est  pronv^ 
par  aucnn  docnment,  mais  qne  le  p^re  tat  hibergö  anx  frais  de  la  villa 
Enfin  il  retrace  le  d6part  da  cortdge  royai,  reprodait  les  lettres  qae  Jeanne 
adressait  k  ses  chers  et  bons  amis  de  Keims  poar  les  affermir  dans  le  d6- 
vonement  k  la  patrie  et  relate  les  t6moignages  de  gratitade  rendas  k  sa 
memoire.  —  Qoant  anx  aatres  monographies  sor  la  Pacelle,  il  safiGira  d'en 
indiqaer  le  titre-^*^-»") 

Noas  reprenons  maintenant  par  ordre  cbronoiogiqoe  la  s6rie  des  pobli- 
cations  traitant  de  la  Periode  post^rieare  k  Charles  YII.  Noos  signaleroos 
toat  d'abord  an  opascale  de  J.  Boselli^*<^)  sor  ^la  maison  d'ArmagDSC 
et  Tanitö  fran^aise  an  15*  s/,  en  rappelant  qa'an  docnment  dont  nous 
avons  parlä  plus  haat  (No.  49)  donne  de  nombrenx  renseignements  sor  la 
Intte  de  Louis  XI  contre  Jean  V  d'Armagnac.  Nous  dterons  ensoite  dem 
r6sam6s  de  thtees  pr6sent6es  k  TEcole  des  Ghartes,  l'une  sur  les  ^£corcheoi8 
en  Bourgogne'  de  1435  k  1445, i^^)  Taotre  sur  la  'cour  ducale  de  Bonr- 
gogne'  k  r^poque  de  Philippe  le  Bon;^^^)  puis,  sans  sorür  de  Thistoire  de 
la  Bourgogne,  un  travail  tr^  consciendeux  de  £.  de  Marneffe,^^')  donnant 
r^tin^raire  de  Charles  le  T6m&raire'  de  sa  naissance  k  sa  mort;  nne  notioe 
sur  le  'difi  adressi  par  le  duc  de  Lorraine'  k  ce  mime  prince  alors  occnpe 
du   siige   de  Neuss   avec   le   texte   de   ce   d6fi   et  de  la  röponse  qoi  y  Ait 


d'Arc  k  Beims.  Beimi,  Michaad.  18S7.  7—189  pp.  —  147)  6.  Görres,  Vie  de  Jesuna 
d'Arc  d'aprte  les  chroniques  contemporaiiies,  tnd.  de  rallemaBd  per  L.  Bot6,  2«  M.  rer.  et 
corr.  Paris,  LeoofEre.  1886.  8—414  pp.  {[ROH.  40,  1886,  p.  674.]|  —  148)  Bigand, 
Ghroniqiie  de  la  Pucelle.  Campagne  de  Paris.  Cartes  et  plans.  Bergenu^  Imprim.  Pirigord 
et  Goudr«.  1886.  4».  19  pp.  —  149)  Alex.  SoreJ,  La  maison  de  Jeanne  d'Arc  k 
Bomr^y.  Paris,  Champion.  Orleans,  Herloison.  1886.  102  pp.  —  150)  J.  Michelet, 
Jeanne  d'Arc,  1417—32.  Paris,  Hachette.  1887.  9—168  pp.  —  151)  M.  Sepet,  Jeuae 
d'Arc,  2«  6d.  rerne.  Tours,  Mame.  1887.  635  pp.  La  1^'«  6d.  apamen  1885.  <— 152) 
Abb6  Y.  M oarot,  Jeanne  d'Arc,  mod&le  d.  yertas  chr^tiennes  2  yol.  Lille,  Descl4e.  Orl^sns, 
Herioison.  1887.  —  153)  Hms  A.  de  Chabannes,  La  Yierge  loiraine,  Jeanne  d'Arc,  son 
Ikist.  an  point  de  rae  de  lIidroüBme,  de  la  saintet^  et  da  martyre.  —  154)  Canet,  Jesnre 
d'Arc  et  sa  mission  nationale.  Lille,  Desdöe.  1887.  7 — 408  pp.  —  155)  J.  Pabre, 
Jeanne  d'Arc,  Hb^ratrioe  de  la  France;  6d.  illostr^  de  40  grar.  d'apris  d.  tableanx,  d.  stataes, 
d.  estampes  et  d.  doc.  de  toates  les  ^poqaes.  Paris,  DelagraTO.  1886.  8 — 319  pp.  j- 
156)  Abb6  J.  de  Foaranlt,  Sainte-Gatherine  de  Pierbois,  ses  monnments  et  ses  soaTenüs 
de  Jeanne  d'Arc,  notioe  bist,  et  arch^l.  Toars,  Impr.  Boaarez.  1885.  65  pp.  —  157) 
L.  Drapeyron,  üne  applicattion  de  la  g^ographie  &  rhist  Jeanne  d'Arc  et  Pbilippe  leBoo: 
B.  de  g«ogr.  19,  1886,  p.  821—48.  —  158)  Bist  da  si^e  d'Orltos  par  les  AnglaU  ea 
1428.  Orl^s,  Herlnison.  1886.  11^128  pp.  —  159)  S.  Loce,  Phüippe  le  Cit  U» 
complot  contre  les  Anglais  k  Cherboorg  k  l'^poqoe  de  la  mission  de»  Jeanne  d'Arc.  Caen, 
Leblanc-Hardel.  1887.  |[CB.  1887,  309  et  418.]|  —  160)  J.  Boselli,  La  naison 
d'Armagnac  et  l'anitA  fran^ise  depais  le  15*  s.  Paris,  Denta.  1887.  9—87  pp.  —  1^1) 
J.  de  Fr^minrille,  Les  Ecorcbeurs  en  Boorgogne,  1435 — 45.  (==  £c  Nat  d.  CbartM. 
Positions  d.  th^ses,  1886,  pp.  65—76.  Paris,  Q.  Ohamerot  1886.)  ^  162)  Bd.  Andr^ 
Becberches  sur  la  coor  docale  de  Bonrgogne  sons  Pbilippe  le  Bon,  1419—67.  (=  Be.  Nst. 
d.  Charte«.  Positions  des  thftses,  1886,  pp.  1/5.  Paris,  0.  Gbamerot  1886.]  —  168)  £• 
de  Marneffe,  Itinindre  de  Charles  le  Hardi,  oomte  de  Charolais,  pois  dac  de  Bourgogne: 


§46A.    Fnnce,  MA.  (1886/7.)    Kohl  er.  111,73 

fittte;^*^)  enfin  one  6tade  compar6e  des  batailles  livröes  par  Charles  aux 
Snisses  et  des  combats  de  Marathon  et  de  Platzes.  Delbrück ^^^)  tronve 
de  graades  analogies  entre  les  gnerres  des  Bourguignons  et  Celles  des  Perses 
et  mootre  commeDt  Tötude  des  premiäres  peat  aider  k  la  criüqae  d'H^rodote. 

Snr  ^ Louis  XI  et  son  temps',  outre  le  plan  d'an  travail  tonchant  les 
'relations  du  roi  avec  la  Tille  de  Troyes',^^^)  noas  avons  ä  mentionner  quel- 
ques bons  travaox.  U.  Chevalier, ^^^)  dresse  avec  ane  rigoorease  pr^cision 
1*itin^raire  de  Louis  XT,  dauphin  de  1437  k  1461,  principalement  k  Taide 
des  documents  conservte  dans  les  archives  de  Tlsöre.  II  a  d6couvert  12 
lettres  du  dauphin  qni  manquent  au  recueil  publik  par  la  Soci6tö  de 
lliistoire  de  France.  —  Le  comte  de  Beilhac^^^)  a  entrepris  d'ecrire  la 
biographie  d'un  de  ses  anctoes,  'Jean  de  Beilhac',  qui,  aprös  avoir  d6but6 
comme  notaire  et  secr^taire  du  roi  Charles  YII,  joua  un  certain  röle  poli- 
tiqne  sous  les  successeurs  de  ce  prince.  Conserv^  en  effet  dans  sa  Charge  par 
Louis  XI,  qui  en  fit  successivement  un  maitre  des  comptes  puls  un  g^n^ral 
des  finances,  il  fut  charg6  k  cette  6poque  de  quelques  missions  diplomatiques. 
A  la  suite  de  circonstances  inconnues  il  tomba  en  disgräce ;  mais  Charles  YIU 
le  rappela  et  le  r6int6gra  dans  ses  foncüons.  Le  comte  de  Reilhac  fait  de 
sa  vie  une  sorte  d^histoire  document^e,  en  analysant  un  k  un  les  actes  oü 
il  figure.  —  Un  autre  serviteur  de  la  royaute,  'Ymbert  de  Batarnay,  seigneur 
do  Bouchage'  a  kik  l'objet  d'un  exceUeut  travail.  B.  de  Mandrot^^^) 
retrace  sa  carri^re  d'apr^  les  papiers  de  la  famille  conserv6s  dans  la  coUec- 
üon  B^thune  k  la  Biblioth^que  Nationale,  et  diverses  pi^es  recueillies  de 
part  et  d'antre.  Issu  d'une  famille  noble  du  Dauphin^,  Ymbert  s'attacha  k 
la  fortnne  de  Louis  XI  encore  dauphin,  et,  quand  ce  prince  fut  devenu  roi, 
il  fut  r^compens6  de  sa  fid^lit^  par  une  s^rie  de  bienfaits.  Sous  Charles  VIII 
et  Louis  XII  il  fit  partie  du  conseil  royal.  Son  habilet^,  son  z^le,  sa  loyaut6 
et  une  dose  süffisante  d'honn6tet6  inspir^rent  toujours  la  confiance.  C'est  ce 
qui  expliqne  pourquoi,  sans  avoir  jamais  jou6  un  röle  pr^pond^rant,  il  sut  se 
maintenir  en  faveur  pendant  trois  r^gnes. 

Si  nons  passons  au  ^^gne  de  Charles  VII F,  nous  rencontrons  une 
description  par  H.  Bouchot^^^)  de  deux  portraits  originaux,  Tun  de  ce 
prince,  l'autre  de  sa  femme,  Anne  de  Bretagne,  enferm^s  daus  les  ais  de 
bois  du  ms.  latin  1190  de  la  Biblioth^ue  Nationale;  une  notice  sur 
on  sujet  m^dical,  qui,  pour  cette  6poque  du  moins,  rel^ve  presque  au  meme 
titre  de  Thistoire  que  de  la  pathologie;^''^)  enfin  une  6tude  de  £.  Orieux^^^) 
snr  le  'complot  breton  de  1492\ 


BoU.  eomm.  hist  Belgiqoe  12,  1886.  —  164)  Keryyn  de  LettenhoTe,  D6fi  adreB«6  par 
1«  doe  de  Lomine  aa  dac  Charles  de  Boargogne:  Bai.  ac.  de  Belgiqae,  1887.  —  165) 
Delbrfteky  D.  Penerkriege  u.  d.  Borgnnderkriege.  Zwei  kombinirte  kriegageschichtliche 
StedieB.  Berlin,  VTalther  a.  Apolant.  1887.  Cf.  JB.  10.  —  166)  £.  Millot,  BapporU  de 
Lob!«  XI  avec  la  ville  de  Troyes.  (=  Ec.  Kat  d.  Chartes.  Poaitions  d.  th^Boa,  1886, 
pp.  119—22.  Paria,  6.  Chamerot  1886.)  —  167)  U.  Chevalier,  Itin^raire  de  Loais  XI, 
diBphiB.  Yoiron,  imprim.  Baratier  et  MoUaret  1886.  12  pp.  —  168)  Comte  de  Beii- 
hae,  Jean  da  Beilhac  (1455 — 99),  aecr^talre,  maitre  d.  comptes,  g^n^ral  d.  finances  et 
usbaasadenr  d.  rois  Charles  YII,  Loais  XI  et  Charles  YIU.  Paris,  Champion.  4^.  35 
—404  pp.  —  169)  B.  deMandrot,  Ymbert  de  Batarnay,  seignear  du  Boachage,  conseiller 
d.  reis  Louis  XI,  Charles  YUI  et  Louis  XII,  1488—1623.  Paris,  A.  Picard.  1886.  9 
—404  pp.  —  170)  H.  Bouchot,  Les  portraits  peints  de  Charles  YUI  et  d'Anne  de  Bre- 
tagM  i  la  Biblioth^ae  Kationale:  BECh.  48,  1887,  p.  580/1.  —  171)  Hesnaut,  Le  mal 
fns^  k  r^poqne  de  TexpMition  de  Charles  YUI  en  Italie,  d'aprös  les  doc.  originaux.  Paris, 
lUrpoa   et  Plammarion.    1886.    7—212    pp.  —  172)  E.  Orienx,    Etüde   sar   le   complot 


ni,74  §46A.   Fruce,  MA.  (1886.)    Kok  l  er. 

L''äpoqae  de  Louis  Xlf  n'est  gadre  mieux  partagte  qae  celle  de  son 
pr^teesseor.  Noas  aurons  en  effet  mentionn^  tont  ee  qui  m^rite  d*^tre  la 
6n  citant  le  rtenmö  d'un  ^Essai'^^*)  non  encore  imprimö  snr  le  ^cardinal 
Georges  d'Amboise*  et  ane  coarte  monographie  de  R.  de  Maalde^^^  sor 
^Jean  Perr&tl  et  Pierre  de  F6iiin',  k  propos  d'ane  lettre  da  roi  dat6e  d'Asti, 
le  18  avril  1507.  Gette  lettre  parle  d'an  nomm6  F^nin,  aateur  de  balladea, 
qai,  tr^  probablement,  n'est  autre  qae  l'aateor  des  M6moires  aar  le  15*  s. 
Josqa'ici  on  avait  fait  de  celal-ci  aa  contemporain  des  ^Y^aements  qn^ii 
raconte,  mort  en  1433.  En  r6alit6  ce  serait  an  ^crivain  pensionn^  psr 
Lonis  XII  et  rapportant  des  ^v6nements  yieox  dijk  de  pr^  d'an  si^le.  n 
ne  möriterait  donc  pas  tonte  la  confiance  qn'on  loi  accorde.  ün  des  mas. 
de  Pierre  de  F6niD  fnt  illastr6  des  portraits  de  la  coor  de  France  par  Jean  de 
Paris,  dit  Perr6al,  dont  il  est  qnestion  dans  la  mftme  lettre  de  Lonis  XU 

2.  Droit  et  Institations  (1885). 

(Saite  de  JB.  9,  II,  321—38). 

Ouvrages  g6niraux.  Ontre  ane  noavelle  Edition  de  La  Ferri^re,^) 
nons  signalerons  Tonyrage  6crit  par  Gasqnet^)  ponr  les  candidats  i  k 
licence  et  ä  l'agr^gation  d'histoire;  il  est  compos^  avec  beanconp  de  soin 
et  d'6radition  d'aprds  les  docaments  originanx.  Le  tome  I*'  contient  des 
^tndes  snr  le  poavoir  royal,  Tadministration  centrale  et  provinciale,  les  6tats 
g^n^rauz,  la  jastice,  les  finances.  Le  tome  n  traite  da  clerg6,  de  la  no- 
blesse,  de  la  bonrgeoisie,  des  corporations  onvri^res,  des  classes  agricoles. 
II  renferme  de  plns  nne  copiense  bibiiographie.  —  Nons  rangerons  encore 
dans  cette  cat^gorie,  ä  canse  da  titre  qa'il  porte,  l'oayrage  de  Ricard') 
Mais  en  r^alit^  cet  onvrage  n'est  qn'nne  histoire  des  institations  da  bailliage 
de  Gex,  agr^ment^e  d'aper^ns  g^n^ranx  sar  Celles  de  la  France.  L'aateor 
a  travaill^  conscienciensement  tont  ce  qai  toache  le  bailliage  de  Gex. 
Apr^  en  aToir  retrac6,  sons  forme  d'introdnction,  l'histoire  politiqae,  il 
6tndie  sa  Charte  mnnicipale  qni  date  de  1292,  pnis  son  Organisation  jndicuure 
et  administrative  aprds  sa  r^nnion  k  la  France,  c^est-ä-dire  apr^  1601.  On 
ne  sanrait  aa  contraire  tirer  aacan  profit  de  ce  qn'il  dit  des  institations  de 
la  France.  Ses  connaissances  snr  ce  point  sont  tr^  arrier^es,  et  mieax  eüt 
valn  ponr  Ini  qaMl  ne  nons  mit  pas  k  m6me  de  le  coustater.  —  Qoant  an 
livre  de  Monnet,^)  il  est  en  grande  partie  consacr6  k  la  Periode  moderne. 

Droit  coutumier.  Publication  de  textes,  Tardif*)  aMt^  dans 
sa  coUection  les  Contames  de  Toaloase  et  Celles  de  Lorris.     Les  premi^res 


breton  de  1492.  Nantes,  Impr.  MeUinet.  1886.  30  pp.  —  173)  B.  Laloy,  Sani  «ir  le 
cardinal  Georges  d^Amboise  (1460 — 1510).  (=  Ec.  Kat  d.  Chartes.  Position«  d.  thiMt» 
1887,  pp.  85/7.  St.  Omer  Imprim.  da  Memorial  art^en.  1887.)  —  174)  B.  de  Manlde, 
Jean  Perr^al  et  Pierre  de  F6nin:  B.  art  fran^   3,  1886. 

1)F.  La  Ferriire,  Essai  snr  i'hist  da  d^it  fran^.  depois  les  temps  andeas  jnfqv'i 
nos  joars.  Nout.  6d.  Paris,  Gaillaamin.  2  yoi.  XIII— 415  et  218  pp.  —  2)  Ä.  Gasqoet, 
Pr^cis  d.  institations  politiqaes  et  sociales  de  Tanc.  France.  Paris,  Hachette.  2  toI.  IX— 379 
et  356  pp.  —  d)  L.  Bicard,  Les  institations  jadiciaires  et  administratires  de  Tanc.  Fra&ce 
et  principalement  da  bailliage  de  Gex.  Bar-le-Dac,  Coatant-Lagoerre.  Paris,  Larose  rt  Foreel. 
435  pp.  |[BeT.  Grit,  de  lögislat.  1886,  15,  p.  204  (M.  Planiol).]|  —  4)  £.  Monnet,  Hiit 
de  l'administration  proTinciale,  d^partementale  et  oommanale  en  France.  Paris,  Boosieaii. 
YII— 565  pp.  —  5)  A.  Tardif,  Coatames  de  Toaloase,  pabli^  d'apr^  les  mss.  9187  et 
9993  da  fonds  latin  de  la  Biblioth.  Nat     («  Becaeil  de  teztee  poar  serrir  ä  renseigaenat 


{43A.    France,  MA.  (1885.)     Köhler.  111,75 

fiirent  promolga^es  le  6  tövrier  1286,  apr^  entente  entre  les  consnls  de  la 
viOe  et  trois  jnristes  dösign^s  par  le  roi  de  France,  ponr  examiner  les  articles 
sonmis  par  les  consnls  k  son  approbation.  Elles  reprodnlsent,  avec  de  nom- 
brenses  additions,  les  dispositions  de  formnles  plns  anciennes.  Mais  oomme 
celles-ci  ^taient  r6dig6es  sans  ordre  et  sans  mbriques,  les  consnls,  avant  de 
]es  faire  transcrire,  les  diyisdrent  en  qnatre  grandes  parties  qn'ils  snbdivis^rent 
ea  titres,  oü  les  mati^res  6taient  rang6es  m^thodiqnement.  C^est  ce  texte 
remani^  qn'a  pnbli^  T.,  avec  le  sein  qn'il  apporte  k  tons  ses  travanx.  Les 
eontnmes  de  Lorris^)  farent  r^dig^es  en  1494  et  revisöes  en  1531.  T.  en 
donne  le  texte  d'apr^  cette  r^vision.  On  sait  qne  ces  eontnmes  ont  en,  et 
k  jnste  titre,  nne  grande  renomm^e.  Composöes  d'apr^s  les  nsages  de 
rOrlöanais,  elles  nons  fönt  connaitre,  en  effet,  sons  nne  forme  claire,  le  droit 
qni  pr^vant  en  France  k  cette  ^poqne  et  qni  deviendra  plns  tard  la  base  dn 
Code  civil  fran^is.  La  proc^dnre  n'y  tient  qne  tr^  pen  de  place;  il  y  est 
snrtont  trait^  dn  r^jime  des  fiefe  k  lenr  demidre  p6riode,  si  diff^rente  de 
lenrs  phases  de  formation  et  de  d^veloppement.  La  m^enre  partie  dn 
2*  volnme  de  Giry '')  est  remplie  par  les  pidces  jnstificatives,  an  nombre 
de  40.  Le  No.  I  est  nne  Mition  synoptiqne  dn  texte  latin  des  Etablissements 
et  des  denx  tradnctions  anciennes  en  gascon  et  en  frangais,  avec  nne  non- 
velle  tradnction  de  G.  L'onvrage  se  termine  par  nn  index  bibliographiqne  et 
Qoe  table  anaiytiqne.  D'un  intördt  plns  restreint  sont  les  chartes  pnbli6es 
par  Roman,^)  chartes  accordöes  anx  commnnes  on  privil^es  revendiqn6s 
par  les  seignenrs  de  Upaix  (1253  et  1263),  Jaijayes  (1259),  Serres  (1248), 
Abri^  (1259  et  1282),  Embmn  (1210  et  1248),  N6vache  (1250),  Brian^n 
(1318),  Les  Crottes  (1265),  Montgardin  (1266),  Le  Qneyras  (1311). 
Gaigne*)  met  an  jonr  nne  Charte  mentionhant  nn  nsage  bizarre  en  vignenr 
i  Yillejfens,  dans  le  d^partement  de  la  Charente.  Cbaqne  ann^e,  le  1*'  jan- 
vier,  les  habitants,  ponr  avoir  la  jonissance  dn  bois,  devaient  j  aller  d^nicher 
nn  roitelet,  le  prendre  vivant,  le  mettre  en  cage,  et  Tapporter  an  comman- 
denr  de  Malte,  qeignenr  du  lien,  on  k  son  repr^sentant.  —  Nons  mentionnerons 
encore  nne  Edition  de  la  Charte  commnnale  de  Veynes  (H***-A]pes),  par 
Prndhomme.^^)  Cette  Charte  fnt  accordöe  en  1296  anx  habitants  de 
Yeynes,  par  le  danphin  Hnmbert  P',  k  la  suite  de  diff6rends  qn^ils  avaient 
ens  avec  lenrs  co-seignenrs  tonchant  T^tendne  de  lenrs  droits  el  de  lenrs 
deroirs  r6ciproqnes.  Enfin  nn  interessant  docnment  relatif  k  la  contnme 
maritime  a  6t6  pnbli^  par  Pols,'^)  d*apr^  nn  ms.  de  Middelbonrg, 
kani  an  commencement  dn  16*  s.  II  est  intitnl^:  ^Constnme  de  la  mer 
&icte  entre  l'emperenr  de  Romme  et  le  roy  Richart,  observez  k  Bonrdeanlx, 
Angleterre,  Britaigne,  Normandie,  Escosse  et  en  Prnyche'.  C*est  nne  copie 
des  fiamenx  'Röles  d'Oi^ron',  avec  nn  certain  nombre  de  particnlarit6s  dignes 
dattention. 


de  rhist  da  droit,  I.)  Paria,  Ficard.  XXYI— 94  pp.  —  6)  id.,  Goatunes  de  Loms, 
pnblite  d'aprte  le  registre  original  du  parlement  de  Pari«.  (=  Bec.  de  teztes  ponr  serrir 
l  renaeigDemeDt  dldat  du  droit.  II.)  Paria,  Picard.  XVI— 78  pp.  —  7)  A.  Giry,  Les 
Stabliaaementa  de  Boaen,  Stades  aar  l'liiat  d.  iiiatitationa  manicipaJea  de  Roaen,  Falaiae, 
Pont-Aodemer,  Vemeoil,  etc.  t  II.  (=  Biblioth.  de  TEc.  d.  H^ei  Etadea.  59«  foac) 
Pari»,  Vicweg.  XHI— 270  pp.  |[BC.  1885,  2ftnie  SÄr.  t  20,  p.  137  (J.  Hayet).]|  —  8) 
J.  Boman,  Cbartea  de  libert^  oa  de  priyiligea  de  la  rögion  d.  Alpea:  NBHD.  9,  p.  436 
~>5S;  659  aq.  —  9)  G.  Gaigae,  Le  droit  da  aeignear  de  Villej^ua.  («>  Collection  d. 
Opoaedea  lyonnaia,  Ko.  10,  15  pp.)  Lyon,  Georg.  —  10)  A.  Pradhomme,  La  Charte  com- 
Buale  de  Yejnea:   NBHD.  9,  p.  627—31.  —  11)  Prof.  Pola,  Lea  rölea  d'014ron  et  leurs 


1 


111,76  H^^    Fnnoe  MA.  (1886.)    Kohler. 

DissertcUions.  Tardif^')  occap6  depnis  longtemps  des  di?enes  qnes- 
tions  relatives  k  la  coatame  de  Normandie,  noas  donne  acgoord'hai  le 
r^soltat  de  ses  rechercbes  sor  les  antears  da  Gfrand-Coatomier.  Suivant  loi, 
raotear  da  texte  latin  de  cet  important  docoment  serait  an  membre  de  la 
famille  Maacael,  famille  qae  Ton  rencontre  dans  la  Basse-Normandie,  d^  le 
12*  8.  T.  6tablit,  en  effet,  qae  ce  texte  n^est  aatre  cbose  qae  roavrage 
d^ign^  par  plasiears  aateors  et  par  l^s  traditions  locales  soas  le  nom  de 
'Samme  MaacaeF,  laquelle  fat  compos^  postMeorement  k  la  conqa£te  de  U 
Normandie  par  Pbilippe-Aagoste.  Bache^')  compl^  dans  an  artide  de  U 
Bevae  historiqae  de  droit,  son  ^Essai  sar  Tancien  coatanüer  de  Paris*,  dont 
le  commencement  avait  para  en  1884.  H  y  traite  des  testaments,  des 
saccessions  et  des  cri^es. 

Institutions  publiques  et  privSes,  Le  Parlement  a  6t6  l'objet 
de  denx  pablications  importantes;  Tone  qae  noas  devons  k  Taetey,^^)  n4)porte 
presqae  exclosivement  des  faits  relatifs  k  ce  corps  et  ä  ses  membres ;  Taatre 
est  ane  histoire  des  avocats  an  Parlement  de  Paris,  de  1300  k  1600,  psr 
Delachenal.^^)  Cette  demi^e,  est  an  des  meillears  travaax,*  et  en  toos  cas 
le  plas  complet  sar  la  matiöre.  L'aatear  qai  s'appaie  toi^oars  sar  des  do- 
cnments  originanx,  dont  beaacoap  d'in^dits,  6tadie  toat  d'abord  l'origine  de 
Tinstitation  des  avocats,  et  il  approfondit  ce  sojet  avec  an  soin  minatieox. 
II  traite  ensaite  des  conditions  reqoises  poar  6tre  avocat,  da  choix  de  l'avocat 
par  les  parties,  da  rdle  de  Tavocat  k  Taadience,  de  la  libert6  de  la  parole, 
da  räglement  des  bonoraires.  De  plas,  il  donne  des  notices  sar  les  principanx 
avocats  aa  Parlement  pendant  le  14*  s.  et  ane  liste  des  avocats  da  roi  an 
Parlement.  Ges  avocats  da  roi  farent,  comme  on  sait,  Torigine  da  Ministto 
pablic. 

Institutions  eccUsiastiques.  Le  registre  de  Tofficiale  de  Cerisy^^) 
devra  Stre  consnlt^  par  toos  ceax  qai  voadront  connaltre  les  moears  et  les 
coatames  da  Bessin  anx  14*  et  15*  s.  On  y  troavera  en  ontre  des  ren- 
seignements  tr^  complets  sar  la  jnstice  et  la  procedare  eccl6sia8tiqae8  k  la 
fin  da  Moyen  &ge.  II  commence  k  Tann^  1314  et  se  termine  en  1457. 
Bien  qn'il  donne  plntöt  les  r^altats  des  procMares  qae  les  proc6dare8  elles- 
m^mes,  les  indications  qa'il  foarnit  snffisent  k  faire  connaitre  tr^  exactement 
rorganisation  de  la  coar  de  ToflGcial,  sa  compitence,  les  mesnres  dHnstruction 
qae  la  coar  prescrivait  et  la  natnre  des  sentences  qa^elle  pronongait 

Nons  devons  äJolibois^^)  ane  courte  mais  substantielle  notice  touchant 
les  registres  de  notaires,  L'antear  insiste  sar  l'importance  historiqae  de  ces 
registres.  II  demande  qae  toos  ceax  qai  sont  ant^riears  k  1789  soieot 
dipos^s  aax  Archives  d^partementales,  et  il  cite  k  l'appui  de  sa  demande  de 
nombreux  exemples  d^^tades  de  notaires  oü  des  docameuts  pr^cieax  sont  mal 
gard^s  et  d^t^nor^s  faute  de  soins. 


additiont:  ib.  p.  464—66.  —  12)  E.  J.  Tardif,  Les  anteon  pr^nmte  da  Grand  Coatnnuar 
de  Normandie:  ib.  p.  166 — 206.  —  13)  H.  Buche,  Essai  snr  Tanden  ooatnmier  de  Fins 
anx  13«  et  14e  s.,  i^ms  articJe:  ib.  p.  658—79.  L'articlo  complet  a  6U  ÜH  k  part,  Paris, 
Larose  et  Porcel,  137  pp.  in— 8<^.  —  14)  Joamal  de  N.  de  Baje,  greffier  du  Parlemest 
de  Paris  (1400—17),  publ.  par  A.  Tuetey  t  lor.  Paris,  Loones.  366  pp.  PobKcstioa 
de  la  Soc.  de  Thist.  de  France.  —  15)  R.  Delachenal,  Hist  d.  arocats  aa  Ptf- 
loment  de  Paris.  Paris,  Plön.  XVIII— 481  pp.  —  16)  B.  Stoarm,  Finaaoes,  t.  JB.  10. 
—  17)  H.  Costes,  Les  institutions  mon^taires  de  la  l^ance  arant  et  depais  1789.  Psn** 
Guiliaumin.  349  pp.  *-  18)  £.  Qlasson,  £tade  snr  le  registre  de  TOffidal  de  Ctiuj: 
NBHD.  9,  p.  119—27.  —  19)  £.  Jolibois,  Utilit«  et  importance  d.  registres  de  notaires: 


§46A.    Fnmce,  MA.  (t885.)     Kohler.  111,77 

Enfin  Ghanvign^^^)  nons  montre  ce  qn'^taient  au  15*  s.  les  cor- 
porations  d'arts  et  mStiers  en  Tonraine.  ü  traite  en  premier  liea  des 
oiigines  de  ces  corporations  et  en  donne  ane  liste,  avec  Tindication  de  leur 
gi^e  et  de  leurs  armes  et  la  date  de  lenrs  plus  anciens  statots.  Ensuite  il 
todie  separöment  chaqne  Corporation,  et  d6crit  son  fonctionnement,  ainsi  qne 
le  röle  des  diverses  cat^gories  de  membres,  en  analysant  les  Statuts  qai,  pour 
la  plapart,  ont  6t^  r6dig^  an  15*  s. 

Pour  V4conomie  rurale  et  moßurz  nons  n^avons  ä  signaler  qne  denx 
oavTages,  importants  Tnn  et  Tantre,  mais  traitant  snrtont  de  la  p^riode 
post^rienre  an  16*  s.  Bandrillart^^)  s'occnpe  des  popnlations  agricoles  de 
la  Normandie  et  de  la  Bretagne,  de  lenr  pass^  et  de  lenr  präsent,  de  lenrs 
mcenrs,  du  regime  des  terres  dans  ces  contr6es.  Ponr  la  Normandie,  ce  qu'il 
dit  de  son  ^tat  ^conomiqne  an  Moyen  ftge  tient  dans  les  66  premi^res  pages 
da  Yolnme  et  est  tlre  en  majenre  partie  des  *£tndes  snr  la  classe  agricole 
en  Normandie'  par  L.  Delisle,  et  des  ^Notes  et  docnments  concemant  T^tat 
des  campagnes  de  la  Hante-Normandie  dans  les  demi^res  ann6es  dn  Moyen 
äge'  par  Gh.  RobiUard  de  Beanrepaire.  En  ce  qni  tonche  la  Bretagne 
(pp.  349 — 416),  il  ne  pr6tend  pas  davantage  apporter  des  docnments  non- 
Teanx.  H  se  bome  k  extraire  les  principanx  travanx  qni  ont  pam  snr  le 
BQjet  —  Qnant  an  livre  de  Babean,^')  dont  nne  premi^re  Edition  a  pam 
en  1883,  il  est  presqne  exclnsivement  consacr6  anx  17*  et  18*  s. 

Droit  par  Spoques,    Droit  frankJH)    Fav6*")  a  commenc6  nne 

s^rie  d*6tndes  snr  Tempire  des  Franks  depnis  sa  fondation  jnsqn'ä  son  d^mem- 

brement.     La  premi^re  traite  les  Franks  avant  Glovis.     Elle  est  divis^e  en 

trois  parties:    1^  Tradnction   des  principanx   passages    de    Tacite;    2®  Tra» 

dnction  de  la  Loi  saliqne;  3*^  Consid^rations  quMnspire  k  Tantenr  l'examen 

compar^  de  ces  textes.     Gomme  elles  paraitront  plus  tard  en  volnme,  mienx 

vant  attendre  ponr  les  appr^cier  de  les  avoir  tontes  sons  les  yenx.    Ponr  le 

moment,  bornons-nons  k  dire  qne  la  conclnsion  la  plns  importante  k  laqnelle 

Tantenr  arriTe,  c'est  qne  les  Franks  qni  conquirent  la  Gaule  ne  sont  pas  les 

dföcendants    des  Germains    de  Tacite.    Malhenrensement   les    argnments  snr 

lesqnels  il   Tappnie  ne  nons  paraissent  pas  sans  r^pliqne.    Sa  tradnction  de 

la  Loi  Saliqne  est  sinon  parfaite,   dn  moins  g6n6ralement  exacte.  —  Fonr- 

nier>^)   a    publik   dans    la  'Bibliotb^qne    de  l'Ecole  des  Hantes-Etndes^  nn 

remarqnable  ^Essai*  snr  les  formes  et  les  effets  de  raffirancbissement  dans  le 

droit  gallo-frank.    Son  travail  est  divis^  en  denx  parties.    Dans  la  premi^re 

il  traite  des  conditions  necessaires  ponr  la  validit^  de  Taftrancbissement:  1^ 

conditions  exig^es  du  mannmissor;  —  2®  conditions  exig6es  dn  mannmissns, 

—  3^  conditions  exig^es  ponr  Tacte  memo,  on  formes  de  Taffrancbissement. 

€e  3*  chapitre   de    la  1^'*  partie  contient  des  notices   sur  les  formes  ger- 

maines  et  les  formes  romaines  de  Faffranchissement,   snr   la    fnsion    de  ces 

denx  formes  dn  8*  an  10*  s.,   snr   le   sens  jnridiqne   des   formes   de   l'af- 


CT^Hirt.  1884,  p.  105,  128—84,  213.  Tir.  ä  pari,  PariB,  Imprim.Nat  7'pp.  S«.  —  20) 
AChaiiTigD^,  Hist.  d.  corpontionB  d'arts  et  mitien  de  Tonraine.  Tonn,  Boaill6-Ladev^e. 
^  Pl»>  —  21)  H.  Baadrillart,  Lob  popnlatioiis  agricoles  de  la  Fraaoe.  Normandie  et 
Bistagne;  paaa^  et  präsent,  hkbotb,  eoutamea,  inatrnction  etc.  Paris,  Haehette.  V — 642  pp. 
"~  22)  Ä.  Babeaa,  La  jie  rniale  dans  l'anc  Fraaoe;  2^me  M.,  reyne  et  aagment^e.  Paris, 
P«ni]L  in  18.  886  pp.  —  22»)  Gf.  §$12,  18,  42.  —  23)  G^n^nü  Fay«,  L'empire  d. 
Pnaci  depiiifl  aa  fondation  josqa'ä  son  d6membrement ,  Liyre  I.  Les  Francs  ayant  Cloris: 
B.  £t  bist  |[BC.  1885,  t  19,  p.  289.]|  Tir.  h  part  Amiens,  Delattre-Lenoel ,  87  pp.  in 
—8*.  —  24)  M.  Fournier,  L'affirancbiBsement  y.  JB.  6,  U,  411^**»  (tir.  k  part  de  Bibl. 


TU/IR  §46A.    France,  MA.  (1886.)    Köhler. 

franchissement  et  snr  rassimilation  des  formes  de  l^afEranehissement  k  ceUes 
de  la  tradiüon.  Poor  Taatenr,  et  c'est  lä  la  conclasion  la  plns  importante 
de  son  travail,  on  ne  doit  Toir  dan8  les  diverses  formes  de  l'affiiuichissement 
qu'ane  application  des  formes,  diverses  aussi,  de  la  tradition.  Dans  la  2« 
partie  11  s'occape  des  effets  prodaits  par  l'affrauchissement  en  gen4ral  et  des 
diff^rentes  d6nominatioos  employ6es  poar  qaalifier  les  afEranchis.  Un  Appen- 
dice  qui  termine  le  volame,  contient  la  Bibliographie  et  one  Table  des  doca- 
ments  relatifs  k  raffiranchissement  da  5*  au  8*  s.  —  Beaachet'^)  se  pro- 
pose  d'^crire  nne  ^Histoire  de  rorganisation  jadiciaire  en  France'.  Le  premier 
volome  se  rapporte  h  Töpoque  franqne.  L'aateor,  parfoitement  an  coniant 
de  la  science  moderne,  commence  par  Studier  la  jaridiction  royaie,  laquelle 
s^exerce  tantöt  dans  le  'placitam  palatii^  sous  la  pr6sidence  da  roi,  da  comte 
da  palais  ou  da  maire  da  palais,  tantöt  dans  les  provinces,  mdme  les  plas 
recal6es,  par  Tinterm^diaire  des  hnissi\  D  d6crit  ensaite  les  tribanaox  eccl4- 
siastiqaes;  pois  les  tribanaox  des  immanistes.  B.  combat  vigoareasement  les 
historiens  et  les  jaristes  qai  ont  cberch6  dans  les  capitalaires  de  Charlemagne 
Toiiganisation  jadiciaire  de  la  1^'*  race.  U  ne  conteste  pas  les  rapports 
6troits  qai  anissent  les  deax  ^poqaes;  il  convient  qae  les  roaages  qoi  out 
fonctionn6  aprös  Tav^nement  des  Carolingiens,  ont  exist6  soos  lears  devanciers; 
mais,  k  son  avis,  dans  la  transition  d'nne  dynastie  h  Taatre,  ces  roaages  se 
sont  consid6rablement  modifi^.  —  C'est  aassi  de  Torganisation  jadiciaire 
dans  le  royaame  des  Franks  qae  s'occape  Fastel  de  Goalanges^^)  dans 
ane  magistrale  6tade  oü  sont  exposös  les  r^soltats  saivants:  Chez  les  Ger- 
mains de  Tacite  tons  les  jagements  sont  rendns  par  le  'princeps',  jamais  par 
nne  assembl6e.  A  T^poque  franqne,  il  en  est  de  m&ne;  c'est  le  comte  oa 
son  Wicarins'  qai  jage  dans  le  mallas.  Le  mallas  n'est  pas  ane  assembl^ 
mais  an  lieu  poblic.  Les  rachimboargs,  dans  les  procds  civils,  peavent  etre 
jages  en  fait  mais  non  en  droit,  en  droit,  le  poavoir  jodiciaire  appartient 
aa  comte.  £n  matiäre  criminelle,  les  rachimboargs  ne  peavent  qae  faire 
pr6valoir  le  Systeme  de  la  composition;  c'est  an  comte  seal  qa'il  appartient 
de  prononcer  nne  peine.  Ces  conclasions  ont  6t6  attaqa^  par  nn  bomine 
des  plns  comp^tents,  Yiollet;^^)  il  ne  neos  semble  pas  cependant  qa*ü 
les  alt  victorieosement  r^fat^es.^^-'^') 

Droit  et  institutions  du  44*  au  44*  s,  Lncbaire,^^)  noas  apportenn 
tr^  important  compliment  de  son  ^Histoire  des  institntions  monarchiqaes  de  la 
France',  parae  en  1883.  Son  livre  se  compose  de  trois  parties :  1  ®  £xamen  diplo- 
matique des  actes  de  Loais  YU;  —  2^  Analyse  ;des  actes;  —  3^  Texte  des 
actes.  Snr  les  798  pidces  qa'il  public,  180  6taient  in^dites.  L.  a,  en  octre, 
relev6  Tindication  d'an  grand  nombre  d'actes  ai^onrd'hai  perdus.  Giry'^) 
a  r6ani  ane  s6rie  de  docaments,  la  plapart  d6jä  connas,  sar  les  relations 
de  la  royaat6  avec  les  viUes  de  France  de  1180  k  1314.  D  donne  en 
particnlier  les  ordonnances  g6n6rales  de  Louis  IX  et  de  Philippe  le  Bei, 
plasieurs  cbartes  de  communes,   de  franchises  et  de  pariages,   les  chapitres 


£c.  d.  Ht«a  Et.  60«  fasc.)  —  25)  L.  Beanchet,  Eist,  de  l'oTganuatioii  jadidain  en  Fmoe. 
]&poqae  franqae.  FariB,  Bonaseaii.  VIII— 508  pp.  |[Bey.  crit.  de  l^gislat.  1886,  15»  p.  191.]i 
—  26)  Fastel  de  ConUngeB,  Oiganis.  jadic,  y.  JB.  8,  II,  16»  |[BG.  1886,  22,  n».  108, 
856.]|  —  26a)  RG.  1886,  82,  pp.  108  et  265.  —  27-30)  (JB.  8.)  Zeamer,  tfajor 
domoB.  —  Tardif,  formal&ire  de  Marciüf.  —  E.  Boargeois,  Oapitnlaire  de  Kieny.  — 
81)  A.  Luchaire,  Etadea  bot  les  aotea  de  LooIb  VII.  Angers,  BardiiL  VH — 529  pp.  et 
6  pl.  —  32)  A.  Giry,  Docaments  aar  les  relations  de  la  royaat^  aree  les  yiUea  de  Fiaaee 


i46B.    Fnnce,  1616—1789.    Waddington.  111,79 

de  fieaomanoir  relatife  k  radministration  des  viUes  et  quelques  comptes 
mamcipaux  du  13*  s.  Le  volnme  s'onvre  par  une  pr6£Me  de  Lavisse^ 
sniTie  d'une  bibiiographie  du  siget  dress^e  par  Giry.  —  £n  dehors  de  ces 
deux  oavrages,  il  ne  nous  reste  h  parier  que  d'un  interessant  article  de  Va- 
lois^')  snr  le  Conseil  da  roi  pendant  la  captivitö  de  Jean  le  Bon.  L'auteur 
j  combat  ropinion  que  le  Conseil  des  Etats,  impos^  au  daupbin  par  les 
Etats  g6n6raux  et  cr66  par  Tordonnance  de  1357,  ait  6t6  tout  puissant  de 
1356  ä  1358,  et  qu'il  ait,  pour  ainsi  dire,  substituö  la  röpnblique  k  la 
monarcbie.  V.  soutient  que  non  seulement  ce  pr^tendu  C!onseil  61u  ne  put 
füre  pr^valoir  son  autoritö  sur  celle  du  Ck)nseil  du  roi,  mais  qu'il  n'entra 
meme  jamais  en  fonctions.  — 

Procädure.  Tardif  ^)  d^crit  d'une  fagon  tr^  claire  les  6i6ment8  de 
U  proc^ore  dans  les  justices  seigneuriales  et  municipales,  ainsi  que  le  rdle 
des  juges  et  des  auxiliaires  des  plaideurs.  La  majeure  partie  de  l'ouYrage 
est  coDsacr^e  k  la  proc^dure  civile.  Les  prindpaux  points  uiis  en  lumi^re 
par  T.  sont  les  suivants:  Jusqu'au  13*  s.,  la  proc^dure  est  publique,  orale  et 
rigoareusement  formaliste.  Dans  la  2*  moiti^  du  13*  s.  Tinfluence  du 
droit  romain  et  du  droit  canonique  amöne  la  formation  d'une  nouTolle  proc4- 
dare,  qui  s'inspire  presque  exclusivement  de  ces  deux  ligislations.  Elle 
sabstitue  k  la  preuTe  par  bataille  et  par  cojurateurs,  les  plaidoiries  et  les 
Mtures.  Les  deux  procMures  continuörent  toutefois  k  coexister  pendant  an 
eertain  temps.  Aussi  les  coutumiers  de  la  2*  moitii  du  13*  s.  et  du  com- 
mencement  da  14*  s.  sont-ils  consacr^s  pour  une  partie  notable  k  renonc6 
des  reales  snivies  pendant  cette  Periode  de  transition.  —  La  p6riode  suivante 
oh  la  proc^dure  ^crite  pr6vaut  d'une  faQon  absoluedans  les  tribunaux  laiques 
a  6t6  etndi^  par  Tanon,'^)  du  moins  en  ce  qui  toucbe  le  proc^  civil. 


§  46B. 

France,  1515—1789. 

A.  Waddington. 

OenSralites»  L'annto  1888  nous  a  donn6  pour  la  bibiiographie 
de  l'histoire  de  France,  depuis  les  origines  jusqu'en  1789,  un  recueil  de 
premiä«  importance. ^)  M.  Gabriel  Monod  qui,  par  ses  savants  travaux  et 
par  la  publication  de  la  'Revue  Historique',  poursuit  avec  tant  de  comp6- 
tence  le  d^veloppement  et  le  perfectionnement  de  la  science  bistorique 
frangaise,  a  youlu  &ire  pour  la  France  ce  que  Dahlmann  et  Waitz  ont  fait 
pour  rAllemagne:    foumir   aux   travailleurs,  pour   cbaque  periode  de  notre 


da  1180  k  1314.  Fnrii,  A.  Picard.  XXXVI— 187  pp.  —  38)  N.  Yaloit,  Le  goaTernement 
npi^MBUtif  «n  Fnnce  aa  14«  s:  BQH.  S7,  p.  68—116.  —  34)  A.  Tardif,  La  proc6dore 
Chile  ei  criminelle  anz  13«  et  14«  a.  oa  procMure  de  tnmiitioii.  Paris,  Laroae  et  Forcel. 
171  pp.  --  85)  L.  Tanon,  L'ordze  da  procte  dyil  au  14«  a.:  NBHD.  9,  p.  303—34;  406 
~S5;  639—68. 

1)  Q.  Honod,  Bibliographie  de  THiatoire  de  France.    Gatalogue  n^thodiqae  et  chrono- 


111,80  {46B.     France,  1515— 1789«    Waddington. 

histoire,  la  liste  des  liyres  essentiels  k  consulter.  D  a  comU^  ainsi  nne 
r^;rettaUe  lacnne  et  a  m6rit6  la  reconnaissance,  non  senlement  des  ^tudiants 
anxqaels  11  s'adresse  avec  trop  de  modestie,  mais  encore  de  tons  les 
cherchenrs. 

La  ^Bibliographie  de  THistoire  de  France*  est  diyis6e  en  denz  grand^ 
parties:  la  premiöre  donne  les  recaeils  et  ouvrages  gdn^raaz  r^partis  dans 
quatre  chapitres  (Sciences  anxiliaire8;Sonrce8;  Travaox  de  seconde  main;  Re- 
caeils de  M^moires  et  Revnes);  la  seconde,  ^Histoire  par  ^poqnes',  präsente 
le  catalogae  des  ouvrages  qni  concernent  plos  sp^ialement  teile  oa  teile 
Periode,  tel  on  tel  fait,  tel  oa  tel  personnage,  en  suivant  l'ordre  chraoo- 
logique.  Dans  an  r^pertoire  anssi  6tenda,  et  qui  ne  comprend  pas  moins 
de  4542  nom^ros,  il  6tait  impossible  d^öviter  certaines  r^p^titions  on  cer- 
taines  omissions;  M.  Monod  dit  Ini-mdme  dans  sa  pr6face  qn'ane  ceuTre 
comme  la  slenne  ne  peat  devenir  definitive  qa'ä  la  longae  et  par  la  colls- 
boration  de  tons  ceax  h  qai  eile  profite.  Teile  qn'elle  est,  eile  rendra  cer- 
tainement  de  grands  Services:  l'index  alphab6tiqae  qai  se  troave  k  la  fin  da 
Tolnme  permet  de  le  consalter  assez  facilement,  et  il  me  semble  qa'  ou  ne 
pent  go^re  demander  nne  table  des  titres  d'oavrages  comme  Tont  ftut  cer- 
tains  critiqaes,  ä  moins  qa'on  ne  veoille  an  index  anssi  consid^rable  que  le 
livre  tont  entier. 

Panni  les  pnblications  g6nerales  de  documentSy  celle  des  Instmctions 
anx  ambassadenrs  de  France  dans  les  diff^rentes  conrs  d'Enrope  de  1648 
k  1 789  est  tonjoars  k  signaler  en  premi^re  ligne.  Apr6s  les  volnmes  relatüs 
k  TAatricbe,  k  la  Sa^de  et  aa  Portugal,  en  voici  trois  nouveaax,  ponr  la 
Pologne^  et  Rome:^)  F  arg  es,  dans  nne  longae  et  instractive  introdaction, 
a  expliqu^  et  caract^ris^  les  rapports  de  la  France  et  de  la  R^pabliqne  de 
Pologne  jasqa^  aa  dernier  partage,  en  1795;  Hanotanx  s'est  arret^  pour 
Rome  en  1687,  et  noas  promet  encore  denx  volames  de  1687  k  1789.  Les 
instractions  pnbli^es  par  F.  et  H.  sont  interessantes,  non  senlement  ponr 
rbistoire  de  la  diplomatie  fran^aise,  mais  encore  poor  Thistoire  generale  de 
l'Farope.  Noas  ne  ponvons  qae  sonhaiter  de  voir  prochainement  paraitre 
les  autres  volames  de  cette  belle  et  utile  coUection.  —  Sa  ige,  appeie  depois 
six  ans  k  mettre  en  ordre  les  Archives  de  Monaco,^)  a  trouv^  de  v6ritables 
ricbesses  bistoriqaes  dans  les  papiers  qui  j  sont  accamal6s  depuis  pr^s  de 
deox  Cents  ans-,  parmi  les  manuscrits  les  plus  curieux  sont  cenx  des  Matignon, 
et  des  dacs  d'Aamont  et  de  Msizarin,  ancetres  des  princes  de  Monaco  oa 
apparent^s  k  lear  maison. 

Parmi  les  ouvrages  gäniraux,^)  il  en  est  peu  qui  traitent  des 
institutions  administratives  de  la  France.^) 

logique  doB  Bonrces  et  des  oayrageB  relatifs  ä  rHistoire  de  France  depois  les  criginea  jniqQ'n 
1789.  Paris,  Hachette.  XI,  420  p.  {[RQH.  44,  668/5  (G.  de  B.);  DLZ.  1888,  Ko.  U, 
p.  1646  f  (L.  MüUer);  CBl.  1889,  No.  19,  p.  687  1]|  —  Cf.  aapra  §  18^  —  2)  L. 
FargeB,  Becaeil  des  InBlrnctionB  donn^es  ans  ambaMadeara  et  miniBtres  de  Fianoe  de  1646 
k  1789.  Pologne  (T.  IV  et  V.)  Paris,  Alcan.  2  toI.  —  3)  0.  Hanotanx,  Becneil  de» 
Instructions  donn^es  anx  AmbassadenTs  oa  Ministres  de  France  de  1648  k  1789.  —  Tome  VI 
—  Rome  (T.  I.)  PariB,  Alcan.  —  4)  G.  Sa  ige,  Les  ArcbiTes  da  Palais  de  Monaco  et 
rint^ret  de  ses  coUections  ponr  l'bistoire  de  France:  ST.  130,  p.  645—660.  YgL  §  87, 
42Ai7>.  —  5)  X  B.  Thoison,  Les  s^joors  des  Bois  de  France  dans  leGfitinais (481— 1789). 
Paris.  Xn,  198p.  |[RQH.  (44—1888)  L.  L.)]|  Sorte  de  catalogae  atUe,  conteaant  11,000 
mentions  de  s^joars  de  Bois  dans  diverses  localit^s.  —  6)  X  Q*  Fi  cot,  Histoire  des  Bttts- 
GÄniraux  (2«  «dition.)  Paris,  Hacbette.  12».  5  vol.  |[BC.  (T.  27—1889  T.  de  L.)] 
Edition  revae  soigneasement,  et  aagment^e  de  qaelqaea  cbapitres  atiles,  notamment  sor  lee  Etsti 
de  1560,  1576,  1588  et    1614,  ainsi  qae  sur  les  Assembl^  de  Notables  de  1617  et  1626. 


f i6B.    Fnm<M,  1516—1789.    Waddington.  111,81 

L'histoire  mäitaire'')  et  maritime^  est  mienx  reprfaentfe:  Babean 
continne  ä  faire  reTiyre  k  nos  yenx  les  difförentes  classes  de  la  sod^t^  sons 
randen  r^me,  et  ses  Soldats  ne  sont  pas  moins  intöressants  k  connaitre 
qne  ses  Bourgeois,  ses  Paysans  et  ses  Artisans;  quant  ä  notre  6cole  navale, 
qm  dans  sa  forme  actneUe  n'existe  que  depnis  Lonis^Philippe,  eile  a  6t6 
pr§par^  depuis  Bichelieu  et  Golbert,  par  nne  s^rie  d'instiiations  dont  on 
soit  avec  plaidr  le  d^veloppement 

Instruction  Publique.  Le  livre  de  Donarcbe^)  est  Important  pour  le 
16e  8.  et  le  d6bat  da  17^  s.;  oelni  de  Joardain^<^)  n'est  que  la  reprodactioii 
abr^^  da  grand  oavrage  publik  il  y  a  vingt  ans;  c'est  d'aillears  an  livre 
fort  atile  ä  consalter.  L'bistoire  de  TAcad^mie  des  Sdences/^)  depuis  sa 
fondation  en  1666,  est  d'an  int6r6t  plns  sp6dal  ainsi  qae  les  oavrages  de 
Lalle mand^')  et  de  Belloc.^>) 

Sor   les   masurs  et  coutumes^^^'^^)  11   faat   signaler  deuz  volnmes  de 

Franklin,^^  qui  renferment  nne  foule  de  renseignements  et  de  d^tails  corieaz. 

Ancon   grand   oavrage    d'ensemble  n^a  trait6   de  l'histoire  coloniale  de  la 
Prance.i7) 

Iße  s»  Les  Studes  ginirales  ont  sonvent  le  d^faut  d'dtre  trte 
peo  sdentifiqaes  et  de  servir  k  d^TOlopper  certaines  id^es  pröcon^aes:  tel 
est  le  livre  de  Pellissier,^^)  quicontient  dix  essais  sor  Louis  XI,  lesguerres 
dltalie,  Francis  I^  et  Gharles-Quint,  la  Renaissance,  la  B^forme,  la  R6forme 
en  Angleterre,  Pbilippe  n  et  Gaillaame  le  Tacitame,  les  trois  demiers  Yalois, 
Henri  IV  et  la  Ligue,  Toeuvre  de  Henri  le  Grand.  —  Le  mdme  reproche  ne 
saurait  s'appliquer  au  livre  de  Decrue,^')  qui  sans  doute  est  d^pourvu  de 
tont  appareil  seientifique,  mais  qui  se  fonde  sur  une  connaissance  ^rudite  de 
toat  le  16*  8.  Je  dte  id  Touvrage  de  yalois,><^)  quoique  par  son  titre 
ü  appartienne  rooins  ä  Tbistoire  moderne  qu^au  Moyen  ftge;  mais  les  cbapitres 
eonsacr^  au  conseil  priv6  de  Charles  IX  et  au  conseü  d'^tat  sous  Henri  III 
et  Henri  IV  sont  les  plns  nouveauz. 

Beaucoup  de  sources  ou  de  documents  relatifis  au  16«  s.  ont  6t6 
publik  cette  ann6e.  L'Acad6mie  des  Sdences  Morales  se  pr6pare  k  continuer 
la  eoUection  des  Ordonnances  des  Rois  de  France  et,  k  cet  effet,  commence 
U  publication  d'un  catalogue  des  actes  imprim^s  ou  manuscrits  des  Arcbives 
frangaises  et  ^trang^res,   qui  s'y  rapportent;   les   deuz  premiers  volumes^^) 

—  7)  A.  Babeaa,  La  Tie  militaire  sons  rAnden  B^me.  I  Lm  Soldats.  Paria,  P.  Didot 
^ni,  389  p.  —  8)  fiiatoire  de  l'&sole  Natale  (par  an  ancieii  officier).  Paria,  Qnantm.  — 
9)  A.  Donarebe,  LTTniTenit^  de  Pftria  et  los  J^aiiitea  (16e  et  17«  s.)  Parig,  Hachette. 
IX,  887  p.  —  10)  0.  Jonrdain,  Eist  de  l'UniTeniti  de  Paris  aa  17«  et  an  18e  s.  Paris, 
F.  Didot  et  Hachette.  8  toL  H,  488  et  589  p.  [[ROH.  (44—1888)  (T.  de  L.)]|  — 11)  £. 
Xaiadron,  L'Acad^mie  des  Sciences.  Hist  de  TAcadtoie.  Fondation  de  Tlnstitat  National. 
Boaapute  membre  de  rihsütut  NationaL  Paris,  F.  Alcan.  344  p.  |[BQH.  (44—1888) 
CE.  d'  A.)]|  —  12)  P.  Lallemand,  Hist  de  l'Mncation  dane  l'ancien  Oratoire  de  France. 
Pttia,  S.  Thorin.  475  p.  KBOH.  (44—1888)  (J.  de  M.)]|  Oarrage  trte  special  et  oiL 
ioBine  peifois  Tesprit  religieoz.  —  13)  A.  Belloc,  La  t^l^pbie  bist  Paris,  Didot  — 
1^)  X  ^*  Orand-Garteret,  Les  ni<eiin  et  la  caricatore  en  Fhmce.  Paris,  lib.  illnstr^. 
ii-4*.  690  p.  utile  presqne  nniquement  ponr  Tbist  contempoiaine.  —  15)  X  Benys 
d'Aassy,  L'assistanoe  pnbliqae  dano  les  Gampagnes  ayant  la  S6yolnt:  BQH.  44,  p.  540 — 55. 
--  16)  A.  Franklin,  La  lie  privte  d'antrefois.  —  La  mesnre  dn  temps.  —  La  caisine. 
Paris,  Plön.  18^  8  toI.  839  et  865  p.  —  17)  H.  B.  de  Gramm  ont,  Les  consals  et 
Itt  CBToy^s  de  France  ä  Alger.:  BHD.  8,  p.  100/8.  Cest  nne  liste  cbronologiqne,  ayec  on 
^s«m6  de  I'anyre  de  cbaqne  consol  on  enyoy^,  depois  1534  joeqa'  en  1889.  —  18)  A. 
Pellissier,  Le  seiri^e  s.  —  Dix  essaia  anecdotiqaes  sor  la  Renaissance  et  la  Böforme. 
ftris,  HatoB.  354  p.  |[BQH.  (T.  48—1888)  (C.  fluit)]|  — 19)  E.  Decrne  de  Stoutz, 
U  eoor  de  Fnmee  et  la  soci«t4  ao  16«  s.  Paris,  Firmin  Didot  in  18.  —  20)  N.  Yaloia, 
Jshxesbtriohte  dsr  GesohichtswlssenMhaft.    1888.    IH.  6 


111,82  §^0B.    Fnnee,  1515—1789.   WaddUgton. 

de  ce  catalogae  oot  para,  et  contiennent  7451  nnm^ros.  —  Gtons  encore 
ponr  le  r^e  de  FranQois  I'')  la  correspondance  d'Odet  de  Selve*') 
qai  forme  an  compl6ment  utile  et  comme  ane  snite  k  ceile  de  Castiilon  et 
Marillac,  dijä  publice  par  Eanlek.  —  Le  troisidme  volame  des  letties  de 
Catherine  de  MMicis^^)  va  de  1567  k  1570  et  comprend  la  p&iode  agit^ 
de  la  seconde  et  de  la  troisidme  goerre  de  religion;  lee  introdactions  placees 
en  tdte  de  ces  Tolames  permettent  de  s'orienter  fikcilement  dans  le  detail  des 
£ait8.  —  Chevalier'^)  et  H^relle'^)  neos  fonmissent  des  docoments  pleins 
d'int^rdt  sar  lliistoire  locale  des  goerres  de  religion.  Signaions  ponr  le  r^e 
de  Henri  III  une  pablication  nonvelle  appel6e  k  rendie  de  grands  serricea,^^ 
et  la  röMition  des  jonmaax  si  connns  et  appr6ci^s  de  TEstoile.'^) 

Parmi  les  ouvrages  de  seconde  main,  oeloi  de  Lefranc'^)  m^riteone 
mention  sp^iale:  c'est  an  expos^  fort  bien  pr^sent^  des  id^  de  Calvin 
dans  sa  premiäre  jeanesse  et  des  raisons  qai  le  d^ciderent  k  se  s^parer  de 
r^glise  catholiqoe.  —  L'article  de  La  Ferri^re'<^)  met  en  Inmi^re  Taffec- 
tion  presqne  exclasive  de  Catherine  de  M^dicis  ponr  son  troisiäme  fils,  Heori 
d'Anjoa,  et  expliqae  avec  de  noaveaux  d^tails  rimbroglio  de  Pologne;  peat- 
6tre  Tadmiration  de  Taatear  poar  la  politiqae  de  Catherine  dans  cette  affaire 
est  eile  an  pea  d^plac^e.  —  Les  amours  de  Marie  de  Ctöves,  femme  de 
Henri  de  Cond6,  avec  Henri  de  Valois,  forment  an  v6ritable  roman.'^) 

L'histoire  coloniale  an  16^  s.  est  repr6sent6e  par  deax  Stades  pea 
oonsid^rables.  *«•«») 

HJewfi  IV,  Documents.  D'apr^s  ane  lettre  icrite  par  Fran^ois  de 
la  Noae'^)  vers  1590  oa  1591,  il  ne  semble  pas  qa'on  paisse  considerer  le 
grand  bataillenr  hogaenot  comme  ayant  engag^  Henri  lY  k  changer  de  reli- 
gion; bien  au  contraire.  La  Nooe  exprime  Topinion  qae  le  roi  par  son 
abjuration  ne  se  ferait  pas  reconnaitre  des  ligaears,  aaxqaels  la  religion  ne 
sert  ^que  de  masqoe*.  Les  deax  pablications  de  Garnier*^)  et  de  Gontaut- 
Biron,^^)  noos  donnent  des  dötails  encore  in^its   sor  deax  diplomates  da 


Le  coDieil  da  Boi  anx  li«,  15e  et  16«  b.  ParU,  Picard.  —  21)  0«lslogae  d.  Actes  da 
Fran^iB  ler— T.  Letll.  Paris,  Impr.  Nat  iii-4^ —22)  X  Zerret,  Note«  aar  Im  Actes  de 
Fran9ou  ler,  conBerrös  dana  Im  ArchirM  de  Tarin,  Milan,  GenM,  Florence,  Mod&ne  et  Mab- 
toue.  PariB,  Picard.  54  p.  |[Rc.  (T.  27—1889),  (P.  D.)]|  Traml  utile  II  consnlter.  - 
23)  Odet  de  Selre,  GorrespondaDce  politiqae  d'Odot  de  Belye,  ambaaBadear  de  Fnnce  eo 
Angleterre  (1546/9),  pabli^e  par  Q.  Lef^vre-Pontalis.  Paria.  —  24)  H.  De  la  Ferri^re, 
Pablicaüon  d.  'LettrM  de  Catherine  de  MMicis'  T.  IH  (1567—70).  Paria,  Impr.  Nat  1887. 
in  4®.  —  25)  J.  CheTalier,  M6moirM  d.  frörea  Gay,  de  Bie,  poor  aenrir  k  lliist  d. 
g^aerrM  de  religion  en  Daophin6  et  sp6cialement  dana  le  Diois.  Montböliard.  —  26)  &* 
H Grelle,  La  R^forme  et  la  Ligae  en  Champagne. — Docomenta.  I.  LettrM  oonaerrfoB  en  ori- 
ginal oa  en  copie  aothentiqae  dana  Im  archivM  manicipalM  de  Chfilona  aar  Manie,  Beinu  etc. 
(1546—98).  Paria,  Beima.  ^  27)  Cahiers  äM  £Uto  de  Normandie  aona  le  r^gne  de 
Henri  lU  (T.  I  1574—81).  Boaen,  M«t6rie.  —  28)  P.  de  l'Batoile,  «Memoiiea-joiurBUx't 
pablite  par  Branet,  ChampoUion,  Halphen,  Lacroix,  Bead  etc.  Edition  deP.Bonnefon.  T. 
I:  Joamal  de  Henri  UI  (1574—90).  Paria.  —  29)  A.  Lefranc,  La  jeaneMe  de  Calna. 
Paria,  Fiachbacher.  —  30)  H.  De  la  Ferriire,  L'jSlection  da  dac  d'Anjon  an  trone  de 
Pologne:  BQH.  44,  p.  448—506.  —  31)  0.  Bagaonaalt  de  Pacheaae,  Marie  de  Clites, 
princeaae  de  Gond«  (1569—74):  BQH.  44,  p.  564—71.  —  32)  F.  Joflon  dea  Longrai»» 
Jacqaea  Cartier  —  (Documenta  noayMox  1491 — 1557).  Paria,  Picard.  S19  p.  |[Bc.  (T. 
26—1888)  (L.  QalloiB);  JSaT.  (1888)  (A.  Maary).]|  UtUe  aartoot  ponr  fixer  qaelqnes 
datM  de  la  yie  de  Cartier.  —  33)  Frömy,  La  qaMtion  d^ Alger  soaa  GharlM  IX.  —  Use 
n^odation  d61ioate  de  Fran^oia  de  NoaillM,  4y&iue  de  Dax,  en  1572.:  BHD.  2,  p.  588—608. 
Id6e  carieaae  de  CharlM  IX  de  faire  donner  rinreatitare  d' Alger  par  le  aaltan  k  son  fir&re,  Henri  de 
Yaloia. — 34)  F.DelaNoue,  Lettre  de  Monaiear  de  la  Nooe  aar  le  changement  de  religioo :  BH.  36, 
p.811— 28.  — 8o)N.Garnier,LettrMinMitMdapr&ndentJeannin.  Dijon.  Bxtr. d. «Memoiies 
de  la  80ci4t«  Boargaignonne  de  g^graphie  et  d'hiat'  —  86)  Th.  de  Qontaat-Biron,  Ambaaaade 


f46B.    Fzuee,  1515—1789.    Waddington.  111,83 

r^e  de  Henri  IV,  Jeannin  et  le  baron  de  Salignac;  la  relation  de  ce  dernier 
est  plus  interessante  par  les  renseignements  aar  les  moenrs  et  contames  des 
Tores  qne  par  Timportance  des  affures  n6goci6e8.  Les  lettres  de  Peiresc 
(1580— 1637),  magistrat  en  Provence  mais  116  avec  tons  les  savants  da 
temps,'^  sont  nne  soorce  de  premier  ordre  ponr  Thistoire  litt^raire  et  mSme 
poor  l*hi8toire  poHtiqne.  Zeller  continne  ä  Tnlgariser  par  ses  ntiles  petits 
livre88«.4o^  les  principaaz»m6moires  et  les  principales  soarces  d6jä  pablite  de 
Dotre  histoire. 

Parmi  les  ouvrages  relatife  au  r^e  de  Henri  lY/^*^')  celoi  de 
Carr6^'}  est  le  seal  qui  soit  vraiment  an  livre  de  science:  avec  nne  v6ri- 
table  Tradition,  G.  nons  montre  les  origines  du  Parlement  de  Bretagne  cr66 
en  1553,  la  rivalit^  dn  parlement  royaliste  de  Rennes  et  du  parlement  lignenr 
iUbli  k  Nantes,  et  ensnite  le  fonctionnement  dn  parlement  de  Rennes  sons 
Henri  lY,  an  lendemain  des  gnerres  de  religion;  le  personnel  da  parlement, 
son  recratement  et  sa  composition,  les  privil^es  des  magistrats  et  leurs  de- 
Toin,  lear  comp6tenoe  judiciaire,  enfin  lear  rdle  politiqae,  tont  cela  est 
d^t,  analys^  et  appr^ci^  d'one  fa^on  claire  et  attachante.  La  bibliographie 
des  soarces  mannscrites  on  imprim6es  qne  Tautenr  a  consnlttos  nons  donne 
nne  id^  de  l'^tendne  et  de  la  sAret6  de  son  Information.  On  ne  regrette 
qa'one  chose,  c'est  qne  son  livre  s'arrSte  en  1610. 

Ixniis  JLLlI.  Pen  de  documents  nonveaox  ont  6t6  pabli6s  poar 
le  r^e  de  Louis  XIH;^^)  il  fiiut  citer  tontefois  les  lettres  de  Fortin  de  la 
flognette,^^)  n6  k  Falaise  en  1585  et  mort  vers  1652,  lettres  tir^s  de  la 
collection  Dupuy  k  la  Biblioth^qne  Nationale,  et  qui  sont  particuli^rement 
interessantes  pour  Thistoire  des  gnerres  contre  les  protestants  de  1626  k 
1629.  —  Le  memoire  de  Richelieu  trouv6  par  Lecestre  anx  Archives 
Nationales  dans  la  collection  Rondonneau,  a  i\k  probablement  r6dig6  k  la 
fitt  de  1641;  Richelieu  y  montre  par  plasienrs  exemples  Tinfatuation  et  les 
pr^tentions  orgueilleuses  de  Ginq-Mars.^^) 

Histoire  g6n6rale.  Fagni  ez  continne  ses  Stades  si  neuves  et  originales 
snr  le  pdre  Joseph.^^**^*^)  Le  grand  rdle  jou^  par  TEminence  Grise  est  mis  en 
Inmiire  par  des  documents  inödits,  mais  il  semble  to^jours  tr^s  difficile,  6tant 


«B  Tnrqoie  de  Jen  de  Gontaot-Biron,  Baron  de  Salignac,  1605  ä  1610.  — -  YoyBge  ä  Con- 
^tinople.  S6joiir  en  Tnrqoie  —  Belation  inMite.  Aach  et  Paria,  Champion.  16e  ÜBsciciile 
^  'ArchiTea  hist  de  ]a  Qaaoogne'.  >~  37)  F.  Tamixey  de  Larroqae,  Lettrea  de  Peireac 
«I  fr*rcB  Dapny.  T.  I.  Paria,  Imp.  Nat  in  4«.  913  p.  |[RH.  (T.  89--1889)  (A.  D.) 
~  BQH.  (44—1888)  (P.  de  Kolhac.)]|  Collection  d.  BoenmentB  inMita  de  rHist  de 
Prtaee.  —  SS)  B.  Zeller,  Les  Etota  de  la  Ligne.  —  Le  Boi  national  (1593/4).  —  £x- 
^ti  d.  proi^a-Terbaux  d.  £tatB  de  1593,  d.  registrea-jonmanz  de  TEstoile  etc.  Paris, 
Hichette.  in  8^  —  89)  id.,  Henri  lY  et  Solly.  —  Eztrait«  d.  ^conomies  Boyalea  de  Solly. 
^  Hachette.  in  88.  —  40)  id.,  La  fin  de  Henri  IV.  —  Le  grand  deasein  (1604—10) 
-  £xtnita  d.£oonomiea  de  Solly  etc.  Paria,  Hachette.  in  32.  — 41) XL-  Q-  F^Haaier, 
Httoi  IT,  BoBgan  et  Strasbonrg.  Kancy,  Berger-LcTranlt  Eztrait  de  la  Bevne  Alaar* 
eieone.  —  42)  X  ^  Langel,  Le  demier  conntoble  de  France.  —  Le  dnc  de  Leadigoi^res 
(I&43— 1636):  BDM.  87,  p.  482—53.  Lesdigoi^rea  n'a  h\A  conn6table  qa'ä  partir  de  1628. 
^  43)  E.  Carr6,  Eaaai  anr  le  fonctionnement  du  Parlement  de  Bretagne  apr^  la  Ligae 
(1598-.1610).  Paria,  Qoantin.  YIU,  569  p.  —  44)  X  A.  Commanay,  Jean  Paul  de 
l'««an,  aeignenr  de  Pieta.  Lettrea  inMitea  (1617/8).  Aach.-Foix.  Brochore  d'int^ret  apiciaL 
"*  45)  P.  Tamiiey  de  Larroqae,  Lettrea  inMitea  de  Philippe  Fortin  de  la  Hognette. 
l^Soehelle,  Tezier.  215  p.  |[BQH.  (44—1888)  (G.  de  B.)]|  —  46)  L.  Leoeatre,  M^ 
las«:  *Un  M^moiie  inMit  de  KoheUea  contre  Cinq-lfara.' :  BQH.  43,  p.  234—50.  —  47») 
^•Ptgniea,  Le  Piro  Joaeph  et  Bichelien.  —  La  pr^pantion  de  la  raptore  onyerte  ayec 
i&  Haiaon  d'Antriche  (noT.  1632— mai  1635.):  RH.  36,  p.  62—80;  278—310.  —  471»)  id., 
(SiDte)  aoT.  1638— nud  1635:  ib.  37,  p.  276—314.  —  47«)  id.,  (Suite  et  fin)  nov.  1632— 

6» 


111,84  iA6B.    I^nmce,  1616— 1789.    WaddingtoB. 

donn^e  ranit6  des  vues  de  Richelieu  et  de  eon  confident  intime,  de  dtaiftler  nette- 
ment  ce  qoi  revient  en  propre  ä  ron  oa  k  l'aatre;  ce  qoi  est  oertain  c'est 
qa'il  fant  üaire  an  pöre  Joseph  nne  pari  plus  large  qae  celle  qu'on  Ini  &lt 
dWdinaire.  Le  livre  de  Gachon^^)  a  pani  en  1887,  mais  je  n'en  ai  pas 
parl6  dans  le  compte  rendu  pricMent,  et  il  est  impossible  de  le  passer  sovs 
silence;  c'est  an  de  ces  livres  d'histoire  provindale,  qui,  comme  celai  de 
Garr6,  permettent  de  renouveler  certains  points  de  rhistoire  generale;  6. 
montre  par  exemple  qae  le  grand  fait  de  Tannfe  1632  n'est  pas  la  r^enon 
par  Eicheliea  d*ane  folle  r6volte  de  gentüshommes,  mais  an  coap  de  force 
accompli  par  lui  et  pr6parä  depais  1628  contre  Taatonomie  et  les  fraochises 
trop  grandes  des  £tat8  de  Langaedoc,  et  qae  rexicntion  de  Montmorencya 
moins  d'importance  qae  r£dit  de  B6ziers,  qoi  raine  dfifinitivement  les  priii- 
l^es  langaedociens.  —  Poor  en  finir  avec  le  rdgne  de  Loois  Xm,^')  je 
dois  encore  citer  le  deoxi^me  volame  de  Des  Bobert^^')  (le  premier  a 
para  en  1883);  11  est  sulvi  de  nombrenses  pidces  jastificatives  et  contieat 
ane  fonle  de  renseignements  ntiles  sor  les  personnages  da  temps. 

lAnUs  XIV*  Documents.  De  Gosnac  et  Pontal^^)  continaentlenr 
pablication,  qai  sera  tr^  Yolaminease  etqaioffired6jäangrandint6rSt;  letome 
ym,  qai  a  para  en  1888,  contient  sartoat  des  renseignements  noaveaax  sor  les 
gaerres,  et  en  particnlier  sor  la  gaerre  des  Gamisards.  Les  lettres  de 
Tess6^^)  forment  an  recaeil  plein  d'anecdotes,  racont6es  dans  an  style  tu 
et  amnsant.  —  Le  texte  des  lettres  patentes  da  16  mai  1644,^')  qai  nomment 
le  dac  d^Enghien  gouvemear  de  Champagne,  est  important  poar  noos  fixer 
sar  les  attribations,   si  sonvent  mal  d^finies,   des  goavemears  de   promces. 

Histoire  gdnärale.  Gh^rael^^)  a  expos6  les  n^godations  de  la  fille 
de  Gharles  de  Gonzagne-Nevers,  poar  le  parti  de  la  coar  pendant  la  Fronde, 
d'abord  avec  Gond6,  pais  avec  Retz,  enfin  avec  Tarenne  et  les  Boaillon.  — 
Ghotard,<^i^)  k  Taide  de  lettres  inMites  tir^es  de  la  Bibliothöqne  de  Cler- 
mont-Ferrand,  a  essay^  de  d^montrer  qae  Louvois  s'entendait  k  la  fortifi- 
cation  des  places  aossi  bien  qu'k  Torganisation  de  Tarm^e,  et  qae  Yanban 
n'a  6t6  qae  Tex^catear  iUastre  de  ses  ordres.  —  Yandal^^)  a  ezaniin^  les 
projets  formös  poar  commercer  avec  TOrient  par  l'Egypte  an  temps  de 
Loais  XIY,  et  le  plan  r^dig^  par  Leibniz  poar  la  conqnSte  de  TEgypte. 

Le  bei  oavrage  de  De  Voga6  sar  Yillars,^^  et  le  livre  de  Legrelle,*') 
sont  les  denx  pablications  capitales  faites  en  1888  sar  le  r^gne  de  Loais  XIV. 
Dans  an  avant-propos   sabstanüel,  L.  fait  d'abord  la  bibliographie  de  son 


mal  1686:  BH.  3S,  p.  64— S4.  —  48)  F.  Oaohon,  Les  £tats  de  Langnedoc  et  l'Mt  de 
B^zien  (16S2).    Pari«,  Hachette.     1S87.    XYIII,  SOO  p.    |[(BC.  (T.  86—1888)  (P.  Yiollet)] 

—  49>  X  H.  Stein,  Un  fanz  diplomate  aa  17«  s.:  BHD.  S,  p.  27—40.  DoeoneDti  •o' 
le  Jnii  David  Falache  qai  se  fait  paaser  poar  ambaaaadear  da  Maroo  k  la  ooor  de  Looia  XIH* 

—  50)  F.  Des  Robert,  Gampagnos  de  Charles  lY,  dac  de  Lorraiiie  et  de  Bar,  en  Fnnehe- 
Oomt^,  en  Alsaoe,  en  Lorndne  et  en  Flandre  (1688 — 48).  Tome  U.  Paris,  GhnnpioB.  XTT, 
418  p.  {[BH.  T.  89—1889  (T.  de  L.)]|  —  51)  De  Gosnac  et  Fontal,  M&noires  di 
Marqais  de  Soorches  sor  le  rögne  de  Loois  XEV  (T.  Ym,  1703/4).  Paris,  Haehette.  — 
&2)  Lettres  da  Martohal  de  Tess4  k  Madame  la  Dachesse  de  Boargogpoe,  Mme  la  Fm- 
oesse  d.  Ursins,  Mme  de  Maintenon  etc.,  pabli4es  par  le  Gte  de  Bambateao.  Paii>t 
G.  L^ry.  —  &8)  A.  Babeaa,  Le  dac  d'Bnghien,  goavemear  de  Champagne:  BH.  37^ 
p.  58—67.  —  54)  Ch4rael,  Böle  politiqae  de  la  Princesse  Falatine  (Anne  de  Gouagiifl) 
pendant  la  Fronde  en  1661:  ST.  189,  p.  60— 78.  —  55)  H.  Chotard,  Btade  aard.lettrei 
in4dites  de  Loavois,  adreasöes  k  M.  de  Chaaent,  Directenr  d.  fortifiGations  k  Tpres:  ib., 
p.  208—39.  —  56)  A.  Y  an  dal,  Loois  XIY  et  l'Bgypte  (Ure  partie) :  ib.,  130,  p.  66&--88. 

—  57)  de  Yoga 4,   Yillars,  d'apr^s  sa  oorrespondance  et  d.  docoments  inddits.    Paris,  Floa, 


§46B.    ftiBM,  1516—1789.    Waddington.  111,86 

sojet,  depnls  les  journanx  et  les  mimoires  du  temps  (Mercnre  Hollandais, 
Theatmm  Eoropaenm,  M^moires  da  soi-disant  Comte  de  la  Torre  etc.), 
depais  les  m6moires  inMits  qü'il  a  consoltte  aax  archives  des  Affaires 
ttrangöres,  jasqa'aüx  pablications  modernes  de  Mignet,  Hippeao  et  Reyuald 
OD  France,  de  Gsedecke,  Noorden,  Heigel  et  Klopp  en  Allemagne  et  en 
iatriche;  pnis,  p.  XXXVlll  et  saiv.,  il  expose  le  plan  qn'il  compte  snivre  dans 
lon  OQTrage  qni  comprendra  4  Yolumes:  le  tome  I  est  consacrö  an  premier 
tnit6  de  partage  concln  en  1668  entre  ia  France  et  T Antriebe,  et  anx  6y6- 
nements  qni  le  rendirent  tr^  vite  cadnc;  c'est  le  volnme  qni  a  pam  en  1888 
et  qni  embrasse  tonte  la  p6riode  comprise  entre  le  manage  de  Lonis  XIV 
et  le  tndtö  de  Ryswick.  L.  vent  montrer  qne,  comme  Ta  dit  Gb6mel,  la 
pcütique  eztMenre  de  Lonis  XIV  a  6t6  avant  tont  le  d^veloppement  des 
dem  tndt^  de  Westpbalie  et  des  Pyr^n^.  Le  premier  volnme,  dont  la 
composition  et  le  fond  sont  trte-originanx,  est  snivi  d^nn  Appendice  dont  les 
prineipales  pitees  sont  le  contrat  de  manage  de  Lonis  XIV  et  de  Marie- 
Tb6r^,  les  denx  renonciadons  de  Marie-Th^rdse  et  le  testament  dn  roi 
d'fispagne,  Pbilippe  lY.  —  Le  tome  U  traitera  dn  second  trait^  de  partage 
eondu  entre  la  France,  TAngleterre  et  la  Hollande  le  11  octobre  1698;  le 
tome  m  exposera  les  raisons  dn  troisi^me  trait^  de  partage  dn  25  mars 
1700  et  les  ^y^nements  qni  l'annnlent  bientöt-,  enfin  le  tome  lY,  intitnl^  ^la 
sohtion',  comprendra  le  r6cit  des  n^gociations  qni  nonent  et  d^nonent  la 
coalition  de  1701,  jnsqn'anx  trait^s  d'Utrecbt,  de  Rastadt  et  de  Bade. 

Parmi  les  ouvrages  plus  späciauXy  il  iant  citer  celni  de  l'abbö 
Henryk»)  qni  nons  raconte  la  yie  d'nn  pr6lat  actif  et  r^formatenr,  travaillenr 
et  iradit:  Francis  Bosqnet,  apr^  avoir  6t6  conseiller  d'£tat  et  Intendant, 
^tait  devenn  ^Y^qne  de  Lodöve  en  1646  et  6v6qne  de  Montpellier  en  1657. 
—  Saint-Marc*^)  a  donn6  des  renseignements  nonveanx  snr  Riqnet  de 
Bonrepos  et  son  fils,  et  snr  Ting^nienr  Andr^ossy;  nn  chapitre  cnrienx  de 
8on  ände  est  celni  qn*il  a  consacr^  anx  expropriations  an  17^  s. 

L'histoire  litt4raire  est  ä  peine  de  mon  domaine;  ponrtant  eile 
le  rattacbe  parfois  bien  ^troitement  ä  l'histoire  g^n^rale;  anssi  ne  pnis-je 
m'empeeher  d'en  citer  qnelqnes  onvrages.^^)  Fabre«*)  et  de  ßroglie*') 
noofl  introdnisent  dans  diverses  soci^t^s  litt^raires  dn  17e  s.  —  Morillot^'^) 
0008  renseigne  snr  la  jennesse  de  Madame  de  Maintenon,  en  mdme  temps 
qne  sar  Scarron,  et  son  livre,  qni  fonrmille  de  mots  d'esprit,  est  d'nne  lec- 
tore  aossi  agr^blo  qn'instrnctive.  —  Les  6tndes  de  Barberet^^)  et  de 
Brouillant^^)  sont  beanconp  moins  interessantes. 


Noflirit  t  ml  XU,  409  et  4^3  p.  —  58)  A.  Le  grelle,  La  diplomatie  fran^aise  et  la 
Sueamon  d'Bspagne.  Tome  I«r:  le  premier  trait^  de  partage  (1659—97).  Gand,  Dall^ 
^^  ^  5S0  p.  —  59)  L'abb4  Henry,  Francis  Boaqoet,  intendant  de  Gayenne  et  de 
Wvdoe,  4T^oe  de  Lod^Te  et  de  Montpellier.  Paria,  Thorin.  759  p.  —  60)  H.  Saint - 
^tre,  Etode  bist  et  juridique  aar  rentrepriae  da  Canal  da  Midi  (1666  —  84):  AFLB.  10, 
!>•  15— 48  et  200—36.  —  61)  X  F-  Boaqaet,  Point«  obacars  et  nooTeaaz  de  la  Yie  de 
^itm  ConeUle.  Paria,  Hachette.  Pea  original.  —  62)  A.  Fabre,  Stades  litt^raires  bot 
^  17«  ■.  —  Lea  enaemia  de  Ghapelain.  Paria,  £.  Thorin.  XI,  725  p.  |[RQH.  (44—1888) 
[^  KerTiler.)  —  63)  £mm.  de  Broglie,  Mabillon  et  la  Soci6t6  de  Tabbaye  de  St.  Ger- 
Bta  dea  Frfo  &  la  fin  da  17e  a.  (1664—1707.)  Paria,  Plön.  2  vol.  XI,  429  et  390  p. 
[KQH.  (44—1888)  (T.  de  L.)J{  —  64)  P.  Horillot,  Scarron.  Ktade  biographiqae  et  litt^raire. 
Fizia,  Oodin.  432  p.  —  66)  V.  Barberet,  Leaage  et  le  th4ätre  de  la  Foire.  Nancy, 
BQ'doiUet  263  p.  —  66)  L.  Jaamart  de  Broaillant,  La  Iibert4  de  la  preaae  en 
^tuee  an  17«  et  18«  a.    Hiat.  de  Pierre  da  Marteaa,  imprimear   k  Cologne.     Paria.    4^ 


111,86  M^B.    Fnmoe,  1615--1789.   Waddington. 

Les  travaax  de  de  Coarcy  ^^*>^*°)  se  rapportent  ä  moitii  au 
rhgne  de  Louis  X/F,  ä  moitii  ä  celui  de  Louis  XV,  poisqae  les 
renonciations  de  Philippe  V  au  tröne  de  France,  faites  avant  1715,  nel'ont 
pas  empech^  de  pr^tendre  k  ce  möme  trdne  dte  1718;  les  dlTenes  phases 
par  lesqaelles  passent  Louis  XIV  et  son  petit  fils  sont  bien  dterites  et 
carieuses  k  snivre;  qaant  k  la  th^  möme  qae  prötend  d^montrer  de  C,  & 
sayoir  qae  les  renonciations  de  Philippe  Y  ont  eu  dte  1713  et  ont  conserri 
encore  anjourd'hni  nne  aatorit6  incontestable,  eile  me  semble  loin  d'toe 
6tablie. 

IxnjAs  XV*  La  publication  de  documents^^)  la  plus  importante 
est  Celle  qn'a  entreprise  Flammermont,^®*)  et  dont  le  premier  Tolnme  a 
pam  en  1888;  Tintrodaction  substantielle  qui  est  en  töte  montre  comment 
l'usage  des  ^remontrances'  s'^tait  etabli  d^  le  14«  s.,  ezplique  la  mani^ 
dont  elles  6taient  r6dig6es  et  met  en  lumiire  les  progrte  constants  de  Tesprit 
d*opposition  k  Tautorite  royale.  L'histoire  du  Parlement  de  Paris  au  18*  & 
int^resse  Thistoire  g6n6rale  de  la  France;  c'est  Topposition  du  Parlement 
qui  pr^pare  la  Revolution;  la  publication  de  F.  permettra  de  mieux  s'en 
rendre  compte.  —  Celle  de  dorn  B6rengier  est  plus  sp^iale.^^)  —  Celle 
de  de  Beauriez^^^)  qui  donne  la  biographie  de  Louise-Elisabeth,  fiUe  de 
Louis  XV  et  duchesse  de  Panne,  concerne  presque  autant  Tltalie  qae 
la  France. 

Histoire  g^närale.  Le  comte  Pajol  continue  son  grand  ouvrage 
sur  les  guerres  du  r^e  de  Louis  XV;''^)  le  tome  VI  traite  de  la  prise  de 
Port-Mahon,  des  exp^itions  en  Corse,  Portugal  et  ^cosse,  et  des  lüttes  an 
Canada  et  aux  Indes.  —  II  y  aura  encore  nn  septi^me  volume. 

Sur  le  personnel  ou  Taction  de  la  diplomatie  fran^ise  sous  Louis  XT, 
je  n'ai  k  signaler  que  des  articles  de  revue,  dont  quelques  uns  sont  tr68 
courts  et  d'un  mödiocre  intörSt.'^'-^^)  —  Les  d^bnts  du  comte  de  Yergennes^^), 
qui  fut  plus  tard  le  grand  ministre  des  Affaires  Etrangöres  de  Louis  XVI, 
sont  racont^s  dans  de  träs  grands  d^tails  mais  d'une  fa^on  attachante;  pent- 
6tre  pourrait-on  reprocher  k  deBourge  une  sorte  de  parti  pris  contre 
d^Argenson  dont  il  dit  qu'il  poursuivait  de  sa  haine  tont  homme  qu'il  croyait 
capable  de  lui  sacc6der;  quoi  qu'il  en  seit,  le  s^jour  de  Vergennes  en  Por- 
tugal et  en  Bayidre,  avec  son  oncle  de  Chavigny,  puis  son  envoi  k  la  oour  de 


—  67*)  MarqaiB  de  Courcy,  La  Renonciatioii  d. Boarboni  d*Eepagne  aa  Tr5ne  de  France. 
L  N^cessit^  d.  Renonciations,  la  premi^re  pena^e  de  Louis  XIV,  soamission  de  Philippe  V: 
BDM.  88,  p.  305—39.  —  671»)  id.,  La  Renonciat.  d.  Bonrb.  d'Espagne  aa  trdne  de  France, 
n.  la  seconde  pens^e  de  Loais  XIV,  rösistance  de  Philippe  Y,  sa  rösolation  d^finitire:  ib., 
p.  872—905.  —  67e)  id.,  La  Renonciation  d.  Bourbons  d'Espagne  aa  trdne  de  Fnnce. 
HL  Enregistrement  d.  renonciations,  les  Gortfts  et  le  Parlement,  la  loi  Saliqae:  ib.  89« 
p.  267—304.  —  68)  (§44B»i)  Manno,  Rel.  dipL  di  Savoia.  — 68«)  J.  Flammer mont, 
Remontrances  da  Parlement  de  Paris  aa  18«  s.  (T.  I.  1715 — 53).  Paris,  Hachetta.  4^ 
69)  Dom  B6reng^ier,  Une  correspondance  litt^raire  aa  18«  s.  entre  Dom  de  la  Bae,  B4d^ 
dictin  de  St.  Maar,  et  Mgr.  d'Ingnimbert,  ävSqae  de  Caipentras.  Paris,  LecbeTalier.  77  p- 
{[RQH.  (45—1889]  (T.  de  L.)]|  88  lettres  de  1784  et  1735,  d'an  intöret  tris  rM  poor 
rhist  de  France  &  cetto  jpoqae.  —  70)  L.  de  Beaariea,  Une  fiUe  de  Fraufe  et  sa  oarre- 
spondance  inödite.  Paris,  Perrin.  12°.  220  p.  |[RaH.  (44—1888)  (Tb.  P.)]j  ->  71) 
Comte  Pajo),  Les  gnerres  soas  Loais  XY  (Tome  YI)  Paris,  Didot  —  7^  X  V albert, 
Le  marqais  d'Argenson,  ministre  d.   Affaires  £trangdres.  (1744/7.):    RDM.    88,   p.  683—94. 

—  73)  X  ^-  Waliszewaki,  L'ÖToIution  de  la  politiqae  fran9.  en  Orient  aa  18«  s. 
(1734—71):  RHD.  2,  p.  41—61.  —  74)  X  Dnc  de  Broglie,  Le  secret  da  Roi:  ib., 
S.  274/9.     Sar  la  politiqae  franQ.  en  Pologne  soas  Loais  XY.    —   75)  Gh.  de  Bonrge,  Le 


i46B.    Fnmoe,  1515— 1789|   Wad^ington.  111,87 

l'Electear  de  Gologne  et  k  celle  de  Georges  II  de  Hanovrede  1750  k  1753 
sont  trait^s  avec  one  reelle  Tradition.  —  De  Barthölemy^^)  a  ^crit  un 
trop  long  article,  oü  il  y  a  des  fidts  noaveaax,  mais  exposes  sans  ordre  et 
dans  an  style  diffus  et  ennuyenx.  —  Le  r6cit  de  la  mission  du  comte  de 
Games  k  Berlin^^)  montre  snrtoat  la  grande  habilet6  de  FrM^ric  U,  qui  Pro- 
fite des  avances  de  la  France  poar  fitire  peor  k  rAutriche  et  poor  la  pousser 
i  se  rapprocher  de  loi. 

lAniis  XVIJ*'^^)  Documents.  Les  efforts  de  Vergennes^^)  poor noaer 
des  relations  plns  cordiales  avec  la  Prasse  de  1 775  k  1777  ont  6t6  provoqa^s  sar- 
tont  par  l'oavertare  imminente  de  la  saccession  de  Bavi^re;  Vergennes  a  cherch6, 
ssDs  inqai6ter  rAutriche,  k  s'entendre  avec  Fr6d^ric  II  par  rinterm^diaire 
de  Grimm,  pais  de  Ralbi^re,  enfin  da  marqois  de  Jancoart.  Toat  en  6tadiant 
l'ensemble  de  la  politiqae  ext6rieare  de  Vergennes,  DonioF^)  continae  k 
s*occaper  plus  sp6cialement  de  la  gaerre  d'Amirique;  le  tome  m  de  sa  belle 
pablicatiOD  a  paru  et  ne  le  cöde  nollement  en  intirSt  aax  deax  qui  Tont 
pr6c^6.  —  II  est  corieux  de  voir  comment  an  podte  comiqae  rosse  da 
I8e  s.  jageait  la  France  et  les  Francis  vers  1777/8;  von  Vizine  est  sou- 
vent  entrain^  par  son  esprit  satiriqae  k  des  exag6rations  choqaantes.^<>) 

Parmi  les  biographies,^^)  il  faat  signaler  surtout  Celles  des  deax 
to)nomi8tes  et  amis,  Targot^')  et  Dapont  de  Nemoars.®')  —  Les  livres  de 
Communay^^)  et  Imbert  de  St.  Amand*^^)  nous  introdnisent  dans  des 
cercles  fort  diff6rents  de  la  soci6t6  da  18«  s.  —  La  vie  de  Beaumarchais^^) 
appartient  aassi  bien  k  Thistoire  politique  qu'ä  Thistoire  litt^raire,  puisque 
^umarchais  contribua  k  la  guerre  d^Amerique  sous  Louis  XYI  et  joaa 
pendant  la  Revolution  un  assez  grand  röle  diplomatique;  le  livre  de  Lin- 
tilhac,  ayec  ses  nombreuses  pi^ces  justificatives,  est  donc  fort  utile  k  con- 
salter;  peat-§tre  Tauteur,  par  un  penchant  bien  naturel,  a-t-il  ^t^  trop  indul- 
gent  poar  certains  actes  de  son  h6ros.  —  L^^tude  sur  Lavoisier^^)  n'est  pas 
xDoins  importante  pour  Tbistoire  de  la  seconde  moiti6  du  18«  s. 

Pr^ liminaires  de  la  Rävolution.  L'ann^e  1788  a  6t6signaiee  par 
one  foule  d'^v^nements  qui  faisaient  pr6voir  la  Bevolution,  et  c'est  surtout  dans  le 
Dauphin^  qae  se  manifesta  un  grand  mouvement  d'opinion.  L^^meute  du  7  juin 
1788  k   Grenoble*®)    est   le   premier  coup  port6  k  raatorit6   royale   et  vit 


Comtd  de  YergennM.  Bei  dibats  diplomatiqaeB  en  Allemagne  anprta  de  TElecteor  de  Tr&yes 
et  de  rElecteoT  de  Huk6vre  (1750/2):  BQH.  44,  p.  92—166.  —  76)  £.  de  Barthilemy, 
Le  trait^  de  Paru  entre  la  France  et  TAngleterre  (1763):  BOH.  48,  p.  420—88.  —  77)  B. 
Hammond,  Mission  da  Comte  de  Guinea  k  Berlin  (1769):  BH.  37,  p.  322—48.  — 
78)  H.  Doniol,  Docaments  inMits  aar  le  rapprochement  da  goaTOmement  de  Loaia  XVX 
avec  FrM^ric  II:  ST.  129,  p.  74—92.  —  79)  id.,  Bist,  de  la  partidpation  de  la  France 
ä  ritabliasement  d.  ^tata-Unis  d'Am^riqae  Tome  lU  (1778/9).  Paria,  Picard.  —  SO) 
IL  de  Yoga4,  Lettrei  de  France  de  D.  J.  yon  Viaine  k  sa  soeor  k  liosooa.  Paria, 
Champion.  49.  95  p.  —  81)  X  A.  Yingtrinier,  Le  demier  d.  Villeroy  et  aa 
Qualle,  k  propoa  d'an  ma.  de  la  Biblibth^ae  de  Lyon  (1731 — 94).  Paris,  Champion. 
111  p.  |[BC.  (T.  25—1888)  (T.  de  L.)]|  Sp^ial,  mala  atile  poor  connaitre  tonte  la  lignte 
1  Villeroy.  —  82)  L.  Say,  Les  grands  ^crivains  £ran9.  —  Targot  Paria,  flachette.  U^,  — 
83)  C  Schelle,  Dapont  de  Nemoora  et  Töcole  physiocratlque.  Paris,  Gnillanmin.  —  84) 
A.  Commanay,  Esqaisses  biographiqaes.  Les  grands  nögocianti  bordelaia  an  I8e  a.  Bor^ 
dcaax,  MoqaeU  140  p.  |[BC.  (T.  26—1888)  (T.  de  L.)j{  —  85)  Imbert  de  Saint- 
Amand,  Lee  femmes  de  Versailles  —  La  coor  de  Marie- Antoinette.  Paris,  Denta.  4^  — 
86)  £.  Lintilhac,  Beaamarchais  et  ses  oeaTres.  —  Pr^cis  de  sa  rie  et  hist  de  son  esprit, 
d'aprb  d.  docaments  inMits.  Paris,  Hachette.  447  p.  —  87)  E.  Grimaax,  Layoisier 
(1743 — 94),  d'aprte  sa  correspondance,  ses  ms.,  ses  papiers  de  famille  et  d'aatres  docaments 
inMits.     Pazia,  F.  Alcan.     VII,  898  p.     |[BQU.   (44—1888)   V.   Pierre).]!  —  88)  Ch.  Da- 


111,88  i^SB.    fBBM,  15U— 1789.   Wftddin^toa. 

conler,  selon  le  mot  de  Barnave,  He  premier  saog  verei  poor  la  B6vQliitio]L\ 
La  'joornöe  des  Tniles'  fiit  suivie  des  assembl^es  de  Vizille^*)  (jmllei  17B8) 
et  de  Romans  (septembre);  le  livre  de  Faure^^)  neos  permet  d'appr6äer 
la  portte  des  dteisions  qni  y  forent  prises;  c'est  an  livre  impartial,  s^rienx 
et  qoi  s'appnie  bot  des  docoments  nombreox.  —  La  pnblication  de  Lebon*') 
i^onte  de  noaveaox  d6tail8  snr  Tassemblöe  de  Bomans. 

Sistoire  JPtovinciale»  J^ai  d^jä  dans  les  paragraphes  prMdenta 
mentionn6  les  onyrages  d'histoire  provinciale,  qoi  avaient  lenr  place  mirqnie 
dans  teile  ou  teile  p6riode  de  Thistoire  g6ntaile.  —  Je  ne  dterai  donc  id 
qne  des  onyrages  plns  sp6ciaax,  on  consacrts  ä  de  plns  longoes  paedes 
d^ann^es;  je  me  bornerai  d'aillenrs  anx  prindpanx. 

Sa  ige  6tndie  sp^alement  rhistoire  de  Monaco.®^)  —  Le  recneil  de 
Kerviler,^^)  qoi  doit  avoir  de  donze  ä  qninze  volumes,  rendra  cert^ement 
de  grands  Services  ponr  Thistoire  de  la  Bretagne,  conune  celoi  de  Milsand'*) 
ponr  la  Bonrgogne:  ce  dernier,  termin^  depnis  1885,  est  poonm  d'nn  snppl6- 
ment  et  de  tables  fort  ntiles.  —  L'onvrage  de  Madame  Onrsel,'^)  imprim6 
en  1886,  est  con^n  dans  nne  pens^  analogne,  ponr  la  Normandie. 

Parmi  les  livres  plns  sp6ciaax  encore,  11  fant  signaler  celni  de  Prnd- 

bomme,^^)   anssi  imparUal  qne  savant,   les  cnrienses  Stades  de  Joabert 

snr   le  Maine,^''''^)   et  le  travail  de  Carr6,*^)   original  et  bien   compos^. 

Le    reste    est    beanconp    moins   interessant   et   a   moins  de   valenr  bisto- 
riqne.  100-106) 


fayard,  La  Jonrafo  d.  Toües  k  GreDoble  (7  jninlTSS):  BH.  88»  p.  806— 45.  ->  S9)X6- 
Picot,  Le  oentenake  de  TaMemblte  de  YizUle  (21  jaulet  1788):  BDM.  88,  p.  414—39 
Article  dogmatiqae  montnuit  la  lageMe  d.  principea  prodam^  par  lea  £tata  de  Yisille.  — 
90)  F.  Paare,  Les  aiaembl^  de  Yiaille  et  de  Bomans  en  Banphini  dorant  Pannte  1788. 
Paris,  Hachette.  GXXXXYII,  339  p.  |[BaH.  (B.  48—1888)  (J.  Boman.)]|  —  91)  A. 
Lebon,  Proc^Terbaax  d.  assembi^es  i^n^nles  d.  trois  ordres  da  Daaphin4  tenaes  äBoman 
en  1788.  Lyon,  Moogin-Bosand.  4^  —  92)  X  0.  Sa  ige,  Docamento  bist  reUti&  k  U 
Prindpaut^  de  Monaco,  depnis  le  16«  s.  Tome  L  Monaco.  4^  CGLXXIX,  714  p. 
[TBOH.  (44 — 1888)  (T.  de  L.)]|  GoUection  de  docamenta  bist  pabli^  par  ordre  dn  prinee 
Charles  III  de  Monaco.  Le  Tome  I  ne  se  rappoite  qn'aa  16*  s.  —  9S)  B.  KerTileri 
B^rtoire  gdniral  de  bio-bibliograpbie  bretome.  IdTrel»;  LeeBretons.  T.  I  et  II  (lettre« 
A-Ber;.  Bennos,  J.  Plibon.  1886/8.  2  yol.  YIU,  417  et  447  p.  \\BatL  (44—1888)  (G.  ds 
B.)]|  —  94)  Pb.  Milsand,  Bibliographie  boorgaignonne.  Dijon,  Lamarche.  1885/8.  2  toL 
YUI,  662  p.  et  YI,  204  p.  IfBQH.  (48—1888;  (L.  Pingaad.)]|  —  95)  N.  Onrsel, 
Noarello  Biographie  normande.  Paris,  A.  Picard.  1886.  2  toL  YU,  607  et  III,  583  p. 
ITBH.  (T.  89—1889)  0.  Joret)  —  96)  Pradhomme,  Eist,  de  Grenoble.  Grenoble, 
Gratier.  XIY,  623  p.  |[BG.  (lOe  annöe— 1889)  (BD.)]|  —  97)  A.  Joabert,  Bist  de 
M^nil  et  de  ses  seigneors,  d^aprte  d.  docoments  inMits  (1010 — 1886).  Pkiiis,  Loebevalisr. 
200  p.  [[BOH.  (43—1888)  (T.  de  L.)]|  —  98)  id.,  Hiat  de  U  baronnie  de  Craon,  ds 
1882  k  1626.  Paris  et  Angers.  YIU,  600  p.  —  99)  G.  Oarr4,  L'BnseignAnent  leeoa- 
daire  k  Troyes  da  MA.  k  la  B^Tolation.  Paris,  Hachette.  387  p.  —  100)  H.  Jadsrt, 
Les  ^coles  de  Beims  et  de  son  axrondissement  en  1774.  Beims,  Michaad.  87  p.  |[RG.  (T. 
27—1889)  (C.)]|  —  101)  Blanc  Bt  Hilairo,  Les  Baskariens  oa  Basqnes.  Paris,  A 
Picard.  416  p.  {[BQH.  (44—1888)  (Cte  de  Oharencey.)]|  Bist  r4samfo  d.  Basqnei  de- 
pais  les  origines  josqt'ä  nos  joars.  —  102)  Buboachet,  Le  Moat  St  Michel.  Pm, 
Plön.  4».  XX,  75  p.  OaTtage  plns  artistiqae  qa'  bist  —  103)  B.  Page,  Le  rieoz  Tnlla 
Tolle,  Craoffon.  878  p.  Description  et  bist  d.  Mifioes  de  la  rille  de  Tolle.  —  104)  A. 
Dinaax,  EpMmdrides  Yalendennoises  (pabliies  par  P.  Mar  mot  tan).  Yaleadenes. 
OoTrage  de  yolgarisation.  —  105)  Cahier  d.  grie&  r^digte  par  les  conmansatis  de  Btenes 
1789.     Paris.     4^ 


§47.    Belgiqne.    Hubert  111,89 


§47. 

Belgique. 

E  Hubert 

Doetunents.  Eervyn  de  Lettenhove^*^)  a  donn6  les  tomes  VI 
et  Vn  de  l'histoire  des  relations  poliiiques  des  Pays-Bas  et  de  TAngleterre 
8008  le  rdgne  de  Philippe  IL  Le  tome  VI  va  du  5  octobre  1570  aa 
29  novembre  1573.  Un  grand  nombre  des  docaments  qoi  y  tignrent,  r^pan- 
dent  nne  vive  lumi^re  sur  cette  Periode  si  agit^e  da  16«  s.  La  correspon- 
dance  du  dac  d'Albe  avec  Guaraset  FogaQa,  qaoiqu'elle  offre  des  lacanes,  est 
des  plüs  importantes,  non  seulement  poar  les  affaires  de  l'Angleterre  et  des 
Pays-Bas,  mais  anssi  poar  Celles  de  la  France  et  de  l'Ecosse.  Les  avis 
adress6s  des  Pays-Bas  en  Angleterre  sont  remplis  de  d^tails  qai  n^avaient 
point  6t6  recueillis  par  les  historiens.  Nous  signalerons  comme  particaliö- 
rement  dignes  d'attention:  lo  an  memoire  oü  lord  Borleigh  examine  quelles 
r^gles  doivent  pr^sider  ä  la  politique  anglaise  dans  les  affaires  des  Pays- 
Bas,  afin  de  d^joner  les  pr^tentions  rivales  de  la  France;  2o  an  memoire 
oü  le  prince  d'Orange  revendiqae,  comme  prince  independant,  le  droit  de 
&ire  la  guerre  aa  dac  d'Albe;  3o  an  memoire  oü  Charles  de  Boisot  d^ve- 
loppe  les  motife  qai  doivent  engager  la  reine  d' Angleterre  k  soatenir  le 
prince  d'Orange;  4o  an  memoire  fort  6tenda  et  fort  interessant  oü  William 
Herle  rend  compte  d*an  entretien  dans  leqael  le  Tacitarne  s'est  efforc6  de 
jostifier  sa  politiqae  par  les  n6cessit6s  des  circonstances;  5o  an  memoire  de 
Viglias  sur  les  relations  commerciales  des  Pays-Bas  et  de  TAngleterre  et 
enfin  divers  docaments  relatifs  k  la  requSte  des  marchands  aventuriers  ten- 
dant  k  faire  proclamer  la  libert6  du  commerce  surTEscaut.  Les  534  pi^ces 
Gontenues  dans  ce  volume  sont  pour  la  plapart  emprunt^es  aux  archives  de 
Slmancas.  —  Le  7*  volume  va  du  29  novembre  1573  au  29  octobre  1575 
et  renferme  349  documents.  Les  uns  concernent  la  mission  de  Bequesens  et 
de  Boisschot  et  ont  6t6  tir^s  des  archives  de  Bruxelles;  les  autres  ont  trait 
4  la  double  ambassade  de  Wilson  et  de  Bogers  et  proviennent  du  Becord- 
Office  et  du  British  Museum.  —  Demarneffe'*^)  a  entrepris  de  recueillir 
les  documents  politiques  et  diplomatiques  concernant  les  rapports  importants 
et  peu  connus  de  la  principaut6  de  Li^e  avec  les  Pays-Bas  au  16«  s.  Le 
1»  vol.  renferme  un  grand  nombre  de  pi^es  relatives  au  r^gne  d^Erard  de 
La  Marck,  lettres  de  Marguerite  d* Antriebe  k  Charles-Quint,  de  Charles-Quint  k 
Erard  de  la  Marck  et  k  Marie  de  Ilongrie.  Le  t.  IE  correspond  au  r^gne 
de  ComeiUe  de  Berghes  et  reproduit  des  lettres  du  prince-6v6que  et  de  N. 
Perrenot    k   Marie  de  Hongrie  et  k  Tempereur.    —    La  Gommissiou  royale 


1*2)  B.  KerTyn  do  Lettenhoye,  Belations  politiques  d.  Fays-Bas  et  de  rAngletene 
■oos  le  rftgne  de  Philippe  U.  T.  VI  et  VII.  BraxeUe»,  Hayex.  4".  VI,  871  et  VI,  616  p. 
itfinll.  Aead.  r.  de  Belg.  8«  S.  XV,  542.]{  —  3*4)  £.  de  Marneffe,  La  principaati  de 
Li^  et  le«    Paya-Ba«  an  16«  a.    t  L     Liige,    Qrandmont    I,  390  p.    Fr.  12;  II,  504  p. 


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§47.    BelgiftM.    Hubert.  111,91 

Belgique  en  gSneral.^^'^^)  Moyen  äge.  De  Paawi'*>o)  ar6dig« 
ponr  la  Commission  r.  d'histoire  une  notice  oü  il  rappelle  les  dibats  qoi 
se  8ont  hievte  au  si^et  du  c^I^bre  thtologien  Henri  de  Gand;  il  rteame  les 
principales  circonstances  de  sa  vie  et  signale,  en  en  reprodnisant  le  texte, 
QD  podme  flamand  pen  connu  d'aprds  lequel  Henri  de  Gand  se  serait  appeli 
'Formator'  on  'De  Sceppere\ 

4$^  s,  Rnelens^i)  continne  la  pnblication  du  remarqnable  atlas  des 
Tilles  de  la  Belgique  au  16«  s.,  du  g6ographe  Jacques  de  Deventer,  qni  exi- 
cata  ses  plans  snr  les  ordres  de  Charles-Qnint  et  de  Philippe  H.  Ont  pam 
en  1888:  Braine-le-Comte,  (texte  de  J.  Petit);  Hesdin  (Saude);  Messines 
(£.  Tan  den  Bnssche);  Montm6dy  (C.  Rahlenbeck);  Bolduc  (le  möme); 
Avesnes  (Jennepin);  Bmxelles  (A.  Wanters);  et  Lessines  (Ouverleaax). 
De  Bidder,^*)  auteur  d'^tndes  consciencieuses  snr  le  16«  s.,  a  reconstitui 
d^apr^  la  Bielation  du  premier  voyage  de  Gharles-Qnint  en  Espagne  (pnbl. 
par  Gachard  et  Piot  en  1881),  la  physionomie  cnrieuse  de  Laurent  Vital, 
valet  de  cbambre  de  l'emperenr.  Rahlenbeck*')  a  trait6  d'nne  maniöre 
tr^  Tiyante  nn  Episode  de  Thistoire  religieuse  du  16«  s.:  les  chanteries  de 
Yalenciennes.  L'Inquisition  en  Belgique  de  Dnverger,*^)  dont  nous  avons 
rendu  compte  autrefois,  a  M  ^it6e  ä  nouveau;  nous  y  avons  remarqui  quel- 
qnes  additions  importantes.  On  connaissait  les  r^solutions  prises  k  Utrecht  par  les 
d61^^  de  rUnion  depuis  le  80  ianvier  jusqu'  an  30  jnillet  1519,  mais  il 
n'en  ^tait  pas  de  mfime des  d^cisions  arr6t6es  aprte  cette  demi^re  date.  Genard 
a  retroav6  aux  arcbives  d'Anvers  un  cahier  dont  le  contenu  comble  k  peu- 
pr^  cette  lacune.  Castan'^)  a  foumi  nne  contribution  interessante  k 
lliistoire  d'Alex.  Famose  en  6ditant  la  narration  da  mariage  de  ce  prince 
a?ec  Marie  de  Portugal  faite  au  cardinal  de  Granvelle  par  son  cousin  Pierre 
Bordey.  II  Ta  accompagnte  d'une  introduction  tr^  substantielle  et  de  notes 
pleiues  d'^mdition.  L'Acad6mie  royale  de  Belgique  a  d^cern6  une  m6daille 
dor  au  memoire  de  Lonchay  snr  la  politiqne  des  souverains  des  Pays-Bas 
i  r^ard  dn  pays  de  Li^ge  au  16«8.'7)  Les  rapports  de  Li^e  avecles  Pays- 
Bas  et  sa  politique  ^trang^re,  en  g6n6ral,  n'avaient  gudre  M  ^tudite  qne 
d'one  maniöre  sommaire  et  souvent  inexacte.  L.  a  snrtout  6tudi6  la  collec- 
tion  de  Papiers  d'Etat  et  de  Taudience  k  Bmxelles  et  les  archives  du  Con- 
seil  priv^  des  pnDces-^v^ues  k  Li^e.  ü  y  a  dans  son  ouvrage  deux 
chapitres  particuli^rement  importants  et  pleins  de  r^v^lations  inattendues; 
Ton  s'occnpe  de  Marie  de  Hongrie  et  Corneille  de  Berghes ;  Tautre  relate  la 
coDspiration  des  La  Marck.     C'est  un  livre  de  haut  m6rite. 


nc  arch.  de  Ktmiir.  17.  p.  43—61.  Kamnr,  Wetmael.  —  14-16)  Poor  la  'diplumatiqae' 
T.  }74.  —  L'ipoqne  franque  n'eat  paB  de  notre  domaine ;  t.  §{12  et  13  (sortoat  ^1%*'^*'^*% 
13*^.  Kons  compl^tons  {IS**  par  K.  17.  —  17)  L.  Van  der  Kindere,  La  dilatara  dam 
las  textea  finmcs.  Bmxelles,  Hayes.  56  p.  ('Dilatara'  repröseiite  le  Macnim  cessans*;  dia- 
twmtm  d.  hypothiaes  toisea  par  Pithoa,  Waitz,  Thonissen,  Scherrer).  —  18)  X  J-  B- 
Sibeaaler,  Une  tombe  franqne  et  an  aotel  ant^romain  dans  les  eoTirons  de  F^tin:  Bali 
da  rinstit.  azchfol.  da  Laxemboarg.  20,  p.  809—12.  Arlon,  Brück.  —  19*20)  K.  de 
Panv,  Kote  sor  le  rrai  nom  da  doctear  solennel  Henri  de  Gand:  Ball,  de  la  Co.  d'hist. 
46.  s^r.  15,  p.  188—49.  ~  21)  A.  Baelens,  Atlas  d.  villes  de  la  Belgiqae  aa  16e  s. 
Bnaelles,  Falk.  Fol.  Cf.  JB.  1887.  —  22)  A.  de  Bidder,  Un  clironiqaear  da  16e  s. 
Isnrent  Yital.  Gand  Leliaert.  17  p.  Fr.  1,00.  Cf.  JB.  1887.  —  23)  C.  Bahlenbeck, 
Las  Cbanteriefl  de  Yalendenne«.  La  Haye,  Nijhoff.  68  p.  Fr.  2,00.-24)  A.  Daverger, 
VlBqoiflition  en  Belgiqae.  Noav.  £d.  VeryierB-GUon .  127  p.  M.  0,50.  Cf.  JB.  1882. 
--  2o)  P.  Genard,  Les  r^lotions  d.  döpatte  poar  ronion  d'Utrecht  depais  le  29  jaiUet 
JQsqa'ta  17  noTembre  1579:  Ball,  de  la  Co.  R.  d'hist  4«  s6r.  15,  p.  75—160.  —  26)  A. 
Castsn,  Lee  nooes  d'Alexandre  Famtee.    Broxelles,  Hayez.     100  p.  —  27)  H.  Lonchay^ 


111,92  §^7.    Belgi«««.    Hab  ort 

48€  s,  On  a  r^imprim^  nne  oeayre  d^k  andeniie  de  Mathof  )  (van 
Backelingen)  snr  le  rögne  de  Charles  VI  dans  les  Pays-Bas.  Cest  an  Üdre 
d'nne  certaine  yalenr  litt^raire,  mais  d'un  m^rite  historiqae  contestable. 

ipoque  contemporaine.  Banning'*)  est  an  des  collaborateors  les 
plus  ^minents  da  roi  Leopold  U  dans  la  grande  CBavre  de  TAfriqae  centrale. 
II  est  donc  bien  plac6  poar  parier  des  travaax  de  la  conf§rence  de  Berlin 
en  pleine  connaissance  du  sajet.  II  y  a  pris  ane  part  importante,  il  a  pa 
observer  de  prös  les  tendances  et  saisir  sArement  la  pens^  r6elle  de  la 
diplomatie  earoptenne.  Son  liyre  abonde  en  informations  Y^riMw  avec  nne 
exactitude  scrapolease.  H  d6bate  par  an  essai  historiqae  snr  le  monvement 
africain  aa  19«  s.;  il  ezpose  ensaite  ToBaTre  de  la  conf&renoe  de  Berlin  et 
montre  dans  an  avenir  pea  iloign^  les  cons^nences  beareases  et  fgcondes 
de  la  fondation  de  r£tat  ind6pendant  da  Gongo.  24  docaments  diplomatiques 
figarent  en  anneze.  Cest  an  oavrage  d'ane  importance  historiqae  et  politiqne 
considerable.  De  Haalleville'<>)  a  &it  Thistoire  des  missions  envoy^espar 
les  rois  des  Beiges  anprös  de  la  Coar  de  Rome  depais  1830.  Getto  oeuvre 
interessante  est  en  qaelqae  sorte  la  contre-partie  de  la  pablication  faite  par 
le  goavemement  beige  en  1881  et  intitnl^e:  'La  Belgiqae  et  le  Yatican.' 
L'aatear  s'est  visiblement  efforci  d'dtre  impartial;  il  n'y  a  pas  tocgoars  r^ossi 
Toatefois  son  travail  est  ane  contribation  importante  k  Thistoire  contempo- 
raine de  la  Belgiqae.  II  n'en  est  pas  de  mSme  da  livre  de  Tabb^  Balan.'^) 
C'est  an  r^aisitoire  dress6  contre  le  lib^ralisme  Beige  avec  nne  vivacit^  qoi 
tonche  parfois  k  la  violence  et  dans  an  style  qni  convient  plas  aax  po16- 
miqaes  de  la  presse  qnotidienne  qn'  k  l'histoire  s^riease.  Balaa  a  compl^ment 
n^lig6  d^^tadier  l'histoire  des  id^es  politiqaes  et  des  inflaences  ext^rieures 
qni  ont  agi  snr  Forientation  des  partis  en  Belgiqae.  ^Myn  Gedenkboek'  de 
Lanvers*')  est  an  recneil  d'aneedotes  assez  carieases  poar  Thistoire  de 
Gand  et  de  Brnzelles  depais  la  bataille  de  Waterloo. 

Biographies.  Le  c^löbre  arcbiviste  et  historien  Gachard  est  d^M^  es 
1885.  Piot,'^)  dans  ane  notice  ^tendae  a  rappelt  les  immenses  Services 
rendos  par  Gachard  k  la  science  historiqae,  aox  archives  da  royaame  et  am 
acadömies.  II  y  a  1&  ane  fonle  de  renseignements  pr^cienx  compl6t4s  par 
ane  excellente  bibliographie.  J.  van  Praet  avait  6te,  pendant  plas  d'nn  demi- 
si^cle,  m£16  k  la  politiqae  beige  et  avait  6tA  poar  la  Royaat6  an  conseiller 
de  chaqae  joor.  Comme  historien,  il  joignait  k  ses  m^rites  de  style,  d'im- 
partialite  et  de  science  des  qnalit^s  d'homme  d'Etat  poor  qai  le  maniement 
des  affaires  et  le  goavernement  des  hommes  n'ont  point  de  secrets.  Haolle- 
ville'^)  a  retrac^  sa  biographie  avec  infiniment  de  talent.  Van  denPeereboom, 
d^c^de  en  1884,  a  joa6  an  röle  important  dans  la  politiqae  beige  et  d6tena 
pendant  plnsiears  ann^es  le  portefeaille  de  Tlnt^riear.  C'6tait  aossi  an 
lettr6  d^licat  et  an  historien  6rudit;  il  a  consacr6  k  Ypres,  sa  ville  natale, 


De  rattitode  d.  soaTendns  d.  Pays-fias  k  l'^gard  da  paye  de  Li^e  aa  IS*  s.  Brniell««, 
Hayes.  231  p.  M.  4,00.  |[B.  hiat  39,  406.] |  —  28)  L.  Mathot,  Geecbiedenit  des  Yader^ 
lands.  Karel  VI.  Gand,  Leliaert  196  p.  Fr.  2,50.  —  29)  £.  Baniii&g,  Le  parti^ 
politiqae  de  l'Afriqoe,  d'aprte  les  transactioiiB  internationalea  les  plas  r^oentes.  Brnxelles, 
Maqaardt  181  p.  M.  4,00.  Bey.  g6n.  16.  Febr.  1889.  -  30)  V.  de  HaolIeTill»» 
Le«  Miuioiis  da  Roi  d.  Beige«  aaprte  da  8t.  Siige  depoi«  1830:  R.  g&iirale.  49,  p.  16—43; 
214—69;  820—410.  Broxelle«,  Polieoni«.  —  31)  S.  Balaa,  Soixaate-diz  an«  d'hitt.  em- 
temporaine  de  la  Belgiqae-  Li^e,  Grandmont.  416  p.  fr.  8,00.  |[Polybiblion  LIU,  27S; 
Boy.  bist  XXXYHI,  466.]|  —  32)  F.  £.  Laawere,  Mijn  Gedenkboek.  Temonde,  D« 
Schepper.  264  p.  M.  3,00.  —  38)  C.  Piot,  Notice  sar  L.  P.  Gacbard.  Bnixelle»,  Hty» 
18«.    43  p.    M.  2,00.    —    34)   P.    de    Haalle Tille,    Julee   Vaa  Pnwt:   B.  gfaW«. 


§  47.    Belgiqae.    Hubert.  111,93 

toate  nne  s^rie  de  monograpbies  de  grande  valear.  Henne,'^)  historien 
distingnö  lni-m&ne,  a  d6di^  k  la  mtooire  de  son  ami  nne  6tade  tr^s  attadiante. 
Loomans'^)  a  d6crit  fort  savammeat  la  vie  et  les  travaax  da  c^löbre  cri- 
minaliste  beige  G.  Nypels.*'-**) 

iconomie.  Certains  ^conomistes  propoeent  comme  solation  aox  diffi- 
CHlt&  de  la  crise  oavriöre  de  faire  reviTre  les  anciennes  jurandes  et  miütrises. 
Grntzen^o)  a  condensö  les  r^soltats  de  ses  recberches  anx  archives  en  an 
memoire  ti^  consciencieax  et  tr^  6tadi6.  11  noas  r^völe  qae,  dans  les 
PayB-Bas,  le  Systeme  corporatif  avait  donn^  naissance  k  des  abos  nombreux 
et  criante*^"*«) 

Institutions  judiciaires.  Gilliodts-Van  Severen^^)  a  ntilis^  sa 
coonaisance  approfondie  des  arcbives  poar  r^samer  Thistoire  de  la  magistratare 
hrogeoise.  Le  prociirear-g6neral  van  Scboor  a  pris  poar  siget  de  mercn- 
riale  les  attribations  da  chancelier  de  Brabant  soas  l'ancien  regime.  Dans 
lorganisation  administrative  da  MA.,  le  grand-bailli  6tait  le  repr^sentant 
direct  da  comte  aapr^  des  commanes  oa  des  grandes  divisions  territoriales 
de  la  Flandre.  C'itait  donc  an  personnage  important  Heins^^)  a  grftce 
i  ses  recberches  dans  les  arcbives,  6clairci  certains  points  interessants  de  la 
proc^nre  crimineUe  flamande  an  14^  s>^'^7) 

Histoire  militaire.  Claeys^^)  a  contina6  son  histoire  de  la  chef-con- 
ir^rie  de  Saint-Michel  k  Gand.  Dans  cette  denxiöme  partie,  11  s'occape  des 
Doyens  et  des  Bois,  des  'Honderd  Eearl\jke  Mannen',  des  concoars  et  assaats 
d'annes,  des  cortice  et  cavalcades;  des  inaagarations  des  princes,  enfin  de  Tim- 
portance  militaire  de  la  confr^rie.  On  ne  connaissait  qae  d'ane  maniöre 
generale  et  pea  exacte  les  projets  gigantesqnes  qae  Napol6on  I^  avait  formte, 
poar  faire  d'Anvers  le  premier  port  militaire  da  continent,  ^Un  pistolet  cbarg6 
sor  le  coenr  de  l'Angleterre'.  Le  Lt  g6n6ral  Waavermans^^)  en  a  fait 
Thistoire  et  il  a  expos6,  comme  snite  k  cette  premi^re  6tade,  les  iv6nements 
qni  66  prodnisirent  pendant  le  goavemement  militaire  de  la  place  d'Anvers 
par  Gamet:  un  bombardement  de  six  joars  et  an  blocas  de  qaatre  mois. 
W.   a   atilis^   la    Correspondance    de  Napoleon  et  les  nombreax    m^moires 

p.  124—58;  S14— 63.  Bmxellea,  Folleunu.  Cf.  JB.  1883,  DI,  191.  —  35)  A.  Henne, 
Notiee  rar  A.  tui  den  Peereboom.  Broxelles,  Hayez.  18®.  32  p.  Fr.  2,00.  —  36)  C. 
Loomans,  Notice  na  la  yie  et  les  trayanx  de  Kypele.  BmxeUee,  Hayez.  18®.  52  p. 
IL  2,00.  —  87)  X  &•  TAn  der  Menebmgghe,  Notice  rar  le  physiden  F.  J.  Dapres. 
Bnaellee,  Hayes.  18®.  36  p.  Fr.  2,00.  —  88)  X  fi.  Hymans,  Kotice  aiir  le  grayeur 
Joeeph  Ftanck.  Bmzelles,  Hayez.  25  p.  Fr.  2,00.  —  89)  X  £•  Marchai,  ^tode  sur 
la  ne  et  lea  ceaTrea  du  Beolpteor  J.  6.  Geefs.    Broxelles,  Hayes.     18®.    45  p.    Fr.  2,00. 

—  40)  G.  Crntaen,  Frincipanx  d6faats  du  eyBiime  corporatif  danflles  Payi  Bas  an  18*  ■.: 
B.  de  l'lnjit.  pnbl.  39,  p.  277—302;  861—78;  31,  1  —  24  p.  Gand,  ran  der  Haeghen.  — 
41)  X  P-  Ha y brecht«,  Hist  da  commerce  et  de  rindoatrie  en  Belgiqae,  d.  tempn  les 
ploi  recaJea  joaqt'ä  rdmandpation  de  Charlee-^oint.     Brngei,  Maerten.     236  p.     Fr.  2,00. 

—  42)  X  (^-  '^^^  Coawenberghe,  L'indnBtrie  de  la  Soie  k  Anyen  depoia  1532  jiuqa'ä 
WM  joua:  Ball,  aoc  g^.  d'AnTCri.  12,  p.  29 — 52.  Anrers,  Mols.  —  44)  Gilliodts-yan 
Sereren,  Hiat.  de  la  magistratare  bmgeoiae.  Bragee,  de  Planche.  24  p.  K.  1,00.  — 
M.  ran  Schoor,  Le  chancelier  de  Brabant  Broxellee,  Larcier.  50  p.  —  45)  M.  Heine, 
Be  Toffioe  da  grand  bailli  au  14®  s.  k  Gand.  —  Gontribation  k  Tötade  de  la  procMore  criminelle 
u  MA.:  Meiaager  des  sc.  hiat  de  Gand.  56,  p.  309  —  37;  457 — 73.     Gand,  Van  der  Haeghen. 

—  46)  X  3*  Gondry,  Notice  rar  les  grands  baillis  du  Hiinaat:  M^.  de  la  aoc.  d.  ae. 
et  lettre«  do  Hainaat  4e  a^r.  10,  p.  53 — 117.  Mona,  Deqneme.  —  47)  X  ^-  ^^  Manch, 
Doeomenta  poar  aerrir  k  Tötade  d.  moeora  jadiciairea  aa  18®  a ,  dana  le  Loxemboorg  beige. 
Braxellea,  Manceanx.  18  p.  Fr.  0,50.  —  48)  F.  Glaeya,  Hiat  de  la  gilde  aoayeraine  et 
cheraliftre  d.  eeorimenra  dite  chef-confr^rie  de  Saint-Michel  k  Gand:  Meaa.  d.  sc  hiat  de 
Gand.  56,  p.  56—80;  162—215:  257—79;  373—98.  Gand,  Van  der  Haeghen.  —  49) 
WaaTermasa,   Napol^   et   Camot     £pisode  de   lliiat    militaire   d'Anvera.     Braxellea, 


111^94  {47.    Belgiqae.    Habert 

d'histoire  militaire  anzqaels  la  Periode  imperiale  a  donn^  naissance.  Son 
livre  est  bien  ^crit  et  tr^  attachant,  mime  poor  les  lectenrs  Strängen  anx 
choses  militaires.  II  est  accompagn6  de  deax  planches:  la  carte  des  bonches 
de  l'Escaat  en  1814,  et  le  plan  d'Anvers  sous  la  domination  frangaise. 

Littirature.  Des  discassions  animies  se  sont  prodnites  r^cemment  an 
sein  de  la  Commission  royale  d'histoire  et  de  TAcadömie  de  Belgiqne  an 
stjet  de  Henri  de  6and,  le  doctenr  solennel.  Des  notes  de  De  le  Haye^^) 
contiennent  one  s^rie  de  renseignements  nonveanx  de  natnre  k  jeter  plos  de 
Inmiöre  sur  l'histoire  de  ce  personnage  et  anssi  snr  Thistoire  de  ses  bio- 
graphes.  Haerynck^^)  a  consacrS  une  6tnde  considerable  au  po^te  nter- 
landais  Jean  van  Boendale  ou  Jan  de  Clerc,  an  des  repr^sentants  les  plos 
hardis  de  l'^eole  de  van  Maerlant.  Nam6che^')  a  extrait  de  sa  grande 
Histoire  nationale  le  chapitre  relatif  k  la  fondation  de  TaniTersit^  de  Lonvain 
en  1426.  Mailly^')  s'est  fait  nne  spicialit^  de  Thistoire  intellectnelle  de 
la  Belgiqne  ä  la  fin  du  I8e  s.  II  a  pr6sent6  en  1888  k  TAcad^mie  an 
memoire  bibliographiqne  snr  la  80ci6t6  de  litt^ratnre  qni  v^nt  k  Bmxelles  de 
1800  k  1823.  C'est  en  qnelqne  sorte  la  snite  de  ses  oavrages  ant6rienr8. 
On  j  remarqne  les  qnalit^  de  rechercbe,  d'exactitnde  et  de  pr^dsion  qni 
distingnent  tontes  les  prodactions  de  rantenr.^^^) 

Beatuc-arts.  Rooses,^^)  le  savant  conservatenr  du  Mas6e  Plantin  4 
Anvers,  a  continu^  rhistoire  et  la  description  des  tableaux  et  dessins  de 
Rubens.  U  a  6crit  anssi  deux  Stades  relatives  k  FiUustre  chef  de  l'^oole  de 
peinture  anversoise. ^^  <'^)  W  a  u  t  er  s^^)  a  6crit  une  importante  monographie  de 
la  famille  des  peintres  Breughel.  Dans  une  notice  sur  les  fr^res  Beyaert, 
auxquels  on  attribue  les  sculptures  de  la  grande  salle  de  Thdtel  de  ville 
de  Louvain,  Van  Even 6*)  a  rassembl^  une  quantit6  de  d^tails  inMita 
anssi  importants  au  point  de  vue  de  l'bistoire  religieuse  du  16«  s.  que  ponr 
l'histoire  de  la  sculpture  beige.  ^^) 

Religion.    Les  Bollandistes<^7<>)  ont  fait  parattre  dans  leur  Revue  on 


Miiquardt     264  p.    M.  4,00.  —  50)  H.  de  le  Hftye,  Kotee  ear  Henri  de  Gand:  HeMger 
d.  Bcienoet  biat  63,  p.  421—56.    Gand,  Van    der   Haegben.    -~    51)  H.  Haerynck,  Jo 
Boendale,  ook  geheeten  Jan  de  Clerc  rijn  leyen,  zijne  werken  en  zijne  dood.     Gand,  Leliaeri 
229  p.     Ft.  2,40.  —  52)  A.  KamSche,  Jean  lY  et  la  fondation  de  l'UniTersif«  de  LoaviiB. 
Lonrain,  Fonteyn.     848  p.    Fr.   2,00.   —  58)    E.   Mailly,    La   ftoci6t4   de  Uttintore  de 
BrnzeUee  (1800—28).     Bmzelles,   Hayez.     80    p.    Cf.   JB.    1882  et  1887.  —  54)  X/* 
Alberdingk-Thijm,  Jacob  Cats  in  Kanst  en  drakwerk.     Gand,  Leliaert     30  p.  —  55) 
M.  Booses,  L'oeaYre  de  P.  P.  Bnbeni  T.  n.     AiiTers,   Mae«.     Fol.     361  p.     Fr.  36,00.  — 
56)  id. ,  Zolderstokken    der   yoormalige  Jeiuietenkerk  te   Antwerpen  geschildert  door  P.  F- 
Bubens.     AnTen,  de  Backer.    47  p.  —  57)  id.,  La  Mai«on  de  Babena.    AnTera,  de  Becker. 
22  p.  —  58)  A.  Waatera,  La   famille  Breagbel.    BnizeUea,   Kromant     75  p.    Fr.  8,00. 
—   59)   £.  Tan  Eyen,  Les  acnlpteiirs  Beyaert,  de  LooTain:   Ball.  d.  Gomm.  d'4rt  et  d'a> 
cbÄol.  27,  p.  191/6.    Broxelles,  Mnquardt  —  60)  X  J-  Criquillion,  D4couTertes  d'nni« 
oin4raires  k  Tamise  et  k  Saint-Gilles :  Ann.  da  cerde  archtol.  dn  pays  de  Waea.  11,  p.  43—129. 
Saint-Nicolaa.    —    61)   J.    Corlay,   Hiat    S.  Mar   Pethion  martyris:  Analecta  BoUind.  7, 
p.  1—44.     Broxelles,  Goemaere.  —  62)  L.  Belplace,  Joannis  Poland  S.  j.  de  Saaeto  Fio  ^ 
litterse  qaataor:  ib.,  p.  45—72.    Braxellea,  Goemaere.    —   68)   A,   Poncelet,  Viti  «ncti 
Blandini  anacborete  Brigeniis  aaetore   Falcorio  BeUoTacensi :   ib.,  p.   141—66.  —  64)  Vita 
sancti  Winwoloei   primi   abbatis  Landerenecensia  auctore  Wordesdtino:   ib.,  p.  167'--264.  — 
65)  Vita  S.  Georgii  Chosebitae   confessoria  et  monachi   aaetore   Antonio   ejos  diidpolo:  ib., 
p.  95—144;  986—72.    —    66)    H.    Delehaye,  Qaiberti   gembUcenaia  epistala  de  laiM^ 
Martino  et  alterias  Gniberti  item  gemblacensis  carmina  de  eodem:  ib.,   p.  265 — 311.  —  67) 
B.    Cleryal,    Translationes  sancti  Aniani  Gamotensis    episoopi  annis    1186  et  1264  ftct«* 
ib.,  p.  821—839.  —  68)  E.  SaaTage,  Vita  sancti  Switbuni,  Wintoniensis  episcopi  aaetort 
Goscelino:  ib.,  p.  873—86.  —  69)  Encomiam  beati  Nicolai  Albergati»  Bononiensis  episoopi: 


{47.    Belgiqne.    Habert  111,95 

grand  Dombre  de  teztes  importants.  Ils  ont  anssi  contina^  le  tome  n  du 
cAtalogae  des  mss.  hagiographiqnes  de  la  Biblioth^qae  royale  de  Bmxelles. 
Dony,'^)  eldye  da  söminaire  historique  de  6.  Enrth  k  runiversitö  de  Li^ge, 
a  6Uü)li  dans  ane  dissertation  soigneasement  ^tndi^e  que  les  vies  de  S.  Adelphe, 
de  S.  Amat,  de  S.  Romaric  et  de  S.  Arnalf  sont  de  la  m^me  main.  Lear 
anteor  6tait  contemporain  des  ^vöneinents  qa'il  a  racont^;  il  est  n^  dans 
les  premi^res  ann^es  da  7«  s.;  il  entra  k  Saint-Mont  d^s  Töpoqae  de  la 
fondation  de  cette  abbaye,  et  il  semble  y  avoir  parcoara  toate  sa  carri^re ;  11 
Tit  Metz  et  Tisita  le  Yalais;  deveno  en  qaelqae  sorte  historiographe  en 
titre  de  la  commanaati  de  Saint-Mont,  il  re^at  la  mission  de  raconter  aax 
fidles  la  vie  des  hommes  qai  s'y  ^taient  illastr^s  par  la  pratiqae  des  vertas 
chr^ennes.  E.  Schoolmeesters^*)  a  troav6  dans  les  archiTes  de  8.  Martin 
k  Li^e  les  616ment8  d'one  notice  sar  l'attitnde  des  chanoines  de  cette 
colligiale  pendant  le  schisme  de  Tbierry  de  Perwez.  II  a  aassi  ins6r6  dans  les 
Bulletins  de  la  Gomm.  r.  d'bistoire  des  extraits  d'an  ms.  da  British  Maseam^')  pro- 
venant  de  la  biblioth^ae  de  Tabbaye  de  S.  Jacqaes  ä  Li^ge  et  relatif  k  Tölection 
illegale  de  Thierry  de  Perwez  contre  Jean  de  Bavi^e.  L'aatenr  anonyme  de  ce  ms. 
foomit  beaacoap  de  d^tails  sar  la  r6volation  li^eoise  de  1407 — 1408.  Son 
trsYail  avait  da  reste  d^jä  M  ntilis^  par  le  chroniqaear  de  l'abbaye  de  S. 
Jacqaes,  Corneille  Mengers  de  Zantfliet.  Demeare^^)  a  foarni  ane  contri- 
botion  int^essante  k  Thistoire  des  Jnifs  en  Belgiqne.  II  a  profit^  des  tra- 
Taox  de  Henne  et  Wanters,  de  Koenen  et  de  l'excellente  dissertation  de 
Onyerleaax.  D.  nons  apprend  qne  Tambassadear  des  ProYinces-Unies  dans 
les  Pays-Bas  antrichiens  intenrint  sonvent  an  18^  s.  en  favenr  des  Jaifs, 
il  basait^^^^)  ce  droit  d'intervention  sar  le  trait6  de  Manster. 

Bibliographie.  Van  der  Haeghen^')  a  contina^  son  exzellente  ^Biblio- 
theca  Belgica'.  Les  livraisons  de  1888  contiennent  des  Stades  absolament 
neayes  sar  les  martyrologes  protestants  da  16«  s.  dans  les  Pays-Bas,  tels 
qne  cenx  de  Jean  Crespin,  Adrien  van  Haemstede,  Tieleman  van  Braght. 
On  y  troave  aassi  la  bibliographie  des  oeavres  de  Jean  Palfyn,  c^löbre  Chi- 
rurgien flamand  da  18«  s.  Moeller^')  a  donn^  la  2e  partie  d'an  livre 
trts  utile  aax  ^tadiants  qai  vealent  aborder  l'^tade  scientifiqne  de  Tbistoire. 
Neos  y  troavons  des  Conferences  sar  Irs  principes  de  la  critiqne  historiqae 
sur  la  Chronologie,  sar  Thistoire  ancienne  de  l'Orient,  de  la  Gr^e  et  de 
Borne  et  sar  le  MA.^^) 


iK»  p.  381/6.  —  70)  ViU  ssDCti  Gaugerici  epiacopi  GameraceDiis :  ib.,  p.  887 — 98.  —  71) 
£.  Dony,  L'aotenT  nniqae  d.  Ties  d.  Sainti  Amftt,  Bomaric,  Adelphe  et  Arnulf.  Lüge,  de 
MarteM.  80  p.  Fr.  2,00.  —  72)  £.  Schoolmeesters,  La  coU^giale  le  St  Martin  k 
Liige  pandant  le  achiame  de  Thierry  de  Perwez:  Bull,  de  la  Cod.  r.  d'hiat  4e  a^r.  16, 
p.  58 — 65.  —  73)  id.,  Kotice  concemant  an  ma.  de  Tandenne  abhaye  de  Saint-Jacqaea  ä 
Li^ge,  relatif  aa  achiame  de  Thierry  de  Perwea:  ib.,  p.  4—57.  —  74)  C.  Bemeare,  Lea 
Joifa  en  Belgiqne:  B.  de  droit  intemat  20,  p.  246—464;  259—479.  Cf.  JB.  1885.  X, 
391«;  ni,  229^«.  —  75)  X  0.  Gheyalier,  Hiat.  de  St.  Bemard  Abb«  de  Glairraux. 
fi^ea,  Deacl4e.  2  toI.  418  p.,  445  p.  M.  10,00.  —  76)  X  M.  T.  Thye:  Le  chapitre 
de  Notre  Dame  k  Tongrea.  Bmzellea,  Maqaardt  566  p.  —  77)  X  B*  Mathien,  Le 
so&aat^  dea  paaTrea-dairea  de  Mona :  Pr4cia  hiat  29,  p.  50—82.  Bnixellea,  Goemaere.  — 
78)  X  P.  Maroy,  De  Abdij  yan  AfOighem:  Beifort  8,  p.  51—78.  Gand,  LeUaert.  —  79) 
X  J-  Preaon,  Notioe  snr  lea  andena  monaat&rea  d.  Uraulinea,  d.  Annondadea,  d.  Garm^litea 
et  d.  S^polerinea  de  Hay:  Ann.  da  Gerde  hatois  d.  adencea.  7,  1887,  p.  17 — 61.  Hay, 
l^egnea.  —  80*81)  X  ^'  Steyena,  Het  geloofsonderzoek  in  Ylaenderen  t^dena  de  omwen- 
tding  der  16e  eeaw:  Beifort  3,  p.  116—149.  ~  82)  F.  yan  der  Haeghen,  Bibliotheca 
belgica.  Gand,  yan  der  Haeghen.  18®.  1200  p.  Fr.  20,00.  —  83)  C.  Moeller,  Trait« 
d.  Mndea  liiat  iL    Loayain,  Feetera.     851  p.     |[B.  hiat  XXXYllI,  386.]  |  —  84)  X  Cata- 


111,96  §i7.    BeltiqD«.    Hubert. 

Ouvrages  giniraux.  Kamdche^^)  a  liyr6  k  rimpreBsion  en  1888  le 
tome  XXI  de  son  Hist.  nationale.  Ce  yolome  comprend  la  1«  partie  da 
r^ne  des  archidacs  Albert  et  Isabelle.  Des  cbapitres  trds  int^essants  sont 
consacr^s  anx  arts  et  anz  lettres.  Nous  avons  6t6  ^nni  de  Yoir  Taateiir 
tenter  la  r^habilitation  de  Balthasar  66rard,  Tassassin  da  Tacitome:  'Ence 
qui  conceme  le  cas  qni  nous  occape,  dit-il  (p.  239),  est-il  bien  dair  qae  la 
mort  doDn6e  an  prince  d'Orange  ait  i\Jk  an  assassinat?  Toates  les  circon- 
stances  da  fait  ne  proavent-elles  point  qae  cet  homme  poaa  cet  acte  a?ec 
la  conviction  qo*il  posait  an  acte  licite,  loaable  m6me,  approav6  par  sa  foi 
et  sa  consdence,  dans  Tint^r^t  de  son  roi  legitime  et  conform^ment  ao 
droit  reconna  et  pratiqai  de  son  temps?  6.  d'Orange  n'etait-il  pas  poarlui 
an  rebelle  obstin^  Taatear  de  toos  les  maax  dont  g^miseait  son  pays,  so- 
lennellement  condamn6  et  mis  hors  la  loi  par  le  soaverain,  jage  sapr5me, 
incontestd,  dans  les  formes  consacr^es  par  ane  jarispradence  commane  ä  tom 
les  £tats  d'alors  et  par  le  sentiment  gto&ral  des  pablicistee  contemporains? 
Beaacoap  de  catboliqaes  pensaient  ainsi  et  il  serait  diffidle  de  proaver  qu'ilfl 
avaient  tort,  aassi  bien  an  point  de  vae  de  la  raison  et  de  Thistoire  qn'au 
point  de  vae  de  la  th6ologie  et  da  droit  On  poarra  soatenir  le  contraire, 
mais  en  plaidant  la  caase  des  r^volationnaires  et  des  r^volations  de  toos  les 
temps.'  N.  noas  avait  habitate  k  plns  de  sir^nit^.  La  sod6t6  da  Davidsfonds 
a  r6Mit£  THist  de  Belgiqae  de  David.®^  Geloi-ci  est  mortdepois  plosde 
vingt-dnq  ans  et  son  oeavre  est  absolament  sarann6e. 

Numismatique,  La  namismatiqae  liegeoise  präsente  ane  importanoe 
artistiqae  et  bist  consid^ble,  gräce  k  l'andennet^,  k  la  saite  ininterrompne 
et  k  la  richesse  des  types  mon^taires.  Gependant,  jasqa'en  ces  dendöres 
ann6es  on  en  6tait  i^ait,  sur  cette  matiöre,  k  THist  namismatiqiie  de 
r^vteh6  et  prindpaat6  de  Li^e  da  C^  de  Eenesse,  iivre  sans  m^thode  et 
Sans  cntiqae,  et  d'aillears  vieilli.  Heareasement  le  B<»  de  Chestret 
de  Haneffe®^)  vient  de  faire  paraitre  la  1«  partie  d'an  ouTrage 
magistral  qni  embrassera  toate  Thist  mon^taire  li^oise  depais  ses  origines. 
Dans  son  introdaction,  il  6tadie  saccessivement  la  l^slation  et  le  poa?oir 
mon6taire,  le  poids,  le  titre  et  le  taox  des  esp^ces,  les  p6nalitfo  conuninto 
contre  les  faax  monnayears.  Pais  vient  l'hist.  des  ateliers  li6geois  connas, 
avec  chartes  et  diplömes  k  Tappai.  La  2«  partie  contient  ane  description  mi- 
natiease,  piöce  par  pi^ce,  des  monnaies  frapp^es  depais  Notger  jasqa'  k  Cor- 
neille de  Berghes.  L^aatear  y  fait  preave  k  chaqae  page  d'an  sens  critiqDe 
remarqaable.  En  annexe  figarent  XXIX  planches  sap6riearement  dessin6es 
et  grav6es,  et  ane  carte  de  la  principaat6  ^piscopale.^^-^^) 


logne  d.  liyres  imprim^  de  la  biblioth^ne  publique  de  la  lille  de  Mona.  Mona,  Deqoeoe. 
488,  848  p.  —  85)  A.  Kam 8 che,  Coon  d'blBt  nationale  t  XXI.  LouTain,  Fontoya. 
894  p.     Fr.  3,S0.  —  86)  J.  D  arid,  Yaderlandache  bist    Lonvain,   van  Luitboat    411  p. 

—  87)  J.  de  Cheatret  de  Haneffe,  Nnmiamatique  de  la  principanU  de  Li^  et  deaet 
d^pendancea  Bouillon  et  Looz  depnia  leura  annexiona.  (1«  jiartie).  Bmxellea,  Hayei.  4*.  849  S. 
Fr.  82,00.  —  88)  X  B.  de  Cheatret,  Kumiamatiqne  d'Emeat,  de  Ferdinand  et  de  Mas- 
milien  de  BaTitoe:  Bevne  beige  de  Nnmiamatique.  44,  p.  1 — 65.  —  89)  X  Ct.  Gamoat« 
Jetona  d'6trennea  d.  gouTemeurs-göniraux  Albert  de  Saxe  et  Maiie-Chriatine :  ib.,  p.  56 — 10^« 

—  90)  X  F-  AlYin.  U  mMaiUe  d.  gtfianera  de  BnaeUea:  ib.,  p.  162/9.  —  91)  X  ^ 
J.  Bouyer,  M^reaux  du  14e  a.  ooncemaat  la  d^votion  an  S.  Sacrement  de  naracle  de  An- 
xellea:  ib.,  p.  846—78.  —  92)  X  <^*  Cumont,  Le  jeton  de  prince  de  raMdimie  da 
Bmxellea:  ib,  p.  281--97.  —  93)  X  M.  Kahuya,  Conddirationa  aar  lea  deaiera  flamaadi 
an  nom  de  Baudonin:  ib.,  p.  447—71.  —  94)  X  C.  Bampa,  Bechercbe«  aar  ratoliar 
monetaire  de  Haa«elt    Proo&a  et  conteatationa  d.  monnayenza  de  Haaaelt  avee  le  nagirtnt  d« 


{47.    Belgiqne.    Hubert  111,97 

Histcire  pr&vineitüe  et  laeale,  Anvers.  Genard'^)  conüniteson  bei 
OQyrage  svr  les  traiiBfoniiatioiiB  d'Anyers  k  travers  les  siödes.  Les  ÜTraisoiis 
parnes  en  1888  noas  initieiit  k  llkist  de  Torganisation  admiaistrative  de  la 
Tille.  Les  illnstrations  reprodnites  ^apr^s  des  tableaux  cm  des  gravores  rares 
sont  trte  pr^cieuses.  Le  mdme  historien'^)  a  foami  k  la  Gommission  dabist. 
QU  traTail  rtvilant  des  d^tails  ineonnm  snr  Tötat  des  nNiears  k  Anvers  k 
r^pogne  de  l'ftpogte  de  la  splendenr  commercfale  de  cette  Tille.  Beetem6*^ 
a  fäoni  beauconp  de  renseignements  snr  le  d^veloppement  des  arts  et  du 
eommerce  k  Anvers.  G'est  nn  livre  utile  k  consulter.  L'autenr  a  ea  le 
double  tort  d*6crire  dans  un  fran^ais  barbare  et  de  faire  k  tout  propos  et  sur- 
toot  bors  de  propos  ^talage  de  ses  pr^f^rences  clMcales  qui  n'ont  rien 
i  voir  dans  un  ouvrage  de  Tesp^ee.'^) 

BrabanL  Bruxelles  et  ses  environs  de  Nöye<<^^  n'est  pas  seulement 
an  gnide  parfUt  dans  la  capitale,  c*est  une  s6rie  d'^tndes  arch^ologiques  de 
bante  valeur.  Wanters^^^)  a  dressö  la  liste  chronologique  compldte  des 
doyens  de  corps  de  mutier  de  Broxelles  de  1696  k  1795.  Les  Ustes  connues 
par  des  outrages  ant6rieurs,  notamment  par  les  Tropb^es  du  Brabant  de 
Batkens,  ne  portaient  qae  les  noms  des  magistrats  patriciens.  L'introdnction 
de  W.  donne  une  idto  claire  et  exaete  de  Torganisation  des  corps  de  m^tiers 
et  du  rang  qu'ils  oceupaient  dans  la  commune.  Le  mdme  savant  archi- 
viste'^^*)  a  commenci  la  pnblieation  ^minemment  utile  de  llnventaire  des 
cartulaires  et  registres  de  la  viUe  de  Bruxelles.  Hymans^^^')  mSne  k  bonne 
fin  la  grande  Eist  illustr^e  de  Bruxelles  que  son  p^re  avait  entreprise.  Les 
demi^res  livraisons  ont  tndt  au  rögne  de  Lipoid  P  et  reproduisent  une 
foule  de  gravures  et  de  dessins  rares  et  cnrienx.  Plusieurs  familles  bru- 
xellc^ses  possident  dans  leurs  arcbives  une  d£duction  g6n^ogique  qui  les 
4tablit  leur  descendance  feminine  et  Intime  du  duc  Henri  P  de  Brabant. 
Yerbaegben^o^)  a  communiqu6  cette  pi^  au  Messager  bist  Elle  prä- 
sente de  rint^rdt  parce  que  beauconp  de  noms  appartenant  k  Thist.  nationale 
sont  cit68  dans  ce  travail.^^^^^^) 

Flandre.  La  'Bijmknmijk  van  Ylaenderen\  dont  le  ms.  est  k  Stuttgart 
et  qui  a  6t6  6dit6e  par  Kausler  en  1840  (de  Smet,  Corpus  Chr.  fl.  IV, 
591 — 896)  est  la  plus  ancienne  chronique  en  langue  n^erlandaise  que  poss^de 
la  Flandre.     C'est  un  texte  6crit  en  Flandre  par  des  Flamands,  tandis  que 


eetta  TiUe  ux  15e,  16e  et  17o  s.:  ib.,  p.  605—42.  —  95)  X  P-  Alberdingk -Thijm, 
KnoÜBgiache  Mnntfln.  Gflnd,  Leliaert  80  p.  —  96)  X  L.  de  Ooster  et  A.  Sre- 
raerta,  Atlas  oontenaiit  toutea  les  monnaiea  da  Brabant  frapp^  depoia  l'an  1000  jnsqti'eii 
1506.  Brozellea,  Ddpriea.  51  p.  M.  10,00.  —  96*)  P.  Sinard,  AoTen  &  traren  les 
%M.  Brazellea,  Brayhoit.  le  partie  pagea  1  k  120  cf.  JB.  1885,  m,  280.  —  97)  P. 
Siaard,  Un  proe^  c^libre  an  16*  a.  Gilbert  yan  Schoonbeke  oontre  Ghupard  Boszi:  Bull, 
de  la  Co.  royale  dliist  4e  t6r.  15,  p.  807 — 45.  —  98)  O.  Beetemi,  Anyera  mdtropole  da 
eoanoerce  et  d.  arti.  AnTeri,  Beerte.  I,  240  p.,  II,  464  p.  Fr.  8,00.  —  99)  X  ^• 
BoUaie,  Le  ateen  d'Anyere.  Bnnelles,  Le  Bftgae.  228  p.  Pr.  2,00.  —  100)  E.  N&Te, 
Brnellea  et  aes  ennrons.  Broges,  Deadto.  18*.  191p.  Fr.  2,40.  —  101)  A.  Waatera, 
liste  cSkTOBologiqae  d.  doyena  de  corp«  de  mMera  de  Brazellea  de  1696  k  1795.  Broxellea, 
SaertBoeB.  410  p.  Pr.  3,25.  —  102)  id.,  Yille  de  Broxellea.  Inventaire  d.  cartolairea  et 
aabea  iqgiftoea  faisast  paxtie  d.  archlTea  andennea  de  la  TiUe.  (I  1«  partie).  Brazellea,  Beert- 
■oea.  S86p.  M.  4,00.  ~  103)  P.  etH.  Byman'a,  Brazellea  ä  timyera  les  Igea.  Brozelles 
»oden^  Bmelles,  Bray^aat.  4*.  —  104)  A.  Yerbaeghen,  Une  descendance  Intime 
d.  ancTeDs  ducs  de  Brabant:  Meeaager  d.  ac  biat  de  Gand.  68,  p.  1—34;  189—61.  — 105) 
X  A.  Kaaaauz,  Lee  Boinea  de  Tabbaye  de  Tillen;  Ball.  d.  oomm.  d'art  et  d'areböol.  26, 
p.  51 — 98.  —  106)  X  Gombaa  et  de  Behaalt,  La  premiftre  enceinte  de  Brazellea. 
Bnxellasy  Tronazit    52  p.    Fr.  2,00.  —  107)  X  A.  de  Bohre  Tel,  Le  coll6ge  de  Baaid 

Jahxsabsriehte  der  GsBchichtawiBaenaohaft    1888.    III.  7 


ni,98  {^7.    Belgiqae.    Hubert 

la  plapart  des  chroniqueun  qni  s'occapent  de  la  Flaadre  aa  14«  s.  sont  des 
Fran^ais.  Les  annales  da  comt^  &'y  döroalent  depnis  le  fiaboleiiz  lideric 
d'Harlebeke  josqn'ä  raydnement  de  Jean  sans  Peur.  EUe  se  divise  en 
4  parties  comprenant  10571  vere.  Dans  quelle  mesore  cette  ^B^mkron^k' 
est-elle  une  source  hist?  C'est  ce  qae  Pirenne^®^)  a  dätenoiii^  aree  beaa- 
coap  d'^rndition.  U  arrive  k  la  condaüoii  qne  cette  chroniqoe  n'est, 
jusqa'ä  Texpos^  des  ^ytoements  de  1347,  qa^an  ensemble  de  tradactioiu 
plus  oa  moins  fidles,  faites  k  des  6poqaes  diff<6rente8.  De  1347  h  1405, 
au  contraire,  eile  est  l'oeuvre  d'un  contemporain,  une  vmie  souroe.  P^  i 
notre  avis,  appr6cie  avec  beauconp  trop  d'indulgence  le  rdgne  des  dncs  de 
Bourgogne.  De  Potter  et  Broeckaert^^')  poursnivent  leor  coUection 
dllist  communales  de  la  Flandre.  Ils  y  ont  intercal6  un  assez  grand  nombre 
de  documents  des  archives.  Heins^^^^)  a  dressö,  d'apr^  les  documents 
contemporains,  nn  plan  de  la  yille  de  Oand,  avec  la  configuration  et  Taspect 
qu'elle  devait  avoir  vers  la  fin  du  14«  s.  Beancoup  de  YÜles  flamandesont 
des  archives,  mais  peu  connues  et  souyent  en  dteordre.  d*Hoop^^^)  rend 
Service  aux  travailleurs  en  publiant  des  inventaires;  il  a  donn6  celui  des 
archives  de  la  ville  d'Alost^^'-^^^) 

HainauL  De  Villers^^^^  a  poursuivi  la  r^daction  de  son  travail  sar 
le  Hainaut  k  r6poque  de  Maximilien  d'Autriche.  La  3f  partie  oomprend 
les  ann^  1488/9  et  est  accompagn^e  d'eztraits  des  rösolut^ons  du  conseü  de 
la  ville  de  Mons,  de  d^ptehes  du  souverain  et  d'autres  pi^ces  inMites.  Le 
mdme  historien^'^)  nous  donne  le  t.  II  de  l'inventaire  des  chartes  mon- 
toises.!^»-"«) 

Lihge.  H  o  ck  ^  ^^^  est  un  folk-loriste  distingu^.  Son  recueil  de  crojances 
et  remödes  populaires  au  pays  de  Liöge  est  ä  la  fois  instmctif  et  attrayant 


Tkpper  ä  LoaTtin:  Ann.  de  In  loc.  d'&nalation  de  Bra^.  S6,  p.  261 — 97.  —  108)  H. 
Firenne,  La  Bijmkronijk  ytn  Ylaenderen  et  sei  sonroee:  Ball,  de  la  Co.  royale  dliist 
4  üiT,  16,  p.  846—64.  —  109)  De  Potter  et  Broeokaert,  GeeduedeDu  van  de  ge- 
meenten  der  proTinde  Oott-Ylaanderen.  Gand,  Hoste.  308  p.  Fr.  4,00.  Gemeenten  nm 
Appelfl,  Baairode,  Berlare,  Bnggenhoadt,  Denderbelle,  St  GilÜB,  Grembergen,  Hamme.  —  110) 
M.  Heins,  La  ville  de  Gand  aa  14*  s.:  Messager  d.  sc.  hist.  de  Gand.  68,  p.  85 — 55; 
189—38.  —  Hl)  F.  H.  d^Hoop,  Inyentaire  d.  andennes  arduTes  de  la  ville  d'Alost  Alott, 
van  Branteghem.  110  p.  —  112)  X  ^-  ▼&&  der  Haeghen,  Ardiives  gantoises.  Kots 
sor  les  archives  dn  vieux  bonrg,  conserv^  k  l'h6tel  de  ville:  Hess.  d.  ec.  hist  de  Oisd. 
68,  p.  338—44.  —  113)  X  A.  ^an  Assche,  Monographie  de  N.  D.  de  Famele  ä  Aade- 
narde.  Bniges,  Desd^.  Fol.  47  p.  Fr.  20,00.  —  114)  A.  van  Speybroeek,  Cospte 
commanal  de  la  ville  de  Bniges:  Ann.  de  la  soc  d'£malation  de  Broges.  86,  p.  81—217.  — 
115)  X  £•  de  Geest,  Les  d^convertes  ricentes  relatives  k  la  pr4hist.  du  pays  de  Wies. 
Ann.  da  Cercle  arch^ol.  da  pays  de  Waes.  11,  S.  31—119.  —  116)  X  P-  ▼«>  Baen- 
donck,  Colonisation  du  pays  de  Waes  par  les  peaplades  d.  environs  de  Mona  k  ripoque 
ntelithiqae:  ib.,  p.  214 — 97.  —  117)  L.  de  Yillers,  Le  Hainant  soos  la  r^ence  de  Maxi- 
milien  d'Aatriche  8e  partie  1488/9:  Ball,  de  la  Co.  royale  dliist.    4e  s4r.  15,  p.  154— 80€. 

—  118)  L.  de  Villers,  Inventaire  analytiqae  d.  archives  de  la  ville  de  Mons-Chartes  t.  IL 
Mons,  Monceaox.     869  p.  —  119)  X  J-  Fiola,  Kotes  sar  Flinn.    Fldnn,  Bebon.    4*.    90p. 

—  120)  X  C.  Le  Jeane,  Hist.  de  laviUe  de  Binche.     Bindie,  Winance.     564p.    Fr.4,50. 

—  121)  X  L.  Cloqaet,  Monographie  de  l'^lise  paroissiale  de  St  Jaeqaes  k  Tounii. 
Brages,  Beseite.  1881.  404  p.  Fr.  12,00.  —  122)  X  B.  Mathiea,  La  pairie  de  SiUy 
et  ses  fiefs:  Ann.  da  cerde  ardiöol.  d'£nghien.  4,  p.  28— 91  — 123)  X  A.  Haroa,  Kotios 
sar  Seneffe:  Ball,  de  la  soc.  beige  de  g6ogr.  12,  p.  116—91.  —  124)  X  ^  Petit,  Hist 
de  la  ville  de  Leaze:  M^.  de  la  Soc  d.  sc.  etlett.  deHainaat46  s4r.  9,  1887,  p.  14— 191. 

—  125)  X  A.  G.  Bemanet,  Becherches  bist  snr  Fontaine-r^v^ae:  ib.,  1887,  p.  220—91. 

—  126)  X  J*  et  C.  Bocqaet,  Chroniqae  de  Mons:  Ball,  da  oerde  aichioL  de  Kons.  46, 
p«  17 — 193.  —  127)  A.  Hook,  Croyanoes  et  remMea  popolaires  an  pays  de  IMqp.    üig*» 


{47-    Belgiqae.    Habert  111,99 

Li^e  a  fait  l'objet  de  denx  onvrages  de  Taleor;  celai  de  B6thane,^^®)  qni 
ne  s'occape  qae  da  vienz  Lidge,  et  celni  de  Dogii6e/'^)  qni  donne  une 
pari  importaBte  k  la  ville  d'aiyoard'hoi.^^^') 

Limbaurg.  Poor  le  Dmbonrg,  noas  avons  k  mentionner  des  inventaires 
d'archivesi**-!'*)  et  nn  lirre  de  Rahlenbeck"*)  aar  les  anciens  pays 
d'Ontre-Meiise,  c'est-^-dire  Dalhem,  FaaqaemoQt  et  Rolduc.  L'antear  connait 
parfaitement  Jes  archives  et  s'est  fait  une  8pteialit6  des  qaestions  d'histoire 
religieiise.  On  consnltera  sartont  avec  int6r6t  les  chapitres  relatifs  k  la  sor- 
ceUerie  et  ä  rh6r«sie.is») 

Luxembourg.  Llnstitnt  archtologiqne  da  Laxemboarg  a  oavert  ses 
Anmües  k  plnsiears  travaax  importants,  sar  rbistoire  de  la  province.  T a  n  d  eP^>) 
a  doDD^  d'apr^  les  archives,  T^tat  des  biens  de  la  c61öbre  abbaye  d'Orval, 
7  ajoatant  ane  foole  de  d6tails  trös  carieax  et  pen  connns.  Felsen hart^^^ 
a  foarni  la  4e  partie  de  son  oavrage  snr  les  rapports  dn  gonvernement 
g^D^ral  des  Pays-Bas  antricbiens  ayee  la  province  de  Lnxembonrg.  H  relate 
les  incidents  politiqnes  et  administratifis  de  1736  k  1744.iss-ia>) 

Namur.  Sons  le  titre  modeste  de  ^Notes'  Henry^^^)  fait  an  viritable 
liyre  snr  Bonvignes,  la  c^l^bre  rivale  de  Dinant  pendant  tont  le  MA.^^^-^^?) 


VttUiDt  500  p.  Fr.  8,40.  —  12S)  L.  Bithnne,  Le  Tienz  li^.  Becaeil  de  Toes  rares 
«t  isMito»  aTee  nn  texte  esplicatif.  Liige,  Gothier.  ¥r,  10,00.  —  129)  K  Dogn6e, 
Uige,  oxigineay  bist  monnmenta,  piomenadee.  Bnizelle«,  Le  B^e.  A9.  166  p.  Fr.  3,00. 
—  130)  X  G.  de  Borman,  Lea  andenB  ^cboTinB  de  liöge:  Gonf.  de  la  aec.  d'art  et  d'hist 
in  dioe.  de  Liige.  Li^e,  Demartean.  18*.  S89  p.  —  131)  F.  Btraren,  Inyentaire  ana- 
lytique  et  chronologiqQe  d.  azehiTee  de  la  TÜle  de  Saint-Trond.  St-Trond,  Morean.  488  p., 
471  p.  Fr.  10,00.  —  132)  F.  Straren^  Inventaize  analjtiqne  et  chronoliqne  d.  arehiTea  de 
la  Tille  de  Saint-Trond.  (t  IIL)  Saint-Trond.  320  p.  —  133)  H.  yan  Nenas,  Inrentaiie 
i  irclÜTee  da  chapitre  noble  de  Munaterbilaen.  Haaaelt,  Billen.  207  p.  —  134)  C. 
Bahlenbeek,  Lee  paya  d'Oatremenae.  Dahlem,  Faaquemont  et  Boldac  Bmzellea,  Weiaaem- 
imieh.  280  p.  Fr.  2,40.  —  135)  X  J-  £•  Demartean,  Lea  remparta  de  Saint-Trond: 
Ball,  de  rinat  areh4ol.  lügeoia.  20,  p.  30—56.  —136)  £.  Tandel,  Lee  biena  de  l'abbaye 
d'Orral:  Ann.  de  Tlnetitat  archfol.  da  Lnxembonrg.  20,  S.  16 — 112.  —  137)  J.  Felaen- 
liart,  Belationa  de  la  proyince  de  Laxemboarg  arec  le  goayemement  g^nöral  d.  Paya-Bas 
aatrichiena.  1716 — 44  (4«  partie):  ib.,  p.  209-96.  —  138)  X  B.  Tandel,  Le  dolmen  de 
Wiria:  ib.,  p.  129 — 40;  208—17.  —  189)  X^^m  Lea  Gommanea  Inxembonrgeoiaea:  Halanay: 
ib.,  p.  116—28.  —  140)  id.,  Lea  maitarB  an  18^  a.:  ib.,  p.  118/6.  —  141)  X  A.  de 
Leoxe,  Hist  da  comt6  de  Montaiga  et  de  Thermitage  de  Saint-Thibaat:  ib.,  p.  139 — 98. 
~  142)  X  H.  Schaermana,  Lea  remparta  d'Arlon:  Ball.  d.  comm.  d'art  et  d'archfol. 
27,  p.  40—117.  —  143)  X  J'  Jeanty,  La  famille  de  Harbonnier:  Ann.  de  llnatitat  aroh. 
da  Laxemboarg.  20,  p.  139—202.  —  144)  A.  Henri,  Notea  aar  Thiat  de  Boangnea. 
Nimar,  6odenne.  308  p.  Fr.  3,00.  —  145)  X  A.  Gochet,  &ade  archtelogiqae  aar  la 
eommone  de  Taminea:  Ball,  aoc  geog.  beige.  12,  p.  18 — 49.  —  146)  X  ^'  ^^^  Elyen, 
Belation  da  ai^e  de  Namar  par  Loda  XIY  en  1692:  Annalea  de  la  aoc.  archöol.  de  Kamor. 
17,  p  110 — 91.  —  147)  X  ^-  Toaaaaint,  Hiat.  deTabbaye  de  Marche-lea-damea.  Namar, 
Oodome.     124  p. 


7* 


111,100  i^'    Niedarbrnde.    Beeret. 


$48. 


Niederlande.*) 


J.  E.  Heeres. 


Prähistorie.  Im  Jahre  1838  wurde  beim  Ausgraben  der  ^Zuid-Willems* 
vaart'  in  der  Nähe  von  Maastricht  ein  menschlicher  Unterkiefer  gefonden, 
welcher  damals  als  von  einem  dilnvialen  Menschen  herrflhrend  betnehtet 
wurde.  Martin *)  bestreitet  dies  nnd  möchte  nicht  einmal  alluvialen  Ur- 
sprung gelten  lassen.  —  De  Pruijdt  in  Lüttich >)  giebt  eine  Beschreibung 
der  bei  St.  Geertruud  in  der  Nähe  von  Maastricht  gefundenen  Gregenstände 
(Werkzeuge,  Waffen  u.  s.  w.),  die  er  nach  der  noch  ziemlich  rohen  Art  ihrer 
Ausführung  einem  Volke  aus  der  frtlheren  Zeit  der  neolithisdien  Periode 
zuzuschreiben  geneigt  ist  —  Für  die  Meinungen  Plgorinis  und  Dirks,  dafe 
die  sogenannten  terpen'  in  der  niederländischen  Provinz  Friesland  zu  den 
Pfahlbauten  gehören,  glaubt  Schoor  in  den  darin  ausgegrabenen  Tier 
Überresten  einen  neuen  Beweis  gefunden  zu  haben.'*^)  Hingegen  kommt  de  Man, 
mit  Yerwerfang  auch  anderer  Hypothesen,  zu  einem  gerade  entgegengesetzten 
SchluDs,  was  die  auf  der  Insel  Walcheren  in  der  Provinz  Zedand  sich  be- 
findenden sogenannten  Tlnchtbergen'  anbetrifft.  Er  meint,  diese  Hügel  seien 
nur  Stätten,  worauf  die  Inselbewohner  flüchteten,  wenn  irgend  eine  6e&^ 
drohte.^) 

Römerzeit.  Bis  jetzt  wurden  nur  wenig  Oberreste  aus  der  ROmei^eit 
in  Friesland  ausgegraben:  wenige  Gefäfse,  einzelne  Münzen,  n.  s.  w.  Ato 
am  15.  August  1888  wurde  bei  dem  Dörfchen  Beetgum,  in  der  Nähe  von 
Leeuwarden,  ein  Yotivstein  von  grolsem  Interesse  gefunden.  Von  diesem 
Stein,  jetzt  im  Besitze  des  Provinzial-Museums  in  Leeuwarden,  giebt  Boisse- 


*)  Im  Jahrgang  1889  werden  d.  Abteilungen  «Knltiix^  and  Sittengeoch.,  litteratar-,  Kanit- 
Geschichte,  Yereinsleben'  a.  i.w.,  iLd.  'Kolonialgeschichte'  folgen.  Gleichseitig  weiden  einige  Ai^ 
beiten,  z.  B.  AufBätse  in  Zeitschriften,  welche  ich  bis  jetst  noch  nicht  habe  bentltiea  können,  nach- 
geholt werden.  —  1)  E.  Martin,  Notia  über  d.  angeblich  fossilen,  menschlichen  Unterkiefer 
T.  Caberge  bei  Maastricht:  VMAkAmsterdam.  Afd.  Katanrkande  6,  8,  8«  Folge,  1889,  S. 
484—40.  Mit  1  Tafel.  —  2)  M.  de  Prnijdt,  Epoqne  n«oUthiqae.  —  Sainte  Gertrnde. 
(Limburg):  FSHLimbiirg  24,  S.  89—66.  Mit  AbbUdongen.  —  3)  W.  K.  J.  Schoor,  Ba 
praehistbrische  honden  der  terpen :  Vr.  Fries  5,  1,  8«  Folge,  1887,  S.  113—41.  Mit  Ab- 
bildungen. —  4)  X  id.,  Drinkwaterpntten  in  de  Terpen:  Frieeche  VAlm.  S.  118—25.  — 
5)  J.  G.  de  Man,    Vlachtbergen   in   Walcheren:  AZeeuwGenW.   6,  8,  S.  4S7--591.    Mit 


§48^    IHadMlAiide.    Heeres.  111,101 

TftiQ^^)  eine  geiuuie  Beschreilmiig.  Die  Inschrift  lautet  'Deae  Hlndanae 
oondactores  piscatos  mancipe  Q.  Yalerio  Secnndo  Y.  S.  L.  M.'  Hieraus 
geht  h6r?or:  1)  dab  der  Knltns  der  Göttin  Hladana  auch  in  diesen  Gegenden 
stittgefnnden  hat;  2)  dab  es  dne  Zeit  gegeben  hat,  in  der  bei  den  Friesen 
die  Fischerei  von  Beichswegen  an  ^condoetores  piscatns'  verpachtet  wurde. 
Solche  ^vectigalia*  Ar  die  Nutsnieürong  von  Staatsdomänen  können  bei 
der  Unterwerfung  durch  Domitius  Gorbulo  (47  n.  Chr.)  erhoben  worden 
sein,  möglicherweise  auch  in  noch  spftterer  Zeit»  wo  Friesland  frei  war, 
iber  die  Friesen  im  Beichsheer  darauf  hindeuten,  dab  ein  Teil  (vielleicht 
loch  Westergo)  römisch  blieb.  Auch  in  der  Akademie  wurde  der  Fund 
besprodien.^*)  Boissevain  empfiehlt  ihn  der  Aufmerksamkeit  jedes  der 
rieh  ndt  der  Geschichte  der  Provinz  ^Germania  Inferior'  beschäftige.  ^<^) 
-  Der  MOnzfhnd  \m  Steenw^k  in  Overüsel  1885,  1886),  lieferte  einige 
römisdie  Mflnzen  (jetzt  im  Besitze  des  historischen  Vereins  in  Leen- 
itrden).^^)  —  Der  Limburger  Archivar  Habets^')  knttpft  an  eine  Ver- 
gleichung  zwischen  dem  ^candidus  lapis'  bei  Plinius  (Hist.  Nat.  36, 
22)  und  einer  in  Limburg  vielfach  angetroffenen  'Steinart  ('Mergelsteen') 
einige  Bemerkungen  Qber  die  Baumaterialien  der  Bömer  im  Süden  unseres 
Heimatlandes.  ^9)  — 

Die  mittelalterliche  Gezamtgeechichte,  wenn  von  einer  solchen  überhaupt 
die  Bede  sein  kann,  ist  in  unserem  Berichtsjahre  nicht  vertreten. 

IfeuzetUiehe  €te8€mUge9chi6hie.  Freiheitskampf  gegen 
Spanien  (bie  4648).  Quellenausgaben.  Blök  veröffentlichte  die  Korres- 
pondenz des  Grafen  Ludwig  von  Nassau ^^)  von  den  Jahren  1562 — 74 
(1579),  wozu  er  das  königliche  Hausarchiv  .im  Haag  und  das  Staatsarchiv  in 
Marbuig  ausgebeutet  hat  Diese  Publikation  ist  zugleich  der  Vorläufer  einer 
Arbeit  über  das  Leben  dieses  Bruders  des  grofsen  Wilhelm  von  Oranien,  der 
1574  im  Kriege  sein  Leben  opferte,  eine  Arbeit  welche  Blök  nach  kurzer 
Frist  zu  verfjMsen  gedenkt.  Aus  ungefähr  derselben  Zeit  datieren  die  Briefe 
(1565 — 95),  gerichtet  an  einen  Vertrauten  Wilhelms  L ,  an  Arend  van  Dorp, 
welche  de  van  der  Schueren^^)  veröffentlicht  hat;  eine  betr&chtliche  Zahl 
Notizen  lassen  den  Standpunkt  des  Herausgebers  erkennen.  £r  ist  kein  Verehrer 
des  berühmten  Gegners  Philipps  von  Spanien.  Ein  interessanter  Brief  des  Karto- 
gra^en  A.  Ortelins  an  den  Historiker  Emannel  van  Meeteren  (27«  Aug.  1566)  ist 


Kttta  1.  Abbildungen.  —  6)  U.  Ph.  BoiiseTain,  De  inicriptione  Bomana  apad  Friaiöt 
nperta:  Mnem.  16,  8.  439 — 47.  —  7)  id.,  Bomeinache  steen  te  Beetgam  gOTonden :  YrFriea. 
5»  If  S,  S«  Folge,  8.  826—37.  Mit  Abbüdnng.  —  S)  Sitaangsbericht  10.  September  1888: 
^lUkAiiicterdam  Afd.  Letterk.,  6, 1, 3«  F.,  1889,  S.  5—6.  —  9)  W.  PI  e  yte,  Geloftesteen  aan  de 
godia  Hllndana,  gevonden  1888  te  Beetgam in  Frieaiand:  ib.  S. 58—68.  —  10)  y<,Th.TtLH  Blom^ 
fid  Middelaee.  Brokatakken  uit  Fiieslands  geschiedenis :  Friesche  YAIm.  (1889)  S.  158-93. 
Mit  e.  Karte.  —  11)  Aanwinsten  yan  het  Munt-,  Penning-  en  Zegelkabinet  ran  het  Fiiesch 
Geaootachap  ?an  Geachied-,  Ondiieid-  en  Taalkunde:  YeralFriesobQen.  (1886/7)  S.  S/9.  — 
12)  J.  Habets,  Orer  de  Traag  of  de  Limburgache  mergelsteen  door  Pliniiu  wördt  besproken: 
^HAkAnuterdam  afd.  Letterk.,  5,  2,  3«  F.,  S.  209—21.  —  13)  X  N.  J.  Beverien,  Eenenieawe 
lUgaTe  van  de  Tabala  Peatingeriana:  Ned.  Spect.  S.  104/5.  Anerkennende  Rezension  über 
d.  Arbeit  d.  Dr.  K.  Miller:  *  Weltkarte  des  CaBtorio«,  genannt  die  Peotingersche  Tafel.  (BaTens* 
Inrg.  18S8.y  —  14)  P.  J.  Blök,  Correspondentie  yan  en  betreffende  Lodewijk  yan  Nassau 
a  andere  onoitgegeyen  docomenten.  Utrecht,  Kemink.  1887.  14,  210  S.  f.  2,90.  Her- 
iBBgsgeben  in  d.  Werken  d.  HGen.  U.  —  15)  J.  B.  J.  N.  De  yan  der  S ebneren,  Brieyea 
ea  onoitgegeyen  stnkken  yan  Jonkbeer  Arend  yan  Dorp,  Hr.  yan  Maasdam.  (2  Bände.)  Utrecht, 
Kemiak.     1887,1888.    XIJX,479;   XL,  597  6.    f.  6^60 ;  f.  7,50.    |[J.K.  Heeres :Ked.  Spect. 


ni,102  i^'    Niederittid«.    Heeres. 

ein  neuer  Beweis  Air  die  Meinung,  dab  die  Bilderstflrmerei  in  Antwerpen 
nicht  ein  znvor  geplantes  Unternehmen  der  reformierten  Konsistorien  and 
der  Edellente  des  Kompromisses  war.^*)  —  Von  katholischem  Standpunkte 
sind  die  Ereignisse  jener  Zeit  betrachtet  nnd  beschrieben  von  dem  Priester 
Franciskns  van  Dnsseldorp,  welcher,  in  der  Mitte  des  16.  Jh.  geboren  nnd 
1630  gestorben,  so  zu  sagen  ein  Augenzeuge  jener  blutigen  Kftmpfe  war.  In 
seinen  ^Annales'  zeigt  er  sich  als  heftiger  Gegner  der  aufständischen  Nied6^ 
Iftnder  nnd  der  Forsten  aus  dem  Hause  Nassau-Dillenburg.  Der  katholische 
Geistliche  Hof  man  publizierte  einige  Bruchstocke  davon,  meist  Ober  die 
Jahre  1 572/6.  i^) 

Darstellende  Arbeiten.^^*^)  Die  spanische  Inquisition  wurde  niemals 
in  diese  Lftnder  eingefohrt;  die  Strafgesetze  gegen  die  Ketzerei  waren  nicht 
das  Werk  der  katholischen  Kirche,  sondern  das  der  weltliehen  Obri^eit; 
die  Härte  der  Strafen  ist  nicht  zu  leugnen,  muls  aber  erklärt  werden  ^d'aprte 
leur  date';  die  Zahl  der  um  des  Glaubens  willen  Hingerichteten  wird  hMilieh 
Obertrieben.  Diese  Meinungen  werden  verteidigt  in  einem  Beitrage*^)  za 
einer  Sammlung  historischer  Notizen,**)  die  von  katholischer  Seite  die  Be- 
konstruktion  der  allgemeinen  und  kirdüichen  Geschichte,  auch  unseres  Heimat- 
landes, zum  Zweck  hat.  Zu  einem  gerade  entgegengesetzten  Schlub,  als  der 
Brief  des  Ortelius  uns  lehrt,  kommt  der  katholische  Autor  Winke  Im  e  je  r,'') 
der  gerade  den  Edelleuten  und  den  calvinistischen  Konsistorien  die  Bilder- 
stOrmerei  beimifet.  —  In  dem  Wörterbuch  der  niederiändischen  Sprache 
unter  Redaktion  des  Prof.  Dr.  de  Yries  und  Dr.  Klujver*^)  wurde  die 
Ableitung  des  Wortes  ^Geus*  besprochen.  Gewöhnlich  wird  dieser  Ansdiuck 
dem  damaligen  Präsidenten  des  Finanzrates,  Barlaimont,  zugeschrieben,  welcher 
in  Bezug  auf  die  genannten  Edellente  zu  der  Statthalterin,  Margareta  von 
Parma,  gesagt  haben  sollte,  daüs  es  nur  Bettler,  Lumpen  (gueux)  seien. 
Man  hat  aber  schon  irOh  die  Wahrheit  dieser  Anekdote  in  Zweifel  gezogen. 
Das  Französische  ^gneux'  ist  vielleicht  abgeleitet  von  dem  Niederländischen 
Plural  'guits',  das  ^Landstreicher'  bedeutet. 

Der  dreihundertjährige  Gedenktag  des  Unterganges  der  unübertoind- 
liehen  Flotte,  welche  1588  mit  einem  Schlage  England  zu  vernichten  und  die 
Niederlande  unter  das  spanische  Joch  znrOckzuftlhren  drohte,  wurde  hier 
durch  einige   Arbeiten  und  Aufsätze*^)  gefeiert,  worunter  das  Werk  Tide- 


1888,  p.  169.]|  Herausgegeben  in  d.  Werken  d.  HQen.  TT.  —  16)  B.  Frnin,  Twee  brierea 
nit  den  tijd  der  troebelen,  oyer  den  beeldenstorm  en  de  Spumtebe  forle,  oTergenomen  oit 
Heueis'  Ortelii  Epistolae:  BVGO.  4,  8e  Folge,  S.  405—16.  —  17)  J.  H.  Hof  mm,  UU  de 
Annales  Belgid  van  Franciscos  Tan  Dnsseldorp:  BGHaarlem  15,  1,  S.  1 — 20,  87/8,  95/d.  — 
18)  X  ^'  F.  N.  Tan  Boots el aar.  De  H.  Theodosins  Tan  der  Bern  eo  diens  bloedTenrantea 
(1572):  ib.  15,  2,  S.  266— 880.  Mit  Qaellen.  —  19)  X  G^'-  Pbilippona,  Chiistophoma 
Tan  Scbagen  (1572,  1573):  ib  15,  1,  S.  99—100.  —  20)  X  Het  bericht  Tan  den  mooid 
op  Prins  Willem  I.  in  den  Baag  (10  Juli  1684):  Haag  Jb.  8.  48—52.  Mit  (^oeUen.  — 
21)  De  Inqoisitie  in  Nederland.  —  De  Plakkaten.  —  De  Baad  Tan  Beroerte:  Oescbied- 
Tenralsching  S.  334 — 58.  —  22)  GescbiedTenralsching.  Kene  wederlegging  der  meect  in 
omloop  zijnde  dwalingen  op  het  gebied  Tan  algemeene  en  kerkelijke  geachiedenis.  8.177—428. 
Utrecht,  Tan  Bossnm.  f.  1,60.  —  23)  Jos.  Winkelmeijer,  De  beeldstormerij  in  het  Min- 
derbroederklooster  te  Amsterdam:  KathVAlm  (1889)  8.  145—217.  Mit  Qaellen.  —  24> 
A.  KlnyTer,  Woordenboek  der  Nederlandsche  taal.  12,  Spalte  1880/2.  —  25)  V. 
J.  Hofdijk,  Spanjes  Felicissima  Armadaas:  Nederland  1888.  —  X  B.  J.  Veenen- 
daal.  De  onoTerwinnelijke  Tloot  Temietigd.  Utrecht,  Tan  Penrsem.  YUI,  96  8.  t  0,75. 
Mit  Bild.   —   Mit  Quellen.     D.  Übrigen  AujEsatze  n.  Arbeiten  sind  t.  geringem  Werte.  Ct 


}48.    NiederliDd«.    Hedres.  111,103 

mans,'^  eine  niederlfindxBche  Bearbeitung  eines  AnfiBatses  von  Robinson*^) 
kervortritt 

Stein  *^  in  Paris  TerOffentlichte  dnige  Dokumente,  u.  a.  aas  dem 
BdchaarchiTe  im  Haag  Aber  einen  Psendo-Botscbafter  des  Kaisers  von  Marokko 
beim  fransöeischen  Hofe,  David  Palache.  Nachdem  er  mit  Lndwig  XIII.  einen 
Vertrag  abgeschlossen  hatte  (1684),  nnd,  wie  er  sagte,  nach  Marokko  znrttck- 
gekehrt  war,  flttchtete  der  4anx  diplomate'  nach  Amsterdam,  wo  er  später 
Marokkanischer  Geschftftstrftger  war. 

Republik  der  Vereinigten  Niederlande  (4648 — 479S),  Die 
Tagebflcher  des  Sekretfirs  Wilhelms  des  Dritten  Constantijn  Hnighens,*^)  des 
Sohnes  des  berOhmten  Vaters,  flihren  nns  anf  das  Gebiet  der  histoire  anec- 
dotiqne ;  man  möchte  fast  sagen,  das  der  chroniqne  scandalense.  Bd.  8  giebt 
die  Jonmale  von  1649 — 80  nnd  gestattet  den  Lesern  einen  Blick  in  das 
Leben  nnd  Treiben  des  high  lifo  jener  Zeit. 

Von  den  flbrigen  Arbeiten**-^*)  tritt  hervor  die  anerkennende  Rezension 
Kabers*')  Aber  Lef^vre-Pontalis  'Jean  de  Witf.'»*)  Aber  bei  aller  An- 
^ennnng  ist  N.  doch  in  zwei  wichtigen  Punkten  anderer  Ansicht  als  oben- 
genannter Historiker;  sie  betreiTen  die  innere  Politik  des  grofsen  Staatsmannes 
and  seine  Haitang  gegen  Frankreich.  N.  meint,  dafs  die  erste  ein  stetes 
Bingen  der  republikanischen  Staatsidee  gegen  die  monarchische  der  Oranier 
war,  welche  letztere  sich  anf  Volk  nnd  Armee  stützte.  De  Witt  war  nach- 
dem nicht  ein  Anhänger  qnand-m6me  des  Provinziaüsmns,  wie  gewöhnlich 
angenommen  wird,  yielmehr  gerade  das  Gegenteil.  Aach  die  Meinung  L.-Ps. 
and  die  mehrerer  Historiker,  daüs  auch  de  Witt  der  Ansicht  war  K^allus 
aoiicas,  non  yidnns',  glaubt  der  Rezensent  bestreiten  zu  müssen ;  er  zeigt, 
dafs  der  Gro&pensionär  auf  die  Vorschläge  Mazarins  zur  Teilung  der  süd- 
lichen Niederlande  einzugehen  im  Begriffe  war.'*) 

Zwischenperiode  von  479S—4845,  Die  gröbte Zahl  der  Beiträge'^*'«) 
ftber  diesen  Zeitraum  ist  dem  König  Louis  Napoleon  gewidmet.  Sein  Charakter 
wird  uns  Yorgeftthrt  TonV.  Loosjes,'^  aber  der  Yf.  bietet  in  seinem  sehr  les- 


5ad.  Spect  p.  828.  —  26)  J.  Tideman,  De  ondergang   yan   de  onoTerwiimelijke  Tloot,  in 

JaU  (Angnstiu)  15S8.     '•  Hage,  YiMer.     51  a    1  0,75.    Mit  Portrita  u.    Abbüdnngen.    — 

26a)  Ch.  N.  Bobinaon:  lU.  London  Newa.  14.  Juli.  —  27)  H.  Stein,  ün  fanz diplomate 

an  XVII«.  Sitele.  Paria,  Lenmx.  IS  p.  Bztrait  de  la  BHD.  —  Vgl.  o.  S.  S4^.  —  28)  Journalen  van 

Coutantijn  Hnygena,  den  Zoon.  (Dritter  Band.)  Utrecht,  Kemink,  VI,  16SB.  8  gl.  80.  |[A.Iting: 

Gida,  1S88,  I,  p.  832— 50.  —  Tijdap.  II,  p.  218/9.     Heraugegeben  T.HQen.U.]|  —  29)  X 

L  Wiehera,  De  laatate  dagen  van  het  Terblijf  yan  Karel  II.  in  de  BepabUek  der  Vereenigde 

Kederianden.     n,   HL:    TG.    8,   1,    2,   S.    42-~55,    65—81.     Mit   Qaellen.  —   30)  X  P- 

Taa  Bijaena:  Hoe  Lodewijk  XIV  den  oorlog Tan  1672  beeftTOorbereid:  ib.  8,  8,  8.188—156. 

—  31)  X  S.  A.  Tan  den  Hoorn,  Het  jaar  1672,  gedenkwaardig  Toor  Torat  en  Tolk,  Toor 

kerk  en  ataat     Goea,   Klemkerk.     56  S.     f.  0,60.    —    Sl*")   X   B-  J-  Veenendaal,    ^Ht 

xal   handhaTon*.     Engeland's   Terloaaing   door   Prina  Willem  lU.    Tan  Oranje  in  1688.     Zum 

iweihondeitiahrigen  Gedenktag.     Utrecht  Tan  Penrsem.    VIII,  148  8.     f.  1,20  öder  f,  1,60. 

Mit  Abbildungen.  —  Mit  Qnellen.   —   32)  J.  J.  Doesbnrg,  De    oorzaken  Tan  den  Spaan- 

■dian    Sncceaaieoorlog.    I,   U:    TG.  8,  2,  8,  8.  106—21,  157—66.    —    33)    J.  C.  Naber, 

Johan  de  Witt  en  aijn  jongate  geachiedachriJTer :  tiida:  II,  8.  202—40.  —   33«)  b.  JB.  10, 

m,  179»>    —  84)  X  O.  M.  Velbert,  B^pnbliqae  oa  Stadhondirat:  HDM.  1.  Okt.    8oU 

dieier  Anfanta  rielleicht  auch  ala  eine  Rezension  fiber  d.  Arbeit  d.  L.-P.  gelten }  —  35)  X 

N.  D.  Doedea,  Van  repabliek  tot  constitotioneele  monarcbie.     (Nederland.     1795 — 1818): 

TG.  8,  1,  8.  24—42.    —    86)    X   A.   J.  Kronenberg,    Wybo   Pijnje,    een    miadadiger? 

BVQO.   4,   Se   Folge,    8.  191—208.    Mit  Qaellen.   —   37)  V.  Loosjea,  Lonia  Bonaparte, 

de  Koning  Tan  Holhuid.    Amaterdam,  Tan  Looy.    219  8.    f.  2,25.    {[A.  laing,  Ned.  8pect  1888, 


in,104  i^    Miedcdnd«.    Heer««. 

b»ren  Werke  ivenlg  Neues.  Er  meint, .  den  Gnmd  ro  vielem  SfttaelhafteA  im  Be- 
tragen des  Königs  von  Holland  in  dem  mächtigen,  vorherrschenden  Einfltb, 
den  sein  kaiserlicher  Bruder  auf  ihn  ttbte,  siiciieo  zu  mflsaen.  Mehr  licht 
verbreiten  die  von  Fruin^^)  und  von  Slothouwer'*)  verGffentlichlen  Briefe 
von  nnd  über  den  Fürsten.  Sie  gestatten  einen  tieferen  Blick  in  den 
Charakter  Ludwigs.  Als  das  Ziel  seiner  Politik  nach  den  Ereignissen  voa 
1812/3  bezeichnet  dieser  mit  ausdracklichen  Worten  das  endliche  Eintretea 
fOr  eine  wirkliche  Unabhängigkeit  der  Niederlande,  welche  schon  immer  das 
Leitmotiv  seiner  geheimen  Politik  gewesen  sei  —  Ans  den  Krie^sszenen  jener 
Tage  bietet  uns  d'Abla  ing  van  Gief  senburg  den  Anfinarsch  des  pceulinscfaen 
Generals  von  BOlow  in  unserm  Heimatland  dar.^o)  Er  benntat  dabei  einige 
bisher  nicht  publizierten  Quellen  aus  seinem  Privatbesitze.  —  Ein  grdfseres 
Unternehmen  ist  das  des  EavaUerie-Obristen  de  Bas,^^)  Ehemals  Ver- 
trauter des  verstorbenen  Prinzen  Friedrich,  des  Oheims  unseres  Königs, 
erwarb  er  nach  dessen  Hinscheiden  die  Erlaubnis,  der  Prinzessin  von  Wied 
und  der  Kronprinzessin  von  Dänemark,  das  Leben  des  Vaters  und  Grofe- 
vaters  aus  dessen  hinterlassenen  Papieren  zu  beschreiben.  Auch  benstste 
der  Vf.  die  KorreqK>ndenzen  hochgestellter  Personen  und  seine  persönlidien 
Erinnerungen.  1884  ist  die  Arbeit  angefangen.  In  den  im  Berichtsjahre 
erschienenen  Abteilungen  entwarf  er  ein  Bild  des  preuDaischen  Hofes  ?on 
ungefähr  1797,  als  der  Oranier  in  Berlin  zur  Welt  kam. 

Königreich  der  Niederlande  (484S^88).  Wie  ein  Bewohner  des 
jetzigen  Beizens  über  die  Teilung  des  schOnen  niederländischen  Gebietes  in 
die  zwei  Königreiche  durch  die  Ereignisse  des  Jahres  1 830  urteilt»  lehrt  ans 
ein  Aufsatz  von  de  Nimal^^**^)  —  In  diesem  Jahre  waren  es  25  Jahre 
her,  daJb  die  niederländische  Kriegsmarine  eine  glänzende  Kriegsthat  tAII- 
fahrte.  Die  Verhältnisse  zwischen  Japan  und  den  europäischen  Mächten  und 
Amerika  waren  1863  sehr  gespannt,  so  dals  die  japanesische  Begieruog  des 
Phw  fauste,  alle  Fremdlinge  aus  dem  Reiche  zu  vertreiben.  Der  nieder- 
ländische Generalkonsul  in  Nangasaki  sollte  mittelst  einer  Korvette  unter 
Befehl  des  jetzigen  Kontre-Admirals  a.  D.  de  Casembroot  von  dort  nach 
Yokohama  geftlhrt  werden.  Auf  dieser  Fahrt  mufste  die  Strabe  von  Simo- 
noseki  durchfahren  werden.  Dies  geschah  unter  dem  unaufhörlichen  Feuer 
von  sieben  Batterien  und  zwei  Kriegsschiffen,  bis  zuletzt  nach  einem  Kampfe 
von  iVs  Stunden  das  feindliche  Feuer  schwieg.  Einige  Tage  apäter  mofete 
eine  amerikanische  Korvette  nach  einem  Treffen  von  einor  halben  Stoode 
in  der  nämlichen  Strafse  zurfickkehren.  Auch  1864  machte  die  nieder- 
ländische Kriegsflotte  bei  Japan  in  ruhmvoller  Weise  von  sich  reden.^^)  Noch^^) 
verdient  erwähnt  zu  werden  die  Arbeit  Keppers,^^)  der  die  Regierung  des 
jetzigen  Königs  Wühelm  des  Dritten  von  1849—87  beschrieb.««) 


p.  376/7.]|  Hit  Quellen.  —  38)  B.  Frain,  Twee  nieawe  bijdragen  tot  de  kenaü  t»  het 
tijdTak  TUk  koning  Lodewijk:  BYQO.  4,  S«  Folge,  S.  153—90.  ~  39)  F.  G.  Slothonver, 
Kog  ieto  OTer  den  tijd  ran  koning  Lodewijk:  ib.  8.  289—48.  —  40)  W.  J.  d'Ablaing  Tta 
6i eisen  barg,  Het  oprakken  Tsn  den  Pnusuachen  generMl  von  BfUow  oit  Monitw  uff 
Kederl«nd  in  1818:  ib.  S.  345—68.  —  41)  F.  de  Bfti,  PrinB  Fredexik  der Kederlttdea  m 
sijn  tijd.  X,  XI.  Scbiedam,  Boelant«.  160  S.  f.  3,—.  Mit  FortrSU,  AbbüdoBgen  s. 
Karten.  —  42)  H.  de  Nimal,  Union  de  la  Belgiqae  et  de  1a  HoUude:  NB.  57,  1889,  S. 
536—44.  —  43)  X I^-  ^an  Menrs ,  BemardoB  Johannes  Cornelis  baron  Dibbets.  (1788—1839): 
QeldeinYAIm  (1889)  S.  180—208.  Mit  Porträt  —  44)  De  Nederlandsche  Marine  in  de 
ifateren  yan  Japan,  11  Joli  1863,  5  Sept  1864.  'sHage,  Tan  Langenhoysen.  32  S.  i  0»30. 
—  45)X  Troonsbestijging  yan  koning  Willem  IL :  HaagJb,  S.  85—89.    Mit  QoeUen.  —  46) 


{48.    Niederiiade.    Heerei.  111,105 

jnywifuHal'  und  LoktMlgeschdehte,  Ein  reich  entwickeltes 
Yereinslebeii,  welches  fast  für  jede  Gegend  der  Niederlande  dnen  ^Volks» 
jjflianak"  oder  ein  ''Jaarboelge'  entstehen  l&bt,^^)  schafft  eine  Reihe  wissen- 
schsftlidier  oder  popnlftrer  Organe,  welche  zwar  zumeist  nicht  direkte  historische 
Zwecke  verfolgen,  aber  doch  (die  einen  mehr,  die  andern  weniger)  anch 
historischen  Arbeiten  ünterschlnpf  gewahren. 

Holland  und  Zeel  and.  Die  älteren  Egmonder  Oeschichtsqnellen 
sind  zom  Gegenstand  neuer  Untersuchungen  geworden.  Pols  bestritt  in  einer 
Sitzung  d«r  Akademie^  7)  die  Anthenticität  der  bekannten  ürk.  von  1083, 
«iiier  der  wichtigsten  Quellen  zur  Geschichte  HoUands,  wobei  der  holländische 
6nf  Dirk  dem  Egmonder  Kloster  neue  Schenkungen  machte  und  die  frtther 
gemachten  bestätigte.  Kluit  und  in  der  letzten  Zeit  K.  v.  Richthofen  hatten 
die  Echtheit  dieses  Dokuments  unangefochten  gelassen.  Frnin  und  Fockema 
Andreae  pflichteten  Pols  in  mancher  Hinsicht  bei,  suchten  ihn  aber  in 
tnderen  Punkten  zu  widerlegen.  Die  P.sche  Vorlesung  wurde  später  ver- 
OffeBtUcht^^)  und  hatte  den  glflcklichen  Erfolg,  dafs  Kappeyne  van  de 
Goppel lo  den  genannten  Geschichtsquellen  einen  bemerkenswerten  Aufsatz^') 
widmete  und  Fruin  eine  Ausgabe  des  Grafenregisters  aus  dem  Adelberts- 
baebe  der  Egmonder  Abtei  besorgte,  ^o)  Hierbei  benutzte  er  eine  Kopie,  ver- 
fertigt von  Balduinus  de  Haga,  einem  Egmonder  Mönche  aus  dem  Anfange 
des  sechzehnten  Jh.  An  dieser  Stelle  nahm  er,  wie  Kappeyne,  die  Anthen- 
ticität der  ürk.  von  1083  (jetzt  im  Reichsarchive  zu  Haag)  unbedingt  an.  — 
Eine  Quelle  der  holländischen  mittelalterlichen  Geschichte  von  geringem 
Werte  sind  die  Chroniken  eines  gewissen  Jan  van  Naeldwijck,  welche  bis 
1514  von  ihm  fortgesetzt  sind.^^)  — 

Im  flbrigen  ist  die  Geschichtsforschung  beschränkt  auf  die  einzelnen 
Städte.  Hierbei  kommt  an  erster  Stelle  in  Betracht  die  grolsartig  angelegte 
Arbeit  von  ter  Gonw,^')  welche  eine  quellenmäfsige  Geschichte  Amsterdams 
mm  Zweck  bat.  Er  hat  sie  jetzt  bis  an  die  spanische  Zeit  gefördert  und  be- 
kandelt  davon  die  Jahre  1655 — 72.  —  Fruins  Aufsatz^^)  aber  die  Ent- 
wickelung  der  grofsen  Macht,  welche  die  'BflrgerkOnige'  in  Amsterdam,  und 
dadurch  in  Holland  und  in  der  ganzen  Republik  besafsen,  ist  mehr  als  ein 
Beitrag  zur  Geschichte  dieser  Grofsstadt;  es  ist  eine  Detailstudie  zur  all- 
gemeinen niederländischen  Geschichte.  —  Lesenswert  ist  die  Arbeit  Kroons^^) 
Aber  den  inneren  Znstand  Amsterdams  in  dem  Notjahre  1672;  sie  sttttzt  sich 
insbesondere  auf  die  Notizen  Hans  Bontemantels,  welcher  damals  Magistrats- 
person in  genannter  Stadt  war.^^*^') 


ö.  L.  Kepper«  De  ragemrin^  yan  koning  Willem  III.  Qroningeo,  Wolters,  f.  37,50.  Mit 
Portrits.  —  46»)  S.  dt«  Ztochr.-Verieicbnis.  —  47)  Sitmogibericht  10.  Deeember  1887: 
TMAkAmsterdam  5,  1,  8«  Folge.  —  48)  M.  S.  Pols,  De  onecktheid  yan  den  Qiftbrief  tih 
Onaf  DirkV  lUk  Holland,  Tan  1088:  BV60.  4,  8«  Folge,  8. 128— 62.  —  49)  J.  Kappeyne 
Ttn  de  Ooppello,  Heemimdenna:  ib.  5,  8^  Folge S.  1—108.  —  50)  E.  Frain,  Het  graTen- 
Rgister  nt  het  Adelbertsboek  der  Egmonder  abdij,  naar  het  handsohrift  Tan  Baldoinna  de 
Bj^:  ib.  8.  162—210.  —  51)  8.  Mull  er  Fi.  De  Kronieken  nm  Holland  ran  Jan  yan  Kaald- 
vijk:  ib.  4,  8«  Folge  8.892—404.  —  52)  J.  ter  Goaw,  Geacbiedenis  Tan  Amsterdam,  VI. 
Aast,  Tan  Holkema.  1887,  1888.  446  8.  f.  1,28  pr.Abt.  |[laing.  —  Ned.8pect.  1889,  p. 
67,  68.],  —  53)  R*  Frain,  Bijdrage  tot  de  geachiedenia  Tan  het  borgemeeaterschap  Tan 
Amterdam  tijdena  de  Bepobliek:  BYGO.  5,  8«  Folge,  8.  211—50.  Mit  aaellen.  —  54)  A. 
W.  Kreon,  Amaterdam  in  1672,  naar  offidSele  brennen  bewerkt.  Amaterdam,  Brinkman 
k  de  Vriaa.  VU,  124  8.  f.  1,26.  —  55)  X  J-  A.  Jochemi,  Amatetdama  oode  Bor- 
gmendela  (Schntterij.  1680  tot  1795.)  XIII,  10,  194  8.  f.  8.—.  Mit  Oaellen.  —  55«) 
Vgl.  aach  No.  28.  —  56)  X  ^«  Allan,  Oeadiiedenia  en  betckriJTing  Tan  Haarlem.  Tan  de 


111,106  M^-    NiAdfirlttide.    Beeret. 

Die  Geschichte  der  Provinz  Zeeland  igt  in  geringem  Maiae  Tertreten, 
obgleich  auch  hier  die  Quellen*  (Rechnnngs-)  Publikationen*«^*')  nicht  fehlen. 

Frieslandj  Groningen  und  Drente.  Dirks  giebt  eine  Be- 
schreibung*^) von  Münzen,  die  mit  anderen  Gegenständen  ans  der  Mero- 
wingerzeit  bei  Dronrijp  in  der  Provinz  Frieslaud  gefonden  worden  sind. 

Pijnacker-Hordijk  publizierte  aufs  neue  eine  Chronik*^)  von  1139— 
1232  Aber  die  Geschichte  der  jetzigen  Provinz  Drente  und  der  damals  mit 
ihr  verbundenen  Länder.  Schon  froher  war  sie  veröffentlicht  von  Matrhta« 
und  von  Weiland,  die  neue  Ausgabe  aber  hat  einen  Vorzug  vor  ihren  Yo^ 
gangem,  weil  P.-H.  eine  bisher  nicht  publizierte  Hs.  ans  der  Universitäts- 
bibliothek zu  Leiden  benutzte.  Genannte  Chronik  ist  wahrsdieinlidi  1232 
verfertigt.  Von  viel  späterer  Zeit  (Biitte  des  15.  bis  Anfang  des  16.  Jh.) 
datiert  die  Chronik  von  Benninge  und  Lemego,**)  welche  Feith  anfe  neue  und  zwar 
nunmehr  vollständig  publiziert,  höchst  wichtig  fiBr  die  Geschichte  von  Groningen 
und  der  benachbarten  Gaue.  —  Die  Politik  jener  mächtigen  Stadt  in  Benig 
auf  Friesland  (1489—1525)  war  der  Gegenstand  der  Doktordissertation  Zol- 
dem as.*^)  Die  Neuzeit  ist  ftir  diese  Provinzen  auch  in  einigen  Aufisätzen*^«-^*) 
vertreten. 

Overijsel,  Utrecht  und  Gelderland.^^^^)  Interessant  ist  die  Be- 
schreibung der  tieftraurigen  Verhältnisse  des  Bistums  Utrecht  wärend  der 
Begierung  des  Bischofs  Jan  van  Diest  (1323 — 41),  welche  Muller  in 
einer  Sitzung  des  Utrechter  Vereins  der  Wissenschaften  den  Mitgliedeni  gab.^*) 
Auch  die  Entwickelung  der  Bedeutung,  welche  das  Bistum  in  diesen  Ländern 
allmählich  gewonnen  hatte,  wurde  von  ihm  im  Umrifs  gezeichnet.  —  Mit  Be- 
nützung der  vatikanischen  Archive  behandelt  Brom  die  Beendigung  der 
Zwistigkeiten,  welche  in  der  ersten  Hälfte  des  15.  Jh.  bei  der  Wahl  eines 
Bischofs    von  Utrecht   stattgefunden   haben,   und   unter   dem   Namen  ^Bsb 


TToegste  tijden  tot  op  onse  daicen.  IT.  Haarlem,  yan  Brederode.  751  8.  1  4,S0.  Mit 
Quellen.  —  57)  X  J-  Sontendam,  Uit  de  BeiralatiBn  vaa  XL  Baden  ?an  Delfi:  Tydip.  1, 
8,  8.  511/6,  9—15.  Mit  Qaellen.  —  58)  X  1^-  A.  Tan  Baaren,  Woerden  in  Korembtf 
1818:  ib  3,  S.  221—47.  —  59) X  J-^»  ▼»»  Dalen,  Dordt  in  1818:  BYGO.i,  3eFoIg^ 
S.  859— 91.  —  60-fö)H.M.  Kesteloo.DeStadRrekeningenTanMiddelbiii^.  111,1500—49: 
AZeeawOenW.  6,  8,  S.  257 — 426.  —  64)  J.  Dirks,  De  vondst  ran  goaden  Toorwerpea  «a 
gonden  MeioTingische  monten  te  Dronrijp:  Vrfrie«.  5,  1,  8«  Folge,  1887,  8.  148—62.  Mit 
Abbildungen.  —  65)  C.  Pijnacker  Hordijk,  Qiiaedam  nairado  de  QroningliA,  deThnats, 
de  CoTordia  et  de  diTerai«  aliia  sab  diTenit  epiMopis  Trajectenaibiu.  Utrecht,  Kemink. 
XXVUI,  189  S.  f.  1,80.  Heransgegeben  in  den  Werken  d.  HQen.  ü.  _  66)  J.  A. 
Feitb,  De  Kroniek  Tan  Sicke  JSenninge  (1.  n.  2.  Teil^  kroniek  Tan  Tan  Lemego;  mite. 
Vorrede  d.  Prof.  Dr.  P.  J.  Blök.  Utrecht,  Kemink.  1887.  LVIH,  188  S.  f.  2,40.  \[l 
E.  Heeres.  Ned.  Spect.  1888,  p.  160.]|  Heraosgegeben  in  d.  Werken  d.  HGen.  U.  —  67) 
W.  Zaidema,  Wilhelmus  Ftederid,  Persona  Tan  Sint-Maarten  te  Groningen,  (1489 — 152S) 
en  de  Groninger  Staatknnde  Tan  aijn  tijd.  Doktordiisertation.  Groningen,  Wolten.  XUI, 
168  8.  |[J.  £.  Heeres.  Ned.  Spect  1888,  p.  826/8.]|  Mit  Quellen.  —  67^^)  X  A.  J.  Andrste, 
Het  Terzet  der  Friesen  tegen  de  Spaansche  dwingelandij,  gedorende  het  tijdTak:  1666 — 74. 
(Beilagen,  Bemerkungen  und  PersoneuTerseichnis) :  YrFries.  5,  1,  8*  Folge,  1887,  8.1 —Hl 
—  68)  X  J.  E.  Heeres,  8tad  en  Lande  tijdens  het  eristadhonderschap  Tan  Willem  IV.: 
BYGO.  4,  3e  Folge,  8.  252— 344.  —  69) X^- A.  Feith,  Groningen  in  1818.  8  8.  Sepantam 
aus  d.  Prorinciale  Groninger  Courant  (Zg.)  dd.  19  NoTomber  1888.  —  70)  X  M.  A.  D. 
Jolles,  Eenige  losse  aanteekeningen  uit  de  geschiedenis  der  gemeente  Assen:  KDreDtVAlaL 
8.  118—26.  —  71-74)  X  J'  Nanninga  Uitterdijk,  Kamper  schepea  tegen  de  Taikss  gs- 
Traagd.  1588:  BGOTerijsel  9,  8.  349—54.  Mit  Quellen.  —  75)  C.  H.  Th.  Bnssemtker, 
Geschiedenis  Tan  OTerijsel  gedurende  het  eerste  8tadhouderlooae  tijdperk.  L  Doktordis■e^ 
tation.  's  Hage,  Nijhoff.  186  8.11,90.  |[J.  E.  Heeres.  Ned.  8pect  1889,  p.  67.],  —  76)  S- 
Muller,  Versieg  ran   het   Terhandelde   in    de   algemeene   Tergadeiing   Tan  het  prorindisl 


}48.    Niederiande.    Heeres.  111,107 

Dtrechter  Sdiisma'  bekannt  sind.^^)  —  Zur  Gelderiftndisehen  Geschichte  ist 
wenig  anzuführen. ^^7'} 

Nord-Brabant  und  Limburg,^^-^^ 

KirehengescMchte.  Protestantismus.  Eine  Menge  gröfserer 
nod  kleinerer  AuMtze  Aber  Kirchengeschicbte  sind  in  diesem  Jahre  zu  er- 
wfthnen.  Meistenteils  sind  sie  natürlich  von  lokaler  Natur,  wie  denn  tlber- 
haapt  die  allgemeine  Geschichte  des  niederländischen  Protestantismus  keinen 
Vertreter  unter  den  Publikationen  dieses  Jahres  hat.  Vielleicht  wäre  das 
Handbuch  von  Yos®^  als  eine  solche  zu  betrachten,  indem  trotz  der  Be- 
schränkung auf  die  niederländisch-reformierte  Kirche  doch  vielfiich  Streif- 
zQge  auf  das  Gebiet  der  dissentierenden  Kirchgenossenschaften  gemacht  werden. 

Der  Kampf  zwischen  den  Remonstranten  und  Kontra-Remonstranten 
mit  der  merkwflrdigen  Synode  in  Dordrecht  ist  in  mehreren  Aufsätzen®^)  be- 
bandelt worden.  1886  erlangte  an  der  Universität  Jena  Lorentzen  die 
Doktorwürde  mit  einer  Inauguraldissertation:  'Dier^ck  Yolkertszoon  Coornhert, 
der  Vorläufer  der  Remonstranten,  ein  Vorkämpfer  der  Gewissensfreiheit*.  ^V) 
Moorrees  veröffentlichte  aber  diese  Arbeit  eine  lobende  Rezension.®*) 
Wohl  ein  ^Vorkämpfer  der  Gewisseosfreiheit',  aber  nicht  ein  ^Vorläufer  der 
Remonstranten'  war  Coornhert  nach  Ms.  Meinung.  —  In  Utrecht  war  im 
Anfang  des  17.  Jh.  eine  Hauptperson  auf  kirchlichem  Gebiete  der  Pfarrer 
Jtkobus  Tanrinus,  der  in  den  ersten  Reihen  der  Remonstranten  kämpfte,'<^) 
wie  auch  —  wenigstens  im  Anfang  —  der  Schaler  des  Episcopius,  Daniel 
de  Breeu,  welcher  später  eine  Stütze  der  Sekte  der  sogenannten  ^Goll^anten' 
oder  'Rijnsburgers'  in  Holland  wurde. '>) 

Die  Geschichte  anderer  Kirchgenossenschaften  und  Sekten  (Eglise 
Wallonne' »«••»)  Mennoniten,»*)  Lutheraner,»»)  Labadisten««)  u.  s.  w.*^))  war 
der  Gegenstand  von  Detailstudien. 


rtreehtach  Ganootflcluip  Tan  Eunsten  en  W^etenicbappen.     S.  6 — 86.    —   77)  O.  Brom,  De 
Khattingy  op  het  biadom  Utrecht  gelegd   ten  behoere  tsu  WaliETen  tu  Mean:  AQÜtrecht 
16,  8.  372—407.    Mit  Quellen.   —    78)  X  A-  A arten,   Kijmegen    Tan    6/9  Not.    1794: 
OeldemVAlm.  S.  148->56.     Qaellenaosgabe.  —  79)  X  Verbeek  en  Tan  Gortel,  De  ge- 
•cldfldeniB    der   Keder-Velaire.   I.    Ede    en    omstreken.  A.     BameTeld,  Boonetra.     6,  140  8. 
t  1,20  oder  t  1,50.    Mit  Karte  a.  Abbildang.  —  80*81)  X  P-  ^-  Sm  its,  Beknopte  geschie- 
denia  Tan  Eindhoren.     8  ^mde.     EindhoTen,  Tan  Piere.     1887,  88.     184,  881  8.     f.  1,80. 
Mit  Quellen,  Bildern  u.  Karte.  —  82)  X^^<^>^°^°lp®'^>  Kroniek  der  8tad  Maastricht  Tan  baren 
oonprong  af  tot  in  Juni  1868:  Maaagouw.  pauim.  —  83)X^'d0  8tneri,  Chronijk  Tan  het 
dorp  Opecanne  bij  Maastricht,  door  Winand  Mengels  (1740—1777):  PSHLimb.  24,  8. 167—297. 
Qoellenaasgabe.  —  84)  X  G.  J.  Lusac,  De  Landen  Tan  OTermaxe,  inzonderheid  sedert  1668. 
BoktordiMertation.     Leiden, Tan  der  Hoek.     216  8.  —  85)XEd.  Bosenkrana,  Bijdragetot 
d«  geachiedenia  Tan  het  land  Tan  Valkenbarg :  Maasgonw.  8.  61/3.  —  86)  X  Adolf  8teffen8, 
GttKhiedenia  der  aloude  Heerlijkeid   en  der  Heeren  Tan  ter  Horst,  in  het  Land  Tan  Kessel. 
Soermond,   Waterreus.     277   8.     f.    2,20.     l[Jos.    Habet«:   Maasgouw   1888,   p.   90/1  .]|     Mit 
QnaDen.  —  Mit  Bildern.   —  87)  0.  J.  Vos,  Qeschiedenis  der  Taderlandsche  kerk,  Tan  680 
tot  1842.     2.  Aufl.    Dordrecht,  ReTcrs.     XXIX,  440  8.     f.  4,25  oder  f.  4,75.     |[Dr.  H.  G. 
llogge:  ANederlKerkg.  3,   4  (1889),   p.   405,   406.]|    —    88)   X  Th.  J.  L  Arnold,    Ver- 
dichte  namen  nit  de  tijden  der  Remonstranten:   AdTors.  1,  8/5,  2.  Folge,  8.  97/9.  —  88a) 
Jeai,  Frommann.    —   89)  F.  D.  J.  Moorrees,  Dirck  Volckertssoon   Coornhert,  bestndeerd 
is  Duitochlaad:  Tijdsp.  3,    8.  383—95.    —   90)    H.  C.  Bogge,    Jacobus    Tanrinus    en   de 
ütrechtsche  Kerk  in  het  begin  der  17<i«  eenw:  ANed&Q.  8,  2,  8,  8.  105—264.    Mit  Quellen. 
—  91)  B.  Tideman,  Danigl  de  Breen:  ib.  8,    1,  8.  78—84.     Mit  Quellen.  —  92)  X  F- 
H.  Gagnebin,  Liste  des  öglises  Wallonnes  des  Paye-Bas   et  des  pasteurs,  qui  les  ont  des- 
•mies:  BCHJSWallonnes  3,   1,   2,   3,  1887,  1888,  8.  25—64,  97—120,  209—240.  —  93) 
X  P.  R.H.  Bodel  Bienfait,  L'^g^ise  Wallonne  d'Utrecht:  ib.,  3,  1,  8,  1887/8,  8.  1—24, 
241—92.    Mit  Quellen.  —  Mit  Portrit  —  93*)  X  Bequ§te  du  oonsistoire  de  l'^lise  Wallonne 


111,108  i^«    NiedeiliBdo^    Beeret. 

Aach  einige  lokalgesohichtliche  Arbeiten^^^^^^)  sind  noch  za  erwfthnen. 

KirchenrechL  Die  jfingsten  Yerwirrangen  and  Zwistigkeiten  in  der 
niederl&ndisch-reformierten  Kirche,  'Nederluidfich-HerTormde  KeiiL*,  welche 
den  Aastritt  einer  nicht  geringen  Zahl  ihrer  Mitglieder  zar  Folge  hatten, 
riefen  zagleich  eine  kirchenrechtliche  litteratar  ins  Leben,  welche  auch  in 
anderem  Berichtsjahre  vertreten  ist  1816  fertigte  KOnig  Wilhelm  L  ein 
Beglement  fftr  die  niederlftndisch-refonnierte  Kirche  aas,  welches  bis  1852 
ihr  Grandgesetz  war,  indem  das  1862  abgebTste  noch  jetzt  besteht  Die 
Bechtsgflltigkeit  dieses  Beglements  wird  angefochten  ^^^)  toji  den  oben- 
genannten, mit  dem  jetzigen  Zastande  Unzafriedenen,  welche  die  Kirchen- 
ordnnng  von  1618  (Synodas  in  Dordrecht)  als  die  Basis  der  kirchenrechtlichen 
Yerhftitnisse  annehmen  za  mttssen  glauben.  Zwei  hieran  geknüpfte  Fragen 
worden  insbesondere  erörtert  Erstens:  Was  ist  die  niederlftndisch-reformierte 
Kirche?  Ist  es  ein  anteilbares  Ganzes,  sodab  die  einzelnen  kirchlichen  Ge- 
meinden nnr  als  Unterteile  davon  bestehen;  oder  ist  es  ein  Verband  der 
verschiedenen  kirchlichen  Gemeinden,  sodab  jede  einzelne  kirchliche  Ge- 
meinde aach  selbstAndig  besteht,  nicht  nor  als  Unterteil  des  groÜBen  Ganzen? 
Zweitens:  wem  gehören  die  Gemeindegttter,  die  Gemeindeeinkflnfte,  der  kirch- 
lichen Gemeinde  als  solcher,  oder  als  Teil  des  grofsen  Kirchenverbandes? 
Die  Beantwortnng  dieser  Fragen,  obgleich  sich  meist  anf  jaridiachem  (kirchen- 
rechtlichem) Gebiete  bewegend,  gab  Yeranlassnng  zu  historischen  Unter- 
sachangen  und  Bemerkangen  von  oft  grofsem  Interesse. '^^-^^^) 


de  Ghroede  eoncernant  le  temple  ans  boar^emaitre  et  teberiiia  du  noble  eollege  da  franq  k 
Leflclnae  (16S5):  ib.  8,  8,  S.  812.  —  ^)  X  B.  ten  Braggen  Gate,  Wat  er  van  de 
Tibben  geworden  ia:  Boopagesuide  Bijdr.  &  4S— 81.  —  95)XK.  A.Gonlag,  Hetdoleeread 
Lotherdom  in  de  17de  eeaw.  (Te  Amsterdam.  1681—91):  ANedKQ.  3,  1,  S.  82—72.  - 
96)  X  ^  Kral,  Hendrik  yan  Derenter,  de  Tader  der  wetenacbappelijke  yerloakonde:  Tijdsp. 
8,  8.  154—63.  —  97)  X  C.  A.  van  Sypotteyn,  De  Toormalige  EngelMhe  Kerk  te 
'8  Gravenhage:  HaagJb.  8.  58—63.  —  98)  X  W.  Geesink,  De  aaak  Tan  Biakel  in  1688: 
Botterdam  Jb.  8.  158—67.  —  99)  X  7-  A.  Bomein,  NaamUjat  der  predikanten  aedeitda 
HerTorming  tot  no  toe,  in  de  Herrormde  Gemeenten  Tan  Friealand.  2.  Teil.  LeeairardeD, 
Ifeyer.  829—720  a.  5  8.  f.  2,50.  Heraaigegeben  y.  Friesch.  Gen.  —  100)  X  J-  Beitama, 
Begiater  yan  Geettelijke  opkomaten  yan  Ooatergo  (1580/1).  Leeawarden,  Meyer.  Ym,  278  S. 
f.  1,80.  Herausgegeben  y.  Frieach  Gen.  —  100^)  X  8.  D.  yan  Veen,  De  gereformeerde 
Kerk  yan  Friealand  in  de  jaren  1795  tot  1804.  Doktordiisertaäoa.  Groningen,  Wolters. 
VI,  298  8.  f.  2,90.  |[Dr.  H.  C.  Bogge:  A.  Nederl.  Kerk  G.3,  4,  1889,  p.  422,  428;  Dr. 
W.  P.  C.  Knattel:  Ned.  Spect  p.  262/4;  Dr.  y.  d.  Bergh:  Tijdap.  8,  p.  106/8.]|  —  101) 
X  id>  *0f  een  bastaert  admisaibel  sq  tot  de  H.  Bedieninge  de«  Eaangeliama  :  ANedKQ.  S, 
1,  8.  84/9.  Mit  Quellen.  —  102)  X  P-  H.  Boessingh,  De  Edelmogenden  in  de  Kerk: 
KDrentYAlm.  (1889),  8.  127—58.  Belangend  d.  Proyins  Drenthe.  —  102a)  W.  L.  yan  den 
Biesbeuyel  Schiffer,  De  Kerk  te  Dieyer:  ib.  8.  106—12.  —  102b)  id..  De  Kerk  to 
Boden:  ib.  176—81.  —  102^)  Yeralag  yan  de  bandelingen  der  seatigste  yergadering  yan  de 
yereeniging  tot  beoefening  yan  Oyerijaelsch  reckt  en  geacbiedenis.  8.  9.  ZwoUe,  ^jl.  über 
d.  EinfÜhrong  d.  Kircbenordnung  y.  Dordrecht  in  Oyerijsel.  —  102')  X  J>  ^  ▼■v  Door- 
ninck,  De  oudate  predikanten  yan  YoUenhove.  (1680-1619):  BGOyerijsel  9,  8.  362/3. 
Mit  Quellen.  —  103)  X  ^  ^  Hattink,  Batgerus  Bramcampiua,  pastoor  te  Bijsaea,  eo  de 
predikanten  aldaar:  ib.  8.  322—48.  Mit  Quellen.  —  104)  X  J-  ^  Hof  man,  Capelle: 
AGUtrecht  16,  8.  159  >  60.  Quellen.  —  104«)  J.  yan  der  Baan,  Kerk-historiach  oyer- 
aicht  yan  de  Heryorrode  Gemeente  te  Putte.     (Kord-Braband) :  KBrabYAlm.  (1889),  S.  65—85. 

105)  D.  P.  D.  Fabius,  Het  reglement  yan  1852.  Hiatorisch-juridiBche  stodie  oyer  bet 
heryormd    kerkbestnur.     I,  II.     Amst,    Wormser.     12,   224  8.    f.   2,60.    Mit  Quellen.   — 

106)  X  H.  G.  Kleyn,  Algemeene  Kerk  en  plaatsel^ke  Gemeente.  Proeye  yan  historisch 
onderzoek.  Dordrecht,  Morks.  XY,  324  8.  f.  8,25.  Mit  Quellen.  —  107)  X  ^*  ^  ^^ 
8ayornin  Lohman,  De  kerkgebouwen  yan  de  Gereformeerde  (Heryormde)  Kerk  in  Kader- 
land.  Doktordissertation.  Amsterdam,  Wormser.  246  8.  f.  1,25.  Mit  Quelles.  —  108) 
X  I<*  Offerhaua,  De  rechtatoestand  yan  kerkelijke  goederen  bij  de  Eeryormden.    Doktor- 


{48.    Niederlande.    Heer  et.  111,109 

Katholizismus,  Auch  die  Arbeiten,  wekhe  hier  za  erwähnen  sind, 
führen  den  Leser  fast  ganz  anf  das  Gebiet  der  Lokalgeschichte.  Eine  Ans» 
oahme  machen  die  jetzt  yeröffentliehten  Berichte  ^relatiremente  alle  Missioni 
di  Gianda',  ^<>0)  welche  dem  Kardinal  di  Pietro,  'prefetto  della  Sac.  Gong"» 
di  Prop.  Fide'  erstattet  wnrden  betreffend  die  Zeit  der  Batainschen  Republik. 
Es  sind  dies  sehr  interessante  Notizen  über  den  Znstand,  die  Zahl,  die  Eün- 
riehtnng  der  katholischen  Mission  in  unserem  Vaterlands  im  genannten 
Zeitranm. 

Holland  und  Zeeland.  Eine  schon  früher  publizierte  Quellenansgabe 
des  nord-hollftndiBchen  Archivars  Gönnet:  ^Yier  paroehi6n  in  de  Middel- 
eeuwen'  yeranlafste  Muller  zu  einer  Beschreibung  des  Lebensund  Treibens 
eines  Dorfgetstlichen  im  MA.^^<^)  Seine  Ernennung,  seine  Wirksamkeit,  Ein- 
künfte, seine  soziale  Position,  seine  häuslichen  Verhältnisse,  dies  alles  wird 
in  einem  Bilde  zusammengefafst,  welches  ein  reges  Interesse  einflofst  Ob- 
gleich geschrieben  in  Bezug  auf  die  jetzige  Provinz  Nord-Holland,  hat  diese 
Arbeit  Wert  auch  fftr  die  Eirchengeschichte  anderer  Teile  der  Niederlande, 
insoweit  sie  uns  ein  allgemeines  Bild  vorführt.  Zur  Ergänzung  dieser  Be- 
schreibung^ ^<^*)  ktonte  noch  dienen  die  Antwort  auf  die  Frage,  ob  schon  vor 
der  Reformation  in  den  heimatlichen  Kirchen  die  Muttersprache  angewendet 
wurde.  Dies  wird  bejahend  beantwortet  in  der  schon  genannten  Samndung 
zur  Rekonstruktion  der  allgemeinen  und  kirchlichen  Geschichte,  von  katho- 
lischer Seite  herausgegeben. ^^1)  Unter  den  übrigen  Arbeiten^i*-*^^)  giebt  es 
auch  solche,  welche  die  Stellung  der  rOmisch-katholichen  Geistlichen  während 
des  Aufstandes  gegen  Spanien  ^i®)  und  während  der  Republik  der  Vereinigten 
Niederlande^*^-^*^)  nachweisen. 


ÜMertetioii.  Leiden,  Adriani.  888  8.  —  109)  A.  yan  Lommel,  PriTati  e  ristretiBsimi 
nggva^i  reUtiTaineDte  alle  Miaaioni  di  Gianda,  da  Lai^  Ciamberlani:  AGUtxveht  16,  S. 
91—136, 161 — 881.  Qaellenanagabe,  mit  NiederlSodiBoher  ÜbersetsiuiK.  — 110)  S.  MnllerFr., 
Beae  middeleeawMlie  doi^Mpaatorie:  Gidi.  8,  S.  76— -115.  —  110*)  X  id.,  CoUatierecht  en 
lacorporatie  Tan  Kerken.  in.  Beilagen:  ANedKG.  8,  8,  8,  8.  880—836.  Qnellenaasgabe. 
111)  Yödr  Luther  weid  er  weinig  of  in  liet  gebeel  uiet  in  de  yolkstaal  gepreekt:  Geechied- 
TernJaching  S.  415—88.  —  11^  X  L«  Schölte,  leta  OTer  de  kerkelijke  beaittingen Toer 
de  tijden  der  Beformatie.  I.  BGHaarlem.  16,  1.  8.  88—86.  doeUenaangabe.  —  118)  X 
J.  J.  Graaf,  üit  de  akten  yan  het  Haarlemach  kapittol:  ib.  15,  8,  S.  881—85.  Qnellen- 
uagabe.  —  114)  XA.  J.  J.  Hoogland,  De  Dominicanen  te  Haarlem:  ib.  15,  1,  3.  101—71. 
Mit  Qn^en.  —  115)  X  ^'  J-ii^-  Wfistenhoff,  Harieagaarde,  een  Tconwenlüocater  binnen 
de  itad  Monnikendam:  ANedKG.  8,  8,  8,  8.865—79.  Mit  Quellen.  —  116)  X  JH.  Hof- 
man,  Ter  Gouw:  BGHaarlem  15,  1,  8.  88—97.  Hit  Qaellen.  —  117)  ><¥.  Q.  Tan  den 
Slien,  Bijdragen  yoor  de  GeachiedeniB  yan  de  Abdij  te  Middelbarg  en  yan  het  Nonnenklooater 
te  Zoetendaal:  ib.  15,  8,  S.  178—806.  Hit  Qaellen.  —  118)  X  L.  Schölte,  ComeliB 
Hendxikasoon,  Paatoor  yan  Eoinre,  (ena.):  ib.  15,  8,  S.  886—466.  —  119)  X  ^^<  Har- 
cellinns  a  Giyetia  et  Theophilna  Domenichelli  Ord.  Hin.,  Epiatolae  Miiaionario- 
nm  OrdiniB  S.  Francisei  ex  Friaia  et  Hollandia.  (17.  Jh.)  Ad  Claras  Aquas  es  typographia 
eollegii  8.  Bonayentnrae.  VII,  404  S.  f.  5,50.  l[Dr.  H.  0.  Bogge:  A.  Nederl.  Kerk  G.  8, 
4  (1889).  p.  487,  488.]  {  QneUenansgabe  'Ex  coaice  mannscripto  Begiae  Bibliothecae  Ho- 
Mdiii  in  Bayaria'.  —  119a)  X  B.  J.  M.  de  Bönt,  Naemen  yan  de  paepache  yergaedezplaetaen 
(te  Amsterdam)  aoo  rla  deaelye  sijn  opgegeyen  door  predicanten  in  1688:  BGHaarlem  15,  8, 
8.  815/7.  Qaellenaasgabe.  —  1191*)  X  id.,  Kaemen  yan  de  Boomae  prieatera  dewelcke  in 
(Amttezdam),  In  jnriadictie  bekent  en  geadmitteert  sijn  den  17  Juli  1687:  ib.  S.  888.  — 
119fl)  X  i^  f  Belofte  aan  Borgemeesters  door  de  Glabbais,  prieater  op  de  Jode-Breestraet  te 
Amrterdam,  bif  het  boawen  eener  niemre  yergaderplaeti,  83  Haert  1691:  ib.  8.  884/6. 
Qsellenaiugabe.  —  119d)  X  id.,  Kaemen  yan  de  prieaters  den  1  en  8  Angoati  1704  tot  hnlp 
nn  P.  Qlabbaia  op  de  Jode  Breestraet  in  Hoyaes  en  Aron.  (Amsterdam):  ib.  S.  887. 
Qaelleaanagabe.  —  119®)  X  ^^m  D®  naemen  der  prieaters  dewelcke  door  de  Geaadighe  gonst  yan 
<nae  edele  en  grootaechtbaere  Heere,  sollen  dienen  1  en  8  Angnsti  int  Boomtie.  (Amsterdam) : 


UI^llO  {48.    Niederlande.     Heerei. 

Friesland  und  Drenthe.  Aufs  oeae  warde  die  Streitfrage  erörtert^ 
ob  die  katholischen  Priester  in  Frieslaod  das  Colibat  beobachteten.  Wie 
bekannt,  teilt  Aeneas  Sylvins  Piccolomini,  der  spätere  Papet  Pins  n.,  in 
seiner  ^Gosmographia'  mit,  dafo  dies  dnrchiBias  nicht  der  Fall  sei,  nnd  dafo 
die  Priester  dort  verheiratet  waren.  Die  erwähnte  katholische  historische 
Sammlung  lengnet  die  MitteUnng  Piccolominis.^^'-^«''')  —  unter  dem  Titel 
H}on8criptio  exnlnm  Frisiae'  wird  ein  Verzeichnis  der  um  des  Glaabeos 
willen  1580  ans  Friesland  verbannten  Katholischen  veröffentlicht ^"'^*^) 

0v€r»ys6l,  "*»)  WrecW/**^)  Gelderland,  Nordbrabant  und  Limburg.  Anch 
betreffs  der  Kirchengeschichte  dieser  Provinzen  sind  einige  Qnelienaosgaben 
und  Anfsfttze^^^-^^')  zu  erwähnen. 

Alt-römisch-katholische  Kirche  in  Utrecht.  Jansenismus. 
Nicht  immer  wird  nnterschieden  zwischen  den  Jansenisten  nnd  der  Niederländischen 
altrömisch-katholischen  Kirche  oder  der  altbiscböflichen  Clerisei  in  Utrecht 
Infolge  des  Eindringens  der  Reformation  in  die  niederländischen  Provinzen 
der  spanisch-bnigundischen  Monarchie  nnd  des  Anfstandes  der  Niederländer 
gegen  Philipp  IL  wurde  die  bischöfliche  Hierarchie  in  diesen  Gegenden  zof- 
gehoben  und  ftmd  hier  die  Mission  in  partibus  infidelinm  statt.  (Dies  daaerte 
bis  1868,  wo  die  Hierarchie  wieder  hergestellt  wurde.)  Nur  behauptete  sich 
in  Dtrecht  eine  kleine  römisch-katholische  Kirche,  welche  an  der  bischöflichen 


ib.  16,  1.8.178.  QneUeoMisgtbe.  —  1190Xid«>  Sprokkels  en  IfededeeUngeii :  ib.  15,  8,  8. 
88S/9.  Kit  OaeUen.  *-  Ober  BomiMh-Kathol.  Priester  in  Anuterdam.  (1668—1817.)  — 
120)  X  B.  H.  KlSnne,  De  toelatisg  der  Boomsche  prietters  in  AmBterdam  tnsidieB  1730 
en  1794:  ib.  15,  1,  S.  81/7  Mit  Qaellen.  ~  121)  X  B.  H.  KlSnne,  De  ordcnnaatie  der 
borgemeesters  tan  Amsterdam,  op  89.  October  177S:  ib.  15,  8,  S.  807—14.  —  122)  De 
ongehuwde  staat  ?an  prieeten  en  klooeterlingen :  GeechiedTerralaching  8.  888 — 54.  — 122*)  X 
Verslag  der  basdelingen  Tan  het  Friesch  Geaootscbap  van  Geschied-,  oadheid-  ea  taalknad» 
te  Leenwarden,  oyer  1886/7  en  1887/8.  S.  868/8.  405/6.  Über  mittelalterliche  kirchliche 
Angelegenheiten  in  Friesland.  —  122b)  X  J.Dirks,  Hoe  waren  de  Friesen  in  het  midden  der 
IBde  eeaw  gekleed  en  gewapend?  Welke  waren  hnnne  middelen  van  bestaan?:  Fri^escheVAlm. 
(1889)  8.  1—18.  U.  a.  über  d.  Verhältnis  awischen  d.  Bistom  Mfinster  n.  d.  FiiesiKhaL 
Qaaen.  —  122^)  X  Andreae,  Nog  iets  OTer  de  nnarschildering  in  den  Dom  Tan  Monster: 
ib.  S.  803/6.    Über  d.  Verhiltnia  awischen  d.  Bistnm  Münster  nnd  d.  Friesischen  Gaoes. 

—  123)  A.  J.  J.  Hoogland,  Conscriptio  exolnm  Frisiae:  AOUtrecht  16,  8.  381—71. 
Qaellenansgabe.  —  124)  XJ*Hogeman,  De  kerk  te  Hainen.  De  eerste  kerk  in  het 
Zaidwesten  Tan  Drenthe,  het  Noorden  van  O^erijael  en  de  oostxijde  der  Stellingverren: 
NDrentVAUn.  8.  19-->74,  856.  Mit  Abbildung.  —  Es  besteht  anch  eine  Sonderaosgabe. 
(Assen,  Tan  Oorenm.)  —  124*)  X  Verslag  ran  de  handelingen  der  eenensestigste  Tergaderiag 
Tan  de  Tereeniging  tot  beoefening  Tan  OTerijselach  recht  en  geschiedenii.  S.  11/3.  Zwolle,lljl> 
Über  mittelalterliche  kirchliche  Angelegenheiten  in  OTeriIjsel.  —  X  Man  übersehe  iasbesondeie 
hierbei  die  Babrik 'Politische  Lokalgeschichte' nicht.  —  125)XB.P.  Velthoijsen,  Gareitea 
of  pastoors  Tan  Kampen  T66r  de  HerTorming:  AOUtrecht  16,  8.  1—45,  866—99.   MitOaeUes. 

—  126)  X  J'  H.  Uofman,  Lijst  der  goederen  en  tienden,  die  in  1896  behoordea  saa  de 
kerk  Tan  Oad-Mnnster  te  Utrecht:  ib.  8.  300—80.  Qaellenaosgabe.  —  126^^)  X  Tb.  vta 
Biemadijk,  Bijdragen  tot  de  geschiedenia  Tan  de  Kerspelkerk  Tan  St  Jacob  te  Ubeehi. 
Leiden,  Brill.  4^  X,  74  8.  f.  6,50.  Herausgegeben  mit  Unterstfltaang  d.  Proriasielkn 
Utrecbter  Vereins  für  Künste  and  Wissenschaften.  —  127)  X  J*  H.  Hof  man,  SpiokkeU 
nit  het  onde  kerspel  Tan  Benschop:  AQUtracht  16,  8.  137—51.  Mit  Qoellen.  —  128)  X 
W.  F.  N.  Bootselaar,  Het  Onae-LieTe-Vroawenbeeldje  te  Amersfoort  IVh:  KathVAlm. 
(1889)  8.  103—44.  —  129)  X  JB.  Hofman,  Brief  Tan  Joan.  Henr.  Bereatsea.  (0«Ut- 
licher  in  Amerafoort  1766):  AGUtiecht  16,  8.  158/8.  —  130)  X  P*  ▼»n  Mears,  Het 
klooster  te  Dooraapijk:  BVGO.  4,  3.  Folge,  8.  180/5.  —  131)  X  Junes  de  Fremerj,Be 
abten  Tan  MariSnweerd.  —  De  'Nomina  Abbatom'  ena.  'sGraTOnhage,  Nijhoif.  55  S.  f- 1»8&. 
Qnellenaosgabe.  —  131>)  X '^«S*  Sassen,  Eenige  aanTvllingen  op  de  Qeschiedeaii  tsa  het 
bisdomVHertogenbosch  TanL.H.C.  8chutjes:  NBrabVAlm.  (1889)  8.35—44.  —  1S2)X 
J.  G.  B.  A  c  q  aoy ,  Voorbidding  der  nennen  Tan  Coawater  Toor  prins  Frederik  Hendrik :  AKedKÜ. 
3,  1,  8.  108/4.    Mit  QueUe.   —  133)  X  J-  1"  Frische,  Het  klooster  «Maria  ter  Bagea» 


f48.    Kiedarlnide.    Heeres.  IU,11I 

Eimichtnng  festhielt.  Bis  im  Anfang  des  18.  Jb.  wurde  dieser  Zustand  ▼om 
Papste  gebilligt,  seit  damals  trachtete  er  danach,  ihn  aufzuheben.  Dies  gelang 
jedoch  nicht:  die  Utrechter  Kirche  beharrte  bei  der  bischöflichen  Einrichtong 
und  wurde  vom  päpstlichen  Bannflüche  getroffen.^'*' ^*^)  Jetzt  ist  sie  eine 
selbständige,  nationale  römisch-katholische  Kirche  unter  einem  Erzbischof» 
gewählt  vom  ütrechter  Kapitel.  In  unserem  Bericht^ahre  erschienen  von 
dieser  Seite  Beiträge  zur  Qeschichte  der  römisch-katholischen  Kirche  in  den 
Niederlanden,^'^;  mit  Benutzung  des  geistlichen  Archivs.  Behandelt  wurden 
das  16.  und  17.  Jh.,  über  welche  Zeit  manche  interessante  Notizen  ans  Licht 
gebracht  sind,  betrefb  den  Zustand,  die  Zahl  u.  s.  w.  der  Römisch-Katho- 
liscben.^'^)  —  Van Lommel  publizierte  die  Beridite  ^relativamente  alla piccola 
seismatica  chiesa  di  ütrechtV'O  welche  dem  schon  genannten  Kardinal  di 
Pietro  auch  Aber  diese  Angelegenheit  im  Anfange  unseres  Jh.  (1806)  er- 
stattet wurden.  — 

Die  geschichtlichen  Arbeiten  aber  den  Jansenismus  und  die  Jansenisten 
konmien  in  unserem  Berichtsjahre  von  römisch-katholischer  Seite.  De  Bont 
giebt  Beiträge,^'^^'*)  welche  vornehmlich  über  die  erste  Hälfte  des  18.  Jh. 
handeln  und  vom  streng  römisch-katholischen  Standpunkte  geschrieben  sind. 

Verfassungs"  und  BechtsgewiMchte.  Wirisefutßsge- 
9cMclMicheSm  Mit  Benutzung  mehrerer  Handschriften  besorgte  de  Oeer 
van  Jutphaas  eine  neue  Ausgabe  des  Sachsenspiegels^^^^}  Diese  Bechts- 
quelle  war  hier  schon  im  14.  Jh.  in  ihrer  ältesten  unglossierten  Form  be- 
kannt De  Geer  veröffentlicht  sowohl  den  hier  zu  Lande  bekannten  Text, 
als  auch  den  neuen  mit  der  Buch'schen  Glosse. 

Die  tlbrigen  Arbeiten  ^^i)  sind  meist  der  Lokalgeschichte  gewidmet.  Sehr 
interessant  ist  die  Pol  sehe  Quellenausgabe  der  Stadtrechte  von  Westfriesland, ^^>) 
dem  nordöstlichen  Teil  der  Provinz  NordrHolland.  Diese  Stadtrechte  wurden 
von  den  holländischen  Grafen  gegeben  nicht  nur  den  einzelnen  Städten  und 
Dörfern,   wie    z.  B.  Enkhuizen  (1355),   Hoom  (1356),   sondern   auch  einer 


der  reguliere  yMumniken  te  VTeert:  IfMsgoaw.  S.  98/9.  —  184)  Eenige  gesehiedkmidige 
opgBvoi  betreiEmde  de  (Ood-Kafholieke)  inriditing  tot  opleiding  t«b  geettlijken  te  Amen- 
foort:  Ond-Kaiholiek  8,  10/1,  17—81.  —  185)  Teekenen  der  tijdeii:  ib.  peasim.  —  136) 
Bqdregoi  TooT  de  geMhiedenit  ftn  de  roomaeh-katholieke  kerk  in  Nederland.  Botterdem^ 
HendzikMa.  8,  838  8.  t  8,—.  Hit  Quellen.  ~  186»)  X  BqiODderheden  umgaande  het 
vitande  tan  Jobaones  van  KeerkaaMi,  en  lijn  laatate  nutplaati.  (f  1686):  Ond-Katholiek 
8.  88/4.  —  137)  A.  Tan  Lommel,  Bistretti  raggoagli  relatiTamente  aUa  piooola  acia- 
aatiea  chieM  di  Utrecbt,  da  Lnigi  Ciamberlaai:  AGütrecht  16,  8.  408—98.  Qaellenaiugabe, 
Bit  Biflderlaadiacher  Überaetnmg.  ~  188)  B.  J.  M.  de  Bont,  Bijdrage  Toor  de  geacbiedenia 
na  het  Janeenisme  hier  te  lande:  BGHaarlem  16,  2,  8.  881—65.  Qoellenaiugabe.  — 139)  X 
id.^  Het  doopboek  der  Janieniaten  op  de  Bronwengracht  te  Amsterdam  yan  1664  tot  1811: 
ib.  8.  818 — 88.  —  140)  B.  J.  L.  de  Geer  yan  Jntphaae,  De  8ak*enflpiegel  in  Neder- 
Ind.  'tGramihage,  Mi.  Nijhoff.  Xu.  191;  XIX,  888  8.  8  Binde,  f.  8,50  a.  f.  8,75. 
Heraaagegeben  t.  Ter.  Uitgaye Bronnen  Ond-Vad.  Becht  —  141)  X  ^  Valeton,  Het  leen- 
•telMl;  TG.  8,  8,  8.  81—105.  —  142)  M.  8.  PoU,  WeetfrieMche  8tadrechten.  8  Binde, 
'^larenhage,  Nijhoft  1886,  1888.  f.  16,60.  IKeee,  sowie  die  oben  No.  140  erwShnte 
PabUkatioa  bildet  e.  Beitandteil  der  'Werken  d.  Tereenig.  tot  nitg.  d.  bronnen  ▼.  het 
«■de  Taderl.  rechf .  Beekt  1,  '■GzaTenhage,  Mi]hofll  Die  älteren  Nnrnmem  dieser  Samml., 
vtkhe  in  d.  JBw  nnr  teihreiae beaprooheninuden,  dnd:  1.  Jan  Matthijfaen,  Het  Recht»- 
bosk  Yan  den  Briel;  nitg.  d.  J.  A.  Frnin  en  M.  8.  Pols.  1880.  8.  Bechtsbronnen  d. 
Stad  Zotphan;  nitg.  d.  C.  Pijnacker  Hordijk.  1881.  8.  De  middeleeawsohe  reehts- 
brouMB  d.  stad  Utrecht;  vitg.  d.  8.  Maller  (Fft.)  1,  8.  1885,  1885.  Glossariam.  —  In- 
Mdsag  «Becht  m&  rechtqvaak  te  Utrechf,  aach  separat  4.  Frnin,  Dordiecht, •.  JB.  6,  n, 
S78'«-i^.  6.  A.  Tel tin  g,  Friesche  Stadreehten,  s.  JB.  6,  II,  878».  6.  Leidsche  Beohtobronnen  mt 
de  middeleeowen;  ni1|;.  d.  P.  J.  Blök.    1884.     7.  (s.  o.  Pols.)    8)  Bechtsbronnen  d.  stad 


in^ll2  §48*    NiaderUnde.    Heerei. 

Yerbindiing  von  Dörfern.  So  omfkbte  die  Stadt  Grootebroek  4  Tencbiedene 
Dörfer,  und  bestand  die  Stadt  Hoom  ans  dem  gleichnamigen  Orte  vnd  9 
Dörfern  a.  s.  w.  Ja,  selbst  die  Insel  Tezel  (1415)  bekam  ebenfalls  Stidte- 
rechte.  Der  gelehrte  Heransgeber  hat  die  Quellen  mit  einer  Einleitung  wie 
mit  trefflichen  Notizen  Aber  die  MaJichen  rechts-,  Terfassnngs-  and  wirt- 
schaftlichen Verhältnisse  jener  (hegenden  versehen. 

Die  den  Einwohnern  Hollands  im  MA.  (bis  znr  Mitte  des  viersehnten 
Jh.)  auferlegten  Steuern  werden  von  Hamaker^^*)  nfther  betrachtet  Die 
huslotha  war  eine  Hansstener,  ein  Hausgeld,  welches  bis  958  in  den  QueUen 
unter  diesem  Namen  angetroffen  wird.  Von  Bichthofen  (fiiesisehe  Rechts- 
geschichte  H,  1053)  glaubt,  die  huslotha  sei  eine  Grundsteuer,  aber  schon 
der  Name  deutet  auf  ein  Hausgeld,  welches  in  Holland  später  als  ^vronescood' 
(Frohn)  erscheint.  Weiter  gab  es  noch  die  jaarbede  oder  schot,  ebenfalls  eine 
jährliche  Grundsteuer  für  den  Grafen,  schon  im  elften  Jh.  den  nicht-adligen 
Grundbesitzern  auferlegt  Auch  diese  wird  von  H.  beschrieben,  indem  er  zum 
Schlufs  die  aulserordentlichen  beden  bespricht,  welche  der  Graf  von  seinen 
Untertanen  erbat,  wenn  z.  B.  irgend  eine  Kri^snntemehmung  beträchtlidie 
Geldsummen  forderte. 

Die  Entstehung  der  HeimräUchaft  Bijnland  wurde  von  Fruin  in  einer 
Sitzung  der  Akademie  behandelt  ^^*)  Die  Geschichte  dieser  KorponUioiien 
ist  höchst  wichtig,  weil  sie  fast  ttber  das  ganze  Land  verbreitet  sind,  and 
ihnen  die  in  unserem  Lande  so  wichtige  Sorge  fOr  den  Wassoiauf,  die 
Deiche  u.  s.  w.  anvertraut  ist  Schon  in  dei"  Mitte  des  13.  Jh.  war  von 
einer  solchen,  jener  von  ^RgnlBnd\  der  ältesten  der  holländischen  Heimrit- 
Schäften,  die  Rede;  doch  erst  Philipp  von  Burgnnd  umschrieb  ihre  Macht 
und  Rechte,  was  Veranlassung  gegeben  hat,  ihre  Entstehung  auch  erst  in 
dessen  Zeit  zu  stellen. 

Noch  liegen  einige  Aufsätze  oder  kleinere  QuellenpublikcMonen^^^^'^^^) 


Htrderwijk.  1886.  9.  Stadboek  t.  Groniogen;  mtg.  d.  A.  Telting.  1886.  —  143)  H.6. 
Hamaker,  letn  over  de  koslotha,  de  TTonesooDd  en  de  beden  in  Holland:  BV60.  6,  8.  Foig^ 
S.  1Ö7~-81.  Mit  Qaellen.  —  144)  B.  Frnin,  OTer  de  opkomit  van  ket  HoogheennaiMb^ 
ym  Bijnland :  YMAkAmitordam  afd.  Letteik.  5, 3,  3«  Folge,  S.  874—356.  Mit  QueUen.  —  145) 
X  B.  de  Boy  van  Znydewijn,  Eenige kiatoriache bijaonderhedea nit de  17  de  eeow:  Tqdap. 
S,  S.  1S3— 84.  Notiaen  ttber  d.  <GeneraUteita  Bekenkamer'  (1667—67).  —  146)  X  W-  ^ 
de  Beanfort,  1818—88:  Qids.  1,  S.  31-48.  —  147)  X  J^-  H.  W.  Gnger,  De  Traed- 
•ebapspenningen  Tan  Botteidam:  BotterdamJb.  S.  169 — 96.    Mit  Qaellen.  —  Mit  Abbildogea. 

—  148)  X  P-  G.  Slotbonwer,  De  wording  Tan  bet  coUege  der  Qedepateerde  Stetea  in  de 
proTineie  Friesland:  Yr.  Friea.  5,  2,  3,  3e  Folge,  S.  166— S36.  —  148^)  X  S  Gratama, 
Het  een  en  ander  met  betrekking  tot  de  Leenkamer  derHeerlijkheidBnineB:  NDmtVAlm.  8. 
215—36.  Mit  Qnellen.  —  148b)  X  H.  Oldenhuis  Gratama,  De  Oedepnfeefdea  ne 
Drenthe  beramen  het  Landreeht  Tan  Drenthe  1608--14:  ib.  (1889)  S.  89—94.    Mit  Bild. 

—  148c)  X  Venlag  Tan  de  bandelingen  der  eenenzeetigate  Tergadecing  Tan  de  V<r- 
eeniging  tot  beoefening  Tan  Orerijsselach  recht  en  geachiedenia.  ZwoUe,  TqL  Über  ivti 
<Markerechten'  ans  Gelderland  a.  OTerijMl.  —  149)  X  Dijkregt  Tan  de  seedijkea  Tan  ToUa- 
hoTe,  Wanneperveen  en  TaaeldKm.  ZwoUe  Tijl.  11  S.  f.  0,80.  Benmagegebea  t.  Ver. 
OTerijiei  Becht  en  G.  —  l&O)  X  J-  I-  ▼«n  Doorninok,  Oldemarkt,  Fttado,  Tiaddam: 
BGÜTerijael  9,  S.  864/6.  Mit  Onellen.  — 151)  X  J-  H.  Hof  man ,  Holdiging  van  prina  WilUm 
den  Berate,  als  Heer  Tan  Tasehtein:  BVGO.  4,  3e  Folge,  S.  221/6.  Mit  QoeUen.  —  lo2) 
X  id.,  Eed,  door  graaf  Jan  Tan  Naatan  ala  itadhoader  Tan  Gelderiand  a^elegd  qp  Maindig 
2  Joli  1678:  ib.  S.  227/8.  —  15S)  X  P-  ▼«»  Menri,  De  atichtingabrief  taa  Eltarg: 
ib.  8. 126/7.  —  153i^)  X  Aug.  Saasen,  Twee  Boarche  achepenaegela.  (1280):  NBiabTAba. 
(1889)  S.  160.  —  Mit  AbbUdungen.  —  154)  X  A.  Weitere,  De  leenen  Tan  het  adellijk 
hnia  te  Dieteren  bij  Soateren.     (Limburg):  PSHLimb.  14,  S.  1—38.    Mit  QneUea.  —  15») 

.     X  J-  L.  Menlleneri,   Eenige   bladai^en   nit  de   geecliiedenia   Tan   de  xijkakeerii^lckediB 


}  48.    Niederlande.    Heeres.  HI  113 

auch  aus  der  Neuzeit,  auf  diesem  Gebiete  vor.  Schon  seit  1881  hat  van 
Doorninck  sich  der  Publikation  der  Kftmmereirechnnngen  von  Deventer, 
einer  reichfliefsenden  Qnelle  zur  Geschichte  dieser  Stadt,  gewidmet.  In  diesem 
Jahre  gab  er  die  Einleitnng^^^)  zu  der  Ausgabe  der  Rechnungen  von  1337—66, 
worin  man  mannigfache  Notizen  über  die  Yerfassungs-,  Rechts-  und  Wirt- 
schaftsgeschichte von  Deventer  findet. 

Fockema  Andreae  hat  den  Plan  gefafst,  allmählich  eine  Reihe  Auf- 
sStze  aber  Gegenstände  ans  der  niederländischen  Rechtsgeschichte,  insbesondere 
aus  der  Geschichte  des  Givilrechtes,  zu  veröffentlichen.  Der  erste  Teil^^^) 
behaudelt  die  Yormundschalt  und  die  Eheschliefsung  in  den  verschiedenen 
Provinzen  unserer  Heimat.  —  Derselbe  Gelehrte  erklärte  in  einer  Sitzung 
der  Akademie  ^<^")  einige  friesische  Rechtsausdrficke,  nl.  koste,  kestere,  kesta, 
kestene  und  kestigia.  Kest  hat  die  gleiche  Bedeutung  als  vadium  (auch  be- 
deutet es  Kflr,  Willkür,  Eid)  und  damit  hängt  natürlich  die  der  abgeleiteten 
Wörter  zusammen.  —  Unter  den  übrigen  Studien^*^'***»)  auf  dem  Gebiete 
der  Geschichte  des  niederländischen  Privatrechts  tritt  hervor  der  lesenswerte 
Au&atz  Fruins  über  die  Rechtsgebräuche  bei  der  Auflassung  in  Holland 
und  Zeeland.1^0) 

Auch    sind  einige  wirtschaftsgeschichtliche   Monographieen 
zu  erwähnen.i«*-!«^^) 


ObMcht  en  Leafh  (limbnig),  beneTeni  een  bijdrige  tot  het  hooger  beroep  iiaar  Aken:  ib. 
8. 67 — 166.  Mit  Qoelien.  —  156)  J-  L  Tan  Doornin ck.  De  Cimenanrekemngen  tu  Derenter. 

—  Ijüeiding  tot  de  rekeningen  yan  1837—66;  en  bladwijser  op  Dl.  I  (1337 — 47).  2  Bände.  De- 
Tcnter,  Derenter  boek  en  iteendmkkerij.  CXTT,  39  8.  Nicht  im  fiachliandel.  —  X  Venlag  yan  de 
kasdelingen  der  seetigste  en  61ite  yergaderingen  tan  de  Yereeniging  tot  beoefening  yan 
OreriJBMlac)!  recht  en  geeehiedenia.  S.  9— IS,  61  atevergad.  8. 18,  14.  ZwoUe,  TijL  Ober 
d.  Verfaasimg  de  8tadt  Derenter  a.  a.  w.  —  157)  8.  J.  Plockema  Andreae,  Bijdragen 
tot  de  Nederlandsche  rechtsgeachiedenia.  L  Haarlem,  Bohn.  X,  188  8.  f.  8,50.  —  l&B) 
SitEongabericht  10.  September  1888:  YMAkAmaterdam  6,  1,  8«  Folge,  1889,  8.  4/5.  — 
15S>)  X  Een  Formnlierboek  mt  de  16  de  eenw  (1545->81);  FrieachYAlm.  (1889)  8.  147—51, 
Mit  Qndlen.  —  159)  X  J-  A.  Feith,  De  practijk  yan  het  Beglement  Beformatoir  yan 
1749  ten  opsichte  der  crimineele  rechtapraak  in  8tad  en  Lande  yan  Groningen :  BYGO.  5,  8« 
Folge,  a  183—56.  —  159*)  yan  Doorninck,  Bookhoenders,  Miakoom:  BQOyerijael  10. 
1,  8.  59^65.  —  160)  B.  Fruin,  Over  het  jaargeding  in  Holland  en  Zeeland  gednrende  de 
laten  middeleeawen:  BYGO.  4,  3«  Folge,  8.  97—119.  —  161)  X  ^-  H.  de  Beanfort, 
Beaeherming  der  nijyerheid  in  de  Achttiende  eeaw:  Yolkaalm.  yan  de  Kaatachappij  tot  Kat 
TU  'tAlgemeen.  1889,  8.  3 — 17.  —  162)  X  Alard  yan  Amaterdam,  De  lotgeyallen  der 
Amiterdanuche  Beoraen,  ainda  de  atichting  der  atad.  Amaterdam,  yan  Langenhnysen.  t  0,50. 
Hit  Abbüdangen.  —  162*)  P.  J.  D.  yan81ooten,  Frieslands  yolkatellingen  der  18de 
eeaw,  met  opgaye  yan  gealimenteerden.  (1714 — 44)  FrieacheYAlm.  8.  129—60.  —  168) 
X  Meyer  Wierama,  Bijdrage  tot  de  Geachiedenia  der  bepalingen  aangaande  in  en  uityoer 
in  de  proyincie   Groningen,  1795 — 1808.     Doktordissertation.     Groningen,  NoordhoE     68  8. 

—  164)  A.  Peke  1ha ring,  Ben  en  ander  oyer  de  bank  yan  ieening  te  Groningen:  Tijdsp. 
3-  8.  368—88.  —  165)  J.  I.  yan  Doorninck,  Bonwstoffen  yoor  een  handelsgeachiedenia 
TU  OTerijael.     III.    Graanprijzen.    (1714— 1837):  BG0yerijaael9,  8.  881— 881.   Mit  Quellen. 

—  166)  G.  M.  ran  Heeawijk,  Prijzen  yan  eenige  artikelen  te  'a  Hertogenboach  (1618/5): 
liBrabYAlm.  (1889)  8.  197.    QoeUenanagabe. 


Jahrasbarlohte  dar  Oaschlohtswissansohaft.    1888.    UI.  8 


TTT^IIi.  i49A.    Bn^aad,  MA.   Poole  n.  SteTonson. 


§49A. 

England  bis  1485. 

R.  L  Poole  und  W.  H.  Stevenson. 

Das  Jahr  1888  hat  kein  Werk  ersten  Hanges  über  englische  Geschiebte 
im  MA.  gebracht^  nnd  auch  die  Arbeiten  von  sekundärer  Bedeutung  sind 
gering  an  Zahl.  Wir  geben  im  folgenden  daher  die  Besprechung  derselben 
nicht  nach  einzelnen  Unterabteilungen,  sondern  in  chronologischer  Reihenfolge. 

Kelten.  Es  kann  fraglich  erscheinen,*)  ob  das  von  uns  zuerst  be- 
sprochene Werk  in  unser  Referat  gehört,  denn  die  darin  behandelte  Periode 
liegt  vor  der  uns  hier  beschäftigenden.  Allein  sein  innerer  Wert  ist  ein 
so  grofser,  dab  wir  nicht  umhin  konnten,  ihm  in  unserer  Liste  seinen  Platz 
anzuweisen,  indem  wir  die  Au&ahme  damit  rechtfertigen,  dafs  es  thatsäcUicb 
die  Anfänge  dieser  Periode  berührt  Das  in  Rede  stehende  Werk  ist 
das  von  Rhys^).  Es  sind  Vorlesungen,  die,  1886  gehalten,  behufis  Ye^ 
öffentlichung  durchgesehen  und  erweitert  sind.  Die  Arbeit  zeigt,  wie  alle 
von  dem  thätigen  Gelehrten,  tiefe  Forschung  verbunden  mit  verständigem 
Urteil  und  genauer  philologischer  Methode.  Der  Vf.  versucht  die  Persön- 
lichkeiten des  keltischen  Pantheons  in  den  mythischen  und  dunklen  Wesen 
der  keltischen  Sagen  und  historischen  Erzählungen  wiederzuerkennaL  Man 
darf  nicht  verlangen,  dab  ein  Werk,  das  sich  mit  einem  so  schwierigen  und 
wenig  erforschten  Gegenstande  beschäftigt,  allgemeine  Zustinunung  erfahre. 
Immerhin  ist  es  ein  Werk  von  grolser  Bedeutung,  zu  dem  wir  den  Ox- 
forder Professor  beglückwünschen  können.  Manchen  Namen  unserer  alten 
Geschichte  b^egnen  wir  hier,  und  ihre  Verbindung  mit  der  Mythologie  der 
Kelten  wirft  sicherlich  auf  ihren  Charakter  neues  Licht. 

Germanische  Eroberungen.^^)  Es  herrscht  seit  einigen  Jahren 
in  England  die  Tendenz,  das  Überwiegen  des  keltischen  Elements  in  der 
englischen  Rasse  möglichst  stark  zu  betonen.  Manche  Forscher  haben 
sogar  behauptet,  dafs  die  Engländer  beinahe  ausschliefslich  keltischer  Ab- 
kunft seien.  Andere  variieren  ihre  Ansicht  ein  wenig  dahin,  dafe  sie  ans 
römischer  Abkunft  sein  lassen.  Für  beide  Teile  werden  die  Angeln 
und  Sachsen  zu  einem  rein  erobernden  Heere,  das  von  der  keltischen 
oder  kelto- römischen  Bevölkerung  absorbiert  vrurde,  in  eben  so  leichter 
Weise,  wie  die  Franken  von  den  Galliern.  Allein  diese  Ansicht  läCst  die 
Thatsache  aufser  acht,  dafs  die  Franken  eine  viel  gröfsere  Einwirkung  anf 
die  Sprache  Galliens   ausübten,   als    die  Kelten  auf   die  englische  Sprache. 


*)  Anm.  d.  Red.  —  Es  besteht  keine  YeranlaMiing,  die  keltische  Gesch.,  soweit  sie 
englischen  Boden  betrifft,Ton diesem  {aasBoschlieDien.  ZnrgL  ist  alljShrliehiiSA.  — 1) 
John  Bhy s ,  Lectnres  on  the  origin  and  growth  of  Beligion  as  illnstrated  by  CSeltio  Hetthendom. 
London,  WiUiams  &  Korgate.  XII,  708  8.  M.  10,60.  |[Ac.,  88,  369  (KBiadley);  ScR-, 
12,  190;  EHB.  8,  55  (F.  York  Powell)] |    —  1*)  Vgl.  aach  f  ll^uM  (Ten  Brink  o.  a.flber 


§49A.    England,  MA.   Poole  a.  SteTenion.  IQ,115 

Einige  von  den  Anhängern  der  keltischen  Theorie,  haben  sich  aber  die 
Lehren  der  philologischen  Wissenschaft  ganz  hinweggesetzt  nnd  Bücher 
und  Anis&tze  veröffentlicht,  nm  zn  beweisen,  dafs  die  englische  Sprache  fast 
ganz  keltischen  Ursprungs  sei;  ähnliche  absnrde  Behauptungen  sind  Aber 
den  Ursprung  des  englichen  Rechts  gemacht  worden.  Die  Anhänger  dieser 
keltischen  oder  antigermanischen  Theorie  haben  kürzlich  aus  den  aus  un- 
genügendem Material  gezogenen  Schlüssen  einiger  Anthropologen  neuen  Mut 
geschöpft.  Diese  haben  sie  zu  dem  Glauben  verleitet,  dafs  alle  ihre  Auf- 
stelluDgen  bewiesen  seien,  weshalb  sie  in  ihrer  Siegesfreude  über  die  Ver- 
treter der  andern  Ansicht  frohlockten.  Zu  den  letzteren  rechneten  sie, 
wie  natürlich,  vor  allem  Prof.  Freeman,  der  von  manchen  als  der  Ent- 
decker oder  £Irfinder  der  germanischen  Abkunft  des  englischen  Volkes  be- 
zeichnet wird.  £r  wurde  überall  von  den  Gegnern  so  heftig  angegriffen, 
und  zum  Teil  mit  Unterschiebung  so  sonderbarer  Ansichten,  dafs  er  sich  ge- 
nötigt sah,  seine  Meinung  über  den  Gegenstand  auszusprechen  und  zu  recht- 
fertigen. Das  geschah  in  einer  Reihe  von  Vorlesungen,')  die  1887  zu  Oxford 
gehalten  wurden.  Er  weist  darin  die  ihm  zugeschriebenen  Ansichten  von 
dem  reingermanischen  Ursprünge  der  Engländer  zurück,  nimmt  vielmehr 
einen  Prozentsatz  des  keltischen  Elements  in  ihnen  an,  wie  er  dies  schon 
Tor  mehreren  Jahren  ausgesprochen  hatte.  Er  protestiert  energisch  dagegen, 
dafs  man  seine  Charakterisierung  der  angelsächsischen  Eroberung  in  dem 
östlichen  Teile  Englands  ohne  irgend  welche  Berechtigung  auf  die  viel  späteren 
Eroberungen  der  westlichen  (hegenden  übertragen  hat  Er  hält  aber  seine  An- 
sicht von  dem  weitaus  überwiegenden  Anteil  des  germanischen  Elements  in 
der  englischen  Rasse  aufrecht,  wobei  er  sich  auf  den  handgreiflichen  Unter- 
schied in  den  Folgen  der  fränkischen  Eroberung  Galliens  und  der  angel- 
sächsischen Britanniens  stützt.  In  dem  einen  Falle  überlebt,  wie  der  Vf. 
zeigt,  die  Sprache,  Gesetz,^*)  Religion  und  Ortsbezeichnung  der  Unterworfenen 
die  Eroberung,  und  mit  der  Zeit  geht  die  Individualität  der  Eroberung 
in  der  besiegten  Nation  auf.  In  dem  andern  sind  es  Sprache,  Gesetz, 
Beligion  und  Ortsbezeichnung  der  Eroberer,  die  wenig  (wenn  überhaupt  irgendwie) 
von  dem  Unterworfenen  modifiziert,  die  Oberhand  gewinnt.  Die  Franken 
sprechen  noch  heute  die  Sprache,  welche  sie  von  den  Römern  gelernt  haben. 
Der  Engländer  dagegen  redet  noch  heute  die  Sprache,  die  seine  Vorfahren  aus  der 
alten  Heimat  mitbrachten.  —  Maiden*)  sucht  die  Geschichte  der  englischen  Er- 
oberung von  Surrey,  die  er  sich  als  von  Wessez  ausgehend  denkt,  auf  Grund  topo- 
graphischer Studien  in  jener  Gegend  zu  rekonstruieren.  Der  Artikel  enthält 
manches  Interessante,  aber  auch  einiges  Gewaltsame.  Das  letztere  gilt  be- 
sonders von  einigen  Schlüssen,  die  sich  auf  die  Erklärung  von  Ortsnamen  stützen. 
Angelsächsiche  Zeit.  Seeley^)  hat  als  Anhang  zu  einer  sym- 
pathischen Notiz  über  Paul  Ewald  einen  Bericht  über  dessen  Entdeckung 
einer  Abschrift  der  lateinischen  Lebensbeschreibung  des  Papstes  Gregor  L 
g^ben,  die  von  einem  Mönche  des  grolsen  nordhumbrischen  Klosters 
Streoneshalch  geschrieben  ist  Sie  ist  nach  Ewalds  Ansicht  älter,  als  Bedas 
Werk,  und    daher   von  Interesse,    da  sie  einen  andern  und  älteren  Bericht 


Beovnlf).  —  2)  £.  A.  Freeman,  Fonr  Oxford  Lectores  1887:  Fifty  yeara  of  European 
Htttory;  Tevtonic  Gonqnest  in  Qaiü  and  Britain.  London,  Macmillan.  lY,  112  S.  —  2") 
Vgl  j6doeli  die  litterator  über  d^  german.  Charakter  d.  firänkiflchen  Yerfauang  (alljalirJich 
H  12,  IS,  42,  46 A]  ^  3)  H.  £.  Maiden,  The  Wett-Saxon  Conqae«t  of  Sarrey;  EHE.  3, 
S.  422—30.  —  4)  J.  E.  Seeley,  Paul  Ewald  and  Pope  Gregory  L:  ib.  8.  295—310.  — 

8» 


ni,116  §i9A.    Kngland,  If A.    Foole  n.  SteTomon. 

Ton  der  berflhmten  Unterredang  Gregors  mit  den  englischen  Kindern  auf 
dem  Sklavenmarkte  giebt,  die  ihn  dann  dazn  veranlafste,  an  die  Bekehrang 
der  Engländer  zn  denken. 

Earles^)  Auswahl  von  Texten  ist  von  einer  Einleitung  über  das  Stadium 
dieser  Urkk.  nnd  von  Anmerkungen  zu  besonders  wertvollen  Dokumenten  begleitet 
Im  ganzen  kann  man  nicht  behaupten,  dab  durch  die  Publikation  unsere  Kenntnis 
in  dieser  Hinsicht  beträchtlich  gefordert  würde,  der  Wert  ist  noch  betrftchtlidi 
dadurch  verringert,  dafs  die  Urkk.  von  untergeordneter  Bedeutung  ein  blolser 
Abdruck  der  unsorgftltigen  Texte  von  Kembles  Codex  Diplomaticus  sind.  Der 
Vf.  trägt  in  der  Einleitung  eine  neue  Theorie  über  die  englische  Dortgemein- 
schaft vor.  Er  hat  gewils  recht,  wenn  er  das  germanische  Marksystem  als 
Basis  der  englischen  Ansiedlung  (Kemble)  verwirft  und  an  seine  Stelle  Herren- 
dörfer der  Lords  setzt  Den  Lord  sucht  er  mit  dem  ^gesiÖ'  zu  identifizieren. 
Allein  der  daf&r  gegebene  Beweis  ist  herzlich  schwach  nnd  die  ganze  Ans- 
einandersetzung  macht  den  Eindruck,  dafis  der  Vf.  einer  künstlichen  Symmetrie 
zu  Liebe  unnötig  Wahrscheinlichkeiten  über  einander  getürmt  hat.  Er  meint,  da£s 
die  englischen  Eroberer  das  auf  jeder  hdlla'  ausgeübte  römische  BewirtschaftnngB- 
system  fortsetzten,  indem  sie  den  römischen  Wirtschaftssklaven  vorbehaltlich 
des  Eigentumsrechtes  ungestört  arbeiten  liefsen.  Als  Grund  für  die  nan  ein- 
mal nicht  wegzuleugnenden  germanischen  Bestandteile  des  alten  Bewirt- 
schaftungssystems giebt  er  an,  dafs  eine  kleine  Anzahl  englischer  Soldaten  in 
einem  jeden  Dorfe  angesiedelt  wurden,  die  dann  einen  Teil  des  Landes  nach 
dem  germanischen  System  bearbeiteten.  Diese  Theorie  sucht  zwischen  den 
keltischen  und  römischen  Anhängern  einerseits  und  den  germanischen  andrer- 
seits zu  vermitteln,  giebt  aber  mehr  Einwürfen  Raum,  als  sie  beseitigt  Eine 
nicht  geringe  Schwierigkeit,  die  sich  bei  dieser  Theorie  ergiebt,  ist  die,  dads  dann 
die  groüse  Masse  des  englischen  Volkes  von  den  auf  den  römischen  Wirtschafts- 
terrains verwendeten  Sklaven  abstammt  Kurz,  das  Buch  gehört  ebenfalls  in 
die  Richtung,  welche  dafür  plaidiert,  die  angelsächsische  Eroberung  uns  analog 
der  fränkischen  vorzustellen.  Der  Yf.  hat  selbst  zugegeben,  dafs  er  dorch 
die  oberflächliche  Beweisführung  der  Antigermanisten  irre  geleitet  sei.  Und 
in  der  That  findet  sich  manches  davon  in  dem  Werke  wieder.  Sonder- 
barerweise sind  einige  von  den  schwächsten  Beweisgründen  auf  die  Etymologie 
gegründet.  —  Im  Laufe  des  Jahres  sind  drei  weitere  Teile  von  der  neuen 
Sammlung  angelsächsischer  Urkk.,  die  Walter  de  G.  Birch*)  herausgieht, 
erschienen.  Wenn  diese  Ausgabe  auch  in  mancher  Hinsicht  Eemble's  Arbeit 
übertri£ft,  so  ist  sie  doch  keineswegs  befriedigend.  Die  philologischen  Kennt- 
nisse des  Herausgebers  sind  ungenügend.  Dies  und  augenscheinliche  Nach- 
lässigkeit und  die  Befriedigung  in  albernen  Anmerkungen  versetzt  beim  Ge- 
brauche der  Ausgabe  in  eine  recht  unangenehme  Stimmung.  —  Hier  mag  anch 
die  Übersetzung^  einer  interessanten  angelsächsischen  auf  das  Kloster  von 
Wolverhampton  bezügliche  Urk.  erwähnt  werden,  der  eine  erschöpfende  £^ 
klärung  der  darin  erwähnten  Ortsnamen  beigegeben  ist    Dieses  Dokument 


5)  JohB  Earle,  A  Hand -Book  to  the  Land-Charten,  and  otber  Sazonic  DocnmeBti.  Odt»it 
Clarendon  FresB.  CXIV.,  520  S.  M.  16.  {[Ac,  871,  28,  29  (Henry  Bradlej);  Ath. 
8214,  690;  EHE.,  4,  858  (W.  H.  Sterenton);  Law  Qnarterly  Eer.,  6,  205  (P.  Yofk 
PoweU);  ScB.  18,  222.]|  —  6)  W.  de  0.  Birch,  Gartnlariiim  Saxonicom,  paiti  i^ 
24,  25.  London,  Whiting  &  Co.  1887.  4  to.  Jedes  Heft  648.  Jedes  Heft  2,50  IL  —  7) 
W.  H.  Dnignan,  The  Charter  of  Wnlfron  to  fhe  Honastery  at  «Hamtnn'  (WolTerbamptxn). 
Ühersetning  t.  W.  H.  Sterenson.    London,  Simpkin,  Ifaxahall  ft  Co.    ito.  20  8.  IL  2,50.  Vgl 


{49A.    England,  IIA.    Poole  n.  SUrenaon.  111,117 

wurde  seltsamerweise  von  Kemble  übergegangen,  obgleich  es  in  den  beiden 
Aasgaben  des  Monasticon  Anglicanum  gedruckt  steht.  —  Die  zweite  Auflage 
TOD  Bright's^)  aosgezeichneter  Kirchengeschichte  Englands  während  der 
SDgelsftchsischen  Periode  erscheint  an  manchen  Stellen  in  berichtigter  Fassung. 

Normannische  Eroberung.  Die  in  den  Domesday-Studien®)  ver- 
einigten Essays  bringen  zwar  nicht  viel  Neues  über  die  grofise  Aufnahme 
Wilhelms  des  Eroberers,  doch  beleuchten  und  erkl&ren  sie  manche  Einzel- 
heiten des  groDsen  nationalen  Registers.  Zu  den  wichtigeren  Arbeiten  ge» 
hören  die  zwei  von  J.  Horace  Round  über  ^Dftnengeld  und  die  Finanzen 
des  Domesdaybuches'  und  ^Bemerkungen  über  Landmessungen  des  Domesday'. 
Die  anderen  sind  mehr  populär  gehalten,  auüser  dem  von  0.  C.  Pell,  der 
frohere  Anfe&tze  desselben  y&.  in  sich  vereinigt.  Er  beschäftigt  sich  mit 
den  Messungen  und  Abschätzungen  der  Aufnahme,  aber  trotz  der  erstaunlichen 
Menge  aufgewandter  Arbeit  sind  die  darin  niedergelegten  Schlubfolgemngen 
doch  so  seltsam,  dab  sich  wenige  mit  ihnen  befreunden  werden.  Überdies 
bemerkt  man  einen  solchen  Mangel  an  Klarheit  in  der  Darstellung  der  eigenen 
Ansicht,  dafs  man  die  Theorieen  des  Yfs.  nicht  leicht  fassen  kann,  die  sich 
durch  <üe  ganze  Arbeit,  bald  mehr,  bald  weniger  ausgedehnt  hindurchziehn.  Die 
Untersuchung  will  alle  Schwierigkeiten  in  den  Abmessungen  des  Domesday- 
boches  beseitigen,  doch  scheint  sie  die  Verwirrung  nur  noch  gröfser  zu 
machen.  Irrtümer  des  Vf.  über  die  alten  Gevrichte,  über  das  Grofshundert 
(120)  u.  a.  m.  bringen  ihn  zu  der  Annahme  von  dreierlei  Pfundeinteilungen, 
zweierlei  Bedeutung  der  Zahlwörter  u.  s.  w.  Anderen  Ausführungen  des  Herrn 
Pell  hat  Round ^0)  eine  gebührende  Behandlung  zu  teil  werden  lassen,  gegen 
welche  Pell  in  seiner  Erwiderung  sich  nicht  mit  Erfolg  zu  verteidigen  ge- 
wafst  hat.^^)  —  Freeman^')  hat  eine  ausgezeichnete  kleine  Biographie  von 
Wilhelm  dem  Eroberer  veröffentlicht.  Man  findet  darin  dieselbe  Auffassung  seines 
Helden,  wie  in  seinem  Monumentalwerke,  aber  hier  tritt  das  Porträt  klarer 
hervor  infolge  der  knappen  Zusammenfassung  der  verschiedenen  Charakter- 
zQge  des  Eroberers,  die  über  die  dicken  Bände  der  Geschichte  der  nor- 
mannischen Eroberung  zerstreut  sind.  Das  kleine  Werk  giebt  ein  geschickt 
gezeichnetes  Bild  des  Mannes,  der  mehr  als  irgend  einer  die  Geschicke 
Englands  gestaltet  hat.  —  Derselbe  Yf.^')  hat  ein  erschöpfendes  Resum^  der 
Erörterungen  gegeben,  die  sich  an  die  behauptete  Verwandtschaft  Gundradas 
de  Warren  mit  König  Wilhelms  Frau  Mathilde  knüpfen.  Er  verwirft 
die  Ansicht,  dafs  Gundrada  die  Tochter  der  Mathilde  aus  früherer  Ehe 
sei.  An  sich  ist  die  Yerwandschaftsfrage  von  untergeordneter  Bedeutung; 
sie  hat  aber  auf  den  Protest  des  Papstes  gegen  Wilhelms  Ehe  mit  Mathilde 
eingewirkt. 

Plantagenets  bis  4iOO.     Von   der   Chronik   Geoffrey  Gaimar^^)  ist 


Crk.  T.  996,  io  Monasticon  Anglicanam,  VI.  S.  1443.  —  8)  W.  Bright,  Chapten 
of  Sarly  Bagliah  Chnrch  Hutory.  2nd  ed.  Oxford,  aarendon  Press.  XVJ,  476  S.  M.  12,—. 
9)  F.  £.  Dore,  Domesday  Stodies,  Bd.  I.  (being  the  Papers  read  at  the  Meeting  of  the 
bomesday  Commemoration  1866).  London,  Longmans.  4<^.  XVI,  386  S.  M.  16.  I[RH, 
39,  393  f.  (J.  G.  Black);  MIÖG.,  9,  672^9  (K.  Schalk);  EHR.  6,  1890,  138  (W.  H. 
Sterenaon).]!  —  10)  J.  H.  Boand,  Domesday  Measnres  of  Land:  Arch.  R.  1,  8.285-95.  — 
11)  0.  C.  Pell,  Domesday  Measnres  of  Land:  ib.  2,  S.  350—60.  —  X  0.  W.  Tancock, 
The  Domeaday  Book  in  the  Reign  of  Edward  IIL:  Ath.  No.  3167,  S.  34.  —  12)  E.  A. 
Preeman,  William  the  Gonqaeror  (^Twelye  English  Statesmen',  Ko.  1).  London,  Macmillan. 
2(.K)S.  M.  2,50.  {[Ac,  33,  389  (W.  O'C.  Morris)  ScR.  12,  193;  EHR.,  4,  370  (C.  W.  Boase).]] 
Deutsche  ZeitMOirift  ffir  Geschichtowissenschaf^  1,  180  (F.  Liebermann).  —  13)  id.,  The 
Parantage  of  Qiindzada,  wife  of  WUliam  of  Warren:  EHR.  3,  8.  680— 701.  —  ll:)SirT.  D. 


in,118  }49A.    England,  IIA.   Poole  a.  SteTemon. 

eine  neue  Auflage  erschienen.  Der  historische  Wert  des  Werkes  ist  sehr 
gering,  es  ist  von  Wichtigkeit  als  anglonormannisches  Litteratnrdenkmal  des 
12.  Jh.  Es  bietet  also  einiges  Interesse  als  ein  Beispiel  der  in  den  oberen 
Klassen  damals  gangbaren  Geschichtswerke.  Panl  Meyer^^)  hat  anf  einige 
starke  sprachliche  Fehler  der  Heransgeber  aafmerksam  gemacht  Er  be- 
zeichnet die  Ausgabe  als  eine  vom  philologischen  Standpunkte  Töllig  un- 
genügende. —  Frau  Green, ^^)  die  Witwe  des  yerstorbenen  John  Richard 
Green,  hat  eine  kurze  Biographie  KOnig  Heinrichs  H.  veröffentlicht,  die  sidi 
Freemans  ^Wilhelm'  würdig  an  die  Seite  stellt.  I)ie  Verfasserin  hat  die 
Rechtsurkk.  seiner  Regierung  sorgfältig  durchgearbeitet,  und  ist  so  imstande, 
ein  recht  ansprechendes  Bild  von  dem  Zustand  der  Gesellschaft  zu  ent- 
werfen, in  der  der  grofse  König  sich  bewegte,  und  die  er  in  rechtlicher  und 
sozialer  Hinsicht  reformierte.  — 

Die  Pipe  RoU  Gesellschaft^^  hat  einen  weiteren  Band  der  Schats- 
rollen  dieses  Monarchen  veröffentlicht,  der  das  12.  R^erungsjahr  enthält 
(1165/6).  Bischof  Stubbs  hat  eine  Einleitung  dazu  geschrieben,  die,  wie 
nicht  erst  gesagt  zu  werden  braucht,  die  LektOre  wohl  verlohnt.  Der  Text 
ist  durchaus  zuverlässig,  da  er  ein  diplomatischer  Abdruck  des  Originalms. 
ist.  Dieselbe  Gesellschaft^^  hat  auch  69  lateinische,  königliche  und  Privaturkk., 
aus  der  Zeit  vor  1200  publiziert.  Sie  sind,  soweit  die  mageren  Urkk.  des 
12.  Jh.  es  gestatten,  von  J.  Horace  Round  kommentiert  —  Round ^*)  ist 
infolge  seiner  Arbeit  an  diesem  Werke  imstande,  die  Aussagen  der  Chro- 
nisten über  den  Wechsel  des  Siegels  Richards  I.  und  die  daraus  folgende 
nochmalige  Siegelung  seiner  früheren  Zugeständnisse  zu  kontrollieren.  Er 
verwirft  Roger  von  Hovedens  Datum  1194  und  bleibt  bei  der  Ansicht,  daft 
der  Wechsel  April  oder  Mai  1198  erfolgte.  —  Hier  mag  auch  noch  ein 
anderer  von  Rounds^*)  Aufsätzen  erwähnt  werden.  Er  behauptet  darin, 
dafs  einige  Teile  der  Steuerschätzungen  von  1198  in  der  Testa  de  Nevil  seh 
befinden,  und  dafs  die  Gelderhebung  irrtümlich  'carucagium^  genannt  worden 
sei.  Das  Wort  wäre  nach  ihm  nicht  vor  der  Zeit  Heinrichs  IL  gebrancht 
worden;  doch  er  hat  unrecht,  wie  man  gezeigt  hat,  da  das  Wort  in  den 
Rollen  des  Königs  aus  dem  J.  1199  vorkommt.^®)  —  Zu  der  Samm- 
lung ^Englische  Geschichte  nach  zeitgenössischen  Schriftsteilem',  die  Anszttge 
aus  den  Chronisten  in  Übersetzungen  mit  Anmerkungen  enthält,  hat  T.  A. 
Archer' 1)  einen  recht  wertvollen  Beitrag  geliefert.  Er  betrifft  den  Krenz- 
zug  Richards  I.  und  bezieht  sich  daher  fast  ausschliefslich  auf  Ereignisse,  die 
sich  aufserhalb  des  englischen  Schauplatzes  zutrugen. 

15IS.  Jh.  Die  historische  Wurzel  des  Unterhauses  hatten  Gneist  und  Stnbbs 
in  der  Steuerbewilligung  der  Grafschaften  und  Städte  erblickt.  Dem  war  Riefs 
schon  vor  mehreren  Jahren  entgegengetreten.***)     Er  wiederholt  jetzt* *b)  die 

Hardy  &  C.  T.  Martin,  Lestoire  des  Engles,  solam  la  TranalacioD  Maiitre  Geffirei Gtiaiir 
(=  ChronideB  and  Memorials  of  Great  Britain,  No.  91).  London,  Ejre  &  Spottiawoode.  LT, 
404  S.  M.  10,— .  ~  14*)  Romania,  IS,  314  (Faul  Meyer). —  15)  A.  S.  [PranJ.  B.]  Green, 
Henry  the  Second  (=  Twelye  English  Statesmen  No.  2).  London,  Macmillan.  VI,  224  S. 
M.  2,50.  |[Ath.  8171,  S.  149.]|  —  16)  Great  BolJ  of  the  Pipe,  12  th.  year  of  King  Henry  IL. 
A.  D.  1165/6  (=  PablicationB  of  the  Pipe  RoU  Society,  toI.  9).  London,  Wyman  &  Son 
(Drucker).  XII,  166  S.  |[Ath.,  9175,  S.  284]  —  17)  J.  Horace  Bonnd,  Andent  Charten 
prior  to  A.D.  1200,  Part  1  (=  Pablicationn  of  the  Pipe  BoU  Society  vol.  10).  Londoa,  Wy- 
man &  Son  (Drck.).  XU,  133  S.  —  18)  id.,  Bichard  the  Fint'a  Change  ofSeal:  ArchR. 
1,  S.  185—48.  —  19)  id.,  The  Great  Garncage  of  1198:  £HB.  8,  8.  501-- 10.  (Aach  IV, 
105/7  [1889]).  —  20)  Miaa.Kate  Norgate,  Oaracage:  ib.  S.  702/4.  —  X  W-H-Steren- 
son,  üamcage:  ib.  4,  1889,  S.  108—10.  —  21)  T.  A.  Archer,  The  Crusade  of  Bichard  I 
London,  Kntt.     XVI,  888  S.    M.  2.  >-  21«)  L.  Biefa,  Gesch.  d.  Wahlrechts a.  engl.  Pkrhmeat 


{49A.     Sogland,  MA.   Poole  o.  SteTenaoii.  111,119 

Orflnde,  welche  dartban  sollen,  dab  die  Yersammlaiig  der  Abgeordneten  nr- 
gprftnglich  'als  Organ  geschaffen'  war,  'Beschwerden  der  Unterthanen  Tor 
den  EOnlg  und  seinen  Bat  am  bringen,  bei  ibrer  PrOfong  etwa  gewünschte 
weitere  Information  zn  geben  und  den  Bescheid  mit  heimzunehmen/  Man 
kann  nicht  anerkennen,  dafs  seine  Gründe  ausreichen,  um  Oneist  zu  wider- 
legen. Wenn  er  aber  in  seinem  neuen  Aufsatz  von  Stnbbs  nur  die  'Select 
Charters'  zitiert,  ohne  die  'Constitutional  History'  auch  nur  mit  einem  Worte 
zu  erwähnen,  so  hat  er  damit  das  Hauptwerk  des  anerkannt  ersten  eng- 
lischen Yer&ssungshistorikers  bei  Seite  gelassen.  Nur  das  eine  kann  man 
dem  Vf.  zugeben^  dals  er  die  ReTisionsbedürftigkeit  der  herrschenden  Lehre 
erwiesen  hat« 

In  diesem  Jahre  hat  der  Anfiing'****j  der  Publikationen  der  Seiden- 
Gesellschaft  das  Licht  erblickt  Die  Gesellschaft  bezweckt  die  Yeröffent- 
Mcfaung  von  ürkk.,  die  sich  auf  die  alte  Geschichte  der  englischen  Gesetze 
und  des  Prozefsverfahrens  beziehen.  Es  ist  das  ein  sehr  vemachlftssigtes 
Gebiet  Aulser  Bigelowes  ausgezeichneter  Geschichte  des  englischen  Prozesses, 
die  sich  mit  dem  11.  und  12.  Jh.  beschäftigt,  ist  hier  kaum  etwas  geschehen. 
Das  kommt  zum  Teil  her  Ton  der  ungeheuren  Menge  uuTeröffentlichten 
Materials,  das  durchgelesen  und  geordnet  werden  mfliste,  bevor  die  wichtigen 
Yeränderangen  und  Reformen  des  13.  Jh  verstanden  werden  können.  Die 
Gesellschaft  ist  so  glflcklich  gewesen,  fär  die  Yeröffentlichung  der  beiden 
ersten  Bände  den  tfichtigen  Herausgeber  von  Bractons  'Note  Book'  zu  ge- 
winnen. Der  erste  Band  enthält  eine  Auswahl  von  Auszügen  aus  den 
Bechtsurkk.  von  1200 — 25,  der  zweite  solche  aus  Rittergutsarchiven.  Die 
Yeröffentlichung  der  letzteren  ftlhrt,  wie  sich  erwarten  läfst,  zur  LCsung 
mancher  Probleme  hinsichtlich  der  Dorfverwaltung,  lokaler  Crewohnheiten  u.  s.  w., 
indem  sie  auch  auf  die  Sitten  und  Gewohnheiten  der  Zeit  manches  Licht 
verbreiten.  Dieselbe  Bemerkung  läfst  sich  auch  tlber  den  ersten  Band 
madien,  sodafs  beide  Teile  auch  abgesehen  von  ihrer  Wichtigkeit  für  das 
Studium  der  englischen  Rechtsgeschichte  ein  wirkliches  historisches  Interesse 
bieten.  Sie  sind  von  Maitland  herausgegeben  und  konmientiert  Walter 
B7e,'^)der  unermüdliche  Norfolk-Antiquar,  hat  Auszüge  aus  den  Protokollen 
über  die  De  Banco  Rolls  14  Eduard  L  (1285/6)  veröffentlicht,  die  sich  auf 
Norfolk  beziehen  mit  einem  kurzen  Oberblick  über  die  damalige  Gesellschaft. 
Der  Artikel  ist  im  Ton  etwas  zu  populär,  um  den  Historikern  empfohlen 
werden  za  können;  doch  lohnt  sich  die  Lektüre  immerhin.  —  Die  Auszüge*^) 
aus  den  De  Banco  Rolls  von  1307 — 27,  soweit  sie  sich  auf  die  Grafechaft 
Stafford  beziehen,  die  von  der  Wilhelm  Salt-Gesellschaft  gedruckt  worden 
and,  sind  viel  befriedigender,  da  jedes  Protokoll  über  die  Rolls,  soweit  es 
sich  auf  diesen  Bezirk  bezieht,  darin  mitgeteilt  ist  Die  Protokolle  sind  in  der 
Übersetzung  vom  General  Wrottesley  gegeben.  Der  diesjährige  Band  der 
Gesellschaft  enthält  auch  Auszüge  aus  den  Fine  Rolls  aus  derselben  Zeit, 
auch  vom    General    Wrotteslej   herausgegeben,   und  einen  erschöpfenden 

1.  Abt  im  KA.  Leipzig,  Duncker  k  HojDblot  1885.  XI,  115  S.  M.  2,80.  —  211»)  id., 
D.  Unpmng  d.  engl.  Unterhaiues:  HZ.  NF.  24,  8.  1-88.  [[EHR.  5,  S.  146—52,  Jan. 
1890,(0.  W.  Prothero).]!  —  22)  F.  W.  Maitland«  Select  Fleaa  of  fhe  Crown,  I., 
A.  B.  1200 — 85.  London,  Qoaritch.  4to.  XXX,  164  8.  M.  24,—.  |[Ath.  8170,  8.  128 
£HB.  3,  789  (J.  H.  Boond).  Law  Quart  Rey.  4,462.]|  —  23)  id.,  8elect  Pleaa  in  Manorial 
ud  other  Seignorial  Courts.  L  Reigns  of  Henry  III.  and  Edward  1.  London,  Quaritch.  4to. 
LXXVni,  214  8.  M.28,— .  —  24)  Walter  Rye,  Kotes  on  Crime  and  Aceident  in  Korfolk 
temp.  Edward  I:  ArchR.  1,  8.  201—15.  —  25)  CoUections  for  a  History  of  Stafiordshire, 
Bd.  IX.  London,  Hirrison.  XXYIH,  182;  XXII,  152  8.  Pnblicationofthe8alt8ociety  for  1888. 


in,120  $49A.    BDgUnd,  IIA.   Poole  n.  SteTenson. 

Bericht  Aber  die  Barone  von  Dndley  von  H.  Sydney  Grazebrook.  W.  E 
Stevenson**)  giebt  einen  Anuug  ans  den  Begistern  der  Erzbischöfe  von 
York,  wobei  er  Herdeby,  wo  die  Königin  Eleonore  von  Kastilien,  die  erste 
Gemahlin  Eduards  I,  starb,  mit  Harby  bei  Newark  in  der  Grafschaft  Notting- 
ham, identifiziert. 

Dr.  William  Gnnningham,*^)  der  sich  eingehend  mit  der  Geschichte 
der  englischen  Ökonomie  beschäftigt,  hat  eine  litterarische  Fehde  begonnen, 
indem  er  behauptet,  der  Charakter  KCnlg  Eduards  IIL  sei  gänzlich  mils- 
verstanden.  Er  meint,  seine  Politik,  weit  entfernt  davon,  aas  dem  blotsea 
Hange  zn  Abentenem  und  Eitelkeit  diktiert  zu  sein,  sei  thatsAchlich  anf  die 
Förderung  der  englischen  Handelsbeziehungen  zu  dem  Kontinent  gerichtet 
gewesen.  Wenn  er  die  Grttndung  neuer  Industrieen  in  diesem  Lande  be- 
gOnstigte,  so  zeigt  das  sicherlich,  dafs  ihm  die  Handelsinteressen  am  Herzen 
lagen.  Der  VI  geht  so  weit,  daCs  er  behauptet,  die  Kriege  mit  Frankreich,  die 
allgemein  von  den  Historikern  verurteilt  worden  sind,  hätte  er  nur  unt^- 
nommen,  um  die  gegebenen  politischen  Verhältnisse  zu  sichern,  wie  die  Heir- 
Schaft  zur  See,  die  Oberiehnsherrschaft  über  die  Gascogne  nnd  Flandern, 
was  nötig  gewesen  wäre,  um  seine  Handelspolitik  auszufllhren.  —  Ein  weiterer 
Band*^)  der  Protokolle  des  Königsgerichts  Eduards  HI.  erschien  von  demselben 
Herausgeber  wie  die  früheren.  —  Hier'*)  mag  auch  das  Erscheinen  des  2.  Bandes 
der  Briefe  aus  dem  Kloster  Christ  Church,  Canterbury,  erwähnt  werden.  — 

Die  zweite  und  dritte  Bände  von  Wycliffes  lateinischen  Predigten,  heraus 
gegeben  von  dem  tüchtigen,  unermüdlichen  Professor  Loserth'^)  in Czemowitz, 
sind  als  Teil  der  Publikationen  der  Wydif-Gesellschaft  ftlr  1887  und  1888  er- 
schienen. In  dem  ersten  1887  erschienenen  Bande  beschäftigte  L.  sich  ein- 
gehend mit  der  Frage  der  Entstehungszeit  dieser  Predigten,  und  zeigte,  dafs 
alle,  von  denen  sich  überhaupt  die  Entstehungszeit  ermitteln  lasse,  zwischen 
1882  und  1384  geschrieben  sind.  Man  kann  indessen  in  Zweifel  sein,  ob 
die  Erwähnung  des  Papstes  Gregor  XL  in  der  8.  Predigt  des  3.  Teiles  wirklich 
beweise,  dab  sie  bei  dessen  Lebzeiten  gehalten  wurde.  Dennoch  steht  es, 
wenn  auch  einige  Proben  aus  früherer  Zeit  in  der  Sammlung  enthalten  sein  mögen, 
aufser  allem  Zweifel,  dab  die  grobe  Menge  der  Predigten  in  die  Zeit  gehört,  wo 
Wycliffe  bereits  (1381,  wenn  auch  nicht  1380)  die  Lehre  von  der  Transsubstsn- 
tiation  geleugnet  und  den  Kampf  mit  den  Bettelmönchen  aufgenommen  hatte.  On- 
zweifelhaft  veranlabt  durch  den  infolge  des  groben  Schismas  hervorgerufenoi 
Skandal  (cf.  H.  70.  324)  identifiziert  nun  Wycliffe  den  Papst  mit  dem  Anti- 
christ Dfe  Kirche,  so  fahrt  er  aus,  gehört  in  das  politische  System  jedes 
einzehien  Landes  -,  die  weltlichen  Herren  haben  das  Recht,  über  das  Eigentum 
der  Kirche  zu  verfügen^  wenn  sie  das  ihr  geschenkte  Vertrauen  täuscht,  nnd 
es  für  ihnen  passend  dünkende  Zwecke  zu  verwenden,  gemäb  den  ursprüng- 
lichen Absichten  bei  den  Kirchendotationen.  An  den  König,  nicht  an  6ssa 
Papst   solle   in  Kirchenangelegenheiten   appelliert  werden,   da  er  die  Pfiidit 

—  26)  W.  H.  SteTOnaon,  The  Death  of   Qaeen   Eleanor   of  Caatile:  SHB.  3,  &  515/S. 

—  27)  W.  Canningliftm:  Tnuuact  of  Boyal  Hut  Soc,  N.S.  4,  1889,  S.  197—216.  - 
28)  L.  0.  Pike,  Ye«r  Book,  lith  jear  of  King  Edward  UI.  London,  Byre  & Spottifwooda. 
LXXVU,  878  8.  IL  10,—.  |[BH.  89,  888  (J.  Q.  Bleck);  Ath.  8171,  8. 157.]|  —  S9)  l 
B.  Sheppard,  Uterae  Cantoarientea,  n.  The  Letter  Booka  of  the  Uonaatery  of  Chriit 
Church,  Canterbnry.  London,  Eyre  &  Spottiawoode.  LY,  518  S.  M.  10,00.  |[BH.S9,  SS9 
(J.  6.  Black);  EHR.  4,  561  (T.  F.  Toiit).]|  —  80)  J.  Loaerth,  Johannia  Wjclif  8aiB<mM 
now  firat  edited  from  the  manoacripta  with  eritical  and  hiatorical  notea.  Vol.  II:  Saper 
CTangelia  de  aanctia.  Yol.  III:  Soper  Epiatolaa.  (=  Wydif  Society  1887,  1888.  London, 
Trübner  ä  Co.     1888,  1889.   XXV,  476;  IX,  588  8.   (Nur  für  Sobacribenten.)    VsL§72B"». 


}49A.    Bngland,  MA.    Poole  n.  ffteTenaon.  111,121 

hat,  die  Interessen  seiner  Unterthanen  zn  yertreten  und  sie  vor  Unterdrückung 
ra  schätzen  (IL  421/3,  408;  m.  210  f.).  Wycliffe  ist  nicht  nar  bezüglich 
des  Primates  des  Papstes  Skeptiker  (n,  189),  sondern  sieht  auch  das  Papst- 
tum selbst  für  unnötig  (II,  352  f.)  an,  wie  auch  die  ganze  Reihe  von 
Würden,  die  die  Hierarchie  der  Kirche  aufteilt  (11,  184).  Wenn  Wycliffe 
streng  ist  g^en  die  Geistlichkeit  im  allgemeinen,  so  ist  sein  Hafs  besonders 
groÜB  gegen  die  BettelmAnche,  die  infolge  ihres  Standes  zum  Verzicht  auf  welt- 
lichen Reichtum  gezwungen  sind,  und  doch  prächtige  Häuser  besitzen,  luxuriös 
leben  und  von  Ort  zu  Ort  auf  Erwerb  gehen  (vgl.  eine  besonders  drastische 
Schilderung  I,  144  f.  cf.  120,  HI,  288  f.).  Wenn  manche  von  diesen  Zügen 
in  ihrer  Form  auch  Wycliffe  eigentümlich  sind,  so  ist  doch  kein  Zweifel, 
dab  sie  einer  allgemeinen  Richtung  entsprachen,  die  mit  dem  bestehenden 
Zustande  der  Kirche  in  England  unzufrieden  waren,  was  durch  die  Schriften 
Ton  Wycliffes  Zeitgenossen  Chancer  illustriert  werden  kann.  Diese  Predigten 
bieten  nicht  viele  Anspielungen  auf  des  Reformators  persönliches  Leben. 
An  einer  Stelle  (II,  384)  erwähnt  er  sein  früheres  Studium  der  Optik.  Auch 
findet  sich  einigemal  eine  Bezugnahme  auf  das  Konzil  von  Blackfriars  1382 
(z.  B.  m,  347,  435,  467  ff.).  Die  Ausgabe  ist  sorgfältig  und  gründlich, 
und  schön  gedruckt  (bei  Fromme  in  Wien).  F.  D.  Matthew  hat  dem  Leser 
die  Benutzung  erleichtert,  indem  er  am  Rande  den  Inhalt  jeder  Seite  genau  mitteilt. 

Solly  Flood'^)  hat  eine  Fortsetzung  zu  der  vor  einigen  Jahren  er- 
schienenen Schrift  gegeben,  in  der  er  die  Erzählungen  von  der  schwärmerischen 
Jogend  König  Heinrichs  7.,  für  die  uns  Shakespeare  interessiert  hat  und  noch 
interessiert,  mitteilt.  Er  sammelt  und  kommentiert  die  wenigen  Briefe  dieses 
Prinzen  aus  der  Zeit  der  während  der  Regierung  seines  Vaters  geführten 
Walliser  Kriege. 

Arbeiten  über  die  ganze  Periode,  Der  erste  Band'')  einer  neuen 
Ausgabe  der  Landesgesetze  hat  das  Licht  der  Welt  erblickt.  Er  ist  nur 
för  Juristen  bestimmt,  für  den  Historiker  dagegen  von  geringem  Werte,  da 
alle  Landesgesetze  und  Teile  von  solchen,  die  aufgehoben  wurden,  unter- 
drückt sind.  Doch  mag  darauf  verwiesen  sein  wegen  der  Ermittelung  der  Zeit 
der  Aufhebung  der  Verordnungen,  von  denen  es  sehr  vollständige  Listen  giebt. 

Die  vier  Bände  der  grofsen  allgemeinen  englischen  Biographie,''^)  die 
in  diesem  Jahre  erschienen  sind,  enthalten  die  Namen  von  ^Craik'  bis  *£dridge\ 
Katürlich  beziehen  sie  sich  nur  zum  kleineren  Teile  auf  das  MA.  Das  Werk, 
welches  an  Umfang  und  Ausführlichkeit  all  seine  englischen  Vorgänger  weit 
übertrifft,  ist  schon  berühmt  genug,  als  dafs  es  hier  nötig  wäre,  seinen  Wert 
Di^er  zu  bestimmen. 

Eine  neue,  durchgesehene  Auflage  von  Greens^')  kurzer  Geschichte 
des  englischen  Volkes  ist  von  der  Witwe  des  Vf.  besorgt,  die  ihre  Aufgabe  in  ganz 
befriedigender  Weise  erledigt  hat.  Allerdings  hat  sie  ihren  Gatten  bisweilen 
anch  in  solchen  Punkten  verbessern  zu  müssen  geglaubt,  in  denen  es  sich  rein 
am  Ansichten  handelt,  die  weder  bewiesen  nach  widerlegt  werden  können. 
Mancher   wird    vorziehen,    das   nun  klassisch  gewordene  Buch  genau  in  der 


—  31)  Solly  Flood:  TraiiB.  of  the  Boyal  Hiat  Soc,  N8.  4,  1889,  8.  125—41.  —  32) 
Tlie  Statute«,  second  rOTised  edition,  Bd.  1,  A.  D.  1235—1713.  London.  CHI,  908  8. 
M.  10,00.  GoTOrnment  publication.  —  32>)  Dictionary  of  National  Biography.  13—16.  Bd. 
London,  Smith,  Eider  &  Co.  liM.  15.  ->  33)  J.  B.  Green,  A  Short  Hiatory  of  the  Engliah 
^Mjde.  new  ed.  thoronghly  reTieed  [by  A.  S.  Green].  London,  Macmillan.  XLVIU,  872  S. 
U.  7,50.  |[8cB.  11,  417.]|  Franzoa.  Überaetzang  t.  A.  Monod  xn.  Einl.  t.  G.  Monod, 
Ftoia,   Flcm.      2   Bde,   XXYIII,    520,   465   S.     Deatache   Übera.  a.   JB.    12.     BQH.,    45, 


111,122  {49A.    England,  MA.    Poole  n.  SteTonson. 

Fassang  zu  haben,  die  der  Yf.  ihm  gegeben  hat,  trotz  der  stellenweifl  vor- 
kommenden Fehler  und  Übertreibungen.  —  Eine  ehrenvolle  Erwfthnong  ver- 
dient ein  posthumes  Werk  von  Denton'^)  über  das  mittelalterliche  Engiani 
Obgleich  es  vorgiebt,  das  15.  Jh.  behandeki  zu  wollen,  beschäftigt  es  sich 
doch  mit  einem  grO&eren  Zeitraum;  denn  einen  betrftcbtlichen  Teil  des 
Werkes  nimmt  eine  Einleitung  zu  der  älteren  Periode  ein.  Das  Buch  verrtt 
tiefgehende  Forschung,  wie  sich  das  in  der  Zahl  der  in  den  Textnoten  zitierten 
Werke  zeigt;  doch  muTs  man  sagen,  dafs  der  Yt  nicht  immer  die  relative 
Glaubwürdigkeit  der  zitierten  Schriftseller  unterscheidet  Die  zahlreichen 
und  sorgfältig  geordneten  Thatsachen  werden  in  einer  interessanten,  z.  t  von 
ganz  neuen  Gesichtspunkten  ausgehenden  Art  gegeben.  Indessen  llbt  dis 
Zusammendrängen  aller  Ereignisse  von  ein  paar  Jhh.,  die  einen  besonderen 
Charakter  tragen,  auf  den  Leser  eine  Wirkung  aus,  die  zur  Häufigkeit 
oder  Wichtigkeit  der  Ereignisse  in  keinem  richtigen  Verhältnis  steht  Trotx 
aller  Fehler  und  der  Tendenz  zu  flbertreiben  vermehrt  das  Buch  doch  unsere 
Kenntnis  dieser  Periode.  Der  vorliegende  Band  beschäftigt  sich  fast  ans- 
schliefslich  mit  der  sozialen  Lage  Englands,  da  der  Yf.  die  Absicht  hatte, 
die  Kirchengeschichte  dieser  Zeit  in  einem  zweiten  Bande  zu  betrachten. 

Ein  ähnliches,  mehr  von  dem  Standpunkte  des  StcuUsökonomen  ge- 
schriebenes Buch  hat  Ashley^^)  geliefert  Der  Plan  des  Werkes  ist  be- 
grenzter, doch  giebt  es  uns  die  Resultate  eingehender  Forschungen  und  stellt 
sich  in  jeder  Hinsicht  dem  Dentonischen  Werke  wttrdig  an  die  Seite.  Die 
hier  gegebenen  DarsteUungeu  des  englischen  Erbgutsystems  und  der  £nt- 
wickelnng  der  Städtegilden  sind  ganz  vorzfiglich.  —  Bogers'*)  populär  ge- 
haltener Auszug  aus  seinem  berühmten  Werke  tlber  englische  Wirtschafts- 
geschichte'*^) giebt  wenig  Nachträge  zu  dem  früheren  Werke.  Auch  ist  der 
Yf.  nicht  frei  von  politischer  Leidenschaft,  die  zumal  seine  dogmatischen  Be- 
hauptungen und  gewaltsamen  Hypothesen  beeinflufst 

Hunt '7)  hat  eine  populär  gehaltene,  sorgfältige  Abhandlung  über  die 
englische  Kirche  im  MA.  geschrieben.  —  Einen  ausgezeichneten  kleinen  Essay 
über  die  Geschichte  der  Zehenten  in  England  hat  Easterby'*)  verfafst  — 
Im  Laufe  des  Jahres  ist  auch  eine  zweite  Auflage  von  Dow  eil  s'*)  Buch  Ober 
die  Geschichte  der  Steuern  erschienen.  —  Mullinger^*)  hat  eine  populäre 
Skizze  der  Geschichte  der  Universität  Cambridge  geschrieben,  die  hervor- 
gehoben zu  werden  verdient  —  Nyss^^)  hat  den  ersten  Teil  einer  Ge- 
schichte des  Völkerrechts  in  England  gegeben,  der  sich  hauptsächlich  mit  dem 


698  ff^  EHB.,  4,  397  f.,  BC.  2  F.,  26,  212  f.  (A.  Chnqaet).  —  84)  W.  Den  tos, 
England  in  the  Fifteenth  Century.  London,  Bell  &  Sons.  YIII,  887  8.  |[ArdL  Ber.  1, 
295;  Ath.  3176,  S.  27.9;  AJ.  46,  83;  CQ.  27,  MS.]\  —  35)  W.  J.  Aahley,  An  istro- 
daction  to  Engluh  Economic  Uiatory  and  Theory:  the  Middle  Ages.  London,  BinagtoBB. 
Xm,  227  S.  |[Arch.BeTiew  1,  371;  Ac.  84,  179  (L.  Toalmin  Smith).] |  —  36)  J.  E.  Thorold 
Bogers,  Economiclnterpretation of Hiatory.  London,  Fiaher Unwin.  XX,  5488.  M.  16,00. 
|[Ac.  84,  395  (F.  Y.  Edgeworth)]|  —  36^^)  Über  B.8  Bedent  a.  JB.  1882  n.  nanentl.  JB 
1887,  lU,  227«^^^  —  87)  W.  Hnnt,  The  Engliah  Chorch  in  the  Middle  Agea.  LondoB, 
Longmana.  XYI,  224  S.  M.  2,50.  |[Anglia  XU,  216.]|  —  88)  W.  Eaaterby,  Th« 
Hiatory  of  the  Law  of  Tithea  in  England.  Cambridge,  Univerrity  Freaa.  XIV,  118  S.  Th« 
York  Price  Faaay,  1887.  —  39)  Stephen  Dowell,  A  HUtory  of  Taxation  and  Tum  » 
England.  2nd  ed.  London,  Ungmana.  XXYUl,  244;  XYIU,  687;  X,  312;  XIY,  4658.  M.4S,00. 
|[EB.  168,  241.]|  —  40)  J.  Baaa  Mnllinger,  A  Hiatory  of  the  UniTeraity  of  Cambrids« 
(=  Epocha  of  Chorch  Hiatory).  London,  Longmana.  XVI,  232  S.  M.  2,50.  |[Ac  34, 
364  (H.  Baahdall).]j  —  41)  Emat  Kyaa,  Kotea  ponr  aervir  k  lliiatoire  littiiaire  et  dog- 
matiqne    du   droit  international  en  Angleterre.     1«  partie.    Bmxellea,  C.  Maqnardt    148  S. 


{49A.     England,  HA.    Poole  o.  SterenaoB.  111,123 

MA.  beschäftigt.  —  Walter  Rye^*)  hat  einen  Wegweiser  durch  die  englischen 
Archive  geschrieben,  der  Inventare  von  Urkk.  und  Fingerzeige  enthält,  wo 
man  Nachrichten  Aber  einen  grade  interessanten  Gegenstand  findet  Er  ist 
genealogisch  angelegt  —  Die  anglo-jödtscAe  Ansstellnng  in  London  1887 
hat  bedeutende  Publikationen  veranlafst,  die  andern  Orts^*-^^)  besprochen  sind. 
Von  Werken,  die  Lokal-  und  Territorialgeschichte  behandeln,  ist  das 
von  George  Ducketts,^^)  der  ürkk.  aus  den  Archiven  der  grofsen  fran- 
zösischen Abtei  Clugny  mitteilt,  zu  erwähnen.  Sie  beziehen  sich  auf  die 
zahlreichen  Dependenzen  dieses  Klosters  in  England.  Darin  liegt  die  Be- 
deutung dieses  Buches.  A.  Gibbons^ 7)  giebt  eine  wichtige  Arbeit  ttber 
die  alten  bischöflichen  Urkk.  der  Domkirche  zu  Lincoln.  Dasselbe  hat 
ebenfalls  Inhaltsangaben  der  dort  vorhandenen  Testamente  von  1280 — 1547 
veröffentlicht  Die  Diöcese  von  Lincoln  war  sehr  grofs,  daher  beziehen 
ach  die  ürkk.  auf  eine  ganze  Keihe  von  Gegenden.  Zu  der  Sammlung 
von  Skizzen  der  Städtegeschichte,  die  Freeman  begonnen,  hat  Burrows^') 
eine  kurze  Geschichte  der  interessanten  Hafengesellschaft,  unter  dem  Namen 
der  Cinque  ports  bekannt,  beigesteuert.  Clodes^®)  Geschichte  der  Schneider- 
gilde in  London  ist,  was  das  MA.  betrifft,  ziemlich  unbedeutend.  —  Dieselbe 
Bemerkung  lälst  sich  Ober  Baddeleys^^)  Geschichte  der  Kirche  Saint  Giles, 
Cnpplegatc,  London,  machen.  Ghute^*)  giebt  einen  Bericht  ttber  sein  inter- 
essantes Haus  in  Hampshire,  dessen  sonderbaren  Namen  er  aus  der  römischen 
Station  Yindomis  ableitet  —  Godfrey^')  liefert  Bemerkungen  ttber  Kirchen 
in  Nottinghamshire,  die  manches  Gute  enthalten,  aber  die  Benutzung  des 
handschriftlichen  Materials  ist  ungenttgend.  Darin  steht  es  im  Gegensatz  zu 
Coxes  'Kirchen  in  Derbyshire',  welches  Werk  offenbar  sein  Vorbild  ist  — 
Rye^^)  giebt  eine  Liste  der  zu  den  Gerechtsamen  der  Stadt  Norwich 
1317 — 1603  zugelassenen  Bürger.  Das  Werk  ist  von  dem  kflrzlich  ver- 
storbenen John  TEstrange  kompiliert.  Joseph  Stevens  ^^)  giebt  eine  Ge- 
schichte des  Kirchspiels  von  S.  Mary  Boume  Hampshire^^)  — 


;[Ae.  M.  3,50.  84,  288  (G.  F.  MacdoDiie]l).]|  —  42)  W.  Bye,  Beoorda  and  Becord  Searching. 
Losdoo,  Elliot  Stock.  XI,  204  S.  M.  6,00.  |[Ath.  3172,  S.  185;  Ac.  84,  299.]|  —  43-45) 
1.  JB.  10,  I,  88*,  48XM-^s.  —  40)  Sir  Oeo.  Dnckett,  Chgrten  and  Becord«  among  the 
AtcMtm  of  the  Ancient  Abbey  of  Cloni  from  1077  to  1534.  Lowes,  H.  Wolf  (Drack.)  II, 
262,  321  8.  M.  30,00.  Nor  für  SabwribeDten.  —  47)  A.  Gibbons,  Liber  Antiqaas 
de  OrdinatioBibns  Yicariarom  tempore  Hogonis  Wells,  Linoolniensis  Episcopi,  1209 — 35. 
Lincoln,  Jas. Williamaon.  X,  118  S.  (Mit  «Historicallntrodiiction*  yon  Canon.  G.  G.  Perry.) 
—  48)  id.,  Early  Lincoln  Wills;  an  abstmct  of  all  the  wills  and  administrations  .  .  .  of 
the  old  diocese  of  Lincoln  .  .  .  1280—1547.  Lincoln,  Jas.  Williamson.  YIU,  244  S. 
;[DoE.  8.  Ser.,  20,  281;  AJ.,  46,  77.]!  —  X  A.  K.  Maddison,  Lincolnahire  Wills, 
Series  I.  1500—1600.  Lincoln,  Jas.  Williamson.  LX,  165  S.  —  49)  M.  Bnrrows,  The 
Cisqae  Ports.  London,  Longmans.  Till,  260  S.  H.  5,30.  | [Historie  Towns,  edd.  Freeman 
a.  Hont)  Ath.  3184,  S.  587;  Ac.  84,  264  (C  J.  Bobinson);  EHB.  4,  378  ff.  (Miss  Bdith 
Thompson).  —  50)  Chas.  M.  Clode,  The  Early  History  of  the  Guild  of  Merchant  Taylors, 
London.  London,  Harrison  &  Son.  XVI,  416  S.  Printed  for  Priyate  Girculation.  —  5l) 
J.  J.  Bsddeley,  An  account  of  the  Church  and  Parish  of  S.  Giles,  Cripplegate,  [London]. 
London,  Baddeley.  IV,  220  S.  |[Ath.  8192,  S.  879.]|  -  ($72BM)  Stanhope,  Monastic 
London.  —  52)  C.  W.  Chnte,  History  of  the  Vine  in  Hampshire.  Winchester,  Jacob  &  John- 
ton. 4to.  X,  173  S.  {[£B.  169,45;£HB.8,d82;CQB.  27,496.]{  Priyately  printed.  —  53)  J.  T. 
Godfrej,  Kotes  on  the  Char(^es  of  Nottinghamshire:  Handred  of  Boshdiffe.  London, 
Bemroee.  1887.  XXII,  858  S.  M.  21,00.  —  54)  J.  L'Estrange,  Calendar  of  Norwich 
?reemen  1317—1608.  London,  Stock.  X,  155  H.  M.  10,50.  |[Ath.  3174,  S.  256.]!  Hgg. 
Ton  Walter  Bye.  ~  55)  Joseph  Steyens,  A  parochial  History  of  S.  Mary  Boome, 
Hsmpshire.  London,  Whiting  &  Co.  YIU,  374  S.  M.  15,00.  {[Ath.  8174,  S.  256.]|  — 
56)  X  Oliyer  Baker,  Lndlow  Town  and  Keighbourhood.  Ladlow,  G.  Wooley.  4to.  XYI, 
216  S.     M.  30.00.  —  Qeo  Frank,  Byedale   and   Korth    Yorkshire   Antiquities.      London, 


Xn,124  §^9^-     England  seit  1485.    Mangold. 

Indem  wir  ans  zu  Schottland  wenden,  haben  wir  das  Erscheinen 
einer  zweiten  Aasgabe  des  unsere  Periode  behandelnden  Teiles  von  Kinlochs^^] 
'Geschichte  Schottlands'  za  verzeichnen.  Der  4.  Band  von  Bains^^)  Ver- 
zeichnis von  auf  Schottland  bezflglichen  Urkk.  ans  dem  OfFentlichen  üikk.- 
archiv  ist  im  Lanfe  des  Jahres  erschienen.  Der  11.  Band  von  Bnrnets^*) 
Aasgabe  der  Schatzkammerrollen  Schottlands  ist  gleichfalls  erschienen.  —  Ein 
wirklich  historisches  Werk  ist  Ooughs^^)  Sammlang  von  Urkk.,  die  sidi 
anf  den  Feldzag  Eduards  I.  gegen  Schottland  im  J.  1298  beziehen.  Die 
Urkk.  sind  gedrackten  and  handschriftlichen  Stücken  entnommen.  Der  Vorzog 
des  Werkes  li^  in  der  Vollständigkeit  Scotts^ i)  Geschichte  der  Grenzf^te 
Berwick  am  Tweed,  die  eine  so  hervorragende  Rolle  in  den  englisch-schottischeD 
Kriegen  spielt,  ist  ein  recht  schätzbares  Werk.  Macgeorges^')  Geschidite 
von  Glasgow  hat  eine  3.  Auflage  erlebt. 

In  der  irischen  Geschichtet*^)  ist  das  einzige  Werk  von  einiger 
Bedeutung  Balls^')  Geschichte  der  legislativen  Systeme  in  Irland  von  der 
englischen  Eroberung  an  bis  zur  Union  im  J.  1800.  Die  mittelalterliche 
Partie  darin  ist  etwas  knapp  gehalten. 


§49B. 

England  seit  1485. 

L.  Mangold. 

ZeÜiUter  der  Tudar»  Während  die  Regierung  Heinrichs  VIL 
beuer  leer  ausgeht,  sind  ttber  die  Zeit  seines  Nachfolgers  viele  Arbeiten  zu 
verzeichnen,  welche  dem  Charakterzag  der  Regierung  Heinrichs  VJIL  ent- 
sprechend, vorwiegend  kirchenhistorischer  Natur  sind.  Chronologisch  geordnet 
folgt  zunächst  die  Arbeit  Boase's,^)  der  eine  in  Balan:  ^Clementis  VH 
epistolae  per  Sadoletum  scriptae'  nicht  angenommene  Balle  Klemens'  VII. 
veröffentlichte,  in  welcher  der  Papst  den  Kardinal  Campeggio  an  Heinrich  Vm. 


Stock.  XXI,  236  S.  M.  7,50.  —  X  Jvnea  Clegg,  Annals  of  Bolton.  Bolton,  «Obronide 
Office'.  192  S.  (Alle  drei  kanm  als  GeBchiditBwerke  sa  beseichneD.)  —  57)  M.  6.  J. 
K  in  loch,  History  of  Scotland,  chiefly  in  iu  eoclesiaatical  aspect,  Bd.  I.  2nd  ed.  £dis* 
bargh,  B.  Grant  &  Son.  XVI,  886  S.  |[CQ.  28,  508.]|  —  58)  Joaepb  Bain,  Calaadar  of 
Docoments  relating  to  Scotland  in  fler  Hajeaty'a  Public  Becord  Office,  Bd.  IV,  1357 — 1509, 
and  Addenda  1221—1435.  Edinbargh.  gr.  8to.  XLIV,  680  S.  M.  15,00.  —  59)  Geo. 
]i  urnett,  The  Excheqner  Bolla  of  Scotland,  Bd.  XI,  A.  D.  1497—1501.  Edinborgb.  LXXI, 
604  S.  M.  10,00.  —  60)  H.  Gough,  Scotland  in  1298:  DocamentB  relating  to  the  Cam« 
paign  of  Edward  I.  in  that  Tear,  and  eapecially  to  the  Battle  of  Falkirk.  London,  Alex. 
Gardner.  4to.  XLVl,  343  S.  M.  30,00.  |[Sc.  B.  13,  216.]|  —  61)  John  Scott,  Berwiek 
upon  Tweed:  the  Hiatory  of  Town  and  Guild.  London,  Stock.  4to.  XVI,  496  S.  M.  36,00. 
j[Arch.  Bev.  1,  462  (B.  S.  Fergneon);  Ath.  3172,  S.  190.]|  —  62)  Andrew  Macgeorge 
Old  Glaagow:  the  Place  and  Feople  from  the  Boman  Occopation  to  the  18th  centnry.  3 
ed.  London,  Blackie.  4to.  XIV,  317  S.  |[ScB.  12,  407.]J  —  62«)  (§72B«>)  WaUh, 
Fingal  and  ita  chnrch.  —  63)  J-  T.  Ball,  Hiatory  of  the  LegialatiTe  Syatema  operatire  ia 
Ireland  from  the  inyaaion  of  Henry  II.  to  the  Union  (1172 — 1800).  London,  Longmana. 
1)    C.    W.    Boaae,   A    letter   of  pope   Clement  VIL     1524:    EBB,    3,    S.   321/S.  — 


}49B.    England  Mit  1485.    Mangold.  111^125 

empfiehlt.    —    Über    die    mehr-minder    einflafsreichen    Staatsmänner    und 
Kirchenfürsten  dieser  Zeit  liegen  eine  Reihe  Biographieen  vor. 

So  tlber  Thom.  Wolsey  drei  Arbeiten.  Die  erste,  von  Cameron*) 
stellt  Daten  über  seine  Jagendzeit  und  ersten  Jahre  am  Hofe  bis  zn  seinen 
£rnennang  auf  den  Stahl  von  Lincoln  (1514)  zusammen.  Das  Geburtsjahr 
Wolseys  setzt  er  entgegen  den  bisherigen  Annahmen  auf  ca.  1474/6;  in  dea 
geistlichen  Stand  trat  er  vor  1499.  £in  Teil  der  Arbeit  befafst  sich  mit 
der  Gesandtschafksreise  des  jungen  Hofkaplans  an  den  Hof  Maximilians  I. 
nnd  Jakobs  von  Schottland  (1507/8,)  wortlber  indes  neue  Quellen  von  Be- 
deutung nicht  beigebracht  werden.  —  Cameron')  verfafste  auch  die  Bio- 
graphie Wolseys  fflr  Stephens  grofses  Dictionary.  —  Eine  umfassendere 
Biographie  ist  in  dem  neuen,  vortrefflichen  Sammelwerke  Twelve  English 
Statesmen'  von  Creightons^)  Feder  erschienen.  Das  Werk  beruht  zwar 
Dicht  auf  originaler  Forschung,  darf  aber  als  mustergültiges  Beispiel  voll- 
kommen selbständiger,  dabei  erweiterter  Verarbeitung  der  bisherigen  Forschungs- 
ergebnisse gelten.  Mit  Recht  gilt  dem  Vf.  Wolsey  als  —  chronologisch 
genommen  —  der  erste  wirkliche  Staatsmann  Englands.  Seit  Brewers 
grundlegender  Arbeit  ist  das  frfthere  ungünstige  Urteil  über  Wolsey  immer 
mehr  unhaltbar  geworden  und  durch  Cs.  Buch  erscheint  selbes,  man  kann 
wohl  sagen,  endgültig  gebrochen.  G.  verwahrt  sich  entschieden  gegen  den  in 
England  (nnd  wohl  auch  in  anderen  Ländern)  beliebten  Maasstab,  Staats- 
mftaner  nicht  nach  ihren  Zielen  und  Zwecken,  sondern  nach  ihren  Erfolgen 
za  beurteilen.  Dafs  die  Früchte  speziell  seiner  vortrefflichen  auswärtigen 
Politik  nicht  ausreifen  konnten,  lag  in  seinem  Verhältnis  zu  jener  Adelsclique, 
welche  im  Bunde  mit  Königin  Katharina  die  Entscheidungen  Wolseys  oft  zu 
durchkreuzen  vermochte.  Noch  mehr  aber  hing  Wolseys  Stellung  unbedingt 
Ton  Heinrichs  Launen  ab.  Für  wie  viele  Mafsregeln  Heinrichs  hat  Wolsey 
das  Odium  auf  sich  genommen!  Demnach  war  es  nicht  die  durch  ihn  unter- 
schätzte Volksstimmung  und  Volksgunst,  welche  seinen  Sturz  veranlaüste, 
sondern  eine  persönliche,  von  einer  geschickten  Hofintrigue  geleitete  Laune 
seines  Herrn.  Es  ist  ein  Hauptverdienst  des  Cschen  Werkes,  dafs  es  den 
Leser  über  jene  Schranken  aufklärt,  welche  dem  früher  so  oft  für  allmächtig 
geschilderten  Wolsey  gesetzt  waren.  Von  Einzelheiten  ist  erwähnenswert, 
dafs  nunmehr  auch  die  Frage,  ob  Wolsey  die  beabsichtigte  Scheidung  Hein- 
richs für  politische  Heiratspläne  ausnützen  wollte,  verneint;  wie  denn  Wolsey 
überhaupt  dem  Scheidungsplan  von  Katharina  durchaus  abgeneigt  war  und  in 
dieser  Angelegenheit  keineswegs  die  Initiative  ergriffen  hat  Auch  die  viel- 
Terkannten  Papstkandidaturen  Wolseys  sind  auf  ihre  richtige  Bedeutung 
zurückgeführt  und  Wolseys  konservative  Beformationsbestrebungen  mit  rich- 
tigem Takt  behandelt  Auf  einige  kleine  Versehen  haben  Boase  und  Busch 
anfitnerksam  gemacht. 

Auch  über  Thom,  Cromwell  liegen  mehrere  Arbeiten  vor.  Zunächst 
sind  einige  Besprechungen  über  das  im  letzten  JB.  kurz  erwähnte  Werk 
von  Galten^)  nachzutragen.     Bevor  nicht  das  grofse  Urkk.-Werk  GaiFdaers 


2)  F.  W.  Cameron,  The  etrly  lifo  of  Thomai  V^olsey:  ib.,  S.  458—77.  —  3)  id.,  Wolsey. 
Eacyd.  Brituis.  24,  S.  684.  —  4)  Bey.  M.  Greighton,  Cardinal  Wolsey:  Twelye  Engliah 
StatenaeB.  London,  Macmillan.  226  S.  Bh.  2,6.  |[£ngl.  Hist  B.  1889,  S.  370  (Boase) 
Hlb.  S.  584;  Ath.  I,  529;  GBl.  N.  35  (Busch);  HZ.  62,  1,  179  (Busch.)]]  —  5)  Arth. 
Oalton,  The  Character  and  Times  of  lliom.  Cromwell,  a  sizteenth  Century  Criticism.  Bir- 
mingham, Gomiah  brothers.  212  S.  Sh.  7,6.  |[The  Antiqnary,  März;  LHd.  1889,  8.  99; 
BH.  38,  S.  Sil;    HJb.  9,  S.  765;    Ac.    10.   Mai  (6airdner.)]|     Vgl.    d.  letzten  JB.  m. 


in,126  M9B.    EngUnd  teit  i486.     Mangold. 

▼ollständig  vorliegt,  kanu  tlber  Cromwells  Charakter  nicht  endgültig  abge- 
urteilt werden.  —  Von  Gairdners  Feder^j  rührt  übrigens  aach  die  kurze 
Biographie  Cromwells  in  Stephens  Dictionary  her,  welche  die  Urheberschaft 
der  meisten  Gewaltsamkeiten  dem  König  zuschreibt,  daneben  aber  auch  die 
anfserordentliche  Gewandtheit  and  Verschlagenheit  Cromwells  in  das  gehörige 
Licht  stellt.  —  Das  Geburtsjahr  Cromwells  setzt  Gairdner^)  anderswo  m 
das  Jahr  1485,  während  Phillip s^)  über  die  Eltern  und  Vorfahren  Crom- 
wells, sowie  Ober  seine  Jugendzeit  einen  ergänzenden  Aufsatz  veröffentlichte. 

Einer   Biographie    Th.  Cranmers')  wird  Referent  weiter  unten  (N.  30) 
gedenken. 

Über  die  Kirchenreformation  selbst  handelt  zunächst  Joyce,^®)  der 
den  Satz  verteidigt,  dafs  die  kirchlichen  Änderungen  vom  fi[lerus  ausgingen 
und  in  den  Versammlungen  desselben  gebilligt  wurden.  Heinrich  gilt  ihm 
daher  nicht  als  einziger  Urheber  der  englischen  Staatskirche,  welchen  SaU 
die  katholische  Kritik  anzuerkennen  sich  weigert  Im  übrigen  hält  Joyce 
von  Heinrichs  Charakter  nichts  Gutes;  er  nennt  ihn  einen  Usurpator  and 
Gottesräuber  und  erzählt  z.  B.,  wie  Heinrich  seinem  Koche  als  Belohnung 
für  einen  gelungenen  Pudding  mit  konfisziertem  Kirchengut  beschenkte.  — 
Boutmj^^)  meint,  dafs  das  Schisma  von  1534  einem  seit  Jahrzehnten  ge- 
hegten nationalem  Wunsch  nach  einer  unabhängigen,  christlichen  National- 
Kirche  entsprochen  habe;  das  Schisma  erhöhte  die  königl.  Macht  um  ein 
Bedeutendes ;  in  der  ^Supr6matie  royale^  sieht  er  schliefslich  ein  Symbol  und 
eine  Art  Bürgschaft  gegenüber  den  Ansprüchen  der  Kurie.  —  Ehses^') 
bietet  eine  Reihe  sehr  eingehender  Untersuchungen  zur  Geschichte  der  Scheidung 
Heinrichs  von  Katharina.  Zuerst  untersucht  er  die  strittige  Frage,  ob  der 
Kardinal  Campeggio  (1528,  Okt)  das  bekannte  päpstliche  Dekretale  mit  sich 
gebracht  habe  oder  nicht.  E.  bejaht  die  Frage  und  sucht  das  Stillschweigen 
über  die  Bulle  in  den  chiffrierten  Schreiben  Salviatis  und  Campeggios  zu  er- 
klären. Die  Kurie  habe  durch  den  Dechiffreur,  einen  untergeordneten 
Beamten,  aus  Vorsicht  nicht  den  ganzen  Geheimbericht  Campeggios  dechiff- 
rieren lassen  ;  somit  sind  auch  die  bisherigen  Drucke  bei  Lämmer  and 
Theiner  verdorben  und  besonders  in  chronologischer  Hinsicht  irre  führend. 
Die  Geschichte  der  Bulle  knüpft  E.  an  die  diplomatischen  Unterhandlungen 
W.  Knights,  den  Heinrich  hinter  dem  Rücken  Wolseys  nach  Rom  sandte, 
um  einen  Dispens  zur  Ehe  mit  Anna  Boleyn  (deren  Schwester  Heinrich 
ebenfalls  miTsbraucht  hatte)  zu  erwirken.  Knight  erhielt  den  Dispens,  unter 
der  Bedingung,  dafis  derselbe  geheim  gehalten  werden  mtlsse.  Damit  war 
jedoch  über  die  Gültigkeit  der  Ehe  mit  Katharina  in  keiner  Weise  eine 
Entscheidung  getroffen.  Jetzt  erst  erfuhr  Wolsey  von  der  Lage  der  Dinge 
und  lieüs  durch  andere  Agenten  die  Ausstellung  einer  neuen  Bulle  erwirken, 
erreichte  aber'  zunächst  nur  eine  Übertragung  der  Entscheidung  über  die 
fünf  Gründe  der  Ehescheidung  auf  sich  selbst  und  auf  Campe^^o.  Der  Ge- 
danke dieser  Scheidung  war  der  Intrigue  der  Wolsey  feindlichen  Adelscliqne 


S.  188,  N.  16.  —  6)  James  Gairdner,  Thomas  Cxomwell:  Stephen,  Diction.  of  Nt&tt. 
Biogr.  18,  S.  192—202.  —  7)  id.,  The  dato  of  Thomas  GromweUV  bixth:  Ac  88,  N.  838, 
1888,  8.  861.  —  8)  John  Phillips,  Thomas  CromweU:  ib.,  N.  889,  8.  879—80.  —  9> 
James  Oairdner,  Thom.  Cranmer:  Stephens  Dietion.  of  Nation.  Biogr.  13,  S.  19—81.  — 
10)  J.  W.  Joyce,  The  chnrch  in  England  her  own  reformer,  as  testified  by  the  reoordes  of 
her  conTocation.  London,  Whitacker.'  1887.  XIY,  389  S.  |[fiJb.  9,  S.  178.1|  —  11)  B. 
Boatmy,  La  conception  popolaire  de  la  royantö  en  Angleterre:  Ann.  de  reoole  Hbre  ^ 
sdences  politiqaes.  8,  1888,  H.  4,  (Okt.  15.)  —  12)   St  Ehses,  D.  pSpstUchen  Bacretale 


{49B.     England  seit  1485.     Mangold.  111,127 

anter  Norfolk  entsprungen.    Wolsey  selbst  wn&te   anfangs  nichts  davon  nnd 
betrieb  den  Scheidongsprozefs   anch  später  nur  lässig,  bis  ihn  Heinrich  atn 
1.  Juli  1527   darob  znr  Rede  stellte.     Sofort  machte  er  notgedrungen  die 
Sache  zu  seiner  eigenen;  aber  noch  dachte  er  an  eine  Vermählung  Heinrichs 
mit   einer   französischen  frinzessin.    Erst  bei  seiner  Rflckkehr  von  Frank- 
reich vernahm  er  von  der  Absicht  Heinrichs,  Anna  Boleyn  zu  ehelichen.     Da 
Wolsey   sich    fär   die   Scheidung   bedingungslos  engagiert  hatte,   hing  seine 
Stellung  vom  Ausgang  des  Prozesses  ab.    In  diaser  peinlichen  Lage  drängte 
er  Clemens  zur  Ausstellung  einer  neuen  Bulle  mit  unbeschränkter  Bestätigung 
seiner   Sentenz   im   voraus   und    beschwor   zugleich   eidlich,   selbe  nie  der 
Öffentlichkeit   zu   flbergeben.     Clemens  liefs  zwar  (dem  Dogma  der  Kirche 
entgegen)  die  Bulle  ausstellen.    Sie  war  aber  von  Haus  aus  nicht  dazu  be- 
stimmt, jemals   rechtskräftig  zu  werden  und  der  Papst  war  nicht  zu  bewegen, 
ihre    Veröffentlichung    zu  gestatten.     Damit   war    Wolseys   Sturz    besiegelt 
Campeggio  verhis  sie  zwar  vor  Heinrich  und  Wolsey,  fand  es  aber  dann,  wie 
ihm  befohlen  war,  geraten,  die  BuUe  zu  verbrennen  (am  22.,  spätestens  am 
26.    Mai).      Als   Heinrich   später  in  Dover  die  Koffer  des  abreisenden  Ge- 
sandten   mit  Gewalt   eröffnen  lieb,  fand  sich  das  kostbare  Dokument  nicht 
mehr  vor.     Eine  voUständige  Edition  der  Bulle  sei  heute  eine  Unmöglichkeit; 
soweit   rekonstruierbar,    wird   eine  Publikation  in  Aussicht  gestellt.  —  Auf 
die  Visitation  und  Aufhebung  der  Klöster  tibergehend,  ist  zunächst  Perrys^^) 
Ansatz    zu    erwähnen.     Derselbe    enthält  die  voUständigen  Akten  der  1526 
durch  Bischof   John  Longland   von  Lincoln   erfolgten  Visitation  des  Cister- 
zienserklosters    Thame,   eine   Art   Ergänzung   zu    Gasquets    Werk.  —  Eine 
ähnliche  Publikation  verdanken  wir  Jessopp,^^)  der,  obgleich  er  nicht  der 
katholischen  Religion  angehört,  von  den  damaligen  Zuständen  in  den  Klöstern 
ein  objektives  Bild  bietet.     Die  Ausgabe  selbst  ist  eine  der  besseren  Text- 
editionen der  Camden-Society.    —    Von    dem   mit   Recht  allseitig   belobten 
Werke  des  gelehrten  Benediktiners  Gasquet^^)  hat  Rf.  im  letzten  JB.  nur 
das  Inhaltsverzeichnis  angeführt  und  trägt  hiemit  einiges  nach.     Das  Werk 
selbst  beruht  in  erster  Linie  auf  dem  Calendar  of  State  Papers.     Über  die 
Grflnde    und  Umstände   der  beginnenden  Verfolgungen  der  Mönche  äufsert 
6.  sich  ähnlich  Brewer.    Die  durch  die  Rosenkriege  bewirkte  Verminderung  der 
ländlichen    Bevölkerung-,    der  Übergang  vom  Ackerbau  zur   Graswirtschaft; 
das   Auftreten    neuer   Adels-Familien,    die   mit  dem  Klerus  keine  Fühlung 
hatten;  die  unerhörten  Forderungen    der  Monarchen   an  die  Klöster  durch 
Panisbriefe  und  andere  unwürdige   Mittel.     Dies  alles  erklärt  zum  Teil  die 
Stimmung  gegen  die  Klöster,   sowie  die  Lage  der  letzteren.     Die  oft  vorge- 
brachten Anklagen  schildert  G.  gleich  Brewer  und  vielen  neueren  Historikern 


ifl  d.  8ch6idiingnnt)zeMe  Hemrieha  YIII.  I/IV.  Teil;  HJb.  9,  S.  28—48;  S.  209—60; 
609—49.  |[1CHL.  1890,  S.  42.]|  YieUkch  berührt  ridi  mit  Ehses'  Anfsati  d.  im  H. 
Tttehrabaeh.  YHI  (1889)  erwh.  Abhdl.  t.  W.  Basch  <d.  ünpnmg  d.  Eheicheidg.  H.  YIII. 
TgL  JB.  IS.  —  (JB.  8.)  0.  Yogt,  Heinrichs  YIU.  Eheacheid.  —  13)  G.  6.  Perry,  The  Visitation 
(d  the  mmwsteKX  of  Thame  1626 :  Engl,  flist  B.  8,  S.  704>~22.  — 14)  J  e  sso  p  p ,  Yisitations  of  the 
BioeeM  of  Korwich  1492—1682.  (=  Pohl,  of  the  Camden-Soeiety.)  |[LRs.  1889,  Sp.  100 ;  HJb. 
10,  S.  200;  Afh.  1889,  28.  Mirs;  Ac.  1889.  JSnner  6.]|  —15)  Fr.  A.  Gasqaet,  0.  S.  B. 
Henry  YiJI.  and  the  l^Iish  Monasteries.  An  attempt  to  illnstrate  to  history  of  their  sop- 
presdon.  Yol.  I.  (=  Catholic  Standard  Library  L)  Dublin,  Hodges.  1888.  XXXII  a. 
478  8.  M.  12,00.  |[LBach.  1888,  Sp.  72;  EHB.  1888,  S.  373;  HJb.  1888,  S.  363;  Ac 
1888,  26.  Febr.;  BZG.  Forschg.  I,  1,  S.  458;  Archiolog.  B.  April;  Ath.  1889,  22.  Janaar; 
ZKTh.  1889,  H.  3.  BH.  1890, 14.]|  Perry  G.  hat  übrigens  in  Bd.  XIY.  (1889)  d.E.  H.  B.  aar  Ent- 
iEraftog  d.  gUnatigen  Urteils  über  d.  sittlichen  Zustände  d.  Klerus  swei  ▼.  Bischof  Joh.  y. 


111,128  $49B.    England  leit  1485.    Mangold. 

als  flbertriebeD.  Er  erklärt  es  femer  fflr  irrig,  als  ob  die  Ibte  der  'fetten' 
Klöster,  um  letztere  zu  retten,  1586  fOr  UnterdrückaBg  der  kleineren 
Klöster  gestimmt  hatten.  Ferner  weist  6.  nach,  dafs  das  oft  erwähnte  sog. 
'Black-Book',  ein  Sammelband  voll  Anklagen,  eigentlich  nie  existiert  habe, 
wie  er  auch  dem  Beispiele  Brewers  und  Gairdn^rs  folgend,  die  Gomperta 
monastica,  die  Berichte  der  von  Th.  Cromweü  bestellten  Agenten  euer 
vernichtenden  Kritik  unterzieht  Wie  sich  heraosstellt,  rahrte  ein  grofser 
Teil  der  Anklagen  von  jenen  Mönchen  and  Nonnen  her,  die  ihrem  Bemfe 
untreu  wurden.  Andererseits  wird  nachgewiesen,  dafs  jene  Agenten  absicht- 
lich selbst  Unsittlichkeit  in  die  Klöster  einschmuggelten.  Wenn  aber  G.  sogar 
die  bekannte  Prophezeiung  der  Nonne  von  Kent  fllr  eingetroffen  erklärt, 
geht  er  wohl  zu  weit.  Rel  kann  seiner  erkflnstelten  Erklärung  hierfilr  nicht 
zustimmen.  Ob  nun  Heinrich  de  jure,  oder  blofs  de  facto  weiter  regiert 
hat:  jene  Prophezeiung,  er  werde  nur  mehr  sechs  Monate  regieren,  ist  nicht 
in  Erfüllung  gegangen.  In  einem  besondern  Exkurs  handelt  6.  aber  den 
damaligen  Modus  der  Parlamentsverhandlungen.  —  Auf  Gasquets  Buch  be- 
ruht auch  der  Aufsatz  des  Kardinal-Erzbischofs  Manning.^^)  —  Brid- 
ge tt^7^  berichtete  über  eine  Art  Wundergeschichte.  Im  J.  1538  liefs  Thom. 
Cromwell  das  berühmte  'Gnadenkreuz*  (rood  of  grace)  der  Gisterzienser-Abtei 
Boxley  nach  London  bringen.  Bei  dieeer  Gelegenheit  zeigte  es  sich,  dafs 
sich  im  Innern  desselben  ein  Mechanismus  zum  Bewegen  der  Glieder  befinde, 
worauf  es  auch  Cromwell  als  Denkmal  mönchischer  Betrflgerei  öffentlich 
ausstellen  und  dann  vernichten  liefs.  Vf.  bringt  nun  einen  bisher  unbe- 
kannten Originalbericht  Jeffrey  Chambers  an  Cromwell  zum  Abdruck,  aos 
dem  sich  ergiebt,  dafs  das  oft  erwähnte  Wunderkreuz  eines  jener  Bildwerke 
war,  welche,  um  verschiedene  Ereignisse  aus  dem  Leben  des  Herrn  plastisch 
darstellen  zu  können,  bewegliche  Gliedmafsen  hatte,  wie  ähnliche  Bildwerke 
in  Sttd-Deutschland  noch  heutzutage  in  Gebrauch  sind.  —  Die  Nachrichten 
der  Zeitungen,  man  habe  die  Gebeine  des  h.  Thomas  von  Canterbury  auf- 
gefunden, mufs  nach  Pater  Morris^^)  falsch  sein,  da  Heinrich  selbe  ver- 
brennen lieds.  —  Ober  die  Verfolgungen  der  Katholiken  unter  Heinrich  und 
Elisabeth,  wie  ihrer  Nachfolger,  schrieben  Blackhouse  und  Scott^*)  Anch 
der  Beichtvater  der  Kaiserin  Katharina  wurde  hingerichtet.  *•)  —  Eine  viel- 
fach gerühmte,  vielleicht  nur  in  einem  etwas  zu  apologetischem  Tone  ge- 
haltene Biographie  des  Bischofs  Fischer  veröffentlichte  Bridgett'^)  — 
Eine  vom  Prior  der  Londoner  Karthause*')  verfafste  Gedenkschrilt  über 
18  Märtyrer  seines  Ordens  wurde  neu  aufgelegt.  Die  Veranstaltung  dieses 
Neudruckes  hängt  mit  der  Thatsache  zusammen,  dafs  der  Orden  wieder  in 
England  eingeführt  wurde.  —  Gairdner'^)   hat  sein  grofses  Begestenwerk 


Lincoln  (1529—32)  erlassene  Visitationsbeecheide  Teröffentlidit  —  16)  Caidinal  Mann  in  g, 
Henry  YIU.  and  the  English  monasteries:  DabUnR  3.  Ser.,  K.  88.  —  17)  T.  E.  Bridgett, 
The  fiood  of  Boxley,  or  how  a  lie  grows:  ib.  37,  S.  1—38.  —  18)  J.  Morris,  ThereKci 
of  St.  Thomas  of  Canterbnry:  The  Menth.  Mizz.  —  19)  £.  Backhonse  and  Scott,  W. 
B.,  Martyr  Scenes  of  16th.  and  17th.  Centnries.  Edinburgh,  Hamilton.  4«.  8h.  7,6.  — 
20)  (Pater)  .Thaddens,    0.    8.    Fr,,   lifo    of  blessed  John  Foiest    London,  Bant-Ostea. 

SLBd.  1889,  8.  99.]|  Forest  wurde  in  Smitbfleld  hingerichtet  —  21)  T.  S.  Bridgett, 
ife  of  blessed  John  Fisher,  cardinal  of  the  holy  Boman  chnreh.  London,  Bmns-Oatas. 
1888.  80.  XXYI,  462  8.  Sh.  7,6.  |[Ath.  26.  Mai,  8.  657;  Ac  4.  Ang..  8.  64;  HJK 
1888,  8.  672;  Engl.  Hist  B.  1889,  8.  776  (Dixon);  ZRTh.  XHT,  1889,  8.  896.]|  —  22) 
Maar.  Channcey,  Historia  aliqoot  Martymm  Anglonun  maxime  18  CartnsianonDn.  Ksk 
ad  exemplar  primae  editionis  Mognntianae  anno  1660  oxcosae  a  monachis  OartasiaB  s.  Ha- 
gonis  in  Anglia  denao  edita.  London,  BnmM)ates.  12  8.  Sh.  6.  \\LBd.  1889,  8g.  100. 
HJb.  8.  766;  Ac.  N.  898  (1889).]|  —  23)  J.  Gairdner,  Oatondar  of  letters  and  pKptth 


{49B.     England  seit  1485.    Mangold.  111,129 

om  dnen  weiteren  Band  (11)  bereichert.  Er  bietet  Auszüge  von  ca.  1500 
Dokumenten,  welche  sftmtüch  ans  der  zweiten  H&lfte  des  J.  1536  herrflhren. 
Aiioa  Boleyn  war  am  19.  Mai  hingerichtet  worden;  10  Tage  später  erfolgte 
die  Ehe  Heinrichs  mit  J.  Seymonr.  Zugleich  berief  er  das  am  4.  April 
aofgelöste  Parlament  anf  den  9.  Jnni,  das  seinem  Wnnsch  entsprechend, 
Snbsidien  bewilligte,  den  Bruch  mit  Rom  guthieüs,  die  Prinzessinnen  aus  des 
Xdnigs  erster  und  zweiter  Ehe  für  illegitim  erklärte  und  Heinrich  das  Recht 
dDiiomte,  sich  selbst  seinen  Nachfolger  zu  wählen.  —  Am  22.  Juli  starb 
Henry  Fitzroy,  illegitimer  Sohn  Heinrichs  Ton  der  Hofdame  Elisabeth  Blount, 
den  er  zum  Herzog  von  Richmond  ernannt  hatte;  er  wurde  in  grObter 
Stille  begraben.  Die  Sache  ward  doch  bekannt  und  Heinrich  liefs  seinen 
Unmut  an  dem  Herzog  tou  Norfolk  aus.  Dessen  Fall  brachte  Gromwell  in 
die  Höhe,  der  bald  darauf  die  Baronie  Wimbledon  (frClher  im  Besitz  von 
Anna  Boleyns  Vater)  und  die  Stelle  des  letzteren  im  Staatsrat  erhielt. 
W&brend  dieses  Umschwungs  war  durch  ungefähr  drei  Monate  Heinrich  sein 
eigener  Premier-Minister.  —  Der  Bd.  enthält  femer  eine  Reihe  Dokumente 
des  französischen  Gesandten  Chapuys,  der  sich  den  Schutz  der  Prinzessin 
Marie  angelegen  sein  liefs.  —  Mit  der  Unterdrückung  der  kleinen  Klöster 
nahm  es  seinen  Fortgang,  bis  die  'Pilgerfahrt  der  Gnade'  drohend  ihr  Haupt 
erhob.  Über  diese  Bewegung  finden  sich  in  dem  vorliegenden  Bande  von 
Tag  zu  Tag  Aufzeichnungen;  erst  jet^t  kann  die  Geschichte  derselben  ge- 
schrieben werden.  Den  Beginn  derselben  setzt  G.  auf  den  3.  Oktober  und 
zwar  brach  die  Empörung  in  Caistor  (lincolnshire)  aus.  Ober  Gromwells 
Geistesgegenwart  und  Schlauheit  insbesondere  den  Fflhrem  der  Bewegung 
gegenüber  erhalten  wir  neue  Beweise.  Von  allen  Historikern,  die  bisher 
über  diese  Bewegung  geschrieben  haben,  hat  nur  Fronde  in  seiner  Ge- 
schiebte von  Lincolnshire  brauchbare  Vorarbeiten  geliefert  Den  Schlufs  des 
Bandes  bilden  die  Urkk.  betr.  des  Kardinals  Poole,  der  nach  seiner  Flucht 
sein  bekanntes  Werk  gegen  Heinrich  edierte,  worauf  Heinrich  die  Schaale 
seines  Zornes  auf  ihn  ergofs.  —  Das  Gebiet  der  auswärtigen  Politik  Hein- 
richs berührt  das  Werk  von  Pardoe**)  und  jenes  von  Lef^vre-Pon- 
talis.'^)  Letzterer  besorgte  den  2.  Bd.  der  offiziellen  Ausgabe,  welche  die 
Berichte  der  diplomatischen  Vertreter  Frankreichs  am  englischen  Hofe  ent- 
l^t.  Bd.  1  brachte  die  Berichte  von  Castillon  und  Marrilac  Bd.  2  ent- 
hält die  Korrespondenz  des  Gesandten  Odet  de  Selve.  Zwischen  beiden 
Bänden  klafft  übrigens  eine  Lücke,  da  infolge  des  diplomatischen  Bruches 
zwischen  beiden  Staaten  über  die  J.  1542/6  keine  Urkk.  vorhanden  sind. 
Die  Originale  der  Depeschen  Selves  befinden  sich  im  Archiv  des  französischen 
Ministerium  des  Aufsem.  Selve  selbst  stammte  aus  Limousin  und  war  vor- 
nehmer Abkunft  Sein  Vater,  Präsident  des  Pariser  Parlaments,  war  am 
englischen  Hofe  kein  Neuling,  da  ihn  sowohl  Ludwig  XH.  als  Franz  L  mit 
Missionen  dahin  betraut  hatten  (1514  und  1521).  Odet  de  Selve  scheint 
die  Fähigkeiten  seines  Vaters  geerbt  zu  haben  und  bekleidete  vom  4.  Juli 
1546  angefangen  bis  1549  den  englischen  Botschafterposten.  Kurz  zuvor 
war  der  Friede,  resp.  Waffenstillstand  von  Ardres  geschlossen  worden,  aber 


(oreigii  ud  domMtic,  of  the  reign  of  Henry  YIII.  Vol.  XL  London,  Under  the  Direction 
of  the  Muter  of  the  BoUs.  XLYH,  719  8.  Sh.  15.  |[Ath.  II,  876;  HJ.  80,  8.  213.]|  — 
24)  Julia  Pardoe,  The  Coort  and  reign  of  Fnmcii  the  First,  King  of  France.  3  toIs. 
l^on,  Bentley.  Sh.42.  |[Ath.  1,  532;  Ac  34,  283.]|  —  25)  Qerm.  LefiTre-Pontalia, 
^rreipoiidence  Politique  de  Odet  de  Selre,  AmbaBaadenr  de  France  en  Angleterre.  (1546/9). 
Pnbl.  1011«  lea  auapicea  de  la  commission  d.  archirea  diplomatiqaeB.    Paria,  Germer^Bailliire. 

Jibxwbarleht«  der  GesohiohtawicBanaohaft.    1888.    UI.  9 


nj,l  80  i  ^9  B.    Koglaad  seit  1485.    Mangold. 

weder  Heinrich,  noch  Fnmz  L  überlebten  lange  den  Vertrag.  In  den  letiten 
Monaten  venirsachten  die  schottischen  Aageiegenheiten  mehrmals  Schwierig* 
keitea;  dann  entstand  nnter  Eduard  VI.  nnd  Heinrich  H.  Zwist  wegen 
Boologne;  schon  schien  der  Brach  unabwendbar.  Dennoch  gelang  es,  den 
Frieden  zu  erhalten.  Es  folgte  der  Abschldis  der  französisch- schottischen 
Allianz  nnd  die  Besetzung  von  St  Andrews  durch  die  Franzosen.  Diese 
Ereignisse  bilden  den  Rahmen,  innerhalb  welchen  sich  Selyes  ThAtigkeit  be- 
wegte. —  Zu  Heinrichs  Begiening  bieten  anch  zwei  Familiengeschichten  Bei- 
trage, so  jene  der  Percy.  Lord  Henry  Percy,  geb.  1502,  spielte  am  Hofe 
Heinrichs  eine  einflnlsreiche  Rolle  nnd  war  einer  der  Haupt  gegner  Wolseys. 
Der  Heransgeber  Barrington*^')  beschäftigt  sich  nebenbei  auch  mit  der 
Frage,  in  welchem  Jahre  Anna  Boleyn  geboren  sei  und  widerlegt  die  Angabe 
von  Stephens  grolsem  Dictionary,  der  selbe  in  das  J.  1507  setzt,  während 
Friedmann  fOr  das  J.  1508  plaidiert.  —  Ein  anderer  Batgeber  Heinrichs 
und  einflnÜBreiober  Hofmann  war  der  erste  Lord  Sandys  of  the  Vyne.^^ 

Über  Eduards  VI.  Regierung  liegen  nur  unbedeutende  Arbeiten  vor.^^-*') 

Zu  erwähnen  ist  die  Arbeit  Gairdners'^^)  aber  Primas  Crantner, 
dessen  grOfiste  Machtentwicklung  in  diese  Zeit  fällt,  um  dann  unter  Maris 
um  so  tiefer  zu  sinken.  Gairdner  fiUlt  im  ganzen  ein  billiges  Urteil  aber 
den  Erzbischof. 

Über  Maria  liegt  keine  Arbeit  Yor. 

Elisabeth,  Was  ihre  Persönlichkeit  betrift,  ist  zunächst  ein  neu 
au^efundenes  Portrait  zu  erwähnea'^)  —  E  ob  eil  und  Häbler'^)  be- 
sprachen die  bekannten  Yerlobungspläne,  letzterer  speziell  die  Mission  Ferias 
als  Brautwerber  Philipps  H.  —  Unter  den  hervorragenden  PersOnlichkeitea 
ihrer  Zeit  erhielten  Graf  Essex,*^)  Leicester,'^)  Walter  Raleigh'^ 
und  Francis  Yere'^)  Monographieen.  Letzterer,  1560  geboren,  war  seit 
1572  als  Begleiter  Sidneys  in  den  •  Niederlanden  am  Kampfe  gegen  die 
Spanier  beteiligt  nnd  war  zugleich  Gouverneur  von  BriU.  1596  nahm  er 
an  der  Expedition  g^en  Cadix  Anteil,  später  unter  E^ssex  au  der  vemn- 
gltlckten  Expedition  gegen  die  Azoren.  —  Neues  urkJiches  Material  brachte 
der  2.  Bd.  der  Cecils  Papers^s)  (der  L,  welcher  die  J.  1540—74  umfaüste, 

|[£nglfliBtB.  1889,  S.  564  (Gairdner).]|  -^  26)  Edw.  Barrington  de  Fonblanqne, 
Annalfl  of  the  Hoiue  of  Percy  from  the  Conqaest  to  the  opening  of  the  ninetoenth  Ceatory. 
2  Tole.  Printed  for  private  dicnlation.  4«.  |[KdinburghB.  N.  844 ,  8.  873  ]l  —  27)  Cha- 
loner  Will.  Chnte,  of  the  Vyne,  A  History  of  the  Vyne  in  Hampchire.  London,  Ginp- 
kin-MazdialL  1888.  |[£dinbnrghR.  N.  345,  S.  44;  Engl.  Hiat  B.  58,  1888,  8.  388;  Ath. 
1889,  18.  Febr.]|  —  28)  X  First  and  Seoond  Player  Book  of  Edward  YI.  Copy  in  Brit 
Mnaeom.     (=  Library  of  Theolog.  Literatore.)     London,  Grifßth.     k  8h.  1,6.     |[Ac.  II«  U.] 

—  29)  B.  J.  Griffiths,  Hiatory  and  Contents  of  Book  of  Common  Pnyer.  New  ed. 
London,  Moffatt.  12<».  Sh.  1,6.  —  80)  Vgl.  K.  9.  —  81)  Portrait  of  Queen  Elinbetti. 
In  d.  Sitaang  d.  Society  of  Antiqnariea  (9.  Febr.)  aeigte  d.  Hersog  of  Baceleach  e.  Portrait 
d.  Königin,  ftber  welches  dann  Mr.  Scharf  e.   Vortrag  hielt     Vgl.  Ath.  11.  Febr.,   S.  183. 

—  32)  Von  Kobell,  D.  Freier  Elisabetha  yon  England:  DeatacheE.  JnH.  ~  33)  K. 
flSbler,  D.  jnngMoUche  Königin  o.  ihre  Bewerber:  ZG.  o.  Politik.  5,  H.  3,  8.  182-S23. 

—  84)  S.  L.  Lee,  Bobert  Derereux.  (Earl  EMez).  15,  67—1601:  Stephens  J>Utöaa, 
of  Nation.  Biogr.  14,  S.  425—40.  —  85)  id.,  Badley,  Earl  of  Leioester:  ib.,  8.  425—40. 
Lee  spricht  Leicester  rom  Verdacht,  seine  Fraa  (Amy  Eobsart)  rergiflet  an  haben,  frei,  tadelt 
aber  sein  wankelmütigea,  nnkloges  Wesen,  welches  sowohl  Elisabeth,  als  aoch  England  in 
viele  Schwierigkeiten  rerwickelte.  —  36)  E.  Gosse,  Walter  Baleigh:  English  Woithiea. 
London,  Black.  Sh.  1,6.  —  37)  Clera.  B.  Markham,  «The  Fighting  Veres*:  laves  of  air 
Francis  Vere,  geoeral  of  the  qneen's  forces  in  the  Low  Conntries,  goremor  of  the  Brill 
and  of  Fortsmoath;  and  of  sir  Horace  Vere,  general  of  the  English  forces  in  the  low 
Conntries,  goremor  of  the  Brill  etc.  London,  Sampson  Low.  492  ft.  Sh.  18.  i[Ath.  1, 
465.]|  —  88)  The  Cecils  Papers.  Calendar  of  the  Mss.  of  the  Marquis  of  Sallsbory  atHat- 


§49B.    Bnglasd  seit  1485.    Mangold.  111,131 

ersddeii  1883.)  Der  vorliegende  Band  bringt  Briefe  and  Korrespondenzen 
fon  1574  bis  Ende  1582.  Die  Hauptpunkte,  um  welche  sich  die  Verband- 
langen  drehen,  sind  in  erster  Reihe  die  unsichere  Lage  Englands  nach 
innen  und  anl^en,  welcher  Burleigh  durch  die  Verheiratung  Elisabeths  mit 
dem  Prinzen  Ton  Alen^n  abzuhelfen  suchte,  da  er  die  Allianz  mit  Frank- 
reich mit  Bficksicht  auf  Schottland  und  die  englischen  Katholiken  als  unbe- 
dingt notwendig  erkannte.  Hier  finden  sich  nun  die  langwierigen  Verband- 
langen  betreff  dieses  Heiratsplanes  abgedruckt.  Das  Besoltat  war  negativ. 
Obgleich  der  Prinz  bei  seinem  Besuch  allgemein  Sympathie  erweckte,  wies 
Elisabeth  schliefslich  seine  Werbung  ab.  Die  Hoffnung,  ihn  als  Führer  eines 
französischen  Heeres  in  die  spanischen  Niederlande  einrücken  zu  sehen, 
ging,  wie  viele  andere  Pl&ne,  nicht  in  Erfüllung.  —  Ferner  sind  Papiere 
abgerückt,  aus  denen  sich  die  zeitweilige  Ungnade  Leicesters  und  Sidneys 
ergiebt.  Vielleicht  mag  die  Ursache  dieser  Ungnade  zum  Teil  in  ihrer  ver- 
bissenen Opposition  zu  jenem  Heiratsprojekt  gelegen  sein,  welches  sie  unter 
anderem  auch  mit  religiösen  Gründen  bekämpften.  Weitere  Dokument-O 
bringen  Nachrichten  über  die  inneren  Unruhen,  über  Gecils  Polizei  etc. 
Mehrere  Briefe  des  Sergeanten  Fleetwoods  streifen  das  Gebiet,  der  Kultur- 
geschichte dieser  Zeit  Endlich  bietet  die  Korrespondenz  Gecils  mit  dem 
aosgezeichneten  Finanzmann  Sir  Thomas  Gesbam  nationalökonomisches 
Interesse.  Auch  dieser  Band  ist  mit  einem  vortrefflichen  Index  versehen.  — 
Die  Biographie  des  holländischen  Staatsmannes  Van  Dorp,'^)  der  viel  zur 
Befreiung  der  Niederlande  durch  Wilhelm  von  Oranien  beigetragen  hat,  dann 
aber  jeder  Verbindung  mit  England  entgegenarbeitete,  worüber  er  sich  den 
Zorn  und  Hafs  seiner  Landsleute  zuzog,  bietet  auch  für  die  englische  Ge- 
schichte Beiträge. 

Ober  die  Beziehungen  Englands  zu  Frankreich  liegen  zwei  fran- 
zösische Werke  vor,^^^^)  die  kurz  erwähnt  werden  mögen.  Die  Hin- 
nchtung  Maria  Stuarts  führte  im  J.  1588  die  Armada  an  Englands  Ge- 
stade. Da  sich  im  Bj.  der  Gedenktag  dieser  drohenden  Gefahr  zum  dOOsten 
male  jährte,  benutzten  eine  Beihe  Verleger  diese  Gelegenheit,  um  die  un- 
überwindliche Flotte  in  Wort  und  Bild  der  jetzigen  Generation  vorzuführen.^^-^^) 


lirid  HooM.  Part  II.  (=  Histor.  Mu.  CommiMion.)  London,  Eyre -Spottiswood.  600  S. 
8h.  3,5.  |[AÜi.N.  3173  (18.  Aag.),  S.  225/6;  HJb.  S.  776.]|  —  39)  J.  Arend  Tan  Dorp, 
Biieyen  en  onuitgegeren  Stnkken.  — r  £d.  door  J.  B.  N.  Bidder  de  van  der  Schneren,, 
(Pablicat  d.  Histor.  GeseUschaft  ?.  Utrecht.)  N.  Ser.  N.  44—50.  Utrecht,  Kemink-Zoon: 
1S87/8.  |[£ngl.  Hist.  B.  1889,  S.  779;  HZ.  62,  3,  558.]|  —  40)  X  ^^J  Jackson,  The 
ittt  of  Yaloia  and  Acceuion  of  Henry  of  Nayarre.  1559—89.  2  toU.  London,  Bentley. 
8h.  24.  —  41)  X  B.  Zelle r,  Henry  lY.  et  Biron,  Snlly  et  l'alliance  anglaue  1600/4. 
Paiifl,  Hachette.  le».  173  S.  0.  50.  —  42)  X  ^gl-  aach  §  49.  Q.  E.  Sargent,  A  great 
DelireraDce :  a  atory  of  the  Inncible  Armada.  London,  Belig.  Tract.  Society.  —  43)  X  ^' 
B.  W.  Sladen,  Spaniah  Armada.  1588.  London,  Griffith.  16^  D.  6.  Poetischen  Cha- 
nkters.  —  44)  X  Alg.  Swinbnrne,  The  Armada:  a  Poem:  FortnightlyR.  Ang.  —  45) 
X  Lewis  Morris,  The  inyincible  Armada:  Mniray's  Magazine.  4,  H.  19,  Juli.  —  46)  X 
Marquis  of  Lome.  An  Armada  Belic:  Nineteenth  Century.  Sept  —  47)  X  Bich.  Loyett, 
Biakeaad  the  Dons;  or:  Stirring  Tales  of  Armada  Times.  Belig.  Tract  Society.  Sh.  3,6. 
—  48)  X  W-  J-  Härdy,  The  story  of  Armada  told  from  the  State  Papers  I/O:  The  Lei- 
8«re  Honr.  Juni— Jali.  —  49)  X  Bob.  Onslbw,  The  defeat  of  the  spanish  Armada.  A 
tercestiry  ballad.  London,  BlUot  Stock.  Sh.  1.  Vgl.  aoch  Macmillans  Mag.  N.  346.  — 
50)  X  W.  H.  Premantl e,  Eighty-eights:  Sermons  on  Armada  and  Bevolation.  London,  Clarke. 
Sh.  1.6.  ~  51)  X  H.  Barch,  The  heroines  of  Haarlem.  Beligioos  Tract.  Society.  Sh.  3,6. 
52)  Vgl.  o.  S.  102/3»*«  X  The  Armada  Packet  of  Tracts.  Belig.  Tract  Society.  Sh.  1.  —  53)  X 
D.  tgm,  Azmada  im  J.  1588 :  Allg.  Milit  Zg.  N.  74 — 77.  —  54)  X  The  Armada  Commemoration 

9* 


111,132  i^9B.     Eng^land  Mit  1485.     Mangold. 

Am  meisten  Wert  scheint  diesbezttglich  das  Werk  von  S.  G.  Green^^)  zu 
besitzen.  —  Über  die  späteren  Beziehungen  Englands  zo  Spanien,  welche 
in  erster  Reihe  dnreh  die  Ereignisse  in  den  Niederlanden  beeinflnfist  wurden, 
liegen  nrk.liche  Publikationen  vor.^*'^^^)  —  Dnnlonp^^)  schildert  die  Nieder- 
werfung des  irischen  Aufistandes  (1683),  worauf  ca.  574,645  Acres  Land 
konfisziert  und  an  englische  Kolonisten  verteilt  wurden.  Die  Art  der  Ver- 
teilung nach  Losen  und  die  allmähliche  Bepflanzung  der  Provinz  Munster, 
deren  Bevölkerung  teils  umgekommen,  teils  entflohen  war,  wird  dokumen- 
tarisch nachgewiesen  und  in  Tabellen  veranschaulicht  —  Pringe^')  be- 
schäftigt sich  mit  den  Anfängen  von  Virginien. 

Eine  gröfsere  Reihe  von  Arbeiten  bewegt  sich  auf  kirchengeachicht" 
lichem  Gebiete.  —  Shaw*<^)  schildert  den  Verlauf  der  vom  Cambridger 
Professor  Gartwright  c.  1570  angeregten  ersten  presbyterianischen  Bew^nng 
und  weist  nach,  dafs  diese  Bewegung  zu  Ende  des  Jh.  erlosch;  daraus  folgert 
er,  dafs  es  unrichtig  sei,  eine  ununterbrochene  Fortdauer  und  Entwicklaog 
des  Presbyterianismus  während  der  zweiten  Hälfte  des  16.  und  der  ersten 
Hälfte  des  17.  Jh.  anzunehmen.  Der  englische  Presbyterianismus  entwickelte 
sich  also  erst  nach  dem  Bürgerkrieg  und  dem  Erlais  der  Uniformitätsakte. 
—  Gladstone^i)  verteidigte  die  oft  gehörte  These,  dafs  die  ReformatioD 
in  England  nicht  von  den  Königen,  sondern  von  dem  nationalem  Klems  in 
gesetzlicher  Weise  durchgefährt  worden  sei,  welche  Behauptung  der  Jesuit 
Morris<^*)  nicht  unerwidert  lassen  konnte,  wobei  sowohl  Heinrich  VIIL,  als 
Elisabeth,  wie  auch  die  kirchengeschichtlichen  Kenntnisse  Gladstone's  schlecht 
wegkamen.  —  Hewison^')  gedachte  des  Abtes  Winzet,  der  im  Bunde  mit 
seinem  Amtsgenossen  Kenedy  1 660  allein  als  Kämpfer  für  den  alten  Glauben 
mit  der  Feder  eintrat.  (Seine  Schriften  sind  übrigens  auch  als  Denkmäler 
der  altschottischen  Sprache  interessant).  Winzet  starb  1592  als  Abt  in 
Regensburg.  —  Die  Übrigen  Schriften  betreffen  die  katholischen  Märtyrer 
und  irischen  Verhältnisse  unter  Elisabeth.*^  ^7)  —  Spillmann 's  einschlägige 


namber    of    *The    Wettan    Antiqiuiry'.     London,   Bedway.      |[Eng^lHi8tB.    1888,   &   €0S.] 
Hanptartikel  1)  Bruihfield:  Beport  of  the  Conndl  of  War  in  1588.    Nachdem  im  Benti 
d.  Gaptun  Digby  befindlichen  Mm.     2)  Noble:   Subacription  liata   of  the  London  city  eoD- 
paniea.     3)  Wrig^ht:  Description  of  the  TariooB  medals  ■fmck  to  commemorate  the  defeatof 
the  Armada.  —  55)  X  S*  ^-  Green,  The  great  Armada  and  Englands  deliTennce.    Tke 
ttory  of  1688.    BeUg.  Tract  Society.    Sh.   6.    —    66)   Bar.  Keryyn  de  LettenhoTe, 
Belations  politiqaea  d.  Fays-Bas  et  de  rAngleterre   boub-  le  r&gne  de  Philippe  IL  — Yl.  Qoa- 
remement  da  duc  d'Alba  II.  1570/8.     (=  GoUection  d.  docaments  inMits  relatifs  k  lluflt  de 
Belgique.)     Bmxellea,  Hayez.     4^.    —   57)  X  Fuescanta  del  Yalle,  S.  Bay6ny  a.  Fr. 
Sabalbarn,  Gorrespondencia  de  Filipe  n.  con  iiib  embajadorea  en  la  corte  de  Inglatena. 
1558 — 84.    IIL     (=    GoUeccion    de   docnmentos   ineditoe  para  la  hiitoria  de  Eipaoa  XC.) 
Madrid,  Murillo.     4«.     571  S.    Fesas  13.  —  58)  B.  Dnnloap,  The  plantation  of  Mmuittr. 
1584/9:   EnglHifltB.    8,   8.    250—69.    —   59)   X   0.    M.    Fringe,    Last  of  Elisabethin 
Seamen:  Diacoyeriea  of  New  Virginia  1608.     London,  Simpkin.    D.  6.    —  M)  X  ^^'  ^ 
Shaw,  Eliaabethan  Preabyterianiam  :  Engl.  Eist  B.  8,  8.  655—67.  —  61)  W.  £.  OUd- 
stone,  The  Eliaabethän  settlement  of  religion:   Nineteenth  Gentary.  N.   137,  Jnli.  —  62) 
J.  Morris,  Mr.  Gladatone  and  the  Eliaabethan  settlement  of  religion:  Dnbl^BT.  40,  Okt, 
8.  248—58.  —  63)  James  Hewiaon,  Gertain  Tractatea  together  with  the  Book  of  Score 
three    Qaestions.    By  Ninian    Winzet     Foblicat  d.   8oottish  Text  Society.     |[LBd.  1889» 
8p.  100.]{  —  64)  X  B.  irischen  Märtyrer  nnter  d.  Begienmg  d.  K8nigin  Eliaabeth:  KathoKk. 
II.  Hälfte  1888,  8.  179—99.    Danmter  waren  mehrere  Ersbischofe  u.  Bischöfe.  —  fö)  T^ 
lifo  and  death  of  Yenerable  Edmund  Jenninga,  by  hie  bröther.    London,  Boms-Oates.    '[L 
Bd.  1889,  8.  99.]|     Edm.  J.  als  Märtyrer.    D.    Buch  ist  e.  Abdruck  d.   1614  in  St  Omer 
erschienenen  1.  Anfl.  —  66)  A.  Zimmermann,  D.  iriachen  Märtyrer  während  d.  1.  Hüfte 
d.  17.  Jh.  (Forts.  1608—58.):  Katholik.     1888,  IL  Hälfte,  8,  582—623.  —  6!^  X  E^ 


i49B.     Knglasd  aeit  1486.    Mangold.  111,133 

ForschaDgen*^)  liegen  nunmehr  gesammelt  vor.  —  Über  das  1563  beendete 
Tridenter  Konzil  vgl.  auch  eine  englische  Arbeit. <^^) 

Maria  Stuart.  Die  einschlägige  Litteratnr  hat  diesmal  keine  Arbeit 
yon  groiser  Bedeutung  aofznweisen.^^^)  Von  gr(ys8eren  Arbeiten  sind  nur 
jene  der  Yertheidiger  der  unglftcklichen  Schottenkönigin,  Skelton  und 
Hosack  zu  verzeichnen.  Von  Skelton^')  erschien  der  2.  Bd.,  der  die 
Biographie  Maitlands  im  Bahmen  der  Zeitgeschichte  weiter  führte.  Die  Kritik 
&nd  das  Werk  anziehend  und  klar  geschrieben,  aber  nicht  sehr  tief  angelegt 
und  meinte  ferner,  selbst  Fronde  habe  Knox  richtiger  beurteilt,  als  Skelton. 
Im  ganzen  mOsse  man  an  Burton's  Urteil  über  Maitland  festhalten.  — 
Hosack  7')  der  bereits  frflher  einmal,  1870,  ein  gröfseres  Werk  über  Maria 
Stuart  geschrieben,  das  aber  trotz  vieler  Gelehrsamkeit  des  einheitlichen  Zu- 
sammenhangs entbehrte,  begann  vor  seinem  Ableben  eine  kurze  und  bündige 
Zosammenstellung  seiner  Forschungen  über  die  Geschichte  Marions.  Der 
Tod  verhinderte  ihn  indessen  an  der  Vollendung  dieser  Arbeit,  welche,  aus 
dem  Nachlafs  ediert,  nur  bis  zum  Heiratsprojekt  mit  Don  Juan  reicht.  Hosack 
ist  es  auch  diesmals  um  eine  Rettung  Marias  zu  thnn.  Vor  allem  sucht  er 
die  Echtheit  der  Kassetten-Briefe  zu  erschüttern.  Als  schwerwiegendsten 
Beweis  führt  er  das  absolute  Stillschweigen  des  Book  of  Privy  Council  über 
diese  Briefe  an,  obgleich  eine  Abschrift  mit  dem  ersten  gerichtlichen  Bericht 
über  die  Briefe  seitens  des  Staatsrats  an  Cecil  geschickt  wurde.  Dieser 
Bericht  fehlt  aber  in  jenem  Buch  und  stand  (nach  Hosack)  überhaupt  nie 
darin.  Auch  die  Konferenz  von  York  habe  die  Wertlosigkeit  jener  Briefe 
eingesehen  und  zugegeben.  Trotzdem  zahlte  die  englische  Regierung  Murray 
für  diese  Briefe  eine  hohe  Summe.  Auf  Murray  schüttet  Vf.  überhaupt  die 
Schale  seines  Zornes  aus.  —  Sepp^^)  edierte  den  Originaltext  der  Kassetten- 
briefe, fand  aber  bei  der  Kritik  keine  Beachtung.  —  Philippson  hat  seine 
im  letzten  Berichtsjahr  besprochenen  Studien  in  mehreren  Zeitschriften  fort- 
geführt ^^  7^)  Zunächst  besprach  er  die  Frage  der  Teilnahme  Marias  an  der 
Ermordung  Darnleys.  In  der  ^Les  Döpositions  judiciaires'  betitelten  Abhand- 
lang ?  7)  kommt  er  zu  folgenden  Rnsultaten:  Die  Ermordung  Darnleys  war 
die  Folge  eines  grofsen,  der  Königin  unbekannten  kalvinischen  Komplotts. 
Einige  der  Angeklagten  wurden  nur  von  den  Feinden  Marias  verhört,  ihre 
Aussagen  erst  nach  Wochen  fixiert;  mehrere  Zeugenaussagen  wurden  auf  der 
Folter  erpresst  und  widersprechen  sich.     Aus  dem  Prozessverfahren,  namentlich 


Hogan,  8.  J.  Hajum,  OhMtratioi»  on  the  State  of  Ireland  in  1600:  Iriah  Ecclesiaatical 
Eecord.  1888.  —  68)  J.  Spillmann,  S.  J.,  D.  engl.  MSrtyrer  anter  K.  Elinabeth  bia 
ms.  E.  Beitrag  z.  EirchengeMh.  d.  16.  Jh.  Freibarg,  Herder.  319  S.  M.  4,20.  —  69) 
X  R.  F.  Littledaie,  A  short  history  of  the  coancil  of  Trent.  S.  F.  C.  K.  (London). 
IS*.  8h.  1.  ;[Ac.  Bd.  33,  S.  221.]|  —  70)  X  Abb^  Ghalameaa,  Etade  sur  Mane 
Stout.  Nice,  Caann-Emperear.  61  8.  -—  71)  X  S.  J.  A.  Petit,  Marie  Staart  (Saite.): 
B.  dtt  Monde  Catboliqae.  1887.  —  72)  J.  Skelton,  Maitland  of  Lethington  and  the  Scot- 
Ind  of  Mary  Staart.  U.  London,  Blackwood.  644  S.  Sh.  15,6.  |[Ath.  H,  511;  Ac.  34, 
233;  HJb.  10,  S.  455.]|  —  73)  John  Hosack,  Mary  Stewart.  A  brief  stateraent  of  the 
pnadpal  chargas  against  her  together  with  the  answers  to  the  same.  Edinbargh,  Blackwood. 
Sh.  2,6.  |[Ac.  1888,  Sept  1.  (Peacock);  Ath.  1,  823;  LR.  1889,  Sp.  99;  HJb.  10, 
S.  456.]|  -^  74>  B.  Sepp,  D.  Originaltext  d.  Caasettenbriefe  d.  Königin  Maria  Stoait:  e.  £r- 
videniDg  auf  M.  PhillippsonB  Abhandlang:  'Le  lettres  de  la  casaette'.  München,  Lindaaer. 
41  S.  M.  0,50.  —  75)  M.  Philippson,  Etades  sar  l'hist  de  Marie  Staart.  (Saite).  L 
(Ua  lettre«  de  la  cassette):  RH.  87,  1888,  Jan.— Febr.,  Sept.— Okt.  —  76)  id.,  Le  sapplice 
d«  Marie  Staart :  Ballet,  de  Tacad.  Belgiqae.  Febr.  —  77)  id.,  L'aasassinat  de  Henri  Damley, 
^poQx  de  Marie  Staart:  ib.  Mars.     Vgl.  daza  d   Antwort  B.  Keiryn  de  Lettenho?es  im  April- 


111,134  {^9B.     England  seit  1485.    Mangold. 

ans  dem  Zeugenverhör  Iftfst  sich  Ar  die  Schuld  Marias  an  der  Mordthat 
kein  evidenter  Beweis  finden.  Ph.  nntersncht  dann  die  Frage  über  den 
Wert  der  gleichzeitigen  Historiker  für  die  Maria  Stuart-Frage  im  allgemeines. 
Bnchanan  erklärt  er  diesbezüglich  für  nnbranchbar;  dagegen  besftben  die 
Memoiren  Jakob  Melvilles  grofsen  Wert.  Die  Geschichte  der  Reformation 
Ton  Knox  habe  für  die  Kirchengeschichte  groben  Wert,  aber  für  Maria  bringe 
sie  nichts  neues.  Mit  Ausnahme  einiger  Notizen  sei  auch  das  Werk  Spottis- 
woorde*s  belanglos.  Camden  verdient  nur  dort  Glaubwürdigkeit,  wo  er  Doku- 
mente beibringt,  sonst  ist  sein  Urteil  sehr  beeinflußt  Claude  Nau  bringt 
über  den  Tod  Darnleys  und  die  Beziehungen  Bothwells  zu  Maria  nichts  neues. 
Holinshed  wagt  überhaupt  nicht,  eine  selbständige  Meinung  abzugeben.  Bischof 
Lesley  von  Rofs  bringt  in  seiner  Kirchen-Geschichte  nur  über  die  Verhand- 
lungen zwischen  den  schottischen  Grofsen  und  Maria  vor  ihrer  Rückkunft 
interessante  Nachrichten.  De  Thou  stützt  sich  auf  bekannte  Quellen.  Die 
'Pamphlete'  der  Anbanger  Marias  enthalten  nur  kühne  Behauptungen  ohne 
Beweise.  Raynalds  ^Annales  ecclesiastici'  bieten  nichts  neues.  Ph.  kommt 
dann  abermals  zu  dem  Resultat,  dafs  die  Teilnahme  Marias  an  der  Ver- 
schwörung gegen  Damley  aus  den  gleichzeitigen  Historikern  nicht  bewiesen 
werden  könnte.  Des  weitem  bespricht  Vf.  die  Berichte  der  französischen, 
toskanischen,  spanischen  und  englischen  Gesandten  und  kommt  zu  dem  Re- 
sultat, daÜB  nach  ihren  Berichten  die  öffentliche  Meinung  sich  erst  nach  der 
Ermordung  Darnleys  und  der  Begünstigung  Bothwells  von  Maria  abwendete, 
Ferner  könne  es  für  erwiesen  angesehen  werden,  dafe  Bothwell  Maria  mit 
ihrer  Einwilligung  geraubt  habe,  sie  daher  nicht  sein  ohnmächtiges  Opfer  ge- 
wesen sei  und  dafs  ihre  leidenschaftliche  Liebe  sie  zu  dem  verhängnisvollen 
Schritt  verleitet  habe.  Zugleich  hatte  Ph.  mit  Kervyn  de  Lettenhove 
wiederholt  eine  Polemik  auszufecbten,  der  auch  eine  kleine  Arbeit  beisteuerte.^'/ 
—  Burns-Begg^*)  gab  eine  Geschichte  des  Schlosses  Lochleven  heraus, 
das  in  der  Geschichte  Marias  eine  Rolle  spielte.  Das  Buch  ist  indes  im 
wesentlichen  eine  Übersetzung  von  Nau  (ed.  Stevenson.)  —  Schliefslich  be- 
merke ich,  dafs  die  Hamilton  Papers  ^^)  einige  Briefe  vom  Erzbiscbof  John 
Hamilton  enthalten,  welche  zur  Geschichte  Marias  gehören.  —  Dafs  Thomas 
Percy,  der  7.  Graf  von  Northumberland  wegen  seiner  Anhänglichkeit  an 
Maria  und  wegen  Teilnahme  an  einer  Verschwörung  hingerichtet  wurde,  ist 
bekannt.®*) 

IHe  ersten  Stuarts.  Jakob  L  Über  die  Geschichte  der  StnarU 
im  allgemeinen  ist  nur  das  Werk  von  Inderwick®*)  zu  verzeichnen,  das 
auch  die  Regierung  Karls  IL  und  Jakobs  II.  umfafst.  Vf.  beherrscht  seinen 
Stoff  völlig,  wenn  er  auch  nichts  neues  bringt-,  wenigstens  gilt  dies  inbezng 
auf  Jakob  L,  über  den  allerdings  nach  Gardiner  schwer  sein  dürfte,  iienes 
oder  besseres  zu  bieten.  Das  Buch  wird  die  Sympatbieen  für  die  Stuarts,  die 
merkwürdigerweise  in  jüngster  Zeit  in  höheren  Kreisen  zur  Mode  geworden 
sind,  abkühlen.    —    Law®*)   brachte  nach   mehrjähriger  Pause  den  2.  Band 


heit  a.  d.  'Bttckantworf  PhilippsoiiB  (N.  5  a.  6.)  —  78)  Baron  de  Keryyn  de  Letten- 
hove, La  fete  de  la  ToosBaint  &  Fotheringay:  ib.  188S,  Febr.  —  79)  Bobezt  Baroi- 
Begg,  Eist,  of  Lochleven  Castle.  Kinrofa,  Barnet  |[Ath.  I,  565.]|  —  80)  W.  Fräser, 
The  Hamilton  Papers.  (The  Manascripts  of  the  Dnke  of  Hamilton.)  (=  «Eleventh  Bepoit 
of  Historical  Mss.  Gommission.  Part  VI.')  London,  Stationery  Office.  |[Ath.  II,  S49; 
Bdinb.  BN.  347,  S.  257.]|  —  81)  8.  No.  26.  —  81»)  X  Walt  Frieden sb arg»  Mirii 
Btaart:  N.  Platarch.  Bd.  12.  Leipzig,  Brockh.  M.  6,00.  —  82)  F.  A.  Inderwick,  Side  Hgkti 
on  the  Stuarts.     London,  Sampaon  Low.     Sh.  IS.     |[Ath.  1S89,  2.  Febr.]|  —  8S)  B.  Law, 


{49B.    England  leit  1485.    Mangold.  111,136 

seiiier  Hof-  und  Palastgescbichte,  welche  sich  auch  mit  der  politischen  Ge- 
schichte berflhrt  —  Von  einer  neuen  Bacon* Biographie ^^)  abgesehen,  ist 
aDes  andere  Spezialontersachangen  gewidmet  So  wirft  der  dänische  Jesuit 
Plenkers"')  die  Frage  auf,  ob  die  Gemahlin  Jakobs  I,  Anna  von  Däne- 
maik,  wirklich  zum  katholischen  Glauben  fibergetreten  sei?  Er  bringt  ans 
ongedrockten  Hss.  des  Kopenhagener  Archivs  die  merkwfirdige  und  lange 
Brantfahrt  Annas  und  dann  ffinf,  in  verschiedenen  Sprachen  verfafste  Be- 
richte Aber  die  Krönung  und  Thronbesteigung.  Dann  bespricht  er  die  Kon- 
version Annas,  bei  welcher  die  Hauptrolle  der  schottische  Jesuit  Robert 
Abercromby  spielte,  dem  es  gelungen  war,  bis  an  den  Hof  vorzudringen.  Der 
Übertritt  wurde  zum  Teil  durch  die  Konversion  des  dftnisch-lutherischen  Hof- 
predigers  zu  dem,  der  Königin  unsympathischen  Kalvinismus  veranlafst;  auch 
mag  die  Erinnerung  an  ihren  Jugend-Aufenthalt  bei  einer  deutsch-katho- 
lischen Prinzessin,  wahrscheinlich  der  Tochter  Kaiser  Maximilians  H.,  Elisa- 
beth, Gemahlin  Karls  IX.  von  Frankreich,  mitgewirkt  haben.  Auch  nachdem 
Jakob  L  König  von  Grofsbritannien  geworden  war,  verleugnete  Anna  ihren 
Ghiubenswechsel  nicht,  welchen  auch  das  Breve  Klemens'  YHI.  an  Anna, 
datiert  Rom  28.  Januar  1605,  verborgt.  Dagegen  steht  allerdings  fest,  dals 
die  Königin  auf  ihrem  Sterbebette  (2.  März  1619)  die  Worte  sprach:  ^Ich 
verzichte  auf  die  Mitwirkung  der  Heiligen.'  Doch  wird  diese  Äufserung  bis 
jetzt  nur  durch  eine  protestantische  Quelle  verbfirgt,  steht  daher  nicht  aber 
allen  Zweifel  erhaben.  —  unter  den  englischen  Kritikern  hat  Ward  die 
Meinung  Plenkers  aufs  entschiedenste  bek&mpft  Femer  weist  Ref.  auf  das 
von  Blifs  (in  der  EHR  1889)  mitgeteilte  Bruchstfick  eines  Schreibens 
des  Papstes  Paul  Y.  hin,  in  welchem  der  Papst  seine,  durch  den  un- 
beständigen Charakter  Annas  begrfindeten  Zweifel  an  ihrer  katholischen  Ge- 
sinnung ausdrückt  und  bemerkt,  dab  die  englischen  Katholiken  auch  dann 
wenig  von  ihr  hoffen  dürften,  wenn  sie  wirklich  katholisch  geworden  sei.  — 
Über  die  angebliche  Teilnahme  des  Jesuitenpaters  Gamet  an  der  Pulverver- 
schwörang  liegen  zwei  kleine  Aufsätze  vor.® ^)  Einer  rflhrt  von  Gardiner^^) 
her,  der  zwei  bisher  unbekannte  Erklämngen  Gamets  (dd.  9.  und  10.  März 
1606)  veröffentlichte,  in  welchem  dieser  der  üntersuchungskommission  gegen- 
über als  Beweis  seiner  Unschuld  seine  Beziehungen  zu  Gatesby  und  Tesimond 
(Greenway)  und  seine  Unterredungen  mit  denselben  in  Bezug  auf  die  Anklage 
offen  darlegt.  —  Drei  weitere  Arbeiten  beziehen  sich  auf  auswärtige  Ge- 
schichte.®«-*^) —  Sir  Horace  Vere,«*)  geb.  1665,  Broder  des  oben  er- 
wähnten,   nahm  Teil   an   der  Eroberung   von  Sluys  und  wurde    Nachfolger 


Hittorj  of  Hampton  Court  Palace.  Toi.  II.  Stuart  Times.  London,  BeU.-Son.  4*.  Sil.  21. 
—  84)  Nichol,  fiaeon.  Part  L  The  lifo.  (=  Fhilow>phical  Glawic.)  Edinburgh,  Black- 
woods. Sh.  3,6.  |[Ath.  2,  142.]|  •—  S5)  A.  W.  Plenkera,  S.  J.,  Er  Frederick  IIb 
Bitter  Anna,  Dronning  af  Storbritannien,  gaaet  oyer  tU  KatholiciBmen?  Kopenhagen,  Abdruck 
VOM  »HinoriBk  Tidtkrift  (6  R.  N.  I.)  8.  25.  |[St.  M.  L.  35,  872—390  und  491— 504;  EHR. 
1888,  Bd.  I,  2,  8.  795/6  (Ward);  HJb.  9,  578.]|  —  86)  X  H.  Pollen,  Father  Henrj 
Ganet  and  the  gnnpoirder  plot:  TheMont.  Mai.  —  87)  Sam.  B.  Qardiner,  Two  deda- 
ntioDB  of  Qamet  relating  to  the  Ganpowder  Plot:  EnglHiatR.  3,  S.  510/9.  —  88)  X 
C.  Qrtlnhagen,  8chleBiBcheB  aaa  London.  OeBandtBchaftaberichte  den  Anfang  d.  30j.  Kriegea 
betr.:  Zt  d.  Ter.  f.  Gesch.  a.  Alt.  BchlesienB.  21.  —  89)  X  Monrek,  Bericht  über  d. 
B«iBe  nach  England  and  d.  Aufenthalt  in  London,  Cambridge  u.  Oxford:  SB.  d.  böhm.  Ges. 
d.  WiBB.  Phil,  hiat  Kl.  1887,  8.  140-54.  Bringt  auch  einige  Bohemica  aus  Oxford  fllr 
1  Zeit  Jakobs  I.  n.  aeines  SchwiegerBohnes,  d.  Winterkoniga.  —  90)  X  Schreiben  Königs 
Jtkob  L  Y.  England  an  d.  Pfalsgraf  Wolfgang  Wilh.  (1611,  1.  Juni):  Zt.  d.  Bergischen 
Geadu  Ver.     1888.  —  91)  Vgl.  N.  37.  —  92)  Vgl.  N.  80.  —  93)  Dircks,  Autobiography 


111,136  i49B.     Englud  Mit  1486.    Mangold. 

seines  Bruders  als  Statthalter  von  Briil  (1616).  Anfiangs  des  SQj.  Krieges 
schickte  ihn  Jakob  mit  Trappen  nach  der  Pfalz,  wo  er  von  Tilly  zur  Ober- 
gabe von  Mannheim  gezwungen  wurde.  Karl  I.  machte  ihn  später  zum  Lord 
Yere  von  Tilbury  und  Master  of  the  Ordnance  (1629);  schlielslich  kämpfte  er 
im  Bfirgerkrieg  unter  Essex.  —  Briefe  Jakobs  L  und  der  Königin  Anna  an 
James  Marquis  Hamilton  bringen  die  Hamilton  Fapers.*') 

Karl  L  Über  dessen  ganze  Regierung  ist  nur  das  oben  (sub  N.  82) 
erwähnte  Buch  von  Inderwick  zu  verzeichnen.  Von  Biographieen  oder 
Autobiographieen  ist  die  bekannte  Lebensgeschichte  des  Lord  Herbert  of 
Gherbury,^')  eines  treuen  Parteigängers  der  Stuarts,  neu  anfgei^  worden. 
Herbert  kämpfte  bekanntlich  von  1615/6  in  den  Niederlanden  unter  dem 
Oranier,  wurde  dann  1618  Gesandter  in  Paris,  wo  er  sieben  Jahre  blieb, 
lebte  dann  litterarischen  Zwecken;  im  Bargerkrieg  wechselte  er  die  Parteien. 

Der  dritte  Marquis  von  Hamilton^  James, ^^)  (1606 — 49)  ging  im 
Auftrag  Karls  mit  einem  Hülfskorps  nach  der  Pfiüz,  verband  sich  dann  mit 
Gustav  Adolf,  den  er  bei  Breitenfeld  unterstfitzte  und  befreundete  sieh  aacb 
mit  Leslie,  von  dem  sich  auch  im  Archiv  der  Hamiltons  eine  Beschreibong 
der  Schlacht  von  Lützen  vorfindet  Vor  dem  Ausbruch  des  Bflrgerkrieges 
vermittelte  er  als  Bevollmächtigter  Karls  bei  den  Covenantem,  kommandierte 
1639  flänf  königstreue  Regimenter,  wurde  als  Belohnung  ftlr  seine  Anhäng- 
lichkeit 1643  zum  Herzog  von  Hamilton  erhoben,  aber  1643  bei  Preston 
von  Cromwell  geschlagen  und  gefangen  genommen,  1649  enthauptet  Seine 
nunmehr  veröffentlichte  Korrespondenz  ist  zum  grofsen  Teil  schon  frfiher,  eo 
von  Gardiner,  benutzt  worden.  —  Sein  Bruder,  William  H.,  hielt  es  zuerst 
mit  dem  Parlament,  später  mit  Karl,  erlag  dann  seinen  bei  Worcester  er- 
haltenen Wunden. 

Die  Tagebücher  und  Familiengeschichte  des  Sir  /.  Oglander^^)  sind 
gleichfalls  oft  zitiert  und  benutzt  worden,  doch  mangelte  es  bisher  an  einer 
verläfslichen  Ausgabe.  Die  neue  rflhrt  von  W.  H.  Cope  her,  dessen  Arbeit 
Lang  edierte.  Die  angesehene  Familie  der  Oglanders  stammt  aus  der  Nor- 
mandie,  von  wo  sie  unter  Heinrich  I.  einwanderte ;  der  Name  ist  korrumpiert 
aus  'Orgbuder',  dem  Namen  eines  Schlosses  in  der  Normandia  Der  Yi 
dieser  Tagebftcher  bekleidete  unter  den  Stuarts  als  Sheriff  von  Hampshire 
eine  einflufsreiche  SteUung  und  war  speziell  auf  der  Insel  Wigbt  als  reicher 
Gutsbesitzer  angesehen.  Im  Bfirgerkrieg  hielt  er  es  mit  Karl  L,  wie  er  es 
auch  mit  dessen  Vater  gehalten.  Wegen  seiner  Gesinnung  ward  er  eine 
Zeit  lang  in  London  ge&ngen  gehalten.  Nach  dem  Sturz  der  Republik  er- 
lebte er  noch  den  Besuch  Karls  H.  auf  Wight  und  starb  erst  1665.  Seine 
Memoiren  bieten  mehr  Material  zur  Kultur-  und  Verwaltungs-Geschichte, 
als  zur   politischen  Geschichte,  müssen  indessen  auch  hier  genannt  werden. 

£inen  interessanten  Beitrag  lieferte  Althaus,^^')  der  über  die  Schick- 
sale des  nach  England  verschlagenen  deutschen  Dichters  und  Staatsmannes 
Weckherlin  neue  Quellen  aufdeckte.  Bisher  war  (nach  Rye:  England  as 
Seen  by  foreigners  in  the  Days  of  Elisabeth  and  James  L,  1865)  nor  soviel 
bekannt,  dafs  Weckherlin  thatsächlich  längere  Zeit  in  England  geweilt  nnd 


of  Edw.  Lord  Herbert  of  Cherbory.  (15S2— 1648.)  London,  W.  Scott  IS"".  Sh.  1.  i[VgI. 
Ac.  Bd.  38,  S.  169,  207  n.  224.]|  Vgl  JB.  1886,  IH,  171"  u.  1887,  Ui,  195«.  -  U) 
S.  N.  80.  —  95)  W.  H.  Long,  The  Oglander  memoirs:  extnct  from  the  ms.  of  Sir 
J.  Oglander  of  NumTell,  lale  of  Wight,  Depaty-Govemor  of  Portamonth  and  Depaty  Lieato- 
nant  of  the  Isle  of  Wight.  1696—1648.  London,  Beeyea-Tamer.  4^  Sh.  10,6.  |[Ath.  2, 
187,  226  a.  260.]|    —   96)  Fr.  Althaas,  Beitrage  a.  Gesch.  Georg  Bodolph  Weekherliu: 


il9B.    England  seit  U85.    Mangold.  111,137 

die  Hofdame  der  Pfiüzgrftfiii  Elisabeth,  (Tochter  Jakobs  I),  Elisabeth  Dadley 
Terebrt  habe:  Althans  weist  nan  nach,  dafs  W.  schon  1616/9  in  England 
weilte,  wohin  er  wahrscheinlich  im  Gefolge  des  wflrttembergischen  Gesandten 
Bawinckbansen  gekommen  sei;  das  zweitemal  kam  er  c.  1624;  doch  bringen 
die  Calendar  of  State  Fapers  erst  vom  J.  1628  an  Nachrichten  Ober  W. 
Zanftchst  bekleidete  er  die  Stelle  eines  Unterstaatssekretftrs,  erhielt  aber  zu- 
folge der  parlamentarischen  Krise  keine  Bezahlung.  1629  wurde  er  dem 
enten  Staatssekretär  Lord  Dorchester  beigesellt,  welches  Amt  er  auch  nach 
dem  1632  erfolgten  Tode  desselben  behielt  1684  verhandelte  er  mit  Oxen- 
Btjerna,  der  damals  in  London  weilte.  1636  worde  er  quasi  vortragender 
Bat  in  unmittelbarer  Umgebung  Karls  und  hatte  speziell  ttber  die  auswärtigen 
Beziehongen  zu  berichten,  auch  die  Übersetzung  der  einschlägigen  Dokumente 
ZQ  besorgen.  Unter  den  vom  Langen  Parlament  angeklagten  Beamten  findet 
sieh  sein  Name  nicht.  Im  Febrnar  des  J.  1643  trat  er  auf  die  Seite  des 
Parlaments  Aber,  welches  ihm  im  ^Secretary  for  foreign  tongues'  eine  Stelle 
anbot,  in  Welcher  er  288  Pfd.  Gehalt  bezog.  Im  J.  1649  wurde  er  von 
Milton  ersetzt,  dem  er  auch  die  Dokumente  flbergeben  mufste.  Aber  schon 
1652,  9.  März  finden  wir  ihn  abermals  als  auswärtigen  Sekretär,  da  der  er- 
blindete Milton  seiner  An^be  nicht  entsprechen  konnte.  W.  starb  den 
13.  Februar  1653.  Anf  einem  Kupferstich  von  Faitom  wird  er  'Licenser 
of  the  Press'  genannt,  als  solcher  oblag  ihm  die  Oberaufsicht  Aber  die  offi- 
ziellen Zeitungen  der  Republik. 

Althaus*^)  gedachte  auch  eines  zweiten  Deutschen,  Hr.  Oldenburgs^ 
der  Bremen  am  Hofe  Gromwells  vertrat  und  zu  Milton  und  später  Newton 
io  frenndschaftlichen  Beziehangen  stand;  doch  gehört  dieser  Aufsatz  mehr  in 
das  Gebiet  der  Knlturgeschichte  (s.  unten  N.  647.)  —  Fischer^^)  'hat  zur 
ersteren  Arbeit  von  Althaus  einen  Nachtrag  geliefert,  indem  er  aus  dem 
VL  Report  der  Hist  Mss.  Commission  (1877)  mehrere  auf  Weckherlins 
Laufbahn  Bezug  nehmende  Daten  veröfPeütlichte.  Darin  findet  sich  manches 
über  die  Verhandlungen  mit  Frankreich  (1637)  und  über  die  Gesandtschaft  des 
Gf.  Onate  (1636);  wir  erfahren  femer,  daCs  sich  Karl  im  J.  1638  zwei  Monate 
iiiiidarch  weigerte,  den  polnischen  Gesandten  za  empfangen  etc. 

Der  letzte  Beitrag  biographischer  Natur  rührt  von  Hosmer^^)  her. 
Sein  Held  ist  der  jüngere  Vane^  der  1635  nach  Massachussets  emigrierte, 
dort  zum  Gouverneur  erwählt  wurde  und  später  einer  der  Führer  des 
Langen  Parlaments  wurde.  Hosmer  befafst  sich  nur  mit  dem  ersten  Abschnitt 
der  Lebensgeschichte  Vanes. 

Über  das  umfangreiche  Werk  von  Adams  ^^®)  hat  Ref.  keine  einzige 
Kritik  zu  Gesicht  bekommen.  —  Was  nun  folgt,  gehört  in  das  Bereich  der 
Spezialnntersuchnngen.  Nutt^^^)  weist  darauf  hin,  dafs  Evelyn  in  seinem 
Tagebuche  die  zwei  Einfälle  von  Hamilton  (1648)  nnd  Karl  U.  (1651)  ver- 
wechselt habe  nnd  mahnt  selbst  Bemerkungen  zeitgenössischer  Geschichts- 
schreiber gegenüber  zur  Vorsicht.  —  Gardiner'®*)  bringt  eine  kleine  Er- 
gänzung zu  seinem  im  letzten  JB.  besprochenen  Aufsatz. 


AZg.  Beüage,  N.  144.  —  97)  id.,  £.  deotacher  Freund  Miltons  n.  enter  Sekretär  d.  kgl. 
GeaellMhaft;  ib.,  N.  229,  230  n.  233.  —  98)  H.  Fischer,  Beiträge  £.  Biogr.  Weckherlii'i : 
ib.f  N.  ISS.  —  99)  J.  K.  Hoamer,  The  life  of  yoang  Sir  Harry  Yane,  govemor  of  the 
MiBMchoaetta  Bay  and  leader  of  the  Long  Parlament.  London,  Sampson  Low.  500  S.  Sh.  15. 
[The  Nation,  1889,  2.  Mai;  Ath.  1889,  5.  Jan.]|  —  100)  X  W.  H.  D.  Adams,  Withe 
King  (Charlea  I)  of  the  17th.  Century.  2  toIs.  London,  Bedway.  Sh.  21.  —  101)  Q. 
>'att,   A  paaaage    in    Eyelyns    diary:    EnglBiatE.  3,  S.  521.  —  102)  S.  B.  Gardiner, 


111,138  i^9n.    Engkfid  leit  i486.    Mangold. 

Bürgerkrieg.  An  der  Spitze  dieses  Abschnittes  moTs  das  Erseheinea 
der  langerwfinschten ,  modernen  Ansprüchen  entsprechenden  Ausgabe  ton 
Cläre ndon's  grofsem  Werke^<>')  begrOfst  werden;  das  Lob  hiefEür  gebobrt 
Macray.  —  Der  reue  Bd.  der  von  Hamilton  ^o*)  edierten:  ^Oalendar  of 
State  Papers*  umfalst  die  Zeit  vom  Janoar  1644  bis  gegen  Ende  dieses 
Jahres,  etwas  ttber  10  Monate.  Der  Bd.  enthält  relativ  mehr  Dokumente,  ik 
seine  Vorgänger.  Die  abgedrackten  Urkk.  serfallen  in  drei  Grappen.  1) 
Tagebflcher  nnd  verwandte  Aufzeichnungen.  2)  die  Korrespond^iz  zwischen 
dem  Ansschnb  des  Parlaments  nnd  den  Ftthrem  der  Armee  und  31  Berichie 
der  letzteren.  Die  letztgenannten  erregen  das  meiste  Interesse,  liefern  aber 
zugleich  den  Beweis,  dab  sich  die  Gener&le  am  leichtesten  irrten.  Die 
Hauptpunkte  betreffen  die  kriegerischen  Ereignisse  von  Nasebj,  Belagerong 
von  York,  Schlacht  von  Marston  Moore  und  den  Kampf  an  der  BrOcke  von 
Cropredy  und  jenen  bei  Lostwithiel.  —  Von  Gilberts  grobem  Werke^^^^) 
ist  Bd.  4  erschienen,  welcher  die  irischen  Ereignisse  vom  Oktober  1644  bis 
Juli  1645  umfabt  und  deren  Leiter  Lord  Inchiquin,  Monro,*ölamoi|$aB, 
Rieh.  Bellings  und  der  päpstliche  Nuntius  Rinuccini  waren,  üngedmcktes 
Material  bringt  Vf.  speziell  über  die  Sendung  R.  Bellings  bei  —  Ober  die 
Schlacht  von  Newbury  (1640,  28.  August)  zwischen  Karl  und  den  Schotten 
handelte  Glepham.i<^<^)  —  Holmes^^^^)  und  Wildridge^<^^)  brachten  gleicb- 
falls  Beitrage  zur  Kriegsgeschichte,  letzterer  auch  ungedrucktes  Material  Aber 
die  Ereignisse  in  der  Umgebung  von  Hüll 

Wir  sind  nunmehr  bei  der  eigentlichen  Cromu^e Z/-Litteratar  ange- 
langt. Zunächst  verzeichne  ich  die  neuerschienenen  Biographieen.  Als  weitaas 
die  beste  Arbeit,  fast  in  jeder  Beziehung  gelungen,  ohne  gerade  neues  zn 
bieten,  darf  das  schöne  Buch  von  Harri son  ^^^)  vorangestellt  werden.  Nar 
die  ökonomische  Einteilung  des  Stoffes  labt  zu  wOnschen  flbrig;  doch  liegt 
dies  Obel  teilweise  schon  in  der  Wahl  des  Stoffes.  Auch  wurde  der  Vf. 
durch  den  engen  Rahmen  der  ^Sammlung  von  12  Staatsmännern*,  in  welcher 
sein  Werk  erschien,  überaus  eingeschränkt.  Er  beginnt  sofort  mit  der 
Familien-  und  Jugendgeschichte  seines  Helden,  ohne  vorher  Aber  Puritanismns 
und  den  Verfeissungsstreit  etwas  mitzuteilen;  erst  Kapitel  VL  giebt  wenigstens 


Note  on  Gharle»  I.  snd  the  Earl  of  Gltmorgan :  ib.  B.  125/6.  Vgl.  JB.  18S7,  UI.  195,  N.  69.  — 
103)  Clarendon,  History  of  the  rebellion  and  ciTÜ  wart  of  Bngland.  Ed-byW.  D.  Maeraj 
6yo1b.  Oxfoid,  Clarendon.  Sh.46.  |[Ath.  2,  808.]| —104)  W.D.  Hamilton,  Calendanof  State 
Papers.  Domeatic  Seriea  of  the  reign  of  Charlea  I.  Vol.  19.  1644.  (=  Eecord  Office 
Publications).  London,  Eyre-Spottiswood.  Sh.  15.  |[Ac.  2,  411  (Oardiner).]]  —  1(^) 
J.  T.  Gilbert,  Hiatory  of  the  Irish  Confederation  and  the  war  in  IrelandL  Toi.  IV- 
(»  Printed  for  Bobacribert).  London,  Quaritch.  4®.  AUe  4  Bde.  Sh.  168.  |[Ac  10.  Bd., 
33,  S.  180  (Gardiner)  a.  1889,  No.  888.]|  —  106)  X  J«m.  Clepham,  The  BatÜe  of 
Newbum:  Monthly  Chronicle  of  North-Cduntry  Lore  and  Legend  18,  (Ang.)  —  107)  Bich. 
Holmea,  The  Sieges  of  Pontefract  Caatle.  1644/8.  Pontefract  |[Ac.  34,  S.  117.]  D. 
Vf.,  e.  fUr  seine  Vaterstadt  begeisterter  Dilettant,  schildert  d.  Belagerang  nach  d.  TagelnclL 
d.  Nathan  Brake  aafa  nmatändlichate.  D.  Barg  wurde  dreimal  —  mit  UnterbrechmiteB  " 
belagert  —  108)  Tindall  Wildridge,  The  Hall  Lettera.  Frinted  from  a  CoUection  of 
Original  Documenta  fonnd  among  tbe  Borough  ArchiTOs  in  the  Town  Hall,  Hall.  Holl, 
Wildridge-Co.  1884.  |[Ath.  2,  217.]|  Enthalt  Briefe  u.  Korreapondenien  seit  d.  Zeit 
Heinrichs  d.  Achten  bis  in  d.  neueste  Zeit.  D.  meisten  Briefe  rühren  indes  y.  Sir  Jobn 
Hotham  u.  Walter  Norton,  Sherüfs  y.  Lincolnshire  her  u.  umfassen  d.  Jhh.  1643/5.  Ib- 
teressant  sind  auch  d.  Briefe  d.  Puritaners  Pergrine  Pelham  aus  Hall.  —  109)  Pi^ 
Harrison,  Oliyer  Cromwell.  (=  <Twelwe  English  Statesmen'.  No.  3).  London,  MacmiUsB. 
VUI,  228  S.  Sh.  2,6.  |[EnglHistB.  1889,  S.  370  (Boase);  Ac.  II,  48  (Oardiaer); 
HJb.  S.  777    u.    1890,    I,    S.  23;  HZ.  63,   487  (Herrlich);    Ath.  I,    89;   CBl.  Ko.  39 


{49B.    England  seit  1486.    Mangold.  111,139 

die  Zeit  Tom  ersten  bis  zam  zweiten  Bürgerkrieg  and  zwar  musterhaft.  Am 
aUergelongensten  dflrfte  Kapitel  10  sein,  welches  die  Entwicklung  des  Pro- 
tektorats giebt.  Die  letzteren  Partieen,  wie  besonders  Kapitel  18  (^Aus- 
wärtige Politik*)  sind  wegen  Raummangels  übers  Knie  gebrochen.  Die  Be- 
orteilnng  Cromwells  hat  die  Kritik  einstimmig  als  treffend  anerkannt. 
Obwohl  von  aufrichtiger  Bewunderung  für  seinen  Helden  ergriffen,  verftllt 
H.  doch  nicht  in  den  durch  Carlyle  eröffneten  hero-  worship :  sein  Urteil  ist 
mafsvoll  und  frei  von  Voreingenommenheit.  H.  bezweifelt  nicht  die  Auf- 
richtigkeit der  tiefen  Religiosität  Cromwells,  von  dem  er  sagt,  dafo  seit  Ludwig 
dem  Heiligen  kein  Herrscher  sich  in  demselben  Grade  des  persönlichen  Yer^ 
kehrs  mit  Qott  bewnÜBt  war,  wie  er-,  aber  dennoch  bleibt  ihm  Cromwell  nicht 
frei  Ton  Unaufrichtigkeit,  Doppelzüngigkeit  und  Intrigue  (s.  bes.  Kap.  6. 
^£r  war  weit  davon  entfernt,  ein  wahrer  Israelit  ohne  Falsch  zu  sein.  Wahr^ 
scheinlich  hatte  er  sich  eingeredet,  dafs  Überlistung  des  Gegners  in  der 
Diplomatie  eben  so  gut  erlaubt  sei,  als  eine  Kriegslist.  Die  Gewohnheit,  im 
Lfl^er  Tor  seinen  Soldaten  zu  predigen,  hatte  in  Cr.  eine  salbungsvoUe,  leiden- 
schaftliche Manieriertheit  entwickelt'.  Als  Staatsmann  entspricht  Cr.  (nach  H.) 
dem  modernen  Begriff  eines  Opportunisten,  der  sich  lediglich  durch  die  je 
augenblickliche  Sachlage  bestimmen  Iftfist,  welcher  Auffassung  der  beste  Kenner 
dieser  Epoche,  Gardiner,  beistimmt;  Cromwell  war  also  durchaus  kein 
Doktrin&r  oder  Theoretiker.  Sodann  verficht  H.  aufis  entschiedenste  die 
These,  dafs  Gr.  kein  prinzipieller  Gegner  der  Monarchie  gewesen  sei,  (womit 
fibrigens  auch  die  übrigen  neueren  Historiker  übereinstimmen).  Er  war 
iimner  nur  mit  der  Erfüllung  seiner  momentanen  Aufgabe  beschäftigt  und 
ist  daher  der  Gedanke,  als  h&tte  er  schon  frühe,  wenigstens  seit  1645  an 
die  Aufrichtung  eines  persönlichen  Regiments  gedacht,  abzuweisen.  Erst  als 
er  einsah,  daÜB  die  Rettung  der  parlamentarischen  Freiheiten  und  Sicherung 
der  Gewissensfreiheit  nicht  ohne  Zerstörung  der  Monarchie  zu  erreichen  war, 
—  also  erst  seit  Anfang  1648  — ,  wandte  er  sich  von  Karl  definitiv  ab,  und 
ist  entschlossen,  ihn  zu  opfern.  Über  die  Stellung  Cromwells  zu  den  Par- 
lamenten ftufsert  sich  H.  gleichfalls  zutreffend;  er  wai:  kein  prinzipieller 
Gegner  des  parlamentarischen  Systems,  wollte  und  versuchte  auch  wiederholt, 
mit  dem  Parlament  zu  regieren,  war  aber,  da  ihm  zum  Parlamentstaktiker 
so  ziemlich  alles  fehlte,  nicht  imstande,  mit  demselben  auszukommen  und  sich 
mit  den  'gottseligen  Heiligen'  zu  verständigen.  Als  er  dann  erkannte,  dafs 
das  parlamentarische  System  zu  einer  Herrschaft  des  intoleranten  Presby- 
terianismus  führen  würde,  griff  er  selbst  zur  Gewalt,  nur  um  sein  Ziel :  ^eine 
verantwortliche  Regierung  ohne  Anarchie,  Gewissensfreiheit  ohne  Intoleranz' 
(etc.  S.  102)  zu  erreichen.  Was  endlich  Cr.  als  Feldherrn  betrifft,  erscheint 
er  H.  gleichfalls  im  gewissen  Sinn  als  Opportunist.  Strategisch  machte  er 
viele  Fehler-,  weitaassebende,  grofsartige  Feldzagspläne  waren  nicht  nach 
seinem  Geschmack.  Im  gegebenen  Moment  aber  übertraf  er  an  Energie, 
Selbstbeherrschung,  Vorsicht  und  Geistesgegenwart  weitaus  alle  seine  Rivalen 
und  Feinde.  —  Ein  Anonymus  ^^^)  berichtigte  einen  kleinen  Fehler  Harri- 
sons,  der  Sir  Payne  Gallwey  auch  zu  den  Verwandten  Cromwells  rechnet.  — 
Von  der  unentbehrlichen  Ausgabe  der  CromwelFschen  Briefe  und  Reden  (von 
Carlyle  1*^)    sind    billige    Shilling -Ausgaben    erschienen,    —    Das    schöne 


(Basch).]!    —    HO)  1  Deacendant    of  Cromwell,    The   life   of  Ol.  Cromwell:    Ath. 
Na  S167,  18S8,  S.  86/6.  —  111)  Thom.  Carlyle,  Cromwells  Letters  and  Speeches  elaci- 


111,140  §49B.    BngUud  Mit  1485.    Mangold. 

Lebensbild  Cromwellfl  Ton  Faalis  Meisterhand  ist  nunmehr  anch  ins  Eng- 
lische übersetzt  worden.  ^i>)  Eine  andere  biographische  Skizze  rtthrt  von 
Firth^is)  her,  der  seiner  Arbeit  eine  fünf  Spalten  lange  Bibliographie  bd- 
schiols,  aas  der  nnr  die  jüngst  erschienenen  Werke  von  Broseh,  Picton  ond 
Harrison  fehlen.  —  Von  dem  HOnigschen  Bnch^^^)  ist  Bd.  2  erschienen. 
Der  Bd.  gliedert  sich  in  a)  Zeit  der  Anarchie  1646/8,  b)  Zweiler  Bürgerkrieg 
und  c)  Feldzag  in  Irland  1649 — 50.  Wie  za  erwarten  stand,  sind  dem  Yl 
die  Schildemng  der  rein  militftrischen  Ereignisse  besser  gelangen,  als  die 
politischen  Partieen  seines  Werkes  and  namentlich  jene  des  L  Bandes.  Be- 
sonders gnt  entwickelt  sind  die  Gründe,  anf  welchen  Gromwdls  Grülse  sls 
Beitergeneral  beraht  —  Vom  Standpunkt  der  Geschichtswissenschaft  kann 
aber  das  Urteil  über  die  HOnigscbe  Biographie  doch  nor  angünstig  laaten, 
worüber  Ref.  die  sehr  eingehenden,  eine  groüse  Menge  von  teilweise  ▼e^ 
bluffenden  and  ärgerlichen  Fehlern  aufdeckenden  Referate  von  Herrlich  nad 
Bosch  einzusehen  bittet  Dagegen  hat  der  englische  Kritiker  Oman  merk- 
würdigerweise nicht  so  streng  geurteilt,  wobei  er  freilich  vorwi^nd  die 
militärgeschichtliche  Seite  des  Werkes  ins  Auge  fafste.  In  Wirklichkeit  ist 
Hönlg  viel  za  stark  von  Carlyle  abhängig,  während  er  Gardiner  und  die 
neueren  englischen  Forschungen  ganz  vernachlässigt  An  Berichtigungen  konnte 
es  daher  nicht  mangeln.  —  Peacock^'^)  brachte  einen  bisher  unbekannten 
Brief  Cromwells  (aus  dem  Record  Office)  zum  Abdruck.  (Dat  von  West- 
minster,  6.  Februar  1648,)  in  welchem  jener  einen  Parteigänger  William 
Lincoln  dem  Earl  von  Manchester  empfiehlt  — Vorbergs  kleine  Arbeit,^^*) 
im  Tone  eines  populären  Essays  gehalten,  ist  meistens  aus  Dahlmann  ond 
Merle  d'Aubignö  zusammengeschrieben  und  im  ganzen  wertlos.  —  Rofs,^^^ 
bespricht  eine  neu  aufgefundene,  von  der  1888  in  den  Gamden  Misceilany 
aus  Tanners  Papieren  veröffentlichten  Form  etwas  abweichende  Wiedeigabe 
der  scharfen  Replik  des  Earl  von  Manchester  im  Oberhaus  gegen  Cromwell 
(November,  Dezember  1644).  —  Derselbe  Autor,^")  von  Beruf  Major 
und  gegenwärtig  mit  der  Sammlung  des  Materials  für  eine  militärische  Ge- 
schichte des  Bürgerkriegs  beschäftigt,  veröffentlichte  eine  Studie  über  die 
Schlacht  von  Naseby,  in  welcher  er  nachweist,  dafs  das  Parlamentsheer  c 
13,500  Mann  zählte,  darunter  8000  Mann  Infanterie,  während  das  königliche 
höchstens  8000  Mann  zählte,  wovon  ungeföhr  die  eine  Hälfte  Fulsvolk,  die 
andere  Reiterei  war.  (Die  Darstellung  Honigs  ist  danach  zu  verbessern).  *-- 
Eine  graphische  Darstellung  der  Schlacht  bei  Worcester^^*)  enthält  das 
Archiv  des  Marquis  ?on  Abergavenny.  —  Im  Aprilheft  1886  der  Quarterlj 
R.  hatte  Palgrave  einen  Anfeatz  veröffentlicht,  wonach  der  Aufstand 
im  März  1655    vom  Protektor,   behufs  Befestigung   seiner  Macht   künstlich 


tated.  5  toIb.  (=  'Books  for  the  People').  London,  Kegan-Panl.  &  Sh.  1.  |[HJb.  11, 
S.  23.] I  K  andere  Aosgabe  erschien  bei  Boatledge,  au  &  1  Sh.  —  11^)  R.  Pauli,  Olirer 
Cromwell.  Translated.  («  Select  Library  of  Standart  Works).  London,  Bell-Soa.  Sh.  1,6. 
—  113)  C.  fl.  Firth,  OÜTer  Cromwell.  Li:  Stephens  Diction.  of  Nation.  Bibliogr.  RL  13, 
S.  1ÖÖ-86.  —  114)  Frita  Hoenig,  Oliver  Cromwell.  Bd.  2,  fS.  Th.  1646—50).  Bcriii», 
Lackhardt  M.  6,00.  {[EnglHistR.  1889,  S.  671  (Oman);  HZ.  68,  482  (Herrlieh}; 
CBl.  No.  27  ( Busch  ).]|  Vgl.  Jb.  1887,  m,  195,  No.  74.  —  115)  Ed.  Peacock,  A 
Ictter  of  Cromwell:  Ath.  3170,  (28.  JoU),  S.  183.  —  116)  M.  Vorberg,  OUver  Cromwell 
a.  d.  Staarto.  Gotha,  Perthes.  62  S.  M.  1,00.  |[0B1.  No.  29  (Baach).]!  —  117)  Major 
W.  G.  Eofs,  Manchester's  qnarrel  with  Cromwell:  EnglHistR.  8,  S.  519—20.-118) 
id.,  The  battle  of  Naseby:  ib.  S.  668—79.  —  119)  Max  Lytte,  Colleetions  of  tbi  lüiqnest 
of  Abergavenny  and   others.     (=  Historical  Mas.  Commission.     Tenth  report  VI).    London, 


§49B.     BBgUnd  seit  1485.     Mangold.  111,141 

bervorgerafen  worden  sei,  und  erklärte  zagleich  die  Erhebung  als  einen 
schwachen  nnd  mifslnngenen  Ausbrach  einer  schon  seit  1654  bestandenen 
grofsen  Verschwörung  zahlreicher  Boyalisten.  Firth^*<^)  widersprach  diesen 
Auseinandersetzungen,  worauf  Palgrave^*^)  wiederholt  replizierte  und  zu 
beweisen  suchte,  dafs  die  Übertreibung  der  Absichten  und  Httlfsmittel  der 
Royalisten  und  die  Erfindung  von  Verschwörungen  einen  wesentlichen  Zag 
der  Cromwellscben  Politik  bildete.  —  Nun,  an  wirklichen  Verschwörungen 
war  unter  Gromwell  kein  Mangel  und  ebenso  sicher  dürfte  sein,  dafs  selbe 
Cromwell  erwünscht  kamen,  ohne  dafs  er  gerade  notwendig  hatte,  selbe 
herrorzurufen.  —  Ober  die  Geschichte  Irlands  zu  Cromwells  Zeiten  gehört 
die  2.  Auflage  des  Buches  von  O'Hart^»')  und  Mrs.  Field."»)  Letztere 
bat  im  Rahmen  eines  Zeitgemäldes  und  einer  Liebesgeschichte  die  Leiden 
des  irischen  Volkes  geschildert  und  zwar  unter  interessanter  und  gelungener 
Nachahmung  des  Stils  des  17.  Jh.  Obwohl  voll  Sympathieen  für  Irland, 
I&fst  sich  die  Verfasserin  weder  im  nationalen,  noch  im  religiösen  Sinn  yon 
Voreingenommenheit  beeinflussen.  —  Canovas  del  Castillo^*^)  bringt 
Beiträge  zur  auswärtigen  Geschichte  Englands  unter  dem  Protektor  und  weist 
nach,  dafs  die  Anerkennung  Cromwells  und  der  Republik  seitens  Spaniens 
im  Jahre  1649  als  dn  Akt  reiner  Zweckmäfsigkeit  erfolgt  sei,  ohne  Rück- 
sicht auf  jene  Vorurteile,  wie  sie  den  Königen  Spaniens  und  ihrem  Volke  in 
die  Schuhe  geschoben  zu  werden  pflegen.  —  Was  schliefslich  die  Briefe  der 
Braut  Will.  Temples  an  ihren  später  so  berühmt  gewordenen  Bräutigam  be- 
trifft, ^^^)  bieten  selbe  wenig  politische  Neuigkeiten;  doch  erhalten  wir  z.  B. 
gute  Nachrichten  über  die  Austreibung  des  Langen  Parlaments  durch  Grom- 
well. In  anderer  Beziehung  giebt  es  aber  kein  zweites  Buch,  aus  welchem 
man  über  das  soziale  Leben  während  der  Republik  soviel  Belehrung  schöpfen 
könnte,  wie  aus  dieser  Korrespondenz.  Nur  die  Memoiren  von  Lucy  Hut- 
chinson und  Lady  Fanshawe  können  damit  verglichen  werden.  Die  Ver- 
fasserin schrieb  diese-  Briefe  an  ihren  Verlobten  in  stiller  Zurückgezogenheit 
zu  Chiksands  (Bedfordshire).  Sie*  selbst  war  der  Republik  nicht  abgeneigt; 
war  ja  doch  einer  ihrer  Freier  der  junge  (Heinrich)  Gromwell,  den  sie  aber 
aossdüng,  da  sie  schon  seit  1648  sich  insgeheim  mit  William  Temple  ver- 
lobt hatte.  Ihre  Familie,  namentlich  ihr  Vater,  Sir  Peter  Osbome,  früher 
Pächter  des  Königs,  war  royalistisch  gesinnt.  Diese  Briefe,  70  an  der  Zahl, 
bat  vorher  schon  Th.  P.  Courtenay  in  seiner  Biogr.  Temples  (1836)  und 
auch  Macaulay  benützt,  doch  nur  auszugsweise.  Der  Herausgeber  hat  damit 
einen  glücklichen  Griff  gethan.  Das  Buch  erlebte  trotz  des  hohen  Preises 
nach  einander  4  Auflagen. 

Se^tauration,     Karl  IL   und    Jakob   IL    Ober   die  Zeit   der 


Stitkmery  office.  8h.  1,17.  {[Ath.  1,  213.]|  —  120)  G.  H.  Firth,  Cromwell  and  the 
iasnnoctioii  of  1655. ,  Part  2:  EnglHistB.  3,  S.  328—50.  —  121)  Beginald  F.  D.  Pal - 
graT«,  Cromwell  and  the  insurreGtion  of  1655:  ib.  8.  521—39  n.  722—51  n.  Bd.  4  1889, 
S.  110—31.  —  122)  X  J*  O'Hart,  Irish  Landed  Gentry  when  Cromwell  came  to  Ireland. 
2.  ed.  London,  Simpkin.  Sh.  12,6.  —  128)  Mrs.  £.  M.  Field,  Ethne:  Being  a  tmthfal 
hicfcory  of  the  great  and  final  settlement  of  Ireland  by  Oliy.  Cromwell,  and  certain  other 
iwlewortfay  erents.  From  the  Journal  of  Ethne  O'Connor  and  of  Roger  Strandfast, 
Captain  in  fhe  Army  of  Common«  of  England.  London,  Wells  Oardner.  312  8.  Sh.  6. 
|[Ath.  I,  67  u.  598;  Ac.  33,  8.  2l.]|  —  124)  A.  Caneyas  del  Castillo,  Estodios  del 
raiiado  de  Felipe  IV.,  I— n.  Madrid,  TeUo.  1888/9.  |[HZ.  63,  8.  497.]l  D.  hieher  ge- 
böiende  Aufs,  steht  im  1.  Bd.  —  125)  Borofhy  Osborne,  Letters  to  sir  William  Temple. 
1652/4.    Ed.  by  Edm.  Alb.  Parry.     1—4  edit    London,  Grifath-Farran.     326  8.    8h.  21. 


111,142  M^B.    BngUnd  Mit  i486.    Mangold. 

beiden  letzten  Stuarts  ist  zonächst  das  Werk  von  Inderwick**^  anza- 
führen,  der  zar  Regierung  Jakobs  U.  anch  nenes  Material  bringt,  so  nament- 
lich zu  dem  scheufslichen  Geriebtsgang  gegen  die  Anbänger  Moomonths.  Er 
druckt  auch  die  Liste  der  Grescbworenen  aus  den  westlichen  Gra&ehaften  ab. 
Jede  neue  Publikation  yennehrt  nur  die  Flecken,  die  an  Jakobs  Andenken 
haften.  —  Von  der  durch  scharfe  Charakteristik  und  interessante  Nachrichten 
bekannten  Beschreibung  des  Hofps  Karls  11.  und  dessen  Liebschalten,  welche 
Gf.  Grammont^^^  zum  Yerf.  hat  und  bisher  nur  in  wenig  zuverlässigen 
englischen  Übersetzungen  vorlag,  ist  eine  auf  Grund  der  1713  von  Antony 
Hamilton  besorgten  ersten  Ausgabe  sorgftltig  verglichene  und  mit  erläutern- 
den Noten  versehene  Übersetzung  erschienen,  ein  gelungenes  Gegenstück 
zu  Fomerous:  ^Louise  von  Keroualle'.  Von  Biographieen  ist  die  2.  Auflage 
des  im  letzten  JB.  besprochenen  Werkes  aber  Olaverhouse^'^)  und  eine 
Biographie  über  den  Minister  und  Staatsmann  Ashley-Shaftesbuiy  zu  nennen.^'*) 
Neues  Urkk.material  bieten  auch  die  Hamilton  Papers,^'^)  namentlich  der 
letzte  Teil,  welcher  die  Jahre  1660 — 1707  umfafst.  In  erster  Reihe  sind 
sie  für  die  Geschichte  der  schottischen  Kirche  von  Wichtigkeit  und  kflnnen 
diesbezüglich  als  Ergänzung  der  Lauderdale-Papers  dienen.  Will.  Hamilton, 
von  dem  die  Korrespondenz  grOfstenteils  herrührt,  stand  aufser  mit  Lander- 
dale auch  mit  Middleton  und  Bothes  in  Briefwechsel.  Welch  wichtige  Rolle 
er  unter  Jakob  während  der  Revolution  und  unter  Wilhelm  ÜI.  spielte,  ist 
bekannt  —  Auch  die  Familienpapiere  der  Dartmonth^'^)  bergen  nenes 
Material;  diese  Korrespondenzen  stammen  von  drei  Männern,  welche  ausge- 
zeichnete Stellungen  innehatten  und  reichen  von  Karl  IL  bis  ins  letzte 
Viertel  des  18.  Jh. 

Der  Begründer  der  Familie,  Colonel  William  Legge,  war  während  des 
Bürgerkriegs  der  royalistischen  Sache  ergeben  und  wurde  nach  der  Re- 
stauration von  Karl  IL  fürstlich  belohnt.  Seine  Korrespondenzen  mit  Prinz 
Rupert  und  dem  VizekOnig  von  Irland,  Ormond,  sind  besonders  hervorzuheben. 
Seinem  Sohne  Georg  winkte  eine  glänzende  Zukunft.  Er  trat  in  die  Marine, 
avancierte  bis  zum  Admiral  und  erhielt  die  Baronie.  Sein  Briefwechsel  ans 
der  Zeit  vor  und  nach  dem  Sturze  Jakobs  IL  ist  änüserst  wichtig  und  zeugt 
fflr  seinen  edlen  Charakter  und  Patriotismus.  Vor  die  Wahl  gestellt,  ent- 
weder seinem  Lande  oder  Jakob  zu  helfen,  entschloJb  er  sich  fürs  erstere. 
Sein  Verdienst  ist  es  auch  gewesen,  dafs  die  Flotte  so  ruhig  Wilhehn  an- 
erkannte, was  er  dadurch  erreichte,  dafs  er  die  jakobitisch  gesinnten  Offiziere 
entliefs.  Andererseits  gehörte  er  zu  jenen,  welche  von  Wilhelm  HL  unbe- 
dingte Anerkennung  der  Konstitution  forderten.  Man  hat  ihn  anch  den 
zweiten  Warbeck  genannt.  —  Des  zweiten  Earls  v.  Dartmouth  wird  unter 
der  Regierung  Annas   gedacht   werden.  -    Neu   ist  auch  das  Tagebuch  des 


|[£dinb.B.  Bd.  344,  8.  516;  Ac.  8,  197;  Cbnreh  Qnarterly  S.  1989  (No.  64);  Ath.  1* 
721,  761;  AUantic  Monthly,  (Dei.)]|  —  126)  S.  No.  8S.  —  127)  Coont  of  Oramnoat, 
Memoin.  Gontainhig  the  amoroos  luatory  of  the  Engliah  Court  ander  the  fieign  of  Ghario«  IL 
By  Gönnt  Anthony  Hamilton:  Ed.  by  K  Viietelly.  8  yola.  London,  ViMteUy.  88  6h. 
Mit  61  Portraits.  |[Atli.  8,  460.]|  —  128)  M.  Morria,  Graham  of  Clarerhoiue,  Viscoaat 
of  Dondee.  New  ed.  (-»  Engl.  Worthiea).  London,  Longmana.  Sh.  1,6.  ;[Ath.  8«  1887, 
8.  866.JI  Vgl.  JB.  1887,  lU,  198,  No.  96.  —  129)  X  H.  D.  Traill,  The  FSnt  Etfl 
Shafteabory.  1681—88:  ib.  London,  Longmana.  8h.  1,6.  —  130)  Vgl.  No.  80.  —  W) 
£arl  of  Dartmoutha  Maa.  (=:  Bleyenth  B^rt  of  the  fliator.  Haa.  Commiaaion  Appead.  Y.} 
Stationery  Office.  Sh.  8,8.  |[Ath.  8,  169.]|  —  132)  The  Diary  of  Mr.  Juatice  Eoekeby. 
Frinted  from  a  Maa.  in  the  poaaeaaion  of  Sir  Henry  Feeh.     (FriTttely  priated).    |[Ath.  8, 


{49B.    England  seit  1485.     Mangold.  111,143 

J.  Bockeby,^^^)  welches  die  Jahre  1680—97  nrnfabt.  Richter  Bockeby 
war  ein  Boyalist,  wie  mit  wenig  Ausnahmen  seine  ganze  Familie,  einer  der 
SDgesehendsten  in  den  nördlichen  Grafschaften,  deren  Schicksale  ja  auch 
Walter  Scott  verewigte.  Dennoch  schlofs  er  sich  dann  der  Whig-Partei  an 
and  war  für  Wilhehns  Thronbesteigung  thätig.  Das  Tagebuch  bringt  speziell 
Aber  die  ^glorreiche  Revolution*  interessante  und  neue  Daten  und  ist  über- 
haupt fOr  die  erste  H&lfte  der  Regierung  Wilhelms  wichtig.  Interessant  sind 
auch  die  Beispiele  über  die  grofse  Strenge,  mit  welcher  Jakobs  Regierung 
die  Puritaner  verfolgte.  —  Das  Heer  Monmonths  schätzen  neu  veröffentlichte 
Familienpapiere  auf  c.  14,000  Mann.  —  Im  übrigen  sind  neue  Ausgaben 
des  Tagebuchs  von  Pepys^^^^'^)  zu  nennen,  dessen  Daten  durch  die  Darth- 
mouth-Papers  vielfach  bestätigt  werden.  —  Über  die  Publikation  von  Rad- 
cliffe^'^)  konnte  Ref.  nichts  in  Erfahrung  bringen.  —  Das  Buch  von 
Fox^'^)  ist  ein  Neudruck.  —  Ingram  ^^7)  hat  mit  seinem  neuen  Werke 
noch  weniger  Erfolg  erzielt,  als  mit  seinem  im  letzten  JB.  erwähnten.  Die 
gesamte  Kritik  hat  das  Ignorieren  der  Schriften  ans  dem  Gegenlager  und  die 
Veraerrung  von  Thatsachen  gerügt  Insbesonders  hat  er  es  mit  den  Kritikern 
der  katholischen  Zeitschriften  verdorben,  da  er  behauptete,  die  Verfolgungen 
der  irländischen  Katholiken  seien  viel  milder  und  gerechtfertigter  gewesen 
als  jene  der  Protestanten  in  katholischen  Ländern.  Der  zweite  Teil  der 
Arbeit  verficht  die  These,  das  irische  Parlament  sei  zum  Abschlufs  des  Vertrags 
von  Limerick  (1691)  berechtigt  gewesen,  welche  Behauptung  gleichfalls 
Widerspruch  erregte.  —  Der  Aufsatz  von  Zimmermann ^^^)  beruht  auf  0 
Elopps  grofsem  Werke. 

Des  200j.  Gedenktages  der  ^glorreichen  Revolution'  gedachten  O. 
Weber ^'*)  und  M.  Landau;^^<^)  die  Arbeit  des  letzteren  verrät  volle 
Kenntnis  der  einschlägigen  Litteratur,  insbesonders  der  Memoiren.  —  Drei 
Arbeiten,  welche  auch  über  den  Einflufs  Frankreichs  auf  England  Aufschlüsse 
geben,  oder  an  sonstige  englische  Leser  interessieren  dürften,  beschlieben 
diese  Abteilung,  i*^^**) 

Wilhelm  IIL  Über  Wilhelm  ist  die  grofse  Monographie  von  Traill  ^^^) 
zu  verzeichnen,  welche  einen  Teil  der  schon  erwähnten  neuen  ^Staatsmänner- 


S.  1S1.]|  —  183)  S.  FepfB,  Diary.  V^ith  notM  by  Sich.  Lord  Draybrooke.  With 
portrmitt.  6  Tolt.  London,  Boinpiu.  IS®.  Sh.  21.  —  134)  id.,  Diary.  From  Mar.  17  — 
I^oT.  14.  1668.  (=  National  Library).  London,  CasBeli.  18^  D.S.  In  derselben  Aiu- 
gabe  enchienen  auch  weitere  BnichBtttcke  d.  Tagebaches  (so  ▼.  Oktober  1667  bis  März  68 
n.  ▼.  Kot.  1688  bis  i.  Ende  d.  V^erkea).  —  185)  F.  B.  T.  Badcliffe,  A  few  Stuart 
pspera.  (printinK  lettre«  1678—80):  National  Beyiew  No.  65,  Angnat  —  136)  X  Ch.  J. 
Fox,  Early  Fart  of  the  Beign  of  Jamea  the  Seoond.  (=  National  Library).  London,  GaasalL 
IS"*.  B.  6.  —  137)  D.  T.  Ingram,  Two  chapters  of  Irish  history.  1)  The  irish  parliament 
of  Jamea  II.  —  2)  The  alleged  riolation  of  the  treaty  of  Limerick.  (1691).  London,  Mao- 
inillan.  164  %,  Sh.  6.  |[EnglHiatB.  1889,  8.  S77;  Ath.  2,  766;  HJb.  10,  S.  467; 
Ae.  1889,  22.  Joni;  FortnighÜy  B.  1889,  Febr.  Westminst  B.  1889,  Febr.])  —  138)  A. 
Zimmer  mann,  England  n.  d.  übrige  Europa  t.  1660  bis  1714:  StML.  86,  8.  81—60.  — 
1^)  6.  Weber,  Vor  200  Jahren:  DBt.  Febmar—Man.  —  140)  Marc.  Landau,  Z.  £r- 
iuorang  an  d.  6—16.  Nor.  1688:  AZg.  Beug.  No.  818/9.  —  141)  X  0.  Airy,  The 
fligti«h  restoration  aoad  Louis  XIY.  from  the  peace  of  Westphalia  to  the  peace  of  Nimwegen. 
With  maps.  (=  «Epoche  of  modern  history*).  London,  Longmans.  18*.  8h.  2,6.  |[The  Natimi. 
1889,  4.  Apr.]|  .-*  142)  X  Fimüy  BowUa,  Madame  de  Maintenon.  (1686->1719).  London, 
Kegmi  Faul  Sh.  7,6.  [[Ath.  2,  91;  Ao.  Bd.  34.  S.  217.]|  Tgl.  A.  Qeffroy:  Madame  de 
Haintanoa  d'qir^  sa  correspondence.  (Paris,  Hachette).  —  148)  X  Breck  Perkins,  The 
great  QaaAh  (1621--86):  EnglflistB.  3,  8.  478—97.  —  144)  H.  D.  Traill,  William 
the  thiid.    London,  Maenullan.     YIU,  204  8.     |[Ath.  1,  766;  HJb.  8.  777,  HZ.  62,  2,  372.]| 


111,144  M^B.    Engliod  leit  1486.    Mangold. 

Sammlang'  bildet.  Yf.  schreibt  formell  gewandt  and  geistreich;  nenes  bietet 
er  aber  nichts  and  hat,  von  anderen  za  schweigen,  aach  Ranke  nicht  be- 
nutzt Dagegen  zerstört  er  mit  Erfolg  das  darch  Macanlay  geschaffene  — 
Bild  Wilhelms,  wie  er  denn  mit  Glftck  gegen  die  doktrinäre  Aaffsssong  des 
whigistischen  Historiker  kämpft.  Wilhelm  ist  ihm  nicht  der  pratriotische 
König,  der  politische  Philosoph,  fOr  den  er  so  oft  aasgegeben  wird.  Er  war 
nicht  einmal  in  seinem  engeren  Yaterlande  Demokrat,  and  die  heatige  Ent- 
wicklang der  Dinge  wflrde  schwerlich  seinen  Beifiül  finden.  Vf.  schildert 
seinen  Helden  als  der  Yerstellang  nicht  abgeneigt,  voll  Ehrgeiz  and  dem 
parlamentarischen  System  abgeneigt;  dagegen  giebt  er  bereitwillig  za,  dsfs 
seine  Z&higkeit,  Gedald,  seine  Festigkeit  im  UnglOck,  seine  Grofsherzigkeit 
and  Mot  jedermann  Bewnnderang  abnötigten.  —  Eine  zweite  Arbeit  nimmt 
auf  den  Krieg  im  Kontinent  Bezog  ;^^^)  eine  dritte  ist  vorwiegend  kirchen- 
geschichtlicher  Natnr.^^^)  —  Dafs  Rockebys  Tagebach  (bis  1697)  aach 
hierher  gehört,  warde  schon  erwfthnt^^^) 

Anna.  In  erster  Reihe  ist  das  Bach  von  EUiot  za  nennen,  dessen 
Held  der  Schatzkanzler  Godolphin  ist.  Ober  dessen  eigentlichen  Yerdienste 
bis  jetzt  gleichsam  ein  Schleier  aasgebreitet  war.  Kaam,  daüs  einige  Reden 
von  ihm  bekannt  waren ;  er  hinterliefs  keine  Frennde,  keine  Yerteidiger,  nicht 
einmal  ein  gat  —  parlamentarisches  Andenken.  E.  hat  eben  deshalb  einen 
dankbaren  Stoff  erwählt,  indem  er  die  in  staabigen  Archiven  der  Schatz- 
kammer begrabenen  gleichzeitigen  Urkk.  sprechen  lieb.  Soviel  steht  fest,  da& 
Godolphin,  wenn  nicht  der  gröfste,  so  doch  im  modernen  Sinn  genommen, 
der  erste  Finanzminister  Englands  war,  ein  Mann  von  aafserordentlicher  Ge- 
dald and  Arbeitslast,  ein  darchaas  klarer  Kopf,  anter  dessen  Leitnng  die 
Schatzkammer  sich  ebenso  genan  and  verlftfslich  erwies,  als  jede  beliebige, 
gat  geleitete  Privatbank.  Sein  Lebenslaaf  ist  tlbrigens  bekannt;  er  diente 
Karl  n.,  Jakob  H.,  trat  dann  za  Wilhelm  über,  warde  1696  als  Jakobite 
and  wegen  Teilnahme  an  einer  Yerschwörang  entlassen,  bei  dem  Sieg  der 
Tories  (1700)  wieder  erster  Lord  der  Schatzkammer  and  blieb,  mit 
Marlboroagh  befreandet  and  verschwfigert,  bis  1710  im  Besitz  dieses  Amtes. 
Im  letztgenannten  Jahre  warde  er  in  den  Stnrz  Marlboroaghs  verwickelt,  fiel 
and  starb  bald  daraaf  (1712).  Das  Werk  Elliots  hat  grofeen  Beifall  ge- 
fanden. Nnr  in  einem  Pankte  dürfte  es  Widersprach  erregen.  Elliot  ent^ 
schnldigt  nämlich  den  Yerrat  Godolphins  and  Mariboronghs  betreff  der  1698 
geplanten  Expedition  gegen  Brest,  welchen  Plan  die  genannten  an  Ladwig  den 
XIY.  verrieten.    Macanlay  hat  mit  Recht  dieses  Yergehen  gebrandmarkt  — 

Eine  andere  Biographie  bat  BoUngbroke^^^)  znm  Heldea;  selbe  ist  ober- 
flächlich and  einseitig  gearbeitet;  die  fremdländische  Litteratnr  kennt  Vf. 
absolat  nicht.  Er  lengnet  aach,  dafs  Bolingbroke  jemals  die  Absicht  gehabt 
habe,  die  Stnarts  herzastellen.  — 


--  145)  X  P-  Bisenl  de  la  Bignonays,  Lettrea  ioMitee:  Prioe  de  Kamnr  (1692); 
bataille  de  Neerwinde  (1693).  Fabli6e« par  8.  de  La  Nicolliftre-Teijero.  Kastei,  Poreik- 
Orimand.  29  S.  —  146)  X  Bev.  E.  Mac  Olnre,  A  chapter  in  Sngluh  chnreh  hutorr: 
being  fhe  minuteB  of  ihe  Society  for  promoting  Christiui  Knowledge  (1698—1704),  together, 
with  abitractB  of  oorrespondents  lettrea.  London,  S.  F.  C.  K.  876  S.  Sh.  5.  —  147)  S. 
No.  138.  —  148)  Hngh  Elliot,  The  Life  of  Sidney,  Bari  of  Godolphin.  K.  G.,  Lord 
High  Treaaurer  of  England.  1702—10.  London,  Longmana.  1888.  Bb.  15.  |[SdinbQigb 
E.  No.  346,  S.  801/28;  Qnarterly  E.  No.  885;  Alb.  2,  690;  Ac  1889,  No.  871.]  Mit 
Portrait  —  149)  Arth.  Haaaall,  Life  of  Bolingbroke.  (=  «Stateemen  Seriea').  London, 
AUen.    Sh.  2,6.     |[Ath.  1889,   1,  26,  JEnner;  HJb.  tO,  457;  Ac  No.  878  (1889).]|  — 


§49B.     England  seit  1485.    Mangold.  111,145 

Ein  dritter  hervorragender  Staatsmann  dieser  Zeit  war  der  erste  Earl 
of  Dartmoutk,^^^)  seit  1710  Staatssekretär.  Die  Königin  hielt  viel  auf  seine 
Meinung  nnd  er  war  insbesondere  beim  Friedensschlnüs  von  Utrecht  thätig. 
Nimmehr  liegt  anch  seine  Korrespondenz  gedruckt  vor.  Sie  bietet  auch  Aber 
die  Machinationen  Bolingbrokes  £u  Gunsten  der  Stuarts  neues  Material.  — 
Eine  zweite  Korrespondenz  rOhrt  vom  Herzog  James  Hamilton ^<^^)  her, 
der  1706  der  Union  Schottlands  mit  England  opponierte,  dann  wiederholt 
zum  Gesandten  ernannt  wurde  (so  1712  nach  Paris),  im  fibrigen  aber  eifrig 
Dir  eine  Restauration  der  Stuarts  th&tig  war  und  sein  Leben  im  Zweikampf 
mit  Lord  Mahon  verlor.  Über  die  Vorgeschichte  dieses  Zweikampfes,  der 
damals  vielen  als  politischer  Mord  erschien,  liegen  jetzt  in  den  Dartmouth- 
Papers  neue  Auftchlflsse  vor.  Über  die  Intriguen  und  Ziele  der  Jakobiten 
Tgl.  man  auch  die  ^Jakobite-Papers'  (1703 — 21)  unter  den  Familienpapieren 
der  Townshend.!^*)  —  Von  dem  in  der  Bodleian-Bibliothek  aufbewahrten 
litterarischen  Nachlafs  Thom.  Hearnes,*^*)  der  weit  aber  100  Bände  zählt, 
ist  das  Tagebuch  Ober  die  Zeit  vom  4.  Juli  1705  bis  23.  Mai  1710,  mit 
Noten  versehen  (als  'Students  Edition')  von  Dohle  neu  herausgegeben  worden. 
Die  neue  Ausgabe  fibertrifft  jene  von  Blies  (1817)  und  von  R.  Smith  (1868) 
bedeutend  an  Brauchbarkeit  Heame  bekleidete  damals  eine  Stelle  in  Oxford. 
Das  Tagebuch  enthält  nebst  Aufzeichnungen  zur  S^itgeschichte  viel  Material 
Zur  Lokalgeschichte  von  Oxford.  — 

Über  die  Teilnahme  Englands  am  spanischen  Erbfolgekrieg  unterrichtet 
das  sehr  tüchtige  Werk  des  Obersten  Parnell,^^^)  der  es  nicht  unterliefs, 
invor  im  englischen  Kriegsarchiv  Umschau  zu  halten  und  der  auch  die  fremd- 
ländische Litteratur  gut  kennt.  Insbesondere  sucht  er  Prinz  Eugen  von 
Savoyen  gerecht  zu  werden,  dessen  Verdienste  in  England  bis  vor  kurzem 
zu  Gunsten  jener  Marlborough's  stark  verdunkelt  wurden.  Er  weist  nach,  dafo, 
obgleich  in  allen  gemeinsam  eriochtenen  Siegen  Marlborough  fiber  zwei  Drittel 
der  Mannschaft  verfügte,  dennoch  die  Hälfte  des  Sieges  Engen  gebfihre,  wo- 
mit auch  der  andere  neue  Biograph  Eugens,  Oberst  Malleson*^^)  voll- 
kommen flbereinstimmt.  —  Dagegen  haben  die  angeblichen  Heldenthaten  des 
Earl  von  Peterborough  sowohl  in  Pamell,  als,  in  noch  höherem  Grade, 
in  M.  Landau ^^<^)  einen  unbarmherzigen  Richter  gefunden.  Landau 
weist  nach,  dafs  fast  alles,  was  fiber  die  Thaten  Peterboroughs  im  Succes- 
sionskrieg  erzählt  wird,  reine  Erdichtung  sei.  Die  Quelle  dieser  Helden- 
thaten: 'Carletons  Memoiren'  werden  als  ein  von  Peterborough  inspiriertes 
Machwerk  nachgewiesen.  Die  zweite  Quelle,  aus  welcher  der  jfingste  Bio- 
graph Peterboroughs  schöpfte,  ist  Friends:  ^Aecount  of  the  Earl  ofP'.  Nun 
war  aber  Friend  der  Leibarzt  und  Vertraute  Peterboroughs  und  ist  daher 
auch  diese  Quelle  unzuverlässig.  Dagegen  dfirften  unter  den  englischen 
Quellen  die  oft  verschmähten  Berichte  des  General  Richards  den  meisten 
Wert  betreff  dieser  Kriegsereignisse  besitzen.     Schliefslich  noch  die  Bemerkung, 


150)  S.  No.  181.  —  151)  S.  No.  so.  —  152)  flitt.  Mu.  CommiBÖon.  Elerenth  report 
iV.  Marqveas  of  Townshends  mai.  London,  Stationery  Office.  Sh.  2»6.  |[Ath.  1, 
S.  567;  HJb.  S.  777.]|  —  153)  Thomat  Hearne,  Bemarks  and  GoUectiona.  Yola.  I— IL 
Ed.  by  C.  E.  Doble.  Oxford,  Hiator.  Society.  861  S.  |[Ath.  1,  148.]|  —  154)  A. 
Parnell,  The  wir  of  the  lacceMion  in  Spain  dnring^  the  reign  of  Queen  Anne  1702 — 11, 
^•d  on  original  mu.  and  comtemporary  records.  London,  Bell.  846  S.  Sh.  14.  |[Eng^ 
Hitt  B.  1889,  8.  179;  Ac.  1,  819;  Ath.  1,  250;  HJh.  20,  8.  280.]|  —  155)  Colonel  de 
Halle  ton,  Prince  Eagene  of  Sayoy.  Portrait  and  map«.  London,  Chapman-HalL  Xm, 
264  8.  Sh.  6.  |[Afh.  2,  60;  Ac  2,  127;  HJb.  10,  S.  280.]|  —  156)  Kare.  Landau, 
Jahretbaxloht«  dn  OoiohiohtowiMensohafl.    1888.    JH.  10 


in,146  §^9B.    Englaiid  Mit  1486.    Mangold. 

dab  auch  Harlborough  über  den  langweiligen  ^Schwätzer'  (PeterlKNroogh) 
Klage  führte.  —  Ferguson  ^^^  gedachte  eines  seiner  Vorfahren,  desM^jor- 
Oenerals  James  Ferguson  of  Balmakelly,  der  mit  Wilhelm  IIL  bei  Torbaj 
gelandet  war,  dann  an  allen  Kriegen  unter  diesem  König  und  Königin  Anna 
Teil  nahm,  bei  Höchstftdt-Blenheim  eine  Brigade  kommandierte  und  1705 
22.  Mai  zu  Bois  le  Duc  starb. 

Maus  Ha/iMWver.  Georg  I  u.  IL  Die  weitaus  wichtigite  Publi- 
kation über  diesen  Zeitraum  bildet  die  Korrespondenz  des  grofsen  whigistischen 
Ministers  Lord  Charles  Townshend^^^»)  (1676—1738),  dem  die  schwierige 
Aufgabe  obhig,  die  aus  dem  Gegensatz  der  hannoverischen  und  englischen 
Interessen  sich  ergebenden  Schwierigkeiten  zu  lösen  und  den  englischen  zun 
Sieg  zu  yerhelfen.  Die  neuerdings  yeröffentlichten  Papiere  behandeln  ?or- 
wi^^nd  die  baltische  Expedition  unter  Admiral  Norris,  dessen  Berichte  nun- 
mehr vorliegen;  dann  die  Intriguen  Stanhopes  und  Sunderlands  im  Jahre 
1716;  femer  das  Projekt  des  Grafen  Bemsdorf;  die  geheime  Vorgeschichte 
des  Vertrags  von  Hannover  (1725),  dessen  Abschluls  das  Hauptverdieast 
Townshends  war;  endlich  enthalten  sie  auch  Beitrüge  zur  Geschichte  des 
1725er  Wiener  Vertrags.  Letzterer  verursachte  dann  das  Zerwürfnis 
Townshends  mit  seinem  langjährigen  politischen  Freunde  (und  Schwager) 
Walpole,  welcher  Zwist  den  Rücktritt  des  ersteren  vom  politischen  Leben 
nach  sich  zog.  —  Eine  kurze  Biographie  Walpoles  mit  litterar-historischem 
Anhang  lieferte  Gourtney.^^^)  — Weber^^^)  besprach  auf  ürkk.  Basis  die 
Ereignisse  vor  und  nach  1718.  Er  betont,  dafs  die  Tripel-Allianz  vom 
4.  Januar  1717  von  Seite  Englands  in  der  Absicht  geschlossen  wurde,  um 
im  Süden  und  Westen  Europas  Frieden  zu  schaffen,  und  zugleich  dem 
Prätendenten  die  letzten  Hülfsquellen  zu  entziehen.  Auch  über  die  Ver- 
handlungen von  Hannover  (1717)  zwischen  Pendtenrieder,  St  Saphorin, 
Sanderland  und  Stanhope  finden  wir  wertvoUes  Material  angeführt.  Dagegen 
hätte  die  so  nebenbei  hingeworfene  Notiz,  Karl  XII.  sei  gern  geneigt  gewesen, 
in  Schottland  zu  landen,  entweder  weg^en  oder  genauer  motiviert  werden 
sollen.  —  Da  Walpole  ein  ständiger  Besucher  des  Hauses  Vyne^^^)  und  ein 
spezieller  Freund  des  (vierten)  Lord  Sandys  war,  ist  die  Familiengeschichte 
der  Vyne  auch  hier  in  Betracht  zu  ziehen.  —  Ferguson ^^')  brachte  einen 
Beitrag  zur  Geschichte  der  Hochlands-Erhebung  für  Jakob  Eduard.  — 
Landau  ^^^)  veröffentlichte  einen  interessanten  Aufsatz  über  die  Königin 
Karoline,  Gattin  Georgs  U.  Zunächst  weist  er  nach,  wie  selbst  Walpole  den 
EinfluDs  'des  dicken  Weibes^  bei  allen  wichtigeren  Ernennungen  in  Rechnung 
ziehen  mufste.  Sie  erklärte  zwar  immer,  sie  mische  sich  nicht  in  Politik, 
war  aber  bei  den  Audienzen  Walpoles  stets  gegenwärtig  und  pfl^te  bei  Be- 
setzung von  Stellen  ihre  Schützlinge  Walpole  durch  verstohlene  Zeichen  mit 
ihrem  Sacktuch  kund  zu  geben.  Der  zweite  Teil  beschäftigt  sich  mit  dem 
äufserst  gehässigen  Verhältnis  der  Familienmitglieder  zu  einander.  Die 
Königin   halste   ihren   ältesten  Sohn  in  einem  unerhörten  Mause  und  wu£ste 


Roman  n.  Qesch.:  AZg.  Beiig.  96/8.  —  157)  James  Fergason  of  Kimmandy,  Two 
Scottinh  Soldien.  Aberdeen,  WyUie.  |[Ath.  2,  772.]{  —  158)  S.  No.  158.  —  159)  X 
W.  P.  Conrtney,  Walpole.  Enoyclop.  Britann.  Bd.  24,  S.  333.  —  160)  0.  Weber,  D. 
Quadrappelalüanz  y.  1718.  Prag,  Tempaky.  1887.  lY,  122  S.  M.  8,00.  |[GBL  No.  23; 
BLZ.  No.  11  (Schirren);  RCr.  No.  2;  HZ.  61,  3,  510.]|  —  161)  S.  No.  27.  ->  162) 
James  Pergnson,  A  Jacobite  Laird  and  hii  Porbears.  (=  <Two  Soottuih  Soldiers*.  An- 
hang). Aberdeen,  Wyllie.  |[Ath.  2,  772.]|  Enthält  d.  Biogr.  t.  William  Porbes  ans  Black- 
ton, (1689—1771),    d.   bei  Sherifimuir  (1715  Not.    18.)    gefangen   wurde.  —    163)  Martv 


§49B.    EnglMid  Mit  1485.    Hangold.  111,147 

auch  den  König  gegen  denselben  einzonehmen.  Der  König  hieÜB  seinen 
eignen  Sohn  einen  ,changeling\  dieser  hegte  seinerseits  den  Wansch,  daCs 
seiae  Matter,  Hhe  naoseoos  best',  der  Schlag  treffen  möge.  Gteorg  n.  liefs 
auch  seine  niedergekommene  Schwiegertochter  samt  ihrem  neogebomen  Kinde 
wenige  Tage  daianf  aas  dem  Palast  weisen.  Georg  in.  durfte  anch  nicht  am 
Sterbebett  seiner  Matter  erscheinen.  All  diesen  Klatsch  bat  dann  einer  der 
Yertranten  der  Königin,  Lord  Hervey  in  seinen  Memoiren  verewigt.  —  Das 
Buch  von  Danielson  ^^^)  fttbrt  ans  zaröck  aaf  das  Gebiet  der  answärtigen 
Politik.  £r  zeigt,  wie  die  schwedische  Frage  za  einer  europäiscben  warde, 
wie  Bestoschef  mit  Holfe  mehrerer  Mächte,  daranter  auch  Englands  den 
Holsteiner  aus  Schweden  zu  verdrängen  trachtete.  Im  Anhang  finden  sich 
ürkk.  Aber  die  Stellang  Englands  za  Rufsland  and  Schweden  abgedruckt.  — 
Zwei  weitere  Arbeiten  ^<^-^^^;  beschäftigen  sich  mit  den  Vorbereitungen  zum 
Einfiill  Karl  Eduards  und  mit  der  Schlacht  von  CuUoden.  —  Das  Buch  von 
Pajol  enthält  übrigens  anch  Kapitel  über  den  7j.  Land-  und  Seekrieg  mit 
Frankreich.  — 

Über  Friedlich  den  GroiSsen,  den  Verbündeten  Georgs  n.  im  7j.  Krieg 
sei  auch  hier  das  Werk  von  Tuttle^^^)  erwähnt.  — 

Ober  die  Ereignisse  in  den  amerikanischen  Kolonieen  liegen  eine  Reihe 
neuer  Arbeiten  vor,^^^)  darunter  als  primäre  QueUe  die  Korrespondenz  des 
Marquis  Georg  Townshend,^^*)  der  unter  Wolfe  in  Kanada  diente  und 
an  der  Eroberung  Quebeks  Anteil  hatte.  Dieselben  Ereignisse  besprachen 
noch  Teissier^^o^  hq^  ^^q  ungenügender  Art)  Heart.^^')  -—  Cber  den 
Frieden  von  1763,  der  eigentlich  schon  in  den  Rahmen  der  Regierung 
Georgs  III.  fällt,  schrieb  Barthel^my.^?')  —  Gestützt  auf  die  Korre- 
spondenzen der  französischen  Gesandten  in  Madrid  und  London  giebt  Vf. 
Aufklärungen  über  die  Umstände,  welche  Ghoiseul  zwangen,  eine  Reihe  wert- 
voller Kolonieen  an  England  abzutreten. 

Georg  II L  Die  zuletzt  genannten  Arbeiten  zählen  anch  hier  mit. 
Unbedeutendes  übergehend, ^^''^^^)  erwähnt  Ref.  zunächst  neugewonnenes 
Material.  Solches  bieten  die  Dartmonth-Papers.^^^^)  Der  zweite  Earl 
von  Dartmouth,  der  von  1772  bis  75  als  Staatssekretär  fOr  die  Kolonieen 
fungierte,  hinterliefs  in  seiner  Korrespondenz  über  die  Politik  des  Ministeriums 
North  in  seinen  Beziehungen   zu   den  Kolonieen    und  Indien    wichtige  Auf- 


Landaa,  Konigin  Kacoline  t.  GrolsbritAnnieD :  AZg.  Beilg.  No.  204/5.  —  164)  J.  B. 
Banielson,  D.  noidiaclie  Frage  in  d.  Jahren  1746 — 51.  Mit  e.  Daratellnng  d.  rasuach- 
Khwediach-finniMhen  Beäehiingen  1740/3.  2  Bde.  Helaingfort,  Frenckell.  456,  215  S. 
[EagL  Hiat.  B.  1889,  S.  183;  CBl.  No.  49;  BH.  Bd.  41  (1889),  S.  180  VTaddington;  HZ. 
62,  2,  334.1|  —  165)  G.  LefiTre-Fontalis,  La  misflion  da  marqnia  d'Egaillea  en  Eeoaae 
d'api«a  de  CharJea-Bdonard  1745/6.  (Porta,  n.  SchlnrB):  Ann.  de  I'Boole  des  adeno.  polit  3, 
1888,  H.  1.  —  166)  Comte  de  Pajol,  Lea  gnerrea  aou  Looia  XY.  Tom.  VI.  Paria,  Didot 
Fr.  12.  Hierher  gehört.  Kapitel:  1)  Priae  de  Ilahon,  4)  Charles  Edouard  (=  Kriege  d.  t. 
Fnnkreich  nntentataten  Staarts).  5)  Canada.  6)  Les  Indes.  7)  Colonies.  8)  Descentea 
des  Aaglais  rar  les  c6tes  de  France.  —  Bd.  5  behandelte  d.  7j.  Seekrieg  aw.  England  n. 
Fraakreieh.  —  167)  Herb.  Tnttle,  Hiktory  of  Ptoaaia  ander  Frederick  fhe  Great  1740—56. 
I&2to1b.  London,  Longmana  Co.  8h.  18.  |[BH.  41, 426  (Waddington).  F.a.Brandbg.G.  I,  637]| 
^^  i  Jl*.  —  168)  Vgl.  i  67.  —  169)  S.  No.  152.  —  170)  X  F.  Teissier,  Les  Fran9aU  au 
Cuiada;hiatoriqae  decetteancienneoolonie.  1562—1763.  Limogea,  Ardant  143  8.  — X  171) 
aK  Hart,  Adl  ofKew  Franoe.     1755—60.    London,  Patnam.     Sh.  12,6.     |[Ath.  1,  351J| 

—  172)Cointe  £.  deBarthelemy,  La  paiz  entre  Franceet  Grande-Britaine.     1763:  BQH. 
43,    H.  2,  8.  420—88.   -  173)  X  Centenary  Celebrations  in  1788:    Westminster  B.  Dei. 

—  174)  X  Oraeber,   Engliah  Personal  Medals  from  1760:   Kamianuitic  Chronide  1888, 

10» 


ni,148  §^9^    England  seit  i486      Mangold. 

schlttsse.  —  Im  Archiv  der  Familie  Abergayenny^^')  befand  sich  die  nan 
▼eröffentlichte  Korrespondenz  von  John  Robinson,  einem  herrorragenden 
Finanzmann  nnd  Agenten  des  Hofes,  der  besonders  zu  Lord  North  in  Be- 
ziehungen stand.  Seine  Papiere  werden  für  alle  jene,  welche  sich  ttber  die 
damals  üblichen  Bestechongen  bei  Parlamentswahlen  orientieren  wollen,  eine 
wichtige  Fundgrube  bilden.  In  dieser  Angelegenheit  erwies  es  sich  geradezu 
als  Spezialist.  Nach  Norths  Sturz  kam  Robinson  in  die  Dienste  Pitts,  dem 
er  in  finanziellen  Dingen  mit  seinem  Rat  diente.  Die  Publikation  entbftlt 
ttbrigens  auch  bisher  unedierte  Briefe  von  Will.  Eden  und  Warren  Hastings. 
—  Über  den  Hof  Georgs  in  den  letzten  Jahren  schrieb  vor  mehr  als  30 
Jahren  Lord  Orenville;^^^)  sein  zweibändiges  Werk  bildet  die  Grundlage 
einer  Studie.  —  Über  Burke  liegt  eine  von  Morley^^^)  vortrefflich  aua- 
gearbeitete  Biographie  vor.  —  Leslie  Stephen ^7*)  untersuchte  au£s  neue  die 
Jnnius*Frage.  Er  kommt  indes  trotz  alles  Scharfisinnes  nur  zu  dem  Resultate, 
dafs  Francis  zwar  der  Reporter  von  Chatams  grofsen  Reden  1770  gewesen 
sei  und  damals  in  engster  Ftihlung  mit  Junius  diesem  in  die  Hfinde 
arbeitete,  dab  aber  die  Identität  beider  Personen  mit  Evidenz  nicht  nach- 
zuweisen sei.^^<^)  —  0.  Browning  ^^^)  verneint  die  durch  Carlyle,  Minto 
und  andere  bejahte  Frage,  ob  der  Gesandte  Hugh  EUiot  bei  dem  Diebstahl 
der  Papiere  des  amerikanischen  Agenten  Arthur  Lee  in  Berlin  (1770)  die 
Hand  im  Spiel  gehabt  habe  oder  nicht.  —  Über  den  von  der  Yolksgunst  ge- 
tragenen Publizisten,  Parlamentarier  und  schlieÜBlich  Lord-Mayor  von  London, 
J.  Wilkes  und  seine  wechselvollen  Schicksale  erschien  eine  neue  Mono- 
graphie.***) — 

Über  die  irische  Frage  um  1800  und  deren  frühere  Entwicklung  sind 
mehrere  Arbeiten ^*^'**^)  zu  verzeichnen,  darunter  jene  Balls, **^  welche 
gut  und  ziemlich  unparteiisch  geschrieben,  im  gründe  aber  nur  als  Kom- 
pilation besserer  Gattung  gelten  kann.  Das  Hauptgewicht  legt  Ball  auf  die 
Geschichte  des  irischen  Parlaments,  dessen  Kompetenz  unzähligemal  durch 
Eingriffe  des  englischen  Parlaments  geschmälert  worden  ist  AusfQhrlich  smd 
die  Bemühungen  Grattans  geschildert,  femer  die  Bemühungen  der  englischen 
Minister  Georgs  IE.,  die  Freiwilligen  Irlands  aufzulösen.  — 

Über  die  Kriege  in  Ostindien  und  Befestigung  der  englischen  Herr- 
schaft ist  das  populären  Zwecken  ausgezeichnet  entsprechende  Buch  von 
Adams, 1^^)  femer  das  in  neuer  Auflage  vorliegende  Werk  von  Busteed  ^^^) 


1.  H.  —  175)  S.  No.  131.  —  176)  8.  No.  119.  —  177)  Lord  GrenTÜle,  Memoin  of  tfae 
Court  of  England  dnring  the  Begoncy.  1811 — 20.  From  Original  Ffemily  DocumeDti.  Bj  the 
Duke  of  Bnckingham  and  Chandos.  2  yols.  1866:  Edinbnrg  B.  344,  8.271—313.  — 
178)  J.  Morley,  Borke  (1729-97).  London,  MacmiUan.  8h.  6.  |[Ath.  1,  6S9.]|  —  179) 
Leslie  Stephen,  Chatam,  Franda  and  Jnnioa:  Engl.  Eist  B.  8,  8.  233—49.  —  180)  X 
Bae  Franoee  and  Lnpton  I.  H.  Fftcts  abont  Jonias  and  Fhmces.  In:  Ath.  2,  8.192,  258, 
319,  419.  —  181)  0.  Browning,  Un  myttöre  diplomatique.  Hngh  EUiot  &  Berlin.  1777: 
B.  d'hiatoire  diplomatique  H.  2.  —  182)  Feroy  Fitagerald,  The  life  and  times  of  Jobs 
Wilkes,  M.  F.,  Lord  liayor  of  London  and  Chamberlain.  2  Tola.  London,  Ward-Downey- 
[[Ath.  1,  18.  Febr.;  Ac.  33,  199  (Cloartney).]|  ~  183)  X  Henry  Giattaa.:  Weatminster  B. 
Juli.  Handelt  speziell  fiber  d.  Jahre  1785--1800.  —  184)  X  A-  K.  Oonnell,  Before  tnd 
after  of  Irish  Union.  London,  Casaell.  8h.  2,6.  —  185)  J.  T.  Ball,  The  Legialatir« 
8yatems  operatiTe  in  Ireland,  from  the  Inyacion  of  Henry  IL  to  the  Union,  1172—1800. 
London,  Longmans-Oreen.  8h.  6.  |[Engl.  Hiat.  B.  1889,  8.  789  (Monrii);  Ath.  1,  82G; 
Ac.  2,  179;  HJb.  8.  778.]|  —  186)  X  W.  H.  Dayenport  Adams,  The  M«kera  of  British 
India.  London,  Hogg.  Sh.  4,6.  |[Ath.  2,  733  <an  excellent  Bchool-book*.]!  —  187)  X 
H.  K  Basteed,   Echoes  from   Old  Calentta.     2.   edit    Calcatta,   Thacker.    |[Ao.  Bd.  34, 


i49a    England  Mit  148&    Mangold.  111,149 

zn  oennen,  das  insbesondere  zur  Geschichte  Kalkuttas,  dann  über  Warren 
Hastings  interessante  Beitrage  bietet  und  fflr  die  Identität  des  Junins  mit  Sir 
Francis  eine  Lanze  bricht  —  Eine  merkwürdige  Rolle  spielte  der  1751  zu 
Chamb^ry  gebome  französische  Abenteurer  Boigne,^^^)  der  in  den  letzten 
Jahrzehnten  des  18.  Jh.  an  der  Spitze  der  Truppen  des  Mahadjee  Sindia 
eine  bedeutende  Rolle  spielte,  und  indem  er  dessen  Macht  auf  den  Gipfel 
hob,  indirekt  nicht  wenig  zur  rascheren  Entwicklung  der  englischen  Herr- 
schaft unter  Wellesley  beitrug. 

Die  (beschichte  des  Freiheitskampfes  der  nordamerikanischen  Kolonieen 
ist  andern  Orts  besprochen.  ^^*-^^') 

Beziehungen  zu  Frankreich  während  der  Revolution.  Napoleonische 
Kriege.  Znnftchst  erw&hne  ich  zwei  engliche  Arbeiten><)'**<>^)  über  die 
inneren  Verhältnisse  Frankreichs  vor  Ausbruch  der  Revolution.  Weiterhin 
liegen  Arbeiten  über  die  Schicksale  der  englischen  Kolonie  von  Paris  yor,><^<^-'<^^) 
sowie  die  Berichte  Swinburnes  (1796/7)  über  die  Pariser  Zustände.  — 
SoreP^')  weist  darauf  hin,  dab  die  erste  Koalition  wegen  des  Streites  ob 
der  Territorial-Entschädigungen  in  Brüche  gegangen  sei  und  bespricht  ein- 
gehend die  Politik  Pitts.  —  Der  Schwede  Larsson,*^^)  der  auch  in  Londoner 
Archiven  Umschau  gehalten,  bespricht  die  Entwicklung  der  Seeneutralitäts- 
Frage,  dann  die  Vorgeschichte  der  bewaffneten  Neutralität  (gegen  die  eng- 
lischen Obergriffe),  wie  sich  selbe  im  Wegnehmen  von  Handelsschiffen  und 
in  der  Besitzergreifung  von  Malta  äufserte.  Im  dritten  Teil  beschäftigt  sich 
Vf.  mit  den  Milserfolgen  und  der  Auflösung  des  Bundes.  PreuCsen  suchte 
den  Bruch  mit  England  möglichst  lange  hinauszuschieben  und  besetzte  erst 
Ende  März  1601  Hannover.  Aus  Larsson  ersieht  man  auch,  dafs  die 
Schnelligkeit  der  englischen  Flotte,  welch'  letztere  man  ehestens  Ende 
April  in  den  nordischen  Gewässern  erwartete,  indes  unter  Nelson  schon 
am  2.  April  vor  Kopenhagen  siegte,  die  Berechnungen  der  nordischen  Mächte 
darchkreuzte.  Auch  über  die  Friedensverhandlungen  Rufslands  mit  England, 
welche  6f^  Alexander  Woronzow  führte,  erfährt  man  neues.  —  Eine  Reihe 
?oa  Arbeiten^^^'^^')  schildern  die  Ereignisse  auf  den  Schlachtfeldern,  wobei 


S.  117.11  —  188)  X  8-  J-  Owen,  Benoit  de  Boigne:  Engl.  Hut.  B.  3,  S.  BS— 93.  — 
189-202)  ■.  §67.  —  203)  X  Bidelot,  Voyage  d'an  Anglaia  en  France  en  1787:  Ball. 
^  Ift  Society  de  giogr.  de  Lyon  7,  3.  —  204)  X  ^^  Barral,  L'aBsembl6e  dee  notablea  en 
17S7.  B'tpr&i  des  docnmenta  anglais.  (Saite):  B.  da  monde  latin.  1888,  Norember,  De- 
zember. —  205)  X  Lee  Anglais  k  Paris  pendant  Ja  Bevolation.  In:  Bt.  Brittaniqae. 
(Ißn).  —  206)  X  F.  0.  Lee,  The  French  Clergy  exiles  in  England.  In:  Nation  Bt. 
(Not.).  —  207)  X  D.  fransösiscbe  Geistlichkeit  in  England  wiChrend  d.  BoTolation:  D. 
Katholik.  Jani.  —  208)  X  ^-  Babeaa,  La  France  et  Paris,  sons  le  directoire.  Lettres 
d'ime  Toyageose  anglaise,  saiTies  d'eztraits  des  lettres  de  Swinbarne.  Traduites  et  annot^es. 
Piria,  Didot  1%^.  Fr.  3,50.  —  209)  Alb.  Sorel,  Les  discordes  de  la  coalition  en  1793: 
Asaal.  de  l'Eoole  libre  des  Sciences  Politiqaes  H.  2.  —  210)  Hago  Larsson,  Sveriges 
ddtagiDde  i  den  Ti^nade  nentraliteten  1800/1.  Lond,  Lindetedi  |[HZ.  63,  (1889),  S.  524.]| 
~  211)  X  Gaffarel,  L'ÖTasion  de  Sidney  Smith:  La  BoTolation  fran9aise  1888,  Mai. 
Suith  belagerte  Toolon.  —  212)  X  A.  Lamartine,  Bataille  de  Trafalgar.  By  Bot.  A.  G. 
Clapin.  Paris,  Hachette.  12<'.  Sh.  1.  —  213)  X  SerTioe  Afloat;  or,  the  naTal  Career 
of  Sir  William  Hoste.  Ed.  by  his  wife.  London,  Allen  Co.  |[Ath.  1,  S.  529.]|  1.  Aus- 
sähe enchien  1836.  Hoste  war  e.  besonderer  Liebling  Nelsons,  nahm  seit  1793  an  allen 
SeeschltehteD  Teil  (St.  Yincent,  Teneriffa,  Cadix,  Lissa).  Er  storb  1828.  —  214)  X  Z. 
Gesch.  d.  Kriflgsjahree  1808  in  Spanien  a.  Portagal.  Jhb.  filr  d.  deutsch.  Armee  a.  Marine 
1S8S,  Min.  ->  215)  X  !>•  Belagerang  t.  St.  Sebastian:  Allg.  Milit  Ztg.  No.  33-42.  — 
^1^)  X  i-  Paget,  Lady  Hamilton  and  Mr.  J.  C.  Jeaffreson:  Blackwoods  Magazine  871, 
{Maij.    fieritcksieht  d.  Bach  Jeaffresons:  Lady  Hamüton  and  Nelson.     S.  JB.  1887,  lU,  204, 


111450  H^B.    Engkad  Mit  i486.    Maagold. 

Wellington *^^  nicht  abenehen  werden  kann.  —  Ober  die  letzten  Kfanpfe 
nnd  speziell  die  Schlacht  von  Waterloo  schrieben  Ropes*'^)  nnd  Thorpe- 
Hall.*^')  Letztere  yerOffentlichten  zwei  neue  Quellen.  Das  eine  Tagebadi 
stammt  von  einem  Deutschen,  Heinrich  Niemann,  der  anter  LIIübow  im  6. 
prenTsischen  (schwarzen)  Hnsarenregimente  diente;  das  Tagebach  reicht  to& 
der  Einschiffnng  der  Trappen  in  Bremen  (April  1815)  bis  zam  Ende  des 
Jahres  1816.  —  Das  zweite  aasfahrlichere  Tagebach  rfihit  von  Robert  Henry 
Bnllock,  Cornet  im  11.  leichten  Dragonerregiment  her,  beginnt  mit  der  Ein- 
schifinng  in  Ramsgate  (Ende  März  1815)  schildert  die  Schlacht  von  Waterloo 
nnd  schliefst  mit  dem  2.  Febrnar  1816.  ^  Madden,*>o)  Gaillon*'^)  nnd 
Escande**'}  wählten  sich  die  Zustände  in  Irland  vor  und  währenddes 
Einfalls  Hoches  als  Thema.  Guillon  schildert  die  Verhandlungen  zwischen 
den  irländischen  Deputierten,  (mit  Wolf  Tonn  an  der  Spitze)  und  dem 
Direktorium,  welche  zur  AusrOstung  einer  französischen  Expedition  in  Brest 
filhrten  und  giebt  dann  kurz  den  unglflcklichen  Verlauf  derselben  an.  —  Aas 
Escandes  aktenmälsiger  Darstellung  ergiebt  sich,  dafs  die  Landung,  welche 
auf  Hoches  Betreiben  1796  versucht  wurde,  eine  grOfeere  Gewähr  des  Ge- 
lingens hatte,  als  die  ttbrigen  maritimen  Anschläge  Frankreichs,  die  egyptfsche 
Expedition  nicht  ausgenommen.  Irland  war  damals  von  Garnisonen  völlig 
entblOfst  und  die  Engländer  hätten  angesichts  der  Vorbereitungen  zum  Auf- 
stände des  irischen  Volkes  noch  ungleich  mehr  Mflhe  gehabt,  des  Landes 
wieder  Herr  zu  werden,  als  die  französische  Regierung  hatte,  die  Vendte 
wieder  zu  unterwerfen.  Andererseits  aber  erfährt  man,  da&  die  royalistisdi 
gesinnten  Admiräle  Villaret  und  Bouret  keine  Lust  bezeigten,  engliches  Ge- 
biet zu  insurgieren.  ümsomehr  strahlt  die  Selbstlosigkeit  und  Hochherzigkeit 
Hoches  im  hellsten  Licht.  —  Bourienne'")  gab  einen  Teil  der  Memoiren 
Napoleons  abersetzt  heraus,  —  Admiral  Cockburns**^)  Bericht  fiber  die 
Reise  Napoleons  nach  8t  Helena  wurde  neuaufgelegt 

Georg  IV.  und  Wilhelm  IV.  Aufser  der  neuen,  billigen  Ausgahe 
der  Grevilleschen  Tagebücher"*-**^)  liegen  nur  Werke  über  die 
irischen  Bewegungen  vor;  darttber  spricht  Ref.  unten. 


No.  149.  —  217)  Fyffe,  WellingtoD.  Encjd.  Britmn.  Bd.  24,  8.  49S.  —  218)  Bopet, 
The  Cttnpaign  of  Waterloo.  With  Uloitr.:  Scribnen  Maganiie,  Man.  —  219)  Thorp« 
F.  N.  and  BaUock  Hall,  Two  diaries  of  Waterloo:  Engl.  H.  B.  S,  8.  589--52.  —  220) 
Bich.  Bob.  Madden,  Ireland  in  98.  Sketches  of  the  principal  men  of  the  time,  baaed  apon 
the  pnblished  yolnmes  and  tome  anpnblished  Mas.  —  Bd.  by  J.  Bowle»  Dalj.  Loados, 
Sonnenschein.  Sh.  9.  |[Ac.  84,  S.  21  (Fagan)  'D.  Ausgabe  ist  stünperhaff ;  Ath.  1,  788 
lobt  dieselbe.]!  Y.  Madden  (1798--1886)  war  bisher  nur:  «Liyes  of  the  United  InshaieB* 
bekannt  Daly  gab  aas  dessen  Nachlafs  das  obige  Werk  herans.  Es  enthalt  a.  and.  Ksch- 
richten  Aber  d.  Aufstand  t.  Ulster  1797,  Ansallge  aoa  Tones  Tagebuch,  dessen:  Letter  of  tht 
people  of  Irland,  d.  Einfall  t.  Hoche.  —  Im  gaaxen  enthält  d.  Werk  Beitrige  s.  Oe^h. 
Irlands  seit  d.  UnabhSngigkeits-Erklamng  t.  1782  bU  1808.  Es  bringt  anch  a.  Biogr.  Bob. 
Emmets  gute  BeitrSge.  —  221)  E.  Gnillon,  La  France  et  l'Irlande  pendant  la  rArolntioB; 
Hoche  et  Hombert  d'apris  des  docnmento  in^dits  des  archires  de  France  et  de  llrlande. 
Paris,  Colin.  18<>.  Fr.  8,50.  {[HJb.  776]|  —  222)  0.  Escande,  Hoche  en  Irlaade. 
1796/8.  D'apr^  des  docnnents  in6dits:  Lettres  de  Hoche;  deliberations  seerMes  du  diree- 
toire;  m6moirs  secrets  de  Wolfe  Tone.  Paiis,  Aloan.  18*.  Fr.  8,60.  |[E.  Cr.  Ko.  48;  D. 
engl.  Kritik  hat  d.  Buch  flbersehen;  HZ.  63,  1,60.]|  —  223)  X  Kapoleon  Bonaparte, 
Memoin.  From  french  ofM.  deBourienne.  New  ed.  London,  Lockwood.  12^  Sh.  $,€■ 
|[Ath.  1,  839.JI  —  224)  X  Admiral  Sir  Q.  Cockbnrn,  Extract  from  a  diarr,  with  parti- 
cular  reference  to  Oeneral  Bonaparte  on  passage  from  England  to  St  Helena  in  1815 
on  board  H.  M.  S.  Northnmberland.  London,  Simpkin.  96  8.  Sh.  2.  —  225)  C  F. 
GroTille,    Memoirs.     Jonmal   of  the  reign  of  Qeorg  lY.,  William  lY.  and  qoeen  Victoris. 


f49B.     England  Mit  1485.     Mangold.  111,151 

Viktoria,  Nicht  jedes  I3ericht^ahr  bringt  zwar  eine  Jabiläums- 
Litterator,  doch  mangelt  es  auch  diesmals  an  gnten  Werken,  insbesonders  an 
Memoiren  nicht.  —  Das  grolse  Werk  von  Wilson,**^)  dessen  L  Bd.  zum 
Jubiläum  erschien,  11^  nun  yollendet  vor  und  fand  Lob.  —  Die  franzteische 
Übersetzung  von  Mac  Gartys  bekanntem  Werke***)  ist  beendigt  worden.  — 
Brights  von  echt  demokratischem  Geiste  getragenes  and  die  heutigen 
politischen  und  sozialen  Strömungen  auf  das  getreueste  wiederspiegelnde 
Handbuch**®)  ist  gleichfalls  zum  Abschlufis  gelangt  und  verbindet  Klarheit 
des  Vortrags  mit  zweckmftüsiger  Auswahl.  Dab  er  der  Regierung  Yiktorias 
beinahe  den  ganzen  vierten  Bd.  vridmete,  erklärt  sich  aus  dem  umstände, 
dafs  Green  und  Hume-Brewer  die  neueste  Zeit  nicht  eingehend  behandelten. 
B.  beobachtet  zumeist  den  Kampf  der  Demokratie  und  zeigt,  wie  es  ge- 
kommen  ist,  dab  das  Parlament  erst  seit  der  Regierung  Yiktorias  sich  darüber 
bewufst  wurde,  dab  es  noch  andere  Pflichten  habe,  als  das  Eigentum  der 
Reichen  zu  schützen  und  strenge  Strafgesetze  gegen  die  Armen  zu  erlassen. 
B.  ist  dabei  nicht  blind  gegen  die  Fehler  seiner  eignen  Partei  und  nicht 
ungerecht  gegen  die  Tories.  —  Unter  dem  Titel  'Finanzen  und  Politik'  be- 
spricht Buxton**^)  die  Geschichte  des  letzten  Jh.  Die  enge  Verbindung 
zwischen  guten  Finanzen  und  guter  Politik  wird  mit  treffenden  Beispielen 
belegt.  Es  genüge  der  Hinweis  auf  die  Zeiten  König  Johanns,  Richard 
n.,  die  Insurrektion  unter  Jack  Kade,  Karl  L,  Jakob  IL  Seit  der  grofsen 
Revolution  von  1688  habe  schlechte  Staatswirtschaft  den  Fall  der  betreffenden 
Ministerien  verursacht  Andererseits  ist  es  Thatsache,  dab  ein  schlechtes 
Ministerium  durch  einen  tüchtigen  Finanzminister  über  Wasser  gehalten 
wurde.  Z.  B.  das  Ministerium  Liverpool  durch  Huskisson,  das  Ministerium 
Palmerston  durch  Gladstone.  Bei  den  Wahlen  von  1868,  1874,  1880  und 
1885  war  die  finanzielle  Frage  entscheidend.  B.  spricht  eingehend  über  die 
Mifsbränche  in  der  Marine,  welche  gerade  im  Berichtqahr  grofses  Anbehen 
erregten,  worüber  übrigens  die  unten  angeführte  Litteratur  zu  vergleichen 
iBt."«-*»7) 

Die  zwei  ausgesandten  Untersuchnnga-Kommissionen,  obgleich  in  vielen 
Dingen  sich  widersprechend,  brachten  doch  eine  unglaubliche  Menge  von 
Korruption  und  Protektion  ans  Tageslicht  und  liefsen  die  Wehrkraft  Eng- 
lands im  zweifelhaften  Licht  erscheinen.  Am  meisten  wirkten  die  Aufsätze 
Charles  Dilkes,***)  der  zwar  erklärte,  er  wolle  nicht  als  Alarmist  gelten. 


New  (CabiiMt)  ad.  8  toIi.  £d.  by  H.  Beere.  LondoB,  Longnuuu.  k  Sh.  6.  YgL  JB. 
1SS6  «.  87.  (in.  209,  No.  265).  -—  226)  X  De  Bovet,  Le  Saint^imon  en  Angleteire, 
NoQTeUe  B.  April  n.  HaL  £.  Beapiechang  d.  Orenllaachan  Tagebücher.  —  227)  8.  unten 
d.  No.  381—410  IL  428-- 82.  —  228)  Bob.  V^ilaon,  The  Life  and  Times  of  Qaeen 
Victoria.    In  2  toIs.     London,  Caiaell.    Sh.  20.    Mit  500  lUnatr.     |[Ac.  1,  412,  Ath.  1,  ^d.]| 

—  229)  Jnat  Mac  Carty,  Hiat  contemporaine  d'Angleterre  1887—80.  Tom.  V.  TnuL 
pu  Leop.  Ooirand.  Paria,  Ferrin,  Comp.  Fr.  6.  —  230)  Ber.  F.  J.  Bright,  History 
of  England.  IV.  Groirth  ofDemooracy.  Victoria.  1887—80.  London,  Biyington.  620  8. 
Sh.  6.  |[£ngL  Hiit  B.  1888,  S.  798-809  (L.  Acton);  Ath.  2,  548;  The  Nation  1889. 
16.  Mai;  HJb.  10,  Ö92.]|  Mit  Karten.  —  281)  Sidney  Bnxton,  Finance  and  Politica.,  an 
Uiiorieal  178S/8.  VoL  1—2.  London,  Mnrray.  866  o.  894  S.  Sh.  26.  |[£ngl.  Hitt.  B. 
1889,  S.  593;  Wectminst  Bt.  1890,  Janner,  HJb.  10,  S.  592;  Ath.  1,  790.]|  —  232)  X 
John  Adye,  General  Major,  Chaoa  in  ihe  War  Office:  Contemporary  B.  Aug.  —  233)  X 
General  Bir  £dw.  Hamley,  The  defenceleaaneM  of  London:  Nineteenth  Century.  Mai.  — 
284)  X  Capt  Mande,   The  Inyasion  and  defence  of  England.    London,   Thacker.    Sh.  1. 

—  235)  X  Mitchell,.  Lieat-Gener.,  The  fortification  of  England:  UniToraal  B.  Joni.  — 
236)   X  Colomb,   Adminü,  Kayal  Volnnteer  Defence:   Mump  Mag.   Ang.    —    237)  X 


ni,152  i^SB.    BngUnd  Mit  1485.    Mangold. 

mfiBse  aber  doch  auf  die  durch  kopflose  Leitung  venusachte  nogenOgende 
Defensive  Englands  hinweisen;  trotz  ongehenrer  Sonunen  sei  die  Wehrknft 
ungenflgend  nnd  mflbte  insbesonders  anf  die  Befestignng  der  Seehftfen  and 
Gibraltars  Bedacht  genommen  werden.  Ebenso  scharf  orteilte  der  Kapit&a 
znr  See  Beresford,*'*)  früher  dritter  Lord  der  Admiralität,  and  teilweise 
selbst  Wolseley.'^<))  Der  jetzige  Kriegsminister,  Stanhope,  liels  sich  denn 
auch  znr  Vorlage  einer  entsprechenderen  militärischen  Beformbill  be- 
wegen.'^^'*^*)  —  Um  anf  die  Biographieen  znrAckznkommen,  sei  jene  yon 
Malleson'^^)  Aber  den  erbitterten  (Gegner  Englands,  Fflrst  Hettemich,  er- 
wähnt, dessen  Politik  er  anfs  schärfiste  yemrteilt. 

Über  die  späteren  Phasen  der  auswärtigen  Politik  Englands  orientiert 
Bamberg;*^^)  das  nnnmehr  abgeschlossene  Werk  Kinglakes*^^)  Aber  den 
Krimkrieg  erlebte  —  teilweise  —  rasch  eine  nene  Auflage.  —  Was  die  Be- 
ziehnngen  zn  Frankreich  betrifft,  so  feierte  Thnrreaa-Dangin'^^)  den 
Besnch  Yiktorias  in  En  (1843)  als  Triomph  der  Gnizotschen  Staatsknnst  und 
WeiP^^  berichtete  aber  die  Verhandlungen  zwischen  Napoleon  ÜL  und  der 
englischen  Begiemng  anläblich  des  Orsinischen  Attentates.  —  Parker*^^) 
schrieb  Aber  den  Opinmkrieg  mit  China.  —  Von  den  leitenden  Staatsmännern 
unter  der  Regierung  Viktorias  haben  folgende  litterarische  Denkmale  erhalten. 
Zunächst  der  Prinzregent,  dessen  Andenken  sein  fArstlicher  Bruder  liebevoll 
erneuerte.  Die  Memoiren  des  Herzogs  Ernst  yon  Koburg,*^')  denen  eine 
englische  Obersetzung*^^)  auf  dem  Fufse  folgte,  bringen  namentlich  im 
1.  Bande  yiel  interessantes  Aber  die  Heirat  Alberts,  Aber  die  Schwierigkeiten, 
mit  welchen  dieser  in  England  zu  kämpfen  hatte  und  Aber  die  politische  Richtung, 
welche  sie  beide  yon  ihrem  Oheim  König  Leopold  erhielten.  Der  zweite 
Band  bringt  Nachrichten  Aber  das  Verhältnis  Englands  zu  Napoleon  III., 
insbesondere  zur  Zeit  des  Krimkriegs.  —  Smiths  schönes  Buch*^^)  hat  Ref. 
im  letzten  JB.  besprochen,  es  erlebte  rasch  eine  zweite  Auflage.  —  Der  Eari 


H.  Danckley,  National  Defenea:  Contemporary  S.  Juni.  —  288)  [CharL  Dilcke],  TIm 
Britidi  Army.  1—6 :  Fortaightly  R.  ünner-^alL  |[AtlL  1 »  689.JI  Portk  aoa  Jlig.  1S8S. 
Snchienen  anoli  im  Bachform  bei  Ohapmaim,  London  Sh.  12.  —  SS39)  Lord  GharL  Beret- 
ford,  Capt,  The  Admixalty  Confnnon  and  iti  eure:  Nineteenth  Century,  MaL  Tadelt  be- 
■ondert  d.  Miniaterinm  Northcote,  d.  niemals  auf  d.  FUurer  d.  Marine  gehört  n.  daher  m> 
viele  Fehler  begangen  habe.  —  240)  Annchten  d.  Generals  Wolseley  Aber  Landeabefestigiisg: 
Allg.  MiUt  Ztg.  No.  36.  —  241)  X  1>*  «Bgliwsbe  Heereneform:  ib.  No.  44.  —  242)  X 
La  rforganisation  da  miniit&re  de  la  gnerre  en  Angleterre:  B.  Hilitaire  1888,  No.  691.  — 
243)  Golonel  6.  B.  Malleson,  Life  of  Frince  Mettemich.  London,  Allen.  817  8.  Sh.  2,6. 
|[Ath.  1,  288;  Ao.  2,  190;  HJb.  10,  S.  449.]|  —  244)  Felix  Bamberg,  Geaeh.  d^orieotal. 
Angelegenheiten  im  Zeitalter  d.  Pariser  o.  Berliner  Friedens.  (=  Oncken:  Oesch.  in  eaaelneB 
Barstellnngen).  {[AZg.  Beilg.  No.  279.]{  —  245)  A.  W.  Kinglake,  Iniaaion  of  the 
Criinea.  New.  ed.  Yols.  8/9.  Edinburgh,  Blackwoods,  k  Sh.  6.  |[D.  lotsten  Bde.  d. 
1.  Aoflage  besprechen:  Ifacmillans  Mg.  No.  S40;  Contemporary  B.  (Febr.);  Blackwoods  Hg. 
No.  868;  Vgl.  im  übrigen  d.  letst  JB.  (lU,  211,  No.  272).]|  —  246)  Tharreao- 
Dang  in,  La  reine  Victoria  an  chatean  d'Ea.  1843:  Le  Comepondant  25.  Sept  —  247)  X 
6.  D.  Weil,  Les  relations  de  TAngletene  et  de  la  France  k  la  saite  de  l'atteatat  d'Ondm. 
Paris,  Marpon-Flammarion.  48  S.  —  248)  £.  H.  Parker,  Chinese  Accoont  of  the  Opinm- 
War.  London,  Low.  Sh.  2.  —  249)  Ernst  II.  y.  Sachsen-Cobarg,  Ans  meinen 
Leben  n.  ans  meiner  Zeit.  1—2.  Berlin,  Herta.  1887/8.  616  n.  Ö4S  8.  M.  14  n.  IS. 
|[CB1.  1888,  No.  14  n.  1889,  No.  6;  BLZ.  No.  19  n.  1889,  No.  1;  AZg.  No.  808,  509  o. 
Sil;  HZ.  61,  S.  154  o.  62,  2,  844,  Gegenwart  No.  50;  Bt.  d.  d.  M«  1889  JaB.]| 
—  250)  Em  est,  Doke  of  Saze- Coburg -Gotha.  Memoira.  Yols.  1—2.  1818—60. 
London,  Bemington.  Sh.  SO.  |[Edinbnrgh  B.  No.  S47,  S.  182;  Ath.  1,  7S2;  BHB.  18S9, 
Jnli;  Qoarterly  B.  1888,  JaU.]|  —  251)  G.  B.  Smith,  Prime  Ministen  of  Qneen  Yietoria. 


{49B.    England  leit  14S5.    Mangold.  111,153 

Ton  Stanhope*^*)  veröffentlichte  Aufzeichniuigen  Aber  Wellingtons  politische 
Thätigkeit,*^')  welche  Aufsehen  erregten.  —  Die  Monographie  Peels  von 
Montagnt'^^)  enth&lt  knrz  and  bflndig  den  Lebenslauf  des  groben  konser- 
vativen Staatsmannes,  und  enttftuscht  jene  Leser,  welche  ein  glänzend  ge- 
schriebenes politisches  Essay  erwarteten.  —  Yf.  zeigt,  dab  Peel  bei  seiner 
eigenen  Partei  infolge  einer  gewissen  K&lte  und  Zurückhaltung  nie  beliebt 
war  und  dafs  die  liberale  Partei  recht  hatte,  seine  gröbten  Schöpfungen,  wie 
die  Emanzipation  und  den  Freihandel  als  ihrem  Programm  entnommen,  zu 
reklamieren.  Das  Werk  von  Lefevre  hat  Yf.  zu  seinem  Nachteil  benutzt. 
Dagegen  spendet  er  der  Charakteristik  Peels  bei  Disraeli  (im  ^Leben  Ben- 
tincks')  unverdientes  Lob.  —  Palmerston  hat  in  L.  Sanders '6^)  einen 
nnparteiiachen  Biographen  erhalten,  der  auch  dessen  Gegner  zu  Worte 
kommen  Iftbt.  — 

Die  hervorragendste  Novität  des  biographischen  Bttchermarktes  ist  aber  die 
Lebensgeschichte  Stratford  Cannings  von  Lane  Poole.'^^;  Yf.  konnte  bis- 
her unbekannte  Quellen  benutzen,  darunter  die  Memoiren  seines  Helden, 
welche  dieser  in  seinem  achzigsten  Lebensjahr  zu  schreiben  begann,  und 
welche  bis  zum  Jahre  1829  zusammenhängend,  von  dort  angefangen  fragmen- 
tarisch fortgef&hrt  wurden;  femer  seine  offizielle  und  private  Korrespondenz 
mit  dem  Staatssekretär  des  Auswärtigen;  und  schliefslich  erbat  er  sich  Auf- 
schlösse von  noch  lebenden  Zeitgenossen  (Gladstone,  Kinglake,  Sir  H.  Lajard). 
Im  ganzen  sind  ferner  bei  15000  Urkk.  des  Record  Office  verwertet,  in 
Samma  also  eine  erdrückende  Fülle  von  Material,  über  dessen  Auswahl  und 
Verteilung  sich  die  Kritik  im  ganzen  lobend  aussprach.  Yielleicht  wäre  es 
besser  gewesen,  die  Memoiren  gesondert  herauszugeben  oder  beizuschlieben, 
statt  selbe  in  den  Text  einzuflecbten.  Stratford  Canniug  wurde  nach  seiner 
eigenen  Angabe  am  4.  November  1786  geboren.  (Andere  Angaben  sind 
daher  zu  berichtigen).  Er  war  der  Sohn  eines  Kaufmanns  und  Neffe  des 
berühmten  Ministers  6eoi*g  Canning,  wurde  zu  Eton  und  Cambridge  erzogen 
nnd  kam  1807  ins  auswärtige  Amt.  Seine  weitere  Karriere  war  in  Kürze 
die  folgende:  1808  ging  er  mit  Robert  Adair  an  die  Pforte  und  wurde  dort 
Gesandtschalts-Sekretär;  feierte  mit  dem  Yertra^  von  Bukarest  (1812)  seinen 
ersten  Erfolg;  1814  war  er  in  Basel,  1815  in  Wien  am  Kongrefs  thätig. 
1820/3  in  Washington,  wo  er  aber  seines  unleugbar  hitzigen  und  barschen 
Temperaments  halber  ^das  Klima  nicht  länger  vertrug'.  Es  ging  hierauf  als 
bevollmächtigter  Gesandter  an  die  Pforte  (1825/7),  wo  er  bis  zum  Ausbruch 
des  griechischen  Freiheitskampfes  die  erste  Rolle  spielte;  entkam  nach  dem  Fall 
Navarinos  auf  einem  KaufflEU^eischiff  nach  Smyrna  und  von  dort  nach  hause 
(1827);  ging  ein  Jahr  darauf  als  Gesandter  nach  Griechenland  und  sollte 
1833   nach   St.   Petersburg   gehen,    wurde    aber    von    Zar   Nikolaus    nicht 


Kew  ei,  London,  Boatledge.  Sh.  3,6.  —  252)  P.  H.  Earl  Stanhope,  Notes  of  conyar- 
«tion  withtho  doke  of  Wellington.  1831—51.  London,  Mnmy.  8h.  7,6.  |[Ath.  1,  848.]| 
—  2&3)  X  The  Bake  of  Wellington  in  the  North.:  Monthly  Chronide  of  (North-CountiV 
Lore  tnd  Legend  18,  (Angost).  —  254)  F.  0.  Montagnt,  Sir  B.  Peel.  1788—1859). 
(=  Ststecmen  Serie».  Bd.  5).  London,  Allen.  Sh.  2,6.  |[Ac.  2,  300,  Ath.  1,  517;  HJb. 
10,  S.  457.]!  —  255)  Lloyd  C.  Sanders,  Life  of  Yiscoont  Palmerston :  ib.  London,  Allen. 
247  S.  Sh.  2,6.  |[Ac  33,  411;  Ath.  1,  167.]{  —  256)  Stanley  Lane  Poole,  The  life 
of  the  Bight  Honoorable  Stratford-Canning,  Yisconnt  Stratford  de  Bedcliffe.  From 
his  Memoirs  and  PriTate  and  Of&cial  Papers.  2  yoli.  London,  Longmans.  1888.  519  n. 
479  S.  Sh.  36.  [[Edinburgh  B.  No.  345,  S.  203—42;  Engl.  Hut  B.  1889,  S.  382 
(Bright);  HJTb.  10,  676;  Blackwoods  Mg.  No.  878;  Ac.  2,  329,  379  (Bnrton);  Ath.  2,  475, 


111454  {496.    England  wit  1485.     Mangold. 

acceptiert  Von  1884 — 42  wirkte  er  im  Unterhanfi,  wurde  1848  abermals 
Gesandter  an  der  Pforte,  tyrannisierte  dort  den  GrobTezier  Beschid  Pascha 
und  war  nnabl&ssig  Air  einen  Modus  vivendi  zwischen  der  Türkei  and  ihren 
Nachbarn  thätig.  1846  kam  er  auf  Urlaub  nach  banse,  und  ging  ein  Jahr 
darauf  als  Vermittler  zwischen  der  Schweiz  und  Frankreich  nach  Parti 
Das  Revolutionsjahr  fand  ihn  in  d^  Schweiz,  später  in  England,  wo  er  och 
auch  der  ungarischen  Emigration  annahm.  Hierauf  erfolgte  seine  dritte 
Sendung  nach  Eonstantinopel,  die  gl&nzendste  Periode  seines  Lebens,  wShrend 
welcher  Zeit  er  den  englisdien  Einflub  zum  allmftchtigen  zu  machen  ver- 
stand. Die  ganze  zweite  Hälfte  des  2.  Bandes  ist  mit  Recht  dieser  Zeit, 
namentlich  dem  Krimkrieg  gewidmet,  während  dessen  Verlauf  *der  grolse 
Elchi^  (welch  mifsverständliober  Ausdruck  von  Einglake  herrtlhrt)  im  Mittel- 
punkt der  Ereignisse  stand.  Erst  das  Jahr  1858  berief  den  von  Palmerston 
zum  Viscount  erhobenen  Gesandten  von  der  Pforte  ab.  In  England  blieb 
er  bis  an  sein  Lebensende  das  Orakel  ttber  die  orientalische  Frage.  Ob  ihm 
das  Ziel  seines  Lebens:  die  Türkei  als  europäische  Macht  zu  erhalten,  ge- 
lungen sei,  kann  erst  die  Zukunft  lehren.  —  Laue  Poole  schildert  diese 
glänzende  Karriere  nicht  ohne  Bewunderung,  tadelt  aber  namentlich  das  harte 
und  herrische  Gebahren  seines  Helden  wiederholt  Das  Werk  wird  für  die 
Geschichte  Englands  im  19.  Jh.  immer  seinen  Rang  behaupten.  — 

Über  Disraeli-Beaconsfield  hat  der  Historiograph  der  Tories,  Kebbel 
abermals  zwei  Arbeiten**^***»)  erscheinen  lassen.  —  Auch  Gladstone,***)  der 
Lordkanzler  Westbury*^®)  und  der  in  jüngster  Zeit  oftgenannte  Staatssekretär 
für  Irland,  Forster«« i)  (fttiber  Minister  för  Unterricht  und  Schöpfer  der 
Edukationsbill  von  1870)  ist  mit  einer  Biographie  bedacht  worden.  >^') 
Andere  Arbeiten  sind  dem  noch  immer  unvergessenen  General  Gordon >«'-*^^) 
gewidmet;  den  meisten  Wert  besitzt  dessen  Briefwechsel  mit  seiner 
Schwester.*««)  —  In  Forsyth««^)  (f  1886)  verior  England  einen  der  be- 
fähigtesten Diplomaten  in  der  centralasiatiscben  Frage,  dessen  Beisen  in 
Afghanistan,  seine  Mission  nach  Tarkand  und  Kaschmir,  und  Anteil  an  den 
Grenzregulierungen  unter  Lumsden  mit  Recht  Anerkennung  herrorriefen.  — 
Neben  Übersetzungen  hervorragender  Werke,*«®-«^*)   welche  mehr  oder 


556,  ferner:  260,  821  a.  565;  DLZ.  1889,  No.  6,  (A.  Stoni.]|  »  2&7)  T.  £.  Kel>bel, 
DiaraelL  In:  Stephens  Diction.  of  Nation.  Biogr.  Bd.  15,  8.  101—17.  —  258)  id.,  Life  of 
Earl  Beacon«field.  (=:  Stateemen  Seriet).  London,  Allen.  Sh.  2,6.  |[Nationai  B.  (Jnti); 
Ath.  1,  338;  Ac.  1,  266;  Qnirt  Bt.  No.  835,  (1889).1|  —  259)  Qladfltone  Aneodflftaa.  Br 
in  Oxford  Min.  Edinburgh,  Hamilton.  Sh.  1.  —  260)  Thom.  Arth.  Kish,  The  life  of 
Bichird  Lord  Weatbary,  fonnerly  Lord  High  Chanoellor,  with  selectionfl  from  hie  corre- 
Bpondence.  In  2  toU.  London,  Bentley-Son.  Sh.  30.  |[Ath.  2,  Kot.  17;  Ae.  1889,  No.  879; 
Edinb.  Mag.  1889,  Jinner.]|  Benfltste  teilweise  d.  nnyollendet  gebliebene  Arbeit  t.  B.  X. 
Kennard.]!  —  2^^)  Wemysa  Beid,  The  Life  of  the  Bight  Honoorable  William  Sdirini 
Forster.  2  yols.  1—4  ed.  London,  Chapman-Hall.  1154  S.  Sh.  32.  {[Bdinbnrgh  B. 
No.  844,  S.  581--69;  Ath.  2,  57;  Ac.  84,  81.]|  —  262)  X  I'Cnrd  Amphtiel:  DB.  April. 
War  froher  engl.  Botachafter  am  Berliner  Hot  —  268)  X  A.  Lewis,  Oordon.  A  History 
of  bis  life  and  work.  2  ed.  London,  Seeley.  Sh.  7,6.  —  264)  X  6oidon  and  Oaribtldi: 
The  London  Qoarterly  B.  140,  (Juli).  —  265)  X  I>r.  Macaalaj,  Gordon  Aneodotes  Belig. 
Tract.  Soc.  Library.  IS^.  6  n.  3  d.  —  266)  Lettre«  of  General  Gordon  to  his  Sister.  K. 
ed.  London,  Macmülan.  Sh.  8,6.  |[Ath.  1,  865;  Asiat  Qaart  B.  Jali]|  —  267)  Sir 
Douglas  Forsyth,  Autobiography  and  reminisoences.  Edited  by  his  Danghter.  Loodos, 
Bentley  Son.  12  Sh.  6  d.  |[Ath.  1 ,  10.  Mira,  S.  804;  Ac  38,  126.]{  ~  268)  Doe  dd 
Broglie,  Personal  recollections.  Translat  by  B.  L.  de  Beanfort  2  toIs.  Londoi, 
Ward-Downey.  1086  S.  |[Ac.  1,  145;  Ath.  1,  498.]|  —  26»)  X  Pri"<»  Adam  Citr- 
toryski,  Memoirs  and  his  correspondence  with  Alezander  L     With  docnmeats  leJatiTe  to 


§49B.     England  ieit  1486.     Mangold.  111,155 

minder  aach  auf  England  Bezug  nehmen  und  sämtlich  für  die  Bearteilang 
der  Zeitgeschichte  von  Interesse  sind,  yerweist  Ref.  auch  auf  die  litteratur 
Ober  Kaiser  Wilhelm  L  und  Friedrich  HI.,^^^'^*)  der  dem  englischen  Königs- 
hause  und  Volk  besonders  nalye  stand. 

Üher  die  auswärtige  Politik  während  der  letzten  Jahre  und  die  jüngste 
GtsckidUe  der  Kolonieen  hat  Ref.  eine  Reihe  von  Arbeiten  zu  ver- 
zeichnen. *>'**^^)  So  flher  den  Gegensatz  zu  Rufeland  und  die  centralasiatische 
Frage. **^'^>)  Speziell  Aber  die  letzte  grofse  Grenzregulierung  in  Nord- 
Afghanistan  (1887/8)  hat  M^Jor  0.  K  Yate  das  Werk  seines  rühmlich  be- 
kannten Bruders,  des  Kapitän  A.  G.  Yate  fortgesetzt  und  herausgegeben.*^*) 
—  Andere  Werke  berichten  ttber  die  Mission  von  Durand  und  Wallace*'<^) 
nach  Kabul  (September  1888),  ttber  die  1887  erfolgte  Annexion  von 
Birma,** *-••*)  die  Expedition  gegen  die  Himalaya-Staaten, ■•*••••)  das  aus- 
gezeichnete Werk  Ober  das  heutige  Indien  von  Sir  Strachej'*')  und  die 
Geschichte  der  Sepoys-£mpOrung  von  Kaye**^)  und  Malleson;  femer  die 
Lebensgeschichte  des  Generals  Mac  Gregor,'**)  der  in  Indien  und  Af- 
ghanistan rfihmliche  Verdienste  erwarb.  Das  Werk  wurde  von  seiner  Witwe 
ediert,  legt  aber  nicht  nur  von  der  Tapferkeit,  sondern  auch  von  der  Un- 
Terträglichkeit  des  Verstorbenen,  der  es  nicht  Aber  sich  brachte,  eine  zweite 
Rolle  zu  spielen,   Zeugnis  ab.  —  Die  Heldenthaten  eines  andern  englischen 


ttie  piinces  negotiationB  with  Pitt,  Fox  and  Broogham.  Ed.  by  A.  Oielgnt  2  toIb. 
London,  Bemington.  706  S.  Sh.  25.  |[Atli.  1,  498;  Preala.  Jb.  1889,  Jani.]|  —  270)  X 
Comte  de  Palloaz,  Memoin.  From  tbe  Frencb.  £d.  by  C.  B.  Fit  man.  2  yolt.  London, 
Chapman.  Sh.  32.  |[Ath.  2,  693;  Ae.  2,  (Bd.  84),  S.  284;  anart  B.  Jann.  28.]  {  —  271) 
X  Victor  Hngo,  Hiatory  of  a  Crime.  By  Sir  G.  Campbell.  Dublin,  Ward.  D.  6.  — 
272)  X  O'Gonnor  Morris,  The  eampaign  of  Sedan:  Engl.  Eist.  B.  3,  S.  209—32.  Nach 
d.  deatachen  offiaiellen  Berichten  geachildert  —  273)  X  Memoin  of  Baron  Bimini.  (Secret 
igent  of  Napoleon  III.,  CaToor,  Antonelli)  etc.  London,  Bemington«.  320  S.  Sh.  12. 
|[Ath.  1,  826.]|  —  274)  X  M.  Lome,  Bome  onder  Pias  and  Italy  nnder  Borne.  1867 
—87.  London,  Smith.  4<>.  Sh.  5.  —  275-282)  s.  {22.  —  283)  X  Aren  stein,  Eng- 
land XL  seine  Kolonieen:  D.  Gegenwart  No.  80.  —  284)  X  Anderson  and  Webb,  Colo- 
usl  Office  List  for  1888.  London,  Harrisaon-Son.  |[Ath.  1,  338.]|  —  285  X  BoÜBland  a. 
England  im  fernen  Osten:  AZg.  Beilg.  No.  144.  D.  Aafs.  bespricht  den  d.  früheren  balgarischen 
(rassischen)  Ministers  Ssobolew  in  d.  Ztschft:  'Starina*,  der  England  3  Wege  yorseichnet, 
auf  welchen  es  sich  'drücken  könne*,  sonst  sei  d.  Kampf  am  Indien  onaosweichlich.  —  286) 
X  Aim.  Y&mb^ry,  Aas  Central- Asien :  ib.  No.  140.  ~  287)  X  H.  W.,  England  a.  Bafs- 
liad  in  Fersien:  ib.  No.  223.  —  288)  X  Englands  a.  Bafslands  Kampf  in  Asien.  Nach 
Barthelimy  St  Hilaire.  (L'Inde  Anglaise):  ib.  No.  164/5.  —  289)  Major  0.  £.  Yate, 
Northern  A^hanistan;  or,  Letters  from  Ihe  Afghan  Boandary-Commission.  In  2  toIs. 
Edinbazgh,  Blackwood> Sons.  Sh.  18.  |[Ath.  1,  788;  Ac  34,  199;  AZg.  Beil.  No.  242  a. 
246  (Yimb^).]!  —  290)  A.  Y&mb6ry,  E.  engl.  Mission  nach  Kabul:  In:  AZg.  No.  246. 

—  291)  E.  C.  Brown,  The  Coming  of  the  great  Queen:  a  narrative  of  the  acqaisition 
of  Burma.  London,  Harrison-Sons  |[Ath.  1,  335.]{  Giebt  zaror  e.  Auszug  d.  Gesch. 
T.  Birma  seit  d.  ältesten  Zeiten  u.  schliefelich  e.  ausführl.  Bericht  über  d.  Expedition  gegen 
Mandalay  (Not.  1885)  u.  d.  darauf  folgenden  Ereignisse  Ms  z.  Annexion.  —  292)  X 
P.  Hordern,  The  Situation  in  Burma:  Uniyersal  B.  Sept.  —  293)  X  Bellet,  Les  Anglaia 
»  Birmanie:  B.  de  Gtographie  April-Heft  —  294)  X  D.  engl.  Kriegszug  an  d.  Sikkim- 
gresse  y.  Tübet:  Allg.  Milit  Ztg.  No.  89.  —  295)  X  Demetr.  Boulger,  Cur  relations 
vith  the  Himalayan  States:  Asiat  Qnarterly  B.  April.  —  296)  Sir  John  Strachey,  India. 
London,  Kegan  Paul  1888.  Sh.  15.  [[Edinburgh  B.  No.  345,  S.  1—44;  (Bespricht  zugleich 
d.Bach  Barth61emy  de  St  Hilaire:  L'Inde  Anglaise  1887  u.  jenes  t  D armes tetter: 
LeUres  aor  linde  (1887).  S.  unten  No.  868;  Ac.  2,  363  ('exceUent*.]|  —  297)  Kay e  J.  W. 
t&d  Malleson,  Indien  Mutiny  of  1857/8.    Vol.  1.    (Cabinet   ed.)    London,  Allen.     Sh.  6. 

—  298)  Life  and  opinions  of  Sir  C.  M.  Macgregor,  Majorgeneral.     By  Lady  Macgregor. 
2  Tola.     Edinburgh,  Blackwoods.     Sh.  35.     |[Ath.  1,    809  u.  1889:  No.  3194;    Blackwooda 


111,156  H^^    EngUuid  Mit  1485.     Mangold. 

Feldherrn,  Broadfoots*^^)  in  Afghanistan  fanden  bei  der  Kritik  mehr  An- 
erkennung. —  Das  tlbrige  bezieht  sich  auf  die  Kriege  mit  Afghanistan.'^^*-'®') 
Noch  mnijB  Ref.  des  1888  in  Madras  stattgefhndenen  indischen  National- 
Kongresses  gedenken,'^^-'^')  der  erste  Schritt  des  eben  znm  Gehen  sich 
anschickenden  Kindes.  Vor  drei  Jahren  (1885)  fand  der  erste  KongreÜB 
statt,  fand  aber  nor  Spott  and  Tadel.  Diesmals  hat  er  schon  mehr  Auf- 
merksamkeit gefunden;  ja  sogar,  obgleich  unbegründet,  Besorgnisse  berTO^ 
gerufen.  —  Die  flbrige  auf  Indien  Bezug  nehmende  Ldtteratur  siehe  unter 
^Kolonieen'  am  Schlufs  des  Referats.  —  Kleinere  Arbeiten  ttbergehend,'^^''^ 
wenden  wir  uns  nach  Egypten'^'-'*^)  und  dem  Sudan.  Noch  immer  hat 
sich  das  Interesse  f&r  die  letzten  Kriegsereignisse''')  nicht  gelegt,  und  schon 
klammerte  sich  die  allgemeine  Neugierde  an  das  Schicksal  Emin  Paschas. '"^^) 
Das  wichtigste  Werk  über  die  Kriegsereignisse  ist  die  Geschichte  der  Suakin- 
Expedition  von  Galloway."^)  —  Ober  die  Berechtigung  der  englischen 
Okkupation  Egyptens  und  der  jetzigen  Lage  des  Landes»  insbesondere  in 
finanzieller  Richtung,  sind  gleichfalls  Arbeiten  zu  verzeichnen."^"^  — 
Wylde"?)   und   Buchta"')    handeln    ttber    die  jüngsten   Ereignisse  hn 


Mag.  No.  877;  Ac  8,  897.]|  ~  299)  O.  Broadfoot,  Career  1844/5  in  Aighanistaii  ud 
Panjab.  From  hia  papen.  London,  Marray.  Sh.  16.  |[Ac  1889,  16.  Febr.  <6xoeIleiif.]|  — 
800)  X  l^m-  Bonlf^er,  The  nezt  phaie  of  the  afghan  quettion:  Aaiat  Cloazt.  R.  11, 
(Jali).  —  301)  X  T.  H.  Tbornton,  Balnchistan  and  the  new  indian  proTinoe:  ib.  JaaiMr. 

—  802)  X   Sir  Lepel  Griff  in,    A   Page   of   Afghan    Hiatory:   ib.  Oktob.    -    303)  X 
Lithbridge,  D.  beantragte  Untersachnng  d.  indischen  YerwaltongaweaenB:  Ötterr.  M.  Sehr. 
Ar  d.  Orient  No.  5.  ~  804)  X  ^-  Towntend,  Will  England  retain  India:  Contemporary  S. 
Juni.  —  805)  Parliamentarj  Papers.     Moral  and  Material  Progreb  of  India:    Bdinboigh  S. 
845,  8.  1—44.     Betrifft  speziell  d.  Verwaltung  Lord  Dafferins,    d.    t.  1864/6.     Unterwtaatt- 
SekreUr  für  Indien ,  gegenwärtig  aber  YiaekSnig  iat     (Dankte  1889  ab).  ~  306)  X  The 
deyelopment   of  India:    Westminwter  B.  MSrz.   —  307)  X^-  Harriton,    Bepieientatire 
coondla  and  the  indian  National  CongroM:    Asiatie  Qaarterly  B.  Jinner.  —  308)  X  H*™- 
V(&mb4ry),  D.   indische  National-Congre» :    AZg.  BeUg.  No.   SO.  »  309)  X  Sir  W.  W. 
H unter,    The    preaent   problem   in   India:    Contemporary   B.    Sept    —   310)  X   B-   ^P* 
Watson,  Indian  National  CongreMes:    ib.  Juli.  —  311)  X  Pedder,  The  Indian  Goonal: 
Asiatie  Quarterly  B.  11,   Juli.     Vgl.  auch  d.  Aufsatz:    The  Indian  Council  im  Aug.  Heft  d. 
Westminster  B.    —    312)  X  Beport   of  the   third   Indian   National    Congreas   at  Madiu. 
(Des.  27— to  80.  1887).     Edinburgh,   HamUton.     8h.   2.  ~  313)  X  Unia  Sankar  Misrt, 
National  Congrefs  in  India:  Asiatie  Quart.  B.  Oktob.  —  314)  X  Cyprua  under  British  Bsle: 
Blackwoods  Magaaine  869,  M8n.  —  315)  X  H.  8.  Hallett,  France  and  England  in  Eatten 
Asia:    Asiatie  Qaarterly  B.  April.  ^    316)  X    Englische   Umtriebe   in    AraMan:   Aosland 
No.  80.  —  317)  X  D-  engl.  u.  italien.  l^ediüon  nach  Abe^inien.     1868  u.  1888:  All«. 
Milit  Ztg.  No.  22.  —  318)  X  Scott  Keltie,  British  Interests  in  Afiriea:  Contemponr;  R. 
Juli.  ~  319)  X  W.  F.  Lawrence,  The  English  in  Egypt:   National  B.  Mai.  —  320) 
X  F.  Duncan,  Egypt  in  1888:  Förtnightly  B.  JSnner.  —  321)  X  I««c  Taylor,  Lestas 
from  an  Egyptian  Note-Book.     London,  Kegan-Panl.     Sh.  5.     {[Ath.  2,  480;  Atlantic  Monthly 
(Aog.) ;  Ac.  84,  847.] |     D.  Vf.,  Theologe,  bringt  sehr  interess.  Studien  über  Kultur  d.  heutigen 
Egypten;    e.  Abschnitt  behandelt  d.   engl.  Okkupation.   —    322)  X  The  Egyptian  campaign 
of  1882:   Edinburgh  B.  No.  342,   April.     Bringt  e.  strenge  Kritik  d.  ofBaiellen  Darstellimg. 

—  323)>^  X  Mrs.  Felkin,  Emin  Pacha  in  Central  Africa:  his  letters  and  Journals.  London, 
Philip.  Sh.  16.  |[Ath.  1,  235.]  {  Vgl.  Emin  Pascha.  E.  Sammig.  t.  Beiseberichten  o. 
Briefen.  Herausg.  y.  Schweinfurth ,  Batzel,  Felkin  u.  Hartlaub.  Leipzig,  Brockhaas  XIH» 
650  S.  12  M.  |[CB1.  No.  37  u.  AZg.  Beilg.  No.  84.]|  —  323"^)  X  D-  Foitachritte  d.  Mth- 
dismus:  AZg.  No.  318.  —  324)  W.  Galloway,  The  batÜe  of  Tofrek,  foaght  neir 
Sufikin.  (March  22,  1886)  under  major-general  Sir  J.  C.  Mac  Neill.  Maps  and  i^ans. 
London,  Allen.  4<^.  Sh.  21.  —  325)  X  !)•  Ausdehnung  d.  Kompetens  d.  Beformgerichte 
in  Egypten:  AZg.  No.  816/7,  —  326)  X  Z.  Lage  in  Egypten:  ib.  No.  276.  Besieht  sich 
vorwiegend  auf  d.  FinanzrerhSltnisse  d.  Landes  u.  d.  englischen  Beamten.  —  327)  A  B. 
Wylde,  '83  to  '87  in  the  Soudan.  With  an  account  of  (the  late)  Admiral  Sir  W. 
Hewetts  Mission  to  King  John  of  Abyssinia.     2  toIs.     London,  Bemington.    447,  314  S. 


J49B.     England  Mit  1485.    Mangold.  111,157 

SadaD.  —  Möge  auch  das  von  grofsem  Sammelfleifs  zeugende,  aber  ohne 
systematische  Übersicht  angelegte  literarhistorische  Repertorinm  von  Ihr  ah. 
Hilmby  Pascha^'*)  erwähnt  werden.  —  Der  bertlhmte  Romanschreiber 
Haggard'^®)  lieÜB  ein  Werk  Ober  den  Znlnkrieg  nen  erscheinen.  —  Mit 
den  Verbftltnissen  im  Kapland  und  dessen  Nachbarländern  wohlvertraut,  zeigt 
sich  der  seit  1815  im  Lande  wohnende  Moodie.'^^)  —  Zwei  andere  Werke 
besprechen  den  Konflikt  mit  Venezuela''^)  und  die  jetzigen  unhaltbaren  Ver- 
hältnisse von  Kanada. '^^*^>^)  Im  tlbrigen  verweise  ich  betreff  der  früheren 
Geschichte  der  englischen  Kolonieen  auf  die  vorletzte  und  letzte  Abteilung 
des  Referats.  £inige  Arbeiten  besprechen  die  Machtstellung  des  heutigen 
Englands  im  europäischen  Konzert  und  den  Wert  seiner  Bundesgenossen- 
schaft."«.»»«) 

Was  nun  die  innere  Geschichte  im  Jahre  1888  betrifft,  können  wir  die 
erschienene  Literatur  in  folgende  Gruppen  zerlegen:  a)  Arbeiten  Ober  die 
vichtlge  Lokalreform,  die  ftlr  das  ganze  Königreich  mit  Ausnahme  von 
Irland  Giltigkeit  hat'»^-«^*)  Die  Tory-Regierung  wollte  damit  ihr  Bestreben 
and  Talent  auf  dem  Gebiet  der  Reformen  dokumentieren.  Im  Rahmen  dieser 
neuen  Bill  ist  London^^^»«^)  eine  bevorzugte  Stellung  eingeräumt  worden. 
—  b)  Arbeiten   über   die  letzten  grofsen  Schöpfungen  auf  dem  Gebiete  der 


|[Ac.  34.  S.  249.] I  —  328)  fi.  Bnchta,  D.  Sudan  onter  SgypüMlier  Hemchaft:   Nebst  e. 
Aiiliaiif^:  Briefe  Einiik-Faschaa  a.  Lopton-Beyi  an  Wilhelm  Jnnker.     1883/5.    Leipzig,  Brock- 
liAu.    IX,    268    8.    M.    6,00.     HCBK    No.    38;    AZg.    BeU.    No.    208.J|    —    329)  Prince 
Ibrahim  Hilmby    Pascha,   The   literatore    of  Egypt  and  the  Sondan  to  the  year  1885. 
iBclns.     Vol.  2.     M— Z.    London,  Trttbner.     4^    459  8.     8h.  31,6  d.     |[Ac.  2,  146;  Ath.  2. 
156;  DLZ.  1890,  No.  4.]|  —  380)  Rider  Haggard,  Cetywayo  and  his  white  neighbonis; 
or:  remarka    on    recent  events  in  Zolaland,    Natal  and  the  Tnmsyaal.     Second  ed.    London, 
Tr&bner.     Sh.  6.  —  831)  D.  G.  F.  Moodie,  The  history  of  the  battles  and  adyentares  of 
the  British,    ihe  Boers  and  the  Zolos   in  Soath  ACrica.     With  maps  and  illostr.     In  2  toIs, 
Cape  Town,  Mnrray-St.  Leger.     |[Ac.  34,  S.  416.]|  —  332)  X  Hesse- Wartegg,  D.  Streit 
am  d.  Mfladimgen  d.  Orinooo:    AZg.  Beilg.  No.  75.     Betrifit   d.  Streit   awischen  England  n. 
Yenesnela    (1887/8).    —    833)  X  Manro,   The  Canadian   Gonstitation:    Law  Qnarterly  B. 
New  ready  14,  (April).  —  334)  X  Kanada:  AZg.  No.  286.    Nimmt  insbesond.  auf  d.  Yer- 
UUtais  z.  Matterlande  Besng  n.  betont  anf  Qrond  d.  Baches  t.  Watkin:    *Canada   and   the 
States.'    «Becollections  of  1851   to  1886'  als  d.  einsige  Abhttlfe  aller  Beschwerden  a.  Hüii- 
■timmnng  d.  vollstindige  Aofnahme  Kanadas  in  d.  britische  Beich.  —   835)  X  K.  Blind, 
England  a.  d.  Dreiband:  Gegenwart  No.  23.  —  386)  X  id..  Englands  Lage  a.  Zakonft:  ib. 
Ko.  6.  —  337)  X  Hartmann,  D.  Wert  d.  englischen  Bandesgenossenschaft:  ib.  No.  40. 
—  338)  X  id.,  Englands  politisches  Interesse:   ib.  No.  34/5.  —  339)  X  Lord  Thring, 
The  Looal  GoTemment  Bill:   Nineteenth  Century  Mai     Vgl.  aach  d.  gleich  betitelten  Aafsata 
im  Septemb.-Heft  d.  Westminter  B.  —  340)  X  P*  0-  Montagoe,  The  Local  Goremment 
Bill:   Law  Qoarterly  B.  New.  ready  15,    (Jali).     Vgl.    aach    d.    gleichbetitelten  Aa&ata   im 
Oktob.-Heft  d.  London  Qnarterly  B.  —  841)  X  A*  Macmorran,   Local  Goremment  Act. 
1888.     With    introd.,   notes  and  index.    London,    Shaws.     Sh.    15-  —  842)  X  "^^^t  the 
Local  Government  Bill   is.:    Westminster  B.  Mai  —    343)  X  Local  GoTemment  (England 
tnd  Wales).     Act    1888.     Abstract   of  Claases.     London,    Knight  (Offlee).     12<>.    D.   1.  — 
S44)  X  SirB.  Morier,  Local  GoTemment  in  England  and  Germany.     An  Essay.    London, 
Csisell.    Sh.  1.  —  845)  X  A.  and  B.  G.  Glen,  Handbook  to  Local  Goyemment  Act  1888. 
London,  Knight     Sh.  4,6.  —  846)  XBoatmy,   La  reforme  de  l'administraÜon  locale  en 
Aagleterre.     Analyse  de  loi  de  1888:  Jb.  —  847)  X  J-  ^*  B.  and  Simpson  Firth,  London 
6oTemment   ander   Act.    1888.    London,   Knight     Boy.    8.     Sh.    20.  —   848)   X   G.    F. 
Chambers,  A  popolar  Sammary  of  the  law  relating  to  Local  Goyemment  of  1888.     London, 
Sterent.    {[Ath.    2,    318.]|  —  349)  X  Palma,  La  riforma  dell'  Administraadone  locale  in 
In^^hiHem:   Naoya  Antologia.     Janiheft    —    350)  X  J-  F-  B.  Firth,  Beform  of  London 
Govenunent  and    of  City  Gailds.     (=  Imperial  Parliament).    London,   Sonnenschein.    Sh.  1. 

—  851)  X  I'<>'d  Hobhoase,  Local  Self-Goyemment  for  London:    Contemporary  B.  Jani. 

—  352)  X  Arth.  Baamann,   London   and   the  Local  Goyemment  Bill:   Nationd.  B.  Jani. 


111,158  H^B.     England  Mit  1465.    Mangold. 

Gesetzgebung.  ^^^-'^^)  —  c)  ein  Nachtrag  zor  Geschichte  der  im  Jahre  1887 
stattgefnndenen  £olonial*Konferenz.>^^)  —  d)  Arbeiten  tlber  das  Parlament 
and  dessen  Parteiverh&ltnisse,  Ober  die  herrschenden  Strömungen  und  Partei- 
fabrer.*^^-^'^)  —  e)  die  Literatur  tlber  die  bevorstehende  Reform  des  Ober- 
hauses ;>^^-^7')  —  f)  Besprechungen  über  das  abgehaltene  anglikanische 
Konzil  (7. — 28.  Juli),  dessen  Satzungen  vielfach  angefeindet  ?nirden.  Der 
£rzbischof  von  Liverpool  weigerte  sich  sogar  die  Encjclica  desselben  mit  za 
unterschreiben.  —  An  der  Synode  beteiligten  sich  im  ganzen  145  anglikanische 
Erzbischöfe  und  Bischöfe.*74-880)  _ 

Irische  Frage  seit  c.  4800,  Alle  diese  Ereignisse  treten  aber  an 
Wichtigkeit  hinter  der  irischen  Frage  zurück,  welche  den  wanden  Ponkt 
Englands  bildet  und  auch  auf  die  Spaltung  der  liberalen  Partei  von  ein- 
greifender Wirkung  ist  Die  liberalen  Unionisten  gingen  auch  im  Berichts- 
jahr mit  den  Tories  durch  Dick  und  Dünn,  wahrend  die  Anhänger  Glad- 
stones  für  die  Home  Rule  eintraten.  Trotz  aller  Versuche  gelang  es  nicht, 
die  Spaltung  der  liberalen  Partei  zu  beheben.  —  Von  gröfseren  Werken  muik 
in  erster  Linie,  der  chronologischen  Reihe  folgend,  die  Korrespondenz 
O'Conuells  genannt  werden. 's^)  In  Zukunft  wird  niemand  mehr  mit  der 
Behauptung  hervortreten  können,  der  erste  Vorkämpfer  der  Home  Rule  sei 
ein  gewinnsüchtiger  Spekulant  gewesen,  der  seine  durch  allzu  üppiges  Leben 
leer  gewordenen  Taschen  durch  sein  Volk  fallen  liefs.  Trotz  seines  be- 
deutenden Privatvermögens  und  grober  Erbschaften  starb  O'Gonnell  arm.  — 


3&3)  X  Engliih  Allotment  Acta,   18d2,  1878,  1882.     Beprinted.    London,  Simpkin.     13*. 
D.  6.  —  3&4)  X  Sketch  of  the  Land  Transfer  Act  1875,  and  the  LandTnoiAfer  BUI 1S87. 
London,    Sterena.    D.    6.  —   355)  X  Prooeedinga   of  Poor    Law   Conferences.     1877-— 87. 
10  yola.     London,  Knight     |[£dinbargb  R.  No.  846,  S.  398.] |  —  356)  X  Bepoit  of  tLe 
Colonial  Conference  presented  to  Farliament    Juli  1887.     Xiondon,  Knight     {[Edinbnigh  B. 
No.  S47,  No.  247.]|  —  857)  X  Hanaard'a  Parliamentary  Debatea  for  1888.     London,  Hsa- 
aard.     {[Edinburgh  R.  No.  345,  S.  277.     [Bespricht  sogleich  d.  Beden  t.  GoachflD  an  Birming- 
ham, liOTd  Derbys  in  Liverpool,  Lord  HartingtonB  ebenda.])  —  35S)  X  1^<^^»  ParÜBmentaiy 
Companion.     1888.     62.  ed.     London,  Whittacker.     Sh.  4,6.  —  359)  X  Debrett,  Hoaae 
of  Comxnons    for    1888.     London,  Dean-Son.     |[Ath.   1,    274.]|  —   360)  X  Pilon,  Loid 
Bandolph  Churchill  et  la  D^mocratie   consenratrice  en  Angleterre:    BDM.  1.  Sept  —  361) 
X  ^-  Bogers,   Mr.  Chamberlain   and    the  Liberal  Party:    Contemporary  B.  Juli  —  362) 
X  T.  E.  Eebbel,  Democracy  and  Party:  Nineteenth  Century.    Aag.  -~  363)  X  Habert- 
Yalleroax,  Le  socialisme  an  Parlament  anglais:  Jonm.  des  4conomistes.    JonL  —  361)  X 
Charl.  Bradlangh,  The  Cinl  List:  Contemporary  B.    Mai  —  365)  X  &•  Geffcken,  D. 
Beform  d.  englisch.  Oberhauses:  DBs.  Oktob.  —  366)  X  Lord  Lymington,  Tinkering  the 
Honse  of  Lords:  Nineteenth  Century.    MaL  —  367)  X  Frank  Hill,  The  hoose  of  Lords:  ib. 
April.     Vgl.    auch    d.  Anfiaata:    The  hoose   of  Lords   im  Oktob.-flefit   d.  Westminstar  B.  — 
36S)  X  E.  A.  Fremann,    The  Hoose  of  Lords    and    the    ooonty   conncila:   Fortnightly  R. 
Mai.  —  369)  X  ^-  ^>  Corson,    The  reconstruction  of  the   hoose   of  Lords:   National  B. 
April.  —  370)  X  The   hoose  of  Lords :    Qnarterly  B.    388 ,   ( Joli).  —    371)  X  E>ri  of 
Pembroke,  The  reform  of  the  hoose  of  Lords:  Universal  B.  Mai.  —  372)  X  PaHisgi 
Beform    of  the    hoose   of    Lords:    Time    (Z.).     April.    ~    373)  X    ^^^  ^^«^  «^  ^^"^^ 
1)  By  Woimer.     2)  By  A.  Borner:  National  Bt.  Joni  —  374)  X  Morris  Foller,  The 
Lambeth  Conference:    National    B.  JolL  —    375)  X  ^o    Lambeth   Conferences  of  1888: 
Chorch  Qoarterly  B.  58,   1888,    (Okt.)  —  376)  X  D*  presbyterianische  ConeU  so  London: 
Allg.    eTang.-lother.  Kirch.  Ztg.  No.    83/4.  —  377)   X   !>•   englische   Kirchenkoagrels:  ib. 
No.  44/5.  — 378)  X  E.  dePressensi,  The  progress  of  presbyteriamsm :  Cootemporuy  B. 
Aog.  —  379)  X  Tolin,   D.  Geist  d.  londoner  PresbyterianerconcUs:    Kirch!.  MonatsMhiift 
8,  2.  —  380)  X  T.  W.  Allies,  The  Lambeth  Conference:  Doblin  B.  40,  Oktober,  S.  291 
—311.  —    381)  W.  J.  Fitzpatrick,    Correspondence    of  Daniel  CConnell   the  liberator. 
With  Portrait.     2  toI.     London,  Morray.     1888.    I  toI.  XY  n.  538  &  II  toI.  YHI  n.  466  & 
M.  86,00.     |[L.  Bsch.  1888,  8p.  370;  Ath.  1,  619;  HJb.  10,  457/8;  Ac  2,  318;  QnaitorlyB. 
No.  344;  Blackwoods  Mgs.  No.  878;  Nineteenth  Century  1889,  JSnner  n.  April;  Le  Gone* 


i49B.    England  seit  1485.    Mangold.  111,159 

Die  Korrespondenz  bringt  nur  Briefe  von  ihm.  Fitzpatrick  hat  eine  Ein* 
leitong  dazn  geschrieben  and  erläuternde  Fufsnoten  beigesellt.  Wir  lernen 
»08  der  Korrespondenz  O'Gonnell  als  Patriot,  Staatsmann  und  Familienyater 
hochachten«  Bd.  1  enthält  Briefe  von  1792  bis  1834,  der  zweite  von  da 
bis  1847.  Beigeftlgt  sind  einige  Briefe  von  O'Connells  Beichtvater,  Mileby. 
—  Politisch  wichtig  ist  die  Korrespondenz  bis  1 846.  —  Den  Anfang  machen 
Briefe  ans  dem  Jesniten-Kolleg  von  St  Omer;  dann  folgen  Briefe  ans  der  Zeit 
seiner  sich  immer  glänzender  gestaltenden  Advokaten-Karriere,  die  ihm  ein 
Einkommen  von  3800  Pfhnd  abwarf.  Aach  über  das  Dnell  mit  dem  Staats- 
rat D'fisterre  liegen  Briefe  vor,  für  dessen  Witwe  O'Gonnell  dann  mit 
r&hrender  Sorgfalt  sorgte.  Der  Heransforderang  darch  Peel  (1815)  leistete 
er  keine  Folge.  Trotz  seines  Eifers  für  den  Katholizismas  flberwarf  er  sich 
mit  den  Erzbischöfen  Troy  and  Marraj,  welche  sich  mit  der  Emanzipation 
zuMeden  gaben,  während  er  seinen  Repeal-Rnf  ertönen  liefs.  Darob  lieb  er 
diese  ^castle  bishops'  harte  Worte  hören.  Seine  Haitang  charakterisiert  am 
besten  der  Satz  (11,  335):  'Jedes  Mafs  von  Theologie  wolle  er  von  Rom  an- 
nehmen, aber  keine  Politik'.  Bd.  1,  S.  185  bringt  die  wichtige  Darstellnng 
and  Rede  Aber  die  berühmte  Sitzong  des  ünterhanses,  in  welcher  er  den  Test- 
Eid  verweigerte.  —  I,  175  bringt  den  Brief,  in  welchem  er  die  Klansein  des 
Peelschen  Emanzipationsgesetzes  betreffs  der  Beschränknng  der  katholischen 
Orden  als  nnaasftthrbar  verwirft.  —  Bei  Gelegenheit  der  Jnlirevolation  brand- 
markt er  die  Boarbons  als  'foolish  race  of  despots^  and  bedanert  die  Ver- 
qaickong  des  Eifers  fOr  die  Kirche  mit  Servilismns  gegen  diese  Dynastie 
^  223).  —  Am  Zenith  seines  Rahmes  stand  er  nach  der  Emanzipation.  — 
Nach  seiner  Verarteilang  im  Jahre  1844  ging  es  mit  seinem  Ansehen  lang- 
sam bergab,  ohne  dafs  seine  Liebe  za  Irland  erlahmt  wäre.  Im  ganzen  darf 
man  sagen,  daüs  er  trotz  überaus  scharfer  and  bitterer  Aasdrücke  über  seine 
Gegner  ein  herzensguter  Mann  war.'^^)  Von  O'Connells  Zeitgenossen  and 
Freunde,  Bischof  Mac  Haie,»»»)  liegen  73  Briefe  über  die  irischen  Ver- 
hältnisse vor  der  Emanzipation  vor.  —  Den  Führer  des  jungen  Irland, 
J.  Mitchell»»^)  hat  sein  langjähriger  Freund  and  späterer  Feind  Duf^ 
anparteiisch  verewigt.  Die  politische  Laufbahn  Mitchells  ist  nicht  von  Be- 
deutung, wohl  aber  haben  seine  Schriften  mächtig  dazu  beigetragen,  dafs  der 
Hafs  gegen  England  entflammte.  —  Unter  den  Arbeiten  über  die  späteren 
nnd  jüngsten  Ereignisse  sind  die  Bücher  von  Johnston,»»^)  Mac  Do  well,»®») 
Lefe?re»*0  ^^^  Hnrlbert»»«)  namentlich  anzuflihren.  Letzterer,  ein 
Amerikaner,  giebt  trotz  seiner  Sympathieen  für  den  Katholizismus  und  das 
irische  Element  ein  gerechtes,  sehr  lebhaft  gehaltenes  Bild  des  heutigen 
Irland  "unter    dem  Zwange'.    Der  Rest   bezieht   sich  auf  die  gegenwärtigen 


■poBdaat  25.  Des.]|  —  8S2)  X  J*  A.  Hamilton,  Life  of  Daniel  O'Connell.  London, 
AUen.  824  S.  8h.  2,6.  |[Ac.  2,  98;  The  Nation  IS.  Des.]|  —  383)  (Mac  Haie),  The 
letten  of  fhe  Moct  Bot.  John  Mac  Haie  Archbiahop  of  Toaam.  Vol.  1.  Dublin,  Gül 
Q.  Lüodon-Simpkin.  XIX,  523  8.  M.  7,70.  ][L.  Bdsch.  1889,  8.  266.]|  Diese  Brief- 
sanunliing  enchien  in  1.  Aofla^  1846.  '—  3^4)  W.  Dillon,  Life  of  John  MitchelL 
Toi.  1~2.  London,  Kegan  Faal.  XX,  848  n.  XVIX,  512  8.  |[Ac  2,  162;  Ath.  2,  119; 
HJb.  8.  779.]{  —  385)  X  B.  Johns  ton,  Parnell  and  the  PameUs:  an  hutor.  sketch. 
LondoD,  Sünpkin.  12®.  D.  6.  --  386)  X  A.  B.  Mac  Dowall,  Facts  abont  Ireland; 
History  of  reeent  years.  London,  Stanford.  Sh.  2,6.  —  387)  X  ^'  8.  Lefevre,  Incidenta 
o:  Goeroon:  YisiU  to  Ireland  in  1882/8.  London,  Kegan  Faul.  8h.  1.  —  388)  X  WiU. 
Houy  Harlbert,  Ireland  ander  Coercion.  The  Diary  of  an  American.  2  toIs.  2  edit 
Edinboiigh,  Hamilton.     1888.     Sh.  15.     {[Edinburgh  B.  No.  844,  S.  569—84;  Ath.  2,  898.]| 


111,160  M^B.    England  Mit  1485.    Mangold. 

anhaltbaren  Zustftnde.^^^-^^^*)  —  Das  Bach  von  Ball  ist  auch  hier  za  ver- 
gleichen.* i») 

AUgemeines.  unter  den  Hand-  and  Lehrbüchern  der  eng- 
lieben  Geschichte /^^*^')  welche  die  ganze  Geschichte  amfassen,  ist  die 
längst  erwartete,  verbesserte  Anflage  von  J.  R.  Green*^^  rQbmlichst  hervor- 
zaheben.  Die  Witwe  des  im  Mftrz  1888  verstorbenen  Gelehrten  hat  im 
Verein  mit  den  hervorragendsten  Kennern  einzelner  Perioden  der  engUschen 
Geschichte,  (wie  Stubbs,  Freemann,  Mifs  Norgate,  Gardiner,  Lecky)  viele  der 
in  den  frttheren  Anflagen  noch  vorhandenen  Fehler  aasgemerzt  and  so  dem 
glänzend  geschriebenen  and  liebenswttrdigem  Bach  nene  Anziehangskraft  rer- 
liehen.  Bis  zor  neaen  Aaflage  sind  flbrigens  129,000  Exemplare  abgesetzt 
worden.  Der  Kritiker  der  Academj  behaaptet  mit  Recht,  dafs  kein  zweites 
englisches  Bach,  aalser  Macaalay,  bis  jetzt  einen  ähnlichen  Erfolg  erzielt 
habe.  DaCs  einzelne  Abschnitte  noch  ungleich  bearbeitet  erscheinen,  ist 
nattlrlich.  In  dieser  Beziehnng  hat  gelegentlich  des  Erscheinens  der  voo 
Honod*^^  bearbeiteten  französischen  Cbersetznng  des  Baches  insbesondere 


—  889)  X  B.  C.  Lowell,  EnglUh  and  American  FederaliBm:  Fortnightly  S.  Febr.  — 
S90)  X  Mich.  Daiitt,  The  Irith  Landlotda  Appeal  for  compenaation:  Contempotaj  B. 
April.  —  391)  X  T.  P.  O'Connor,  Home  Hole  and  the  Opposition  Landen.  A  nply: 
Unirenal  B.  (JnU).  —  392)  X  J-  Flach,  Le  goaTOmement  local  de  l'Irlande  de  1S30  i 
1886:  Ann.  de  T^cole  libre  des  scienc.  polit  1889,  No.  1.  —  393)  X  W.  0.  Morrii, 
The  Land  System  of  Ireland  from  Law  Qnarterlj  Beriew.  (1888.  Jinnerbeft  Sepint- 
abdrock).  London,  Simpkin.  Sh.  2,6.  |[Ac2,  182.11  —  394)  X  Ireland:  a  reply  to  n 
Iriah  Diuentient  Liberal:  Woatminiter  B.  Aug.  —  895)  X  £•  ^-  Ireland  of  anirchr.  t 
fragmenU  of  history  in  20th  Century.  Lan^ey.  18^  8h.  1,6.  »  396)  X  A.  H.,  D. 
irische  Problem:  AZg.  No.  809.  Giebt  e.  korxe  Dbers.  d.  irischen  Frage  seit  d.  MA.  Be- 
nfitst  erscheinen  Ferr6:  L'Irlande  (1887)  n.  De  Mandat-Grancey:  Chei  Paddy.  (1S87). 
Vgl.  d.  letst  JB.  in,  8.  214,  No.  888  n.  842.  —  397)  X  T.  W.  Bnssell,  Iielsad. 
(Indenpendent  Section):  Westminster  B.  Juni.  —  398)  X  In  gersoll,  Colonel,  Beplj  to 
Oladstone.  Progressite  Publishing.  D.  5.  Dieses  kleine  Bach  hat  in  Amerika  d.  grSfists 
Anfsehen  erregt  —  399)  X  Caoses  of  populär  sympathy  with  Ireland:  Weslminster  B. 
Oktober.  —  400)  X  Irish  issues:  lettres  adressed  to  John  Morley  by  an  Irish  libenL 
London,  Simpkin.  D.  6.  —  401)  X  ^rank  Hill,  Home-Bale  and  the  (^podtiona  Leiden: 
Unirersal  B.  Juni.  —  402)  X  Home  Bole  for  Ireland:  its  firiends  and  its  enemies:  Weit- 
minster  B.  Juli.  —  403)  X  Plul-  H.  Bagenal,  Ireland  and  the  Boman  Citholic  Chnrch: 
Blackwoods  Magazine  872,  (Juni).  —  404)  X  '^'  £•  Gladstone,  Fonrther  notes  nd 
queries  of  the  Irish  Demand:  Contemporary  B.  Mars.  —  405)  X  W.  J.  OT^eill  Das  st, 
Essays  on  Ireland.  London,  8impkin.  8h.  1.  —  406)  X  ^-  Mitchell,  Sootland  tnd 
Home  Bnle:  8cottish  B.  April.  —  407)  X  Nationality  and  Home  Bule,  Irish  and  SoottUh: 
ib.  Juli.  —  408)  X  W.  E.  Gladstone,  Mr.  Forster  and  Ireland:  Nineteenth  Gentuy 
8ept  Vgl.  auch:  Beid:  Mr.  Forster  and  his  colleagnes  (im  Oktoberhett).  Förster  vir 
1880/2  8taatssekretir  für  Iriand.  —  409)  X  Balfours  Administration  of  Ireland:  Qoaiteriy  B 
844,  (Oktob.).  Balfour  ist  gegenwSrtig  Staatssekretär  für  Irland,  t.  Gladstone  u.  Ffenell  taft 
ärgste  angefeindet.  —  410)  8.  No.  186.  —  411)  X  Acland  A.  H.  and  Bansome,  Poli- 
tical  History  of  England  to  1887.  London,  Biringtons.  Sh.  6.  —  412)  X  S.  B.  Oar- 
diner,  Easy  History  of  England.  First  and  Seconde  Gourse.  London,  Longmaas.  I  Sh.  1,9. 
|[Ath.  2,  481.]|  —  413)  X  York  Powell,  and  Gardiner  B.  8.  Sketches  from  Britisk 
History.  4 — 7.  (Longmans  Hist.  Beaders).  London,  Longmans-Co.  {[Ath.  2,  481.]{ 
Bd.  6  u.  7  sind  T.  Gardiner.  (Nene  Zeit).  —  414)  X  H.  W.  Dnleken,  Populär  Histozy 
of  England.  From  the  earliest  times.  (=  Standard  Library).  Dublin,  Ward.  Sb.  2.  — 
415)  X  id.,  niustrated  History  of  England.  Dublin,  Ward.  Sh.  10,6.  {[Ath.  2,  697 
(e.  gute  Compilation).]!  —  416)  X  (CoIIins),  Dlustrated  Historical  Beader  frni  Brit 
History.  London,  Collins.  12^  Sh.  1,6.  —  417)  J.  B.  Green,  Short  History  of  the 
English  People.  Thoroughly  rerised.  London,  Macmillan.  Sh.  8,6.  |[Ac  1,  60.]|  —  418) 
id.,  Histoire  du  peuple  anglais.  Traduite  de  TAnglais  par  A.  Monod.  PrMd^  d'oae 
introduction  par  G.  Monod.  2  toIs.  Paris,  Plon-Nourrit  XXYIII,  520  n.  464  a  F^.  l^- 
|[£ngl.  Hist  B.  1889,  8.  897;  DLZ.  No.  48  (Liebennann);   GBl  1889,  No.  40;  BoIL  Cr 


}49B.    England  Mit  1486.    Mangold.  111,161 

Liebermanii  sehr  wertvolle  Winke  and  Berichtigangen  gegeben,  welche 
indels  der  Obersetzer  der  1889  erschienenen  deutschen  Übersetzung  zum 
Nachteil  des  Werkes  nicht  beachtete.  IndeÜB  ist  die  deutsche  Übersetzung 
iiuofem  besser,  als  sie  auf  der  neuen  Auflage  des  Originals  beruht,  während 
die  französische  Übersetzung  diese  nicht  mehr  verwerten  konnte.  —  Mehrere 
Handbttcher  behandeln  nur  einzelne  Epochen;^^'-^**)  darunter  ist  das  be- 
rflhmte  Werk  Humes,  welches  Bre wer ^>')  verbesserte  und  bis  1878  fort- 
fthrte.  — 

Über  Schottland  allein  handeln:  die  neue  Auflage  des  altbewährten 
Mackenzieschen  Buches;^*^)  femer  Kinloch,**^)  der  die  kirchengeschicht- 
lichen Ereignisse  fast  eingehender  bespricht,  als  die  politischen,  tlbrigens  einen 
tolenmten  Standpunkt  einnimmt;  femer  Maidment,^'^)  der  eine  Sammlung 
Flugschriften  und  Pasquills  aus  dem  16.  und  17.  Jh.  herausgab  und  schliefs- 
lieh  Ramsay,^'^)  dessen  nachgelassenes  Werk  Allardyce  herausgab. 
Bamsay  selbst  (geboren  1736)  war  ein  glühender  Verehrer  seiner  engeren 
Heimat,  ein  litterarisch  gebildeter  Mann,  Freund  und  Wohlthäter  von  Walter 
Scott,  Bums  und  Ferguson,  zugleich  Mitarbeiter  vom  'Spectator*  und  Tatler*. 
Das  interessante  Werk  enthält  eine  Reihe  historischer,  kirchengeschichtlicher, 
and  litterarhistorischer  Charakterbilder  und  Zeitgemälde  und  hat  groDsen 
Erfolg  erzielt. 

Ober  IrlancTs  Vei^^genheit  (vor  1800)  liegen  gleichfalls  mehrere 
Handbücher  vor,^'^-*'^)  damnter  eine  Übersetzung  des  deutschen  Werkes 
TOD  Hassencamp,^'^)  über  welches  indes  auch  die  englische  Kritik  das- 
selbe Urteil  iällte,  wie  seiner  Zeit  die  deutsche,  dafs  es  nämlich  nur  eine 
aas  unzuverlässigen  Quellen  geschöpfte  Kompilation  sei.  Besser  scheint  das 
Werk  von  Lawlefs^'*)  zu  sein.  Die  Nachfrage  nach  historischen  Werken 
über  Irland  isf  eben  sehr  grofs.  Ref.  bemerkt  schlieblich,  dafs  eine  Reihe 
Ton  kleineren   Arbeiten  und  Spezialuntersuchungen   über   Irland  bereits  im 


1889,  No.  7.]|  —  419)  X  I nee  and  Gilbert,  OatUnea  of  Engliah  Hutory.  New  ed.  by 
HbiiiH.  London,  AUen.  12^  Sh.  1,6.  —  420)  X  Cameoi  of  Engliah  History.  — 
^^  ud  Tory.  l-<8:  The  Monthly  Packet.  Joli,  Aug.  —  421)  X  A.  Baker,  First 
Hiitorj  of  the  Englidi  Feople.  II)  Edward  I.  to  Eliaabeth.  m)  Jamea  I.  to  Berolation. 
IT)  William  HL  to  Yietoriaa  JabUee.  London,  Sonnenschein.  12«.  k  Sh.  1  a.  2.  |[Ath.  2, 
189  a.  481.]|  —  422<^  X  (Caasell),  History  of  England.  New  ed.  Vol.  2.  London, 
CtueU.  Sh.  9.  —  422^)  X  M.  Strickland,  Lires  of  the  Tador  and  Stuart  Princessos. 
(=  Bohni  Hiitorical  Library).  London,  Bell-Son.  Sh.  5.  ~  423)  Bar.  Harne,  History  of 
^Bglmd  from  the  earliest  times  to  the  reyelntion  in  1688.  Bevised  and  angmented  ed.  Continaed 
to  the  treaty  of  Berlin.  By  Prot  J.  S.  Brewer.  S  toIs.  London,  Mnrray.  880  S.  Sh.  7,6.  — 
424)  J.Mtekeniie,  History  ofScotland.  New  ed.  London,  Nelsons.  Sh.  5.  —  425)  M.  G.  J. 
Kinlocb,  A  history  of  Scotland,  chiefly  in  its  ecdesiastical  aspect  2  toIs.  Edinburgh, 
Gitnt  120.  720  S.  Sh.  7.  |[L.  Bdsch.  1889,  Sp.  99.]|  —  426)  Jam.  Maidment,  A 
BookofSoottishPasqiiiUs.  1568—1715.  Hlastr.  Edi&bmgh,  Brown.  L.  14.  ~  427)  John 
&&msiy  of  Ochtertyre,  Scotland  and  Scotsmen  in  the  eighteenth  Century.  From  the 
Hbs.  of  J.  Bamsay  ed.  by  Alexander  Allardyce.  2  Bde.  London,  Blackwood.  1120  S. 
^  31,6.    IpBdinbnrgh  K.  No.  843,  No.  171;  A.  SS,  281;    Ath.  1,  174;  Quart.  B,  Juli.]| 

-  428^  X  J.  Oorner,   Hist  of  Ireland.     New  ed.     With  bibliography.    Dean.    Sh.  2,6. 

—  429)  X  J-  Hely  Hutchinson,  The  commercial  restraints  of  Ireland  consired  in  a 
*^^  of  letters  to  a  noble  lord ,  contidning  an  Mstorical  aoconnt  of  the  afEairs  of  that  king- 
^m,  Bwndited,  with  a  sketch  of  the  author's  life,  notes  etc.  by  W.  ö.  Carroll.  Dublin, 
5^1-  800  8.  8h.  1,6.  Die  1.  Auflage  erschien  1779  in  Dublin.  —  430)  X  Miniature 
2j*jry  of  the  Irish  ParUament  to  the  Act  of  Union  in  1800.  London,  Gassei.  D.  S.  — 
**y  ^  Htsiencamp,  History  of  Ireland  &om  the  reformation  to  the  union.  Translated 
°^  the  Qennan  by  E.  A.  Bobinson.  London,  Sonnenschein.  354  S.  Sh.  9.  |[Ath.  I, 
826.JI  ^  432)  Sniily  Lawlefs,  Ireland.     (=  The  Story  of  the  Nations.)     London,  Fisher- 

^«brMbsrleht«  der  aesohiohtswisssnsohaft.    1888.    III.  11 


111,162  §49B.     EDglind  seit  1485.    Mangold. 

Rahmen  der  politischen  Geschichte  besprochen  wnrde.  (Man  TgL  die  N.  58, 
67,  105,  122/3,  183/5,  220/2.)  Ebenso  die  auf  die  jüngste  Geschichte  Ir- 
Uuids  seit  1800)  bezflgiiche  Litteratnr  (N.  381—410.)  Ref.  schlieüst  einige 
Arbeiten  allgemeineren  nnd  knltnrgeechichtlichen  Inhalts,  Sammelwerke  wie 
anch  Werke  llber  die  soziale  Entwicklang  dieser  Abteilung  an.^'^-^^^) 

Anschlielsend  folgen  Lehrbttcher  über  allgemeine  Geschichte^**- ^^*)  nnd  die 
von  Nicholl*^')  sehr  praktisch  nnd  Terl&fslich  bearbeiteten  chronologischen 
Tabellen.  Aach  die  Geschichte  mehrerer  enropäischer  Länder  fand  zumeisl 
tüchtige  Bearbeiter.***-*«<>) 

Historische  Hülfswissenschaften.  Von  genealogischen  Handbüchern 
abgesehen,*  ^'**^')  ist  das  grolse  Werk  yon  den  beiden  aach  fachmännisch 
gebildeten  Wyon's  über  englische  Siegdknnde,*^')  femer  Renton's  belobtes 


Unwin.  486  S.  [[Ath.  1,  April  7;  Ac  33,  8.  21  (Diiiiloap.)]|  —  433)  X  SketchM  of 
Highland  Cfaancter.  Wifh  iUiutnitioiu  by  W.  Bai s ton.  London,  GaU.  4^  Sh.  6.  — 
434)  X  Gladatone,  Unirenita«  homianm:  North  American  B.  1887,  Dei.  —  435)  X 
De  Yarigny,  Lee  grandea  fortunea  en  Angleterre.  I/II:  RDM.     Jani,  Septbr.-Nor.  —  4S€) 

—  Bp.  Bark  er,  Historical  and  Political  Handbook.  London,  Chapmann-HaU.  Sh.  2,6.  — 
487)  X  B-  Mac  Pheraon,  Handbook  of  Politics  for  1888.  (Joly  1866  to  Aug.  1888.) 
Waahington.  Sh.  10,6.  —  488)  The  annoal  register,  a  review  of  public  erenta  at  home  aad 
abroad  for  the  year  1888.  London,  Biyington.  Sh.  18.  ;[HJb.  10,  S.  877.]|  Giebt  neboi 
d.  Bückschaa  auf  d.  politiachen  Ereigniaae  anch  e.  ÜberbUdc  &ber  d.  wichtigeren  Leütongea 
anf  d.  Gebiete  d.  Wiasenschaft  n.  Kanet  n.  charakterisiert   epesiell  d.  groCaenn  engl.  Werke. 

—  489)  X  J-  B.  Lowell,  Political  Eaaaye.  London,  Macmillan.  Sh.  7,6.  —  440)  X 
G.  S.  Morria,  British  Thonght  and  Thinkera:  Stodies,  Critical  Biographiea  etc.  Chicago. 
12^.  Sh.  7,6.  ~  441)  X  J-  Timbe,  Clnbs  and  Club  Life  in  London:  from  the  seTentenith 
centary  and  the  present  time.  London.  ITEd.  B.  1888,  N.  341,  S.  109.]{  —  442)  X  ^ 
H.  Emerson,  Pictnres  of  Eaat  Anglian  Life.  London,  Sampson  Low.  Sh.  10,5.  —  443) 
8.  Kydd,  A  sketch  of  the  growth  of  public  opinion:  its  inflaence  on  the  constitotion  aad 
govemment  London,  Stock.  84  S.  Sh.  2.  ~  444)  X  ^«  English  Gentry:  Blackwoodt 
Magazine.  871,  Mai.  —  445)  X  H.  C,  La  r^forme  d.  soci^tte  par  actions  en  Angleterre: 
Joam.  d.  öconomistes.  JnnL  —  446)  X  -^^^  ^  engl.  Franenbewegang:  Gegenwart  1888, 
N.  16.  —  447)  X  Q-  Gnnton,  Wealth  and  Progrees:  Wages  Qneation  and  Social  Befonn. 
London,  Macmillan.  Sh.  6.  {[GBl.  1889,  N.  27.]|  —  448)  X  ^-  Gissing,  Demoi:  a 
Story  of  English  Sodaliam.  New  ed.  London,  Smith-Elton.  12®.  Sh.  2.  —  449)  X 
Pa  tton,  Modem  History.  (^  A  sketch  of  anirers.  bist)  London,  Deacon-Go.  |[Ath.  L 
11  ]l    -—  450)  X  Collier,  Great  eventa  of  history.    New  ed.    London,  Nelsons.    Sh.  2,6. 

—  451)  X  ^-  H.  D.  Adams,  Great  names  of  eoropean  history.  New  6d.  London,  Gall 
Sh.  8,6.  —  452)  X  B.  Lodge,  Stodents  Modem  Sorope.  From  1453  to  the  treaty  of 
Berlin.  London,  Morray.  Sh.  7,6.  —  458)  J.  Nichol,  Tablea  of  Enrope  on  Histary, 
Literatnre,  Science  and  Art  4  ed.  London,  Macmillan.  4^  Sh.  7,6.  —  454)  X  ^^ 
Lane  Poole  and  Gillman,  History  of  Tarkey.  (=  Story  of  the  Nations.)  Londoo, 
Unwin.  Sh.  5.  J[The  Nation.  29,  Not.;  Ac.  84,  116;  Ath.  I,  651,  591.  (Fand  aar  ge- 
teüte  Aa&ahme.)]|  —  455)  X  J-  £•  Thorald  Bogers,  Holland.  (=  Story  of  the  Katioaa.) 
London,  Unwin.  Sh.  5.  |[Ac  1889,  23.  Febr.  (gut)]|  —  456)  X  ^-  Bamband,  Histm 
of  Bassin  from  the  earliest  timee  to  1882.  Edited  and  enlarged  by  N.  H.  Dole.  3  vol. 
London,  Low.  1230  S.  Sh.  21.  —-457)  X  Stepniak,  Underground  Bassin;  Boaaia ander 
the  Tsara;  The  Bossian  Peaaantry;  The  l^ssian  Storm  Gloud.  2  yols.  London,  Sonneniehön. 
pdinburghB.  No.  848,  S.  512;  Ath.  I,  623.]{  —  458)  X  J-  Shearword,  A short  kistotr 
of  Bassia.  London,  Beeyes.  Sh.  2.  ~  459)  X  J.  Samuel son,  Bulgaria  Fast  and  Pre- 
sent London,  Trflbner.  Sh.  10,6.  |[Ac.  33,  270:  Atii.  I,  145.]{  —  460)  X  B.  Mm 
Mardo,  History  of  Portugal  from  Portugnese  Historiana.  Yola  IßL  London,  Sampaon 
Low.  ä  Sh.  21.  {[Ac  Bd.  33,  S.  242.]{  SoU  o.  Plagiat  aus  Hercuiano's  Bist  dn  Portagai 
sein.  —  461)  X  Sir  Bern.  Barke,  Peerage  and  Baronetage.  51.  ed.  London,  Harriioa. 
Bh.  38.  |[AUi.  I,  84.]|  —  462)  X  Dod,  Peerage,  fiaronetage  and  Knightage  of  Great 
Britain  and  Ixelaad  for  1888.  London,  Whittacker.  In  dreierlei  Ausgaben.  Sh.  10,6.  — 
468)  Wyon  A.  B.  and  Wyon  A.,  The  great  seala  of  England,  arranged  and  illnsfr.  fron 
the  earliest  times  to  the  present  dny,  with  deseript.  and  historical  notes.  Londeo,  Stoek. 
4».    XVm,  218  S.    Sh.  147.     |[Ath.  I,  571;  HJb.  S.  790.])     Mit  54  Platten  (Prtchtweii). 


§49B.     England  Mit  1485.     Mangold.  111,163 

Buch  aber  die  englische  Heraldik  und  Barns'  Werk^^^)  über  die  Münzge- 
schichte Schottlands  and  eine  Arbeit  zar  Münzgeschichte  Heinrichs  YH.  er- 
wähnenswert.*^*) 

Bibliographie.  Unter  den  Bücherkatalogen  and  Nachschlagewerken**^'*^^) 
ist  das  mit  staanenswertem  Sammelfleifs  bearbeitete  Werk  von  Poole  and 
Fletcher**')  rühmend  hervorzaheben.  £s  wird  allen  Forschem,  die  sich 
für  englische  Geschichte  interessieren,  die  besten  Dienste  leisten.  —  Das 
groÜBe  Unternehmen  der  Encyclopaedia  Britannica  (m  9.  Aaflage)  ist 
im  Berichtsjahr  mit  Bd.  23  and  24  beendigt  worden.*^<^)  —  Das  grofse  bio- 
graphische Werk  von  Stephen*^^)  hat  mit  mathematischer  Genanigkeit 
seinen  Fortgang  genommen  and  wenn  aach  von  Seiten  der  Kritik  gegen 
einzelne  Artikel  Einsprache  erhoben  wnrde,  kann  das  Werk  als  solches  mit 
Recht,  sowohl  was  Plan,  als  was  Dnrchführang  betrifft,  die  höchste  Aner- 
kennung beansprnchen.  —  Zwei  andere  Lexika  übergehend, *'**'^^)  erwähnt 
Ref.  das  braachbare  Tonger'sche  Namenlexikon.*'*-*'®) 

Biographisches.  (Tagebücher  and  Memoiren,  Lebensbeschrei- 
bungen, Korrespondenzen,  gesammelte  Werke  etc.)*''-'^^^)     In  den 


—  464)  £.  H.  Benton,  fienldry  in  England,  with  glotuury  of  terms.  London,  Wynum. 
4*.  Sh.  6.  |[Ath.  I,  156.]|  ~  465)  K.  Barne,  Coinage  of  Scotia  from  Darid  I.  to  the 
Union.  [Dliutr.)  8  ToU.  Edinburgh,  Black.  A^.  Sh.  210  a.  168.  |[Ath.  I,  798.]|  —  466) 
X  Crowther,  Groato  of  the  Second  Coinage  of  Henry  YII:  Nnmiamatie  Ghronicle.  1887, 
E  4.  —  467)  X  Samps.  Low,  The  Engliah  Gatalogae  of  Booka  for  1888.  London, 
Low.  136  S.  8h.  2.  |[Ath.  I,  827.]|  Sehr  rerwendhar,  aber  leider  IfLckenhaft.  —  468) 
X  6*  L.  Frentifs,  Life  and  lettera  of  Blixabeth  Prenters.  New  ed.  London,  Hodder. 
Sh.  5.  —  469)  Poole  W.  T.  and  Fletcher,  W.  J.,  Index  to  periodical  literatare  from 
Juoary  I.  1882  to  Jannary  1.  1887.  London,  Trübner.  Sh.  86.  Enthält  48,000  Yer- 
weiiongen  auf  bedeutende  Artikel  und  Rezensionen,  welche  in  engliBchen  und  amerikanischen 
ZntDogen  o,  Zeitschriften  erschienen,  —  470)  Smith,  Bobertson,  Encyclopaedia  Britannica. 
VoL  XXUL  (T— Ups)  a.  XXIY.  (Ura-Zijm).  Edinburgh,  Black.  4«.  860  S.  30  u.  36  Sh. 
,[£di&b.  B.  N.  346;  Ath.  U,  215  a.  I,  368.  Bd.  28  enthält  625  Artikel.  Zn  bemerken: 
Tasnania  (Bonwick),  Taxation  (Kicholson),  Temple  (R.  Smith),  Thackeray  (Pollock), 
Tliirlwall  (Garnett),  Tooke  (Gourtney),  Transvaal  (Keane),  Tnrkey  (Fyffe,  Keane), 
Tonier  (Beid),  Unitarianism  (F.  Smith),  United  States  (A.  Johnston),  Universities 
(Mallinger.)  —  Bd.  24  enthält  804  ArtikeL  Erwähnenswert:  Veto  (Orelli),  Victoria 
iSontherland),  Virginia  (Hotchkin),  Walpole  (Gourtney),  War,  Naval  War,  War- 
baitoD,  Washington  6.  (Johnstone),  Watt,  Webster,  Wellington  (Fyffe),  Western  Anstralia, 
West  Lidies,  Wilkie,  William  I— IV.  (Prothero),  Wokey  (Gameron.)  —  471)  LesUe 
Stephen,  Dictionary  of  national  biography.  Bd.  XIU.  (Graik-Damer.)  —  XIY.  (Dämon- 
D'Eyncoort.)  —  XV.  (Diamond- Drake.)  —  XVI.  (Drant-Edridge.)  London,  Smith-Elder. 
451,  456,  454,  418  S.  k  Sh.  15.  |[Ath.  I,  172  n.  1889,  I,  28.  April;  HJb.  X,  196,  435: 
EdinbB.  N.  346.]|  —  472)  X  Ghambers'  Encyclopaedia.  Kew  ed.  Vol.  I— H.  London, 
Chambers,  k  Sh.  15.  {[Ath.  I,  306.]|  —  473)  X  ^-  L.  Glowes,  Gasseis  Miniature  Gyc- 
lopaedia.  London,  Castel.  18^.  Sh.  8,6.  |[Ath.  II,  130.]  {  Beruht  im  wesentlichen  auf 
Kürschners  kleinem  Lexikon.  —  474)  G.  Tanger,  Englisches  Namenlexikon.  Hit  Aus- 
^rache-Beaeichnung.  Berlin,  Haude  Spener.  XXVIU.  272  S.  M.  5,00.  |[DLZ.  N.  45 
(git) ;  GBl.  K.  28.]|  —  475*476)  Englisch-jtdische  Ausstellung  s.  JB.  1887,  I,  iB*^.  — 
477)  X  Anne  Gary  Morris,  IMary  and  letters  of  G.  Morris.  2  toIs.  New-York.  Sh.  88. 
(TheNation  1889,  17.  Janaar.]|  —  478)  X  Begg,  Memoirs  of  James  Begg.  London, 
Simpkin.  Sh.  7,6.  —  479)  X  S.  Beer  es,  Life  «and  recollections.  Written  by  himself. 
I«odoB,  Simpkin.  Sh.  10,6.  —  480)  George  W.  T.  Omond,  The  Amiston  Memoirs. 
U71~1888.  Edited  from  the  Ftoiily  Papen.  Edinburgh,  Douglas.  Sh.  21.  Diese  Familie 
aklt  e.  Beihe  herrorragender  Juristen  an  ihren  Mitgliedern.  —  481)  X  Letters  of  Darid 
Bicaido  to  Thomas  Bobert  Malthua.  1810—28.  Bdited  by  Jam.  Bon ar.  Oxford,  Glarendon 
Press.  264  S.  Sh.  10,  6  D.  |[Ac  1887,  II,  24.  Dea. ;  AÖi.  I,  264.]|  Vgl.  i  42.  —  482)  X  Hob. 
Siaker,  Memorials  of  the  Hon.  Jon.  Keith  Falooner,  Prot  of  Arabic  in  the  Uniyer- 
Bty  of  Oambridge  and  Mjssionary  to  the  Mohammedans  of  Southern  Arabia.  Gambridge, 
DeigthoB,  BeU  Soil    |[Ath.  2,  Aug.  ll.]|  —  48S)  X  Sir  J-  Napier,  Lectures,  Essays  and 


ni,164  i^dB.    EnglAnd  seit  1485.    Iltngold. 

Rahmen  dieser  Abteilnng  fallen  anch  die  Denkreden  und  Nekrologe  ftber  die 
im  Berichtsjahr  yerstorbenen  henrorragenderen  Persönlichkeiten.^^^^'^)    Alle 


Letten,  a  sapplement  to  the  life.    London,  Longmans.    Sh.  12,6.    Sir  Je«.  Kieler  vir  Lord- 
Kansler  t.  Irland.     Im  J.  1887  enchien  deuen  Biographie  t.  Ewald.     (London,  Langmim). 

—  484)  X  Jo**  Orego,  The  reraineecenGeB  and  reooUectionB  of  Caplain  Gronow.   In^Tok 
London,  Nimmo.     3  L.  S  ■.     {[Ath.  11,  606.] |     Enthält   Sehildemngen    d.  Hof-  a.  aoiial«! 
(Clab)-Lebeni,  nebtt  militar.  Ai2beichniingen  ans  d.  J.  1810 — 60.  —  48&)  X  CorraipoadeBce 
of  Sir  Henry  Taylor.     Ed.  by   Edw.  Dowden.     London,   Longmana.     8h.    16.     |[Ac  83, 
S.  249;  Ath.  I,  461.]|     Enthält   aach  d.  Briefwechael  mit  Jamea  Stephen,  Spedding,  Glid- 
atone  u.    Anbrey  de  Vere.    —   486)  X  Fleeming  Jenkin,  Pftpera  Hterary   and   aciaatifie. 
Ed.  by  Sidney  Oolrin  and  J.  A.  Ewing.    With  a  memoirby  fi.  L.  Sterenaon.    2  toIi. 
London,  Longmant-Go.    Sh.  32.     |[Ath.  1,  S.  367;  Ac  33,  144.]l     (VI  war  Prot  d.  Mathe- 
matik an  d.  Uniyera.   t.  Edinburgh.)    —    486*)  X    D.  Leben    d.  7  Grafen  t.  Shaftesbnry. 
Nach  engl.  Quellen  erzählt.     (=  Galwer  Familienbibliothek  N.  20.)    Calw,  Yereinabaehhaiid- 
lang.     290  S.    H.  2,00.  —  487)  X  John  W.  Bargon,  Dean.:  Livea  of  tweWe  good  Mea. 
2  Tola.    London,   Mnrray.    Sh.  24.     [[Quart  fi.  N.  836  (1889);    Ath.  n,  648.]|     unter  d. 
12  'gnten'  Männern  finden  eich  keine  bekanntere  Kamen,  aaijer  Sam.  WUberforce.    D.  Kamen«- 
lifite  ist  Übrigens  auch  ans  d.  Ath.  (II,  648)  an  ersehen.   —   488)  X  <^^-  Barisce,  Mea- 
diants   et   philantropes    en    Angleterre.     In.   Bot.  polit   et  litt    (Joni).  —  489)  X  V-  B. 
Ball,  A  Short  accoont  of  the  hiatory  of  mathematics.     Lond.,  Macmillan.     Im  12*^.    XITTT. 
464  S.     |[CB1.  1889,  K.  13;  Ath.  II,  739;  Ac  38,  147;  The  Kation  1889,  18.  ApzU.]|    D. 
Werk  ist  ungleich  bearbeitet,  fesselnd  geschrieben,  aber  mit  vielen  Fehlem  behaftet,  welche 
d.  Yf.  ans  Hofer  herübemahm.  —  490)  X  Annie  Taylor,  Life  of  G.  M.  Murphy.  Kew  ed. 
London,  Stock.     Sh.  5.  —  491)  X  Korthcote,  The  Marqnels  of  Wellesley  and  the  Ssrl 
of  Iddesleigh:  KationalB.  Febr.  —  492)  X  B-  Cobbold,  Mary  Anne  Wellington,  8oI- 

diers'  Danghter,  Wife  and  Widow.    K.  ed.     Warne.    D.  6 493)  X  ^-  W.  Bobertsoo, 

Sein  Lebensbild  in  Briefen.  Kach  Stopford,  A.  Brooke  u.  Fr.  Arnold.  Kebst  e.  Anhang  relig. 
Beden.  Mit  e.  Vorrede  t.  Em.  Fromm eL  Gotha,  F.  A.  Perthes.  XYI,  434  S.  M.  6,00. 
|[LGB1.  1888,  K.  25.]|  —  494)  X  John  Service,  Life  and  reoollectiona  of  Br.  Dogaid. 
2nd.  ed.  London,  Simpkin.  Sh.  3,6.  —  495)  X  J-  Bndge,  Glimpses  of  Qeoige  Fox  and 
his  friends.  London,  Partridge.  Sh.  3,6.  —  496)  X  1^*  Brassey,  Life  and  Laboon. 
1805—  70.  7th  ed.  London,  Bell  Son.  Sh.  1,6.  (Forschnngaieisender.)  —  497)  X  Fnae. 
Hitchman,  Bichard  Burton:  his  early  priTate  and  public  life.  With  an  aeooimt  of  bit 
trayels  and  explorations.  2  toIs.  London,  Sampson  Low.  |[Ath.  I,  216,  260,  292  n.  381.]| 
(Forschungsreisender  in  Asien  u.  Afrika.)  —  498)  X  ^-  H.  Hunt,  Bemimscences  öf  J(dui 
Leech:  ContemporaryR  Sept  —  499)  X  Gg.  Potter,  Lifeof  Marqne&Hartington.  Peopki 
edit  London,  Fotter.  Sh.  1.  —  500)  X  S»  A.  Helps,  Thomas  Brassey.  (=  Seleet 
Library  of  Standard  Works.)  London,  Bell  Son.  Sh.  1,6.  |[Ath.  I,  339.]{  —  501)  X  B. 
Ho d der,  Life  of  Sam.  Morley.  Kew  populär  ed.  London,  Hodder.  Sh.  5.  {[Ac  I,  74.]| 
Aufserdem  erschien  e.  Ausgabe  su  14  Sh.  —  502)  X  Gh.  B.  Mackay,  lifo  of  G.  Bnd- 
laugh.  London,  Gunn.  Sh.  10,6.  —  503)  X  W.  L.  Garrison,  Story  of  Wm.  L.  Garrisoa. 
London,  Sonnenschein.  Sh.  1,6.  (Jugendtchrift)  —  504)  H.  J.  Coleridge  S.  J.,  Life  of 
Lady  Georgina  Fullerton.  From  the  french  of  Mrs.  C raren.  London,  ^ntley.  8h.  7,6. 
|[HPB1.  103  Bd.,  S.  370;  LBs.  1889,  Sp.  100;  Ath.  H,  152.]|  War  d.  Schwester  d. 
gegenwärtigen  Earl  of  Granrille,  heiratete  1883  d.  Attache  an  d.  engl.  BotMhafi  in  Puist 
Mr.  Fullerton,  trat  später  z.  kath.  Eirche  Über.  Schrieb  Bomane,  Erlebnisse,  so  über  d. 
Pariser  Febmarereignisse  etc.  —  505)  F.  W.  Myers,  Charles  Darwin:  FortnightlyB.  Ju>- 
Dieser  Aufsatz  u.  d.  folgenden  beziehen  sich  alle  auf  d.  im  J.  1887  erach.  Lebenagesch.  Ch. 
Darwins,  herausgegeben  y.  seinem  Sohne.  Vgl.  JB.  1887,  in,  235,  K.  793.  Vgl  ferner: 
'Life  of  Darwin'  y.  Herzog  of  Argyll:  Murrays^  Magazine  (Febr.),  d.  ersten  Aufsatz  im  Bd. 
331  d.  QnarterlyB.  über  Darwin,  d.  Aufsatz  y.  Prof.  Kewton  in  MacmUlans  Magazine.  K.  340: 
Early  days  of  Darwinism.  u.  d.  Aufsatz  im  Aprilheft  d.  ScottishB.  —  506)  X  Warfield, 
Charles  Darwin's  Beligious  Life.    A  sketch  in  spiritnal  biography:  The  PresbyteriaaB.  Okt. 

—  507)  X  <3rant  Allen,  Charles  Darwin.  (=  Engl.  Worthies.)  London,  Longnisss. 
Sh.  1,6.  —  508)  X  F-  H.  Underwood,  Francis  Parkman:  ContemporaryB.  Mai  Koid- 
amerikan.  Historiker,  ygl.  seine  Werke  in  d.  letzten  JB.  —  509)  X  ^^um^  Fontaine  Cor  bis, 
A  Life  of  Matthew  Fontaine  Maury.  1806 — 73.  By  his  Daughter.  London,  Sampaoa  Low 
Co.  |[Ath.  n,  99.]|  Berühmter  Seemann,  Physiker  u.  Hydrograph.  —  510)  X  Cohs, 
Lord  Shaftesbury  1801—85:  DEs.,  1888,  Dez.  u.  1889,  Jan.  (Philantrop.)  —  511) 
W.  E.  Heam.  1826—88 :  Ath.  28.  April,  S.  63Ö/6.  War  y.  1847—73  Prot  d.  Melbourner 
Uniyersität,   schrieb  rechtshist  u.  litterarhist  Werke.     Seine  zwei  berühmtesten  sind:  *The 


§49B.    England  seit  1486.    Mangold.  111,165 

jene  biographischen  Werke,  welche  auf  politische  Persönlichkeiten 
Bezug  nehmen,  sind  schon  an  betr.  Ort  und  Stelle  genannt  worden.  Auf 
einige  Werke  wird  Ref.  noch  bei  den  kirchen-,  knnst-,  kriegsgeschichtlichen 
Abschnitten  and  im  Zusammenhang  mit  der  Litteratargeschichte  zarück- 
konmien. 

Litteraturgeschichte.  Zunächst  verzeichne  ich  die  Werke  allge- 
meineren Inhalts,***-**^)  Arbeiten  zur  Einführung  in  diese  Disziplin  ,^*^^'*) 
solche,  welche  uns  Aber  den  jetzigen  Stand  dieser  Wissenschaft  orientieren 
nnd  Sammelwerke,  wie  auch  eigentliche  Lehr-  und  Handbflcher.^^''-^^^)  Unter 
den  an  zweiter  Stelle  genannten  mufs  das  ausgezeichnete  Buch  von  South- 


Aryan  Hoiuehold'  a.  'Gonatitational  Hiatory  of  England.'  —  512)  Memoir  of  Henry  Bradahaw, 
UniTenitj-Libraiian.  London,  Kegan  PaoL  Sh.  16.  Br.  war  Fellow  am  Kings  College  la 
Cambridge  n.  UniTer8.-Bibliothekar.  —  513)  0.  W.  Protbero,  A  memoir  of  Henry  Brad- 
ihaw.  London^  Kegan  Paul  Troncb.  16  Sb.  |[Atb.  II,  751  a.  1889,  12.  Jan.;  Ac  1889, 
K.  874.] I  —  514)  D.  Home:  bia  life  and  miiaion.  By  Mad.  Bonglaa  Home.  London, 
Titbner.  Sb.  18,  6  D.  |[Atb.  I,  S.  692.]{  (Home  selbst  scbrieb  früber:  Inoidents  of  my 
life  ri872)  imd:  Ligbts  and  abadows  of  spiritism.  1877).  Interessant  sind  d.  beigedrackten 
Briefe  ▼.  TroUope,  Jobn  Brigbt,  Bualdn  o,  anderen.  —  515)  H.  H.  Landie,  A  memoir  of 
▲lex.  Balfonr.  London,  l^bet  Sb.  6.  (Pbyaiker.)  ~  516)  Lyall  C,  Qlasson  £., 
Holtiendo  r  f  f.  Fr.  t.  and  Cogliolo,  F.,  Sir  Henry  Maine:  Tbe  Law  Qnarterly  B.  New  ready. 
N.  14.  (April).  Mit  Maine  starb  d.  gröbte  engl.  Jurist  d.  Gegenwart.  —  517)  Henry  Samner 
Maine.  1828—88.  Necrologe:  |[Atb.  I,  S.  180;  Ac  33,  96  n.  Contemp.  B.  1889,  Febr.  ▼. 
Polloek.  —  518)  B.  A.  Proctor.  In  Memoriam.  1837—88:  Knowled^.  Oktober.  Vgl.  d. 
Nekrolog  im  Atb.  U,  S.  858  a.  888;  femer  Ac.  84,  193.  Froetor  war  Astronom.  —  519) 
Sir  Fred.  Pollock:  Atb.  29.  Dea.,  S.  884.  Linguist,  Übersetaer  d.  'QötU.  Komödie',  Vf. 
intoTessaatar  «Beminiacences'.  Vgl.  JB.  1887,  lU,  291,  N.  686.  —  520)  Wül.  Gifiord  Pal- 
graye.  (liBgniat) :  ib.  K.  3180',  6.  Okt,  S.  450—83.  —  521)  Georg  Boatledge:  ib. 
22.  BeL,  S.  853.  Verleger.  Geb.  1812,  f  1^88.  —  522)  Great  VTriters,  Gritical  Bio- 
giapbies.  London,  W.  Scott  &  Sb.  1.  In  dieser  Ausgabe  ersobienen  bisber  nnter  anderen 
Darwin,  Bront^  Ad.  Smitb,  Sbelley,  Keats,  Scott,  Bama,  Bonyan,  X  St  MUl.  —  523)  X  P* 
Anton,  Bnglisb  Easaysta.  (Ward,  Sbilling  Library.)  London,  Ward.  Sb.  1.  —  524)  J. 
Campbell  Shairp,  Sketcbes  in  Histöry  and  Poetry.  Ed.  by  J.  Veitcb.  Edinb.,  Douglas. 
[Ac  33,  S.  71;  Atb.  II,  514;  Edinb.  Mag.N.  878.]|  Besonders  gnt  d.  AuCMta  über  Borna, 
d.  Shairp  pendnlieb  kannte;  fernere  AaCuitae:  D.  *Ettrick-Schifer',  d.  alte  scbottiscbe  Uniyer- 
litit,  König  Bob.  Bmce,  d.  Andrews-Kathedrale,  d.  alte  scbott  Dichtkunst  etc.  —  525) 
Clem.  Manafield  Ingleby,  Essays.  Ed.  by  bis  son.  London,  Trflbner.  Sb.  7,6.  {[Atb.  I, 
760;  Ac.  Bd.  84,  l,  341.]|  HaaptartikeL  1)  Antwort  an  Donelly  betreff  d.  Kontroyerse 
Baeon-Sbakespeare;  2)  Gesets  a.  Beligion;  3)  Franc  Bacon:  4)  Coleridge;  5)  Thomas  de 
Qoincey;  6)  Backle.  —  526)  X  ^  &*  Hntton,  Litenu7  Eaaays  3rd.  ed.  London,  Mao- 
mülan.  Sb.  6.  |[Atb.  I,  338.]|  —  527)  X  H.  A.  Glafa,  Story  of  Psalters:  Metrical  Vez^ 
aoBB  of  1549—1885.  London,  Kegan  Paul.  Sb.  5.  —  528)  X  Ha d son,  Englisb  BeU- 
gioDs  Drama,  and  its  Stage  Arrangements:  *Tbe  Antiqoary.  1888,  Jan.-Febr.  —  529)  A.  J. 
8  band,  The  centenary  of  tbe  ^mes':  NationalB.  Febr.  Vgl.  aach  d.  Aufsatz  t.  filowita 
im  Uaibeft  t.  *Art  and  Letters'  n.  d.  AoisatE  *The  fonnder  of  tbe  Times'  im  Atb.  N.  3137 
a.  3140.  —  530)  W.  K  A.  Axon,  Stray  Chapters  in  Literatare,  Folklore,  and  Arcbaeology. 
Manchester,  Heywood.  Sb.  3,6.  |[Engl.  Hist  R  1889,  S.  603.]|  Enthalt  auch:  *The  Man- 
chester Bebeis  1745'  a.  'Sir  Bichard  Philüps'.  —  531)  X  Prot  Dowden,  The  Stady  of 
Eoglish  Literature:  FortnighÜyB.  Mürs.  —  532)  X  Breal,  D.  Wissenschaft!.  Stadium  d. 
oeaerBn  Sprachen  in  Cambridge:  Engl.  Stadien.  12,  H.  2.  —  533)  Wilh.  Victor,  Ein- 
fthmng  in  d.  Stad.  d.  engl.  Philologie  mit  Bücksidit  aaf  d.  Anfordemngen  d.  Praxis.  Mar^ 
bnrg,^EIwert    VU.     69.    M.  1,80.     |[GB1.  N.  52;  Atb.    U,  S.  288  -exellent  little   book.']{ 

—  534)  X  £•  Khatcbball-Hagessen,  Papera  on  Engl.  Literatare:  Monthly  Packet. 
Joü-Aog.  —  535)  X  Bentzon,  Les  noa^eaox  romans  anglais:  BDM.  Jali.  —  536)  X 
Maurice,  A  travers  les  Beraes  anglaises:  Bev.  internationale  Mai. —  537)  XT.  B.  Shaw, 
Stodeats  Englisb  literatore.  London,  Morray.  Sb.  7,6.  —  538)  X  Beeton,  Book  of 
EngliAh  Poetry.  From  Chaacer  to  Pope.  With  notices.  Dablin,  Ward.  Sb.  5.  —  539)  X 
C.  Mackay,  Literary  History  of  the  Scottish  Langnage.     London,  Whittaker.     Sb.  8,  D.  6. 

—  540)  X  Halkett  S.  and  Laing,  Dictionary  of  Anonymoas  and  Pseadonymoas  Litera- 


111,166  §49B.     £ngl«Dd  teit  1485.    Mangold. 

worth^^^)  genannt  werden,  das  wohl  yerdiente,  ins  Denteche  flbersetzt  za 
werden;  anter  den  Wegweisem  anf  dem  Gebiete  der  englischen  Philologe 
ist  im  allgemeinen  Körtings'  Encyklopftdie^^')  zn  nennen,  die  nebst  M&ngeln 
auch  viele  Vorzüge  enthftlt;  femer  die  Fortsetzung  der  ersten  englischen 
Metrik  in  deutscher  Sprache,  von  Schipp er,^^')  welche  vom  An£uig  des 
16.  Jh.  bis  zu  Tennjson  und  die  neuesten  Dichter  herabfOhrt;  die  wichtige 
Arbeit  von  Morsbach^^^)  gehört  noch  dem  Ende  des  MA.  an. 

Einzelne  Werke  über  Dichter  und  deren  Schöpfungen.  Die 
einschlägigen  Arbeiten  folgen  chronologisch  geordnet  in  dieser  Beihe:  eine 
Neuausgabe  der  Werke  des  Dramatikers  Peele^^^)  unter  Elisabeth;  m 
junger  deutscher  Gelehrter ^^^)  behandelte  den  Dramatiker  Hejwood  und 
wies  zugleich  nach,  dafs  dieser  zwischen  1494/6  geboren  sein  müsse  und  dafe 
er  seine  Stücke  nicht,  wie  man  oft  annahm,  für  das  Volk,  sondern  für  den  Hof 
schrieb.  —  Einer  der  vier  namhaften  Gelehrten,  welchen  man  eine  wissen- 
schaftliche Geschichte  der  englischen  Litteratur  verdankt,  Saintsbury^^^) 
hat  die  Zeit  Elisabeths  und  ihrer  Nachfolger,  ca.  1560--1660  bearbeitet 
Das  Werk  ist  übrigens  weniger  ein  einheitliches  Handbuch,  als  vielmehr  eine 
Sammlung  geistvoller,  von  bewundernswerter  Belesenheit  zeugender  Essays. 
Doch  giebt  er  zu  wenig  Geschichte  und  zu  viel  subjektive  Kritik.  Ein 
weiterer  Fehler  des  Buches  ist  das  lignorieren  der  Ansichten  anderer.  Die 
Abschnitte  über  Shakespeare  entsprechen  gleichfalls  nicht  den  Erwartungen. 

—  Sommer^^^)  berichtet  auf  Gmnd  eingehender  Studien  im  British  Masenm 
und  a.  0.  über  27  englische  Dichter,  welche  auf  dem  Gebiet  der  Hirten- 
dichtung sich  umgethan.  —  Wer  sich  für  Spencer  interessiert,  dem  kann  die 
lang  erwartete  Biographie  von  Church^^')  aufs  wärmste  empfohlen  werden. 

—  Es  folgen  Arbeiten  über  Milton,»^«)  Bunyan'^'^^^»«)  und  andere."*"*) 
Ferner    die    Biographieen   über    Goldsmith,^*^**^)   Burns,^^®-^^®)   über 


tote.  Vol.  4.  London,  Pfttenon.  Sh.  42.  |[Ath.  II,  477.]|  —  541)  6.  C.  8.  Sooth- 
wortb,  Six  lectnret  introdnctory  to  the  stady  of  fingliah  Litentare.  Ounbiidge,  ÜniTsn. 
PreM.  |[Ath.  88,  8.  841.]|  (VI  üt  Prof.  am  Kenyon  College  in  Ohio.)  —  542)  Q.  Kör- 
ting, fincydopidie  a.  Methodologie  d.  engl.  Philologie.  Heilbronn,  Henniager.  XSL  464  S. 
M.  8,00.  |[Ac.  84,  406;  B.  Cr.  1889,  N.  49;  GBl.  N.  48.]{  --  543)  J.  Schipper,  Vaf- 
ÜBche  Metrik  in  hiet  a.  eyetemat  Entwicklung  dargeatellt  II.  Teil.  Neaengliadie  Metrik. 
I.  Hftlfte.  Verslehre.  Bonn,  Stranlii.  XXYL  464  8.  M.  9,60.  |[CB1.  1889,  K.  16.]  - 
544)  Lor.  Morsbach,  Über  d.  Ursprung  d.  nenengl.  Schriftapnehe.  HeUbronn,  HeaBingtr. 
X,  187  S.  M.  4,00.  |[Ath.  1,  211;  RCr.  1889,  N.  49;  GBL  1889,  N.  9.]|  —545)  Warb 
of  George  Peele.  Ed.  by  Bullen.  2  toIs.  London,  Nimmo.  Sh.  15.  |[Engl.  Hirt.  &. 
1888,  S.  607;  Aih.  I,  442;  Ac.  U,  279.]|  —  546)  Wim.  Swoboda,  John  Heyirood  ai* 
Dramatiker.  £.  Beitiag  z.  Entwicklnngageachichte  d.  engl.  Dramaa.  (=  Wiener  Beitriige  i. 
deutschen  u.  engl.  PhUologie  III.)  Wien,  Braumüller.  107  8.  M.  8,00.  {[DLZ.  N.  43: 
Ac.  N.  847,  28.  Juli  (gut);  GBl.  1889,  N.  19.]|  —  547)  G.  Baintsbnry,  A  Hislory  of 
Elisabethian  Uterature.  London,  Macmillan  Go.  1887.  XIY.  471.  |[CBL  1889,  N.  40] 
^  548)  H.  0.  Sommer,  Erster  Versuch  ttber  d.  engl.  Hirtendichtung.  Marburg,  Ehrfaaidt 
181  8.  M.  3,00.  |[GB1.  1889,  N.  3  u.  49  (gut).  Merkwürdigerweise  wurde  d.  Bach  in 
GBL  Eweimal  bespro^en.]|  —  549)  B.  W.  Ghurch,  Spencer.  London,  Macmillan.  12*. 
Vn,  286  8.  8h.  5.  |[GBI.  1889,  K.  10;  fiJb.  10,  228.]|  —  550)  X  Bolte,  1>.  beid« 
&ltesten  Verdeutschungen  t.  Miltons  yerlorenem  Paradiea:  Zt  f.  vgl.  Litt  Gesch.  N.  F.  h 
H.  6.  ^  551)  X  Ju>^*  Anth.  Fronde,  Bnnyan.  New  ed.  (=  EngL  Men  of  Letten.) 
London,  Bfacmillan.  Sh.  1,6.  —  552)  X  ^^^  o^  ^*  Bunyan.  With  iUnstr.  London,  Beü- 
gious  Tractat  Society.  Sh.  1,6.  —  558)  X  £•  Venables,  Life  of  John  Bnnyaa.  Losd., 
Scott.  XXXV,  u.  190  8.  Sh.  1.  —  554)  X  Sam.  Johnson,  Life  of  Addison,  Savage  sad 
Swift.  (=  National  Library.)  London,  GasselL  D.  6.  —  555)  X  ^^dm.  Gosse,  Life  of 
Will.  Congreye:  Great  Writers.  N.  20.  London,  Walter  Scott  Sh.  1.  {[Ac  84,  S.  112; 
Ath.  I,  672.]|  —  556)  X  J-  Forster,  life  and  Times  of  OUyer  Oofdamith.  Loodoo, 
Ward.     Sh.  8,6.    —   557)    X   Austin  Dobson,  Life  of  GliTer  Goldsmith:   Great  Writafs. 


§49B.    EngUod  seit  1485.    Mangold.  111,167 

Brydone,<^0^)  aus  dessen  Beisebeschreibang  Behiller  den  Stoff  zur  Brant 
Ton  Messina  schöpfte;  ein  fthnliches  Tbema  bearbeitete  Sandmann;^®^ 
ferner  erschienen  mehrere  Arbeiten  Aber  Sheridan^«*)  and  Shelley,^^^^^^) 
von  dessen  berühmten,  bisher  nnveröfientiichten  Werke :  ^A  political  Yiew  of 
Reform'  Dowden^^^)  eine  genaue  Analysis  heransgab;  es  folgen  Biographieen 
über  Lord  Byron,»^»-*^*)  Walter  Scott s^s-ß'*)  und  dessen  Freund 
Sharp e^^^)  und  andere  über  Schriftsteller  aus  jüngst  vergangener  und  neuester 
Zeit^^^-^^^  —  j^Qcli  einige  wertvolle  Übersetznngen  müssen  hier  erwähnt 
•werden.*»^-«<>') 


London,  W.  Scott     {[Ac.  83,  8.  28;  Ath.  I,  833.]|   —  558)  X  Wm.  Gnnnyon,  Original 
Itemoir  of  B.  Banw.    London,    Simpkin.     Sh.  2,6.    —   559)    X   J.    St  BUckie,  Life  of 
Bqzbb.     (=  Qreat  Writen.)     London,   W.   Scott     12<».     Sh.   2,6.     |[Ac.  I,  23ö.]|  —  g|60) 
X  Thom.  Carlyle,  Kuwya  on  Borns  and  Scott     (=Nat  Libnuj.)    London,  Qaaael.     18^. 
B.  6.    —    561)  X  ^-  Kettaer,  E.  Quelle  zu  Schulen  Braut  r.  Meesina:  A.  B.  Fh.  20, 
H.  1,  S.  49—54.    B.    QaeUe  für  d.  Landachaftabüd  in  Schillers  Txagödie  ist  d.  BeUebe- 
•chreibung  d.  Engländers  Patrick  Brydone  tiber  seine  t.  Mai — Juli   1770  aosgefühzte  Beise 
in  Sizilien,  t.  d.  1774   eine    deatsche    Übersetivng  erschien.  —  562)  XB.   Sandmann, 
Schulen  Macbeth  n.  d.  englische  Original.     (Wiss.  Beilage  s.  Progr.  d.  B.  G.  t.  Tymowitx. 
18S8.)     4^     16  S.     |[BLZ.  1889,  N.  52,  Sp.   1909.     «Wenig  Wissenschaft!.  Wert^j     Bas- 
lelbe  Thema  behandelten  seitdem:  Sohatzmann,  Schillers  Macbeth  nach  (!)  d.  engl.  Ori- 
ginal yerglichen  (Oymnas.   Progr.   t.  Traatenan   1889)  n.  Backhaas  im  Progr.  d.  Gymnas. 
zu  Oatroiro.     1889.  —  563)  X  Bahlsen,  Sheridans  Fizarro  o.  Eotzebues  Peradrama:  A. 
inr  d.  Stad.  neuer.  Sprach.  81,  4.  —  56i)  X  J*  Addington  Symonds,  P.  B.  Shelley.    New 
edit.     r=  English  Men  of  Lettera.)     London,  Macmillan.     Sh.  1,  D.  6.     IfAth.  I,  S.  793.]| 
—  565|  X  Will.  Sharpe,  Life  of  P.  B.  Shelley.    (=  Gxeat  Writen!)    London,  Scott 
Sh.  1.     |[Ath.  I,  798.]|    —    566)   X   H-  S.  Salt,  Shelley.    London,  Sonnenschein.     12». 
Sh.  2,6.     |[Ath.  I,  793.]|  —  56^  E.  Bowden,  Tnnscripts  and  Stodies.    London,  Kegan 
PanL     Sh.  12.     |[Ath.  I,  370;  AZg.  BeU.  N.  264  (Weifs:  <Aas  Shelleys  Kachla(s')]|     Ent- 
halt ferner  Yorlesangen  ttber  d.  Koltorgesoh.  Europas.   —   568)    X   Jo^   Nichol,  Lord 
Byron.     New  ed.     (==   Engl.  Men  of  Letters.)     London,  Manmillan.     Sh.   1,6.  —  569)  X 
J.  Schmid,  Byron  im  Lichte  unserer  Zeit    Hamburg,  Yerlags-Anstalt  u.  Akt-Gesellschaft. 
M.  0,60.  —  570)  X  Frd.  Althans,  Über  d.  persönlichen  Beziehungen  zwischen  Göthe  u. 
Byron.     Vortrag,  gehalten  in  d.  Engl.  Goethe  Society:  AZg.  Beil.  N.  24.  —  571)  X  Har- 
nack,  PuM^hkin  n.  Byron:  Zt  fOr  Tgl.  Litt-Qesch.    NF.  1,  H.  5.  —  572)  X  L.  Kellner, 
Z.  Andenken  an  Lord  Byron:  AZg.  Beil.  N.  22.    —   573)  X   Ch.  Duke  Tonge,  Life  of 
Sir  Walter  Scott     (=  Great  Writers  N.   14.)    London,  Scott     Sh.  1.     |[Ath.  I,    302 ;  Ac. 
I,  181.]|  («gut,  bietet  aber  nichts  Neues.')  —  574)  X  H.  Leclercq,  Walter  Scott    (=  B. 
de  Belgiqne,  Jan.)  —  575)  X  A*  Allardyce,  Letten  from  and  to  0.  Kirkpatrick  Sharpe. 
2  toIb.     With  memoir  by  E.  Bedfort    London-Edinburgh,  Blackwoods.     1200  S.     Sh.  52,6. 
|[Ath.  I,  174;  Ac.  2,  268.]|     £.  Beitrag  s.  Gesch.  <Alt-Schottlands\    Sharpe  war  mit  Walter 
Scott  n.  d.  Kirkpatricks  yerwandt   —   576)   X   T.   £.  Kebbel,  Life  of  Georg  Crabbe. 
(=  Qreat  Writers.)    London,  W.  Scott     12^.    Sh.  1  u.  2.  —  577)  X  Ch.  Tonge,  Hannah 
More.  (1745 — 1838.)    (»  Eminent  Women.)    London,  Allen.     Sh.  3,6.     IfAth.  I,  625,  728; 
Ac.  33,  8.  341.]|    —   578)   X   Alfr.    Ainger,    Oh.  Lamb.     London,   Macmillan.     Sh.    5. 
|[Ac.  1,  S.  265;  Ath.  1,  427.]|     Ainger  gab  aueh  d.  Korrespondenz  Lambs  heraus.     (2  Bde. 
10  Sh.  Macmillan.)    Vgl.  MacmilJans  Mg.  N.  344.  —  579)  X  C^tiarl.  Lamb,  Shakespeare- 
Erzählungen.    Deutsch  T.  &.  Keck.    Leipzig,  Teubner.    IX.     359.     12«.     M.  4,00.     |[CB1. 
1889,  N.  16.]t     Bedeutend  besser   als  d.  fehlerhafte  Obezzetzung  d.   Dr.  Künzel  (1842).  — 
580)  X  Unpublished  Letters  of  James  Hogg,  the  Ettrick  Shepherd:  ScottishB.  Juli.     Be- 
sieht   sich   auf  Y.   Hoggs   Tochter  herausgegeb.  Korrespondenz.     (London,  Gardner,  356  S. 
Sh.  6.)  —  581)   X  J-  Hogg,  Tour  in   Highlands,  in  1803.     Letters  to  Sir  Walter  Scott 
London,  (tedner.    4<^.    Sh.  3.  —  582)  X  Sidney  Co  1t in,  Landor.    New  ed.     (=  English 
Men  of  Letten.    London,  Macmillan.    Sh.  1,6.  —  583)  X  Bdw.  Dowden,  Southey.    New 
ed.:  ib,     Sh.  1,6.  —  584)  X  &-  Saintsbury,  Sidney  Smith:  Macmillans  Magazine.     343, 
Uai.  —  585)  X  C.  £.  Flumptre,  Thackeray  Letters:  MonthlyE.  Aug.  —  586)  X  T.  E. 
Fem b ertön,  (Tharles  Dickens  and  the  stage.    London,  Redway.    Sh.  6.  —  587)  X  Franz, 
D.  Dialektsprache  bei  Ch.  Dickens.    Englische  Studien.  12,  2.  —  588)  Janet  Rofs,  Three 
Generation«  of  Englishwomen :  Memoire  and  Correspondence  of  Mrs.  John  Taylor,  Mrs.  Sarah 
Austin   and   Lady   Duff  Gordon.     2  toIs.     London,   Murray.     Sh.   24.     |[Ath.  II,  805;  Ac. 


UI,168  M^B.    Bnglaad  seit  i486.    Mangold. 

Shakespeare-Litteratur.  Diese  ist,  wie  flblich,  stattlich  yertreten.^^^^^') 
£in  Teil  der  Arbeiten  be&bt  sich  mit  der  Bacon-Shakespeaie-Frage;***-«'«) 
anter  deigenigen,  welche  Bacon  als  den  Vert  der  Dramen  Shakespeares  gelten 
lassen  wollen,  nimmt  neben  Morgan  ^>^)  nunmehr  der  klatschsQchtige  Ameri- 


1889,  N.  878.] I  Mn.  Taylor  innr  t.  177 7-— 1828  Terheintet  an  John  Taylor,  beide  anf  d. 
Gebiet  d.  litt-Oeaeh.  n.  leliSnen  litt  berrorragend  thitig.  Mra.  Taylor  fUute  auch  e.  aaa- 
gedehnte  Korrespondena,  (Sir  James  Macintosh,  B.  Montagn).  —  Mrs.  Aastin,  geb.  1821, 
Gattin  d.  groÜMn  Juristen,  seichnete  sich  selbst  auf  diesem  Gebiete  aus,  schrieb  ferner  Waike 
über  Gathe,  übersetate  Bankes'  Pipste,  war  mit  Carlyle,  Gniaot  befreimdet  ete.,  f  ^^7.  — 
Lady  Gordon  ist  als  Beisebeschreiberin  besteas  bekannt  —  589)  X  Charlotte  Brost«, 
AutoMography.  New  ed.  London,  Smith  Elton.  18*.  Sh.  1,  6.  Bnmte  war  d.  Antonsnie 
T.  Curier  BelL  (1817—65.)  —  590)  X  J-  H.  Ingram,  B.  B.  Browning.  (=  Bmineat 
Women  Series.)  London,  Allen.  Sh.  8,6.  |[Ath.  n,  812,  815;  Ac.  84,  8.  S65.]|  —  591) 
X  J-  Fotheringham,  Stndies  on  the  poetry  of  Bobert  BrowniDg.  2nd.  ed.  LondoD, 
Kegan  Paul.  Sh.  6.  —  592)  X  Jacotet,  Alfired  Tennyson:  Bibl.  anivers.  et  B.  SoiMe. 
MSra.  ^  598)  X  Weigand,  Algemon  Charles  Swinbome:  Gegenwart  N.  46.  —  591) 
X  Math.  Blind,  George  Eliot  Kew  ed.  (r=  Eminent  Women  Series.)  Loadon,  Ali«a. 
8h.  1,6.  — -  595)  X  Csk.  Browning,  The  art  of  George  Eliot:  FortnightlyE.  ApriL  — 
596)  X  Jacotet,  Portos  modenes  de  l'Angleterre.  (Fin.):  Bibl.  anirers.  et  Beme  Soine. 
Mai.  —  597)  X  J«iB«>  Sime,  Life  of  Goethe.  (=  Great  Writeis.)  London,  W.  Scott 
8h.  2,6.  |[Ac.  84,  81.]|  —  598)  X  WiU.  Sharp,  Life  of  H.  Heine:  ib.  8h.  2,6.  |[Ae. 
84,  412.]|  —  599)  X  Gaston  Boissier,  Madame  de  84Tign6.  Transl.  by  L.  Williami. 
(s=  Great  Fiench  Writers^  London,  Bontledge  Sons.  Sh.  2,  D.  6.  [Ath.  I,  498.]  — 
600)  X  Caro,  George  Sand:  ib.  Sh.  2,6.  |[CB1.  K.  26.]]  —  601)  X  L^on  S»7>  Tvj^: 
ib.  Sh.  2,6.  |[Ath.  I,  838.]{  -  602}  X  I«dy  M.  Domrile,  Life  of  Lamartine.  London, 
Kegan  Panl.  Sh.  7,6.  ][Aüi.  I,  697.J|  —  608)  X  Miss  B.  Dnffy,  Madame  de  Stsel. 
(s=  Eminent  Women.)  London,  AUen.  Sh.  3,6.  |[Ath.  I,  4d4.]|  —  X  Dr.  Enzt  Weifs, 
Bichard  Brinsley  Sheridan  als  Lnstspieldichter.  Leipsig,  Pock  in  Komm.  gr.  8.  110  8. 
2,50  M.  —  604)  X  Ch.  Else,  William  Shakespeare.  A  Uterary  biography.  Tzansl.  by  D. 
Schmita.  London,  Bell.  Sh.  6.  —  605)  X  ^*  Dawson,  Shakspere,  and  other  Leetnres. 
Ed.  by  G.  St  Clair.  London,  Kegan  Paul  Treneh.  Sh.  6.  |[Ae.  33,  8.  320.]|  —  606)  X 
Brief  annals  of  his  life  and  works  of  Shakespeare.  New  ed.  London,  Low.  8h.  2.  — 
607)  X  The  flnt  Polio  Shakespeare  1628.    I— n.:  The  Bookwonn.     Aprü—Joli.    (Stock.) 

—  608)    X    ^ch*  Sa  Tage,   Stratford-opon-ATon  Kote-Book.    Yol.  L     London,  Sünpkin. 
Sh.  2,6.    EnthJUt  Ansauge  aas  d.  Wexke  Ed.  Pnlseys',  e.  Zeitgenossen  Elisabeths  a.  Jakobs  L 

—  609)  X  ^dy  Martin,  Shakespeares  Pemale  Characters.  Srd.  ed.  Edinboigh,  Black- 
woods.  Sh.  7,6.  —  610)  X  H.  Tttrek,  Hamlet  e.  Genie.  Zwei  Vortrage.  Leipiig,  Hoff- 
mann.  M.  1,50.  —  611)  X  C.  Philips,  LokalfZrbnng  in  Shakespeares  Dramen.  I/IL  T. 
K9ln.  1887/8.  —  612)  X  ^-  Price,  The  oonstmetion  and  types  of  Shakespearei'  Ten« 
as  Seen  in  the  OtheUo.  New- York,  Weetermann.  Sh.  1.  —  618)  X  Na  res,  Glosssrj  of 
Shakespeare  and  Contemporsries  2  toIs.  London,  Beeyes.  Sh.  21.  —  614)  X  Gerald 
Massey,  Secret  Drama  of  Shakespeares'  Sonnets.  London,  Kegan  Panl.  4^  Sh.  12,6.  — 
615)  X  Charl.  Mackay,  A  Gloasary  of  obscnre  words  and  phrasee  in  the  writings  of 
Shakespeare  and  his  oontemporaries  etc.  London,  Sampson  Low  Co.  [Ath.  I,  81.]'  —  616) 
X  3*  König,  D.  Vers  in  Shakespeares  Dramen.  (=  Qaellen  n.  Fonehg.)  61  H.  Stnüi- 
barg,  Trflbner.  —  617)  X  Jacoby,  Shakspeares  Cymbeline:  A.  fBr  d.  Stadium  d.  neasr. 
Sprach.  81,  4.  —  618)  X  ^-  ^-  Cooke,  Shakespeareana:  Hnman  Mystery  in  Hsmlet 
New-York.  18®.  Sh.  5.  —  619)  X  Chiarini,  II  primo  capolaroro  drammatioo  di  Oa- 
glielmo  Shakespeare.  Nnova  Antologia.  Nor.-Dea.  —  620)  X  ^-^  Colton,  ShakeqMsre 
and  the  Bible.  With  parallel  passages  by  Collyer.  New-Tork.  12^  8h.  5.  —  621)  X 
Warnke,  Karl,  Proescholdt,  Lndwig,  Pseado-Shakespearian  Plays.  —  Y.  Ardeo  of  Ferei^ 
sham.  Halle  a.  d.  Ssale,  Niemeyer.  XXYU.  86.  M.  3,00.  |[CBL  1889,  N.  34.  Vor- 
treffliche  Ausgabe  d.  ersten  engl,  bttrgerl.  Trag5die.]{  —  622)  X  ^  Theod.  Martin, 
Shakespeare  or  Bacon?  (from  'Blackwoods  Magasin'  N.  868.)  Edinborgh.  •  4^  Sh.  3.  — 
628)  X  H.  L.  Hosmer,  Bacon  and  Shakespeare  in  the  Sonnets.  San  Fiancisoo.  12^ 
Sh.  7,6.  —  624)  Shakspearian  Controrersy:  AndorerB.  Mai.  —  625  X  C.  F.  a,  Is  tay 
resemblance  between  Shakespeare  and  Bacon?  London,  Field  Co.  Sh.  3,6.  —  626) X KM. 
Th  eobal d,  Dethroning  Shakspere.  Letters  to  *Daily  Telegraph.'  Lond.,  Sampoon  Low.  Sh.  2,6. ~ 
627)  A.  Morgan,  Shakespeare  in  Fact  and  in  Critidsm.     London,  Trilbaer.    Sh.  10.  — 


§49B.     England  seit  1485.    Mangold.  111,169 

kaner  Donnelly^^^]  die  erste  Stelle  ein.  Als  dritter  hat  sich  ihnen  Graf 
Vitzthnm^'^)  zugesellt,  der  zunächst  zwei  Persönlichkeiten  unterscheidet, 
die  nichts,  nicht  einmal  den  Namen  miteinander  gemein  hatten.  Der  eine 
hieÜB  ^Shakespeare';  dies  Wort  war  der  fingierte  Schriftstellername  eines 
Mannes  ans  vornehmem  Geschlecht;  Shakspere  dagegen  soll  von  einem 
Stammvater  Pierre  herkommen,  der  der  Sohn  eines  Jacqnes  war.  Die  War- 
inckshire-Banem  verschärften  das  französische  j  und  so  entstand  Shaks^  Pierre 
und  zusammengezogen:  Shakspere.  Der  Träger  dieses  Namens  war  ein 
Schaospieler,  ongebildet  und  im  Schreiben  so  ungetlbt,  dais  er  seinen  Namen 
nur  durch  Nachahmung  von  Druckbuchstaben  verewigen  konnte.  Was  seine 
Lebensgeschichte  betrifft,  tischt  6f.  Vitzthum  die  längst  bekannten  Fabehi 
wieder  aa^  und  kommt  zu  dem  SchluTs,  daÜB  dieser  Mann  unmöglich  die  ihm 
zugeschriebenen  berühmten  Schauspiele  geschrieben  haben  kann.  £s  fragt 
sich  nun,  wer  unter  dem  erstgenannten  ^nom  de  plume':  Shakespeare  schrieb? 
Die  Antwort  lautet:  ^Bacon'  der  sich  tlbrigens  auch  der  Namen  Mario we, 
Ghapman  und  Greene  als  Maske  bediente.  Im  tlbrigen  verweist  Ref.  auf 
die  Kritiken  von  Zupitza  und  WestphaL  ~  Für  die  Autorschaft  Shake- 
speares traten  in  die  Schranken:  Cattell,^'^)  Stopes^^^)  (in  gelehrter) 
ond  Schaible^'^)  in  gut  populärer  Form. 

Carlyle-lAtteratur,  Mehrere  Werke  Carlyles  haben  im  Berichtsjahre 
neue  Auflagen  erlebt;^^^-®'^)  femer  sind  tlber  C.  als  Gelehrter  und  Mensch 
eine  Reihe  Arbeiten  erschienen.^*''-«**)  Kleinere  Notizen  im  Ath.**') 
haben  Garlyles  Yerläfslichkeit  als  Historiker  einer  Prüfung  unterzogen,  so 
seine  Daratelluug  der  Schlacht  von  RoDsbach  und  Naseby,  tlber  den  Prozeis 
Rainborows  u.  s.  w.    Die  wichtigste  Publikation  bildet  die  neue  Sammlung 


628)  IgB.  Donnelly,  The  Great  Cryptogrom.  FjnmciB  Baoon  Cjpher  in  the  So-called 
Shakespeare  Plays.  8  toIb.  London,  Low.  Sh.  80.  ([Knowledge  (Aug.);  Gegenwart  No.  24 
(Honthumb);  CBl.  1S89,  No.  16,  Sp.  514  (Westphal);  V^eafcm.  £.  18S9,  MaL]|  —  629) 
Graf  F.  Yitathom  t.  Eckstidt,  Shakespeare  and  Shakspere.  Zar  Genesis  d.  Shakespeare- 
dnunen  Stattgart,  Ootta.  264  S.  M.  4,00.  |[AZg.  Beilg.  No.  348  (zostimmend) ;  DL.  7, 
1889,  Ho.  6  (Znpitsa);  CBl.  1889,  No.  16  (B.  Westphal).]|  --  630)  C.  Gatteil,  Did  Bacon 
write  Shakespeare?  Beply  to  Ignat.  Donnelly.  London,  Simpkin.  12®.  D.  6.  —  631)  C. 
Stopes,  The  Bacon-Shakspere  Qaestion  answeied.  London,  Trübner.  XIY,  266  S.  |[DLZ. 
1SS9,  No.  23  (Zupitsa);  GBl.  1889,  No.  2.]|  Zeigt,  wie  ganzlich  haltlos  die  Behauptungen 
dsr  *Baeonianer'  seien.  Das  Bach  erlebte  schon  nach  4  Monaten  eine  zweite  Aafl.  —  632) 
K.  Hr.  Schaible,  Shakespeare  d.  Aator  seiner  Dramen.  Heidelberg,  Winter.  1889.  YII, 
92  S.  M.  1,20.  |[DLZ.  No.  62  (Zupitza).]|  —  633)  X  7^-  Carlyle,  Heroes,  Heio- 
Wonbip  and  the  Heroic  in  History.  London,  Ghapman.  12^  Sh.  1.  ',[Ath.  I,  179.]| 
Dasselbe  Werk  erschien  aach  bei  Boatledge  aa  9  a.  6  D.  —  634)  X  ^^t  Les  H^ros,  le 
eoite  des  B6roa  et  i'H^iqae  dans  Thistoire.  Tradait  par  Izoolet  -  Loabarti&res.  Paris, 
Colin.  381  S.  Fr.  3,60.  |[BGr.  1888,  No.  37.]|  -  63o)  X  ^d.,  Gritical  and  MiscoUaneoas 
Esiays.  (s=  £d.  Ashborton.  Vol.  111.)  London,  Ghapman.  Sh.  8,00.  Dieselbe  Verlags- 
handlnng  gab  aach  eine  Ausgabe  in  4  u.  in  7  Bd.  heraas  ä  2  u.  1  Sh.  —  636)  X  i^t 
Fast  lad  Freaent  New  ed.  London,  Ghapman.  12^  Sh.  1.  |[Ath.  1,  338.J|  —  637)  X 
A.  S.  Arnold,  Story  of  Thom.  Carlyle.  Dablin-London,  Ward.  Sh.  6.  —  638)  X  H. 
X.  Koenig,  Thom.  Carlyle.  In:  Bev.  da  l'einseigment  secondaire  (Mai).  —  639)  X  ^ 
Flägel,  Thomas  Carlyles  religiöse  u.  sittliche  Entwicklung  a.  Weltanschaoung.  Leipzig, 
Gnnow.  H.  5,00.  ~  640)  X  £-  Jenks,  Thomas  Carlyle  and  John  Stuart  Hill.  London, 
Allen.  Sh.  4,6.  —  641)  X  Th.  A.  Fischer,  Erinnerungen  an  Jane-Welsh-Carlyle.  K 
BheÜMiswahl,  llberaetat,  mit  Anmerkungen  yersehen.  (=Froude,  D.  Leben  Thomas  Carlyles.) 
Ai.  3.  Gotha,  Ferthee.  8«.  XI,  350  S.  M.  6,00.  |[CB1.  No.  48.]|  Vgl.  JB.  1887,  lU, 
235,  No.  756.  —  642)  X  Arvide  Bar  ine,  Le  mariage  de  Thom.  Carlyle.  In:  B?.  polit. 
«t  litt  (Jinner).  —  643)  Oskar  Browning,  Peacock  Edward,  Lloyd  £.  M.,  Delta  Thom. 
n.  6ro7e  G.,  Carlyle  as  an  Historian:  Ath.  1888,  2.  Hälfte,  SS.  625,  736,  773  u.  813.  — 


111,1 70  {  49  B.     England  seit  1485.     Mangold. 

seiner  Briefe,  welche  abermals  Norton^^^)  zum  Dmck  vorbereitete.  Sie 
umfassen  die  Zeit  von  Graigenpattock  and  die  ersten  Zeiten  des  Londoner 
Anfenthaltes,  welche  Periode  in  Carlyles  Leben  als  die  am  meisten  fesselnde 
zn  gelten  hat,  in  welche  anch  Carlyles  Hanpterfolge  fallen.  Die  Briefe 
entstammen  mit  sehr  wenigen  Aasnahmen  der  engsten  Familienkorrespondenz; 
trotzdem  findet  man  in  seinen  Briefen  eine  Menge  Nachrichten  ftber  die 
Londoner  litterarische  Welt  von  1826 — 36;  manches  anch  tlber  seine  Be- 
ziehungen zu  Goethe,  vor  allem  aber  wichtiges  tlber  die  Entstehungsgeschichte 
der  einzelnen  Werke.  Leider  hat  anch  Norton  gleich  Fronde  vid  zn  yiä 
Streichungen  vorgenommen,  wo  es  doch  bei  so  alten  Ding^i  gleichgültig  sein 
könnte,  ob  sich  irgend  jemandes  Sohn  oder  Tochter  durch  eine  scharfe  Be- 
merkung Carlyles  gekränkt  ffthlen  wCtrde  oder  nicht 

Von  Historikern  ist  aufser  Carlyle  noch  Macaulay***)  und  Lecky***) 
mit  einer  Studie  bedacht  worden. 

Einen  interessanten  biographischen  Beitrag  verdanken  wir  Althans,^^^) 
der  die  Lebensgeschichte  von  Heinrich  Oldenburg  aufzuhellen  bestrebt  war. 
0.  wurde  1626  in  Bremen  geboren  und  vertrat  seit  1654  seine  Vaterstadt 
bei  der  englischen  Republik.  In  London  wurde  er  mit  Boyle,  Milton,  Newton 
u.  a.  bekannt,  gründete  1660  im  Verein  mit  Theod.  Haak  die  königliche 
wissenschaftliche  Gesellschaft  (deren  Gründung  demnach  nicht  das  Verdienst 
Karls  n.  war,  der  ihr  erst  1662  einen  Freibrief  erteilte).  Oldenburg  z&hlte 
auch  seit  1660  zu  deren  Mitgliedern.  Über  seine  wissenschaftliche  Thfttig- 
keit  vgl.  man  Weld,  'Hist.  of  the  Royal  Society'.  Die  noch  vorhandenen 
Briefe  Oldenburgs  bringen  manches  interessante  zur  damaligen  Zeitgeschichte, 
so  über  den  grofsen  Brand  von  London,  ebenso  über  die  Pestepidemie  (1666). 
Er  starb  1677  (nicht  1678,  wie  in  den  biographischen  Werken  steht);  der 
Tag  ist  nicht  mehr  eruierbar. 

Kirchengeschichtliches,  Vor  allem  sind  die  oben  besprochene 
No.  2/3,  9^22,  28/9,  60/9,  146,  185,  206/7  n.  425  zu  vergleichen.  Die 
übrigen  Arbeiten  teilen  sich  in  Werke  allgemeineren  Inhalts,  wie  Lehrbücher 
der  Eirchengeschichte,  darunter  mehrere  Übersetzungen;®*®-*^*)  dann  Werke 
und  Aufs&tze  über  die  anglikanische  Kirche  einst  und  jetzt  ;*^'-**^;  die  litte 


644)  Ch.  Eliot  Norton,  Letten  of  Thomu  Ciriyle.  1826 — 36.  In  2  toIb.  Londas, 
MtcmUlan  Co.  YLL,  393  a.  418  S.  |[Ac.  1889,  No  882;  Ath.  1889,  No.  8204;  GBl.  1889. 
No.  40  ;  HZ.  64.]|  —  645)  X  L6peE ,  Lard  Mtcanlay :  RiTÜtade  Eupana  1888,  15.  Jnli.  —  616) 
X  Fi  Ion,  Le8  hietorien»  anglaia.  W.  E.  H.  Lecky:  RDM.  Febr.  —  647)  S.  No.  97.  — 
648)  X  Kurtz,  Church  History.  Vol.  I.  Tranal.  by  Macpherson.  (=  Foreign  BiWictl 
Library.)  London,  Hodder.  Sh.  7,6.  —  649)  X  J-  H.  M.  D'Aubign*,  Hiatory  of  the 
refonnation  of  16.  th.  Century  N.  ed.  Dublin,  Ward.  Sh.  7,6.  —  650)  X  Nathaniel 
Eaton,  The  Holy  Calendar  (1661)  Beprint  Ed.  by  Tasker.  Sbrewabury,  Taaker.  [[Enfi 
Eist  B.  1888,  S.  606.] |  Eaton  war  bischSflicher  Vicar.  D.  Kalender  entfallt  kurze  Epi- 
gramme auf  d.  kirchl.  Feiertage.  D.  Ma.  befindet  sich  im  Brittieh  Moseom.  —  651)  X 
F.  H.  Hedge,  Martin  Luther  and  other  EasayB.  Boaton.  12<'.  Sh.  10,6.  -  652)  X  F 
W.  Ford,  Christianity  and  the  nineteenth  Century  and  other  papera.  London,  S.  F.  C.  K> 
12^  Sh.  1.  —  653)  A.  G.  Jenninga,  Manual  of  Church  HiBtory.  2  ?oU.  Vol.  D. 
London,  Hodder.  12«.  Sh.  2,6.  |[Ac.  83,  S.  869.]|  —  654)  X  !>•  Miller,  Hiitoria: 
Sketches  of  the  Engl.  Church  for  the  people.  lUustr.  London,  Griffith.  Sh.  3,6.  —  6^) 
X  Chapter  in  Englith  Church  history.  1698—1704.  London,  Soc.  p.  C  K.  Sh.  5.  — 
656)  X  ^'  H.  Proby,  Annais  of  the  low  chuit^  party  in  England  down  to  the  death  of 
archbischop  Tait  F.  l/U.  London,  Hayes.  530  S.  Sh.  24.  --  657)  X^-  K*™  >  Lea^^ 
Events  in  History  of  Church  of  England.  London,  Sonnenschein.  12*.  8h.  1,6.  —  6»S) 
X  C.  E.  Sayery,  Church  of  England:  an  historical  sketch.  London,  Kegan  Faul.  Sh.  1,6. 
—  ^9)  X  FUirl  Seiborne,  Defence  of  Church  of  England  against  disest  4.  ed.     London. 


H9B.     Englud  seit  li85.    Mangold.  111,171 

ntnr  Aber  die  im  Bericht^ahre  abgehaltene  Eirchensynode;^^^)  Werke  über 
die  schottische  EircheDgeschichte;^^^-07<>)  Biographieen  anglikanischer  Kirchen- 
mtoner;«".«8öj  Werke  über  die  katholische  Kirche  in  England ;«»«-«90)  dar- 
HDter    die    zwei   wichtigen    Werke    von    Gillo  w;««^«»«)   kirchliche  Lokal- 


Mttmilltti.    Sh.  2,6.    —    660)  X  J-  H.  BUnt,   Book   of  Chmtk  Law.   5th.  ed.  by  Sir 
W.6.  F.PhillimoTd.    London,  RifingtonB.  Sh.  7,6.  —  661)  X  Jewel  (Biahop),  Apology 
oftbe  Ounch  of  England.  (=  Casaells  National  Library.)  London,  Gaaaell.  18<>.  D.6.  —  662)  J.H. 
Orerton,  The  erangeUcal  roTiral  in  the  18th  centory:  Epoche  of  Ghurch  Hi«tory.     London, 
Longmans.     |[HJb8.  767.]!     Inhalt:  D.  neueren  Bewegungen  n.  Strömlingen  in  d.  angl.  Kirche, 
bei.  Puritaner  u.  Methodiiten.  —  668)  X  St  Leighton,  The  rise,  progroBs  and  declind 
of  non  conformity  in  Wales:  National  Bt.  No.  65,  Juli.  —  664)  X  Gentenary  ConfBrenco: 
Protestant  Miariims  of  the  world.     (June  1888.)     2  Tols.     London,  Kisbet    Sh.  7,6.  -—  665) 
X  Ber.  Fred.  Hock  in,  John  Wesley  and  modern  methodism.    4thed.    London,  Binngtons. 
|[ie.  33,  8.  203.])     (D.  ersten  Aufl.  erschienen  anonym.)  —  666)  X  ^^  d.  Wesleyanischen 
Lager:  Deutsche  etangel.  Kirch.  Zg.  No.  88.  —  667)  X  H.  Z(immern),  D.  anglikanische 
Kiiche  d.  Gegenwart:  A.  Zg.  Beilg.  No.  158.   -^  6^)   S.  d.  N.  874—80.   —   669)  X  J- 
Btnkin,  Handbook  of  the Ohnrch of  Scotland.    By  Littledale.    London,  Sonnenschein.    12^ 
8h.  1,6.     |[Engl.  Hiat  B.  1888,  S.  707.]|  —  670)  X  W.  G.  Blaikie,  Fteachers  of  Scot- 
land from  the  6th.   to   the    19th.    Century.     Edinburgh,    Hamilton.     Sh.    7,6.    Biogr.  be- 
rühmter Kanselredner.   •—  671)  X   Short,  Bishop  of  Adelaide,   Story  of  a  34  years 
BpiMopate.     Gardner.     Sh.  7,  6.  —  672)  X  Short  Biographies  for  the  people.    Belig.  Tract 
Soeiety,    k  Sh.  1,6.    Dieses  Sammelwerk   enthält  Biogr.  herrorragenderer  anglikan.  Bischöfo 
a-  Gelehrten.  —  673)  X  Starbuck,  Beligious  thought  in  England.    A  study  of  three  men : 
The  Anderer  B.  Noy.   ~    674)   X    ^ill-  Walker,   The    life  and  times  of  John  Skinner, 
Biflchop   of  Aberdeen    and   Primus   of  the    Soottisch   Episcopal  Church.     |[Ac.  38,  S.  203.]| 
Aberdeen:  Edmond  Spark.  —  675)  X  J-  !>•  Mackay,  A  Memoir  of  Bishop  Forbes.     With 
Portrait     London,    Kegan  Paul.     Sh.  7,6.     J[Ath.  I,  896;  Ac.  84,  203.]|  ~  676)  Montague 
Cpill  Bickersteth,    A   sketch    of  the  life  and  episcopate  of  the  B.  B.  Bob.  Bickersteth. 
London,   Rivingtons.     |[Ac.  1,    202,   Ath.  1887,  1,  572.]|  War  seit  1857  Bischof  Ton  Bipon, 
der  Nachfolger    Langleys.    —    677)    Will.    Bogers,    Beminiscences.     Qompiled   by   B.  H. 
Hadden,   N.    ed.    London,   Kegan  Paul.    Sh.  6.     |[Ac  38,  148;  Ath.  1,  171.]|     Existiert 
taeh  in  einer  2  Sh.-Ausgabe.     Bogers  war  Bektor  ron  St  Botolph,   bekannt  als  theolog.  und 
stutigeschichtlicher  Autor.   —  678)  E.  H.  Plumptre,  The  lifo  of  Thomas  Ken,  bishop 
of  Bath  and  Wells.     With   illnstr.  by  E.  Whymper.  2  toIs.     London,  Isbister  Oo.     |[Ath.  2, 
17.  Not.;  Ac.  2,  281.]t     (Zeichnete    sich   als   Theolog   und    geistl.    Dichter   aus.)   —    679) 
OTerton  J.  H.  and  Wordsworth  El.,    Ghiistopher  Wordsworth,    Bishop   of   Lincoln. 
1807—85.    London,  Biyingtons.     XYI,  542  S.     Ath.  1,  655;   H.  Jb.  S.  768.]|     (Geb.  1807. 
vurde  Bischof  1868,  f  1885.    Bereiste  in  seiner  Jugend  Griechenland,   aeichnete  sich  durch 
wohlthätige  Stiftungen  aus.]    —  680)  J.  H.  Lupton,    Life    of   Dean    Golet    London,  Bell. 
XYI,  823  S.     |[H.  Jb.  8.  36 3.] |     Bolet  war  d.  herrorragendste  Vertreter  d.  anglikan.  Kirche 
uf  d.  Gebiet   d.    Litteraturgesch.    —   681)  Thom.    Hughes,   Memoir   of  Biihop  Fräser. 
1818—85.    New.  ed.     London,  Macmillan.     Sh.  6.     (War  Bischof  yon  Manchester.)  —  682) 
XG.  Dawion,    Life   and   Work    of   Bishop    Hannington.     1847—85.     New.  ed.     London, 
Seeley.    Sh.  8,6.     |[Ath.  2,  288.]|    —   683)  Bich.  Gheyenix  Trench,  Archbishop:  Letters 
ud  Memorials.     In  2  yols.     London,  Kegan  Paul.     Sh.  21.     {[Ac.  34,  S.  411;  Ath.  1,  821; 
Charch  Qoait.  B.  (Okt).]|     Stammte  aus  d.  flüchtigen  Hugenottenfamilie  lYanch,  welche  1574 
it^h   England    kam.     Unter    seine  Freunde  zählten:    A.  Hallan,  Kemble,  Sterling,  Gladstone, 
Wilberforoe.     D.  gelehrte  Erzbischof  yon  Dublin  schrieb  auch  eine  yerdienstyolle  Monographie 
über  Juatin   d     Märtyrer.    —    684)  Matthew  Arnold  (1822  —  12.  April  1888):  Ac.  33, 
S.  278  a.  445.     (Dichter,  Übersetzer,  Theologe.)  —  685)  John  S.  Moffat,  Liyes  of  Bobert 
>Bd  Ifary  MoSat     Populär    edit.     London,    Unwin.     Sh.    3,6.     (Zeichneten    sich    beide    als 
IfisnoDire  mm.)   —    686)  X  A.  Bellesheim,    D.  kath.  Litt.  Englands  im  J.  1888:  LKs. 
iöi  1889,  Aprilheft,  S.  97.  —   687)  X  !>•  röm.-kathol.  Kirche  in  England!  Allg.  eyangel.- 
lother.  Kirch.  Ztg.  1888,  No.  7/8.  —  688)  X  D.  Bekehrung  Englands  u.  d.  Lage  d.  Katho- 
liken: Der  Katholik.  Febr.   —  680)  X  The  Boman  Gatholics  in  England:  QuarterlyE.  831. 
—  690)  X  Ang.  Birrell,    Gardinal    Newman:    Scribners   Magazine   Juni.    —    691)    Jos. 
^illow,  The  Haydock  Papers:  a  glimpse  into  English  Gatholic  Life.     London,  Bums-Oates. 

tt^\^'  'i^^  ^®®^'  ^'  ^*^*'  ^°'  ®^®  (Peacock);  Lit  Bdsch.  1888  in  d.  letzten  No.]|  — 
wZ)  J.  Gillow,  A  literary  and  biographical  history,  or:  Bibliographical  dictionary  of  the 
^gliih  eatholics,  from  the  breach  with  Bome  in  1584  to  the  present  time.  III.:  Grab  Kern. 


111,172  §49B.    Enslasd  seit  1485.    Mangold. 

geschichteii,^''-^^^^)  damit  in  Verbindung  AoszQge  ans  kirchlichen  Archi?en, 
Sammlangen  Yon  Testamenten,  welch*  letztere  fllr  Kaitargeschichte  and  Genea- 
logie reiche  Ansbeote  bieten -,^®i-^<^^)  femer  mehrere  AoüBätze,  welche  anch 
deutsche  evangelische  Leserkreise  interessieren  dUrften.^^^^^^^^)  So  die  Briefe 
von  W.  Ayerst^^^^)  an  Dr.  Charlett  aas  dem  Jahre  1706 — 21.  Ayerst 
war  Kaplan  bei  der  englischen  Botschaft  in  Berlin  and  starb  1765;  seine 
1738  verfabte  Autobiographie^^'^)  warde  gleichfalls  gedruckt  Die  Briefe 
geben  interessante  AaÜBchlflsse  llber  die  damals  ernstlich  betriebene  Union 
der  deutschen  Lutheraner  und  Kalvinisten  unter  gleichzeitiger  Annahme  einer 
nach  dem  Vorbild  der  englischeu  Hochkirche  verfafsten  Hierarchie  und 
Liturgie.  —  Schliefslich  sei  des  die  heute  in  der  englischen  Kirche  herr- 
schenden Strömungen  widerspiegelnden  Romans  ^Bob.  Elsmere*  von  Humphry 
Ward  gedacht,^^'-^^^^)  der  in  Engltind  grofses  Aufisehen  erregte  und  aadi 
in  deutsch-protestantischen  Kreisen  bemerkt  wurde.  —  Werke,  welche  sich 
auf  die  Kirchengesch.  der  ^Kolonieen'  beziehen,  findet  der  Leser  unter  dieson 
Schlagwort.  — 

Lokalgeschichte,    Diese  Disziplin  hat  in  England  von  jeher  starke 
Anziehungskraft    ausgeübt.  ^^'-''^^)     Mehrere   Werke    sind    von    besonderer 


London,    Burne  Otte«.     XY,  688  S.     Sh.  15.     |[L.    BdsclL.    Sp.    273;    HJb.  S.  572.    Bd.  3 
bedeutet  einen  Fortschritt  gegenüber  d.  ersten  8  Binden. j|  —  698)  H.  J.  Coleridge  S.  J., 
St    Mary's    Gonvent     (York.)    York.     |[L.fis.    1889,  Sp.   100.]|     Diese«    1686   begi&idete 
Franenkloeter  hat  sich  bis  heute  erhalten.    Es  dient  wohlthStigen  Zwecken.    B.  eine  Gründer, 
Sir  Thomas  Qascogne,    war  in  d.  Komplot   d.  Titas   Oates  yerwickelt,   f  1689  im  Kloster  d. 
engl.   Benediktiner   an   Lampspringe    (DiÖcese   Hildesheim).   —   694)  Ad.  HamiltoB,The 
nnns  of  Syon:  DablinBr.  88,  S.  805 — 18.    D.  Brigittenordenakloster  Sion  grfindete  Heinrieh  V. 
an  Middlesex  an  d.  Themse,    1415.    Heinr.  YIII.  plfinderte  dessen  Schätse.    Unter  EliMdwth 
übersiedelten  die  Können  naoh  Hecheln,  dann  Boaen,  endlich  Lissabon,  yon  wo  sie  1809  md 
samtlich  1861  nach  England  (Chadleigh)  Earflckkehrten.   —  695)  X  ^^^t.  Haines,  Stau- 
ford Charchwardens  Accoonts.     1552 — 1602:    The  Antiqnary    Febr.,    Mira   seq.     (Stock.)  — 
696)    X    Canonic.    Thomas,   St    Asaph.     (=  «Diocesan  Histories'.)     S.  P.  C.  K.     140  8. 
Sh.  2.     |[H.Jb.  10,  S.    658.]!    —    697)    X  E.   H.  Plnmptre,   Wella  Cathedra!   snd  iti 
Deans.     London,  Isbister.     Sh.  1.  —   698)  X  B.  W.  Free,  Lux  benigna:  The  histor;  of 
Orange   St.  Chapel.     London,  Wittingham.    Sh.  7,6.   -—    699^   X   Her.   W.  H.  Fhillott, 
Dioceaan  history  of  Hereford.    (=  'Diooesan  Histories'.)    London,   Society  for  Knowledge 
Christianity.     286  S.     Sh.   3.     |[Ath.  n,  62;  Ac  34,  118;  HJb.  S.  764.]{  —  700)  Bot.  W. 
L.  Beyan,  St  Davids.     (  =  *]>ioceaan  Histories.')    London,  Society  for  Christian.  Knowled^ 
(Oates).     Sh.  7,6.     |[Ath.  2,  62;  HJb.  S.  762/8.]|     Entwirft  kein  günstiges  Bild  der  Befor- 
mations-Epoche  u.  bekämpft  namentlich  das  Regime  Heinrichs  VlII.     Weist  anch  nach,  daüi 
sich  in  Wales  die  Katholiken  lange   nach  d.  Beformation  erhielten.   —  701)  X  ^  P^*^' 
wick,  The   Registers  of  the  Parish  of  Bochdale  in  the  Coonty   of  Lancaster,  from  Oktob. 
1582  to  March  1616.     Rochdale,  Clegg.     |[Ath.  1,  190.]|  —  702)X  B.K.  Worth,  Cales- 
dar   of  the   Tariatock   Parish    Records.    Plymoath,    (Selbstrerlag).     :[Ath.  1,    177:  Ac  33, 
S.  2S4.]|    Z.  Gesch.  d.  Neoaeit  gehören  der  Abschnitt  V.seq.  —  703)  X    Alfr.  Gibbons,  As 
Abstract  of  all  the  Wills  and   Administrations   of  the  Cid  Diocese  of  Lincoln  1280—1547. 
Lincoln,  Williamson.     |[LRd.  1889,  Sp.  100;  HJb.  S.  764.]|  —  704)  X  Madditon,  Lin- 
colnshire  WUls.    1500—1600.    (Selbstverlag.)    |[Lit  Rd.  1889,  Sp.  100.]1     (Testamente.)  — 
705)  X  !>•  Eröffiiong  e.  Latherhaoses  in  England:  Allg.  eyangeL-lother.  Kirch.  Ztg.  No.50. 

—  70*6)  Werner,  Englische  Strömungen  im  deutschen  Protestantismus*  ETang.KZtg.  Ko.  10. 

—  707)  C.  E.  Doble,  Letters  an  the  Rot.  William  Ayerst  1706—21.  Part  1:  BEB-  3, 
S.  751/2  u.  754-60.  D.  Forts,  erschien  in  Bd.  4  (1889)  S.  131—43.  —  708)  Auto- 
biography  of  William  Ayerst  (From  Bawlinson's  MS.  CoUections  for  a  coDtiooatioB 
of  Wood's  'Athenae'}.  Ed.  by  C.  £.  Doble:  ib.  S.  752/3.  —  700)  Bobert  Elsmere  tsd 
Modem  Oxfozd:  Blackwood's  Magaaine  873,  (Juli).  —  710)  W.  E.  Gladstone,  *Bobeit 
Elsmere'  and  the  Bettle  of  Belief:  Kineteenth  Century  Mai.  Vgl.  auch  d.  AnfsaU  t.  Tyrell 
in  d.  Fortn.  R.  1889  Mai:  *Rob.  Elsmere  as  a  symptom'.  Siehe  femer  d.  1.  Nommer  d. 
1890.  Jahrg.  d.  DenUch-eTangel.  Kirchl. -Blatter  (Aufs.  t.  fieyschlag).  —  711)  X  Wandexisg» 


§49B.     England  seit  1485.    Mangold.  111,173 

BedentuDg,  so  jene  des  herrorrageiiden  Altertamsforschers  Rye.''*^-^'^)    Vgl. 
übrigens  die  No.  79,  83  n.  108.  — 

Kriegsgeschichte.    Aaf  diesem  Gebiete  sind  gleichfalls  mehrere  Werke 
zu  verzeichnen;^'^-''^^)  militftrische  Biographien  hat  Ref.  schon    im  Rahmen 


in  Korth  Deron:  beiog  Becordt  and  BominiscencM  in  the  life  of  J.  M.  Chanter.  Ed.  by 
hU  dangther.  Ufraoombe,  Twiaa  Son.  |[Ath.  1,  S.  178.]|  —  712)  X  Holiday  Bambles  in 
England,  Scotland  and  Wale«.  London,  ToolBon.  49,  Sh.  2.  —  713)  X  Boyal  homes  of 
EDgland,  Pictares  of  oor  palacea.  London,  Eyre  Spottiawood.  16^.  D.  6.  —  714)  X  ^ 
Kowfclewaky,  Yillenage  in  England  ander  the  Commonwealth:   ArohaeologicalR.   6,  Ang. 

—  715)  X  id^  Yillenage  in  England  doring  the  fixst  half  öi  the  seTenteenth  Century:  ib. 
Ko.  6.  —  716)  X  B.  E.  M.  Peach,  Old  and  New  Bath.  A  Hiatory.  London,  Simpkin. 
8L  3.  |[Ath.  1,  772.]{  —  717)  X  London  in  the  time  of  Henry  YIIL  By  H.  W.  Brewer  : 
The  Boilder.  Jinner.  —  718)  X  Bon  M.  Gonsaies,  London  in  1731.  (=  «Caaaella  Nat. 
Uiatif.)  London,  CaaMll.  18^  6  n.  3  d.  —  719)  X  W.  H.  Ainaworth,  The  Tower 
ia  London.  New  ed.  London,  Boatledge.  Sh.  8,6.  »  720)  X  F.  B anfiel d,  The  greath 
Idudlorda  öf  London.  Lond.,  Blackett  Sh.  1.  —  721)  A.  £.  Qibba,  Hiitorical  Becorda 
of  St  Albana.  St  Albana,  Gibbe.  j[Ath.  1,  S.  191.]|  Enthält  d.  Geach.  d.  alten  Schale  v. 
St  Alban  nnd  jene  d.  swei  Hospitäler.  —  722)  Alf.  J.  Copeland,  Bridewell  Boyal  Hos- 
pital, Paat  and  Preaent :  a  ehort  acconnt  of  it  as  palace,  hoapital,  prison  and  achool.  London, 
Gaxdner.  158  S.  {[Ath,  2,  512.]|  Cap.  1,  Ton  Bömerseit  bia  1529.  Heinrich  VIIL  achenkte 
es  leiaem  Waffenmeiater  Wolner,  der  es  atark  befeatigte;  daa  Schlola  diente  dann  ala  Staats- 
gefingnia.  —  723)  Rieh.  Welford,  Newcaatle  and  Gateahead.  Yol.  IIL  London,  W.  Scott 
:[^e.  2,  117  (gnt).]|  Beicht  ron  1581—1641.  »  724)  X  John  Aahton,  The  Fleet,  ita 
RiTer,  Priaon  and  Marriagea.    Fopal.  edit    London,  Unwin.     Sh.  7,6.     {[LBd.  1889,  S.  99.]| 

—  725)  X  W.  H.  Ainaworth,   Windaor  Caatle.     New  ed.     Lond.,  Boatledge.     Sh.  2,6. 

—  726)  X  Gretna  Green  Marriagea:  The  Moantly  Chronide  of  North  Coantry  Lore  and 
Ugend.  Mai.  (Lond.,  Walt.  Scott)  —  727)  J.  G.  Atkinaon,  Yorkahire  Place  Namea:  Ar- 
chaeolog.  R.  6,  (Aog.)  —  728)  J.  Harriaon,  Scot  in  Ulster:  Hiatory  of  the  Soottidi 
Population.  Edinborgh,  Blackwooda.  Sh.  2,6.  —  729)  X  Boll  of  Eminent  Bargesses  of 
Dondee  1513—1886.  Bnndee,  (Selbstrerlag).  |[Ath.  1,  177.]|  —  730)  X  C.  L.  John - 
itone,  fiistorical  Families  of  Damfries  and  Border  Wars.  Anderson.  4^  Sh.  2.  |[Ath. 
1,  760.]|  —  731*)  X  A.  Mac  George,  Gld  Glasgow:  from  roman  occapation  to  I8th  Cen- 
tory.  3  ed.  Glasgow,  Blackie.  Sh.  10,6.  {[Ath.  1,  289.]|  —  731h)  F.  W.  Willmore, 
Hiitory  of  Walaall  and  its  neighboorhood.  London,  Simpkin  Marshall.  {[Ath.  2,  128;  Ac.  2 
161.]|  Z.  Gesch.  T.  Shaffordshire  ron  Wichtigkeit.  In  d.  Nahe  liegt  Edgehill,  Raahall, 
Bentley  Hall,  welche  Orte  a.  Schlösser  besonders  im  Bürgerkrieg  e.  Rolle  spielten.  —  732) 
3'  Scott,  Berwick  apon  Tweed:  the  history  of  the  town  and  gnild.  London,  Stock.  4®. 
495  S.  Sh.  42.  {[Wichtige  Bez.  Ton  Fergoson  in  Arch.  Rt.  Bd.  6.  (Aug.)  E.  sehr  wichtiges 
Buch,  nicht  blois  für  Lokalgesch.,  sondern  noch  für  Landesgesch.  sowohl  Englands  wie  Schott- 
land!, da  die  Stadt  an  der  Grenze  beider  Länder  liegt  —  733)  X  ^^'  ^-  L.  Gatts, 
Colchester:  Historie  Towns.  London,  Longmans.  222  S.  Sh.  3,6.  {[Ath.  1,  760;  Ac 
34,  117  (Belobt).]!  —  734)  Montaga  Barrows,  Cinqae  Ports:  ib.  {[EngLHistR.  1889, 
S.  373;  HJb.  20,  S.  214;  Ao.  2,  264;  Ath.  1,  586  n.  737.  Dies  Tortreffliche  Bach  ist  bes. 
^  d.  Kriegagesch.  v.  Wichtigkeit.])  (Hastinga,  Sandwich,  Dover,  Romney  a.  Hythe.)  — 
73^)  J.  Croaton,  The  Hiatory  of  the  Goanty  Palatino  and  Dachy  of  Lancaater.  Yol.  1. 
Manchester,  Heywood.  {[Ath.  19.  Mai,  S.  629.] |  £.  neae  Aaagabe  dea  Bainea'achen  Werkes: 
*Hiitory  of  Lancaater',  welchea  in  zweiter  Auflage  Harland  in  den  Jh.  1868—70  edirte. 
Bd.  I.  bezieht  aich  noch  auf  die  mittelalterl.  Geach.  —  Croston  hat  yiele  Lrrtümer  seiner 
Vorgänger  aoagemerzt,  doch  noch  immer  nicht  alle.  Wylie  hat  ihn  aofserdem  (Ath.  1, 
&  308)  des  Plagiats  an  seiner  History  of  England  ander  Henry  lY.  bezichtigt,  woraof  Croston 
ib.  S.  371  antwortete.  —  736)  Walter  Rye,  Recorda  and  Record  Searching:  Goide  to  Ge- 
nealogist  and  Topographer.  London:  ElUot  Stock.  Sh.  6.  {[Engl.HiatR.  1888,  S.  607; 
Ath.  1,  8.  480  giebt  daa  Inh..Yerz.]{  Giebt  aehr  nützliche  Winke  für  LokalgeachichU- 
cchreibong.  —  737)  Walt  Rye,  The  Norfolk  Antiqaarian  MiaceUany.  YoL  3.  Part  2. 
NoTwich,  Qooae  Co.  |[Ath.  1,  S.  529.]{  Der  grofate  Teil  befafat  sich  mit  d.  Gilden  and 
Korporationen  y.  Norwich;  femer  enthalt  das  Bach  ein  Wörterbach  des  westengL  Dialects.  -^ 
738)  W.  id.,  Galendar  of  Norwich  Freemann,  from  1317  to  1603  (Edward  IL  to  Elizabeth 
ind.;.  London,  Stock.  Sh.  10,  6.  {[Ath.  2,  256.] {  Giebt  ttber  6000  Personen  Auskunft; 
•ehr  guter  Index.  —  730)  X  J-  H.  Archer  (Major  J.  H.  Lawrence),  The  BritUh  army: 
it«  regimental  recorda,  badgea,  deyicea.     London,  Bell-Sona.     18<>.     640  S.     Sh.  31,6.     {[Ath. 


111,174  §49B.     EogltDd  seit  1486.     Mangold. 

der  politischen  Oeschichte  besprochen.  Siehe  die  No.:  37,  43 — 55,  80, 
93,  106/7,  114,  118,  122,  128,  145,  164/7,  166,  170/1,  186,  190—203, 
211—222,  232—243,  248,  263/6,  272,  294,  297/9,  300/1,  317,  322,  324 
nnd  327.  — 

Verfassungs-  und  Rechtsgeschichte,  Seit  einer  Reihe  yon 
Jahren  ist  es  der  erste  Fall,  dafs  Ober  englische  Verfassnngsgeschichte  kein 
neues  Werk  erschienen  ist;^^*-^^^)  dagegen  ist  die  Bechtsgeschichte  reich 
vertreten. "».'«o)  Die  Werke  Cockburns^«^^«*)  und  das  letzte  Werk 
des  gröfsten  englischen  Juristen  unserer  Tage,  Maine, 7^^)  verdient  besonders 
genannt  zu  werden. 

Volkswirtschaft  und  Handelsgeschichte.  Unter  den  vielen 
ausgezeichneten  Publikationen ^^^^^^j  verdienen  jene  des  Oxforder  National* 


1,  401.]|    —    740)   X   K-    0.  Gibney,    History    of   l>t    Battery   Wilts   and  Somenet  1, 
1861—85.     London,  Allen.     Bh.  1.    —    741)   X   Forces   naTslea   de  rAngleterre:   In:  Bt. 
fran9.    de    l'Etnuiger   et  des  Colonies  (Mai).     SchlieCrt  rieh  an  daa  Bach  des  Colonel-Liefit 
Nionx  an.    —    742)  James,    Nayal  History.     Epitomiaed  in  one  toI.  by  Bob.  O'Byrne. 
London,  Oriffin.     Sh.  7,6.     |[Ac.  34,  166;  Ath.  2,  888.]  {     Ein  mÜjlnngener  'Aussagt  aos  L 
grofsen  TbSndigen  Werke  ron  James.  —  743  X  Ool.  G*  K  Malleson,  Decirire  battles  of 
India.     1746  to  1849.     New  ed.    London,  Allen.     Sh.  7,6.  —  744)  X  T.  W.  Knoz,  De- 
cisiTe  battles  since  Waterloo:   the  most  important  military  erents.     (1815 — 1887.)    L(»id<w, 
Patnam  Sons.     482  S.     |[Ac.  Bd.  SS,  S.  217,  Ath.  1,  62.     (Mehr  getadelt,  als  belobt.)];  — 
745)  X  1^-  M.  Magiaire,  Sammary  of  modern  military  history.    Dablin,  Mac  Qee.   268  S. 
Sh.  6.  —  746)  X  Colonel  Maarice,  The  Balance  of  Military  Power  in  Eorope.    Edinboigb, 
Blackwood.     Sh.  6.     ([Edinburgh  R.  No.  346,  S.  552;  Ath.  1,  305.]|  —  747)  X  Sir  J.  W. 
Kaye,  Lives  of  Indian  Officers.    New  ed.  2  vols.     Vol.  1.     London,  Allen.    Sh.  6.  —  748) 
X  B.  B.,  Sar  Tarm^e  des  Indes  anglaises:  Le  Spectatenr  militaire  1888,  Febr.  —  749)  X 
Henry  Hall  am,  Constitational  History  of  England  (of  Henry  YIL  to  George  IL).     (=  Sta- 
dont*8  Hallam.)     Lond.,  Morray.     Sh.  7,6.   —  750)  X  Stradella,  Les  prindpes  o(Histita- 
tionelles  de  TAngleterre:  In:  R.  Brittaniqae  (Febr.).  —  751)  X  0.  W.  Prothero,  Gaeist 
on  the  English  Constitotion :  Engl.HistR.  8,  S.  1 — 33.     Verf.  bespricht  insbes.  d.  ins  Engl, 
ftbersetzte:  'Das  engl.  Parlament  in  seinen  tansendj.  Wandlangen'.  —  752)  J.  P.  Earwaeker, 
The  Court  Leet  Records   of  the  Manor  of  Manchester.     Vol.  5,  from  1662  to  1675.    Vol.  6, 
1675—87.     Vol.  7,  1731—56.     Manchester,  Blacklock  Co.     {[Ath.  1,  S.  628  n.  2,  S.  479.] 
Erst  d.  Restanration  hat  aaf  d.  Verfahren  dieser  GerichtshSfe  umwandelnd  eingewirkt    Doch  er- 
hielten rieh  yiele  interessante  termini  technici  noch  späterhin  in  der  Amtssprache.  —  75S) 
Bryant  Burgefs  and  W.  L.  Rutton,  Records  of  Buckinghamshire.     Vol.  6,  Part  1.     With 
pre&ce   of  John  Parker.     Aylesbury,  De  Fraine.     |[Ath.  19.  Mai,  S.  628.]|    Im  Anhang 
e.  Aufsatz  r.  F.  G.  Lee  über  die  Kirchengesch.  t.  Haddenham.  —   754)  Exil  Nys,  Kotes 
pour  servir  ä  Thistoire  littÖraire  et  dogmatique  du  droit  international  en  Angleterre.    1.  paitie. 
Brüssel,  Muquardt     148  S.     |[DLZ.  1889,  No.  20;   Ac  34,  283.]|     Handelt  über:  Land-  u 
Seekrieg,   Meeresfreiheit  etc.     Weist  n.   a.   nach,  dafs  man  im  alten   England  in  Sachen  d. 
Seekriegsrechtes   früher   humaner  dachte,  als  jetzt,  wo  man  z.  B.  wieder  d.  EinfÜhnnig  t. 
Kaperbriefen  befürwortet  —  755)  X  ^'  H.  Lewis,  Critical  History  of  Sunday  Legislation 
321  to  1888.    London,  A.  D.  Appleton.    Sh.  5.  —  756)  Stephen  Do  well,  A  History  of  Tue« 
and  Taxation    in  England   from    the  earliest  times  to  the  year  1885.     II.  edit,  rerised  lad 
altered.     4  vols.    London,  Longmans.    1888.    Sh.  21.    |[£düibuigh  R.  No.  343,  S.  240— 70.]{ 
758)  Schlaeger,  Z.  Aufhebung  d.  Eideszwanges  in  England:  Gegenwart  No.  19.  —  759) 
X  W.  Spaing,    Französ.    u.    englisches    Handelsrecht   im    Auschlnfs    an  d.  Allg.  Deatsdie 
Handelsgesetzbuch.    Berlin,  Vahlen.    VIH,  538  S.    M.  8.     |[CB1.  No.  13.]|   —  760)  X  P- 
F.  As  ehr  Ott,  The  English  Poor  Land  System.    Fast  and  Piewnt   Tranri.  by  H.  Prestoa- 
Thomas.     London,  Knight     Sh.   10,6.     [[EdinburghR  No.   846  S.  898.]|     Vgl.  JB.  1887, 
m,  221,  No.  501.    —    761)  Lord  Cockburn,  An  Ezaminaüon   of  the  Trials  for  Seditioa 
which  haye  hitherto  concurred  in  Scotland.     2  rols.    Edinburgh,  Douglas.     650  S.    Sh.  28. 
|[EdinburghR.  No.  346,  S.  379—98;  Ath  1,  462.] |     D.  hochangeseheae  Vf.  f  1854.    Vor- 
liegendes Werk  ist  d.  F^cht  v.  30j.  Studien  u.  in  jeder  Beziehung  hochbedeutand.  —  762) 
id.,  Circuit  Joumeys.     Edinburgh,  Douglas  1888.     Sh.  7,6.     [[EdinburghR.  No.  34,  S.  379; 
Ac.  34,  96;  Ath.  2,  31.]|  —  763)  H.  S.  Maine,  International  law,  a  aeries  of  lectoxesde- 
liTered  before    the   UniTersity   of  Cambridge    (1887).    Lend.,   Murray.     234   S.    Sb.   7,6. 
|[Ac.  34,  288;  HJb,  10,  S.  464.]|  —  764)  (§  42)  H.  Fawcett,  Volkawirtschafialehre  fSrAo- 


§49B.     England  seit  1485.    Mangold.  111,175 

Ökonomen  Rogers  die  Palme.  Der  berühmte  Gelehrte  hat  seinen  früheren 
Werken^^^  zwei  neue  Arbeiten  zugesellt,  eine  kleinere  Stndie^^^)  nnd  ein 
neaes  grolses  Werk,^^^)  das  aas  seinen  Yorlesnngen  am  Worcester  College 
herrorgegangen  ist. 

Geschichte  des  Unterrichts,  Von  Werken  allgemeineren  Inhalts 
abge8ehen780-787)  igt  besonders  Oxford, ^ss-'s»)  Cambridge'»«-'»^)  und  Eton'»») 
mit  Arbeiten  bedacht  worden. 

Kunstgeschichte,   Theater.     Hier    sind    die    einschlägigen    Hand- 


finger.  Nach  d.  6.  Aifl.  d.  engl.  Originale  bearbeitet  t.  C.  Philipp  ton.  Berlin,  Cronbaoh. 
II.  3,00.  Vgl.  Digeat  of  Fkwcetffi  .Folitical  Economy.  Bj  C.  A.  Water«.  London,  Mac- 
millan.  2.  Bh.  6  B.  —  765)  ({  42)  J.  K.  Ingram,  A  Hiatory  of  Folitical  Economy.  London, 
Longmani.  Sh.  6.  |[Ac  88,  868  iL  880;  Ath.  1,  283.]{  —  766)  X  Pli*  v.  Philipps- 
berg,  D.  Bank  t.  England  im  Dienate  d.  Finansyerwaltong  d.  Staate«.  Wien,  Toeplits  xl  Den- 
tike.  1885.  —  767)  '^  LtTiB,  D.  Wirnngalnge  a.  d.  engl.  UnterBachnngakommission : 
JK  für  Nat-Ökon.  n.  Statiatik.  NF.  16,  No.  4.  —  768)  X  Haabaeh,  Neuere  Litt  über 
d.  engl.  Arbeiterreniehenngen:  Jb.  Ar  Oeaetigebg.  12,  H.  1.  —  769)  X  B.  Faber, 
D.  Eatstelumg  d.  Agrarschataea  in  England.  E.  VerBoch.  (=  Abhdg.  ana  d.  staatawiM. 
Sem.  ra  Stralabiirg;  H.  5.)  Strabbnrg,  Trflbner.  VIU  a.  178  S.  M.  8,50.  |[DLZ.  1889, 
Xo.  20.]|  —  770)  X  ^0  national  fi^ances  of  the  laat  twenty-fi?e  years:  QnarterlyB.  No. 
882,  April.  —  771)  X  0.  Weyer,  D.  engliache  Fabrikainapektion.  E.  Beitrag  a.  Geich. 
i  FtbrikgeaetEgebang  in  England.  Tübingen,  Laupp.  —  772)  X^  £•  Prothero,  Pioneen 
tsd  Pro^eaa  of  Engliah  Farming.  London,  Longmane.  8h.  5.  {[Ac.  84,  S.  60;  Ath.  1, 
8S2;  The  Nation  1889,  28.  ]iai.]|  E.  Gesch.  d.  engl.  Landwirtschaft  in  Biographien.  — 
nS)  X  H.  C.  S.  Debai,  La  qneation  du  Homeatead  en  Angleterre:  Reforme  Sociale 
(Aprü  1.).  —  774)  X  Witt,  D.  Pächter  in  England  u.  d.  'fluctuierende'  Gmndbeeita  in 
DeatMhland):  Vja.  für  Volkawirtachaft  25,  4,  2.  —  775)  X  T^-  A.  Walker,  The  Seyem 
Tnaael  1872*<-87.  London,  Bentley.  Sh.  25.  [[EdinburghB.  No.  847,  S.  86 ;  Ath.  2,  86.]| 
776)  X  D-  fnge  d.  KanaltnnneU  im  englisch.  Unterhanse:  AUg.  Milit  Zg.  No.  58.  —  777) 
J.  £.  Th.  Rogers»  Sex  Centnriea  of  Work  and  Wagea.  New.  ed.  London,  Sonnenschein. 
SL  10,6.  —  778)  J.  E.  Th.  Rogers,  Belationa  of  Economic  Science  to  Social  Action,  London, 
Soanensehein.  D.  6.  |[Ac.  84,  895;  Ath.  1889,  25.  Jänner.]  |  —  779)  id.,  The  Economic  Inter- 
pretatiota  of  Hiatory.  Lectures  delivered  in  Worceater  College  hall,  Oxford  1887/8.  London, 
Fiiher  CTnwin.  XH,  500  S.  Sh.  16.  { pSngl.flistR,  1889,  S.  590:  Ac.  34,  395;  Ath.  1889, 
Jiniier  25;  HJb.  10,  686.)|  Vgl.  o.  8.  122«».  —  780)  X  A.  Mac  Murry,  D.  Or- 
gasiaation  d.  höheren  Schulwesens  in  d.  Verein.  Staaten  Nordamerikaa  u.  in  England,  sowie 
i  Stellung  d.  Staates  au  demselben:  Herausg.  r.  J.  Conrad.  («.  Sammig.  nationalökon.  u. 
■tat.  Abhdlgen  d«  Halleachen  staatawiss.  Seminars.  5.  Bd.  8.  H.)  Jena,  Fischer.  VIII, 
101  S.  M.  2,50.  |[I>LZ.  1889,  No.  l.]|  -^  781)  X  H(ermine)  Z(immern),  D.  englischen 
UoiTcrsitaten:    AZg.  Beü.  No.  8.    —    t82)  X  id»  !>•  engl.  Schulen:    ib.  BeUg.  Ne.  64.  -- 

783)  X  ^'  Mililärendehungs-  n.  -bildungsweeen  in  England:  Milit-Wochenblatt.    No.  57.  — 

784)  X  I<^A  Renault,  Des  conTorsions  de  dettes  publiqnes  et  de  leur  histoire  en  Angle- 
terre et  en  France:  Bull.  litt,  de  TEnaeignement  s4condaires  special  et  des  langues  yiyantea 
(Pelr.  10).  —  786)  X  G^'  Meale,  Modema  IngMlterra:  Educaxione  aUa  Vite  Politica. 
Törin,  Bocca.  |[Ath.  1,  S.  402.] |  —  786)  T.  F.  Kirby,  List  of  waidena,  fellows  and 
teholaia.  S.  Maiy  College  Wincheater.  Oxford,  Clarendon  Preaa.  Sh.  10,6.  —  787)  X 
Lor  imer ,  The  story  of  the  chair  public  law  in  the  unireraity  of  Edinburgh :  The  Law  Quarterly  B. 
1888,  April.  —  7S8)Ch.  Plummer,  Elizabethan  Oxford.  Reprints  of  rare  tracts.  Oxford,  Clären^ 
dos  Presa.    |[Ath.  1,  79;  HJb.  S.  594.]|     Enthält  d.  Wiederabdruck  seltener  Schriften,  femer 

d.  AhertÜmer  Oxford  V.  Hütten,  Neals  Beschreibung,  und  Rob.  Stanfords  Bericht  über  d. 
Königin  in  Oxford  u.  d.  UniyersitSt.     Bei  dieser  Gelegenheit  wurde  zum  Bestreiten  d.  Kosten 

e.  gewisse  Summe  Ton  d.  einaelnen  Colleges  eingefordert.  —  789)  X  John  Griffith, 
Stitotes  of  the  DniTersity  of  Oxford,  compiled  in  the  year  1686,  under  the  anthority  of  Arch- 
biiliop  Lnd,  Chancellor  of  the  Unireraity:  With  a  introdnction  by  Charles  Lancelot 
Shadwell.  Oxford,  Clarendon  Press.  {[Engl.HistR.  1889,  S.  170.]|  ~  790)  J.  B.  Hnl- 
linger,  A  hiatory  of  the  unireraity  of  Cambridge.  (=  Epocha  of  history.)  London,  Long- 
Mos.  246  S.  Sh.  2,6.  |[Ae.  84,  864  (Rashdall);  HJb.  10,  S.  696.]  |  Vgl.  auch  Mullingera 
Artikel:  'üniretaities'  in  d.  Encycl.  Brit  — •  D.  ersten  140  S.  d.  Buches  sind  ein  Auszug 
US  dem  grSiseroB  aweibandigen  Werk  d.  Vt  D.  Werk  ist  gegen  Oxford  parteiisch.  —  791) 
X  dal  ton,  On  head   growth   in  Studenta   at  the  Unireraity  of  Cambridge:  Joum.  of  the 


111,176  §^9B.     England  Mit  1485.    Mangold. 

bttcherj^^-''*^)  ferner  einige  Biograpbieen  über  Maler,  Architekten,  ebenso 
Tonkfinstler  nnd  Schanspieler  zn  erwähnen.  7*9-^<^*)  Der  in  beiden  Hemi- 
Sphären  bekannte  Impresario  Mapleson^®^)  hat  seine  Memoiren  veröffentlicht 
Kleinere  Arbeiten  nehmen  anf  das  englische  Theater  zur  Zeit  Shakespeares^^^) 
und  anf  die  Geschichte  der  englischen  Komödianten  in  Dentschland  Bezng.*^^^^*) 
Philosophische  Litteratur.  Der  tiberwiegende  Teil  der  ein- 
schlägigen Arbeiten  ist  nicht  englischen  Urspmngs.®^'-^*^) 


Anthropological  Inetitat  of  Great  Britain  and  Lreland,  Not.   —  792)  X  C.  T.  Backltnd, 
Eton:    1836    to    1841:    Longman's  Magarine  68,  (Jnni).    —   793)  X  B.  Sharpe,   Serea 
Periods  of  Englith  Architeetare.     8  ad.    London,  Spon.    Boy.  8^     Sh.  12,6.    —    794)  X 
G.  Heaton,  GoncUe  hutory  of  Painting.     X.  ed.  reT.  by.    Monkhoase.     London,  Bell  Son. 
12^     8h.  5.  —  795)  X  J*  Owilt,  Encydopaedia  of  AKhiteetore.    New  ed.  ~  By  Wyatt, 
Papworth.    London,  Longmans.     8h.  52,6.  —    796)  ^Btjkh  and  Armstrong,  Biogr. 
Diotionary  of  Painten  and  £ngraTers.     London,  Bell  Son.     Sh.  5.  —  797)  X  J-  ^'  Gham- 
plin,    Gydopaedia   of  Painten  and  Painting.    Uliutr.     4  Tola.    London,  Qnariteh.    Boy  8*. 
Sh.  106.  —  798)  G.  O'Gonor-Ecclea.,   Iriah  honoekeeping  and  iriah  costoma  in  the  list 
centnry:  Blackwoods  Magaiinc  878,  Dea.  — -  799)  A.  E.  Street,  Memoir  of  G.  Bdm  Street 
1824—81.     (By  hia   son.)     London,   Koxray.     Sh.   15.     |[Ath.  2,  Not.   3.]|      (Stieet   mr 
Architect.)    —   800)  H.  Qailter,   In  Hemoriam:  Frank   HoU  (1845—88):  üniTenalB.  4, 
1888.     HoU  war  e.  d.  neueren   berühmten    Portraitmaler.      Vgl.   aach  die   Nekrologe  in  d. 
Ulnstration  (Sept  t.  Bemnant),  im  Ath.  2,  8.  168.    —    801)  W.  Armstrong,  Memoir   of 
Peter  De  Wint  —  Illoatrated.    London,  Macmillan.    |[Ath.  2,   523.]  |     (Maler).  —  802)  F. 
6.  Stephens,  J.  G.  Hook;  Hia  Life  and  Works.     (=  Art  Annual.)    Art  Jonrnal  Office.    4^ 
Sh.  5.    (Maler.)    —   803)  X  Gathb.   H  ad  den,   Handel.     (=  Biogr.  of  Qreat  Composeis. 
London,  Allen.     12^.     Sh.  1,6.    —    804)  W.  P.  Frith,  Antobiognphy   and   BeminisceneeL 
New  ed.    Vol.  3.     London,  Bentley.    Sh.  6.     |[Ath.  2,  841;  London  Quart   B.  Bd.  laS.] 
(Maler  a.  Kunstkritiker.)   —  805)  X  ^*  Kennedy,   David  Kennedy,   the  Soottish  Singer. 
1825—87.     London,  Oaidner.     |[Ac.  2,  S.  221.]|  —  806)  X  J.  "L.  Toole,  Beminiseeneai. 
£d.  by  Jos.  Hatten.     2  vola.     London,  Hnnt  Blackett     Sh.  30.     |[Ath.  2,  634.]|  —  807) 
X  J-   Fitagerald  MoUoy,    Life    and    adventores   of   Edm.    Kenn.     (1787—1833.)    2  roli. 
London,  Ward.     Sh.  31.     |[Ath.  1,  636.]|     (Schaaspieler.)  —  808)  X  Haff  er,  Lamoiique 
en    Angleterre:    Lo   M^estrel  No.  20.    Vgl.  aach  Wolf  f.    Masik  a.  Geaang  Irlands.    (In: 
Aasland,  1889,  No.  49.)  —  809)  J.  H.  Mapleson,  Memoirs.    1848—88.    2  ^la.   Londoi, 
Bemington.     Sh.  30.     |[Ac.  Bd.  84,  S.  230.]|     (Open-Impresario.)  —  810)  O.  B.  Wright, 
Archaeologic  and  Hiatoric  Fragments.     London,   Whiting  Go.     |[Ath.  1,   S.  402.]|     Abdruck 
T.  AaÜBätaen  aas  d.  Archaeol.  Joamal.     Herrorsoheben :  *0n  a  MSs.  List  of  Plays  of  the  yeir 
1638'.     Femer  ein  Verzeichnis  d.  Theaterstücke,  welche  1638  Tor  Karl  I.  an^efühzt  wnrdeii, 
darunter  2  Stück  t.  Shakespeare  (*Jal.  Gasar'  a.  'Die  lastigen  Weiber  Ton  Windsor").    SchHeb- 
lich  e.  Abhdg.  über  d.  Baconfrage.    —    811)    Konnecke,   Nene  Beitr.    a.  Gench.  d.  cngL 
Komödianten:  Z.  t  Torgl.  Litt  Gesch.  a.  Benaiss.  Litt.  NF.  1,  1888,  H.  1—3.  —  812) X 
Traatmann,  E.  angeblicher  Theatenettel  d.  engl.  Komödianten:   ib.  H.  5/6.   —  813)  V* 
L.  Goartney,    Stadies    New  and  Old.    London,   Ghapman.     Sh.  6.     |[Ac  No.  847.]|    Aaf- 
aStze  über  Descartes,  Hobbes.)  —  814)  Z.  dritten  Säkalarfeier  t.  Hobbes.    Zt.  G.  a.  Politik 
No.  4.  —  815)  X  Thom.  Fowler,  Locke.    New  ed.     («  English  Men  of  Letten.)    Lon- 
don, Macmillan.    Sh-  1)6.    —    816)  X  K*  Sommer,  Lockes   Verhältnis  sa  Descartaa.    E. 
T.  d.  philos.  Fakaltät  d.  Berliner  Uniyersität  gekrönte  Pnisschrift     Berlin,  Mayer  a.  MftU«r. 
1887.     63  S.     M.  1,60.     |[DLZ.  No.  5.]|     VgL  aach:  G.  Geil:  Über  d.  Abhängigkeit  LockM 
z.  Descartes.     (Strafsbarg,  Heitz.    1886.    98  S.     2  M.   Bec.  ebenda.)  —  817)($42)Pietaeh, 
Über  d.  Yerh.  d.  polit  Theorien  Lockes  za  Montesqaiea's  Lehre  t.  d.  Teilung  d.  Gewaltea. 
Berlin.     1887.     |[HZ.  61,  S.  276.]|    —    818)  X  ^-  B.  Hill,  Letten  of  Datid  Home  to 
William  Stnhan.     With  notes.     Ozfoid,  Univen.   Press.     Sh.  12.6.     ITAth.   1889.  Jaan.  5]! 
—  819)  X  B.  Erdmann,    Kant    and   Hämo   am  1762:    A.  G.  d.  Philoa.  1888,  1,  2.  - 
820)  X  Kano  Fischer,   Gritiqae    of  Kant.    By  Hoagh.     Aatorisod    en^.  edit    Londos, 
Sonnenschein.     Sh.  6.    —   821)  X  Wallaee,    Lotzes  Mikrokosmaa  a.  Psychologie  in  eng- 
lieber   Übenetzg:    GGA.    No.    6.     —    822)    X   Plamptre,   The  riae    and  devekypmeat 
of  Philosophy    doring    the   period   of  the   renaiasance:   The    Antiqaary:  MaL   —   823)  X 
Ladw.    Garraa,    La   philösophiqae    religieose   en   Angleterre    depais   Locke    joaqi'i  noos 
joon.      (=    Biblioth.    de    philos.    contemporaine.)      Paris,    Alcan.      YII,    295    &     Fr.   5. 
|[BCr.  1888,   No.  46.]|  —  824)  X  George  Lyon,  L'idealisme  en  Angleterre  h  18«  sikle. 
Paris,    Alcan.     7  Fr.   50.  G.  ^   825)  X  Menendez   y  Pelayo,  De   las   ideas  esttöcM 


i48B.    England  Mit  1486.    Hangold.  111,177 

Kolonieen,  Reisenund  Entdeckungen,  Ober  die  jüngste  Geschichte 
der  Kolonien  ist  zwar  schon  im  Znsammenhang  mit  der  Begiemng  der  Königin 
Yictoria  und  früher  gehandelt  worden,®'^-^^^  doch  ist  noch  anfserdem  eine 
umfangreiche  litterator  über  Land  and  Leute  der  Kolonieen,  wie  auch  jene  über 
die  von  Engländern  in  fremden  L&ndem  ontemommenen  Forschnngsreisen  za 
verzeichnen.  Zon&chst  sind  es  Werke  allgemeineren  Inhalts,^^^-^^')  Arbeiten 
Aber  englische  Answandening,^^')  Weltnmsegelangen^<^^®^^)  und  fthnliches.^^^) 
Mehrere  Werke  betreffen  die  europäischen  Kolonieen  (BMgoland,^^®)  Gibral- 
tar***), oder  die  Gestade  des  MittellÄndischen  Meeres,»«^*-««*)  Wir  übergehen 
nnn  anf  Asien,  Ton  dessen  Lftndem:  Palästina,^^')  die  Forschnngsreisen 
Lay  ard8^^^)nnd  AinsworthV^'*)  im  alten  Mesopotamien,  jene  Malcolms^^^) 
in  Persien  und  Donghty's^^^)  in  Arabien  genannt  zu  werden  Terdienen. 

Es  folgt  die  Perle  der  englischen  Kolonieen:  Ostindien,  über  dessen 
Koltoigeschichte,  Sprachenverhältnisse  and  Rechtsgescbichte  wichtige  Arbeiten 
yoTÜegen.^^^'^^^)   Von  letzteren  Werken  ist  das  von  S  t  okes  hervorzaheben.®**) 


dnnnto  el  aiglo  XIX.  en  Inglaterra:  BeTuta  de  £^>aila  16,  Nor.-Dea.  —  826-847) 
Vgl  hanptB&ohHch  oben  N.  2S8— 334,  aiÜMtdem  anch  N.  59,  166, 178,  186/8.  ~  848)  X  B. 
B.  F.  Bonrne,  Story  of  onr  Goloniee.  New.  ed.  with  6  mape«.  London,  Hogg.  Sh.  4,6. 
iTAth.  2,  482.]|  —  849)  X  Stuart  Ganberland,  Queens  Highway  from  ocean  to  ocean. 
Kew  ed.  London,  SampMn  Low.  Sh.  7,6.  —  8&0)  E.  J.  Imperial  Federation:  AZg.  BeUg. 
No.  148.  Beseht  nch  aaf  d.  angestrebte  innere  Yerbindung  d.  Matterlandes  mit  d.  Kolonien 
auf  d.  Gebiet  d.  Handels  n.  d.  Zollpolitik,  insbesondere  in  Beiiig  aof  d.  australischen  Kolonien. 

—  851)  X  The  Torch  and  Golonial  Book  Circolar.  London,  Colonial  BookseUers  Agency. 
Erscheint  monatlich.  JShrl.  Preis  6  Sh.  —  852)  X  E.  Smith,  Foreign  Visitors  in  Eng- 
land, their  books  dnring  3  Centaries.  London,  Elliot  Stock.  12^  Sh.  4,6.  ~  858)  L'6- 
migration  anglaise  hon  d'Eorope  en  1887:  (In:  By.  franc  de  TEtranger  et  des  Coloniea. 
April.)  —  854)  X  Mitford,  Major  General,  Orient  and  Oocident:  a  Jonmey.  East  from 
Labore  to  LiTerpool.  London,  Allen.  Sh.  8,  D.  6.  l[Ath.  2,  667;  Ac.  34,  183.1|  —  855) 
X  W.  S.  Caine,  Trip  round  the  world  in  1887/8.  London,  Boatledge.  (tllnstr.)  Sh.  7,6. 
|[Ath.  2,  553.]|  Vf.,  Parlamentsmitglied,  antsmahm  d.  Beise  aas  Zeitvertreib  a.  schildert 
selbe  ohne  Yomrteil.  —  856)  X  Oaptain  James  Cook,  Three  Toyages  round  the  world. 
Dlnstr.  Dublin,  Ward.  Sh.  7,6.  —  857)  X  Cunningham  C.  D.  and  Abney  W. 
Pioneers  of  the  Alpes.     2  ed.    London,  Sampson  Low.     Sh.  21.     |[Ath.  1,  139;  Ac  No.  818.]| 

—  858)  W.  G.  Black,  HeligoJand  and  the  Islands  of  the  North  Sea.  Edinburgh,  Black- 
wood.    12<>.    Sh.  4.  —  859)  H.  M.  Field,  Gibraltar:    Historical  and  descriptire.    lUustr. 


London,  Kegan  Paul.  Sh.  1.  —  862)  X  ^-  Colbeck,  Summer  Cruise  in  the  waters  of 
Greece,  Turkey  and  Bussia.  London,  Fisher  ünwin.  |[Ath.  1,  433.]!  —  868)  X  Han- 
nington,  Bishop.  Last  Journals:  Thro'  Palestbe  in  1884  and  in  Masai  Land  in  1885. 
London,  Seeley.  Sh.  8,6.  —  864)  X  Sir  Henry  Layard,  Early  adTcntures  in  Persia, 
Sasiaaa  and  Babylonia.  2  Yols.  London,  Mnrray.  |rAc.  33,  S.  20;  Ath.  No.  3138.]|  — 
865)  W.  F.  Ainsworth,  Personal  NarratiTe  of  the  Euphrates  Expedition.  2  toIs.  Lond., 
Kegan  Panl.  Sh.  32.  |[Ath.  2,  842.]|  Diese  Expedition  hatte  d.  Aufgabe,  in  d.  Fuls- 
ttapfen  d.  Generals  Chesney  d.  Trace  d.  Euphzat-Bahn  festzustellen.  B.  Werk  hat  aber  auch 
för  d.  histor.  Seite  Bedeutung.  —  866)  Sir  J.  Malcolm,  Sketches  of  Persia.  Vols  1/2. 
London,  Casaell.  IS**.  B.  6.  —  867)  C.  M.  Donghty,  Trarels  in  Arabia  Deserta.  2  yola. 
Cambridge,  Unirers.  Press.  Sh.  6,3.  |[Ath.  1,  334j|  —  868)  X  Junes  Darme  stetter, 
Lettres  sur  linde.  A  la  frontiftre  afghane.  Paris,  Lemerre.  XXIX,  365  S.  |[CBL  1889, 
Ko.  29.  E.  Buch  r.  orientalisch  glinzender,  aber  unruhiger  Schreibweise;  h5ch»t  anziehend 
m  lehrreieh.]!  -~  869)  X  B.  Wallace,  India  in  1887.  Edinburgh,  OUrer  and  Böyd. 
XIV,  363  S.  Sh.  2,1.  |[DLZ.  1889,  No.  2;  Ath.  1,  657.1{  Ist  Torwiegend  naturgesch.  u. 
etbnogr.  Inhalts.  —  870)  X  J-  Ing^s,  Tent  Life  in  India.  London,  Low.  Sh.  1,8.  — 
871)  X  Nitya  Gopal  Mukerji,  An  Indian  View  of  England:  The  Monthly  Packet  Aug.  — 
^72)  X  ^iU.  Log  an,  Malabar.  In  2  vols.  Madras,  HiU.  l[Ac.  33,  S.  252.]  |  —  87S) 
X  ^.  F.  B.  Laurie,  Sketches  of  Ajiglo-Indians.     2.  Series.    London,  Allen.    Sh.  7,6.  — 

Jahresbericht«  der  Getchlchtswissensohaft.    1888.    III.  12 


111,178  H9B.     Sndglftnd  seit  1485.    Hangold. 

Ihnen  schliefsen  sich  Werke  über  die  neue  Provinz  Assam,^^')  ferner  Aber 
Tübet,««*)  China,«»-«»«)  die  Mongolei,«»^)  Mandschurei,«»«)  Japan«»»)  und 
endlich  aber  das  yerschlossene  Land  (Eorea)«»^«»»)  und  Sadost-Asien  aa.^**) 
Den  lOOj.  Gedenktag  der  GrOndang  der  Englisch-Afrikanischen  GeseUschsft 
Terherrlichten  mehrere  Werke.«»^-«»»)  A.  Gamerons  grofses  Reisewerk'*^) 
wurde  neu  aufgelegt.  Von  einzelnen  Ländern»»^)  Afrikas  wurde  am  meisten  die 
Westküste»«»-»««)     und    die    vorliegenden    Inseln,»»»-»^«)    femer    Central- 


874)  Bob.  Needhsm  Caat,  Lingniatic  and  Oriental  Easayt.     Writton  from  the  year  of  1847 
to  1SS7.    Second  teries.    London,  Trübner  1S87.    XVI,  548  S.  JTAth.  1,  S69.]|     Über  d. 
lingaiftuch,  wie  hutoruch  interesaanten  a.  reichen  Inhalt  dieaes  Werl:e8  giebt  Qabelentz 
(im  GBl.  No.  81)  Anakmift.    Spee.  wichtig  Kap.  III:    Bauen,   Beligionea   u.  Sprachen  Ott- 
indiena.  >-  875)  Sir  Sam.  W.  Baker,  Baflectiona  in  India  1880/8:  Fortnightly  B.  Aog.  - 
876)  X  W.  Dalton,  Loat  in  Ceylon.    New  ed.    London,  Griffith.     Sh.    3,6.  —  877)  X 
BirF.  J.  Ooldamid,  Haj.  Gen.,  Belation  of  the  Ghnrch  of  England  to  the  Indian  Gharch: 
The  Indian  Ghnrch  Qoarterly  B.  1,  1888,  Aprü.  —  878)  X  Fife-Gookaon,  Colonel,  Tiger 
ahooting  in  the  Doon  and  Ulwar.    With  life  in  India.     London,  Ghampman  Hall.     {[Ath.  1, 
463.]    -<  879)  X  Bdw.  B.  Bake,  Sport  in  Bengal.    London,  Ledger-Smith,  Go.     |[Ath.  1, 
463.]      B.  Autor   war  Folisei-Direktor ,   nebenbei  aber  e.  leidenachaftlicher  Jager  o.  Sporli- 
man.   —  880)  X  B.  Militarbahn  Sind-Sagar  in  Indien:   Allg.  KiUt  Ztg.  1888,  Ko.  7.  - 
881)  X  L^ii  Walraa,  Note  aar  la  aolntion  du  problftme  monitaire  anglo-indien:    By.  d'e- 
conomiqae  politiqae.    (1887.    NoT.-Bes.)  —  882)  Whitley  Stokea,  The  anglo-indian  codee. 
VoL  1.     SubatantiTe   law.     Vol.   2.     The  Adjective  law.     Oxford,   Glarendon  Freaa.     1887/^. 
1034  a.  1124  S.     |[Ac  2,  117;  GBl.  1889,  No.  19.]|     Z.  prakt  Gebrauch  fär  d.  engl.  Be- 
amten beatimmt,  für  Deutache   wichtig  ala  intereaaante  Godification  eigentl.  engliacher  Beehto- 
gedanken.    D.  meiate  Intereeae  bietet  d.  Werk  ala  Beaaltat  t.  Auagleichen  d.  Gegenaatse;  e 
Kulturarbeit  y.  erater  Grolae.  —  883)  X  Jang>  D.  britiach-indiache  Fronns  Aaaam:  Mtthg. 
d.  k.  k.  geogr.  Gea.  an  Wien   31,  H.  1,  S.  1.   ^    884)  X  !>•  I'*  Johnatone,  Ucosim 
Kingdom:    Adrenture   in  Thibet     London,   Low.     Sh.    5.    —    885)  X  Archib.  J.  Little, 
Throngh    the  Tang-tae  Gorgea;   or,    Trayel   and  Trade    in    Weatem    Ghina.     London,  Lot. 
Sh.    10.     [[Edinburgh    B.    No.    345,    S.    177.]|   —    886)  X  A.   Hill,    A  Tour   in  Chia«. 
London.     [[Edinburgh  B.  No    346,    S.  177.]|  —  887)   X  John  Griffith,    founder   of  the 
Hankow  Hiaaion,  Gentral  Ghina.     London,  Fartridge.    Sh.  1,6.  >-  888)  X  ^-  Bug.  Simon, 
Ghina:  ita  aocial,  political  and  religioaa  life.     From  the  French:     London,  Sampaon  Low  Co. 
|[Ath.  1,    433;  Ac.   33,    146.]|   —   889)  X  G.  F.  G.  Gumminga,    Wanderinga  in  Ghiaa. 
lUuatr.     New  ed.     Edinb.  Blackwooda.     Sh.    10.  —    890)  X  Schlagin  tweit,   Englasd» 
Aufaenhandel  mit  Inneraaien:   Oaterr.  Monataachrift  für  d.  Orient  1888,  H.  1/2.  —  891)  J- 
Gilmour,   Among  the  Mongola.    New  ed.    Belig.  Tractat  Society.    Sh.   2,6.  —  892)  X 
H.  E.  M.  Jamea,  The  Long  White  Mountain;  or,  a  Joumey  in  Manchuiia.     London,  Lob^ 
man.     Sh.  24.     {[Edinburgh  B.  No.  344,  S.  177;  AZg.  Beilg.  No.  117  (Virnb^ry);  Ath.  1, 
S.  6.]|  —  893)  X  Baail  Hall  Ghamberlain,  The  language,  mythology  and  geogr.  nomen- 
clature   of  Japan  viewed   in    the   light   of  Aino   Studiea.     (Mit  e.   Aino-Gramm.  ▼.  J.  Bat- 
chelor  etc.):  (*Memoira  of  the  Litt  Gollege;  Imperial  üniveraity  of  Japan').    Tokia     188i. 
174  S.     |[DLZ.  No.  18.]|  —  894)  X  W.  E.  Qriffia,  Gorea:  the  hermit  nation.    New  ed. 
NewTork.     Sh.  12,6.  -    895)  X  W.  B.  Garlea,  Life  in  Gorea.     111.  with  mapa.    Londcm, 
Macmülan.     Sh.  12,6.     {[Edinburgh  B.  No.  345,   S.  177;   Ac.  83,  233;   Ath.  1,  527.].    D 
Vf.    bekleidete    d.  Stelle    e.  Yice-Konaula   in  Korea.  —   896)  G.  J.  Symona,   Eruption  of 
Krakatoa  (1883).     Hiatory  and  deacription.     London,  Trilbner.     4<^.    500  S.    Sh.  SO     |[Ac.  Sh 
S    211  (Krakatua  =  Vulkan.  Inael  in  d.  StraTse  y.  Sumatn.)]|     Grofaea  wiaaenachaftl.  Werk  t. 
d.  Froff.  Judd,  Strachey,  Wharton,  u.  and.  bearbeitet  —  897)  X  ^z-  Supan,  E,  Jh.  i 
Afrika-Forachung.     Z.    lOOj.   Gedenktag   d.   Grtlndung  d.  African  Aaaociation.     9.  Juni  17 SS 
G.  M.    S.    160.  —   898)  S.  Buge,    D.   afiikaniache   Geaellachaft   in  London:   AZg.  Beil;. 
No.   159 — 60.     Giebt  e.  überblick  d.    engl.  Afrika-Forschungen  in  d.  lotsten  Desennien.  — 
899)  X  Seidel,  D.  britisch-afrikanische  Geaellachaft  n.  d.  Afrikaforachung  y.  1788— 18S8: 
Globua  No.  7.  —  900)  V.  L.  Gameron,  Acroaa  Africa.   New  ed.    London,  Fhilip.    Sh.  7,6.  - 

901)  X  Graham  Alex,  and  Aahbee  H.  S.,  Trayela  in  TunUia.    Bulau.     [[Ath.  1,  3.]  — 

902)  X  H.  H.  Johnaton,  Britiah  Eaat  Africa:  FomightiyB.  Oktober.  —  903)  X  J>  "^ 
Gomber,  Miaaionary  Pioneer  of  the  Gongo.  Lond.,  Fartridge.  Sh.  1,6.  —  904)  X  G.  A. 
L.  Banbury,  Sierra  Leone.  London,  Sonnenachein.  Sh.  10,6.  |[Ath.  1,  789.]|  —  905)  \ 
F.  L.  Jamea,    ünknown  hom  of  Africa:    from  Berbera  to  Leopurd  Eiyer.    London,  Philip- 


i 49 B.    EngUnd  leit  1486.    Mangold.  III, 1 79 

Afrika^i^^^^)  endlich  Natal,  das  Land  der  Kaffern,  die  Goldfelder  and  das 
Cspland  mit  Arbeiten  bedacht,^ '^-^**)  anter  welchen  das  Werk  von  Thal*'') 
das  widiitigste  sein  dflrfte.  — 

Es  folgt  Ätnerika.^^^^)  Zanftchst  das  frflhere  and  jetzige  Kanada  samt 
Umgebungen,***-*»*)  Mexiko  and  Central- Amerika  samt  den  Inseln;***-**') 
Aber  letztere  darf  das  interessante,  wenn  aach  nicht  an  den  letzten  grofsen 
Erfolg  (^Oceana')  heranreichende  Bach  Froades***)  nicht  angenannt  über- 
gangen werden.    Aach   Südamerika***-***)  ist  vertreten.    Ethnographischen 


Sh.  21.  —  906)  Jsmei  Marahall,  The  nuMionary  GroMde  in  Africa:  Month.  Oktob.  Vf. 
war  ehemals  Oberrichter  an  der  Qoldkfiate.  —  907)  X  ^*  ^  Moir,  BnglUh  and  Arabs  in 
Eaat  Africa:  Mnnays  Hag.  Not.  —  908)  X  ErlebniBse  e.  engl.  Ingenienn  am  Kongo:  Aus- 
lud No.  12/4.  —  909)  X  S-  P-  Latimer,  Engiish  in  Ganary  Isles.  Journal  in  Teneriffe 
ud  Onnd  Csnaria.  London,  Simpkin.  Sh.  4.  —  910)  X  C.  Edwardes,  Bides  and  Sta- 
dies  in  the  Ganary  Islands.  Illastr.  London,  ünwin.  Sh.  10,6.  —  911)  X  Bot.  B.  M. 
Heasley,  Memoir  of  Edward  Steere,  third  missionary  bishop  in  central  Afrika.  London, 
Bell-Sons.  452  S.  Sh.  8,6.  —  912)  X  Ji^m.  Donald,  Life  and  trayels  in  Africa.  London, 
W.  Scott  Sh.  1,6.  —  913)  X  ^^  Ermordung  des  engl.  Beisenden  Dalgleish:  Ausland 
Ko.  27.  —  914)  X  H.  Drnmmond,  Tropical  Africa.  With  maps.  London,  Hodder. 
SL  6.  |[Ath.  8,  379;  Ac  1,  S72.]|  —  915)  X  Bp.  Colenso,  Life  of  J.  W.  Golenso, 
Buhop  of  Katal.  2  yols.  London,  Bidgway.  Sh.  21.  —  916)  X  Bot.  Sir  O.  Goz,  Life 
of  J.  W.  Golenso,  bishop  of  Natal.  2  toIs.  London,  Bidgway.  1460  S.  Sh.  86.  |[Ac.  83, 
161;  Ath.  1,  269.] I  —  917)  X  ^'  ^-  Anderson,  Twenty  five  years  in  a  Waggon.  Sport 
and  trarels  in  South- Africa.  2  Tols.  London,  Ghapman-Hall.  Sh.  24  |[Ac.  Bd.  88,  8.  12  7.]  | 
~  918)  X  B*  Qlan Tille,  South  African  Goldfields.  London,  Sonnenschein.  Sh.  1.  — 
919)XL  A.  Hewitt,  Sketches  of  Engiish  Ghurch  History  in  South  Africa.  1796  to  1848. 
London,  Sampson  Low.  12^  Sh.  5.  —  920)  X  H.  Mitchell,  Diamonds  and  Gold  of 
SoQth  Africa.  London,  Wilson.  Sh.  6.  —  921)  X  B.  P.  Mathers,  Golden  South  Africa. 
Lond.,  Whittingham.  Sh.  2,6.  ~  922)  X  ^*  0.  Bompus,  Bishop,  Biocese  of  Mackenzie 
KiTer.  (»  Golonial  Ghurch  Histories).  Soc.  P.  Ohrist  Knowledge.  |[Ac  2,  801  (nicht  be- 
lobt).]! —  923)  X  6.  Mac.  Gall.  Theal,  History  of  South  Africa.  1486—1691.  2.  edit 
London,  Sonnenschein.     450  9.     Sh    15.     IjAc.  83,  25  u.  412;  Ath.  1,  248  u.  1889,  Febr. 

\.  809.JI 


2  0.  JttU  27.;  HJb.  S.  781;  EBB.  S.  809.j|  Mit  Karten.  ~  923«)  Ehemalige  Kolonien  in 
imerika  s.  {67.  —  924)  X  B.  r.  Hesse-Wartegg,  Kanada  und  Neu-Fnndland.  (=  XU. 
Kbl.  d.  Länder^  und  Völkerkunde).  Freiburg  i.  B.,  Herder.  XII,  224  S.  M.  6,00.  J[DLZ. 
1888,  No.  28;  AZg.  Beug.  Ko.  266.]l  —  925)  X  J-  ^-  Bourinot,  Gonstitutional  History 
of  Ganada  from  the  earlieet  times.  Montreal.  12«.  Sh.  6,6.  —  926)  X  Hesse-Wartegg, 
Die  Hudsons -Baygesellschaft  einst  und  jetzt:  Ausland  1888,  No.  6/7.  —  927)  X  M.  F. 
Howley,  Eeclemastica]  History  of  Kewfonndland.  Boston.  Sh.  12,6.  |[L.  Bd.  1889,  Sp. 
101.]  —  928)  X  Hamel,  Le  Ganada  fran9ais.  Quebec.  JShrl.  M.  9,60.  —  929)  B. 
Hulot,  Les  fran^ais  Ganadiens:  Annal.  de  Tecole  libre  des  scienc.  politlques  1887,  Juli. 
Behandelt  die  Entwicklung  der  parlamentar.  Freiheiten  Kanadas  ron  1768—1867.  —  930) 
Eeport  on  the  ArchiTOs  of  Ganada.  Ed.  by  the  Ganadian  Govemment.  Ottawa,  Maclean-Boger 
and  Co.  |[Ath.  1,  793.|]  Enthllt  auch  Vorschlage  llber  d.  1851  geplanten  Kanal  awischen 
d.  Oberen  See  n.  d.  Kanal  bei  St  Marie  u.  e.  Bericht  t.  Gpt  Enys,  d.  im  J,  1787  d.  Kia- 
gsrafsU  beschrieb.  —  981)  X  ^-  Kingsford,  The  history  of  Ganada.  2:  1679-^1725. 
London,  Trfibner.  559  S.  Sh.  15.  |[Ath.  1,  93;  HJb.  10,  904.]|  —  932)  X  ^-  B. 
CoTtis,  Oapitals  of  Spanish  America.  (Mexiko,  Gentr.  America).  New-Tork.  Sh.  18.  — 
933)X^iU-  T-  Brigham,  Guatemala,  the  land  of  the  Quetial :  a  sketch.  London,  Fisher 
ÜBvio.  j[Ath.  1,  207;  Ac.  1887,  24.  De8.1|  —  934)  A.  Agassis,  Three  Gruises  of  the 
*BIske'.  2  yols.  London,  Low.  Sh.  42.  |[Ath.  2,  67.]|  Resultate  dar  Forschungsreise  in 
d.  Jh.  1877—80  zumeist  im  Golf  t.  Mexiko  u.  Tucatan.  —  935)  X  Ghurton,  Bishop,  Is- 
hmd  Uissonary  of  the  Bahamas  etc.  2.  ed.  Masten.  Sh.  3.  —  936)  X  W-  A.  Faton, 
I>ovn  The  Islands:  St  Kitts,  Antigua,  Martinique,  Barbados,  Trinidad  etc.  London,  Kegan 
PuL  8h.  16.  —  987)  X  Sinclair  and  Fyfe,  Handbook  of  Jamaica.  Lond.,  Stanford. 
[AtK  2,  698]|  —  938)  J.  Anth.  Froude,  The  EngÜBh  in  the  West  Indies;  or,  the  bow 
of  IHyises.  1.  n.  2.  ed.  London,  Longmans.  1.  ed.  Sh.  18;  2.  ed.  Sh.  2.  |[Ath.  1,  S.  77; 
Go&temp.  B.Min.]|  —  939)  XH.  M.  Field,  Old  and  New  Spain.  Dublin,  Ward.  Sh.  7,6. 
~^0)X  H.  Gnillaume,  The  Amaaon  Ptovinces  of  Peru  as  a  Field  for  European  Emi- 
gn&U.  London,  Wyman  Son.    2  Sh.,  6  d.    |[AZg.  Beilg.  286;  Ac.  38,  S.  168.]|  —  941)  X 

12* 


in,180  i^^B.    EDgluid  Mit  1485.    Htngold, 

Inhalts  aber  Amerika  im  allgemeinen  sind  £wei  Arbeiten.*^^-^^')  —  Besonders 
stattlich  ist  diesmal  die  Litteratnr  ttber  Ätntrcdien^^^*^^)  aasgefallen,  da  es 
gerade  100  Jahre  sind,  dab  die  Besiedlang  des  südösUichen  Teils  dieses 
Kontinents  begann.  Es  konnte  also  nicht  ohne  Jabilftoms-Litteratar  ab- 
gehen.^^^-*^^)  Die  Arbeit  Gönners*^*)  verdient  namentlich  erwfthnt  lu 
werden;  selbe  führt  den  Nachweis,  dafs  das  Ministeriam  Pitt  1787  die 
epochemachende  Expedition  Kapitän  Phillips  nicht  nor  deshalb  andieKflslen 
Nenhollands  aassandte,  damit  selbe  dort  einen  passenden  Deportationsort  fflr 
Sträflinge  snche,  sondern  Pitt  hoffte  dnrch  diese  Expedition  aach  einen  Er- 
satz für  die  verloren  gegangenen  amerikanischen  Kolonieen  za  finden.  Mehrere 
Werke  befassen  sich  mit  den  knltarellen  Verhältnissen  dieses  Kontinents,*^^'^^) 
der  n.  a.  aach  schon  anf  eine  Reihe  von  in  Enropa  unbekannten  Dichtern*^^ 
zarttckblicken  kann. 

Sehr  reich  ist  auch  Neu-Seeland  vertreten,  sowohl  die  jüngste  Ver- 
gangenheit betreffend,*^^-*^^)  als  aach  die  Geschichte  des  nnnmehr  aasgestor- 
benen  Volksstammes    der   Maori.*^^-**^    Ethnographischen   Gharakten  sind 


Bot.  f.  f.  L.  Jota,  The  Apostle  of  the  Indiau  of  Ouiuia.  Ber.  W.  H.  Brett  Gazdaar 
and  Co.  |[Ath.  1,  870.]J  —  942)  J.  C.  Firth,  Cor  Kin  beyond  the  Sea.  With  a  pn<Me 
by  J.  A.  Frottde.  London,  Longman.  12^  6h.  S.  {[Edinborgh  B.  Ko.  345,  8.  95— 111)| 
Handelt  n.  and.  Aber  d.  engl.  YolkHtamm  in  Kozdamerika.  —  MS)  The  Iiiih  in  America: 
Wertminator  B.  Juni.  —  944)  B.  W.  Dale,  ImpreMiona  of  AoatnOia.  The  Ftitnre  d 
Aoatralia:  GontenqMxaryB.  Nov.— Dea.  |[Ac.  1S89,  No.  9l0.]{  —  945)  X  S>r  C.  QaTU 
Daffy,  An  Aoatralian  Bxemple:  ib.  JSaner.  —  946)  A  oonciae  History  oi  the  Aiulnlita 
Settlement  and  Progreaa.  Sidney:  Fftizfaix-Sona.  |[Aa  Bd.  SB,  S.  418.]|  Bnchien  jothm 
ala  Beilage  a.  Sidney  Morning  Herald  and  enthUt  a.  Schlnla  auch  e.  Bericht  Aber  d.  Cea- 
tennaifeier.  —  947)  H.  St  Bnsael,  The  Geneiia  of  Qnenaland.  Sidney,  Toner  Hmdanoa. 
|[Ath.  2,  846,  Inhaltaangabe  8.  424.]|  Yf.  Tertritt  d.  Mooreland-Bay  Diatrikt  in  d.  Kannar 
T.  Sidney.  —  948)  Branialti,  L'Anatralia:  KnoTa  Antologu  Sept  l.~949)X  J-  Haa- 
niker  Heaton,  The  eentenary  of  Aoatralia:  KationalB.  Febr.  —  9&0)  X  ^  Fareae, 
Hiatory  of  Aoatralian  Exploration,  from  1788  to  1888.  London,  Qriffith.  Boy  8^  8h.  21. 
|[Ath.  2,  885.]|  —  951)  The  Aoatralian  Irrigation  Coloniea.  Chaifrey,  Bnithen.  |[Ac  Bd. 
84,  S.  417.]|  Enthält  intereaaante  Daten  über  d.  anter  Sträflinge  Terteilten  Felder  and  d. 
daranf  Beaog  nehmenden  YertrSge  swiichen  d.  GooTemeor  t.  Yietoria  and  d.  Bank  t.  Mar^ 
ray.  —  952)  E.  0.  K.  Gönner,  The  lettlement  of  Aoatralia:  Engl.  Hiat  B.  S,  8.  625—34. 
—  9&8)  Bom.  Daly,  Digging,  aqoatting  an  pioneering  life  in  Sooth  Aoatralia.  Loadoa, 
Sampaon  Low.  1887.  8h.  12.  |[Geogr.  MitÜg.  8.  90.]|  Die  Aotorin  iat  d.  Tochts  d. 
geweaenen  GoaTemeors  (1870/3)  ond  sacht  trota  d.  biilierigen  MÜaerfolge  d.  Kolonie  e.  er- 
folgreiche Zokanft  a.  TerbOigen.  —  954)  X  Arth.  Nicola,  Wild  Life  and  AdTentore  in  the 
Aoatralian  Boach.  Foor  yeara  peraonal  ezperience.  London,  Bentley-Son.  |[Ac  38,  8.  25; 
Ath.  1,  758.]|  —  955)  X  F.  Home,  Madame  Hidaa:  Life  in  Aoatralian  Mining.  HaaidB 
Oo.  12<>.  Sh.  1.  —  956)  D.  B.  W.  Sladen,  Aoatralian  Poeta.  1788—1888.  Londoii, 
Grifath.  Sh.  8,6.  |[Ath.  2,  662.]|  Y.  Sladen  erMhien  anch:  Oentory  of  Aoitnhan  Song, 
eentenary  edition  bei  W.  Scott  3  Sh.  6.  —  957)  X  J*  Bradahaw,  New  Zealaad  of  To- 
day. 1884/87.  With  mapa.  London,  Sampaon  Low.  Sh.  14.  —  958}  X  W.  Giaborae, 
Colony  of  New  Zealand:  ita  Hiatory  etc.  Petherick.  Sh.  7,6.  —  959)  X  J«Bea  Inglit, 
Oor  New  Zealand  Gooaina.  London,  Sampaon  Low.  |[Ath.  1,  397;  Ac  1,  25.]|  (Vf.  iit 
MiaaionSr).  —  960)  X  £.  W.  Payton,  Boond  aboot  New  Zealand:  3  yeaia  in  the  Aati- 
podea.  London,  Chapman.  Sh.  12.  |[Ao.  34,  8.  416.]|  —  961)  X  Cowic,  Biahop  of 
Aockland,  Gor  laat  year  in  New  Zealand.  London,  Kegan  Paol.  Sh.  7,6.  |[Atli.  2,  846; 
Ac  34,  416.]|  —  962)  Biahof  WUaon  Ton  Hobart-Town:  Der  Katholik  Mai,  &  526—38. 
Nach  d.  T.  Erabiich.  tilathome  Terfalaten  Biogr.  Wilaona.  —  963)  X  W.  Wilkias« 
Aoatralaaia:  a  deacripÜTe  and  pictorial  aocoont  of  the  Aoatralaaian  and  New  Zealand  Coloaiea« 
Taimania,  and  the  adjoining  landi.  London,  Blaokie.  260  S.  2  Sh.,  d.  6.  |[Ac.  83,  S.  25; 
Ath.  1,  407.JI  ~  964)  X  Haaell  W.  and  H.  Hodgkin,  The  Aoatralanan  Coloniea:  Emi- 
gration and  Goloniaation.  Beport  of  inqoiriea  made.  London,  Stanford  1887.  |[Ath.  1,  31. 
Mllra.]|  —  965)  J.  White,  The  ancient  hiatory  of  the  Maori,  hia  mythology  and  traditioa^ 
VoL  1.    Colonial  BookMllera  Agency.     |[Ac  2,  S.  90  (*gat').]|  —  966)  X  Tregear,  Tb» 


§60A.    Danemark  u.  yorwegen,  MA.  (1887).    Schjdth.  III 181 

ferner  die  Arbeiten  des  auch  in  Dentschland  hochgeschätzten  Feather- 
mans.*^*)  Es  folgen  Arbeiten  aber  australische  Menschenrassen,  Chinesen- 
Frage  Irlftnder  in  Anstralien.^^^-^^s)  Ober  das  administrativ  aufgeteilte 
Neo-Gmnea  liegen  zwei  Arbeiten  yor.^^^-*?^)  Den  Beschlnb  bildet  die  Bio- 
graphie eines  Missionars  ans  der  Stldsee*^*)  und  die  im  Oktober  1888  erfolgte 
Okkupation  der  Cooks-Inseln.^^^) 


f  60A. 

Dänemark  und  Norwegen  bis  1523. 

1887. 
H.  S6t\jöth. 

Von  archäologischen  und  mythologischen^)  Beiträgen  haben 
wir  diesmal  nnr  wenige  zn  nennen.^*-*; 

Politische  Geschichte,'^-^)  Man  hat  bisher  gewöhnlich  angenommen, 
dab  König  Sven,  der  im  Kampfe  gegen  König  Waldemar  I.  auf  der  Orathe- 
Heide  (südlich  von  Wiborg)  fiel  (1157),  seinen  letzten  Ruheplatz  in  der 
Domkirche  zu  Wiborg  fand;  jetzt  aber  bat  H.  Petersen  dargelegt, ^<^)  dafs 


IfMi  ud  the  Moa:  The  Jonnal  and  the  Anfhxopolog.  Inatitat  of  Great  Britain.  Ifai.  — 
^7)  X  The  aneient  hifltory  ofthalfaori:  Knowledge.  April.  (Lond.,  Longmana).  —  968) 
A.  Featherman,  Social  luatory  of  the  racea  of  Mankind.  IL  Diyiaion:  Fltpao  and  Malayo 
M«]ueiüuis.  London,  Trflbner.  1887.  XVIU,  507  S.  Sh.  25.  |[DLZ.  1888,  No.  IS 
(OerltBd);  Ath.  1,  521.]|  —  969)  E.  M.  Cnrr,  Aostralian  Bace:  ita  origin,  langnage  Coitoma 
etc.  4  Yola.  London,  Trttbner.  Sh.  48.  ([Ac.  84,  816;  Ath.  9,  168.]|  —  970)  X  Chineae 
i&  Autialia:  QnarterlyR.  388,  (Juli).  —  971)  X  B-  Z.,  D.  Chineaen-Frage  in  Aoatnüien: 
AZg.  Beil.  No.  kia.  —  972)  X  J-  ?•  Hogan,  Iriah  in  AoatnOia.  By  Sir  G.  O.  Bnffy. 
3  «L  DnUin,  Waid.  Sh.  2,6.  |[Ath.  1,  897;  Ac.  1,  56.]|  —  973)  X  Adminiatratire 
Einteüimg  Ton  Nen-Goinea:  Oeogr.  MitUg.  S.  250  n.  874.  —  974)  X  J.  W.  Lindt,  Picta- 
niqne  New  Oainea.  With  an  hiator.  introdnotion  of  the  Papnani.  With  illoBtr.  London, 
LoDgmana  Co.  |[Ath.  1,  S.  438.]|  —  975)  Jeaiie  Page,  Biahop  Patteaon,  the  Martyr  of 
Helanana.  London,  Partridge.  Sh.  1,6.  —  976)  Engl.  Beaitaergreifong  der  Cooka  Inaein: 
^.  Mitth.  86,  8.  874. 

1)  Bonen  in  polnischen  Wappen ;  akandinaT.  Abatammong  d.  polniachen  Adela  a.  §  54* 
(Piekonndd).  —  1«)  (JB.  10)  Worsaae,  Prehiatory.  Tranal.  by  Simpaon.  —  Ib)  Seel- 
>iaan,  Bewohner  Dinemarka.  —  2)  X  J-  Undaet,  Kort  beakrivelae  af  Vikingeskibet  fra 
('obtad.  Kriatiania,  Cammermeyer.  15  S.  M.  0,20.  £.  Anleitung  fOr  d.  Beanchenden; 
»d^  ia  engUacher  Übereetanng  (A  ahort  gnide  for  the  nae  of  viaitora  to  the  Yiking-ahip 
^  Gokatad).  —  8)  X  W.  Hahn,  Odin  o.  sein  Beich.  D.  GStterwelt  d.  Germanen. 
Bflriia.  XYI  +  847  S.  ~  4)  X  Beitrige  a.  Geach.  d.  dentach.  Sprache  u.  Lit  hrag.  t. 
HPaal  o.  W.  Braane,  12.  Enthält  a.a.:  Stadien  ttber  d.  Beowolfepoa  (S.  Bngge).  >•  Alt- 
'^onliKhea  im  Beownlf?  (E.  Sievera).  —  Z.  Kritik  d.  altnordischen  YallhSUglaabena  (A. 
Sckallerna).  ~  Bn«i  ala  Gott  a.  Dichter  (E.  Mogk).  —  5)  X  H.  t.  Wlialoeki,  Die 
^B«  Lodbrokaaage  in  Siebenbürgen:  Germania  20.  —  6)  X  B.  B.  Anderson,  Nordiak 
MytlMlogL  OveraittaLse  af  F.  W.  florn.  Kriatiania,  Cammermeyer.  XXIII  -f*  ^^0  S* 
^thilt  aoeh  eine  Biographie  d.  Vf.  —  7)  X  0.  A.  Orerland,  Dlnatreret  Norges  Historie. 
H.  33^46.  Kristiania,  Folkebladet.  k  0,60.  —  8)  X  V.  Penisen,  FortäUinger  af 
>orget  Historie.  H.  9—12.  Kriatiania,  Mailing,  k  0,50.  —  9)  X  W.  S.  Dahl, 
Bttkon  LMlejarl.     £n    lüstorisk  Shildring.    Bergen.     280  S.  —  10)  H.   Petersen,  Kong 


111,182  §öOA.    Dänemark  u.  Norwegen,  MA.  (1887).    Schjdth. 

er  auf  der  Heide,  wo  er  gefallen  war,  auch  bestattet  wurde,  and  dafs  seine 
Leiche  auch  spftter  nicht  anders  wohin  gebracht  wurde.     Sdn  Grab  war  an 
der  Nordseite   einer   kleinen,   wahrscheinlich   hölzernen  Kapelle,   die  schon 
damals   auf  der  Heide   stand.    Später   ist  die  Kapelle  zu   einer  steinernen 
nmgebant  nnd  znr  Bufs-Kapelle  eingerichtet  worden.     Nach  der  Reformation 
ist  sie  abgebrochen  worden,   wenigstens   wird   sie    1623  als  Raine  erwähnt, 
doch  kann  man  die  Stelle,   wo   sie  stand,   noch  heute  nachweisen.  —  Den 
Ursprung  und  das  Schicksal  der  berühmten  dänischen  Fahne  j  des  Danebrog, 
hat  A.  D.  JOrgensen  schon  firtther  besprochen  (JB.  1884,  H»  33O^<0!  j^^ 
hat   er  die  ganze  Frage  aufs  neue  behandelt^  ^)  und  zwar  um  seine  Ansieht 
gegen  H.  Petersen,  der  ihm  in  mehreren  Punkten  nicht  beistimmen  konnte, 
zu    verteidigen.    J.  untersucht   aufs  neue  die  Quellen  und  giebt  als  Resultat 
folgendes :  Das  Schicksal  des  Danebrog  kann  durch  mehr  als  400  Jahre  ver- 
folgt  werden.    Die  Fahne   kommt  erst  während  des  Estlandzuges   vor  und 
zwar  nicht  als  päpstliches  labarum,  sondern  als  ritterliches  Banner.    In  den 
folgenden  Jhh.    kennt   man    sie    als  Reichsbanner,    als  Danebrog,   und  ihr 
Zeichen  (das  Kreuz)  findet  sich  in  allen  Flaggen  und  Fahnen.     Durch  dieses 
Symbol  wird  dem  erwählten  Könige  vom  Erzbischofe  die  höchste  Macht  Über- 
tragen.    50  Jahre   später   folgt  die  Fahne  dem  Heere  auf  dem  Zuge  gegen 
Ditmarschen,   um    dieses   freie  Land  in    die  Gewalt   des  Königs  zu  bringen, 
aber  das  Glück  ist  von  der  Fahne  gewichen,   und   sie   selbst  geht  verioren. 
Viele  Jahre  später  wird    sie,   allerdings  in   sehr   kläglichem  Zustande,  mit 
Waffengewalt   nach  Dänemark   zurttckgebracht  und   findet  ihre  letzte  Ruhe- 
stätte in  der  ältesten  Kirche  des  Landes  (dem  Dom  zu  Schleswig),  wo  sie 
noch  hundert  Jahre  hing,  um  endlich  ganz  zu  verschwinden;  wahrscheinlich 
ist  ihr  schwacher  Rest  zu  einer  Zeit,   wo  die  Kirche    repariert   wurde,  als 
wertlos  weggeworfen   worden.     Den  Namen  'Danebrog*  erklärt  J.  als  'Fahne 
der  Dänen',  von  brog,  broge  =  ein  Stückchen  Tuch,  das   auch  im  Worte 
Brogelen  (=  Fahnenlehen)    die  Bedeutung  von  'Fahne*  hat.    Bezüglich  des 
Königswappens    (die    3    blauen    Löwen    und   die   Seeblätter)    hält   er   seine 
frühere  Erklärung  im  wesentlichen  aufrecht,   dafs  nämlich  die  Könige  durch 
dieses  Wappen   ihr  Reich    als    eine  Tochter  und  Königin  des  Meeres  haben 
bezeichnen  wollen. 

In  Hildebrands  'Livonica*  (13.  Jh.)  finden  sich  viele  Briefe  an 
dänische  Könige  und  Bischöfe,  deren  mehrere  bisher  unbekannt  waren. ^^-^^^) 
—  Zur  Geschichte  Christians  H.  liefern  A.  D.  Jörgensen  und  V.  van  der 
Haeghen  Beiträge. i«**^ 

Ein  vorzügliches  Hilfsmittel  beim  Studium  der  Personalgeschichte,  za- 
gleich  aber  auch  der  allgemeinen  Geschichte  Dänemarks  verspricht  das 
biographische  Lexikon  zu  werden,  von  dem  ein  Band  bereits  erschienen  ist^^) 
Dieses    Werk,   das   unter  Mitwirkung    einer   grofsen  Anzahl    dänischer   und 


STens  GraT  og  Kapel  paa  Grathe  Hede:  Aarb.  f.  nord.  Oldk.  og  Hiat.  2  S.  2,  S.  78— S8 
—  11)  A.  D.  Jörgensen,  Undendgelaer  vedrorende  Danebroge  og  det  dauke  kongeraabea: 
Danak  hiat.  Tidaakr.  6  8.  1 ,  8.  148—94.  Kjbhiii.  —  12)  H.  Hildebrand,  Livoniea  iai 
Yatican.  ArdiiT,  a.  JB.  10.  —  13*14)  X  H.  M.  Bosenörn,  Ox«t  Gert  af  Holaten  og  Nteli 
Ebbesen  af  Nörreris.  H.  7/8.  Bandera.  144  S.  —  15)  (JB.  10)  Bydberg,  Unionamötet 
i  Kalmar.  Separat- Abdruck  ans:  Vitterheta-hittorie  och  antiqnitets  akademieaa  handl.  N. 
S.  11.  —  16)  A.  D.  Jörgenten,  Kong  Kriatian  II.  paa  Sönderboxg  Slot:  Danaks  ICagazis 
5  S.  1,  8.  1—86.  KjbhTn.  —  17)  (JB.  9)  T.  Tan  der  Haegben,  Exhnm.  dlaabelle 
d'Antriche.  —  18)  C.  J.  Bricka,  Danak  Mografisk  Lexikon,  1  B.  (Aaberg-Beaomelle). 
Kjbhyn,    Gyldendal.     XV  -|-  617  8.     Brrcheint   in  Heften  (&   1  Kione),    woton   jahxiieh  8 


i50A.     Dinemurk  a.  Nonrei^en,  HA.  (1887).     Schjöth.  111,183 

norwegischer  Forscher  and  Fachgelehrter  von  G.  F.  Bricka  heraasgegeben 
wird,  soll  Biographieen  von  allen  Mftnnem  nnd  Fraaen  bringen,  die  in  der  Zeit 
Yom  Jahre  1000  bis  auf  die  Gegenwart  sich  irgend  einen  Namen  in  der 
Geschichte  erworben  haben,  sei  es  im  Kriege  oder  im  Frieden,  in  der  Wissen- 
schaft, in  der  Kunst,  im  Handel  oder  in  der  Industrie.  Das  Werk,  das  auch 
die  jetzt  verlorenen  L&nder  umfassen  soll,  so  Schonen  (bis  1668),  Schleswig 
(bis  1864)  und  Norwegen  (1537 — 1814),  wird  um  so  mehr  willkommen  sein, 
als  man  ein  solches  Werk  bisher  für  den  Norden  vermilst  hat. 

Von  £.  Sars'  Geschichte  Norw^ens  ist  Teil  3  erschienen,^*)  welcher 
die  Unionsperiode  (1319 — 1636)  behandelt  Den  Grund  der  damaligen  Ohn- 
macht Norw^ens  findet  er  in  dem  yoraufgehenden  inneren  Verfall  und  der 
inneren  Auflösung,  nicht  in  äuiseren  Unfällen.  Der  Meinung,  daCs  der  schwarze 
Tod  und  andere  Pestkrankheiten,  die  Herrschaft  der  Hanse  und  das  Aufhören 
des  selbständigen  Handels-  und  Schiffsverkehrs  far  Norwegen  einen  starken 
materiellen  B&ckgang  und  dadurch  auch  die  allgemeine  Ohnmacht  zur  Folge 
gehabt  haben,  kann  S.  nicht  beistimmen;  die  anderen  skandinavischen  L&nder 
sind  vom  schwarzen  Tode  ebenso  hart  mitgenommen  worden,  und  die  Hanse 
hätte  denselben  materiellen  Rackgang  f&r  die  ganze  Union  bewirken  mttssen. 
Einen  direkt  schädlichen  Einflub  der  Hanse  erblickt  er  vielmehr  gerade  nach 
der  idealen  Seite  darin,  dafs  die  deutschen  Kanftnannskolonieen  als  ein 
fremdes  Element  auf  die  norwegische  Gesellschaft  zerstörend  und  entkräftigend 
wirkten  und  das  nationale  Leben  unterdrückten.  Hinsichtlich  der  Politik 
Hargarethens  huldigt  S.  der  Auffassung  Erslevs  (JB.  1882,  U,  403 s),  data 
Margarethe  die  Macht  des  Königtums  zu  stärken  und  zu  erweitem  be- 
absichtigte; im  fibrigen  habe  ihre  Thätigkeit  keine  merklichen  Spuren  hinter- 
lassen. Es  war  in  ihrer  Politik  nichts  Ideales,  und  die  Aufgaben,  die  sie 
sich  stellte,  zeugen  weder  von  grofsen  Gedanken  noch  von  Originalität;  ihre 
Politik  war  die  damalige  FOrstenpolitik.  DaÜB  ihr  Werk  zu  gründe  ging, 
kann  man  nicht  ausschliefslich  ihrem  Nachfolger,  Erich  von  Pommern,  zur 
last  legen;  sein  Hauptfehler  war,  dals  er  ihre  Politik  fortsetzte.  Nachdem 
der  Vf.  Maigarethe  nnd  ihr  Werk  charakterisiert  hat,  erzählt  er  die  politische 
Geschichte  Norwegens  (und  des  Nordens)  1319 — 1532.  Das  öffentliche  Leben 
in  Norwegen  welkt  nach  nnd  nach  hin,  und  das  Land  wird  durch  die  zu- 
fällige Thronfolgeordnung  in  die  Verbindung  mit  Schweden  und  Dänemark 
hineingezogen.  Der  Yf.  ist  in  der  Darstellung  der  historischen  Begebenheiten 
dieser  Zeit  weit  ausfflhrlicher  als  sonst  in  seinem  Werke,  weil  diese  Periode 
in  ihrem  Zusammenhang  noch  nicht  vor  ihm  wissenschaftlich  dargestellt  ist, 
nnd  er  deshalb  annehmen  mufs,  dafs  sie  dem  Leser  nicht  so  bekannt  sei, 
wie  die  froheren  Zeiten,  die  Sagaperiode.  Von  der  politischen  Geschichte 
wendet  er  sich  zu  den  litterarischen  und  kirchlichen  Zuständen.  Nach  seiner 
Meinong  hat  man  mit  Unrecht  behauptet,  dafs  Norwegen  durch  die  Union 
unter  den  Einflufs  eines  mehr  europäischen  und  an  fruchtbaren  Ideen  reicheren 
geistigen  Lebens  kam,  das  die  nationale  Kultur  Aber  wältigte.  Das  geistige 
Leben  in  Schweden  und  Dänemark  hat  weder  reicheren  Inhalt,  noch  moderneren 
Charakter  als  in  Norwegen,  ungeachtet  die  damalige  Litteratur  jener 
linder  reicher  ist.  Schweden  schöpft  nämlich  im  14.  und  15.  Jh.  aus  den- 
selben Quellen,  wie  Norwegen  im  12.  und  13.  und  entlehnt  sogar  vieles  der 


(1  Bd.);  d.  ganie  Werk  wird  c.  12  B.  auBintehen.  —  19)  £.  Sar«,  Udaigt  orer  den  nonke 
Hutorie.     3.  Th.    Kiiatiania,  GaniBiermeTer.    IV  -f  850  S.    Kr.  5,00.     Vgl.  JB.  1S78.  — 


111,184  f  60A.    Dinomark  a.  Nonragmi,  MA.  (1897}.    Sclijdtlu 

norwegiscbeii  Litteratar ;  nar  in  der  tbeologiaeheii  ftbemgt  Schweden  Norwegoi. 
Die  dänische  Ldtteratnr  steht  anf  einer  niedrigen  Stafe  nnd  entlehnt  der 
schwedischen.  Die  Volkslieder  mab  man  anber  Betracht  lassen,  da  ihn 
Blütezeit  vor  der  Union  liegt.  Die  Litteratar  war  im  ganzen  Norden  tief 
gesanken,  in  Norw^en,  weil  die  Aristokratie  nntergegangen  war  and 
anfserdem,  wie  aoch  in  Schweden  und  Dinemaric,  weil  befrachtende  Impulse 
von  den  grofsen  EnltorBtaaten  fehlen,  deren  Litteratar  zn  derselben  Zdi  in  Ver- 
fitll  war.  Als  endlich  das  geistige  Leben  dorch  die  Reformation  wieder  erweckt 
wnrde,  entstand  eine  dänische  NationaUitterator,  and  da  Norwegen  ani]Be^ 
halb  der  Bewegung  blieb,  wurde  Dänemark  diesem  Lande  noch  flberiegener 
als  znvor.  Der  Vt  schildert  suletst  die  sogenannte  Orafenfehde  (1534/6)  and 
weist  nach,  welche  Folgen  sowohl  diese  als  die  Beformation  fOr  Norwegen 
in  politischer  und  nationaler  Beniehung  hatten. 

Kirchengeschichte.  Yor  mehr  als  80  Jahren  gab  R.  Keyser  eine 
vorzügliche  Geschichte  der  norwegischen  Kirche  im  HA.  heraas.  Seine  Ab- 
sicht war  indessen  nur,  die  äuÜBere  Geschichte  zu  liefern,  eine  Darstellang 
des  Wachstums  und  Sinkens  der  Kirche  und  ihrer  Beziehungen  zor  welt- 
lichen Macht.  Jetzt  hat  der  um  die  norwegische  Kirchengeschichte  hoch- 
verdiente A.  Chr.  Bang  eine  Arbeit  geliefert,*^)  die  sowohl  die  äolsere  ab 
innere  Geschichte  der  norwegischen  Kirche  während  des  Katholizismus  be- 
handelt und  die  Hauptpunkte  der  kirchlichen  Entwicklung  Norwegens  in  ihrem 
Zusammenhang  mit  deijenigen  der  anderen  europäischen  Länder  dantetlt;  er 
schildert  besonders  die  innere  Organisation,  die  gottesdienstlichen  Ein- 
richtungen, das  kirchliche  Leben,  überhaupt  wie  sich  der  Katholizismus 
in  Norwegen  gestaltete.  Hier  bringt  seine  Arbeit  viel  neues  nnd 
interessantes.  Auch  im  Einleitnngskapitel,  wo  er  das  norwegische  Heidentnm 
behandelt,  hat  er  die  alte  AuffiMsung  ganz  verlassen  und  legt  dar,  wie  mehrere 
christliche  Vorstellungen  in  die  Asa-Beligion  hineingetragen  worden  seien,  nnd 
daÜB  diese  Religion  in  ihrer  ursprünglichen  Gestalt  bei  weitem  nicht  so  tief- 
sinnig ist,  wie  man  bisher  angenommen  hat.  Seine  Darstellung  beruht  nor 
auf  den  ältesten  norwegischen  Quellen  (Gesetzen,  Diplomen  u.  a.)  and  läfst  die 
spätere,  unzuverlässige  Tradition  der  isländischen  Sagaerzähler  (z.  B.  Snorre) 
ganz  aulser  acht;  auÜBerdem  schöpft  er  aus  ausländischen  Quellen,  wo  diese 
die  norwegischen  beleuchten  oder  erklären  nnd  läGst  auch  die  üntersuchnngen 
ausländischer  Forscher,  wie  K.  Maurers,  seiner  Arbeit  zu  Gute  kommen. 
—  Einen  wertvollen  Beitrag  zur  Kirchengeschichte  Islands  giebt  G.  Ceder- 
schiöld.'^)  Unter  den  isländischen  Diplomen  findet  sich  eine  Menge  soge- 
nannter indldagar*  (Inventarienverzeichnisse  und  Verträge),  wovon  die  meiBten 
*kirhjnm41dagar^  (Verzeichnisse  der  Habseligkeiten,  Goter,  Gerechtsamen  nnd 
Pflichten  der  Kirche)  sind.  Die  Originale  dieser  mildagar  aus  der  Freiheits- 
zeit sind,  bis  auf  8  (darunter  Reylgaholts-m&ldagi,  cf.  JB.  1885,  ü,  279^^), 
verloren  gegangen;  die  Abschriften  aber,  die  im  Diplomatarium  Islandicnm 
gedruckt  sind,  darf  man  doch  im  ganzen  als  zuverlässig  betrachten.  C.  weist 
nun  nach,  wie  diese  mäldagar  zu  stände  kamen,  was  sie  enthalten,  nnd 
welche  Aufechlüsse  Aber  die  Verwaltung  der  KirchengUter  und  über  die 
bischofliche  Macht  sie  geben ;  femer  enthalten  sie  wichtige  Beiträge  zur  Ge- 
schichte des  Kampfes  zwischen  der  isländischen  Hierarchie  und  den  Laien. 


—   20)    A.   Chr.   Bang,    üdtigt   otot   den   nonk«  Kirket   HiBtorie   inder  KAtholieiai«- 
lürutiama,   Cammermeyer.    362  S.    Kr.   5,00.  —  21)  G.  Cederschiold,   Stidi«  9im 


§50A.    Binemark  a.  Nonregen,  MA.  (1887).    Schjdth.  111,185 

Quellenschriften.  LitteraturgeschichteJ*-^^)  0.  Vigfasson 
bat  einige  Sagen  heraosgegeben,  die  von  der  Ansiedelnng  der  Yikinge  auf 
den  britischen  Inseln  erzfthlen,'*)  und  Ton  S.  SchjOtt  liegt  eine  nene  Aus- 
gabe seiner  in  die  'Yolkssprache'  abersetzten  Heimskringla  vor.* 7)  Andere  Bei* 
trSge  betreffen  die  Erklärung  der  Edda'^^^)  und  den  Ursprung  von  Tristan 
und  Isolde.'*-'^)  —  P.  Hasse  kann  der  Meinung  Chr.  Brunns  nicht  bei- 
treten, dab  man  in  dem  Angers-Fragmente  (JB.  1880,  ü,  806^)  eine  von 
Saxos  Kladden  gefunden  hat^^)  Yon  L.  F.  A.  Wimmers  vorzOglicher 
Arbeit  ftber  die  Bnnenschrift  ist  eine  neue  deutsche  Ausgabe  erschienen.'^) 
W.  behauptet,  dafs  in  Norwegen  von  7.  Jh.  bis  zum  Erloschen  des  Heiden-' 
trnns  keine  Inschtiftensteine  auf  die  Oräber  gesetzt  wurden.  Wie  indessen 
S.  Bugge  nachgewiesen  hat,  sind  Tor  kurzem  in  Norwegen  mehrere  mit 
Insdirift  yersehene  Denkmäler  entdeckt  worden,  die  den  späteren  heidnischen 
Jhh.  (c.  700— c.  900)  gehören.»«») 

Bau-  u.  Kunstgeschichte.  Über  den  Ursprung  des  'Hot',  des 
heidnischen  Tempels  in  Norwegen,  und  der  sogenannten  Stabkirchen  sind 
zwei  unserer  Forscher  in  Streit  geraten.  Während  Dietrichson»^  findet, 
dals  der  Hot  in  mehrfacher  Hinsicht  mit  den  christlichen  Kirchenbauten 
übereinstimmt,  und  deshalb  der  Meinung  ist,  dafs  ausländische  Eirchenbauten 
den  heidnischen  Hov  in  dessen  Hauptformen  beeinflufst  haben,  findet 
Nicolaysen,  der  nach  den  zerstreuten  Mitteilungen  der  Quellen  einen  Hov 
zu   rekonstruieren    sucht,*»)  Ähnlichkeit  mit   dem    weltlichen  Skaalebygning 


ialiodikft  Kyrkom&ldagur  fr&n  FrUtatftiden :   Aarböger  for  nordiik  Oldkyndighed  og  HiBtorie 

U  8.  S,   1887,   S.  1—72.     KjöbenhaTii.  —  22)  X  F-  Jonaaon,  EgUa  Saga  Skallagrims- 

■onar.    2.  H.     S.  241 — 482.     KjSbenhaTn.    Kr.  4,00.  —  23)  X  ^*  LoreDsen,  Gammel- 

daaske   [altdiniaehe]    KrSniker.     1.   H.     KjSbenhaTii.     60    S.     Kr.    2,00.     Enthält:   Geata 

Duomm  pa  daaakae,  nach  Cod.  flolm.  B77  a.  Ood.  Hohn«  G.  67.  —  24)  X  Kr.  K  aal  und, 

Smaaitjhker  [kloine  Beitrage].    No.  9—10,  S.  196—202.    KjöbenhaTa.    £r.  0,50.     8  Bmch- 

■tfieke  T.  e.  Torlorenen  Huiaachrift  Tormiachten  Inhalta.  wahrscheinlich  aoa  der  ietiten  Hälfte 

des  15.   Jh.      D.    Stücke    handeln   r.    Vdlandarhns    (Labyrinth),    y.  Hamingjahjol    (Glttcka- 

rad)  a.  AnraCal   (Ifaab  a.  Gewicht).   —   Biese  'Smaastykker'    wie  d.  8  Torhergenannten  No. 

■ind  T.  *8«Bifiind  til  üdgiTOlse  af  gammel  nordiak  Littonitiir  herausgegeben  worden.  —  25)  X 

T.  U.  Hammerahaimb,  Fsrdok  Anthologi.     2.  H.  S.  241 — 432.     Kjdbenhavn.     £r.  8,50. 

~  26)  G.  Vigfnsaon,  Icelandic  sagas  and  other  hktorical  docnments  relating  to  the  settle- 

mests  and  deacents  of  the  Korthmen  on  the  British  iiles.     (=  Chronides  and  memorials  of 

Oreat  Britain   and  Ireland  dnring  the  middle  ages.     88.    Vol.   I—Il)    UU  +  426,  XLY 

4-  478  8.    Enthält:  Orkneyinga  Saga,  Magnus  Saga,  Haakons  Saga  n.  e.  Fragment  t.  Mag- 

aoi  Saga;  mit  Anhang.  —    27)  Snorre  Stnrleson,  Heimskringla  eider  Noriga  Kongesogor 

fna den  eldsteTid  til  Aare  1177.     Umsett  st  S.  SchjStt.    2.  Anfl.    Kristiania,  Cammermeyer. 

I  +  3^4  8-  —  28)  H.  Gering,  Glossar  an  d.  Liedern  d.  Edda  (Sämondar  Edda).     Pader- 

Vn  a.  Mfinster.    YIU   -f-    200  S.  —   29)  A.   Heasler,    Yflo   sp6.    D.    Weilsagong  d. 

Sslierin.     Aas  d.  Altnordischen  ttbersetat  o.  erläntert    Berlin.     59  S.  —  80)  W.  Berger, 

D.  altnordische  Attilasage.    Mit  besonderer  Berficksichtignng   d.    beiden  Atlüieder   d.  Edda 

Simoadina.    Nach   d.   Tode   d.    Vf.  hrsg.     Klaasenborg.     1886.    —    31)  F.  Niedner,  B. 

Hirbardslj6d:  Z.  für  deatsch.  Altert  n.  deutsch.  Lit.  N.  S.  19,  S.  217—82.  —  82)  W.  Golther, 

B.  Ssge  T.  Tristan  a.  Isolde.    Stadie  ttber  ihre  Entstehnng  a.  Entwickelong  im  MA.    München. 

^lU-flS^  8-  —  38*84)  G.  Sarraain,  Germanische  SagenmotiTe im  Tristan-Roman:  Z.  f. 

Terg;!.  Litteratnrgeach.    hrsg.    t.  M.  Koch  1,    S.   268—72.    Berlin.  —  35)  F.  Hasse,  Das 

Aagenche  Itagment  d.  Saxo  Grammaticns:    NA.  12,  S.  815—32.  —  36)  L.  P.  A.  Wim- 

■er,  D.  Bonenschrift    Y.  Yf.  nmgearb.   o.  yerm.  Aasg.    Mit  8  Tafeln  a.  Abbildnngen  im 

Texte.     Aas   d.    Diniachen   ttbers.   t.    F.   Holthausen.      Berlin.      XXIY    +  392    S.      {[E. 

Brihe  Srensika   fomminneforenings  tidskrift     B.  7.]|    —   86^^)  S.  Bngge,  Krist  Vidensk. 

Yerk  1887.  —   87)  L.  Dietrichson,  Hot  og  Starkirker  i  deres   Forhold  til  de  angel- 

«cksuA»  Kirker:  Yidar,  adg.  af  Daae  og  Tngrar  Nielsen  2,  S.  118—55.     Kristiania.     1888. 

Er  hat  früher  diese   Fragen  in  'Kra.   Yidenskabsselskabs  Forhandlinger' ,   1884  n.  in  *Ylrt 

Lud',  1887  behandelt  —  38)  N.  Nicolaysen,  Gm  Hot   og  StaTkirker:  Norsk  historisk 


111,186  i^A.    DSsemark  u.  NorwagaD,  HA.  (1887).    Schjöth. 

(Wohnhaus).  Er  kann  auch  nicht  D.  and  anderen  beistimmen,  die  glauben, 
dab  die  Hove  zn  Kirchen  umgebildet  worden.  Ans  den  Qnellen  geht  hervor, 
dafs  die  Hove  entweder  niedergebrannt  oder  abgebrochen  und  im  letzteren 
Falle  ihr  Holz  zn  Kirchen  benatzt  wurde,  die  jedoch  nicht  auf  derselben, 
sondern  auf  einer  benachbarten  Stelle  aufgeführt  worden«  Die  Vorbilder  för 
den  Kirchenbau  sind  aus  denselben  Gregenden  gekommen,  aus  denen  das 
Christentum  nach  Norwegen  kam,  nämlich  aus  England  und  Irland.  Die 
Haupttypen  der  Steinkircben  sind:  1)  l&ngliches  Viereck,  wo  Schiff  und  Chor 
nur  im  Inneren  zu  unterscheiden  ist,  2)  längliches  Viereck  mit  gerundetem 
Chor;  die  Typen  der  Stabkirchen:  3)  längliches  viereckiges  Schiff  mit 
schmalerem  und  kürzerem  Chor  ohne  halbrunde  Apsis,  4)  do.  mit  Apsis,  5) 
dreischiffige  Basilika  und  ein  Chor  mit  Apsis,  6)  lateinisches  oder  griechiscbes 
Schiff  ohne  Apsis.  Diese  Typen,  deren  die  gewöhnlichsten  No.  3  und  4  sind, 
sind  nicht  alle  im  Lande  entstanden,  sondern  durch  Beeinflussung  von  auÜBen,  in 
erster  Reihe  Ton  Irland  (No.  1  und  3),  später  von  England.  Ob  die  Typen 
No.  5  direkt  aus  England  eingeftUirt  sind,  oder  ob  sie  durch  Überführung 
der  Formen  der  Stein-Basilika  auf  die  Konstruktion  der  Stabkirche  in  Nor- 
wegen selbst  entstanden  sind,  labt  sich  mit  Sicherheit  nicht  sagen;  man  weiüs 
nämlich  nicht,  ob  England  und  Irland  solche  hölzernen  Kirchen  hatten. 
Dietrichson  sucht  Nicolaysens  Behauptungen  zu  entkräftend^)  und  hält  seine 
frühere  Meinung  aufrecht,  vermag  indessen  durch  seine  Argumentation  nicht 
Nicolaysen  dazu  zu  bringen  seine  Behauptung  aufzugeben.  —  L.  Dietrichson 
zeigt  femer,'*)  dab  die  Stabkirche  in  ihrer  ganzen  Anlage  eine  in  den 
steinernen  Kirchen  des  MA.  wohlbekannte  Form  hat  und  nur  eine  nach  den 
Forderungen  des  Holzmaterials  genau  abgepafste  Modifikation  der  Basilika 
und  zwar  der  romanischen  Basilika  ist;  er  weist  nach,  worin  sie  mit  der 
steinernen  Basilika  nicht  übereinstimmt  und  schildert  darauf  die  eigentümliche 
Konstruktion  der  Stabkirche.  Er  hat  auch  ein  vergleichendes  Verzeichnis 
der  norwegischen  Kirchenbauten  geliefert, ^^'^^)  enthaltend  die  Namen  der 
Kirchen,  wann  und  aus  welchem  Material  sie  gebaut  sind,  wann  die  mittel- 
alterlichen abgebrochen  sind,  und  welche  Form  und  GrOfse  die  jetzigen  haben. 
—  Wie  im  JB.  1885,  U,  272  erwähnt  ist,  haben  die  Restaurationsarbeiten  an 
der  Domkirche  zu  Trondhjem  zu  verschiedenen,  die  Baugeschichte  des 
Doms  betreffenden  Erörterungen  Anlafs  gegeben.  So  hat  jetzt  N.  Nico- 
laysen die  Frage  behandelt,  wann  die  Kirche  angefahrt  worden  ist,  ond 
welcher  Zeit  ihre  verschiedenen  Teile  angehören.^')  In  mehreren  Punkten 
kann  er  anderen  Forschem  nicht  beistimmen  und  besonders  tritt  er  gegen 
F.  Helms  auf.  Nach  N.s  Meinung,  wofttr  er  vollwichtige  Belege  anffihrt, 
hat  die  ältere  von  Olav  Kyrre  erbaute  Kirche  die  Form  eines  Rechtecks 
mit  halbrunder  Apsis  gehabt.  In  der  Apsis  stand  der  Hochaltar  aber 
St.  Olavs  Grab.  Die  Kirche  war  eine  Rundbogenkirche  und  weder  sehr 
hoch  noch  lang.     Der  Umbau  der  Kirche  wurde  vom  Erzbischof  Eystein  be- 


TidBBkrift.  2  S.  6,  S.  266—805,  402—19.  Kriitiania.  —  39)  L.  DietrichBoa.  Eien- 
domxneliglieder  Ted  Stavekirkernei  Constniction :  Norduk  Tidaskrift  1887,  S.  37—47,  99—117. 
—  40)  id.,  Fortegnelfte  over  Koiget  Kirkebygninger  i  Middelalderen  ogNatiden:  Theologisk 
Tidaskrift.  8  S.  2,  S.  1—5:.  Kristiania.  1887.  —  41)  X  H.  Schirmer,  Femti  datered« 
nonke  bygninger  fra  middelalderen ,  opförte  i  Üden  996  til  1581.  Med  en  PlaDcke.  Kri- 
atiania,  Cammenneyor.  82  S.  M.  2,00.  —  42)  N.  Nicolayaen,  Attar  om  TnadhjtmM 
Domkirke:  Norak  hiatoriak  Tidaakrift.  2  S.  6,  S.  159—202.  Wenn  N.  in  dieaer  Abhandlong 
aagt,  dafs  d.  deatache  Autor  D.  Ziegler  TrondJ^em  besacbt  n.  d.  Kirche  kon  nach  d.  Brande 
1581    geaehen   hat,   ao   iat   dieae   Behauptung,    wie    L.  Daae  (Norak   hiat  Tidaakr.  B.   6. 


{50A.    Dänemark  a.  Korwegen,  MA.  (1887).    SchjSth.  111,187 

goimen.  An  die  alte  Kirche,  die  jetzt  als  Chor  des  Neabans  auch  umgebaut 
wurde,  baute  er  ein  Querschiff  und  ein  Langschiff  au,  der  Altar  behielt 
seinen  Platz,  der  alte  Chor  wurde  Hochchor  und  bekam  die  Form  eines  Acht- 
ecks (Octogon).  £ystein,  der  auch  das  Kapitelhaus  oder  die  Sakristei  gebaut 
hat,  wurde  mit  dem  Chor  und  Hochchor  nicht  fertig;  doch  war  der  Umbau 
der  ganzen  Ostläuge  wenigstens  vor  1218  vollendet  Darauf  folgte  der  neue 
Umbau  1248.  N.  meint  also,  daÜB  Helms  Unrecht  hat,  wenn  dieser  den 
Octogon  ins  14.  Jh.  verlegt,  ebenso  wenn  er  zwei  Altftre  im  Chore  annimmt; 
das  Kapitelhans  sei  auch  nicht,  wie  Helms  will,  eine  aber  Eysteins  Grab 
errichtete  Kapelle,  sondern  von  fiystein  selbst  gebaut  und  ursprünglich  als 
Sakristei,  später  auch  als  Lokal  für  das  Domkapitel  benutzt.  —  A.  Chr. 
Bang  weist  nach,^')  dafs  man  Ende  November  1161  mit  dem  Bau  der  öst- 
lidiien  Wand  des  südlichen  Qnerschiffes  wenigstens  bis  über  die  Hohe  des 
Einganges  der  daran  gebauten  Kapelle  gelangt  war;  die  östliche  Wand  ist 
vor  der  westlichen  gebaut  worden.  —  H.  Schirmer,  der  die  Behauptung 
noch  aulrecht  hftlt,  dads  das  Querschiff  zu  Olav  Kyrres  Kirchenbau  gehört, 
l&fst  sich  durch  Bs.  Argumentation  nicht  überzeugen.^^)  —  Man  ist  bisher 
der  Ansicht  gewesen,  dafs  die  kleineren  d&nischen  Kirchen  aus  der  romar 
nischen  Zeit  alle  im  Inneren  eine  flache  Decke  hatten;  jetzt  zeigt  S.  MüUer,^^) 
dafe  wenigstens  mehrere  kleinere  Kirchen  aus  dieser  Zeit  einen  offenen 
Dachstnhl  haben.  —  J.  B.  Löffler  gedenkt  eines  der  interessantesten 
architektonischen  Denkmäler  Dänemarks  in  gotischem  Styl,  nämlich  der 
Kirche  in  Brahetrolleborg  (Fünen),^^)  und  giebt  ein  chronologisches  Verzeichnis 
der  noch  erhaltenen  und  datierten  dänischen  Grabsteine  bis  1400,^^)  woran 
er  eine  kurze  Beschreibung  der  Form  und  Verzierungen  der  Steine  knüpft; 
Ton  solchen  Steinen  giebt  es  noch  25,  und  die  ältesten  gehören  dem  13.  Jh. 
an.  —  J.  Kornerup  hat  nachgewiesen,^®)  dafs  sich  auch  in  Dänemark  Ab- 
bildungen des  Glücksrad  (Tortunas'  Rad)  finden,  (so  an  den  Wänden  der 
Kirche  in  Udby,  Seeland,  und  der  in  Vinderslev,  Jütland)  und  zeigt,  wie 
diese  oiit  ähnlichen  Abbildungen  in  andern  Ländern  Europas  übereinstimmen.  — 
Wie  tüher  erwähnt  (JB.  1886,  II,  276,^o-^^),  polemisiert  H.  Tetersen  gegen  A.  D. 
Jörgensen  bezüglich  der  Heiligenkästchen  zu  Odense.  Jörgensen  kann  seine 
Meinung  nicht  aufgeben,^^)  vielmehr  findet  er  sie  bestätigt  durch  neue  Unter- 
suchungen der  Quellen.  —  C.  Weeke  teilt  mit,  dafis  sich  nach  Aufzeich- 
nungen des  französischen  Archäologen  P.  Durand  (f  1882)  in  der  Maria- 
Kirche  zu  Bethlehem  an  zwei  Säulen  sehr  alte  Bilder  befinden  von  den  nor- 
dischen Königen  St.  Olav  (f  1030)  und  St.  Knut  (t  lOSe).«^^-»^ 

Rechts-   und   Wirtschaftsgeschichte,    Steenstrup    untersucht 
die  Rechtsverhältnisse  der  dänischen  Zinsbauem  in  älteren  Zeiten^')  und  er- 


331/6)  dargelegt  hat,  nnriclitig ;  Ziegler  ist  gewiTs  nie  in  Trondhjem  gewesen.  —  43)  A.  Chr. 
Bang,  Om  Indskiiften  i  det  saakaldte  Thomas  Angells  Kapel  i  Trondhjems  Domkirke:  ih. 
S.  252/9.  —  44)  H.  Schirmer,  Kogle  Ord  i  Anledning  af  Prof.  A.  Chr.  Bangs  Afhandling 
0.  s.  T.:  ib.  3  S.  1,  1888,  S.  28-44.  —  45)  S.  Mttller,  Om  en  aaben  Tagstol  i  rore 
romanske  Smaakirker:  Aarb.  f.  nord.  Oldk.  og  Historie.  2  S.  2,  S.  89—96.  —  46)  J.  B. 
Löffle r,  Brahetrolleborg  Kirke:  ib.  S.  73/7.  —  47)  id.,  Danske  daterede  QraTstene  fra 
Tiden  indtil  1400:  ib.  S.  106—24.  —  48)  J.  Kornerap,  Om  Afbüdninger  af  Lykkehjnlet: 
ib.  8.  97—105.  —  49)  A.  B.  Jdrgensen,  Helgenskrinene  i  St  Knads  Kirke:  ib.  S.  125 
— 70.  —  50)  C.  Weeke,  Om  en  gammel  billedlig  Fremstilling  i  Bethlehem  af  trende  nor- 
diske  Konger:  Dansk  bist  Tidsskrift.  5  S.  6,  S.  862/4.  —  51)  X  H.  Petersen,  Danske 
geistKge  Sigiller  fra  Middelalderen ,  tegnede  og  lithograferede  af  Th.  Bergh.  7.  H. 
KjobenhaTB.     Fol.     60  S.   mit  5  Taf.  —  52)  Job.  Steenstrnp,  Kogle  Underaögelser  om 


111,188  §50^    DSnemtrk  a.  Nonregen,  MA.  (1887).    Scbjdtli. 

m!ttelt|  daÜB  es  den  Ontsbesitzern  nicht  erlaubt  war,  grOlsere  Landstener  ^on 
den  Banem  zn  fordern  als  dicrjenige,  die  in  der  Matrikel  eingetragen  und 
seit  alter  Zeit  bezahlt  war.  St  beabsichtigt  mit  dieser  üntersacfanng  die 
bisher  allgemeine  Ansicht  zn  bekämpfen,  dafs  die  frflhere  schlechte  Ltge  des 
dänischen  Bauernstandes  eine  Folge  absichtlicher  Unterdrflckung  von  Seiten 
der  höheren  Stände  gewesen  sei.  —  Y.  Bang  giebt  eine  gute,  populäre  Ge- 
schichte der  Gilden,  insbesondere  der  dänischen.^^)  Das  Material  zu  dieser 
Darstellung  des  Ursprungs,  der  Entwicklung  und  des  Aufhörens  der  Gilden 
hat  er  den  besten  gedruckten  Schriften  entnommen;  man  mub  indessen  be- 
dauern, dafs  Pappenheims  Schrift  ihm  zu  spät  in  die  Hände  kam,  um  benutzt 
zu  werden.  —  Einen  sehr  wertvollen  Beitrag  zur  Geschichte  einiger  der  wich- 
tigsten MAlichen  Handelsplätze  Dänemarks,  Skanör  und  Falsterbo  in  Schonen, 
an  dessen  Kästen,  wie  bekannt,  früher  die  grofsen  Heringsfischereien  statte 
fanden,  giebt  Schäfer  durch  Herausgabe  einer  Hs.,*^)  die  verschiedene  Ver- 
zeichnisse der  labeckischen  Vögte  in  Falsterbo  enthält  An  und  ftr  sich 
von  Bedeutung  fär  das  Studium  des  damaligen  Handels  und  Verkehrs  in 
Schonen,  erhält  die  Herausgabe  einen  besondem  Wert  durch  Schäfers  Ein- 
leitung, welche  die  Geschichte  der  beiden  Städte,  sowie  eine  Menge  Einzel- 
heiten Ober  Handel,  Fischerei,  Beamte  u.  s.  w.  enthält  Diese  Fischereien 
sind  vor  Jahren  auch  von  H.  Eröyer^^)  (f  1870)  behandelt;  seine  Arbeit, 
die  Jetzt  erst  herausgegeben  ist,  ist  nicht  wertlos,  aber  in  mancher  Hinsieht  ver- 
altet Steenstrup,'^^')  der  sich  sehr  anerkennend  aber  Schäfers  Arbeit  aus- 
spricht, kann  doch  seiner  Ansicht  nicht  beistimmen,  daCs  es  notwendig  und 
wanschenswert  war,  dafs  der  Handel  in  den  Händen  der  Hanse  lag,  während 
die  Dänen  nur  den  Fiscbereibetrieb  hatten.^^^)  —  A.  Tananger  behandelt 
die  vielumstrittene  Frage  der  Bedeutung  und  Ausdehnung  des  herad  (Hundert- 
schaft) in  den  alten  norwegischen  Kirchen-Gesetzen,  und  in  welchem  Ver- 
hältnis die  Heradseinteilung  zu  den  anderen  Landeseinteilungen  (Qordungr, 
ättungr,  thri<]yungr)  gestanden^^a)  hat.  Bei  Untersuchung  der  alten  Land- 
schaftsgesetze kommt  er  zu  dem  Resultat,  dafs  ein  'herad'  überall,  wo  seine 
Grenze  mit  Bestimmtheit  angegeben  wird,  ein  verhältnismäbig  kleiner  Distrikt 
ist,  also  gar  nicht,  wie  einige  wollten,  mit  'thri(jljungr*,  'Qordungr'  oder 
'dttungr'  identifiziert  werden  kann.  Inwiefern  das  in  den  Gesetzen  genannte 
herad  ein  anderer  und  kleiner  Distrikt  ist  als  das  ursprflngliche  herad,  ist 
nicht  mit  Sicherheit  zu  ermitteln;  der  Vf.  ist  der  Meinung,  dafs  es  dasselbe 
i»t  und  die  anderen  alten  Einteilungen  überlebt  hat  Dafs  das  herad  im 
Norden  nie  ein  gröfseres  Gebiet  gewesen  ist,  davon  zeugt  sowohl  die  Ety- 
mologie des  Wortes  (von  herr  =  hundert)  als  auch  die  Verhältnisse  in 
Schweden  und  Dänemark,  wo  man  die  alte  Heradseinteilung  besser  kennt  als 
in  Norwegen.  —  Durch  die  Herausgabe  der  Tübinger  Bruchstücke  der  älteren 
Frostathingslög  von  Ed.  Siewers  (1886)  angeregt,  untersucht  K.  Maurer  die 


Fnatebondena  Bettforhold  i  eldn  Tider:  Dansk  liitt  Tidaskr.  5  S.  6,  S.  655—714.  —  &3) 
y.  Bang.  GildoTCaenet  fordom,  aerlig  iDanmark:  Hiatoriak  Archiv.  K.  8.  17,  IS,  S.  401 
—15,  18—38,  ISS— 99,  385—47.  —  &4)  D.  Sehifer,  Bach  d.  Ittbeckiachen  Vogta,  a. 
JB.  10.  |[Daiiak  hiat  Tidaakr.  6  S.  1  B.  S.  470—81.  (Joha.  Steenatrap,  aehr  an- 
erkennend] ,  n.  Srenak  hiat  Tidaakr.]|  —  55)  H.  KrSyer,  Det  Skanörake  SiJdefiakeri  i 
12/5  Aarh.:  Kordiak  Tidaakr.  for  Fiakeri,  ndg.  af  H.  Y.  Fiedler  og  A.  V.  Liuigmaa  4, 
S.  14—149.  —  56)  J.  Steenatrap,  a.  o.  No.  54.  —  57)  (JB.  10)  BlSmcke,  Stettiaa 
Heringahandel  in  Schonen;  Jacob,  Nord.  Handel  d.  Araber.  —  57*)  A.  Tananger,  Om 
Betydningen   af  Herad    og  Herada-kirkja  i    de   «Idre  Kriatenretter:   Norak   hiat  Tidaakrift. 


$50A.    D&nemirk  a.  Norwegen,  MA.  (1887).     Schjöth.  111,189 

nrsprflngliche  Einteilang  der  Frostathingslög  und  die  Yeränderongeii,  welche 
ne  mit  der  Zeit  erlitten  hat.^®**)  . — 

Die  Norweger  (Isländer)  sind  bekanntlich  schon  500  Jahre  frtther  als 
Colnmbos  nach  Amerika  (Vinland)  gekommen.  Die  Geschichte  dieser 
Fahrten  and  ihre  Bedentang  haben  die  Forscher  seit  langem  behandelt  and 
sind  za  verschiedenen  Resaltaten  gekommen.  Jetzt  hat  G.  Storm  die  ganze 
Frage  anfs  neae  nntersacht^')  and  neae,  interessante  Resaltate  gewonnen. 
Nachdem  er  nachgewiesen  hat,  dafs  die  astronomischen  Angaben  des  TlatO- 
bncbes'  nicht  hinreichen,  am  die  geographische  Lage  ^Vinlands'  za  bestimmen, 
nntersacht  er  die  historischen  Qaellen  (Adam  von  Bremen  and  die  Sagen  der 
Isländer)  and  giebt  als  Resnltat,  da^  man  nar  3  Fahrten  (Lei?  Eriksson 
lOOO/l,  Thorfinn  Earlsevne  1003/6,  die  Missionsreise  des  Bischöfe  Erik 
1121)  als  zaverlässig  betrachten  kann.  Er  giebt  eine  knrze  Darstellang  dieser 
Reisen,  aaf  denen  'Helleland',  'Markland'  and  'Yinland'  entdeckt  wurden,  and 
zeigt  ans,  was  man  ans  den  Qaellen  bezflglich  der  Geographie  dieser  L&nder 
schöpfen  kann.  Aas  seinen  Untersachongen  geht  hervor,  dab  Helleland 
CStein-land')  mit  Labrador,  Markland  ('Wald-land')  mit  New  Fonndland  and 
Vinland  (^Wein-land')  mit  Cap  Breton  and  Nova  Scotia  identisch  ist  Die 
Lage,  das  Tier-  and  Pflanzenleben  pafst  am  besten  aaf  diese  Lander.  Die 
Einwohner  der  entdeckten  L&nder  waren  nach  Sts  Meinung  dieselben  wie 
die  Micmac-Indianer  im  sadwestlichen  Nova  Scotia.  Die  Sage  von  Grob- 
Irland  will  St.  als  nnfaistorisch  aas  der  Geschichte  entfernen;  er  glaabt  aach 
nicht,  dafs  diese  Fahrten  aaf  die  späteren  Entdecknngsreisen  (Golambas, 
Cabot)  Einflaüs  getlbt  haben.  —  E.  Svens6n^')  spricht  sich  aber  Storms 
üntersachangen  sehr  anerkennend  aas,  kann  jedoch  der  Ansicht  nicht  bei- 
stimmen, dals  die  Erz&hlangen  von  Grofo-Irland  oder  Hvitramannaland  ganz 
nnhistoriflch  sind;  Svensen  glaubt  Grofs-lrland  in  Bretagne  zu  finden.  Auüser- 
dem  sucht  Sv.  zu  erklären,  warum  die  Nordländer  ihre  Entdeckungen  so 
bald  aufgaben  oder  vergaben,  eine  Frage,  die  Storm  nicht  beantwortet  hat 
Sv.  meint,  dals  einerseits  der  schwere  gefahrvolle  Weg  sie  abschreckte, 
andererseits  die  Produkte,  die  sie  hätten  noch  Hause  bringen  können,  der 
Mtthe  und  Gefahr  nicht  entsprachen,  endlich  dafs  der  Aberglaube  sie  in  ihrem 
unternehmen  hinderte.  —  Die  Vinlandsfrage  ist  auch  von  R.  B.  Anderson 
behandelt  worden;  seine  Arbeit  bringt  aber  nichts  Neues  von  wissenschaft- 
lichem Wert  und  hat  nur  insoweit  ihre  Bedeutung,  als  sie  dazu  beigetragen 
hat,  das  Interesse  der  Amerikaner  fflr  die  Vinlandsfrage  rege  zu  halten.^^^^) 


2  8.  6,  8.  837—401.  —  &8)  K.  Maarer,  D.  EintaUung  d.  Siteren  Fkortithingildg:  ib. 
8.  20S-~85.  —  59-61)  Bechtagetchiclitlichee  ■.  aach  { 4S.  (Beitr.  t.  K.  Haare r,  K. 
Hegel,  K.  Lehmann  o.  A«)  —  62)  G.  I^orm,  Stadier  oTer  Vinlandareiaeme ,  Yinlandi 
Geognd  og  Eihnografi:  Aarb.  t  nord.  Oldk.  og  Hiat  9  8.  2,  8.  298—872.  —  68)  E. 
Sreniin,  Vinland  och  Yinlandafardema:  8Tentk  bist  Tidsakr.  9,  1889,  8.  122—42.  Stock- 
holm. —  64)  B.  B.  Anderson,  D.  erste  Entdeckang  ▼.  Amerika;  flbers.  t.  M.  Mann: 
Saaul  gemeinTent  wiaaenich.  Yortrige,  hrsg.  ▼.  Yirchow  a.  Holtiendorff.  KF.  3  8. 
B.  49—50.  Hamborg,  Bichter.  1888.  62  8.  —  65)  X  L-  H.  MaccoU,  The  story  of 
Iceliad.  London.  YIII  -f  201  8.  —  66)  X  C.  Desimoni,  I  Tiaggi  e  la  carta  dei  fra- 
taUi  Zeno  Tenenani  (1390—1403):  Arch.  storico  italiano.  4  8.  16,  8.  184—214.  Firenae. 
1885. 


ni,190  i  &0B.    Danemtrk,  NZ.  (1887).    Schjöth. 


§öOB. 

Dänemark  seit  1523. 

1887. 
H.  Solyöth. 

Quellenpublikationen,  Von  mehreren  frtther  erwähnten  liegen 
Fortsetzungen  vor;^^)  als  nen  haben  wir  zn  erwähnen  eine  Ausgabe  der 
Gesetze  (Verordnungen,  Recesse,  Wahlkapitulationen,  Königliche  Briefe  u.  s.  w.) 
vom  Rezesse  zu  Kolding  (1558)  bis  zur  Einführung  der  Souveränität 
(1660).'^  In  dieser  Sammlung  sind  auch  die  später  verloren  gegaDgeoen 
Länder  (Schonen,  Halland,  Blekingen,  Gbthland)  betreffenden  Gesetze  ver- 
zeichnet; damit  aber  die  Sammlung  nicht  zu  sehr  anschwelle,  giebt  derHe^ 
ausgeber,  V.  A.  Secher,  von  vielen  Verordnungen  nur  Exzerpte,  hat  aber 
überall  durch  verschiedenen  Druck  bezeichnet,  wo  er  exzerpiert  hat,  und  wo 
die  Aktenstacke  wörtlich  citiert  sind.  Er  hat,  wo  er  konnte,  um  zuTerl&B* 
sige  Texte  zu  liefern,  die  Quellen  durchforscht  und  dadurch  erreicht,  daTs 
mehrere  wichtige  Gesetze  jetzt  in  einem  richtigeren  Licht  als  zuvor  e^ 
scheinen. 

Politische  Geschichte.^-^^)  A.  Heise  hat  die  ausführliche  Gesdiicbte 
der  Familie  Rosenkrantz  zu  Ende  geführt,  ^i)  Da  diese  Familie  im  16.  Jh. 
eine  hervorragende  RoUe  in  Dänemark  spielte,  hat  seine  sorgfiUtige  Arbeit, 
aufser  dem  personalhistorischen  Interesse  auch  Bedeutung  als  wertvoller  Be- 
trag zur  Geschichte  Dänemarks  während  der  Regierung  Christians  IIL,  Fried- 


1)  Danske  Magann.  6  S.  1,  S.  1—192.  Kj5benhayn.  4^.  finthilt:  Kong  Krbtüii 
paa  Sdaderborg  Slot  (A.  D.  J5rgensen).  —  <Deii  borgerliche  Stands  onder  Yilkaar',  «tFor- 
slag  tu  Handelen«  Stemme  og  Borgentandena  Opkonut  (I.  A.  Frldericia).  —  Aktrtfkkar 
til  üniTenitetetB  Hutorie  1621—60  (H.  F.  Bord  am).  —  Brere  fra  Itot  Haitfoldt  (E.  l 
Haitfeldt-Kaas).  —  Nogle  Optepuelser  af  Fra  Einten  Mnnk  og  hendea  S]«gt  (8.  B. 
Smith).  •—  Kong  Olafs  Prinlegiam  for  Bodneby  13S7  (Kr.  Ersley).  —  Den  daaake  Adels 
Hartkom  i  Kristian  IV*a  Tid  (Kr.  ErsleT).  —  2)  X  C.  F.  Bricka,  KancelUeta  Brerboger 
▼edrorende  Banmarks  indre  Forhold  1556—60.  Im  Aasxng  anageg.  dorch  (Bricka).  1.  Hüfte. 
Kjöbenhayn.  224  S.  — -  3)  X  Monomenta  historie  Banic».  HiBtoriake  KUdeskriHer  og  Be* 
arbeideUer  af  dansk  HUtorie,  iaeer  fra  16.  Aarh.,  hrsg.  y.  H.  BSrdam.  2  S.  2  B. 
8  H.  8.  385—576.  Kjöbenhavn.  —  4)  X  Bricka  (C.  F.)  a.  Fridericia  (L  A\ 
Kong  Christian  lY'a  egenhaendige  Breye.  H.  13/4.  (1589—1628).  KjSbenhaTn.  320  & 
—  5)  X  Sämling  af  Kongena  Bettertinga  Domme  (ladicia  pladti  regia  Danie  jnstitiarii)} 
hrsg.  y.  y.  A.  Secher.  H.  9.  Kj5benhayn.  170  S.  —  6)  X  Aktatykker  og  Oplfsninger 
til  Bigaraadeta  og  Stsendermodemea  Historie  i  Kristian  IV'a  Tid;  hrsg.  y.  Kr.  Enley.  B.  8. 
H.  1.  Kjdbenhayn.  820  S.  —  7)  X  Forordninger,  Beceaaer  etc.  1558—1660,  hiag^. 
y.  V.  A.  Secher.  1  B.  H.  1/2.  Kjdbenhayn,  Klein.  820  S.  BntiuUt  Yeroidnongen  etc. 
yom  13.  Deabr.  1558—22.  Deabr.  1566.  —  8)  X  N.  Bache,  Kürdeaa  Historie 
2.  Ansg.  H.  51/8  (Schlafs).  Kjobenhayn.  —  9)  X  L-  C  Mttller,  Danmarks  Hiitcnrie. 
T.  5.  H.  2/8.  Kjdbenhyn.  128  S.  —  10)  X  <>•  Ooadie,  The  üaniah  daims  apofi 
Orkney  and  Shetland:  Proceedinga  of  the  sodety  of  antiqnaries  of  Scotland  21,  S.  236 — 51. 
Edinburgh.    —    11)  A.   Heiae,   Bidrag   til    FamiUen    Boaenkrants's    Historie  i  d.    16<l« 


§50B.    Däaemark,  NZ.  (1887).     Schjöth.  111,191 

richs  IL  nnd  Chrisüans  IV.    Die  Mitglieder   der  Familie,  die  er  zuletzt  be- 
handelt, sind:  der  Reichsrat  Jörgen  R.,  Margrethe  R.,  die  mit  dem  branden- 
bnrglBchen  Edelmann  Ditrich  v.  Qaitzow  yerheiratet  war,  Anna  R.  nnd  ihr 
(jmM  Albrecht  Oöje,  Otto  R,  Sofie  R.,  deren  Gemahl  der  Reichsrat  Jakob 
Sefeld,  Margrethe  R.  und  ihr  Gemahl  Hans  Lindenow  und  Birgitte  R,  deren 
Gemahl  Sten  Brahe,  der  wie  ihr  Vaterbruder  Jörgen  R.,  Reichsrat  und  Mit- 
glied der  Yormundschaftlichen  Regierung  Christians  lY.  war.  —  Zur  Greschichte 
dieses  Königs  finden  sich  zahlreiche  Beitrftge  in  den  oben  (No.  4/7)  erwähnten 
Qaellensammlungen.  —  Schon   vor    30  Jahren   behauptete  Fr.  Hammerich, 
dafs  Friedrich  UI.   die   ihm  durch  Einführung  der  erblichen  Regierung  ver- 
liehene Macht  milsbrauchte,  indem  er  in  vielleicht  juristisch  zu  verteidigender, 
aber  moralisch  verwerflicher  Weise   die  volle  Souveränität  einführte.    Gegen 
diese  Behauptung  trat  C.  Brunn  auf  (JB.  1881,  HI,   170>)  und  suchte  zu 
beweisen,   dafs  die  absolute  Gewalt  thatsächlich   durch   die  Erbhuldigungen 
am  18.  Oktobr.  und  14  Novbr.  1660,   wodurch  die  Wahlkapitulation  annul- 
liert wurde,  eingefährt  sei,    während  es  der  Form  nach  geschehe  durch  die 
^Erb-AUeinherrschaft-Regierungs-Akte^    vom  10.  Januar  1661.      Im    Wider- 
spruch mit  B.  meint  A.  D.  Jörgensen  (JB.  86,  HI,  249'^),  dafs  das  Eönigs- 
gesetz  ohne  juristisches  Fundament  wäre,   wenn   nicht   die  Huldigungsbriefe 
Ton  Januar  1661  gekommen  wären;  diese  Briefe  seien  in  der  That  ein  Ple- 
biscit  als  Bestätigung  eines  vollbrachten  Staatsstreiches.    Brunn  will  indessen 
seine  Meinung  nicht  aufgeben  und  wiederholt,  was  er  frtther  behauptet  hat.  ^^) 
Jetzt  hat  auch   I.  A.  Fridericia  die  Frage  behandelt,^')    und  aus  seinen 
Untersuchungen  ergiebt  sich  folgendes  Resultat:    Bezüglich   der   Erwerbung 
der  erblichen  Regierung  wurden  die  heimlichen  Pläne  Friedrichs  am  13.  Oktbr. 
1660  zur  Wirklichkeit,    indem   die  Geistlichkeit   und    der  Bürgerstand  frei- 
willig, der  Adel,  durch  Drohungen  genötigt,  ihre  Einwilligung  geben.    Als  die 
Stände  die  Kassation  der  Wahlkapitulation  beschlossen,  erwarteten  sie,  dafs 
der  König   nach  Verabredung   mit  den  Ständen  eine  neue  Verfassung  geben 
wfirde,  welche  zugleich  ihre  Privilegien  enthalten  sollte;  doch  war  weder  die 
Verfassung  noch  die  Privilegien  näher  bestimmt.     Friedrich  empfing  am  18. 
Oktbr.  1660  die  Huldigung  als  Erbkönig  und  versprach  eine  Regierungsform 
einzuführen,   die    die  Unterthanen    gegen  Mifsbrauch  der  königlichen  Macht 
sichern  könne.     Allerdings  setzte  er  nicht  voraus,    dafs    die  Verfassung   im 
Einverständnis  mit  den  Ständen  gegeben  werden  sollte,  aber  faktisch  fuhr  er 
fort,   das  Bestehen  der   Ständeinstitution    anzuerkennen   und   nahm  bei  der 
Reform    der    Administration    Männer   aus    den   niedrigen    Ständen    in    die 
Denen  Kollegien  auf.   Erst  im  Januar  1661  liefs  er  sich  durch  den  Souveräni- 
tätsakt die  absolute  Macht  geben  mit  dem  unbeschränkten  Recht,  selbst  und 
allein  die  neue  Regierung  zu  ordnen.     Das  einzige,    was  er  jetzt  versprach, 
war,  seine  Länder    nicht  zu  teilen.     Im  Juni  1661    wurden    die  Privilegien 
der  Stände  verktlndet,  die  £ast  gar  keine  politischen  Rechte,  enthielten.  Durch 
das  Königsgesetz  (1665)    wurde    die    neue  Regierungsform    eingeführt,    aber 
ohne    wesentliche  Garantieen    für   die  Stände   und   mit   dem  Recht  für  den 
König,  alle  Gesetze  und  Verordnungen  zu  ändern  oder  aufzuheben,  somit  auch 


AaritimdredM  ndste  Halydel:  Dansk  hiBt  Tidukr.  5  S.  6,  S.  485—654.  —  12)  C.  Braan» 
EaeTseldeiu  Indlorelse  i  Danmark  og  Kongeloyens  TilbliyelM.  KjöbenliaTii.  126  S.  —  13) 
1.  A.  Friderieia,  Fredrik  HI  og  EDeyiBlden«  iDdfSrelse:  Dansk  hiai  Tidukrift.  5.  S. 
6,  S.  715 — 816.  —  14)  T.  H.  Abc  hell  oag,  De  for  Danmark  og  Norge  feiles  Begjerings- 
»llegier  1660—1814.    (=  Smaaakrifter  tilegnede  (dedidrt)  A.  F.  Krieger  d.  4.  Oktbr.  1887). 


111,192  iöOfi.    DSnemark,  KZ.  (1887).    Schjöth. 

die  erlassenen  Privilegien.  —  Mit  der  Sonverftnität  wurde  eine  neae  Admi* 
nistration  eingeführt.  Frtther  hatte  der  König  die  Regienuig  durch  die  Beid- 
ratsnütglieder  geführt,  jetst  wurden  die  sogenannten  EoUogien  errichtet 
Diese  hatten  jedoch  im  Anfang  wenig  selbständige  Macht,  da  der  König  mit 
Eifersucht  über  seine  eigene  Macht  wachte  und  selbst  über  alles  entscheiden 
wollte.  Nachher  aber  änderte  sich  dieses  Verhältnis.  £ine  grobe  Menge 
Regierungssachen  wurden  nicht  mehr  vom  König,  sondern  Ton  den  Kollegien 
entschieden  und  bezüglich  der  Qesetzänderungen  und  neuer  Staatseinrichtnngen 
bekamen  sie  die  Initiative  oder  die  Entscheidung.  Über  diese  Kollegien  und 
ihre  Organisation  giebt  T.  H.  Aschehoug  einen  Überblick^^^)  worin  er  zn- 
gleich  ein  Verzeichnis  der  Präsidenten  und  Ghefis  der  Terschiedenen  Kollegien 
sowie  Einzelheiten  über  die  Anzahl  der  an  den  Kollegien  angestellten  Be- 
amten und  ihre  Gage  mitteilt.  Im  JB.  1886  erwähnten  wir  eine  popnlSr  ge- 
haltene Lebensgeschichte  des  Seehelden  P.  Tordenskiold,^^)  der  sich  im  nor- 
dischen Kriege  in  hohem  Grade  auszeichnete.  Dieselbe  ist  jetzt  Tollendet. 
Die  Vf.,  Garstensen  und  Lütken  haben  aus  den  verschiedensten  ge- 
druckten Quellen  alles  gesammelt,  was  dazu  beitragen  konnte,  ein  mög- 
lichst vollständiges  und  zuverlässiges  Bild  zu  geben;  zudem  verleihen  die 
reichen  Illustrationen  dem  Werk  einen  dauernden  Wert  —  Wie  Torden- 
skiold  wurde  um  dieselbe  Zeit  Paul  Vendelbo  Lövenöm  seiner  Verdienste 
wegen  in  den  Adelstand  erhoben.  Im  Dienste  Peters  des  Grofsen  machte 
er  sein  Glück,  kehrte  später  in  sein  Vaterland  zurück  und  erhielt  hier  die 
höchsten  Ämter;  von  Friedrich  IV. ^7)  geadelt,  war  er  unter  Christian  YL 
Kriegsminister,  in  hoher  Gunst  beim  König  und  auch  sonst  überall  beliebt 
Anfser  dem  Zar  war  auch  Friedrich  Wilhelm  L  von  PreuDsen,  an  dess^ 
Hofe  er  eine  zeiUang  dänischer  Botschafter  war,  sein  Gönner,  ebenso  der 
Kronprinz,  der  spätere  Friedrich  der  Grolse.  In  einer  Charakteristik  dieses 
Mannes,  speziell  seiner  Stellung  zu  dem  Konseil,  dessen  Mitglied  er  nicht 
war,  im  Anfange  der  Regierung  Christians  VI.  giebt  E.  Holm  interessante 
Beiträge^®)  zur  Regierung  dieses  Königs  hauptsächlich  in  Betreff  der  aos- 
wärtigen  Politik  Dänemarks  in  den  nächsten  Jahren  während  des  pohlischen 
Thronfolgekrieges.  H.  weist  nach,  dafs  Lövenöm  zu  Frankreich  neigte,  während 
der  Konseil  auf  Österreichs  und  Englands  Seite  stand,  da  diese  Mächte  eine 
AUianz  mit  Dänemark  schliefsen  wollten.  L.  war  nicht  glücklich  in  seinen 
Bestrebungen,  eine  Allianz  mit  Frankreich  zu  Stande  zu  bringen,  der  Kon- 
seil und  Osterreich  siegten;  doch  behielt  L.  die  Gunst  des  Königs  bis  zn 
seinem  Tode  (1740).")  —  Von  K.  Wittich's  'Struensee'  ist  eine  neae 
dänische  Bearbeitung  erschienen.*^'') 

Bekanntlich  war  es  Englands  brutaler  Ober&ll  (1807),   der  Dänemarik 


6.  1—77.  KjSbenhaTD.  GyldendaL  -•  15)  Carttenten  (W.)  og  Lfttkeii  (0.),  Toitei^M. 
Popalsr-historiBk  Frematüling.  KjobenhaTii,  BoJMen.  4».  584  S.  Kr.  17,00.  —  16)  X 
K.  J.  Hartmann,  Taar  Feten  onderhandliBgar  1716  om  laadgaag  i  Sklne.  HeLnagfon- 
182  S.  —  17)  F.  Ottolini,  U  principe  Federigo  di  Danimarca  in  Locca  nel  1699:  relt- 
sione  inedita  al  oonaoglio  generale  della  repablica.  Lacca.  20  S.  —  18)  S-  Holm,  Poal 
LöYenöm  og  Eonaeilet  i  Kriatian  YVb  fönte  Begjeringaaar.  (=  Smaaakrifter  tUagaede  A. 
F.  Krieger.  S.  78—97.)  —  19)  X  B-  de  Barthilemy,  Histoire  dei  lelationa  de  la  Fnnce 
et  da  Dänemark  aona  le  miniit&re  da  comte  de  Becnatoff  1751 — 70.  KjUiTn.  S4S  8.  — 
20)  K.  Wittich,  StraenMie.  Med  Forfiatterena  TUladelae  bearbeidet  og  Iai6gel  med  Mdtil 
atrykt  Materialeyed  G.  Blangatrap.  Med  et  Forordaf  Edy.  Holm.  Med StnflBMe'« For- 
trat  KjöbenhT.  230  8.  —  21)  X  (JB.  10).  B.  de  Barthilemy,  fltnwnaÄe.  Piria.  — 
22)  X  0.  B.  de  Lagr^ae,  La  reine  Mathilde  et  le  oomte  Sineaaee.    Fkria.  XH-f^  S. 


{60B.   Dftnemark,  KZ.  (1887).    Schjdtb.  111,193 

nötigte,  sich  Napoleon  in  die  Arme  zu  werfen.  Die  Verhandlangen  zwischen 
England  and  Dänemark,  und  wie  der  Brach  herbeigeführt  ?nirde,  hat  C.  Th. 
Sörensen  ansfllhrlich  dargestellt*^)  and  kann  sich  hier  aaf  einige  bisher 
unbekannte  Aktenstttcke,  die  er  im  Archive  des  Answftrtigen  Amts  gefanden 
hat,  stObien.  Es  ergiebt  sich,  da&  die  dänische  Regierang  anfs  eifrigste  dahin 
strebte,  neutral  zn  sein,  and  wenn  das  nicht  ginge,  eine  Allianz  mit  Eng- 
land dem  Bande  mit  Frankreich  vorzog;  sie  war  anch  der  Meinang,  dafs, 
wenn  sie  die  Nentralität  aafgeben  mttsse,  diese  veranlafst  sein  werde  dnrch 
Napoleons  Fordernng,  die  Häfen  den  Engländern  zn  sperren,  eine  Forderang, 
der  Dänemark  nicht  nachkommen  wollte.  Ebenso  fest  steht  es,  dafs  Eng- 
lands Politik  ein  brntaler  Überfall  war,  sowohl  nach  der  Art,  in  welcher 
er  stattfand,  als  nach  der  an  Dänemark  gestellten  Forderang.  Was  S.  er- 
zählt, ist  somit,  wie  E.  Holm  bemerkt,*^)  früher  bekannt  gewesen,  doch 
bringt  seine  Abhandlang  im  einzelnen  mehrere  Berichtigangen  and  aafserdem 
zeigt  sie  klar,  wie  schlecht  Dänemark  seine  Sache  führte.  E.  Holm,  der 
sich  Aber  S.s  Abhandlang  sehr  anerkennend  aasspricht,  giebt  als  Anhang  dazn 
einige  Aktenstflcke  ans  dem  Archive  des  französischen  Ministerinms  der  aas- 
wärtigen  Angelegenheiten;  sie  geben  mehrere  wertvolle  Erlänterangen,  speziell 
ersiebt  man,  wie  der  damalige  französische  Diplomat  in  Dänemark,  Didelot, 
die  Begebenheiten  ansah.  H.  teilt  anch  eine  Depesche  mit,  die  Talleyrand 
an  Didelot  schickte,  die  aber  erst  eintraf,  als  England  den  entscheidenden 
Schritt  gethan  hatte.  Wäre  diese  Depesche,  welche  die  Anfforderang  ent- 
hielt, mit  England  zn  brechen,  rechtzeitig  eingetroffen,  so  hätte  sie  wahr- 
scheinlich das  Gegenteil,  Anschlafs  an  England,  bewirkt.  Zar  Geschichte  des 
Krieges,  der  jetzt  aasbrach,  finden  sich  Beiträge  in  den  Mitteilnngen  aas 
den  Kriegsarchivea.**)  —  A.  Thorsöe  setzt  seine  Geschichte  Friedrichs  VII. 
fort,^7-*>)  and  als  Beitrag  zar  Geschichte  der  Regierang  Christians  IX.  haben 
wir  zu  nennen  eine  Sammlang  Traktate.  *o- 3«)  —  z^r  Verfassangsgeschichte 
liefern  S.  N.  Moaritsen,»»)  C.  St.  A.  Bille»*)  and  A.  D.  Jörgen sen") 
Beiträge. 

Zur  Kirchengeschichte  finden  sich  Beiträge  in  den  'Eirchengeschicht- 


—  23)  X  M-  Koch,  Store  og  gode  Handlinger  gjennem  handrede  Aar.  301  S.  —  24)  Th. 
Sorenten,  Den  poUtiBke  Krise  i  1807:  Dansk  histor.  Tidsakr.  VI  S.  1,  S.  1—57.  Kjöben- 
Um  -  25)  £.  Holm,  Et  TUleg  om  den  polititke  Krise  1807:  ib.  S.  58'-78.    Kjöbenh. 

-  26)  HeddeleUer  tn  Krigsarklyeme,  hrsg.  v.  Generalstab.  3,  S.  209—320.  Kjobenharn. 
£flthilt:  Tidsnunmet  mellem  Sjsllands  Römming  af  Englendeme  og  Fredrik's  Thronbestigelse 
(Norbr.  1807— Marts  1808).  —  Rapporter  fra  Norge  i  Perioden  Nybr.  1807— Marts  1808.  — 
Cddng  af  Kommandokontorets  og  Qeneraladjatantatabens  Kopiböger.  —  27)  A.  Thorsöe, 
Kong  Frederik  den  SyTondes  Regjering  H.  32/5.  Ejöbenham.  «192  S.  —  28)  W.  Froh- 
Hch,  DiB  Treffen  bei  Baa  9.  Apnl  1848.  Flensburg.  45  S.  —  29)  X  ^-  ^r.  A.  Graae, 
Mellem  Krigene.  1851—64.  Efterladte  Optegnelser  og  Brexe.  Kjöbenhayn.  204  S.  —  30) 
I>SDAk6  Traktater  efter  1800.  2  B.  1863—79.  Hefaiasgeg.*  auf  Yeranstaltang  des  Depar- 
tements der  auswärt  Angelegenh.  Kjöbenhatn.  1885.  592  S.  Fortsetsnng  erster  Samm- 
lung (13.:  Politische  Traktate  1800 — 63)  und  zweiter  Sammlung  (I.B.:  Handels-  and  andere 
Traktaten  1800—63).  —  81)  X  Deutsch-dfinischer  Krieg  18B4  s.  JB.  10,  IH,  64"-".  — 
^  X  0.  B.  Seward,  A  diplomatic  episode:  Scribner'B  Magazine  2,  S.  585—602.  New- 
York  n.  London.  Übersetzt  witer  dem  Titel:  Den  dansk-amerikanske  St.  Thomas-Traktat  (in 
d.  norweg.  Zeitschrift  *Vidar*  B.  1.  S.  763—93).  ~  33)  S.  N.  Mouritsen,  Vor  Forfatnings 
Historie  1849—58.  Kjöbenham.  200  S.  —  34)  C.  St  A.  Bille,  Gmndloyen  af  5.  Jani 
1849  og  dens  Oidförer.  (=  Smaaskrifter  tilegnede  A.  F.  Krieger.  379—407).  —  35)  A. 
D.  JdTgeasen,  To  Foredrag  om  Söndeijylland.  (»  Smaaskrifter  tilegnede  A.  F.  Krieger. 
S.  308—40).  Im  eisten  Vortrage  schildert  der  Yf.  die  Politik  der  dänischen  Begierong  be* 
zöglich    Schleswigs  z.  Zeiten  Friedrichs  YII.,  im  anderen  weist  er  nach,   welche  Bedeatang 

Jahrssberlohte  der  Geschlobtswissenschaft.    1888.    lU.  13 


ni,19^  HOB.   Binemark,  NZ.  (1887).    Scbjoth. 

liehen  Sammlimgen'^^)  und  in  der  'Theologischen  Zeitschrift*.^'')  Von  Quellen- 
Publikationen  haben  wir  die  Fortseznng  der  'Dänischen  Kircheagesetze''^) 
zn  nennen.  —  J.  Belsheim^')  teilt  eine  Erkl&ning  mit,  die  vier  hochge- 
stellten d&nischen  Geistlichen  auf  die  Frage  des  Prinzen  JOrgen,  der  später 
mit  der  englischen  Prinzessin  Anna  yermählt  wnrde,  1674  abgaben,  in  wieweit 
er  ohne  seine  Seligkeit  zn  yerlieren,  ans  der  lutherischen  zur  katholischen 
Kirche  übertreten  könne;  er  dachte  nämlich  damals  sich  nm  die  polnische 
Krone  zn  bewerben.  Die  Geistlichen  sprachen  sich  klar  und  freimfltig  ans, 
beantworteten  aber  die  betreffende  Frage  verneinend.  —  In  'Unserer  Jugend' 
findet  sich  ein  Beitrag  zur  dänischen  Schulgeschichte.^^) 

Zur  Litter aturgeschichte^^)  hat  S.  Palu d an  einen  sehr  wertYollen 
Beitrag  geliefert,  indem  er  eingehend  und  scharfsinnig  nachweist,  wie  die 
Renaissance  im  17.  Jh.  die  dänische  Litteratnr  beeinflnlste.^')  Schon  gleich- 
zeitig mit  der  Reformation  merkt  man,  wie  er  sagt,  eine  Vorrenaissance,  die 
sowohl  auf  die  Litteratur  als  auf  die  Muttersprache  wirkte ;  bald  aber  wird  sie 
durch  die  Reformation  zurückgedrängt,  und  erst  nach  100  Jahren  ftngt  die 
Renaissance  in  der  That  an,  sich  geltend  zu  machen.  Mit  der  Reformations- 
bewegung wächst  immer  mehr  die  geistige  Unfreiheit,  und  die  Theologie  wird 
die  Wissenschaft  der  Wissenschaften,  doch  erst  im  Anfange  des  17.  Jh.  ge- 
winnt  die  Orthodoxie  ganz  die  Oberhand ;  eine  kurze  Zeit  bewirkt  die  fremde 
Renaissance  ein  Aufleben,  das  indessen  nur  die  Wissenschaften,  nicht  die 
Nationallitteratur  beeinflußte.  Mit  dem  Jahre  1617  siegte  die  Orthodoxie; 
aber  fast  gleichzeitig  fand  eine  geistige  Anferweckung  in  Europa  statt,  die 
auch  bis  Dänemark  reichte,  und  bald  traten  hier  Dichter  herror,  durch  welche 
die  deutsche  Renaissance  in  Dänemark  eindrang.  Diese  Dichter  charakterisiert 
hierauf  P.,  speziell  diejenigen,  die  als  die  hervorragendsten  Träger  der  Ent- 
wickelnng  der  Nationallitteratur  dastehen,  so  Arrebo  'der  Vater  der  dänischen 
Dichtkunst*  (f  1637),  der  sowohl,  was  die  Form  als  den  Inhalt  betrifft,  selb- 
ständig ist  und  in  der  Beziehung  sich  von  seinen  nächsten  Nachfolgern  unter- 
scheidet, die  mehr  oder  weniger  den  fremden  Vorbildern  nachahmen.  —  S. 
M.  Gjellerup,  der  P.s  Werk  ein  unentbehrliches  Handbuch  für  das  Studium 
der  Litteratur  und  des  geistigen  Lebens  Dänemarks  im  16.  und  17.  Jh. 
nennt,  ist  doch  der  Meinung,  dafs  der  Vf.  bezüglich  des  deutschen  Einflusses 
in  der  Vorrenaissance  zu  einseitig  gewesen  ist  und  nicht  Rücksicht  genug 
auf  den  niederländischen  genommen  hat;  denn  neben  dem  deutschen  ging  ein 
niederländischer  her,  der  nicht  bedeutungslos  blieb.  Der  Vf.  hat  auch  nicht 
scharf  genug  die  Bedeutung  hervorgehoben,  die  zweifellos  die  veränderte  öko- 


Schlefwig  (Sondeijyilaiid)  in  d.  hiBtorischen  Entwickelong  DSnemarka  gehabt  hat  — 
86)  Kirkehiatoriske  Samlinger,  hrsg.  v.  H.  F.  Rordam.  3  S.  B.  6.  H.  1/2.  KjöbenkatiL 
400  S.  —  37)  Theologiak  Tidaakrift  for  den  danske  Folkekirke,  hng.  t.  H.  V.  Stkyr. 
Kjöbenba?n.  Enthält  a.  a.:  Einige  Briefe  an  Bischof  P.  6.  Brammer  (y.  0.  Kok)  und  einige 
Btatistische  Mitteilnngen  über  Bischofsämter  und  BischSfe  in  Danemark  naä  Norwegen  (t.  V. 
Bang).  •—  38)  Danske  Kirkeloye  (ra  Beformationen  indtil  Christian  V's  Lot  (1536—1683) 
hrsg.  Y.  H.  F.  Rördam.  B.  3.  H.  1.  Kjobenh.  192  S.  Enthalt  d.  Qesetie  17.  Aog. 
1596—2.  April  1681.  ~  39)  J.  Belsheim,  Om  Overgang  (ra  den  lafberske  tu  den 
romersk-katholske  Kirke:  Norsk  theol.  Tidsskrift  3  S.  2,  S.  265—72.  —  40}  Vor  Ung- 
dom,  Tidsskrift  for  Opdragelse  og  Underrisning  1887.  Kjöbenharn.  Enthält:  KjöbenhaTni 
SkoloTiesens  Udrikling  og  naYSrende  Tilstand,  af.  C.  Brochner-Larsen.  —  41)  X  ^^- 
Schweitzer,  Geschichte  d.  skandinaYischen  Litteratur  Yon  d.  Beformation  bis  aaf  d.  skandi- 
narische  Benaissance  im  18.  Jh.  Leipzig.  X-|-272  S.  —  42)  J.  Paladan,  Fremraed 
Indflydelse  paa  den  danske  Nationalliteratar  i  det  17  og  18  Aarh.  I.  BenaissaDoehersegel««! 
i  Danmarks  Litteratur,  isser  i  17  Aarh.  Kjöbenham,  Prior.  XV+Sie  S.   |[Danskhist  Tidsskr. 


{50B.    Dinemftrk,  NZ.  (1887).    Schjdth.  111,195 

nomische  Lage  des  Bflrgerstandes   und   des  Adels  für  die  NationaUitterator 
hatte. 

Biographie,  Personalgeschichte  und  Genealogie.  Zar  Bio- 
graphie hat  man  jetzt  in  dem  oben  (MA.^^)  erwähnten  Biographischen 
Lexikon  einen  vorzOglichen  Beitrag  erhalten,  anfserdem  haben  wir  zu  nennen 
die  'Allgemeine  deutsche  Biographie'  nnd  das  'Biographische  Lexikon  der  hervor- 
ragenden Arzte.'  —  F.  R  Friis  hat  die  Korrespondenz  des  berühmten  Astro- 
nomen Tjcho  Brahe  in  den  Jahren  1568—87  herausgegeben;  ^•**'^^)  Thiset 
giebt  in  seiner  Darsteilnng  der  Ehegeschichte  des  dänischen  Edelmannes 
flerlof  Daa  nnd  der  Holländerin  Vinike  Villnmsdatter  ein  charakteristisches 
Sittenbild  ans  dem  16.  Jh.-/^)  8.  B.  Smith  hat  eine  Yolksansgabe  des  be- 
kannten Boches  'Leonora  Ulfeldt's  Jammers-Minde'  besorgt^^)  und  hat  zugleich 
eine  populäre  Darstellung  Ton  ihrem  Leben  gegeben.^^)  L.  Eoch^^)  be- 
zweifelt die  Richtigkeit  der  Erzählung,  dafs  die  Hofleute  dem  grofsen  Dichter 
L  Holberg  bei  Gelegenheit  der  Einweihung  der  Sorö- Akademie,  für  welche 
E  den  gröbten  Teil  seines  Vermögens  in  seinem  Testament  bestimmt  hatte, 
eine  Kränkung  angethan  haben,  indem  sie  ihn  vom  Festtisch,  an  dem  der 
König  nnd  der  Hof  safs,  weg  nnd  in  ein  Nebenzimmer  wiesen,  weil  er  nicht 
Tomehm  genug  sei;  ebenso  meint  Koch,  dafs  man  mit  Unrecht  behauptet 
hat,  daüs  die  Bestimmungen  seines  Testaments  nicht  befolgt  worden  seien.  — 
Aach  ?on  mehreren  anderen  hervorragenden  Männern  und  Frauen,  so  Joh. 
Lauremberg,*»)  Th.  KiDgo,*<>)  Abrahamson,*i)  A.  S.  örsted,«^«)  Vedel  Simon- 
sen,w)  R.K.  Ra8k,6*.66)  j.  n.  Madvig,".6i)  Otto  Laub,")  D.  G.  Monrad,"-«*) 


es.  IB.  8.  468—69  (8.  M.  Ojellerap,  sehr  tnerkeimond).]|  —  43)  F.  B.  Friii, 
Tyehoiii  Brahei  et  ad  eom  doctoram  Tiroram  epifltolfle,  ab  anno  1568  ad  annom  1587  nunc 
primam  eoUeete  et  edite  Fatc.  IV.  KjbhTn.  1886.  S.  97— 118+YIU.  —  44)  F. 
Bnrckhardt,  Ana  Tycho  Brahe's  Briefwechael.  Basel,  l^.  28  8.  —  45)  A.  Thiset, 
Herlof  Daa  or  Yinike  VUlamadatter :  Dansk  hiat  Tidsakr.  6  S.  1,  8.  79-147.  —  46) 
8.  B.  Smithy  Leonora  Chriatina  Greiinde  Ulfeidfs  Jammers-Hinde.  En  egenhendig 
Skildring  af  hendes  Fangenskab  i  Blaataam  1668—85  adgiyet  med  oplysende  Anmaerkinger 
KjÖbeahaTn.  270  8.  and  2  Billeder.  —  47)  id.,  Leonora  Christina  Chrerinde  Ulfeldf  s  Levned. 
XjdbenbaTn.  260  8.  —  48)  L.  Koch,  Nogle  Bemsrkninger  om  Ludrig  Holberg  og  8orö 
Akademi:  Dansk  bist.  Tidsskr.  6  8.  1,  8.  195—207.  49)  P.  Schütze,  Johann  Laniemberg : 
Z.  f.  allg.  Qesch.,  Kali,  Litt  a.  KonstgOMsh.  1887.  No.  1/2.  —  50)  R.  Petersen,  Thomas 
Kingo  og  bans  8amtid.  Kjbhni.  472  8.  —  51)  id.,  Werner  Abrahamson:  Historisk  Arkiy 
17,  8.  174—209.  —  52)  Goos  (0.),  Nellemann  (J.)  og  öllgaard  (H.),  Anders  8andöe 
Orsteds  Betydning  for  den  danske  og  norske  BetsyidenslEabs  Udyikling.  2.  Abteilung.  Kjbbyn. 
360  8.  —  53)  A.  Andersen,  Historikeren  Vedel  Simonsen.  En  literatorhistorisk-biografisk 
Sküdiing.  Kjbhm.  120  8.  —  54)  Y.  Thomsen,  Basmns  KristUn  Rask:  Nordisk  Tidss- 
krift  10,  8.  593—603.  Stockholm.  —  55)  L.  F.  A.  Wimmer,  Rasmas  Kristian  Rask. 
Kjbhm  20  8.  —  56)  F.  Rönning,  Rasmas  Kristian  Rask.  Kjbhm.  160  8.  —  57)  J. 
K.  Hadyig,  liyserindringer.  Kjbhm.  384  8.  m.  Portrait.  —  58)  J.  L.  Ussing,  J.  L. 
J.  L.  lladTigs  Tidenskabelige  Betydning:  Dansk  Yidenskabs  Forh.  1887  8.  97—127.  Kjbhvn. 
—  59)  0.  Siesbje,  Nogle  ord  til  Minde  om  Johan  Nicolai  Madrig:  Kord.  Tidsskr.  f.  FUo- 
^  21  8.  8,  8.  81—150.  KjbhTn.  —  60)  W.  C.  Gerts,  Johan  Nicolai  Madrig :  Berliner 
philol  Woehenschr.  7,  8.  189—92;  221/4.  —  61)  Prantl,  y.  Nekrolog  aaf  Johann  Nicolai 
üadvig:  Sitsongsber.  d.  ph.  ph.  a.  bist.  KL  d.  Akad.  d.  Wiss.  an  München  Jg.  87,  B.  31,  8. 
263-71.  Mfinchen.  —  61«)  L.  Daae,  Om  Johan  Nicolai  Madyig:  Yidar  1,  8.  645—84. 
Kristiama.  Aach  im  Separatdrack  (50  8.)  —  611»)  0.  Johan  Nicolai  Madvig:  Ny 
crensk  tidskr.  adg.  af  R.  Gejer  1887,  8.  1—14.  —  61«)  J.  N.  Madrig:  Reyue  hieto- 
riqne  33,  8.  464/67.  —  62)  Mynster  (F.  L.)  og  Schepelern  (G.),  Biskop  Otto  Laabs 
Levaet  En  LiTsskildring  i  Breye,  samlet  U  Tidram  1855—82.  2.  Hälfte.  Kjbhvn. 
382  8.  —  63)  J.  Graae,  D.  G.  Monrad.  £n  biografisk  8kitse.  Nykjöbing,  F.  52  S.  — 
64)  A.  F.  Brandt,  Biskop   Monrad    som    Yeileder  i  Kristendom.     Kjöbenhayn     48  8.  — 

13* 


111,196  §<^0B.    Danemark,  NZ.  (1887).    SehjSth. 

H.  C.  Andersen,^^)  Johanne  Heiberg,^^^^)  sind  Biographieen  oder  eigenhändige 
Lebensanfzeichnnngen  erschienen.  —  Personalhistorische  nnd  genealogische 
Beiträge  finden  sich  in  der  Personalhistorischen  Zeitschrift,^^  ^^)  nnd  aaCserdem 
wollen  wir  einige  genealogische  Arbeiten  notieren.^^^-^*) 

Kulturgeschichtliches.  Tr.  Lnnd  setzt  seine  Darstellang  des 
täglichen  Lebens  in  Dänemark  nnd  Norwegen  während  der  letzten  Hälfte  des 
16.  Jh.  fort, 7*)  indem  er  die  Sitten  nnd  Gebräuche  bei  Grebort,  Taufe, 
Wochenbett  nnd  'Eirchenbesnch*  beschreibt;  er  erzählt  vom  Streite  über  die 
Tenfelsbeschwömng  bei  der  Taufe  und  zeigt  endlich,  wie  die  Namen  (Personen- 
und  Familiennamen)  entstanden  und  sich  entwickelten.  —  Zur  historischen 
Geographie  finden  sich  Beiträge  in  der  Geographischen  Zeitschrift,^^)  die  Aus- 
gabe des  Diplomatarinms  Kopenhagens  wird  fortgesetzt,^^)  ebenso  M.  Gal- 
schiötts  Dänemark  in  Wort  und  Büd;^^)  die  Geschichte  verschiedener 
Städte  und  Landschaften  behandeln  C.  Brunn, 7?)  G.  Nicolaisen,^^)  F. 
Petersen")  und  D.  H.  Wulff.«^»!)  —  Zur  Kunstgeschichte  bringt  die  seit 
1886  jährlich  erschienene  ^Zeitschrift  für  Eunstindustrie'  Beiträge.®*-**)  — 
A.  Andersen  untersucht  die  alten  Sagen  und  abergläubischen  Vorstellungen, 
die  sich  an  Tiere  und  Pflanzen  knüpfen  und  weist  dabei  die  Rolle  nach,  die 
diese  im  Kultur-  und  geistigen  Leben  der  Menschen  gespielt  haben.  Seine 
Abhandlung,®^)  die  speziell  der  Kulturgeschichte  angehört,  bietet  doch  anch 
manches,  das  sowohl  mythologisches  als  linguistisches  und  poetisches  Inter- 
esse hat. 


65)  E.  Jonas,  H.  C.  AndenenB  Briefwechflal  mit  Sr.  Königlichen  Hoheit  d.  Grofs- 
herzog  Carl  Alexander  t.  S.-W.-Eiaenach  und  anderen  Zeitgenossen  heraasgegeben.  Leipog. 
Xyi4-284  S.  —  66)  J.  Heiberg,  Et  Liy  gjenopleTet  i  Erindringen.  Et  Brad«tykke. 
(=  Smaaakrifter  til  A.  F.  Krieger)  S.  930—58.  —  67)  M.  Reinhardt,  Familie  ErindriBfEer. 
1800—31.  Kjobenhavn.  VUI-f-217  S.  Nicht  im  Bachhandel.  —  6S>  Penonalhutorisk 
Tidsskrift,  udg.  af  G.  L.  Wad.  2  S.  2.  Kjbhyn.  334+61  S.  —  69)  XB.  ElTins,  Du- 
marks  Prsstehistorie  1869-84.  H.  8—11.  Kjbhvn.  —  70)  X  Hiort-Lorenzen  (H.  B.)  of 
Thiset  (A),  Danmarks  Adels  Aarbog  1888.   KjbhTn.  470  S.  mit  1  Portrait  nnd  12  Buden. 

—  71)  X  H.  K.  Egger B,  Oeschichte  des  Geschlechtes  yon  Eggers.  2  B.  Harburg.  4*. 
143  S.  —  72)  X  S.  Yahl,  Slngtebog  oxer  Afkommet  af  Ghristiem  Nielsen,  BorgennMtor 
i  Yarde  v.  1500.  H.  7/8.  Kjöbenhayn.  110  S.  —  73)  T.  Land,  Danmarks  og  Norgw 
Historie  i  Slatningen  af  16  Aarh.  B.  8.  Kjöbenhayn.  424  S.  M.  6,25.  —  74)  Geognfiil 
Tidaskrift,  redig.  af  0.  Irminger.  9  B.  H.  1/4.  Kjbhvn.  4<>.  Enthalt  a.  a.:  Joh»nes 
Mejers  Kart  over  Helgoland.  —  Et  nyt  hiatoriak  Kart  oyer  HertagdSnunemes  YestkjBt  — 
Bandet,  der  i  gamle  Dage  skal  haye  gaaet  tyers  oyer  Nordgrönland.  —  75)  0.  NieUea, 
Kjöbenhayns  Diplomatariam.  8  B.  H.  1/2.  Kjbhyn.  733  S.  Mit  BegisteT  (136  S.).  — 
76)  M.  Galschiot,  Danmark  i  Skildinger  og  Billeder  af  danske  Forfattere  og  KunBtner& 
17.-24.  Lief.  Kjbhyn.  4».  —  77)  C.  Braan,  Kjöbenhayn,  en  illnstreret  SkUdring  af  deto 
Historie,  Bündesmierker  og  Institationer.  H.  12/8.  Kjbhyn.  —  78)  G.  Nicolaisea,  Diagöti 
Fortid  og  Fremme.  Kjbhyn.  30  3.  —  79)  F.  Petersen,  Greyinge  Sogn,  en  historisk-topo- 
grafifik  Skildring.    Kjbhyn.    218  S.  Als  Anhang:  De  leidste  Slegter  i  Greyinge  Sogn  (12  S.). 

—  80)  D.  H.  Wnlff ,  Statiatiske  Bidrag  til  Aalborg  Stifts  Historie  i  Slatningen  af  17  Aark 
H.  1/2.  Aalborg.  128  S.  —  81)  X  Samlinger  til  jysk  Historie  og  TopographL  2  S.  1, 
S.  201 — 392.  Aalborg.  Enthält  zahlreiche  personalhistorische,  kaltorgeschichtliche,  topo- 
graphische Mitteilangen.  —  82)  Tidsskrift  for  Kanstindostri,  redigeret  of  C.  Nyrop.  3.  JahiT- 
Kjöbenhyn.  4*^.  Enthält  a.  a.  Lilandsk  Kanstindastri.  —  Nogle  Bemsrkninger  om  Malerea 
Abildgaard  som  Kanstner  og  Menneske.  —  Pröyer  af  Tneskjserer-og  Malerkanst  i  Yikinge- 
tidon.  —  En  gammel  danske  Fayanceskaal.  —  83)  X  Tegningea  af  eldre  nordisk  Architek- 
tur, samlede  og  adgime  af  0.  Y.  Koch,  Y.  J.  Mörk-Hansen  og  E.  Schiödte.  6  S.  H.5/6. 

—  84)  X  ^'  Schnilger,  Jürgen  Oyena.  Ein  Schleswig-Holsteinischer  Bembiandt-Schnler: 
Bepert.  f.  Konstwissensch.  redig.  y.  H.  Janitschek  10.  S.  139 — 52.  Berlin  a.  Stottgart  — 
85)  X  J-  Lange,  Sergel  og  Thoryaldsen  Stadier  i  den  nordiske  Klaosicismes  Fremstilliiig af 
Mennesket.  Kjbhyn.  1886.  XIV4-220  S.  —  86)  A.  Andersen,  Oyertroieke  Forestülinger 
yedrörende  Dyr  og  Planter:  Hiatoriak  Arkiy  17/8,  S.  414—34,  113—30,  268— Sl,  34S— 71. 
Kjöbenhayn. 


i  51.    Norwegen,  NZ.  (1887).     Schjötli.  111,197 


S  61. 

Norwegen  seit  1523. 

1887. 
H.  Solyöth. 

Von  Quellenpublikationen  haben  wir  nur  wenige  zu  notieren,  and 
Ton  diesen  sind  die  meisten  Fortsetzungen.^-^) 

Zur  politischen  Geschichte  bringt  Y.  Nielsen  mehrere  Beiträge^ 
die  von  groDsem  Interesse  sind,  so  besonders  die  Fortsetzung  seines  Werkes 
'Graf  Wedel  und  seine  Zeit',  die  Jahre  1809—11  umfassend.  <")  Graf  W. 
trieb  in  diesen  Jahren  ein  ge^hrliches  Spiel,  indem  er  sehr  unverhohlen  an 
der  Realisierung  seiner  Lieblingspläne,  der  Losmachung  Norwegens  von 
Dänemark  und  der  Union  mit  Schweden  arbeitete.  Der  Vf.  zeigt  uns,  wie 
weit  seine  Pläne  gediehen  sind  und  welche  Umstände  sie  damals  zum  Schei- 
tern brachten.  Der  Graf  gab  sie  nie  ganz  auf,  sondern  arbeitete  unablässig 
an  ihrer  Verwirklichung.  Von  seiner  sonstigen  Thätigkeit  in  diesen  Jahren 
ist  auch  sein  Plan  zur  Stiftung  der  Gesellschaft  für  Norwegens  Wohl  zu 
nennen,  wozu  ihm  der  deutsche  Tugendbund  als  Vorbild  diente.  —  Im  Kieler 
Frieden  (1814)  gab  Dänemark  selbst  die  Union  mit  Norwegen  auf.  Wie  der 
damalige  Statthalter  von  Norwegen  Christian  Friedrich  sich  benahm,  als  er 
die  Friedensbedingungen  erfuhr  und  wie  er  König  Friedrich  VI.  von  seiner 
Wahl  zum  Regenten  benachrichtigte,  teilt  Nielsen  mit',^)  er  schildert  auch^) 
die  spätere  Politik  des  Prinzen,  der  sich  das  Wohlwollen  der  Großmächte 
sichern  und  sie  gegen  Schweden  aufwiegeln  wollte.  Er  glaubte  nämlich,  daCs 
England  die  Union  zwischen  S.  und  N.  nicht  wünsche,  und  dafs  die  anderen 
Mächte  sich  keine  besondere  Mühe  geben  würden,  um  dem  schwedischen 
Könige  gegenüber  ihr  Versprechen  zu  erfüllen.  Ob  er  König  von  Norwegen 
bleiben  solle  oder  nicht,  hing  nach  seiner  Meinung  von  den  Grofsmächten 
ab;  der  Ausgang  eines  Krieges  mit  Schweden  werde  keinen  Eiuflufs  darauf 
haben;  er  hatte  deshalb  keinen  Grund,  das  Kriegsglück  zu  versuchen.  Aber 
auch  für  seinen  Gegner  würde  der  Ausgang  des  Krieges  nicht  das  Ent- 
scheidende sein,  auch  er  suchte  die  diplomatische  Hilfe  der  Grofsmächte  und 
wünschte  sein  Ziel  zu  erreichen,  ohne  zu  den  Waffen   zu  greifen.     Doch  es 


1)  Norske  Begnskaber  og  Jordeböger  fra  det  16de  Aarh.  (1514 — 21),  adg.  af 
H.  J.  Haitfeldt-Kaas.  B.  1.  H.  2.  S.  329—795.  Kristiania.  M.  3,00  -  2)  X 
Konke  Bigsregistranter.  B.  9,  H.  2  (S.  321—571],  1649;  udg.  yed  Otto  Gr.  Lundh 
og  0.  A.  ÖTerland.  B.  10.  H.  2  (8.  321  —  690).  1651/3;  udg.  yed  E.  A  Thomle. 
KriÄtiania.  M.  6,00.  —  3)  X  Storthings-Eftorretninger  1836—64.  1,  S.  661-640.  Kri- 
■tiania,  Dybwad.  4'^.  -~  4)  X  Forarbeiderne  til  Kong  Christian  V's  norske  Loy  af  15  April 
1687,  udg.  af  Prebensen  (N.)  n.  Smith  (Hj.).  Kristiania.  LXXIX  u.  722  S.  M.  7,00. 
—  5)  X  Almindelig  norsk  LoTsaniling  1660—1884.  H.  26/6.  adg.  af  0.  Mejlaender. 
Kristiania,  Mailing.  —  6)  T.  Nielsen,  Grer  Herman  Wedel  Jarlsberg  og  bans  samtid 
1779—1840.  H.  3,  8.  321—480.  Kristiania.  —  7)  id.,  To  Episoder  fra  1814:  Vidar  1, 
8.  638^44.     Kra.  -  $)  id.,  KristUn  Fredrik  og  Konventionen  tU  Mofs  d.  14.  Aagast  1814. 


111,198  i6U   Norwegen,  NZ.  (1887).    Sehjoth. 

mafste  znm  Kriege  kommeD,  weil  Christian  Friedrich  um  seiner  Ehre  willen 
auf  die  schwedischen  Forderungen  nicht  eingehen  konnte.  Der  Krieg  war 
somit  eine  Formsache  und  sein  Programm  gegeben.  Christian  Friedrich 
durfte  auf  die  Grofsmftchte  nicht  mehr  rechnen,  und  die  Unterhandlungen 
wurden  eröffnet.  Während  man  über  den  Waffenstillstand  verhandelte,  zeigte 
Chr.  Fr.  eine  feste  Haltung.  Er  arbeitete  die  ganze  Zeit  darauf  hin,  Nor- 
wegen die  günstigsten  Bedingungen  zu  sichern,  und  erreichte  in  der  Konvention 
zu  Mofs  für  Norwegen  die  gleiche  Selbständigkeit,  die  es  bei  seinem  An- 
tritt gehabt  hatte.  —  P.  Man  kell  ist  über  die  Bedeutung  dieses  Krieges 
anderer  Ansicht  als  N.  und  behandelt  die  Frage,  ob  die  Norweger  sich  im 
Kriege  gegen  Schweden  hätten  verteidigen  können.^)  Nachdem  er  die  Truppen- 
stärke, die  Feldzugspläne  und  die  Operationen  beider  Parteien  untersucht  hat, 
kommt  er  zu  dem  Resultat,  dafs  das  schwedische  Heer  dem  norwegischen  an 
Stärke  zwar  überlegen  war,  jedoch  nicht  in  dem  Mafse,  dafs  sich  die  Nor- 
weger nicht  mit  gutem  Erfolge  hätten  verteidigen  können.  Aufserdem  hatte 
das  norwegische  Heer  einen  moralischen  und  materiellen  Vorteil  dadorch, 
dafs  es  sein  Vaterland  verteidigen  sollte,  während  das  schwedische  der  An- 
greifer war.  Dafs  diese  Vorteile  während  des  kurzen  Feldzuges  gröüstenteils 
verloren  gingen,  daran  trägt  Chr.  Friedrich  fast  allein  die  Schuld.  Doch 
war  die  Lage  Norwegens  zur  Zeit,  wo  die  Konvention  zu  Mofs  zustande 
kam,  gar  nicht  hoffiiungslos.  Hätten  die  Norweger  auch  Christiania  aufgeben 
müssen,  so  wären  die  westlichen  Gebirgslandschaften  leicht  zu  verteidigen 
gewesen,  und  einen  solchen  Kampf  mochte  weder  Karl  Johann,  noch  Schweden 
aufnehmen.  Es  war  das  Interesse  beider  Nationen,  dem  Kriege  bald  ein 
Ende  zu  machen,  und  beide  mufeten  deshalb  von  ihren  Forderungen  etwas 
ablassen.  N.  Höyer,  der  eine  längere  Rezension  über  M.8  Werk  giebt,') 
findet  vieles  daran  auszusetzen  und  hat  eine  ganz  andere  Auffassung  der  Be- 
gebenheiten von  1814;  während  M.  meint,  daOs  die  Norweger  eben  dnrch 
den  Krieg  sich  eine  so  freie  Stellung  in  der  Union  erwarben,  betrachtet  H. 
den  ganzen  Kampf  als  unnötig  und  nutzlos;  Norwegens  freie  Verfassung  war 
ohne  den  Krieg  gesichert;  derselbe  hat  sie  nur  verzögert.  —  Welche  Ge- 
danken und  Stimmungen  die  Auflösung  der  Union  mit  Dänemark  in  beiden 
Ländern  hervorriefen,  davon  giebt  L.  Daae  ein  gutes  Bild.  Er  hat  eine 
Reihe  Äufserungen  von  Dänen  und  Norwegern  aus  dieser  Zeit  gesammelt,^') 
welche  die  verschiedenen  Stimmungen  zwischen  Zuneigung  und  Tadel  unter 
den  beiden  Nationen  widerspiegeln.  Interessante  Beispiele  der  verschieden- 
artigen Urteile  von  Schweden  über  die  Norweger  hat  Y.  Nielsen  gesammelt; 
so  ist  ein  Bürgermeister  Alin  aus  Sala,  der  als  Deputierter  des  Bttrgerstandes 
der  Krönung  des  Königs  zu  Drontheim  (1818)  beiwohnte,  mit  den  Norwegern 
sehr  zufrieden  and  hat  vieles  zu  loben,  ^^)  während  ein  anderer  Schwede, 
August  von  Hartmansdorff,  der  sich  1816-21  als  Sekretär  des  Statthalters 
in  Norwegen  aufhielt,  sich  sehr   ungünstig  über  die  Norw^er  und  die  nor- 


(=  Smaaskrifter  tUegnede  A.  F.  Krieger.)  S.  118—41.  ^  9)  J.  Mankeil,  Fiittaget  i 
Norge  1814.  Stockholm.  162  S.  \[J.  E.  Sara  (nyt  Tidsakrift,  6.  B.  8.  34—43)  og 
N.  Höyer  (Syensk  hiat.  TicUskr.  7  B.  S.  47— 80.)]|  M.  hat  aaf  HSyeia  BesensioD  geant- 
wortet. (Beide  in  Schwed.  hiat  Zeitachr.  1887.)  Aulaerdem  hat  M.a  Schrift  awei  Arbeitaa 
veranlafat:  6.  Swederaa:  Om  fälttaget  i  Norge  1814  (122  S.  Stokholm)  n  Bidrag 
tili  hiatorien  om  kriget  i  Korge  1814  (145.  4to  Stockholm.  Separatdrack  t.  Sreuka 
dagbladet'.)  —  10)  L.  Baae ,  Stemminger  i  Danmark  og  Norge  i  Anledning  af  og  naenaeat  eftv 
Adakillelaen :  Yidar.  1,  S.  33— 82.  —  11)  Y.  Nielaen,  Srenake  Reiaebrere  fia  Norge  1818: 


§51.   Konregen,  KZ.  (1887.)    Sehjfith.  111,199 

wegiscben  VerhftltiiiBse  ansspricht.^*)  Letzterer  konnte  sich  in  Norwegen 
nicht  einleben,  ist  nicht  frei  yon  Vororteilen  and  oft  in  Irrtümern  befangen, 
doch  sind  seine  Briefe,  wie  die  des  ersteren,  von  Interesse  als  Beitrag  zur 
Kenntnis  der  inneren  Yerh&ltniBse  Norwegens  and  der  Hauptstadt  in  den 
ersten  Jahren  der  Unabhftiigigkeit.  —  Y.  Nielsen  setzt  anch  seine  Geschichte 
Korwegens  nach  1814  fort,^^-^^)  indem  er  die  Begebenheiten  des  Jahres 
1830  und  den  Einflafs  der  Jnlirevolation  anf  Norwegen  behandelt. 

Litteratur-  und  Sprachgeschichte.  Von  Peter  Dafs*  be- 
kanntem Gedichte  ^Nordlands  Trompet'  ist  eine  nene  Aasgabe  erschienen,  ^^) 
J.  Halvorsen  setzt  sein  Antorenlexikon,  das  bis  'Hange'  gekommen  ist, 
fort.^^  J.  Vibe  sacht  den  Grand  zn  finden,  warnm  keines  von  H.  Jbsens 
späteren  Problem-Dramen  sich  anf  der  Scene  hat  halten  können, ^^)  nnd  Th. 
Caspari  legt  die  Ursachen  des  Verfiilles  der  modernen  norwegischen  Litte- 
rator  dar.^^)  N.  HOyer  setzt  seine  Betrachtangen  über  die  norwegische 
Geschichtsforschnng  in  der  neueren  Zeit  fort*®)  nnd  kritisiert  im  zweiten 
Artikel  T.  Nielsen  nnd  seine  Arbeiten.  —  B.  8t0ylen  hat  ein  lexikalisch 
geordnetes  Verzeichnis  der  in  Norwegen  üblichen  Personennamen  geliefert,**) 
worin  er  zugleich  Ursprang,  Bedentang  nnd  richtige  Form  der  Namen  er- 
klärt; speziell  die  nordischen  Namen  hat  er  eingehend  nnd  sorgfältig  be- 
handelt; hier  kann  er  sich  anch  aaf  gate  Vorarbeiten  stützen,  nftmlich  P.  A. 
Mönchs'  Abhandlnng  über  die  Bedentang  anserer  nationalen  Namen  (Norsk 
Maanedsskrift,  1857)  and  Jvar  Aasens  Norwegisches  Namenbnch  (Christiania, 
1878).  —  A.  B.  Larsen  behandelt  die  Verwandtschaft  der  Dialekte  Oront- 
heims.*****) 

Biographie  und  Personalgeschichte,*^*)  F.  C.  Kjsör  hat  eine 
nene  Aasgabe  seines  yor  16  Jahren  erschienenen  Werkes:  'Norwegens  Ärzte' 
begonnen.'^)  Das  Werk  wird  alphabetisch  geordnete  Biographieen  von  ca. 
1200  Ärzten  geben,  die  im  19.  Jh.  in  Norwegen  praktiziert  oder  ein  medi- 
zinisches Examen  absolviert  haben.  —  Y.  Nielsen  hat  in  seiner  Aasgabe  der 
YisitationsbQcher  des  Oslobischofs  Jens  Nilssön  (JB.  1885,  m,  242 >)  eine  von 
A.  £.  Eriksen  aafgestellte  Hypothese  erwähnt,  dafs  der  Oslobischof  nnd  der 


ib.,  8.  217—40;  279—96.  —  12)  ib.,  Angiut  Yon  Hartmanfldorff  i  Korge  1816—21:  ib., 
8.  591—606.  Kn.  —  13)  ib.,  Norge«  Historie  öfter  1814.  B.  2,  H.  4,  S.  401—570. 
Knftiania.  —  14)  X  0.  A.  ö  Ter  Und,  Lerebog  i  Korgee  njeste  biitorie.  Kriitiania, 
Hoaeby.  175  S  H.  1,75.  Dies  Bach  iat  swar  nun  Schalgebrrach  beftimmt;  wir  glaaben 
indes,  dafs  es  za  diesem  Zwecke  sa  schwierig  ist,  und  wollen  es  lieber  als  e.  gntes  Hilfs- 
nittel  f&r  d.  Lehrer  beseichnen.  Wir  nennen  es  hier,  weil  dies  Bach  das  erste  ist,  das  d. 
Begebenheiten  bis  aof  d.  heutigen  Tag  im  Zusammenhang  etwas  ausführlich  darstellt  u.  weil 
d.  Behandlung  e.  selbständige  ist  —  15)  X  J.  £.  Sars,  Historisk  indledning  tU  gnmd- 
loten.  Ny,  af  for&tteren  tildels  eadret  udgaye.  (=  Biblioth.  for  de  taren  ^jemNo.  59—62.) 
Kit.  181  8.  Cfr.  JB.  82,  III,  201^.  —  16)  F.  Dafs,  Nordlands  Trompet  eller  Beskri- 
velM  oTcr  Nordlands  Amt.  (=  Bibliothek  for  de  tosen  hjem,  No.  69—70.)  Kristiania. 
107  8.  Cfr.  JB.  81,  UI,  168«.  —  17)  J.  B.  Halvorsen,  Norsk  Forfatter- Lexikon 
1814—80.  16/8  H.  (Oiertsen-Haage).  S.  385—576.  Kristiania.  —  18)  J.  Yibe,  Henrik 
Ibwn  eom  Forfatter  af  Natidsdramaer:  Yidar  1,  S.  481—502.  -  19)  Th.  Oaspari,  Om 
Aansgene  til  den  moderne  norske  Literatars  Forfald:  ib.,  S.  419-32.  —  20)  N.  Höyer, 
Nonk  naticual  HUtorieskriTning  U:  Srensk  hist  Tldskr.  7,  S.  209—74.  Cfr.  JB.  86,  III, 
245^.  —  21)  B.  Stöjlen,  Norske  döbenaTne  med deres  betydning og oprindelse.  Kristiania, 
Ciffimermeyer.  XYI  u.  112  S.  M.  1,20.  —  22)  A.  B.  Larsen,  ÜTersigt  oyer  de  trond- 
Iqemske  dialekters  slegUkabsforhold:  Norske  YidenskabsseUkabs  Skrifter  for  1885,  8.  87—117. 
XroBdhjem.  1886.  —  23)  X  Unirersitetsbibliothekets  Aarbog  for  1886.  Kristiania,  Asche- 
luag-  XUI,  167  8  H.  2,00.  Cfr.  JB.  1886,  III,  245».  —  23«)  Vgl.  anch  oben  i  50Ai^ 
-  24)  F.  C.  Kj»r,  Norges  L««er  i  19.  Aarh.  (1800—86).     2  Udg.  H.  1/6.    Kristiania, 


m,200  §  61.   Norwegm»  KZ.  (1887.)    Selijoth. 

Jesuit  LanrentiiiB  Nil88ön,  gewöhnlich  ^Klosterlaase'  genannt,  Brüder  waiea. 
Diese  Hypothese,  der  Nielsen  nicht  beitreten  kann,  h&lt  indessen  Eriksen 
aufrecht, *^)  indem  er  nachweist,  dafs  beide  ans  derselben  Stadt  stammten, 
dafs  der  Name  des  Vaters  and  der  Familie  derselbe  ist,  dafs  sie  Zeitgenoaseu 
waren  und  dieselbe  Schale  besachten,  and  dab  endlich  beide  Verwandte  einei 
und  desselben  Mannes  waren.  Eriksen^  der  mehrere  interessante  EinzelheiteD 
über  NilssOns  Leben,  Geschlecht,  Schriften  and  litterarische  Frennde  mitteiU, 
hat  aach  eine  bisher  unbekannte  Schrift  Nilssöns  (^In  Genesin*  1597)  ent- 
deckt, die  in  der  Bibliothek  der  Gesellschaft  der  Wissenschaften  za  DroaU 
heim  aufbewahrt  wird.*^^^) 

Kulturgeschichtliches,  L.  Dietrichson  hat  bei  Gelegenheit 
des  50j.  Bestehens  der  norwegischen  Nationalgallerie  (Gemftldesammlong) 
eine  Festschrift  zur  Geschichte  dieser  Gallerie  herausgegeben.'^)  N.  Nicolaysen 
setzt  seine  wertvollen  Beitrüge  zur  Geschichte  der  norwegischen  Kunst-  and 
Kunstindustrie  fort;'')  J.  Hansen  bespricht  die  Bestrebungen,  eine  nationale 
Bühne  zu  gründen,  die  Schwierigkeiten,  welche  zu  bekämpfen  sind  und  die 
Mittel  dazu;")  in  der  von  C.  Warmuth  redigierten  Musik-Zeitung  finden 
sich  zahlreiche  Beitrikge  zur  Geschichte  der  norwegischen  Tonkunst  und  Ton- 
künstler.'^)  A.  Krefting  hat  die  Ruinen  des  erzbischöflichen  Schlosses 
Stenviksholm  untersucht  und  beschriebea  '^j  Das  Schlofs ,  das  ?om 
Erzbischof  Olac  Engelbrektssön  (1524/37)  auf  einer  kleinen  Insel  in  einem 
Arme  des  DrontheimsQord  gebaut  worden  ist,  spielte  eine  heryorragende 
Rolle  in  der  Reformationszeit  und  w&hrend  des  7j.  Kri^es  (1563 — 70); 
es  hat  für  die  Kriegswissenschaft  spezielles  Interesse,  da  es  den  Standpunkt 
der  Befestigungskunst  gleich  nach  Einführung  des  Schiefspnlvers  in  Norwegen 
zeigt  Das  Schloüs  bildete  ein  schiefes  Viereck  mit  ungefllhr  190  Fufs  laugen 
Seiten  und  war  mit  einem  grOfseren  runden  Eckturm  im  S.  W.  und  eineoi 
kleineren  im  N.  0.  versehen;  durch  eine  4 — 500  Fuüs  lange  Brücke,  von 
welcher  die  Reste  noch  erhalten  sind,  war  es  mit  dem  Festlande  verbanden. 
—  M.  Birkeland  weist  nach,  wie  sich  die  Bestrebungen,  den  Bauern  die 
ihnen  obliegende  Beförderungspflicht  zu  erleichtem  mit  den  Bestrebungen 
um  die  Errichtung  eines  norwegischen  Postwesens  vereinigten,'^)  und  wie  es 
der  Thäligkeit  des  Statthalters  Hannibal  Sehested  in  erster  Reihe  zu  ver- 
danken ist,  dafs  endlich  eine  Postverbindung  zwischen  Christiania  und  Kopen- 
hagen zu  Stande  kam.  Das  Postwesen  wurde  ursprünglich  nicht  als  Staats« 
Institution,  sondern  als  ein  privilegiertes  Privatunternehmen  oiiganisiert  Der 
erste  Postdirektor   war  Heinrich  Moijan,   wahrscheinlich  ein  Holländer  von 


Caaunermeyer.  S84  S.  —  25)  A.  £.  Erikten,  Noget  om  BiBkop  Uag.  Jeu  MiImBb  of 
hant  Skrifter:  Nonk  bist  Tidikr.  9  S.  6,  8.  S06— SO.  Kiutianu.  —  26)  X  S.  Bog^«, 
Ttüe  holdt  Ted  forkenTereade  ProfaMor  L.  C.  M.  AnberU  Baire  i  UiuTenitetoto  Anla 
21  Jani  18S7.  KriBtiania,  Steen.  8  S.  —  27)  X  L*  Daae»  Prof.  L.  C.  M.  Aobort 
Kzutiania,  Fabritias.  15  S.  —  28)  X  C.  J.  Anker,  Norake  fririlUge  i  de  daiuke  foiw 
avankrige  fira  1848—50  og  1864.  Mit  2  Portar.  KriatianiA,  Staen.  271  S.  M.  3,25.  ~ 
29)  X  M.  Sandt,  StadoDteine  fra  1851.  Biogn^biake  medddalaer.  Kriatiailia,  Cammer- 
meyer.  59  3.  —  80)  X  Th.  Holst,  Ftoiilien  Holat  Holmeatrand.  2S  S.— 80«>Land, 
s.  o.  §50B's.  —  31)  L.  Dietrichs on,  Det  nonke  NatiomUgBlIerie.  Mit  16  FotatypiMa 
Q.  Holaachnitten.  Kristiania,  Cammermeyer.  4^  55  S.  M.  9,00.  —  32)  N.  Nicolaysea, 
Konat  og  haandTasrk  fra  Norges  fortid.  H.  7.  Mit  PI.  XLU— U.  Kriatiania.  Fol.  — 
33)  Irgens  Hansen,  Norsk  nationalthester:  Kyt  Tidaskrift  6,  S.  785^819.  Kriatiaaia, 
Haaeby.  —  34)  G.  Warrant h,  Nordiak  Mnaik-Tidende.  8  Aarg.  Kriatiania,  Wamath. 
196  ä  a.  48  S.  (Mnsik-Beilagen.)  —  35)  A.  Krefting,  Underaogelaer  i  StaBfiksbotaw 
Boiner  1886:  Aaraberetning  (1886)  fira  Foreidngen  til  norake  Fecüdamindearasrkari  Berariag. 
S.  48—59.    Kristiania.  —  36)  M.  Birkeland,  Det  norake  Poatreeen  i  deti  Oprindelseog 


§51.    Norwegen,  NZ.  (1887.)     Schjöth.  111,201 

Gebort,  dessen  Privilegien  vom  17.  Janoar  1647  datiert  sind.    Nachdem  B. 
die  Errichtung   des  Postamts    and   sein  Schicksal   in  den   ersten   7  Jahren 
(— -  1653)  dargestellt  hat,  in  welcher  Zeit  anch  Postverhindnngen  zwischen 
Krisüaoia  und  den  anderen  wichtigsten  Städten  Norwegens   (Bergen,  Dront- 
heim,  Eristianssand)  zu  stände  gebracht  worden,  giebt    er  eine  Geschichte 
des  Poetwesens  bis  1720,  wo   es   anmittelbar  anter  die  Administration  des 
Staates  kam.  —  A.  C.  Drolsnm  giebt  eine  interessante,  popnläre  Darstellang 
des  norwegischen  Yerteidignngswesens  seit  der   ältesten  Zeit. '7)     Sein  Zweck 
ist,  den  Norwegern  za  zeigen,  wie  wichtig  der  gate  Stand  des  Yerteidigangs- 
wesens  aach  in  Friedenszeiten  ist  —  Y.  Ödegaard  liefert  einen  kriegsge- 
scbichtlichen  Beitrag  in  seiner  Geschichte  des  norwegischen  Jägerkorps.'^)  — 
J.  Lindstöl  hat  einige  bisher  anbekannte  Yolkszählnngslistea  aus  dem  Jahre 
1701  bearbeitet'^)  and  giebt  Erläaterangen   über  die  Yeränderang  der  Ein- 
wohnerzahl Norwegens  in  den  letzten  zwei  Jhb.     Nach  seinen  Berechnangen 
war  die   angefähre  Einwohnerzahl  1664/6:  440,000   (davon  30,000  in  den 
Städten),  1701:  504,000  (in  den  Städten:  40,000),  1735:    600,000;  1769: 
728,000;    1801:    884,000  (in  den  Städten:   78,000).     Über  Hexenprozesse 
giebt  es  in  Norwegen    wenige  sichere  Nachrichten;    dafs  solche  indes  anch 
hier  stattfanden,  zeigt  A.  Taranger,    der  die  Akten  eines  Hexenprozesses 
von  1670   nnd  den  folgenden  Jahren  mitteilt.^®)     Der  Prozefs   ist  insoweit 
Ton  Interesse,    als  er,    was  bekanntlich  selten   der  Fall  war,    mit   der  Frei- 
sprechung der  Angeklagten  endigte.  —  Über  eine  Pflanze,  die  seit  der  ältesten 
Zeit  im  Dienste  des  Aberglanbens  eine  wichtige  Rolle  gespielt  bat,  die  ^Man- 
dragora officinalis',  in  Norwegen  ^Alrune'  genannt,  giebt  A.  Lorange  einige 
Erläatemngen.^^)     Die  Alrane,  von  welcher  sich  im  Bergener  Maseum  ein 
schönes  Exemplar  befindet^    ist  die  Wurzel   eines  Krautes,  das   nur  auf  den 
Richtplätzen  wächst  und  dem  Besitzer  sowohl   tlbernatfirliche  Kräfte  als  die 
Gabe,  yerborgene  Schätze  zu  finden,  verleiht.    —    Zur  Schulgeschichte  sind 
ein    paar    Beiträge    von   D.    Thrap    erschienen.***')    —    Historisch-topo- 
graphisches Interesse  haben  einige  Reisenotizen  des  Bischof  E.  Hagernp  aus  der 
ersten  Hälfte  des  18.  Jh.,  die  sich  in  der  köiiigl.  Bibliothek  zu  Kopenhagen 
befinden  und  jetzt  von  Y.   Nielsen    herausgegeben    sind;**)    Märchen  und 
Sagen   aus   Nordland   hat  0.  Nicolaissen    gesammelt;*^)   ebenso   ist    eine 
interessante  Sammlung  lappischer  Märchen  herausgegeben  worden.*^)  —  Dafs 
einer  der  berühmtesten  Wasserfillle  Norwegens,   der  'Rjukanfos'   dem  grofsen 
Publikum  bekannt  wurde,   verdankt  man,   wie  Y.  Nielsen  darlegt,*^)    dem 


fönte  Begyndelse.  (=  SmaaBkrifter  tUegnede  A.  F.  Krieger.)  S.  185—229.  —  37)  A.  C. 
BroUam,  Det  nonke  Folk  og  deta  ForararBYaeseii.  Kristiania,  Björnatad.  54  S.  M.  0,80. 
--  38)  V.  ödegaard,  Nonke  Jsegerkorpa's  Historie  fra  deta  Oprindelse  1788.  Kristiania, 
Bjornstad.  20  S.  M.  0,25.  —  39)  T.  Lindstöl,  Mandtallet  i  Norge  1701  samt  Oplys- 
liager  om  Folkenrnngdena  BeyngelM  i  Norge  i  16/7  Aarh.  Kriitiaiiia,  Cammermeyer.  48  S. 
Q-  3  BI.  M.  1,00.  —  40)  A.  Taranger,  £n  Hexeproces  fra  österdalen  i  det  16  Aarh: 
^ular  1,  S.  553 — 60.  —  41)  A.  Lorange,  Alrane  eller  Chügemand  i  Bergens  miueam: 
Xatoren  11,  S.  290/2.  —  42)  D.  Thrap,  Erindnnger  fra  Kristiania  Borgerskole  1841/3. 
KristJania.  20  S.  Thrap  giebt  auch  einige  Mitteilungen  über  d.  Finansen  d.  Christiania 
KaftedxaJaehale  in  d.  enten  Hälfte  d.  18ten  Jh.  (Progr.  d.  Kathedralschnle,  1887.  S.  67^71.) 
-43)XA.  Tha  Björnatad,  To  ProTsteretssager  fra  Bomsdalen :  Norsk  Theol.  Tidsskrift. 
3  S.  2,  8.  224—48.  Zwei  geistUche  Prosesse,  d.  in  d.  Jahren  1767  n.  1771  gerichtlieh 
e&Uchieden  wurden.  —  44)  Y.  Nielsen,  Gamle  Reiseoptegnelser  fra  Nordland:  Yidar  1, 
S.  716 — 20.  —  45)  0.  Nicolaissen,  Sagn  og  erentyr  fra  Nordland.  2den  Sämling. 
Kristiania,  Mailing.  94  8.  M.  0,80.  —  46)  X  Quigstad  (L)  n.  Sandberg  (G.), 
Uppiske  erentyr  og  folkesagn.  Kristiania,  Cammermeyer.  XXXYI  n.  219  S.  M.  2,80.  — 
il)  T.  Nielsen,  Bjokanfossena  Opdagelse:  Yidar   1,  S.  389-92.  ^  48)  P.  Hjort,  Ud- 


ni,202  §^S*    Schveden.    Heiander. 

Professor  Jens  Esmark,  der  ihn  1810  auf  seiner  wissenschaftlicfaen  Reise  in 
Tfaelemarken  entdeckte  nnd  kurz  nachher  eine  Beschreibung  seiner  Ent- 
deckung gab.  —  Erläuterungen  über  Böros  Kupferbergwerk  in  froheren 
Zeiten  geben  die  Aufeeichnungen  des  1789  gestorbenen  Direktors  P.  Hiort.^^) 
Zum  Schlufs  nennen  wir  noch  einige  Beiträge  zur  Geschichte  der  Städte  nnd 
Landschaften/'-^^^)  sowie  ^Norwegens  offizielle  Statistik.^^^) 


(62. 

Schweden. 

L  Heiander. 

MUielaUer,  Quellenpublikationen.  In  unserem  grofsen  'Diploma- 
tarium'^)  werden  für  die  Jahre  1416  und  1417  eine  Menge  Briefe  mit- 
geteilt, die  die  berühmte  Stiftung  Birgittas,  das  Kloster  zu  Wadstena  be- 
treffen. Da  dies  während  des  späteren  Mittelalters  einen  Mittelpunkt  des 
geistigen  Lebens  Schwedens  bildete,  sind  die  Beiträge  zu  seiner  Geschichte, 
die  hier  aus  den  Urkk.büchern  und  dem  Archive  des  Klosters  geliefert 
werden,  von  dem  gröfsten  Interesse.  Andere  Akten  geben  Auskunft 
über  den  berüchtigten  Johannes  Jerechini,  der  eben  zu  dieser  Zeit  durch 
Verbrechen  und  Gewaltthaten  den  erzbischöflichen  Stuhl  zu  Upsala  ent- 
ehrte. Diese  letzteren  Akten  samt  einigen  anderen  (yon  der  Kirchenve^ 
Sammlung  zu  Arboga  im  Jahre  1417)  stammen  aus  dem  alten  DomarchiTe 
Upsala's.  -—  Ein  Bruchstück,  welches  das  Leben  und  die  Wunder  des  Beicht- 
vaters Birgittas,  Magister  Petri,  behandelt,  ist^)  nach  einer  in  Stockhohn  auf- 
bewahrten Handschrift  gedruckt  worden,  Die  Einleitung  giebt  die  wenigen 
biographischen  Notizen,  die  man  von  Magister  Petrus  noch  besitzt')  —  Von 
den  ^HanserezessenV*)  die  wie  immer  viel  Einschlägiges  ftlr  die  schwedische 
Geschichte  bieten,  heben  wir  besonders  die  Verhandlungen')  zwischen  der 
schwedischen  Regierung  und  der  Hanse  hervor,  welche  gemeinsame  kräftige 
Mafsregeln  gegen  die  vom  Dänenkönig  Hans  begünstigte  Seeräuberei  bezweckten. 
Ein  förmlicher  Bund  zwischen  Schweden  und  den  Hansestädten  kam  zu 
diesem  Zweck  zu  stände.  Die  hierher  gehörenden  Akten  werden  nun  von 
Schäfer  abgedruckt  oder  exzerpiert,  doch  sind  sie  schon  durch  Styffies  Edition 
bekannt. 

Nur   eine  Abhandlung   über   die  Geschichte   des  schwedischen  MA.  ist 


drag  af  Historiake  Efterretninger  om  Boro»  Kobbermrk.  Boro«.  18S6.  170  8.  —  49)  X 
J.  Ö.  a.  Chr.  A.  Bagge,  MaDdal.  Lokalhiatoriike  Optegneloer.  Krirtiaiiia,  OuuaenMrer. 
121  S.  M.  2,50.  —  &0)  X  Momentor  til  en  BeakriTelse  oYor  Kker.  Fn  gAiiila  Dage  og 
indtil  na.  Af  en  Bonde.  Drammen,  278  S.  M.  1,75.  —  51)  Norgw  officielle  Statistik. 
3  S.    B.  6/8.     Kristiania,  Asckehoag. 

1)  C.  Silfyerstolpe,  St.  IHplomatariam  frln  och  med  Ir  1401.  Tredje  Delas,  Ab- 
dra-Tredje  Haftet  Stockholm,  Kontedt.  4^  196  8.  Kr.  5,00.  —  2)  K.  Q.  Grandinsoo, 
Fragm.  de  Tita  et  miracnlia  magistri  Petri  Olani  confesBorii  Beatse  Birgitt».  Karlttad.  4^. 
16  S.  -   2»)  a.  o.  §88'  s.  —  3)  in:  Schäfer,  HanaeMoeMe  1477-1530.    UL   s.  i^B*. 


{62.     Schweden.     Heiander.  111,203 

bemerkenswert,  Akerbloms  Werk  über  das  ^  Verhältnis  Schwedens  zu 
Norwegen  während  der  Union  von  1389>)  A.  bespricht  kurz  das  Ver- 
hältnis der  beiden  Länder  vom  Anfange  des  14.  Jh.;  die  Zeit  nach  1389 
wird  von  ihm  aasführlicher  behandelt.  Der  vom  Volke  aasgeheude  und  von 
Eogelbrecht  geleitete  Anfrahr  in  Schweden  hatte  auf  das  in  Norwegen  all- 
gemeine Mifsvergnügen  den  Einflufs,  dafs  aach  dort  ein  ofifener  Anfrahr  ans- 
brach.  Dieser  ist  jedoch  weder  an  innerer  Kraft  noch  äaCserem  Umfang  mit 
dem  schwedischen  za  vergleichen,  und  wurde  daher  auch  bald  nnterdrückt. 
Bei  den  Verwickelungen,  die  dem  Streit  um  Norwegens  Krone  folgten, 
velühen  nach  König  Kristoffers  Tod  (1448)  der  schwedische  und  der  dänische 
König  anfingen,  verweilt  A.  besonders  lange.  Hierauf  werden  die  Verhand- 
longen zwischen  den  norwegischen  und  schwedischen  Reichsräten  nach  Kri- 
stians  I.  Tod  (1481)  berährt.  Die  Bestrebungen  der  Schweden,  sich  von 
Dänemark  loszureisfen,  wurden  in  weiten  Kreisen  des  norwegischen  Volkes 
sympathisch  begrüÜBt. 

16*  Jcfhrhv/ndert.  Quellenpublikationen,  Von  der  Registratur  des 
Königs  Gustav  I.  ist  ein  neuer  Band  erschienen,  der  die  von  der  Regierung 
in  den  Jahren  1536/7  ergangenen  Schriftstflcke  enthält. 6)  —  Ebenso  ist 
die  im  Voijahre  begonnene  wichtige  Edition  ^Schwedische  Reichstagsakten' 
fortgesetzt  worden. «)  Der  eben  gelieferte  Teil  umfafst  die  Zeit  1544 — 60, 
nnd  ist  wie  der  vorhergehende  durch  die  gröfste  Genauigkeit  und  Sorgfalt 
aasgezeichnet.  In  dem  behandelten  Zeiträume  fanden  zwei  Reichstage  statt, 
1547  und  1560,  und  die  darauf  bezüglichen  Akten  sind  der  wichtigste  Teil  des 
Werkes,  besonders  erhält  man  einen  vollständigen  Einblick  in  die  Reichstags- 
verhandlnngen  des  Jahres  1560.  Aufserdem  werden  Akten  von  einer  Menge 
von  Herrentagen  und  Ratsversammlungeii  während  dieser  Periode  mitge- 
teilt In  einer  Beilage  sind  unter  anderem  auch  die  Erlasse  abgedruckt,  in 
welchen  Gustav  I.  seinen  Söhnen  Herzogtümer  verleiht.  Viele  Bemerkungen 
von  dem  Herausgeber,  die  einen  grofsen  kritischen  Scharfsinn  an  den  Tag 
legen,  erhöhen  noch  den  Wert  dieser  vorzüglichen  Publikation.  —  Von  der 
grofsartigen  Sammlung  der  schwedischen  Staatsverträge  sind  zwei  neue  Hefte 
erschienen,  welche  die  Zeit  1561 — 71')  umfassen.  Wir  finden  dort  erstens 
die  Akten  hinsichtlich  der  Einverleibung  Estlands  in  Schweden  1561,  weiter 
die  Verträge  mit  Ruisland  1562  und  1564  (der  letztere  galt  der  Teilung 
Livlands),  den  Vertrag  mit  Dänemark  1561  und  endlich  die  wichtigen  und 
aosführlichen  Friedensverträge  in  Stettin  1570  mit  Dänemark,  Lübeck  und 
dem  Kaiser.  In  einem  Supplemente  finden  wir  u.  a.  den  Friedensvertrag 
zwischen  Kaiser  Karl  V.  und  dem  Dänenkönig  zu  Speier  1544,  und  Gustavs  1. 
Ratifikation  von  diesem  Frieden  bezüglich  der  Teile,  die  Schweden  anlangten, 
datiert  von  1550.  Eine  Beilage  bietet  diplomatische  Akten  für  die  Zeit  von 
1521—68,  welche  zwar  weder  von  der  schwedischen  Regierung  ausgegangen, 
noch  an  dieselbe  gerichtet  sind,  aber  doch  direkt  die  damalige  auswärtige 
Politik  Schwedens  betrefifen.  Diese  Beilage  enthält  z.  B.  die  Akten  über 
den  zwischen  Danzig  und  Lübeck  im  Jahre  1522  geschlossenen  Bund,  das 
Obereinkommen  vom  Jahre  1534  zwischen  Albrecht  von  Mecklenburg,  Johann 


—  4)  A.  Akerblom,  STerige«  förhallande  tili  Korge  nnder  MedeltidsunioneD.  Land,  Berling. 
9L  S.  —  5)  V.  Oranland,  Konung  Qattaf  d.  Fontes  Begistratar.  XI.  Stockholm,  Nontedt 
432-f76  S.  Kr.  9,00.  —  6)  E.  Hildebrand,  Sv.  Kikadagsakter  etc.  1621—1718.  Förbta 
Delen  H.  Stockholm,  Noratedt  422  8.  Kr.  10,00.  |[8v.  Hiat  Tidakr.  1888,  a.  34/6.]|  — 
7)0.  S.  Bydberg,    Sverigea   Traktater  med    Frammande  Magter.      Fjerde    Delen    III,  lY. 


111,204  §J^S.    Schweden.    HeUnder. 

Yon  Hoya  and  Berent  toq  Mehlen,  gemeinschaftlich  Schweden  zu  erohern  und 
unter  sich  zu  teilen,  den  Frieden  zwischen  Dänemark  and  Lflheck  Tom  Jahre 
1536,  den  Abdankangsbrief  des  Königs  Christian  IL  vom  Jahre  1546,  und 
die  gegen  Schweden  gerichteten  Bandesvertrftge  vom  Jahre  1563  zwischen 
Dänemark  und  Lübeck  sowie  zwischen  Dänemark  and  Polen.  Zuletzt  findet 
sich  dort  auch  der  bemerkenswerte,  von  Seiten  Schwedens  jedoch  niemals 
ratifizierte  Vertrag  mit  Rufsland,  betr.  ein  Bündnis  zwischen  beiden  Staaten 
und  Auslieferung  von  Katharina  Jagellonica,  der  Gemahlin  des  schwedischen 
Herzogs  Johann,  an  den  russischen  Czaren.  Die  Instruktionen  Erichs  XIY. 
an  seine  Gesandten  nebst  einigen  anderen  hierzu  gehörigen  Urkk.,  die  gleich- 
falls abgedruckt  sind,  klären  das  Verhältnis  des  Königs  zu  dieser  Sache 
etwas  mehr  auf.  —  In  der  Menge  Urkk.,  die  in  dem  neulich  herausgegebenen 
Teile  vom  'Diplomatarium  Norwegicum'®)  enthalten  sind,  sind  zwar  einige 
Hinweise  auf  schwedische  Ereignisse  (z.  B.  No.  367  und  672)  zu  finden; 
es  sind  aber  keine  für  unsere  Geschichte  bedeutenden  Nachrichten,  welche 
sie  darbieten.  —  Von  den  gegen  den  unglücklichen  König  Erich  XIV.  ge- 
richteten Pamphleten,  die  zur  Rechtfertigung  seiner  Entthronung  und  Ver- 
haftung geschrieben  wurden,  ist  eines  gedruckt  worden.^)  Es  ist  nicht  so 
lügnerisch  wie  mehrere  andere  derselben  Art,  aber  es  hebt  den  Argwohn, 
die  Grausamkeit  und  die  übrigen  Charaktergebrechen  des  Königs  so  wie  die 
verwerflichen  Handlungen,  zu  welchen  er  durch  seine  bösen  Anlagen  getrieben 
wurde,  stark  hervor.  —  Als  Jobann  seinen  Bruder  Erich  vom  Throne  ge- 
stürzt und  selber  als  Johann  lU.  denselben  bestiegen,  gestaltete  sich  das 
Verhältnis  zu  Rufsland  keineswegs  freundschaftlich.  Eine  Gesandtschaft 
Johanns  (1569)  wurde  in  Rufsland  über  zwei  Jahre  im  Gefängnis  zurück- 
gehalten, ausgeplündert  und  von  dem  tyrannischen  Grofsfürsten  schimpflich 
behandelt.  Ein  in  deutscher  Sprache  abgefafstes  Klagegedicht  über  die  Leiden 
dieser  Gesandtschaft,  von  einem  der  Teilnehmer  verfaTst,  ist  gleichfalls  gedruckt 
wordeu.i<>)  —  Wierzbowskis  Edition^*)  berührt  wohl  nicht  direkt  die  schwe- 
dische Geschichte;  mau  kann  aber  doch  auch  aus  dieser  Quelle  ersehen,  welche 
Bemühungen  gemacht  wurden,  um  den  wankelmütigen  König  Johann  IIL  an 
die  Interessen  der  katholischen  Reaktion  zu  fesseln.  Der  Nuntius  scheint 
den  Charakter  des  schwedischen  Königs  gut  gekannt  zu  haben.  Ein  ziemlich 
abenteuerlicher  Plan  vom  Jahre  1578,  der  auf  eine  gemeinschaftliche  Er- 
oberung Dänemarks  durch  Schweden  und  Polen  zielte,  wird  darin  erwähnt. 
Zwei  kleinere  Abhandlungen  zu  Schwedens  kriegsgeschichtlicher  Litterator 
sind  von  Tidander,  dem  auf  diesem  Gebiete  schon  bekannten  Forscher,  zu 
erwähnen.  Die  erste")  behandelt  den  schwedisch-russischen  Krieg  in  Finn- 
land 1655/7,  die  zweite^*)  die  Schlacht  bei  Axtorna  1565,  wo  die  Schweden 
von  einem  an  Zahl « geringeren  dänischen  Heere  unter  dem  tapferen  Daniel 
Rantzau    gänzlich    besiegt    wurden.^*)   —  Derjenige  Teil  von  Fryxells  he- 


Stockholm,  Norstedt  275  S.  Kr.  9,00.  |[Sy.  Hiat.  Tidskr.  1888,  s.  76—80.]  |  ~  8)  Unger  og 
Haitfeldt-Kaas,  Diplomatariam  Norweg.  XIL  Saml.,  2.  Halrdel.  Chrutianü.  50tS. 
Kr.  6,00.  —  9)  £n  berättelse  om  Erik  XIVb  beiTärliga  regemente :  STHiamdakr.  S.  267-74. 
—  10)  Klagodikt  Öfyer  en  sy.  beskieknüigB  lidanden  i  Byssland  ander  ären  1569^72:  ib. 
S.  79—89.  —  11)  Wierzbowski,  Laiireo,  a.  JB.  10,  II,  216«*.  —  12)  L.  ö.  T.  Tidsn- 
der,  Kriget  mellan  Syerige  och  Rysaland  aren  1556/7.  Yesteräs.  47  S.  {[Fioak  Milit 
Tidskr.  1888,  a.  594.]|  —  13)  id.,  Studier  ofyer  slaget  yid  Axtorna  d.  20.  Okt  U66. 
Halmstad.  22  S.  —  U)  (§34**)  Schwabe,  Heiratapläne  Erichs  XIY.  —  1»)  A.  Fr jxell, 
Berättelser   or    sy.  bist.     III.  delen.     1.  afdeln.     9.   Upplagan.     Stockholm,    Hjerta.    286  S. 


{52.    Schweden.     Heiander.  111,205 

kanntem  Werke  'Erzählangen  aas  der  schwedischen  Geschichte',  der  Gustavs  I. 
and  Erichs  XIV.  Regiemagen  ninfafst,^^)  ist  in  nennter  Auflage  erschienen. 
17*  JahrhuThderL  Quellenpublikationen.   Mit  der  Heransgabe  von 
Aiel  Oxenstjemas  Schriften  und  Briefwechsel  hat  man  eine  Edition  begonnen^ 
die  nicht  nnr  für  die  schwedische,  sondern  anch  fOr  die  europäische  Geschichts- 
schreibung  eine   grofse  Bedeutung  bekommen  wird.     Styffe  ist  es,  der  die 
Leitong  dieses  epochemachenden  Werkes  in  der  Hand  hat,  und  ganz  gewifs 
ist  er  von  den  jetzt  lebenden  schwedischen  Historikern  auch  derjenige,  welcher 
dazu  am   meisten    geeignet   ist     dond6n    ist  ihm  in  verdienstvoller  Weise 
bei  einem  Teil    der  Abfassung  behülflich    gewesen.     Zwei   grofse  Teile  sind 
bis  jetzt  erschienen.     Es   ist  natürlich   unmöglich,   hier  über   den   reichen 
Inhalt  dieser  Bände  zu  referieren.     Wir  wollen  nur  kurz  andeuten,  dafs  der 
erste  Teil^^)  Oxenstjemas  politische  nnd  historische  Schriften  enthält.     Man 
findet    hier    eine   Menge   Tagebuchaufzeichnungen    von    der   eigenen   Hand 
des   Kanzlers,    Berichte    von    den    Verhandlungen    mit   Dänemark    in    den 
Jahren  1612/3,  mit  Polen  in  den  Jahren   1627/8,  von  den  Kriegsereignissen 
in  Deutschland  während  des  späteren  Teiles  vom  Jahre  1634  an;  weiter  seinen 
Vorschlag   zur  ^Regierungsform'    von    1634,   zu  Vorschriften  für  die  Städte, 
ZOT  Postordnung  u.  s.  w.,  sein  merkwürdiges  Memorial  vom  8.  Okt.   1633, 
das  einen  Plan  für  beinahe  die  ganze  Verwaltung  enthielt,  eine  Menge  Auf- 
sätze und   Vorschläge  betreffend  die  Finanzen,  den  Handel  und  das  Kriegs- 
wesen,  mehrere  Berichte   über    die  auswärtige  Politik;  seine  Reden  bei  ver- 
schiedenen   Gelegenheiten,    ein   Bruchstück    von   einer  Geschichte  Gustav  H. 
Adolphs  und  zuletzt  das  Testament  des  Kanzlers.     Der  andere  Teil  ^7)  enthält 
Doch  wichtigere  Urkk.,'  nämlich  Gustav  IL   Adolphs  Briefe  und  Instruktionen 
an  den  Kanzler  von  Jan.  1612  bis  30.  Okt.  1632.    Von  dieser  Abteilung  gilt  es 
besonders,  dafs  sie  nicht  nur  von  Bedeutung  für  Schweden  sondern  für  Europa 
überhaupt  ist.     Eine  Fülle  von  Plänen  nnd  Ereignissen  wird  in  diesen  Akten 
beleuchtet    Sie  berühren  alle  Gebiete  der  Beichsverwaltnng;  es  gab  nichts, 
das  dem    schöpferischen   und    umfassenden    Geiste  Axel  Oxenstjemas  fremd 
war.  —  In   diesem  Teile  kommt  auch  ein  in  Chifferschrift  abgefafster  Brief 
vor,   den   Gustav  H.  Adolph   an  Oxenstjema  geschrieben   und    den  die  Her- 
anggeber nicht  haben  entziffern  können.     Dies  ist  jedoch  nachher  Torpadie 
gnt  gelungen.  ^^)  —  Nächst  Oxenstjema  nimmt  der  ein  wenig  jüngere  Reichs- 
Tmchsefs,  Graf  Per  Brahe  einen  hervorragenden  Platz  unter  den  schwedischen 
Staatsmännern  des  17.  Jh.  ein.    Eine  Menge  Briefe  von  nnd  an  ihn  sind  von 
Tigers  tedt  veröffentlicht  worden.^')     Sie  umfassen  die  Zeit  zwischen  1661 
nnd  1679,   und    nur   solche,    die   Finnland  betreffen,    sind  ausgewählt     Um 
die  Entwickelung   dieses  Landes   hat  sich  Per  Brahe   als  Generalgouverneur 
ungemein   verdient    gemacht,    und    auch  während  seiner  späteren  Lebenszeit, 
als  seine  Wirksamkeit    durch    andere  Dienste    in  Ansprach    genommen  war, 
interessierte   er  sich  sehr  für  Finnlands  geistige  und  materielle  Fortschritte. 
Seine  Korrespondenten  gehörten  den  verschiedensten  Ständen^ an.    Es  waren 
Bischöfe,  Domkapitel,  Professoren,  der  akademische  Senat  zu  Abo,  Statthalter, 


Kr.  2,25.  — .  10)  C.  G.  Styffe,  RikskanBleren  Axel  Oxentljernaa  skrifter  och  bref- 
TMling  I,  I.Stockholm,  NorBtadt  XXVin+679  S.  Kr.  9,00.  |[St.  Hiat.  Tidekr.  1889,  s. 
15— 20.]|  —  17)  P.  Sonden,  (Dawelbe).  Senare  Afdelningen.  1.  Stockholm,  Norstedt.  2+916  S. 
Kr.  11,00.  |[lb.]l  —  18)  R.  Torpadie,  Nag»  ord  om  chifFerskrift : ^ STHiatTidakr. 
S.  378—88.  —  1»)  K.  K.  Tigeratedt,    Ur  Per  Brahe«  brefrexling.  U.    Abo.      225    S. 


10,206  }68-    Schweden.    Heiander. 

Stadtobrigkeiten,  Vögte  qdcI  andere  Beamte.  —  Bergh  hat  seine  Edition  der 
schwedischen  Reichsratsprotokolle  fortgesetzt  *o)  Der  eben  erschienene  Teil 
nmfafst  das  Jahr  1685;  besonders  fttr  den  späteren  Teil  dieses  Jahres  sind 
die  Protokolle  ansführlich  and  wichtig.  Das  grOfste  Interesse  bieten  vielleicht 
die  Yerhandlnngen  ttber  den  dentschen  Krieg  nnd  die  in  Zasammenhang 
damit  stehenden  diplomatischen  Verhältnisse.  Die  RatsprotokoUe  dieser  Zeit 
sind  indessen  anch  fOr  Geschichte  der  Finanzen,  der  Rechtspflege  nnd  der 
inneren  Verwaltung  im  allgemeinen  eine  Qnelle  von  grofser  Wichtigkeit 
Genaue  Register  erleichtem  die  Benntznng  dieses  Werkes.  Über  die  Be- 
ratungen in  der  Zeit  König  Karls  XI.  (1660—1688)  ist  ein  R^ter  mit 
grofser  Sorgfalt  von  Bergman  ausgearbeitet  worden;^^)  mehrere  andere 
von  derselben  Art  sind  schon  vorher  von  seiner  Hand  erschienen.  —  Von 
Wichtigkeit  (Ür  die  Kenntnis  des  ersten  schwedisch*polnischen  Kri^  in 
Preufsen  ist  Israel  Hoppes,  Bui^^afen  zu  Elbing,  Geschichte  dieses  Krieges, 
die  kürzlich  von  Toeppen  herausgegeben  ist^*) 

Jede  Vermehrung  der  Wallenteinslüteratur*^-*^)  wird  natflrlich  von 
der  schwedischen  Geschichtsforschung  mit  Interesse  begrüfst:  ein  Werk, 
wie  Irmers  neulich  begonnene  Herausgabe  von  Akten,  die  Wallenstein  und 
seine  Verbindungen  mit  den  Schweden  betreffen,  ist  daher  als  ein  Beitrag 
zu  der  schwedischen  Geschichte  zu  betrachten.  Dies  Werk,  wovon  jedoch 
1888  nur  der  erste  Teil  erschienen  ist, '6)  wird  dem  schwedischen  Leser  be- 
sonders dadurch  interessant  sein,  dafs  darin  u.  a.  die  nachgelassenen  Tage- 
bnchaufzeichnungen  und  Briefe  des  schwedischen  Diplomaten  Lars  Nilsson 
Tungels,  die  I.  in  Hannover  gefunden  hat,  abgedruckt  werden. 

Darstellungen.  Greiffenhagen  hat  nach  einem  in  dem  Archire 
Revals  aufbewahrten  Dokumente  die  Unterbandlungen  dieser  Stadt  in  den 
J.  1600  und  1601  mit  Karl  IX.,  der  zu  dieser  Zeit  sich  in  den  Ostseeprovinzen 
aufhielt,  beschrieben.^^)  Die  Unterhandlungen  berührten  hauptsächlich  die 
Stellung  Revals  zur  schwedischen  Krone.  —  Lilliestr&Ie^^)  kommt  in 
seiner  Abhandlung  ttber  die  Reichstage  1609  und  1610  auf  die  auswärtige 
Politik  Schwedens  unter  Karl  IX.,  auf  die  Steuerverhältnisse  dieser  Zeit 
u.  a.  m.  zu  sprechen.  Der  polnische  Krieg  und  die  zunehmende  Feind- 
schaft gegen  Dänemark  waren  es,  die  Karl  IX.  veranlafsten,  den  Reichs- 
tag 1609  zu  berufen.  Dieser  willigte  in  die  Steuerforderungen  des  Königs 
ein  nnd  erklärte  sich  für  Gesandtschaften  an  mehrere  fremde  Mächte,  wie 
Frankreich,  England  und  die  Niederlande.  Die  Fragen  der  Gesetzesrevision 
und  der  Standesprivilegien,  welche  auch  auf  diesem  Reichstage  vorkamen, 
hatten  dagegen  keinen  Erfolg.  Da  es  immer  mehr  nach  einem  Kriege  mit 
Dänemark  aussah,  wurde  ein  neuer  Reichstag  ausgeschrieben,  welcher  in 
örebro  im  Dezember  1610  gehalten  wurde.  Die  Stände  schienen  zur  Ein- 
willigung in  die  dänischen  Ansprüche  geneigt,  was  dem  alten  König  keines- 
wegs lieb  war.  Die  Forderungen  auf  neue  Aushebung  und  Kriegshttlfe  wurden 
ihm  endlich  gewährt  Kurz  darnach  brach  bekanntlich  der  Krieg  mit  Däne- 
mark aus. 

Yarenius    hat    die  Verantwortlichkeitsbestinmiungen    erörtert,  die  der 


f.  8,50.  —  20)  S.  Bergh,  St.  Rikirädeto  ProtokoU  Y.  Stockholm,  Kontedt  IX-f- 
444  8.  Kr.  5,76.  —  21)  £.  V.  fiergman,  Begister  öfyer  Badsltg  i  Konimg  lUri  Bt 
üd:  Medd.  fr.  St.  BikaarkiTCft  18,  S.  167-88.  —  22)  J.  Hoppo,  Sehvedisoh-pob.  Krieg, 
ed.  M.  Toeppen,  ■.  JB.  10,  UI,  49'^  --  23.4)  ■•  ttber  dieMlbe  (inibet.  betr.  Le». 
Baiin)  §19»w.  —  25)  Q.  Irmer,  i.  o.  §19"«.  —  X  W.  Greiffenhagen,  Kari  IX 
in  Beval:  Salt  UMchi,  35,  7.  —  26)  N.  F.  Lillieatrale,  Bikadagaine  1609  och  1610. 


§58.    Schweden.     HeUnder.  111,207 

Regierang  während  der  Mindeijährigkeit  Christines  and  Karls  XI.  1634  and 
1660  gegeben  wnrden.*^)  Der  Schlnb,  zu  welchem  er  kommt,  ist,  dafs  in 
der  Begierangsform  von  1634  keine  hierzu  gehörenden  Bestimmangen  sich  Yor- 
fanden;  diese  warden  vielmehr  in  den  Reichstagsbeschlnfs  1634  nnd  in  die 
eidlichen  Verpflichtungen  der  Vormünder  eingeschlossen.  1660  aber  warden 
diese  Bestimmangen  in  die  neue  Regierangsform  eingetragen.  —  Beckman*^) 
giebt  in  einer  Arbeit  Aber  die  Reichstage  1650 — 80  eine  flbersichtliche  Dar- 
Btellong  von  der  Znsammensetzang  des  Reichstags,  von  den  Formen  und  dem 
Gebiete  seiner  Wirksamkeit,  von  seiner  Stellang  za  der  Regierang  and  von 
den  gegenseitigen  Verhältnissen  der  Stände.  Durch  das  ständische  Streben 
nach  Jüachterweiterung  erhalten  mehrere  Reichstage  dieser  Zeit  eine  bemerkens- 
werte Ähnlichkeit  mit  denen  der  sogenannten  Freiheitszeit  Es  fehlte  doch 
dem  Reichstage  damals  im  allgemeinen  noch  an  Initiative.  Er  hatte  so  gut 
wie  keine  Mittel,  die  Aasgaben  der  Staatskasse  zu  kontrollieren,  und  so  gut 
wie  keinen  Anteil  an  der  R^aliening  der  Finanzen.  Seine  Entwickelang 
während  des  betreffenden  Zeitraums  war  indessen  so  kräftig,  dals  er  imstande 
war,  den  von  Karl  XI.  eingefCÜirten  Absolutismus  zu  Überleben  und  nachher 
sellrat  an  seine  Stelle  zu  treten.'^)  — 

WeibulP<^''^)  hat  seine  Untersuchung  der  ^M^moires  de  Ghanut'  fort- 
gesetzt, die  lange  fOr  eine  bedeatende  Quelle  zur  Geschichte  der  Königin  Christine 
gegolten  haben.  W.  zeigt,  dafs  dies  Werk  betreffs  der  Jahre  1653/4  noch 
weniger  als  für  die  nächst  vorhergehende  Zeit  Vertrauen  verdient  Es  stützt 
sich  aach  fär  diese  Jahre  auf  die  Berichte  des  Herrn  De  Picques.  Dieser 
giebt  eine  Menge  grundloser  Gerüchte  einfach  wieder,  er  verketzert  mit 
leidenschaftlicher  Tendenz  alle  seine  Gegner  am  schwedischen  Hofe  und  sieht 
in  dem  spanischen  Minister  Pimentel  und  dem  Arzte  Bourdelot  die  Häupter 
einer  Camarilla,  welche  die  Königin  beherrschte  und  für  Spanien  gegen 
Frankreich  einnahm.  W.  hebt  hervor,  wie  unrichtig  diese  Vorstellung  ist, 
and  legt  den  wahren  Charakter  des  Verhältnisses  der  Königin  zu  Pimentel 
an  den  Tag,  welches  so  oft  auf  eine  Christine  herabsetzende  Weise  gedeutet 
worden  ist.  Pimentel  war  einer  der  wenigen,  die  von  dem  schon  gefafsten 
EntschluÜB  der  Königin  zur  katholischen  Kirche  überzutreten  und  dem  Throne 
za  entsagen,  etwas  wuCsten.  Er  war  ihr  Ratgeber  in  dieser  Sache,  und 
daraus  erklärt  sich  ihre  gegenseitige  Vertraulichkeit  In  dasselbe  Geheimnis 
war  auch  Bourdelot  eingeweiht  Picques  hat  behauptet,  und  man  hat  es  ihm 
nachgesprochen,  dafs  Bourdelot  der  Königin  Geringschätzung  aller  Religion 
eingeflößt,  dals  sie  sich  während  des  letzten  Teiles  ihrer  Regierung  voll- 
ständig in  die  Arme  des  Atheismus  geworfen  habe.  Diese  Behauptung  ist 
nnbegründet  Es  ist  vielmehr  als  feststehend  anzusehen,  dafs  Christine  ihren 
Obertritt  zur  katholischen  Kirche  beschlossen  hatte,  ehe  sie  Bourdelot  über- 
haupt gesehen,  und  dafs  sie  diesen  Gedanken  nachher  immer  festgehalten 
bat.  —  Nach  Quellen  aus  dem  Archive  zu  Darmstadt  hat  Jungfer  eine 
Schilderung  der  Wirksamkeit  des  Landgrafen  Friedrich  von  Hessen-Homburg 
in  schwedischem  Kriegsdienst  geliefert.'*)  —  Der  aus  der  Geschichte  Karls  X. 
Gustav    bekannte   schwedische    Diplomat   Graf  Schlippenbach    wird  in    zwei 


Nykoping.  4«.  |[8t.  Hist  Tid«kr.  1889,  ■.  18/5.]|  —  27)  0.  Vareniaa,  AnsTanbastämmel- 
urna  f8r  fönuyndantyrelM  af  1634  och  1660:  ST.HutTidakr.  841—66.  —  28)  K.  Beck- 
rnan,  Bidrag  tUl  St.  BikMiagena  hiat  1650—80.  Upsala.  4«.  68  S.  I[St.  Hut  Tidikr. 
1S6S,  •.  75— 76.]|  --  29)  (JB.  10.)  B.  Auerbach,  Diplomatie  fran^.  Bietet  fttr  achired. 
OMch.  nichts  Neues  t.  Belang.  —  30.31)  M.  Weib  all,  Om  <M6moire8  de  Chanaf.  8,  4: 
Sr^fliatTidskr.  1—28 n.  181—66.  —  32)  ( )  J.  Jungfer,  D.  Schwed.  a.  Biwndenbnrg.  Krieg»- 


111,208  §62-     Schveden.     HeUnder. 

kleineren  Anfisfttzen  behandelt;  der  eine'')  giebt  eine  Darstellnng  seiner 
Sendung  nach  Enrbrandenbnrg  and  EnraachBen  1654,  der  andere'^)  bildet 
einen  Beitrag  znr  Geschichte  des  schwedisch-polnischen  Krieges  1655 — 60.'^) 

—  Nordmann  hat  einige  Nachrichten  aber  den  Angriff  der  Bässen  auf 
Eexholm  and  Nöteborg  1656  geliefert,  daza  auch  Aber  ihre  StreüzQge  nach 
Finnland  and  über  die  Yerteidigungsanstalten,  die  in  Wiborg  gemacht  worden.'^ 

—  Der  Verlauf  des  Aafstandes,  durch  welchen  Schweden  im  Jahre  1658  die 
im  Friedensschlafs  zu  Roeskilde  kurz  vorher  gewonnene  Insel  Bomholm  verlor, 
nnd  während  dessen  auch  der  schwedische  Gouverneur  PrintzenskOld  ermordet 
wurde,  ist  von  Berger  geschildert  worden.*^)  —  Hammarskjöld  hat  über 
Graf  J.  J.  Hastfer,  den  Generalgouvemeur  von  Livland,  dessen  Kari  XI.  bei  der 
Vollziehung  der  Reduktion  in  diesem  Lande  sich  bediiente,  eine  Monographie 
angefangen.*^)  H.  erörtert  zuerst  Hastfers  Verwandtschaftsverhältnisse 
und  seine  Teilnahme  an  dem  von  Earl  XI.  gegen  Dänemark  gefBhrten 
Eriege.  Die  Tapferkeit  und  Geschicklichkeit,  die  er  dabei  an  den  Tag  legte, 
bahnten  ihm  schnell  den  V^eg  zu  den  höchsten  Wfirden  des  Reichs  und  ver- 
schafften ihm  in  hohem  Grade  die  Gunst  Earls  XI.  Seine  Wirksamkeit  in 
Livland  ist  bekanntlich  sehr  getadelt  worden.  Auch  schwedische  Autoren 
haben  ihn  der  Rücksichtslosigkeit,  der  Brutalität,  des  Eigennutzes  beschuldigt 
H.  scheint  die  Absicht  zu  haben,  in  der  Fortsetzung  des  Werkes  zu  zeigen, 
dafs  diese  Beschuldigungen  in  vielen  Beziehungen  unbegründet  gewesen  sind. 

18.  Jahrhundert.  Quellenpublikationen.  Die  ^M^moire'  des  Mar- 
quis von  Bouac  ist  wegen  der  Charakteristik,  die  darin  von  Earl  XU. 
und  seiner  Umgebung  gegeben  wird,  sehr  interessant.'')  —  Ein  Brief  von 
unbekanntem  Verfasser  (vielleicht  von  irgend  einem  russischen  Überläufer 
herrührend),  der  für  Earl  Xn.  die  Vorteile  des  Zuges  gegen  Moskau  ent- 
wickelt und  ihm  auch  die  Möglichkeit,  den  Gzaren  Peter  zu  stürzen  und 
Nowgorod  und  Pleskow  zu  erobern  vorspiegelt,  ist  veröffentlicht  worden^^) 
Auch  Earls  XII.  Brief  an  die  schwedische  Verteidigungskommission  mit  der 
Nachricht  von  der  Schlacht  bei  Pultawa  wird  mitgeteilt.^  ^)  Das  Eonzept  ist 
mit  Berichtigungen  und  Zusätzen  von  der  eigenen  Hand  des  Eönigs  verseben; 
sein  Naturell  verrät  sich  sowohl  in  der  oberflächlichen  Erwähnung  der  ver- 
hängnisvollen Schlacht  wie  in  den  summarischen  Befehlen  betreffs  Werbung 
neuer  Regimenter  und  neuer  Rüstungen.  —  Ein  Brief  Earls  XU.  an  das 
Eommerzkollegium  zeigt  deutlich  die  freisinnigen  Ansichten  des  Eönigs  über 
das  Gewerbeleben>^)  —  Eine  Erzählung  des  russischen  Spions  Hölterling  teilt 
seine  Beobachtungen  während  einer  Reise  in  Schweden  1716  mit^')  Die- 
selben betreffen  hauptsächlich  die  in  gewissen  Gegenden  Schwedens  getroffenen 
Verteidignngsanstalten  und  Rüstungen.^^)  —  Von  dem  umfassenden  Werke 


dienste  Landgraf  FriedricliB  y.  Homburg.  Berlin,  Gaertner.  4^  22  S.  —  33)  ()  ^• 
Arndt,  B.  Send.  d.  Grafen  Schlippenbaeh  zo  Karbrandenb.  a.  KorsachBen  im  J.  1654:  Z. 
für  G.  u.  Politik  No.  1.  —  34)  ( )  £.  Schmiele,  Z.  Gesdi.  d.  8ckwed.-poln.  Krie^«  r- 
1655--60.  Graf  Ch.  K.  y.  Schlippenbach.  2.  Berlin.  26  S.  —  35)  Über  dieMn  Krieg  ^ 
§20  (ygl.  auch  §§40,  54).  —  36)  F.  Nordmann,  Nya  bidrag  tül  finBka  krigahistorieo 
1656:  Finsk  Tidskr.  25,  S.  40—52.  —  37)  L.  Berg  er.  Den  ay.  goyemoren  Printzenskolda 
mord  och  opproret  pa  Bomholm  1658:  SyHistTidekr.  S.  813 — 40.  —  38)  A.  Hammar^ 
■  kjöld,  Bidrag  tili  Liylanda  bist  ander  Karl  Xlt  regering.  I.  Grefye  J.  J.  Haatfer:  ib.  S. 
231—66.  —  39)  Marquis  de  Bonac,  Memoire  snr  las  aiEurea  da  Nord  de  1700  i 
1710:  BHD.  609—26.  (Wird  fortge&etzt)  —  40)  £n  plan  tili  Karl  Xlla  ^  mot  Moikm: 
SyHifltTidakr.  S.  275/9.  ~  41)  ib.  S.  279—82.  —  42)  Karl  XU  om  skrayfisen  och  import- 
förbud:  ib.  8.  171/2.  —  43)  Henrik  Holterlings  ObsenratioBer  i  Syerige:  ib.  S.  289— Bll 


§58.    Schweden.    He  lau  der.  111,209 

'Die  Reichstagsprotokolle  der  schwedischen  Bitterschaft'  ist  ein  nenes  Heft 
erscbienen.^^)  £s  enthftlt  die  Protokolle  für  einige  Monate  (Okt — Febr.)  des 
wichtigen  Reichstages  17B8/9  nebst  einer  Beilage.  Auf  diesem  Reichstage 
bekam  die  sog.  Hntpartei  die  Ztlgel  in  die  Hände.  Der  Hauptzweck  der 
Politik  dieser  Partei  war  Krieg  gegen  Rnfsland.  —  Geffroy  hat  einige 
Briefe  des  bekannten  Grafen  Axel  Fersen  jon.  an  eine  englische  Dame  ab- 
gedruckt and  als  Einleitung  einige  biographische  Data  über  Fersen  mit- 
geteilt«) 

Eine  wertvolle,  von  umfassenden  Forschungen  zeugende  Abhandlung 
sind  die  ^Beiträge  zur  Kenntnis  vom  Zustande  Schwedens  während  der  Re- 
gierung Karls  XII.*  von  Axelson.^^)  Er  schildert  den  Zustand  der  Land- 
wirtschaft und  die  verderbliche  Einwirkung,  die  der  lange,  die  Kräfte  des 
Reiches  verzehrende  Krieg  auf  diesen  Erwerbszweig  hatte.  Namentlich  ver- 
armten die  Bauern  durch  Einquartierung  und  Transport  von  Ejiegsvolk.  Als 
Beispiel  kann  angeführt  werden,  dafs  die  Zahl  der  wüsten  Höfe  in  Schonen, 
welche  1700  nur  22  beträgt,  sich  13  Jahre  nachher  auf  1353  vermehrt  hat. 
Za  den  Kriegsleiden  kamen  auch  die  Verheerungen  der  Pest.  Dem  Zustande 
der  Finanzen  und  den  Anstalten,  die  zur  Erlangung  neuer  Geldmittel  für  den 
Krieg  gemacht  wurden,  widmet  A.  eine  ausführliche  Untersuchung.  Man 
sieht,  wie  der  Staatshaushalt  immer  trostloser  und  für  das  Volk  drückender 
wird.  Auch  auf  Handel,  Gewerbe  und  Bergbau  übte  der  Krieg  eine  nach- 
teilige Wirkung  aus;  dies  wird  mit  sprechenden  Ziffern  dargethan.  Unter 
diesen  Verhältnissen  wurden  die  Steuern  auch  dem  standhaften,  aufopfernden, 
vaterlandsliebenden  Bauernstand,  der  den  Kern  der  Unterthanen  Karls  XU. 
ausmachte,  aUzu  drückend.  Und  die  Volksmenge,  durch  die  Rekrutierungen 
ond  die  Verheerungen  der  Pest  unaufhörlich  decimiert,  nahm  in  bedenklicher 
Weise  ab.  —  Eine  für  das  grolse  Publikum  berechnete  populäre  Darstellung 
des  merkwürdigen  Lebens  Karls  XII.  hat  ein  bekannter  Militärschriftsteller 
verfafet*»)  —  Ein  Werk,  das  in  mehrfacher  Hinsicht  die  sog.  Freiheitszeit 
in  ein  neues  Licht  stellt,  ist  das  von  Danielson.^^)  Es  schildert  die  während 
dieser  Zeit  von  Rudsland  gemachten  Versuche,  mit  Hülfe  der  ^Mützen',  so 
vie  aach  der  beiden  Staaten  Dänemark  und  England  die  Leitung  der  schwe- 
dischen Staatsregierung  in  die  Hände  zu  bekommen.  Das  unverschämte 
Auftreten  des  russischen  Gesandten  von  Korff  in  Stockholm  ist  schon  früher 
von  der  Geschichtsforschung  hervorgehoben  worden.  Dagegen  giebt  D.  aus 
russischen  Quellen  manche  neue  Nachrichten  über  die  Beziehungen  Korffs 
und  seines  Nachfolgers  Panin  zu  den  Führern  der  'Mützen'  so  wie  auch  über 
gemeinschaftliche  Intriguen  und  Pläne  gegen  die  Regierung  der  'Hüte*.  Es 
zeigt  sich,  dafe  es  eben  diese  Parteiführer  waren,  die  auf  jede  Weise  die 
russische  Regierung  zu  einem  drohenden  Auftreten  zu  reizen  suchten.  Man 
batte  es  auf  die  Absetzung  des  Thronfolgers  Adolf  Friedrich  abgesehen; 
«ües  sollte  durch  russische  Intervention,  nötigenfalls  durch  Waffengewalt  be- 
^kt  werden.     D.  hält  die  Führer  der  Mützenpartei  der  Milde,  mit  der  sie 


-44)  (JB.  10.)  Wolff,  Gluemeyen Bericht  1712/3.  —  45)  G.  Silf  t  erstolpe,  Syerigei 
Hiddenkapa  och  Adels  Büudags-ProtokoU  Iran  och  med  är  1719.  Tionde  delen  1738/9.  U. 
Btockhohn,  Nontedt.  582+23  S.  Kr.  6,76.  —  46)  A.  Geffroy,  Lettre»  da  comte  Axel 
Fenen:  BHD.  S.  90/9.  —  47)  6.  £.  Axelson,  Bidrag  tili  kännedomen  om  Syerigea  till- 
ttänd  pa  Karl  XH«  tid.  Viaby.  XII+SSOj  S.  —  48)  ö.  Björlin,  Carl  XIL  Lasning 
^  QBg  och  gamma].  Stockholm,  Loostrdm.  407  S.  Kr.  4,50.  —  49)  J.  B.  Daniela on, 
D.  noidiache  Fiage  in  d.  Jahren  1746 — 51.     Helsingfora,  Edlond.     455-f  215  S.    Kr.  10,00. 

JahraaboTioMe  dar  Gaaohiohtawiaaenachaft.    1888.    III.  14 


in,210  §52.    Sohwedeii.    HeUnder. 

vielfach  beurteilt  worden  sind,  nicht  fOr  würdig.  Die  Streitfrage  zwischen 
Schweden  nnd  BuDsland  galt  nach  der  Ansicht  dieses  finnländischen  Historikers 
im  Grunde  Finnland.  Diese  ein  wenig  einseitige  Anffassnng  hat  er  jedoch 
nicht  Überall  zu  beweisen  vermocht,  obgleich  er  im  Anlang  seines  Bachs  den 
Konflikten  der  Jahre  1740/3  zwischen  Schweden  und  RnUsland  eine  Spezialonter- 
snchnng  mit  besonderer  Rflcksicht  anf  die  finnländischen  Yerhftltnisse  gewidmet 
hat.  »~  Schjbergson  hat  eine  Biographie  des  schwedisch-finnischen  Patrioten^ 
L.  J.  Ehrenmalm,  der  an  der  materiellen  Förderang  Finnlands  anabläCsig 
arbeitete,  geschrieben.^®)  —  Arnheim  hat  die  Memoiren  der  schwedischen 
Königin  Laise  Ulrike,  der  Schwester  Friedrichs  des  Groben,  kritisch  b^ 
handelt,^  ^)  wobei  er  schwedische  Gteschichtswerke  fleüsig  benatzt  hat  Diese 
Memoiren,  die  ttbrigens  schon  vorher  in  Schweden  heraasg^ieben  waren, 
tragen  allzasehr  das  Geprftge  der  individaellen  Persönlichkeit  der  Königin, 
am  einen  besonders  groOsen  historischen  Wert  haben  za  können.  —  Die 
Kriegsbewegangen  in  Bohnslän  1788,  die  ohne  bedeatende  Folgen  blieben, 
weil  Dänemark  binnen  kurzem  sich  neutral  zu  erklären  genötigt  wurde,  hat 
Björlin  geschildert 6')  —  Geffroy  hat  die  Unterhandlungen  des  Gesandten 
Stedingk  in  Petersborg  1791  wegen  des  Friedensschiasses  in  Yärälä  kon 
dargestellt.^*) 

Das  Yerhältnis  der  Begierung  während  der  Mindeijährigkeit  Gastavs  IV. 
Adolf  zu  der  französischen  Bevolation  ist  von  Boöthius  in  zwei  Anfsätzen 
behandelt  worden.^^)  Das  feindliche  Verhältnis,  in  welchem  Schweden  gegen 
das  Ende  der  Begierung  Gustavs  m.  zu  der  französischen  Bevolation  ge- 
standen, wurde  kurz  nach  dem  Tode  dieses  Königs  geändert.  Ein  fran- 
zösischer Gesandter,  Yeminac,  kam  schon  im  J.  1792  nach  Stockholm,  and 
es  gelang  ihm  bald,  eine  fUr  Frankreich  günstige  Stimmung  bei  dem  ersten 
Manne  der  Begierung,  dem  Herzog  Karl,  zu  erwecken.  Er  wurde  hierbei 
durch  den  Freiherm  StaSl  von  Holstein,  welcher  kurz  vorher  schwedischer 
Gesandter  in  Paris  gewesen  war,  wirksam  unterstützt  Die  französisch- 
schwedische Allianz  blieb  allerdings  einstweilen  Projekt.  Als  Bobeepierre  die 
Herrschaft  über  den  Wohlfahrtsansschufs  erlangte,  weigerte  sich  dieser  den  Ver- 
trag anzunehmen ;  er  memte,  dafs  es  den  Prinzipien  der  Bepublik  zuwider  wSre, 
dergleichen  Allianzen  abznschliefsen.  Erst  nach  Bobespierres  Sturz  trat  die 
Frage  eines  französisch-schwedischen  Bündnisses  in  ein  günstigeres  Stadion. 

Die  innere  Begierung  Schwedens  während  derselben  Zeit  (1792/6)  bat 
Brifsman  behandelt^'^)  Nachdem  der  Vf.  zuerst  das  Verfahren  der  neuen 
Begierung  gegen  die  Mörder  Gustavs  JH.  erörtert  hat,  beschreibt  er  den  Gang 
und  die  Ordnung  der  Verwaltung  während  der  folgenden  Jahre  und  nennt 
die  Personen,  die  an  den  Angelegenheiten  am  meisten  beteiligt  waren.  An- 
fangs war  der  Herzog- Vormund  nur  von  sog.  ^Gustavianen'  umgeben;  als 
aber  binnen  kurzem  G.  A.  Benterholm  der  allmächtige  Günstling  ward, 
wurden  sowohl  die  Begiemngsgmndsätze  als  die  Freunde  des  Königs  Gustav  111. 


|[Littenr.  Gentralbl.  1888,  S.  1669—70;  Fiiiak  Tidakr.  1888,  Band  25,  S.  815/9.]|  —  50) 
Skrifter  ntgifiia  af  St.  LiteraturaaUBkapet  i  Finland  IX,  Fdrlumdlingar  och  Uppntaer  3.  Hri- 
singfon.  1887/8.  XL-fSlS  S.  —  &1)  F.  Arnheim,  D.  Memoixtm  d.  KSaigin  r.  Seh«»- 
den  Ulrike  Laue.  Halle,  Niemeyer.  142  S.  IL  3,60.  —  52)  6.  BjSrlia.  Krigvörel- 
sema  i  Bohaalün  1788:  Bidrag  tiU  kann,  om  GSteborga  och  Bohaslins  fonim.  oeh  hiat  i. 
8,  8.  209—95.  —  &3)  A.  Geffroy,  Une  n^gociation  Ji  la  oonr  de  Catherine  H:  BHD.  S. 
844—66.  —  54)  S.  J.  BoSthias,  Gustaf  lY  Adol£i  fönnjndareregering  oeh  den  fnatki 
revolutionen:  SyHittTidskr.  8.  95—130  a.  177—230.  —  55)  A.  Briiiman,  HverigM  im« 


{52.    Schweden.    Heiander.  111,211 

inr  Seite  geschoben.  B.  erörtert  hierauf  die  unter  Reuterholms  Leitung  vor- 
genommenen  Regierungshandlungen,  die  in  mehreren  Fällen  sowohl  Klugheit 
als  Sorge  Ar  das  Beste  des  Reiches  bezeugten,  in  andern  aber  von  niedriger 
Denkungsart  diktiert  waren.  Eine  ausführliche  Schilderung  liefert  der  Yf. 
?on  dem  merkwürdigen  Prozesse,  der  gegen  0.  M.  Armfeit  und  einige  andere 
Personen  wegen  hochverräterischer  Umtriebe  geftihrt  wurde. 

Schybergsons  yerdienstvolles  Handbuch  ^Die  Geschichte  Finnlands' 
ist  von  Gustav  I.  bis  zu  den  Zeiten  des  Ai^ala-Bflndnisses  während  der 
Regierung  Gustavs  IH  fortgeschritten.  ^^'^^  Es  gilt  von  dieser  Fortsetzung 
wie  von  dem  Anfang,  dafs  der  Yf.  mit  gröfster  Unparteilichkeit  an  seine 
Arbeit  gegangen  ist.  In  dem  reichhaltigen  Werke  ist  kein  Teil  der  Ent- 
Wickelung  vergessen;  die  äufseren  Ereignisse  erhalten  ihr  gebührendes  Relief 
darch  die  Aufmerksamkeit,  die  der  politischen  Geschichte  des  Hauptlandes, 
Schwedens,  gewidmet  wird.  Und  über  den  geistigen  so  wie  den  materiellen 
Entwickelungsgang  Finnlands  erhält  der  Leser  eine  gute  Obersicht.^^'^*) 

19»  J^aih/thundert.  Nach  hauptsächlich  in  Stockholm  und  Kopenhagen 
befindlichen  Aktenstücken  hat  Larsson  Schwedens  Teilnahme  an  der  be- 
waffneten Neutralität  1800/1  behandelt.«*)  Nachdem  der  Yf.  die  Hauptzüge 
der  Entwickelung  des  internationalen  Seerechts^^^*)  so  wie  das  gegenseitige 
Verhältnis  Schwedens,  Dänemarks  und  Rufslands  während  der  nächsten  Zeit 
nach  dem  Tode  Gustavs  UI.  kurz  entwickelt  hat,  geht  er  zu  seinem  eigent- 
lichen Thema  über.  Es  war  das  tyrannische  Yerfahren  Englands  gegen 
den  Handel  der  neutralen  Mächte,  welches  die  nordischen  Staaten  veranlafste, 
einen  Zasammenscfalnfs  zum  Schutze  dieses  Handels  zu  versuchen.  Dafs  der 
Streit  um  Malta  in  den  Kreis  der  Neutralitätsverhandlungen  einbezogen  wurde, 
war  für  den  Bestand  des  Bündnisses  ungünstig.  Sein  defensiver  Charakter 
wurde  dadurch  in  einen  offensiven  verwandelt.  Die  Yerbündeten  zeigten  nicht 
die  Einigkeit  und  Kraft,  die  von  Nöten  war,  um  der  rücksichtslosen  Festig- 
keit Englands  zu  begegnen.  Unter  solchen  Yerhältnissen  gelang  es  dieser 
Machte  das  Bündnis  zu  sprengen.  Den  Todesstofs  bekam  es  durch  Pauls 
Ermordung  und  Rulslands  Abfall.  —  Tigersted t  hat  diesmal  den  Anteil 
Sprengtportens  an  den  Ereignissen  der  Jahre  1808/9,  sein  Eingreifen  bei 
Finnlands  Yereinigung  mit  Rufsland  erörtert.  <^^)  Mehrere  Denkschriften  von 
Sprengtportens  Hand,  welche  die  Förderung  dieser  Yereinigung  und  die 
Ordnung  der  neuen  Yerhältnisse  des  Landes  beabsichtigen,  werden  angeführt. 
Mit  allem  Eifer  suchte  S.  die  russische  Regierung  zu  überreden,  dafs  sie 
gleich  am  Anfang  des  Krieges  die  Repräsentanten  des  finnländiscfaen  Yolkes 
zu  einem  Reichstage  berufen  müfste.  Infolge  der  Stimmung  in  Finnland 
wurde  dieser  Plan  eine  Zeit  lang  aufgegeben.  S.  fuhr  indessen  fort,  darauf 
zu  dringen.  So  thut  er  auch  in  dem  weitläufigen  Memorial,  das  er  Ende 
1808  dem  Kaiser  einreichte;  gleichzeitig  arbeitete  er  ein  Projekt  zu  der 
Organisation  der  Regierung  Finnlands  aus,  welches  den  Beifall  des  Kaisers 
fand.  Als  S.  am  I.Dez.  1808  von  ihm  zum  Generalstatthalter  Finnlands  er- 
nannt wurde,  hatte  er  endlich  das  Ziel  erreicht,  das  ihm  lange  vorgeschwebt 


■tjrelM  onder  GuUf  lY  AdoUk  fSrmyndneregeriiig.  Lnnd.  178  S.  Kr.  1,75.  —  56.7) 
M.  G.  Sebybergson,  Finlsndj  Hut  8.  8.  Haftet  Helaingfon.  838  a.  256  S.  f.  5,00 
a.  4,00.  —  58)  X  H.  Hildebrtnd,  Emanael  Syedenborg.  Tal  den  89.  Jan.  1888: 
Kj  sTflBik  tidikr.  S.  102—10.  —  59)  X  J-  S»  ^^^  '^^^y  ®tt  handn&nminne.  Stockholm. 
44  8.  —  M)  H.  Larsson,  Syeriges  deltagande  i  den  Tipnade  neatraliteten  1800/1.  Land. 
140  8.    Kr.  1,50.  —  60«)  Vgl.  hierüber  JB.  10,  m,  8Ö2»"*-«  —  61)  K.  K.  Tigeratedt, 

14» 


111,212  i^^'     Schwedeo.     fleUnder. 

hatte.  —  In  einem  Bache  über  den  'Marschall  Bernadotte'  hat  Blomberg 
die  Jugend  des  Königs  Karl  XIV.  Johann,  seine  Wirksamkeit  als  französischer 
Krieger  und  die  Zeitverhältnisse,  anter  welchen  er  als  solcher  lebte,  geschildert^') 
Das  eine  grofse  Litteraturkenntnis  bezeagende  Werk  geht  nicht  über  dss 
Jahr  1810  hinaus,  in  welchem  der  französische  Marschall  zam  schwedischen 
Kronprinzen  ernannt  wurde.  —  Über  die  Königin  Desiderie,  seine  Gemahlin, 
hat  Hochschild  eine  Monographie  verfafst^'j  —  Den  Bericht  des  rassischen 
Gesandten  Tjemitjew  über  sein  Zusammentreffen  in  Stockholm  1810  mit  dem 
neuerwählten  schwedischen  Kronprinzen  Karl  Johann  teilt  Ahn  feit  mit^^) 
—  Seine  Biographie  über  den  Grafen  H.  Wedel-Jarlsberg,  den  norwegischen 
Staatsmann  and  kräftigen  Vorkämpfer  für  Herstellung  der  schwedisch-nor- 
wegischen Union,  hat  Nielsen  bis  1814  fortgesetzt.^^)  In  der  zaletzt  er- 
schienenen Lieferung  wird  die  Stellung  Wedels  zu  den  Unionsplänen  1811 
und  1812,  sowie  auch  das  Verhältnis  der  schwedischen  B^erung  und  Karl 
Johanns  zu  diesen  Plänen  behandelt  Wedel  war  zu  dieser  Zeit  von  einem 
gewissen  Mifstrauen  gegen  Karl  Johann  beherrscht,  and  dies  bewirkte,  daüs 
er  eine  ziemlich  reservierte  Haltung  einnahm.  Das  Mifstrauen  schwand  ali- 
mählich, je  mehr  er  nach  Ausbruch  des  Krieges  gegen  England  einsah,  wie 
blofsgesteÜt  die  Lage  Norwegens  bei  den  damaligen  Verhältnissen  war. 
Während  des  Jahres  1813  liefs  er  sich  also  auf  Unterhandlangen  mit  dem 
Bevollmächtigten  Karl  Johanns  ein.^^) 

Ethnographie.  Nordmann  hat  ein  interessantes  Bach  über  die 
Finnländer  in  Mittel-Schweden  geschrieben. ^7)  Die  Niederlassang  der  Finn- 
läiider  in  den  Waldgegenden  Mittel-Schwedens  begann  1581;  sie  wurde 
während  der  Regierung  Karls  IX.  fortgesetzt  und  von  ihm  sehr  befördert 
Bald  aber  wandte  sich  der  Unwille  der  schwedischen  Bauernbevölkerung  gegen 
das  Eindringen  der  neuen  Einwanderer;  dieser  Unwille,  sowie  die  Sorge  der 
Regierung  für  Erhaltung  der  Wälder  bewirkten,  dafs  von  1637  an  eine  Zeit 
der  Verfolgung  für  die  Finnländer  anfi  ng .  Es  trafen  sie  während  der  folgenden  Zeit 
mehrere  harte,  ja  grausame  Verordnungen,  und  ihre  ganze  Existenz  schien  ge- 
fährdet. Erst  in  den  späteren  Zeiten  sind  die  betreffenden  Gesetze  gemildert 
worden.  Namentlich  in  Wärmland  wohnen  noch  viele  dieses  Volksstammes,  und  in 
diesem  Jh.  sind  Mafsregeln  zur  Verbesserung  ihrer  Lage  getroffen  worden.  ^^^') 

Schule.  Die  Entwickelung  des  schwedischen  Volksunterrichts  von  der 
Reformation  bis  1842  (das  für  die  moderne  schwedische  Volksschule  Epoche 
machende  Jahr)  ist  der  Titel  eines  Werkes  von  Torpson.'^^)  Es  ist  dem 
Vf.  wohl  nicht  gelungen,  die  riesenhaften  Materialsammlungen,  die  ihm  zQ 
Gebote  standen,  erschöpfend  und  allseitig  durchzuforschen,  and  seine  Ans- 
sagen    sind    nicht  immer  richtig;    aber  das  Buch  ist  doch  interessant  wegen 


Gdran  Magnat  Sprengtporten.  XIX:  Finek  Tidtkrift  24,  S.  168—81  a.  241—57.  —  62)  ^ 
Blomberg,  Mankalk  Bernadotte  (1768—1810).  Stockholm,  Bonnier.  452  S.  Kr.  5,0c>- 
|[Sy.  Hiat.  TidBkr.  1889,  S.  1/9.]|  —  03)  Hochachild,  Detir^  reine  de  SaMe  et  de 
Norr&ge.  Paris,  Flon.  IV4-78  S.  Kr.  8,75.  —  64)  A.  Ahnfeit,  La  diplomatie  mne  i 
Stockholm  en  d^cembre  1810  :  RH.  Mai-Join.  —  65)  T.  NieUen,  Grey  Herman  Wedel-JirUbeiig 
og  hant  samtid  1779—1840.  4de  hefte.  Kristiania,  Cammermeyer.  144  S.  Kr.  3,50.  — 
66)  M.  Q.  SchybergBon,  Goataf  Maaritz  Armfeit  ander  hana  aiata  le&adnkede:  Fiaik 
Tidakr,  24,  S.  417—86.  lit  e.  Anzeige  y.  Tegn6r,  Teü  8  (JB.  10).  —  67)  P.  Xord- 
mann,  Finname  i  Mellerata  Sverige.  Helaingfors.  XLVIIl4-8-|-195  S.  ,[St.  Hiat Tidskr. 
1889,  S.  9-  12.]|  —  68)  X  B*  Hertaberg,  KalturbUder  nr  Finlanda  historia.  IL  Hezprooetfer 
pä  1600  talet  Helaingfors,  Edlnnd.  114  S.  f.  2,25.  —  69)  X  K.  G.  Leinberg,  fii- 
drag  tiU  kännedomen  af  vlrt  land.^  lY.  Jyyaakylä.  180  S.  f.  2,80.  —  70)  N.  Torpion, 
St.  folkanderyianingena   utreckl.   fran  reformationen  tili  1842.     Stockholm,  Nontedt    Xll-f 


§52.     Schweden.     Heiander.  111,213 

des  wichtigen,  bisher  allznwenig  beachteten  Zweiges  der  Ealtargeschichte, 
den  es  behandelt. 

Gfenetüogle.  In  der  Zeitschrift  der  schwedischen  Antographengesell- 
schaft  finden  sich  wie  gewöhnlich  einige  hierhergehörende  Notizen.  "^1)^  So 
werden  genealogische  Tabellen  über  die  Dynastie  der  Tolknngar'  mitgeteilt, 
daneben  Nachrichten  von  König  Gostavs  I.  Grofseltern  mütterlicher  Seite, 
Aber  die  Heirat  des  Herzogs  Bengt  Algotson,  über  die  Familienverhältnisse 
der  Königin  Desiderie  u.  s.  w.  —  Über  die  Nachkommen  Erichs  des  Heiligen 
hat  Kjellberg^*)  einen  mit  Tabellen  versehenen  Aufsatz  geschrieben. ''') 

Loktiles.  Die  Altertnmsgesellschaft  der  Provinz  Westergötland  hat 
zwei  Hefte  ihrer  Zeitschrift  herausgegeben,  die  manches,  was  für  die  Geschichte 
dieser  Provinz  von  grofsem  Interesse  ist,  enthalten.''*)  So  teilt  ödberg'**) 
ein  Verzeichnis  von  Gerichtsschreiben  mit,  die  während  des  Mittelalters  auf 
den  Sitzungen  der  Landgerichte  in  Westergötland  ausgefertigt  worden  sind. 
Femer  sind  Abbildungen  und  Erklärung  von  einer  Menge  Antiquitäten  und 
Grabmälem  und  verschiedene  Akten  über  den  Dom  zu  Skara  veröffentlicht 
worden.  Zuletzt  werden  Abbildungen  von  mehr  als  30  Runeninschriften  ge- 
geben. —  'Helsingfors  vor  300  Jahren  und  in  unseren  Tagen'  ist  der  TiteF*) 
eines  von  Hertzberg  begonnenen  Werkes.''®-'®) 

SiMiographie.  In  den  ^Mitteilungen  aus  dem  schwedischen  Reichs- 
archive' findet  sich  u.  a.  auch  ein  Verzeichnis  des  im  Reichsarchive  befind- 
lichen Briefwechsels  des  Reichskanzlers  Graf  M.  G.  de  la  Gardie.'^)  Die 
königliche  Bibliothek  zu  Stockholm  hat  den  10.  Band  ihrer  Akten  versandt.®^) 
Sond6n  liefert  einige  Notizen  über  die  Archive  der  Ostseeprovinzen®*) 
ond  zeigt  kurz,  welche  Bedeutung  sie  wegen  ihrer  Urkkschätze  für  die  Ge- 
schichte Schwedens  haben.®'-*®) 


312  S.  Kr.  2,75.  ;[S?.  Hitt.  TidBkr.  1888,  S.  21— 31.]|  —  71)  Syentka  autografsällskapets 
tidskriit  No.  11  och  Ko.  12.  —  72)  G.  M.  Kjellberg,  Erik  den  heliges  ättlingar:  Sy.Hist. 
Tidskr.  S.  367 — 75.  —  73)  X  £•  A.  AnderiBon-Meierhelm ,  Flydda  Bagar.  An- 
teckningar  ora  en  bergRinanMlagt  etc.  Nora,  Klemining.  164  S.  Kr.  4,00.  —  74)  K. 
Törin,  Yeatergotlandi  Fomminnesförenings  Tidskrift.  Fjorde  och  Femte  häftena.  Stock- 
holm, Noratedt.  IV-f-112+46  S.  Kr.  8,00.  |[8y.  flist  Tidskr.  1889,  8.  23/ö.]|  —  74*) 
Ödberg,  ib.  —  7&)  B.  Hertzberg,  Helsingfors  för  trehandra  ar  ledan  och  i  yara 
dagar.  1.  Haftet.  Helsiogfon,  Holm.  64  S.  f.  2,25.  —  76)  X  J-  0.  I.  Bancken, 
Stfltamala.  Yasa.  35  8.  —  77)  X  A.  J.  Malmgren,  Aktatycken  tili  applysning  af  .  .  .  . 
Kemi  och  Ijo  kronofiaken.  Helsingfors.  X[II-|-95  8.  —  78)  X  G.  A.  Klingspor,  (Jplands 
PonmiDnesforeniogt  Tidskrift.  XIV.  —  79)  C.  T.  Odhner,  Meddelanden  fran  Syenska 
Bikurkiyet  XII.  Stockholm,  108  8.  Kr.  1,00.  —  80)  Kongl.  Biblioteketo  handlingar  10. 
Stockholm,  Koratedt.  10-|-VI-f-284  S.  Kr.  1,10.  —  81)  P.  Sonden,  Nagra  Anteckningar 
fran  ö«terBJ6proyin«ema«arkiy:  Sy.flist.TidÄkr.  S.  357  —  67.  —  82)  X  L.  G.  T.  Tidander, 
^är  topografiska  literatur.  Qofle.  87  8.  Kr.  1,00.  —  83)  X  i^-?  Anteckningar  om  Syenska 
Kmyerk.  Gcfle.  22  S.  Kr.  0,36.  —  84)  X  ^'  E-  8yedeliuB,^0m  bist,  yetenskap och 
kist  ■todier:  Sy.HistTidikr.  8.  29—78.  —  85)  X  5^-  V.  V.  Key -Aber  g,  Om  Konunga- 
Oi'h  TronfBljareyal  ar  ayenak  hiatoriak  och  atatarättalig  aynpankt.  Upaala,  Vikaell.  129  8. 
*—  86)  X  L-  Looatröm,  Den  ay.  Konatakademien  'undor  forsta  arhundradet  af  hennes 
titlraro.     Andra  Haftet     Stockholm,  Löoatrom.     102  8.     Kr.  2,50. 


in,2l4  §64.    Polen.     Pawiniki. 


§54. 

Polen  bis  1795. 

A.  Pawiiiski. 

Für  den  Aufschwung  der  polnischen  Geschichtsforschung,  welchen  unser 
letztes  umfassendes  Referat  konstatieren  konnte,  liefert  auch  das  Bericht^ahr 
beachtenswerte  Beispiele.  Die  modern  geschulten  Kräfte  mehren  sich  toh 
Jahr  zu  Jahr,  und  mit  der  zunehmenden  Zahl  steigt  die  Höhe  der  Anforde- 
rungen, die  man  an  die  Gründlichkeit  des  Einzelnen  stellt,  nicht  minder  aber 
auch  die  Vielseitigkeit  des  Forschungsbetriebes  im  ganzen,  welche  neue  bis- 
her unbeachtete  Seiten  der  politischen  und  sozialen  Entwickelung  zu  be- 
leuchten unternimmt.  Soweit  es  möglich  ist,  nach  den  Ergebnissen  der  letzten 
Jahre  die  heutige  wissenschaftliche  Bewegung  zu  charakterisieren,  dürfte  man 
als  ihr  Hauptmerkmal  die  kritische  Richtung  erkennen.  Für  ruhige,  breit 
angelegte,   erzählende  Geschichtschreibung   ist  weit  weniger  Sinn  vorhanden. 

QliellenptiAlikatianen.  Liskes^)  rüstig  fortschreitendes  unter- 
nehmen bietet  in  seinem  3.  Bande  (dem  13.  der  ganzen  Kollektion)  eine 
reiche  Sammlung  von  Notizen,  Auszügen  und  Protokollen  aus  den  Gericbts- 
büchem  der  Kreise  Przemysl  und  Przeworsko  (gegenwärtig  Ostgalizien).  Die 
Zahl  der  veröffentlichten  Auszüge  beläuft  sich  auf  7395  Nummern  und  füllt 
einen  statüichen  Band  von  90  Druckbogen  aus.  Die  ältesten  Landgerichts- 
bücher von  Przemysl  beginnen  mit  dem  Jahre  1436,  mit  dem  folgenden  die 
von  Przeworsko.  Dann  folgen  Bruchstücke  von  einzelnen  Grodbflchem  (libri 
castrenses)  und  zuletzt  Fragmenta  inscriptionum  colloquiorum  generalium  ans 
den  Jahren  1437,  1438,  1443,  1445,  1446,  1447,  1448.  Die  colloqoia 
generalia  bildeten  eine  Art  von  höherer  Instanz  für  die  Land-  und  Grod- 
gerichte.  Von  den  Gerichtsbüchern  dieser  Art  sind  in  dem  Lemberger  Staats- 
archive sehr  geringe  Bruchstücke  gefunden  worden.  Um  so  interessanter  sind 
die  jetzt  von  L.  publizierten  Hefte.  Bei  der  Yeröffentlicbung  dieses  in  höchst 
verworrenem  Zustande  gefundenen  Materials  wurden  mit  geringen  Ausnahmen 
(siehe  die  Berichtigung  des  Herausgebers  pag.  730)  alle  Schwierigkeiten 
glücklich  überwunden.  Die  chronologische  Folge  der  Notizen  und  Aaszflge 
ist  überall  streng  innegehalten  worden.  Überhaupt  zeichnet  sich  dieser  Band 
durch  dieselben  Eigenschaften  aus,  die  schon  als  Merkmale  der  vorigen  Bäade 
hervorgehoben  worden  sind:  korrekte  Wiedergabe  des  Textes,  gute  Anord- 
nung des  Stoffes  und  fleifsig  zusammengestellte  Namen-  und  Wortregister. 
Das  brauchbare  und  für  den  Rechtshistoriker  unentbehrliche  Sachverzeichnis 
stammt  aus  der  Feder  des  kompetenten  Fachmannes  Dr.  0.  Balzer,  Prof.  der 
Bechtsgeschichte  an  der  Lemberger  Universität.    In  der  Vorrede  des  Herans- 


1)  X.  Liske,    Akta    grodzkie    i  ziemskie  etc.  Tom  XIII.  Najdawniejue  Mpiild  eadoY      j 
pnemyskich  i  przewonkiego.    Lemberg.     A^.     XYI-fTSO   S.     ([KwartJdst  1S89,  lU*  511]       f 


§54.    Polen.    Pawin»ki.  111^15 

gebers  (1 — 14)  wird  mit  Hervorhebang  einzelner  Thatsachen  auf  die  Wichtig- 
keit des  veröffentlichten  Materials  hingewiesen.  Der  nächste  Band  soll,  mit 
Protokollen  ans  den  Lemberger  Gerichtsbttchem,  die  Publikation  der  ältesten 
Gerichtsprotokolle  einer  Wojewodschaft  znm  Abschlofs  bringen.  Findet  sich 
bald  ein  tflchtiger,  joristischer  Forscher  (and  an  solchen  scheint  es  in  Lem- 
beig  nicht  zn  fehlen),  so  werden  wir  in  kurzer  Zeit  eine  lehrreiche  Unter- 
BDchong  über  die  Verbreitung  der  polnischen  Gerichtsverfassung  in  rassischen 
Distrikten  im  15.  Jh.  bekommen  können.  —  Zu  Studien  über  innere 
politische  und  soziale  Zustände  Polens  anzuregen,  ist  auch  die  Aufgabe  der 
Tom  Ref.  in  Angriff  genommenen  Publikation.  Es  ist  auf  ein  breit  angelegtes 
Weric  und  eine  vielbändige,  aber  systematische  Sammlung  von  historischen 
Quellen  und  Aktenstücken  zur  Geschichte  eines  Landes  oder  einer  Wojewod- 
schaft abgesehen,  um  aufgrund  derselben  einmal  zu  einer  vollständigen,  quellen- 
m&fsig  bearbeiteten  Geschichte  eines  Landes,  resp.  einer  Provinz  zu  gelangen. 
Ref.  hat  sich  in  der  Wahl  der  verschiedenen  Landschaften,  aus  denen  die 
ehemalige  Bepublik  bestand,  für  die  Wojewodschaft  Kigavien,  die  in  zwei 
Teile:  Brzeäö  und  Inowraclaw  —  zerfiel,  entschieden.  Kvgavien  gehört  zu 
den  ältesten  Stammländem  Polens.  Die  Sage  verlegt  in  die  Gegend  des 
Goplo-Sees  und  der  Stadt  Gnesen,  die  in  Kigavien  liegen,  die  ersten  Anfänge 
der  staatlichen  Bildung  Polens.  Ref.  hat  sich  die  Aufgabe  gestellt,  sämt- 
liche Quellen  zur  Geschichte  dieses  Landes  zu  sammeln,  zu  veröffentlichen 
und  methodisch  zu  bearbeiten.  Das  hierher  gehörende  Material  besteht  nicht 
nur  aus  ürkk.  und  chronikalischen  Notizen,  sondern  namentlich  aus  einer 
reichen  Fülle  von  geographisch-statistischen  und  ökonomischen  Angaben,  die 
schon  mit  dem  Ende  des  15.  Jh.  anheben  und  bis  in  das  laufende  Jh.  reichen. 
Zu  einer  ergiebigen  Fundgrube  werden  die  sehr  früh,  schon  am  Schlufs  des 
15.  Jh.  beginnenden  Gerichtsbücher,  welche  in  ununterbrochener  Reihe 
bis  zum  Ende  der  Republik  eine  stattliche  Sammlung  von  mehreren  hundert 
Bänden  bilden.  Die  Sammlung  soll  in  einzelne  Abteilungen  zerfallen.  Aus 
rein  praktischen  Gründen  wurde  die  spätere  Geschichtsperiode  zuerst  in  An- 
griff genommen.  Den  Reigen  eröffnet  eine  in  vier  Bänden  zusammengefafste 
Sammlung  von  Landtagsbeschlüssen  der  Landschaft  Eujavien,^'^)  die  ihre 
periodischen  Beratungen  meifstenteils  in  Radziejewo,  einer  kleinen  Kreisstadt, 
hielt  Der  älteste  Landtagsbeschlnis  ftUt  in  das  für  die  Geschicke  Polens 
verhängnisvolle  Jahr  des  beginnenden  Wahlkönigtums  nach  dem  Ableben  des 
letzten  Spröüslings  aas  dem  Hause  der  Jagelionen,  Sigismund  und  August 
Seit  diesem  Jahre  wird  die  schriftliche  Fixierung  der  Landtagsbeschlüsse  zur 
Regel.  So  liegt  eine  vollständige  Reihe  bis  zur  zweiten,  bezw.  dritten  Teilung 
Polens  (1793/5)  vor.  Regelmä£sige  Landtage  versammeln  sich  gewöhnlich 
einige  Wochen  vor  dem  alle  zwei  Jahre  stattfindenden  Reichstage.  In  dem- 
selben werden  die  Landboten  gewählt  und  ihre  schriftlichen  Instruktionen 
ausgefertigt.  Die  den  Landboten  erteilten  schriftlichen  Vollmachten  zeichnen 
sich  aus  durch  minutiöse  detaillierte  Aufzählung  der  einzelnen  Gegenstände, 
welche  zur  Beratung  auf  dem  Reichstage  gelangen  und  durch  genaue  Ver- 
haltongsmafsregeln  für  jeden  einzelnen  Fall.  Die  zweite  bei  weitem  zahl- 
reichere Gattung  der  vom  Ref.  publizierten  Aktenstücke  bilden  die  sogenannten 
Lauda  oder  Beschlüsse  der  Landtage  in  den  verschiedensten  Angelegenheiten 
der  ungemein  weiten  Selbstverwaltung.    Bei  der  starken  Dezentralisation  der 


—  9 


2.3)  A.  Pawiütki,  Dsierje  xiemi  Kajawakioj,  s.  §36^^    Bd.  1  •.  a.  N.  6.    Bd.  2/5  a. 


ni,216  {fi^    P«l«n,    Pawiniki. 

administrativen  Thfttigkeit  des  polnischen  Staates  besonders  seit  dem  Jahre 
1572  nimmt  der  Landtag  als  eines  der  wichtigsten  Oigane  in  der  ganzen 
Staatsverwaltung  eine  höchst  hervorragende  Stellung  ein.  Justiz-,  Finanz-, 
Militär-  und  rein  administrative  oder  politische  Angelegenheiten  gehören  zu 
seinem  Kompetenzbereiche.  Der  Landtag  abemimmt  sogar  w&hrend  des  Inter- 
regnums die  Ausübung  der  höheren  Strafgewalt  und  den  Schutz  des  Königs- 
friedens. In  gewöhnlichen  Zeiten  wählt  der  Landtag  alljährlich  seine  Depa- 
tierten  in  das  höchste  Gerichtstribunal,  das  in  Kriminal-  wie  Civilsachen  die 
oberste  Instanz  bildet  und  seine  Sitzungen  in  Lnblin  und  in  Piotrkow  (Pe- 
trikau)  hält.  Der  Landtag  beschliefst  sowohl  ttber  die  vom  Reichstag  ge- 
forderten Steuerquoten,  als  auch  über  die  öi-tlichen  in  die  Landsdiaftskasse 
flieCsenden  Steuergebühren.  Er  ernennt  Steuereinnehmer,  fOhrt  über  sie  Kon- 
trolle, verifiziert  ihre  Heberegister,  verwaltet  die  Landeskasse,  übernimmt 
Zahlungen  an  die  Heeresbefehlshaber  u.  s.  w.  Wenn  mit  der  Zeit  einmal 
die  Lauda  und  Institutionen  aller  Landschaften  veröffentlicht  sein  werden, 
so  wird  eine  solche  imposante  Sammlung  nicht  wenig  zur  Modifikation  des 
scharfen  deutschen  Urteils  über  sogenannte  ^polnische  Wirtschaft'  beitragen. 
Jedem  der  vier  bis  jetzt  vorliegenden  Bände:  (1572 — 1674;  1674 — 1700; 
1700—33;  1733 — 93)  ist  ein  vollständiges  Orts-  und  Namenverzeichnis  bei- 
gelegt. Besonders  die  Namenregister  sind  dadurch  sehr  umfangreich  geworden, 
dafs  manche  Aktenstücke  zuweilen  Hunderte  von  Unterschriften  des  ge- 
samten im  Landtage  versammelten  Adels  tragen.  —  Das  Urkk.buch^)  der 
Fürsten  Lubartowicz-Sanguszko  in  Slavuta  bietet  242  Urkk.  aus  der  Zeit 
von  1284 — 1506.  Wenige  darunter  stammen  von  Originalurkk.,  die 
meisten  sind  nach  späteren  Kopieen  oder  Transsumpten  wiedergegeben,  wo- 
durch jedoch  ihr  wissenschahlicber  Wert  nicht  verringert  wird,  zumal  sie 
gröfstenteils  zum  erstenmal  an  die  Öffentlichkeit  treten.  Leider  ist  ihr  in- 
nerer Zusammenhang  zuweilen  ein  sehr  loser  und  sogar  zufälliger,  da  die 
Dokumente  nicht  aus  einem,  sondern  aus  mehraren  Privat-  oder  Familien- 
archiven geschöpft  sind.  Bei  diesem  Durcheinander  wird  auch  dem  aufmerk- 
samen Forscher  manches  Aktenstück  entgehen.  Was  die  Ausstattung,  die 
Editionsmethode  anbelangt,  so  mufs  hervorgehoben  werden,  dafs  sich  in  dem 
zweiten  Bande  ein  merklicher  Fortschritt  gegen  den  ersten  bekundet,  ob- 
gleich noch  stellenweise  die  nötige  Präzision  sowohl  in  der  Wiedergabe  des 
Textes  wie  auch  in  den  einzelnen  beigefügten  Noten  zu  fehlen  scheint,  (so 
z.  B.  in  den  Nummern  225  und  226  statt  des  Jahres  1503  das  Jahr  1505 
und  infolge  dessen  falsche  Evaluation  des  Datums  u.  A.). 

Darstellungen»  Was  Gesamtdarstellungen,  oder  auch  nur  mono- 
graphische Behandlung  gröfserer  Geschichtsperioden  oder  wichtigerer 
Geschichtsereignisse  anbelangt,  so  müssen  wir  offen  gestehen,  dafs  unser  Be- 
richtsjahr in  dieser  Beziehung  nicht  zu  den  ergiebigsten  zu  gehören  scheint 
Auf  diesen  Umstand  wird  auch  schon  in  dem  Berichte  der  Krakauer  Akademie 
hingewiesen,  wo  über  diejenigen  Werke  aus  dem  Jahre  1888  referiert  wird, 
die  von  einer  historischen  Spezialkommissiou  behufs  Verteilung  eines  Privat- 
preises in  Betracht  gezogen  worden  sind.  Der  Preis  von  über  1000  österr. 
Gulden  ist  jährlich  für  das  beste  historische  Werk  in  polnischer  Sprache, 
das  ein  gröfseres  Thema  behandelt,  bestimmt.     Die  Kommision  ist,  nachdem 


a.  d.  T.  'Laoda  i  inatrakcye  »ejinikowe  siemi  Kujawakiej.'  —  4)  L.  Radaiminski,  Ardd- 
warn  ks^s^t  Lnbartowiczow  Sangoacköw  w  ^awnde  1284—1506,  toI.  1.  Lemberg.  36+ 3S0  S. 


4ö4.     Polen.     Pawinaki.  111,217 

sie  das  Facit  der  gesamten  Geschichtslitteratnr  aas  dem  Jahre  1888  gezogen 
hat,  zo  der  Oberzeugung  gelangt,  dafs  im  benannten  Zeiträume  die  Forschung 
sehr  belebt,  aber  auch  zersplittert  war  and  dafs  die  Zahl  von  gröfseren,  mehr 
zusammenhängenden  Werken  sehr  gering  aasgefallen  ist.  Eine  einzige  Mono- 
graphie, diese  allerdings  von  hervorragendem  Werte,  bot  sich  als  beachtens- 
wert dar  and  dieselbe  hat  aach  den  Preis  errangen.  Das  Werk  von  Pieko- 
sinski,^)  dem  hochverdienten  Heraasgeber  mehrerer  Urkk.sammlangen,  dem 
scharfsinnigen  Forscher  anf  dem  Gebiete  des  polnischen  MA.,  darf  zweifellos 
als  bahnbrechend  and  grandlegend  in  mancher  Beziehung  bezeichnet  werden. 
Unter  dem  Titel  ^Ober  dynastische  Abstammung  des  polnischen  Adels'  bertlhrt 
es  einen  höchst  dunklen  Gegenstand,  der  nicht  nur  heraldisch  sondern  auch 
rein  historisch  von  der  gröfsten  Wichtigkeit  ist  £s  handelt  sich  nicht  nur 
om  Erklfimng  der  verschiedenen  eigenartigen  Wappenzeichen,  sondecn  um 
Erforschung  der  Entstehungsgeschichte  desjenigen  gesellschaftlichen  Elementes, 
das  ja  während  so  langer  Zeit  in  dem  polnischen  Staatswesen  die  hervor- 
ragendste Rolle  gespielt  hat.  Der  Verfasser  hat  sich  die  Aufgabe  gestellt,  die 
nur  durch  mühselige  Vorstudien  zu  erfüllen  war,  der  noch  so  wenig  von  der 
modernen  Kritik  berührten  polnischen  Heraldik  eine  feste  wissenschaftliche 
Grundlage  zu  geben.  Das  Hauptergebnis  der  tiefgehenden  Untersuchungen 
and  fein  ausgesponnenen  Kombinationen  besteht  darin,  dafs  sich  in  den  ur- 
sprünglichen zahlreichen  polnischen  Wappen  skandinavische  Runen  nachweisen 
lassen.  Indem  der  Vf.  neuere  runologische  Arbeiten  zur  Grundlage  seiner 
Untersuchung  wählt,  nimmt  er  zwei  Typen  skandinavischer  Schriftzeichen  an: 
den  älteren  und  den  jüngeren  Futhork.  Das  ältere  System  erlischt  angeb- 
lich mit  dem  Ende  des  7.  Jh.,  das  jüngere  soll  mit  dem  Anfange  des  9.  Jh. 
allgemeinherrschend  geworden  sein.  Da  sich  in  den  polnischen  Wappen 
Elemente  beider  Gattungen  von  Runen  abspiegeln,  so  schliefst  P.  daraus,  dafs 
zu  jener  Zeit  eben  auch  die  Fahnenzeichen  bezw.  Wappen  einzelner  Familien 
entstanden  seien.  Skandinavische  Zeichen  wären  von  den  dänischen  Nor- 
mannen zu  den  Elbslaven  gebracht  und  einzelne  slavische  Stämme  wären  im 
Anfang  des  8.  Jh.  in  die  Gegenden  zwischen  Oder  und  Warthe  eingewandert 
and  hätten  dort  den  Anfang  zur  Bildung  des  polnischen  Staatswesens  ge- 
macht. Die  Häuptlinge  des  eingewanderten  Bruderstammes  wären  eben  Fürsten 
gewesen.  Ihre  Zahl  mag  nicht  sehr  grofs  gewesen  sein.  Von  15  resp.  30 
Dynasten  im  8.  Jh.  stamme  meistenteils  der  gesamte  polnische  Adel,  den  der 
Vf.  auf  circa  30  000  Familien  in  der  zweiten  Hälfte  des  16.  Jh.  angiebt 
(ohne  den  lithauischen  und  den  russischen  Adel  mitzuzählen.)  Abgesehen 
von  verschiedeneu  Nebenuntersuchungen  und  Erörterungen  wäre  als  Haupt- 
resaltat  des  Werkes  die  Hypothese  von  der  skandinavischen  Herkunft  der 
polnischen  Wappenzeicheu  und  von  der  Abstammung  fast  des  gesamten  Adels 
von  elbslavischen  Fürsten  oder  Dynasten  zu  betrachten.  Die  tief  durch- 
dachte Arbeit  von  P.  hat  auf  die  ganze  polnische  Gelehrtenwelt  gewaltigen 
Eindruck  gemacht  und  dem  Vf.  gleich  beim  Erscheinen  des  Buches  grofsen 
Beifall  eingetragen.  Er  gehört  zu  den  ausgezeichnetsten  Forschern.  Bis 
jetzt  ist,  mit  Ausnahme  des  Berichts  der  Krakauer  Akademie,  noch  keine 
Kritik  oder  Analyse  des  Werkes  erschienen.  Man  mnfs  anerkennen,  dafs 
eine  eingehendere  Auseinandersetzung  mit  dem  Vf.  grofse  spezifische  Sach- 
kenntnis voraussetzt.     Bei  diesen  Schwierigkeiten,   die  der  Gegenstand  selbst 


oebit  VI  Utogr.  Tkfel.  |[Kwart.  bist.  1889,  U,  314.]|  —  5)  J.  Piekotinski,  0  dynastycsnem 


in,218  i^^'    PolOB-    Pawiniki. 

bietet,  ist  die  Yencbwiegenheit  der  Kritik  leicht  za  begreifen.  Ref.  glaubt 
bald  imstande  zn  sein,  eine  nmstftndliche  Besprechung  der  höchst  interessanten 
Hypothese  zn  liefern.  Niemand  wird  dem  Werke  die  Anerkennung  versagen 
dürfen,  daCs  es  durch  Beleuchtung  einer  der  verworrensten  Fragen  der  pol- 
nischen Heraldik,  durch  gründliche  Erörterung  einzelner  Staats-  und  privat- 
rechtlicher  Verhältnisse  (z.  B.  über  Adoption  als  einziger  Form  von  Adels- 
emennungen)  viel  zur  richtigeren  Lösung  der  dunklen  Frage  über  die  An- 
^ge  der  polnischen  Wappen  beitragen  wird.  Aber  wenn  sich  selbst  Ele- 
mente skandinavischer  Runen  in  polnischen  Wappen  nachweisen  lielsen  (was 
jedenfalls  fraglich  ist),  so  glaubt  Ref.  dennoch,  an  dem  einheimischeiL  Ursprung 
der  gesamten  szlachta  festhalten  zu  sollen.  Dieselbe  l&ist  sich  durchaus  nicht 
auf  fürstlich-dynastische  Anfänge  zurttckführen.  Weder  statistisch,  noch  ethno- 
logisch noch  auch  historisch  wird  sich  die  geistreiche  und  feinsinnige  Hypo- 
these von  P.  bewähren  können.  —  Nicht  den  dunkeln  Fragen  dieser  ältesten 
Zeiten,  sondern  der  Periode  vollster  historischer  Beleuchtung  ist  die  Dar- 
stellung^) gewidmet,  welche  Ref.  seiner  Quellenpublikation ^)  vorangeschickt 
hat.  Gleichwohl  behandelt  dieses  Buch  (^Verfassung  und  Verwaltung  der 
polnischen  Landtage  aufgrund  des  ki^avischen  Materials')  einen  Gegenstand, 
welcher  bisher  noch  niemals  qnellenmäfsig  untersucht  worden  ist  Ref.  sacbt 
in  einem  ersten  Teile  die  Stellung  des  Landtages  zu  analysieren,  um  im 
zweiten  Teile  den  Landtag  als  Ganzes  historisch  zu  verfolgen.  Der  analytische 
Teil  behandelt  hinter  einander  1)  die  Frage,  wer  Sitz  und  Stimme  im 
Landtage  hatte,  wie  groDs  die  Zahl  des  beratenden  Adels  war,  die  Ge- 
schäftsordnung u.  a.  m.  2)  Thätigkeit  während  der  Interregna:  Entstehoog 
und  Verfassung  der  Konföderationen,  ihre  Verwaltungsthätigkeit,  Anteil 
der  Landschaft  an  der  Königswahl.  3)  Der  Landtag  als  Repräsentativkörper: 
Wahlen  zum  Reichstag,  die  Landboten,  ihre  Zahl  und  gesellschaftliche  Stel- 
lung, Diäten.  Den  Instruktionen  der  Landboten,  welche  als  eine  Art  mandats 
imp6ratifi9  uns  einen  Einblick  in  fast  alle  Beratungen  im  Reichstage  geben, 
ist  eine  besondere  Untersuchung  gewidmet;  dieselbe  betrifft  zunächst  den 
Gesamtcharakter  der  Instruktionen  und  bespricht  dann  deren  Inhalt  nach 
den  einzelnen  Gegenständen  der  äufseren  und  der  inneren  Politik,  der  Ver- 
fassnngs-  und  Verwaltungsfragen  u.  s.  w.  Auch  auf  Grundsätze  der  Adelspolitik, 
wie  z.  B.  die  strenge  Abschlieüsung  gegenüber  dem  Bürger-  und  Bauernstande, 
vrird  hier  Rücksicht  genommen.  4)  Der  Landtag  als  Verwaltungskörper,  Kom- 
petenz in  Finanzsachen  (Ausschreibung  von  Staats-  und  Landschaftssteoenu 
Charakter  der  Steuern,  Erhebung,  Kontrolle),  in  Militärsachen  (Anteil  an  der 
Verwaltung  von  Armee  und  Milizen,  Ausstattung  einzelner  Korps),  in  Gericht 
und  Polizei  u.  a.  m.  Dies  der  analytische  Teil  des  Werks.  Für  den  allge- 
meinen Teil  konnte  Ref.  anfser  dem  k^javischen  Material  seiner  eigenen 
Publikation  auch  noch  eine  reiche  Sammlung  von  Landtagsbeschlüssen  und 
Instruktionen  vieler  anderer  Landschaften  benutzen.  Aufgrund  dieses 
wechselseitigen  Materials  war  es  ihm  möglich,  die  Stadien  der  Entwickelaog 
genauer  zu  bezeichnen.  Drei  Perioden  traten  hier  deutlich  unterscbeidhsr 
hervor.  Die  erste  von  1572 — 1648  ist  die  Zeit  der  successiven  Machter- 
weiterung der  Landtage  und  der  sich  steigernden  Dezentralisation  der  Staats- 


Bzlachty  poUkiej  pochodzenia.  Krakaa.  292  8.  —  6)  A..Pawinftki,  Rsqdy  Bejmikova  w 
PoUce  Da  Üe  Btotonköw  wojew6dztw  kojawftkich.  Wanchaa.  4^.  XCV-f431  S.  [[Kvart 
hiat.  3,  441/9;  Pnewod.  naok.  i.  liter.  (Lemb.)  366—76;  Niwa  (Warsch.)  699;  Kzaj  (Petent) 
Ko.  23.  24.]|     Preiflgektönt  toh  d.  Akademie  d.   Wus.  an  KxakM  188S,  Ton  der  NatanMa- 


§54.    Polen.     Pawinski.  111,219 

gewalt.  Die  zweite  von  1648 — 1764  umspannt  die  Zeit,  in  welcher  das 
Übergewicht  der  Landtage  über  den  Reichstag,  die  Centralgewalt  vollständig 
Ifthmt.  In  der  dritten  von  1764 — 95  beginnt  ein  starker  Rückgang.  Es  ist 
dies  die  Zeit,  wo  der  Reichstag  allmählich  die  zersplitterten  Elräfte  sammelt 
und  ein  neaer  Aasban  des  verwahrlosten  Staats  beginnt.  Die  Landtage 
werden  in  ihrem  Selbstverwaltnngsrecht  merklich  geschmälert.  Während  der 
letzten  Reorganisationsperiode  erfolgt  die  Katastrophe.  Im  letzten  Schlnüs- 
kapitel  entwirft  Ref.  ein  korzgefafstes,  einheitliches  Bild  des  ganzen  Gegen- 
standes, dem  dann  allgemeine  Betrachtungen  im  Lichte  der  modernen  Yer- 
waltangslehre  über  Wesen  and  Inhalt  des  polnischen  Selbstverwaltungsprin- 
zips  folgen. 

In  rassischer  Sprache  sind  zwei  Arbeiten  allgemeineren  Inhalts  erschienen; 
die  eine  giebt  in  skizzenhaften  Umrissen  ein  Bild  der  geschichtlichen  £nt- 
wickelung  des  polnischen  Reichstags^),  die  andere  stellt  den  Tall  Polens  in 
der  historischen  Litteratur*  ^;  dar.  £s  sind  dies  keine  Qaellenstndien ,  keine 
selbständigen  Erörtemngen  aufgrand  neaen  Materials,  doch  bieten  beide 
Werke  viel  Interessantes  selbst  für  den  Fachgelehrten.  Sie  beruhen  auf  den 
Ergebnissen  der  neuesten  Forschungen  und  bekunden  eine  vielseitige  Kenntnis 
der  einschlägigen  ausländischen,  polnischen  und  russischen  historischen  Litte- 
ratar.  Der  Vf.  beherrscht  seinen  Gegenstand  vollständig,  versteht,  ihn  von 
vergleichendem  Standpunkte  zu  behandeln  und  bestrebt  sich,  objektiv  zu  sein. 

Eine  tüchtige  diplomatische  Untersuchung  über  die  älteste  Dota- 
tionsnrk.  der  Abtei  in  Tyniec  bei  Krakau  liefert  Pap6e.^)  Die  Originalurk. 
aas  dem  Anfonge  des  12.  Jh.  ist  nicht  mehr  vorhanden,  es  existiert  davon 
nur  ein  Transsumpt  aus  dem  Jahre  1275.  Dadurch  wird  die  Entscheidung 
der  Frage  über  die  Echtheit  der  Urk.  bedeutend  erschwert,  die  schon  oft 
Gegenstand  der  Untersuchung  verschiedener  polnischer  Gelehrten  und  meistens 
mit  nein  entschieden  war.  P.  restituiert  die  ursprüngliche  Urk.  von  1105, 
die  vom  päpstlichen  Legaten  Aegidius  dem  Benediktinerkloster  in  Tyniec  er- 
teilt worden  ist,  glaubt  jedoch,  dafs  spätere  Interpolationen  bei  ihrer  Be- 
stätigung im  Jahre  1275  stattgefunden  haben.  Der  Beweis,  den  P.  führt,  um 
die  Urk.  für  die  polnische  Geschichte  zu  retten,  scheint  sehr  plausibel  zu 
sein.  Piekosiiiski,  der  unlängst  dieselbe  Frage  wieder  auf  Anlafs  der  Unter- 
suchung von  P.  aufgenommen  hat,  geht  noch  weiter,  indem  er  dem  ganzen 
Aktenstücke  des  päpstlichen  Legaten  Aegidius  vollständige  Authentizität  vin- 
dizieren will.  Jedenfalls  mufs  dem  tüchtigen  und  scharfsinnigen  Forscher  — 
denn  als  solchen  wird  man  P.  betrachten  dürfen  —  volles  Lob  für  seine 
gewissenhafte  Arbeit  gezollt  werden. 

Was  bisher  auf  dem  Gebiete  des  kanonischen  Rechts  versäumt 
worden  ist,  das  sucht  man  gegenwärtig  nachzuholen.  Ulanowski  und  Abra- 
ham, von  denen  der  erste  in  Krakau,  der  andere  in  Lemberg  an  der  Uni- 
versität das  kanonische. Recht  vorträgt,  betreten  ein  unbekanntes  Feld  und 
tragen  durch  ihre  Forschungen  sehr  viel  zur  gründlicheren  Kenntnis  vieler 
kirchlich-politischer  Fragen  bei,  die  ja  so  oft  im  mittelalterlichen  Staatslebeu 
die  erste  Rolle  spielen.     Besonders  eifrig    wird   die  Zebnteiifrage  untersucht. 


Stiftung  za  Warschau  1889.  —  6>)  S.  o.  X.  2.  3.  -  7)  K.  Karle jew,  Utoriczeskij  ocserk 
polskago  «ejma.  Moskaa.  S.  162.  ,[Kwart  hist.  1889,  in.]|  —  8)  id.,  Padenie  Poltzl  etc. 
Petenborg.  X-f407  S.  |[Kwart.  bist.  1889,  IV.]|  —  9)  J.  Pap6e,  Najatarazy  dokument 
polaki.  Stndyum  dyplomatyczne  o  akcie  Xdziego  dla  klaaztora  Benedyktynow  w  Tyncu:  Abb. 
<L  hift-pbil.  Abth.  d.  Krakauer  Akad.  23,  S.  268—312.     {[Kwart.  hiat.  1889,  Heft  1,  49—74.]; 


111,220  §54.     Polen.     Pawinaki. 

Ulanowski  interpretiert  die  Beschlüsse  der  zwei  gröfseren  Zosammenkünfte 
in  Piotrkow  (Petrikau)  aus  den  Jahren  1406  und  1407,^0)  wo  der  Adel  ge- 
sonnen war,  eine  festere,  unabhängige  Stellung  der  GeisUicbkeit  gegenfiber, 
besonders  inbetreff  der  Zehnten  zu  nehmen.  —  Von  demselben  Gelehrten 
liegt  eine  eingehende  Untersuchung  vor  über  Synodal-Statnten  der  Krakauer 
Diözese  im  14.  u.  15.  Jh.i^)  Als  interessante  Beilage  darf  die  Veröffent- 
lichung der  Beschlüsse  der  bisher  unbekannten  Krakauer  Synode  von  1408 
betrachtet  werden.  Die  ganze  Arbeit,  in  der  viele  brauchbare  Andeutungen 
und  treffende  Bemerkungen  zu  finden  sind,  kann  als  Vorstudie  zu  einer  syste- 
matischen Darstellung  der  Synodalgesetzgebung  der  Krakauer  Diözese  gelten. 
Sehr  gut  ist  die  musterhafte  Untersuchung  von  Abraham  ausgefallen.  Sie 
ist  den  Synodalstatuten  einer  anderen  Diözese,  der  von  Gnesen,  gewidmet.^ ^) 
Ihren  Gegenstand  bilden  die  Beschlüsse  der  Synode  zu  Kaiisch  aus  dem 
Jahre  1420.  £s  handelte  sich  darum,  eine  allgemeinere  Sammlung  zustande 
zu  bringen  und  daraus  ein  Ganzes  zu  bilden,  das  an  Stelle  der  früheren 
Provinzialstatuten  treten  sollte.  Einzelne  Bestimmungen  werden  vom  Yf. 
dieser  Untersuchung  auf  ihre  ursprünglichen  Quellen  zurückgeführt  und  in 
Verbindung  mit  den  damaligen  brennenden  Zeitfragen  gebracht.  Das  metho- 
dische Verfahren  des  jungen  Forschers,  dessen  klare  und  präzise  Darst^llongs- 
weise  legen  gutes  Zeugnis  für  seine  Begabung  und  wissenschaftliche  Vor- 
bereitung ab.  —  Mit  Ulanowski  polemisiert  0.  Balz  er  über  die  Entstehungs- 
geschichte des  sog.  Laudum  Cracoviense  von  1447  und  sucht,  vielleicht  nicht 
ohne  Grund  zu  beweisen,  dafs  Ulanowski  das  früher  unter  dem  Namen  Lan- 
dum  Cracoviense  bekannte  Abkommen  zwischen  dem  Ade)  und  der  Geistlich- 
keit unrichtig  in  ein  Laudum  Vartense  umgetauft  und  dessen  Entstehungszeit 
in  das  Jahr  1434  resp.  1435  zurückdatiert  hat.  B.  unterwirft  die  ganze 
Frage  abermals  einer  grtlndlichen  Untersuchung ^3)  und  glaubt,  dem  Abkommen 
den  früheren  Namen  ^Laudum  Cracoviense'  vindizieren  zu  können.  Seine 
Entstehung  verlegt  er  iu  das  Jahr  1437  nnd  macht  dies  Datum  aufgrund 
triftiger  Beweise  höchst  wahrscheinlich  unter  Voraussetzung  eines  zuMigen 
Kopistenfehlers.  —  Auf  ein  populäres  Werk  eines  polnischen  Kanonisten  ans 
der  ersten  Hälfte  des  14.  Jh.  macht  Ulanowski  aufmerksam  in  seiner  ge- 
lungenen Untersuchung  über  Nikolaus  de  Blonye  und  seinen  ^Tractatus  sacer- 
dotalis  de  sacramentis  deque  divinis  oticus  et  eorum  admiuistrationibtts\^^) 
Dasselbe  ist  auf  Veranlassung  des  posenschen  Bischofs  Stanislaus  Cioiek  für 
den  Gebrauch  des  niederen  Klerus  bestimmt.  Im  Auslande  war  das  Werk- 
chen sehr  verbreitet,  es  lassen  sich  mehrere  Ausgaben,  die  in  Paris,  Venedig, 
Lyon  und  Strafsburg  veranstaltet  worden  sind,  nachweisen.  Als  Vorbild  der 
späteren  Ausgaben  dürfen  die  ältesten  in  Stralsburg,  die  bei  Martin  Finch 
in  den  Jahren  1476 — 99  erschienen,  betrachtet  werden.  Aus  der  Feder 
desselben  Vf.  stammt  eine  gröfsere  Abhandlung,  i*)  in  der  er  nachzuweisen 
sucht,  dafs  die  Todschlagssühne,  die  bei  den  Tschechen  und  Polen  unter  dem 
Namen  Pokora  (Demütigung)  bekannt  ist,  unter  dem  Einflüsse  der  öffentlichen 


—  10)  B.  Ulanowski,  Zjazdy  piotrkowskie  z  r.  1406  i  1407  i  ich  achwi)^:  ib.  iU 
S.  314 — 44.  —  11)  id  ,  Kiika  uwag  o  atatutach  synodow  dyjeceisyaliiych  krakowBkich  XIV. 
i  XY.  stulecia.  Krakau.  8^  32  S.  {[Ewart.  hiat  1888,  3,  438.]|  —  12)  W.  Abraham, 
Statuta  synodu  prowincyonalnego  w  Kaliszu  z.  r.  1420:  Abh.  d.  hist-ph.  Abt  d.  Knkaaer 
Akad.  22,  S.  75 — 181.  —  13)  0.  Balzer,  Laudam  Cracoviense:  Przewod.  naak  i  lit«r. 
(Lemb.),  Heft  6/8.  —  14)  B.  Ulanowski,  Mikolaj  z  Blonia,  kanonista  polski  z  pierw»zej 
polowy  XV.  r.     Krakau.     60  S.     [Kwart.  bist.  1888,  4,  609.]  j  —  15)  id.,  0  pokucie  pablia- 


§54.    Polen.     Pawinski.  111,221 

kirchlichen  Beichte  and  Bafse  enstanden  sei.  Der  Vf.  bespricht  in  dem  vor- 
liegenden Teil  sehr  nmständlich  die  öffentliche  Bnfse  in  Ungarn  und  Böhmen; 
die  Fortsetzung,  welche  bald  erscheinen  soll,  wird  die  Darstellang  der  eigent- 
lichen Totschlagss&hne  bei  den  Polen  nach  dem  alten  polnischen  Recht  ent- 
halten. 

Aaf  polnische  oder  eigentlich  schlesische  Rechtsgeschichte  bezieht 
sich  die  interessante  Arbeit  von  BosteP^)  ^Über  das  Landgerichtswesen 
der  Fürstentümer  Oswiecim  and  Zator  von  1440 — 1565'.  Die  dem  polnischen 
Reiche  im  15.  and  Anfang  des  16.  Jh.  einverleibten  eben  genannten  schle- 
sischen  Fürstentümer  wurden  erst  im  Jahre  1565  ihres  schlesischen  Rechts 
verlustig.  In  jenem  Jahre  erfolgte  eine  vollständige  politisch-rechtliche  In- 
korporation, und  seitdem  wurde  auch  dort  das  polnische  Recht  nebst  der 
polnischen  und  später  der  lateinischen  anstatt  der  tschechischen  Sprache  ein- 
geführt. Aus  der  Periode  des  heimischen  Rechts  sind  mehrere  Gerichtsbücher 
flbrig  geblieben,  die  auch  später  (1638)  ins  Polnische  übertragen  worden  sind. 
Bostel  hat  sie  aasgebeutet,  um  ein  systematisch  entworfenes  Bild  der  dor- 
tigen Gerichtsverfassung  und  des  Gerichtsverfahrens  zu  geben.  Damit  ist  ein 
ganz  neues  Gebiet  eröffnet  worden.  Die  Untersuchung,  die,  was  das  Gerichts- 
verfahren anbelangt,  etwas  präziser  hätte  ausfallen  können,  wird  als  guter 
Beitrag  zur  Erforschung  der  Eigentümlichkeiten  des  schlesischen  Rechts  mit 
Beifall  aufgenommen  werden.  —  Von  Balzer  liegen  einige  kleinere  Aufsätze 
vor,  die  auf  Rechtsgeschichte  Bezug  haben.  ^^)  Er  hebt  das  Mifsverhältnis 
zwischen  Gesetzgebung  und  Gewohnheitsrecht  und  das  allzugrofse  Überwiegen 
des  letzteren  hervor.  Aus  Veranlassung  der  Publikation  der  Grodbücher  des 
Posener  Staatsarchivs  weist  derselbe  Verfasser  nach,^^)  dafs  die  Benennung 
'Grodbücher*  in  dem  betreffenden  Fall  durchaus  nicht  richtig  ist.  Schliefslich 
stammt  aus  derselben  Feder  eine  kleine  Arbeit  über  polnische  Übersetzungen 
einzelner  mittelalterlicher  Rechtsstatuten,  ^^)  die  gewöhnlich  in  Polen  in  latei- 
nischer Sprache  verfafst  wurden.  Es  wird  hier  auf  die  Brauchbarkeit  ähn- 
licher Obersetzungen  hingewiesen,  besonders  bei  Herstellung  korrekter  Lesart 
von  manchem  verloren  gegangegen  Urtext.  —  Eine  kleine  aber  höchst  inter- 
essante Arbeit  verdanken  wir  dem  unermüdlichen  Fleifse  des  um  die  polnische 
Rechtsgeschichte  so  hoch  verdienten  Gelehrten,  Senators  von  Hube.*®- 2') 
Seine  Untersuchung  unter  dem  Titel:  'Ein  lemberger  Urteil  aus  dem  Jahre 
1421^  gilt  den  in  Rotrussland  (Ostgalizien  mit  der  Hauptstadt  Lemberg)  vor 
der  Einführung  der  polnischen  Gerichtsverfassung  obwaltenden  Verhältnissen. 
Bei  Besprechung  dieses  Urteils  (und  diese  Aktenstücke  in  halitsch-russischer 
Mundart  gehören  zu  den  gröfsten  Seltenheiten)  wirft  der  gelehrte  Vf.  viel 
Licht  auf  die  wenig  bekannten  Rechtszustände  dieser  polnisch-russischen 
Provinz.  Gegen  einzelne  Behauptungen  von  Hube  polemisiert  Prof.  Liske,**) 
der  denselben  Gegenstand  in  seiner  Einleitung  zu  dem  11.  Bd.  der  Akta 
grodzkie  i  ziemskie  einer  Besprechung  unterzogen   hat.  —  Von  Dargun*^) 


aej  w  Polsce:  Abh.  d.  Met  phil.  Abth.  d.  Krak.  Akad.  23,  S.  61—172.  —  IG)  T.  Bostel, 
Sadownictwo  ziemskie  oswi^imskie  i  zatorskie  od  r.  1440 — 1565:  Przewod.  naak.  i  liter. 
(Lemb.)  16,  Heft  9 — 12.  —  17)  0.  Balzer,  üwagi  o  prawie  zwyczajowem  i  astawicznem  w 
polsce:  Kwart  histor.  (Lemberg.;  2,  S.  179 — 195.  —  18)  id.,  Grodzkie  czy  ziemskie,  s. 
\  36^".  —  19)  id.,  Slowo  o  przektadach  polakich  statatöw  iSredniowiecznych.  Lemb.  60  S. 
[Kwart.  bist  1889,  1,  113.]|  —  20)  K.  y.  Hube,  Wyrok  Iwowaki  z  roku  1421.  Warscbau. 
43  S.  J[Kirart  bist  1888,  3,  388.]|  —  21)  X  id.,  Zbiör  rot  przyai^  sadowycb  poznanskich, 
kosciiDskicb  etc.  Warscbaa.  160  S.  —  22)  X.  Liske,  Kilka  owag  o  sadownictwie  czer- 
wononukiem:  Kwart.  bist  3,  S.  388—99.  —  23)  L.  Dargun,  0  zrodlach  prawa  miast 
poUkich   w   wieku   XYL:    Abh.    d.    bist.   pbil.  Abtb.    der  Akad.  in  Krakau,  22,  S.  1  —  74. 


111,222  §Ö4.     Polen.     PawinekL 

liegt  eine  treffliche  Arbeit  unter  dem  Titel:  ^Über  Rechtsqnellen  der  pol- 
nischen Städte  im  16.  Jh/  vor.  Davon  ist  gegenwärtig  nor  der  erste  Teil 
erschienen.  Das  deutsche  Städterecht  in  Polen  soll  in  einer  Reihe  von  selb- 
ständigen Monographieen  bearbeitet  werden.  Zuerst  sind  hier  der  allgemein 
bekannte  Rechtsgelehrte  des  1 6.  Jh.  Bartholomäus  Groicki  (Groitzki)  uud  be- 
sonders seine  auf  das  Strafverfahren  Bezug  habenden  Werke  in  Betracht  ge- 
kommen. Nicht  uninteressant  ist  das  Hauptergebnis,  zu  dem  D.  durch  Yer- 
gleichung  der  gleichzeitigen  deutschen  Rechtsqnellen  gelangt  ist.  Es  ergiebt 
sich,  dafs  Oroicki's  Grundlage  hauptsächlich  die  Constitutio  criminalis  Caro- 
lina von  1532  bildet,  daneben  dienen  auch  zum  Vorbilde  einzelne  Sätze  ans 
dem  Strafverfahren  des  Sachsenspiegels,  sowie  Vorschriften  des  niederländischen 
Juristen  Dumhouder  (Praxis  rerum  criminalium).  Erst  durch  Vermittelang 
Groickis  wurden  die  polnischen  Stadtgerichte  mit  den  Grundsätzen  der  Caro- 
lina bekannt,  die  dann  den  Entwickeluugsgang  derselben  sehr  stark  beein- 
flufst  hat  —  In  den  Bereich  der  polnischen  Rechtsgeschichte  gehört  auch  die 
kurze  Einleitung  von  Ulanowski,'^)  die  einem  Rechtsgelehrten  aus  dem  An- 
fange des  17.  Jh.  gewidmet  ist,  dessen  Schrift  ^die  Korrektur  des  pohlischen 
Rechts  und  des  Gerichtsverfahrens'  betreffend,  nach  der  seltenen  Ausgabe 
von  1610  abermals  herausgegeben  worden  ist.  — 

Eine  gute  Abhandlung  über  Propinationsrecht  im  ehemaligen  Polen '^)  liefert 
Bobrzyüski,  der  die  verschiedenen  Phasen  der  Schankgerechtigheit  von  dea 
eraten  Anföngen  der  freien  Schenke  nach  dem  deutschen  Recht  bis  zum  Schank- 
zwang  im  Beginn  des  17.  Jh.  klar  und  präzis  darstellt.  Es  wird  hier  überzeugend 
dargelegt,  wie  die  Schankgerechtigkeit  auf  dem  Lande  in  die  Hände  der  Gnts- 
besitzer  gelangt  und  wie  die  Städte  ihren  freien  Schank  oder  ihr  Propinations- 
recht ein  Jahrhundert  später  (1776)  eingebofst  haben.  Die  Arbeit  zeichnet 
sich  durch  Gründlichkeit  aus  und  bildet  einen  sehr  wichtigen  Beitrag  zor 
Erkenntnis  des  ehemaligen  Verwaltungsrechts  in  Polen.  —  Mit  Einfährong 
des  deutschen  Rechts  steht  in  engem  Zusammenhange  die  Frage  nach  den 
Hufenmafsen  im  MAlichen  Polen.'^)  Mit  gewohnter  Sachkenntnis  ist  Pieko- 
siüski  an  die  LAsung  der  schwierigen  Aufgabe  herangetreten.  Er  bestrebt 
sich,  zu  beweisen,  dafs  die  unter  verschiedenen  Namen  bekannten  Grundmalse 
auf  zwei  Typen  zurückgeführt  werden  können.  Es  hätten  nur  zwei  Arten 
von  Hufen  existiert:  a.  die  vlämische  oder  neustädter,  zuweilen  auch  die  knl- 
mer  Hufe  genannt,  von  30  Morgen  und  b.  die  gröfsere  von  4376  Morgen, 
d.  h.  die  fränkische  oder  überhaupt  die  deutsche  Hufe.  Beide  sind  aus- 
ländischen Ursprungs,  denn  Hufenmaüs  wäre  gar  nicht  bei  den  polnischea 
Stämmen  bekannt  gewesen.  Ref.  hat  einige  Zweifel  an  der  Richtigkeit  der 
Behauptungen  von  P.  erhoben  und  den  Vf.  auf  ein  drittes  übliches  Land- 
mafs,  auf  die  sog.  altpolnische  Hufe  aufmerksam  gemacht,  die  ein  selb- 
ständiges und  von  den  zwei  angeführten  Typen  unabhängiges  Mafs  gebildet 
zu  haben  scheint. 

Wir  erwähnen  hier  noch  einige  Untersuchungen,  die  sich  auf  staatsrecht- 
liche und  gesellschaftliche  Verhältnisse  beziehen.     Unter  diesen  ist  besonders 


Sonderabdr.  Krakaa.  74  S.  |[Kwart.  hitt.  1889,  4,  774.]|  —  24)  B.  Ulanowski,  Soski 
J^Tzej  z  Rodstwa.  Korektnra  prawa  i  procoBU  polekiego.  Ktikaa.  |[Ewart  hiBtor.  1889, 
1,  117.]|  —  25)  M.  Bobrzynski,  Prawo  propinacyi  w  dawuej  Police.  Knkan.  74  S. 
|[Kwart  hiBt.  1889,  2,  299.]|  —  26)  F.  Piekosinski,  0  Unach  w  Police  wiek6wii«diiicli: 
Abband,    d.    hist-pbU.  Abband,  d.    Krakaaer  Akadem.  21,  8.  49-95.     HJBiinii,  bist  1888, 


§54.     Polen.     Pawinaki.  111,223 

die  fleifdge  Arbeit  yon  Potkaiiski*^)  beachtenswert.  Sie  befafst  sich  mit 
dem  Kleinadel  und  mit  den  Wlodjken-Rittem  in  der  Krakauer  Wojewodschaft 
im  15.  n.  16.  Jh.  Obgleich  der  Gegenstand  der  Untersachnng  sehr  be- 
schränkt erscheinen  kann,  so  handelt  es  sich  hier  jedoch  um  eine  höchst 
wichtige  Frage  von  allgemeinerem  Interesse.  Bei  der  jetzt  lebhaft  diskutierten 
Frage  nach  der  Entstehung  des  polnischen  Adels  überhaupt,  wird  es  nicht 
oninteressant  zu  erforschen,  wie  der  in  Polen  sehr  zahlreiche  niedere  Adel 
entstanden  ist.  Vom  Vf.  ist  der  Gegenstand  mit  minutiöser  Genauigkeit  auf 
Gnind  vorhandener  Quellenangaben  behandelt  worden.  Dank  dieser  bis  ins 
kleinste  Detail  herabsteigenden  Untersuchung  kann  es  keinem  Zweifel  mehr 
unterliegen,  dafs  der  niedere  verarmte,  zahlreiche  Adel,  dem  Grolsadel  der 
hohen  Nobüität  in  heraldischer  Beziehung  vollständig  gleich  zu  stellen  ist 
Jede  Familie,  jede  Sippe  dieses  armen  Landadels  ftLhrt  ein  adeliges  Wappen, 
wie  ein  jeder  GroDsgrundbesitzer.  Es  besteht  kein  staatsrechtlicher,  sondern 
ein  rein  ökonomischer  Unterschied  zwischen  beiden  Schichten.  Anders  ver- 
hält es  sich  mit  den  Wlodyken.  Sie  besitzen  keine  Wappen,  keine  Adels- 
abzeichen und  bilden  nur  eine  Art  von  landsässigen  Kriegern,  von  gewöhn- 
lichen unadeligen  Rittern  (milites  inferiores,  simplices,  communes  u.  drgl.) 

Kolaczkowskis'^^)  'Nachrichten  über  Gewerke  und  Kunst  im  ehe- 
maligen Polen'  sind  eine  fleifsige  Sammlung  von  brauchbaren  Notizen,  die 
aber  wegen  Mangels  an  systematischer  Darstellung  und  wissenschaftlicher 
Bearbeitung  des  verschiedenartigen  Stoffes  nur  erst  rohes  Material  bildet 
Lesbarer  und  fafslicher  ist  das  Bild,  das  uns  Loziiiski*^^)  entwirft,  das 
eines  Lemberger  Kleinhändlers  aus  dem  17.  Jh.  Interessant  ist  die  Persön- 
lichkeit des  Peter  Kunaszczak,  dessen  Rechnnngsbücher  von  1663 — 1696  dem 
Knltarbilde,  das  uns  der  Verfasser  malt,  zu  Grunde  gelegt  worden  sind. 

Blumenstock^^)  behandelt  die  Reformpläne  im  Steuer-  und  Heer- 
wesen zur  Zeit  Sigismundsl.  in  dessen  ersten  R^erungsjahren  (1510 — 15). 
Der  junge,  erst  vor  kurzem  (1509)  erwählte  König  war  bemüht  gewesen,  das 
zerrüttete  Finanz-  und  Heerwesen  Polens  in  Ordnung  zu  bringen.^')  Es 
handelte  sich  um  Errichtung  eines  Staatsschatzes,  Einführung  bestimmter  Ab- 
gaben. Dieselben  sollten  zum  Unterhalt  einer  stehenden  Armee  dienen.  Die 
Schicksale  der  vom  König  und  von  seinem  Erzkanzler  Laski  geplanten  Re- 
formen, die  aber  schlieOslich  gescheitert  sind,  hat  der  Vf.  sehr  eingehend  auf 
Grund  gleichzeitiger  Aktenstücke  behandelt  und  dargestellt.  In  den  ersten 
zwei  Kapiteln  ist  einleitungsweise  das  Heer-  und  Finanzwesen  Polens  der 
MAlichen  Periode  gut  skizziert.  Sehr  erwünscht  ist  dieser  Beitrag  zur 
polnischen  Finanzgeschichte.  Mit  dieser  Arbeit  schliefsen  wir  unsem  Bericht 
Aber  Erscheinungen  auf  dem  Gebiete  Staats-  und  privatrechlicher  Verkältnisse. 

Prochaska  bespricht  in  einem  gröfseren  Aufsatze  polnisch- walachische 
Angelegenheiten  im  15.  Jh.*^)  Er  verwerfet  besonders  das  reichliche  Material, 
das  unlängst  in  einer  Moskauer  Publikation  von  Ulanicki  veröffentlicht  worden 


1,  U6.]{  —  27)  K.  Potkanski,  Zagrodowa  Bzlachta  i  wtodycse  r^centwo  w  wojew6dztwid 
Kiakowski^m  w  XY.  i  XYI.  wieka:  ib.  28,  8. 173—267.  {FRef.  hofft,  d.  Baialtate  d.  Arbeit 
dnaaachft  in  einer  Ztsebr.  aiuflilirlioher  erörtern  za  können.] |  —  27*)  J.  Kotacskowski, 
WiadomoAei  tycs^ce  uq  prsernysla  i  astaki  w  dawnij  Polace.  Krakan.  744  S.  |[Kwart 
lüst  1S89,  2,  2Ö6.]|  ~  27b)  W.  Lozinski,  Prxeknpien  Iwowtki:  Kwart  hi«t.  3,  S.  355—80. 
—  28)  A.  Blnmenatock,  Plany  reform  tkarbowo-wojakowych  w  pierwasej  potowie  panowa- 
aia  lygmonta  8tarego:  Pnewodnik  naok.  i  liter.  (Lemb.)  1,  Heft  1—5.  |  [Kwart  hiat  1889, 
It  115.]|  —  29)  X  P-  Bostel,  JJatawa  wojenna  Bejmn  labeUkiego  rokn  1506 :  ib.  S.  60—82. 
[Kwait  hiat  1889,  4,  749.]|  —  30)  A.  Prochaaka,  Sprawy  wotoakie  ▼  wieka  XY.:  ib. 


111,224  §64-    Polen.     Pawinski. 

ist,  zieht  aber  zugleich  die  früheren  polnischen  Arbeiten  heran.  Die  gegen- 
seitigen Beziehungen  zwischen  den  polnischen  Königen,  namentlich  seit  Wladis- 
law  Jagiello  und  den  walacbischen  Wojewoden  erhalten  hier  eine  gate  Be- 
leuchtung. Nicht  uninteressant  sind  auch  die  Einzelheiten,  die  der  Vf.  aber 
walachische  Kolonisation  in  dem  karpatischen  Gebiiige,  über  sogen,  walachiscbe 
Dörfer  (jure  walachico)  mitteilt.  Von  L.  Finkel  stammt  eine  skizzenhaft  ge- 
haltene Charakteristik  König  Sigismund  Augusts, ^^)  die  ursprünglich  als 
öffentlicher  Vortrag  gehalten,  sich  leicht  und  angenehm  liest  Sehr  breit  an- 
gelegt ist  die  £rzählung  von  J.  Treüak  über  den  türkisch-polnischen  Krieg 
vom  Jahre  1621,  der  zu  den  interessantesten  Episoden  in  dem  Kampfe  Polens 
mit  den  Osmanen  gehört.  ^^)  Um  die  immer  st&rker  andringende  Macht  der 
Türken  aufzuhalten,  wurden  von  Seiten  der  polnischen  Republik  die  gröfsten 
Anstrengungen  gemacht.  Das  polnische  Heer  führte  der  tüchtige  Feldherr 
Karl  Chodkiewicz.  V^ährend  der  Belagerung  von  Chocim  (Ghotim)  am  Dniestr- 
ufer  (wonach  der  Krieg  den  Namen  des  Chocimer  Krieges  führt)  ist  Chod- 
kiewicz gestorben  (1621).  Die  Türken  wurden  zwar  in  ihrem  Vorrücken 
aufgebalten,  aber  eigentlich  konnte  sich  doch  die  polnische  Übermacht  nicht 
geltend  machen.  Die  Darstellung  der  politischen  Verhältnisse  und  der  Kriega- 
begebenheiten  beruht  auf  umfassenden  Studien.  Die  hier  einschlägigen  Quellen 
sind  vom  Vf.  sehr  fleifsig  benutzt  worden.  In  die  zweite  Hälfte  des  17.  Jb. 
führt  uns  eine  Studie  von  Lisiewicz  ^Der  Kampf  um  einen  Bischofsstohr. 
(Lemberg.  griech.-orthod.) '')  Sie  bildet  eigentlich  nur  einen  kleinen  Teil 
eines  gröfseren  Werkes,  das  den  kirchlichen  Verhältnissen  (griech.  Bit.)  Rot- 
rufslands im  17.  Jh.  gewidmet  sein  soll.  Diese  vom  Vf.  angezeigte  Arbeit 
ist  bis  jetzt  noch  nicht  erschienen.  — 

Einzelne  Ereignisse  und  Personen.  In  dem  öffentlichen  Vor- 
trage 'Über  die  abermalige  Wahl  Stanislaw  Lieszczydskis''^)  wird  von  Prof. 
Wojciechowski  die  Frage  aufgeworfen,  ob  es  für  Polen  nicht  besser  ge- 
wesen wäre,  wenn  man  sich  von  vornherein  für  den  sächsischen  Kurfürsten 
den  späteren  August  III.  und  gegen  Stanislaw  Leszczyiiski  entschieden  hätte. 
Der  Vf.  behauptet,  dafs  die  abermalige  Wahl  des  ehemaligen  Königs  ein 
grofser  politischer  Fehler  war.  Der  Vortrag  ist  zu  knapp  aasgefallen  und 
ohne  Belegstellen,  so  dafs  es  sehr  schwer  fällt,  ein  Urteil  über  diese  neue 
Ansicht  abzugeben.  Man  mufs  abwarten,  bis  der  Vf.  sein  Versprechen  bält 
und  seinen  kurzen  Vortrag  in  der  Form  einer  quellenmäfsigen  Untersuchong 
erscheinen  läfst  Über  die  letzten  Zeiten  der  Bepublik  liegt  ein  kleiner  Auf- 
satz von  M.  B.^^)  vor.  Er  ist  auf  Grund  archivalischer  Quellen  bearbeitet 
und  liefert  einen  kleinen  Beitrag  zur  Geschichte  der  Fürsten  Badziwill  nnd 
deren  Beziehungen  zum  preulsischen  und  russischen  Hofe  während  der  dritten 
Teilung  Polens.  — 

Kriegsgeschichte  wird  sehr  eifrig  von  K.  Gorski  betrieben.  Aas  der 
Feder  dieses  Fachmannes  stammen  drei  gute  Arbeiten,  die  eine  über  die 
Schlacht  bei  Grünwald'^)  (Tannenberg)  im  Jahre  1410,  die  andere  über  die 


16,  Heft  9—12.  —  31)  L.  Finkel,  Chankterystyka  Zygmnnta  Aagaeti:  ib.  Heft  5,  6. 
Sonderabdr.  Lemberg.  2S  S.  >[Kwart  hlBt  1889,  2,  343.]|  —  32)  J.  Tretiak,  HutorTi 
wojny  chocimskiij  1621  r.:  ib.  H.  1*— 12.  —  33)  Z.  Liaiewics,  Walka  o  bi«kopitwo, 
epizod  z  dziej6w  koaeiott  wachodniego:  ib.  Heft  7/8.  —  34)  T.  Wojciechowski,  0  pov- 
tornej  elekcyi  Stanialawa  Leazcaynskiego  (1733):  Festrede  in  SfFentL  Sitsimg  d.  Krakaaer 
Akademie  d.  Wisa.  Kwart.  bUtor.  4,  S.  531—54.  —  35)  M.  B.,  Stoaunki  lUdaiwiUöw  i  dwoiem 
rosyjskim  i  pmakim  w  czasie  ostatniego  rozbiom.  16,  Heft  10/2.  —  36/8)  K.  Oörski, 
Bitwa  pod  Qmnwaldem:  Bibliot  Waraz.  3,  8.  229—47,  858—78.     |[Kwart  bist  1889,  S, 


§67.     Ungirn.    Mangold.  111,225 

Schlacht  bei  Pitschen  1588  zwischen  Maximilian  von  Österreich  nnd  dem 
nenerwfthlten  König  Sigismnnd  III., '^)  die  dritte  behandelt  den  polnisch- 
schwedischen Krieg  von  1621—1629.^0) 


§57. 

Ungar  n  *) 

L.  Mangold. 

Ein  Kritiker')  nnseres  Unternehmens  hat  nicht  mit  Unrecht  anf  die  ver- 
bftltnism&rsig  sehr  starke  Entwicklang  der  ungarischen  Historiographie  hin- 
gewiesen nnd  die  gegenwärtige  Blflte  derselben  einen  Beweis  für  den  anfser- 
ordentlichen  Fortschritt  genannt,  welchen  das  Land  durch  die  Erhebung  zn 
einem  konstitutionellen  Nationalstaat  erreicht  hat.  In  der  That  hat  sich  die 
ongarische  Geschichtsschreibung  seit  1867  geradezu  verzehnfacht  Wir  haben 
gegenwärtig  einen  ganzen  Wald  von  historischen  Zeitschriften  und  Vereins- 
pablikationen  und  auch  die  Archäologie,  Kirchen-  und  Rechts-Geschichte,  die 
Genealogie  und  Heraldik  besitzen  ihre  eigenen  Organe,  wozu  als  jüngste  Fach- 
zeitschrift jene  der  ungarischen  Kriegsgeschichte  kommt  Freilich  darf  nicht 
▼erschwiegen  werden,  dals  diesem  LichtbUde  auch  Schatten  anhaften,  dafs 
es  z.  B.  an  Quellenuntersuchungen  mangelt  und  dafs  das  Gebäude  der  Welt- 
geschichte sozusagen  gar  keine  Arbeiter  aufweisen  kann.  Diese  einseitige 
Entwicklung  findet  indes  teilweise  seine  Erklärung  in  dem  Umstände,  dafe 
der  durch  die  politische  Reaktion  lange  unterdrückte  historische  Forschungs- 
geist nach  seiner  Befreiung  sich  zunächst  mit  voller  Kraft  auf  die  nationale 
Geschichte  warf,  auf  welchem  Gebiet  es  schier  unerschöpfliche  Schätze  zu  heben 
gab.  Andererseits  darf  man  sich  der  Hoffnung  hingeben,  daüs  durch  die  Errichtung 
von  historischen  Seminarien  dem  oben  erwähnten  Mangel  in  Bälde  abgeholfen 
werden  wird.  —  Dafs  an  dem  Aufblühen  der  nationalen  Geschichtsschreibung 
auch  die  politische  Centralisation  groben  Anteil  hat,  ist  einleuchtend.  Der 
Mangel  dieser  politischen  Richtung  oder  wenn  man  will:  die  dem  Föderalis- 
mus zuneigende  Politik  der  mafsgebenden  Faktoren  und  das  damit  ohne 
Zweifel  Im  Zusammenhang  stehende  absterbende  Gefühl  der  Zusammen- 
gehörigkeit machen  es  erklärlich,  dafs  die  ungarische  Historiographie  wenigstens 
quantitativ  jene  der  deutsch-österreichischen  Länder  um  ein  Bedeutendes 
überragt,  deren  litterarische  Produktion  auf  historischem  Gebiete  selbst  mit 
jener  Böhmens  oder  Galiziens  nur  schwer  Schritt  zu  halten  vermag.  Ein 
nicht  zu  übersehendes  Symptom! 


340.]|  —  89)  id.,  0  koroDQ  (Bitwa  rod  Byciyn«  dn.  3S  itycs.  1588) :  ib.  1,  S.  1—82.  |[Kwart 
kiat  ISSS,  4,  660.]!  —  ^0)  id.,  Wojna  riecspoipolitej  polskiej  s  Siwecy^  sa  pinowanca  Zjg- 
mimU  in.     ed.  T.  1621/9:  ib  2,  S.  SS— 84,  302—34,  329—415. 

*)  Bücbricht  auf  d.  Baum  machte  ee  notwendig,  da(a  nur  wichtigen  aelbatiLndigen  Werken 
d.  Ungar.  Originaltitel  beigeaetit  werden  konnte.  Sonst  seigt  entweder  d.  Titel  d.  Zeitachr. 
oder  e.  sogeftgtat  «Ungarisch*,  in  welcher  Sprache  d.  Arbeit  geschrieben  ist  —  1)  G.  Beth- 

JshrMbexlohts  der  Oesohlchttwissentohaft.    18S8.    III.  15 


ni,22ß  §ß7.     ÜBganu    Mangold. 

Atteste  Zeit.  Prähistorie.  Den  besten  Überblick  Aber  die  ar- 
cb&ologiBchen  Funde  bietet  der  ^Arch.  Anzeiger'.  ^*>)  Nach  Grappen  gesondert, 
führen  wir  zunächst  die  wichtigeren  Steinfdnde,'-^)  dann  die  Bronzefdnde^-^^ 
and  endlich  die  Enpferfande  an.^^'*^)  Den  Übergang  znr  Eisenzeit  yertritt 
das  schon  wiederholt  besprochene  Schanzwerk  von  Lengyel,'^)  ttber  welches 
nnnmehr  der  Bericht  des  glücklichen  Erforschers  anch  in  deutscher  Über- 
setzung vorliegt. 

Römerherr  Schaft,  Die  Funde  teilen  wir  am  besten  nach  Proyinzen; 
vorerst  die  pannonischen,**-'^)  worunter  die  wichtigsten  sich  aus  Aquincom 


wiech:  MHL.  1889,  S.  215.  —  1*)  b.  ZUc]ir.-yen.  —  2)  X  Jo«-  Hampel,  Neae  Er- 
werbungen d.  Kational-lfoBeiimB  im  J.  1887:  Arch.  £rt  8,  8.  174/8.  —  3)  X  Jm-  Mihalik, 
D.  Steinfnnde  t.  Bob&caka.  (Komitat  Liptan):  ib.  S.  140/7.  —  4)  X  Q^br.  T4gli«,  Stem- 
waffen  (Biuog4nye)  au  Siebenbürgen:  ib.  S.  416—81.  —  5)  X  S.  Fenicbei,  GrSberfimde 
y.  Sacbnach-Uj&la:  ib.  S.  861/6.  D.  Anagrabon^n  worden  t.  K.  Herepei  geleitet  D. 
Funde  bestanden  in  yerbrannten  Leiehnamen  mit  yerBohiedenen  kleineren  Gegensünden.  — 
6)  X  Jm*  Hampel,  D.  Blaaenateiner  flöhle  (Prefiibiirger  Komitat):  ib.  8.  374/5.  Eat- 
bält  yiele  Knochen  d.  HöUenbiren,  Sporen  d.  Menschen  aber  nicht  nachweiabar.  Dorcb  d. 
Einbrach  iat  d.  Boden  d.  Höhle  atark  onterwtthlt.  Bei  Breitenbrann  o.  Ompital  giebt  ei 
noch  2  (biaher  onerfonchte)  Höhlen.  —  7)  X  ^Z-  Leoetich,  PrShiat  Fondatitten  im 
Komitat  Sohl:  ib.  S.  438.  Betriflt  e.  Bondwall  («Schlacken-  od.  Glaabarg*)  bei  SaOnye.  — 
8)  X  Jos.  Mihilik,  £.  prihistor.  FondsteUe  im  Komitat  Liptao:  ib.  8.  259—61.  In  d. 
Nähe  T.  Hradek.  Brachitacke  t.  Urnen.  —  9)  X  Bxonifiind  bei  SinialTa.  (Komitat  Toida- 
Aranyos):  KBYSbnbgL.  11,  8.  17.  —  10)  Jol.  Dod&s,  D.  im  Komitate  B4c8-Bodrogh  tot- 
gekommenen  Bronafonde.  (Ungar.):  Jb.  d.  hist-arch.  Yer.  d.  Kom.  B&cs-Bodrogh  1888.  — 
11)  X  ^*  BakoTsaky,  Besoltate  meiner  Aosgrabongen  im  Keotraer  Komitat:  Arch.  ^ 
8,  8.  827—30.  D.  Fandort  ist  bei  d.  Ortschaft  Grofs-Lehota.  —  12)  X  ^^^  Saendrei, 
D.  Altertttmer-Sammlohg  d.  Jos.  Gsoma.  I:  ib.  8.  848 — 52.  Befindet  sieh  in  D«?8eser 
(Abaoj).  —  13)  X  ^ol.  Darnay,  Nene  Aosgrabongen  in  Csab-Bendek.  (Comit  Yessiinm) : 
ib.  8.  61/8.  —  14)  X  Theod.  Lehocaky,  D.  Bronafonde  t.  Borsa  (Miramans):  ib.  S. 
256/7.  —  15)  X  Stet  T6gUs,  D.  Klaosenborger  Bronzfond:  ib.  S.  358/4.  Danmterfide 
SohmockgegenstSnde.  Befinden  sich  im  evangeL  Gymnas.  ao  fiistrita.  —  16)  Yikt  B^etei« 
D.  jüngsten  Fände  t.  Odenborg:  ib.  8.  147/9.  D.  Aosgrabongen  d.  entdeckten  QrabfeldeB 
am  sog.  Borgstall  leitete  L.  Bella.  £s  fanden  sich  viele  Thongefafse  o.  einige  Bronzgegn- 
stände  Tor.  H.  Saombathy  reiht  d.  Fände  in  d.  sog.  Hallstadter  Kelten-Zeit  —  17)  X 
L.  Bella,  D.  Erdschansen  o.  Oriber  am  Borgstall  bei  Odenborg:  ib.  354/3.  D.  onter  d. 
Leitong  Bellas  erdffiieten  Qrabongen  brachten  Urnen  o.  mehrere  sehr  schöne  Broaa-SehaleB, 
resp.  Opferschalen  aom  Vorschein.  —  Vgl.  d.  Aofinti  0.  Müllers  in  d.  Wiener  Zt  far 
Anthrop.  o.  Urgesch.  1887,  Des.  Bella  rectifisiert  ferner  d.  Aofsata  t.  B^csei  (ToistaheBd). 
~  18)  X  Sigd.  Beiner,  D.  Bronafond  v.  Ispänlak.  Mit  6  Tkfeln:  ib.  8. 10-25.  Unter 
allen  bisher  gemachten  Bronafonden  d.  gröfste.  Ispinlak  liegt  in  Siebenbürgen  an  d.  Kokel 
—  19)  G.  T^glis.  Kopfer^Fonde  aas  d.  siebenbflrg.  Becken.  Mit  33  AbbUdg.:  ib.  S. 
116—25.  —  20)  X  id.,  £.  Meifsel  aas  Schmirgel:  ib.  8.  92/8.  Worde  bei  Gaiklya  (ob- 
weit  Töyis)  gefanden.  E.  grolse  Seltenheit  in  diesen  Gegenden.  T£gl4s  handelt  anf  S.  93 
aoch  über  e.  Goüsform  aas  Kopfer.  —  21)  M.  Wosinsky,  D.  prShistor.  Schanawerk  too 
Lengyel,  seine  Erbaaer  o.  Bewohner.  Mit  24  Tafeln:  UngR.  8,  8.  81,  210,  343.  [[Phil. 
WSchr.  1888,  Ko.  30.]  |  Aach  in  Sepaxatabdr.  erschienen  (Ktlian,  Budapest).  —  22.23)  X 
P.  Gyolai,  Jahrb.  d.  arohäolog.  Yereins  d.  Komorner  Komitates.  (Ungar.):  1,  Komon. 
Inhalt:  3  Aofsatse  über  Fände  o.  Inschriften  aas  Bregetio.  —  2I«25)  Aog.  8öt4r,  Fand« 
aas  d.  Bomer-Zeit  (Komitat  Wieselborg):  Arch.£rt  8,  8.  149—51.  —  26)  X  J-  Dad4i, 
D.  Landschaften  awischen  Donau  o.  Theils:  BAcs-Bodrog.  megyei  tSrt  ^TkSnyr  1888,  H.  1. 
Behaaptet  im  Widersprach  an  B.  Fröhlich,  daüs  d.  Bsnater  Schanawerke  römischen  Uraprangs 
seien.  —  27)  L.  Bella,  Brei  römische  Denksteine:  Arch.  £rt  8,  8.  233/5.  Zwei  word«a 
in  d.  Umgebong  y.  odenborg,  e.  bei  d.  Demolienmg  e.  Haoses  in  Odenborg  selbst  gefondea. 
D.  Inschrift  nach  ist  d.  erste  o.  dritte  ein  Grabstein,  d.  sweite  e.  YotiTstein.  Alle  drei  kd- 
tUchen  Ursprongs.  >-  28)  X  Hob.  Fröhlich,  Zwei  römische  Meilenaeiger:  ib.  8.  269—95. 
Bectifiziert  seine  frühere  Ansicht  (Tgl.  JB.  1887,  II,  270,  No.  32)  dahin,  dafs  d.  erste  Stein 
nicht  aas  d.  Zeit  Alex.  Sereras,  sondera  aas  d.  Zeit  Gordianos  (238—43)  stamme;  e.  aweitflr 
bei  Föherczeglak  im  Komit  Baranya  gefundener  Stein  stammt  ans  d.  Zeit  d  Macrinos. 
(Warde   übrigens  t.  Batina  nach   benanntem  Orte  Terschleppt)   —   29)    X  L.  Ziehen,  £ 


§67.     UDgarn.    Mangold.  111,227 

rekratierten.^^'^)  Ober  das  im  SO.  Pannoniens  wohnhaft  gewesene  Eelten- 
Tolk  der  Avarisker  handelte  Hampel.^^)  Auch  Aquincnm  war  ursprünglich 
ATarisken-Stammsitz,  wie  die  am  Fufse  des  Blocksberges  befindlichen  In- 
schrift und  Grabstätten  bezeugen.  Ihr  Hauptheiligtum  befand  sich  bei  Stuhl- 
weifsenburg,  was  die  Römer  bewog,  auch  das  ihre  dorthin  zu  verlegen.  — 
Es  folgen  die  auf  Dacien  Bezug  nehmenden  Arbeiten. 3^-^^)  HoUösj^^) 
Terfiebt  die  These  der  Blutsverwandtschaft  zwischen  Daken  und  Hunnen,  in 
weiterer  Eonsequenz  zwischen  beiden  und  Magyaren.  Mit  letzteren  seien 
auch  die  Wallachen  und  Bulgaren  verwandt;  die  Ruthenen  aber  seien  die 
direkten  Nachfolger  der  Kabaren.  Das  von  patriotischer  Wärme  durchwehte 
Schriftchen  dürfte  bei  der  Kritik  keine  Gnade  finden.  —  Ungleich  wichtiger 
and  auf  vollkommener  Ausnutzung  der  Quellen  und  Litteratur  beruhend  ist 
die  Abhandlung  Kirälys.^^)  —  Hierher  gehört  auch  Bd.  l  des  neuen  Werkes 
von  Xenopol/^)  welcher  die  Geschichte  der  Wallachen  vom  Anbeginn  bis 
züiD  J.  1290  herabfflhrt  Kap.  1  enthält  die  Urgeschichte,  handelt  speziell 
über  Skythen,  Agathyrsen  und  Daker,  ferner  über  die  Eroberung  Dakiens 
durch  Traianus.  Kap.  2  befafst  sich  mit  der  Römerherrschaft.  Kap.  3/4 
mit  dem  Einbruch  der  Barbaren.  Paul  Hunvalfy  hat  dem  Buche  eine 
sehr  eingehende  Kritik  angedeihen  lassen  und  dabei  speziell  die  sprach- 
wissenschaftlichen Behauptungen  des  Vf.  scharf  mitgenommen.  X.  behauptet 
selbstverständlich,  dafs  die  römischen  Kolonisten  und  Legionen  Dakien  eigentlich 


Strkophag  am  SaIom:  ib.  S.  228—88.  —  80)  X  H.  Mfiller,  Archaologiiches.  1)  Drei- 
rolienfibeln.  2)  SchQueIhfite:  KBYSbnbgL.  11,  S.  110/2.  Entere  itammea  t.  Ende  d.  8., 
oder  AnCaiig  d.  4.  Jh.  n.  gehören  d.  Bömerkultur  an.     Letztere  faUen  in  d.  Zeit  d.  Bronae. 

—  31)  X  ^*  OrtTay,  E.  angebliche  BinnenstraCie  in  Pannonien.  Mit  Nachtrag  t.  Knbit- 
•chek:  AEHÖ.  1888,  H.  2.  Polemik  mit  Fr.  Salamon  betreib  d.  Richtong  d.  BÖmerstralaen 
Zwilchen  Bonaa  n.  Dran.  —  32)  X  ^^'  Knaeinasky,  Aoagrabongen  am  aog.  Papföld  bei 
Aqoincam  im  J.  1887.  Mit  4  Tafeln:  Arch.  tri.  8,  S.  25—39.  (SchloDi  au  Jh.  1886.) 
Bömiaehe  Bader.  —  33)  —  B.  Knaiinasky,  D.  Mithraenm  t.  Aquincnm:  ib.  S.  885—92. 
Wurde  noch  yor  d.  Yolkerwandemng  dnrch  Brand  aerttdrt  —  34)  X  Alex.  Havas,  D. 
Aosgnbangen  anf  d.  Gebiet  d.  Haoptatadt:  ib.  S.  66 — 78.  Polemik  gegen  Salamon  ('Geach. 
d.  Stadt  Bndapeaf  n.  dessen  Aofiuiti  in  d.  Bndap.  Saemle  1888,  Febr.).  —  35)  X  ^o; 
Hampel,  £.  iem.  Yotiy-Altar:  ib.  S.  186.  Gefanden  am  Sildabhang  d.  Ofner  Blocksberges. 
Inschrift:  Ciritas  EnTisoomm  (Eeltenstadt).  Ans  d.  S.  Jh.  —  36)  X  B.  Knssinsaky, 
B.  Sarkophag  y.  St.  Endre:  ib.  S.  94.  Neben  d.  Skelett  (and  sich  eine  Bronzmünze  aas  d. 
Zeit  Trmians.  —  3^  Jos.  flampel.  Über  d.  Volk  d.  Ayarisker  n.  dessen  Denkmäler. 
(Vortrag  in  d.  Ungar.  Akad.)    (Wird  erst  im  Drnck  erscheinen.)    Vgl.  Ung.  B.  1888,  S.  726. 

—  38)  G.  T4glis,  Z.  Topographie  Daciens.  (üng.)  (=:  Jhb.  d.  hist-arch.  Ver.  d.  Biharer 
KomitaU.  1885/8.)  —  39)  G.  T^gUs  a.  P.  Kir&ly,  Nene  Inschriften  aas  Dacien :  AEMÖ. 
H.  2.  —  40)  X  ^-  ^^gl&«)  ^o  Terfertigten  d.  Urbewohner  Daciens  d.  Mühlensteine?: 
Areh.  £rt.  8,  S.  91.  Setzt  d.  Ort  nach  H^yiz.  —  41)  X  30  Jahre  aus  d.  Gesch.  Daciens  n. 
Mdden«.  (243—73):  BomänischeR.  Jnni-Heft  —  42)  X  3-  T^glis,  Beiträge  z.  In- 
ihnftenknnde  Daciens:  £rd4Iyi  Maseam  1888,  H.  1.  —  43)  X  ^-i  Bergbau  Denkmäler  im 
eiastigen  Baden:  ABVSbnbgL.  11,  S.  18/9.  Handelt  über  8  steinerne  Bildsaalen.  D.  Anfs. 
enchien  firflher  in  d.  Österr.  Ztschft  für  Berg-  u.  Hüttenwesen  (1887).  —  Vgl.  Cng.  R.  1889, 
8.  260  n.  328.  —  44)  X  Joe-  Hampel,  E.  römischer  Helm;  Arch.  &rt.  8,  S.  184/6.  Ge- 
funden bei  Ss^kely-Kocsärd  an  d.  Marosch.  —  45)  X  ^'  Ars,,Aschenkrag  u.  Marmorsaale: 
ILBVSbnbgL.  11,S.  19.  Bei  Tomen  gefanden ;  letztere  stammt  ans  d.  Gegend,  wo  einst  d.  Bdmerstadt 
Sszidaya  lag.  —  46)  X  Ant  Boleszny,  D.  Proyinz  Dacia  Malyensis:  Anz.  d.  südangar. 
hist-arch.  Vereins.  10,  1884,  S.  105—28.  Vgl.  aach  No.  508.  —  47)  St  Hollös  y,  Waren 
d.  Daker  ein  lateinisches,  keltisch  oder  ein  hannisch-skythisches  Volk  ?  Mirmaros-Sziget.  49  S. 
[Sziaadok.  1888,  S.  385.]|  —  48)  P.  Kir&ly,  D.  Dakenkriege  Kaiser  Traianas':  Sz&zadok 
2S,  H.  9 — 10.  —  49)  A.  D.  Xenopol,  Istoria  BominUor  din  Dada  Traiana.  Vol.  I.  Istoria 
lecche.  Jaasy.  |[Szizadok  1889,  S.  532,  644  n.  680.  (Paal  Hanyalfy).]|  (Vgl.  a.  No.  61a.) 
Die    anderen   Werke,   welche   sich    mit   d.  Abstammang   d.  ramSnischen  Sprache  n.  d.  ram. 

15  ♦ 


111,228  §57.     üngirn.     Hangold 

gar  nicht  yerlassen  hätten.  —  Über  die  bei  Eraszna  gefundenen  12  ponzierten 
Goldbarren  hat  sich  eine  kleine  Litteratur  gebildet.  (Vgl.  JB.  1887,  n,  270, 
No.  41.)  —  Resch  hatte  behauptet,  dafs  die  Barren  aas  der  Mflnze  Ton 
Syrmien  stammten  und  die  Prägestellen  die  Portraits  der  Kaiser  Arcadins, 
Honorins  und  Theodosins  II.  trägen.  —  Fröhlich^^^)  kommt  zn  dem  Resultat, 
dafs  die  Groldbarren  im  J.  392  geprägt  wnrden,  und  die  Portraits  jener  von 
Theodosins  I.  nnd  seiner  zwei  Söhne  seien.  Die  Bestimmung  dieser  Barren 
(massa  obryzae)  sei  gewesen,  entweder  als  St«aerabgabe,  oder  als  annim 
coronarium  in  die  kaiserliche  Mtlnze  abgeliefert  zu  werden.  —  Hampel^^] 
erkennt  in  den  Portraits  die  Züge  des  Knaben  Gratianus  (seit  367  Angastus), 
der  Kaiser  Valens  und  Valentinianus  (f  375)  und  setzt  die  Prägung  in  die 
Zeit  von  367 — 75.  Er  meint  femer,  dafs  das  Gold  von  dem  Gotentribm 
der  oströmischen  Kaiser  herrühre;  als  König  Athanarich  dann  vor  den  Hunnen 
nach  Siebenbürgen  flüchten  mubte,  habe  er  und  seine  Grofsen  ihre  Schätze 
der  Erde  anvertraut.  Das  Vergraben  der  grofsen  Goldschätze  von  Moj^, 
Petreosa  und  des  vorerwähnten  sei  auf  diese  Zeiten  und  auf  diesen  Anlals 
zurückzuführen,  —  Kener^*)  (in  Wien)  sieht  die  Portraits  von  Valentinianns, 
Valens  und  Gratianus  verewigt,  erkennt  in  den  Prägestempeln  jene  der 
Münze  von  Syrmien,  setzt  die  Prägung  zwischen  364  und  367  und  meint, 
die  Barren  hätten  Grofshändlem  zur  Begleichung  ihrer  Auslagen  gedient 

Völkerwanderung,^^)  Fr.  Pulsky^*)  unterscheidet  zunächst  zwei 
Strömungen  der  germanischen  Völkerwanderung  und  handelt  dann  ausführlich 
über  die  in  Ober-Ungarn  und  Ober-Italien  gefundenen  Grabdenkmäler  gotischen 
Ursprungs,  zu  denen  Deutschland  und  Frankreich  keine  Analogien  aufweisen 
können.  Am  charakteristischsten  sind  die  Gräberfunde  aus  der  Keszthelyer 
Gegend  am  Plattensee:  eigentümlich  geformte  Ohiigehänge,  Nadeln  und  Riemen- 
enden. Rom  befindet  sich  damals  schon  in  Barbarenhänden,  übt  daher  auf 
das  Kunstgewerbe  der  germanischen  Völker  keinen  Einflufs  mehr  aus.  Es 
entwickelt  sich  vielmehr  die  germanische  Kunst  selbständig.  Das  Charakte- 
risticum  derselben  ist  die  Zellengoldschmiedekunst  mit  in  Gold  gefalsten 
Granaten,  das  Vermeiden  der  Pflanzen-Ornamentik  und  die  Riemengeflecht- 
Ornamentik.  Unsere  Grabfunde  aus  der  Avarenzeit  stimmen  mit  diesen  Denk- 
mälern überein.  —  B^thy^^)  betont,  dafs  die  an  der  Wolga  entstandenen 
Staaten,  von  denen  die  Völkerwanderung  ausgegangen,  der  Vereinigung  von 
verschiedenen  Stämmen  (Ugrier,  Magyaren,  Türken)  ihren  Ursprung  verdankten 
Auch  das  Volk  der  Hannen  und  Avaren  sei  ein  ähnliches  Mischvolk  gewesen 
Was  die  avarische  Sprache  betrifft,  so  habe  selbe  viele  Fremdwörter  und  die 
Terminologie  des  slavischen  Christentums  in  sich  aufgenommen,  welche  die 
später  gekommenen  Magyaren  dann  übernahmen.  (P.  Hunfalvy  erklärte 
die  Beweisführung  für  nicht  genügend.)  — 

Einwanderung  der  Magyaren.    FJeidenzeit.    Szdklerfragt. 
Die  Abstammungsfrage  bespricht  P.  Hunvalfy^^)  aufs  neue  gründlich,  ohne 


GoBch.  befassen,  siehe  d.  No.  492,  547/9.  ^  50)  Bob.  Fröhlich,  D.  Goldfand  t.  Knsz&a: 
Arch.  fct.  8,  S.  39-48.  —  51)  Jos.  Hampel,  D.  Alter  u.  d.  Zweck  d.  Goldbarren  t 
Kraszna:  ib.  S.  48—50.  —  52)  Fr.  Ken  er,  D.  Qoldfund  t.  Kraszna:  Mon.  Blatt  d.  nnmism. 
Ges.  in  Wien  1888,  April  244.  |[A.  :6rt  1888,  8.  286.]|  —  53)  X  Keil,  D.  griecMschÄ 
Inschriften  im  sogen.  'Schatz  d.  Attila':  Bep.  f.  Konstwiss.  1888,  H.  3.  Im  AnschlaCs  an 
Hampels  Aufsatz.  —  54)  Fr.Fulszky,  Stadien  iL  d.  Denkmäler  aus  d.  Zeit d.  Goten  a.  AttUsfr 
(Volkerwanderungs-Kpoche) :  Eist.  Abhdg-  d.  üng.  Akad.  14,  No.  1.  24  S.  M.  0,40.  |[Ung.B.  IS&^S 
S.  725  n.  1889,  S.  466.]|  —  55)  L.  B^thy,  Hunnisch-avarisch-magyarische  Gontiniütat  Ein  Tor- 
trag.  |[UngB.  1888,  8. 252.]|  (Wird  erst  im  Druck  erscheinen.)  —  56)  P.  Hunralf y,  D.  Volker  i 


}67.     Uugwm.     Mangold.  111,229 

indes  neoes  bieten  zu  können.  .  .  Die  heidnische  Beligion  der  Magyaren 
streift  K4Imäny.&7)  —  Jal.  Panler^^)  verficht  die  Meinung,  daüs  die 
Szekler  die  Abkömmlinge  des  8.  Stammes  der  Magyaren,  der  Eabaren  w&ren, 
und  folgedessen  schon  seit  Atelknza  immer  mit  jenen  vereint  gewesen  wären. 
—  L.  Rithy^^)  leugnet  gleichfalls  die  traditionelle  Herkunft  der  Szekler  von 
den  Hunnen  und  hält  die  sog.  hunnische  Sz^klerschrift  fflr  ein  Machwerk  eines 
mit  hebrftischen  Schriftzflgen  vertrauten  Theologen  des  16.  Jh.  —  Bl.  Or- 
bän^^j^h&lt  dagegen  an  dem  hunnischen  Ursprung  der  Szekler  fest.  Er 
meint,  daüs  die  Ansiedlnng  einer  halben  Million  Grenzwftchter  (von  Ungarn 
ans)  doch  nrk.lich  nachweisbar  sein  müiste.  Ein  wichtiger  Beweis  dafür, 
daüs  die  Szikler  bereits  vor  Ankunft  der  Ungarn  in  Siebenbürgen  wohnten, 
ist  Air  den  Yf.  die  von  der  viel&ch  mit  feudalen  Elementen  versetzten 
nngsrischen  Verfassung  verschiedene,  rein  demokratische  Verfassung  der 
Szekler.  Diese  waren  demnach  die  zurückgebliebenen  W&chter  des  Erbes 
Attilas  und  sp&ter  die  Verbündeten  der  länderwerbenden  Magyaren  Arpäds.  Des 
weitem  bespricht  der  Vf.  die  einzelnen  Institutionen  der  Szekler.  —  E. 
Fischer ^^)  stellt  folgende  These  auf:  Die  alten  Skythen  waren  eigentlich 
Ungarn,  nur  nahmen  sie  später  den  Namen  ^Hunnen'  und  erst  hierauf  den 
Namen  ^Magyaren^  an.  Dieses  hunnische  Ungarvolk  teilte  sich  in  ^weiüse  und 
schwarze  Ungarn*.  Zu  den  letzteren  gehörten  die  Hunnen  oder  Rumänen  (I), 
Petschenegen,  Avaren  etc.;  zu  den  weiOsen  die  unter  Arp4d  ins  Land  ge- 
kommenen Magyaren.  Den  Unterschied  zwischen  den  zwei  Schattierungen 
erkennt  man  noch  heutzutage  (I)  an  der  Farbe  der  grofsen  ungarischen 
Mäntel  (Szür):  Es  giebt  nämlich  in  Ungarn  Gegenden,  in  denen  das  Voll^ 
schwarze,  and  solche,  in  denen  es  weüse  Szür  trägt.  Vf.  hat  sich  der  Mühe 
onterzogen,  im  ganzen  Lande  Erkundigungen  darüber  einzuziehen  und  zur 
Erhärtung  seiner  Meinung  sogar  eine  Karte  zeichnen  lassen.  —  Mit  der 
Eroberung  Siebenbürgens  befafst  sich  schliefslich  auch  Xenopol,^^^)  wobei 
er  natürlich  an  der  Urbewohnerschaft  der  Wallachen  festhält  und  abermals 
angeblich  rumänische  Worte  zur  Bekräftigung  seiner  Theorie  anführt,  wozu 
die  Kritik  P.  Hunvalfys  zu  vergleichen  ist.  —  Über  Kriegswesen  und  Beute- 
züge der  alten  Ungarn  schrieben  Thüry^')  und  Hazay.^')  Farkas^^) 
berichtete  über  einen  Gräberfund  aus  der  ungarischen  Heidenzeit 

MUiel4itter»      Politische   Geschichte   bis   zum   Aussterben 


tnl  IL  ihre  Sprachen:  UngR.  8,  S.  384,  406  o.  756.  Ana  d.  Foldr.  Köxlem.  (1888,  S.  129) 
nbenetst  —  57)  L.  K&lm&ny,  Mythologiiche  Spuren  in  d.  angar.  Sprache  a.  Sitten.  D. 
Mondkiütiift.  (Ungar.):  Sprachw.  Abhdg.  d.  Ungar.  Akad.  14,  No.  5,  SO  S.  M.  0,20.  — 
98)  Jnl.  Panier,  Einige  Bemerkungen  über  d.  ongar.  Kriegtweaen  während  d.  11/8.  Jh.: 
Hidtortteeti  KoBlem^nyek  1,  S.  501—26.  —  59)  Lad.  Bithy,  D.  aogen.  honnisch-akythiache 
Si^Uer-Schrift:  Arch.  £it  8,  S.  54—60.  —  60)  Bar.  Blaa.  Orbin,  Ober  d.  Abatammang 
n.  Einrichtungen  d.  Szekler.  (Ungar.):  Hbt  Abhdg.  d.  Ung.  Akad.  18,  H.  9.  .[Ung.R. 
1SS8,  S.  871.]|  —  61)  K.  A.  Fiacher,  ErklSning  d.  *achwanen  und  weilaen'  Honnen  n. 
iagam.  Badap.  97  S.  '[Sa4s.  1888,  S.  276.]|  —  61*)  Xenopol,  a.  o.  No.  Ko.  49.  — 
62)  Joa.  Thüry,  D.  nngariache  o.  tttrkiache  Kriegaftthrang :  Hadtort  K5e1.  1,  S.  562— 600 
Verl  ben&tste  beaond.  d.  Scheibaniade  (in  d.  Yämb^ryachen  Überaetaang  1885)  a.  findet 
2ins€hen  d.  alten  Taktik  d.  Magyaren  n.  Türken  e.  aof fall  ende  Übereinstimmung.  —  63) 
Sam.  Hssay,  D.  Kriegaweaen  d.  Ungarn  im  10.  Jh.:  ib.  S.  889  n.  549.  Schildert  d. 
Taktik  n.  Strategie  d.  Ungarn  c.  Zeit  d.  Landoaeroberang  n.  d.  wichtigeren  Beatezüge.  Schätzt 
i  Verloat  an  Menachenleben  wShrend  d.  J.  889-  970  gering  berechnet  aaf  169,000.  HKtten 
die  BaabaSge  nicht  e.  Ende  genommen,  ao  hätte  aich  d.  Nation  in  Bälde  gänilich  in  d.  on- 
BBterbroeheaeu  Kämpfen  aufgerieben.  —  64)  Alz.  Parkas,  E.  Fand  aus  d.  Heidenzeit  d. 
Cagara:  Arch.  in.  8,  S.  384.  Bei  Szentea  wurden  Überreste  e.  samt  seinem  Bofa 
begTabenen  Beiters    aafgefonden;  nebenan  Steigbügel,  Zügel  n.  mehrere  Schmnckgegenatände. 


111,230  $67.     Ungarn.    Mangold. 

der  Arpäden  (4000 — fSOf),  Nach  Znsammenstellang  jener  Historiker, 
welche  die  Bulle  für  den  heiligen  Stefan  fflr  anecht  erklärten,  kommt 
Böredy^^)  zu  dem  Schlafs,  dafs,  wenn  auch  die  Bulle  in  ihrer  heutigen 
Gestalt  nicht  den  ursprünglichen  Text  enthalte,  gleichwohl  der  Inhalt  der- 
selben, soweit  er  sich  auf  das  Privileg  bezieht,  nicht  als  erdichtet  bezeichnet 
werden  dürfte,  da  ein  Privilegium  für  E.  Stefan  thatsächlich  bestand.  — 
Auf  die  Zeit  der  deutschen  Heerzüge  gegen  Ungarn  bezieht  sich  das  Bach 
Micha  eis, ^^)  welches  indes  konstatiert,  dafs  von  allen  Nachbarländern 
Deutschlands,  über  welche  letzteres  seine  Oberhoheit  auszudehnen  trachtete, 
Ungarn  die  erste  Stelle  einnehme,  da  dessen  Könige  niemals  auf  einem 
deutschen  Reichstag  zur  Huldigung  erschienen.  —  Jul.  Pauler,^^)  der  seitens 
der  Ungar.  Akademie  seit  längerer  Zeit  mit  einer  Geschichte  der  Arpäden  betraat 
wurde,  veröffentlichte  als  Vorarbeit  eine  scharfsinnige  Arbeit,  welche  in  erster 
Beihe  auf  dem  7.  Bd.  der  von  Rs£ki  edierten  ^Mon.  spectantia  Historiam 
Slavorum  meridionalium'  beruht.  In  der  Frage  über  die  Grenzen  des  alten 
Kroatiens  stimmt  er  mit  Pesty  überein.  Er  stellt  dann  jene  geographischen 
Momente  zusammen,  welche  im  Bildungsprozels  des  heutigen  Slavonien  eine 
Scheidung  dieser  zwei  Länder  von  Anbeginn  an  beförderten.  Er  weist  dann 
nach,  dafs  betreffs  einer  Expedition  König  Stefans  und  Peters  ins  Küstenland 
Dandolo  aus  der  verloren  gegangenen  Ungarn-Chronik  geschöpft  habe,  dabei 
aber  in  chronologischem  Irrtum  befangen,  statt  der  genannten  die  späteren 
Könige  Andreas  und  Salomon  angeführt  habe.  Über  die  Feldzüge  selbst  ist 
aber  nichts  näheres  bekannt.  Kur  soviel  läfst  Dandolo  durchblicken,  da& 
die  Selbständigkeit  Kroatiens  schon  damals  im  Schwinden  gewesen  sei.  Nodi 
einmal  erhebt  sich  indes  das  Land  unter  Peter  EI.  Krescimir  zu  gröfserer 
Macht,  doch  nur  um  bald  darauf  Ladislaus  I.  zu  huldigen.  Die  ungarischen 
Chronisten,  welche  über  die  Eroberung  Kroatiens  berichten,  haben  nur  späte 
Quellen  des  14.  Jh.  benützt  und  bemühen  sich,  auch  bezüglich  dieses  £^ 
eignisses  in  Ladislaus  weniger  den  Staatsmann  und  Feldherrn,  als  den  Heiligen 
zu  schildern.  Als  das  Jahr  der  Eroberung  mufs  1091  gelten,  und  zwar 
geschah  der  Feldzug  im  Juni  oder  Juli.  (Im  Vorbeigehen  bezeichnet  Panl^ 
die  oft  gehörte  Nachricht,  als  wäre  Ladislaus  I.  zum  Anführer  des  ersten 
Kreuzzugs  auserseheu  gewesen,  als  irrig.)  Einen  neuen  Prätendenten  Namens 
Peter  (1096)  besiegte  Ladislaus  Nachfolger,  Koloman  1097  bei  Pietrosello  nnd 
scblofs  darauf  mitVenedig  eine  Konvention,  welche  seinem  Vordringen  in  Dalmatien 
vorläufig  Stillstand  gebot.  (Die  kroatischen  Historiker  setzen  diese  Konvention 
ins  Jahr  1101.)  Nach  Verschwägerung  mit  dem  normannischen  und  dem 
byzantinischen  Hofe  konnte  er  ohne  weitere  Rücksichten  an  die  Erobemng 
Dalmatiens  schreiten,  nahm  auch  Zara  1105  mit  stürmender  Hand,  worauf 
sich  auch  Sebenico  und  Trau  ergaben,  ebenso  Arbe,  Veglia  und  Ossero. 
Venedig  mufste  ihn  ruhig  gewähren  lassen,  ja  es  mufste  im  Jahre  1108 
die  Hülfstruppen  Kolomans,  des  Alliierten  des  byzantinischen  Hofes,  hehvh 
Verwüstung  des  Gebietes  von  Tarent  nach  Italien  überschiffen.  Ob  sich 
Koloman  wirklich  zum  Könige  von  Kroatien  habe  krönen  lassen,  vermag  P.  hei 
den  mangelhaften  und  widersprechenden  Angaben  der  Quellen  und  besonders 
mit  Bezug    auf   die  Fraglichkeit    der  Echtheit  der  einschlägigen  Urkk.  nicht 


(Ähnlich  d.  Fnnden  t.  Yereb  u.  Pilin  u.  St  Ensibet.)  —  65)  Bdredy,  D.  Echtheit  d.  aofCL 

Privilegioms    d.    heil.   Stefan   y.  Ungani.     (Forta.   n.  Schlafs):  AKKB.  63,  S.  194/6.    Fnita. 

ans   Bd.    52.   —   66)   ()  Michael,   Verkehr   iw.  dtschn.  Kaisem    u.    soaTeriuien    Ffirftsa- 

|[Sz&zadoh.  1889,  S.  266;  HZ.  Bd.  62,  H.  2,  S.  217.]|   —  67)  Jal.  Fauler,  D.  Erobern« 


iö7.     üngirn.    Mangold.  111^31 

la  bejahen.  Das  Yon  Thomas  Spalatensis  erw&hnte  Memoriale  bezeichnet  P. 
als  Falsnm.  Schüefslich  gedenkt  er  des  vor  Zaras  Manem  abgehaltenen 
Landtages  (coria),  der  chronologisch  schwer  zu  fixieren  ist  (wahrscheinlich 
erst  1111).  Hier  bestätigte  Koloman  die  Privilegien  der  dalmatinischen 
Kirche,  aber  auch  nichts  weiter.  —  In  einer  zweiten  Arbeit  verficht  Paaler<^^) 
die  Ansicht,  da£s  die  anter  den  ersten  Arpädenkönigen  oft  genannten  räu- 
berischen Petschenegen  meistenteils  irrig  als  solche  bezeichnet  wurden.  Es 
waren  eigentlich  Rumänen.  Letztere  waren  es  auch,  die  in  der  Schlacht  am 
Cserhalom  geschlagen  wurden.  -^  Die  unter  Oeysa  n.  vollzogene,  intensive 
Ansiedlang  der  Siebenbttrger  Sachsen,  welche  zuletzt  Keintzel  behandelte 
(vgl.  JB.  1887,  n,  279),  hat  auch  Zimmermanns^)  zu  Forschungen  an- 
geregt. Zunächst  gedenkt  er  der  Ansicht  Martin  Beschners,  der  bekanntlich 
3  Wege  in  den  Kreis  seiner  Erörterungen  zog:  1)  die  Strabe  über  das 
Meszes-Gebirge  im  NW.,  2)  das  Maros-Thal  im  W.  und  3)  den  Olt-Durch- 
bruch  im  S.  —  Beschner  entschied  sich  für  den  letztgenannten  Weg.  Nach 
ihm  wäre  der  Hanptstrom  der  Kolonisten  zu  Schiff  bis  etwa  Nikopolis  die 
Donaa  entlang  gefahren  und  dann  durch  den  Botenturm-Pafis  in  Siebenbürgen 
eingewandert  Als  ältester  Stuhl  sei  jener  von  Hermannstadt  zu  bezeichnen. 
Beschners  —  nicht  bewiesene  —  Ansicht  wurde  von  den  meisten  Historikern 
des  Sachsenvolkes  gläubig  acceptiert  Z.  prOft  nun  diese  Ansicht  und  ver- 
wirft sie  schlie/slich.  Durch  die  von  Petschenegen  und  Kumanen  bewohnte 
Wallachei  konnten  keine  Kolonisten  ziehen.  Auch  verlautet  bis  ins  lö.  Jh. 
nichts  Aber  OltschifEahrt  oder  Stralsenverkehr  durch  den  Botenturmpab. 
Wenn  die  Deutschen  an  dieser  Stelle  Siebenbürgen  betreten  hätten,  so  hätte 
sich  der  Handelsverkehr  zur  Donau  früher  entwickelt  Der  älteste  Verkehrs- 
weg ging  vielmehr  über  Grolswardein,  Pafs  Meszes  und  Doboka;  ein  anderer 
Stralsenzug  führte  von  Szathmär  aus  nach  Doboka.  Die  ersten  deutschen 
Kolonisten  haben  Siebenbürgen  von  Norden  nach  Süden  ziehend,  längs  der 
Szamos  betreten  und  sind  dann  dem  Lauf  der  Marcs  abwärts  gefolgt  Die 
Kolonisten  unter  Geysa  ü.  haben  gleichfalls  das  Szamosthal  benützt  Für 
die  weitere  Bichtung  der  Kolonisten  war  der  Lauf  der  Maros  mafsgebend. 
Von  D^  im  Thal  der  kleinen  Szamos  aus,  zogen  die  Einwanderer  auf  das 
bereits  1075  urk.lich  bezeugte  castrum  Torda  los,  von  da  in  das  Marosthal 
bis  zur  Kokelmündung,  dann  dem  Lauf  der  beiden  Kokein  entlang  aufwärts, 
bis  in  die  Thäler  der  beiden  Zekesch  und  des  WeiMusses.  —  Damit  stimmt 
der  Nachweis,^ ^)  daüs  die  Kölner  und  rheinländischen  Kaufleute  vom  Donau- 
knie bei  Waitzen  über  Grofswardein  zogen  und  von  hier  den  nordwestlichen 
Pals  benützten.  —  Mit  der  Geschichte  der  heiligen  Elisabeth,  Tochter 
Andreas'  IL  stehen  zwei  Arbeiten ^*'^)  in  Verbindung.  —  Über  die  Zeit  der 
byzantinischen  Einmischung   und    des  Gegensatzes   zu  Kaiser  Barbarossa  ist 


KiMtieu  o.  Dalmatiens:  ScAndok  12,  S.  197—816  n.  820—54.  —  68)  Jol.  Fauler, 
Eisige  Bemerkungen  aber  d.  nng.  Kiiegsweeen  im  11. — 13.  Jh.:  HadtSrt.  Kösl.  1,  S.  501 — 26. 
—  69)  Fr.  Zimmermann,  Über  d.  Weg  d.  dentacken  Einwanderer  pach  Siebenbürgen: 
MIÖO.  9,  S.  46.     |[KB1.  d.  Y.  fOr  liebg.  Lkde  1S88,  Ko.  2;    Ss4iadok  18S8,  8.  478;  KZ. 

1888,  Bd.  60,  S.  868;  CBl.  1888,  No.  44.]|  —  70)  (AnonTmtu)  Über  d.  Weg  d. 
deotach.  Einiranderer  nach  Siebenbürgen:  MStadtAKöln  H.  14,  S.  125.  Vgl.  KBl.  d.  Yer. 
für  nebenbtog.  LKonde  1888,  S.  68.  —  71)  Boerner,  H.  Elisabeth  b.  {  84^<>.     |[Ss&sdk. 

1889,  S.  81.]|  Qnindlegende  Arbeit.  Verwirft  d.  Nachricht  ihrer  Verbannung.  —  72) 
Wolf  Tflmpling,  Gewsh.  d.  Geechlechts  t.  Tümpling.  Bd.  1  (bis  1551).  Weimar,  Bdhlao. 
M.  6,00.  |[CBL  1889,  Ko.  8;  Ss4s.  1889,  S.  182;  HZ.  1889,  Bd.  68,  H.  2,  S.  875.]l  Vert 
Bünmt  an,   dafs  d.  Ahne  dieses  berühmten  Qeschiechti  in  Gefolge  d.  ongar.  Königstochter, 


]n,232  {57.    UDgUB.    Mangold. 

jetzt  Bd.  5  Yon  Oiesebrecht'*)  zo  Tergleicheii.  —  In  der  Nfthe  tob  Semlin 
erbebt  sich  ein  Sohhcbtengrab.^^)  Soppron,  der  Monograph  der  genannten 
Stadt  weist  nach,  dafs  es  an  dieser  Stelle  im  J.  1167  den  8.  Jnli  swischen 
dem  Palatin  Dionys  vnd  dem  griechischen  Feldherm  Andronikos  Kostote- 
phanos  znr  Schiacht  gekommen  sei.  —  Wenczel'^^  schilderte  das  Leben  dei 
Herzogs  Bostlslaws,  des  Schwiegersohnes  Belas  IV.  -^  Jakscb^*)  erwfthlte 
sich  die  Anfhellnng  der  Biographie  iear  Prinzessin  Sophie  znr  An%;abe.  — 
Cerone^^  Tersncht  za  beweisen,  data  sowohl  der  Papst  als  ancb  dis 
Yenezianer  (?)  den  Angriff  der  Kronzfahrer  anf  Zara  nicht  gebilligt  bitten. 

—  Mangnca  ^*)  beendigte  seine  üntersvchnng  Aber  den  Feldzng  fiadislans lY. 
gegen  die  Knmanen,  nm  selbe  znr  ROcklcehr  nnd  friedlichen  Niederlassang 
zn  bewegen.  —  Das  Leben  der  Witwe  des  letzten  Aip&denkOnigs  und  ihrer 
Tochter  (welche  beide  erst  nach  der  Ermordung  des  deutschen  Königs  Albrecht 
ihr  Leben  im  Kloster  beschlossen),  schilderte  A.  Pör,^*)  der  sich  flbeihaapt 
die  Wende  des  13.  Jh.  znm  Rahmen  seiner  neueren  Untersuchungen  au»- 
erwählt  hat.  So  weist  er  u.  a.  nach,^<^)  dafo  die  sog.  ^Grafen  Yon  Gflbing', 
die  gewaltthfttigsten  Oligarchen  und  Parteifilhrer  jenseits  der  Donau,  diesen 
Namen  mit  mehr  Berechtigung  führten,  als  den  ihnen  neuerdings  erteUtea 
Namen  der  trafen  von  Ofins'.  —  Auch  dem  mächtigsten  aller  Oligarchen, 
Matthäus  CUk  hat  Pir^^)  eine  Biographie  gewidmet,  welche  in  anziehender 
Form  das  Resultat  grOndlicher  Studien  bietet.  —  Scblielsüch  hat  Pir*'}  die 
Abstammung  des  bis  in  die  jflngste  Zeit  Ladislaus  Apor  genannten  Woiwoden 
von  Siebenborgen,  der  n.  a.  den  Gegenkönig  Otto  von  Bayern  geüangen  hidt, 
einer  Untersuchung  unterzogen  und  nachgewiesen,  dais  Ladislaus  weder  ans  dem 
Geschlechte  Apor,  noch  Hermann,  wohl  aber  ans  dem  Geschlechte  der  Kean 
entstammte. 

Die  Änjou  und  ihre  Nachfolger.  Die  zwei  letztgenannten 
Arbeiten  beziehen  sich  auch  schon  auf  die  AnfiUige  Robert  Karls.  —  Einem 
der  Getreuen  Roberts,  Alex.  K0cski,hat  Pir^s)  gleichfiOls  ein  Denkmal  gesetzt 
Derselbe  kommandierte  auch  das  an  Ludwig  den  Baiern  gesandte  HQlfrkoips 
und   erhielt  schliefslich  die  Würde  des  obersten  Richters.    Er  starb  13S6. 

—  Wechselvoller    gestaltete   sich    das   unruhige   Leben  des   Parteigängers 


d.  h.  EliMbeth  in  Thüringen  «ingewandert  lei.  —  78)  Gieiebreeht,  KiiMnait,  t.  {16>*. 

äSiAMuiok  18S9,  S.  88/8;  GBL  1S8S,  No.  18.]|  Burberowt  rftatet  lom  Kampf  gegen  UngVB. 
.  18/7.  —  Begiemng  Stefus  IIL,  Angriff  IfuaeU  874—80,  444  n.  674  S.  —  Vv^ßn 
tritt  IQ  Fkpst  Alexander  m.,  über.  S.  640.  —  Anfinge  B61a  d.  Dritten:  S.  681.  —  Giern- 
itreit  mit  Hag.  Heinrieh  t.  Öiterreich:  S.  784.  —  74)  S.  ongariachea  Sehlaohtengrab:  Pertar 
Lloyd  1888,  Okt  16.  ([Saiaadok  1888,  8.  S78/9.]|  —  75)  G.  Wenoael,  Henog  RiMtailaw 
▼.  Galiaien.  (Ungar.):  Eist.  Abhdg.  d.  Ungar.  Akad.  18,  Ko.  8.  Ehliohte  im  J.  1148  d. 
Tochter  Bti4a  d.  iV.,  Anna,  bekam  d.  Titel  e.  Fflnten  y.  Halit«^  wurde  aber  ▼.  BaaieU 
Heraog  ▼.  HalitMsh  1S49  gewOüagen.  Von  1854/5  renraltete  er  d.  fianat  Macfaow  ab  telM- 
stindiger  Herr  und  beeinflobte  von  hier  ana  Bnlgariena  Geach.  In  d.  Schlacht  an  d.  Fiichaeh 
(1246)  war  er  e.  d.  Beüehlihaber,  ebenio  in  d.  Schiacht  bei  KitJÜaenbronn  (1860).  Sr 
starb  1963.  —  76)  Jak  ach,  Z.  Lebenagewsh.  Sophiena,  d.  Tochter  König  B614a  lY.  ▼.  Uagan; 
MHVSteiermark  H..86.  |[Tanil.  1888,  S.  46.]|  (Vgl.  JB.  1887,  H,  878^.)  _  77)  Fr. 
Cerone,  U  papa  ed  i  Yeneiiani  nella  qiiarta  crooiata:  AYeneto  86,  H.  71,  1888.  —  7$) 
a  If  angaca,  D.  Chnmik  d.  HorlL  (Forte,  a.  Schlaft):  BaminiacheB.  1888,  H.  1/t.  — 
79)  A.  P6r,  D.  Leben  d.  ongar.  Königin  Agnat  u.  ihrer  Toehter,  Eliaabeth:  KathoL  Saeaüe 
1888,  H.  2/8.  [[Saiaadok  1888,  S.  968/9.]|  Enchien  auch  in  Sep.  Abdr.  (Badap.  68  8.) 
—  80)  id.,  D.  Name  d.  Gtlaainger  Grafen :  Sateadok  88,  8.  858/6.  —  81)  id.,  (käk  UiU 
«letrajza.  (s  «Tört.  £letrajaok'.  Aach  im  Sep.  Abdr.)  Badap.  Ifehner.  170  8.  ü.  6,00. 
(Hlnatriert)  ->  82)  id.,  Z.  Abatammang  d.  siebenbSrg.  Woiwoden  Ladialaoa:  TonL  6,  S. 
140/1.    Ygl.  aach  Bd.  7,  (1889)  d.  Toral.    S.  187.   —    83)  id.,    Alex.  Kdoiki:  SaAaadok 


}67.     Ungarn.     Mangold.  111,233 

Kopasz,^)  der  samt  seinen  BrOdern,  dem  Woiwoden  v.  Siebenbürgen,  Lör^t 
Qod  Stefim  den  Tod  des  Verräters  starb.  (Die  Möglichkeit  ist  nicht  aus- 
geschlossen, dafs  Mitglieder  dieser  Familie  die  intellektoellen  Urheber  der 
Ermordnng  Ladislans  lY.  waren).  Kopasz  selbst  hielt  es  zuerst  mit  Otto, 
der  ihn  zom  Pälatin  ernannte,  fiel  aber  dann  von  ihm  ab,  war  Ottos  Rivalen: 
Bobert  Karl  im  Kampfe  gegen  Csäk  behfllflich  und  wurde  von  dem  ersten 
Aigou  fllrstlich  belohnt  Zehn  Jahre  spftter  empOrte  er  sich  aber  gegen 
Bobert  Karl  und  verlor  dabei  sein  Leben.^^)  — 

In  Verbindung  mit  der  Qeschicbte  des  Oeschiechts  der  Laezkfy  hat  Kar 4- 
csonyi  ^^)  eine  verlftfsliche  Schilderung  desFeldzugsZudfoigstf.  Gr.  gegen  Neapel 
geliefert  Steinherz  *^)  bringt  eine  Fortsetzung  seiner  Arbeit  mit  mehreren 
Exkursen  und  ürkk.:  Die  Exkurse  betreffen  1)  die  gewechselten  Schmähungen; 

2)  den  Vertrag  zwischen  Ludwig  und  Herzog  Rudolf  IV.  (1361,  31.  Dez.); 

3)  Beitrag  zur  Biographie  des  Bischöfe  Stefan  von  Agram  1357—75.  — 
unter  den  Urkk.  gehören  hierher  No.  2/6.  —  Die  andern  Beitrftge^^-«»)  sind 
von  geringer  Bedeutung.  —  Ein  Anonymns*^^)  bringt  die  Abbildung  des 
Grabmals  der  Königin  Johanna  von  Neapel,  Gemahlin  und  Mörderin  ihres 
Gattai,  des  Herzogs  Andreas  von  Ungarn.  Im  beigefügten  Text  bringt  er 
eine  kurze  Skizze  über  die  Ermordung  des  Andreas  und  der  Rachezfige  Ludwigs 
des  OroÜMn;  zugleich  teilt  er  einen  Brief  Petrarcas  mit  (der  Hofkaplan 
nnd  Sekretär  der  Königin  war),  in  welchem  der  Dichter  die  ganze  Schale 
seines  Zornes  Aber  den  aus  Ungarn  gekommenen  Frater  Robert,  den  Rat- 
geber und  Qflnstiing  des  Herzogs  Andreas,  ausgiefst.  —  Den  wertvollsten 
Beitrag  über  die  Geschichte  der  beiden  ersten  Anjou  hat  Wertner*^)  ge- 
liefert, dem  wir  überhaupt  eine  Reihe  genealogischer  Berichtigungen  ver- 
danken. 

Sigismund.  Ober  die  folgende  Zeit  ist  bis  1526  der  8.  Bd.  von 
Hnbers  vortrefflicher  'Oeschichte  Österreichs'*')  zu  vergleichen.  Gleich  das 
i.  Hoch  bespricht  die  erste  Verbindung  zwischen  Böhmen  und  Ungarn  mit 
Osterrekh  und  das  5.  ^Böhmen  und  Ungarn  als  Wahlreiche^  —  Der  ungarische 
Berns  hat  die  auf  Ungarn  Bezug  nehmenden  349  Bullen  des  Papstes 
Bonifaz'  IX.,*')   welche  die  Jahre   1389 — 96  umfassen  und  sich  zumeist  mit 


2S,  S.  785—98.  —  84)  Y.  Bnnyitai,  D.  Palatin  Kopaas.  B.  Charakterbild  Ton  d.  Wende 
d.  13.  Q.  16.  Jh.  Saiaadok  2S,  S.  16—88  a.  128—56.  —  8&)  X  Ant  P6r,  PhUippas  de 
Sneto  Qeioldo:  Toml.  6,  8.  40.  War  bei  d.  Kidnang  Bobert  Karls  ala  StellTortreter  d. 
Matth.  C»4k  anweaend;  iat  identuch  mit  d.  Italiener  Philippna  de  Drngeth,  d.  tpftteren 
Ptlatiniu.  —  Joh.  Kar&caonyi,  ib.  8.  140)  bestreitet  d.  Identitit  a.  hKlt  ihn  fttr  e.  Ab- 
kSmmlisg  d.  Funilie  8sentgrtti.  —  86)  Joh.  Karicsonyi,  QeMh.  d.  Familie  Lacakfy:  Ana. 
d.  sfldingar.  hiat-arch.  Ter.  NF.  8,  1888,  8.  5— IS  a.  184--81.  D.  1.  Aufiata  berOhrtnnr 
d.  AnfSage  d.  Familie,  deren  Blfiteseit  mit  d.  Begiemng  d.  Anjoo  ansammenflUt  D.  8.  Auf- 
•ata  bringt  d.  Geach.  d.  Feldaaga  nach  Neapel  n.  veiat  nach,  dafa  nicht  Stefan  Lacakfy, 
■obdem  d.  dentache  Condottiere  Ulrik  Wolfhard  t.  Lndwig  d.  Grolaen  bei  aeiner  Abreiae  aam 
StellTeitreter  in  Neapel  ernannt  wurde.  —  87)  Steinhera,  D.  fieaiehangen  Lodwiga d.  Braten 
T.  Ungarn  in  Karl  IV.  (Porta.):  MIÖO.  9,  H.  4,  S.  529.  —  88)  X  &*  Wencael,  Ungarn 
nach  d.  Yoratellong  q.  d.  Werken  Dantea  Petrarcaa  o.  Bocaecioa.  (Ungar.):  Kath.  Saemle 
1888,  H.  S.  ~  89)  X  8-  Mitia,  La  Dalmaaia  ai  tempi  di  Lndovico  U  Grande,  re  d'Un- 
gheria:  Annvario  Dalmatioo.  Im  Sepaxat-Abdmck.  Zara,  Artale.  139  S.  —  90)  L.  Kropf, 
A  Boyal  Hanaoleam:  The  Arth  Joamal  1888,  Febr.  (London.)  '[Saia.  1888,  8.  475.];  — 
91)  Mor.  Wertner,  D.  Genealogie  d.  Anjon,  mit  beaond.  Berfickaichtigung  d.  nngariach. 
Uttie:  Tnrol.  6,  8.  14  a.  68.  D.  erate  grundlegende  Unteranchnng,  rectifiziert  insbea.  d. 
Angaben L.  Saalay'a.  ^  92)  Hober, a.  §28*.  |[MHL.  1889,8.  250;  DLBl.  11,  86;  Streffleor 
Oaterr.  MiHt.  Ztg.  29,  287;  ZOG.  40,  5S8.]|  —  93)  MonnmenU  Yaticana  Hiatoriam  Begni 
Hangariae  illiwtra  ntia.    Sor.   I.    Tom.  lU.    Bullae  Boni&cii  IX.  P.  M.    Badap.,  Franklin. 


111,234  §&7-     Ungarn.    Masgold. 

kirchlichen  Angelegenheiten  beschäftigen,  in  yornehmer  Aiustattang  erscbemen 
lassen.  Doch  geht  auch  die  politische  Geschichte  dieser  Jahre  nicht  leer 
ans,  den  meisten  Gewinn  zieht  aber  die  historische  Geographie  ans  diesem 
Bande.  Fraknöi  schrieb  zu  der  Pnblikation  ein  orientierendes  Vorwort.  — 
Aach  ein  zweites  Quellenwerk,  Bd.  5  des  Zichj-Godex*^)  fiUlt  in  den  Bahmea 
der  Regiemng  Sigismunds.  Es  enthält  ans  den  Jahren  1396 — 1409  504 
lateinische  Urkk.,  zumeist  priyatrechtlicher  Natur.  FOr  die  Regierung  Sigis- 
munds wäre  anzuführen,  dafs  während  seiner  Ge&ngenschaft  ein  Anssehofe 
des  Adels  regierte  und  dafe  sich  damals  der  Primas  Job.  Kanizsay  sieht 
Kanzler  des  Königs,  sondern  Kanzler  der  heiligen  Krone  nannte,  und  der 
Iudex  Curiae  gleichfialls  die  ttbliche  Formel  'domini  Sigismnndi  dei  gratja 
regis  Hungariae'  wegliefs.  —  Den  Günstling  Sigismunds,  Banns  Marothy, 
erkor  sich  Kardcsonyi*^)  zum  Helden  einer  Biographie.  — 

Zeit  der  Hunyculu  Eine  polnische  Arbeit  be&fet  sich  mit  der  Wahl 
Wladislans  L*<^)  —  Der.  Sieg  J.  Hunyadis  über  Medd  Beg^'')  £uid  nicht  bei 
St.  Imre,  sondern  bei  Hermannstadt  statt  (1442).  —  Den  Gegner  der  Hnnyadi, 
den  Grafen  von  Gilli,  schilderte  Gubo.*^}  —  Von  Wichtigkeit  ist  der 
militärgeschichtliche  Aufsatz  von  £.  Horväth.**)  Nachdem  er  Eingaugs  die 
MeinuDg  jener  Historiker  widerlegt,  welche  der  Schlacht  yon  Warna  kerne 
gröfsere  Bedeutung  zugestehen  wollen,  unternimmt  er  es,  auf  Grund  der 
Quellen  (darunter  der  von  Köhler  zuerst  benutzte  Bericht  yon  Palatio) 
und  der  gesamten  Fachlitteratur  ein  genaues  Bild  der  Schlacht  zu  rekon- 
struieren. Vf.  polemisiert  zunächst  gegen  Vaszarys  Behauptung,*'*)  dafs 
Wladislans  E.  sich  keines  Eidbruches  schuldig  gemacht  habe.  Die  Starte 
des  ungarischen  Heeres  setzt  er  auf  16000  Mann,  die  fiast  durchgehend 
Reiter  waren.  Dazu  kamen  später  4000  Walachen.  Der  Feldzug  war  weder 
politisch  noch  militärisch  gehörig  yorbereitet.  Yon  den  allerseits  yersprodienen 
christlichen  Hfllfstmppen  erschienen  nur  1000  Reiter.  Die  TOrkenmadit 
schätzt  Yf.  auf  c.  16000  Janitscharen  und  c.  6 — 8000  Spahi,  wozu  noch 
irreguläre  Reitertruppen  kamen.  Die  Schlacht  selbst  war  nicht  das  Resoltat 
eines  yorher  festgesetzten  Planes,  sondern  Zufiülssache.  Die  Gegner  ?er- 
muteten  sich  an  unrechter  Stelle  und  änderten  beide  ihre  ursprüngliche 
Marschrichtung  ganz  plötzlich.  Schliefslich  zwang  Murad  11.  nördlich  von 
Warna  die  Ungarn,  auf  einem  für  sie  sehr  ungünstigen  Terrain  zur  Schlacht 
In  Bezug  auf  Aufstellung  der  Schlachtlinie  folgt  Yf.  der  Darstellung  Köhlers; 
nur  hält  er  dessen  Ansicht,  dafs  Wladislans  und  sein  Banderium  in  der  ersten 
Linie  Stellung  genommen  habe,  für  irrig.  Dem  Yerrat  der  Walachen  mibt 
Yf.  einen  grofsen  Teil  am  Ycrlnst  der  Schlacht  bei.  Als  ebenso  unüberlegt, 
wie  yerhängnisyoll  mufs  der  eigenmächtige  Yorstofs  Wladislans'  bezeichnet 
werden.     Dadurch  entglitten  Hunyadi  endgültig  die  Zügel  der  Oberleitung.  -^ 

Über  die  Regierung  Ladislaus  F.  liegt  nur  ein  urkundlicher  Beitrag 
vor.iooj  _ 


Gr.  4<>.  XXXIV,  365  S.  |[Sz4udok  1S89,  S.  90.]{  -^  94)  Emr.  Nagy,  Zicby-Codex. 
A  Zichy  caal&d  idöab  Ag&nak  Okm&nyt^im.  Bd.  6.  Badap.,  SelbatrerlAg  d.  gfl.  Zichy'icha 
FamiUe.  IX,  616  3.  |[Sz&z«dok  1S89,  S.  156.]|  ~  95)  Karicionyi,  Biogiaphie  i 
Job.  Mar6thy,  Machower  BanoB.  (Ungar.):  Jb.  d.  arclu-hiat.  Ver.  d.  Komitata  B^k^  13.  — 
96)  J.  ZagrodiEky,  D.  Wahl  Wladislaiu  lU.  (I.)  lam  König  v.  Ungarn.  (In  poii. 
Sprache.)  (=  Frogr.-Abhdg.  d.  Krakaner  BeaUchnle.)  —  97)  Joh.  TemeiTiry,  Wo  be- 
fliegte Johannes  Hunyadi  Mend-Beg?  (=  JB.  III  Unter-Weibenborg.  Ver.  1.)  —  96)  A-  Oobo, 
Oraf  Friedrich  TL  y.  CUli.  CilJi,  Gymn.  Progr.  1888.  21  S.  —  99)  Eng.  t.  HorTith, 
B.  Schlacht  bei  Warna.     Mit  e.  Schlachtplan:  Hadtört  Eösl.  1,  8.    104  u.  868.  —  99*)  ^ 


§67.     Ungarn.     Mangold.  111,235 

Es  folgt  die  Regierang  Matthias  CorvinuSj  dessen  Geschichte  den  gröfsten 
Teil  des  5.  Baches  von  Haber^^^*)  bildet.  Aach  das  Verhältnis  des  grofsen 
Königs  zum  Hamanismas  ist  daselbst  treffend  gewürdigt.  —  Neues  ark.liches 
Material  verdanken  wir  einem  böhmischen  Forscher.  ^^^)  —  Ein  bosnischer 
Gelehrter  antersachte  das  Grab  des  aaf  Befehl  des  Saltans  enthaupteten 
letzten  Königs  von  Bosnien,  Tomasevi^  und  fand  auch  dessen  Überreste. ^o*) 
—  Fraknöis  Abhandlang i<^^)  betrifft  den  langjährigen  Staatsmann  and  Ver- 
tranten  Matthias,  Primas  Yit^z.  —  Vgl.  drei  kanstgeschichtliche  Arbeiten 
(s.  die  Nn.  571,  578/9).    Kriegsgeschichtlichen  Inhalts  sind  4  Arbeiten,  ^o^-^o 7) 

Über  die  letzten  Jagelionen  liegt  wenig  von  Bedentong  vor.  Doch  be- 
flissen sich  mit  diesem  Zeitraum  auch  ausländische  Forscher,  so  Garo^^^) 
ond  in  erster  Reihe  Haber  ^0%)  im  6.  Buch  seines  Werkes.  —  Fraknöi^o^) 
beleuchtete  die  Geldmanipnlationen  des  allmächtigen  Staatsmannes  und  Primas 
Baköcs,  und  Kandra^^^)  bearbeitete  ein  verwandtes  Thema.  —  Über  die 
Schlulskatastrophe  der  MAllchen  Geschichte  Ungarns  liegt  ein  kleiner  Beitrag 
eines  Touristen  vor.m) 

NeuineU.  Von  Ferdinand  L  bis  zum  Wiener  Frieden 
(1597—4606).  Aus  der  Zeit  des  nach  der  Mohicser  Katastrophe  politisch 
und  moralisch  eingetretenen  Zerfalls  schöpfte  Zsilinszky^^*)  sein  Thema. 
Er  schilderte  die  wechselvollen  Schicksale  eines  der  hervorragenderen  Partei- 
gänger dieser  unruhigen  Epoche.  Franz  Patöcsj,  der  reichste  Oligarch  des 
angarischen  Tieflandes,  war  in  seinen  Vorzogen  und  Fehlern  ein  getreues 
Abbild  seiner  Zeit  König  Zdpolya  und  dessen  Witwe  gegenflber  unterthänig, 
stand  er  zu  dem  allmächtigen  Martinuzzi  fortwährend  in  geheimem  Gegensatz 


JB.  Ud84.  —  100)  K.  Ssabö,  Au  d.  Archir  d.  grafl.  Familie  Tholdalagi:  Tort.  Tir  11. 
Bringt  auch  e.  Urk.  z.  Kenntnis,  in  welcher  Ladialana  Poathamiui  V.  die  konfiaderten  Ottter 
d.  treoloMn'  Hnnyadi  an  seine  Günstlinge  überträgt  (1457).  —  100«)  Hnber,  s.  o.  Ko.  92. 
—  101)  Kalonsek,  Urkk.  a.  Gesch.  Matthias  Corvinas:  A.  Cesky.  7,  1887.  Aaf  CJngani 
nehmen  d.  auf  S.  228,  237,  846/8,  376/8,  889—91,  435/6  a.  449  pabliz.  Urkk.  Bezog.  — 
102)  Cixo  Trahelka,  Bericht  über  d.  Nachforsehangen  am  Königsgrabe  Jajee.  SerajeTO. 
1888.  84  S.  |[Sz4zadok  1888,  8.  780~1.]|  —  103)  W.  Fraknöi,  D.  Abstammung  d. 
Primas  Job.  Yit4z:  Kath.  Szemle:  1888,  H.  4.  Verfolgt  d.  Genealogie  d.  FamUie  seit 
1395—1437  a.  weist  nach,  daTs  Yit^z  im  Komitat  Koros  geboren  wurde.  —  104)  X  ^o«* 
T.  HorT&th,  König  Matthias:  Hadtört.  Közl.  1,  S.  333—42.  SchUdert  dessen  Verdienste 
a.  Reformen  d.  Kriegswesens.  —  105)  X  ^^-  Cs&nki,  D.  Eroberung  d.  Festung  Schabatz : 
iK,  3.  56.  Bektifiziert  d.  Erzählung  d.  Belagerung  bei  Teleki  n.  seinen  Auaschreibem.  Als 
Quellen  benützt  Vf.  7  Briefe  Matthias  Corrinus',  femer  ein  neuentdecktes  gleichzeitiges  'Lied', 
ferner  d.  Erzählung  e.  Unbekannten  (Mon.  Eist.  Hung.  Ss.  III,  152).  Bonfini  vermischt 
Wihres  mit  Falschem,  Thuröczis  Bericht  ist  wortkarg,  Dlugofs  ist  gegen  d.  Hunjadi  par- 
teiisch, Eschenloer  wieder  schmeichelt  u.  übertreibt  Galeotti  bringt  nur  e.  Anekdote.  — 
106)  X  K4polnai,  Ungarische  Schanzen  in  Ober-Osterreich  (1485):  ib.  S.  24—31.  Diese 
Schuizen  befinden  sich  am  Ufer  d.  Enns,  beim  Dorfe  Kronsdorf.  D.  Erbauer  derselben  samt  d. 
Brackenkopfes  über  d.  Enns  war  Wilh.  TetUuer,  Feldherr  Matthias.  —  107)  Eug.  Hory&th, 
D.  Bedingungen  d.  Kapitulation  Wiens.  1485:  ib.  8.  475.  Nach  Schober:  D.  Eroberung 
Kieder-Österreichs  durch  Matthias  Corvinus  (1879).  —  108)  ()  J.  Oaro,  Geschichte  Polens 
5  Bd.  2.  Hälfte.  1481—1506.  (=  Europ.  Staat.-Oesch.)  Gotha,  Perthes.  XII,  530  S. 
M.  10,00.  |[CB1.  1888,  No.  44;  GGA.  1888,  S.  999—1013  (Bosiel).]|  —  108*)  Huber, 
*.  0.  No.  92.  —  109)  W.  Fraknöi,  D.  Gütererwerbungen  d.  Primas  Thomas  Baköcs: 
Ssizadok  22,  8.  97—129.  Weist  nach,  wie  dieser  Staatsmann  durch  Verträge,  Vorschüsse, 
Lift  u.  Mittel  aller  Art  sein  ungeheures  Vermögen  erwarb,  d.  freilich  nach  seinem  Tode  zer- 
splitterte. —  110)  K.  Kandra,  D.  Rechnungsbuch  d.  Erlauer  Bischofs  Thom.  Baköcs. 
1493/6.  (=  'Baköcs-Codex'.)  In :  Beitr.  z.  Gesch.  d.  Erlauer  Diöcese.  H.  3/4.  Die  Hs., 
welche  sich  im  Wiener  Staats-Archir  befindet,  wurde  y.  Bischof  Ipolp  z.  Herausgabe  vor- 
bereitet. Sie  enthält  interessante  Daten  über  Zehent,  Einnahmen  u.  Ausgaben  d.  bischöfl. 
Stahles.  —  111)  B.  Bergner,  Donanabwärts  nach  d.  Moh&cser  Wahlstatt:  Aus  allen  Welt- 
theilen  1888,  No.  14.  —  112)  Mich.  Zsilinszky,  Franz Patöcsy :  Sz&zadok  22,  S.  611—22 


111,236  §57.     ÜBgm.     Mangold. 

and  war  ttberall  mit  dessen  Feinden  im  Bunde.  Doch  gelang  es  dem 
schlauen  Manne  bis  zuletzt,  seine  Gegner  zn  entwaffiaen.  Patöcsy  war  es 
anch,  der  die  sOdösÜichen  Theibkomitate  znm  Anschlols  an  Siebenbftigen 
bewog;  im  ttbrigen  versachte  er  aber  frachüosy  die  Übergabe  SiebenbOrgens 
an  die  Kaiserlichen  zu  verhindem,  and  ebenso  wenig  vermochte  er  die 
Königin  Isabella  znr  Abdankung  zn  zwingen.  Dieser  neae  Sieg  seines 
glücklicheren  Rivalen  brach  ihm  das  Herz.  Eben  sollte  er  aach  seine  Burg 
(Gynla)  an  Castaldo  ttbergeben,  als  er,  wie  Yf.  feststellt,  am  26.  April  1552 
starb.  Seine  heldenmütige  Witwe  verteidigte  die  Barg  noch  ein  volles  Jahr 
hindurch  gegen  die  Kaiserlichen.  —  Barabäs  Beitrag^^*)  beleuchtet  den 
moralischen  Defekt  dieser  Zeit.  —  Noch  einer  anderen  polnischen  Arbdt  mols 
hier  gedacht  werden,  deren  Held  H.  Laski  ist^^^)  Dieser  Staatsmann,  dessen 
Ruf  von  den  Karpaten  bis  zur  Themse  reichte,  war  am  27.  Sept.  1496  als 
Sohn  eines  polnischen  Woiwoden  geboren.  Schon  um  das  Jahr  1520  war 
er  diplomatisch  thftdg.  Sigismund  L  von  Polen  trachtete  damals  im  FaO 
des  Aussterbens  der  ungarisch-böhmischen  Jagelionen,  deren  Lftnder  mit  seiner 
Krone  zu  vereinigen.  Laski  verschaffte  seinem  Herrn  die  Allianz  Frankreichs, 
mufste  aber  bald  Schulden  halber  aus  Polen  fliehen.  In  Z&polyas  Auftrage 
besuchte  er  Frankreich,  England  und  Dänemark.  Zurdckgekehrt  fand  er 
Zäpolya  als  Flftchtling  wieder,  der  sich  nun  der  Pforte  verschrieb.  Die  An- 
bahnung dieser  Allianz  ist  Laskis  Verdienst.  Vom  Hochmut  ob  der  erreichten 
Httlfezusage  erfllllt,  erklärte  Laski  schon  von  der  Moldau  aus  an  Ferdinand  L 
den  Krieg,  ttber  welchen  Schritt  auch  König  Sigismund  so  erzttmt  war,  da£s  er 
Laski  die  ihm  versprochene  Marienbuiiger  Bnrghauptmannsstelle  verweigerte. 
Mittlerweile  hatte  Zdpolya  ein  zweitesmal  aus  Ungarn  flfichten  müssen.  Laski 
unternahm  nun  eine  zweite  Oesandtschaftsreise  nach  Konstantinopel,  wo  er 
abermals  das  Versprechen  baldiger  Hälfe  erhielt  und  hierfür  von  Z4polya  die 
Zipser  Grafschaft  bekam.  Nach  wechselvollem  Kriegsgltlck  brachte  Laski 
1^31  zwischen  Z&polya  und  Ferdinand  einen  kurzen  Frieden  zu  stände. 
Durch  seine  Absichten  auf  Siebenbürgen  wurde  er  später  sowohl  bei  Ferdinand, 
wie  bei  Zäpolyamifsliebig.  Am  31.  August  1554,  als  durch  die  auf  Befehl  Grittis 
und  Laskis  (?)  erfolgte  Hinrichtung  des  Bischofs  Gzibak  die  Gemttter  aa6 
höchste  erregt  waren,  liefs  Zäpolya  Laski  verhaften  und  verurteilte  ihn  zum  Tode 
durch  Ertränken.  Später  trotzdem  freigelassen,  finden  wir  ihn  wieder  als  Rat 
Ferdinand  1.  und  in  dessen  Diensten,  schliefslich  (trotz  eines  gegenteiligen  Ver- 
sprechens) wieder  beim  Sultan.  Hier  wie  in  Ungarn  und  Polen  begegnete 
er  fortan  allgemeiner  Verachtung.  Am  22.  Dez.  1541  ist  dann  dieser  Typus 
eines  diplomatischen  Condottiere  gestorben.  Der  Vf.  dieser  Biographie  ver- 
dient alle  Anerkennung.  —  Das  Leben  des  sowohl  als  Staatsmann  (Kanzler), 
wie  als  Bischof,  sowie  auch  als  Historiker  geschätzten  Bischofs  Stefan  Bro- 
darics  erneuerte  Sam.  Sz^kely.^^')  Er  war  schon  unter  Ludwig  11. 
Bischof  von  Waitzen  und  wurde  schliefslich  Kanzler.  1 525  nahm  er  an  der 
Schlacht  von  Mohnes  Teil,  welche  er  auch  beschrieb.  1533  wurde  er  Bischof 
von  Fünfkirchen  und  später  abermals  von  Waitzen.  Als  solcher  wirkte  er, 
obgleich    er    bei    Ferdinand  I.  nicht   in  Gnaden   stand,   nnermfldlich  fftr  die 


Q.  714—80.  —  118)  6.  Barabäa,  Z.  hiofigen  Parteiwecluel  im  16.  Jh.  (1550):  T5tt  Tir 
11,  S.  79S.  £.  Erklirnng  e.  l3ngenaont«D,  d.  K.  Ferdinand  I.  d.  Tnoe  kttadigt,  da  totiteitr 
angeblich  nnfShig  sei,  d.  Land  la  beschfitBen.  —  114)  AI.  Hiraohberg,  HieraDjn  Laiki. 
Lemberg.  328  8.  |[UngR.  1888,  g.  428  (Boatel);  HZ.  61  Bd.,  H.  2,  8.  373.],  —  lld) 
8.  Si^kely,  Stefan  Brodarics»  sein  Leben  u.  Wirken:  Tört  T4r  11,  S.  1—34,  225—62.  - 


457.     Ungarn.     Mingold.  111,237 

Aofrecbthaltnog  des  Friedens  und  Aassöhnong  der  Gegenkönige.  In  früheren 
Jahren  war  er  auch  um  das  Zustandekommen  einer  europäischen  Koalition  gegen 
die  Tflrken  bemüht,  und  in  dieser  Angelegenheit  besuchte  er  auch  1524  Rom. 
Er  starb  1539.  —  Die  ganze  Regierung  Ferdinands  I.  umfafst  eine  Arbeit 
Acsädys,^^^)  der  darin  archivalische  Studien  verwertete.  Von  dem  Satz 
aasgebend,  dafs  die  politische  Geschichte  nicht  ohne  Kenntnis  der  finanziellen 
Verhältnisse  geschrieben  werden  könne,  behandelt  er  1)  den  Staatshaushalt 
Ungarns  Tor  und  nach  1526;  2)  die  Finanzpolitik  Ferdinands  L;  3)  die 
Steaerbasis  und  deren  Veränderungen;  4)  die  Hofkammer;  5)  die  direkten 
Steaem;  6)  die  Abgaben  der  Städte;  7)  den  Dreifsigsten ;  8)  Bergbau  und 
Münzprägung;  9)  Ausgaben  der  Hofhaltung  und  schliefst  10)  mit  einem  Rück- 
blick auf  die  Steuern  und  die  damalige  soziale  Lage.  Im  Anhang  befinden 
sich  die  noch  vorhandenen  Konskriptionslisten.  (Über  letztere  vgl.  schon 
JB.  1887,  III,  125.)  Aus  dem  reichen  Inhalt  mögen  folgende  Hauptpunkte 
hier  Erwähnung  finden.  Entgegen  der  oft  wiederholten  Klage  über  Nicht- 
bezahlung der  Steuern  weist  Vf.  nach,  dafs  z.  B.  im  J.  1550  die  nicht  ein- 
gezahlte Steuersumme  nur  5%  betrug.  Ferdinand  bezog  jährlich  durch- 
schnittlich insgesamt  440  000  Gulden  ans  dem  ihm  verbliebenen  Dritteil  des 
Landes,  was  nach  heutigen  Verhältnissen  ungefähr  6  600000  Gulden  ent- 
spricht. In  dem  Ferdinand  unterstehenden  Landesteilen  gehörten  66  7o  des 
Bodens  den  Grofsgrundbesitzem.  Der  kleine  Adel  und  niedere  Klerus  verlor 
fortwährend  an  Einkommen  und  Bedeutung.  Fremde  Söldner  und  gewaltsame 
Oligarchen  einerseits,  die  Türken  andererseits  zehrten  an  dem  Mark  des 
Landes.  Es  kam  zeitweilig  vor,  dafs  die  Hälfte  der  steuerzahlenden  Gründe 
den  Verpflichtungen  nicht  nachkommen  konnte.  Selbst  in  jenen  Komitaten, 
«eiche  hart  an  den  Thoren  Wiens  liegen,  wie  z.  B.  im  Prelsburger  Komitat, 
mausten  infolge  der  von  den  Türken  verübten  Verwüstungen  von  5297  steuer- 
zahlenden  Heimstätten  (portae)  2663  ihrer  Steuerpflicht  auf  ein  Jahr  ent- 
hoben werden.  —  Die  Anzahl  der  Hörigen  schätzt  Vf.  um  das  J.  1550 
anf  187  000  Familien,  d.  h.  935000  Seelen.  Den  in  ihrem  Besitz  befind- 
lichen Grund  und  Boden  schätzt  er  auf  1920000  Gulden,  von  welchem 
Kapital  '/«  Millionen  Menschen  leben  und  dabei  noch  Steuer  bezahlen 
rnnfsten.  Die  Gesamtbevölkernng  des  Landes  mag  etwa  V5  der  heutigen  Ein- 
wohnerzahl   betragen    haben.  *'^)    —    Mehrere  Arbeiten  ^i®-^*')  befassen  sich 


116)  Ign.  AcB&dy,  UDgarna  flnan)Biell6  VerhältniMe  unter  K.  Ferdinand  I.  1526—64. 
(ÜDgtr.)  Budapeet,  Verlag  d.  Akademie  880  8.  M.  8,00.  |[Szäzadok,  1888,  S.  874  a. 
1889,  S.  ö7.]|  ~  117)  Ofltr.  Staatorat  im  16.  Jh.,  b.  {42  (Hintie  a.  a.).  —  118)  S. 
Barab&B,  Beitrage  z.  Belagerang  OfenB  1530:  T5rt  T&r.  11,  8.  799—801.  £.  Vereeichnifl 
d.  erlittenen  Schadena  an  Geld  n.  Ont ;  femer  e.  Yerz.  derjenigen  Bürger,  welche  eich  bei  d. 
Verteidigong  hervorgethan.  -^  119)  id.,  Z.  Gesch.  G.  Szondy'a  (1552):  ib.  8.  798/9.  Zwei 
Brüder  d.  in  Dr4gely  heldenmütig  gefallenen  Ssondy'a  bitten  Ferdinand  L  um  e.  Qnaden- 
gehalt.  —  120)  id.,  Z.  Gesch.  d.  Belagening  y.  Erlaa.  1552:  ib.  8.  388—400.  Verzeichnia 
d.  T.  Ferdinand  I.  an  die  verwundeten  Krieger  yerliehenen  Gnadengehalte,  in  Summa  484  Gald. 
—  121)  Kameniöek,  Hittoria  expeditionis  anni  1556  aea  de  rebus  gestis  per  Ungariam 
•ob  Fenlinando  Äustriae  archidace,  antore  Petro  Baymando  Amadono:  Abh.  d.  bdhm.  Gesellsch. 
d.  Wias.  1887.  —  122)  G.  Gdmöry,  E.  militärische  Denkschrift  1595:  Hadtört.  Köal. 
1,  311/6.  Über  d.  Kriegsplan  t.  1595  sind  mehrere  Memoriale  ausgearbeitet  worden,  so 
T.  Don  Juan  D'Aastria,  v.  Tilly  a.  Gonzaga.  Vf.  bringt  hier  e.  bisher  anbekannten  Plan 
nun  Abdruck,  der  87  Punkte  nmfafst  u.  ▼.  Fachkenntnis  zeigt.  D.  Original  ist  in  deutscher 
Sprache  aasgearbeitet,  GomÖry  bietet  e.  ung.  Übersetzung.  —  123)  id.,  £.  angar.  Anführer 
tos  d.  17.  Jh.:  ib.  8.  480/3.  Handelt  über  d.  nngar.  Heerführer  Matth.  8omogyi,  d. 
wiaumid  d.  J.  1605—21  über  8000  Söldner  für  d.  königl.  Dienst  anwarb.     Er  war  femer 


111,238  §Ö7.     ÜDgarn.     Mangold. 

mit  Episoden  aas  der  Kriegsgeschichte  bis  gegen  Ende  des  16.  Jh.  and 
darttber^^^)  —  Sz^deczky^»»)  bat  Aber  das  fOnQährige  Exü  der  Witwe 
Z&polyas  and  ihres  Sohnes  (seit  lööl)  aas  Wiener  and  pobiischen 
Archiven  neae  Daten  veröffentlicht.  Das  hervorragendste  Faktom  ist  das 
Attentat  gegen  das  Leben  des  jangen  Prinzen,  welches  von  Ferdinand  I.  ge- 
dangene  Mörder  verübten.  Es  gelang  ihnen  indes  nicht,  den  Prinzen  zn  ver- 
wanden. —  Gsopey  ^'^)  hat  Aber  Stefan  Bäthory  als  polnischen  König  unter 
Benntzang  der  polnischen  and  rassischen  litteratar  eine  Abhandlang  ve^ 
öffentlicht  —  Über  dessen  Krieg  mit  den  Rassen  handelte  Szddeczky.i*^) 
50j,  Krieg.  Bethlen  und  die  Raköczy.  Dem  ebenso  gebildeten, 
wie  den  Protestanten  gegenttber  streitbaren  Primas  Ol&h,  der  dnrch  die 
Berafang  des  Jesaiten-Ordens  das  Signal  znr  Gegenreformation  gab,  setzte 
Koll&nyi^*^)  ein  litterarisches  Denkmal.  —  Über  seinen  zweiten  Nachfolger 
auf  dem  erzbischöflichen  Stahl  von  Gran  veröffentlichte  Schwicker^'^)  eine 
kurze  Biographie,  welche  im  wesentlichen  als  ein  Auszug  aus  Fraknöis,  im 
letzten  JB.  besprochenen  Monographie  bezeichnet  werden  kann  und  zunächst 
für  den  Lieserkreis  der  Görres-Gesellschaft  berechnet  war.  —  Über  den 
Zeitgenossen  Pizmdnys,  den  Protestantenführer  Graf  E.  Thurzö  erschien  in 
der  Serie  der  illustrierten  Biographieen  eine  Biographie. ^'^)  —  Damit  sind 
wir  zu  den  neaen  Arbeiten  über  Bethlen  G&bor  gelangt.  —  Schmidts 
Arbeit^'^)  streift  auch  die  polnische  Geschichte.  Da  sie  auch  in  deutscher 
Übersetzung  vorliegt,  genügt  der  Hinweis.  —  Alex.  Szildgyi^'')  veröffent- 
lichte eine  grofse  Anzahl  Urkk.  über  das  Verhältnis  zwischen  £mr.  Thurzö 
und  Bethlen,  welche  teils  in  ungarischer,  teils  in  deutscher  Sprache  verfallt 
sind  und  sämtlich  aus  den  J.  1613 — 21  herrühren.  —  Szil&gyi^'^)  ver- 
öffentlichte femer  1)  eine  Instruktion  fOr  Bethlens  Gesandten,  G.  Biköczy 
(3.  Sept.  1619),  unmittelbar  vor  Beginn  des  1.  Feldzugs  gegen  Ferdinand  IL 
erlassen.  No.  2  und  3  betreffen  die  Verhandlangen  von  Hamburg  mit  den 
Verbündeten  Bethlens,  um  die  von  Ferdinand  beabsichtigten  Konfiscationeu  in 
Ober-Üngarn  zu  verhindern,  und  No.  4  betrifft  einen  Vertrag  Bethlens  mit 
dem  Berliner  Kaufmann  Melchio  wegen  Lieferung  von  Quecksilber  (1626). 
—   Vor   zwei   Jahren    veröffentlichte   övdry^^^)   aus  dem  Nachlafs  des  in 


6.  d.  ünterkommandanten  Bocakay't.  1607  trat  er  wieder  ra  d.  Kaiserlichen  ftber.  Im  J- 
1616  arbeitete  er  e.  Kriegaplan  aas,  d.  indes  d.  Hofkriegsrat  aof  d.  lange  Bknk  schob.  Doch 
leichnete  er  sich  in  d.  Kämpfen  am  d.  SchUtt  derart  aas,  dals  ihm  Matthias  II.  e.  Got  TarUeb. 
1619  diente  er  anter  Boacqooi.  f  162i.  —  124)  X  B.  Pettkd,  Z.  Yerschworong  Kendf'a: 
Tort.  T&r  11,  8.  764^89.  £.  t.  Historiker  Sxamosköcy  verfaCstes  latein.  Gedicht  ans  6.  is 
Basel  befindlichen  Codex  d.  Bongars-Sanunlang.  —  125)  L.  Ss&deczky,  Isabella  a.  Johann 
Sigmund  in  Polen.  (1558/6)  (Ungar.)  Badap.,  Verlag  d.  Akad.  107  S.  M.  2,00.  |[UiigB. 
1888,  S.  S70.]|  —  12G)  Lad.  Gsopey,  Beitrige  a.  Gesch.  Stefan  B4thorys:  Badap.  Ssamle 
No.  189  a.  liO.  1)  Wahl  s.  König  t.  Polen.  2)  Skizze  seiner  Begierong.  8)  Hoflebea. 
4)  Sein  Werk  llber  d.  Falkenjagd.  —  127)  Ladw.  Sz&decaky,  D.  Kriegsztlge  Steian  Bit- 
horys  gegen  d.  Bässen.  1559—81:  Hadtört  KSzlem^nyek  1,  8.  32,  224,  408  a.  538.  — 
128)  Fr.  KolUnyi,  Primas  Nikol.  014h.  (Preiigekronte  Stodie):  KathoL  Szemle  2,  1888, 
H.  1.  |[Sz4z.  1888,  S.  478.]|  —  129)  J.  H.  Schwicker,  Peter  P4zm4ny,  Kaidiaal-En- 
bischof  a.  Primas  y.  Ungarn  a.  seine  Zeit.  KSln,  Bachem.  98  S.  M.  2,00.  ^[Der  Katholik 
1888,  Sept]|  — 180)  Nik.  Kab  in  y i,  Gröf  Than6  Imre.  1598—1621.  (<TSrtln.  äletrajiok'.) 
Badap.,  Mehner.  172  S.  M.  5,60.  Mit  61  Bildern.  —  13^  W.  Schmidt,  Gabr.  Bithorj 
a.  Gabr.  Bethlen  in  ihrem  Yerh.  z.  Krone  Polens:  UngR.  8,  S.  257 — 85  a.  442—73.  Ani 
d.  Szizadok  (1887)  übers.  Vgl.  UngR.  1889,  S.  252.  —  132)  AI.  Sziligyi,  Aai  d.  Arch. 
d.  gräfl.  FamUie  Batthy&nyi  sa  Kitsee  (Wieselbarg.  Komitat):  Tort  Tir.  11,  S.  401—54, 
609—89.  T.  —  138)  id.,  Z.  Biogr.  Gabriel  Bethlens.  I— HI:  ib.  S.  801—7.  Ana  d. 
Kitseer  Archiv  d.  Familie  Batthydnyi.  —  134)  L.  Övirjf  Z.  Gesch.  d.  diplomat  BeziehmgeD 


§67.     Ungarn.     Mangold.  111,239 

Venedig  Terstorbenen  nngarischen  Forsebers  Mircse  einen  Bd.  zumeist 
italieniscber  Urkk.  zur  auswärtigen  Politik  Bethlens  und  zur  Gescbicbte  des 
3Qj.  Krieges  gehörend,  deren  Wert  Oindely  offen  anerkannt  hat.  öv^  unter- 
zog sich  nun  der  Mühe,  die  ¥richtigsten  Resultate  dieser  Publikation  in  kurzer 
Fassung  zu  vereinigen.  —  J.  Szabö^^^)  bringt  zumeist  deutsche  Urkk.  und 
Briefe  aus  der  Feder  Katharinens  von  Brandenburg  und  des  Freiherrn  Ldstius, 
femer  die  lateinische  Vertragsurk.  betreffs  der  Aussteuer  Katharinens,  der 
Morgengabe  u.  s.  w.  —  Eine  umfangreiche  Arbeit,  Bd.  1  eines  von  der 
Histor.  Gesellschaft  neu  inaugurierten  Sammelwerkes  ('Haus-  und  Familien- 
Denkmäler'i^«)  bringt  den  Hof-  und  Haushalt  Bethlens  zur  Darstellung. ^^^ass) 
Die  Türkenkriege  dieser  Zeit  betreffen  zwei  Arbeiten.  Unser  in  Eng- 
land wohnender  Landsmann  L.  Kropf  ^'^)  unternahm  es,  die  angeblichen 
Heldenthaten  des  in  allen  Weltteilen  berühmten  Kapitäns  John  Smith,  nament- 
lich seinen  Anteil  an  der  Befreiung  der  Stadt  Ober-Schötzen  und  Stuhl- 
weifsenburg,  femer  der  siebenbOrgischen  Burg  Regale  und  anderer  Orte  als 
ans  der  Luft  gegriffene  Fabeleien  nachzuweisen.  Dafs  das  angeblich  von 
Sigismund  Bäthory  erhaltene  Wappen  mit  drei  abgehauenen  Tttrkenköpfen, 
obgleich  es  im  Londoner  College  of  Arms  aufbewahrt  wird,  ein  Falsifikat  ist, 
bedarf  keiner  näheren  Beweise.  Zu  untersuchen,  wie  es  mit  der  Richtigkeit 
der  amerikanischen  Heldenthaten  J.  Smiths  steht,  ttberläfst  Kropf  anderen.  — 
Der  Held  des  Buches  von  Catualdi^^^)  ist  der  türkische  Thronprätendent 
Jahja,  auch  Graf  von  Montenegro  genannt,  der  in  der  Zeit  von  1608 — 49 
an  mehreren  europäischen  Höfen  erschien,  um  unter  Mitwirkung  der  christ- 
lichen Unterthanen  des  türkischen  Reiches  eine  Koalition  der  christlichen 
Mächte  gegen  den  Halbmond  ins  Leben  zu  rufen.  Der  wichtigste  Teil 
des  Buches  ist  jener,  wo  der  Vf.  über  Jal^jas  Verhandlungen  mit  Wallenstein, 
Macsfeld  und  Schwarzenberg  Auskunft  giebt.  Ersterer  ward  zu  einem  grofsen 
Angriff  gegen  die  Türken  gewonnen  *,  den  Plan  arbeitete  Jahja  selbst  aus.  Doch 
kam  er  nicht  zur  Ausführung.  SchlieMich  die  Bemerkung,  dafs  Jahja  keines- 
wegs ein  türkischer  Prinz  von  Geblüt,  vielmehr  ein  schlauer  Grieche  war.  — 
Eine  vergleichende  Studie  über  die  Lage  der  von  den  Türken  besetzten  un- 
garischen Landesteile  und  jener  Englands  unter  der  Normannen-Herrschaft 
veröffentlichte  Clarke^*^) 


BetlUen  Gibon.  (Iliigar.).  (=  Bist  Abhdg.  d.  Ung.  Akad.).  13,  S.  12.  86  S.  M.  1,00. 
fSi^.  1889,  S.  186.]{  —  135)  Jal.  Ssabö,  Die  Heirat  Bethlen  64bon  mit  Katharina  y. 
Brandenbnig:  Tort  Tdr.  11,  S.  640—66.  —  136)  Bar.  B^la  Bady&iiBiky,  HAzi  Tört^nel- 
mfink  £ml6kei.  I.  Abt  1.  Bd.  Bethlen  Gabor  hÄitart^M.  Budap.,  Verlag  d.  Hist.  GeaelUch. 
13,  414  S.  M.  8,00.  |[Biidap.  Siemle  1889,  April.]|  —  137)  X  D-  Makkai,  E.  Schenkung 
Gabr.  Bethlena.  (1617):  Tört.  T&r.  11,  S.  600/3.  Betrifft  d.  Übergabe  d.  Festung  Lippa  iL 
d.  Belohnung  d.  Garnison.  —  138)  X  ^^'  Olchyäry,  D.  Organisation  a.  Kriegskunst  d. 
Heeres  Gabriel  Bethlens  in  seinen  Kriegen  mit  Ferdinand  IL  Hadtört  KösL  1,  S.  601—16. 
Bedeutende  Schlachten  kamen  swar  in  diesen  Kriegen  niaht  vor,  doch  ist  an  Bethlena  Feld- 
kerm-Talent  nicht  sa  sweifeln.  Seit  seinem  17.  Jahre  kannte  er  d.  Krieg  aas  person- 
lieher  Anschaanng  a.  hat  an  42  Schlachten  n.  Gefechten  Teil  genommen.  Unter  seinen 
Fahnen  dienten  aUe  drei  Waffengattongen;  am  wenigsten  sahireich  war  die  Infanterie  vertreten; 
d.  Beiterei  ongefShr  dreimal  so  stark  als  letztere.  Die  Starke  d.  Artillerie  wechselte.  — 
1S9)  L.  L.  Kropf,  Captain  John  Smith:  Taml.  6,  S.  164/8.  |[AiisfÜhrl.  angeseigt  im 
Wiener  Fremdenblatt  1889,  28.  April.]|  —  140)  Yittorio  Oa  taaldi,  Sultan  Jahja  dell'  imperiale 
easa  ottomana  od  altrimenti  AUessandro  conte  dl  Montenegro  ed  i  suoi  discedenti  in  Italia. 
Triest,  Chiopris.  660  S.  |[S2&sadok  1889,  S.  83,  Albert,  GGA.,  1889,  6,  S.  237— 42;  Der- 
■elbe,.Ö8terr.  LC.  1888,  20:  y.  ßu,  Cultura  1888,  19/20.]|  —  lil)  Hyde  Glarke,  On  the 
torkbh  snrrey  of  Hangary  ant  its  relation.    (In:  Dove:  Domesday  Studies.)    London,  Long- 


111,240  $&7-     Ungarn.    Mangold. 

Wir  kehren  nonmehr  zur  politischen  Geschichte  znrttck.^^'-^^^)  Zar 
Geschichte  Siebenbürgens  anter  Georg  Rdköczy  L  gehören  mehrere  Arbeiten, 
unter  denen  das  Urkk.bach^^^)  fiber  die  Beziehongen  Biköczys  sor  Pforte. 
Die  hier  dargelegten  Beziehungen  dürfen  jedem  Historiker,  der  sidi  mit  der 
Geschichte  des  80j.  Kriegs  beschäftigt,  empfohlen  sein«  Das  Haus  des  sieben- 
bttrgischen  Gesandten  in  Konstantinopel  war  in  diesen  Zeiten  der  Schauplstz 
vieler  wichtiger  Besprechungen,  denen  internationale  Bedeutung  innewohnte. 
In  diesem  Bande  lernen  wir  eine  Beihe  fremder  Diplomaten  kennen,  welche 
am  Goldnen  Hom  am  Faden  der  Weltgeschichte  spannen.  Dieser  Band 
wird  daher  (nebst  den  schon  frdher  erschienenen,  verwandten  Publikationen  der 
Akademie)  berufen  sein,  in  vielfocher  Beziehung  Hammer  und  Zinkeisen  zu 
ersetzen.  —  Zur  Geschichte  Siebenbürgens  unter  Georg  R^köczy  U.  und 
der  darauf  folgenden  Unglückstage  ist  zunftchst  eine  Selbstanzeige  SziU- 
gyis^^®)  über  die  von  ihm  veröffentlichten  Reichstagsakten  (Bd.  12)  zu  er- 
wähnen. Ihm  schliefst  sich  der  Band  13  dieses  groben  Unternehmens  ^^^] 
an,  dessen  reichen  Inhalt  kurz  zu  skizzieren,  eine  schwierige  Aufgabe  ist 
Der  Band  enth&lt  zunftchst  eine  dem  jetzigen  Stand  der  Forschung  ent- 
sprechende Übersicht  der  siebenbürgischen  Geschichte  in  den  J.  1661/4,  hier^ 
auf  alle  Gesetze  und  Beschlüsse,  welche  die  während  der  genannten  Jahre 
abgehaltenen  20  Reichstage  schufen,  sowie  auch  alle  in  den  Rahmen  der 
Gesetzgebung  fallenden  Schreiben  der  Fürsten,  der  Stände  und  auch  ein- 
zelner, nicht  minder  die  Relationen  der  an  den  Wiener  Hof  und  an  den 
Sultan  abgesandten  Gesandtschaften.  Im  Anhang  finden  wir  Nachträge  zu 
den  früheren  Bänden,  insbesonders  für  die  Zeiten  seit  1640  und  die  Auf- 
zeichnungen der  sächsischen  Chronisten  Simonius  und  Frank,  auf  deren 
Wichtigkeit  für  die  Reichstage  von  1640 — 59  Szilägyi  schon  im  letzten  Band 
der  Monumenta  hinwies.  Was  speziell  das  Frank-Tagebuch  betrifft,  so  hat 
dessen  Autor,  Andreas  Frank,  über  die  Reichstage  von  1657 — 61  mit  ge- 
wissenhafter Treue  berichtet  und  bietet  uns  ein  viel  vollständigeres  Bild  über 
den  Verlauf  der  Sitzungen,  als  die  andern  Zeitchronisten.  Die  einzelnen 
Sitzungsberichte  verknüpfte  er  durch  tagebuchartige  Anmerkungen.  Sii- 
lägyi^^i)  veröffentlicht  vorläufig  die  letzteren.  Ober  die  Belagerung  Her- 
mannstadts  im  J.  1659/60  schrieb  Frank  das  Tagebuch  von  Demeter  Keresiz- 
tnry  aus.  (Die  Handschrift  Franks  wird  im  sächsischen  National-Museam 
aufbewahrt).    —   Unter    den    folgenden    Arbeiten  ^^*)    ist   noch  jene  von  L. 


mans.  400  S.  Sh.  8.  ~  142)  X  D-  Korrespondenz  d.  PalatiiiB  Euterhisj  mit  KaMhan  i. 
d.  oberuDgariacli.  Städte  (1644):  Xb.  d.  obenmgar.  HaMam-Vereinfl.  (Ungar.)  9.  —  143) 
Joh.  Bei  an  er,  Urk.  e.  Gesch.  d.  Baaemempdrong  unter  Cs&sa&r.  1681/2:  Tört  Tir.  11. 
S.  120—39.  Forte,  aus  Bd.  10.  —  144)  X  Wolfg.  De4k,  Graf  Stefaa  CMky.  S. 
nngarischer  Ifagnat  ans  d.  17.  Jh.  8.  (Titel-)  Ausgabe.  Budapest,  Bith.  350  8.  M.  3,00. 
War  d.  Intimus  d.  Witwe  Bethlen  G4bors  n.  Partei  ganger  d.  Wiener  Begierong.  ~  14^) 
D.  Grabinschrift  Sigism.  Bithorys.  (f  1629):  Saiaadok  22,  8.  671.  Buht  in  d.  CieniB- 
sehen  Familiengruft  in  Prag.  —  146)  X  Alz.  SiiUgyi,  D.  Korrespondens  d.  PriaiflD 
8igi8mund  Bäköcsy.  (Forte.):  T5rt.  T4r.  11,  8.  104--19,  285—800.  8.  d.  letet  JB.  III, 
130,  No.  47/9.  —  147)  X  Theod.  Wolf,  Fürst  Georg  Biköosy  I.  in  Beps.  —  B.  geschichtL 
Erzählung  aus  d.  J.  1639.  Kronstadt,  Albrecht -ZilHch.  65  8.  M.  1.  —  148)  A.  Beke 
u.  8.  Barab4s,  I.  Biköczy  G79rgy  «s  a  pozta.  Levelek  te  Okixatok.  Bd.  2.  Budapest, 
Yerlag  d.  Akad.  X,  906  8.  H.  10.  |[8s4b.  1889,  8.  185.]|  >-  149)  AI.  8iil4gTi,  Be- 
Tolutionare  Beichstage:  Budap.  8Eenüe  Ko.  138,  8. 1—85.  Betrifft  d.  Beichstage  t.  1658—61. 
—  150)  ib.,  Erd^lyi  Oraz4gg7fil4si  £ml6kek.  Acta  Gomitalia  TnmsylTaaiae.  Bd.  13. 
Budapest,  Verl.  d.  Akad.  587  8.  M.  8,00.  |  [Budap.  8Bemle  No.  144,  8.  463.]|  —  151) 
id.,  D.  Tagebuch  d.  Andreas  Frank:  Tdrt  T4r.  11,   85—63.    —   152)  L.  Dombi,  D.  Be- 


{67.    Usgm.    Mangold.  111,241 

Kropf  ^^')  zQ  besprechen.  Derselbe  fand  in  der  Bibliothek  za  Dorham  ein 
höchst  wahrscheinlich  von  J.  Basirins  verfafstes  Manifest  G.  Rdköczys  II., 
welches  die  Anklagen  der  ans  der  Feder  Joh.  Bethlens  stammenden  Tendenz- 
schrift widerlegen  sollte.  Das  Mannskript,  welches  113  Seiten  z&hlt  und 
zahlreiche  Korrekturen  von  Basirins  Hand  aufweist,  stammt  aus  den  J.  1659 
und  bespricht  die  Ereignisse  seit  1653  von  einem,  Räköczy  gtlnstigen  Stand- 
punkt Im  Anhang  des  Manifests  sind  mehrere  auf  den  Tod  R&k6czys  be* 
dgliche  Epitaphien  abgedruckt  —  Zwei  Arbeiten  betreffen  schon  die  Re- 
gienmg  Apafis.^***"*) 

Wir  kehren  nunmehr  nach  Ungarn  zurück.  Cber  die  Persönlichkeit 
and  den  Hof  Leopolds  I.  sind  kleine  Arbeiten  zu  verzeichnen. ^^<^-^^^) 
Sehr  zahlreich  ist  auch  diesmal  die  Idtteratur  Ober  die  Türkenkriege^^^-^®^) 
nsd  mit  dem  damit  in  Yerbindung  stehenden  Aufstand  Thökölyis  vertreten. 
Einige  Arbeiten  erlebten  Fortsetzungen,  so  jene  von  SzAdeczky,^^*) 
Gergely^*«)  ^^^  Angyal.***)  Letzterer  verdient  fftr  seine  vortreffliche 
Biographie  des  'Kurutzen-Königs'  volles  Lob.  Buch  1  beschäftigt  sich  mit 
dem  Stammvater  der  Familie  ThOkölyi,  dem  reichen  Kaulmann  von  Tymau, 
der  1572  den  Adel  erhielt  und  durch  glückliche  Heiraten  und  Spekulationen 
es  zum  Besitzer  der  Bniig  KAsmark  brachte,  deren  Bewohner  ihm  kein  gutes 
Andenken  bewahrten.  1604  schlofs  er  sich  Bocskay  an,  später  hielt  er  es 
mit  den  Kaiserlichen.  Er  starb  1607.  Sein  Sohn  Stefan  studierte  zu  Heidel- 
berg, that  sich  aber  in  politischer  Beziehung  nicht  hervor.  Dessen  zweit- 
gebomer  Sohn,  gleichfalls  Stefan  genannt,  bereicherte  sich  als  Kurator  der 
Tborzo'iachen  Erbschaft,  wurde  Herr  von  Huszt  und  Erbobergespan  von 
Arva.  In  der  letztgenannten  Burg  wurde  er,  als  des  Einverständnisses  mit 
den  'Flüchtlingen'  verdächtigt,  von  den  kaiserl.  Truppen  belagert,  denen  er 
sterbend  EinlaTs  gewähren  mufste.  (1670).  Sein  Sohn  war  der  berühmte 
£mrich  Thökölyi,  geb.  25.  Sept.  1657,  den  Apafi  schon  als  Knaben  zum 
Obergespan  von  MArmaros  ernannte.  Der  junge  Thökölyi  studierte  in  Eperies, 
wo  er  schon  damals  groÜBO  Hoffnungen  erweckte.  Beim  Sturz  seines  Vaters 
mnÜBte  er  nach  Siebenbürgen. flüchten,  wo  er  sich  an  die  Spitze  der  Tlücht- 


lagenmg  t.  Oio&wudein.  1660.  (Jhb.  d  arch.-hist  Yereini  d.  Komit  Büiar  18S6/8.)  Aof 
Qnmd  d.  im  KiichenprotokoU  beschriebenon  Schildeniiig,  welche  t.  ref.  Prediger  Frans 
Kereisteei  (1784)  herrOhrt  —  153)  L.  Kropf,  Georga  H.  R&köoy  Antwort  auf  Joh. 
BetUene  Schrift:  'InnocenÜa  Trantylyaniae'.  Im  Auftrag  d.  F&nten  verfalst  von  Iiak 
Bat  Ire.  Bndapeat,  Athenaeam.  |[UngR.  1888,  S.  8S9.]|  Erschien  laerst  im  Tört 
Tir.  11,  8.  471—508  and  667—706.  —  154)  B.  Pettkö  u.  A.  Kom4rom7,  Spott- 
Ttne:  T5rt  Tix  11,  S.  270/S.  Beliehen  sich  auf  d.  Hof  Apafis.  —  1&5)  D.  Barab4«, 
Z.  Qaaeh.  d.  in  d.  HSnde  d.  Tataren  ge&ilenen  siebenbflrg.  Soldaten:  ib.  S.  60S/5. 
Briefe  t.  Apafl  (166S/S)  betrefil  d.  Atuldaung  der  Gefangenen.  —  1&G.157)  ■.  {  20, 
U*>.  _  l&S)  x;  OüTi,  (Bericht  einea  modenaiKOien  Agenten):  BHD.  1888,  H.  4. 
Am  d.  J.  1659—60.  Bringt  aach  einiges  über  d.  nngar.  YerhiltniMe.  —  159)  X  ^r. 
Kanyarö,  D.  Wiederaofbaa  d.  Festimg  Nen-Zerin:  Tört.  T4r.  11,  S.  605/8.  £.  wichtiger 
lateia.  Brief  d.  Erbaima,  d.  Baniu  K.  Zrinyi  (1661),  worin  er  d.  Notwendigkeit  d.  Wieder- 
eibaauBg  t.  Standpunkt  d.  LandeaintereMea  darrteUt  —  160)  X  K.  Gdta,  Berichte  Karl 
QvrtaYa  T.  Baden-Dnrlach  über  d.  Peldiag  1685/6.  (Vgl.  §87*^)  Badap.,  Kilian.  M.  1,50. 
Abdnwk  «Oi  d.  T5rtfoeti  T4r.  Jhg.  1887/8.  Im  Anhang  e.  Plan  d.  Veete  Neohänsel  n. 
AifflOdaBg  aller  deatachen  Begimenter,  welobe  an  d.  Belagerang  Ofena  Teil  genommen  haben 
ummi  deren  Yerlatten.  —  161)  X  id.,  Belation  d.  Mkgf.  y.  Baden-Darlach,  Generalwacht- 
aeiiter  wfitreBd  d.  Peldsogs  gegen  d.  Türken  im  J,  1685:  N.  Milit  Blätter,  JuU.  —  162) 
h.  Ss&docaky,  Korrespondena  Sobieskia  mit  Mich.  Teleki.  1684/6.  (Forte.  Schlolä) :  Tört 
Tir.  11,  a  160--75,  S84— 68.  Vgl.  JB.  1887,  UI,  178,  No.  78.  —  163)  S.  Gergely, 
lliiSkAlTi  «.  d.  franaSMichd  Diplomatie.  7/8:  ib.  S.  471-508,  707—48.  Vgl.  JB.  1887, 
m,  1S2«  Ko.  68.  —  164)  D.  Angjal,  Bmr.  ThökSlyi.    (Ungar.)    (=  <T5rt6n.  Bletrajaok'. 

J»lireab*rla!ite  dar  OaiohiohtawisiaBsohafL    1888.    III.  16 


ni,242  {<^7.    üagtn.    Mangold, 

linge*  stellte.  Seine  ferneren  Erlebnisse  sind  wohlbekannt  Kapitel  2  sdüldert 
Thökölyis  Schicksale  nnter  den  Flftchtlingen,  Kapitel  3  bescULftlKt  sich  mit 
ihm  als  Führer  des  Aofstandes;  Kapitel  4  behandelt  die  ersten  Zeiten  des 
TOrkenkrieges,  von  1668  bis  1686  nnd  Kapitel  5  die  letstoa  Krieg^shre, 
den  Einfall  Thökölyis  in  SiebenbOi^n,  sein  Exil  nnd  seinen  Tod.  A.  hst 
anch  nrkdl.  Material,  besonders  ans  französischen  nnd  Wiener  Archiven  nr- 
wertet  —  Über  die  Kriegsereignisse  von  1664—88  handelten  andi  £.  Hor- 
v4th  ^'&)  nnd  Baläzs.^^^)  —  Unter  den  französischen  Offizieren,  welche  den 
Befreiungskrieg  mitmachten,  be&nd  sich  seit  1689,  znnAchst  an  der  Seite  des 
^blanen  Königs',  wie  man  Knrfttrst  Emannel  von  Bayern  nannte,  anch  da 
sp&ter  so  berOhmt  gewordene  Marschall  YiUars.  Er  kämpfte  bei  Esseg  und 
Moh&cs  mit  nnd  hatte  am  letzteren  Sieg  einigen  Anteil.  Seine  Briefe  «u 
dem  Feldlager  hat  VogQi  bereits  frdher  (im  ersten  Bd.  der  Memoiren  Yfllan) 
veröffentlicht  Anch  Ober  das  Verhältnis  Yillars  zn  Prinz  Engen  enthält  das 
nene  Bnch  Yogfi^s^^^-^^*)  interessante  Streiflichter,  dodi  fisUen  diese  schon 
ans  dem  Rahmen  dieses  Beferats.  Es  folgen  noch  kleinere  Arbeiten.^^^^^') 
Teilweise  mit  den  Kriegsereignissen  im  Znsammenhang  steht  die  Arbeit 
Thall6czys.i'')  Am  Ende  des  17.  Jh.  tauchten  auf  einmal  mehrere  Gnfen 
Brankovics  auf,  welche  sich  fär  direkte  Nachkommen  des  1456  verstorbenen 
serbischen  Despoten  nnd  ungarischen  Magnaten,  Georg  ftrankovics  aaagaben, 
dessen  Nachkommenschaft  nachweislich  ausgestorben  war.  Einen  H}eoig 
Brankovics'  hoffte  die  ungarische  Hofkanzlei  als  Werkzeug  zur  Gewinoung 
der  serbischen  und  walachiechen  Elemente  des  befreiten  Sfld-Ungams  nnd  der 
Balkanlftnder  zu  bentltzen.  Yf.  weist  dessen  wahre  Abstammung  und  Yor- 
geschichte  nach.  Seit  1680  trat  er  in  Yerbindung  mit  Leopold  I.  and 
speziell  mit  der  ungarischen  Hofkanzlei,  welch  letztere  ihn  am  20.  S^t  1688 
in  den  ungarischen  Grafenstand  mit  dem  Prftdikat  ^de  Podgoricza'  erhob  und 
seine  Besitzrechte  auf  die  Gflter  der  Brankovics  anerkannte.  Nun  scheint  er 
aber  hinter  dem  Rttcken  der  kaiserlichen  Feldherm  auf  eigene  Faust  dss 
Serbenvolk  haranguiert  zu  haben.  In  Wien  wurde  man  eadlicfa  anfmerkssm 
und  liefs  den  Abenteurer  verhaften  (f  1711).  Zugleich  mit  dem  ent- 
genannten tauchten  mehrere  katholische  Brankovics  auf,  darunter  drei 
Brüder:  Paul,  Anton  und  Jakob.  Diese  erhielten  von  Leopold  1690  den 
Titel:  Grafen  von  Jaicza.    Ihre  Nachkommen  starben  aber  schon  im  voriges 


4.  Heft.  (Schlaft).  Bndap.,  Mehner.  580  S.  M.  16,00.  (lUiuAr.)  --  165)  X  BiS-  ▼• 
Horyäth,  Nik.  Zrloyi  vor  Kanina.  1664:  Hadtort  Köal.  1,  8.  6SS— 46.  D.  Balagmi«, 
welche  Zrinyi  im  Verein  mit  d.  Kommandanten  d.  deatschen  Httlfatrappen,  Hohenlohe  n.  ^ 
kait.  Feldheim  Stxx>ffin,  leitete,  Terlief  resnltaüoe.  D.  Belagenmgi-lVDppeD  befififes  aick  nf 
17,100  Mann.  D.  Hauptschuld  am  MifKUngen  d.  Expedition  trag  Hoheniohe,  d.  dch  y.  Am- 
beginn  an  seinen  Kollegen  widenetste  a.  aach  d.  yoneitigen  Abbraeh  d.  Babgamig  th^ 
anla£rte.  —  166)  X  Gt.  BaUas,  D.  Befeetigangea  n.  d.  militSriiche  Aufgabe  t.  NeohSaiel: 
ib.  S.  199  Q.  481  seq.  Bespricht  eingehend  d.  milit  Verhfitniase  d.  17.  Jh.  a.  d.  Brobemg 
y.  Neobäosel  dnrch  d.  Türken  im  J.  1663.  Damals  yertaidigte  Ott  Adam  Fmg&ch  d.  PeatoBg; 
d.  3600  Mann  befehligte;  d.  Belagerangsarmee  betrag  fiber  61,000  M.  flehliefslidi  folgt  4. 
Gesch.  d.  Wiedereroberang  im  J.  1686.  —  167-161^)  lüvqiiia  de  Voga4,  VlUan  d'aprti 
sa  correspondaace  et  des  docaments  in^dits.  Ayec  portraita,  giaiaiea  et  eartea.  S  Bde. 
Paris,  Plön.  [HZ.  Bd.  68,  H.  3,  S.  664,  Sadiadok.  1889,  S.  78S.]|  —  170)  X  0  6^*"' 
dinger,  D.  kgl.  bayrische  Ift-Rgt  No.  2,  «Kionprina'.  Bd.  8,  168S— 1704.  MSndMB. 
1888.  Vgl.  JB.  1887,  lU,  ISS*«.  —  171)  X  !>•  Belagerung  t.  Belgrad.  1688:  Allg.  MU. 
Ztg.  1888,  No.  66—76.  —  172)  X  Sig.  Babics,  £.  amtlicher  Berieht  ftber  d.  IUI  Bel- 
grads. (1690):  T8rt.  T4r.  11,  S.  743.  D.  Aotor  d.  fieriehta,  d.  an  d.  Geaefal  AipNMBt 
gerichtet  ist,  kennt  man  nicht.  —  173)  L.  Thallieay,  D.  Paendo-BiaBkories:  Saiaadok. 
28,    S.    689—714.     |[Taral.  1888,    S.    148;    Ung.  B.    1889,    bringt   e.   deataehflM 


föT.    Uagun.    Mangold.  111,248 

Jh.  ans;  doch  ttberging  ihr  Titel  nnd  Wappen  auf  die  Familie  De  Amicis. 
Der  Aibeit  sind  drei  Wappenbilder  beigegeben. 

Zrnr  inneren  Geschichte  Ungarns  nnd  speziell  der  Verfolgungen  der 
Protestanten  bringen  die  Briefe  der  Frau  Sidonie  Rävay^^^)  nene  Daten. 
IXeie  wackere  Patriotin  war  mtttterlicherseits  die  £nkelin  des  kais.  Generals 
Teoifol,  Tftteriicherseits  eine  Enkelin  des  Eronbttters  nnd  Anhängers  der 
Hibsbarg,  Peter  BÖTay.  Sie  heiratete  den  reichen  Protestanten  Matthias 
Oitrosith,  einen  Verwandten  ThOkölyis,  Besitzer  der  Burg  Illaya  an  der  V4gh. 
Ostrosith,  der  im  Interesse  seiner  grofsen  Gflter  viel  ?om  Hanse  abwesend 
wir,  besais  in  seiner  Fran  eine  getreue  Korrespondentin,  die  ihm  Aber  alles 
Bericht  erstattete.  Die  yorliegende  Korrespondenz  reicht  von  1654  bis  zum 
Jthre  1702  (nnd  obgleich  die  Briefe  aus  der  Zeit  1661—71  und  1673--98 
fehlen),  ist  die  Sammlung  auch  fOr  die  politischen  Ereignisse  von  Interesse, 
fit  die  BriefeteUerin  mit  der  Frau  des  Palatins  Wesselönjd  frenndschaftlich 
verkehrte,  konnte  sie  ihrem  Manne  zunächst  Aber  den  unglücklichen  Feldzug 
Georg  B4köczy^s  n.  neues  berichten.  Bald  aber  klagt  sie  ttber  gewaltsame 
Mabregeln  gegen  die  Lutheraner,  die  man  bei  Hofe  als  Hunde  betrachte  und 
über  die  Bmtalitftten  der  kaiserlichen  Soldatesca.  Unmittelbar  nach  der  Ent- 
decknng  der  sog.  Wessel6nyischen  Verschwörung  wurde  Ostrosith  ohne 
spezielle  Veranlassung  wegen  Hochverrats  verhaftet.  Erst  im  August  1672 
worde  Ostrosith  nach  Erlag  eines  hohen  Lösegeldes  freigesprochen  und  er- 
bidt  seine  Güter  zurück.  Kaum  dafa  aber  die  Führer  der  nach  Siebenbürgen 
geflohenen  adeligen  Opposition  die  Fahne  des  Aufruhrs  erhoben,  wurde 
Ostrosith  abermals  fUr  verdächtig  erklärt,  worauf  er  in  das  Lager  Thökölyis 
flflchtete.  —  Das  bekannte  ^Einrichtungswerk'  Kollonitsch  übersetzte  Ivänyi^^^) 
ins  üngrische. 

Der  Aufstand  Franz  Rdköczys  IL  hat  nichts  an  seiner  Anziehungs- 
kraft eingeblUst.  —  Thal 7,  der  seit  vielen  Jahren  sich  nur  mit  diesem  Ab- 
schnitt der  vaterländischen  Geschichte  befafst,  hat  mehrere  kleinere  Aufeätze 
FertiBentlichtiT«-"»)  —  Krones"»)  entwarf  auf  Grund  der  von  Thaly  be- 
gonnenen greisen  Biographie  Bercs^nyis  ein  Charakterbild  dieses  glühenden 
Pitrioten  nnd  tapfem,  aber  unglücklichen  Feldherrn.  —  Zsilinszky ^^^) 
acfaüderte  zunächst  Josefis  L  Hof  und  Räte,  deren  Zahl  der  Kaiser  zwar  von 
160  anf  84  herabsetzte,  unter  denen  sich  aber,  aufser  dem  Primas  und  dem 


(Okt-KoT.)]|  —  174)  Andr.  Koin4roiiiy,  Korreipondeiis  d.  Kath.  Sidon.  B^yay:  ib.  H.  9 — 10. 

-  175)  Stef.  iT&nyi,  D.  «Einrichtangtwdrk'  d.  Kardinal«  KoUonitoch.  (Ungar.)  Ssabadka. 
12*.  84  &  --  176)  K.  Thaly,  Polit  a.  Kulhurhistor.  Beitr  1.  Bikociy-Anfitand:  TSrt 
Tit.  11,  8.  7SS->S7.  —  177)  X  id.»  D.  Heer  Franz  B&köcsya  H.:  HadtSrt  KmI.  1, 
8.  IS — 83.  D.  fanMrL  Heer  stand  damala  anter  Bngen  ▼.  Sayoyen,  Lndwig  t.  Baden,  Guido 
äteriiemberg  n.  Qf.  Joh.  P&lify  aof  d.  Höhe  aeiner  Ausbildung.  £.  nmao  schwierigere  Aufgabe 
hMniB  d.  Freiwilligen  BAk6csys.  Vt  bespricht  d.  einzelnen  Waffengattungen  d.  letzteren 
Heeres,  weist  dessen  wechselnde  Btirke  nach.  (1705  :  76,000  Mann ;  1706/7  :  100,000  Mann; 
l>6*prieht  (ener  d.  sogen.  Hoftmppen,  d.  adelige  *£ompagnie',  e.  Art  Leibgarde  B&köcsys.  Am 
ifitkaleA  wnr  d.  Kavallerie  Tertreten.  Bei  Ssatmir  kapitulierten  :  12,000  Knrotsen  mit  149 
Fihnen.  —  178)  X  i^*«  Beitr.  z.  Geschichte  d.  ArtUlerie  unter  Franz  B&6okzy  U.:  ib. 
B-  848-^54.  B.  Kommandanten  d.  Artillerie  waren  d.  Franzosen:  Le  Msire,  De  la  Mothe  n. 
De  BiTttre.  Vf.  bespricht  d.  Leistungen  derselben  im  einzelnen.  Y.  De  la  Mothe  existiert 
s.  'Oispos.  ladytae  AitiUeriae'  aus  d.  J.  1706.  Femer  sind  mehrere  Relationen  tlber  d.  not- 
veadige«  Yerbeesorugen  d.  angar.  Festangen  ans  d.  Feder  d  obgenannten  vorhanden.  — 
17»)  X  U.,  Kriegsiurtikel  o.  Ugeroidnnng  aas  d.  Zeit  Franz  R4köczys:    ib.  S.  808—651. 

—  IM)  F.  T.  Krones,  Nielas  IL  Graf  Bercs4nyi  de  Sz4kea,  d.  Genosse  Franz  Biköczys 
B.  sraie  Ahnea:  Z.  f.  Gesch.  Cotta.  1888,  H.  18.  —  181)  M.  Zsilinssky,  Beitr.  z. 
^•ic^   d.  Ik«fiiba«er  BeUAstagee  i.    J.    1708:  Hut  Abhdg.    d.    Ung.  Akad.  18,  H.   11. 

16» 


111,244  {57.    UngwA.    Mangold. 

Fürsten  Paul  Eszterh&zy,  kein  Ungar  befand.  Die  ungarischen  Angelegen- 
heiten erledigte  der  sogenannte  Kriegsrat,  da  Ungarn  als  eroberte  Proyinz 
betrachtet  wurde.  Reichstage  wurden  keine  gdialten.  Der  Aufetand  Biköczys 
diente  als  willkommener  Yorwand  zum  Beginn  neuer  Bedrückungen.  D^e 
wiederholten  Friedensverhandlungen  zerschlugen  sich  an  der  Fordenmg 
Riköczys,  dafs  auswärtige  Mftchte  den  zu  schliebenden  Frieden  garantieren 
mögen.  Die  deutschen  Räte  wollten  auch  die  ungarischen  Stände  nicht  be- 
rufen. Erst  nach  dem  Önoder  Tag  fühlte  sich  Josef  bewogen,  dieselben  nadi 
Prefsburg  zu  versammeln.  Yf.  stellt  sodann  auf  Grund  der  Korrespondenz 
R&köczys  mit  Bercs^nyi  die  Yerhandlungen  in  neuem  Lichte  dar.  An&ngs 
sprach  Bercsönyi  nur  mit  Hohn  von  denselben,  dann  aber  befafote  er  sieb 
mit  dem  Gedanken,  auch  R&köczy  möge  dem  Einladungsschreiben  des  PaJa- 
tinus  folgen,  was  R&köczy,  an  den  Önoder  Beschlüssen  festhaltend,  nicht 
befolgte.  Neu  ist  auch  der  Nachweis,  dals  Josef  sich  scheute,  in  Prelsboig 
zu  erscheinen,  da  er  fürchtete,  dafs  die  Stände  den  siegreich  vordringenden 
Schwedenkönig  (Karl  XIL)  zum  König  von  Ungarn  ausrufen  würden.  Die 
Yerhandlungen  hatten  übrigens  einen  tumultuösen  Yerlanf.  Nachdem  doe 
eigene  Kommission  die  Liste  der  unbedingt  zu  sanierenden  Gravamina  fest- 
gestellt hatte,  kam  es  über  die  Gravamina  der  Protestanten  zu  heftigen  Ans- 
einandersetzungeu  mit  der  katholischen  Mehrhdt,  worauf  die  protestaotiscben 
Stände  ihre  Petition  allein  an  Josef  richteten.  Sie  erhielten  indes  keine 
Antwort  und  bald  darauf  wurde  der  Reichstag  nach  dreimonatlichen  Yer- 
handlungen in  Folge  des  Ansbrechens  der  Pest  aufgelöst.  —  Eine  nene 
Quelle  der  R&k6czy-Zeit  entdeckte  Thaly^^*)  im  Tagebuch  des  Schnts- 
kämmerers  Körösy,  der  die  Kasse  Räköczys  verwaltete,  dem  er  schon  seit 
frühester  Jugend  als  Beschützer  beigegeben  war.  (So  rettete  er  z.  B.  bei 
Lanschütz  1683  dem  erst  sechsjährigen  Knaben  das  Leben).  —  Ober  die 
zwei  Belagerungen,  welche  der  Burg  Trencs6n  beschieden  waren,  berichtete 
Janovszky.^^')  Zwei  weitere  Arbeiten  Thalys  beziehen  sich  auf  die 
emigrierten  Räköczyaner.  In  der  einen  setzt  Thaly^^^)  dem  tapferen  Hosareo- 
Oberst  Jdvorka  ein  Denkmal,  dessen  berühmteste  That  die  rechtzeitige  Ent- 
larvung und  Gefangennehmung  des  zum  Yerräter  gewordenen  Ladisl.  Ocskays 
war.  Nach  der  Niederwerfung  des  Aufstandes  emigrierte  Jävorka  nach  der 
ungarischen  Kolonie  Jaroslaw  und  diente  lange  Jahre  der  polnisdien  Re- 
gierung. Ihm  ist  die  Sicherung  des  wichtigen  Forgächschen  Archivs  in 
Konstantinopel  zu  verdanken,  welches  er  dann  nach  Polen  beförderte,  von 
wo  er  selbes  später  nach  Ungarn  spedierte.  Mit  den  Emigrierten  von  Rodo&to, 
besonders  mit  Mikes  stand  er  bis  zu  seinem  Tode  in  Korrespondenz.  Wahr- 
scheinlich ist  er  in  Jaroslaw  gestorben;  das  Jahr  ist  unbestimmt.  —  Im  An- 
hang^^^)  bringt  Thaly  aus  dem  Jaroslawer  Kirchenbuch  die  Namen  der  seit 
1714 — 57  dort  verstorbenen  ungarischen  Emigrierten  und  giebt  eine  Be- 
schreibung des  Ortes,  wo  sie  ruhen.  Aufser  Jävorka  ruhen  dort  noch  Stef 
Krucsay  und  die  Witwe  Nik.  Bercs6nyis. 

18.  Jahr  hunder  t^^^'^)  Yon  allen  litterarischen  Erscheinungen  dea  Jahres 


90  S.  |[UDg.  B.  188S,  S.  4S9.]|  —  182)  Kol.  Thaly,  Au  d.  Tig^^cli  Georg  KSrStji. 
1707/8:  Sz&zadok  22,  S.  42-57  o.  156—62.  —  183)  Lad.  Janoyisky,  Tmeite  i.  Zeil 
d.  Räköczy- Wirren.  (Ung.)  1703/8:  Progr.  Abh.  d.  Treues.  OymnaB.  1SS8.  |[8iindok  1889, 
S.  89]  —  184)  K.  Thaly,  Oberst  Adam  J4Torka:  Si4iadok  22.  8.  298— 820  v.  391— 
421  Q.  489—505  o.  685—97.  Nachtrag  S.  768/9.  —  185)  id.,  Kaehforidiaiign  ia  Jana- 
law:  ib.  S.  697-611.  —  185«)  Über  d.  Begenten  dieser  Zeit  Tgl.  gana  beaoaden  ff  tO,  23. 


}67.     ÜBgan.    Mangold.  111,245 

hat  das  Bach  Yon  Grflnwaid^^')  das  meiste  Interesse  wachgerufen,  welches 
anmitteibar  nach  seinem  Erscheinen  eine  2.  Auflage  erlebte.  Der  Vf.  ist  einer 
der  herrorragendsten  Politiker  der  Opposition  und  speziell  auf  dem  Grebiete 
der  Administration  als  Kapazit&t  anerkannt.  Als  Bedner  seit  langem  hoch- 
geschätsst,  hat  er  sich  erst  ziemlich  spät  auf  dem  Grebiet  der  Historiographie 
Tersucht,  auf  welchem  er  sich  gleich  durch  sein  erstes  Werk  eine  ausge- 
2eichnete  Stelle  erkämpfte.  Selbiges  umfafet  eine  Zeit  des  unzweifelhaften 
nationalen  Verfalls,  dessen  Gründe  er  in  gleichsam  pathologischer  Weise  dar- 
legt Während  A.  Molndr  in  seiner  ^Gesdhichte  des  ungarischen  Unterrichts- 
Wesens  im  18.  Jh.'  darauf  aufmerksam  machte,  dafs  selbst  die  ärgsten  Zu- 
stände nicht  alles  yemichten  konnten,  verfolgt  G.  die  fast  ausschliefsliche 
Absicht,  den  nationalen  YerfGill  und  seine  Gründe  darzulegen.  Als  letztere 
sieht  er  an:  1)  Das  zwischen  dem  fremden  Herrscherhaus  und  den  Erb- 
Hadern  einerseits  und  Ungarn  anderseits  bestehende  Verhältnis.  2)  Die 
Natur  der  ständischen  Ver&ssung  und  3)  die  ungünstige  wirtschaftliche  und 
soziale  Lage  des  Landes.  Was  den  ersten  Punkt  betrifft,  bemerkt  Vf.,  ist 
es  seit  1711,  und  insbesondere  seit  1728  trotz  aller  Gesetzklausel  mit  der 
Selbständigkeit  des  Landes  vorüber.  Es  giebt  weder  ungarische  Staats- 
männer, noch  Heerführer  mehr.  Die  Politiker  dienen  entweder  der  Dynastie 
and  dann  sind  sie  nicht  mehr  national;  oder  sie  kämpfen  gegen  die  Dynastie 
ond  Reaktion,  indem  sie  die  VerÜBissung  verteidigen,  und  dienen  dadurch 
emer  leider  verlornen  Sache.  Der  König  ist  ein  Fremder,  wohnt  aulser  dem 
Lande  und  sieht  in  der  Selbständigkeit  des  Landes  ein  bedrohendes  Moment. 
Im  Kronrate  haben  Ungarn  keinen  Platz;  aber  auch  die  ungarischen  Würden- 
träger^  vom  Palatin  angefangen,  verhelfen  der  reiuOsterreichischen  Politik  zum 
Siege.  Einige  wenige  Politiker  versuchen  noch,  die  Gegensätze  auszugleichen; 
ihr  Trachten  ist  vergebens.  Keine  der  drei  Richtungen  vermochte  die 
Sterilität  der  Nation  aufzuhalten.  Ebenso  wenig  gelang  es  den  wenigen 
Beichstagen  dieser  Zeit,  die  oft  verbriefte  Unabhängigkeit  der  ungarischen 
Hofkanzlei,  des  Statthaltereirates  und  der  Hofkammer  durchzuführen;  noch 
weniger  gut  gelang  es,  das  ungarische  Heerwesen  vom  Wiener  Kriegsrat  und  die 
sDgarische  Kammer  von  der  Wiener  Kammer  unabhängig  zu  gestalten.  Die 
ständische  Verfassung  aber  spaltete  die  Nation  nach  Ständen,  Volksstämmen, 
Konfessionen  und  Komitaten,  zerklüftete  deren  Einheit,  zwängte  deren  Ent- 
wicklung in  einen  lächerlichen  Partikularismus  ein.  Das  ist  eben  das  Tra- 
gische im  Geschicke  der  Nation,  da£s  sie  selbst  in  der  Verteidigung  ihrer 
Bechte  nur  die  veraltete  Organisation  ständischen  Eigennutzes  verteidigte. 
DaÜB  der  ungarische  Adel  zähe  an  seinen  Vorrechten  festhielt,  darf  ihm  indes 
nicht  als  zu  grofse  Sünde  angerechnet  werden;  er  befolgte  nur  das  Beispiel 
des  ständischen  Adels  jener  Zeit  in  aller  Herren  Landen.  Vf.  giebt  sodann 
eine  Skizze  der  Entwicklung  des  Klerus,  des  Adels,  des  Bürgertums  und  des 
Volkes  bis  zur  Wende  des  18.  Jb.,  erwähnt  die  parteiische  Rechtspflege  und 
kommt  zu  dem  Resultate,  dafs  alle  Faktoren  des  Staatslebens  eine  armselige 
Rolle  spielten.  Sodann  bespricht  G.  die  wirtschaftliche  Lage  des  Landes, 
speziell  die  Übergriffe  der  Wiener  Kammer,  die  Ursachen  des  Darnieder- 
liegens  von  Handel  und  Industrie  und  die  Steuerfreiheit  des  Adels  und  Klerus. 
—  Schliefslich  hebt  er  die  auf  sozialem  und  auf  dem  Gebiete  des  Unterrichts 


-  1M>  S.  GrflBwald,   A  r«gi  UMgjnomig  1711—25.    (D.  tlte  Ungani.     1711—1825). 
1.  a.  3.  Anfl.    Biidtp.,  Fnmklin.     XIV,  576  S.     H.  8,00.     |[Ung.  R.  1888,  S.  382  v.  1889, 


111^46  ift7-    Uagm.    MftBgold. 

erf<^gten  Beformen  hervor,  welche  von  Wien  ansgiiigeo,  m  den  tetoMten  Filten 
aher  den  nationalen  Interessen  günstig  waren.  Das  Werk  schliebt  mit  einem  Hinr 
weis  auf  die  heutigen  modernen  StaatseinrichtQngen  and  aof  die  grofse&YerdieDste 
des  Adels,  der  G^try,  welche  sich  durch  das  Eintreten  fdn  die  europiisdieii  Be- 
formideen  aus  tiefem  Yer&U  zu  mächtiger  Höhe  emiMrrang,  und  iwar  ans  eigener 
Kraft  und  ohne  Mithülfe  des  dazu  herufenen  Bttigertums,  ein  Kamp^  der  einag  in 
der  Geschichte  dastehe.  Der  Adel  allein  hahe  ein  YierteUahrhundert  hindnreh 
fflr  die  Ideen  der  Demokratie  gekämpft,  ohne  Zuthun  seitens  der  Demokratie. 
—  Kein  Wunder,  dafs  die  Gentry  Yon  Grflnwalds  Buch  trots  des  Epilogs 
nicht  sehr  erbaut  war,  und  Mocsär y  ^^7)  unternahm  es,  in  ihrem  Namen  des 
Fehde*Handschuh  aufeunehmen.  Er  wirft  Grtlnwald  vor,  in  seiner  Eigen- 
schaft als  Anhänger  der  centralistischen  Staatsadministration  und  Feind  der 
Komitate  die  letzten  Beste  der  alten  Komitats-Heniichkeit  anaohwftnen  n 
wollen.  Er  bemüht  sich,  jene  Zeit  des  Verfalls  in  einem  mfiglicfast  gOnstign 
Licht  darzustellen,  hebt  besonders  die  ritterliche  Loyalität  des  Adels  während 
der  Kriege  Maria  Theresias  und  das  zähe  Festhalten  an  der  Konstitatioii 
unter  Josef  II.  hervor.  Was  endlich  die  Schuld  an  dem  unleugbaren  Jamoier 
jener  Zeit  betrifft,  so  schiebt  M.  selbe  einzig  und  allein  dem  staatsraehtliefaeB 
Yerhältnis  und  der  Wiener  Begierung  in  die  Schuhe.  Mocsäiy  wird  so  zum 
landator  temporis  acti,  ohne  seinen  Gegner  entwailhen  zu  können.  In  rechts- 
geschichtlicher  Beziehung  ist  das  groJse  Werk  tou  M4ri4ssy^*^)  wichtig, 
dessen  vierter  Band  sich  speziell  mit  der  pragmatischen  Sanktion  beschäftigt^ 
Zur  Geschichte  Karls  VL  liegt  nur  ein  Beitrag  vor.^«') 
Maria  Theresia.^^^-^^^)  Heinrich  i>«)  verzeichnet  Nachrichten  Aber 
sieben  nach  Hetzeldorf  in  Siebenbürg^  gebradite  preußische  KriegsgeÜBmgene, 
welche  nach  dem  Hubertsburger  Frieden  im  Lande  verblieben.  —  Witt- 
stock ^'^^  befafste  sich  mit  der  Frage  der  Einwanderung  jener  Kolonisten 
aus  Baden-Durlach  und  Baden  überhaupt,  welche  sich  in  den  Jahren  1747 
— 70  im  siebenbürgischen  Sachsenland  niederlieben.  Zur  Ergänzung  der 
letztgenannten  Arbeit  verwies  Oberamtmann  W.  Grofs^'^)  in  St.  Blasiea 
(Schwarzwald)  auf  eine  von  ihm  im  'Albboten'  veröffentlidite  Studie,  am 
welcher  hervorgeht,  data  seit  1730  die  vorderösterreichische  Begierung  die 
unruhigen  Leute,  die  sog.  'Salpeterer\  zunächst  vereinzelt  nach  Siebenbflrgen 
schaflfte.  Später  kam  es  zu  umfangreicheren  Wegführungen,  spezieil  1755. 
Damals  wurden  27  Männer  samt  Weib  und  Kind  auf  immer  nach  Siebeo* 
bürgen    verwiesen.    Die  Männer   wurden  je   zwei   und  zwei  aneinander  ge 


B.  146—66;  Badap.  Ssemle  1S88,  8.  1SS.]|  —  187)  hdg,  Mociiry,  A  r^gi  nsgjar 
(=  D.  nngiruche  Adel  ehedem).  Badap.,  Fnmklin.  437  S.  M.  5,00.  |[Siittdok  1889. 
S.  90/l.]|  —  188)  B^la  Märiiesy,  GeMh.  d.  ungir.  Gesetzgebang  n.  Ungirna.  Bd.  IT. 
y.  Karl  tlL  bU  Franz  I.  (Ungar.)  Baab.  408  S.  M.  10,00.  ~  189)  F.  Millecker, 
D.  ersten  deatachen  Kolonisten  in  d.  Gegend  zwischen  Marot-TheiTa-Danan :  Ana.  d.  sAdng. 
hiit-arch.  Yer.  NF.  8,  1888,  S.  82—125.  Nach  d.  Reihenfolge  d.  Gifindaiig  d.  Vturmm 
za  arteilen,  entstanden  d.  Kolonieen  wie  folgt:  1703:  Onricn,  1717:  Lippa,  1718:  Festaig 
TemesTir  a.  Ftibrikstadt,  femer  Lagos  a.  Pancfloya,  1720:  Wersetz,  1722:  Grod-Beoskerek; 
1723:  WeÜBkirchen ;  1725:  Nea-Arad  o.  s.  w.  D.  angltckliche  TOrkenkrieg  1737/9  Tertrieb 
viele  Kolonisten,  so  dafs  mehrere  Kolonieen  gfinslich  zo  Gnmde  gingen.  Andere  warden  nach 
1740  z.  zweitenmal  besiedelt.  —  Vgl.  weiter  unten  d.  No.  312,  503,  509 — 10  ftber  d.  Ko- 
lonisation Slld-Ungams.  —  190-195)  X  B.  Reiner,  D.  Grassalkorich:  N.  Fr.  PKase  1888, 
17.  Hai.  Schildert  speziell  d.  Besuch  d.  Königin  M.  Theresia  in  G5doUo.  (1751  10—11.  Auf) 
—  196)  C.  Heinrich,  Prealaen  anter  d.  Sachsen  Siebenbflrgens:  KBYSbnbgL.  11,  S.  86/7. 
--  197)  H.  Wittstock,  Z.  Einwanderang  t.  Baden-DailaflhAm  in  Siebenbfiigea  «ihrssd 
d.  18.  Jh.:  ib.  S.  57-61.  —  198)  W.  Groos,  Deatsch«  Einwandenuig  nich  Sisheabfiina 


§57.    ÜBgurn.    Mftngold.  111,247 

kettet,  Ib  flu«  neoe  Hdmat  abgefohrt  Sie  blieben  fortan  in  ibrer  Heimat 
fenchoUen.  Hieran  reibte  wieder  Wittstoclc^^^)  eine  Ergänzung,  welcbe 
deh  mit  der  Einwanderung  der  sog.  Hanauer  (aus  dem  im  mittleren  Teil 
Badens  gelegenen  Hanauer-Tbal)  befafiit,  welcbe  sieb  in  den  Jj.  1770/2  in 
Birtbftlm,  Burgberg,  Stolsenbnrg  und  nocb  drei  andern  Orten  des  Sacbsen- 
landes  niederließen.  —  Amlacber^oo)  wies  scblielslicb  als  HeimatUind  der 
genannten  den  Ober-  nnd  Mittelrbeinkreis  des  bentigen  Baden,  dann  zum 
geringeren  TeU  Wftriftemberg,  Oberfranken,  das  Elsafs  und  die  Schweiz 
nach.  —  Mehrere  Arbeiten  kriegsgescbicbtlicben  Inhalts  folgen.*^^^-^^')  — 
Im  Jahre  1788  ttbersandte  ein  Anonymus  der  ungarischen  Hofkanzlei  ein 
ÜBmorandom,  ('Anonymi  Dalmatae:  De  iure  Hnngaromm  in  Dalmatiam'),  in 
wetehem  er  mit  groüser  Wftrme  die  Rechte  Ungarns  auf  Dalmatien  verfocht. 
Der  Staatakaazler  (Kannitz)  beauftragte  den  damals  an  der  Pester  Universität 
dozierenden  Historiker  Pray,  Ober  besagtes  Memorandum  ein  Urteil  abzugeben, 
welchem  Auftrag  der  berflhmte  Gelehrte  im  Bunde  mit  Gomides  1786  auch 
nachkam.  Die  Arbeit  Prays  teilt  sich  in  drei  Teile.  1)  'Commentatio  histo- 
rica,  qna  Begibns  Hungariae  Jus  in  Dalmatiam  et  mare  Adriaticum  competere 
ostenditnr'.  (Mss.  amfnist  62  S.,  nnd  enthält  im  Anhang  alle  einschlägigen 
ürkk.  aoB  Lndus,  Farlati,  Kerchelich  u.  s.  w.).  Die  Tendenz  geht  dahin, 
Josef  TL.  mOge  sieh  kraft  seiner  Anrechte  als  König  von  Ungarn  Dalmatiens 
bemächtigen.  3)  'Oommentatio  bistorica  de  Iure  regum  Hungariae  in  Bos- 
niam,  Serviam  et  Bulgariam,  conscripta  a  0.  Pray.  (1786).  UmfaÜBt  46 
Seiten  nnd  enthält  im  Anhang  gleichfalls  Urkk.  —  8)  'Comm.  bistor.  de  iure 
regnm  Hongar.  in  Moldaviam,  Yalachiam  et  Bessarabiam'  enthält  46  Seiten 
mit  App.  Diese  drei  Memoranden  sind  sowohl  für  die  politische,  wie  auch 
rechtsgeschichtliche  Entwicklung  von  Wichtigkeit  und  wUrden  eine  Edition 
verdienen.  Thallöczy  *<>^)  bringt  vorläufig  die  Einleitungen  der  drei  Arbeiten 
zum  Abdruck  und  betont  Prays  aufserordentliche  Gewissenhaftigkeit,  welche 
noch  zur  Stunde  nicht  genug  gewfirdigt  worden  sei.  —  Da  einzelne  Gegenden 
des  Landes  noch  seit  der  Zeit  der  Il&k6czy-Bew^;uDg  wegen  Mangels  an 
Bevölkerung  gro&e,  brach  liegende  Distrikte  aufwiesen,  beschlofs  Maria 
Theresia,  selbe  kolonisieren  zu  lassen.  Ober  diese  Bestrebungen  giebt  der  Be- 
richt des  kön.  Eomissärs  Anton  Cothmann>o6^  vom  28.  Dezember  1763 
Aufklärungen,  der  damit  beauftragt  war,  die  unbewohnten  Gegenden  des 
BicsF-Bodroger  Komitates  mit  Kolonisten  zu  besiedeln.  —  M&rkis'o^)  und 
£bl68«>7)  Beitrag   betrifft  den  Gf.  Alex.  Kärolyi.  —  Weiter  folgen  einige 


a  18.  JL:  ib.  8.  48/4.  —  199)  H.  Wittatock,  Z.  Emwandening  y.  Baden-Darlftchern  in 
BiebeDbOxgMi  wüirend  d.  18.  Jh.:  ib.  8.  101/S.  —  200)  A.  AmUcher,  HeimaUorte  d. 
Hieb  Mfibibtch  u.  ümgebiuig  eingewanderten  Baden-Darlacher:  ib.  8.  124/9.  —  201)  X 
Entt  Hollin,  Maria  TheresU  u.  ihre  Feldherren:  Hadtört  K5zl.  1,  8.  173/6.  —  202)  X 
R.  y.  Hory4tb,  Z.  Belagerang  y.  Schweidnits.  1767:  ib.  8.  151/2.  8cbUdert  d.  Bekogno- 
K>0rnxig  im  Strigaaer  Wald  dareb  d.  Oberat-Iaeatenant  Biday,  d.  y.  d.  Preafsen  Überfallen 
wurde,  rieh  aber  glttcklich  dorchBchlag.  —  203)  X  i^M  ^'  Broberong  d.  Schanzen  am 
WeiMen  Berg  (1757  d.  19.  Jani):  ib.  8.  150/1.  D.  Starm  aaf  d.  Schanzen  antemahm  d. 
«Bgtf .  Begiment  Eoterh&zy  anter  Oberstlieatenant  Amadey.  —  204)  L.  Thallöczy,  G.  Pray 
n-  d.  KebenlSader  d.  angar.  Krone:  8z4zadok  22,  8.  523—38.  —  205)  D.  Bericht  Ant  Coth- 
nanas:  Progr.  Abhdg.  d.  8kalitzer  Gymnas.  1888.  |[Sz4zadok  1889,  8.  90.]|  Erschien  aach 
u  ongar.  ÜberMtzong  y.  8t.  Iy4nyi.  (8zabadka.  65  8.)  —  206)  Alex.  M4r  ki,  Z.  Geuh. 
Alex.  Kirolyia.  (Ung.):  Anz.  d.  riidnng.  hist-arch.  Ver.  KP.  2,  1886,  8.  210.  Briefwechsel 
cwischea  Kirolyi  o.  d.  Komitat  Arad,  d.  d.  Kriegsjahre  1740/3  betrifft,  nicht  minder  d. 
in    Komitat   wütende   Festepidemie.    —    207)   G.   £bU,    D.   Faneral-Feier   d.    Gf.    Alex. 


ni,248  §M-    ÜBgm     Mangold. 

kriegsgesehichtliche  Arbeiteii,*^^^-*^^^)  darunter  biographisdie  Baltxige  nur  6e- 
schichte  des  FM.  NddMd3r,>^ob)  der,  1708  geboren,  sich  schon  frfih  tiif  den 
oberiUlienischen  Schlachtfeldern  aaszeichnete  (an  den  TQrkenkri^en  hatte  er 
dagegen  keinen  Anteil)  nnd  dann  im  Erbfolgekrieg  als  Hosaren-Anünhier  sidi 
einen  groüsen  Rnf  erwarb.  Am  meisten  zeichnete  er  sich  bei  KoDin  au. 
Nach  der  Schlacht  von  Lenthen,  wo  Nädasdy  den  Rttckzng  deckte,  fiel  er 
samt  Karl  von  Lothringen  in  Ungnade  und  trat  nicht  wieder  aktiv  auf. 
Zorn  Schlnfs  besprach  Horv4th*")  das  an  kriegsgeschichtlichem  Materisl 
reiche  N^dasdjrsche  Familienarchiv.  (Ober  zwei  Arbeiten  handelsgesdüclit- 
licher  und  pädagogischer  Natnr  vg^.  unten  No.  604  nnd  614.) 

Joief  IL  Der  3.  (Schlafs-)  Band  der  grofsen  Biographie  von  Mar* 
czali^^^)  behandelt  in  Bach  5  (^Sociale  Beformen')  den  Hora-Aofirtand, 
Regelang  der  Urbarial-Yerhältnisse,  Reorganisierong  des  Komitatsweseos  nnd 
Reform  der  Jastiz.  Das  6.  Bach  ('Der  Kaiser')  bringt  die  Resoltate  der  Be- 
giernng  Josefs  nnd  beschäftigt  sich  femer  mit  deft  knltordlen  Interessoi 
(Kolonisation,  Handel  und  Industrie,  Schalen,  Litteratur).  Buch  7  bringt  'die 
Katastrophe*,  spezieller  den  Tttrkenkrieg  und  Zusammenbruch  des  Systems. 
Die  YorzOge  und  Mftngel  des  Werkes  sind  dieselben  geblieben.  Die  Aka- 
demie gab  auch  einen  Index  zu  allen  drei  Bftnden  des  Werkes  henns.*^') 
—  Kleinere  Abhandlungen  betreffen  die  innere  Regierung  Josefa,*^^'^^)  die 
Banem-Empörung  unter  Hora,«"«i^)  den  Tttrkenkrieg.«*«*") 

Leopold  IL  Ein  französisches  Werk*'<^)  erstreckt  sich  auch  auf  die 
Geschichte  des  Tttrkenfriedens  von  Sistowa.  Gergelys  Beitrag**^)  flült  in 
den  Rahmen  des  1790/1  Reichstages.  Ein  Brief  des  toront&ler  Obergeepus 
Balogh  enthalt  einen  nicht  uninteressanten  Beitrag  zur  Charakteristik  Leopolds, 
der  sich  Balogh  gegenüber  gelegentlich  einer  Audienz  dahin  äutserte,  dab  der 


Kirolyi.  (1744).  Mit  Vorwort  y.  J.  Y4ci7.  Badap.  Selbstrerlag.  91  S.  [[SOs.  1SS8, 
S.  482.]  I  (Prachtwerk).  Ans  d.  Trauerrede  ersieht  man  aach  d.  Gebutitag  A.  KirolTii: 
1669,  d.  2.  Juli.  —  208)  X  0.  Tauber,  D.  Truppen  d.  grofsen  KaiMrin  u.  KSnigin  Kam 
Therema:  Fester  Llojd  1888,  9.  Mai.  —  209)  X  Biographieen  lads.-kgl.  Peldkerm  a. 
Generale.  (In  deutscher  u.  ungar.  Anagabe).  Heransgegeb.  ▼.  d.  IHrektion  d.  k.  k.  Kiiag- 
Archivs.  Wien  u.  Budap.  102  S.  |[8s4sadok  1888,  S.  760.]|  Enthalt  o.  a.  aach  d.  Ko- 
graphieen  ▼.  Franz  N4dasdy  u.  t.  Hadik.  —  D.  ungar.  Übersetsung  ist  grealich.  —  210*) 
X  Max  Kray,  Lebensgeschichte  d.  FZM.  B.  Paul  Kray:  JbfiYZips.  (üng.)  4.  ~  210»)  X 
E.  T.  HorTith,  Beitr.  i.  Biogr.  d.  FM.  Fiana  NAdasdy.  E.  Vortrag.  |[UBg.  B.  18S8, 
S.  251.]|  Wird  in  d.  Hadtort4neti  Köalem.  erscheinen.  —  211)  id.,  Gt  Frani  Nidaady  a. 
d.  FunUien-Bibl.  d.  Familie  Nidasdy:  Sadsadok  22,  S.  421/6.  —  212)  H.  Marcsali, 
Magyarorazig  t<$rt4nete  II.  Jözsef  koriban.  Bd.  3.  Budap.  Akademie.  607  8.  l(Past 
Lloyd.  1888,  Febr.  17.— 8;  Budap.  Sa.  Ko.  185  (1888),  8.  472;  RH.  62,  8.  149— 66.J|  - 
213)  Index  zu  ^Ungarns  Gesch.  im  Zeitalter  Josefs  d.  Zweiten*.  Budap.  Akademie.  48  S. 
M.  0,16.  ~  214)  Karl  Thnrinszky,  Beitr.  z.  Gesch.  d.  Komit  Siros  a.  Zeit  Josefs  IL 
[üng.)  (=  Progr.  Abb.  d.  Eperieser  Gymnas.)  1888.  |[Sz4zadok  1889,  8.  89.]|  D.  Komitat 
weigerte  sich,  d.  Protestanten-Edikt  Josefs  zu  promulgieren  u.  widersetzte  sieh  auch  aaden 
Erlassen,  welche  es  fibr  ungesetzlich  erklärte.  —  215)  Emr.  Waltherr:  D.  SriaaM  Joü& 
d.  Zweiten:  Haz4nk  10,  8.  194/8.  Bespricht  deren  Einwirbangen  u.  Folgen  auf  d.  eUfeaÜicke 
Leben.  —  216)  Karl  Torma,  D.  Memoiren  d.  Generals  Gf.  Franz  Gyukd  1715—87. 
(Schlnls).  Mit  e.  Nachwort  d.  Herausgeben:  ib.  8.  54—66.  Forts,  ans  d.  frBher.  Jskr- 
gingen.  D.  Torliegende  Teil  handelt  über  d.  Empörung  Boras,  u  d.  Beise  Joeefr  IL  nadi  d. 
Krim.  D.  Memoiren  sind  besonders  in  militär.  Richtung  wertyoU.  —  217)  Bob.  Kun,  2. 
Gesch.  d.  Hora-Empdrung.  (Ung.)  (=  Jb.  d.  arch.-huit  Vereins  d.  Korn.  Bihar.  (1885/^). 
—  218*219)  Eng.  Horyäth,  E.  Episode  aus  d.  Ttlrkenkrieg.  1789:  HadtSrt  Kosl.  1, 
8.  144/7.  Betrifft  d.  Verteidigung  d.  Csema-Thales  bei  Mehadia  durch  Geneial  Y4esey.  — 
220)  Choiseul-Gouffier,  s.  { 468^*».  —  221)  Sam.  üergely,  Z.  Gesch.  d.  90.ger 
Jahre:  Haz4nk  9,  8.  316/9.    Briefe  y.  Lad.  Bethlen,  Jos.  Teleki  n.  Andern,  an  Qf.  Enerick 


}ö7.     ÜBgan.    Mangold.  111,249 

KleroB    sobald   wohl   nicht  wieder   zur  Macht  gelaoseii  werde.    f'Aos  don 
wird  nichts').«") 

Einen  selbständigen  Platz  beansprucht  das  Werk  6.  Ballagis,«")  aber 
die  politische  Litteratnr  in  Ungarn  von  c.  1780  bis  1826.  Im  Eingang  be- 
spricht Yl  die  grobe  Rolle,  welche  seit  der  Reformation  die  Censar  in  Ungarn 
spielte.  Seit  Ferdinand  I.  bis  Leopold  I  war  das  Land  der  Wiener  Censar 
luteiigeordnet  Erst  der  letztgenannte  FOrst  ernannte  in  Martin  Szentivdnyi 
einen  angarischen  Censor.  Die  vom  Primas  and  dem  Bischof  von  Waitzen 
aasgearbeiteten  and  gatgeheiÜBenen  Instraktionen  fllr  die  Gensoren  erschwerten 
die  Lage  protestantischer  Bttcherschreiber  und  wnrden  darch  wanderliche 
Verbote  ein  Hindernis  der  litterarischen  Entwicklung  ttberhaapt.  Im  Jahre 
1777  setzte  die  Censarbehörde  auch  das  Verzeichnis  der  verbotenen  Werke 
tnf  den  Index,  ^damit  böse  Menschen  nicht  die  schlechten,  and  gescheidte 
Leote  nicht  die  gescheidten  Bücher  kennen  lernten*.  Die  R^erang  Josefs  11. 
zeigt  dann  die  Ideen  der  Anfklärang,  die  Leopolds  II.  das  Schwanken  and 
endlich  die  Franz  L  die  volle  Reaktion,  wie  sie  diese  Regierangen  überhaupt 
charakterisieren.  Seit  Franz  I.  blieb  die  Erteilung  von  Licenzen  zur 
Enichtang  von  Druckereien  fortan  der  Stotthalterei  vorbehalten.  Einige 
anfisekiarte  Mftnner,  wie  Kazinczy,  Bessenyei,  ja  auch  die  Mehrheit  der 
Komitate  stimmten  gegen  Verschärfung  der  Gensur,  aber  die  Meinung  des 
Propstes  Sauer  von  Grofswardein  drang  durch  und  so  erfolgte  der  könig- 
liche firlaÜB  vom  Jahre  1795,  der  auf  lange  Zeit  hinaus  jedwelche  geistige 
Bewegung  verhinderte.  Zugleich  erklärte  der  Erlafs  die  Gensur  als  ein  aus- 
schliebliches  Recht  der  Krone.  Von  mindestens  ebenso  grofeer  Wichtigkeit 
wie  diese  litterarhistorische  Entwickelung  selbst  ist  das,  was  der  Vf.  als 
Material  fttr  dieselbe  beibringt  Namentlich  seit  der  Zeit  Josephs  IL  erhalten 
wir  durch  B.  Kenntnis  von  einer  Flugschrifteniitteratur  in  Ungarn,  wie  sie 
ftr  Deutschland  seit  Droysen  längst  als  historische  Quelle  ersten  Ranges 
(namentlich  in  einer  Zeit,  in  der  es  noch  fast  gar  keine  Zeitungen  giebt) 
anerkannt  ist.  Die  Streiügkeiten  zwischen  Katholiken  und  Protestanten, 
machen  Dogma  und  Aufklärung,  die  Angriffe  auf  die  herrschende  politische 
Verfessung,  (welche  bis  zum  Gedanken  einer  Republik  gehen)  bilden  den 
Hauptteil  dieser  Schriften.  Aber  auch  rein  wirUchaftliche  Fragen,  wie  z.  B. 
die  Abschaffung  des  Zollsystems  werden  erörtert.»«*) 

Franz  /.ai6-a«6)  über  eine  auf  kurze  Zeit  durchgeführte  Vereinigung 
der  QDgarischen  Hofkanzlei  mit  der  1792  neu  errichteten  Wiener  Gentral- 
bebörde,  dem  ^Direktorium  in  cameralibus'  handelte  Bttdinger.««^)  Doch 
protestierte  der  ungarische  Reichsrat  gegen  diese  Vereinigung  mit  Erfolg.  — 
Die  Szinnayische  Geschichte  über  die  Verschwörung  des  Martinovics  wurde 
ms  Ungarische   übersetzt."«)  —  Über  die  Reichstage  von   1802  und  1805 


Tdab  gtrichtet  Handeln  über  d.  VerhtsdJaiigen  d.  ReichstagB  t.  1790—91.  —  222)  L. 
Abifi,  Petnr  Biüogli  de  Ocra:  ib.  8.  116—21.  Geb.  1748,  war  Ableget  am  1790—91. 
«wb«t^,  werde  Obergespan  t.  ToroDtal,  f  1818.  —  223)  G.  Ballagi,  A  politikai  irodalom 
■•«yaraniAgOB.  Bndapeet,  Franklin.  VIU,  947  B.  M.  9,00.  |[SiiBadok  1888,  8.  851  n. 
^947.  (Ergiaiend);  Wiener  Fremdenblatt  1888,  Mai  31.1|  —  224)  X  öd.  Gyttrki,  B. 
»Itw  Gedickt:  HaiAak  9,  8.  150—51.  Spiegelt  d.  öiFentJ.  Meinang  im  Anfang  d.  Jh.  wieder, 
utbemdere  «ber  d.  Beformfragen.  —  226)  Vgl.  §§«1,  88.  —  226)  X  Arp.  K4rolyi, 
netternich  n.  d.  Napoleoniden  bis  a.  Tod  Napoleone  L:  Badap.  8s.  1888,  No.  141,  8.  366 
-BJ.  Znnichat  nach  Behlitter  (§23»»),  welchen  er  inde«  ana  d.  k.  k.  Hana-  u.  Hof- 
-  SJftw"*'  ""  ^^  ^'  ß^dinger,  Verwaltnagagrandntze,  §  28.  |f8s48.  1888,  8.  47S.]| 
Zae)  Ant  Ssirmay,  Gesch.  d.  angar.  Jakobiner.     (Jacobinomm  Hangaricomm  Hiatoria 


111,250  §67.    Uagm.    Mftngold. 

handeln  zwei  kleine  Beiträge.**^*s<»)  —  Über  die  KiiegsereigBiKe  selbst 
liegen  mehrere  nnd  gnte  Arbeiten  yor.'^^-*^^)  —  Die  Anffordemng  Napoleoim, 
Ungarn  möge  sein  Herrscherbaos  verlassen,  hat  wenigstens  den  Beifall  eines 
Unbekannten  gefunden.*'»)  —  Kleinere  Beiträge>^<^*^')  bilden  den  Cbergaog 
znm  Reform-Beichstag  von  182Ö.*^s-*^^)  —  Hieran  schlieüsen  sich  Abhand- 
lungen ans  der  Zeit  1830/7,  wompter  die  meisten  den  Prozefs  Weasel^nyis, 
Lovassys   nnd  Kossütbs  betreffen.'^^-*^^)    Den  letzteren  betreffend,  eruierte 


1809).  Int  Ungar,  ftben.:  Has^uik  10,  8.  241—884.  la  d.  DanteUmig  nnd  fener  d.  eii- 
■ehligigen  SteUen  aoa  Kaiinoijfi  «Jegyi^Mi'  eingaOoebton.  —  22»)  Sal.  Blek,  Paaqinll« 
ttber  d.  Baichttag  t.  1808;  ib.  9,  8.  286—88,  296->310.  --  230)  Ludw.  Thalloesj. 
BMcript  d.  Königs  Frana  I.  1805  an  d.  nngar.  Beichatag.  (Übenetst):  ib.  10,  8.  74/5.  - 
231)  X  0.  Gomory,  D.  Inanrrectionen  d.  ongariflchen  Adala  im  J.  1797  a.  1800/1.  (Nach 
Urkk.  d.  golL  Hof-Aichiri  n.  d.  k.  k.  Kriegminiit-Aichiva) :  HadtSrt  Koal.  1,  8.  47—63. 
Betont  simichat  d.  rierigen  8ehwiflarigk«iteB  d.  OrganiaatioB  d.  nicht  mehr  lebenifakigSB  Ii- 
■titation;  hienwf  bringt  Vf.  d.  Ordre  de  bataille  n.  Daten  Über  Unilbrraiermig  ete.  B.  la- 
anrrection  betrog  im  J.  1797:18,017  Beiter  n.  3656  Infanteriaten.  —  Im  J.  1800/1  batrqg 
d.  8tärke  inageaamt  37,878  Mann.  AnijMrdem  stellte  Ungarn  wibrend  1797—1800  115,000 
Bekraten  fSr  d.  regullre  Armee.  —  In  Siebenbürgen  wurde  d.  Insurrektion  nicht  n%0nif«B; 
dagegen  bestand  d.  kroatisch-slayonische  Insofiektion  ans  8783  Mann.  —  282)  X  Bag.  y.  Hör- 
Tith,  D.  Bitt  d.  Ott  Stefan  Saeohfoyia  am  Voiabend  d.  VSlkeiaehlaeht  bei  Leipaig.  (Naek 
Thielen:  «Brinnerongen  e.  82 j.  Veteranen'):  Hadtört  Eöal.  1,  8.  319—20.  Sa  ist  yielei 
unbekannt,  dalüi  Stet  Sa^chinyi  als  Adjatant  d.  Fürsten  Schwanenberg  am  Nacbmittig  d. 
17.  Okt  im  Auftrag  seines  Chefs  Blücher  Über  d.  berorstehenden  Kampf  d.  naehstea  I^ 
nnteirichten  sollte.  Diesen  Auftrag  Überbrachte  er  auch  Bitteher,  molate  sieh  aber  aorsr  dazeh 
d.  franaSsiachen  Voiposten  darchschleichen.  Aas  freien  Stücken  ritt  er  dann  noch  aaf  Woaieh 
Blüchers  an  Bemadotte,  um  aach  diesen  über  d.  Sachlage  an  unterrichten.  —  233)  X  ^■ 
Marcs i&nyi,  £.  angarischer  Beiteroberst :  VTien.  Fremdenblatt  Not.  30.  a.  Des.  1.  Schil* 
dert  d.  Heldenthaten  d.  Tapfersten  aller  Hasaren  in  d.  Napoleoniachen  Kriegen,  d.  Obentaa 
Simonyi,  dessen  Memoiren  Paul  Kagy  im  J.  1819  edierte.  —  234)  X  S.  Milodinoyiti, 
Episoden  ans  d.  Qesch.  unserer  Husaren:  Ladorica-Akademiai KdalSny,  Mira — ^Oktob.  Beipzi^t 
u.  a.  d.  Heldenritt  d.  später  berühmt  gewordenen  Ste&n  Gf.  Sa4ch4nyis  (8.  N.  232.)  D.übrises 
Ereignisse  fUlen  in  d.  J.  1796—1848.  —  235)  X  ß-  Schmeifsel,  D.  kroatisch.,  illyrischea 
n.  dalmatinischen  Kontingente  in  d.  Armee  d.  erst  Kaiserreichs,  ^nogr.  d.  Schwenner  Pro- 
gymnas.  11  6.  —  236)  X  M.  Ss^chy,  D.  Kimpfe  um  d.  Brfiokenkopf  bei  Fnläbaig. 
1809:  LudoTica  Akad.  Köslöny,  H.  2/4.  •—  237)  X  B.  VTertheimer,  K  Brief  EiahnM« 
Karls.  (1809):  Pester  Lloyd  Jali.  Betrifft  d.  Schlacht  bei  Baab  u.  Aspen.  (1809.)  — 
238)  X  Les  joumauz  fran^ais  dans  les  proyinces  illyriennes  pendant  la  periode  imperiale 
1806—14.  (=  1)  Begio  Dalmata.  2)  Correrioro  lUyrico.  3)  T414gnphe  ofiBdel):  Ball.  Grit 
1887,  No.  22.  —  239)  L.  Pongr4cs,  £.  Stimme  ans  d.  Zeit  Napoleons.  (1809):  Hasiak 
9,  8.  158.  Schilt  d.  Ungarn  ob  ihrer  VTeigerung,  d.  Proklamation  Napoleons  folge  au  leiatsa, 
für  unUng.  —  240)  X  A.  Zichy,  D.  letate  Brief  d.  Gf.  Frana  Ss4ch4nyi  an  seinen  8ofta 
Stefim.  (1817,  17.  Mai).  |[Ung.  B.  1888,  8.  262.]|  Wird  in  d.  Abhdgen  d.  Akadeade  «^ 
scheinen.  —  241)  X  Ladw.  Abafi,  D.  siebenbürg.  Urbarial-PkotokoUe  ana  d.  J.  1819: 
Haz4nk  9,  8.  281-96,  377—84.  ~  242)  X  Alex.  PasalaTaaky,  D.  Bade  Klobosiaip 
auf  d.  Kongregation  d.  Borsoder  Komitata.  1821:  ib.  10,  8.  189.  Betrifft  d.  Bekntiflna& 
spes.  d.  Absonderung  d.  ungar.  Begimenter.  —  243)  X  L.  Baloyich,  D.  Beiehstag  t- 
Prefsburg.  1826/7.  4.-6.  ForU.:  ib.  9,  8.  104,  191  u.  264.  ForU.  ans  Bd.  8.  (1887). 
8.  JB.  1887,  III,  138.  —  244»)  XL-  Abafi,  Beiträge  a.  Gesch.  d.  1826/7.  Beiclist«i: 
ib.  10,  8.  887—90.  —  244»)  X  id.,  D.  am  1826.  Beichatag  t.  Ftelsbarg  forgebnditea 
Grayamina.    Nach  d.  Übersetsung  G.  Döbrenteis:  ib.  8.  36  u.   130  seq.  o.  130  u.  146  leq. 

—  245)  X  I^dw.  Baloyich,  Z.  Gesch.  d.  1826/7.  Beichstagea:  ib.  9,  S.  264-77. 
Bringt  d.  Belntion  d.  üdenburger  Komitates  a.  Abdrack,  welche  Paul  Nagy  yertrat  — M) 
X  M.  Vital is,  Pasquille  über  d.  Beichstag  y.  1826:  ib.  S.  161/9.  —  247)  X  J<^ 
IlUsy,  Pasquill  aof  Anton  Kajdicsy,  Ableget  d.  Grauer  Komitatea.     1880:  ib.  10,  8.  155/7. 

—  248)  X  Spottyerse  auf  d.  I833ger  Beichstag:  ib.  8.  237/8.  —  249)  X  ^  '^.bafi, 
Verteidigung  d.  adeligen  Vorrechte.  (Beden  in  d.  Kongregations-Sitanng  d.  K(«iitats  üag. 
1833.  21.  Aug.):  ib.  9,  8.  130/8.  —  250)  X  Alex.  Jakab,  Baron  Nik.  Weaselfeyi:  ib- 
8.  1—16.  Betrifft  speaiell  dessen  Hoehyomta-Proaela.  (1836).  —  261)  X  Andr.  KaN 
cs4r,  Aufruf  z.  Abonnement  auf  d.  Zeitschrift  Kossdths.     1836:  ib.  10,  8.  208—11.  —  2o2) 


$57.    UagWB.    Mangold.  111,201 

K  KerikgyArtö  **^  die  Original-Protokolle  der  Yerhandlaiigeii  der  könig- 
lichen Tafel.  Zar  Geschichte  der  40ger  Jahre, >^^)  speziell  der  religiösen 
fiewegongen  jener  Zeit  brachte   Lehoczky   einen  Beitrag.^^^^)  —   Eine 

Dbersicbt  der  Entwicklang  der  Gesetzgebang  anter  Ferdinand  V.  lieferte 
Mirjissy.'«») 

48481$.  Die  Geschichte  des  1848.  Reichstags  nnd  des  Freiheitskampfes 
hst,  wie  aiyfthrlich,  viele  Bearbeiter  gefunden.  Ober  den  ersteren  handelte 
Walther,»«^)  Vachott^«^)  nnd  Abafi,*«»)  denen  sich  eine  kleine  Arbeit 
anschlielst'^^)  Itie  auf  den  Freiheitskampf  bezaglichen  Schriften  teilen  wir 
in  drei  Grnppen.  a)  Arbeiten,  welche  die  Gentralgewalt  oder  die  Führer 
berühren. >®^-s<s)  b)  solche,  welche  sich  mit  den  Ereignissen  anf  angarischen 
KriegsschanplAtzen  beziehen^^*-^^^)  and  c)  jene  Arbeiten,  welche  den  Krieg 


X  Aln.  PetroTiet,  Brief  EoMAthi  baittsUdi  Miner  ZeilKhrilt.  (1S87):  ib.  8.  164/5. 
Ai  Oabr.  Lönyai  gttiehtdt,  d.  er  eimcht,  d.  Aafhebimg  d.  Verbotes  d.  Zeitichrift  su  er- 
lirken.  —  258)  X  L-  Abafi,  Sendschreiben  mehrerer  Bürger  aui  Zala  an  KoM^th:  ib. 
9,  S.  385/6.  —  254)  X  id.,  D.  Tagebach  Gabriel  L6nyau.  1836/7:  ib.  8.  810/6.  Bringt 
nch  Daten  über  d.  Proiefa  LoTaasy,  d.  StndentenreTolte  im  FreCibarger  evang.  Lycenm,  über 
d.  Yerfdgimg  Koeaikttia,  etc.  —  255)  X  (Hör.  Bsentkir&lyi),  E.  Brief  SaentkirdlyU 
tt  Btr.  Ftal  B4aily  (1887):  ib.  10,  8.  817/9.  Yenrendet  aioh  Ar  d.  Terhafketen  Lotaaey  o. 
Kouortea.  ~  256)  X  Alex.  PaialaTtaky,  £.  Gewdienk  d.  WeiTsenbiuger  Komitatee  an 
61  Stef.  BiAchteyi  (1886):  ib.  8.  78/9.  —  257)  Alex.  £er6kgy&rt6,  D.  Pioaeft  Ko»- 
■itti:  ib.  9,  8.  19—41.  Bringt  d.  Sitkong^protokoUe  d.  kgl.  Tafel  unter  Leitung  d.  Per- 
NaiHi  Soaaaieh  o.  jenes  d.  Septemriraltafol  unter  d.  Priaidiiim  Csirikys.  a.  Abdruck.  (1889.) 
258)  XL.  B&torfi,  Pasqoill  ans  d.  J.  1847:  ib.  10,  8.  76/8.  Betrifft  d.  Beamten- Wahlen 
d.  Zilaer  Komitats.  —  259«)  Th.  Lehocaky,  Z.  Gesch.  d.  religiös.  Bewegungen  im  Ko- 
■itat  Beregh:  ib.  8.  187—80.  Forts,  aus  Bd.  7.  —  Vf.  bringt  d.  Erlals  d.  Bischofs  t. 
Miakiei,  Popories  a.  Abdruck  (1842)  d.  in  d.  schärfsten  Ansdrtt<£en  d.  gemischten  Ehen  Ter- 
dttiBte.    D.  Komitat  drohte  seinerseits  mit  Begründung  e.  unabhSngigen  kath.-angar.  Kirche. 

-  258b)  über  d.  JndenTerfolgangen  im  Bmegher  Komitat  (1848):  ib.  10,  8.  61/8. 
finigt  auch  d.  ministerielle  Beskript  aas  d.  Feder  8Eemerea  a.  Abdruck.  --  260)  B61a 
M4ij4ssy,  Gesch.  d.  nngar.  Gesetagebnng.  (Ungar.)  Bd.  6.  Baab,  8elbstTer]ag.  408  8. 
M.  10,00.  —  261)  Enr.  Walther,  Tagebuch.  1846—60.  (Ungar.)  (s  Has4nk.)  9, 
8.  161--77,  241^64,  862/8  u.  Bd.  10,  8.  1  u.  91  seq.  Bmr.  Walther  war  d.  8ohn  d. 
Hiitoriken  LadisL  Walther;  berichtet  manche  interessante  Züge  y.  Fr.  Toldy,  Vörösmarty, 
Ptal  Nagy,  über  d.  Ereignisse  in  Pest  im  Mai  1848,  d.  Verhandlungen  d.  Reichstags  in  Pest 
B.  eadtieh  über  d.  Fkeiheitskampt  —  262)  Frau  Alex.  Yachott,  Erinnerungen.  (Ungarisch): 
H.  FigyelS  24,  8.  26—291  durohlanfend.  Handelt  über  d.  Mintage,  d.  Beichstag  u.  d. 
Sckieksale  KossAths  während  d.  Krieges.  —  268)  L.  Abafi,  Gleichseitige  Briefe  über  d. 
Püdbuger  Beichstag.  1848:  Haaink  9,  8.  141.  D.  Autor  ist  nicht  an  ermitteln,  d. 
Adimnt  ist  Bar.  Paul  V4csey  in  84toralj»-Ujhely.  D.  Briefe  berichten  über  d.  Konflikt 
>viseken  Koss6th  n.  Bar.  Waldstein  n.  Über  d.  letaten  Tkge  Tor  Ernennung  d.  1.  ungar. 
liuiiteriams.  —  264)  B.  Abdankung  d.  Kaisers  Ferdinand  1848:  DBs.  Aug.-8ept  Nach 
Helfert  ~  265»)  X  L.  Abafi,  Moria  Percael:  HaaAnk  9,  8.  88/8.  £.  ans  d.  J.  1848 
■tttiBiaBde  Apologie  d.  Generals  aus  d.  Feder  Fr.  Keys.  —  265b)  x  Nik.  Thuraö,  Bio- 
Knpkie  d.  Generals  G.  Kmethy  (1818—66):  ib.  10,  8.  112^29.    Nach  e.  gleichaeitigen  Ha. 

-  286)  X  B4esi,  £.  Brief  Bert  Ssemeres  an  Koss&th:  ib.  9,  8.  890/1.  Datiert  t. 
SMS*dia,  26.  Juli  1849.  Klagt  über  d.  Knrzsichtigkeit  d.  Eeichstages,  u.  eifert  Kossüth  an, 
■it  Q4rgey  energisch  abaurechaen.  ^  267)  X  Th.  Lehocsky,  D.  erste  Erlals  d.  Kriegs- 
nitisttts  Liaar  MteiAros.  (1848  Mai):  ib.  8.  391/2.  An  mehrere  Komitate  gerichtet  — 
388)  X  id.,  D.  HonT4dtruppen  d.  Beregher  KomitaU:  ib.  S.  16—20.  —  269)  X  Fn- 
fttsdrei,  Y.  P4koid  bis  Grofs-Becakerek:  Budap.  Saemle  No.  142/3.  Kritisiert  strenge  d. 
W«ik  d.  HouTM^enerals  Qelich.  (8.  d.  letaten  swei  JB.)  >-  270)  X  A.  Molitor,  D.  Ge- 
v^i  QBter  Klapka  am  Tokajer  Berge.  1849:  Haa4nk  10,  8.  181/9.  —  271)  X  id-t  An  d. 
Ptiasehen  Grenae.  1848.  HonT^d-Erinnernngen:  ib.  8.  81—90.  —  272)  X  id.,  D.  Hon- 
vM  in  8en>ks4r.  (1849.  April-Mai):  ib.  8.  821^84.  —  278)  X  L.  Böhm,  D.  Belagerung 
WtUAirchens.  (1848,  19.  Aug.):  Jb8üdnngarHV.  8,  S.  12  seq.  —  274)  X  Ant  Pfeiffer, 
^'  Tagebwdi  d.  Piaristen  Alois  Lap6nyi  über  d.  Ereignisse  in  TemesTir.  (=:  Progr.-Abhdg. 
0.  Ttmestirer  Gymnas.)  1888.    Diese  Bruchstücke  reichen  t.  24.  Jian.  1849  bis  a.  80.  Juni. 


111,252  *6T.    UngMii.     Mangold. 

in  SiebenbOrgen  bebandelii.^s<>-^94)  Dgg  wichtigste  Werk  ist  das  groÜBe»  drei- 
bändige, anf  bisher  anbekannten  Dokumenten  and  Tagebfichem  aafgebaate, 
nnnmehr  abgeschlossen  vorliegende  Werk  Stef.  Görgeys,*^^}  welches  eine 
Rehabilitation  seines  älteren  Bruders,  des  Honv6dgenerals  Görgejs  anstrebt 
Da  eine  ansführliche  Anzeige  in  deatscher  Sprache  darüber  vorliegt,  begnüge 
ich  mich,  anf  letztere  hinzuweisen.  Das  Werk  hat  flbrigens  lebhalte  Re- 
kriminationen  hervorgerafen.  (S.  den  nächsten  JB.)  —  SchlieÜBlich  bat 
Bettoni-Gazzagno*^^)  den  iiiteil  italienischer  Freiwilliger  am  ungarischen 
Freiheitskampf  geschildert. 

Von  4849  bis  jetzt.  Mit  der  Regierung  und  Persönlichkeit  Franz 
Josefe  I.  im  allgemeinen  beschäftigen  sich  zwei  französische  Werke,*®'*^*^) 
von  denen  jenes  von  Bertha  eine  objektiv  gehaltene  Darstellang  bietet.  — 
G.  Wolf'^^)  gab  Abhandlungen  zur  Geschichte  des  Judentums  in  Osterrdcli- 
Ungam  unter  einen  irrefahrenden  Titel  heraus.  —  In  chronologischer  Reiben- 
folge schliefsen  sich  dann  kleinere  Arbeiten  an.'*^-*^*}  —  Zur  Geschichte 
der  auch  in  Ungarn  geplanten  Durchftkhrung  des  Konkordats  und  des 
Protestanten-Patents  liegen  drei  Arbeiten  vor.***-*»«)  —  Mehrere  Werke"^-'«') 


—  275)  X  B.  Bainor,  BoMen  in  Ungnn:  N.  Fr.  PreiM  1S88,  April  18.  Schildert  l 
EreigniMe,  uigefiuigen  t.  2.  Aug.  1849  biB  t.  Kapitulation  t.  Viligoi.  —  276)  X  J<*- 
Ssalay,  Erinnerongen  e.  HohtMb:  BaM&nk  9,  8.  58,  88,  178,  S55,  358  u.  Bd.  11,  8.  M 
seq.  Schildert  d.  Kampfe  gegen  d.  Serben  bei  Fatak,  bei  St  TamAs,  sehUelUich  d.  Er- 
eigniMe  unter  Dembin^ky.  —  277)  X  ^'  Kapitolation  d.  nngar.  Annee  bei  Yiligoa  (13.  Aug. 
1849):  AZg.  1888,  No.  120.  —  278)  X  Ant  Vetter,  D.  Angriff  d.  Serben  184S/9. 
(FotU.):  Uasink  10,  S.  146—54,  198—208  dann  S.  268  a.  347.  —  279)  X  Ln<iv-  Abafi, 
D.  Capitalation  d.  Peatnng  Arad.  1849  Jan.:  ib.  S.  66—70.  D.  kaia.  Oeneral  Beiger  fiber- 
gab  d.  Festang  an  d.  HonTM  Oeneral  Y^caey.  —  280)  X  B.  Bein  er,  Baaaea  in  Sieben- 
bttrgen:  N.  Fr.  Preeae  1888,  Okt.  9—10.  —  281)  X  M.  Hegyeai,  D.  Jiger  BataiUoa  t. 
Bothen-Thnrm-Pari.     (Ung.)     (=   Jb.   d.    ai«h.-hiat  Yereina  d.  Komitatea  Bihar.    (1885/8). 

—  282)  X  Theod.  Lebociky,  Aas  d.  Memoiren  d.  HimT4d-Maj«ra  Gregor  PQnkSiti: 
Hazink  10,  S.  161/9.  Diente  anter  Bern  in  Siebenbürgen.  —  28$)  X  I^-  Moln4r,  Z. 
Getch.  Siebenbttrgena  im  J.  1848:  ib.  9,  S.  78/8.  1)  Schmben  d.  KonitaU  HAnrntaüi  n 
FML.  Pachner.  2)  Antwort  d.  Generali.  —  284)  X  Gyalokai,  Petofi  a.  SchiMbozg. 
(=  Jb.  d.  arcb.-hut  Yer.  d.  Komitata  Bihar.  1885/8  Jhg.)  —  285)  St  Görgey,  1848  U 
1849  bdl.  (Ana  d.  J.  1848/9.  Erlebniaae  a.  Eindrftcke.  Urkk.  a.  deren  Erliatenag. 
Stadien  a.  hiator.  Kritik.  2.  a.  3.  Bd.)  Budapest,  Franktin.  698,  732  8.  i  M.  20,00. 
|[Ung.  B.  1888,  S.  178,  307  a.  687;  Bodap.  Sa.  No  138  a.  139.  —  286)  Conte  Bettoai- 
Caasagno,  GH  Italiani  nella  gaerra  d'Ongheria  1848/9.  Storia  e  docomenti.  2.  edia 
Milano,  Fratelli.  282  S.  M.  3,00.  |[Badap.  Saemle  1889,  Sept.-Heft]|  —  287)  Conte 
d'Oamond,  L'Aatriche-Hongrie,  TEmpereur,  le  prince  imperial :  B.  Brittaniqae  1888,  JiaBer. 

—  288)  A.  de  Bertha,  Fran^ia-Joaepli  I.  et  aon  r^e.  1848  -  88.  Plaria.  160  S. 
M.  3,50.  |[DLZ.  1889,  No.  1&  (Krone«).],!  lUastr.  —  289)  G.  Wolf,  Z.  Kaltargeachidite 
in  Österreich-Ungam.  l848>-88.  Wien,  Holder.  105  S.  M.  2,40.  |[HZ.  Bd.  62,  H.  3, 
S.  554.] I  —  290)  X  Kanz,  Y.  Montebello  bia  Solferino.  Berlin,  Lackhardt  M.  3,00.  — 
291)  X  Ladw.  Abafi,  Z.  Geach.  d.  ongariach-italien.  Legion.  (1860):  HaaAnk  10,  8.  288 
—302  a.  386  aeq.  Nach  Yottera  Daratellong.  ~  292)  X  Korn.  Ghernel,  Briefe  t. 
politiachen  Gefangenen  aoa  Olmtltz.  (1851):  ib.  9,  S.  387/9.  Danmter  e.  Brief  t.  apitena 
Ifiniater  Szl4vy  (jetat  Kronhüter).  —  293)  X  B.  Beiner,  D.  erate  Kaiaerreiae  in  Uagan. 
1852:  N.  Fr.  Preaae  1888,  Dea.  16.  —  294)  X  Wita,  Frana  Joaef  L  a.  d.  evangel. 
Kirche.  (=  Jhb.  d.  Gea.  für  d.  Geach.  d.  Proteatantiamoa  in  Öatr.)  9,  H.  4.  —  295)  X 
Fr.  Scholz,  D.  Proteatanten-Patent:  HazAnk  9,  S.  138-'41.  Polemik  gegen  d.  Anftats  L 
Hdkea  (im  Bd.  1887).  —  Beplik  Hökea:  S.  393.  Beide  Ao&atae  betreffioB  d.  Yoi^giage  ia 
d.  erangel.  Diatrivtaal-Yeraammlang  za  Kioimark.  (1869).  —  296)  X  Geleatin  Wolft- 
grab  er,  Joaef  Gthmar  Kardinal  Baaacher,  Ffiraterabiachof  T.Wien.  Bd.  1.  WieB|  HSider. 
{[SzAzadok  1889,  S.  84;  Peater  Lloyd  1889,  Not.  21  a.  23.]|  —  297)  X  Fn.  Palaaky, 
Fhantaaie  a.  Wirklichkeit.  (Ungar.)  3  Bde.  (=  Nemzeti  k5nyot4r)  11.  Bodap.,  Aigaer. 
300  S.  D.  2.  Bd.  enthSlt  Tortreffliche  Charakterbilder  r.  EStrda,  Sa4cli4nyi,  De&k  o.  Qt 
Aarei  Dezaewffy.  ->    298)  X   I>e4k   Ferenez   eml4kezete.     (Frana   De4ka   Qediditnia.    Oe- 


f5T.     UBgarn.    Hangold.  111,253 

schildern  das  Wirken  nnd  die  Schicksale  der  leitenden  Staatsmftnner  ans 
jflngster  oder  halbvergangener  Zeit.  Darunter  ist  die  Biographie  Deäks  von 
Steinbach  **^)  mit  Lob  zn  nennen;  die  meiste  Aufmerksamkeit  verdient 
aber  der  von  K6ny  is  Sammelfleifs  geschaffene  zweite  Bd.  von  Deäks  Reden. ^^o) 
Dieser  Bd.  um&Tst  den  Zeitraum  von  1861/6,  jene  Epoche,  in  der  man  das 
instum  ac  tenacem  propositi  virum'  so  recht  auf  Deäk  beziehen  konnte. 
Eönyi  hat  zu  jeder  Rede  Erläuterungen  und  einen  Abrifs  jener  merkwürdigen 
Zeit  beigefügt,  wobei  er  auch  das  Tagebuch  Melchior  Lönyais  und  Ooroves 
benutzte.  Auch  über  Trefort  liegen  Arbeiten*®*-*®*)  vor.  —  Nem^nyis 
Abhandlung*®*)  bildet  die  Brücke  zu  den  spezielleren  Arbeiten.*®^)  Den 
Ausgleich -Vorschlag  der  liberalen  Partei  (1861)  entwarf  Trefort,  dessen 
deutsches,  originelles  Manuskript  erst  jetzt  nach  seinem  Tode  erschien.*®^) 
Es  sind  namentlich  drei  Punkte,  welche  manchen  überraschten,  dab  nämlich 
Trefort  schon  damals  die  Idee  der  Delegationen  angeregt;  femer,  dab  er 
zwar  kein  gemeinsames  Finanzministerium,  wohl  aber  ein  gemeinsames  Handels- 
ministerium vorschlug,  welches  sich  besonders  mit  der  Zollpolitik  befassen 
sollte;  undschliefslich,  dafs  er  nicht  nur  fOr  die  Möglichkeit,  sondern  geradezu 
fär  die  Opportunität  eines  besonders  ungarischen  Kriegsministeriums  und  einer 
separaten  ungarischen  Armee  plädierte.  Viel  Hoffnungen  knüpfte  Tr.  aller- 
dings selbst  nicht  an  sein  Operat,  wie  seine  eigenhändige  Randglosse  beweist: 
^Statt  der  Cholera  herrscht  jetzt  die  Manie,  Programme  zu  machen'.*®*) 

AUgemetnes*  (Handbücher  u.  dgl)  Unter  den  vorliegenden  Ar- 
beiten *®7-***)  ist  jene  von  Grofsschmied***)  die  wichtigste.  Unter  den 
'Gesammelten  Werken'*»**^*)  übertrifft  der  letzte  Bd.  der  Werke  Ipolyis*^'^) 
weitaus  seine  Konkurrenten. 


diaken,  Briefe,  biogr.  Baten).  Badapeit,  BÄth.  Encheint  TolUtdg.  in  25  Lie%.  Iit  auf  8 
Bde.  berechnet.  —  299)  Gast  Steinbach,  Frana  De&k.  Wien,  Mana.  {[AZg.  1888, 
No.  314;  N.  Fr,  Prewe  1869,  Febr.  12.]|  ^  300)  Km.  K6nyi,  D.  Beden  Frana  De&ka. 
Bd.  3.  (Ungar.)  Badapeat,  Franklin- Verein.  VIU,  616  S.  M.  7,00.  |[Ung.  B.  1888,  796; 
Ssixadok  1888,  S.  878;  AUg.  Z.  1881,  Ko.  331  (Beil.);  N.  Fr.  Freue  1889,  Febr.  12.]|  — 
301)  X  £•  Sa4Ba,  Aagnat  Trefort.  1817—88.  Prefabarg,  Stampfel.  |[I}ng.  B.  1888, 
S.  608  (im  Aotsug).]!  —  302)  X  B.  Hünta,  Aag.  Trefort:  Uns.  Zeit  1888,  No.  12.  — 
303)  Ambr.  Nem^nyi,  20  Jahre  VerfaMangideben  in  Österr.-Ungam :  DB.  Febr.  —  304) 
(i23**)  0.  Steinbach,  Oktoberdiplom.  —  305)  Aug.  Trefort,  Z.  Löanng  d.  ongar. 
Fn^:  Ungar.  B.  8,  S.  655—62.  —  306)  X  Ladw.  Hoke,  Z.  Qeach.  andrer  Tage: 
Hadbk  9,  8.  41,  121,  206,  278  a.  374.  Handelt  aber  Beform  d.  Oberhanie«,  jene  d.  Ge- 
nöndeTerwaltang,  d.  Qeaetagebang,  Yerwaltang,  Verkehr  etc  Ohne  Bedeatong.  —  307)  X 
£.  D.  Oerard  (=  Madame  de  Laaoaaki),  The  Land  beyond  the  Forest;  Facta,  Figares  and 
Fancies  firom  TransyWania.     2  Bde.     fidinbargh.     340  a.  270  S.     Sh.  25.     |[ML1A.  58,  44.]| 

—  308)  X  J-  H.  Schwicker,    Kroatien.    Land  a.  Leute:    Unsere  Zeit   1888,    H.    2.  — 

—  309)  X  0.  Bath,  Siebenbürgen.  Nach  Yortragen.  2.  Aufl.  Heidelbg.,  Winter.  100  S. 
IL  2^0.  —  310)  X  Siebenbürgen  vor  80  Jahren:  Aasland  No.  19.  —  311)  X  Ot  M. 
L4s4r  (t),  D  Obergespane  t.  Siebenbürgen.  3.— 10.  Forts.:  Saizadok  22,  darchlaafend.  — 
312)  0.  Grofsschmid,  Hiitorische  Stadien.  (Ungar.)  Zombor.  129  S.  M.  2,00. 
|[a84aadDk  1888,  S.  758/8.] |  Inhalt:  Gesch.  d.  Kolonisation  o.  Einwanderangen  in  Ungarn, 
^Maiall  mit  Beaag  aaf  d.  B4cs-Bodroger  Komitat,  e.  in  seiner  Art  bahnbrechendes  Bach.  — 
S13)  X  Ang.  Trefort,  Beden  a.  Briefe.  (Ungar.)  Bodap.,  Mahner.  VU,  376  S. 
[Ung.  R.  1888,  S.  663.]|     D,  Vorwort  erschien  auch  in  deutscher  Übersetig.  in  d.  Ung.  B. 

1888,  S.  375.  —  314)  X  Fr-  Palsaky,  Pablizistischo  Arbeiten.  (Ungar.)  Baab,  Grofs. 
[Ung.  R.  1888,  736.]|  Enthalt  Aafsatae  über  Staat  a.  Kirche.  D.  ComiUt  D.  Gentry. 
B.  Büigertom.  Indostrie  a.  Grandbesitx  etc.  —  315)  Am.  Ipolyi,  Kleinere  Werke.  Bd.  5. 
(Ungar.)    Heraosgegeb.   v.  V.   Banyitai.     Budapest,    Franklin.     547  S.     M.    5,00.     |[Sb48. 

1889,  8.  247  n.  332.]|  Dieser  Bd.  enthalt  d.  Beden'  (über  Gf.  Stefan  K&rolyi,  Cain4r,  Pro- 
keseh-Osten).    Im  Anhang   aogleich    e.    v.  Banyitai  Terf.     Index  über  sammtl.  Arbeiten  d. 


ni,264  i^f'    Unsum.    Mangold. 

Queilen.  Zu  den  schon  in  die  'Politisohe  Oesclilchte*  eingeBochienen 
Urkk.sammlungen  (vgl.  No.  98,  94,  100,  132/3,  135,  148,  150/1) 
kommen  noch  andere,  *^^-*^^)  wornnter  das  IMplomatarinm  Hortenae,''*) 
welches  ans  der  Zeit  von  1256—1399  210  Urkk.  bringt,  darunter  200  bis- 
her unbekannte.  Ihr  Inhalt  ist  Torwiegend  privatrechtlicher  Nator  nnd  be- 
rührt in  erster  Reihe  die  Besitzverhältnisse  der  im  Komitat  Hont  nnd  in  den 
Nachbar-Komitaten  ansässig  gewesenen  Adels-Familien. 

Über  Bibliotheken  und  Archivkunde  ist  ein  reiches  Material 
zn  verzeichnen.  •^'^•*^) 


r 

Mh  TentorbeuB  Bitchofii  n.  «ugOMioluieteii  Historiken.  —  816)  X  L^op.  OT&ry,  Sagettn 
über  d.  in  d.  Bibliotheken  d.  nngar.  Akad.  anfbewahrteo  und  in  Itidien  kopierten,  uf  Ungsn 
besfiglichen  Urkk.  L:  T5rt.  T&r.  11,  S.  450—70.  Bebtndelt  Ereigniiae  ▼.  901  ugefugen 
(Ungtm-Einfiiil)  bii  i.  J.  14S9.  D.  meiiten  Urkk.  beliehen  nch  auf  d.  Benehongen  Ungimi 
s.  Venedig  und  d.  Pipetea,  inabee.  in  d.  Zeit  d.  Anjona.  —  317)  X  ^  Saabö,  Am  L 
AxehiT  d.  griUL  EuniUe  Tholdalagi:  ib.  8.  60—103.  Bringt  Urkk.  meiat  priTatieehtlicher 
Natur  a.  Abdrack  ana  d.  J.  1268—1649.  —  318)  X  B.  Pettkö,  Ana  d.  ArdiiT  d.  FkmiHe 
Miake:  Sa&aadok  22,  S.  638—42.  D.  SIteate  Urk.  stammt  ana  d.  J.  1572,  d.  Familie  war 
aber  achon  ▼.  Sigiamond  (1430)  geadelt  D.  Anfsata  giebt  d.  wichtigaten  Urkk.  in  Begeiten- 
form.  D.  Urkk.  rlUiren  ana  d.  Zeit  t.  1572 — 1772  her  ind  haben  für  d.  Leadeageaehiehta 
wenig  Bedeatimg.  —  319)  X  Andr.  Kom&romy,  Ana  d.  ArchiT  d.  Familie  Nagy-Ua:  ib. 
S.  740—60.  £nthUt  52  Urkk.  aoa  d.  Zeit  Tör  1526;  t.  da  angefangen  bia  1711.  153  Urkk. 
aind  TOrwiegend  priTatrechtlicher  Natur.  —  320)  X  J*  O.,  Zwei  £  Benkner^aehe  Funilieia 
Kxtmatadt  betreffende  Urkk.:  KBVSbnbgL.  11,  8.  106—10.  1)  D.  Stadtrichter  t.  Kronatadt, 
Joh.  Benkner  erhilt  ▼.  d.  KSnigin  laabella  im  J.  1668  eine  Qoldwiaoherai  am  Fioaae  Ompoly 
beatitigt  2)  K«nSg  Johann  IL  (1569)  beatStigt  d.  Mato.  Benkner  d.  Adelabriet  —  821)  X 
F.  Zimmermann,  D.  Urkk.-Sammlang  d.  nngar.  National-lioaeoma :  ICJÖG.  9,  8.  461  teq. 

—  322)  X  f^*  Kabinyi,  Magy.  T9rt6nelmi  Emlikek.  Bd.  2.  Urkk.  aoa  d.  ArchiToa 
d.  Honter  Komitttea.  1256—1399.  Badap.  Akademie.  XXY,  400  8.  M.  8,00.  |[Si4sadok 
1889,  8.  63  o.  91 ;  Tornl.  1888,  8.  173.]|  D.  1.  Bd.  ernhien  yor  24  Jahren.  —  323)  X 
Joa.  Dank6,  Biognphiaohe  Seltenheiten  d.  nngar.  litorgiaehen  Littexmtor;  KKSnymemle 
13,  a  105—39.  —  324)  X  J-  SchSnherr,  D.  Oa&nki,  D.  n.  S.  Nagy,  B^Mge  t. 
Oeach.  d.  Taterlünd.  Bibliotheken  im  MA.  1/3:  ib.  8.  85—93.  Drei  Briefe  betreff  Schenkong 
T.  Büchern.  —  325)  X  S^S-  Abel,  Zwei  unbekannte  Oonina:  ib.  8.  140 — 67.  D.  e.  wird 
in  Yoltem  aufbewahrt;  er  enthalt  d.  Bede  d.  MailSnder  Senators  Marliani  gelegentliek  d. 
Yerlobong  awischen  Johannes  Corrinns  and  Bianca  Sforsa  (1487);  d.  iweite  Codex  befindet 
sich   in  d.  Lanrentiana  and  enthalt  latein.  Dichter.    Der  Band  iat  t.  Attayantes  geaehmftckt 

—  326)  X  Joh.  Gaontoai,  £.  falacher  Coryin-Godez :  ib.  8.  286—808.  Worde  d.  Natio- 
nal-Moa.  t.  Mfinchen  aas  offeriert;  enthielt  litargische  Gebete  in  armeniacher  Spradie  and 
täoachend  ähnlichen  BUderschmock;  warde  aber  durch  d.  Wiener  Mechitariaten  als  Falaifiat 
nachgewiesen.  D.  Codex  stammt  ans  d.  J.  1662.  —  327)  X  ^'  Frakn6i,  D.  Miasale  d. 
kalocsaer  Erzbischofs  Petr.  V4radi:  ib.  8.  1/7.  Vgl.  Jg.  1886  d.  Magy.  K.  8s.  —  328  X 
L.  Kem4ny,  Seltene  Druckwerke  aua  d.  stSdt.  Archiv  t.  Kaschau:  ib.  8.  206 — 10.  Meist 
theolog.  Inhalte;  femer  'Nene  Zeitungen'  über  TOrkengraoel  in  Ungarn,  über  d.  Tod  Karl  d. 
IX.  T.  Frankreich,  über  d.  Einfall  d.  Pfalagrafen  Kasimir  in  Frankreich.  —  329)  X  ^ 
D.  Bibliothek  d.  Olöoknera  Joh.  Uenselios  ▼.  Kaschau  (1580):  ib.  8.  328—30.  HenseUas 
war  als  Hülfdehrer  mit  e.  jahrl.  Gehalt  ▼.  24.  Guld.  angeatellt  f  1580.  Seine  Bibliothek 
umfaCite  Klassiker  und  alte  Historiker.  —  330)  X  K.  NnfsbScher,  D.  Bibliothek  d.  Krön- 
stadter  OTaagel.  Gymnaaiams:  ib.  S.  189—94.  D.  alte  Bibl.  wurde  im  16.  Jh.  begründet 
und  Terbrannte  1689  günalich.  Gegenwärtig  enthllt  sie  12  000  Druckwerke  und  914  Hdd., 
darunter  die  Schul-Matrikel  1544—1810  u.  e.  Brief  Melanchtona  an  d.  Gllnbigen  in  Her^ 
mannatadt  —  331)  X  AI.  SziUgyi,  Zwei  alte  Druckwerke:  ib.,  8.  52/8.  1)  D.  Kensa- 
ttkrer  Kalender  t.  1617,  dessen  yoUstSodiges  Exemplar  in  d.  Kubinyischen  Bibliothek  nfge- 
fnnden  wurde.  2)  £.  Schalprüfungs-Yeraeichnis  einer  reformierten  Schule  aoa  d.  17.  Jh.  — 
382)  X  ^-  Schdnherr,  D.  Büdher-Nachlafs  d.  F.  ötrds.  1629:  ib.  8.  327/8.  —  833) X 
AI.  SaiUgyi,  D.  Uteste  nngariache  BnchhSndler-Katalog.  1710:  ib.  8.  59—84.  D.  Heiaos- 
gel  er  d.  Kataloge  hieTs  Georg  Csipk^;  d.  Katalog  erschien  in  Klausenburg.  —  334)  X  ^ 
Thaly,  D.  Bibliothek  Kol.  Ghyczy:  ib.  S.  229—34.  D.  Bibl.  d.  gestorbenen  Finanaminiaten 
(in  Komom)  aablt  2392  Werke.  Incunabela  fehlen  gSnalieh,  Hs.  nur  awei  TorhaBden.  — 
335)   X    Alad.    György,   D.  SffenU.  und  FriTai-Bibliotheken  Ungama  im  J.  1886:   ib.  S 


{57.    Uagin.    Mangold.  III,25S 

Unter  den  eigentlich  6 ibliographisc ken  Werken  ist  die  von  Petrik'^') 
grolfl  angelegte  und  aasgezeichnet  dnrchgeAlirte  Bibliographie  der  angarischen 
litterator  von  1711 — 1860,  gleichsam  eine  Fortsetznng  von  Kertbeny's  an- 
ToUendetem  Werke,  an  erster  SteUe  zu  nennen.  Es  ist  za  wünschen,  dafs 
die  Teilnahme  an  diesem  höchst  verdienstvollen  Untemehmen  in  den  beteiligten 
Gelehrtenkreisen  eine  regere  würde,  damit  Yf.  and  Verleger  den  Mnt  zor 
Fortftthrang  nicht  verlieren.  —  Der  56.  Bd.  des  Warzbach' sehen  Lexikons 
(Weninger-Wied)  bringt  anch  eine  Anzahl  angarischer  Biographien,  ebenso 
Bd.  56  (Wiedemann- Windisch.)  '^>)  —  Den  Beschlnfs  bilden  die  historischen 
Zeitschriften,  Jahrbficher  s^^-^«)  nnd  einige  Werke  über  die  Vergangenheit  der 
Bnchdrackerknnst  in  Ungarn.»*^-«*') 

Dals  mit  kritischer  Untersuchung  der  Quellen  Ungarn  noch 
sehr  im  Rückstände  ist,  haben  wir  bereits  oben  bemerkt.  ^^^)  Im  Berichts- 
jahre ist  anch  nicht  eine  einzige  Abhandlang  erschienen,  welche  sich  einem 
derartigen  Gegenstande  aas  der  älteren  Geschichte  ex  professo  widmete. '^<^) 
Nnr  ein  paar  kleinere  Anfisätze^^^)  über  NZliche  Geschichtschreibang,  welche 
ihrer  ganzen  Anlage  nach  nicht  qnellenkritischen  Charakter  tragen,  sind  in 
Ungarn  geschrieben  worden.  Sie  ftndem  nichts  an  der  Thatsache,  da£s  wir 
im  wesentlichen  anf  die  Untersnchnngen  angewiesen  sind,  die  die  Nachbar- 
länder führen,  sei  es  über  deatsche,*^*)  sei  es  über  polnische,^^**'^^)  zaweilen 
aach  über  byzantinische  Qaellen.'^^) 


217—28.  Tgl.  JB.  1885/6.  Hier  wird  nur  d.  Anwacluen  derulben  betproclioii  und  d. 
scbwierigo  ZogSoglichkeit  vieler  Bibliotheken  beklagt  —  836)  X  l^^nde  Thompion,  Über 
EinrichtOBg  nnd  Erhaltung  j.  Bibliotheken:  ib.  S.  94—104.  Ana:  The  Library  Chronide. 
Bd.  4.  Aach  in  Bibl.  de  l'icole  des  Charte«  1887.  Bd.  4  erachienen.  —  337)  X  Alex. 
SziUgyi,  Katalog  d.  Budapeater  UniT6rs.-BibUothek.  12.  Bd.  1887.  Budapest,  Kilian  (in 
CommiM.)  259  S.  M.  1,00.  — -  338)  X  Ooldmann,  Vers.  d.  Ha.-Kataloge  d.  Saterr.-nngar. 
Bibliotkeken:  CfilBibliothekw.  Febr.  —  339)  L-Melaiczky,  Katalog  d.  BibUothek  d.  Tymaner 
Obergymnaaiama.  Tymau.  1000  8.  Erschien  sueceaiTe  in  d.  9  letalen  Programmen  d.  Anstalt 
[BCKonyni.  1888,  8.  196—205  (▼.  A.  Ballagi).]  —  840)  X  [Danköl,  S.  ungar.  BibUothek: 
Ansland  No.  46.  Betrifft  die  Primatial-Bibl.  in  Gran.  —  841)  X  Arm.  Y&mb4ry ,  Continental 
Hiitory.  Hongary.  1887/8:  Ath.  Jul.  7.  —  842)  G4za  Petrik,  Magyarorsz&g  BibUographiija. 
1711—1860. 1.  Bd.  1.  HSlite.  Budap.,  DobroTsaky.  4<».  9H  8.  M.  10,00.  ([Saäzadok  1888,  8.  685.]| 

—  343)  Konat  Wnrzbach,  Biogr.  Lexikon  d.  Kaisertums  Österreich.  Bd.  55  u.  56.  Wien. 
Mit  Unterst  d.  Akad.  1887/8.  812  u.  316  8.  |[Sc4sadok  1889,  S.  181.]|  —  344-365)  8. 
1  aUg.  Zeitachriften-Yerseichnia.  —  356)  X  ^-  Bemkö,  8.  B6th,  F.  Sviby,  88epeai 
JSiBl£U8ByT.  (Gelegentlich  d.  84.  Jahr.  Vera.  d.  ungar.  Natnrforsch.-GesellBchaft  TerCafiit). 
Szepea-Viralja.  Auf  Kosten  d.  Bisch.  G.  Csdazka  gedruckt,  gr.  8«.  481  8.  |[Sis4aadok  1889,  8.  91/2. 
~  857)  X  J^ol-  Schönherr,  Z.  GedSchtnia  e.  ungar.  Druckers  aua  d.  17.  Jh.:  MKdnyrsx.  13, 
8.  279—81.  Handelt  über  d.  Leben  Michael  Szentyers,  d.  Buchdrucker  d.  Fürsten  Apafi's, 
T.  d.  \t  auch  zwei  Briefe  an  8aetyel  beischliefst  —  358)  X  Lndw.  Kem^ny,  Z.  Ge«;h. 
d.  Bnehdnckerknnat  in  Kaschau:  ib.  8.  249—52.  Briefe  aus  d  Zeit  1653/7.  D.  Preis  e. 
gtaian  Presse  betrug  damals  400  fl.  —  359)  X  M.  Meaey,  D.  Gesch.  d.  Buchdruckerkunst 
»  Ungarn  während  d.  16.  Jh.:  Pesti  Kaplö  1888,  No.  177.  —  359«)  8.  o.  8.  225.  — 
SSO)  Allenfalls  hierher  au  aShlen  wäre  Sz^kely,  Brodarics  (s.  o.  Ko.  115),  da  Br.  auch 
Hi«t4nriker  war.  —  361)  X  G^*  Nik.  Lfts&r,  D.  Tagebuch  d.  Balthaaar  Horräth.  1714—73: 
Httfak  9,  8.  213—24.  Yf.  nahm  an  d.  aiebenbttrg.  Beichstagen  Teil;  ebenso  an  d.  Synoden. 
Bflin  Besuch  d.  Kaiser  Josefs  nahm  er  im  Interesse  d.  Unitarier  Audienz.  Im  übrigen  yer- 
breitet  sich  d.  Tagebuch  meiat  fiber  Landwirtschaft,  Jagd  etc.  Für  Genealogiker  nicht  ohne 
lataresie.  —  361a)  Alex.  Mika,  E.  sächsischer  GeschichtaachreiberTor  100  Jahren.  (=Pro- 
grammabhlg.  d.  Kronstadter  Bealschule.  1888.  ifSsäaadok  1889,  8.  88.].  Bespricht  d.  Werk: 
•D.  aUe  und  neue  Kronstadt  t.  G.  Hermann'.  Vgl.  Jb.  1887,  III,  137.  No.  113.  —  361h) 
Jol.  Dndis,  D.  ungar.  Geschichtaschreibung  im  laufenden  Jh.  1.:  Haaink  10,  8.  390/5.  Be- 
spricht beaondera  Katona,  M.  Hor?4th  und  L.  Siealay.  —  Vgl.  jedoch  auch  n.  Hs.-Bericht  (Ko.  390). 

—  362)  8.  alljOirlich  4§14/8;  vgl.  o.  No.  71.  —  363.364)  Polnisch -Ungar.  Chronik, 
IHagob  n.  a.  s.  {54.  —  365)  C.  Nenmann,  Griech.  Geschichtaschreiber.  |[DLZ.  1889, 
No.  6.]    Auf  d.  Ungar.  Geschichte  nimmt  d.  AufUta  Über  Kinnamua  und  Anna  Komnena  Bezog. 


ni,2B6  i^^'    Uagim.    Mangold. 

Biographien  und  Denkreden, ^^^^''^)  wnrdeoi  soweit  sie  poli- 
tische Persönlichkeiten  betrafen,  schon  oben  eingeflochten.  — 

Historische  Hülfswissenschaften.  Für  Genealogie  und  Heral- 
dik existiert  ein  eigenes  Fachblatt.  ^^^)  Unter  den  genMlogischen  Ar- 
beiten'^^-'^^)  dürfte  neben  der  schon  oben  (No.  91)  erwähnten  Arbeit  von 
Wertner  jene  Thaly's,'^*)  die  wichtigste  sein.  —  Das  Original  der  Chronik 
der  Eszterh&zy'^^)  ans  dem  fllrstlichen  Zweige  wird  in  Eisenstadt  (Kism4rton) 
aufbewahrt;  es  enthält  180  kleinbeschriebene  Seiten  in  4®,  welche  zumeist 
Familiennachrichten  enthalten.  Die  ersten  41  Seiten  rflhren  von  der  GrSfiti 
Christine  Nyäry  her  (f  1641),  deren  Söhne  das  Tagebach  bis  anf  S.  119 
fortf&hrten.  S.  120 — 51  ist  anbeschrieben,  der  Best  bis  S.  165  mit  genei- 
logischen  Daten  gefüllt.  S.  165 — 80  ist  wieder  leer.  Die  Aa&eidmiinge& 
sind  in  angarischer  Sprache  abgefafst.  Von  Interesse  ist  die  erwiesene  Ab- 
stammung der  Gräfin  Christine  Nyäry  von  der  Familie  Yärdai,  welche  ib^e^ 


—  366)  X  H.  Sohwickor,  Siutiina  Forgkok.  £.  img.  Franenlaben  m»  d.  Bade  d.  R 
Jh.:  Ung.  B.  7,  S.  SS5— 307.  Beruht  wf  d.  Ifonogiaphie  S.  Forgich'a  t.  Wo1%.  Deik 
(1886).  Sie  war  d.  Gattin  des  Frans  BÜtvj'b  und  wurde  dnrch  ihren  langwierigen  Scheidm^»- 
prosefi  berühmt,  (f  1683).  —  S67)  X  J-  HUay,  Zar  Biogr.  d.  Ffiratin  Sonnna  Baköecr: 
MKdnyruemle.  13,  S.  332/3.  Die  Gemahlin  G.  BAköciy'i  I.,  Sna.  Lor&nthfy  war  auch  litto- 
rarisch  thStig.  Sie  ichrieb  1641  e.  Werk:  <Motea  d.  d.  Propheten'.  Ober  S  biaher  unbe- 
kannt gebliebene  theolog.  Bücher  d.  FOratin  giebt  e.  Brief  d.  Jeaaitenpaten  Yaaoiriiii  im 
Bom  Kenntnis.  ~  368)  X  ^'  JTökai,  D.  Lebenageaoh.  d.  Gl  Moria  BenyoTaaky.  Bd.  1. 
Budapest,  B&th.  413  S.  |[Ung.  B.  1888,  S.  602.]|  —  369)  X  Ant  Pör,  Arnold  Ipolp: 
S84sadok  22,  S.  1—15.  —  370)  X  W.  Deik,  Am.  Ipolyi  Badap.  88  8.  —  371)  X 
W.  Fraknöi,  Denkrede  anf  Arnold  Ipolyi:  «Denkreden  d.  Ung.  Akad.'  Erschien  anek 
(Bndap.  Homjinssky)  in  Sep.-Abdr.  |[Ung.  B.  1888,  S.  501  bringt  d.  Bede  in  dsotM^ 
Übers.;  Badap.  Saemle.  Ko.  142  (Abfiaiig).]|  —  372)  X  L-  T6th,  Denkrede  anf  Georg 
Tan&rky.  (1816—87).  (=  «Denkreden  der  Akad.')  5,  H.  2.  Badap  Verlag  d.  Akad.  6€  & 
|[Ung.  B.  1888,  8.  173  a.  487.]|  (StaatssekretSr  im  Unterr.  lümsi).  —  373)  X  A.  Sii- 
l&gyi,  Wolfg.  De&k.  (1832—88):  Saisadok  22,  8.  576/9.  (Historiker).  —  374)  X  i 
Dnldner,  Georg  Binder.  (1815—88):  KBY8bnbgL.  11,  8.  54/6.  —  375)  Tanr,  s.  i 
Ztschrr.-Vera.  >-  376)  X  Joh.  Kar&csony,  D.  Gesohlecht  and  d.  Besitsongea  d.  Famili« 
Csanid  in  8Ud-Ungam.  (Ungar.):  Ana.  d.  südong.  histor.  arch.  Vereins  10  nad  NF.  1/2, 
1884/6,  darchlaofend.  Stellt  nach  d.  Stammbaam  sosammen.  D.  Familie  starb  im  16.  Jh. 
ans.  —  377)  X  Andr.  Kom&romy,  Genealogie  der  Ftanilie  Illtey:  Tanil  6,  8.  145—56. 
Wurde  1633  geadelt  Ahnherr:  Gregor  J.  ~-  378)  X  ?•>  Genealogie  d.  Familie  Taoee- 
taller  de  Csatay:  ib.  8.  93/5.  D.  Ahnherr:  Fabian  T.,  aas  St  Georgen  bei  Pre&bozg,  wudt 
1587  geadelt.  —  379)  X  Joh.  Ear&csonyi,  D.  Geschlecht  d.  Bracsa:  ib.  S.  135/7.  Wetit 
nach,  d.  diefi  Geschlecht  mit  jenem  d.  Bona  identisch  gewesen  sei.  —  380)  X  Wol^- 
De&k,  Genealogie  d.  Fkmilie  Damokos:  ib.  8.97—102.  D.  Stammbaam  dieser  alten  Sa^Uer^ 
FamUie  wird  bu  1370  hinaafgef&hrt.  —  381)  X  Jol-  Schdnherr,  D.  Adelsbrief  d.  Fvaaü» 
M6rey.  (1474):  ib.  8.  121/3.  —  382)  X  0.  Petroyay,  Z.  Genealogie  d.  FamUie  Pelronj: 
ib.  8.  42/3.  D.  Stammjater  war  Mich.  P.,  Kapitin  d.  Festang  Hajn4csk5,  d.  t.  d.  TBrket 
1562  enthauptet  warde.  —  383)  X  ^fS^  Saombathy,  Sxapi^  od.  Saip4ry?:  ib.  8.  31  o. 
81.  D.  Familie  beginnt  erst  am  1650  herronatreten.  D.  richtigere  Namensform  ist  Saapiry. 
384)  X  I^.  Fejirpataky,  Zwei  Wappenbriefe  d.  Familie  PetnehAsy:  ib.  8.  11  a.  6€. 
Aas  d.  J.  1417  a.  1462.  —  385)  X  B.  MajUth,  D.  Genealogie  d.  FamUie  Mivl&th:  ib. 
8.  1—11.  D.  Stammbaam  ist  mit  Sicherheit  bis  ins  JT.  1370  nachweisbar.  D.  ans  val- 
lachischem  Geblüt  stammende  Älteste  hiefs  JTaga;  derselbe  wanderte  aas  Siebenbftigen  im 
Komitat  Krass6,  wo  er  die  Stellang  eines  Knes  bekleidete.  —  386)  X  KoL  Thaly,  Ge- 
nealogie d.  FamUie  Ebecaky:  8.  89—91.  D.  Stammyater  hiels  Georg  R.,  lebte  am  die  Mitte 
des  17.  Jh.  —  387)  X  K.  Torma,  D.  Aafaeichnangen  Joh.  Wass  deOsegei:  Ssisadok  tS, 
8.  349—54.  —  388)  X  D.  Aafaeichnangen  Joh.  Mikö's  and  d.  FamUie  Gyirfib:  ib.  8.  355/7. 

—  389)  Kol.  Thaly,  D.  Genealogie  d.  Galanther  Linie  d.  FamUie  Easterhay:  Toni  6, 
8.  61/5.  Stammt  t.  Franx,  dem  jüngeren  Sohne  des  Palatins  Nikolaus  ab.  D.  Stammniar 
nahm  an  der  Verteidigang  Wiens  1683  keinen  Teil,  sondern  war  e.  Parteiginger  Th5k5Iyi'a. 
t  1683.     -    390)  Alex.  Ssil&gyi,    D.  Familien-Chronüc  d.  EssterhAay:  rdit  T4r  11,  S. 


§ö7.     Ungarn.     Mangold.  111,257 

sdts  wieder  von  den  zur  Zeit  Stefans  des  Heiligen  nach  Ungarn  geflüchteten 
angelsächsischen  Prinzen  ahstammte.  Auch  der  1.  Bd.  eines  Taschenhuchs 
nach  Art  der  Oothaischen  Kalender  ist  veröffentlicht  worden. '^^)  — 

Es  folgen  dann  eine  Reihe  Arbeiten  über  Wappen,  Fahnen  and 
Äeje/. '•*-*<>*)  Daranter  ist  die  neue  Auflage  von  Siebmacher's  Wappen- 
bach, dessen  angarische  Artikel  von  Cs.  Gsergheö  verfafst,  lobend  za  er- 
wähnen sind  ;*<>*)  herrorzuheben  ist  femer  die  Arbeit  von  Knbinyi*®*)  über  ein 
im  Besitz  des  kunstsinnigen  Grafen  Edmund  Zichy  befindliches  Wappenbuch 
ans  dem  Jahre  1595.  —  L.  Thallöczy  besprach^^^)  die  seit  der  Okkupation 
Bosniens  aktuellere  Bedeutung  besitzenden  drei  illyrischen  Wappensammlungen 
und  deren  Wert  und  zwar  1)  das  Ragusaner  Wappenbuch  des  Koijeni6-Neori& 
ans  dem  Jahre  1592;  2)  die  in  der  Wiener  Hofbibliothek  befindliche 
Wappensammlung  und  3)  die  sog.  Wappentafel  von  Di&kov&r.  Das  erstge- 
nannte ist  nur  eine  Kopie  des  —  angeblich  —  aus  dem  Jahre  1340  stam- 
menden Originals,  welches  von  Stanislaus  Rubcich,  dem  ^Wappenbanus'  des 
berOhmten  Czar  Duschans  von  Serbien  herstammen  soll.  Diese  Annahme  ist 
jedoch  nicht  zu  beweisen.  Aus  welcher  Zeit  das  eigentliche  Original  des 
Ragusaner  Wappenbuchs  stammt,  ist  zweifelhaft.  Klaiö  meinte,  aus  den 
Jahren  1461 — 90,  doch  ist  diese  Annahme  durch  Ra^ki's  Einwände  sehr 
fraglich  geworden.  Die  an  zweiter  Stelle  genannte  Sammlung  präsentiert 
sich  als  eine  prächtige  Hs.  des  17.  Jh.,  enthält  167  S.  und  bietet  als  Vor- 
wort eine  Dedikation  des  Geistlichen  Skoroäuich  an  den  gleichnamigen  Sohn 
des  Kaisers  Ferdinand  in.,  in  welchem  die  Hülfe  und  der  Schutz  des  Hauses 
Habsburg  zu  Gunsten  der  bosnischen  Christen  angerufen  wird.  Die  letzge- 
nannte Wappentafel,  richtiger  Pergamentblatt,  wird  im  Franziskanerkloster  zu 
Sntti6a  aufbewahrt  und  gelangte  von  dort  in  den  Besitz  des  Bischofs  Stross- 


208—24.  —  391)  L.  Fej^rp&taky  a.  J.  Szinnyei,  Ungar.  Genealogisches  Taschenbach. 
1.  Bd.  1.  Hüfte.  Bndap.  Verlag  d.  Herald-Qenealog.  Ges.  537  S.  M.  10,00.  |rSz&z. 
1888,  S.  481.]|  Soll  «ngleich  d.  grobe  genealog.  Werk  t.  Irin  Nagy  fortsetzen.  —  392)  X 
L.  Ss&deciky,  Siebenbttrgische  Adelabriefe:  Tnml  6,  S.  27—81.  —  893)  X  Os.  C»er- 
giied,  D.  Wappen  d.  Familie  Bozlay.  (1415):  ib.  S.  41/2.  Vgl.  d.  Beplik  D.  Osänki'i, 
ib.  S.  93,  der  nachweist,  d.  es  zwei  Wappen  d.  Familie  Bozlay  gegeben  habe.  —  394)  X 
L.  Fej^rpataky,  Liber  congregationis  thaamatargi.  S.  Antonii  de  Padoa  erectae  in  conyenti 
Oyöngydcienai.  Fratram  Minoram  S.  Francisd.  (1678):  ib.  S.  178/8.  (niastriertes  Wappen- 
iJbam).  —  395)  X  ^-  FejÄrpataky,  D.  Wappen  d.  Fkmüie  LeöTey.  (1453):  ib.  S.  156/9.— 
396)  X  l'Ad.  MalczoTich,  Beitrige  s.  Geschichte  d.  Einhorns  als  Wappentier:  ib.  S. 
168 — 73.  Auf  grund  d.  Manessischen  Hs.,  d.  'Züricher  Wappenrolle'  und  d.  'Grünenberger 
Wappenboehes*.  —  397)  X  B.  Pettkö,  Nachtrag  z.  d.  Verzeichnis  der  im  Landesarchiv 
aufbewahrten  Adelsbriefe:  ib.  1888,  (Im  Anhang  1/8).  Bezieht  sich  auf  die  Jahre  1786— 
1848.  —  398)  X  Jos.  Koncz,  VerzeichnU  der  bei  der  kgl.  Tafel  in  Maros-Y&s&rhely  de- 
ponierten FamiUen-ArchiTe:  Sz&zadok  22,  S.  677/9.  —  399)  X  J-  SchSnherr,  Vera.  d. 
im  Biharer  Komitats- Archiv  aufbewahrten  Adelsbriefe:  Tnral  6,  S.  178—80.  —  400)  X  ^'* 
D.  Testament  d.  Judex  Guriae  Fr.  N&dasdy  1663:  Tdrt.  T&r.  11,  S.  176,  369,  580.  — 
401)  X  id.,  £.  unbekanntes  Siegel  Ladwig  d.  Ersten:  Torol  6,  S.  94.  6  Siegel  Ladwigs 
kannte  achon  Pray;  d.  7.  machte  £m.  Kagy  in  d.  Sz&zadok  bekannt.  (1869,  129).  D.  hier 
beschriebene  ziert  e.  ürk.  d.  Gf.  Hermann  t.  GUli  (1482).  —  402)  (§74)  Eorth,  Siegel 
Sigiamands.  —  403)  X  Joh.  Szendrei,  D.  Siegel  d.  Stadt  Homonna.  (15.  Jh.):  Torol  6, 
S.  40/1.  —  404)  Siebmacher,  AdeUgea  Wappenbach.  H.  10/11.  |[Taral  1888,  S.  46/7; 
Herold  (Berlin)  1888,  Aprilheft] |  Artikel:  Goth-Keled,  Gy5r,  HWenrAry,  Harrocker,  Her- 
beratein,  Qyulai  (8  Famüien),  Honrith,  Honyadi,  Imrefiy.  —  405)  Nik.  Kobinyi,  B. 
Wappenbnch  aas  d.  16.  o.  17.  Jh.:  Torol  6,  S.  20/6.  Enthalt  aof  89  Seit  Abbildungen  t. 
34  oDg.  Familienwappen.  —  Femer  d.  Wappen  d.  Woiwoden  Michael  (1649),  Ferdinand  IIL, 
Leopold  L,  ond  d.  Graf  Hermann  Cemin.  —  406)  Lodw.  Thall6czy,  D.  illyrischen  Wappen- 
Sammlungen:  ib.  S.  48  n.  103.     |[Sz&zadok  1889,    B.  92.      Auch   im  Sep.-Abdr.  erschienen. 

JahzMberiohte  der  Gesohiohtswiaaenaohaft.    1888.    III.  17 


111,258  §57.     Uogwn.     Mangold. 

mayer  nach  Di4koy^.  Die  Entstehnngszeit  dieser  Tafel  ist  mit  Sicherheit 
bis  jetzt  nicht  festzustellen.  Als  vierte  Quelle  bespricht  Vf.  noch  das  W^pen- 
bnch  von  Fojnicza.  Als  Resoltat  der  Stadie  kann  folgendes  gelten:  Sämtliche 
genannten  Sammlungen  stammen  ans  Ragusa  oder  dessen  Umgebung;  üe  sind 
unter  dem  Einflüsse  des  kirchlichen  Illyrismus  entstanden  und  sollten  sämt- 
lich einem  politisch-kirchlichen  Zweck  dienen.  Die  daj^^tellten  Landes- 
wappen  sind  falsch  und  die  daraus  abgeleiteten  Ansprache  unbegrfindet 
Dagegen  ist  eine  grOlsere  Anzahl  Yon  Familienwappen  richtig  dargestellt 
Die  Maler  und  teilweise  Erfinder  dieser  Wappen  benutzten  zumeist  ?eae- 
zianische  Vorbilder,  was  bei  der  engen  Verbindung  der  damaligen  Patrizier- 
familien  Dalmatiens  mit  der  Inselstadt  erklärlich  ist  Fflr  die  Geschichte 
der  Verbindungen  Venedigs  mit  Dalmatien  werden  die  genannten  Sammlungen 
immer  ihren  Wert  behalten,  aber  als  offizielle  Quellen  für  das  gesetzliche 
Anrecht  bosnischer  Familien  auf  den  Adelstand  können  sie  nicht  mehr 
angeführt  werden.  —  Drei  Vf.  bemühten  sich  um  den  sog.  Gara-Denk- 
gtein>07)  6ojni6i£  und  Csergheö  lesen  die  Inschrift:  Badoslavo  de  Gan 
und  halten  das  Wappen  für  jenes  der  Familie  Druzsina,  aus  der  die  Gara's 
stammten.  Csergheö  wirft  die  Meinung  auf,  ob  nicht  <üe  Gara's  später  ein 
anderes,  gefälligeres  Wappen  angenommen  hätten?  Welcher  Familie  des 
Geschlechts  der  Gara  aber  besagter  Badoslav  angehört  habe,  darüber  l&Ist 
sich  nichts  mit  Bestimmtheit  sagen;  in  den  genealogischen  Werken  ist  ein 
Träger  dieses  Namens  unbekannt.  Tagänyi  leugnet  deshalb  auch,  dals  der 
Grabstein  überhaupt  etwas  mit  den  Gara's  zu  thun  habe.  —  JakaM®^)  wies 
nach,  dafs  bis  1538  Siebenbürgen  dieselben  Nationalfarben  hatte,  wie  Ungarn. 
Nachher  bildeten  die  drei  ^Nationen':  Ungarn,  Sz6kler  und  Sachsen  einen 
kleinen  Bundesstaat  Die  Ungarn  behielten  die  rote  Farbe  des  Mutterlandes; 
die  Farbe  der  Sz^kler  war  blau,  jene  der  Sachsen  goldgelb.  Das  Land  selbst 
behielt  noch  bis  circa  1612  die  ungarischen  Farben.  1655  wurde  ein  neues 
Wappen  festgestellt,  doch  fand  bezüglich  der  Nationalfarbe  kein  Beschluß 
statt.  Als  Siebenbürgen  1765  zum  GrofsfÜrstentum  erhoben  wurde,  bestimmte 
Maria  Theresia  als  Nationalfarben:  Blau,  Bot,  Gold.  I)er  1791ger  Reichs- 
tag nahm  diese  Bestimmung  stülschweigend  an,  und  so  blieben  diese  die 
Farben  Siebenbürgens  bis  1848,  wo  in  Folge  der  Union  mit  Ungarn  die 
Farben  Ungarns  auch  diejenigen  Siebenbürgens  wurden.  —  Es  liegen  ferner 
mehrere  numismatische  Arbeiten  yor,^^^-^^*)  darunter  die  verdienstvolle  Ar- 
beit Györik's.*!») 

Speziaigeachichte.    Kriegsgeschichte.*^^^)   Seit  dem  Berichts- 
jahr  hat    auch   diese  Disziplin   in  der  vom  Honv6d-Hauptmann  Eng.  Hor- 


DeatMh  übenetst  18S9  in  d.  Ung.  B.  eisdiieiien.  —  407)  BojniSiC,  Tag&Byi  o.  Gaergbeö, 
D.  Gan  Denkmal  im  Agramer  Moaeiim:  Areh.  &t.  8,  8.  401/5.  —  406)  AL  Jakab,  Über 
d.  Naiionalfarben  Siebenbftrgant :  SiAiadok  28,  8.  434—48.  |[Ung.  &.  ISSS,  8.  S5I.]|  - 
409)  X  H.  MfiUer,  Münsfund  in  Petonbnrg:  KBVSbngL.  11,  8.  87/9.  Satkilt  U7 
Uftnxen  au  76  Tenchiedenen  MflniatSnden.  D.  filteata  8tQdk  iat  d.  halbe  GiMehea  Jok. 
Alberta  (1492—1501).  1).  jttngilen  8tttcke  önd  d.  Kremnitser  Denaie  an  d.  J.  1619. 
Polen  iBt  mit  88,  PiwÜMn  mit  1  nnd  Elbing  mit  1  MOniatand  vextreten.  —  410)  X  ^-^ 
Mftnsfand  in  QnMwaa:  ib.,  8.  74/6.  166  Münien,  d.  ina  finickenflial'ache  MoMam  m  Hei^ 
mannttadt  abgeliefert  wurden.  Die  ütette  Mflnse  i«t  ein  halber  GroMhen  Kaiimin  IV.  (t 
1492);  die  jttngaten  Ultnien  atammen  aaa  d.  J,  1610.  —  411)  X  Piala,  D.  Senitwr  Mini- 
fand:  Kamiamat  Z.  19,  H.  1/2.  —  412)  X  Höfken,  D.  Mttnafimd  bei  GiMtKaniaa:  ib. 
—  413)  Hart  Györik,  D.  8chimk6'acbe  8ammliuig.  (Ungar.)  (=  Pxogr.-Abbdg.  d.  Pt^t- 
borger  evangel.  Lyceama).  EnthiUt  1224  8t  Altertümer  a.  Münaen.  —  418*)  VgL  o.  No. 
67/8,  74,  86,  95,  97,  99  (Warna),  104/7,  118—28,  127,  188—40,  159—61,  164/7,  176— 


§57.     Ungarn.     Mangold.  111,259 

TÜtfa^^^)  mit  Sachkenntnis  und  wahrem  Feaereifer  redigierten  ^Eriegsge- 
scbichtliche  Mitteilnngen'  betitelten  Zeitschrift  ein  Zentralorgan  gewonnen, 
welchem  anch  die  meisten  der  in  den  Noten  knrz  besprochenen  Arbeiten 
entstammen.*'*-**'^) 


83,  208—10,  219,  2S1/8  (NapoleoniMhe  Kriege),  261—86  =  Freiheitokampf.  —  414)  8. 
d.  ZtBchrr.-yerz.  —  415)  X  ^*  Salamon,  Allgemeine  Bemerkungen  a.  Kriegageachichte. 
(All  Einleitung  d.  nenen  militir.  Fachaeitaohrift) :  HadtSrt  KSalemtoyek  1,  8.  1—12.  — 
416)  X  l<-f  Mangold  a.  J.  8ainnyei,  Bepertoriam  x.  nngar.  Kriegageachichte  1.  Bia  a. 
i.  1000:  ib.  8.  162,  826,  667  seq.  —  417)  X  B.  HajUth,  Kriegatropliien  im  nngar. 
Kational-Maaemn:  ib.  8.  186 — 98.  £■  befinden  aich  daaelbat  d-  Panzerhemd  und  Schwert  P. 
Kiniuy's,  d.  SSbel  Stef.  B&thorj'a  nnd  Bethlen  G&bora,  e.  Fahne  Montecacolia.  —  418)  X 
Bog.  Horyäth,  Beiträge  z.  nngar.  Kriegageachichte :  ib.  Dnrchlaofend.  Enthalten:  1)  D. 
Tttiken  tot  Jaieza  1521.  2)  Die  Heldenthaten  d.  Bar.  Lopreati  1768  anf  d.  Inael  Oatiowo 
bei  PaUnka.  8)  Erobemag  t.  Totia  1598.  4)  BmpÖnmg  der  walloniachen  Gamiaon  t.  P&pa 
1600.  5)  I).  Niederlage  Snleiman  Paachaa  bei  Logoa  1598.  6)  Ungar.  Hnaaren  in  Bayern. 
Berieht  dea  Bittmeiatera  Boaty  fiber  die  gute  Aofnahme  in  Bayern  (1745).  Dagegen  begeg- 
Bfte  man  ihnen  in  Wflrttemberg  onfronndlich.  7)  Die  Heldenfhat  dea  Ungarn  Joa.  8pinitzhofer 
inSSmeg  1809  gegen  die  Franzoaen.  —  419)  X  K.  Schröder,  Aufnahme  ▼.  drei  Bainen. 
(Uag.)  (-.  Progr.  d.  Sehemnitaer  BealMhule.)  |[Sa&zadok  1889,  8. 179.]|  Handelt  ttber  d. 
ehemaligen  Borgen  8aak5,  Beyiatye  und  Blatnitaa,  welche  aoaftlhriich  beachrieben  werden, 
nioatriert  —  420)  X  J<  Dndäa,  Errichtnng  d.  nngar.  Grenzorte  in  Titel,  86T&r  n.  Zimony: 
Biet  Bodrog  megyei  tdrt  STkSnyr  1888,  H.  1.  Polemik  gegen  d.  Aufaatz  P.  Balla*a  über 
dieeelbe  Frage.  —  421)  X  Bar.  Dionya  Medny&nasky,  Beitrag  z.  Geach.  d.  Trencainer 
Borg:   Arch.   &t  8,   8.  62/3.    ErgSnzitng  an  Eönydki'a  AnfaaU  im  JB.  1887,  H,  282.  — 

422)  X  Jok.  Saendrei,  D.  nngar.  Festungen  and  ihre  Armierang  im  16.  n.  17.  Jh.: 
Hadtört  Közl.  1,  8.  86,  416  n.  617.  Befalat  aich  apeziell  mit  den  Yerproyiantierangakoaten 
■ad  d.,  d.  benachbarten  Komitaten  obliegenden  Schanzarbeiten.  -  Femer  mit  d.  Sold  d.  Be- 
■atzongatroppen  nnd  mit  d.  Veraaoh,  d.  Teaemng  d.  Lebenamittel  darch  Feataetzong  d.  Preiae 
derselben  vorznbengen.      Schliefalich  beapricht  Vf.  die  Geachtttzarmierung  der  Featongen.  — 

423)  X  ^>  AcB4dy,  Unaere  Grenafeatangen  and  deren  Erhaltongakoaten  im  16.  a.  17. 
Jh.:  ib.  S.  64  o.  246  aeq.  D.  Auslagen  Ittr  d.  ongar.  Grenafeatangen  betragen  im  J.  1549 
heinahe  600,000  Golden,  faat  ao  riel,  ala  d.  geaamten  Einnahmen,  für  welche  nor  6%  ^•' 
fibrigten.  Im  Anfang  d.  17.  Jh.  beliefen  aich  d.  Eoaten  d.  Featong  Kaachao  inklos.  Beaataong 
Mf  14,000  G.,  jene  t.  Szatmär  gleichfalls,  jene  t.  Tokaj  aof  über  7000  G.,  SaendrS  11,400 
G.  —  Damala  fangierte  aoch  o.  Kriegagericht,  deaaen  6  Mitglieder  zaaammen  1000  G.  Ge- 
halt beaogen.  Von  1612  angefangen  ateigerten  aich  d.  Aoalagen  ao(aerordentlich.  In  d.  J. 
1675/7  Terrechnete  d.  Preiabarger  Kammer  über  1  Hill.  G.  —  D.  Aoagaben  d.  Kaachaaer 
Kammer  aind  geringer.  —  424)  X  Kar&caonyi,  Wann  gelangte  d.  Barg  Gyola  in  könig- 
lichen Beaitz?  fUngar.):  Jb.  d.  hist-arch.  Yer.  dea  Komit  B4k&.  D.  Borg  war  achon  Tor 
der  Okkupation  dnrch  Caataldo  in  kgL  Beaita.  —  425)  X  8gd.  Ormda,  TemeaT&r  z.  Zeit 
d.  Türkenkriege  1500 — 1603:  Anz.  d.  aüdongar.  hist-arch.  Vereine  1888,  H.  2.  Beruht  auf 
d.  b.  Orteliaa  erachienenen  Chronik.  ^-  426)  X  ^>  GÖmSry,  Verachwondene  ongariache 
Begimenter.  (Nach  Akten  d.  k.  k.  Wiener  KriegaarchiTa) :  Hadtört  KözL  1 ,  8.  527—37. 
Schildert  zonSchat  d.  im  16/7.  Jh.  übliche  «Werbong',  d.  'Artikel-Briefe'  ond  «Gehoraams- 
Pktsnte'  nnd  beapricht  dann  26  ongariache  Hoaaren-  ond  Haidoken-Begimenter  aoa  d.  Zeit 
1618—1744.  —  427)  Alex.  SaiUgyi,  Beitr.  z.  Geach.  zweier  ArtUlerie-Araenale :  ib.  8. 
177 — 86.  Betriflt  cL  Armierong  nnd  Veratärknng  t.  Munkica  n.  Siroa-Patak  anter  Georg 
Ktt6ciy  I.  (1646).  —  428)  X  J'  Szendrei,  D.  Armierang  d.  Veate  Tokaj  im  J.  1649. 
(Ungar.):  Ludorica-Akademia  Közlönye  H.  8/9.  —  429)  X  8am.  Gergely,  Brief  e.  Sol- 
daten aoa  d.  vorigen  Jh.:  Hazink  9,  8.  386/7.  An  Grafin  Samuel  Teleki  gerichtet,  handelt 
^^>^  d.  achleaiachen  Kriege,  welche  d.  Schreiber,  e.  ongariacher  Deaerteor,  Namena  Stefan 
Felix,  im  preubiachen  Begiment  Bueach  mitmachte.  —  430)  X  8t.  Iv&nyi,  E.  Beitrag  z. 
Geach.  d.  Tsehaikaaaen  1750—1872:  B4ca  Bodrog  megyei  tört.  ärkönyy  1888,  H.  1.  Be- 
^iflt  d.  Orgiaisation  dieses  nicht  mehr  beatehenden  Donao-Flotillenkoxpa.  -~  431)  X  ^' 
VitkoTi2,  Vergangenheit  ond  Organiaation  d.  königL  ongar.  Tachaikaaaen.  [In  aerb.  Sprache). 
1000—1872.  Belgrad.  1887.  |[Sa4zadok  1889,  8.  349.]|  Sep.-Abdr.  aoa  Bd.  67  d.  aer- 
^n«<^  Qeaellachafl  («Glaanik').  —  432)  X  B.  Groaz,  Borg  Gyula  im  letzten  Jh.  (Ungar.): 
Jb.  d.  histHith.  Ver.  d.  Komit  B4k^  13.  —  433)  X  AI.  M4rki,  D.  Erbaoang  d.  Arader 

y!^^'  ^^^S*'*)*  ZSfidongHV.  3,  H.  4.    D.  alte  Arader  Featong  worde  t.  Bogen  t.  SaToyen 
erbant  (1698),  eatiprach  aber  nicht  lange  d.  Anforderongen.     1763   worde  d.  Baa  d.  neuen 

17» 


111,260  §67.     ÜBgarn.     Mangold. 

Kirchenge  schichte.  Toran  mögen  einige  Werke  kircfaenrechtlichen 
Charakters  genannt  sein, ***-**•)  daranter  jenes  von  Timon,***)  der  sich 
bezfiglich  der  Patronatsrechte  einer  gewissen  Antoritftt  erfreut.  Znr  eigent- 
lichen Kirchengeschichte  gehört  der  hier  nachträglich  angeführte  Aufsatz 
Lechner's/^^)  der  den  Urspmng  der  groDsen  Geifselfahrt  des  Jahres  1349 
in  jenem  Lande  sucht,  in  welchem  zuerst  die  Pest  verheerend  auftrat.  Dieses 
Land  war  Ungarn.  —  Haupt^^')  besprach  u.  a.  auch  die  Husiten-Be- 
wegungen,  soweit  selbe  Ungarn  und  Slavonien  beeinflufisten,  was  in  einem 
stärkeren  Mabe  der  Fall  war,  als  man  gewöhnlich  annimmt  Auf  die  NZ. 
übergehend,  sind  zwei  Luther-Biographien^^'-^*^)  zu  verzeichnen.  Unter  den 
Geschichtswerken  über  die  Reformation  in  Ungam**^***)  ist  die  wieder  auf- 
gefundene Ungarische  Kirchengeschichte  des  verdienstvollen  Historikers  P. 
B  0  d  ,^^ 7^  (t  1 768)  zu  nennen.  Das  1114  Folioseiten  starke  Ms.  wurde  im  Jahre 
1756  an  den  Leydener  Professor  Van  den  Honert  zu  dem  Zwecke  gesandt,  es 
im  Ausland  drucken  zu  lassen.  Dieser  Zweck  wurde  nicht  erreicht,  vielmehr 
wanderte  das  Ms.  in  die  Leydener  Univ.-Bibliothek,  nachdem  der  letzte  Ab- 
schnitt (von  1711  an)  an  den  Wiener  Theologie-Professor  Türi  abgesandt 
worden  war.  Dann  blieb  die  Arbeit  fiast  hundert  Jahre  lang  vergessen. 
Erst  1884  fiel  sie  Karl  Szalay,  der  von  S&rospatak  zur  Vollendung  seiner 
Studien  nach  Leyden  gekommen  war,  wieder  in  die  Hände  und  zum  Glück 
fand  sich  auch  der  letzte  Teil  in  der  Bibliothek  zu  Klausenburg.  Dank  der 
Bemühungen  der  genannten  Herrn  und  des  Prof.  Kov&ch  in  Särospatak,  ge- 
lang es,  die  nötige  Anzahl  Subskribenten  autotreiben  und  konnte  der  1.  Bd. 
von  der  Hand   des  Leydener  Professors  Baubenhof f's  endlich  erscheinen. 


Featnng  auf  d.  Maros-Intel  Orod  festgesetst  und  t.  Genie-Direktor  Hmch  nach  ■einem  eigeDät 

Syitem  dnrchgeflUiTt.     Der  Stadt  Arad  aelbst  drohte  wiederholt  d.  Schicksal,  daCa  ihre  BevobMr 

wo  anderahin  expatriiert  würden,  so  1765  u.  1776  nach  Zim4nd,  allwo  d.  nene  Arad  erstehea 

sollte.     Josef  II.  Terscheachte  d.  Besorgnisse  d.  Bewohner  und  hatte  sogar  nicht  ftble  Lot 

d.    Festungsban    au  sistieren.      17S3    wiirde   d.   Bau   fertig,   d.    2  MilL  Golden  kostete.  — 

4d4)    X  Ad.    Horsetaky,    Kriegsgesch.    Übersicht  d.  letalen   100  Jahre.     Wien,   Seide: 

|[SE&2adok  1889,  S.  83.]|    —    435)   X    Friedr.    Ebhardt,    Gesch.  d.  k.  k.  83.  Inf.  Bgt». 

Kaiser   Leopold  II.     (Von  1741—1878).     üng.  Weiiskirchen,  Wunder.    941   S.     Gegrudet 

s.  Zeit  d.  Österr.  Erbfolgekrieges,    d.  erste  Oberst  war  Adam  Andrissy.    Später  trog  d  B»- 

giment   d.    Kamen   'Gyulai'-   n.    'Kasaeyich'-Infanterie.      1877   erhielt  es  d.  jetsigen  Kanee. 

Zeichnete  sich  besond.  bei  Noyara  aus.  (1849). —  436)X^Bnir.  Karicaonyi,  D.  angar.Sr- 

noden   während  d.   11.   a.  12.  Jh.  and  ihr  Verhältnis  aa  d.  Synoden  d.  Auslandes.  (VngarO- 

Saab.     137  S.    M.  3,00.     Bespricht   d.    Gesetze    d.  heü.  Stefan,    d.  Ssaboleser  Synode,  d. 

Graner  Synode  n.  d.  Gesetze  Eolomans.  —  437)  X  Joli-  Snr4nyi,   Über  d.  Patronatarcdit 

d.  nngar.  KSnige  während  d.  Arp4den-Epoche:    Magy.    Sion.    1888,    Not.    —   488)   X  ^ 

Bein  er,    D.    Besetzang   d.    Bistümer  in   Ungarn,    in  histor.  Entwicklang  bii  a.  Gegenwart - 

AKER.  53,  1888,  H.  3.    —    439)  X   !>•  Patronatsrecht  d.  Stadt  Ens^betriios  (in  Siebfi>- 

bürgen):  Armenia  1888,  Ang.     Stammt  t.  Earl  III.  (1725)   her.    •—    440)   Akas.  Tinoa. 

D.  Patronatsrecht  d.  ongar.  Städte.  (Ungar.)    E.  rechtsgeach.  Stadie:  Kath.  Siemle  18S8,  H. 

8.     Erschien  erweitert  aach  in  Bachform  Bodap.  154  8.  3  M.    Dem  Anhang  sind  15  Vi^ 

beigefügt.     1889  erschien  auch  e.  deutache  Arbeit  t.  Vf.  über  dasselbe  Thema  im  AKK.  — 

441)  Lechner,   Geibelfahrt  s.  JB.  1884,     |  [Szisadok    1888,    S.    877.]|   —   442)    ()  H. 

Haupt,  Husitiache  Propaganda  in  Deotschland:  H.  Taschenbach  7.  —  443)  B-  Massnik 

Lather   £lete.      (Das    Leben    Luthers).     PreOibarg,     XII,    354   S.     U.  5,00.   —    444)   ^^ 

Gyar&tz,  Lather  M&rton.     (M.  Lather).    P&pa.     328  S.  —   445)  X  ^*  Kircheagesetze  « 

Statuten  d.   Siebenbürger  Distrikts  d.  Beformierten.     1.  Bd.     (=  D.  EircheDgesetse.    Amti 

Aasgabe.  (Ungar.)     Klaasenburg.     118  S.    —   446)  X  St.  BatizfaUy,   Gesch.  d.  proteat 

Eirche   in    Ungarn.     Badap.,    Homy&nszky.     |[Prot  E5zI3ny.  1888,  No.  8.    (Schulbach).  — 

447)  Petr.  Bod,    Historia    Hungarorum    ecclesiastica    inde  ab  exordio  aon  teatt- 

menti  ad  noatra  usque  tempora.  etc.    Edidit   L.    W.    E.    Bau  wen  hoff,  adiuTante   Carolo 

Szalay.    Lib.  L  et  H.     Lugduni  BataTorum,  Brill.    XIV,  477  S.     [Szizadok  188«,  S.  781; 


§67.     Ungarn.     Mangold.  111,261 

Derselbe,  Bach  1  und  2  umfassend,  reicht  bis  zum  Frieden  von  Wien,  1606. 
Dafs  das  Werk  in  Yieler  Beziehung  veraltet  ist,  kann  ihm  nicht  zum  Vor- 
wurf gereichen:  Bod  stand  mit  seinen  Werken  auf  jener  Höhe,  auf  welcher 
sich  die  kirchengeschichtlichen  Stadien  zur  Mitte  des  vorigen  Jh.  befanden. 
Die  Bekehrung  der  Ungarn  beginnt  erst  im  7.  Kapitel,  und  sucht  Bod  nach- 
zuweisen, dafs  die  ersten  Könige  und  die  neue  ungarische  Kirche  anfangs 
mehr  griechisch  als  römisch  gewesen  seien  (11.  Kap.).  S.  119  seq.  legt  Bod 
dar,  daüs  'die  wahre  Lehre'  unter  den  Ungarn  durch  die  Waldenser  erhalten 
worden  sei,  indem  er  zugleich  einen  'Waldenser  Katechismus'  abdruckt.  Mit 
der  Schilderung  des  Husitismus  in  Ungarn  und  der  Verderbnis  des  katholischen 
Klerus  vor  der  Reformation  schliefst  das  1.  Buch  (S.  147).  Das  zweite 
reicht  von  der  Reformation  bis  auf  Bocskay.  Es  ist  keine  pragmatisshe 
Geschichte  der  Reformation  in  Zusammenhang,  was  der  Vf.  bietet,  sondern 
das  bedeutendste  der  gro(isen  Bewegung  wird  in  18  mehr-minder  zusammen- 
hängenden Kapiteln  zusammengeÜEÜst.  So  zählt  er  z.  B.  im  Kap.  5  jene  Männer 
aof,  welche  die  neue  Lehre  förderteo.  Kap.  7  enthält  die  Lebensschicksale 
der  hervorragenderen  Reformatoren,  besonders  jene  Honterus.  Der  Brief 
Lothers  an  den  letzteren  (vom  Sonntag  Cantate  1544)  wird  gleichfalls  mit- 
geteilt), ebenso  der  Brief  Luthers  an  M.  Ramser  (1543).  Lehrreich  ist  das 
ScbäCsburger  Religionsgespräch  von  1538  aus  der  'Hispdniai  vad4szs4g'  — 
libro  rarissimo  —  und  die  Disputation  D6vai's  mit  dem  Bischof  von  Konstanz 
in  Wien  aus  dem  seltenen  Druck  des  Vitus  Theodorus  von  1537.  Soweit 
ihm  Archive  und  Quellen  erreichbar  waren,  hat  Bod  alles  fleifsig  verwertet. 
So  viel  urk.liches  Material  er  erreichen  konnte,  bietet  er  denn  auch-,  so  z.  B. 
den  Beschlufs  des  Tordaer  Reichstages  1566,  der  den  katholischen  Klerus 
aus  Siebenbürgen  vertreibt,  Beschlüsse  von  mehreren  Synoden  etc.  Ein 
Kapitel  bringt  die  Seniorate  und  Superintendenzen  zum  Abdruck;  den  Super- 
intendenten von  Siebenbürgen  ist  ein  eigenes  Kapitel  gewidmet.  Die  Streitig- 
keiten mit  den  Reformierten,  Unitariern  und  Jesuiten  erscheinen  gleichfalls 
mit  je  einem  Kapitel  bedacht,  und  auch  das  evangelische  Schulwesen  wird 
knrz  berührt  Den  Beschlufs  des  2.  Buches  macht  eine  gedrängte  Darstellung 
der  Ereignisse  von  Sigismund  Bdthory  bis  Stefan  Bocskay.  Den  evangelischen 
Standpunkt  verleugnet  Vf.  nirgends;  andererseits  ist  er  sich  aber  doch  der 
Pflicht  bewuiist,  die  Gegner  nach  Recht  und  Billigkeit  zu  behandeln.  — 
über  Husz^,  Honterus  und  Melius  liegen  drei  kleine  Beiträge  vor.**®-**^) 
Eingebender  wurde  die  Geschichte  der  ünitarier**^*)  und  Sabbatianer***-***^) 
behandelt.  —  Bischof  Ipolyi***)  ist  durch  einen  Aufsatz  aus  der  Zeit  der 

Kfil.  d.  V.  f.  nebenbürg.  Lknnde.  1888,  8.  118  (0.  D.  Teatseh).  —  448)  X  Andr.  Kom&- 
romy,  Wo  and  wann  iet  Oallus  Haszir  gestorben?:  M.  Konyyiz.  13,  8.  211/6.  D.  Befor- 
Btttor  ist  au  23.  Oktob.  1575  als  Seelsorger  d.  Gemeinde  P4pa  gestorben.  Bis  s.  Okt  1574 
wohnte  er  zoTor  in  Komjäti.  —  449)  F.  W.  Seraphin,  Einige  Kotiaen  über  Johannes 
HoQtems:  KBYSbnbgL.  11,  8.  56.  4  Kronstädter  Stadthannenrecbnangen  aas  d.  J.  1534—41 
aber  tn  Honteros  geleistete  Zahlungen.  —  450)  fl.  Ken  geboren,  D.  Stammbaam  d.  Jo- 
^nes  Hontems,  herrtthrend  y.  Apotheker  Job.  Honteras:  ib.  8.  129—32.  —  451)  Eag. 
ZoTinyi,  Bibliogr.  Beitrage  z.  litter.  Thatigkeit  Petr.  Melias:  M.  KönTTszemle  13,  S.  186/8. 
~  ^92)  Fn.  Kanyarö,  D.  Unitarier  in  Ungarn  während  d.  17.  n.  16.  Jh.  (Ungar.): 
Keresstfoy  Hagretö.  1888,  Juli— Aag.  Schildert  d.  Umsichgreifen  dieser  Konfession  von 
Siebenbüigen  aas  bis  z.  Theifs.  —  453)  8.  Kohn,  Simon  Pichy  und  d.  heil.  Bficher  der 
Sabbstianer:  Magyar-Zsid6  Szemle  1888,  Joni-Heft.  Forts,  aus  früheren  Jhg.  Befafst  sich 
™j*  *^*  Htargischen  und  sonstigen  litterarischen  Arbeiten  P^chy's  u.  seiner  Anhänger.  — 
4d*)  id.,  Unedierte  Werke  d.  Siebenbürger  Sabbatianer:  Magy.  Nyelyör.  1888,  Dez.  Zumeist 
▼.  Kanzler  Simon  P*chy  herrührend.  —  455)  Behandlung  d.  Unitarier.  (1781):  KBVSbnbgL. 
n,  3.  99.    ygl.KBlatt.  5,  115.  —  456)  Am.  Ipolyi,  D.  Schicksale  d.  Jesuiten  in  Ungarn 


111,262  §67.     üngmni.    Mangold. 

Gegenrefonnation  vertreten.  —  Bdrdny**')  veröffentlichte  eine  Biographie 
eines  arm.-kathol.  Bischöfe.  —  Im  Prefsbarger  and  Neatraer  Eomitat  entstand 
während  des  17.  Jh.  die  Sekte  der  Habaner,^^^)  die  letzten  Anslänfer  der 
Mährischen  Brtlder'.  Die  Oegenreformation  zwang  sie  zwar  zur  Rückkehr  zam 
katholischen  Glauben ;  aber  noch  hente  besitzen  sie,  wie  Ref.  aas  eigener  £r- 
fahmng  sagen  kann,  ihre  eigenen  kirchlichen  Gebräuche  und  haben  eigene 
Priester,  denen  sie  anhängen.  —  Die  übrigen  Arbeiten  **•-* 7«)  wurzeln  an! 
lokalhistorischem  Grunde.  Schliefslich  mag  A.  Ballagi's  Reiseskizze^^^  ge- 
nannt sein,  die  den  berühmten  polnischen  Wallfahrtsort  Gzenstochova  zom 
Thema  hat.  Dies  Kloster  wurde  im  Jahre  1382  vom  Graner  Domherrn  Eose- 
bius  gegründet;  seine  Begleiter  waren  ungarische  Pauliner  aus  Maria  Nostra. 
Das  Kloster  enthält  femer  eine  Menge  Bilder  von  ungarischen  Königen  und  her- 
vorragenden Männern,  so  z.  B.  von  Martinnzzi,    der  ja  auch  dem  Panlioer- 


wihrend  d.  enten  Yiertela  d.  17.  Jli.:  llagjar  Sion  1888,  Jimi.  —  457)  Laie.  B&riny,  D. 
Leben  d.  Bischof  Ozendini  Yeneresknl:  Anneiiia  1888,  H.  8/6.  Geb.  1665,  bekleidete 
d.  Würde  e.  armen.-katb.  Biscbofa  in  d.  Moldni.  (1690).  —  458)  Joi.  Hampel,  B.  Al- 
baner: Arch.  £rt.  6,  S.  375.  —  459)  X  K-  Kandra,  Über  d.  Propetei  und  DomkapiUl 
T.  Erlaa  z.  Zeit  d.  Arpideo.  (=:  Beitr.  b.  Gesch.  d.  Erlaaer  DiSceae.  H.  S/4.  Heniug. 
T.  denuelben.)  —  460)  X  Mart  Pirhalla,  D.  Geich.  d«  Zipser  Propste!  1.  Bis  2.Befar- 
mation:  JbHYZips.  (Ungar.)  4.  ->  461)  X  L.  N^methy,  D.  Siegel  d.  in  Oüsn  nnd  Peit 
bestandenen  kiicbl.  Korporationen :  Torol  6,  S.  76 — 81.  Forts,  an  Bd.  5.  —  462)  X  ^• 
ZsatkoTics,  Gesell,  d.  griech.  Abtei  Körty^lyes  <bei  Munkics):  Hagjar  Sion  1888,  Ifsi' 
Aug.-Heft.  —  463)  X  id.,  D.  Ächtheit  d.  Stiflnngsark.  d.  Basilianei^Klosters  t.  Mnnlc&cs:  ScA- 
aadok  22,  S.  672.  Z.  Gesch.  Ludwigs  d.  Grotsen  gehörend.  —  464)  X  J-  Värosy,  Z. 
Genealogie  d.  Erzbischdfe  ▼.  Kalocsa:  Schematismas  archid.  Caloc.  1888.  Beweist  d.  d. 
Ersbischof  Paulas,  *De  genere  Genr',  nicht  aas  d.  Geschlecht  d.  H^derr&ry  abstamme;  d.  t) 
Erzb.  Thomas  <De  genere  Basad'  irrtümlich  den  Namen  B&nf^  Lendyay  ftihre ;  3)  Thomts  de 
Thelegd  stammt  nicht  aus  d.  Geschlecht  Rdtold  ab  und  4)  Johannes  de  Soepas  entstammt  d. 
Familie  Gara.  —  465)  X  ^-  B4th,  D.  ilteste  Graner  Obseqoale.  1496:  M.  Kdnym.  IS, 
S.  264/8.  Erlebte  im  MA.  5  Aaflagen.  —  466)  X  Joh.  Bresnyik,  Gesch.  d.  enagsl- 
lather.  Kirchen  gemeinde  and  Schale  zu  Schemnits.  (Ungar.)  2.  Teil.  Schemnits,  PrognmB 
d.  Schale.     IFSz&sd.  1889,  S.  69.]|    UmfaÜBt  d.  17.  n.  18.  Jh.    Beruht  aaf  archital.  Stadien. 

—  467)  X  °tef.  Ivinyi,  B.  Entwicklang  d.  eyangel.  lather.  and  reform.  Gemeinde  ▼.  Haris- 
Theresiopel.  (Ungar.)  Ssabadka.  12^  14  S.  ~  468)  X  Jm-  H5rk,  D.  Saperintendeatn 
d.  eyang  Theils-Distrikts.  (Ung.)  Kaschaa.  126  S.  M.  3,00.  [[Ssisadok  1889,  S.  91  n. 
166.]|  —  469)  X  Joh.  Sör6s,  Gesch.  d.  Gemeinde  St.  Mihäly,  mit  besonderer  B&cbdekt 
aof  d.  reformierte  Kirchengemeinde.  (Ungar.)  Debreczin.  1887.  —  470)  X  Bar.  Bionp. 
Medny&nsky,  Aasgrabangen  im  Waagthal:  Arch.  l^rt  8,  S.  421 — 30.  Die  Fandoite  wares: 
Csejte,  Beatsch-Podhragy,  Trencsin,  Thal  Bajecs  etc.  Es  fanden  sich  GrSber,  alte  £rd- 
befestigangen ;  bei  Skalka  warden  d.  Bainen  e.  t.  Andreas  II.  g^rfindeten  Klosters  gefondea. 
Oder  stand  es  schon  z.  Zeit  Stefans?  —  471)  X  K.  Kandra,  Beitr.  z.  Gesch.  d.  Erlaaer 
Diözese.  (Ungar.)  3.  a.  4.  fl.  Erlao,  Selbstr.  Behandeln  t^tograph.  Fragen.  —  472)  X 
It.  Ad4m,  D.  Hainen  d.  Paaliner-Klosters  Badacsony:  Arch.  &t  8,  S,  64/6.  EatstanJ  ob 
1263/6.  D.  Jahr  d.  Verfalls  ist  anbekannt.  —  473)  X  Jnl-  Dad4s,  Über  d.  Rainen  bei 
Zenta:  ib.  S.  155/7.  Überreste  y.  Kirchen  einst  bestehender  Gemeinden,  welche  in  d.  T&rke&* 
zeit  za  Grande  gingen.  —  474)  X  Th.  Wor  titsch,  D.  Inschrift  im  »Chore  d.  eranprf. 
Pfarrkirche  in  SSchs.  Regen.  (1330):  KBVSbnbgL.  11,  S.  28  and  33  seq.  OPR.  =  Opfir 
dam  Priyilegiatam  Reghen.  Doch  hat  diese  Inschrift  auf  d.  Entstehnng  d.  Sakristeiporteles 
keinen  Bezog,  weil  S.  Hegen  am  1330  noch  kein  Wappen  führte.  Vf.  bespricht  dann  d.  sel- 
tene Wappenschild,  d.  unmöglich  aas  d.  14.  Jh.  stammen  kann,  auch  keineswegs  d.  Wappes 
d.  Anjous  ist,  yielmehr  ein  Ideal wappen  ▼.  Ende  d.  15.  Jh.  —  475)  X  I^*  Ad4m, 
Rainen  d.  Pauliner  Abtei  Bakony-St.  Jakob:  Arch.  £rt.  8,  S.  151.  D.  Abtei  war  im  roman. 
Stil  um  1218  erbaut  and  wurde  am  1640—50  verlassen.  —  476)  X  Jm-  Oeoma,  Ungar. 
Grabsteine:  Tarul  6,  S.  123/6  u.  159~-64.  Darunter  d.  Grabstein  (mit  Belief-Fignr)  d. 
Ant.  Pal6czy  (1519)  und  mehrere  Denkmaler  ?.  Mitgliedern  d.  Familie  Bebek.  (1871,  1401). 

—  477)  AI.  Ballagi,  Wallfahrtsorte  in  Rafsland.  (Ungar.):  FSldr.  KözienL  21,  S.  349. 
l[Ung.  R.  1888,  S.  483.]|  Aach  separat  erschienen  bei  Kökai  (Badapest).  Vgl.  auch  d.  Aafsats 
Ballagis:  Über  Ungarische  Denkmäler  in  Ralsland  und  Polen.  (Arch.firtes.  8,  8.  248—55).  — 


§Ö7.     üngMiL    Mangold.  111,263 

Orden  angehörte.  Die  grofse  Halle  ist  mit  Fresken-Bildern  ans  dem  Leben 
dieses  Staatsmannes  bedeckt.  Auch  ein  Bild  des  ungarischen  Bibelttbersetzers 
Bätori  ist  vorhanden  (f  1457).  Das  Kloster  enth&lt  auch  sonst  viele  ans 
Ungarn  herrOhrende  Erinnemngen  und  Schätze  und  anter  den  16  Geistlichen 
befanden  sich  bis  in  die  jüngste  Zeit  immer  mehrere  Ungarn.  Am  1.  Jänner 
1889  wurde  indes  das  Kloster  von  der  rassischen  Eegierang  bratal  gesperrt 
and  die  Kanstgegenstände  anbekannt  wohin  entfernt.  —  Einige  Biographieen 
kirchlicher  Persönlichkeiten  and  Arbeiten  über  Kirchengeschichte  warden 
schon  oben  erwähnt.  (S.  No.  65,  93  (Ballen  des  Papstes  Bonifoz  IX.),  No. 
128,  129,  369—71  etc.). 

Lokalgeschichte,  Reisen  und  historische  Geographie.  Im 
Anschlafs  an  die  soeben  aufgezählten  Werke  der  kirchlichen  Lokalgeschichte 
folgen  Arbeiten  ans  der  profanen  Lokalgeschichte.  Eine  mit  Sammelfieifs 
rasammengesteilte  Übersicht  der  gesammten  Litteratnr  verdanken  wir  M4rki>^^) 
—  Es  folgen  Werke  allgemeineren  Inhalts,^^*-^®^)  Abhandlangen  über  ältere 
Landkarten,^^***^^)  sodann  die  in  das  Gebiet  der  historischen  Geographie 
gehörenden  Arbeiten,  chronologisch  geordnet,  daranter  mehrere  vortreffliche 
Gaben.^^^-^<>^)  —  Die  wichtigste  repräsentiert  das  grobe  Werk  des  leider  in- 


478)  Alex.  M&rki,  D.  geogrtphiMhe  Litteratnr  ttber  Ungarn  im  J  1888:  F5ldr.  K8e1.  16, 
S.  241 — 88.  —  479)  X  ^'  Ö^nefl»  Wegweiser  doreli  d.  nngar.  Karpafhen.  Im  Aaftr.  d. 
sogar.  KarpafhenTereina.  Illastr.  Iglaa,  Kagel.  184  S.  —  480)  X  ^^^'  Jnliot,  Orta- 
lexikon  d.  Linder  d.  ongar.  Krone.    Bndapeit,  Selbctreriag.     XXTT,  817  S.     M.  16|00.  — 

481)  X  L.  Harai,  Bibliofheca  Geographica  Hnngarica.  E.  Vortrag:  FSldr.  KSal.  16. 
|[Ung.  R.  1888,   S.  489.]|    Betrifft  d.  in   Bilde  erscheinende  grobe  Werk  deBselben  Vf.  — 

482)  X  Kraari,  Z.  Yolkskunde  Kroatien!  a.  Slayoniena:  Aoiland.  1888,  No.  1/4.  Vgl. 
oben  Sohwiokera  Anfbati  inb  N.  308.  ~  488)  X  Stef.  lyänyi,  D.  ilteaten  Landkarten, 
welche  d.  Komitat  Baca-Bodrogh  betreffen.  (Ungar.):  JB.  d.  hiBt-arch.  Ter.  d.  Komit.  Bica- 
fiodiogh.  1888.  —  484)  X  P-  Oyalai,  B.  Landkarte  d.  Komomer  Komitates  aas  d.  Tor. 
Jb.  (=  JB.  d.  arch.  Yer.  d.  Komomer  Komitates.)  1.  —  485)  X  P-  S61yom-Fekete, 
D.  Ansiedlang  d.  Sylthaies.  Nach  nrkl.  Quellen.  (=  JB.  d.  hist-arch.  Yer.  d.  Biharer 
SomiUU.  1865/8.)  Beicht  teilweise  in  d.  prihist  Zeit  hinauf.  —  486)  X  K.  Kandra, 
D.  Komitat  floTes  Tor  1000  Jahren.  (=  Beitrag  t.  Qesch.  d.  Erlaaer  DiSaese.  H.  8/4.) 
i[Ssia.  1888,  S.  479.]  |  Behauptet,  d.  Hälfte  d.  Komitates  sei  ein  Stanmsita  d.  Petschenegen 
gewesen.  Bespricht  femer  d.  Polowcaen-Ansiedlnng  d.  Oegend  um  d.  M4tr&er  Oebirg  u.  be- 
weist schlielslich,  dafs  das  Komitat  Heyes  u.  Abauj  anfangs  unter  d.  Namen  Üjr&r  rereinigt 
waren.  —  487)  X  ^9-  Kemöny,  D.  Komitat  Abauj-Toma  wihrend  d.  Arpäden-Bpoche. 
(Ungar.)  Kaschau.  88  8.  |[Sa&z.  1888,  S.  968.]|  Bringt  riele  yereinzelte  Daten,  aber 
ohne  einheitliche  Yerknfipfnng  n.  Durcharbeitung  d.  Materials.  —  488)  X  Jo**  Hradszky, 
D.  Komitat  Zipsen  Tor  d.  Schlacht  bei  Moh&es.  fUngar.):  JBHYZips.  4.  |[Szäs.  1889, 
S.  73.]{  Auch  im  Sep.-Abdr.  erschienen.  (Szepes-Yäralja.  108  S.)  Enthilt  1)  Politische 
Oeseh.  seit  d.  Landeserobemng.  2)  Nationalökonomische  Yerhiltnisse.  3)  Kultur.  4)  Her- 
Torrtgendere  Ereignisse.  (Itinerarium  ungar.  Könige  in  Zipsen,  Kimpfe  gegen  Husiten  etc.) 
!>•>  1.  u.  4.  Kapitel  sind  besonders  wichtig.  —  489)  X  Jos.  Torma,  D.  Grafschaft  Zonuk. 
(Schlafs.):  T5rt  TAr.  11,  8.  64—79,  801—83.  Forts,  aus  früheren  Jg.  —  490)  X  F- 
Sölyom-Fekete,  Z.  Qesch.  d.  Komitates  Zar&nd.  (Ung.)  (==  JB.  d.  arch.-hist.  Vereins 
d.  l^iharer  KomitaU.  Jhg.  1885/8.)  —  491)  X  ^'  Orofsschmied,  D.  Archir  d.  Grafen 
Zichy.  (=  JB.  d.  bist  Yer.  d.  B&cs-Bodroger  Komitats.)  1888,  H.  2.  in  Bezug  auf  d. 
Gesch.  dieses  Komitats.  —  492)  Gabr.  T6gl&s,  D.  alten  ungar.  Ortsnamen  n.  d.  Untergang 
^'  Magyarentums  im  Komitate  Hunyad:  FSldr.  Kdzl.  16,  S.  212/8.  Beigefügt  e.  kurzer 
deutscher  Anssug.  Weist  nach,  wie  die  ungar.  Ortsnamen  vor  d.  Umsichgreifen  d.  wallach. 
EleTQc&ts  renchwanden.  D.  Umwandlung  yollzog  sich  wihrend  d.  14/8.  Jh.  —  493)  X 
Kalousek,  Urkk.  etc.  (Titel  in  böhm.  Sprache):  ACesky  7,  1887.  D.  auf  8.  44,  193, 
19-^/6,  422,  585,  594,  601/3,  624  u.  628  publiz.  Urkk.  beziehen  sich  anf  d.  Gesch.  d.  Stadt 
Prefsburg.  —  494)  Sam.  Weber,  D.  Schicksale  d.  16  Zipser  Städte  wahrend  d.  Zeit  ihrer 
>erpaiidang  tn  Polen  (1414—1772):  JbflVZips  (Ung.)  4.  Auch  im  Sep.-Abdr.  erschienen. 
(SzepoB-Viialja  1888,  21  S.)  —  495)  X  Fr-  Herfurth,  E.  Brief  t.  1439  aus  d.  AtcMt 
d.    Stsdt  Thora:   KBYSbnbgL    11,  8.  81/2.     £.   Gesuch  um  e.  Leumundszeugnis  für  Hana 


111,264  {67.    Ungttn.    Hangold. 

zwischen  verstorbenen  Pesty^o^)  Der  erste  Band  enthält  1566  Artikel  nnd 
ist  nicht  nnr  für  die  historische  Geographie,  sondern  auch  für  die  politische 
wie  anch  Sprach-Geschichte  von  gröfster  Bedentang.  Das  Verdienst  Pesty's 
ist  um  so  höher  anzuschlagen,  als  er  in  neuerer  Zeit,  Ortvay  ausgenommen, 
keinen  namhafteren  Vorgänger  auf  diesem  Gebiet  hatte.  —  Unter  den  Mono- 
graphieen  einzelner  Städte^^^^-^^^)  ragt  die  Arbeit  Jakabs'^^')  Aber  Elaasen- 
burg  mächtig  empor.  Keine  zweite  Stadt  Ungarns  kann  sich  bis  jetzt  einer 
ähnlichen   Monographie   rühmen.    Der   I.  Bd.  war  schon  1870  erschienen, 


Puchhanieii,  der  früher  in  Thorn  Kriegidienate  gethan.  —  496)  X  ^^'  Hampel,  Funde 
■nf  d.  PoBzU  Mahi:  Arch.  £rt  8,  S.  876/7.  Abgecehen  ▼.  prShiit  Fanden,  wurden  auf  d. 
StStte  d.  ehemaligen  Stadt  Muh)  e.  Schwert  gefunden.  Besagte  Stadt  ttberlebte  d.  Tataiea- 
eintall,  erfreute  sieh  sogar  unter  den  Anjon  u.  Hnnyadi  einer  Blftte,  wurde  aber  t.  d.  Be- 
wohnern d.  Tnrkengefkhr  halber  Terlaaaen  (c  1696)  u.  nieht  mehr  neu  benedeit  ÜLze 
Spuren  wurden  erat  187b  neu  entdeckt  —  497)  X  J*  ^^^Sy*  ^nnorea  Leben  im  Kemitate 
Zempl^n  wShrend  d.  16.  Jh.  E.  Vortrag.  Sätoraly»-Ujhely.  21  S.  |[Ss&s,  1888,  S.  483.]| 
Yergleicht  d.  damalige  BeTölkerung  d.  Komitates  mit  d.  heutigen  u.  weist  nach,  dab  aellM 
heute  fSnfmal  dichter  ist,  als  im  16.  Jh.  Bespricht  femer  d.  Steuerleiatungen  jener  Zeit  o. 
Tergleicht  d.  nationaldkonomiicben  YerhUtnisee  t.  damala  u.  heute  mit  einander.  —  498) 
X  H.  Müller,  SUtistische  Daten  aas  d.  16.  Jh.:  KBYSbnbgL.  11  8.  Im  J.  1593  vunle 
im  Sachsenland  e.  Art  Yolkszihlung  Torgenommen.  Yf.  stellt  d.  Material  darüber  xnsammei, 
soweit  es  d.  Schassburger  Stuhl  betrifft  ^  499)  X  Jnl-  I)ttd4B,  £rit  Bemerk.  (Ungir.) 
Beziehen  sich  sämtlich  auf  d.  Lokalgesch.  Ssegedins.  —  500)  X  Alad.  Ballagi,  D.  Ungv- 
tum  in  d.  Moldan:  FSldrajsi  Kdxlemfoyek.  16,  S.  1—27.  Noch  im  J.  1770  bestanden  üagi 
des  Dniester  mehrere  ungar.  Dörfer,  d.  heute  ganzlich  rerschwunden  sind.  Eine  zweite 
Gruppe  zwischen  Pruth  u.  Sereth  besteht  noch,  wird  aber  Tom  wallachischen  Element  so^ 
sangt  Yf.  durchstreifte  d.  ganze  Moldau,  fand  besonders  in  u.  um  Qalatz,  dann  bei  Ssissk^ 
u.  längs  des  Sereth  riele  Sz6kler-  u.  Csing6-Kolonieen,  welche  aber  leider  ihre  Muttenpnche 
zu  Tergessen  im  Begriff  stehen.  Seibat  d.  Seelsorger  haben  trotz  mannigfacher  UnterstötEim^ 
T.  Ungar,  kathol.  Yereinen  sich  dem  wallachischen  Idiom  angeschlossen.  —  501)  X  C.  Kiscb, 
Fett  in  Siebenbürgen  (1720/7):  KBYSbnbgL.  11,  S.  112.  Nach  Fronius.  —  502)  X  2or 
Pest  T.  1709 — 39:  ib.,  S.  99 — 100.  Ana  d.  Hermannstadter  Kirchenmatrikel ;  chronologuehe 
Daten  z.  Pest-Epidemie.  —  503)  Paul  OltT&nyi,  D.  Kolonisation  des  Banats  im  letzten  a. 
jetzigen  Jh.  (Ung.):  Anz.  d.  ungar.  hist-arch.  Yereins.  1888,  H.  1.  Ygl.  auch  d.  Back  t. 
GrofsBchmidt  (oben  N.  812)  u.  jenes  i.  MilleckerN.  189.  --  504)  X  J<»*  Thim,  Yerraek 
z.  Errichtung  e.  serbischen  Woiwodschaft  zu  Ende  d.  Torigen  Jh.  (Ungar.):  JB.  d.  hist-arct 
Yereins  d.  Komitates  B&cs-Bodrog.  1888,  H.  1.  —  505)  Pr.  Pesty,  Magyarorszig  halyuereL 
(D.  Ortsnamen  Ungama  in  bist,  geogr.  u.  sprach!.  Beziehung).  Heransgeg.  t.  d.  hist  Zorn. 
d.  ungar.  Akad.  Bd.  I.  Budapest,  Yeri.  d.  Akademie.  XXIII,  447  S.  M.  6,00.  [[Uag.  B. 
1888,  S.  384;  Sz&zadok  1888,  5.  u.  6.  H.  (Paul  Hunvalfy);  Budap.  Szemle  1888,  N.  1S7, 
S.  298.]|  —  506)  X  Arsen  KarcsA,  Gesch.  d.  Stadt  Waitsen.  (Ungar.)  Bd.  IX.  Wiitxei. 
474  8.  Enthalt  d.  Gesch.  d.  dortigen  Schulen  n.  gemeinnützigen  Anstalten.  —  507)  X  ^• 
Blas.  Orban,  D.  alten  Denkmale  d.  Stadt  D^es:  Arch.  £rt.  8,  S.  332/6.  D.  Kirehe  t. 
Dies  ist  e.  auffallend  schönes  Beispiel  gotischen  Stils  u.  wurde  1580  restauriert.  Fener 
wird  d.  T.  Sigd.  B&thory  erbaute  Kastell  besprochen.  ('Baköozy-Palais*  genannt)  D.  Hfigel, 
welche  d.  Stadt  überragen,  tragen  Überreste  ▼.  Burgen.  — >  508)  X  Ant  Boleszny,  Ad 
Mediam.-Gesch.  ▼.  MehadU:  Anz.  d.  sttdnng.  hist-arch.  Geeellsch.  10,  1884  [?J  S.  64— 105. 
—  509)  X  F-  Millecker,  Gesch.  d.  Ortschaft  Alibun4r:  Anz.  d.  südungar.  hi8t.archäaL 
Yer.  1888.  S.  195—207.  D.  ältere  Gesch.  wird  nur  gestreift  D.  heutigen  Namen  erhielt 
d.  Niederiassung  z.  Türkenzeit  (Alibun&r  =  Alikdtja  =  d.  Brunnen  Alis').  D.  Ort  war  Schat- 
platz  Tielfacher  Kampfe  u.  machte  alle  Schicksale  des  sog.  Banats  durch.  Im  J.  1757  uiüte 
er  99  Bewohner,  gegenwärtig  über  4000.  D.  Ort  spielte  auch  im  letzten  Türkenkrieg  (1788/9), 
noch  mehr  indes  im  Freiheitskrieg  eine  Bolle.  D.  Kämpfe  zwischen  Serben  u  Ungarn  wardes 
ausführlich  geschildert  Damanich  blieb  Sieger.  —  510)  id.,  Gesch.  d.  Orofsgemeinde 
Kudritz  (im  Banat).  Weivetz.  48  S.  |[Sz4zadok  1888,  S.  781.]|  D.  Ort  erlebte  im  16. 
Jh.  seine  erste  Blüte,  gelangte  dann  aber  in  Türkenhände,  aus  denen  er  zu  Ende  des  17.  Jh. 
befreit  wurde.  —  511)  X  J^U  Ruisz,  Gesch.  d.  Gründung  d.  Gestütes  t.  Mecohegy«. 
(Ung.):  JB.  d.  südung.  hist-arch.  Yer.  1887,  S.  24,  93  U.J140.  D.  ganze  Cyclus  erscki« 
auch  im  Sep.-Abdruck  (Temesy&r.  171  S.)  —  512)  Alex.  Jakab,  KolozsT&r  tSrtinete.  Badi- 
pest,  Selbstrerlag.     3  Bde.     800,  830  u.  1022  S.     |[Ung.  R.  1888,  S.  839;  Sz4ndok  18^8, 


§67.     Ungarn.    Hangold.  111,265 

er  reicht  bis  1540  und  enthält  anch  ein  Diplomatarinm.  Bd.  II  und  in  sind 
erst  jetzt  nachgefolgt.  Band  II  reicht  von  1540 — 1690,  Band  m  bis  zam 
21.  März  1848.  Dazn  tritt  der  zweite  Band  des  Diplomatariums  mit  354 
Noten  and  vielen  Abbildungen.  Jakab  ist  einer  der  wenigen  gründlichen 
Kenner  der  an  Eigentümlichkeiten  so  reichen  siebenbürgischen  Geschichte 
imd  darf  sein  Werk  als  in  jeder  Bichtang  als  vorzüglich  gelangen  bezeichnet 
werden. 

Thirring^^')  veröffentlichte  einen  bisher  anbekannt  gebliebenen  Bericht 
des  Afrikareisenden  Ladislaas  Magyar  (t  1864  in'Bengaela),  welchen  dieser 
an  den  portugiesischen  Ooavemenr  richtete.  Magyar  erwähnt  schon  die  erst 
in  jüngster  Zeit  bekannt  gewordenen  Yellala-FäUe  des  Kongo. 

Werke,  welche  sich  mit  der  Kolonisationsgeschichte  Ungarns  befassen, 
findet  der  Leser  nnter  Nr.  69,  189,  196—200,  312  and  503. 

Sprach-  und  Litter aturgeschichte,^^^^^*)     Hier   mögen  auch 


S.  779.]|  —  513)  G.  Thirring,  Neaere  Beiträge  cu  Ladislau  Magyan' Biographie :  Földr. 
Köil.  16,  S.  383 — 44.  [[Ung.  B.  1888,  S.  374.]|  E.  deatscher  Aaung  ist  beigefügt.  — 
514)  X  P-  de  Nolhac,  Lea CorreipondenU  d'Alde  Manace.  MaUrianz nouTeaax  d'hist  litt^r. 
1483—1514.  Borna.  4».  104  S.  {[Saizadok  1889,  S.  257.]|  Unter  d.  Korrespondenten 
finden  wir  anch  d.  Propat  Sigd.  Thnrzö  (1501),  Georg  Ssakmdry,  Bischof  y.  Grofswardein,  d. 
Minutiaa  z.  Heraoigabe  d.  'Familiäres'  Ciceros  überredete;  femer  d.  Hofkaplan  Johannes  d. 
Königin  Anna,  Über  deren  Verhältnis  a.  König  er  interessante  Daten  mitteilt  —  515)  X 
£.  Abel,  Andreas  Fannonias:  Ung.  R.  8,  S.  231—42.  —  516)  X  0.  Volf,  B6gi  magyar 
nyelTemlökek.  (Alte  ongar.  Sprachdenkmäler.  Bd.  Y.)  Badap.,  Verlag  d.  Akad.  4*^.  XXXI, 
110  a.  930  S.  M.  12,00.  |JUng.  B.  1888,  S.  384.]|  Enthält  d.  im  Jord&nssky-Codex  er- 
haltene BibelÜbersetsong:  D.  Codex  stammt  aas  d.  J.  1516/9  a.  enthält'  e.  Abschrift  des  d. 
Pioliner-Monch  B&tori  augeschriebenen  BibelUbersetzung.  Seine  Aatorschaft  steht  aber  aaf 
■ekwankenden  Beweisgründen.  —  517)  X  l'*  Kem^ny,  Ans  d.  Kaschaaer  Stadt- Archiy : 
Tort  T&r.  11,  S.  597/8.  Beitrag  z.  Biographie  des  Dichters  Tinödy  (1517).  —  518)  X  L. 
Kropf,  E.  Aasgabe  des  Calepinas  (1588):  M.  Könyysx.  13,  S.  330/1.  —  519)  X  Andr. 
Komiromy,  Z.  Biographie  des  Peter  Beniczky:  Tört  T4r.  11,  S.  434—49.  Bringt  Pro- 
uCsakten  n.  d.  Testament  Beniczkys  (1664)  z.  Abdrauk.  —  520)  X  ^^»^  Caapäry,  D. 
Leben  a.  d.  Wei^e  Joachim  Szekers'.     (=  Progr.-Abhdlg.  d.  Stahl weiTsenburg.  Gymnas.)  1888. 

—  521)  X  Blas.  Hory  4 th ,  Biographie  des  Dichters  Baröti  Szabö  Ddyid.  (Ungar.)  (=  Progr.- 
Abhdg.  d.  Erlaaer  Gymnas.  |[Sz48adok  1889,  S.  261.  (Sehr  gut,  rektifiziert  alle  seine  Vor- 
ginger).]! —  522)  G.  Sz4kely,  Bürgers  Dichtungen  u.  dessen  EinfloTs  aof  Gsokonai.  (Ung.): 
Figyelo.     Sept    Aach  separat  erschienen.  Badapest,  Aigner.    50  S.     |[Ung.  B.  1888,  S.  736.]| 

—  523)  X  JoL  Saalay,  D.  Leben  a.  d.  Werke  Bened.  Virägs' :  ib.  Aug.— Okt  —  524) 
Tilg.  Koltai,  D.  Leben  a.  d.  Werke  d.  Dichters  Andr.  F4y.  (Ung.)  (=  Progr.-Abhdig. 
des  Baaber  Gymn.)  |[Sz4z.  1889,  S.  180.]|  Aach  im  Sep.-Abdr.  erschienen.  —  525)  X 
Bened.  CsapUr,  D.  Leben  B^ya/s:  M.  FigyelÖ.  24,  S-  134—373  darchlaufend.  Forts,  aas 
d.  früheren  Jahrgängen.  Dieser  Teil  behandelt  d.  Stellang  B^yay's  als  Prof.  in  Gran.  — 
526)  XP*  £rd41yi,  D.  Schüler  Nik.  B^yay's:  M.  Köngyss.  13,  S.  235—47.  B^yay  wirkte 
seit  1802  an  d.  Pester  Uniyers.  als  Prof.  d.  angar.  Sprache  a.  Litteratur  u.  gilt  als  einer  d. 
Bahnbrecher  d.  Wiedergebart  d.  yaterländ.  Litt.  —  Zuhörer  hatte  er  indes  nur  wenige.  -~ 
TL  weist  nach,  dafs  Böray  anter  dem  fingierten  Namen  seiner  Lieblingshörer  Miklösfy  a. 
Ksrdos  seinen  Gegner  Verseghi  selbst  angegriffen  habe;  aach  d.  dritte  polemisehe  Antwort  y. 
Stet  Hory4t  rührt  eigentlich  y.  B^yay  her.  —  527)  XP.  Gyulai,  Z.  Erinnerang  an  Karl 
Kisfiüady.  Eröffiiangsrede  d.  41.  Jahres- Versamml.  d.  Kisfalady-Gesellschaft:  Ung.  B.  8, 
S.  242—50.  —  528)  X  B-  Nik.  Vay,  Aas  d.  Briefwechsel  d.  Baronin  Johanna  Vay.  Ins 
Ungar,  übersetzt  y.  Etelka  J6kai.  Badapest,  Athenaeam.  |[Ung:  B.  1888,  S.  838/9.]{  Ent- 
hslten  aoTser  einer  Selbstbiographie  noch  Beiträge  z.  Lebensgesch.  des  Mannes  d.  Aatorin, 
Br.  N.  Vay's.     D.  Baronin  entstammt  e.   deatschen   (badensischen)   freiherrlichen   Geschlecht. 

—  529)  Emr.  Findara,  D.  Leben  a.  d.  Werke  Andr.  FÄy's.  (Ung.)  Badapest,  Eggen- 
berger.  IV,  123  S.  M.  2,00.  —  530)  X  B.  Katscher,  Emrich  Madich:  Uns.  Zeit 
1888,  N.  12.  Dichter  d.  Tragödie  d.  Menschen'.  ~  531)  X  St.  Tamaskö,  E.  Mad&chi 
Hominia  Tragoedia:  Ung.  B.  8,  S.  68-^78.  —  532)  X  J^*  L&nczy,  Bar.  Sigd.  Kem6ny: 
Bodap.  Szemle.  N.  139,  S.  113.  —  533)  X  Joh.  Arany's  Nachlafs  a.  Briefwechsel.  Badap., 
lt.  B4th.     |[Ung.   B.  1888,    S.    416.]|  —  534)    B.   Kelemen,   Alex.  Bal&zs.      1830—87: 


111,266  §57.     Ungarn.     Mangold. 

die  auf  die  Sprachgeschichte  der  Siebenbürger  Sachsen^^'-^^^)  and  jene  der 
Rumänen  bezugnehmenden  Arbeiten  erwähnt  werden.^^^-^*^)  Unter  den 
eigentlichen  sprachgeschichtlichen  Arbeiten^^'*^^^)  verdient  der  I  Band  des 
endlich  fertig  gewordenen  grofsen  Lexikons  von  Szarvas  und  Simonji  die 
erste  Stelle. »»i) 

Kunstgeschichte.     Zunächst   erwähne  ich  Werke  allgemeineren  In- 
halts,'^'^^-^^ö)    dann    die  Werke    über   Baukunst,**^^-^«®)    hierauf  jene  über 


Ung.  B.  8,  8.  816—20.  —  &35)  X  Low,  Maarice  J6kai:  Edinburgh  Magasine.  1888, 
Okt  ^-  586)  X  Schrattenthal,  Hyppolyte  Taine  n.  Jolioa  Schwan.  Eiaenacb,  fiae- 
meiater.  0,50.  —  587)  X^-  Finiczy,  D.  Geaeh.  d.  angar.  Joamaiiatik :  Ung.  B.  8, 
8.  56—68.  Nach  Ferencay.  —  588)  X  ^^  Eohat,  D.  magyariaehe  litt  ia  d.  Qegeaw.: 
HUA.  K.  66/7.  —  539)  X  J-  Sainnyei,  D.  littenuruchen  Yerhaltniaae  in  Ungarn  im 
d.  J.  1845  n.  1888.  Badapeat,  Athenaeam.  SO  8.  M.  0,20.  —  540)  id.,  Ungarn«  Joar- 
naliatik  im  J.  1888:  Ung.  R.  8,  8.  880/1.  -  541)  X  I>-  litterariwshe  Thatig^mt  d.  em«. 
Kirche  einat  a.  jetat:  AELKZ.  N.  15.  —  542)  X  AI.  Zelliger,  Yeneiehn.  jener  Scbrifk- 
ateller,  d.  im  Graner  Komitat  geboren  worden  oder  daseibat  wirkten.  Preiagekrontei  Werk. 
(Ungar.)  Badapeat  VI,  265  8.  M.  4,00.  |[M.  Bdnyraaemle  1888,  8.  839. |]  Bringt  Bio- 
graphien y.  866  8chriftBtellem.  —  548)  X  ^-  8  ig  er  na,  8iebenbflrg.-aächai8che  Familiea- 
namen:  KBVSbnbgL.  11,  8.  15—41  seq.  Forta.  n.  Schlaft  ans  d.  letsten  Jahrg.  -  544) 
O.  Keintzel,  Nöaner  Dialekt  a.  'Gemeinaüchaiach :  ib.,  8.  45—54.  —  545)  X  J-  ^otb, 
GemeinaSchiiach  n.  KSsniach:  ib.,  8.  69—72.  —  546)  X  P-  Hanyalfy,  D.  Entrtehong  d. 
nunäniachen  Sprache  a.  Nation:     Ung.  B.  8,    1888,    8.  46—56.    Bespricht  d.  Werk  B^Üiji. 

—  547)  A.  D.  X^nopol,  £tadea  hiat  aar  le  peaple  roamain.  Paria,  Lerooz.  M.  4,00.  — 
548)  A.  Ubicini,  Lea  originea  de  lliiat  roamaine.  Pabli4  par  G.  Bengeseo.  Fluii, 
Lerooz.  M«  3,00.  -r  549)  X  0*  Alexica,  Ungar.  Elemente  in  d.  nunlniachen  Sprache. 
(Ungar.)  Preisgekr5ntea  Werk.  Badapett,  Homy&naaky.  137  8.  M.  8,00.  |[8z4iadok  1888, 
8.  751  (Paal  HonTalfy.)]]  —  550)  X  ^'  Hal&aa,  D.  magyar.  Elemente  in  d.  nordalar. 
Sprachen:  Magyar  Kyelyör.  1888,  H.  14.  —  551)  G.  Saaryaa  a.  S.  Simonyi,  Lexiooa 
lingoae  Hangariae  aeri  antiqaioria.  Mag3rar  nyelytört^neti  Szötiur.  (=  Im  Anftr.  d.  Usgar. 
Akad.  yerf.  I.  Bd.  (A— J.)  Budapest,  Homy&nszky.  4».  I  H.  XXXUI,  148  8.  tf .  20,00. 
|[Ung.  B.  1889,  8.  110.]|  Erscheint  in  Heften.  B.  Werk  ist  aof  8  Bande  berechnet  —  552) 
X  Emr.  Hensalmann,  Amtl.  Elaasifikation  d.  yaterlSndischen  Kanatdenkmiler.  VIII.  FortL : 
Arch.  £rt  8,  8.  138/9.  —  558)  X  ^^-  Kaasinaaky,  D.  aüdongarischen  Moseea:  ib., 
8.  238 — 48;  336—43.  Bespricht  speaiell  d.  ÖfPentl.  a.  priyaten  Sammlangen  y.  Temesrir, 
Saegedin  a.  jene  d.  Siebenb.  Sachaen.  —  554)  X  ^^*  8aana,  Ungar.  Kflnatler.  (Ungar.) 
K.  F.  Illastr.  Budapest,  Uomy&naaky,  Ersch.  in  Heften  ä  16  8.  —  555)  X  Joh.  Siea- 
drei.  Albert  Dürers  Abstammung  a.  KunatthStigkeit :  Ung  B.  8,  8.  779—94.  Vgl.  JB. 
1885,  IIL  8.  152,  N.  197  a.  1886,  IL  301,  N.  111.  —  556)  X  Joh.  VajdoTszkj, 
D.  mittelalterl.  Kunstdenkmäler  des  Zipser  Komitatea:  JbHVZips  4.  —  557)  X  V.  Mjs- 
koyszky,  Denkmäler  d.  Kunst  in  Ober- Ungarn:  Arch.  1^  8,  8.  409 — 16.  Bespridit 
aahlreiche  romanische  Eirchenbauten  des  Borsod.,  Abauj.  u.  Säroaer  Komitatea.  D.  rom.  Bui< 
lika  d.  kleinen  Stadt  Bodya  stammt  aus  d.  11.  Jh.,  ttberdaaerte  daher  d.  TktareneinbroelL 
£.  Unikum  aeiner  Art  ist  d.  Kastell  t.  Fries,  mit  e.  Gallerie  u.  71  allegor.  n.  histor.  Figur» 
geschmückt.     D.  Erbauer  dea  im  Benaissance-Stil  erbauten  Schlosses  war  Michael  Sorger,  1630. 

—  558)  X  i<l-)  ^'  mittelalterl.  Kunstdenkmäler  Käamarks:  XV.  Jhb.  de«  ongar.  Karpatbes- 
Ver.  —  559)  X  L.  Beifsenberger,  Überreste  d.  Gothik  u.  Benaiaaanoe  an  Profanbaotea 
in  Hermannstadt  Hermannstadt.  |[Arch.  £rt.  1888,  S.  271.]|  Erschien  yorerst  im  ASiel^- 
LKunde  1886/7.  Vgl.  JB.  1887,  U,  280.  N.  144.  Im  letzten  Teil  des  Werkes  bestimiat 
Vf.  d.  Errichtung  d.  Bulands-Saule  auf  1550/1.  D.  erate  Beispiel  d.  Benaiseanoe  fillt  ins 
Jahr  1552.  D.  neue  Kunstrichtung  land  im  Sachsenland  nur  wenig  Anklang.  —  560)  X^ 
St.  Jakobs- Kapelle  in  Ödenburg.  Bestauriert  durch  Fr.  Storno  sen.  u.  jun. :  Arch.  £zl  8, 
8.  74/5.  —  561)  X  F.  Gyulai,  D.  gothische  Kirche  y.  Thür-Saakillas.  (=  JB.  d.  areh. 
Ver.  des  Komomer  Komitatea.  (Ung.)  1,  1888.  —  562)  X  Fet.  Gerecae,  D.  Dom  r. 
Fünfkirchen  nach  seiner  Eestaurierung.  (Ungar.)  (=  Progr.  Abhdg.  d.  Fünfkirchner  Real* 
schule.)  {[Szdz.  1889,  S.  261.]|  D.  Grundstein  des  Domes  wurde  (nach  Hensslmaiai)  m 
Ende  des  12.  Jh.  gelegt,  unter  Bischof  Calanus;  d.  Statuen  stammen  aber  erst  ans  d.  13.  Jh. 

—  563)  Jul.  V&rady,  Beitr.  z.  Gesch.  d.  Elisabeth-Kirche  in  HoTes.  (=  Baitr.  s.  Geich. 
d.  Erlauer  Diözese.  Herausg.  y.  Kabos.  H.  3/4.)  —  564)  X  Vikt  Myskoyszky,  E« 
Grunde  gegangenes  Kunstdenkmal :  Arch.  £rt  8,  8.  63/5.    Handelt  über  d.  abgebrannte  alte 


§67.     Ungwn.     Mangold.  111,267 

MÄlerei,««»-»")  dann  Architektur  nnd  Goldschmiedekunst.»"-*»*)    Ich  schliefse 
die  Arbeiten   Aber  die  Geschichte  des  ungarischen  Theaters  an^^^-^^^)  und 


got  Kirche  y.  litldfir  (Zips),   welche  wu  d.    li.  Jh.  Btunmte.  —  565)  X  C>-  Gsergheö, 
D.  mittelalterL  Onibdenkmiler  d.  Familie  Fer^nyi:  ib^  S.  896—803.    Handelt  fiber  d.  Qrab- 
iteiiie  Stefan  Fa.  f  1^37,  deaaen  Bruder  Johann,  TaTernicas,  f  1^68  n.  d.  Sohn  d.  ersteren, 
Pilatin  Emrich,  f  1619.    D.  QrSber  befinden   eich  in  d.  Kirche  t.  Bndnöb&nya  a.  jener  t. 
Tflrebes.  —  566)  X  B.  Gsobel  n.  Ca.  GaergheS,  D.  Grabstein  dea  Biachofa  Ladialaoa 
Sirokay:  ib.,  8.  406/9.    Befindet  aich  in  Siroha,  (Komitet  Stow)  an  d.  Seitenwand  d.  Kirche, 
d.  Gestalt  de«  Biachofa  en  relief  aeigend ;  e.  Denkmal  ans  d.  Blttte  d.  Taterland.  Benaiaaance- 
Zdt  (1487).  —  567)  X  Vikt  Myakoysaky,  Zwei  alte  Graber  im  Kaachaoer  Dom:  ib., 
8.  1X6-30.     1)  Grabstein  des  Andr.  Seip  (?),  1874;  d.  wahiacheinlich  e.  Mitglied  des  Jo- 
btaniteroidena  war.     S)  Grabatein  des  ehemal.  Blirgermeiatera  Cromer  f  1^78.  —  568)  X 
Joh.  YajdoTsaky,  Z.  Wflrdigong  d.  Zipaer  Knnatdenkmaler.    (=s  Saepeai  EmMkktfnyr.)  — 
569)  X  Haaska,  D.  WandbUder  t.  Beraa   (Komitat  Udnurhely):    Arch.  &rt  8,   S.  60/8: 
Stimmen  ans  d.  J.  1419.  —  570)  D.  Wandmalereien  in  d.  Kirche  t.  Hoaat  (KomiUt  M&- 
nmaros):  ib.,  S.  447/8.     Diese,  vielleicht  aas  d.  J.  1466  atammenden  Malereien  wurden  a. 
Zeit  d.  Königin    Maria  Theresia  flbertflncht  u.  erst  jetxt  neu  entdeckt;    sie  stellen  mehrere 
Propheten  a.  Bitter  dar.  ~  571)  X  ^^^  Caontoai,  D.  Bilder  K.  Matthiaa  Gorrinns  a.  d. 
Königin  Beatrix  in  Corrina-Godices :    ib.,    8.  97—116;    809—80;    810—86.      |[HaUeachea 
CBL  1889.]|     Aach  im  Sep.-Abdr.  erschienen,    Bodapeat.     4«.     S.    48,  mit  88  BUd.     Wird 
in  deaticher  Obers,  in  d.  Ungar.  B.  erscheinen.  —  572)  X  ^^8-   Mflntz,  Lea  soorces  de 
rirehtelogie  chr^tienne  dans  les  biblioth^aea  de  Bome,  de  Florence  et  de  Milan.     (=  ISxtr. 
des  M^anges  d'4rch6olog.  et  d'hist.  8.)     Bome.     1888.     |[Arch.  £rt  1888,  S.  880  seq.]|     In 
d.  Barberini-Bibliothek  befindet  sieh  e.  Bild  Matthiaa  I.,    daa  d.   K5nig  sa  Pferde   darsteUt 
D.  Original  äerte  einst  d.  Front  e.  Haasea  y.  Born  (Via  del   Fellegrino).    D.  Zfige  d.  For- 
tnts  atimmen  indes  nor  s.  Teil  mit  d.  traditionellen    Oberlieferang  a.  d.  bekannten  Mttncen- 
Abbildnngen  flberein.  —578)  X  F-  Schneider,  D.  Haasaltar  König Andreaa  III.  v.  Ung.: 
Z.  f.  kirchl.  Kanst     1888.    H.  3.     Ygl.  d.  Anfuitz  y.  Neamann:  Beitrag  z.  Wflrdigong  d. 
Hanaaltars  K.  Andreas  lU.  in  d.  Zt  f.  chriaü.  Kanst  1889,  H.  8.  —  574)  X  Stammler, 
D.  sog.  Feldaltar  Karls  d.  Kühnen  t.  Bargond  im  hiat  Moaeam  an  Bern,  e.  alt-renea.  Altar- 
tft&l  (Diptychon)    aoa    d.  Nachlala   d.  Königin   Agnes   t.  Ungarn   a.  ihr  Wert  für  Konat  o. 
Gesch.    Bern,  Nydegger   n.    Baomgart    IV,    888  S.     8  M.  60.      |[HZ.   63.    Bd.,    S.    181; 
Sziadok  1888,  S.  666 ;  MitUg.  d.  österr.  Mos.  (1889.   9.  Heft.)]{     Ist  Sep.-Abdr.   des  oben 
{24A**  besprochenen  AafBatzea.  —  575)  X  J-   Bampel,   Goldschmied-Kanstwerke  aus  d. 
Zeit  Ladwiga  d.  Grofsen  a.  d.  Siebenb.  Goldschmiedschale:  Arch.  J^rt.  8,  S.  193—808.     Be- 
trifft d.  in  Aachen,  in  d.  Ffalakapelle   Karls  dea  GroCsen  aafbewahrten  schönen   Yotiytafeln. 
D.  daran  sichtbaren  Wappen  aind   nicht  jene  d.    Anjoa,  sondern  jene  d.  Stadt   Bistritz  (bei 
Klaosenborg),  welche  Stadt  d.  Becht  z.  FOhrang  dea  kgl.   Wappens  besala.     Vf.  glaabt,  daia 
diese  Tafeln  Ehrengaben  d.  Stadt  Bistritz  an  K.  Ludwig  waren  a.  halt   d.  Meister  Martinaa 
et  Georgioa  de  Clussenberch   (=  Klaasenbarg)  für  d.  Verfertiger  derselben,  t.  welchen  aach 
udere  Werke  yorhanden  sind.  —  576)  X  id.,  £.  Abschnitt  angar.  Kanstgesch.:  Ung.  B.  8, 
1888,  8.  1—46.     |[KB1.  d.  Ver.  f.  siebenbg.    Lkande  XI,    180/8;  Bayr.   Gewerbeztg.   1888, 
^-  10;  Westdeutsches  Gewerbeblatt  1888,  N.  7;  Mittig.  d.  Wiener  Museums  1888,  S.  167.]| 
Handelt  über  d.  mittelalterl.  ungar.   Drahtemail.     Dieser   Aufsatz   beruht  auf  d.  im  J.  1887 
erschienenen  Arbeit  desselben  Vf.   im  Archaol.  ]&rtesitö.  VIL  97  u.  yerdient  d.  An^erksam- 
keit  d.  Kompendienmacher.  —  577)  X  Badisics  u.  Kutas,  D.  ungar.  Drahtemail:  Kunat- 
gewerbeblatt     Mai.     |[Arch.  Ert  1888,  S.  878/3JI  —  578)  X  V.  Fokal  des  Matthias  Cor- 
Tinos  in  Wiener-Neustadt:  ib.,  S.  127  seq.  —  579)   X   Vikt.   Myskoyszky,   Alte  Stadt- 
netzen.     Mit  Abbildungen :   Arch.  £rt.   8,   S.   836/8.     Kur  jene  y.  Bartfeld,  Klein-Zipsen  u. 
Kascban  sind  noeh  yorhanden;  aelbe  sind  an  e.  leicht  sichtbaren  Stelle  d.  Stadthauses  (d.  3 
Orte)  eingemauert  —  580)  X  L-  Kemony,  Verzeichnis  d.  Juwelen  u.  Kleider  König  Sza- 
polyais':  Tört.  T4r.  11,  S.  666-71.  —  581)  X  ^-  Masner,  E.   sUbemer  Behn  (im  ung. 
XattonaJ-MuseumJ.     Mit  Ablig.:  Arch.  Art.  8,  S.  392—400.     Stammt  aus  Feistritz  in  Kärnthen, 
iit  aber  nicht  antiken  Ursprungs,  sondern  stammt  aus  d.  Benaissance-Epoche,  wenn  nicht  aua 
noch  spaterer  Zeit.  —  582)  X  A.  Besch,  Zu  d.  Arbeiten  dea  Sebast  Hann:  KBVSbnbgL. 
11,  S.  19—20.     Nahm  Illustrationen  e.  in  Frankfurt  a/M.  erschienenen  Ghronika  (1642)  als 
Matter  za  d.  auf  seinen  Kannen  dargestellten  Szenen.  —  583)  X  ^-  Beifsenberger,  Z. 
Kenntnis  d.  y.  Seb.  Hann  zu  seinen  Darstellungen   bentttzten  Vorlagen:  ib.,  S.  40/1.     Weiat 
im  Anschluß  an  d.  yorstehende  No.  nach,  dab  d.   erwähnte   Chronik  folgenden  Titel  führe  : 
*Jo.  Ludoyici  Gottfridi  Hist.  Ghronika'.     Frankfurt  bei  W.  Hoflfinann   gedruckt     D.  Dlustrat. 
■teilen  d.  Triumphzug  Sesostris  dar.     Hann   hat  selbe  mit  kleinen   Änderungen  nachgeahmt. 


111,268  §Ö7.     Ungarn.     Mangold. 

nenne  noch  den  auch  in  deutscher  Übersetzung  erschienenen  lehrreichen  und 
interessanten  Vortrag  K.  Szilys.^^^) 

Rechts-  und  Verfassungsgeschichte.^*^-^^^)  An  selbständigen 
Resultaten  reich  ist  die  Abhandlung  Hajnik's,  ^^^)  welche  im  Auszug  auch 
in  deutscher  Sprache  vorliegt. 

Geschichte  des  ünterrichtswesens.  In  diese  Kategorie  fallen 
die  Arbeiten  über  jene  ungarischen  Studierenden,  welche  ausländische  üni- 
▼ersitäten  besuchten,^'^-^^^)  femer  pädagogische  Arbeiten,  darunter  das  monu- 
mentale Werk  von  Teutsch,  ^<>*)  dessen  groüsen  Wert  die  deutsche  Kritik 
einstimmig  anerkannt  hat,  und  schliefslich  Monographieen  einzehier  An- 
stalten, «o»-«««) 


—  584)  X  Stel  T^gUa,  B.  Pokale  M.  Apafi'a:   Arch.   &:t.  8,   S.  887.     6   St  d.  im  Styl 
Lndwig  des  XIV.  yerzierten  Glaapokale   sind  noch   im  Besits  d.  Familie   Eoblos  in  Magyar* 
Igen  yorhanden.     Apafi  schenkte  dieselben    seinem  getreaen  Gntsdirektor  Bieaej.  —  o85)  X 
K.  Sa  aper,  Tagebach.     1821—50.    Heraasgeg.  v.  f^,  Y&lyi:  Has4nL  10,  S.  303  n.  374; 
374—87.  —  £.  wichtige  Qaelle  fttr  d.  Gesch.  d.  ongar.  Theaten.  —  586)  X  T.  Karaei, 
Über  d.  alte  angar.  Schaaspielkonst     Heraasg.  t.  L.  N&minyi.    Arad.    12^    85  S.   M.  1,00. 
|[Ss48.  1888,  S.  195.]|     D.  Eltemhans  d.  Yl  sah  d.  berühmtesten  ong.  Schaospieler  in  sdaei 
Maoern.    D.  Erinnerungen  amfaasen  d.  J.  t.  1811 — 40.  —  587)  X  B^^  V&lyi,  Hondezt 
Jahre  ans  d.  Gesch.  d.  serbischen  Schaaspielkonst  in  Ungarn:   Has&nk.  10,  8.  70/3.    j[UDg. 
B.  1889,  S.  30.]|  —  588)  X  Stef.  Bartalaa,  Ursprung  u.  Entwicklang  d.  angar.  Faloti»- 
Masik.     (=Abhdg.  d.  Ungar.  Akad.)     |[Ung.  E.  1888,  S.  828/9.]|  —  589)  K.  Ssily,  Uog. 
Naturforscher   Tor    100  Jahren.     Eröffiiangsrede  d.  naturhist  Gesellschaft:  Term^azettadoiB. 
Közlöny.     |[Ung.  B.  1888,  S.  624  bringt  d.  Eede  in  deatocher  Übersetsong.];  —  590)  Ygi- 
N.  188,  204,  260.  —  590«)  X  ^-  Kuncz.  A  nemaetAUam  tankönyre.     (Lehrb.  des  Kai- 
Staates.)     Prefsburg,  Stampfel.     381  S.     M.  2,00.  —  591)  X   ^-  KunstoTny,  D.  vieh- 
tigsten  Veränderungen  in  d.  Entwickl.  d.  ungar.  Yerfassang.     (In  böhm.  Sprache).     (=  Progr. 
Abhdlg.   des  Ib.  Prager   Eealgymnas.)  —  592)   X  ^^1*1  Steilner,  Deutsches  KoIonistSB- 
recht  in  Siebenbürgen  im  12.  u.  13.  Jh.     («s  Progr.-Abhdlg.  des  Gymnasiums  y.  (Sädisiflcli) 
B^gen.      |[Sa&zadok  1889,  S.  264/5.     (Belobt.)]]  —  593)   X  K-  Ssab6,  £.  Kriminaiproi. 
aus  d.  17.  Jh.:  Tört.  T&r.  11,  S.  262/8.     Betrifft  d.  Mordes  halber  angeklagte  Helene  Sereu- 
t&ri,    GattiD    des    einflufsreichen  Siebenbürg.    Staatsmannes  unter  Andr.   B&thory.  (1599.)  — 
594)    X    Stef.    Melczer,    £.    Strafsb.   Dissertation  t.    Joh.   Melcaer  aus  d.   J.   1595:  M. 
Könyyszemle.  13,  S.  252—63.     D.  Dissert   handelt  Aber  d.  römische   Becht  —  595)  X  ^* 
Schwicker,   Kroatien   in  Staatsrecht!,    u.  polit.  Beziehung :    Unsere  Zeit     1888,  H.  5.  — 
596)  X  3^*   Mayer,   D.  Entwicklung  d.   Justiagesetagebung   in  Ungarn  wahrend  d.  Jahie 
1875—1887.     Wien,  Manz.     85  S.  —  597)  Emr.  Hajnik,  D.  Erbobergespanschaft  in  ihrer 
Terfassungsgesch.  Entwicklung:  Hist  Abhdlg.  d.  Ung.  Akad.  13,  H.  10.     95  S.     {[Im  Aassiig: 
Ung.  B.  1888,  S.  473/8.]|  —  598)  X  Wislocki,  Liber  diligentiarum   facultatis  artiiäou 
uniTersitatis    Cracoviensis.    I,    1487—1563.     |[HZ.   Bd.   61,   H.   2.]|  —  599)  X  Ungarn  a. 
Siebenbürger  auf  d.  akademischen  Gymnasium  in  Hamburg :  JB.  df.  Ges.  fiir  d.  GeseL  dei 
Protestantismus  in   Österreich  6,  1885,  S.  46.     Ygl.  KBYSbnbL.    1888,  8.  87.  —  600)  X 
Ant.  Badö,  D.  ungar.  Studierenden   an   d.  Universität  t.  Bologna:    Yas&mapi  Ujsig.    1SB8. 
N.  26.     Besieht  sich  nur  auf  d.  15.  Jh.  —  601)  X  Arp.  Hellebrandt,  Yeraeicha.  jeser 
Ungarn,  welche  in  OlmUtz  studierten.     1590—1664:  Tört  T4r.  11,   S.  196—208.    Kacb  d. 
'Album  stndiosorum'  des  dortigen  Jesuiten-Kollegiums.  —  602)    Fr.  Teutsch,  D.  üebenb.* 
sächsischen    Schulordnungen.     (=  Monnmenta   Qermaniae   paedagogica.     Band   YL)    Berlia, 
Hofmann   n.  Co.     CXXXYIU,  408  S.     M.  15,00.     |[DLZ.    1889,  N.   39;   Szäsadok  S.  550; 
KBYShnbgL.  S.  61;  Deutschland  (Weimar)   N.  272;   Schwab.  Merkur  N.  142;    Cfil.  N.  51; 
HZ.   Bd.   61,    H.   3.]|    —    603)  X  Amand.  Bajay,    Gesch.   des    MiskolUer    GymnasioBs. 
1729—1885.     (=  Progr.-Abhdig  derselben   Anstalt.      Ungar.)      j[Sz4zadok    1889,  S.   179.] 
Zusammenstellung  d.  Lehrer  u.  Lernenden   ohne   weitere  Beigaben.  —  604)  X  K*  Ciski? 
D.  Organisation  d.  Mittelschulen   durch  d.  Königin  Maria  Theresia.     (1776)  u.  deren  weiten 
Entwicklung.     (Ung.)     (=  Progr.-Abhdlg.   d.  Silleiner   Gymnas.)     |[Sz&zadok  1889,  S.  178.], 
Bringt  nur  d.  Text  d.  Begierungs-Erlasse.  —  605)  X  J<»-  Koncz,   Beiträge  s.  Gesch.  d. 
reform.  Kollegiums  t.    Maros-V&sdrhely.     (Ung.)     (=  Im  Progr.   derselben  Anstalt)    ;[Sssi. 
1889,  S.  179.]|     Bringt  u.  a.  d.  Biographien  berühmt  gewordener  Lehrer  jener  Schule  (Feter 
Bod,  Stefan  Sz&sz  etc.)  —  606)  X  I<adw.  N^methy,  Z.  Gesch.  d.  Ofner  Christinen-Stadt : 


§Ö7.     Ungarn.     Mangold.  111,269 

Geschichte  des  Handels  und  der  Industrie,^^''~^^^)  Star 
tistische  Litteratur.  Speziell  sei  auf  die  Arbeit  Wertheimer's^^^)  hin- 
gewiesen, welche  für  die  Geschichte  Maria  Theresias  einen  Beitrag  liefert 
and  anch  in  deutscher  Übersetzung  vorliegt  Den  BeschluIlB  bilden  sta- 
tistische Arbeiten^^^*^^^)  und  das  groDse,  mit  Tollem  Recht  mit  grofsem  Beifall 
aufgenommene  Werk  Hermanns. ^^7) 

Kulturgeschichte  im  weitesten  Sinne.  Die  hier  angeführten  Werke 
streifen  zumeist  die  sozialen  Yerhältnisse.^^^-^'^) 


Hasink.  9,  8.  321 — 82.  Handelt  über  d.  lOOj.  Gesck.  d.  dortigen  Yolkaachole,  aaf  Grund  d. 
Werkes  t.  Frans  Hofecker.  Bietet  anch  einige«  y.  lokalhist.  Interease.  —  607)  X  ^gi^* 
Aciidy,  Untere  nationaldkonomiaclien  ZoBtSnde  im  16.  a.  17.  Jh.  (Ungar.):  Nemzetgazda- 
tdgi  Ssemle.  1888,  H.  1/3.  ^-  608)  X  J*  Szendrei,  £.  griechiBches  Handlangshaiu  im 
17.  Jh.:  Sz&zadok.  22,  S.  582—40.  Beschäftigt  sich  mit  d.  Gesch.  d.  Firma  Pandnka- 
Trapesy-Bics.,  welche  seit  1686  in  Ober-Ungarn  florierte,  aber  infolge  ihrer  Yertranensselig- 
keit  fallierte.  D.  aafgenommene  Status  ist  ffir  d.  Geech.  d.  damaligen  Kostüme  n.  Trachten 
T.  Interesse.  —  609)  X  H.  Herbert,  D.  Becbnongswesen  Hermannstadts  z.  Zeit  Karls  VL 
(=  Progr.-Abhdlg.  d.  Hermannstadter  Qymn.-Bealschole.)  —  610)  X  K.  Thaly,  Baron 
Franz  Töth  a.  sein  Saez-Kanal-Projekt  im  Torigen  Jh.:  Egyet^rtis.  1888,  5.  April.  |[Sziz. 
1888,  S.  486.]|  Andreas  T6th  folgte  als  Emigrant  seinem  Führer  Frans  B&köczy  IL  in  d. 
Türkei  o.  diente  sehlielalich  im  franaSs.  Heer.  Sein  Sohn  Franz  diente  in  d.  türicisohen 
Armee  a.  plante  d.  Ban  e.  Kanals  an  d.  Stelle  des  heutigen  Suez-Kanals.  Es  gelang  ihm 
auch,  Sultan  Mustafa  für  d.  Plan  zu  gewinnen,  dessen  Nachfolger  liela  aber  d.  Plan  fallen. 
Enttäuscht  kehrte  Töth  nach  Frankreich  zurück  (1776.)  Spater  kam  er  nach  Ungarn  u.  starb 
daselbst  1793.  Seine  Memoiren  sind  in  mehreren  Sprachen  erschienen.  —  611)  X  ^• 
Hieronymi,  D.  Theifs-Beguliernng:  Bndap.  Szemle.  In  deutsch.  Übers,  in  d.  Ung£.  er- 
schienen. 1887,  S.  664—99.  —  612)  X  B.  Weifs,  D.  handelageogr.  Mission  Ungama. 
,[UngB.  1888,  S.  374/5.] |  Handelt  über  d.  notwendigen  Befoimen,  um  d.  Donanhandel  nach 
d.  Orient  z.  Blüte  zu  yerhelfen.  —  613)  Stet  TörÖk,  Gesch.  des  Klausenburger  Gewerbe- 
Vereins.  7.  1860—85.  (Ung.)  Klausenbg.  146  S.  M.  8,00.  |[Sz&zadok  1889,  S.  93.1| 
Seit  d.  J.  1859  wurden  d.  Meisterbriefe  in  ung.  Sprache  ausgestellt  u.  e.  Jahr  darauf  d. 
beute  nodi  bestehende  Verein  begründet  —  614)  X  ^*  Wertheim  er,  Z.  neueren  Gesch. 
des  Handels  u.  d.  Industrie  in  Ungarn:  UngB.  8,  S.  118 — 38.  Erschien  auch  in  d.  Buda- 
pesti  Szemle  N.  134,  S.  177—203.  —  615)  X  J-  Jekelfalussy  u.  J.  Varga,  KSzgaz- 
das&gi  ^  statistikiai  ^ykonyT.  1887.  TNationaldkonomischeB  u.  statistisches  Jahrb.)  Budapest. 
Mit  Unterstfitsung  d.  Akad.  876  a'—  616)  X  K-  Keleti,  D.  ErnKhrungs-Stotistik  d. 
Beroikerung  Ungarns.  Obersetzt  aus  d.  Ungar.  Budap.  Statistisches  Landes-Bureau.  4^. 
545  S.  u.  19  Tab.  —  617)  Otto  Hermann,  D.  Buch  d.  ungar.  FischereL  (Ungar.)  Budap. 
Terlag  d.  Naturhist  Ges.  860  S.  |[Sz4z.  1888,  S.  217.]|  (P.  Hunvalfy.)]!  —  618)  X  Sgd. 
Ormös,  Beitrage  z.  Kulturgesch.  unter  Matthias  Oorrinus.  (Ungar.):  Anz.  des  sÜdungar. 
bist-arch.  Vereins.  1888,  H.  2.  —  619)  X  G*  Gregovics,  D.  HexenprozeCs  d.  Anna 
K^  (1674.)  (=  Jb.  d.  arch-Ver.  d.  Komomer  KomitaU.  1,  1888.)  —  620)  X  0.  OUh, 
D.  Hezenprozesse  im  Komitat  B6k6s  während  des  18.  Jh.  (Ung.)  (=  Jb.  d.  hist-arch. 
Vereins  des  Komit  B6k6s.  13.)  E.  sehr  umfangr.  (136  S.),  auf  archiT.  Studien  beruhende 
Arbeit  —  621)  X  ^-  Abafi,  Szegediner  Hexenprozesse:  Hazink.  9,  S.  72/4.  Aus  d.  J. 
1763/9.  —  622)  X  A  szegedi  Ghevra.  1787—1887:  Magy.  Zsidö  Szemle.  1888,  S.  156-60. 
(Wohlthätigkeits-Verein.)  —  623)  X  K.  £.  Buttkay,  1).  gesellschaftl.  Leben  in  d.  Fror. 
zu  Anfang  des  Jh.:  Haz4nk.  10,  S.  169—81;  267—86;  367/^.  Ohne  Bedeutung.  —  624) 
X  AI.  Pintir,  Gesch.  des  Sz6ch^nyer  Kasinos  u.  landwirtscbaftl.  Vereins.  (Ung.)  Balassa- 
Gyannat.  56  S.  M.  1,00.  Kulturhist  interessant  —  625)  X  Wesen,  Organisation  u. 
bist  Entwiekl.  d.  Freimaurerlogen,  mit  bes.  Berücksichtigung  Ungarns.  (Ungarisch.)  Buda- 
pest, Abaü.  32  S.  |[Sz4z.  1888,  S.  386.]i  —  626)  X  J-  Schrarcz,  Über  d.  ungar.  Ge- 
sellschaft. [=  Abhdlg.  d.  Ungar.  Akad.)  |[Ung.  B.  1888,  S.  830/l.]|  Führt  aus,  dafs  d. 
Gesetzgebung  y.  1848,  insbes.  d.  Einleitung  derselben  d.  stihidische  Gliederung  d.  ungarischen 
Kation  beseitigt  habe  u.  bespricht  dann  d.  heute  sich  geltend  machenden  sozialen  Strömungen. 
—  627)  X  Sgd.  Bein  er,  Beiträge  z.  Kulturgesch.  Siebenbürgens.  (Ung.)     Budiq^est     144  S. 


IU,270  §61-     Knauttge.    P.  Bicliter. 


§61. 

Kreuzzüge. 

P.  Richter. 

Die  Jahre  1887  nnd  1888  haben  je  eine  Ausgabe  von  grolser  Be- 
deutung für  die  Kreazzngsgeschichte  gebracht  Sie  stehen  beide  in  enger  Be- 
ziehung zu  einander.  Die  erste, ^)  von  6.  Baynaud  besorgt,  und  als  Gestes 
des  Chiprois  von  ihm  bezeichnet,  enthält  u.  a.  ein  Geschichtswerk  über  den 
Kampf,  den  Kaiser  Friedrich  IL  auf  und  um  Gjpem  geführt  Es  hat  znm 
Vf.  denselben  Philipp,  der  den  Livre  de  forme  de  plait  geschrieben,  bisher 
als  Philipp  von  Navarra  bekannt  Seine  Geschichtserzählung,  durch  die  späteren 
Nachschriften  schon  bekannt  und  in  diesen  den  neueren  Darstellungen  m 
Grunde  gelegt,  verdient  die  höchste  Beachtung,  namentlich  auch  f&r  die 
Kulturgeschichte  der  Ejreuzzüge.  —  Im  Anfange  des  14.  Jh.  schrieb  ein 
unbekannter  Autor,  in  welchem  Raynaud  nicht  ohne  Grund  einen  gewissen 
G6rard  de  Monrtol  vermutet,  eine  Chronik,  die  sich  als  Fortsetzung  von 
Philipps  Werk  einfahrt  und  von  dem  Herausgeber  als  Chronique  du  Templier 
de  Tyr  bezeichnet  wird;  derselbe  Autor  hat  auch  —  was  mit  dem  Heraos- 
geber  als  erwiesen  anzunehmen  ist  —  eine  Art  Einleitung  zu  Philipps  Ge- 
schichtswerk geschrieben.  Das  Ganze  bildet  die  Gestes  des  Chiprois,  welche 
also,  in  einer  Hs.  enthalten:  1)  eine  Chronik  des  heiligen  Landes,  ursprflng- 
lich  von  Adam  anhebend,  aber  tiberliefert  erst  von  dem  Jahre  1132  an  und 
reichend  bis  1224,  sehr  kurz,  häufig  in  annalistischer  Form  und  mit  Be- 
rufung auf  die  Estoire  d'Eracles  geschrieben;  2)  die  Memoiren  Philipps,') 
anfangend  mit  1218,  abschliefsend  mit  1242;  3)  die  Chronik  des  tyrischen 
Templers,  das  umfangreichste  Stück,  bis  1309  reichend,  von  1270  an  ver- 
mutlich auf  Grund  eigener  Kenntnis  geschrieben,  wichtig  für  die  orientalische, 
speziell  cyprische  Geschichte.  —  Nachdem  in  dieser  Kompilation  das  Ge- 
schichtswerk Philipps  bekannt  gegeben  war  —  von  dem  Kompilator  selbst 
vielleicht  überarbeitet,  —  erfolgte  im  nächsten  Jahre  die  Yeröffentlichong 
seines  letzten  noch  ausstehenden  Werkes,  ebenfalls  in  Frankreich  von  Marcel 
de  Fr^ville  herausgegeben.')  Es  sind  Betrachtungen  über  die  4  Lebens- 
alter des  Menschen;  sie  zeigen  den  Vf.  als  Philosophen,  wie  er  vorher  als 
Geschichtsschreiber  und  Bechtsgelehrter  vor  die  wissenschaftliche  Welt  ge- 
treten war.  5  Hss.  standen  dem  Herausgeber  zur  Verfügung,  von  denen  die 
eine,  aus  Metz  stammende,  2  längere  Erweiterungen  gegenüber  dem  Texte 
der  übrigen  aufweist,  Erweiterungen,  welche  nicht  sicher  der  Feder  Philipps 


1)  Q.  Baynaud,  Lm  C^tea  d.  GhiproU,  Becneil  de  chzoniqneB  finan^aisM 
Orient  aoz  13«  et  14«  ■.  (==  Pobl.  de  la  aoc  de  TOrient  latin  aar.  hiat.  Y.)  Qen^e,  JPick. 
1SS7.  XXVm,  898  S.  |[RH.  il,  p.  8i9.]|  —  2)  Üb.  dieM  ■.  JB.  18S9~90.  —  S) 
Karcel  de  FrÖTÜle,  Le«  qaatre  Iget  de  THoinme,  trait^  moral  de  Philippe  de  Vsnm. 
(=  Pablic.  de  la  Soc.  des  andens  texte«  fran^aia.)    Paris,   Finnin  Didot    XXVI,   145  S. 


§61.     Kreoufige.    P.  Richter.  111,271 

zuzuschreiben  sind.  Diese  5  Hss.  mttssen  auf  einen  älteren,  noch  unbekannten 
Text  zorflckgehen.  Die  sorgfältige  Vorrede  giebt  einen  Abrifs  von  Philipps 
Leben,  der,  so  kurz  er  ist,  gegenüber  der  bisherigen  wissenschaftlichen 
Tradition  einen  Fortschritt  bedeutet.  Die  Bemerkungen  ttber  die  litterarischen 
Zosammenhänge  dieses  philosophischen  Buches  mit  anderen  gleichartigen  oder 
poetischen  Werken  sind  anregend  und  wichtig.  —  Aus  dem  Reisebericht^) 
des  Lndolf  von  Sudheim  wird,  als  einzig  noch  zu  erwähnende  Publikation, 
ein  in  deutscher  Übersetzung  verbreiteter  Auszug,  der  die  Einnahme  von 
Akkon  1294  behandelt,  mitgeteilt. 

Die  zu  verzeichnenden  Quellenuntersuchungen  führen  uns  sofort 
in  die  wichtige  Streitfrage  Aber  die  Chronik  Alberts  von  Aachen  ein.  Im 
Jahre  1885  hatte  bekanntlich  Kugler^}  nach  einigen  kleinen  Vorarbeiten 
ein  Bach  über  Albert  von  Aachen  geschrieben  und  in  demselben,  im  Gegen- 
satz zu  H.  V.  Sybels  Meinung,  in  eingehendster  Detailforschung  folgende 
Resultate  zu  beweisen  unternommen:  eine  reichhaltige,  anschauliche,  wohl 
geordnete  Erzählung  befindet  sich  in  der  Chronik  Alberts,  aus  einer  Feder 
geflossen,  reflexionslos  und  sachlich;  die  Parteistellung  in  den  Händeln  der 
Kreuzfahrer  und  die  religiöse  Haltung,  welche  sich  immer  gleich  bleibt,  kenn- 
zeichnet den  Lothringer  —  ein  lothringischer  Geistlicher,  Kaplan  eines 
gröÜBeren  lothringischen  Vasallen,  ist  vermutlich  der  Vf.;  derselbe  muls  an 
dem  Kreuzzuge  teilgenommen  und  nach  demselben  seinen  Wohnsitz  in 
Jerusalem,  wahrscheinlich  in  der  Hauptstadt  selbst  gehabt  haben;  die  Auf- 
zeichnungen machte  er  ziemlich  gleichzeitig  mit  den  Ereignissen,  groDse  Ab- 
schnitte wurden  bald  nach  Abschluß  bedeutender  Ereignisgruppen  nieder- 
geschrieben; der  Schiulis  der  Arbeit,  von  1111  ab  zeigt,  seiner  späteren 
Abfassnngszeit  gemäfs,  fragmentarischen  Charakter  und  unsichere  Überlieferung. 
Diese  lothringische  Chronik  bildet  einen  Hauptbestandteil  des  Albertschen 
Baches,  den  anderen  bildet  die  Liedertradition;  durch  diese  wird  jene  im 
Zosammenhang  auseinander  gerissen,  auch  im  einzelnen  umgestaltet;  dsLfs  auch 
schon  der  lothringische  Chronist  durch  die  Heldenlieder  des  Lagers  beein- 
flulist  worden,  ist  leicht  erklärlich,  aber  im  allgemeinen  nicht  anzunehmen.  — 
In  seiner  Geschichte  der  ersten  lateinischen  Patriarchen  von  Jerusalem  nahm 
Eflhn^^)  mehrfach  Gelegenheit,  gegen  Einzelheiten  in  Kuglers  Aufstellungen 
zu  polemisieren,  so  namentlich  betreffs  der  Händel,  wie  sie  sich  zwischen 
Gottfried  und  seinem  nachfolgenden  Bruder  Balduin  einer-  und  dem 
Patriarchen  Dagobert  andererseits  entwickelten.  Dann  hat  er,  1887  in  einer 
Studie^  zur  Kritik  Alberts,  zwar  im  wesentlichen  Kuglers  Meinung  anerkannt, 
aber  u.  a.  hauptsächlich  sich  dagegen  erklärt,  daüs  der  letzte  Teil  der 
Lothringischen  Chronik,  etwa  von  1111  an,  sehr  viel  später  als  die  übrigen, 
ziemlich  gleichzeitig  entstandenen  Teile  abgefafst  sein  solle,  und  zwar  nach 
1124;  Kühn  glaubt  im  Gegenteil  darthun  zu  können,  dafs  die  ganze  Chro- 
nik zu  gleicher  Zeit,  und  zwar  die  ganze  nach  1 124  geschrieben  sei.  Gegen 
Kflhn  polemisiert  nun  in  unserem  Jahre  1888  Kugler,^)  hält  gegenüber  den 
Einzelheiten  betreffenden  Ausstellungen  Kuhns  fest,  dab  auch  hier,  gemäfs 
seiner  alten  Meinung,  der  lothringische  Chronist  treu  erzählt  und  die  glaub- 


fr.  7.  —  4)  F.  Vf.  £.  Both,  Bericht  d.  Ladolf  y.  Sodheim  Aber  d.  Einnahme  t.  Aeere 
1294:  ZBkG  42,  S.  421/4.  —  5)  B.  Kagler,  Albert  y.  Aachen.  Stattg.,  Kohlhammer. 
1885.  426  S.  —  6)  F.  Kühn,  Geacli.  d.  ersten  lateinischen  Patriarchen  y.  Jerusalem. 
Bin.  Leips.,  Brockhaas.  1886.  70  S.  —  7)  id.,  Z.  Kriük  Alberts  y.  Aachen:  KA.  12, 
1887,  S.  545—57.  —  S)  B.  Kngler,  Analekten  s.  Kritik  Alberts  y.  Aachen.    TJniyersititi- 


111,272  §61.    Kreaizttge.     P.  Richter. 

Würdigste  Qaelle  ist,  and  h&lt  hauptsächlich  auch  daran  fest,  dalis  der  loth- 
ringische Chronist  an  den  Ereignissen  teilnehmend  unmittelhar  nach  denselben 
geschriehen  habe:  Stil  und  Geist  der  Chronik  sind  in  diesem  Sinne  für  ihn 
beweisend;  nur  der  letzte  Teil  ist  am  oder  nach  1124  entstanden.  Es  sei 
noch  darauf  aufmerksam  gemacht,  dafs  Eagler  zum  SchluDs  seines  ersten  Baches 
eine  Reihe  von  Themen  angiebt,  deren  Bearbeitung  zur  endgültigen  Lösang 
der  Albertfrage,  wie  zur  vollen  Aufhellung  der  Ereignisse  und  der  Quelien 
der  ersten  Kreuzzugsperiode  für  erforderlich  gehalten  wird. 

Von  den  QuellenschriftsteUem  behandelt  SturmhoefeP'^^)  Gerhoh  Ton 
Reichersberg.  In  dem  ersten  Teil  der  Studien  werden  die  Kreuzzogs- 
nachrichten  desselben  auf  ihren  historischen  Wert  hin  geprüft,  doch  ohne  dafs 
wesentlich  neue  Gesichtspunkte  sich  ergeben:  es  ist  eine  dankenswerte  Aus- 
führung der,  von  Bernhard!  in  den  Jahrbüchern  Eonrad  n.  (II  p.  590  ff), 
im  teilweisen  Widerspruch  zu  Eugler  vertretenen  Aufiiassung.  Er  bleibt  im 
groisen  und  ganzen  dabei,  dafs  Gerhoh  uns  nur  die  Stimmung  des  Abend- 
landes nach  dem  mifsglückten  2.  £[reuzzuge  wiederspiegelt.  Dieser  mit  seinem 
jammervollen  Ende  und  seinen  Folgen  habe  Gerhoh  wohl  auch  erst  zum 
Sittenprediger  werden  lassen. 

Von  allgemeinen  Darstellungen  ist  eine  italienische  Übersetzung  des 
Werkes  von  Michaud^^)  zu  erwähnen,  aufmerksam  zu  machen  auf  den 
8.  Band  der  Rankeschen  Weltgeschichte i^)  und  die  im  9.  Band^')  heran»- 
gegebenen  vor  Eönig  Max  gehaltenen  Vorträge,  von  denen  (üejenigen  über 
das  hierarchische  Zeitalter  in  Betracht  kommen.  Als  2.  Epoche  desselben 
finden  die  Ereuzzüge  ihre  Beleuchtung.  An  dieser  Stelle  sind  auch  die  yo^ 
arbeiten  für  eine  Eirchengeschichte  des  mittelalterlichen  Syriens,  welche 
Röhricht  1^)  als  Syria  sacra  veröffentlicht  hat,  zu  nennen.  Alle  Geistlichen, 
die  irgend  von  Bedeutung  sind,  wollte  der  Vf.  verzeichnen,  und  sie  werden, 
geordnet  nach  den  Diözesen,  zu  welchen  sie  gehören,  Patriarchaten,  Er- 
bistümeru,  Bistümern,  aufgeführt;  einem  jeden  Namen  ist  eine  reiche  Fülle 
von  Nachweisen  beigegeben. 

Gehen  wir  zu  den  Einzel forschungen^^'^^)  über,  so  ist  an  erater 
Stelle  das  Buch  von  Heermann^^)  zu  erwähnen,  welches  ergänzend  in  die 
Lücke  des  grofsen  Eöhlerschen  Werkes  über  das  mittelalterliche  Eriegswesen 
tritt.  In  demselben  waren  die  Eriegsereignisse  der  Ereuzzüge  absichtlich 
unberücksichtigt  geblieben,  weil  namentlich  die  genaue  Eenntnis  des  Terrains 
für  die  Darstellung  abgehe,   während  H.  der  Meinung  ist,   dab  der  Umfang 


echrilt.  Tübingen,  Fum.  4.  84  8.  —  9)  K.  Starmhoefel,  D.  geacMchtliehe  Inhait  f. 
Gerhohfi  t.  Beichenberg  1.  Buche  über  d.  Erfonchong  d.  Antichmta.  1.  T.  Prgr.  d.  Tlio- 
masMh.  Leips.,  Hinriche'  Sortim.  1887.  4.  24  8.  M.  1,00.  —  10)  id.,  Oerhoh  t. 
Beichenperg  über  d.  8itten2iutände  d.  Beitgenösnachen  Geistlichkeit  2.  T.  Prgr.  d.  Thonu»- 
achole.  Leipz.,  Hinrichi'  dort  4».  44  8.  M.  1,60.  Nor  d.  erste  TeU  ▼.  1887  kcnuat 
in  d.  Hauptsache  in  Betracht.  —  11)  A.  Michaud,  Storia  d.  crodate.  Milano.  4.  604  S. 
M.  8,00.  niustriert  —  12)  L.  t.  Bänke,  Weltgeschichte  8.  cf.  JB.  10,  1,  176"-»*.  — 
13)  id.,  Weltgeschichte  9,  2.  Zwölfter  Vortrag:  D.  Kreassfige  p.  91/8.  Le^,  Doncker 
XL.  Hamb.  —  14)  B.  Böhricht,  Syria  sacra:  ZDPV.  10,  1887,  8.  1—48.  —  15)  X 
Abb4  Delarc,  Une  croisade  atant  les  croisadee,  exp6dition  d.  ohr^tiens  de  France  eontre  lei 
Sarrasins  d'Kspagne:  Monde  J.  Q.  1888.  Ist  mir  nicht  augänglich  gewesen.  —  16)  X  Havard, 
le  P.  Le  Premier  p^lerinage  de  p6nitence  et  la  Terre  sainte.  Tours,  Cattier.  8.  S52  S. 
Pr.  2.  Ist  mir  nicht  zugänglich  gewesen.  —  17)  0.  He  er  mann,  D.  Gefechtsföhnmg  abewi- 
ländischer  Heere  im  Orient  in  d.  Epoche  d.  ersten  Krenzzuges.  Marburg,  Biwert.  gr.  8. 
n,  130  8.  M.  2,40.  |[MHL.  16,  8.  p.  224  (Hoogeweg);  HZ.  61,  p.  305  (Baltseri; 
LGBl.  1889,  8;  Streffieurs  öster.  milit  Zs.  29.     Jg.  1888,  Bd.  4j  Jb.  f.  d.  Armee  a.  Marine, 


§61.    Kreuiaüge.    P.  Bichter.  111,273 

QDd  der  Wert  der  Ereuzzugslitterator  für  diese  Epoche  anch  betreffs  der 
Kriegsereigiiisse  klarere  Anschaiiang  gew&hrt,  als  im  allgemeinen  die  mittel- 
alterliche Überlieferang.  Jedenfalls  verdient  das  Bach  in  vollem  Malse  die 
Beachtung,  welche  es  allgemein  gefanden  hat.  In  eingehender,  zagleich 
kritischer  and  darstellender  Untersachang  werden  alle  im  Orient  aasge* 
fochtenen  Schlachten  aas  den  Jahren  1097  bis  1126  besprochen  and  die  Er- 
gebnisse aber  Gattang,  Stärke,  Bewaffhang,  Operationsweise  der  Streitkräfte 
ond  so  fort  zusammengestellt.  Die  für  die  Taktik  wichtigsten  Resultate  sind: 
Die  kleinen  Christenheere  sind  im  wesentlichen  Reiterheere,  ihre  Schlachten 
Kavalleriegefechte;  die  3foche  staffeiförmige  Treffenstellung  ist  die  regelrechte 
Gefechtsordnung,  ihr  entspricht  eine  kolonnenförmige,  in  3  Treffen  oder 
Zflgen  gegliederte  Marschordnung,  die  zugleich  auch  gefechtsfthig  war.  — 
Von  abendländischen  Ereuzzugsereignissen  dieser  Periode  wird  das  Ereuzzugs- 
gelöbnis  Heinrich  IV.^  1103,  von  Buchholz  ^^)  mit  wenigen  Worten  berührt: 
es  ist  dem  Kaiser  ernst  mit  seinem  Gelübde  gewesen,  und  gethan  hat  er  es, 
am  sich  die  Kirche  durch  den  Kampf  gegen  die  Muhamedaner  zu  versöhnen. 
—  In  der  zweifelhaften  Frage,  wie  der  2.  Kreuzzug  seinen  An^Emg  genommen, 
erbebt  Hüffer^^)  eine  gewichtige  Stimme  mit  dem  Anspruch,  das  Wesent- 
liche zur  endgalügen  Erledigung  zu  bringen.  Ottos  von  Freising  Erzählung 
sei  vor  allem  festzuhalten,  die  päpstliche  Bulle  vom  1.  Dezember  in  das  Jahr 
1145,  nicht  1146  zu  setzen*,  Odo  von  Deuil  habe  bei  seiner  Geschichts- 
schreibung vor  allem  die  Person  des  Königs  von  Frankreich  im  Auge,  dessen 
Thaten  und  Schicksale  er  zunächst  schildern  wiU.  Die  Initiative  von  Papst 
und  König  laufe  parallel  neben  einander  her.  Sehr  wichtig  für  die  Be- 
urteilung von  Personen  wie  Verhältnissen  ist  eine  neu  aufgefundene  Bulle,  die 
Tom  März  1146  datiert  und  an  die  gesamte  Christenheit  gerichtet  ist 
Die  BeweisfOhrung  Hs.  ist  höchst  ansprechend  und  meist  aberzeugend;  nur 
Mr  die  Meinung,  dafs  Papst  Eugen  schon  in  der  Bulle  vom  1.  Dezember 
1145  sich  an  die  ganze  Christenheit  gewendet  habe,  und  für  die  aus  diesem 
universalen  Charakter  der  Bulle  gezogenen  Folgerungen  fehlt  der  Boden  der 
Thatsachen.  —  Für  den  dritten  Kreuzzug  ist  diesmal  ein  englischer  Beitrag^®) 
ZQ  erwähnen.  —  Eine  beachtenswerte  Stimme  hat  sich  zur  Lösung  der  groDsen 
Streitfrage  des  4.  Kreuzzuges  erhoben,  wie  die  Ablenkung  nach  Zara  und 
Eonstantinopel  zustande  gekommen.  Nicht  durch  die  vorausschauende 
venezianische  Politik  eines  Heinrich  Dandalo,  wie  der  deutsche  Gelehrte  Streit 
gemeint,  nicht  als  die  Folge  einer  grolsen  antipäpstlichen  Politik,  in  deren 
Mittelpunkt  Philipp  von  Schwaben  stehe,  wie  der  französische  Forscher  Riant 
grollt,  sondern  als  das  rein  zufällige  Ergebnis  zusammenwirkender  Um- 
stände sei  diese  berühmte  Ablenkung  zustande  gekommen  —  so  behauptet 
der  Italiener  Cerone.^i)  Sind  die  von  ihm  vorgebrachten  Gründe,  welche 
die  Venezianer  von  dem  Verdachte  des  Verrates  und  der  Hinterlist  befreien 
sollen,  auch  nicht  immer  ganz  einleuchtend,  so  verdienen  doch  die  Aus- 
fühniDgen  zur  Sache  selbst,  mit  einer  Kritik  der  früheren  Ansichten  ver- 
banden, die  höchste  Beachtung.  Die  Erzählung  Villehardouins  gäbe  das 
richtigste  und  einfachste  Bild  von  den  Vorgängen.     Ist  in  dieser  Frage  viel- 


67t  p.  323.] I  —  18)  Gt.  Bachhols,  Ekkebard  y.  Aura.  Untenachimgeii  z.  deatschen  Reicha- 
gewh.  antar  Ueinr.  IV.  n.  Heinr.  Y.  Leipzig,  Dancker  a.  fi.  XI,  275  S.  M.  6,00.  |[DLZ. 
9,  1786/S  (Meyer  y.  Knonau).]!  —  19)  6.  Hilf f er,  D.  Anfange  d.  zweiten  Ereozzugez: 
BJb.  S,  18S7,  S.  391—429.  —  20)  Archer,  Cmsade  of  Richard  I.,  s.  §49A>^  —  21) 
Fr.  Cerone,  II  papa  ed  i  Veneziani  nella  qnarta  crociata:  AVen.  36,  8.  57 — 70  n.  287 — 97. 

Jahresberichte  der  Oeachichtawiiieuicliaft.    1888.    III.  18 


ni,274  §^i-    Kr«iiiiUge.    P.  Bichter. 

leicht  noch  nicht  das  letzte  Wort  gesprochen,  so  dürfte  von  C.  das  Verhältnis 
des  Papstes  Innocenz  zn  den  Ereignissen  von  1202  bis  1204  —  wenn  der 
Ref.  seine  Ansicht  aussprechen  darf  —  endgültig  anfgeklArt  sein,  so  gedr&ngt 
und    znsammengefalist   die  Ansfflhrnngen   auch  sind.    Des  Papstes  Absichten 
sind  von  vornherein  eng  anf  den  Erenzzog   gerichtet   gewesen,   gegen  jede 
Stömng  oder   gar  Beseitigung  dieses  Planes,  wie  sie  in  dem  Unternehmen 
gegen  Zara,  wie  Konstantinopel  vorlag  oder  zu  befflrchten  war,  hat  er  ge- 
eifert und  sich  gestemmt;    aber    wie  seine  Politik  das  Wort  charakterisiere, 
die  Notwendigkeit  erzwinge  vielerlei  und  sehr  häufig  entschuldige  sie  es,  so 
hat  er  sich  schnell  in  die  veränderten  Verhältnisse  gefunden,  mit  ihnen  sich 
einverstanden  erklärt  und  gerechnet,   und   was    die  Einnahme  von  Konstan- 
tinopei   angeht,   ungeheuchelte  Freude   geäubert  —  Eine   besondere  Dar- 
stellung  des   Kreuzzuges    von  Damiette   (1218 — 21)   giebt   Hoogeweg,^^ 
hauptsächlich    an    der  Hand    der  von  Röhricht  veranstalteten  Editionen.  — 
Der  Kreuzzug  Friedrichs  IL  spielt  auch  in  der  Litteratur^^;  über  das  Ver- 
hältnis  dieses  Kaisers   zur  Kurie   eine  Rolle.  —  Die  Besprechung^^)   eines 
Codex,  der  auch  den  schriftlichen  Vertragsentwurf  enthält,  wie  er  zwisdien 
Marseille  und  Louis  v.  Bourbon,   Enkel  Ludwig  des  Heiligen,   ftLr  den  seit 
1313   von  letzterem  geplanten  Krenzzuge  aufgesetzt   war,    ffiübrt  uns  bereits 
in  eine  Zeit,   die  der  eigentlichen  Kreuzzugsperiode  nicht  mehr  angehört. ^^) 
Verlassen  wir  Syrien,  das  eigentliche  Ziel  der  Kreuzzüge,  so  ist  wenig 
zur  Geschichte  der   aufsersyrischen  Kreuzfahrerstaaten    zu   ver- 
zeichnen.   Abgesehen  von  der  französischen  Übersetzung  einer  älteren  Arbeit 
von  Karl  Hopf,*<')  erwähnen  wir  den  Nachweis  des  Italieners  Narducci,^'j 
dafä  zwischen  1332  und  1335  das  lateinische  Patriarchat  von  Konstantinopel 
ebenfalls,  wie  schon  vom  Jahre  1204  an,  ein  Morosini  inne  gehabt  hat  — 
wonach  die  bezüglichen  Angaben  bei  Le  Quien  im  Oriens  Christianus  zu  be- 
richtigen  sind;   wir   erwähnen   femer  die  Besprechung,^^)   welche   De  Mas 
Latrie    dem   jüngst   aufgefundenen  Sarge    des  Adam   von  Antiochia,  eines 
cyprischen  Marschalls  aus  der  Zeit  zwischen  1217  und  1247,    widmet   und 
eine  andere,    welche  an  die  Grabplatte  eines,    1353  gestorbenen  cyprischeD 
Prinzen  aus  dem  Hause  Lusignan  anknüpft.    M.  L.  bespricht  und  veröffent- 
licht auch  2  Dokumente, >^)  welche,  aus  den  Jahren  1306  und  1307  stam- 
mend,   zu    der   damaligen  Absetzung   des   cyprischen  Königs   Henri  H.  vob 
Lusignan   in   engster  Beziehung  stehen.    Auf  einige  Arbeiten'^-^^)  zur  Ge- 


Yg\.  JB.  I,  (1878),  p.  889.  —  22)  H.  Hoogeweg,  Kreaszng  y.  Dtmiiette  b.  {6S^^.  tf. 
JB.  5,  n,  262.  —  23)  B.  o.  Abt.  U,  8.  il».»^  (Halbe  n.  o.)  —  24)  C.  Oonderc, 
Note  snr  le  manasorit  latin  12  Sli  de  la  biblioth&qae  nationale:  B£Ch.  <49,  S.  646 — 68.  — 
25)  G'  Beltrame,  Leggende  e  yera  storia  di  Giafia.  L'occapaiione  franoeee  ed  egixüuuu 
II  conyento  franceflcano.  La  fontana  di  Abü-Nabiit:  Atti  d.  Lititato  yeneto  Ser.  VI,  6.  D. 
Ze.  ist  mir  leider  selbst  anf  d.  grCiÜBten  Bibliotheken  nicht  aaganglich  gewesen;  e.  Zurofik- 
greifen  bleibt  yorbehalten.  —  26)  K.  Hopf»  Lee  Giostiani  dynastes  de  Ghios.  Stade 
historiqae,  tradoite  de  Tallemand  par  Et  A.  Ylasto.  (=  Bibliothöqae  grecqae  ela^virienae 
t.  7.)  Paria,  Leroox.  M.  2,60.  —  27)  Enrico  Nardacci,  Cardinale  Moroaini  patmres 
latino  di  Gostantinopoli  1332/6:  A.  Yen.  36,  S.  211/7.  —  28)  Comte  de  Maa-Latrie, 
D^coayertes  röcentes  en  Ghypre:  BQH.  44,  8.  226—80.  —  29)  id.,  Texte  officiel  de  TaUo- 
cation  adress^e  par  les  barons  de  Ghypre  an  roi  Henri  II.  de  Lusignan  etc.:  ib.  48,  S.  5H 
— 41.  —  80)  X  Joh.  Fr.  Gamurrini,  8.  Hilarii  tractatns  de  mystexiis  et  hymni  et  S. 
Silvlae  Aquitanae  peregrinatio  ad  loca  sancta.  Qoae  inedita  ex  codice  Arretino  deprompsit: 
Bibl.  dell  Academia  storico-ginridica.  Rom  4,  1887.  —  31)  X  D-  Pügerreise  d.  Hinoriteo- 
Bruders  Paulas  Walter  y.  Ganglingen  nach  Jerusalem  (1482/8):  WBL  d.  Johasniter-Ballä 
Brandenburg  29.  Jahig.  8.  68.  ~  32)  X  D>  Jerusalem&hrt  d.  Gaqiar  y.  MfiUnen  hrsg.  t. 


§61.     KreuzEÜge.     P.  Kichter.  111,275 

schichte    der  Pilgerfahrten   geDQgt   es  hinzuweisen.     Zu  ihnen  kommen 
die  Bemerkungen  Roths  in  seiner  schon  erwähnten  Publikation.'') 

Wichtiger   und   umfangreicher  ist  die  wissenschaftliche  Arbeit  auf  dem 
Gebiet  der  OrdensgeschichteM)    Als    das  ganze  Gebiet«**'«)  derselben 
omfassend  nennen  wir  die  Arbeit  von  R.  Röhricht,'^)  welche  ein  Mitglieder- 
Terzeichnis  der  christlich-orientalischen  Ritterorden  giebt,  eingeteilt  nach  den 
verschiedenen  Ordensämtem,  deren  Inhabern  sich  die  grofse  Masse  der  fra- 
tres,   soweit    sie    historisch   ist,    anfügt.     Diese  Arbeit,   welche  in  den  An- 
merknngen  von  der  reichen  Gelehrsamkeit  des  Vf.  zeugt^  schliefst  sich,  soweit 
möglich,    an    die    frtlhere,    aber   noch   ganz  unvollkommene  von  Du  Gange- 
Rey  an,  zu  welcher  sie  Zusätze  und  Ergänzungen  geben  will.     Rey")  selbst 
kommt  in   einer  Studie  über  den  Templerorden  infolge  einer  neuen  Edition 
der  Templerregel   mit   wenigen  Bemerkungen  auf  den  Besitz  des  Ordens  im 
heiligen  Lande,  seine  Beziehungen  zu  den  Mohammedanern  und  die  im  Prozefs 
gegen  ihn  erhobenen  Yorwttrfe  zu  sprechen,  weist  auch  auf  eine  zeitgenössische 
bisher  noch  nicht  benutzte  Quelle    zur  Geschichte    des  Prozesses    hin,   jene 
schon   besprochene  Chronik   des  tyrischen  Templers  in  den  Gestes  des  Ghi- 
prois.    In    der  Hauptsache    aber  bietet  R.  Forschungen  über  die  Mitglieder 
des  Templerordens,  die  er  von  dem  in  Vorbereitung  befindlichen  Ergänzungs- 
band zu  den  familles  d'outre-mer  getrennt  hat,  und  welche  dasselbe  Ziel  fttr 
diesen  einen  Orden  verfolgen,  welches  Röhricht  fElr  alle  Orden  angestrebt  hat. 
Es  wird,  über  die  Resultate  des  letzteren  hinaus,  wohl  das  eine  oder  andere 
neue  geboten,  aber  doch  kann  Reys  Arbeit  nur  als  Ergänzung  zu  der  grund- 
legenden und  genaueren  Röhrichts  gelten-,    um  so  mehr  ist  es  daher  zu  be- 
dauern,  dafs  in  der  ersteren,    welche  jedenfalls  nach  der  Bekanntschaft  mit 
der  letzteren  erst  veröffentlicht  ist,    von    der  hier  gewählten  Einteilung  des 
Stoffes  abgewichen  und  dafs  ferner  auf  die  abweichenden  Resultate  zu  verweisen, 
vermieden    worden    ist  —    eine  Übung,    welche    die   wissenschaftliche   Ver- 
wertung   der   gesammelten  Materialien  erschwert.  —  Auf  Grund  der  neuen, 
von  Gurzon'*)  besorgten  Herausgabe  der  Templerregel  unterzieht  Prutz*<>) 
die  letztere  einer  eingehenden  kritischen  Untersuchung.    Verschiedene  Teile 
werden   in  derselben  gesondert  und   Entstehungszeit  wie  -art  derselben  wird 
erörtert.     Im    besonderen    scheiden   sich  von  der  offiziellen  Regel  diejenigen 
Teile,  welche  als  retraits,  etablissements  und  usances  bezeichnet  werden,  und 
deren  Bezeichnung  Prutz  jener,    von  ihm  schon  bei  der  Johanniterregel  an- 
gewandten gleich  setzen  will,    der  Bezeichnung  nämlich    als  Statuten,    Ordi- 
nationen, Gewohnheiten.  —  Ein  umfangreiches  Werk  ist  von  Schottmüller* i) 


&.  Bohricht  inBerUn:  ZDPV.  11,  Heft  3  o.  i,  8.  184—96.  —  33)  cf.  Anm.  4.  —  34) 
Z.  folgenden  iat  dorchweg  za  yezgleichen  JB.  10,  II,  177;  11,  IV,  40  f.  —  Dentftclier  Orden 
a.  aoch  }40.  —  35)  X^«  ▼•  Bertouch,  Kurzgef.  Qesch.  d.  geistl.  Genouenschaften  a.  d. 
daniu  herrorgeg.  Bitterorden.  Als  Jabiläomagabe  Papst  Leo  XIII.  d.  Gerechten  dargebracht 
Wiesbaden,  Bechtold.  207  8.  M.  3,60.  Populär;  als  Nachachlagebnch  zu  empfehlen.  — 
36)  X  Angosta  Theodosia  Dräne,  D.  Johanniterorden.  In  Verbindung  damit  d.  Belagerung 
T.  Wien  a.  d.  Schlacht  y.  Lepanto.  Aachen,  A.  Jacob!  n.  Co.  8.  360  S.  M.  2,40.  über- 
Mtzong  ans  d.  englischen,  populir  u.  ganz  unbrauchbar;  d.  Verfasserin  ist  Katholikin  oder 
doch  AngUkanerin.  —  37)  B.  BS  bricht,  Zusätze  n.  Verbesserungen  zu  Du  Gange,  Les 
familles  d'outre  mer  (ed.  £.  Bey,  Paris  1869.)  Prgr.  d.  Humboldts-Qymn.  Berlin,  B.  Gaert- 
ner»  Vorl.  1886  4.  23  8.  —  38)  B.  Bey,  L'ordre  du  temple  en  Syrie  et  &  Chypre : 
BChampagne  24,  S.  241—56.  —  39)  H.  de  Cnrzon,  La  rhgle  du  Temple  publice  pour  la 
Soci^t^  de  IHiistoire  de  France.  Paris.  1886.  —  40)  H.  Prutz,  Forschongen  z.  Geschichte 
d.  Tempelhermordena.  1.  Templerregel.  (=  Eönigsberger  Studien.  Hist.>philol.  Unter- 
suchongen.    Erstes   Heft)     Königsberg,    Hübner   u.  Matz.     1887.     p.    145—80.    -  41)  K. 

18* 


111,276  §61.     KreoBElige.     P.  Bichter. 

dem  Untergang  des  Templerordens  gewidmet.  Der  2.  Band  bringt  ein  höchst 
wertwoUes  neues  Urkk.material  fOr  diese  Frage;  die  2.  Abteilang  des  ersten 
Bandes,  als  kritischer  Teil,  giebt  Untersnehnngen  über  die  Chronologie,  die 
Quellen,  im  besonderen  auch  die  Prozefsakten,  und  andere  speziellere  Fragen. 
Die  erste  Abteilung  des  ersten  Bandes,  der  umfongreiche  darstellende  Teil, 
zerfällt  in  3  Bücher.  Die  3  Kapitel  des  ersten  Buches  sind  Frankreich  und 
seinem  Könige  Philipp  IV.,  dessen  Beziehungen  zu  der  Kurie,  sowie  scfaliels- 
lich  zu  dem  Templerorden  gewidmet.  Die  5  Kapitel  des  2.  Buches  schildern 
die  Katastrophe  und  den  Beginn  des  Prozesses  in  Frankreich,  die  politischen 
Schachzüge  von  König  und  Papst  und  die  gröfseren  politischen  Zusammen- 
hänge in  Deutschland  und  Italien,  welche  die  Verhältnisse  beeinflussen.  Im 
3.  Buche  werden  zunächst  die  in  Frankreich,  sodann  die  in  aufserfranzösischen 
Ländern  vorgenommenen  Untersuchungen  gegen  Templerritter  und  -orden 
einer  fast  zu  genauen  Besprechung  unterzogen:  die  Personen  werden  nadi 
ihrer  Stellung,  ob  Bitter  oder  Servienten,  gesondert,  auf  ihre  Vergangenheit 
und  Glaubwürdigkeit  hin  geprüft;  die  Phasen  der  verschiedenen  Prozesse  — 
des  in  Frankreich  geführten  z.  B.  9  —  werden  auseinander  gehalten,  und 
die  jedesmaligen  Einflüsse  hervorgehoben.  Ein  4.  Buch  bringt  die  Geschichte 
der  Aufhebung  des  Ordens  und  der  späteren  Schicksale  seiner  Güter  und 
Mitglieder,  endlich  noch  einen  Rückblick,  der  die  3  Hauptfaktoren,  Philipp, 
Clemens,  Molay  nochmals  in  Schs.  Auffassung  zeigt,  und  schlieMch  nodi 
eine  Schlufsbetrachtung  über  die  Schuldfrage  des  Ordens.  In  der  Tempel- 
herren 'Macht  und  in  ihrem  Reichtum,  andererseits  in  dem  Wandel  der 
Zeiten,  der  wie  er  fast  gleichzeitig  die,  auf  universale  Herrschaft  gerichteten 
Bestrebungen  Bonifaz'  VUI.  und  Heinrichs  VIL  an  dem  emporkeimenden 
nationalen  Leben  scheitern  liefs,  so  auch  dem,  aus  allen  europäischen  Volks- 
stämmen sich  rekrutierenden  Templerorden  ein  jähes  Ende  bereitet'  —  hierin 
werden  die  Ursachen  für  die  Katastrophe  gesehen.  Dafs  durch  gewaltsame 
heuchlerische  Politik,  durch  Schwäche  und  Dummheit  der  Menschen  eine 
groÜBe  Organisation  vernichtet  ist,  deren  Schuld  nur  in  der  politischen  Un- 
zweckmäfsigkeit  ihres  Daseins  bestand  —  dies  zu  beweisen,  hat  Seh.  sein 
Buch  geschrieben.  Falsche  Sympathie  mit  den  politisch  Schwachen,  speziell 
mit  Clemens  V.,  und  der  Wunsch  wenigstens  einer  Ehrenrettung;  die  Sucht, 
alles  und  jedes  verstehen  und  erklären  zu  wollen,  welche  bei  solcher  Ver- 
einzelung des  Materials,  wie  Seh.  sie  vorgenommen,  eine  grofse  GeMr  ist 
—  diese  beiden  Fehler  charakterisieren  das  Sch.sche  Buch,  und  aus  ihnen 
flielst  der  auch  von  Wenck^^)  getadelte  Mangel  an  wissenschaftlicher  Ob- 
jektivität in  der  Beurteilung  der  Verhältnisse  und  Personen.  W.  weist 
aufserdem  aber  auch  Seh.  in  sehr  abfälliger  Kritik  weitgehende  Lässigkeiten 
und  Flüchtigkeiten  in  den  Einzelheiten  nach  und  wirklich  dilettantenhafte 
Unselbständigkeit,  namentlich  W.s  eigenem  Buche  gegenüber.^')  Die  Anklagen 
wider  Seh.  zu  häufen,  hat  Prutz^^J  ein  eigenes  Buch  geschrieben  über  die 


Schottmtlller,  D.  Untergang  d.  Templer-Orden«  mit  ark.lichen  n.  kritiBchen  BdifzigCB. 
2  Bände.  Berlin,  Mittier  a.  Sohn.  1887.  VIU,  760;  450  S.  M.  22,00.  {[HJb.  9,  p.  496ff. 
(Knöpfler);  CBl.  1888,  p.  170;  Preus».  Jbb.  62,  p.  637  ff;  DLZ.  1887,  p.  1661.]|  Vcigl.Sj 
'Bericht  über  d.  archiTalischen  Forschungen  z.  Gesch.  a.  d.  Prosefs  d.  TompelhermordeBs*:  SBAk. 
Berlin  1886,  1019—42.  —  42)  K.  Wenck,  GGA.10.a.  12.Jani  188S,No.  12  a.  13,  S.  465^511. 
—  43)  XH.  Hoogeweg,  D.  Ehrenrettung d.  Templer : Z.  f. Gesch.  a.  Politik  5, S.628->37.  In- 
haltsangabe d.  Sch.'schen  Baches  ohne  Stellnngnahme  tu  d.  Wert  desselben.  —  44)  IL 
Protz,  Entwickelnng  u.  Untergang  d.  Tempelhermordens.  Mit  Benutzung  bisher  ungedrackter 
Materialien.     Berlin,    Grotesche  Yerl.-Buch.    gr.  8.     X,    368  S.     M.    12,00.    {(P^niuseha 


§61.     Kreotzüg».     P.  Richter.  111,277 

Eotwickelaiig  und  den  Untergang  des  Tempelherrnordens,  welches  seinen 
polemischen  Charakter  aach  in  der  Darstellung  nicht  verleagnet,  wenn  frei- 
lich die  Polemik  in  die  Anmerkungen  und  zahlreiche  kritische  Exkurse  haupt- 
sächlich verwiesen  ist.  Sehr  erwünscht  für  das  Verständnis  der  späteren 
Ereignisse  ist  die  in  den  ersten  6  Kapiteln  gegebene  Darstellung  von  der 
allmfthlichen  äufseren  und  inneren  £ntwickelung  des  Ordens,  und  die  beiden 
sich  daran  schliefsenden  Kapitel:  Wandlungen  in  dem  Urteil  der  Zeitgenossen 
Aber  den  Orden  und  Pläne  zu  seiner  Reform'  und  ^der  Verfall  des  Ordens 
imd  sein  Einflufs  auf  die  kirchliche  Denkweise  der  Templer*.  Die  P.sche 
Darstellung  yon  der  Templer-Katastrophe  ist  um  so  wichtiger,  als  hier  ein 
Gelehrter  zu  Worte  kommt,  der  bisher  die  unbedingte  Schuld  des  Ordens 
vertreten.  Hier  ist  die  Ansicht  von  templerischer  Geheimlehre  und  Oeheim- 
statoten  endgültig  aufgegeben,  auch  der  Templerorden  als  solcher  ist  un- 
schuldig —  in  dieser  Hinsicht  ist  einiger  Widerspruch  bei  P.  zu  bemerken  — , 
aber  es  hatten  gewisse  ^eigentümliche  Bräuche,  die  ihrem  ursprünglichen 
Sinn  nach  begreiflich  und  entschuldbar  gewesen  waren',  die  Verleugnung 
Christi  und  die  Anspeiung  des  Kreuzes,  sich  in  gewissen  Teilen  des  Ordens, 
im  wesentlichen  nur  in  Südfrankreich,  eingebürgert.  Mag  nun  dieses  Resultat 
der  geschichtlichen  Wahrheit  in  höherem  Mafse  nahe  kommen,  als  das  Schott- 
mflUers,  oder  nicht,  so  wird  man  doch  hieran  die  wahre  Bedeutung  des 
SchottmüUerschen  Buches  schätzen  müssen,  dafs  durch  dasselbe  —  wenn  auch 
in  wissenschaftlich  anfechtbarer  Weise  —  eine  neue,  richtigere  Beurteilung 
der  Templerkatastrophe  in  die  Wissenschaft  eingeführt  worden  ist,  und  was 
man  (trotz  der  unleugbar  vorhandenen  Schwächen  und  direkten  Fehler)  in 
dieser  Beziehung  aus  ihm  gelernt,  sollte  man  nicht,  wie  Wenck  es  thut, 
verabsäumen  anzuerkennen«  -—  Auch  Prutz  vermehrt  in  den  Beilagen  zu 
seinem  Buche  dnrch  wertvolle  Funde  seiner  Forschungsreisen  das  Qnellen- 
material  umsein  beträchtliches.  Auch  ein  Franzose,^^)  Lavo c a  t,  hat  ein  Buch  ge- 
schrieben über  den  TemplerprozeÜB,  das  bei  mancher  Annäherung  an  Schott^ 
müller,  in  der  Schuldfrage  mit  Prutz  ziemlich  übereinstimmt:  die  Verleugnung 
Christi  und  die  nnehrbaren  Küsse,  in  einzelnen  Fällen  vorgekommen,  stellten 
eine  Ausartung  ursprünglich  durchaus  nicht  anstöfsiger  Gebräuche  dar.  Die 
Kritik  wirft  dem  Buche  Dilettantismus  vor,  erkennt  seinen  juristischen  und 
politischen  Sinn,  sowie  die  Mitteilung  provinzialgeschichtlicher  Details  an. 

Weniger  reich  ist  die  Geschichte  der  anderen  Orden  von  der  Wissen- 
schaft bedacht.  Dnrch  die  Publikation^^)  zweier  Bullen  Cölestins  U.,  1143 
Dez.  9.,  welche  das  deutsche  Hospiz  zu  St.  Marien  in  Jerusalem  dem 
Johanniterbochmeister  und  dessen  Nachfolgern  unterstellen,  erhalten  wir  wert- 
volle Bestätigung  einer  alten,  in  gelegentlicher  Erwähnung  Gregors  IX.  über- 
lieferten Nachricht  zur  älteren  Geschichte  des  Deutschritter-Ordens.  Einiges 
zur  Geschichte  der  Johanniter  in  der  2.  Hälfte  des  13.  Jh.  erfahren  wir  aus 
der  Besprechung^ 7)  einer  in  Akkon  gefundenen  französischen  Inschrift.  Schon 
mehr   in    das  Gebiet    der    französischen  Provinzialgeschichte    schlägt  es  ein. 


Jahrbficher  66,  p.  89  ff.  y.  Bruno  Gebhardt;  Cfil.  1889  p.  847  ff.;  DLZ.  1889,  p.  633—35 
(Kagler).)!  —  45)  M.  Lavocat,  Proc^s  des  trhrea  et  de  l'ordre  du  Temple,  d'apr^a  d. 
pihtB  inidite«  pnbl.  p.  H.  Michelet,  et  dea  documents  imprim^B  anciena  et  noaveaax.  Paris, 
Plön.  VllI,  420  8.  Fr.  7,60.  |[HJb.  9,  p.  606  ff.  (Knöpfler);  DLZ.  9,  1147.]|  —  46) 
J.  Belayille  le  Ronlx,  Lea  anciena  Teatooiques  et  Tordre  de  Saint-Jean  de  Jörns:  CB. 
4«  s^r.  16,  8.  336 — 44.  Aach  aJs  Sep.-Abdrnck.  —  47)  Ch.  Glermont-Ganneaa,  Pre- 
miere [sec<nide]  lettre  snr  ane  inscription  fran9aise  d^eoaverte  k  St  Jean »d* Acre:  CB.  4«  s^r. 


ni,278  §  61.    Kreoxxüge.     P.  Bichter. 

wenn  Chassaing^^)   in    einer  Urkk.sammlang  und  Einleitung  zn  derselben 
Materialien  zur  Geschichte  des  Johanniterordens  in  Velay  bietet. 

Wenden  wir  uns  jenem  Geschichtszweig  zu,  dessen  Gegenstand  man  zu- 
sammenfassend als  'Altertümer'  bezeichnen  kann,  so  machen  wir  auch  hier 
an  erster  Stelle  Röhricht^*)  namhaft  Er  beabsichtigte,  das  reiche  and 
verdienstvolle  Werk  von  E.  Rey,  Les  colonies  franques  de  Syrie  aux  Xu 
et  XIII  si^Ies,  an  einigen  Stellen  zu  ei^nzen.  Aber  die  Arbeit  hat  einen 
neuen  und  besonderen  Wert  dadurch  erhalten,  dafs  die  Ortschaften  ^im  be- 
sitzrechtlichen Zusammenhange'  geordnet  sind;  da  die  groben  YerleihongB- 
resp.  Bestätigungsurkk.  in  der  Hauptsache  die  Anleitung  gegeben  haben,  so 
übersieht  man  den  Besitzstand  der  Kirchen  und  Orden  zu  einer  gegebenen 
Zeit.  Die  Anmerkungen  zeichnen  sich,  wie  in  allen  Arbeiten  Rs.,  durch  ihre 
Fülle  und  Gelehrsamkeit  aus.  Die  beigegebenen  Register  der  erw&hnten 
abendländischen  und  arabischen  Ortsnamen  werden  dankbare  Anerkennung 
finden.  — Von  Einzelforschungen ^^'^^)  sei  die  interessante  Arbeit  des  Baorat 
C.  Schick ^>)  über  den  Bethesda-Teich  erwähnt  und  das  Sammelw^k  von 
Clermont-Ganneau,^')  dessen  reicher  Inhalt,  soweit  er  für  die  Kreuzzogs- 
geschichte  in  Betracht  kommt,  aus  den  Anmerkungen^^^^)  ersehen  werden 
mag.  Besonders  verwiesen  sei  auf  die  Aufsätze,  welche  im  Anschlufs  an 
frühere,  zu  widerlegende  Aufistellungen  Gildemeisters, ^^)  Land  und  Stadt 
Banias  zum  Gegenstand  haben,  <^^'<^9j  ^nd  welche  auch  für  die  rein  politische 
Geschichte  des  13.  Jh.  von  Wichtigkeit  sind.  —  Von  den  Funden,  welche 
auch  für  unsere  Geschichtsepoche  Cypern  gewährt,  ist  schon  die  Rede  ge- 
wesen.^^^a)  —  Eine  Arbeit  Mommsens'^)  führt  uns  in  weit  vor  dem  Beginn 
der  Ereuzzüge  gelegene  Zeiten;  sie  bespricht,  welche  neuen  Resultate  ans 
einem  neu  aufgefundenen  Reisebericht  aus  der  2.  Hälfte  des  4.  Jh.  sich  für 
die  Topographie  von  Sinai  und  dem  angrenzenden  Gebiete  Ägyptens 
ergeben.  —  Schlumberger«^)  veröffentlicht  und  bespricht  7  Bleisiegel,  die 
dem  christlichen  Orient  des  12.  Jh.  angehören.  Von  ihnen  heben  wir  das 
Siegel  des  Joscelin  von  Courtenay  hervor,  welches  er  als  Fürst  von  Tiberias 


BaUetin  de  Juillet-Aoüt  16,  S.  824  [371]— 326  [372].  —  48)  Curtnlair«  des  hospitaUen 
(ordre  de  St.  Jean  de  J^rus)  du  Velay,  pnbl.  p.  A.  ChasatiDg.  Fans,  Picard.  8. 
LXVU,  270  S.  M.  8,00.  |[BECh.  49,  674/6,  A.  Brael.]|  —  49)  B.  BShricht,  Stodiea 
s.  mittelaJterl.  Geographie  n.  Topographie  Syriena:  ZDPV.  10,  Heft  4,  1887,  8.  195—345. 
—  50)  X  B.  MansanroT,  BuMiache  Aasgrabangen  in  Jenualexo.  Zwei  Briefe  aa  Hern 
Professor  H.  Gathe  in  Leipzig.  2.  Aufl.  Heidelb.,  G.  Koeater.  8.  24  S.  lat  mir  nicht 
EngSnglich  gewesen.  —  51)  X  i^-»  ^'  Kirche  d.  heiligen  Grabes  aa  Jerusalem  in  ihrer 
ältesten  Gestalt.  Ans  d.  Ruaaiachen  übersetzt  v.  A.  Bohlender  ff.  Heidelberg,  G.  Koester. 
8.  X,  59  S.  Mit  4  Tafeln.  Ist  mir  nicht  zugänglich  gewesen.  —  52)  C  Schick,  D. 
Teich  Bethesda  in  Jerusalem:  Zs.  d.  deutsch.  Palast-Ver.  11,  Heft  8  u.  4,  8.  17S->83.  — 
53)  Gh.  Clermont-Ganneau,  Becueil  d' Archäologie  Orientale.  Paris,  Emest  I^roiix. 
404  S.  Ayec  21  planches  et  de  nombreuses  gravures  dans  le  texte.  —  54)  id.,  Le  pont  de 
Beibars  ä  Lydda.  (=  Bec.  d'Arch^ol.  oriental.  p.  262  ff.)  —  55)  id.,  Le  p^lerinage  de 
N&seri  Khosrau  d'Acre  k  Tib6riade:  ib.  303  ff.  —  56)  id.,  Erbed  et  ses  tombeaux  aaerjs: 
ib.  319  ff.  —  57)  id.,  Sur  quelques  Gasaux  de  terre  sainte:  ib.  334  ff.  ^  58)  id.,  Nazaretfa, 
Le  Mont  Se'tr  et  le  saut  du  Seignenr:  ib.  336  fi.  —  59)  id.,  Mont  Gisart  et  Teil  el-Djeaer 
ib.  351—90.  —  60)  id.,  Deir.  Fakhoür,  Bethababara  et  les  tombeaux  de  Mo&dh  et  de  Aboa 
Obaide:  ib.  —  61)  M.  Gildemeister,  Arabische  Inschrift  v.  Nahr-Banijas:  ZDPV.  10, 
1887,  S.  168.  —  62)  Ch.  Clermont-Ganneau,  Les  Seignenra  de  Banias  et  de  8oabeib4. 
(=  RecueU  d'Arch^ol.  Orient,  p.  2  58.)  Paris,  Emest  Leronx.  ~  63)  id.,  Inscription  aiabe 
de  Banias:  ib.  S.  247  ff.  Paris,  Emest  Leroux.  404  8.  —  63*)  rergl.  Anm.  28.  —  64) 
Th.  Mommsen,  Über  e.  neu  aufgefundenen  Beisebericht  nach  d.  heil.  Lande:  SBAhBerlia 
22  u.  23,  1887,  S.  357—64.  Vgl.  Anm.  30.  ^  65)  G.  SohUmberger,  Sept  soaaox  de 
plomb  de  princes  et  prölata  latins  de  Paleatine  et  de  Syrie  au  12«  aiecle:  B.  nnmism.  3^  6, 


i  69.    Islam.     August  MüIUr.  111,279 

Tor  Antritt  seiner  edesBanischen  Herrschaft  führte  nnd  das  zugleich  das 
einzige  bisher  bekannte  Siegel  dieses  Forsten  ist,  femer  dasjenige  des 
letzten  EnbischofiB  yon  Edessa,  Hago,  ein  Siegel,  welches  durch  seine  Form 
den  Beweis  ablegt  für  den  dermaligen  byzantinischen  Einflnis  in  Edessa. 

Zum  SchluTs  nnserer  Berichterstattung  machen  wir  auf  die  Berichte^^) 
Aber  die  Palästina- Litteratur  aufmerksam,  welche  für  die  Jahre  1885 
■nd  86  auch  dem  Historiker  Dienste  leisten  werden,  soweit  es  der  eng  be- 
grenzte Charakter  der  Zeitschrift,  in  welcher  sie  erscheinen,  gestattet. 


$62. 

Islam, 

Au^st  Hüller. 

Vorbemerkung,  Bei  der  Übernahme  der  Berichterstattung  über  den 
Islam  durch  den  gegenwartigen  Bearbeiter  ist  zwischen  diesem  und  der  Re- 
daktion eine  Abweichung  ?on  der  bisherigen  Einrichtung  des  Abschnittes 
Terabredet  worden.  So  anerkennend  ich  mich  über  die  Arbeitskraft  und  die 
Sorgfalt  meines  Herrn  Vorgängers  äufsern  muls,  so  wenig  bin  ich  imstande 
gewesen,  zu  leugnen,  dals  der  Umfang  der  letzten  Berichte  über  den  hier 
gegebenen  Rahmen  doch  etwas  hinausgewachsen  war.  Es  wäre  nicht  passend, 
hier  an  einer,  für  sich  betrachtet,  vortrefflichen  Arbeit  herumzumängeln;  ich 
darf  mich  darauf  beschränken,  mitzuteilen,  wie  ich  meine  Aufgabe  verstehe 
and  nach  dem  Mafse  meiner  Kräfte  zu  lösen  beabsichtige.  —  Der  JB.  wendet 
sich  Zunächst  an  solche  Gelehrte,  welche  der  orientalischen  Sprachen  nicht 
Inindig  sind,  denen  es  auch  nicht  um  Angaben  über  sprachliche,  theologisch- 
juristische,  poetische  Litteratur  der  morgenländischen  Völker,  sondern  um 
eine  Übersicht  dessen  zu  thun  ist,  was  zur  Geschichte  der  muslimischen 
Staaten  im  Berichtsjahre  neu  beigebracht  oder  verwertet  worden  ist.  Es 
soll  jeder  Leser,  wenn  es  unmöglich  ist,  ihm  die  Resultate  der  betreffenden 
Arbeiten  selbst  ausführlicher  mitzuteilen,  wenigstens  erfahren,  wo  neue  Quellen 
erschlossen,  neue  Thatsachen  festgestellt,  neue  Anschauungen  ausgesprochen 
worden  sind,  damit  er,  falls  seine  Studien  ihn  in  Berührung  mit  dem  Islan^ 
bringen,  weiÜB,  bei  welchen  in  abendländischen  Sprachen  erschienenen  Dar- 
stellangen  er  sich  zu  unterrichten,  oder  an  welchen  Punkten  er  sich  nach 
der  Beihilfe  eines  Orientalisten  umzuthun  hat.  Mehr  als  diese  Möglich- 
keit ihm  zu  bieten,  kann  ich  jedenfalls  nicht  unternehmen.  Gewifs 
gehört  es  sich  für  jemand,  der  selbstforschend  auf  dem  Gebiete  der 
islamischen  Geschichte  thätig  sein  will,  dafs  er  einen  Begriff  von  dem  Geiste, 
der  in  diesen  Völkern  lebendig  ist,  sich  zu  verschaffen  suche:  dazu  wird  es 
ihm  aber  wenig  helfen,  wenn  ihm  z.  B.  aufgezählt  wird,  was  über  arabische 
Poesie  oder  Rechtswissenschaft  in  arabischer  Sprache  gedruckt  ist.  Es  wird 
daher   an    dieser  Stelle  von   Texten,  die  im  Original  ohne  Übersetzung  er- 

B-  461/9.  —  66)  K.  O.  Jacob»   Bericht  ttber   neue  Encheinungen   auf  d.  Gebiete  d.  Fa- 
liitiiiaUttentiir  1885,  deagl.  1886:  ZDPV.  10,  2,  11,  S,  1887/8. 


111,280  HS-    lalMn-    Avgut  litt  Her. 

schienen  sind,  nnr  das  angefahrt  werden,  was  direkt  historischen  Inhalts  ist; 
abgesehen  von  Hauptwerken,  die  trotz  ihres  gröfstentdls  nicht  eigentlich 
geschichtlichen  Inhaltes  doch  vennöge  des  Platzes,  den  sie  in  der  ganzen 
Entwicklang  des  Islams  einnehmen,  anch  Tür  den  Historiker  von  besonderer 
Wichtigkeit  erscheinen,  wie  z.  B.  die  grofeen  Sammlangen  der  Traditionen 
über  Mohammeds  Aussprüche,  welche  als  Sunna  neben  dem  Koran  die  Gnmd- 
lage  des  ganzen  Mohammedanismus  nicht  allein  in  religiöser,  sondern  auch 
in  staatlicher  Beziehang  bilden.  Doch  mols  hier  möglichste  Zurückhaltung 
geübt  werden.  Ebenso  in  Bezug  auf  die  in  abendländischen  Sprachen  ver- 
fafsten  Darstellungen  ethnographischer,  geographischer  und  verwandter  Gegen- 
stände. Der  Historiker  soll  auch  hier  über  die  Hauptsachen  Auskunft 
empfangen;  aber  mit  fester  Hand  müssen  enge  Grenzen  gezogen  werden, 
damit  die  Hil&wissenschaften  nicht  statt  der  Diener  zu  Herren  werden,  die 
Hilfe  sich  in  eine  Last  verwandele.  Das  Gleiche  gilt  für  die  religionswissen- 
schaftliche Seite;  und  die  Litteraturgeschichte  als  solche  mufs  überhaupt  anf 
Berücksichtigung  verzichten.  Dagegen  ist  der  Kunstgeschichte,  Epigraphik, 
Numismatik  aufmerksame  Beachtung  zu  schenken. 

Was  die  Abgrenzung  unseres  Gebietes  gegen  die  übrigen  Abteilangen 
des  JB.  angeht,  so  macht  sie  nur  an  wenigen  Punkten  Schwierigkeiten,  welche 
zu  lösen  folgende  Bestimmungen  versuchen.  Die  Geschichte  der  mohamme- 
danischen Völker  und  Staaten  als  solcher  wird  erschöpfend  behandelt;  Vor- 
geschichte je  nach  ihrer  Bedeutung  für  die  innerhalb  des  Islams  verlaufende 
Entwicklung.  Die  Geschichte  der  indischen  Muslime  bleibt  naturgemftfs  dem 
Bericht  über  Indien  vorbehalten;  die  Palftstinakunde,  soweit  sie  nicht  mit  dem 
Islam  zusammenhängt,  dem  Bericht  über  die  Geschichte  Israels.  Wo  der 
Islam  mit  dem  Abendlande  in  Bertlhrung  tritt,  geht  uns  nur  die  islamische 
Seite  dieser  Beziehungen  etwas  an.  Dies  gilt  bereits  für  die  KreozzOge, 
späterhin  fällt,  dem  fortwährenden  Sinken  des  mohammedanischen  Einflusses 
auf  den  Gang  der  grofsen  Ereignisse  entsprechend,  der  mafsgebende  Anteil 
an  diesen  immer  ausschliefsiicher  dem  Abendlande  zu,  so  dafs  in  manchen 
Ländern  muslimischer  Bevölkerung,  wie  in  Algier,  Tunis,  Turkestan,  Nieder- 
ländisch Indien,  die  mohammedanische  Entwicklung  von  der  abendländischen 
so  gut  wie  aufgesogen  erscheint:  hier  hat,  so  weit  es  überhaupt  noch  er- 
forderlich, naturgemäfs  in  der  Regel  der  Vertreter  der  abendländischen  Ge- 
schichte das  Wort  zu  nehmen,  und  in  der  Hauptsache  gebührt  es  ihm  bereits 
von  der  Stelle  an,  wo  der  orientalische  Staat  mit  dem  des  Westens  in  engere 
Berührung  tritt.  Diesen  Gesichtspunkten  entspricht  die  Beschränkung,  welche 
ich  mir  in  Bezug  auf  die  neuere  Geschichte  der  Türkei  (einschliefslich  Ägyp- 
tens und  Nordafrikas),  Persiens  und  der  Chanate  aufzuerlegen  habe;  und  ans 
der  Gegenwart  können  überall  nur  besonders  hervortretende  Erscheinungen 
bestimmt  islamischen  Charakters  zur  Erwähnung  kommen.  Es  wird  niemand 
in  diesem  Berichte  Auskunft  über  die  arabischen  Sklavenhändler  in  Afrika 
oder  über  die  englischen  Finanzdirektoren  in  Ägypten  suchen.  —  Selbst 
innerhalb  des  gezogenen  Rahmens  wird  mancher  Leser  eine  willkommene 
Falle  der  Angaben  vermissen.  Manche  populäre,  insbesondere  Reiselitteratnr, 
in  welcher  hie  und  da  gutes  steckt,  mufs  schon  aus  Rücksicht  auf  den  Raum 
wegbleiben.  Schlimmer  ist,  dafs  ich  in  einer  vermutlich  unerlaubt  scheinenden 
Anzahl  von  Fällen  nackte  Titel  ohne  nähere  Inhaltsangabe,  ohne  Beurteilung 
geben  mufs.  Man  wolle  hier  mit  Nachsicht  die  litterarische  Armut  des  von 
den  Schätzen  der  gröfseren  Bibliotheken  durch  eine  weite  Entfernung  aus- 
geschlossenen Provinzialgelehrten  erwägen,  nicht  weniger  die  Bedräogtheit  des 


§62.    Iilam.     Aogost  Müller.  111,281 

Orientalisten,  dem  die  Beschäftigung  mit  der  Geschichte  nar  eine  von  vielen 
Seiten  eines  anspruchsvollen  Faches  darstellt.  Es  ist  mir  gänzlich  unmöglich, 
auch  nur  die  Hälfte  dessen,  was  mir  wirklich  vorliegt',  mit  einiger  Aufmerk- 
samkeit durchzusehen,  und  ich  will  keine  Redensarten  üher  Bücher  machen, 
die  ich  nicht  gelesen  oder  durch  Urteile  zuverlässiger  Kritiker  wenigstens 
mittelbar  kennen  gelernt  habe. 

AUgemeines.  FOr  vieles,  was  nach  den  angedeuteten  Gesichts- 
punkten in  meinem  Berichte  fehlt,  kann  der  Leser  wenigstens  nach  der  rein 
bibliographischen  Seite  hin  Ersatz  in  der  von  mir  seit  1887  herausgegebenen 
orientalischen  Bibliographie^)  finden,  welche,  dank  der  wirksamen  Unter- 
stützung seitens  einer  Anzahl  von  orientalistischen  und  bibliothekarischen 
Mitarbeitern,  reichhaltiges  Material  auch  für  die  Geschichte  der  islamischen 
Völker  beibringt;  für  vieles,  was  sich  auf  diese  auch  in  dem  vorliegenden 
Berichte  bezieht,  bin  ich  insbesondere  der  Hilfe  des  Herrn  Dr.  Gl  einiger  in 
Berlin  verpflichtet.  —  An  die  Spitze  meiner  Übersicht  stelle  ich  nächst 
einem  Sammelwerke  allgemeinen  Charakters^)  den  dritten  Band  von 
Fleischers')  'kleinen  Schriften',  da  er  eine  Anzahl  von  Beiträgen  zur 
arabisch-persisch-türkischen  Altertumskunde  wiederholt,  welche  der  im  Laufe 
des  Berichtsjahres  (10.  Februar  1888)  heimgegangene  Altmeister  seit  Jahr- 
zehnten an  verschiedenen  Stellen  veröffentlicht  hatte.  Von  Clermont- 
Ganneau^s^)  fortlaufender  Sammlung  seiner  archäologischen  Abhandlungen, 
die  sich  vielfach  auf  die  islamische  Geschichte,  insbesondere  aber  auf  die 
Palästinakunde  beziehen,  ist  der  erste  Band  fertig  geworden  Als  ein  äulserst 
wichtiges  Werk  wird  Bretschneiders^)  Zusammenstellung  chinesischer  Nach- 
richten über  das  westliche  Asien  gerühmt;  von  ähnlichem  Interesse  mag  die 
von  Schefer^)  neu  herausgegebene  Reise  Varthema's  sein. 

Wegen  ihres  die  verschiedensten  Zeiten  und  Reiche  umfassenden  allge- 
meineren Charakters  sind  vorweg  auch  eine  Anzahl  numismatischer  und 
metrologischer  Arbeiten  zu  nennen.  Sauvaires^)  grundlegende  Unter- 
SQchnngen  sind  nunmehr  in  einer  Gesamtausgabe  vorhanden.  Lagus'^)  erster 
Band  ist  mir  leider  nur  dem  Titel  nach  bekannt.     Lane  Poole,^)  der  hier 


1)  A.  Mttller.  OrientaliBche  Bibliographie.  II.  Bd.  (fUr  1888.)  Berlin,  Beather.  419  S. 
M.  8,00.  —  2)  X  ^'  M«  H.  J.  Stockyis,  Mtnael  dliist.,  de  g^ntelogie  et  de  Chronologie  de 
toM  lea  ^tats  da  globe,  depaia  les  tempe  les  plus  recol^  jaftqu'ä  non  joars.  T.  I.  Aaie, 
Afriqae,  Am^riqne,  PolynMe.  Leyde,  Brill.  96,  576  S.  M.  80,00  fttr  2  Bde.  —  8)  H.  L. 
Fleischer,  Kleinere  Schriften.  III.  Bd.  Leipzig,  Hirzel.  VI,  663  S.  (9  Taf.)  M.  20,00. 
—  4)  Ch.  Clermont-Ganneaa,  Becueil  d'archiologie  Orientale.  Faac.  lY,  V.  Paris, 
Leroax.  8.  241—404.  Damit  schliefst  Vol.  I  (Sabsor.-Preis  20  Francs,  sonstiger  Preis  25  Fr.) 
Vom  Inhalt  gehören  hieher:  Inscription  arabe  de  Banias.  —  Les  seignears  de  Banias  et  de 
Soabeib^.  Le  pont  de  Beibars  k  Lydda.  —  Une  bome  miliaire  de  J^osalem.  —  Le  pöleri- 
nage  de  Niaeri  Rhosran  d'Acre  k  Tibiriade.  —  Erbed  et  ses  tombeaoz  sacr6s.  —  Legendes 
et  traditiona  locales  de  Paleatine  an  moyon  fige.  —  5)  £.  Bretschneider,  Mediaeval  re- 
learches  firom  Eaatem  Asiatic  soorces.  Fragments  towards  the  knowledgo  of  the  geography 
tad  history  of  Central  and  Western  Asia  from  the  Xlllth  to  the  XYIIth  Century.  2  yols. 
London,  Trfibner.  XU,  384;  X,  352  S.  M.  22,00.  |[SatardayR.  29.  Sept,  S.  388;  R.  K. 
Boaglaa,  Ac.  13.  Oct,  8.  232;  Asiat  QaarterlyR.  VI,  8.  477.]|  —6)  Gh.  Schefer,  Les 
Toyages  de  Ludorico  di  Varthema  ou  le  viatear  en  la  plas  grande  partie  de  TOrient,  trad.  de 
l'italien  p.  J.  Balarin  de  Raconis.  Publ.  et  annot^.  Recueil  de  Toy.  et  de  doc.  pour  senrir 
a  lliiat  de  la  giogr.  T.  IX.  Paris,  Leroox.  M.  30,00.  —  7)  H.  SauTaire,  Mat4riaox 
P<Mir  senir  k  Thist  de  la  namismatiqoe  et  de  la  m^trologie  masalmanes.  8  toIs.  et  an 
compI4ment.  Paris,  Leroax.  M.  40,00.  —  8)  W.  Lagas,  Kamismatiska  anteckningar.  I. 
Historik  dfrer  Finska  UniyeraitetB  mynt-  och  medaljkabinot.  Senare  stycket:  Bidrag  tili 
kianedom    af  Finlands  natar  och  folk  47,  S.  1^160.   —   9)   St  Lane-Poole,   Catalogne 


111,282  §  62.     Ulaia.     Aognst  Müller. 

auf  seinem  eigentlichen  Gebiete  ist,  hat  nach  dem  berflhmten  Werke  tlber 
die  Münzen  des  British  Masenm  mit  rastlosem  Eifer  nun  auch  das  Kabinet 
der  Bodleiana  in  gleich  vorzflglicher  Weise  beschrieben,  daneben ^^)  knrz 
Ober  die  Sammlang  der  Eremitage  sich  geftofiBert.  Eine  nützliche  Zusammen- 
Btellang  der  preufsischen  Fände  wird  Wolsborn^^)  verdankt  W&hrend  die 
großartige  Berliner  Sammlang  —  wie  es  scheint  für  anabsehbare  Zeit  — 
aas  dem  immer  weniger  begreiflich  werdenden  Mangel  einos  Kataloges  fast 
nntzlos  daliegt,  wetteifern  mit  den  Engländern  die  Rassen  in  pünktlicher 
Bachführang  Ober  das  reiche  Material,  das  ihnen  darch  immer  neae  Fnnde 
auf  eignem  Boden  zafliefst.  Die  Führang  bat  hier  T i es en bansen,  der 
aufser  einer  Besprechang^')  von  Lavoix'  Pariser  Verzeichnis  Mitteilungen^'-^') 
Ober  drei  verschiedene  Einzelsammlungen  giebt;  auf  eine  derselben  bezieht 
sich  aach  eine  Notiz  von  Mednikow,^^^  w&hrend  Lichatschew^^)  wieder 
einen  anderen  Fund  zn  beschreiben  bat  —  Zar  Metrologie  lieferte  Houtum- 
Schindler^ ^)  einen  durch  die  beigefügten  historischen  Notizen  im  allge- 
meinen Sinne  erheblichen  Beitrag,  dem  eine  Abhandlung  des  Ägypters  Artin- 
Pas  cha^')  über  ein  verwandtes  Thema  zur  Seite  tritt. 

Auf  die  mohammedanische  Geschichte  selbst  übergehend  hebe  ich  einen 
Artikel  de  Goejes><^)  hervor,  der  in  gedrängter  Form  eine  Skizze  der  älteroi 
arabischen  Geschichtsschreibung  aus  der  Feder  des  ersten  Kenners  derselbeD 
darstellt.  Unter  seiner  unermüdlichen  Leitung  schreitet  auch  die  Ausgabe 
von  Tabaris*^)  Riesenwerke  stetig  fort;  der  jetzt  erschienene  Band  ftiirt 
uns  von  dem  Beginne  des  Chalifates  Suleimäns  bis  zum  J.  119  H.  (737  Chr.) 
Äusserst  nützlich  ist  das  von  Brünnow**)  durchgeführte  Unternehmen,  zu 
dem  Bulaker  Drucke  des  Kit&b  al-Aghäni,  jener  wichtigen  Quelle  für  die 
Kenntnis  des  Lebens  und  der  Geschichte  des  arabischen  Volkes  vor  und  nach 
Mohammed,  einen  Nachtrag  zu  liefern,  welcher  von  den  vielen  kleinen  und 
grofsen  Lücken  des  Textes  die  erheblichsten  ausfüllt.  Eine  gewisse  Ent- 
täuschung bereitet  der  aus  dem  Nachlasse  des  früh  verstorbenen  russischai 
Arabisten  Girgas*')  von  dessen  Freunde   Baron  Rosen  mit  teUnehmender 


of  the  Mohammadaii  Goioa  proBerred  in  the  Bodleian  Library.     Oxford,  Clarendon  prew.    4*. 
M.  13,00.     |[Ath.  1888,  Sept  22,  S.  890;  E.  Drooin,  KC.  No.  48.]|  —  10)  id.,  C<riM  tX 
the  Heimitage,  St.  Peterabnrg:  Aixshaeol.  B.  2,  S.  19—29.    —    11)  B.  Wolaborn,  Möm- 
fande  ans  0»t-   o.   Weatprealsen :    Altpieafa.    MScbr.     28,    1^86,   S.    877—404;   24,   1887, 
S.  49—69;  26,  1888,  S.  109—28.   —  12)   W.  Tieaenhausen,  [Besenaion   yoa]  Lafoix, 
Catalogoe  dea    monnaiea   muBulmanea   de  la  fiibl.   Nationale:  Zapiaki  Yoatodo.   Otddl.  BotsL 
Archeol.  Obiö.  3,  8. 142/6.  —  13)  id.,  Ei2e  o  kardünakoj  nachodk$.     (Noch  etwaa  über  d. 
Fand  t.  Kaldscha):  ib.,  S.  129-130.    —    14)   id.,   Monety   8.  I.  Öachotina:  ib.  2,  1887, 
8.  268—70.    Nachtrag  an  e.  ebenda  I,  8.  811/6  Teröffentlichtan  AnfiMtse.  —  1&)  id.,  Nome 
Bobranie    yoetoSnych   monet  A.  V.  KomaroTa.     (D.   neoe  Sammlong  orientalischer  UfiBsea  t. 
A.  W.  Komarow.):  ib.  3,  8.  61—84  (2  Taf.)    —    16)  N.   Mednikow,  Po  poTodu  monctj 
No.    1    kollekcif   A.  V.  Komaroya.     (Z.  Münze  No.  1  d.   Sammlung  v.  A.  W.  Komarow:  ilh 
8.  276/7).  —  17)  A.  Lichatachew,  Noyyj  Bolgarsky  klad  1887  goda.     {D. neue  MöBafaBd 
y.  Bulgar  ans  d.  J.  1887):    ib ,    8.  166—82.    —    18)    A.   Houtom-8ohindler,  Ob  ibe 
length  of  the  Peraian  Faraakh:  P.  Geogr.  8oc.  London.  10,  8.  684/8.  —  19)  Yaeoob  Artin 
Pacha,    Note    aar   le    Dra^-eUCher'i    (ooad4e   canoniqae  on   legale):    Bull.   inst,  igypt  ^ 
8.  168—74.  —  20)  M.  J.  de  Qoeje,  Tabari  and  early  Arab  hiatoriana:  Encydopaedia  Bri- 
tannica»  23,  8. 1-6.  —  21)  Tabari,  Annalea.     Sectionia  II  p.  V,  quam  edd,  1  Gnidi  ft 
D.  H.  Müller.     Lngd.  Bat,  Brill.     8.  1281—1600.     M.  8,0«.   —  22)   B.  E.  Brünaow, 
The  twenty-firat  yolume  of  the  Kitfib  Al-Aghfint,  being  a  coUection  of  biographiaa  not  ean- 
tained   in    the    edition    of   Büläq,   edited.     P.   I.  Text     Leyden,   BriU.     280  8.    M.  10,00. 
|[H.   Derenbourg  BC.   No.    16;    Th.  Nöldeke,   GBl.   No.   17;    J.  Forget,   MoaÄin  7, 
8.  871.]|    —    28)  Abu  Hanlfa  Ad-Dinaweri,  KiUb  al-ahbir  al-tiirÄl    PoWiiparVla. 


$62.    Islam.     Aaiput  Mttller.  111,283 

Hilfe  de  Goejes  herausgegebene  Abu  Hanifa:  seine  Nachrichten  sind  bei 
weitem  nicht  so  gut,  als  man  bei  einer  so  alten  Quelle  erwartete. 

Der  universale  lela/m.  Arabien,  Mohammed.  Arabien 
mufs  trotz  seiner,  nach  der  Ansicht  eines  seiner  Chronisten  von  Allah  selbst 
vorgesehenen  Unzugänglichkeit  ab  und  xn  einem  furchtlosen  Reisenden  sich 
öffnen,  wie  Doughty,^^)  dessen  etwas  ermüdend  geschriebenes  Reisewerk  doch 
eine  Fülle  der  für  Vergangenheit  und  Gegenwart  wichtigsten  Mitteilungen 
enth&lt;  aus  der  Zahl  der  unten  angeführten  Besprechungen  sei  der  Artikel 
berrorgehoben,  in  welchem  Sprenger  den  Bericht  des  Reisenden  mit  den  An- 
gaben der  altarabischen  Geographen  vergleicht.  Im  Vorbeigehen  werde  hier 
auch  des  Besuches  Walthers'^)  bei  den  Sinai-Beduinen  gedacht.  Was  wir 
über  die  alten  sabaisch-hinjarischen  Bewohner  Südarabiens  wissen,  hat  ein 
anerkannter  Forscher  auf  dem  schwierigen  Gebiete,  D.  H.  Müller, >^)  kurz 
zasammengefa£st.  Wellhausens  bekannte  Darstellung  des  nordarabischen 
Heidentums  ist  von  Duval^^)  besprochen  worden;  daneben  macht  sich  die 
Abhandlung  sonderbar,  in  welcher  Köhler,'^)  ungewamt  durch  den  ihm 
fraher  zu  Teil  gewordenen  Widerspruch  eines  Kenners,  aus  kritiklos  und 
unvollstftndig  zusammengerafftem  Material  eine  Darstellung  des  Worislamischen 
Rechtes'  zu  geben  vermeint. 

In  der  Vaterstadt  des  Propheten  einige  Zeit  leben,  studieren  und 
beobachten  zu  können,  ist  dem  als  Historiker  wie  als  mohammedanischen 
Theologen  und  Juristen  gleich  bewährten  Snouck*^)  zu  Teil  geworden.  Der 
Torliegende  erste  Band  seines  Werkes  über  Mekka  enthält  neben  einer 
historisch-topographischen  Beschreibung  der  Stadt  eine  Geschichte  ihrer  Be- 
wohner und  Regenten  von  Mohammed  bis  auf  die  Gegenwart.  Dieselbe  ist 
als  Einleitung  zu  dem  zweiten,  für  eine  Beschreibung  des  Lebens  der  jetzigen 
Mekkaner  bestimmten  Bande  gedacht  und  bietet  selbst  schon  durch  die 
grofse  Fülle  charakteristischer  Episoden  reichlichen  Stoff  für  die  Kenntnis 
ftcbtarabischen  Wesens ;  dabei  füllt  sie  eine  empfindliche  Lücke  der  bisherigen 
Geschichtsschreibung  in  musterhafter  Weise  aus.  Eine  gleichzeitig  erschienene 
Abhandlung^<>)  ist  als  Vorläufer  des  Schlufsbandes  zu  betrachten;  von  den 
bisher  ungedruckten  Quellen,  aus  welchen  S.  seine  Geschichte  geschöpft  hat, 
ist  ziemlich  gleichzeitig  die  mekkanische  Chronik  des  Achmed  Dahlän'^) 
im  Originaltext  zu  Kairo  erschienen.  Die  Leistungen  Snouck's  als  Mekka- 
reisenden hat  in  Verbindung  mit  denen  seiner  Vorgänger  Goldziher^^)  in 


dimir  Galrgasi.  Leyden,  firill.  404  S.  M.  16.  |[H.  Derenbonrg,  BG.  Ko.  30;  A. 
M&ller,  CBL  1889,  No.  18.]|  —24)  Ch.  M.  Dooghty,  Trayels  in  Arabia  Deserta.  2  rola. 
Cambridge,  Uniyen.  PreM.  XX,  623;  XIY,  690  S.  M.  65.  |[Ath.  Marcb  17,  S.  384; 
SatnrdayR.  March  31,  S.  391;  Scott  Geogr.  Mag.  IV,  5,  S.  284  1;  Snpan,  Peterm.  Mitt 
188S,  7,  Littb.  S.  284  f.;  New- York  Timei  1888,  Jane  4;  Nation  (New-York)  1888,  April 
5,  S.  282;  A.  Sprenger,  ZDMG.  XLU,  S.  321— 40.]|  —  25)  Job.  Waltber,  Bedainen- 
leben  am  Sinai:  AZg.,  Beilage  128,  129.  1873/5;  1890/2.—  26)  B.  H.  Müller,  Yemen: 
Bncrdopaedia  firiUnn.  >  24,  S.  738—41.  —  27)  R.  Daral,  [Beaprecbnng  ron]  Wellhaaaen, 
B«tte  arabiacben  Heidentams:  JA.  11,  S.  106  —  11.  —  28)  J.  Kobler,  Ober  d.  yoria- 
lamitiaebe  Becbt  d.  Araber:  Z.  f.  yergl.  Becbtawiai.  8,  S.  238—61.  Aucb  in  des  Yf.  *Becbta- 
Tergieicbende  Studien.  Berlin,  Heymann,  1889.'  —  29)  G.  Snonck  Horgronje,  Mekka. 
Mit  Bilder-Atlai.  Hag.  y.  Het  Kon.  Institut  yoor  de  taal-,  land-  en  yolkenknnde  yan  Ned. 
lAdie.  I.  D.  Stadt  Q.  ibie  Herren.  Haag,  Nijboff.  XXIII,  228  8.  Atlaa  17  Taf.  M.  18,00. 
|[Hein,  Mitt.  Antbr.  Ges.  Wien  XVIU,  S.  280;  B.  d'etbnogr.  VU,  S.  390;  P.  Geogr.  Soc. 
London  X,  S.  736;  Atb.  1889,  May  18,  S.626;  A.  Müller,  LGfil.  1889,  14.]|  —  30)  id., 
KtbDograpbiacbes  aus  Mekka:  Internat.  AAntbr.  1,  S.  146 — 64.  —  31)  Acbmed  ibn  Zeini 
DahUn,  Chol&aat  el-kelfim.     Kairo,  Cbeirija.     1305  H.     332  S.  —   32)  I.  Goldaiber, 


111,284  §62.    Islam.     AugUBt  Müller. 

einem  leider  nngarisch  (für  mich  unverständlich)  geschriebenen  Anfsatze 
gewürdigt. 

Von  den  Quellen  über  Leben  und  Lehre  Mohammeds  sind  wieder  die 
kanonischen  Traditionssammlnngen  des  BachlUi'^)  und  des  Muslim,'^)  zusammeo 
mit  Qastaläni's^^)  bekanntem  Kommentare  zur  ersteren,  in  Kairo  gedruckt 
worden,  Ibn  Hadschar's  ^^)  grofses  biographisches  Werk  Ober  des  Pro- 
pheten Zeitgenossen  wird  in  der  Bihliotheca  Indica  langsam  weiter  geführt; 
aus  dem  Leben  des  ^Besten  der  Geschöpfe'  selbst  haben  die  Kri^^Oge  eine 
neue  Darstellung  durch  Rehatsek^®)  gefunden.  —  Die  aus  dem  unerschöpf- 
lichen Nachlasse  Rückert^s'^)  herausgegebene  Übersetzung  des  Korans  um- 
fafst  leider  nur  etwa  zwei  Drittel  des  Ganzen,  ist  aber  unschätzbar,  weil  sie 
als  die  erste  vermöge  der  hohen  Kunst  und  innem  Treue  der  Nachbildung 
einen  richtigen  Eindruck  von  dem  Wesen  des  merkwürdigen  Originales  auch 
denen  vermittelt,  welche  des  Arabischen  nicht  mächtig  sind.  Nach  einem 
den  Koran  betreffenden  Artikel'^)  erwähnen  wir  Baron  Rosens^')  deutliche 
Abfertigung  eines  mit  unzureichenden  Kräften  unternommenen  Versuches, 
Leben  und  Anschauungen   der  Araber  zur  Zeit  des  Propheten  darzustellen. 

Einfluss  des  Islams  und  die  muslimische  Zivilisation,  In 
einem  wahrhaft  wohlthuenden  Gegensatze  zu  der  eben  erwähnten  Leistung 
steht  das  ausgezeichnete  Buch,  in  welchem  Goldziher^^)  das  Verhältnis 
des  Islams  zu  dem  arabischen  Volksgeiste  und  die  weitere  Entwicklung  des 
letzteren  in  der  Wechselwirkung  mit  dem  neuen  Glauben  wie  mit  den  im 
Laufe  der  grofsen  Eroberungskriege  des  Islams  diesem  angeschlossenen  fremden 
VolksttUnern  nach  den  verschiedensten  Seiten  beleuchtet  hat:  ein  Werk,  das 
niemand  ungelesen  lassen  darf,  der  über  islamisches  Wesen  älterer  Zeit  sich 
zu  unterrichten  Veranlassung  hat,  das  aber  auch  nach  anderen  Seiten  hin 
dem  Historiker  wie  dem  Forscher  auf  dem  Gebiete  der  Volkskunde  and 
Religionswissenschaft  eine  schier  unerschöpfliche  Fundgrube  bieten  wird.  Nur 
flüchtig  sind  daneben  zu  erwähnen  die  von  einem  Türken^  ^)  geschriebene 
Betrachtung  über  arabische  Zivilisation  (über  deren  Absicht  ich  keine  Vorstellung 
habe),  und  ein  paar  zusammenfassende   Darstellungen   allgemeiner  Art^^-^^) 


I 


Hekkai  ütas&aok  (D.  MekkareiBenden):  Badapesti  Ssemle.  S.  1—31.  —  33)  Bachfiri,  Atr 
■ahih.  4  Teile.  Kairo,  Maimanfja.  1S06  H.  240,  231,  224,  210  S.  Mit  Notixen  aoi  rer- 
wandten  Schriftstellern.  —  34)  Ahmed  al-Qaatalani,  Irschfid  ee-sfiri  10  Teile.  6.  Ab> 
drack.  Balak.  1304/5  (ansgeg.  Des.  1888).  519,  480,  448,  456,  444,  476,  488,  489,  463, 
492  S.  Am  Bande  Maslim'a  Sahth  mit  d.  Kommentar  d.  Nawawi.  —  35)  Ibn  Hajar, 
Biographical  Dictionary  of  persona  who  knew  Mohammed,  ed.  by  Maalawi  Abd  nl  Hai.  Vol. 
U,  fasc.  12,  13.     Bihliotheca  Indica  0.  S.,  Nr.  263,    264.     Calcntta,  Aaiat   Soc  of  Benfs), 

1887.  S.  1081—1272.  M.  3.  —  36)  £.  Behatsek,  The  military  careor  of  the  propbrt 
Mohammad,  which  began  A.  H.  n,  and  ended  with  his  death,  A.  H.  XI:  GalcattaK  87, 
8.  89—118.  — -  37)  F.  Bück  er  t,  D.  Koran  im  Aaszage  übersetst;  hsg.  t.  A.  Mnller. 
Frankfart  a.  M.,   Saaerländer.     XII,    552   8.     M.  4,00.     |[C.   Snoack   Horgronje,  DLZ. 

1888,  42;  G.  Karpeles,  Gegenwart  1888,  45;  Wellhaasen,  Theol.  LZ.  1889,  3.]{  — 
38)  X  Th.  P.  Haghes,  The  MusHms'  Bible:  AndoverB.  May,  S.  466—74.  —  39)  V.r. 
Bösen,  [Besprechang  Ton]  M.  Maianoy,  Oderk  byta  Araber  y  epocha  Mohammeda  (Kimb 
1885):  Zapiski  Yosto^n.  Otddl.  Bassk.  Archeol.  Obid.  2,  1887,  8.  283— 301.  —  40)  L 
Goldaiher,  Mahammedanische  Stadien.  I.  Teil.  Halle,  Niemeyer.  1889.  XII,  280  S. 
M.  8,00.  |[Th.  Nöldeke,  Wiener  Z.  f.  Kunde  d.  Morgen!,  m,  1,  8.  95—103;  A. 
Müller,  CBl.  1889,  Nr.  22;  Hein,  Mitt.  Anthrop.  Ges.  Wien  XVIII,  4,  S.  282.],  —  il) 
Achmed  B&sim,  Arablaryn  teraqqij&t-i  medenijVsi.  (D.  Fortschritte  d.  Araber  in  dZin- 
lisation.)  Konstentinopel,  Drack.  Mavjan.  1304  H.  128  8.  M.  2,00.  —  42)  UaniB 
Jastrow  (Jan.),  Mohammedanisra.  Abstract  of  a  series  of  public  lectures:  Philadelphia  I««^^- 
March  14.  —  43)  Th.  F.  Hughes,  The  Muslima»  Faith:  AndoverB.  July,  S.  23—36.  — 
44)  S.  Umanetz,  Oöerk  ruaritija  religiozno-philosophakoj  mysli  t  Islami   ot  sraerti  Hngva- 


i  62.     Islam.     Angnat  M  ü  1 1  er.  111,285 

Sayous**)  berührt  ein  ihm  seit  Alters  vertrautes  Thema;  wertvoll  ist  Gold- 
zihers^^)  Studie  über  christliche  Einflüsse  auf  die  mohammedanische  Litte* 
ratnr.  Ostronmow  s^^)  Behandlung  der  gegenseitigen  Beziehungen  zwischen 
beiden  Religionen  ist  mir  nur  dem  Titel  nach  bekannt;  ebenso  die  auf  den 
Islam  in  der  Gegenwart  bezüglichen  Studien  von  Sibbald^^)  und  Le  Ch&- 
telier,*®-*^*)  sowie  Jelissejews**)  Vorträge  über  die  Frauen  im  Orient.  Da- 
gegen darf  ich  den  aus  dem  J.  1887  nachzuholenden  zweiten  Band  von 
Roche's,^*)  des  Mekkareisenden^  Erinnerungen  aus  dem  mohammedanischen 
Orient  auf  Goldziher's  Autorität  hin  warm  empfohlen.  —  Den  Abschlufs  der 
anf  den  Islam  im  allgemeinen  bezüglichen  Notizen  bilde  die  Erwähnung  von 
ein  paar  Erscheinungen,  welche  den  Heiligenkult  und  das  Derwischtum  be- 
treffen.*«-**) 

Zur  Geschichte  der  legitimen  Chalifen  ist  wenig  genng*^'*^)  beige- 
tragen worden;  immerhin  macht  es  Freude,  zu  sehen,  dafs  es  in  England 
noch  Leute  giebt,  welche  das  Yergiefsen  von  Tinte  über  die  schöne  Ge- 
schichte von  der  Verbrennung  der  alexandrinischen  Bibliothek  durch  die 
Araber  für  einen  angenehmen  Zeitvertreib  erachten.  Aber  für  die  Omaijaden- 
zeit  liegt  eine  ausgezeichnete  Leistung  vor  in  van  Gelders*^)  Darstellung 
des  wegen  seiner  Verquickung  mit  der  ersten  Reaktion  seitens  der  unter- 
worfenen Völkerschaften  so  wichtigen  Aufstandes  Mochtärs  vom  J.  66  (685); 
einer  Darstellung,  die  alle  Vorzüge  der  holländischen  Schule  —  tüchtige 
Sprachkenntnis,  scharfe  doch  ruhige  Quellenkritik  und  sicheren  historischen 
Takt  —  in  sich  vereinigt.  Geringer  ist  die  Wichtigkeit  der  an  sich  eben- 
falls tüchtigen  Arbeit  eines  anderen  Holländers,  de  Vos,*^)  welcher  Maqrias 
Schrift  über  den  Kampf  zwischen  den  Omaijaden  und  Aliden-Abbasiden  im 
Urtexte  herausgegeben  hat:  interessant  sind  dabei  mehr  Maqrizi's  Anschauungen 
als  das  neue  Material,  das  sich  etwa  ergiebt.     Sehr  ungleich  erscheinen  zwei 


medi  u  do  naSicli  dnej  (Skizze  d.  religios-philoaophiBchen  Gedankens  im  lalam  y.  Tode  des 
Mohammed  bis  auf  anaere  Tkge.)  Fetersbarg.  164  S.  |[y.  B(oBen)  Zapiski  VoatoSn.  OtdSI. 
Kottk.  Arch.  ObK.  lU,  4,  S.  886—90  (abföUig.)]|  8.-A.  ans  d.  Z.  'Chriatianakoe  Otenie'» 
Jahrg.  1888.  —  45)  Ed.  Sayous,  Los  idöet  mnanlmanea  aar  le  chriatianiame :  Biblioth. 
mir.  et  B.  aniaae.  Juillet,  S.  114 — 38.  —  46)  L  Goldziher,  Infloencea  chr^tiennea  dana 
la  litt^ratoze  religieua«  do  l'Ialam-  RHB.  18,  8.  180—99.  —  47)  N.  Oatroomoy,  latori- 
ieskij  oierk  bzaimnych  otnoienij  meSda  GhriatianatYom  i  Musalmanatrom.  (Hiatoriache  Skizze 
d.  gegeaaeitigen  Beziehongen  zwiachen  Chriatent  n.  lalam):  Strannik.  S.  59—76;  291—333. 
SoBBiMh.  —  48)  A.  T.  Sibbald,  lalam  aa  a  political  ayatem:  NationalR.  Janoar.  — 
49)  A.  Le  G  La  teuer,  Lea  Muaalmana  ao  XIX«  a.:  R.  acientif.  1,  1888,  S.  235-41; 
363—68.  Fortaetzung;  Anfang  ebd.  1887,  II,  8.  577—86;  687—92.  —  50)  id.,  L'ialam 
M  19^  8.  Faria,  Lerooz.  18^.  M.  2,50.  Wohl  Sonderauag.  d.  vorhergehenden  Nummer. 
~  51)  A.  Jeliaaejew,  Folo2enie  2en82iny  na  Toatokö.  (B.  Lage  d.  Frau  im  Orient)  Vor- 
leeongen.):  Saewernyj  Weatnik  (Nördl.  Bote).  1888,  Heft  4,  8.  17—46;  H.  5,  S.  129—58; 
H.  6,  8. 123-57;  H.  7,  8. 97—124;  H.  8,  8.  49—88;  H.  10,  8.  29—72.  —  52)  L.  Roche, 
Treate-deox  ana  k  traTera  rialam  (1832  k  1864).  Vol.  U.  Faria,  Didot,  1887.  ([Gold- 
ziher, öatMSchr.  f.  d.  Gr.  1889,  2,  8.  18.]|  Vol.  I  erachien  1884.  —  53)X  ^bd-al-Wah- 
kab  al-Scha'rIni,  Lawfiqih  al-anwar.  2  Teile.  Kairo,  Gaman  Abd  ar-Raziq.  1305  H. 
208,  192  8.  D.  grolaen  Heiligenbiographien.  —  54)  X  Abd  el  Hadi  ben  Ridonane, 
£tade  aor  le  aonfiame.  Tradoction  de  M.  Arnaud:  RAfricaine.  31,  1887,  8.  350—99  (ä 
■uiTre).  —  55)  X  R.  Fritache,  D.  Derwiache:  öaterreich.  MSchr.  f.  d.  Orient  54/9.  — 
56)  X  L.  Baragnon,  Le  Khalifat^d'Aboo  Bekr  et  le  aiöge  de  Damaa  (631  k  634):  R.  da 
Midi  (Nfmea),  Janrier.  —  57)  X  H.  Mac  Goll,  Buming  of  the  Alexandrian  Library: 
Spectator  (London).  Jone  2,  23,  S.  749;  851.  Vgl.  d.  GegenaoTaerungen  v.  laaac  Taylor, 
ebd.  Jone  9,  8.  786  o.  'A  Tmth  Seeker*,  ebd.  Jane  23,  8.  852.  —  58)  H.  B.  Tan  Gelder, 
MohtÄr  de  ralache  profeet  Acad.  Froefachrift.  Leiden,  Brill.  VI,  155  8.  —  59)  Takijj 
al-din  al-  Makrizijj,  B.  Kampfe  a.  Streitigkeiten  zwischen  d.  Banü  'Umajja  a.  d.  BanQ 
Haüm.    Heraoageg.  ▼.  Geerhardaa  Voa.     Diaaertation  Stnüabarg.     Leiden,  Brill.     X,  72  8. 


111,286  i62.     Utm.     Aagut  Mflller. 

Arbeiten,  welche  die  Regierung  H&rün*s  des  Abbasiden  angehen:  w&hrend 
Baron  Kremer^^)  wiederam  eines  der  unvergleichlich  wichtigen  Original- 
dokumente der  Finanzwirtschaft  im  Ghalifate,  fQr  welche  er  eine  über  seine 
sonstige  Meisterschaft  fast  noch  hinausgehende  Kompetenz  besitzt,  heransgiebt 
und  erläutert,  bringt  es  Görres^^)  in  aller  Unschuld  fertig,  Aber  die  Ver- 
hältnisse der  Christen  unter  dem  genannten  Ghalifen  auf  Grund  dessen,  was 
er  u.  A.  bei  Gibbon  und  Aschbach  gelesen,  sich  eingehend  zu  äuOsem,  wenn 
auch  in  der  Zeitschrift  fOr  ^wissenschaftliche'  Theologie.  Zur  Erfaolaog 
mflssen  wir  uns  wiederum  zu  y.  Kremer^*)  flochten,  der  seinen  alten  Liebling, 
den  m&nnlich-gedankenvoll  dem  sinkenden  Ghalifate  sein  Sflndenregister  vor- 
haltenden Dichter  Abul-*AI&,  zum  (Gegenstände  einer  neuen,  u.  a.  die  ße- 
ziehungen  seines  Gedankenkreises  zu  allerhand  buddhistisch-persischen  Ein- 
flttssen  klarlegenden  Studie  macht.  Wir  schliefsen  den  Bericht  Aber  die 
Ghaiifenzeit  mit  ein  paar  Ober  die  Grenzen  des  Ghalifotes  hinausführenden 
Arbeiten:  de  Goejes^^^)  feiner  Studie  über  einen  alten  Reisebericht,  der 
ihm  den  aus  dem  Koran  berufenen  ^Wall  von  Grog  und  Magog*  f&r  die 
Späteren  mit  Nachrichten  über  die  chinesische  Mauer  zusammenfliefsen  Iftfst, 
und  zwei®^*^^)  die  Chasaren  und  Wolgabulgaren  betreffenden  Darstellungen, 
welche  aus  der  groüsen  Zahl  der  Schriften  zur  900j.  Jubelfeier  des  christ- 
lichen RuIÜBland  hierher  zu  gehören  scheinen. 

Türken,  SeldscAuken,  In  den  Bereich  des  zivilisiert  und  unkräftig 
gewordenen  Ghalifates,  beziehungsweise  seiner  Teilstaaten  einzudringen,  schicken 
sich  Türken  und  Mongolen  an.  Hier  mögen  wir  uns  der  Zusammenstellungen 
de  Lacouperie*s<^<^)  über  die  bei  diesen  Barbarenvölkem  üblichen  Titel 
erinnern;  aber  lebhafter  müssen  nns  zwei  Leistungen  des  trefflichen  Houtsma 
interessieren,  deren  eine^^)  uns  einen  Überblick  über  die  grofse  Zahl  alter 
und  neuer  Türkenstämme  verschafft,  während  die  andere^^)  einer  lange  fort- 
geschleppten Unklarheit  ein  Ende  macht.  Über  eine  Notiz, ^*)  deren  Trag- 
weite mir  unbekannt  ist,  weggehend,  lassen  wir  von  Baron  Rosen^®)  uns 
über  den  ersten  ernstlichen  Yorstofs  der  Türken  berichten,  welcher  die  furcht- 
bare orientalische  Völkerwanderung  einleitet.  Für  die  Seldschukenzeit  er- 
öfeet  Houtsma  uns  in  Bond&ris^^)  Text  abermals  eine  Quelle  ersten  Ranges, 


|[Th.  Nöldeke  CBl.  Ko.  50.]|  —  60)  A.  v.  Kremer,  Ober  d.  Badget  d.  EumahmeB  aBur 
d.  Begienuig  des  Hirün  AlraiÜd  nach  e.  nen  anfgefundeDen  Urk.:  Verh.  YIl.  ioteniat  Oriea- 
talisten-Kongr.,  Semit  Sekt  S.  1—18.  Mit  3  Taf.  —  61)  Franz  GSrrea,  D.  Eiiiüf 
Harun  al  Baachid  a.  d.  Ckriatentam.  BeitrSge  a.  mittelalteri.  KircbengeaclL :  ZWTh.  Sit 
S.  42—94.  —  62)  A.  T.  Kremer,  Über  d.  philoaopbiachen  Gedichte  d.  Abal<alfi  Ma^any- 
£.  kolturgeachichtl.  Skizze:  SB  Ak.  Wien.  67,  Abh.  6.  Anch  bes.,  Wien,  TempdLj,  1888. 
n,  108  S.  8.  —  63)  M.  J.  de  Goeje,  De  mnor  nm  Gog  en  Magog:  Yenlagen  en  Heded. 
Ak.  Tan  Wetenach.  Afd.  Letterk.  UX  Becks.  6,  S.  87—124.  |[W.  Tomaschek,  Wiener Z. 
Kunde  d.  Morgenl.  HI,  1,  S.  103/8.]|  —  64)  P.  Golnbowskij,  Bolgary  i  Cbazaiy,  Tosto- 
Snye  sosödi  Bosi  pri  Yladimirö  st.  Iitor.-etnogr.  (Merk  (d.  Bulgaren  a.  Chasaren,  d.  ostiiches 
Kacbbam  Bufalanda  s.  Zeit  d.  Yladimir):  KiCTskaja  Starina.  22,  S.  26-— 68.  Anch  besonden 
Kiew,  Koröak-Novicky,  1888,  43  8.  —  65)  A.  Bmitriew,  DrcTnij  Bolgar  i  tatutkiJB 
o  nem  predan^a.  (B.  alte  Bolgar  u.  d.  tatarischen  Überliefemngen  über  dasselbe).  Ksun, 
BegieruDgsdrack.  12^  32  S.  —  66)  T.  de  Lacooperie,  Khan,  Khakan,  and  other 'hrtor 
titlos:  Babyl.  and  Orient  Bec.  2,  Heft  12,  8.  269—78;  3,  fleft  1,  S.  19—24.  —  67)  U. 
Th.  Houtsma,  Turks:  Encyclopaedia  Britannien.  •  23,  S.  658—62.  —  68)  id.,  D.  Obosea- 
stamme:  Wiener  Z.  f.  Kunde  d.  Morgenl.  2,  S.  219— 88.  —  69)  £.  H.  Parker,  The  Tarka: 
ChinaB.  16,  S.  246.  —  70)  Yictor  t.  Bösen,  Baaskaa  Hilfilja  as-S&bi  o  njatü  Bochary 
Bogra-Ghanom  (d.  Erzählung  des  Hilal  as-Sfibi  t.  d.  Einnahme  finchara's  durch  Bogn-ChaB). 
Zapiski  Tosto&i.  otdöl.  Bussk.  Archeol.  ObK.  2,  1887,  S.  272/5.  —  71)  AI-  Boadiri, 
Hist.  d.  Seldjoucides  de  l'Irfiq  d'aprte  Imäd  ad-din  ai-Kfitib  al-Isfahfini.    Texte  anbe  p.  p. 


i  62.     Iriam.     August  Müller.  111,287 

seine  Ausgabe  durch  eine  umfaDgreiche,  geschmackvolle  und  gründliche  Dar- 
legung der  litterarischen  Verhältnisse  einleitend,  aus  welcher  bereits  manche 
Streiflichter  auf  die  Geschichte  der  Blttte  und  des  Verfalles  der  Seldschulien- 
herrschaft  fallen.  In  die  Zeit  des  letzteren  führt  uns  eine  numismatische 
Mitteilung  Schlumbergers.^^) 

Den  Türken  folgen  die  Mo ngolen.  Nach  langer  Pause  hat  B  eresin*') 
seine  Ausgabe  und  Übersetzung  des  Dschingischan  betreffenden  Abschnittes 
von  Raschid  eddins  grofsem  Geschichtswerke  vollendet,  während  Howorth^^) 
die  alte  Frage  von  der  wirklichen  Herkunft  des  grofsen  Scheusals  von  neuem 
erörtert  Goldsmids  Artikel  über  Timur'^^)  beabsichtigt  nichts  neues  zu 
bringen;  das  wird  erst  möglich  sein,  wenn  die  rüstig  geförderte  Ausgabe  des 
Scherefeddin''^^)  in  der  Bibliotheca  Indica  abgeschlossen  ist. 

JEinzelgrv/ppen*  Das  Reich  Timurs  ist  das  letzte,  welches  mit 
einigem  Scheine  den  Anspruch  der  Universalität  im  Islam  erheben  kann;  wir 
entgehen  im  weiteren  der  Unbequemlichkeit  allzugrolser  Zersplitterung  am 
besten,  wenn  wir  uns  an  eine  geographische  Reihenfolge  halten,  bei  der  wir 
8chon  der  Mongolen  wegen  uns  zunächst  an  Persien  halten.  .Benjamins^^ 
Buch  verdient  hier  allerdings  kaum  eine  Erwähnung;  um  so  mehr  aber  die 
Fortsetzung  von  Howorths''^)  gro&er  Mongolengeschichte,  die  uns  wieder 
über  Timur  hinaufführt.  Der  vorliegende  Band  enthält  die  Geschichte  Persiens 
nnter  den  Hulaguiden  und  ihren  Nachfolgern  bis  einschliefslich  der  Vernich- 
tung der  von  den  letzteren  gegründeten  Teilstaaten  durch  Timur.  Wie  in 
den  vorhergehenden  Bänden,  hat  der  Vf.  mit  grofsem  Fleifse  allen  Stoff  zu- 
sammengetragen, der  irgend  dem  NichtOrientalisten  zugänglich  ist;  aber  auch 
die  Trockenheit  der  Darstellung  ist  dieselbe  geblieben,  und  ein  wirklicher 
Fortschritt  unserer  Kenntnis  dieser  £poche  bleibt  immer  noch  ein  frommer 
Wunsch,  für  dessen  Erfüllung  wir  auf  einen  neuen  Defr6mery  harren.  Die 
schon  seit  den  alten  Zeiten  Malcolms  so  gut  wie  gänzlich  brach  liegende 
Geschichte  Persiens  nach  den  Timuriden  ist  an  zwei  wichtigen  Stellen  in  An- 
griff genommen  in  Olivers^ ^j  Abhandlung  über  die  Sefiden,  (wie  es  scheint 
ist  sie  zunächst  dem  Münzwesen  —  dem  eigentlichen  Rückgrat  aller  islamischen 
Geschichtsforschung  —  gewidmet),  und  in  dem  von  Beer  herausgegebenen 
persischen  Text  der  Zendidengeschichte  Ihn  Abd  el-Eerims,^^)  von  dem  eine 
Übersetzung,  oder  doch  ein  die  thatsächlichen  Angaben  enthaltender  Auszug 


M.  Th.  Hontima.  Leide,  Brill.  1889.  L,  324  S.  M.  9,50.  —  72)  G.  Schlamberger, 
Moimaie  ä  legende  grecqae  d'Amir  Ghazi,  imir  Baniclimendide  de  GamMidoce :  B.  de  numiBin. 
3,  S.  264/5.  —  73)  Raschid  eddfn,  Istorija  Mongoloy  Istorija  Cingu-Chana  ot  Toiieet- 
Tija  ego  na  prestor  do  konSiny.  (Gesch.  d.  Mongolen;  Gesch.  Dschingiz-Chans  ?.  seiner  Er- 
hebung aaf  d.  Thron  bis  z.  Ende.  Fera.  u.  ras«.  ?.  I.  N.  Berezin).  (=  Trady  Vosto^. 
Otddl.  Rnask.  Archeol.  Obi2.  T.  XY.  Petersburg,  Archaeol.  Ges.  YIU,  262  S.;  U,  281  S. 
M.  6,50.  —  74)  H.  Howorth,  Chingiz  Khan  and  bis  ancestors:  lAnt  17,  S.  112/4; 
S.  132/4.  —  75)  F.  J.  Goldsmid,  Timor:  Encyclopaedia  Britannica.  *  23,  8.399—400.  — 
76)  Sharfnddin  Ali  Tazdi,  Zafar  n&mah  ed.  by  Maolari  Mohammed  Il&hd4d.  Vol.  m, 
Fase.  4/8.  (=  Bibliotheca  Indica,  N.  S.,  No.  646,  651,  660,  674,  683.)  Calcotta,  Asiat 
Soc  of  Bengal.  XII  o.  8.  289  -  749.  M.  3,75.  —  77)  8.  G.  W.  Benjamin,  The  story 
of  Persia.  New-York,  Potnam  (London,  Unwin,  1888.)  1887.  12°.  XIV,  304  S.  M.  6,00. 
![J.  W.  Ballantine,  AndoyerR.  1888,  feb.,  8.  211/4;  A.  Arnold,  Ac.  1889,  Jan.  5,  S.  5; 
Lit  World  (London)  1888,  Dez.  14,  8.  507;  As.  Qoart  R.  YII,  8.  236  f.;  Scott.  Geogr. 
Mag.  V,  8.  165.]|  —  78)  H.  H.  Howorth,  History  of  the  Mongols  from  the  IXth  to  the 
^UXth  centory.  F.  III.  The  Mongols  of  Persia.  London,  Longmans.  X,  776  8.  M.  30,00. 
—  79)  E.  E.  Olirer,  The  8afwi  Dynasty  of  Persia:  JASB.  56,  Part  1,  1887,  8.  37—73. 
(With  foor  plates  of  unpoblUhed  coins.)  —  80)  Ihn  Abd  el-Kerim  Ali  Riza,  D.  Tfi- 
x^-i  Zendije.     Hsg.    o.   mit   e.    Einleitong   yersehen  y.  Ernst  Beer.     Leiden,  BrilL     27, 


ni,288  §62.     Islam.     Aogut  Müller. 

um  80  wünschenswerter  wäre,  je  mehr  ans  im  Angenhlicke  das  Aufkommen 
der  heute  regierenden  Kadscharendynastie  nach  dem  Tode  des  ersten  und 
eigentlich  auch  letzten  Zendiden  interessieren  muTs.  Ganz  in  die  G^enwart 
führen  uns,  aufser  ein  paar  sonstigen  Artikeln ^^^^)  welche  das  moderne 
Persien  betreffen,  die  wertvollen  Mitteilungen  Shukowskijs^^)  und  Huarts^^) 
über  zwei  jener  Sekten,  in  welchen  das  eigentliche  geistige  Leben  des  Volkes 
heute  wie  zur  Chalifenzeit  zum  Ausdruck  kommt.  Daneben  finde  noch  dne 
Kotiz  y.  Falke's^^)  über  heutige  persische  Kunst  Platz. 

Von  der  hauptsächlich  durch  die  Natur  des  Landes  bedingten  und 
eigentlich  nur  durch  diese  begreiflichen  historischen  Wichtigkeit  Afgha- 
nistans legen  wieder  die  Inschriften  aus  der  Zeit  Babers  und  der  Babmden 
Zeugnis  ab,  welche  Darmesteter^^)  aus  Kabul  mitgebracht  hat.  Noch 
dankenswerter  ist  die  mühsame  Studie  von  Dames^^)  zu  der  schwierigen 
Numismatik  des  Landes,  das  im  übrigen,  abgesehen  von  einem  mir  dem  In- 
halte nach  unsicheren  geschichtlichen  Aufsätze^')  mehrfach  mit  Bezug  auf  die 
heutigen  Verhältnisse,  insbesondere  im  Anschlufs  an  die  bekannte  Grenzregn- 
liernng  behandelt  worden  ist.^^-^^) 

Von  den  nördlichen  Teilstaaten  des  Mongolenreiches  ist 
keiner  historisch  so  vernachlässigt,  wie  das  Reich  von  Tschagatai:  auch  hier  hat 
Oliver®*)  sich  verdient  gemacht.  Die  'Goldene  Horde*  erfreut  sich  natürlich 
immer  einer  gröfseren  Beachtung  seitens  der  russischen  Gelehrten.  Aller- 
dings verfolgt  Radio  ff  8^^)  Neubearbeitung  der  bekannten  Jarlyke  in  erster 
Linie  sprachliche  Zwecke;  mehr  direkt  historischer  Richtung  scheinen  einige 
auf  das  Chanat  der  Krym  bezügliche  Aufsätze.»^-»')  Für  Turkestan  ge- 
schieht manches  schon  aus  praktischem  Interesse:  neben  einem  gediegenen 
Artikel  des  Fürsten  Krapotkin*®)  sind  ein  par  bibliographische  Arbeiten ä**^**) 


XXVIU,  102  S.  H.  3,00.  —  81)  X  A.  M.  Solotarew,  Prostnmttyo  i  naselenie  VmH 
(D.  Flächeninhalt  u.  d.  fieyölkemng  Peniens) :  Ixr&tija  Biuak.  Qeogr.  Ohid.  24>  S.  120.  — 
82)  X  J-  !>•  Bees,  Penia:  Macmillan'a  Mag.  55,  1887,  S.  442—53.  —  83)  X  H. 
Po  hl  ig,  Über  Handel  a.  Yerkehrflyerhältn.  Peniens:  Deutsche  Geogr.  Blatter.  11,8.64—88. 

—  84)  W.  Shnkowskij,  Gali  —  nazyanie  soyremennych  persidakich  aektantoy  (Gali  —  d.  Be- 
zeichnung e.  gegenwartig  in  Persien  vorhandenen  Sekte):  Zapiski  Yosto6n.  otdSl.  Baiak. 
Archeol.  0\M.  3,  S.  119—21.  —  85)  Cl.  Huart,  La  religion  de  Baby  eesai  de  r^forme  ds 
rislamisme  en  Perse  an  19«  s.:  BHB.  18,  S.  279—96.  —  86)  0.  ▼.  Falke,  Modene 
persische  Faiencen:  Kunstgewerbebl.  4,  8.  112/4.  —  87)  J.  Darm  est  et  er,  Intcriptions  da 
Caböol.  !£!pitaphes  de  Tempereur  Bfiber  et  d'autres  princes  mogols:  JA.  11,  S.  491 — 503.  — 
88)  M.  L.  Dames,  The  coins  of  the  Durränis :  Numism.  Ohronicle.  1888,  H.  4,8.325—63. 

—  89)  X  L-  Griff  in,  A  page  of  Afghan  history:  Asiat.  Quart.  B.  6,  S.  241—69.  — 
90)  X  L-  Bousselet,  Les  Afghans:  R.  d.  Anthiop.  17,  S.  412—28.  —  91)  X  C.  E- 
Täte,  Northern  Afghanistan ;  or,  Letters  from  the  Afghan  Boundary  Gomm.  Edinb.,  Blackwood. 
YIII,  430  S.  M.  20.  |[Ath.  1888,  June  23,  S.  788;  Blackwood's  Mag.  toI.  141,  S.  81; 
St.  Wheeler,  Ac.,Sept.  29,  S  199;  Spectator  Aug.  25,  S.  1165;  Scottish  Qeogr.  Mag.  lY,  9, 
S.  504 ;  AsiatQuartB.  V,  1 1,  S.  236 ;  H.  V[ i m  b  6 r y],  A.  Zg.  1888,  Beü.  242.]|  —  92)  X  J^»  ^«^ 
on  the  City  of  Hirdt:  JASB.  56,  Part.  1,  1887,  S.  84—106.  —  93)  B.  E.  Olirer,  The 
Chaghatai  Maghals:  JBAS.  20,  S.  72—128.  —  94)  W.  Badloff,  Jarlyki  Toktax»y8a  i 
Temir-Kutluga.  (D.  Jarlyke  des  Toktamysch  u.  Temir-Kutlug):  Zapiski  Yostoön.  Otdä.  Bossk. 
Archeol.  ObSö.  3.  S.  1—40.  —  95)  X  G.  Blumenfeldt,*Kjymsko-Tktarskoe  lemleTla- 
dfinie.  Istor.-jurid.  02ork.  (D.  Grundbesitz  bei  d.  Krym-Tataren.  Histor.-jurist  Skiue.) 
Odessa.  112  S.  —  96)  X  A.  N.  Wesselowskij,  Neue  Nachrichten  über  Kaffis  a.  d. 
Tataren  d.  Krym  aus  d.  Anfange  d.  15.  Jh.:  J.   des  Ministeriums  d.  YolksaufklSr.  S.  332/8. 

—  97)  X  M.  N.  Bereshkow,  Busskie  plönniki  i  nerorniki  v  Krymu.  (Bussische  Ge- 
fangene u.  Sklaven  in  d.  Krym.) :  Trudy  des  YI.  Archaeol.  Kongr.  in  Odessa,  2,  8.  342—72, 

—  98)  A.  Kropotkine,  Turkestan:  Encyclopaedia  Britannica. »  23,  S.  631—40.  —  99)X 
W.  I.  Meshow,  Turkestanskij  Sbomik  soSinenij  i  statej  otnosjaSSich  do  Srednej  An!  yoobiea 
i  Turkestanskago   Kraja  y  osobennostL    (Turkestanische    Sammlung  y.  Schriften  u.  Auföitxen, 


§62.     Islam.     Augaat  Müller.  111,289 

ond  zwei  geographisch -statistische  üher  Earategini^^^)  und  Achal-Teke^^')  za 
neDDen.  Geschichtlichen  Inhalts  ist  nur  die  Mitteilang  ttber  das  Grab  des 
Machdüm-i  A'zam  (f  1542)  zu  Dahbid  bei  Samarkand  ond  dessen  Grabschrift 
Ton  Wesselowskijjiö*)  vielleicht  auch  der  durch  Ogloblin  ***)  behandelte 
Reisebericht. 

Über  die  Osmanen  enthält  ein  Gesamtartikel  der  Encyclopaedia 
Britannica^^^)  einiges  schätzenswerte,  wenngleich  nicht  in  erster  Linie  auf 
der  eigentlich  historischen  Seite.  Der  Drei-Männer-Geschichte  der  TtLrkei  in 
der  Story  of  the  Nations*®*)  haben  nicht  alle  ihrer  vielen  Beurteiler  Ge- 
schmack abgewonnen;  tlber  Hammer,  sagt  man,  gehe  sie  kaum  hinaus.  Um 
so  lieber  wüfsten  wir,  was  in  des  Türken  Eemäl  Bey^<>^)  Buche  gefähr- 
liches stand,  dafs  es  von  der  türkischen  Regierung  nach  dem  Erscheinen  des 
ersten  Heftes  verboten  wurde.  Zur  ökonomischeu  Verfassung  des  Reiches 
wird  die  Arbeit  eines  europäisch  gebildeten  türkischen  Armeniers^®*)  will- 
kommen sein,  sofern  sie,  was  ich  noch  nicht  sagen  kann,  hält,  was  der  Titel 
verspricht.  Ebensowenig  darf  ich  mir  ein  Urteil  erlauben  über  eine  Anzahl 
von  Monographieen,  welche  teils  die  Reichsgeschichte  und  die  Umgebung  der 
Hauptstadt,  1 09. 116^    teils    die   Provinzen i"ii*)    betreffen.      Unter   ihnen   ist 


besfigl.  aaf  Centnüasiea  im  allgemeinen  o.  d.  Gebiet  r.  Tarkestan  insbea.)  Petenburg,  Be- 
Bobrasow.  4».  VI,  184  S.  —  100)  X  8.  M.  Ponkina,  Zakagpijakij  kraj  1866— 86  g. 
SUtematifieakij  sbornik  knig  i  atatej  o  zakaapijakom  kraS  i  sopredSlnych  stranach.  (Transkaspien 
1865—85.  Syatemat.  Sammlang  y.  Büchern  n.  Aufsätzen  Über  Trantkaapien  n.  d.  Nacbbar- 
linder;.  Peteraburg.  Müller  &  Bogelmann.  U,  IV,  12S  8.  —  101)X  Wasßiljew  (Oapit), 
Statisüöeskij  o2erk  Karategina.  (Statiatiacbe  Skizze  t.  Karategin):  Wojennyj  Sbornik.  Oktober, 
S.  422  —  36.  —  102)  XP. S.  Wasiilj ow,  Acbal-Tekinskij  oaziB,  ego  proÄloe  i  naBtojaiöee.  lator.- 
geogr.  i  oro-geolog.  oÖerki.  (I).  Oaae  v.  Achal-Teko,  ihre  Vergangenheit  u.  Gegenwart.  Hiat-geogr. 
Q.  oro-geolog.  Skizzen.)  St.  Petersborg,  Golike.  100  S.  1  Karte.  —  103)  N.  Wesse- 
lowskij,  Dagbid:  Zapuki  Vostoön.  OtdSl.  Knssk.  Archeol.  Oblö.  8,  S.  85—95.  —  104)  N. 
Ogloblin,  Pateiestvie  Busskich  kapco?  y  Taikent  1741/2  g.  (£.  Heise  rassischer  Kaofleute 
nach  Taachkent  1741/2 V.  Russkij  Archiv.  1888,  Heft  8,  S.  401  —  16.  —  105)  K.  J.  W. 
Gibb,  C.  A.  Fyffe,  A.H.  Keane,  Turkey— History,  Geography,  Literatare:  Encyclopaedia 
Britasnica^ 28,  S.  640— 57.  —  106)  St  Lane  Poole,  E.  J.  W.  Gibb,  and  A.  Gilman, 
The  Story  of  Tnrkey.  (=  Story  of  the  Nations,  yol.  XIV.)  London,  Unwin,  (New-York, 
Patnam).  M.  5,50.  |[8at.  H.  1888,  Jaly  28,  S.  120  f.;  AÄ  Aug.  25,  8.  116;  Ath.  Okt.  27, 
8.  551  (vgl.  Nov.  3,  S.  691);  Literary  World  (London)  Aug.  3,  8.  94;  Lit  World  (Boston) 
Aug.  4,  S.  245;  Critic  (New  York)  Aug.  26,  S.  87;  Independant  (N.Y.)  Aug.  80,  S.  1104; 
Christian  Leader  (N.  Y.;,  Sept.  18;  Christ.  Advocate  (N.  Y.),  Aug.  23;  Spectatbr  1888, 
Xov.  10;  Methodist  Rev.  LXX,  6;  American  1888,  Jaly  28;  Scottish  Geogr.  Mag.  IV,  ll.]| 
—  107)  Kemäl  Bey,  Osmanli  Tartchi.  (Osmanische  Gesch.  Türkisch.)  Konstantinopel, 
Abu-z-Zija,  1803  H.  100  S.  M.  1,50.  —  108)  Dicran  Arslanian,  B.  historisch-national- 
ökonomische Studie  über  d.  System  d.  ländlichen  Grundeigentums  im  Osmanischen  Beiche. 
Diss.  Leipzig.  VUI,  68  S.  —  109)  J.  H.  Mordtmann,  Extndto  d'Acrivains  ottomans 
concemant  la  topographie  et  ITiist.  de  la  cote  d'Asie  du  Haut-Bosphore :  Trudy  VI.  archeol. 
So&da  V  Odessd.  2,  S.  163/8.  —  110)  X  V.  A.  Uljanovskij,  Materialy  dija  istoril 
biaimnych  otnoienij  Rossii,  Pol'«,  MoldaviY,  ValachiY  i  Türe«  v  XIV  po  XVI  v8k.  (Mate- 
rialien a.  Gesch.  d.  gegenseitigen  Beziehungen  Rnfslands,  Polens,  d.  Moldau,  Walachei  a. 
Türkei  v.  14/6.  Jh.)  Moskau.  1887.  251  S.  M.  6,00.  Eussisch.  —  111)  X  L.  Thuasne, 
Gentile  fieUini  et  snltan  ICahommed  II.  Notes  sur  le  s^our  du  peintre  v6nitien  ä  Constan- 
tinople  (1479—80).  D'apris  'les  documents  originaux  et  en  partie  inMits.  Paris,  Leroax. 
4».  71  8.  M.  8,00.  |[M.  D.,  RA.  1881,  Mai-Juni,  S.  408  f.;  Engl.  Hist.  Bev.  UI,  S.  812 
f.]  8  Taf.  (versch.  Porträts  Mohammed's  H.)  —  112)  X  F.  E.  Bandini-Piccolomini, 
Notizie  storiche  della  bandiera  turchesca  di  Santa  Maria  in  Provenzano:  Atti  e  mem.  deUa 
•cz.  litt  d.  Ac  dei  Rozzi.  8.  Auch  bes.,  Siena  1888,  18  S.  8.  —  118)  X  Th.  de  Gen- 
ta at-Biron,  Ambassade  en  Turquie  de  Jean  de  Gontaat-Biron,  Baron  de  Salignac  (1606  a 
1613).  Relation  inW-,  pr«c.  de  la  rie  du  Baron  de  Salignac.  (=  Publ.  p4riod.  d.  Arch. 
hisL  de  la  Qascogno,  fasc.  16.)  Paris,  Champion.  LXXVI,  172  8.  |[G.  Baguenault  de 
Pachesse,  Polybibl.,  Part.  litt,  Janv.  1889,  S.  62/4.]|    —   114)  (§57"»)   V.  Catualdi, 

Jahreaberiohte  der  GeschioMiwissensohaft.    1888.    III.  ^^ 


1X1,290  §62'     ^1<^ID-     Aagost  MtiUer. 

Catualdis^^^)  Bach  sehr  gelobt  worden,  Mordtmanns^^^)  Artikel  ver- 
steckter, als  uns  im  Hinblick  aaf  die  bekannten  Yorztlge  seines  Forscher- 
talentes  lieb  sein  kann.  Ich  schliefse  mit  einigen  die  Stadt  KonstatUinopel^^^^) 
insbesondere  historisch  wichtige  Baudenkmäler  derselben^ ^^^^^)  behandelnden 
Arbeiten,  neben  denen  ich  die  interessanten  Tafeln  von  Baameister^^^) 
besonders  hervorheben  möchte,  und  mit  kurzer  Notierung  einiger  geographisch- 
statistischen Litteratnr  nebst  Berichten  von  Reisenden  in  der  europäischen 
und  asiatischen  Türkei,  welche  der  Beachtung  des  Historikers  wert 
scheinend  ^®-^^^) 

Syrien,  Palästina.  Verschiedenartige  Mitteilungen  muslimischer 
und  christlichen  Pilger  sind  von  Le  Strange, ^*®'^*^)  Clermont-Gannean***! 
und  Röhricht^'^)  zugänglich  gemacht  und  zum  Teil  verwertet  worden,  h 
der  Litteratnr  über  Jerusalem,^^^^^^)  welche  eine  neue  Auflage  von  Be- 
sä nt  und  Palmer's^'^)  älterem  Werke  eröffnet,  nimmt  die  Baugeschichte  der 
Omar-Moschee  diesmal  den  breitesten  Raum  ein.    Mit  dem  Interesse  und  der 


Sultan  Jahja.  —  115)  (  )  Bonner,  Urkk.  1683.  —  116)  X  P*  Kitixyn,  Tureckoe  po- 
M>rstTO  y  179S  g.  (D.  türklBche  Gesandtschaft  im  J.  179S):  Kieirskaja  Starina.  18S&, 
Heft  10,  S.  26/9.  —  117)  X  BscheTdet  Pascha,  Opisanie  sobytij  t  Gnuii  i  Oorkvil 
po  otnoienija  k  Ottomanskoj  Imperii  ot  1192  goda  po  1202  god  Qidlii  (1775—84).  Per.  M. 
A.  Gamazoya.  (Schilderung  d.  Ereignisse  in  Orusien  n.  Tscherkessien  mit  Beaug auf  d. Oi- 
manisehe  Reich  y.  J.  1192—1202  d.  Hidschra  (1775—84).  Übers,  y.  M.  A.  OamasoT: 
Bnsskij  Archiy.     S.  369 — 92.     Augenscheinlich  aus  d.  groben  Beichsgesch.  Dscheydet  Faschtt. 

—  118)  £d.  Lockroy,  Ahmed  le  Boncher.  La  Syrie  et  L'Egypte  au  18e  a.  Paris,  OUes- 
dorff.  i,  293  S.  M.  3,50.  [RH.  37,  S.  147;  A.  Yandal,  J.  des  D^Uts  1888,  27.  Hii; 
Ch.  Benoist,  RPL.  XLI,  S.  446.  —  119)  X  ^-  Raazkij,  Notiz  über  e.  neue  MAJich- 
Schilderung  Konstantinopels:  A.  slay.  Philol.  11,  S.  311.  —  120)  B.  Jacobsthal,  D. 
Mausoleum  des  Mahmud  Pascha  in  Konstantinopel :  D.  Bauatg.  22,  S.  469 — 75.  —  121)  Em« 
Garon,  Lea  mosalques  et  les  peintures  de  la  mosquöe  de  Kahri^-Djami,  k  Gonstantinople: 
CongT^  arch^l.  de  France,  Sess.  LIU.  1886,  (erschien  1887)  S.  180/8.  —  122)  G.  Bau- 
meister, Fayencefliesen  aus  alten  türkischen  Baudenkmälern.  13  Tafeln  in  FarbendneL 
Nüroberg,  Schräg.  Fol.  M.  6,00.  —  123)  X  £■  ▼•  Layeleye,  D.  Balkanlander.  Is». 
Deutsche  übertr.  y.  £.  Jacobi.  2  Bde.  Leipzig,  Reifsner.  XYI,  397  S.,  XXYUI,  380  S. 
M.  15,00.  —  124)  X  Ofeicoff,  La  Macedoine  au  point  de  yue  ethnographiqoe,  hiit  et 
philologique.  Gonstantinople.  1888  [?]  Titel  nur  aus  Ac,  30  June,  S  447b  bekannt  — 
125)  X  ^'  Ranita,  D.  fortaehreitende  Amauti)«irung  u.  Muhamedanisirung  Alt-Serbiens: 
Österr.  MSchr.  f.  d.  Orient.  S.  37—41.  —  126)  X  L-  F-  Hoffmann,  Le  ViUyet  de 
Diarb^kir  d'aprös  les  trayaux  de  M.  Yital  Oninot  &  Gonstantin.:   Le  Globe.  27,  S.  194— S07. 

—  127)  X  ^'  P'  Ainsworth,  A  personal  narratiye  of  the  Enphrates  ezpeditioa.  2  toI»- 
London,  Kegan  Paul.  |[F.  J.  G(oldsmid)  P.  Geogr.  Soc.  liondon  X,  S.  803  f.;  Ath.  1888, 
Dez.  22,  S.  842  f.;  A.  Arnold,  Ac.  1889,  Jan.  5,  S.  5;  Antiquary  XIX,  S.  36/8;  Scott 
Geogr.  Mag.  Y,  S.  162.] |  —  128)  X  B.  Mpritz,  Z.  Geographie  u.  Ethnographie  t.  Sod- 
Mesopotamien:  Y.  Ges.  Erdk.  (Berlin).  15,  S.  185—201.  —  129)  X  J-  Böhm,  Bastorak 
£.  Kulturakizze  ans  Mesopotamien.  Wien,  Denticke.  23  S.  M.  0,60.  —  130)  Gay  Le 
Strange,  Palestine  according  to  the  Arab  geographers  and  trayellers:  Quarterly  Stafemeri 
of  the  Palest  Exploration  Fund.  S.  23—30.  —  131)  Nfisir-i-Khus  rau,  Diary  of  s 
Joumey  through  Syria  and  Palestine  (in  1047  A.  D.)  Transl.  from  the  Persian  and  aanot.  by 
Gay  Le  Strange.     London,  Paleat  Pilgrims'  Text  Soc.     XI Y,  72  S.     Subscr.  1  Guinea p.a- 

—  132)  Clermont-Ganneau,  Communication  relatiye  ä  quelques  noms  de  lienx:  JA.  11» 
S.  534/5;  537.  —  133)  R-  Röhricht,  D.  Jeruaalemfahrt  des  Kaspar  y.  Mülinen  (1506): 
Z.  D.  Paläat.-Yer.  11,  S.  184—96.  —  134)  Besant,  Walter,  and  E.  H.  Palmer,  The 
history  of  Jerusalem :  the  city  of  Herod  and  Saladin.  Xow  and  rey.  ed.  London,  Bentlej. 
M.  8,00.  —  135)  X  Guy  Le  Strange,  Idrtsi's  description  of  Jerusalem  in  1154;  Qosr^ 
terly  Statement  of  the  Palestine  Exploration  Fund.  S.  31/5.  —  136)  X  G-  Manfs,  Not» 
sur  la  m6thode  employ^e  pour  tracer  le  plan  de  la  Mosqu^  d'Omar  et  de  la  Botonde  da 
Saint-S6pulcre  k  Jerusalem:  RA.  JuilL-Aout,  S.  1—31  (3  Taf.)  PI.  XIX  u.  S.  30:  Inicript. 
coufique  (y.  J.  413  d.  H.)  trad.  p.  M.  Schefer.  —  1S7)  X  Romanet  du  Caillaud,  Kote 
sur  le  Dome  du  Rocher  (mosquSe  d'Omar)  k  Jerusalem.  (=:  CR  Soc  de  g^ogr.  (Paris  i. 
S.  607/8.)  —  138)  XW.  Simpson,  The  floly  Sepulchre  and  the  Dome  of  the  Rock:  Quart- 


$62.     IslBin.     Aagiut  Müller.  III  291 

Sorgfalt,  welche  dieser  Gelehrte  den  islamischen  Bandenkroälem  sowohl  von 
der  archäologischen  wie  von  der  historischen  Seite  zuzuwenden  pflegt,  hat 
van  ßerchem^^^)  die  Burg  des  neuerdings  viel  besprochenen  Bäniäs  be- 
handelt; Le  Strange's^^')  Notiz  über  Antiochia  entstammt  einem  von  Jäqilt 
angefahrten  Belichte  eines  christlichen  Arztes. 

Der  Geschichte  der  Kreuzzüge^*^)  ist  vor  allem  Landbergsi*^)  Text- 
aosgabe  des  Im&deddin  zu  gute  gekommen.  Das  Werk  ist  litterarisch  wichtig, 
was  fär  die  Geschichte  ihm  Neues  entnommen  werden  kann,  bleibt  abzu- 
warten, sollte  aber  möglichst  bald  festgestellt  werden.  Hoogewegs^^^) 
Darstellung  des  VI.  Kreuzzugs  macht  auch  von  Seiten  der  Ausnutzung  der 
Zugänglichen  arabischen  Quellen  den  besten  Eindruck. 

Die  Handelsbeziehungen  Ägyptens  zum  Abendlande  in  der  Mameluken- 
zeit haben  Araarii*'-*^«)  Veranlassung  zu  zwei  von  seiner  bekannten  Kom- 
petenz zeugenden  Studien  gegeben;  ebendahin  gehört  eine  Mitteilung  Bel- 
grano's.1^1)  Hier  mögen  auch,  weil  sie  ebenfalls  auf  die  Verbindung 
zwischen  Orient  und  Occident  während  und  nach  den  Kreuzzügen  hinaus- 
kommen, neben  einem  vermutungsweise  hergestellten  TiteP^*)  der  Nachweis 
Wittsteins,^^^)  dafs  mit  Unrecht  Jaubert  etwas  von  dem  Vorhandensein 
des  Kompasses  bei  den  Arabern  im  Idrisi  gelesen  zu  haben  meinte,  sowie  die 
wichtigen  neuen  Beiträge  Karabaceks^^^)  zur  Geschichte  des  Papiers  ans 
arabischen  Quellen  Platz  finden. 

Für  die  Geschichte  Ägyptens  in  der  osmanischen  Zeit  ist  mit  beson- 
derem Beifall  ein  Unternehmen  der  ägyptischen  Regierung  zu  begrüfsen;  die 
Chronik  des  Dschabarti,^^^)  bekanntlich  die  Haupt  quelle  auf  diesem  Gebiete, 
wird  in  das  Französische  übersetzt.  Der  bereits  ausgegebene  erste  Teil  um- 
fa&t  die  Jahre  1099—1142  H.  (1687—1729  Chr.);  die  Übersetzung  liest 
sich  fliefsend  und  man  darf  annehmen  (ich  bin  nicht  in  der  Lage  das  Ori- 
ginal zu  vergleichen),  da  die  Übersetzer  das  Arabische  als  Muttersprache 
reden,  dafs  sie  richtig  übersetzen.     Von  rein  Geschichtlichem  liegt  sonst  nur 


Statoment  Pal.  Expl.  Fund.  Jan.  1889,  S.  14/7.  —  139)  X  ▼•  Riefe,  Z.  Baogeach. doR 
FelMndomes  in  Jerasalem:  Z.  D.  Paläat-Yer.  11,  8.  197—211.  —  140)  X  ^oy  Le  Strange, 
An  inscription  in  the  Aksa  mosqne:  Quart.  Statement  Palett.  Explor.  Fund.  Oct.  S.  278—80. 

—  141)  X  C>  ^*  Wilson,  On  the  transference  of  the  Arab  names  of  some  of  the  gates 
of  the  Haram  aaeherif  between  the  eleyenth  and  fifteenth  centuries:  ib.  July,  S.  141/4.  — 
14:3)  M.  van  Berchem,  Le  chäteau  de  Blnifia  et  ses  inscriptions:  JA.  12,  S.  440 — 70.  — 
113)  Gay  Le  Strange,  Antioch  in  1051  A.D.:  Quart  Statement  Palest.  Ezplor.  Fund.  Okt., 
S.  266 — 71.  —  144)  An  dieser  Stelle  ist  nur  über  d.  einachlägige  arabiatische  Litteratur 
referiert.  Im  übrigen  a.  §60.  —  145)  'Imfid  ed-dtn  el-katib  el-iafahfini,  Gonquete 
de  la  Syrie  et  de  la  Paleatine  par  Saläh  ed-dtn.  Publik  par  le  comte  de  Landberg.  Yol.  L 
Texte  arabe.  Leyde,  Brill.  XVU,  504  8.  M.  15,00.  j [Barbier  de  Meynard  JA  XI, 
S.  306;  A.  Müller  GB).  1889,  No.  13.]|  —  146)  H.  Hoogeweg,  D.  Ereuzzug  ?.  Da- 
aiette  1218^21.  U,  UI:  MlÖG.  9,  S.  249—88;  414—47.  —147-149)  M.  Amari,  De' 
titoli  che  uaaTa  la  cancelleria  de^  Sultani  di  Egitto  nel  XIY  aecolo  acrirendo  a'  reggitori  di 
ilcnni  atati  italiani:  Mem.  Ac  Lincei,  Gl.  d.  ac.  morali.  12,  1884  (auageg.  1888),  8.  507—34. 

—  150|  id.,  Aggionti  e  correzioni  ai  Nnovi  Bicordi  arabici  an  la  ator.  di  Genova:  Atti  Soc. 
Ligare  di  atoria  patria.  19,  S.  147—59.  Zu  Karabaceka'  Au&atz  (JB.  1887,  II,  196»^.)  — 
\h\)  L.  T.  Belgrano,  Trattato  d.  anltano  d'Egitto  (Qalawun)  col  comune  di  Genova  n. 
MCCLXXXX  ripubblicato:  ib.,  S.  161—75.  -  152)  Od.  Tadini,  I  marinai  italiani  fra 
Arabi  e  Tnrchi:  appunti  ator.  Borna,  Forzani.  22  8.  Eatr.  d.  Biviata  marit,  Apr.-Maggio 
1888.  —  153)  A.  Wittatein,  Hiat  Miazellen:  Z.  f.  Math.  u.  Phya.  33,  S.  96/7.  —  154) 
i.  Karabacek,  Neue  Quellen  z.  Papiergeach. :  Mitt.  Papyrua  Rainer.  4,  S.  75 — 122.  |[Au8- 
suge  in  Öaterr.  Machr.  f.  d.  Orient  1888,  7,  8.  97— 101.]|  —  155)  Abderrahmfin  el-  Dja- 
barti,  Menreillea  biographiquea  et  hiat  Trad.  de  Tarabe  p.  Gheflk  Manaour  Bey,  Abdalaziz 
Kalil  Bey,  Gabriel  Nicolaa  Kalil  Bey  et  lakender  Ammonn  Effendi.     T.  I.     Gaire,  Impr.  Nat. 

19* 


111,292  §  62.     Islam.     Angabt  Müller. 

noch  Yandals^^^)  wohl  mehr  die  französische  Politik  angehende  Abhand- 
lang vor.  Dagegen  ist  mehreres  Archäologische  von  uns  zu  beachten:  eine 
weitere,  ebenfalls  vortreffliche  Studie  van  Berchems*^')  über  die  feti- 
midische  Gojüschi-Moschee  zu  Kairo;  Clermont-Ganneans^^^)  Behand- 
lung der  Brücke  von  Lydda,  die  zwar  in  Kleinasien  steht,  aber  vom  Mame- 
luken Beibars  gebaut  ist;  eine  unter  ungarischem  Kleide  versteckte  Besprecbnng 
des  Güri-Brunnens  in  Kairo  von  Herz;^^')  dann  die  höchst  förderliche  Ao^ 
spürung  der  von  Maqriz!  beschriebenen  topographischen  und  architektonischen 
Verhältnisse  Kairos  durch  Ravaisse^^^')  grade  in  dem  Augenblicke,  wo  es 
noch  nicht  zu  spät  ist.  Betrübten  Herzens  aber  verzeichne  ich  hier 
Wrights^'^)  Entzifferung  ägyptischer  Grabinschriften:  wenige  Tage,  bevor 
ich  dies  schreibe,  ist  dieser  grofse  Gelehrte  und  liebenswerte  Mann  von  ans 
geschieden  (22.  Mai  1889). 

Über  das  jetzige  Ägypten  fasse  ich  mich  kurz.  Virchow^^**^**)  spricht 
über  seine  anthropologischen  Beobachtungen ;  Abbate,^^^)  der  Korrespondent 
des  Pariser  Monde  illuströ,  hat  das  muslimische  Aschura-Fest  in  Text  nod 
Bild  dargestellt.  Die  neuen  ägyptischen  MünzverhäUnisse  erläutert  Bonola 
ßey  165^  Zur  Orientierung  über  die  Angelegenheiten  der  oberen  Niiländer 
—  in  Deutschland  kann  man  ja  davon  reden  —  empfehle  ich  das  Buch  von 
Buchta,^'®)  das  verschieden  beurteilt  wird,  aber  doch  wohl  nicht  ohne  Ver- 
dienst ist,  und  das  Ehrendenkmal,  welches  Emin  Pascha  im  Voraus  voo 
seinen  Freunden  gesetzt  wird;**^  daneben  ist  Artin  Paschas^^*)  Be- 
schreibung der  vom  Mahdi  geprägten  Münzen  gewifs  von  dauerndem  histo- 
rischen Werte. 

An  dieser  Stelle  mag  es  gestattet  sein,  einiges  auf  den  Mohammeda- 

nismus  im  Niederländischen  und  Spanischen  Ostindien  Bezüg- 
liche einzuschalten.  *ö9.i  73) 


X,  334  S.  M.  12,50.  —  166)  A.  Yandal,  Loais  XIY.  et  l'^gypte.  I/Ul.:  ST.  30. 
S.  665—88.  —  157)  M.  van  Berchem,  Une  mosqa^  datempad.  FatimitesaaCaii«:  notiec 
BOT  le  Ofimi'  el  Qoyüsbi.  (=  M6m.  Inst  £gyptien.  2.)  Aach  be«.,  Gaire  1888,  15  8.  4 
(5  Taf.)  —  158)  ClermoDt-Qanneao,  Notes  d'^pigraphie  et  d'hist  arabes.  VI.  Le  pott 
de  Lydda:  JA.  12,  8.  305—10  (2  Tat)  ~  159)  M.  Hers,  Arabische  Ornamente.  IIL  D. 
Qhnriebmnnen  in  Kairo:  ICttveszi  ipar.  2,  Heft  5.  In  ungar.  Sprache.  —  160)  P.  Baraitie. 
Essai  sor  Thist  et  la  topographie  du  Gaire  d'apr&s  Makrisi:  M6m.  Mission  arcbfol.  inh^  to 
Gaire.  1,  1887,  S.  409—80.  |[Vollers,  ZDMG.  XLU,  S.  814/8.]|  Aach  bes.,  Paris  1887, 
4.  —  161)  W.  Wright,  Kaftc  tombstones:  PSBA.  U,  8.  11/4.  —  162)  B.  Vircbow. 
Anthropologie  Ägyptens:  Gorr.-Bl.  GAnthr.  19,  S.  105 — 12.  —  163^  id.,  Land  o.  Leote  im 
alten  a.  neoen  Ägypten:  YGee.  f.  Erdk.  16,  S.  428 — 42.  —  164)  W.  Abbate,  Al-Achonn. 
Gaire,  Impr.  Franoo-.feg.  —  165)  Bonola  Bey,  La  r^forme  mon^taire  en  £gypte:  Bull  Soc 
KhMiy.  de  giogr.  2,  1887,  S.  607—12  (2  Taf.)  —  166)  B.  Bachta,  D.  Sadan  nnter 
ägyptischer  Herrschaft.  Bttckblicke  auf  d.  letzten  60  Jahre.  Leipzig  ,  Brockh.  UL,  228  S. 
M.  6,00.  —  167)  Schweinfarth,  Batzel,  Felkin,  Hartlanb,  Emin  Pascha.  £. 
Sammlang  y.  Beisebriefen  n.  Berichten  Br.  E.  Fa.  aas  d.  ehemals  ägyptischen  Aeqnatorial- 
prorinzen  n.  deren  Grenzlandem.  Leipzig,  Brockhaas.  XXII,  550  S.  M.  12,00.  Aach  ii 
englischer  Aasgabe  (transl.  by  Mrs.  Felkin),  London,  Philip.  XVIII,  547  8.  M.  17.  —  l^) 
Tacoab  Art  in  Pacha,  Monnaies  da  Mehdy  Moahammed  Ahmed  da  Soudan:  Bali.  Inst 
«gypt.  2,  1887  (erschien  1888),  8.  231—46.  1  Tafel.  —  169)  X  ^  Dalaorier,  Fng- 
ments  relatifs  &  l'hist.  malaye:  Lotas  (M6m.  soc.  sinico-japonaise).  7,  S.  1 — 18.  —  170)  X 
K.  F.  fl.  Tan  Langen,  D.  inrichting  yan  het  Atjehsche  staatsbestuor  onder  het  Soltansst 
Met  eene  genealogische  tabel  en  eene  afbeelding  yan  Atjehsche  manten:  BTLVNL  3, 
8.  381—472.  —  171)  X  0.  Snonck  Hargronje,  De  Sjattfirijja-secte:  MededeL  yan  we^ 
het  Nederl.  Zendelinggenootschap.  32,  8.  186.  —  172)  X  id.,  Eon  Mekkaansch  gecantschjq) 
naar  A^eh  in  1683:  BTLVKL  3,  S.  545—55.  |[Hein,  Mitt  Anthxop.  Ges.  Wien  XYIU, 
4,  8.  281.]|   —    173)  X  J-  Montero  y  Yidal,  Historia  de  la  pizateria  Mabometaaa  en 


§G8.     Iiiiam.     Auguat  Müller.  111,293 

Schwieriger,  als  alles  übrige,  ist  für  mich,  von  den  Arbeiten  Aber 
die  Geschichte  des  westlichen  Islams  zu  sprechen.  Weder  die  in 
Spanien,  noch  die  in  Algerien  an  das  Licht  tretenden  Erscheinungen  der 
Litteratnr  kommen  mir  zn  Gesichte;  so  mufs  ich  mich  fast  ausschliefslich 
auf  die  Anfahmng  von  Titeln  beschränken.  Das  ist  um  so  bedauerlicher  für 
mich,  je  gröfser  von  früheren,  günstigeren  Gelegenheiten  her  mein  Respekt 
ror  den  Leistungen  des  spanischen  Forscherkreises  ist^  dessen  hervorragendstes 
Mitglied,  unbeschadet  der  Verdienste  der  übrigen,  Don  Francisco  Godera  y 
Zaydin  ist.  Es  wäre  grade  dieses  Berichtes  Aufgabe,  über  die  Ergebnisse 
der  Arbeit  so  vortrefflicher  Gelehrter  eingehend  zu  sprechen,  und  nur  mit 
einem  peinlichen  Gefühle  kann  ich  mich  der  Notwendigkeit  des  trocknen 
Registrierens  nach  den  mir  zugänglichen  bibliographischen  Angaben  fügen. 
Codera*'*-*''^)  liefert  zunächst  mehrere  historische  Mitteilungen  aus  ver- 
schiedenen Zeiten  des  spanischen  Islams  nach  den  Quellen;  eine  gleiche 
Saavedra;*'®)  Fernandez-Guerra^^*)  und  die  beiden  eben  Genannten^^®) 
bearbeiten  arabische  Inschriften,  und  Codera^^^)  berichtet  über  spanisch- 
mohammedanische Münzen.  Eine  umfangreiche  Beschreibung  der  Totenstadt 
Ton  Garmona  wird  de  Dios  de  la  Rada^^^)  verdankt;  wie  ich  höre,  ist 
dabei  auch  von  arabischen  Denkmälern  die  Rede.  Über  allerhand  musli- 
mische und  mozarabische  Kunstgegenstände  hat,  jedenfalls  in  populärer  Dar- 
stellung, Amador  de  los  Rios^^^)  sich  verbreitet.  Zuletzt,  weil  ich  gar 
nichts  weiter  darüber  weifs,  erwähne  ich  Campaners^®^)  Skizze  der  mus- 
limischen Herrschaft  über  die  Balearen  und  Galindo's^^^)  umfangreiche 
Arbeit,  die  doch  auch  die  Berührung  mit  dem  Islam  kaum  umgangen  haben 
kann.  Als  Anhang  mag  di  Giovanni ^s^^^)  ethnographische  Untersuchung 
der  Bevölkerung  von  Palermo  in  der  Zeit  des  Überganges  Siciliens  von  der 
muslimischen  in  die  christliche  Zeit  erwähnt  werden. 

Zu  den  allerunbekanntesten  Gebieten  der  islamischen  Geschichte  gehört 
Ton  der  Stelle  an,  wo  Ihn  Chaldün  abbricht,  der  afrikanische  Westen.  Es 
ist  von  groCsem  Werte,  dafs  Mohammeds  des  Kleinen^^^)  Geschichte  der 


Mindanao,  Jol6  y  Bornto.  Comprende  deede  el  descabrimiento  de  dichas  islas  hasta  junio  de 
1888.  2  Tb.  Madrid,  Tello.  X,  751,  132  S.  —  174)  F.  Codera  y  Zaydin,  Koticias  de 
los  Omeyyaa  de  Alandalns  por  Aben  fiazam:  Bol.  Ac.  de  la  HiBt  (Madrid.)  IS,  S.  44 — 52. 
—  175)  F.  Godera,  Lob  Tochibiea  en  EapaSa:  noticiaa  de  eBta  familia  tomadaa  de  Aben 
Hazam:  ib.  12,  S.  490 — 502.  —  176)  id.,  Embajadaa  de  principeB  criBtianoa  en  Gördoba  en 
loB  dltimoB  anbB  de  Alhaqaem  II:  ib.  18,  S.  453 — 64.  —  177)  id.,  HammadieB  de  M&laga  y 
Algedras:  noticiaB  tomadaa  de  Aben  Hazam:  ib.,  12,  8.  479—89.  —  178)  B.  Saayedra, 
La  «Tecmila*  de  Ab4n  Alabra:  ib.  11,  1887,  S.  369-70.  —  179)  A.  Fernindez-Onerra, 
Naeraa  ioBcripcioneB  de  Cördoba  y  Porcona:  ib.  11,  1887,  S.  168— 75.  —  180)  F.  Godera 
y  Ed.  SazTedra,  InscripcioneB  Grabes  de  Xela:  ib.  12,  S.  503  ff.  —  181)  F.  Godera  y 
Zaydin,  Monedas  Grabes  donadas  por  el  Sr.  D.  Geleatino  Pnjol:  ib.  12,  S.  325/9.  —  182) 
J.  de  DioB  de  la  Rada  y  Delgado,  NecröpoliB  de  Gaimona:  ib.  11,  8.  484 — 666 
25  Taf.)  —  183)  B.  Amador  de  Iob  Bios,  EatudioB  arqueolögicos.  —  La  sala  de  arte  hispano- 
mahometsna  y  de  estilo  Madejar  en  la  Becdon  Bognnda  d.  Miueo  Arqaoolögico  Kacional :  B. 
de  Supana.  171,  8.  875 — 400.  —  184)  A.  Gampaner  y  FnerteB,  Bosquejo  histörico  de 
la  dominacion  islamita  en  las  ialas  BaleareB.  Madrid,  Mnrillo.  (Palma,  Colomar).  XY,  321  8. 
&.  5,00.  —  185)  L.  Galindo  y  de  Vera,  Historia  de  laa  riciflitades  y  politica  tradicional 
de  Espi^  rcBpecto  de  bub  poBeaionea  en  las  costaB  de  Africa  desde  la  monarquia  gotica  y  en 
loB  tiempoe  posterioreB  4  la  reatauraciön  baBta  el  61timo  Biglo :  Mem.  Ac.  de  la  Eist.  (Madrid.) 
11,  S.  1—483.  —  186)  V.  di  Gioyanni,  Dirisione  etnografica  della  popolazione  di  Pa- 
lermo nei  Becoli  XI,  XU,  XIU:  A.  Btor.  8icil.  13,  8.  1  —  72.  —  187)  Mohammed  Ebbo- 
ghir  ben  El  haj  ben  Abdallah  Eloufräni,  Nozhet-Elhidi.  HiBt.  de  la  dynaatie  Saa- 
dieone  an  Uaroc  (1511  —  1670).     Texte  arabe  p.  p.  0.  HoadaB.     (=  Publicationa  de  l'Äcole 


IU,294  i^^'     l'lam-     Augast  Müller. 

saaditischen  Dynastie  in  Marokko  in  Hondas'  Textansgabe  nnnmehr  vor- 
liegt: hoffen  wir,  dafs  ihr  eine  zuverlässige  Übersetzung  folgt  Eine  kleine 
marokkanische  Dynastie  des  17.  Jh.  hat  Gastonnet  des  Fosses^^^)  be- 
handelt; ob  ebenhieher  die  Arbeit  von  P6roz^^')  gehört,  vermag  ich  im 
Augenblick  nicht  festzustellen.  Aus  der  grofsen  Zahl  von  Veröffentlichongen, 
welche  sich  auf  den  heutigen  Znstand  des  unglücklichen  Landes  beziehen, 
führe  ich  die  Reiseberichte  von  Foucauld*®^)  und  de  Cuevas,^*^)  sowie 
Quedenfeldtsi")  ethnographische  Obersicht  an.  —  Ob  Merci er' s"')  Ge- 
schichte von  Nordafrika  nicht  in  der  Hauptsache  das  Gebiet  des  jetzigen  Al- 
geriens betrifft,  bin  ich  aufser  Lage  zu  bestimmen-,  möglidi  dals  sie,  wie 
Maurins^^^)  mehr  nach  Frankreich  weisende  Studie,  auch  Marokko  mit 
berücksichtigt  Algerien  allein  gilt  jedenfalls  die  umfangreiche  und  Vertraueo 
erweckende  Bibliographie  Playfairs.^^^)  Zur  Geschichte  dieser  Provinz  ist 
mir  bekannt  geworden  die,  wie  es  scheint,  etwas  umständliche  Besdtigong 
einer  historischen  Legende  durch  Le  Clercq;^®*)  femer  Grammonts**'"*) 
Aktenstudien,  und  die  vom  Altertum  bis  in  die  Gegenwart  herabreidiende 
Monographie  über  Tlemsen,  zu  der  sich  Piesse^^»)  und  Canal"*'**)  ver- 
einigt haben.  In  wieweit  F^rauds'^^)  Mitteilungen  über  die  Geschichte 
Bonas  etwa  auch  die  muslimische  Zeit  betreffen,  weifs  ich  nicht  —  Das 
heutige  Algier  wird  Jahr  ein  Jahr  aus  von  Touristen  aller  Art  nicht  allein 
überiaufen  sondern  auch  beschrieben.  Schon  um  nicht  aus  Versehen  ein 
Buch  von  Tartarin  aus  Tarascon  mit  anzuf%lhren,  beschränke  ich  mich  hier 
auf  die  beiden  Bücher  von  Villot*^*)  und  Amat,*<>*)  deren  vnsscnschaft- 
lieber  Ernst  ebenso   aufser  Zweifel    steht,   wie  der  von  Darmons*^*)  Mit- 


d.  langues  orientalea  Tivanteft,  S^r.  UI,  yol.  2.)  Paris,  Leronx.  S15  8.  —  188)  H. 
CaBtonnet  des  Fosaes,  La  Dynaatio  d.  ChÄrifs  Füeli:  B.  Afr.  fr9  7,  S.  387—92;  403/8; 
417—27.  —  189)  B.  PÄroE,  L'empire  do  ralmamy-6mir  Samory  oa  empire  dn  OuiMOnlot. 
Ap6r9a  giographique  et  bist.  Be8aD90D,  Dodiven.  Extr.  d.  Mdm.  de  la  Soc  d'^molaüoii  da 
Doubs,  söance  do  14  d4c.  1887.  —  190)  Gb.  de  Foacanld,  ReconnaiBaance  an  Maroe. 
1883/4.  Paria,  Cballamel.  XVI,  495  8.  avec  on  Atiaa  de  22  pl.  M.  50,00.  —  191)  ^ 
Caevaa,  La  ciadad  de  Uazzan.  (JSxtracto  de  la  obra  inMita  *£1  Gab'  y  *£1  Jebel'):  B«)- 
8oc.  geogr.  Madrid.  25,  8.  252—81.  —  192)  H.  Qoedenfeldt,  EiikteUiuig  n.  YerbraÜBas 
d.  Berberbevölkerang  in  Marokko:  Z.  f.  Etbnol.  20,  8.  98—180;  146—60;  184-210.- 
193)  £.  Mercier,  Hiat.  derAfriqne  aeptentrionale  (Berb4rie)  depcia  lea  tempa  iea  plus  r«- 
col4a  juaqu'a  la  conqaeta  fran^.  (1830).  2  tomea.  Paria,  Leroox.  M.  16,00.  —  194)  G. 
Maar  in,  Lea  piratea  barbareaqaea  et  le  comnerce  firan^.  aox  17«  et  18«  a.:  B.  do  Mi<ii, 
F4mer  1887.  Aoch  bea.,  Nimea  1887.  24  8  8.  —  195)  B.  L.  Play  fair,  A  Biblio- 
grapby  of  Algeria  from  tbe  ezpedition  of  Cbarlea  V  in  1541  to  1887 :  P.  Oeogr.  Soc.  LowL, 
Snpplem.  Papera.  2,  8.  129—430.  —  196)  M.  Le  Clercq,  Le  tombeaa  d.  cinq  Deyad'Algar. 
L^ende  alg^rienne.  Paria,  Barbier.  68  8.  M.  3.  —  197)  H.  D.  de  Grammont,  I^ 
conaula  et  lea  eiiToy^a  de  la  coar  de  France  k  Alger  (1534 — 1829):  B.  d'biat  diplom.  t 
8.  100/8.  —  198)  id.,  Correapondance  d.  conaala  d'Alger:  B.  afric  81,  1887,  S.  161/3; 
295-319;  341/9;  436-77;  32,  1888,  8.  52-80;  117—60.  —  199)  L.  Pieaae,  Tleni»n: 
B.  Afrique  fr^j.  7,  8.  153/8;  169—74;  185/8;  201/6;  217—22;  233/6;  249— 53 :  «65/6. 
9  Tafeln.  —  200)  J.  Canal,  Tiemcen  aooa  lea  Tarca  (1616—1842):  Bot.  de  J'Afr. 
franij.  7,  S.  267—70;  281-90;  297—301;  329—336.  —  201)  id.,  Tlemeen  depnia  laoou- 
qnete  fran?,:  ib.,  8.  345—51;  361/5;  377-86;  395—402;  409—16.  —  202)  L  Ch. 
F6raud,  DocumentB  pour  aervir  k  Thiat.  de  Bone:  B.  afric  31,  1887,  8.  241—53;  32, 
1888,  8.  5—27.  (ä  auiirre.)  —  203)  Villot,  Moeur»,  contomea  et  inatitotiona  d.  indig^» 
de  l'Alg^rie.     Alger,  Jourdan.     X,  521  8.     |[H.    D.   de   Qrammont,  BC,   1888,  Ko.  41.] 

—  204)  Cb.  Amat,  Le  M'aab  et  lea  M'aabitea.     Paria,  Cballamel.     VIU,  306  8.    M.  7,00. 

—  205)  L  Barmon,  £tade  aor  la  aecte  religieoae  de  la  confr4rie  maaalmane  dite  'les  Der- 
koua*:    Asaoc.    fr9.    pour  l'ayanc.   dea  ac,   CB.   de  la  17e   aeaa.  (Oran.)  2,  S.  399—404.  - 


§67A.     Nordamerika,     t.  Kalckatein.  111,295 

teilang    über   eine   dortige  religiöse  Sekte.  —  Von  Borsari's  Buche  über 
Tripolis  nnd  die  Nachbarprovinzen  kenne  ich  nichts  als  den  Titel.  ^^^) 


§67A. 

Nordamerika. 

A,  Entdeekangen  and  Kolonieen  bis  1762. 

C.  y.  Kalokstein. 

J^ühistor^ie,  Indianer^^-^^)  Thomas  folgert  ans  'Htigelbauten' 
Wanderungen  der  Cherokees  aus  Illinois  und  Ost-Jowa,  der  Shawnees  aus 
Süd-Hlinois  über  Missouri,  wohl  schon  im  14.  Jh.,  der  Huronen  und  Irokesen 
von  Norden,  der  Dakotas  von  Nord-Jowa  her.  ^^)  Nach  Thruston  ^^)  stimmen 
anch  die  Berichte  der  ersten  Entdecker  zu  der  Annahme,  dafs  die  'Hügel- 
bauer^  sefshafte  Indianer  gewesen,  welche  durch  den  Krieg  gegen  die  Weifsen 
wilder  geworden.  Donaldson  bespricht  eingehend  die  namentlich  aus  Ab- 
bildungen bestehende  indianische  Gallerie  George  Gatlin's  im  Nationalmuseum 
der  Vereinigten  Staaten.  *i-*') 

N&rtnannen.^^)  Bull  tritt  für  die  Glaubwürdigkeit  der  Entdeckung 
Amerikas  durch  Leif  Erikson  (c.  1000)  ein.^^.so) 


206)  F.  Boraari,  Geografia  etnologica  e  ator.  della  Tripolitana  Cirenaica  e  Fezzan  con  cenni 
solla  «toria  di  qaeate  regioni  e  aul  silfio  della  Cirenaica.  Torino,  Loeacher.  II,  278  S. 
M.  5,00.     |[y.  6.,  Ball.  Sezione  Fiorent.  Soc.  Afric.  dltalia  IV,  8,  S.  264/9.] | 

1)  J.  Deana,  The  Kayen  in  the  Mythology  of  the  Indiana:  Am.  Antiq.  10,  8.  109.  — 
1*)  Beitrilge  s.  Ethnographie  t.  Amerika:  Internat  Archiv  für  Ethnographie,  heranagegeben 
bei  Gelegenheit  d.  international.  Amerikaniatenkongreasea.  Leiden.  4®.  E.  Tafel,  d.  Titel 
aach  franzöaiach.  —  2)  J.  Boaa,  Indiana  of  Britiah  Colambia:  Pop.  Sei.  Mo.  32,  S.  628. 
3)  M.  Eella,  Indiana  of  Paget  Soand:  Am.  Antiq.  10,  S.  26.  —  4)  A.  R.  Wallace,  Anti- 
qoity  of  Man  in  N.  America:  Eclect  M.  110,  S.  44.  —  &)  C.  C.  Ab  bot,  Antiquity  of  man  in 
Kaatem  North  America:  Science  12,  8.  108.  —  6)  G.  P.  Thraaton,  Moand  bailder:  An- 
cieat  Society  in  Teneasee :  Mag.  Am.  Hiat.  19,  S.  874 — 400.  Pläne  t.  ^oanda'  a.  Indianerbefeati- 
gmigen.  —  7)  I.  J.  Brown ,  Prehiatoric  artificial  terracea  in  Ohio:  Am.  Antiq.  10,  S.  167.  —  8) 
C.  Thomaa,  Moandbaildera  of  Ohio:  Science  11,  S.  814.  —  9)  Cliff-dweliinga  in  Arizona:  ib. 
S.  257.  —  10)  G.  Thomaa,  Amer.  Indiana  in  prehiatoric  timea :  Mag.  Am.  Hiat  20,  S.  198.  — 
11)  C.  Thomaa,  Moandbaildera  were  Indiana:  ib.  20,  S.  65.  ->  12)  £.  D.  Price,  Paeblo 
Indiana:  Sonday  Mag.  17,  S.  436.  —  13)  S.  Peet,  The  Pyramid  in  America:  Am.  Antiq.  10, 
8. 221.  —  14)  I.  Boaa,  Caltare  of  the  Indiana  of  NW.-America:  Science  12,  S.  194.  —  15)  J.  B. 
Harri Bon,  Indiana  of  the  U.  S.:  Ghaol  9,  8.  140.  —  16)  J.  I.  Irving,  Indian  Sketchea  taken 
doring  a  U.  S.  Expedition  to  make  treatioa  with  the  Indiana  in  1838.  N.-Y.,  Patnam.  D.  M.  6,00. 
—  17.18)  N.  A.  Dodge,  Priaoner  among  the  Indiana:  N.  Amer.  Bey.  146,  S.  55.  —  19) 
C.  Thomas,  Indian  tribea  in  prehiat  timea,  their  location  a.  movementa:  Mag.  of  Am.  hiat. 
20,  S.  193—201.  —  20)  G.  P.  Thraaton,  a.  o.  No.  6.  C.  L.  A.  H.  Bartlett,  D. 
H^elbaaer  ebenda  349.  Dorfindianer,  d.  Paebloa  ihnlich.  —  21-23)  Th.  Donaldaon, 
The  George  CatUn  Indian  gallery  in  the  Ü.  St  National  maaeam.  Waah. ,  Gor.  print.  hoaae. 
939  8.  |[Mag.  20,  255/tf.]|  —  24)  Einachlägige  däniache  Litteratar  a.  alljährlich  ^50,  51. 
~-  25)  Sara  C.  Ball,  Leif  Erikaon :  Mag.  of  Am.  hiat  19,  S.  216—23.  —  26)  X  H. 
Congregationa  a.  chordiea:  ib.  20,  S.  336/7.  Erate  katholiache  Kirche  1120  in  Winland,  erste 


111,296  §67A.    Nordamerika,     v.  Kalckitein. 

JParttig lesen,  Franzosen,  Holländer,  Schweden  big 
1700.^^)  Eine  Beihe  von  Beiträgen  giebt  das  groüse  Sammelwerk  toq 
Winsor.^^)  Shaler^')  weist  auf  die  f&r  eine  Kolonisiening  von  Mittel- 
and Nordearopa  ans  so  geeigneten  natOrlichen  Bedingungen  in  Nord-Amerika 
hin.  —  Dexter  behandelt  die  von  Cortereal,  Yerrazano  Gomez  and  Thevet 
anternommenen  Beisen.  Der  Heraasgeber  bespricht,  anter  Beigabe  guter 
Nachbildungen,  die  Karten  der  Ostkflste  Nordamerikas  bis  1535,  die  Karto- 
graphie der  Nordostküste  von  1635 — 1600,  Joliet,  dessen  Verdienst  um  die 
Entdeckung  des  Mississippis  er  sehr  hoch  stellt,  la  Salle,'^)  Hennepin  und  den 
betrügerischen  Baron  la  Hontan.  Er  giebt  eine  Bibliographie  der  Jesuiten- 
relationen  über  das  Missionswerk  an  den  Indianern  des  französischen  Amerika, 
bespricht  die  allgemeinen  Atlanten  und  Karten  des  16.  u.  17.  Jh.,  die  Karten 
Canadas  aus  dem  17.  Jh. '^)  W.  giebt  ferner  Anmerkungen  zu  den  Ab- 
schnitten Smiths  über  Acadien,'^  NeilTs  über  die  Entdeckungen  an  den 
grofsen  Seen,^^)  Stewarts  über  Frontenac  .und  seine  Zeit ^^)  und  Fernowa 
über  Neuniederland.'*)  de  Costa  schreibt  ebenda  über  Jacques  Cartier  and 
seine  Nachfolger.^^^)  Er  war  nach  F.  Joüon  de  Longrais^')  zwischen 
7.  Juni  und  23.  Dezember  1491  geboren  und  starb  1.  Sept  1557.  Das 
überwiegend  aus  Urkk.  bestehende  Boch  weist  auf  die  stete,  oft  durch 
geliehene  Kanonen  geschützte  Beteiligung  der  Vaterstadt  Cartiers,  St.  Malo, 
am  Stockfischfang  in  Neufoundland  hin,  giebt  Nachrichten  über  die  meist 
von  dort  stammenden  GeftUiirten  der  zweiten  Beise  1535,  über  die  1541 
mitgenommenen  m&nnlichen  und  weiblichen  Verbrecher.  Am  20.  Oktober 
1542  war  Gartier  wieder  in  St  Malo.  Jener  Verkehr  mit  Ganada  be- 
stand fort;  1553  wurde  ein  Wilder  in  St.  Malo  getauft,  1585  weilte 
ein  anderer  dort.  1588  setzten  die  Bürger  durch  die  St&nde  der  Bre- 
tagne die  Zurücknahme  eines  dem  Grofsneffen  Gartiers  bewilligten  Privilegs 
für  Pelzhandel  und  Bergbau  durch  und  regelten  nach  1640  den  Fischfang 
von  Neufundland.  —  Der  von  1608—82  reichende  1.  Bd.  von  Kingsfords 
Geschichte  Ganadas^^)  berührt  einleitungsweise  Gartier;  der  Name  Canada 
sei  ursprünglich  auf  das  Land  zwischen  Montreal  und  Anticosti  beschränkt. 
Gartier  habe  schon  europäische  Melonen  und  Gurken  gefunden,  vorzugsweise 
Gold  und  Edelsteine  gesucht.  Ein  wahrer  Staatsmann,  wahrscheinlich  Hoge- 
nott,  sei  Ghamplain,  dessen  Thätigkeit  Slafter  schildert.^')  —  Ghamplains 
Hauptschrift  ist  von  Jesuiten  herausgegeben  und  in  deren  Interesse  verstQm- 


latheriache  etwa  1828  in  Nea-Amaterdam,  1688  in  Fort  Chmtinajetst  WUmingtonin  Deiawire. 
--  27)  X  Marie  A.  Brown,  The  Icelandic  diacoveriea  of  America.  London,  Trflbner.  1887. 
18.  SOS  S.  |[Mag.  19,  271/2  g1inBtig.]|  Populär.  —  28)  X  &  N.  Horaford,  DiacortTj 
of  Am.  by  Northmen.  Boot,  Hooghton,  MifOin.  (1887).  A^.  113  8.  M.  20,00.  [Miß- 
20,  256  günitig.]!  I^^rten  n.  Abbildungen.  —  29|  X  H-  H.  Glarke,  America  DiMorerHl 
by  Northmen:  Am.  Cath.  Q.  18,  8.  211.  ->  30)  X  B.  A.  Hintdale,  The  Bight  of  Di>- 
coTery.  Colombiu.  81  8.  Beprinted  from  the  Ohio  Arch.  n.  HUt.  Qaart  —  31)  X  ^' 
B.  Hall,  Eist  aketchea  and  eventa  in  the  coloniiation  of  America.  Baymer.  11.4,00.  —  $^) 
J.  Winior,  Narratiye  a.  critical  hist.  V.  IV.  Vgl.  u.  i  67BSM.  ^  33)  K.  8.  8haler,  Fhjiio- 
graphy  of  North  America:  ib.  8. 1  —80.  —  0.  Dexter,  Cortereal,  Verraiano,  Oomei,  Theret:  ib. 
—  34)  X  A.  J.  Bandelier,  The  Bretrayer  of  La  Salle:  Nation  47,  8.  166.  —  So)  J- 
Winsor,  Narratiye  a.  critic  bist  of  Am.  V.  4,  S.  33—46,  81—102  n.  S.  —  86)  Ch. 
F.  8mith,  Acadia:  ib.  8.  185—58.  —  37)  £.  D.  Neill,  DiacoTeriea  along  the  Great 
Lakea:  ib.  8. 168—98.  -  38)  6.  8tewart  jr.,  Frontenao  a.  hia  timea:  ib.  8.  317—80.  — 
39)  B.  Ferne w,  New  Netherland  or  the  Datch  in  North  Am.:  ib.  6.  895—488.  —  40)B.  F. 
de  Costa,  Jaoqnea  Gartier  a.  hia aacceatora:  ib.  8.  47 — 80.  — 41)  F.  Jotton  de  Loagraitt 
Jacqaet  Cartier,  Docomenta  noayeaox  recneillia  p.  Paria,  Picard.  219  8.  [[Jalloia  in  B.cr.  258/9 
gUnstig.]!  Mit  Facaimile  d.  Cnterachrift  Cartier'a.  —  42)  W.  Kingaford,  The  hüt  «f 
Canada.    Y.  1.    London,  Trttbner.   XI,  488  8.  —   43)  £.  F.  81after,  Ghamplain.:  WiaMot 


§67A.    Nordamerika,     y.  Kalckttein.  111,297 

melt.  Es  wird  ein  chronologischer  Überblick  seiner  Reisen,  sowie  ein  Stamm- 
baum der  Kirkes  gegeben,  welche  1629  Ghamplain  Quebec  entrissen.  Dessen 
wahrscheinlich  1630  in  Paris  erschienene  Bittschrift  um  Weitergewährnng 
seiner  Pension  wird  von  Marcel  nea  herausgegeben  und  eingeleitet,^^) 
sie  schildert  Canadas  Aussichten  als  glänzend.  Ghamplain  setzte  gegen  kurz- 
uchtige  Handelsinteressen  mit  Mühe  die  Anlage  ausreichender  Befestigungen 
dorch.  Wie  Eingsford  nachweist,  veranlafste  der  Wunsch,  den  Rest  der  Mit- 
gift seiner  Gemahlin  zu  erlangen,  1632  Karl  1.,  Ganada  an  Frankreich  zurück- 
zugeben. Seit  1 645  wurden  Ansiedler  zu  der  von  Richelieu  veranlafsten  Ganada 
regierenden  Gesellschaft  der  100  zugelassen.  Die  1641 — 51  mit  Winthrop  ge- 
führten Verhandlungen  wegen  eines  Handelsvertrages  und  Schutz-  und  Trutzbünd- 
nisses mit  den  englischen  Eolonieen  scheiterten.  —  Die  von  den  Recollets 
1625  gerufenen  Jesuiten  verdrängten  dieselben  bis  1670  gänzlich  und  behaup- 
teten auch  femer  den  mafsgebendsten  Einflufs.  Ihre  Missionsthätigkeit  er- 
scheint Shea^^)  in  günstigerem  Licht  als  Eingsford,  und  ihr  Eampf  gegen 
Frontenac  wesentlich  durch  Bekämpfung  des  Branntweinhandels  bedingt.  Da- 
gegen steht  auch  Margry^^)  entschieden  auf  Frontenac's  Seite  gegen  den 
ersten  Bischof  Laval.  Sehr  interessant  stellt  er  die  Zeit  der  französischen 
Kolonisation  in  ihren  Wechselfällen  dar:  Die  Reibereien  zwischen  den  Jesuiten 
und  Gouverneuren,  Erlangung  und  Verluste  von  Handelsprivilegien,  An- 
legung von  Postenketten  zum  Schutz  des  Pelzhandels  und  daraus  erwachsende 
Kriege  mit  den  Indianern,  Entdeckungen  am  Ghio,  Mississippi  etc.,  Anlage  von 
Niederlassungen  und  Forts  gegen  die  Wilden,  das  alles  ist  eingehend  ge- 
schildert und  mit  Bildnissen  und  Faksimiles  erläutert.  Eine  wahre  Fundgrube 
ftLr  die  Geschichte  Nordamerikas  von  1679 — 1754  ist  Bd.  6  desselben 
Werkes.*')  Wir  sehen  das  Vordringen  der  Franzosen  nach  Westen  und 
Norden  über  Missouri,  Arkansas,  das  Felsengebirge  hinaus,  Kämpfe  mit  den 
Indianern  bis  nach  Mexiko  hinein  und  endlich  die  Unmöglichkeit,  sich  gegen 
das  Eindringen  Englands  zu  behaupten.  —  Der  Sekretär  des  canadischen 
Parlaments,  Bourinot*'*^)  weist  darauf  hin,  dafs  unter  Frankreichs  Herr- 
schaft in  Ganada  sogar  Beratungen  der  Pfarrgemeinden  über  die  Eosten 
eines  Kirchenbaues  der  Genehmigung  des  Intendanten  bedurften.  Nur  kurze 
Zeit  durften  Quebec's  Bewohner  unter  Leitung  eines  Mitgliedes  des  'souve- 
ränen Rats'  über  Preis  und  Qualität  des  Brotes  und  Beschaffung  von  Brenn- 
bolz beraten.  Die  Berufung  der  drei  Stände  zum  Huldigungseid  im  Jahre 
1672  wurde  scharf  milsbilligt.  Nur  1647 — 61  gab  es  in  den  wenigen  Städten 
gewählte  syndics.  Der  1663  gewählte  Maire  und  die  beiden  6chevin's  (Bou- 
rinot  sagt  Aldermen)  von  Quebec  mufsten  abdanken,  und  Bischof  Laval  hin- 
derte die  Ersetzung  durch  einen  neuen  syndic.  Als  Acadieu  an  England 
überging,  erhielt  das  zunächst  in  seinem  Gesamtumfang  Neuscbottland  genannte 
Gebiet  1719  einen  vom  Gouverneur  ernannten  Rat,  und  die  Bewohner 
durften    deputies    als   Beamte  wählen.     Das  1749  begründete  Halifax  wählte 


Biat  of  Am.  4,  8.  1G3— 34.  —  44)  G.  Marcel,  M^m.  en  reqoete  de  Champlain  poor  la 
contionation  do  paiement  de  aa  pension.  Pari«,  Tross.  1886.  29  S.  —  45)  I.  G.  Shea, 
The  Jetaits,  the  recoUecta  a.  the  iDdians:  Winsor:  Hiat.  of  Am.  Y.  4.  S.  263—94.  — 
46)  P.  Margry,  M^oirea  (s.  JB.  10).  Yol.  5.  Prem.  formatioii  d'ane  chatne  de  postet 
entre  le  St  Laarent  et  le  golfe  da  Mexlqae.  Pari«,  MaisonDcare.  Ledere.  1887.  4.  CLX, 
697  S.  —  47)  Data.  T.  6.  Exploration  des  afflaenta  da  Miaaiaaippi  et  d^coayertes  des  mon- 
tagne«  roeheoaea.  Paris,  MaisonneaTe  Leclerc  4®.  XIX,  759  S.  Schöne«  Portrait  Lemoyne 
de  Bienrüles.  —  47*)  J.  G.  Boarinot,  Local  goyernment  in  Ganada:  John«  Hopkins  aniyers. 


111,298  i67A.     Nordamerika,     y.  Kalckttein. 

• 

seit  1751  jährlich  seine  Beamten.  1758  trat  eine  Assembly  ins  Leben,  zn 
welcher  Townships  mit  Ober  50  Hausbesitzern  Vertreter  wählten.  1759  and 
einige  Jahre  später  worden  6  Grafschaften  als  Wahlbezirke  eingerichtet  — 
Der  verspätete  Versuch  festerer  Begründung  der  französischen  Macht  am 
Ohio  fahrte  zur  Katastrophe  der  Franzosen  in  Nordamerika,  nachdem  die 
Schweden  von  den  Holländern,  diese  von  den  Engländern  ihrer  Macht  heraabt 
waren. 

Mit  Teilnahme  verfolgt  man  im  Winsorschen  Werk  die  von  Keen^^) 
dargestellten  Unternehmungen  der  Schweden  an  beiden  Delawareafem. 
Peter  Minuit  aus  Wesel,  der  vorher  den  Holländern  in  Amerika  gedient,  be- 
gründete sie.  1655  mufsten  sie  Neu-Schweden  diesen  überlassen,  wahrten  sich 
aber  bis  zum  Aufhören  ihrer  lutherischen  Kirchengemeinschaft,  1831,  natio- 
nale Eigentümlichkeiten. 

J>ie  englischen  Kolonieen  Ms  1762.  Der  5.  Bd.  des  Winsor- 
schen Werkes  behandelt  die  Engländer  und  Franzosen  in  Nordamerika  von 
1689 — 1762.  W.  bespricht  die  Kartographie  Louisianas  und  des  Mississippi- 
beckens unter  französischer  Herrschaft,  Neu-England  von  1689 — 1763,  Mary- 
land und  Virginien,  die  Quellen  über  die  französischen  und  Indianerkriege 
Neuenglands  und  Acadiens  in  jenem  Zeitraum,  die  Karten  des  letzteren  Landes 
und  den  Kampf  um  die  grofsen  Thäler  Nordamerikas. ^^-^3) 

Kultur.  Ferguson  schrieb  über  ein  Hauptschulbuch,  den  'New  Eng- 
land primer'  von  1690,  von  dem  eine  Ausgabe  von  1737  erhalten  ist,^*) 
Bogart  über  den  bis  1752  festgehaltenen  Beginn  des  neuen  Jahres  mit  dem 
25.  März.66)  _  Nach  einer  anonymen  Schrift  gab  es  1715  150,  1776  629 
Sklaven  in  Neu-Hampshire,^^)  deren  Zahl  bis  1840,  namentlich  durch  Ein- 
fuhrverbot, auf  1  zusammenschmolz. 

Die  Zeit  puritanischer  Herrschaft  in  Massachusetts  von  1629 — 85  steltte 
Ellis^?)  dar,  Jillson  teilte  den  1663  gefällten  Schiedsspruch  über  die 
Grenze  vom  Rhode  Island  und  Connecticut  mit.^^)  Nach  Morris  diente 
Kapitän  Silvester  Salisbury'^^)  gegen  die  Holländer,  heiratete  eine  Holländerin, 
iwurde  high  sheriff  von  Rensselaerswyk.  Von  ihm,  der  1675  Gonuecticots 
Einverleibung  in  New- York  betreiben  sollte,  werden  geschichtlich  interessante 
Briefe  gegeben. 

Die  demokratischen  Einrichtungen  der  neu-englischen  town^s  führt  uns 
an  dem  Beispiel  der  bedeutendsten,  Boston,  Bugbee^^)  vor.  Seit  1692 
gab  in  Massachusetts  aufser  Freehold  auch  der  Besitz  von  mehr  als  20  Pfd. 
Wahlrecht.     In   der  Mitte   und  im  Süden  der  Kolonieen  wurde  dagegen  das 


■tad.  5,  S.  175—246.  —  48)  0.  B.  Keen,  New  Sweden  or  the  Swedei  on  the  Delairire: 
WiDBor  Hiat.  of  Am.  Y.  4.  S.  443-502.  —  49)  J.  Wiiisor,  NamÜTe  a.  critical  hUtory 
of  America.  London,  Sampson  Low,  Marston,  Searle  and  Riyington.  1887.  4^  YXI,  649S. 
(Vgl.  o.  {  67B*M).  —  50)  X  C.  Robinson,  Abstract  of  the  proceedings  of  the  Yirgioii 
Company  of  London.  1619—24.  Bichmond,  Ya.  Hiat.  Soc  8^  XYU,  218  S.  —  51)  X 
P.  Bender,  New  France  in  New  England:  Mag.  Am.  Hiat.  20,  S.  387.  —  52)  H.  Doniol. 
Histoire  de  la  participation  de  la  France  &  r^tabliseement  des  £taU-DniB  d'Am^qoe.  Tom«. 
1,  2.  Paria,  A.  Picard.  | [Nation  47:  360.]|  —  53)  Share  of  France  in  eaUbliihment  of 
U.  S.:  N.  Princ.  Bev.  5  6.  88,  S.  387.  —  54)  Cl.  Ferguson,  The  New  England  piiiMr 
1690:  Mag  of  Am.  hiat  20,  S.  148/9.  —  55)  W.  S.  Bogart,  March  25  th;  New  yeu* 
day :  ib.  19.  8.  70/2.  —  56)  I.  A.  B.  Slaiery  in  New-Hampshire:  ib.  20,  S.  835/6.  — 57)  0- 
£.  Ellis,  The  puritan  age  a.  mle  in  the  colony  of  MaMachuaetta  Bay.  BoiUm ,  Hoaghton, 
Mifflin.  576  S.  |[Mag.  20,  432  günatig.]|  ~  58)  Cl.  Jillaon,  Early  New  England  irbi- 
tration:  Mag.  of.  Am.  hiat  19,  S.  435/6.  —  59)  J.  J.  Morris,  Gaptain  SÜTeater  Salubnrj: 
ib.  19,  8.  233—44.  —  60)  James  M.  Bngbee,  City  QoTemmont  of  Boston:  Johna  Hopkiiii 


§67A.     Nordamerika,    y.  Kalckstein.  111,299 

verknöcherte  System  der  Korporation  des  'borough'  aus  England  eingeführt, 
80  auch,  wie  AUinson  und  Penrose^^)  darlegen, in  Philadelphia:  Aldermen, 
der  dem  deutschen  Stadtschreiber  ähnliche  Recorder  und  12  Gemeinderäte 
besafsen  ihr  Amt  lebenslänglich  und  ergänzten  sich  aus  Freeholders  und  Be- 
sitzern über  50  Pfd.,  und  Aldermen  und  Gemeinderäte  wählten  aus  ersteren 
jährlich  den  vom  Gouverneur  bestätigten  Major.  Dieser  Recorder  und  die  Alder- 
men bildeten  das  Gericht.  Da  man  fast  nur  auf  Bnfsen  und  Lotterieen  an- 
gewiesen war,  wurden  seit  1712  'Assessoren'  jährlich  gewählt,  die  für  be- 
bestimmte Zwecke  ein  Besteuerungsrecht  besafsen.  So  oligarchisch  waren  die 
Stadtverfassungen  aufserhalb  Neuenglands  fast  durchweg,  mit  ein  Grund  für 
die  langsame  Entwickelnng  städtischen  Lebens. 

Winsor  giebt  Anmerkungen  zu  der  Arbeit  von  Davis  über  Canada 
und  Louisiana.^^)  Die  Franzosen  bauten  trotz  der  geringen  Bevölkerung 
(1714  18  000,  1721  25  000  Einwohner)  bisweilen  nicht  ausreichend  Getreide. 
1721  wurde  die  Post  von  Quebec  nach  Montreal  eingerichtet. 

W.  danken  wir  ferner  Anmerkungen  zu  Fernow's,*3-66)  auch  die  hand- 
schriftlichen Quellen  zur  Geschichte  der  mittleren  Eolonieen  behandelnder  Dar- 
stellung und  zu  der  von  Rivers ^^)  über  beide  Carolina^  sowie  eine  Notiz 
ober  die  späteren  Schriften  über  deren  Geschichte. 

Jones^^)  behandelt  die  englische  Kolonisation  Georgia's  von  1733 — 52. 

Thwaites  handelt  von  den  historischen  Wasserwegen  Wisconsin' s  und 

der  Nachbargebiete.  ®^^*) 

Smith  schilderte  die  Kriege  an  der  Seeküste  in  Acadien  und  Gap 
Breton. '0) 

Über  den  slebenJäJirigen  Kam/pf,  welcher  den  Untergang  der 
französischen  Macht  in  Amerika  entschied,  bietet  die  von  Bryman  besprochene 
1753  beginnende  Haldimandsammlung  manches.''^)  Eingehend  und  vortreff- 
lich schildert  ihn  Hart. ''')  —  Slade'^')  schrieb  über  das  von  Massachusetts 
erbaute  und  nach  demselben  benannte  Fort  an  der  Nordwestgrenze,  welches 
Vaudreuil  im  August  1746  zur  Ergebung  zwang.  —  Das  Loos  des  Deutschen 
Barons  Dieskau,  welcher  die  Franzosen  1755  befehligte,  aber  schon  am  8. 
September  am  Georgesee  schwer  verwundet  in  Gefangenschaft  geriet  und 
8.  Sept.  1767  ungeheilt  in  Turenne  starb,  behandelte  Uubbard.'^^)  Montcalm, 
von  dem  ein  Privatbrief  vom  26.  April  1744  veröffentlicht  wurde, ^^)  fand  in 


muT.  Btnd.  5.  —  61)  Edward  P.  AUinaon  and  Boiet  Penrose,  City  Goyernment  of  Phila- 
delphia: ib.  —  62)  A.  M.  Dayia,  Canada  a.  Louisiana:  Winsor  Hist.  of  Am.  V.  5. 
S.  1—74.  —  63)  B.  Fernow,  Hiddle  Colonies  in  Winsor  Hist.  of  Am.  Y.  5.  S.  189— 
239.  —  64)  L  Th.  Scharf,  History  of  Delaware,  2  Y.  Philadelphia,  Bichards.  1346  S. 
:[Mag.  21,  270  sehr  günstig.] |  Teilweise  sehr  gute  Abbildangen.  —  65)  W.  H.  Browne, 
ArchiTes  of  Maryland.  Corr.  of  6oy.  H.  Sharpe  pabl.  by.  Y.  1,  1753/7.  Maryland  hist. 
Boc.  580  S.  |[Mag.  21,  356  günstig.]|  —  66)  W.  L  Biyers,  The  Carolinas:  Winsor 
Hist  of  Am.  Y.  5.  S.  285-334.  —  67)  Ch.  C.  Jones  jr.,  The  English  colonisation  of 
Georgia:  Winsor  Bist,  of  Am.  Y.  5.  S.  357—406.  —  68)  B.  6.  Thwaites,  Historie 
watarways.  Chicago,  Mc  Glurg.  16^  293  8.  |[Mag.  19,  446  günstig.]!  —  69)  X  B.  A. 
Hinsdale,  The  old  Northwest  New- York,  Townsend  Mac  Coan.  440  8.  |[Mag.  534/5 
gfi]iatig.]|  —  70)  Ch.  C.  Smith,  The  wars  on  the  seaboard;  Acadia  a.  Cape  Breton:  Winsor 
Hist.  of  Am.  Y.  5.  S.  407 — 19.  —  71)  D*  Brymner,  Report  of  the  Canadian  archiTOs. 
Ottawa,  Maclean  Roger  a.  Co.  |[Mag.  19,  446/7 .]|  —  72)  G.  E.  Hart,  The  fall  of  New 
Franoe.  Ne{7-Tork,  Pntnam;  Montreal,  Drysdale.  4°.  X,  175  8.  M.  12,00.  |[Mag.  19,  360 
gOnatig.]!  Gate  AbbUdnngen,  Facsimile  Wolfe's.  —  73)  D.D.  8 lade,  The  site  of  Old  Fort 
Massachusetts:  Mag.  of  Am.  hist.  20,  8.  281/5.  Mit  Abbildung.  —  74)  0.  P.  Hubbard, 
Harmony  of  history,  Dieskaa:  ib.  19,  8.  341/2.  —  75)  Marq.  Montcalm,  Aatograph  letter: 


111,300  {67B.    Vereinigte  Staaten  Mit  1762.     Adami  and  Vincent. 

Falgairolle,  einen  geschickten  Biographen. ^ 7)  Die  staatliche  Regelung  er- 
schwerte der  französischen  Industrie  sogar  den  Absatz  nach  ihrer  Kolonie, 
und  der  schwache  Gouverneur  liefs  die  Einwohner  von  Lieferanten  ausbeuten. 
Fast  allein  in  dem  aus  angesehenem  canadischen  Geschlecht  stammenden 
Chefingenieur  Marquis  Lotbiniöre,  über  den  Horn^^)  schrieb,  fand  er 
wackere  Unterstützung.  Auch  Falgairolle  erhebt  gegen  Washington,  dessen 
bisher  nicht  oder  schlecht  gedruckte  Briefe  an  Oberst  Bouqnet  vom  3.  Juli 
bis  Ende  November  1768  Smith  veröffentlichte,'®)  den  Vorwurf,  sein  An- 
griff auf  Jumonville  sei  völkerrechtswidrig  gewesen,  ja  bezeichnet  denselben 
gradezu  als  Mord. 7'-®^) 

Anfserordentlich  reiches  Material,  namentlich  an  Biographieen,  sowohl  ans 
der  Indianerzeit,  wie  besonders  für  die  französische  Kolonisation  (Gouverneure, 
Geistliche  etc.)  die  schwedischen,  holländischen  und  englischen  Kolonisiemngen, 
bietet  die  von  Wilson  und  Fiske  hetüusgegeheue grobe  JEncykl&pädie. 


B.  Vereinigte  Staaten  seit  1702. 

H.  B.  Adams  und  J.  M.  Vinoent 

Allgemeine  politische  Geschichte.  Die  wichtigste  Bereicherung 
bietet  auch  diesmal  das  von  dem  verdienten  Bibliothekar  ^)  der  Har¥ard- 
Universität  herausgegebene  grofse  Sammelwerk.  Dasselbe  erscheint  seit  1886'') 
und  wird  nach  einem  gemeinsamen  Plan  von  Spezialisten  geschrieben;  der 
Herausgeber  besorgt  die  bibliographischen  Vorarbeiten.  Das  Werk  giebt, 
wie  der  Name  andeutet,  zuerst  eine  allgemein  verständliche  erzählende  Dar- 
stellung einer  Periode  und  darauf  kritische  Quellenstudien  und  Belege,  über- 
haupt alles,  was  für  den  Geschichtsfrennd  wie  fQr  den  Forscher  von  Inter- 
esse ist.  Der  7.  Bd.,  von  9  Autoren  verfafst,  behandelt  die  Zeit  von  1775 
—  1850.^^)  Das  Werk  wird  mit  dem  8.  Bd.  abschliefsen  und  dann  wohl 
das  zuverlässigste  sein,    das    bis  jetzt  über  Amerika  erschienen  ist.   —   Das 


ib.  20,  8.  74.  Vgl.  üb.  ihn  Fr.  Park  man  in  Appleton 'b  Cyclopaedia.  V.  4.  —  76)  E. 
FalKairoUe,  Montcalm  deyant  la  proatiriti.  Pana,  ChaJlamel  atn6.  1886.  II,  196  S. 
Popalär.  —  77)  I.  Hörn,  The  marquia  of  Lotbiniire:  Mag.  oi  Am.  hiat.  20,  S.  314.  — 
78)  W.  H.  Smith,  Unpubliahed  Washington  letterv:  ib  19,  S.  114—43.  Mit  Portrut  fi. 
Booqoet^e.  —  79)  S.  H.  Fayne  (fleraoag.),  The  riyer  Ohio,  an  English  yiew  ofitiBl757: 
ib.  20,  8.  236/9.  Mit  facaimiliertem  Kopf  d.  betr.  engl.  ZeitM^hrift.  —  80)  General  J.  Am- 
hersts  ordert:  ib.  19,  S.  844.  9.  Not.  1759  Crown  Foint,  den  Oebartitag  Georg  IL  betreffmd. 
—  81)  M.  C.  Oonway,  Omitted  chapters  of  hitt.,  diadoaed  inthe  life  a.  papera  of  B.  Bau- 
dolph.  New-fork,  London,  Patnim.  401  S.  |[Mag.  20,  576/7  ^natig.]!  Oberblick  d.  Ge- 
schichte d.  Vorfahren.  —  82)  Appleton's  Gydop.  of  American  Biography ;  ed.  by  Wilson  k 
Fiske.      1/5. 

1)  J.  Winsor,  Narratiye  and  Critical  flist  of  America.  Yol.  7.  Boaton,  HooghtoD, 
Mif.  40.  YII,  610  S.  M.  22,00.  |[Sat.  B.  65:  634;  Spec.  61,  895;  Dial.  (Ch )  9,  127; 
The  Nation  47,  316.]|  ~  1«)  VgL  a.  N.  366.  —  1*)  J.  B.  Angell,  Diplomacy  of  theÜ. 
S. :  S.  461 — 527.  —  £.  Channing,  Territorial  acqoisitiont  and  dinsiona:  S.  568 — 83.-6. 
T.  Curtis,  The  Constitation  of  the  U.  S.  and  its  hiatory:  S.  237—55.  —  G.  E.  EiU», 
The  Loyaliats  and  their  fortanes:  S.  185—215.  —  J.  Jay,  Peace  Negotiations  1762/S:  S. 
89—170.  —  A.  Johnston,  History  of  Political  Parties  7:  S.  267—94.  —  £.  J.  Lowell, 
The  U.  8.  of  America  1775—82.  Their  political  atrugglea  and  relationa  with  Eorope:  S. 
1—89.  —  J.  R.  Soloy,  Wara  of  the  ü.  S.  1789—1850:  S.  357—446.  —  J.  Winsor, 
The  Confederation  1781/9:  S.  215—37.  Soarcea  of  Information  on  Hiatory  of  Political  Pvr- 
ties:  S.  294—357.  Territorial  Acqaiaitiona  and  Diviaions:  S.  527—68.  PortndU  of  Washing- 


§67B.     Vereinigte  Staaten  seit  1762.     Adams  und  Vincent.  111,301 

Muster  einer  kurzen  populären  Gescbichte  liefert  Eggleston.^)  Er  be- 
herrscht den  Stoff,  seine  Darstellung  ist  frisch  und  kräftig  und  aufserdem 
mit  ausgezeichneten  Holzschnitten  reich  ausgestattet.  —  Lossing,^)  Veteran 
der  amerikanischen  Geschichtsschreibung,  hat  seiner  Reihe  von  Werken  einen 
Qaartband  populärer  Geschichte  folgen  lassen. 

Verfassung.  Umfassende  Darstellungen.  Das  beste  Werk  eines  Aus- 
länders über  amerikanische  Zustände  seit  Tocqueville  ist  das  von  Bryce,^) 
ein  Produkt  langjähriger  Studien  eines  scharfen  Beobachters,  in  Lob,  wie  in 
Tadel  gleich  vorurteilsfrei.  Teil  1  behandelt  die  Verfassung  und  Verwaltung 
der  Union  sowie  die  der  Einzelstaaten  und  verrät  eine  genaue  Kenntnis  der 
besten  einschlägigen  Autoren,  sowie  der  Gesetze  und  Quellen.  Teil  2  be- 
spricht in  ruhig  kritischer  Weise  die  praktischen  politischen  Methoden,  das 
Wesen  der  Parteiinnungen,  die  ^Caucuses\  die  Konventionen  und  die  Wahlen; 
Teil  3  die  sozialen  Verhältnisse,  die  Einrichtungen  für  Erziehung  n.  s.  w.. 
kurz  den  Stand  der  Bürger  im  allgemeinen.  B.^s  Laufbahn  als  Historiker, 
Jurist  und  gleichzeitig  praktischer  Politiker  macht  ihn  besonders  geeignet  für 
dieses  Werk,  das  zweifellos  ohne  vorgefafste  Theorie  geschrieben  ist.  — 
Zwei  Aufsätze  von  E.  J.  Phelps,  ^}  dem  ehemaligen  englischen  Minister, 
in  erster  Reihe  für  englische  Leser  geschrieben,  enthalten  eine  klare  und 
genaue  Darstellung  des  Verfassungslebens.  —  Field^  entwickelt  die  Grund- 
sätze der  Verwaltung,  aber  mehr  vom  theoretisch-idealen,  als  vom  praktischen 
Standpunkt  ans.  —  Becher'')  bezeichnet  als  Hauptstadien  der  amerikanischen 
Yeriassnngsentwickelung :  Separatismus,  Föderalismus,  Nationalismus.  — 
Rupert^)  hat  eine  Sammlung  der  hauptsächlichsten  Quellenstellen  (topics 
and  references)  veranstaltet,  welche  bestimmt  ist,  als  Textbuch  zu  jeder  Ver- 
fassungsgeschichte der  Vereinigten  Staaten  zu  gelten.  —  Von  Sternes^) 
Veriassungsgeschichte  ist  die  4.  durchgesehene  Auflage  erschienen.  —  Das 
Verhältnis  der  Einzelstaaten  zur  Union  wird  in  Zwischenräumen  immer  wieder 
behandelt.  i<>) 

HülfsmitteL  Von  grofsem  Nutzen  für  das  Studium  der  politischen 
Verhältnisse  ist  der  neue  Atlas  von  Hewes,^^)  dem  Vf.  von  Scribners  Statis- 
tical Atlas  of  the  U.  S.  Die  Diagramme,  Karten  und  Tabellen  zeigen  die 
Entstehung  und  Entwickelung  der  verschiedeneu  politischen  Parteien,  ihre 
Programme  und  Grundsätze,  die  Präsidentenwahlen  und  vieles  aus  der  wirt- 
schaftlichen Entwickelung.  —  Von  Brown  und  Straufs^^)  erscheint  ein 
kleines  alphabetisches  Nachschlagebuch  mit  Angaben  über  Verfassung,  Ver- 
waltung und  Parteiwesen. 

Quellen,   Ford^^)  hat  eine  Reihe  von  Pamphleten  über  die  Konstitution 


ton:  S.  563—83.  —  2)  E.  Eg  gl  es  ton,  History  of  the  U.  S.  and  its  people.  N.-T.,  Ap- 
pletun. X,  398  8.  M.  6,00.  —  3)  B.  j.  Los  sing;  Gar  Conntry:  a  honee  hold  history  of 
the  U.  8.  N.T.,  Amies  Fab.  Co.  4^.  2  yol«.  &  M.  20.  —  4)  J.  Bryce,  The  American 
Common  wealth.  N.-T.,  MacmUlan.  2  toIb.  M.  24,00.  |[Dial.  (Ch.)  9,  25ö.|J  —  5)  E.  J, 
Phelps,  Constitation  of  the  U.  S.:  19th  Cent  23.  8.  397  und  441.  —  6)  D.  D.  Field, 
Theory  of  QoTernment  of  U.  8.:  North  Amer.  Key.  156,  8.543—58.  —  7)  F.  A.  Becher, 
Fundamental  Principles  of  Government  of  U.  8.:  Mag.  Am.  Hiat.  19,  8.  65/9.  —  8)  W.  W. 
Bnpert,  Guide  to  the  study  of  the  History  and  Constitution  of  the  U.  8.  Boston,  Ginn. 
lU,  130  8.  M.  3,00.  —  9)  8.  Sterne,  Const.  History  and  polit.  deyelopment  of  U.  8. 
(4th  rovised  ed.)  N.-Y.,  Putnam.  12«.  XX,  861  8.  M.  5,00.  -  10)  J.  B.  Tucker,  Vir- 
ginia in  the  snpreme  Court:  North  Am.  B.  146,  8.674—80.  —  11)  F.  W.  Hewes,  Citizens 
Atlas  of  American  Politics.  1789—1888.  New- York,  8cribner.  Fol.  56  8.  M.  8,00.  — 
12)  £.  Brown  and  A.  Straufs,  Bictionary  of  American  Politics  New- York,  A.  L.  Burt. 
12^    m,  556  8.     M.  2,00.  —  13)  F.  L.  Ford,  Pamphlets  on  the  Constitution  of  the  U.S. 


111,302  §67B.     Vereinigt«  Staaten  seit  1762.     Adama  und  Vincent. 

aus  der  Zeit  ihrer  Annahme  herausgegeben.  Die  überall  zerstreuten  Schriften 
sind  äufserst  wichtig,  weil  sie  zeigen,  wie  man  zur  Zeit  der  Annahme  der 
Verfassung  über  diese  dachte.  Manche  sind  so  selten,  dafs  man,  um  sie  zu 
benutzen,  weite  kostspielige  Reisen  machen  mufste.  —  Eine  neue  Ausgabe 
des  Föderalisten  ^^-^7)  giebt  diese  Fundgrube  konstitutioneller  Erörterungen 
in  passender  Form.  Die  Frage  nach  dem  Vf.  ist  wieder  aufgenommen,  aber 
nicht  gelöst. 

Nationalökonomisches.      Von    nicht   geringer  Bedeutung   für  das 
Verständnis  der  amerikanischen  politischen  Einrichtungen  sind  die  von  Zeit 
zu  Zeit  von  den  Leitern  der  Finanzen  gegebenen  Berichte.     Bolles^^)  be- 
handelt in    dem    3.  Bande    seines  Werkes    die  Zeit  von  1861/5.     Die  not- 
wendigen Kriege  veranlafsten  Mafsregeln,   die  nicht  nur  bezüglich  ihrer  Un- 
gemessenheit,    sondern   auch    bezüglich    der  konstitutionellen  Macht  der  Re- 
gierung  im   allgemeinen   eingehend  erörtert  wurden.     Ihre  Tendenz  war  die 
Gentralisation.  —  Die    erfolgreiche    Thätigkeit  Hamiltons,   des    Finanziers 
in    den    alten  Tagen    der  Republik  wurde,    wie  Dunbar^^)    zeigt,    seiner 
staatsmännischen  Methode,   gute    Beispiele  zu   befolgen,   verdankt    Holland 
und  England  waren  damals  die  einzigen  finanziell  günstig  gestellten  Staaten. 
Von  diesen  wählte  er  sich  England  zum  Vorbild,    da  es  fär  Amerika  näher 
lag.  —  Taussig^^.'^)   vertritt   inbezug  auf  die  amerikanische  Politik  einen 
neuen    Standpunkt.      Das   Studium   ökonomischer   Fragen   vom    historischen 
Standpunkt  nimmt  zu.    Atkinson^')  versucht,  den  ökonomischen  Fortschritt 
besonders  in  der  Verbreitung  von  Wohlstand  unter  die  verschiedenen  Klassen 
und  in  dem  Gewinnanteil  bei  den  Produktionen  zu  charakterisieren.  —  Elys*') 
Arbeit    kann  unter  die  historischen    gerechnet  werden,    indem   sie   die  Be- 
steuerung in  Vergangenheit  und  Gegenwart  bespricht,    und    zugleich  angiebt, 
wie  sie  vorgenommen   werden  sollte.     Es  ist  ein  ausgezeichneter  Beitrag  auf 
einem  bis  jetzt  fast  unbebauten  Felde.    Derselbe  Vf.**)  hat  noch  eine  andere 
Studie  erscheinen  lassen,    die  einige  fortwährend  die  amerikanischen  Wähler 
beschäftigende    ökonomischen    Fragen     in     populärer     Weise    erörtern.  — 
V.  Holst *5)    giebt  eine  Replik  bezüglich  der  Kritik  seiner  Arbeit.    —  Ein 
Anonymus,  der  sich  selbst  Revolutionär  nennt, *^)    versucht  zu  zeigen,  dafs 
seit  der  Annahme  der  Konstitution  eine  gröfsere  Revolution  in  Regierung  und 
Gesellschaft  stattgefunden  habe,   als  durch   die  Verfassung    selbst  veranlagt 
wurde,  und  dafs  die  Gesellschaft  durchaus  nicht  besser  geworden  sei. 

Einzelfragen,  Cox*')  bespricht  30  Jahre  des  Föderalismus  fom 
Staudpunkt  des  Gesetzgebers.  —  Johnston*®)  hat  einen  ausgezeichneten 
Artikel  über  die  Geschichte  der  Partei  Versammlungen  verfaist.  Der  gesetz- 
gebende ^Caucus'  begann  sehr  bald  nach  der  Einführung  der  neuen  Regierang. 


1787/8.  Brooklyn,  Ford.  VI,  451  S.  M.  20,00.  —  14-17)  H.  C.  Lodge,  (Editor)  The 
FederalUt  N.-T.,  Putnam.  12».  586  S.  M.  8,00.  {[Spec.  61,  1226;  Ihg.  Am.  H»t  80» 
340.]  I  New  Edition.  —  18)  A.  S.  B  oll  ob,  Financial  History  of  the  U.  S.  Vol.  3.  N.-T.» 
fiomans.  585  S.  M.  14,00.  —  19)  C.  F.  Danbar,  Financial  precedento  followed  by  Alex. 
HnmUton:  Q.  Joar.  Econ.  3,  8.32—59.  —  20)  F.  W.  Taassig,  Tarif!  Hutory  of  the  U.S. 
N.-Y.,  Patnam.  12«.  VIII,  269  S.  M.  5,00.  —  21)  id.,  The  Tariff  1880—60:  Q.  Joar.  Bcon. 
2,  S.  314—47.  —  22)  E.  Atkinton,  Progreas  of  the  Kation:  Forom  6,  S.  125—43.  — 
23)  R.  T.  Ely,  Taxation  in  American  Statee  and  Citiee.  N.-T.,  Crowell.  12«.  XI,  544  S. 
M.  7,00.  —  24)  id.,  Probleme  of  Today.  N.-Y.,  Crowell.  12«.  VU,  222  S.  M.  5,00.  — 
25)  Dr.  T.  Holet  a.  hie  criüce:  Nation  47,  S.  71.  —  26)  Gentonnial  of  a  Berolatioa,  •> 
addreee  by  a  reTolotioniet  N.-Y.,  Patnam.  16«.  171  S.  M.  5,00.  |[Mag.  Am.  HietJi  - 
27)  S.  S.  Cox,  Three  Decadee  of  Federal  Legielation.     N.-Y.  —  28)  A.  Johne  ton,  Tb« 


(676.     Vereinigte  Staaten  aeit  1762.     Adama  und  Vincent.  111,303 

Die  gewaltige  Kraft  der  Staatsmaschine  fühlte  man  zuerst  1828,  als  die  so- 
genannte demokratische  Regentschaft  von  New-Tork  die  Wahl  Van  Bürens 
zam  Gouvernenr  zustande  brachte.  1831  wnrden  allgemeine  Versammlungen 
von  Gegnern  der  f'reimaurer  und  Nationalrepublikanern  abgehalten,  denen  1832 
die  Demokraten  folgten.  Seitdem  hahen  nationale  Delegiertenversammlungen  be- 
hafs  der  Präsidentenwahl  regelmäfsig  stattgefunden.  —  Benton ^^)  unter- 
sucht die  Bedeutung  des  Vetos  der  amerikanischen  Exekutive.  Er  ist  dazu 
durch  die  Thatsache  veranlafst  worden,  dafs  zwei  Gouverneure  kürzlich  gegen 
Malsregeln  Einspruch  erhoben  haben,  weil  nach  ihrer  Ansicht  ungesetzlicher 
EiofluOs  auf  die  gesetzgebenden  Mächte  ausgeübt  worden  war.  Der  Vf.  giebt 
eine  sorgsam  ausgearbeitete  Auseinandersetzung  über  den  ganzen  Gegenstand, 
wobei  er  sich  auf  Autoritäten  stützt  Er  zeigt  deutlich,  welche  Stellung  das 
Veto  in  den  V.  St.  und  in  den  einzelnen  Staaten  einnehmen  sollte.  —  Bur- 
gefs'^'*)  erörtert  die  Unzulänglichkeit  des  kürzlich  gegebenen  Gesetzes  be- 
treffs Zählung  der  Stimmen  für  den  Präsidenten.  —  Eine  vergleichende  Studie 
hat  Lo  well 'ob)  geliefert.  —  Zwei  andere  Schriftsteller  haben  gefährliche 
Tendenzen  dargelegt  und  Mittel  zur  Reform  angegeben. '<^-d) 

Biographieen.  Appletons  Cyclopaedia'^)  ist  das  umfassendste  bio- 
graphische Werk  des  Jahres.  Der  Vf.  hat  eine  ganze  Reihe  tüchtiger  Kräfte 
dazu  herangezogen.  Die  ganze  Masse  des  Stoffes  ist  auf  6  Bände  verteilt. 
Sie  behandeln  bedeutende  Persönlichkeiten  des  amerikanischen  Lebens,  aus 
Vergangenheit  und  Gegenwart;  sodafs  sie  ein  dictionnaire  des  conteroporains 
and  zugleich  ein  historisches  Nachschlagebuch  bilden.  —  Stephens^^)  ähn- 
liches Werk  für  die  englische  Biographie,  das  auch  viel  amerikanisches 
Material  bringt,  ist  um  3  Bande  weiter  gediehen  und  reicht  jetzt  bis  Edridge. 

Staatsmänner.  Die  Biographieen  der  Präsidenten  sind,  zum  gröfsten 
Teil  in  populärer  Darstellung,  von  Frost,**)  Townsend**)  und  Stod- 
dard**-*®)  geschrieben.  Gordon**)  schildert  in  recht  frischer  Weise  das 
Leben  von  Frauen  der  Präsidenten.  —  Eine  ausgedehnte  Obersicht  über  die 
amerikanischen  Staatsmänner  von  Smith ^P)  charakterisiert  aus  der  Vogel- 
perspektive die  amerikanische  Politik  von  Beginn  der  Revolution  bis  zum 
Ende  von  Jacksons  Regierung.  —  Schuyler^^)  hat  eine  Geschichte  der 
Gesellschaft  der  Cincinnati  geschrieben.  Diese  Vereinigung  von  Veteranen 
der  Revolution  schien  einige  Zeit  dazu  bestimmt,    eine    grobe  Rolle    in  der 


American  Party  Convention:  K.  Princ.  6,  8.  60—72.  —  29)  I.  H.  Benton,  The  Veto 
Power  in  the  U.  S. ,  what  i«  it?  Boston,  A.  C.  QetcheU.  58  S.  —  30«)  J.  W. 
Borgess,  Law  of  tbe  electoral  connt:  Pol.  Sd.  Q.  3,  8.  633—53.  —  SÜfi*}  G.  B.  Lowe  11, 
Bngliih  tnd  American  Federalism. :  £cl.  Mag.  110,  S.  564  ff.  —  30«)  R.  Johnson,  A.  Pen- 
loos  Balance '.North  Am.  Ber.  146,  8.424/9.  —  30^)  Reform,  of  Honse  of  RepresentatiTes  by 
conatitational  amendment:  Nation  46,  8.  4.  —  31)  J.  G.  Wileon  and  J.  Fitke,  Appleton'a 
Cjdopaedia  of  American  Biography.  N.-T.,  D.  Appleton.  1887/8.  6  yols.  &  M.  20;  jeder 
circa  600  8.  —  32)  L.  Stephen,  Dictionary  of  National  Biography.  London,  Macmillan. 
Vol.  XIU— XVL  &  M.  24.  —  33)  J.  Frost,  Presidenta  of  the  U.  8.  from  Washington 
to  Glereland.  Boston,  Lee  &  8hep.  12^.  547  8.  M.  6,00.  —  34)  V.  F.  Townsend,  Oar 
Preaidents,  (e.1.  de  loie.)  N.-Y.,  Worthington.  4«  M.  20,00.  —  35)  W.  0.  Stoddard, 
W.  E  Harrison,  John  Tyler  and  James  K.  Polk.  (=LiTesof  thePresidents.)  N.-T.,  Stokes. 
n*^.  VI,  280  8.  M.  5,00.  —  86)  id.,  L.  Taylor,  M.  Fillmore,  F.Pierce  and  J.  Bnchanan. 
(=:  Uvea  of  the  Presidenta).  N.-T.,  Stokes.  12<>.  YI,  104  8.  M.  5,00.  —  37)  id.,  Abraham 
Lincob  and  Andrew  Johnson.  (=  Liyes  of  the  Presidenta).  N.-T.,  Stokes.  12<>.  YIII,  357  8. 
M.  5,00.  -  38)  id.,  QroTer  Glereland.  (=  Liyes  of  the  Presidents.)  N.-T.,  Stokes.  12^ 
VI,  268  S.  M.  5,00.  •—  39)  L.  L.  Gordon,  From  Lady  Washington  to  Hrs.  Gleyeland. 
Boaton,  Lee  &  Shep.  12^  UI,  448  S.  M.  6,00.  ~  40)  G.  Smith,  American  Statesmen: 
19th  Cent  28,  8.  93—114,  881—92;  24,  8.  262—75.  —  41)  J.  Schuyler,  Institution  of 


111,304  §67B.     Vereinig  Stutao  leit  176S.     Adam«  and   Vincent 

Politik  za  spielen.  Ihre  erblichen  Würden  erregten  in  einigen  Gegenden 
grofse  BefQrchtnngen  vor  einer  Militäraristokratie.  Aber  sie  fahrte  weder 
Böses  aus,  noch  hatte  sie  es  im  Sinne.  —  Garpenter^*)  giebt  einige  That- 
Sachen  aus  dem  Privatleben  der  Bundesoberrichter.  —  Waters^')  ist  ein 
emsiger  Urkk.forscher,  der  viel  gethan  hat,  um  das  verloren  gegangene  Binde- 
glied zwischen  Amerika  und  £ngland  in  den  Kolonistenfamilieu  zu  rekon- 
struieren. Er  hat  eine  Reihe  von  Studien  in  dieser  Hinsicht  veröffentlicht 
Ein  anderes  Band  zwischen  Amerika  und  England  hat  Farrar^^)  nachge- 
wiesen. 

Um  das  Auffinden  zu  erleichtem,  ist  der  übrige  Teil  der  hier  gegebenen 
Cbersicht  tiber  die  biographische  Litteratnr  in  aiphabetischer  Reihenfolge 
gegeben.  Andrews^^*^^)  von  Marietta- College  war  nicht  nur  ein  ausge- 
zeichneter Lehrer,  sondern  auch  ein  tüchtiger  Gelehrter  auf  dem  Gebiete  der 
amerikanischen  Geschichte.  —  Baird,^^)  einstiger  Sekretfir  der  Smithsonian 
Institution,  erhält  einen  Nekrolog  durch  einen  seiner  Kollegen.  Beechers^^**') 
Triumph  in  Liverpool  zeigt  die  wundervolle  Rednergabe  dieses  Mannes. 
Benjamin^^)  war  einer  der  hervorstechendsten  Charaktere  der  Rebellion. 
1865  nach  England  gekommen,  gewann  er  hier  als  Advokat  einen  groüsen 
Ruf.  Brown,^^^')  den  begeisterten  Gegner  der  Sklaverei,  hat  sich  v.  Holft 
zum  Gegenstande  gewählt.  Burgoyne^^)  und  die  Schlacht  bei  Saratoga  sind 
in  einem  Denkmal  verewigt.  Carroll  hat  seineu  Biographen  in  Shea^^)  ge- 
funden. Das  Privatleben  von  Roscoe  Conkling  ist  kurz  beschrieben  worden. ^^) 
Lieut.  Patrick  Ferguson  (1744— 80)  <^^)  hat  Eing's  Mountain  in  Süd-Karo- 
lina mit  800  englischen  Soldaten  gegen  1300  Amerikaner  heldenmütig  ver- 
teidigt. Manasseh  Cutler  a^)  hat  grofsen  Einflufs  auf  die  Einrichtungen  des 
nordwestlichen  Territoriums  und  besonders  auf  die  Bestätigung  des  Gesetzes 
von  1787  ausgeübt.  Diese  Thatsache  war  bis  vor  einigen  Jahren  nicht  richtig 
gewürdigt;  da  erschien  zuerst  eine  sorgfältige  Studie  über  seine  TagebQcber. 
Seine  Briefe  und  Tagebücher  sind  nun  in  2  Bänden  herausgegeben.  —  Die 
Franklin-Litteratur  hat  eine  wertvolle  Bereicherung  durch  Bigelow^^-*')  er- 
fahren. —  Gallaudets^^)  uneigennützige  Aufopferung  für  die  Taubstummen 
verdient  die  vom  Sohne  geschriebene  Denkschrift.    Einen  Band  Erinnerungen 


the  GincinnatL  K.-Y.,  BrODtano.  2  yoIb.  M.  40,00.  —  42)  F.  Q.  Garpenter,  Gor  Chief 
JusÜces  ot  theBench:  North  Am.  B.  147,  S.  S05— 18.  —  43)  H.  F.  Water«,  Gfloetlogical 
OleaniDgB  in  England:  K.  £.  Beg.  48,  feriatim.  —  44)  F.  W.  Farrar,  America'B  Skanii 
Wottminster  Abbey:  Harper  76,  S.  298^309.  —  45)  I.  Eaton,  L  W.  Andrewi:  N.  £> 
Beg.  42,  S.  841  etc.  —  46)  M.  J.  Lamb,  Tribute  to  I.  W.  Andrews:  Mag.  Am.  Hiit 
19,  517/8.  —  47)  J.  W.  Powell,  8.  F.  Baird:  Science  11,  Sapl.  —  48)  J.  IL  BockUjt 
U.  W.  Beecher  at  Liverpool.  1863:  Cent.  37,  S.  240/8.  —  49)  Last  MS.  of  H  W.  fiMcher: 
S.  308—11.  -  50)  F.  Lawley,  Jadah  Philip  Benjamin:  Athenaeam  1,  S.  599  etc.—  M) 
H.  y.  Holst,  John  Brown.  Boaton,  Capples  &  fl.  16<».  M.  6.00.  —  52)  John  Brown,  tlie 
abolitionist:  Macmill.  58,  S.  443—52.  —  53)  C.  H.  Crandall,  Saratoga  Monomeat  of 
Qea'l  J.  Bargoyne:  Am.  Mag.  8,  S.  415  etc.  —  54)  J.  Q.  Shea,  Life  and  Times  of  Itov. 
J.  Carroll.  N.-T.,  Cath.  Pub.  Soc.  M,20.  —  55)  I.  S.  Hartley,  BoMSoe  OonUing;  bis  home 
in  Utica:  Mag.  Am.  Eist  20,  8.  79—103.  —  55«)  James  Fergason,  Two  Soottish  Sol- 
diefB.  Aberdeen,  WyUie.  |[Ath.  2,  772.]!  —  56)  M.  Catler,  Life,  Journals  aod  Corr»- 
spondence.  Cincin.,  Clarke.  2  toIs.  M.  20,00.  |[Lit  World  19, 102 ;  Dial.  (Gh.)  9,  61 ;  NatioB 
47,  172.]|  —  57)  J.  Bigelow,  Life  of  B.  Fnmklin.  PhUa., Lippinoott  3to1s.  M.  18,00.  - 
58)  id.,  Home  of  Franklin  in  France:  Century  85,  8.  741— 54.  — 59)  XS.  6.  W.  Benjamin, 
Franklins  Unpublished  Letter«  to  Strahan:  Atlantic.  61,8.  21  etc.  —  J.  B.  Mae  Master,  Bo- 
jamin  Franklin  as  a  Man  of  Letters.  (=  American  Men  of  letters).  London,  Kegan  Fuü. 
Sh.  5,00    |[Ath.  2,  8.  129;  Ac  1,  300.]|  —  60)  E.  M.  Oallaudet,  Lue  ofL  H.6aIlaod6t 


{67B.     Voreinigte  Staaten  seit  1762.     Adams  und  Vincent.  111,305 

an  Grant  hat  Badeau **-**)  geschrieben.  —  Das  von  Wallace«*)  ge- 
schriebene Leben  Harrisons  ist  dafcb  die  Präsidentenwahl  veranlafst.  Harri- 
man^^)  and  Hazard^^)  haben  durch  Freunde  ihr  litterarisches  Denkmal  er- 
halten. —  Eine  vollständige  Sammlung  der  von  Jefferson  geschriebenen  oder 
sich  auf  ihn  beziehenden  Werke  ist  in  der  Bibliotheca  Jeffersoniana^^)  er- 
schienen, ein  recht  nützliches  Buch.  Seine  Bedeutung  für  den  höheren 
Unterricht  in  Amerika  zeigt  Adams^^)  Monographie.  Johnson's^*)  Leben 
hat  Tuckerman  beschrieben.  —  Bates^^)  Aufsatz  über  Eelley  von  Ohio 
ist  nur  für  eine  beschränkte  Anzahl  von  Lesern  gedruckt.  —  Lawrence^^) 
war  einer  der  hervorragendsten  Männer  in  dem  grofsen  Kampfe  um  die 
Freiheit  und  die  Sklaverei  in  Kansas;  so  hat  seine  Biographie  auch  allge- 
meineren historischen  Wert.  Das  umfangreichste  Werk  über  Lincoln^^)  ist 
das  von  zwei  seiner  früheren  Privatsekretäre  geschriebene.  Das  Ziel,  das 
sich  die  Vf.  gesteckt  haben,  ist  ein  so  weites,  dafs  sie  es  mit  Recht  eine 
Geschichte,  nicht  eine  Biographie  genannt  haben.  Die  Ursachen  der  Rebel- 
lion und  die  andern  Thatsachen  der  Geschichte  sind  recht  vollständig  mit- 
geteilt.''-^5)  —  Marsh'^)  nimmt  einen  hervorragenden  Platz  in  der  Wissen- 
schaft und  der  Diplomatie  der  Y.  St.  ein.  Der  erste  Band  seiner  Lebens- 
heschreibung  und  seiner  Briefe  enthält  die  ereignisreiche  Periode  bis  186L 
Manrys^^  Leben  hat  Gor  bin  beschrieben.  Morris  darf  in  der  leiste  der 
früheren  amerikanischen  Staatsmänner  nicht  fehlen.  Gleich  nach  der  Bio- 
graphie von  Roosevelt^^j  erschienen  sein  Tagebuch  und  seine  Briefe,  von 
seiner  Enkelin  ^^j  herausgegeben.  Der  Umstand,  dafs  er  amerikanischer  Ge- 
sandter in  Frankreich  zur  Zeit  der  Revolution  war  und  über  Ereignisse  und 
Männer  des  öffentlichen  Lebens  Aufzeichnungen  machte,  giebt  seineu  Tage- 
büchern mehr  als  nationales  Interesse.  —  Erwähnt  seien  hier  auch  die 
Lebensbeschreibung  von  Parkman,^^)  dem  Geschichtsschreiber  Canadas,  von 
Parsons,*^)  und  von  Prime.**)  —  C  onways®*)  Beschreibung  vonRandolphs 


N.-r.,  Holt.  120.  viu^  339  s.  M.  7,00.  —  61)  A.  Badeaa,  GrtDt  (U.  8.)  in  Peace. 
Hcrtfoid,  Scranton.  M.  12,00.  |[Nation  46,  286;  Naüon  46,  2S0.]|  —  62)  C.  E.  Tncker- 
man,  Penonal  Becollectione  of  U.  S.  Graut:  Mag.  Am.  HiBt  20,  S.  109—14.  —  63)  U. 
S.  Grant,  Beaaona  for  accepting  the  Preridency:  North  Am.  Rot.  146,  S.  558.  —  64)  L. 
Wallace,  Life  of  General  Harriton  (incl.  Life  of  L.  P.  Morton  by  G.  A.  Townsend.)  Plüla., 
Hobbaid  Bros.  12^  578  S.  M.  8,00.  —  65)  A.  Hadley,  Life  of  Walter  Harriman. 
Boston,  Hooghton.  M.  10,00.  ~  66)  W.  Gammeil  and  £.  G.  Robinson,  Life 
of  R.  G.  Hasard.  ProTidence,  Keid.  36  S.  —  67)  H.  h.  Tompkins,  Bibliotbeca  Jeffer- 
wnina. N.-T.,  Futnam.  187  S.  M.  10,00.  —  68)  H.  B.  Adams,  Thoa.  Jeffeison  and  the 
Unirersity  of  Ya.  Washington,  Goot.  808  S.  —  69)  C.  K.  Tnckerman,  Penonal  Re- 
collections  of  Andrew  Johnson:  Mag.  Am.  Hist.  20,  8.  39—42.  — 70)  J.  L.  Bates,  Alfred 
Kelley  of  Ohio.  Cincinnati,  Clarke.  210  S.  M.  8,00.  —  71)  W.  Lawrence,  Life  of  Amoa 
Lawrence,  with  extracts  from  his  diary  and  correspondence.  Boston,  Houghton,  Mif.  X, 
2S9  8.  M.  6,00.  —  72)  L  G.  Nieolay  and  J.  Hey;  Abraham  Lincohi,  a  History:  Gent. 
35,  seriatim.  —  73)  X  N.  Brooks,  Abraham  Lincoln.  N.-T.,  Patnam.  12<^.  XH,  476  S. 
H.  7,00  —  74)  X  C-  ^'  Tnckerman,  Personal  Recollections  of  A.  Lincoln:  Mag.  Am. 
Hiii  19,  3.  411/5.  —  75)  X  J-  Speed,  Assaasins  of  A.  Lincoln:  North  Am.  Rey.  147,  S. 
314/9.  —  76)  G.  C.  Marsh  (Compiler.),  Life  and  Letters  of  G.  P.  Marsh.  Vol.  1.  N.-T., 
Seribner.  M.  14,00.  |[Nation  47,  21S.1|  —  77)  D.  F.  M.  Corbin,  Life  of  M.  F.  Maury. 
N-T.,  Seribner  &  Welford.  326  S.  M.  15,00.  —  78)  T.  Roosevelt,  Goayemenr  Morris. 
(=  American  Statesmen).  Boston,  Hoaghton.  12».  IX,  370  S.  M.  5,00.  —  79)  G.  Mor- 
iris,  Diary  and  Letters  of  Goavemeur  Morris.  N.-T.,  Seribner.  2  toIs.  M.  30,00.  —  80) 
F.  H.  Underwood,  Francis  Parkman:  Liy.  Age.  177,  S.  579  etc.  —  81)  G.  B.  Loring, 
^indication  of  Gen.  Saml  H.  Farsons:  Mag.  Am.  Hist  20,  S.  286  —  303.  Aach  separat  abge- 
drnckt.  —  82)  S.  I.  Prime,  Autobiography  and  Memorials.  N.-T.,  Randolph.  XIII,  885  S. 
H.  7,00.   —   83)  M.  D.  Conway,    Omitted   Ghapters  of  History  disclooed  in  the  Life  and 

Jahresberichte  der  OeBChichtswissenschsft.    1888.    III.  20 


111,306  §67B.     VeroiDigte  Staaten  seit  1762.     Adams  und  Vincent 

Leben  versacht  die  öffentliche  Meinung  von  dem  Charakter  eines  Mitgliedes 
des  Washington-Eabinets  nmzastofsen.  Er  zeigt  allerdings  Bandolpbs  per- 
sönliche Lanterkeit,  aber  seine  Verbindung  mit  dem  französischen  Gesandten 
Genet  ist  noch  nicht  über  allen  Zweifel  erhoben.  —  Die  Memoiren  Sheri- 
dans^^) vermehren  die  Reihe  der  von  hervorragenden  Offizieren  geschriebenen 
Werke  dieser  Art.  Sie  beziehen  sich  nattlrlich  vornehmlich  anf  die  Bebellion, 
und  darin  liegt  ihr  Hanptwert.  Auch  eine  Biographie  tlber  ihn  ist  er- 
schienen.^^) Kurze  Notizen  finden  sich  in  den  Zeitschriften  tlber  Seward,^^) 
Sherman^^)  und  Thaddens  Stevens.^^)  Adams^^)  veröffentlicht  eine  Er- 
widerung gegen  einige  Kritiker  Jared  Sparks,  dessen  umfangreiche  Samm- 
lungen von  Materialien  für  die  amerikanische  Geschichte,  wenn  sie  auch  nicht 
ganz  vollständig  sind,  doch  alle  Achtung  verdienen.  Denselben  Gegenstand 
behandelt  auch  Parkmau.*^)  —  Präsident  Van  Buren^^)  war  kein  so  tiefer 
Denker,  wie  mancher  andere  seiner  Zeit.  Er  war  ein  vollendeter  Politiker, 
was  nicht  im  schlechten  Sinne  gesagt  sein  soll.  Er  mochte  lieber  der  öffent- 
lichen Meinung  folgen,  als  sie  leiten;  dennoch  zeigt  in  der  Krisis  von  1837 
das  Festhalten  an  seinem  Standpunkt  in  der  Währungsfrage  gegenttber  dem 
Geschrei  des  Publikums  und  selbst  den  Bitten  seiner  Freunde,  ein  mntvoUes 
Verhalten. »1*)  —  Nachrichten  über  die  Oberrichter  Waite,®*)  Amasa  Wal- 
ker'^) und  Daniel  Webster*^)  wurden  veröffentlicht.  Galeb  Wallace^^'^)Bahm 
als  Prediger  und  Jurist  in  der  Geschichte  vor  1814  eine  hervorragende  Stelle 
ein.  J.  Wise,»?^  1652—1775,  übte  durch  seine  Schriften  grofsen  Einflofs 
in  dem  Freiheitskampfe  aus.  Nachdem  er  die  Grundbedingungen  der  mensch- 
lichen Gesellschaft  mit  Bezug  auf  das  lokale  Kirchenregiment  geprüft  hatte, 
schrieb  er  einen  Protest,  der  die  Theorieen  Montesquieus  antizipierte.  Der 
grofse  Absatz,  den  seine  Schriften  fanden,  zeigt  seinen  grofsen  Einflafs  aaf 
Nenengland  und  vielleicht  auch  auf  andere  Teile.  Doch  wufste  man  von  dem 
Manne  selbst  bisher  wenig.  Die  herannahende  Jubiläumsfeier  zeitigt  eine 
grofse  Washington-Litteratur,  von  der  einiges  vorher  noch  nicht  veröffentlicht 
worden  ist^^-*^*)  —  Eine    lange    Beihe   von    Artikeln    über  die  Mitglieder 


Papen  of  Edmund  Bandolph.  N.-Y.,  PatnanL  VI,  401  S.  M.  14,00.  |[Dial  (Ch.) 
9,  890.]|  —  84)  P.  H.  Sheridan,  Penonal  Memoin.  N.-Y.,  Welwter.     2  Tola.     IL  24,00. 

—  85)  F.  A.  Barr  and  R.  J.  Hinton,  Life  of  Gen.  P.  H.  Sheridan.  Providence,  Beid, 
446  S.  M.  10,00.  lUiutriert  -  86)  C.  K.  Tockerman,  Penonal  ReooUeetionf  of  W. 
fl.  Seward:  Hag.  Am.  Hiai  19,  S.  499— 503.  —  87)  Gen.  W.  T.  Sherman :  North  Amer.  Bat. 
146,  S.  416—23.  —  88)  J.  Parton,  Thaddens  Sterens:  Chaat  8,  S.  539  etc.  —  89)  H. 
B.  Adam«,  Pioneer  work  of  Jared  Sparks:  Mag.  Am.  Eist  20,  S.  69—74.  —  90)  F. 
Parkman,  Letters  of  Washington  and  Dr.  Sparks:  Nation  46,  S.  136.  —  91)  £.  M.  Sh»- 
pard,  Martin  Van  Buren.  (=  American  Statesmen.)  Boston,  Honghton  16^  VI,  398  S. 
M.  5,00.  |[Dial.  (Ch)  9,  100.]|  —  91a)(s.  a.No.  215)  Hosmer,  Vane.  —  92)  M.  J.  Lamb, 
M.  B.  Waite:  Mag.  Am.  Hist  20,  S.  1—16.  —  93)  F.  A.  Walker,  Aman  Walker:  9. 
£.  Beg.  42,  S.  133  etc.  —  94)  W.  A.  Wood,  Daniel  Websters  Visit  to  Mi«oiiri  1837: 
Mag.  Am.  Hut.  19,  6.  513/6.  —  95.96)  W.  H.  Whitsitt,  Life  and  Times  of  Jndge  Caleb 
Wallace.  (=  FUson  Glab  Pnblications.  No.  4).  LonisriUe,  J.  P.  Morton.  4«  151  &  — 
97)  J.  H.  Crooker,  John  Wise,  the  forgotten  American:  Mag.  West.  Hirt  8,  S.  393—408. 

—  98)  M.  J.  Lamb,  George  Washington:  Mag.  Am.  Hist  19,  S.  97—113.  —  99)  U>- 
pabliahed  letters  of  Washington:  ib.  S.  114,  162  nnd  255.  (Pablic  t.  W.  Gilliam  a.  ^) 
"  100)  G.  H.  Moore,  Washington  as  an  Angler,  ib.  S.  144/9.  —  101)  M.  J.  Lamb, 
Unpablished  Portraits  of  Qeo.  Washington:  ib.  S.  273—85.  —  102)  C.  H.  C.  Howard,  A 
Belic  of  Geo.  Washington:  ib.  S.  339.  -  103)  I.  M.  Bead,  Diary  of  Geo.  WashiactoB 
Aog.  1781:  ib.  20,  S.  56-60.  —  104)  C.  C.  Bobin,  A  Frenchman's  ostimate  of  Washis«^ 
ton  1781:  ib.  S.  137/9.  -  lOo)  Letters  of  Washington  1782/5:  ib.  S.  140/3.  —  106)  3L 
J.  Lamb,  Inaoguration  of  Washington:  ib.  S.  433.  —  107)  id.,  Portraits  of  Washiagtoo  bj 


}67B.     Vereinige  Staaten  seit  1762.     Adamt  und  Vincent.  111,307 

der  pennsylvanischen  Convention  von  1787  schlielst  mit  einem  Aufsätze  über 
Jasper  Yeates.*^**) 

Kirchengeschichte.  Schaffs  ^^^)  Monographie  über  die  Beziehung 
der  Kirche  zum  Staate  zeigt  die  konstitutionelle  Basis  der  Religionsfreiheit 
in  den  Bundes-  und  Staatsgesetzen.  Der  historisch  behandelte  Gegenstand 
zeigt  die  Thätigkeit  der  einzelnen  Teile  des  Landes  inbezug  auf  die  Frei- 
heit im  Gottesdienst  und  den  Fortschritt  des  Landes  aufgrund  dieser  Prin- 
zipien. Es  finden  sich  darin  auch  Abschnitte  über  die  Zunahme  der  Religions- 
freiheit in  £uropa.  Dorchester's^^^)  Werk  ist  umfangreicher  und  giebt 
mehr  eine  erzählende  Darstellung  der  Religionsgeschichte  in  den  V.  St. 
Bushnein' ^)  verbreitet  sich  über  einen  ähnlichen  Gegenstand. 

Mit  der  Lage  der  Kirche  in  den  Zeiten  der  Kolonieen  beschäftigen 
sich  mehrere  Schriftsteller.  ^^*-i^^)  —  Amerika  war  eine  Zeit  lang  die  Wohn- 
stätte einiger  sehr  bedeutender  Apostel  des  Methodismus.  Ober  dessen  Ein- 
führung in  Pennsylvanien  berichtet  Carronn.**<>)  —  Patton ^**)  beschreibt 
die  Trennung  von  Kirche  und  Staat  in  Virginia,  und  giebt  eine  Skizze  des 
Presbyteriauismus  in  den  V.  St.  von  1705—1888.  —  Das  Mormonentum 
hat  in  Utah  schon  seit  so  langer  Zeit  Fufs  gefafst,  dafs  viele  vergessen  haben, 
dafs  es  in  Ohio  und  ülinois  schon  vorher  existierte.  Die  Polygamie  als 
Teil  des  Glaubensbekenntnisses  wurde  erst  nach  der  Vertreibung  nach  dem 
fernen  Westen  eingeführt.  Seit  dem  Tode  ßrigham  Youngs  wurden  die  Ge- 
meindeangelegenheiten  nicht  so  tüchtig  geregelt.  Die  ernergische  Verfolgung 
der  Missethäter  seitens  der  V.  St.  hat  die  Macht  der  Religionsgesellschaft 
sehr  verringert,  i**-^*'^)  —  Ein  merkwürdiger  Oberrest  von  religiösen  Ein- 
richtungen hat  sich  in  der  Kolonie  der  Trappistenmönche  in  Kentucky  ge- 
fanden, i*^) 

Kulturgeschichte.  Arnolds ^^7)  Kritik  der  amerikanischen  6ese/Z- 
schaß  hat  mehr  Aufsehen  erregt,  als  irgend  ein  Buch  des  Jahres.  Wenn 
er  auch  einige  Zeugnisse  hoher  Kultur  zugiebt,  behauptet  er  doch,  dafs  der 

K.  Peale:  ib.  S.  485/8.  —  108)  M.  D.  Conway,  Origin  of  the  epithet  'Father  of  his  coun- 
trf:  ib.  8.  495.  —  109)  C.  King,  Geo.  Washington:  ün.  Serr.  M.  2,  S.  9  und  179.  — 
110)  £.  £.  flale,  P.  Freneaa  and  Washington:  Gritic.  13,  S.  49.  —  111)  J.  B.  Foley, 
Ootdoor  life  of  Washington:  Oating  13,  S.  99  etc.  —  112)  F.  8.  Daniel,  A  risit  to  the 
Wsshington  Estate:  Harper.  76,  S.  517 — 24.  — X  A,.  Johns  ton,  George  Washington.  Enc. 
Britann.  Bd.  24.  S.  387.  —  X  £•  Qale«  Lifo  of  George  Washington.  Stadied  anew, 
iUostr.  New-York.  12<>.  Sh.  9.  ~  Vgl.  auch  o.  N.  90.  —  112«)  W.  fl.  Egle,  Sketchea 
of  Members  of  PenasyWania  Convention.  1787:  Pennsyl.  Mag.  11,  S.  497—500.  —  113)  V. 
Schaff,  Chnrch  and  Stete  in  the  U.  S.  N.-Y.,  Pntnam.  iU,  183  S.  M.  4,00.  Aach  in 
^apen  of  the  American.  Hist  Assoc*.  Vol.  2.  No.  4.  —  114)  D.  Dorchester,  Christia- 
üty  in  the  U.  S.  N.-T.,  PhiUppa  &  H.  795  S.  M.  18,00.  —  115)  J.  E.  Bnshnell,  Chnrch 
Growth  in  America:  Lath.  Q.  18,  8.  213  etc.  —  116)  M.  Cotler,  Chnrch-going  in  N.-Y. 
CSty  1887:  Mag.  Am.  Hist  19.  S.  321  etc.  —  117)  E.  Eggleston:  Church  in  the  Colonies : 
Gentary  36,  S.  107  etc.  —  118)  8.  Wetmoro,  Stete  Sapport  of  Religion  in  Mass.  Bay: 
Chorch  R.  52,  S.  49  etc.  —  119)  F.  G.  Mather.  Early  New  Eng.  Choirs:  Am.  Mag.  8,  S 
310  etc.  —  120)  C.  D.  Carrow,  Indrodaction  of  Methodism  into  Pennsylvania:  Pennsyl. 
Mag.  12,  S.  200  etc.  —  121)  J.  H.  Fatton  ,  The  triamph  of  the  Preebytery  of  Hanoyer;  or  the 
•eparatioQof  chnrch  and  stete  in  Virginia,  etc.  N.-Y.,  Randolph.  1888.  16®.  VIII,  137  S.  M.  3,00. 
—  122)  J.  H.  Kennedy,  Early  Days  of  Mormonism.  N.-Y.,  Scribner.  12^  VI,  275  S. 
M.6,00.  |[And.  R.  10,  321;  Lit.  W.  (Best)  19,  357.]|  —  123)  S.  A.  M.  Kay,  Mormonism. 
Btpt  R.  10,  8.  172  etc.  —  124)  D.  L.  Leonard,  Growth  and  decay  of  the  Mormon  power: 
Aad.  R.  10,  8.  249  etc.  —  12&)  Political  History  of  Polygamy  and  Utah:  Gor  Day  1,  S. 
192  etc.  —  120)  J.  L.  Allen,  Trapput  monka  in  Ky.:  Cent  36,  8.  483  etc.  —  127)  M. 
Arnold,  CiTÜixation  in  the  U.  8.  Boston,  Capplea&H.  12^.  lY,  192  8.  M.  5,60.  |[Lit 
^orld.l9, 168;  North  Amer.  Rev.  146,  515;  And.  Rer.  9,  512;  Oar  Day.  1,  478.]|  Ward  aach 
in  folgeaden    Zeitschriften   yeröffentlicht :    19th  Cent  23,  481.    —    Li?.  Age.  177,  285.  — 

20* 


111,308  i67B.     Vereinigte  Staaten  teit  1762.     Adams  and  Vincent 

Darchschnitt  materiell  und  alltäglich  denke  und  lebe.    Zahlreiche  and  geist- 
reiche Erwiderungen  sind  dagegen  veröffentlicht  worden. ^^^-^^*) 

Richardsons  ^^^)  Werk  über  die  amerikanische  Litteratur  hat  mit 
dem  zweiten  Bande  seinen  Abschlnfs  erreicht  Der  erste  Band  beschäftigte 
sich  mit  der  Entwicklung  des  amerikanischen  Geistes,  wie  er  sich  in  der 
Geschichte  im  engern  Sinne,  in  der  Theologie,  dem  Essay  und  auf  andern 
Gebieten  zeigt.  Der  2.  verbreitet  sich  über  das  erste  Sich-Regen  der  Phan- 
tasie und  die  Entwickelung  der  Poesie. 

Kleinere  Arbeiten  auf  diesem  Gebiete  mögen  hier  einfach  aulgezfthlt 
werden.  Den  Anteil,  den  die  verschiedenen  Nationalitäten  der  Y.  St.  an 
der  Entwickelung  der  Kultur  genommen  haben,  wird  mehr  und  mehr  ein 
Gegenstand  geschichtlichen  Studiums.  In  diesem  Zusammenhang  mögen  die 
Artikel  über  die  Walliser, i«i)  Schotten, i»«)  Schweizer i»»)  und  Deutschei»*) 
in  Amerika  erwähnt  worden. 

Eine  wichtige  Frage  bezüglich  des  sozialen  Fortschrittes  bildet  die 
Zukunft  der  Neger,  über  welche  zwei  Schriftsteller  Licht  zu  verbreiten 
suchen.  1^^)  Gable^'^)  hofft  von  der  Ausbreitung  der  allgemeinen  Bildung 
eine  bessere  Zukunft.  Howard  i'^)  beschreibt  die  Lage  der  Neger  auf  den 
Inseln  von  Carolina  im  Jahre  1861,  zur  Zeit  ihrer  Befreiung  und  endlich 
in  der  Gegenwart;  der  Fortschritt  tritt  deutlich  zu  Tage. 

Seilhamers^'S)  umfangreiche  Geschichte  des  amerikanischen  Theatert 
vor  der  Revolution  ist,  obgleich  mehr  ein  Beitrag  zur  kolonialen  Geschichte, 
doch  auch  wegen  des  Kampfes  der  Schauspiele  um  ihre  Anerkennung  fnr 
die  allgemeine  Kulturgeschichte  von  Wichtigkeit. 

Die  Geschichte  der  Kooporationen^^^)  in  den  V.  St.  haben  5  Gradu- 
ierte der  Johns  Hopkins  Universität  geschrieben.  Sie  versuchen  nicht, 
Schlüsse  aus  ihren  Untersuchungen  zu  ziehen,  oder  Theorieen  zu  bekräftigen. 
Man  ersieht  daraus,  dafs  kooperative  Produktion  bis  jetzt  noch  keinen  grofsen 
Erfolg  zu  verzeichnen  hat. 

Einzelne  Perioden.  Unabhängigkeitskrieg.^"»)  Dem  defi- 
nitiven Ausbruch  der  Revolution  gingen  manche  Demonstrationen  voraas. 
Peabody^^^)  beschäftigt  sich  mit  einigen  von  ihnen,  die  die  allgemeine 
Meinung  in  Massachusetts  nach  1762  zeigen.     Fiske  ***-^*')  verbreitet  sich 


£cl.  M.  110,  689.  —  128)  T.  Booseyolt,  Becent  criticum  of  America:  Ed.  Mag.  111. 
S.  577  etc.  —  129)  G.  £.  Norton,  Intellactual  life  of  America:  N.  Princ  6,  S.  SIS  etc  - 
130)  C.  F.  Bicbardton,  American  Literatare  1607—1885.  Vol.  2.  N.-Y.,  Patnam.  lU, 
456  S.  M.  12,00.  ~  131)  H.  £.  Thomas,  The  Welah  in  the  U.  S.:  Chaut  8,  S.  238 
etc.  —132)  J.  6.  Oarnachan,  The  Scotch  in  America:  ib.  8.  303  etc.  >-  133)  C.  Bar- 
nard, The  Swiss  in  America:  ib.  S.  368  etc.  —  134)  J.  Dabbs,  German  life  and  enltars 
in  America:  Bef.  Q.  35,  S.  453  etc.  ~  135)  F.  G.  Baffin,  The  Negro  as  a  Politieal  and 
Social  Factor.  Bichmond,  Bandolph  &  £.  32  S.  M.  0,50.  —  136)  G.  W.  CabU, 
The  Negro  Qneetion  in  U.  S.:  Contemp.  53,  S.  443  etc.  —  137>  T.  D.  Howard,  Befox« 
and  aftor  £mancipation :  Unit  Bey.  30,  S.  136—44.  —  138)  G.  0.  Seilhamer,  Hiitort 
of  the  American  Theatre  before  the  Berolation.  Globe,  Printing  Honte.  4^  M.  20«00.  —  tSd) 
Johnt  Hopkins  Stadiea  in  Hist  a.  PoliÜcal  Science.  Seriea  6.  Hiat.  of  GodpeFAtioa  in 
the  U.  S.  Baltimore,  N.  Morray.  540  S.  M.  14,00.  —  139*)  B.  Stall,  Engl.  Koloiial- 
Politik  im  vorigen  Jh.  Der  Abfall  der  amerikanischen  Kolonien  im  Parlamente.  Berlin, 
Bernstein.  36  S.  Hat  Bef.  nicht  vorgelegen.  —  139^)  Clinton,  Gampaign  in  Virginia. 
(1781).  Beprint  of  six  rare  pamphlets  on  the  Clinton-Comwallit  controyen j.  With  onpoblished 
notea,  portion  of  leiten  etc.  London,  Stevens.  1000  8.  Sh.  42.  —  140)  A.  P.  Peabody, 
Boston  mobs  before  the  Bevolntion:  Atlantic  62,  S.  321— 32. —  141)  J.  Fisk«,  Boginidiigi 
of  American  Bevolution:  ib.  61,  S.  398—415.  —  142)  id.,  First  Criaia  in  American  Bevo- 
lution:  ib.  S.  498—520.  —    143)  id.,   The  eye  of  the  Declaration  of  Independeaoe:  ib.  62, 


§67B.     Vereinigte  Staaten  seit  1762.     Adams  and  Vincent.  III  309 

über  die  Ereignisse,  die  zur  Erklärnng  der  UnabhäDgigkeit  führten,  ßaldwin^^^) 
modifiziert  manche  populäre  Oberliefemngen  ttber  die  Erklärnng,  indem  er 
die  Geschichte  der  Unterzeichner  derselben  studiert.  Er  gelangt  zu  folgenden 
Schlüssen:  1)  Der  Originalentwurf  vom  4.  Juli  1776  war  nur  vom  Prä- 
sidenten Hancock  und  dem  Sekretär  Thomson  unterzeichnet.  2)  Die  mit 
grossen  Buchstaben  geschriebene  Kopie,  die  am  4.  Juli  gemacht  wurde,  wurde 
allgemein  mit  dem  2.  August  unterzeichnet.  3)  Das  Deklarationsvotum  war 
kein  einstimmiges;  es  wurde  dagegen  gesprochen  und  gestimmt.  4)  Einer, 
der  zugegen  war  und  zustinmite,  befindet  sich  nicht  unter  den  Zeichnern. 
5j  Endlich  war  ein  Achtel  der  Unterzeichneten  nicht  Mitglieder  des 
Kongresses  vom  4.  Juli.  6)  Die  einstimmige  Unterzeichnung  seitens  der 
Delegierten  war  ein  glücklicher  nachträglich  gekommener  Gedanke,  das  Volk 
zn  ermuntern.  —  Jones  ^^^)  beschreibt  die  Annahme  der  Erklärung  in  Sa- 
vannah.  Die  Nachrichten  tlber  die  allgemeine  Freude  in  Philadelphia  wurden 
erst  am  10.  Aug.  erhalten. 

Franklins^^^)  Verdienste  um  sein  Vaterland  finden  eine  neue  Darstellung 
in  den  2,  seinen  Aufenthalt  in  Frankreich  behandelnden  Bänden.  Die  Vf. 
haben  Briefe  und  Schriften  in  den  Text  eingefügt  unter  Benutzung  von  erst 
kürzlich  gesammelten  Materialien.  Der  erste  Teil  handelt  von  seiner  ersten 
Ankunft  in  Paris  bis  zu  der  Nachricht  von  der  Kapitulation  Cornwallis  zu 
Yorktown.  Der  2.  Band  zeigt  Franklins  Anteil  an  den  Friedensverhand- 
lungen. Jaj  und  Adams  gehört  das  Verdienst,  die  Zugeständnisse  betreffend 
die  Mississippi-Grenzlinie  und  die  Fischerei  durchgesetzt  zu  haben;  aber  ohne 
Franklin  kann  man  sich  schwer  irgendwie  eine  Unterhandlung  denken.  Er 
hatte  ein  eigenes  Interesse  an  den  Verordnungen  Frankreichs,  aber  er  scheint 
die  drohende  Krisis  nicht  zu  befürchten.  —  Eine  neue  Ausgabe  seiner  sämt- 
lichen Werke  ^^^)  ist  ein  angemessener  Beitrag  zum  Jubiläum.  Viele  neue 
sorgfältig  herausgegebene  Materialien  erhöhen  den  Wert  der  Sammlung.  — 
Ein  erst  der  gegenwärtigen  Generation  bekannt  gewordenes  Geheimnis  war 
der  Plan  des  Herzogs  de  Broglie,  Souverän  der  V.  St.  zu  werden.  1776 
machte  er  dem  amerikanischen  Minister  Deane  den  bestimmten  Vorschlag, 
zu  den  Kolonieen  hinüberzugehen  und  den  Oberbefehl  über  die  dortigen 
Streitkräfte  zu  übernehmen.  Er  erwartete  vor  der  Einschiffung  einen  libe- 
ralen GeldvorschuiJs,  ein  grofses  Einkommen  während  der  Zeit,  mit  dem 
höchsten  militärischen  Range,  die  Leitung  der  auswärtigen  Angelegenheiten, 
und  ein  f&rstliches  Jahrgeld  bei  seiner  Rückkehr.  Seine  Stellung  sollte  die 
des  Herzogs  von  Nassau  ähnlich  sein  (Statthalter).  Franklin  und  Deane 
zeigten  sich  geneigt,  um  nicht  die  Franzosen  zu  verletzen  und  ihren  Bei- 
stand im  Kriege  zu  verlieren,  im  Geheimen  aber  arbeiteten  sie  mit  aller 
Macht  dagegen.  Der  englische  Minister,  der  von  der  Sache  Nachriciit  er- 
hielt, liefs  das  Schiff,  das  de  Broglie  zurüstete,  mit  Beschlag  belegen^  und 
schliefsUch  wurde  die  Expedition  aufgegeben. ^^8)  —  Der  Anteil,  den  Städte 
nnd  Personen  an  dem  Freiheitskampfe  nahmen,  beschäftigt  die  Gelehrten  von 
Zeit  zu  Zeit.  1*9. 16 J«)  —  Gen.  Clinton    war  gewöhnt,    sich    täglich    Aufzeich- 


S.  612—32.  —  144)  M.  M.  Baldwin,  The  Declantion  of  Independence :  Bfag.  Am.  Hiat. 
20,  S.  479—84.  —  145)  C.  0.  Jones,  Dedaration  of  Independence  in  Savannah.  Ga.  ib. 
S.  202/3.  —  146)  E.  £.  Eale,  Franklin  in  France.  2  yols.  Boston,  Kobert«.  1887/8. 
•  M.  12.  IpMal.  (Gh..  9,  204.]|  —  147)  B.  Franklin,  Complete  Work«,  N.-Y.,  Putnam. 
10  Tols.  k  M.  20.  —  14H)  C.  J.  Stillt,  Comte  de  Broglie,  the  proposed  Stadtholder  of 
America:  Pennayl.  Mag.  11,  S.  369—405.  Auch  separat  abgedruckt.  —   149)  L.  Kingsley, 


111,310  i67B.     Vereinigte  Staaten  seit  1768.     Adama  and  Vincent. 

nuDgen  ttber  die  Bewegung  der  Amerikaner  za  machen.     Eine  Probe  davon 
giebt  einer  seiner  Geschäftsträger  in  einem  bisher  auedierten  Briefe.  ^^') 

Die  Revolution  ist  vielleicht  weniger  gefahrvoll  gewesen,  als  die  auf  sie 
folgende  Zeit,  da  der  äufsere,  die  Staaten  zusammenhaltende  Druck  aufgehört 
und  der  Partikularismus  die  Oberhand  gewonnen  hatte.  Fiske^^^)  chank- 
terisiert  die  Regierung  der  alten  Konföderation  in  einer  recht  glftnzendea 
Darstellung.  —  Bacon^^^)  bespricht  die  Geschichte  des  Kontinentalkongresses 
und  geht  näher  auf  einige  Beschlüsse  derselben  ein,  die  f&r  das  Land  von 
dauernder  Bedeutung  geworden  sind.  Der  Schlufsakt  war  sein  grölstes  Werk. 
^Um  die  Bundeskonstitution  den  BedQrfiiissen  der  Regierung  und  der  Er- 
haltung der  Union  anzupassen',  berief  der  Kongrefs  eine  Versammlung  zur 
Verbesserung  der  Verfassung,  so  seine  eigene  Existenz  aufhebend.  —  Die 
Politik  ^^^)  der  Staaten  bezflglich  ihrer  Industrie  tritt  in  manchen  Tari&kten 
hervor,  die  in  jeder  Sektion  eingerichtet  waren.  Einschränkung  war  das 
Motto  jener  Zeit  und  wir  dürfen  erwarten,  es  in  den  V.  St.  zu  finden. 

Von  der  Annahme  der  Verfassung  bis  zum  Ausbruch  der  RebelUoti 
Kew-Hampshire  war  der  9.  Staat,  der  die  neue  Bundeskonstitution  annahm, 
und  daher  der  erste,  der  die  Union  zu  einer  Thatsache  machte.  Hätte  er 
sie  nicht  angenommen,  so  hätte  es  damit  einen  ungünstigen  Einflufs  auf  Vir- 
ginia und  New- York  ausgeübt.  Durch  die  schnelle  Annahme  wurde  ein 
langer  Streit  verhütet.  Den  Verlauf  der  Debatte  in  der  Konvention  stellt 
Whitcfaer  i^^)  kurz  dar.  Sobald  die  neue  Bundesregierung  so  eingerichtet 
war,  wurden  mit  Grofsbritannien  Verhandlungen  wegen  eines  Handelsvertrages 
eingeleitet,  aber  vergeblich.  Man  vermutet,  dafs  die  englische  Regiemng 
nach  einem  um  diese  Zeit  verfafsten  Bericht  an  den  geheimen  Rat  handelte. 
Dieser  Bericht  ist  nun  unter  Fords  Leitung  ^^^)  nach  einer  in  dem  Jefferson 
Archiv  gefundenen  Kopie  gedruckt  worden.  —  Poole*^®)  beschäftigt  sich 
mit  der  Geschichte  und  den  Folgen  der  Landabtretungen  der  einzelnen 
Staaten  an  die  Bundesregierung.  —  Die  Erwerbung  von  Florida  durch  Spanien 
behandelt  Curry  ^^%  weiland  Gesandter  in  diesem  Lande.  — Die  Aufzeichnungen 
zeitgenössischer  Reisender  werfen  auf  den  Stand  der  Kultur  dieser  Zeit  einiges 
Licht.  ^*^-iö*)  -  Ein  Anonymus  vergleicht  die  Gesellschaft  vor  einem  halben 
Jahrhundert  mit  der  gegenwärtigen,  ein  Vergleich,  der  nach  ihm  zu  Ungonsten 
der  letzteren  ausfällt. i«^)     Bonsal^^«)    führt   zeitgenössische    Schriften  an. 


Jale  College  in  the  revolation:  K.  Eng.  49,  S.  349  etc.  —  150)  S.  A.  Green,  Americtn 
Prisoners  taken  at  Battle  of  Banker  Hill:  K.  Eng.  Reg.  42,  S.  168  etc.  —  151)  A.  1).  Hel- 
lick,  New  Jeney  Militia  in  the  Reyolation :  Mag.  Am.  Bist  19,  S.  S40  etc.  —  152)  ^• 
Williams,  Incidenti  in  the  Uiat.  of  the  Honorable  ArtiUery  Company.  Boston,  Laag^ton. 
M.  16,00.  AusEug  ans  Raikea  Hist  >-  153)  W.  Heron,  Letter  from  Clintoo's  origia«! 
Beeret  record  of  the  Amer.  Rerolotion.  4  Mar.  1782  :  Mag.  Am.  Hist  20,  S.  329 — 32.  — 
154)  J.  Fiske,  The  Critical  Period  of  American  History.  1783/9.  Boston,  Hoaghtoa 
&  Mif.  12<».  XVII,  368  S.  M.  8,00.  ->  155)  W.  I.  Bacon,  The  Continental  Congreas: 
Mag.  Am.  Hist.  20,  S.  17— 38.  —  156)  M.  E.  Keller,  Tariffacts  ander  the  Confederatioa: 
Q.  J.  Econ.  2,  S.  478—81.  —  157)  W.  F.  Whitcher,  New  Hampshire  and  the  Fedeiii 
Constitution:  Granite  Ma.  11,  S.  203/9.  —  158)  W.  C.  Ford,  Trade  of  Qreat  Britain  with 
U.  S.  Beport  of  a  committee  of  the  Lords  of  the  FriTy  Coancil.  Jan.  1791.  Wash.,  Dept 
of  State.  S^.  79  S.  —  159)  W.  F.  Poole,  Western  Land  Cessions  to  the  U.  S.:  Kai. 
(Ch.)  8,  8.  285/8.  —  160)  J.  L.  M.  Curry,  The  Aoqaisition  oC  Florida:  Mag.  An.  Hist 
19,  S.  286-301.  —  161)  S.  S.  Forman,  Joumey  down  the  Ohio  and  Miss,  in  1789—90. 
Cincinnati,  Clarke.  12®.  67  8.  M.  2,00.  —  162)  E.  8.  Bowne,  American  girls  life  in  ISOO: 
Sat.  R.  66,  8.  183  etc.  —  163)  Col.  Baillie,  An  Engliaman's  Xotebook  in  1828: 
Mag.  Am.  Hist.  19,  8.  424,  511  etc.  —  164)  W.  L.  Stone,  Trip  from  New-Iork 
to  Niagara,    18  29:    ib.    20,    8.   315,    329   and  489.    —    165)    Sooial   Life   a.   Literstare 


§67B.     Vereinigto  Staaten  seit  1768.    Adams  and  Vincent.  111,311 

om  ZU  zeigen,  dafs  nach  1790  eine  allmähliche  Bewegung  der  Sklaven  von 
Korden  nach  Süden  stattgefunden  hat,  weil  hier  gröfsere  Nachfrage  nach 
Arbeitskräften  war.  —  Die  offiziellen  Berichte  des  Präsidenten  Bnchanan^«?) 
sind  in  einem  Bande  zusammengestellt  mit  Briefen  von  hervorragenden  Staats- 
männern seiner  Zeit,  soweit  sie  sich  auf  einige  Ereignisse  seines  Lebens  be- 
ziehen. Zur  Macht  gelangt  zu  einer  Zeit,  wo  von  zum  teil  in  hoher  Stellung 
befindlichen  Personen  Secession  geplant  wurde,  wurde  Bucbanan  für  manche 
Dinge  verantwortlich  gemacht,  mit  denen  er  gar  nichts  zu  thun  hatte.  Ob- 
gleich diese  Verleumdungen  schon  frtther  znrtlckgewiesen  worden  sind,  bietet 
sich  dieser  Band  dem  Publikum  als  eine  Originalquelle  für  die  eigene  In- 
formierung dar. 

Bürgerkriege  48641$.  Der  offizielle  Bericht  über  die  militärischen 
Operationen  beider  Heere  in  dem  Secessionskrieg  ist  jetzt  bis  zum  21.  Band 
gediehen.  Der  21.  Band  umfafst  die  Zeit  vom  15.  Nov.  1862  bis  25.  Jan. 
1863,  und  bespricht  die  Operationen  in  Virginia,  Maryland  und  Pennsyl- 
vanien,  deren  Mittelpunkt  die  Schlacht  von  Fredericksburg  war.  Der 
22.  Band  1^9)  giebt  in  2  Teilen  die  Bewegungen  im  Westen  und  Nordwesten 
vom  20.  Nov.  1862  bis  zum  31.  Dezember  1863.  —  Die  Übersetzung  des 
Werkes  der  Grafen  von  Paris  über  den  Bürgerkrieg  liegt  jetzt  bis  zum 
4.  Bande  vor,i69)  ^er  dem  7.  Bande  des  Originals  entspricht  und  dem  Teile 
des  8.,  den  der  Autor  in  der  Zeit  seiner  Verbannung  aus  Frankreich  vollendet 
hat.  Der  in  diesem  Jahre  erschienene  Teil  behandelt  den  Kampf  um  den 
Besitz  von  Cbattanooga  im  Herbst  1863.  —  Ein  anderer  Franzose,  der 
4  Jahre  auf  Seiten  der  Union  focht,  hat  seine  Erfahrungen  in  der  Zeit  auf- 
gezeichnet, und  bald  nach  dem  Kriege  einen  Bericht  über  den  Kampf  ver- 
öffentlicht Dieser  war  bis  jetzt  noch  nicht  übersetzt  worden,  welchem  Mangel 
aber  nun  durch  einen  Waffengenossen  des  Autors  abgeholfen  ist.^'**)  —  Die 
Beihe  von  Artikeln  ^^i)  in  den  Cent.  Magaz.,  von  Zeitgenossen  der  Rebellion 
verfalst,  ist  neu  gedruckt  worden.  Manche  neue  Dokumente  sind  hinzu- 
gekommen. Das  Werk  hat,  weil  es  eben  von  Zeitgenossen  geschrieben  ist, 
bleibenden  Wert.  —  John  Bigelow,*^*)  der  zu  dieser  Zeit  Gesandter  der 
V.  St.  in  Frankreich  war,  berichtet  über  die  Anstrengungen  der  Bundes- 
regierung, Schiffe  in  Frankreich  zu  erhalten.  Durch  falsche  Angabe  über  die 
Bestimmung  der  Schiffe,  war  es  den  Baumeistern  möglich,  einige  nahezu 
fertig  zu  stellen.  Die  Regierung  Louis  Napoleons  liefs  gew&hren,  und  hätte 
der  Krieg  einige  Monate  länger  gedauert,  so  hätten  die  südlichen  Häfen  ge- 
öffnet werden  können,  und  selbst  New-York  wäre  in  den  Händen  der  Ver- 
bündeten gewesen.  —  Eine  umfangreiche  Geschichte  der  Freiwilligen  vom 
Senator  Logarn^'*)  ist  nach  dem  Tode  des  Vf.  erschienen.  —  Johnsons^^*) 
Geschichte   der  Rebellion  stellt  den  Krieg  in  populärer  Weise  dar.  —  Eine 

50  yetn  ago.  Boston,  Copples.  12<*.  V,  96  S.  M.  4,00.  —  166)  L.  Bon  aal, 
Poit  -  rarolotionary  morement  of  alaTes  sonthward:  Kation  46,  S.  185/6.  —  167)  J. 
Bachanan,  Mesragea  of  Prendent  Bochanan.  N.-T.,  J.  B.  Henry.  828  S.  M.  6,00.  — 
168)  War  of  the  Bebellion ,  official  recorda  of  the  Union  and  Confederate  armiea.  .Seriea  1 
wl  21,  Tol  22  pt.  and  2.  Waahington,  Goyt  1029—265  S.  —  169)  Le  Gomte  de  Paria, 
Hiat  of  the  Cirü  War  in  America.  Vol.  4.  Phü.,  Porter  &  Coatea.  XVIl,  681  S.  M.  14,00. 
|[Dial.  9,  33;  Nation  47,  379.]|  —  170)  B.  Trobriand,  Fonr  Yeara  with  the  Armj  of 
tke  Potomac.  Tr.  G.  K.  Danchy.  Boaton,  Ticknor.  XIX,  767  8.  M.  14,00.  —  171)  R. 
N.  Johnaon  a.  C.  0.  Bael,  Battlea  and  Leadera  of  the  Ciyü  War.  Vol  1,  pt.  3—12. 
N.-I.,  Century  Co.  4».  ä  M.  2,00.  —  172)  J.Bigelow,  France  and  the  Confederate  NaTy, 
1862/S.  N.-Y.,  Harpor.  12»  X,  247  S.  M.  6,00.  [[Nation  47,  457.]|  —  178)  J.  A. 
Logan,  Yolonteer   Soldiea   of  America.     Chicago,  Peale.     706  S.    M.  14,00.    —   174)  B. 


111,312  §67B.     Venini^e  Staaten  seit  1762.     Adams  und  Vineent 

Dame,  17^)  die  derzeit  eine  grobe  Menge  Aasschnitte  ans  Zeitungen  (Lber  den 
Fortgang  des  Krieges  und  den  Stand  der  öffentlichen  Meinung  aofbewahrt 
hat,  veröffentlicht  sie  jetzt  in  Bachform  als  Informationsquelle  Aber  jene  Zeit. 

—  Erinnerungen,  Skizzen  einiger  Teile  des  ELrieges,  Leistungen  einzelner 
Staaten,  und  Berichte  von  Körperschaften  und  Personen  erscheinen  in  reicher 
Fülle,  sowohl  von  verbdndeter  Sdte,  als  auch  von  der  der  Konföderierten. ^^^-^*') 

—  Willi  am s,^^^)  ein  Neger,  giebt  die  Geschichte  der  farbigen  Truppen 
während  des  ganzen  Verlaufes  des  Krieges.  —  In  diesem  Zusammenhang^^^) 
mag  auch  eine  Sammlung  von  Dokumenten  tlber  die  Geschichte  der  Neger 
in  Amerika,  mit  spezieller  Berücksichtigung  ihrer  Dienste  als  Soldaten  er- 
wähnt werden.  —  Der  16.  Band  der  Dokumente ^^^)  beschäftigt  sich  iftst 
vollständig  mit  der  Leitung  des  Krieges  auf  der  Seite  der  Verbündeten. 

CampbelP^^)  war  Mitglied  der  Kommission,  die  Friedensverhand- 
lungen mit  dem  Präsidenten  Lincoln  führte.  £r  giebt  seine  Erinnerungen 
und  einige  Dokumente  aus   dieser  Zeit  in  einem  kleinen  Bändchen  wieder. 

—  Stuart^^^)  berichtet  über  die  Bemühungen  Virginias,  den  Frieden  zn 
Stande  zu  bringen.  —  Glasson^^*)  meint,  ein  grofser  Mifsgriff  von  186Q 
war  die  Weigerung  von  nahezu  2  Millionen  Wahlmännern,  Partei  zu  er- 
greifen in  der  Frage  der  Rechte  der  einzelnen  Staaten  gegenüber  der  Bundes- 
regierung. Sie  waren  im  Stande,  den  Frieden  zu  erzwingen,  zogen  es  aber 
vor,  neutral  zu  bleiben  und  keinen  Anteil  an  den  Vorfällen  zu  nehmen  — 
Beecher^®^)  mag  erwähnt  werden  als  eine  der  mutigsten  Stützen  der  Union 
in  ihrer  schwersten  Zeit.  Eine  Sammlung  seiner  Zuschriften  aus  verschiedenen 
Zeiten  in  England  und  Amerika  macht  einen  Teil  der  Geschichte  des  Landes 
aus.  —  Lowells^^^)  Essays  sind  bis  auf  einen  in  der  Zeit  von  1861/5 
entstanden. 


JoliiiBoii,    Short   HiBt   of  the  War   of  Seceanon  1861/5.     Bostoo,  Ticknor.     XIY,  5b%  S. 
M.  12,00.  —  175)  M.  A.  Hedrick,  Incidents  of  the  Ciyü  War.    Lowell,  Hase.    4^    179  S. 
M.  8,00.  —  176)  Sketches  of  War  History,  1861/5.    Vol.  1.    (=  Ohio  Commandery  Militarj 
Order  Loyal  Legion.)     Cincinnati,  Clarke.     lY,  486  S.     M.  8,00.  —  177)  W.  T.  Shermam 
Grand  atrategy  of  the  Civil  War:  Century  85,  S.  582—98.  —  178)  J.  0.  Cox,  U.S.6Tant 
and  the  Potomac  Army:  Nation  47,  S.  276.  —  179)  W.  W.  Patton,  President  Lincoln  and  the 
Chicago  Memorial  on  Emancipation.  Baltim.,  Md.HiBt.Soc  36 S.  —  ISO)  A.  C.  YorisyCharleitoii 
in  the  Bebellion.     Cincin.     B.  Clarke.    II,  49  S.    M.  2,00.  —  181)  A.  £.  Wood,  Bamingof 
Columbia.    S.  C. :  North  Am.  Bot.  146,  S.  400/4.  —  182)  B.  8.  Bobertson,  Escape  of  Gnut 
a.  Meade.     1864:  Idag.  Am.  Hist  19,  S.  248 --51.    ->   183)  J.  M.  Oaklej,    Fiom  Libby 
Prisen  to  Freedom:  Lippinc.  41,  S.  812  etc.   —  184)  F.  £.  Moran,  Col.  Bose's  Tonne!  at 
Libby  Prison:  Century  35,  S.  770—90.   —  185)  A.  Doableday,  Gettysborg   made  pUin. 
N.-T.  Centary.  12^.  59  S.     M.   1,00.    Diagramme  n.  29  Karten.   —  186)  A.  £.  Lee,  Battle 
of  Gettysbnrg.    Columbns,  Smythe.    46  S.    M.  2,00.    —    187)    Celebration    af  Oet^sborg: 
Nation  47,  S.  27.  —  188)  L.  B.  Crocker,    Story  of  the  55  th  lUinoU  Infantry.    Normsl, 
111.  Angostine.  1887.    520  S.  M.  10,00.  —  189)  S.  M.  Thompson,  13th  Begiment  NewHinp. 
Volnnteers.     Boston,  Honghton.     M.    18,00.    —   190)  P.  H.  Sh^eridan,    Last  days  of  the 
dYil  war:  N.  Am.  Bey.  147,  S.  270—80.  —  191)  W.  Watson,  Life  in  Confedeiste Annr.- 
N.-T.  Scribner  u.  Welford.    12*".    M.  8,00.  —  192)  A.  C.  Gordon,  Bard  times  in  Soothezn 
Confederacy:  Cent.  36,    S.  761—771.   ~    193)  0.  Elliott,    The  Confederate  Barn,  Albe- 
marle:  ib.  S.  420—40.  —  194)  0.  W.  Williams,    A  History  of  the  Negro  Troop«  in  the 
War  of  the  Bebellion  1861/5.     N.-T.,  Harper.  XYI,  353  S.     M.  7,00.  —  195)  Letter  frcm  the 
See.   of  War  transmitting  an   exhibit  of  docnments  toaching  the  history  of  the  negro  in  the 
American  colonies   and  of  his  military  senrice.     Washington,  Goyt.     3  S.  —  196)  Soathen 
Historical  Society  Papers.     Yol.  XYI.    Bichmond,  So.  Hist  Soc    464  S.  —  197)  J.  A  Camp- 
bell, Beminiscences  and  Docnments  relating  to  the  Ciyü  War  dnring  1865.    Baltim.,  Mniphy. 
1887.     68  S.     M.  2,00.   —  198)  A.  H.  H.  Stuart,  Leading  incidents  of  fint  popnlir  mo- 
yement  in  Ya.  1865  to  reestablish  peacefnl  relations  betw.  northem  and  sonthem  states.    Bich- 
mond, Bandolph  &  £.     72  S.     M.  2,00.   —    199)  A.  W.  Clasön,    The  Fallacy   of  1S60: 
Mag.  Am.  Hist.  19,  S.  314—20.  —  200)  H.  W.  Beecher,  Patriotic  addresses  in  Ameriet 


}67G.    Nordamerika,  OrtsgeBch.     Adams  and  Vincent.  111,313 

Vom  Schlufs  des  Bürgerkrieges  bis  4888,  Einen  karzen,  aber  nütz- 
lichen Bericht  über  die  Bemühungen,  die  Staaten  der  Secession  der  Union 
wieder  einzuverleiben,  giebt  der  Aufsatz  von  Patton.^®')  Die  Forderungen 
waren  im  Prinzip  einfach,  aber  schwer  durchzuführen.  —  Longs**^*)  Ge- 
schichte der  republikanischen  Partei  giebt  einen  Überblick  über  beinahe  drei 
Jahrzehnte  politischer  Bewegungen.  —  Culloch'®^)  war  Schatzsekretär  unter 
Lincoln  und  Johnson  und  wiederum  M^  Gull  och  unter  Arthur.  Daher  sind  seine 
Erinnerungen  recht  branchbar.  —  Der  Schauspieler  Wallack**^*)  entwirft 
Skizzen  yon  Personen  und  Ereignissen,  die  er  während  einer  langen  öffent- 
lichen Laufbahn  beobachten  konnte.  —  Clew*<**)  berichtet  über  die  Er- 
fahrungen eines  glücklichen  Banquiers  in  New- York  während  einer  Periode 
von  28  Jahren.  —  Die  Annahme  der  Bill  über  die  Gewährung  von  unein- 
geschränktem Landbesitz  an  die  Indianer  hat  viele  Diskussionen  hervor- 
gerufen. Eine  gelehrte,  juristische  Auseinandersetzung  giebt  darüber  Thay  er.  ^^7) 
Barrows'®^)  glaubt  die  günstige  Gelegenheit  gekommen,  die  Indianer  zu 
selbständigen  Bürgern  zu  machen,  aber  es  sei  dabei  grofse  Sorgfalt  und  sym- 
pathische Beihülfe  von  selten  der  Weifsen  nötig.  —  Mifa  Dodge***^)  ver- 
langt dafs  die  Indianer  Wahlrecht  erhalten,  oder  wenigstens,  dafs  ihnen  ge- 
stattet würde,  ihre  Rechte  bei  Gerichtshöfen  zu  verfechten.  Mays^^*^)  be- 
hauptet nach  seinen  Erfahrungen  als  Arzt,  dafs  die  Vermischung  von 
weifsem  Blute  mit  dem  von  Indianern  die  Neigung  zu  Krankheiten  vermindere. 
Wenn  die  Amalgamierung  ihren  Fortgang  nähme,  so  würde  die  Existenz 
der  Race  wahrscheinlich  verlängert  werden.  —  Die  Gherokees  sind  der  auf- 
geklärteste Stamm.  Ihr  Leben  und  ihre  Regierung  beschreibt  Daw es* ^^)  — 
General  Howard*^*)  bietet  eine  Reihe  von  Aufsätzen  über  den  Krieg 
mit  den  Piuten  und  Bannocks  in  dem  Lavabett,  das  für  General  Custec  und 
sein  Kommando  so  verhängnisvoll  wurde.  —  M°  Pherson^^')  bespricht  die 
Ereignisse  vom  31.  Juli  1886  bis  zum  31.  August  1888,  sowohl  des  natio- 
nalen, als  auch  des  einzelstaatlichen  Lebens,  wobei  er  zugleich  die  Lage 
darlegt,  in  der  wichtige  Mafsregeln  noch  in  der  Schwebe  gelassen  wurden. 


C.  Ortsgeschichte.    Bibliographisches. 

Neuengland.    Zwei  bemerkenswerte  Werke  über  Mctssachusetts  sind 
zu  verzeichnen.    Ellis  ***)  Werk  beschäftigt  sich  mit  der  Zeit  von  1629 — 1685. 

tnd  England  1850—85.  Kew-York,  Ford«  H.  and  H.  1887.  Y,  857  S.  M.  11,00.  ~ 
201)  I.  R.  Lowe  11,  Political  EsBays.  Boston,  Hoaghton,  Mif.  12o.  YI,  326  S.  M.  6,00. 
[Atlm.  62,  274;  Dial.  (Ch.)  9,  95.]{  —  202)  I.  H.  Patton,  Keconstraction:  Mag.  Am. 
Uiat  20,  S.  204—18.  —  203)  J.  D.  Long:  The  Repnblican  Party,  ita  hintory,  principles 
asd  polidea.  N.-Y.,  M.  W.  Hazen.  427  S.  M.  11,00.  —  204)  H.  Mc  Call  och,  Men 
and  Ifeaanrea  of  Half  a  Centary.  N.-T.,  Scribner.  XXUI,  542  S.  M.  16,00.  |[DiaI.  (Ch.) 
9,  240]|  —  205)  L.  Wallack,  MemoriOB  of  Fifty  Tears:  ScribM.  4,  S.  411,  582,  719.  — 
206)  H.  Clewa,  28  Tean  in  Wall  atreet  N.-T.,  Irving  Pub.  Co.  BlaBtriert.  700  S. 
M.  14,00.  —  207)  J.  B.  Thayer,  American  Indiana  and  the  Dawea  Bill:  Atlantic  61,  S. 
315—22.  —  208)  W.  Harro  WS,  The  Indian  aide  of  the  Indian  Qaestion.  Boston,  Lothrop. 
M.  4,00.  —  209)  M.  A.  Dodge,  (psend.  Qail  Hamilton),  The  lion's  side  of  the  Hon 
qoMtion:  N.  Am.  Rev.  146,  S.  294-- 309.  —  210)  T.  J.  Mays,  Fature  of  American  In- 
diani:  Pop.  ScL  Mo.  38,  S.  104/8.  —  211)  A.  L.  Dawes,  Indian  Territory:  Harper  76, 
S.  598^605.  —  212)  0.  0.  Howard,  Close  of  Pinto  and  Bannock  Wars.  Results.  (=  In- 
dian  War  Papera):  Orerland  11  n.  ■.,  S.  101  and  192.  —  213)  Mc  Pherson,  Handbook 
of  PoUtics  for  1888.  Wash.,  Chapman.  lY,  213  S.  M.  8,00.  —  214)  G.  £.  Ellis,  The 
Pantui   Age   and    Role    in    the  Colony  of  Massachasetts  Bay.  1629 — 85.     Boston,  Hoaghton, 


111,3 14  §  G7C.    Nordamerika,  Ortageach.     A  d  a m  •  und  V i  n  c  en  t 

Der  Yf.  vei*sncbt,  die  Gründe  ftlr  die  AnswaDdening  nach  Amerika  and  die 
Beziebangen  der  Niebt-Conformisten  zu  der  englischen  Kirche  zu  beleuchten; 
ferner  die  Grundlagen,  auf  denen  die  Puritaner  ihr  strenges  Regiment  in 
dem  nenen  Lande  gründeten,  ihre  besondere  Achtung  der  Bibel  als  ein  Ver- 
haltenskanon, ihre  Annahme  einer  nenen  Form  von  Tbeokratie  und  den  schliefs- 
licben  Zusammenbruch  ihres  Vorhabens  infolge  ihrer  Ungerechtigkeit,  Unter- 
drückung und  Intoleranz.  Hosmers^^^)  Biographie  von  Yane  konstaüert 
einen  Znsammenhang  zwischen  dem  puritanischen  Leben  in  dem  alten  Eng- 
land und  in  dem  neuen.  Yane  war  1635  Gouverneur  von  Massachusetts- 
Baj.  Er  blieb  2  Jahre  an  der  Spitze  der  Kolonie,  jedoch  nicht  ohne  ernste 
Auseinandersetzungen  mit  hervorragenden  Bürgern.  Nach  England  zurück- 
gekehrt, wurde  er  einer  der  hervorragendsten  Männer  im  Staate  und  endigte 
schliefslich  auf  dem  Schaffot  wegen  seiner  republikanischen  Gesinnung.  Seinen 
Zeitgenossenen  galt  er  als  ein  Produkt  amerikanischen  Einflusses,  und  in 
der  That  wurden  die  liberalen  Gesinnungen,  für  die  er  kämpfte,  in  Amerika 
eher,  als  in  England  verwirklicht.  —  Denselben  Gegenstand,  jedoch  kürzer, 
behandelt  Kingsly,'^^j  dessen  Aufsatz  die  soziale  Lage  Englands  im  16.  and 
17.  Jh.  skizziert.  Eine  Ergänzung  dazu  bietet  Perkins,  ^^7)  der  die 
Gründe  für  diese  pietistische  Reaktion  und  die  Gesinnungen,  die  die  Kolonisten 
in  ihre  neue  Heimat  mitbrachten,  erörtert.  —  Goodwins^^^)  Pilgerrepubhk, 
wie  der  Titel  lautet,  ist  ein  historischer  Bericht  über  Plymouth,  beschäftigt 
sich  aber  auch  mit  den  andern  neuenglischen  Kolonieen.  Er  skizziert  die 
ältere  Geschichte  des  Kongregationalismus,  und  berührt  auch  die  andern 
Glaubensbekenntnisse  der  Zeit.  Ein  interessanter  Punkt  in  dem  Fehlschlagen 
dieses  kommunistischen  Systems  mag  hier  hervorgehoben  werden.  Die  Ko- 
lonie entdeckte  mit  der  Zeit,  dafs  der  Trieb  nach  persönlichem  Eigentum 
nötig  war,  um  die  Unternehmung  vor  dem  Scheitern  zu  bewahren,  und  gab  den 
Plan  der  Gütergemeinschaft  auf,  bevor  es  zu  spät  war.  —  Wall*^^)  vergleicht 
die  Puritaner  mit  den  Quäkern  hinsichtlich  ihrer  Duldsamkeit,  wobei  die 
ersteren  den  kürzeren  ziehen.  —  Moore*^^)  giebt  wertvoller  Notizen  über  die 
Litteratur  der  Zauberei. 

Um  die  Geschichte  mancher  Städte  und  mancher  Gegend  haben  sich 
Lokalantiquare  verdient  gemacht.  Für  Boston  haben  Stark  und  Green''^) 
einen  Band  alter  Drucke,  seltener  Karten  u.  s.  w.  gesammelt,  welche  die 
koloniale  Kulturgeschichte  illustrieren.  Die  Stadtbehörden ^^')  setzen  ihre 
Yeröffentlichungen  alter  Urkk.  fort.  Der  letzte  Band  enthält  die  Protokolle 
von  1661 — 76.  Ferner  sind  zu  erwähnen  die  Aufsätze  über  den  ersten 
Eigentümer  von  Boston ^'^)  und  über  die  Beziehungen  von  Boston  zu  dem 
Gouvemeuer   Shirley  im   J.  1741.***)    —    Hurrewells"*)   Arbeit  enthält 


Miflin.  XIX,  576  S.  M.  14,00.  l[U]iit  Bot.  SO,  2S1;  Nation  47,  35.]|  —  215)  I- I^- 
HoBmer,  Life  of  Toang  Sir  Henry  Yane.  Boston,  Hooghton,  Mif.  XXIX,  581  a  M.  16,00. 
—  216)  W.  L.  KingBley,  The  Historie  Forces  whieh  gate  rise  to Furitanism.  NewHiTM 
(TutÜe,  Morehoase  and  Taylor).  66  6.  —  217)  C.  £.  Perkins,  A  study  of  Poritanii«-: 
UniU.B.  30,  8.  2S9— 306.  —  218)  J.  A.  Goodwin,  Pilgrim  Bepablic.  Boston,  Tieksor. 
M.  16,00.  |[Nation47,  85.]|  Karten  n.  Ulustratiooen.  —  219)  G.  A.  Wall,  The  Paritui  renu 
the  Quäkers.  Worcester,  Seagrare.  70  8.  —  220)  Q.  H.  Moore,  Bibliographieal  Notet  <n 
Wilchcraft  in  Mass.  Worcester.  32  S.  —  221)  J.  H.  8tark  and  8.  Oreea,  Antiqae 
▼iews  of  ye  towne  of  Boston.  Boston,  Capples  &  Hord.  4*.  378  8.  M.  24,00.  —  tÜ) 
Soffolk  Deeds,  Liber  IV.  Boston,  Bockwell  and  Chnichill.  YUI,  507  8.  —  2SS)  Z.  L 
White,  The  first  owner  of  Boston,  Mass.:  Am.  Mag.  7,  8.  707  etc.  —  224)  J.  Winior, 
Boston  and  Qot.  Shirley  in  1741  :  Mag.  Am.  Hist.  20,  8.  868—71.  —  225)  J.  F  Hnsss- 
well,    A  Centory   of   Town    Life  [Charlestown,    Mass.   1775—1887;.    Boston,  Little  Btovb. 


{67C.     Nordamorika,  Ortsgesch.     Adams  und  Vincent  111,315 

viele  Karten,  Pläne,  Kopieen  von  Urkk.  nnd  andere  brauchbare  historische 
Materialien.  Teale'^^)  schreibt  eine  Geschichte  von  Milton  1640 — 18B7. 
Greens^^^)  Arbeit  ist  von  Interesse  wegen  der  alten  Einwohnerzählung  in 
den  Provinzen.  Templc^^^)  bietet  n.  a.  zahlreiche  Nendrncke  kolonialer 
Urkk.,  einen  Bericht  über  das  alte  Qnabog,  die  indisch-englische  Okkupation 
1647—76,  Brookfielder  Urkk.  von  1680—1783.  —  Das  Fort  Massachusetts 
spielte  als  Vorposten  in  den  Kriegen  der  Franzosen  und  Indianer  eine  grofse 
Rolle.  Eine  Beschreibung  seiner  Lage  und  einige  Erinnerungen  derer,  die 
es  zuerst  okkupierten,  bietet  Slade.^^®)  —  Bridgman^'^)  behandelt  die 
Gesetzgebung  in  Massachusetts  von  1878 — 88.  Er  studiert  die  soziale  Lage, 
konstitutionelle  Änderungen,  die  öffentliche  Verwaltung,  die  religiösen  Fort- 
schritte, die  öffeutliche  Moral,  Erziehung,  gesetzgeberische  Thätigkeit,  die 
Temper  enz- Gesetzgebung  etc.  unter  Verweisung  auf  die  Staatsurkk.  Spezieller 
ist  Clarks'^^)  Geschichte  von  Massachusetts  )813 — 83. 

Eine  neue  Geschichte  von  Connecticut  giebt  Sanford.^^^)  Bart- 
lett^33)  schildert  die  Gegenden,  die  von  der  britischen  Invasion  von  Gönn, 
im  J.  1777  berührt  wurden.  Aus  Anlafs  der  Centenarfeier  1886  erschien 
eine  Geschichte  der  Stadt  Hamden.^'^)  New-Haven  feierte  1888  sein  2öOj. 
Bestehen.  Der  Streit  New -Yorks  mit  New-Hampshire  über  das  Gebiet  von 
Vermont  bildete  eine  wichtige  Episode  in  der  Kolonialgeschichte,  aber  die 
wahre  Sachlage  war  sehr  verwirrt  und  dunkel.  Downs^^^)  hat  versucht, 
eine  richtige  Darstellung  der  Verwirrung  und  ihrer  Beseitigung  zu  geben.  Die 
Staatbehörden  von  N.-H.  haben  das  alte  Gesetzbuch  der  Provinz,  enthaltend 
Statuten  aus  den  J.  1696  —  1725,  und  einen  anderen  Band,  der  die  Ausgabe 
von  1761  enthält,  in  facsimile  reproduziert.  —  Eine  Geschichte  von  Exeter^^^j 
und  von  Ware**®)  ist  erschienen. 

Haines  Geschichte  giebt  Var.ney,**i)  ElwelP**)  eine  Geschichte  der 
Schulen  von  Portland.  —  Die  Schlichtung ^^s)  eines  interprovincialen  Streites 
durch  Schiedsspruch  zeigt  ein  Dokument  von  1603.  Ein  Grenzstreit  zwischen 
Rhode  Island    nnd  Connecticut    wurde    durch  das  Dekret  eines  Ausschusses 


M.  14,00.  —  2-26)  A.  K.  Teele,  Hutory  of  Müton,  Mass  Boston,  Rockwell  &  Char- 
chilJ.  XIY,  668  8.  M.  16,00.  —  227)  S.  A.  Green,  Popalation  of  Qroton  at  different 
timesv  with  Bome  notes  on  the  pronncial  cenaas  of  1765.  Cambridge,  Wilson.  SS.  — 
228)  J.  H.  Temple,  Hiatory  of  North  Brookfield.  Mau.  N.  Brookfield,  H.  Knight  800  S. 
M.  16,00.  —  229)  D.  D.  Slade,  Site  of  Fort  Masaachosetta :  Mag.  Am.  Hiat.  20,  S.  281/5. 

—  230)  R.  L.  Bridgman,  Ten  Tears  of  MaaaachiiaatU.  Boaton,  Heath.  12^.  127  3 
M.  3,00.  —  231)  0.  F.  Clark,  Hiatory  of  the  Temperance  Beform  in  Maaa.  1813-83. 
Boaton,  GJark  &  Carmtb.  12<>.  XI^  268  S.  M.  6,00.  —  232)  E.  B.  Sanford,  üiatory 
of  Connecticut.  Hartford,  Scranton.  12*.  381  S.  M.  8,00.  —  233)  C.  A.  H.  Bartlett, 
British  inTaaion  of  Connecticut  (<»  Hiatoric  Cannonballa  and  Honaea.)  Mag.  Am.  Hiat 
19,  8.  185—99.  —  X  A.  Johnaton,  Hiatory  of  Connecticut  toI.  10  of  American 
Commohwealtha.  With  Map.  (Boaton)  London.  1887.  W.  Sh.  6,00.  —  234)  W.  P. 
Blake,  Hiatory  of  Hamden,  Conn.     New.  Uaven,  Price,  Lee  &  Co.     VIU,  350  S.     M.  12,00. 

—  235)  Commemoration  of  the  Settlement  of  New  Haren.  1638—1888.  New  Hayen. 
68  S.  —  236)  C.  A.  Downa,  Vermont-New  Hampahire  controversy.  1777/8:  Granite 
Mo.  1 1,  S.  320  and  349  ff.  —  237)  Acta  and  Lawa  of  the  Province  of  New  Hampahire 
1696 — 1725.  State  Printer.  4<>.  171  S.  —  238)  Acta  and  Lawa  of  the  Prorince  of  New 
Hampahire.  1761.  State  Printer.  4^  282  S.  —  239)  C  H.  Bell,  Hiat  of  the  town 
of  Exeter  N.  H.  Exeter.  469  -f  88  S.  M.  16,00.  —  240)  W.  Little,  Hiatory  of  Weare, 
New  Hampahire  1735—1888.  Lowell,  Hnae.  X,  1064  S.  M.  16,00.  —  241)  Q.  J. 
Varney,  Brief  Hiatory  of  Maine.  PortUnd,  Mc  Lellan.  12«.  366  8.  M.  5,00.  —  242) 
E.  H.  Bbwell,  Schoola  of  Portland  from  the  earlieat  times  to  1886.  Portland,  Marka. 
37    S.    --   243)   C.    Jillaon,    Early    New    England    Arbitration:    Mag.    Am.    Hiat    19, 


111,316  §67C.    Nordaroeriktt,  Ortsgeteh.     Adams  ond  ViBceiit. 

von  Schiedsmännern  erledigt.  —  Deane'^^)  giebt  Bemerkungen  über  die 
erste  in  Amerika  angefertigte  Karte  von  Nenengland.  Es  ist  dem  Werke 
Hubbards  ttber  die  In dianemnmben  1677  beigegeben.  —  Das  neuenglische 
A-B-C-Bnch  ist  von  historischem  Interesse  wegen  der  weiten  Yerbreitang.  die 
CS  fand.  Bemerknngen^^<^)  über  eine  Reise  von  Massachusetts  nach  Phila- 
delphia werfen  Licht  über  die  Lage  des  Landes  1778.  Underwood'^^ 
giebt  eine  knrze,  aber  meisterhafte  Skizze  der  Znnahme  des  intellektaellen 
Lebens  in  jenen  Staaten. 

Roberts  New^York^^^)  ist  ein  wttrdiger  Beitrag  znr  amerikanischen 
Staatengeschichte.  Obwohl  die  Individualität  der  Geschichte  des  Staates 
stärker  hervortreten  mfifste,  ist  das  Werk  im  ganzen  recht  sorgfilltig  gearbeitet. 
E^  behandelt  die  ganze  Zeit  bis  1860.  Brooks '^^)  sucht  die  Geschichte 
von  New- York  populär  darzustellen,  indem  er  in  die  Darstellung  eine  Familie 
aus  den  mittleren  Klassen  einführt,  deren  Unterhaltung  die  Ansichten  ond 
Gefühle  der  alten  Bewohner  zeigt.  Dieses  Buch  darf  nicht  mit  einer  andeni 
beabsichtigten  Sammlung  verwechselt  werden,  deren  erster  Band  die  Geschichte 
von  New-York'^<^)  bildet  Auch  diese  wendet  sich  an  das  gröfisere  Publikum, 
beschränkt  sich  aber  auf  die  Thatsachen  selbst.  Turner^^^)  giebt  auf 
kurzem  Räume  eine  Geschichte  der  Ansiedelung  dieser  Gegend.  Ferner 
mögen  kurze  Artikel  über  mannigfache  Gegenstände'^^* ^^^)  hier  erwähnt 
werden.  —  Für  einen  kurzen  Überblick  über  den  konstitutionellen  Fort- 
schritt in  diesem  Staate  ist  Doughertjs'^^)  Aufisatz  recht  geeignet.  Die 
Politik  von  New-York  zieht  wegen  seiner  grofsen  Bedeutung  in  nationalen 
Angelegenheiten  von  allen  Seiten  die  Aufmerksamkeit  auf  sich.  Bernheim*^^) 
giebt  eine  klare  Darstellung  des  von  Aufsenstehenden  nicht  immer  richtig 
verstandenen  Gegenstandes. 

Der  Süden,  Yon  den  'Archiven  von  Maryland'  ed.  Browne  ist  der 
6.  Band  erschienen.  Der  letzte  beginnt  den  Abdruck  der  Korrespondenz 
des  Gouverneurs  Horatio  Sharpe,  der  sein  Amt  1753  übernahm.  Das  Material 
ist  äufserst  wertvoll  für  die  Streitigkeiten  der  Franzosen  und  Engländer  in 
Amerika.  Die  Gouverneure  von  Canada  hatten  seit  1745  sich  systematisch 
längs  der  Vorstädte  der  Kolonieen  verstärkt,  und  zur  Zeit  von  Sbarpes  An- 
kunft waren  vielfache  Unruhen  eingetreten.  Sharpe  nahm  in  den  Defensiv- 
operationen eine  wichtige  Stellung  ein.     Daher  die  Wichtigkeit  seiner  Korres- 


8.  435/6.    —    244)  C.  Deane,   Remarkt  on   Hubbard'e   map  of  New  England.    Cambridge. 
Wilson.     12  S.  —  245)  C.  Ferguson,  New  England  Primer.     1690:  Mag.  Am.  Hut  20, 
S.  148/9.  —  246)  W.  Ellery,  Joorney  to  Phila.  from  Dighton  MaM.  1778:  Penniyl.  Ihr 
12,  S.  190  etc.    — -    247)  F.  H.  Underwood,   Awakening  of  New  England:  Contemp.  64, 
S.   257—78.    —    248)    £.    H.   Roberts,    New-Tork    (American  Commonwealths).    fioftton, 
Houghton.     12^      2    toIs.     ä   M.    5,00.    —    X  J-  B.    Lossing,    History   of   the   Empire 
State;  a  complete   and    continons  History  of  New-Tork,   tbe  Empire  State,   from  the  Eirliest 
Times  down  to  the  Present.     (New  York)  London.     1887.    Sh.  25.   —  249)  K  S.  Brooks, 
The   Story    of  New-York.     Boston,    Lothrop.     III,    811  S.     M.  6,00.     Story    of  the  Stittt 
Serie«  No.  1.  —  250)  0.  B.  Todd,    Story  of  the  City  of  New-York.     N.-Y.,  Potaam.    !«• 
XIX,  478  S.     M.  7,00.     Great  Cities   of  the  RepobUc  Series.  —  251)  C.  F.  Tarner,  Tbe 
Pioneer  Period  of  Western  New-York.     Bocbester,   Darrow.     78  8.     M.  4,00.  —  252)  J- J- 
Morris,  Captare  of  New-York  from  the  Datch  :  Mag.  Am.  Hist.  19,  8.  233  etc.  ->  253)  A.6. 
Hopkins,  Early  Transportation  between  Albany  and  BafEalo:  ib.  S.  302  ond  401.  —  254) 
W.  J.  DaTii,  Hist.  Sketch  of  Christ  Church,    N.-Y.   City:    ib.  S.  58—64.    --   255)  T.  fi. 
Dongherty  Constitations  of  N.-Y.  State:    Pol.  Sd.  Q.  3,   S.  488 etc.  —  256)  A.C.Bers- 
heim,  Party  Organizations  in  N.-Y.  City:    ib.  S.  96—122.    —   257)    Archives   of  Mirytani 
Correspondence    of  Gor.    Horatio    Sharpe.      Vol.  I,    1753/7.     Baltimore,    Md.  Hiit.  Soc    4^ 


§67C.     Nordamerika,  Ortsgaach.     Adams  und  Vincent.  111,317 

pondenz.  Dieser  Band  endigt  mit  dem  J.  1757.  Aber  die  Publikation  wird 
fortgesetzt.  —  Harrison^^^)  giebt  eine  Notiz  über  Bozman,  dem  ersten 
Historiker  von  Maryland.  —  Eine  Gesellscbaft^^^)  für  das  Studium  der  Ge- 
schichte der  Deutschen  in  Maryland  hat  ihr  zweites  Jahr  vollendet.  Einige 
mit  dem  Jahresbericht  veröffentlichte  Schriften  behandeln  Jonathan  Hager, 
den  Gründer  von  Hagerstown,  die  Redemptioners  und  die  deutsche  Gesellschaft 
von  Maryland,  die  Zionskircbe  von  Baltimore.  —  Johuson^^^)  bespricht 
die  Eolonisierung  der  Ostküste  von  Maryland  im  J.  1788.  —  Eine  inter- 
essante Skizze  kolonialen  Regimentes  in  den  südlichen  Provinzen  bietet 
Porters^^^)  Arbeit.  Virginia  und  Maryland  setzten  1785  eine  Kommission 
ein  zur  Regulierung  der  Schiffahrt  auf  dem  Potomacflusse  und  der  Chesa- 
peakebay.  Die  Mitglieder  und  die  Resultate  der  Kommission  sind  von  R o w- 
land^*^)  behandelt.  Waddell ^^')  giebt  viel  biographisches  Material  über 
die  alten  Ansiedler. 

Smith ^^^)  begiebt  sich  auf  ein  noch  unbearbeitetes  Gebiet.  Die  kolo- 
nialen Urkk.  sind  erst  kürzlich  veröffentlicht  und  den  Gelehrten  zugänglich 
gemacht  worden.  Der  Band  zeigt  den  Fortschritt  der  Kultur  in  diesem 
Staate. 

Chamberlains  Thätigkeit  als  Gouverneur  in  Südcarolina  fällt  in  die 
chaotische  Zeit  gleich  nach  der  Rebellion.  Allen^^^)  versucht  eine  un- 
parteiische Darstellung  der  Verhältnisse  zu  geben,  wobei  er  Süd-Carolina  als 
Master  der  andern  Rekoustruktionsversuche  im  Süden  hinstellt.  —  Der 
4.  Band^^^)  der  historischen  Gesellschaft  von  Süd-Carolina  enthält  unter 
anderm  einen  1740  verfafsten  Bericht  an  die  gesetzgebenden  Mächte  über 
Oglethorpes  Expedition  nach  dem  St.  Augustin  und  einen  Aufsatz  über  die 
Erziehung  in  Südcarolina  vor  und  während  der  Revolution  von  Crady 
Das  Jahrbuch  von  Charleston^^^)  kann  den  andern  städtischen  Gemeinden 
als  Beispiel  dienen.  Die  Jahresberichte  enthalten  jedesmal  auch  Beiträge 
zur  Geschichte  der  Stadt  oder  des  Staates.  Die  Sammlung  ist  daher  von 
Wert.  Perrin^^^)  giebt  einen  Bericht  über  die  alten  Zeitungen  von 
Kentucky. 

Phelans^^^)  Geschichte  von  Tennessee  ist  ein  gelehrter  Beitrag  zu  der 
Geschichte  der  Parteien  in  diesem  Lande.  Ursprünglich  unter  der  Herr- 
schaft von  Nordcaroliua  hatte  diese  Kolonie  bewegtere  Zeiten  durchzumachen, 
ehe  sie  ein  starkes  Gemeinwesen  wurde,  als  die  meisten  westlichen  Staaten. 
Die  Beziehung  von  Tennessee  zu  der  nationalen  Politik  stellt  das  Buch  deutlich 


580  S.  M.  10,00.  —  258)  S.  A.  Harrison,  Memoir  of  J.  L.  Bozman  the  first  HUtorian 
of  Md.  Baltimore,  Md.  Hist.  Soc.  69  S.  —  2&9)  Report  of  the  Society  for  the  Hiatory 
of  the  Qermana  in  Maryland  1887/8.  Baltimore.  75  S.  —  260)  B.  T.  Johnson,  The 
fovDding  of  the  Eattem  Shore.  Baltimore,  San.  18  S.  —  261)  L.  H.  Porter,  Popalar 
Goremmont  in  Virginia  1606—1776:  Mag.  Am  Hist.  19,  S.  479-98.  —  261)  X  W.  M. 
Thackeray,  The  Virginians,  a  tale  of  the  laat  centur}'.  New  edit.  2  toIb.  London, 
Smith  and  Co.  1886.  IS^,  1  ■.  6  d.  —  262)  K.  M.  Rowland,  Mt  Yemon  Convention 
1785:  Penntyl.  Mag.  11,  S.  410—25.  —  268)  J.  A.  Waddell.  Annais  of  AogosU  Coonty. 
Va  Richmond,  Randolph  &  £.  YII,  460  S.  M.  10,00.  Nene  Aoflage.  —  264)  C.  L. 
Smith,  Hiatory  of  Edacation  in  N.  Carolina.  Washington,  Oovt.  Print.  179  S.  —  265) 
W.  Allen,  Qovemor  Chamberlains  Administration  in  Sonth  Carolina.  Kew-Tork,  Putnam. 
XIV,  544  S.  M.  12,00.  |[N.  Eng.  49,  78.]|  —  266)  Gollections  of  the  Bist  Soc.  of 
SoQth  Carolina.  Vol.  4.  Charleston,  Walker,  E.  &  C.  1887.  VU,  305  6.  —  267)  Tear 
Book  of  the  City  of  Charleston  1887.  Charleston,  Lucas,  R.  &  Co.  424  S.  —  268)  W. 
H.  Pcrrin,  Pioneer  Press  of  Kentucky.  (=  FUaon  Club  Pabls.  No.  3.)  Lonisnlle,  J.  P. 
Morton.    4^    93  S.  —  269)  J.  Phelan,  Eist  ofTennesaee.     Boston,  Hoaghton.     l^^    VI« 


111,318  §670.     NoTdamflrika,  OrUgeach.     Adams  und  Vincent 

d  ar.     Kürzere  Artikel  behandeln  verschiedene  Teile  der  Geschichte  von  Ten- 
nessee."o.27a) 

Die  Geschichte  von  Missouri  ist  aach  heute  schwer  darzostellen,  ohne 
den  Einflofs  des  Parteigeistes  klarzulegen.  Der  Staat  war  so  lange  der 
Kampfplatz  politischer  Gegensätze,  dafs  Carr  mit  vollem  Rechte  dem  Titel 
die  Bemerkung  ^Zankapfel'  hinzufügt.  Das  Buch  ist  hflbsch  geschrieben  und 
ein  wertvoller  Beitrag  für  Staatengeschichte. 

Der  alte  Nordwesten.  Hinsdales^^^)  Werk  giebt  eine  gute  Dar- 
stellung der  Entdeckung  dieser  Gegend,  des  Kampfes  der  Franzosen  nnd 
Engländer  um  ihren  Besitz,  des  darauf  folgenden  Besitzstreites  unter  den 
Kolonieen  und  der  schliefslichen  Einreihung  in  die  Territorien.  Ergänzend 
tritt  Merriams'7^)  kurze  Monographie  hinzu.  Er  verfolgt  das  Schicksal 
der  Bill  auf  dem  Kontinentalkongrefs,  und  zeigt,  durch  wessen  Einfiafs  die 
verschiedenen  Änderungen  an  ihr  vor  der  schliefslichen  Annahme  vor- 
genommen wurden. 

Ohio  ist  das  Centrum  der  Forschung  während  des  Jahres  gewesen. 
Viele  Schriften  hat  die  Gentenarfeier  der  ersten  Kolonisierung  henor- 
gerufen.*'*-*'®) 

Yenable^^*)  behandelt  die  alte  Geschichte  von  0/tto,  das  Leben 
und  die  Gewohnheiten  der  Kolonisten.  Auch  eine  grofse  periodische  Litteratnr 
ist  ttber  den  Gegenstand  erschienen.*®*^-****) 

Die  Geschichte  von  Indiana  von  Duun**^)  beschränkt  sich  auf  die 
erste  Hälfte  seiner  urk.lichen  Geschichte.  Er  stellt  Ursprung,  Entwicklung 
und  Aufhebung  der  Sklaverei  dar,  die  diesem  Teile  durch  die  Franzosen 
aufgenötigt  worden  war.  Bezüglich  Indianas***)  ist  noch  ein  Bericht  ttber 
Lougherys  Niederlage  und  das  Gemetzel  von  Pigeon  Roost  anzuführen. 

2  Bände  **^)  sind  zu  den  bisherigen  der  historischen  Gesellschhaft  von 
Wisconsin  hinzugekommen,  die  recht  wichtig  sind,  auch  für  die  Geschichte 
des    ganzen    Nordens.     Der    Index    zu  Band  1 — 10   ist    recht   nützlich.  ^ 


478  S.  M.  8,00.  |[Nation  47,  420;  Dial.  (Ch.)  9,  154.]|  —  270)  J.  R  Gilmore,  Ob 
the  Oatposte  1780:  Harper  76,  S.  480/6.  —  271)  J.  S.  Fowler,  Eut  TennetBoe  100  jem 
ago:  Mag.  Am.  Hiat.  20,  S.  43/7.  —  272)  T.  W.  Harnes,  The  loyal  mountaincen  of  Tm. 
nesaee.  Knoxyllle,  Ogden.  400  S.  M.  8,00.  —  273)  L.  Carr,  Miuoori,  a  bone  of  god- 
tention.  (=r  American  Commonwealths.)  Boston,  HonghtoTi.  16^  VIII,  377  S.  H.  5,00. 
—  274)  B.  A.  Hinsdale,  The  Old  Northwest  N.-T.,  Mac  Oonii.  VI,  440  8.  M.  10,00. 
|[Dial.  (Ch.)  9,  79;  Nation  46,  613.]|  ->  275)  J.  M.  Merriam,  LegislaÜTe  History  of  thd 
Ordinance  of  1787.  Worcester,  Hamilton.  8^  42  S.  ->  276)  B.  King,  Ohio,  fint  fniti 
of  the  Ordinance  of  1787.  (=  American  Commonwealths.)  Boston,  Houghton.  12^  V,  4S7  S- 
M.  5,00.  —  277)  A.  Black,  The  story  of  Ohio.  Boston,  Lothrop.  IV,  826  8  M.  S,00. 
~  278)  D.  J.  Ryan,  History  of  Ohio.  Colambos,  Smythe.  12^  210  8.  M.  4,00.  - 
279)  W.  H.  Venable,  Foot  prints  of  the  Pioneers  in  the  Ohio  Valley.  Oineinnati,  Glarke. 
12«.  m,  128  8.  M.  4,00.  —  280)  R.  King,  Pioneeza  of  Ohio:  AUan.  62,  8.  659  etc. - 
281)  I.  W.  Andrews,  Marietta  Colony  of  1788:  N.E.Reg.  42,  8.  849  etc.  —  282)  Ohio 
Biyer.  (From  UniTermd  Mag.  1757):  Mag.  Am.  Hut  20,  8.  235/9.  ~  283)  E.  ^-  B. 
üanning,  Incidents  of  Border  Life  in  Ohio:  ib.  8.  121/2.  —  284)  M.  J.  Lamb, 
Marietta.  0.  1788^1888:  ib.  8.  169^92.  —  285)  A.  £.  Lee,  Ohio  70  yean  i«o: 
ib.  19,  8.  224 — 32.  —  286)  Correspondenoe  of  Vamam  and  Pataam  1788:  ib.  8. 
519^22.  -  287)  J.  H.  Fairchild,  How  the  fathers  bailded  in  Ohio  fSdoc):  Edua. 
9,  8.  151-60.  —  288)  D.  Campbell,  Centennial  of  Northwest  Territory:  Mag.  Am.  Hiit 
19,  8.  200—16.  —  289)  T.  Swing,  Address  at  the  centennial  eelebration  of  the  setüffaevt 
of  the  Northwest  Territory.  MarietU.  16  8.  M.  1,00.  ^  290)  C.  Swan,  NorthwQsten 
Country  in  1797:  Mag.  Am.  Hist  19,  8.  74/7.  —  291)  L  P.  Dnnn,  Indiana.  (=  Amer. 
Commonwealths.)  Boston,  Honghton  &  M.  12®.  VIU,  458  8.  M.  5,00.  —  292)  Indiau 
Historical  Society  Pamphlets  No.  4.  Indianapolis,  Bowen-MerriU.  12^  82  8.  M.  1.00.  — 
293)  CoUcctions    of  the  State  Hut.  Soc.  of  Wisconsin.     Vol.  X,  XI.     Madiion.    558  6.  - 


{67C.     Nordamerika,  Ortsgesch.     Adama  und  Vincent.  111,319 

Thwaites*'*)  giebt  eine  Beschreibung  der  drei  Flüsse  Rock,  Fox  und  Wis- 
consin, die  in  der  Geschiebte  des  Westens,  sowohl  im  Anfange  als  auch  im 
weitem  Verlaufe  eine  grofse  Rolle  spielten. 

Pacific- Staaten.  Bancrofts^^^)  Riesenwerk  hat  sich  um  8  Bände 
vermehrt,  die  sich  mit  Califomien  beschäftigen.  Band  33  giebt  die  Dar- 
stellung der  Geschichte  bis  1859.  Bd.  34  enthält  eine  Studie  über  die  Civili- 
sation  in  dieser  Gegend  von  1769—1848.  Bd.  35  giebt  die  Fortsetzung  bis 
1856.  Die  Gesetze,  Sitten,  soziale  Lage  sind  des  Ausführlichen  behandelt, 
der  letzte  Teil  beschäftigt  sich  speziell  mit  der  Zeit,  in  der  das  Goldfieber 
am  ärgsten  war.  —  Die  Geschichte  von  Oregon**^^)  ist  fortgeführt  von  1 848  —  88. 
Hier  mögen  auch  kleinere  Aufeätze  über  verschiedene  Punkte  erwähnt 
werden.«»«-»<>o) 

British " America,  Bourinot^<>i)  giebt  eine  kurze  Geschichte  der 
Konf&deration  von  den  ältesten  Zeiten  bis  auf  den  heutigen  Tag.  Des  Vf. 
Stellung  als  Sekretär  des  üauses  der  Gemeinen  und  als  Schriftsteller  über 
das  parlamentarische  Verfahren  in  Canada  bestimmt  den  Charakter  des  Werkes. 
M  Cords  3^')  Handbuch  ist  für  solche,  die  die  Geschichte  von  Brittisch-Amerika 
studieren  wollen,  ganz  geeignet.  Die  Aufangskapitel  von  Howleys^^')  Werk 
sind  thatsächlich  eine  Geschichte  der  Entdeckungen  auf  der  Insel  von  800 — 1534. 
Die  erste  Messe  wurde  U.  Juni  1534  abgehalten.  Die  Eirchengeschichte 
reicht  bis  1850.  —  Die  internationale  Fischereifrage  hat  eine  solche  Be- 
deutung gewonnen,  dafs  einige  Nachweise  darüber  nicht  unangebracht  sein 
werden. '<^**i®)  Ebenso  über  das  Projekt  einer  Handelsunion  zwischen 
Kanada  und  den  V.  St.;  aber  in  diesem  Punkte  hat  sich  die  öffentliche 
Meinung  noch  nicht  geklärt. ^i^-'i«) 

Arbeiten  über  die  alte  Geschichte  von  Quebec,^^^)  die  Hudsonsbay,^^^) 


291)  A.  Q.  Thwaites,  Historie  Waterways.     Chicago,  McClurg.    16^.    UI,  296  S.   M.  6,00. 

—  295)  H.  H.  Bancroft,  History  of  the  Pacific  states.  Vol.  23,  84,  36.  California  yol.  6. 
California  Pastoral.  1769—1848.  California  Inter  Pocula.  1848—56.  Yol  30.  Oregon 
Tol.  2,  1848— 8&.  San  Francisco,  History  Co.  787,  808,  828  S.  h  M.  18,00.  —  295«)  X 
T.  H.  Hittell,  History  of  California.  2  toIb.  (San  Francisco)  London.  1886.  52  s. 
6  d.   —    296)  F.  Parkman,    Biscovery  of  the  Bocky  Mountains:  Atlan.  61,  S.  788—93. 

—  297)  J.  E.  Thompson,  Orerland  Staging  on  32  nd.  parallel  in  thefifties:  Overland 
12  n.  s.,  S.  177  etc.  —  298)  C.  H.  Shinn,  Early  books  and  magazines  of  California: 
ib.  8.  337  etc.  —  299)  W.  L.  Merry,  Commerce  of  San  Francisco  past,  present  and  fatore: 
ib.  11  n.  B.,  S.  869  etc.  —  300)  A.  J.  Lockhart,  The  Williams  massaere,  Oregon,  1851: 
ib.  18  n.  B.,  S.  398  etc.  —  301)  J.  G.  Boarinot,  Manaal  of  the  Constirational  History 
of  Canada.  Montreal,  Dawson.  12^  £,  238  S.  M.  5,00.  —  302)  F.  A.  Mc  Cord,  Hand- 
book of  Canadian  Gates.  Montreal,  Dawson.  12^  102  S.  M.  3,00.  —  303)  F.  M.  Ho  wie  y, 
Eodetiistical  History  of  New  Foundland.  Boston,  Doyle  &  Whittle.  426  S.  M.  10,00. 
Karten  a.  Illustrationen.  —  304)  J.  I.  Do  ran,  Oor  Fishery  rights  in  the  North  Atlantic. 
Phila.,  Allen,  L.  &  S.  67  S.  M.  4,00.  —  305)  J.  M.  Oxley,  Canadien  yiew  of  the 
Füberies  Qnestion:  Gor  Day.  1,  S.  132  etc.  —  306)  G.  Stewart  (jr.),  Canadian  yiew  of 
the  Fiiheries  Treaty:  Mag.  Am.  Hist  19,  S.  416  etc.  —  307)  The  Senate  and  the  Fisheries 
Treaty:  Nation  46,  S.  399  und  420.  —  308)  H.  C  Lodge,  The  Fisheries  Qnestion:  N. 
Amer.  Ber.  146,  S.  121  etc.  —  309)  Z.  L.  White,  An  American  View  of  the  Fisheries 
QoMtion:  Westm.  Bev.  129,  S.  82  etc.  —  310)  Senator  tVye  on  the  Fishery  Treaty: 
Nation:  46,  S.  482.  —  311)  Canada  and  U.  S.:  Westm.  Bev.  129,  S.  133  etc.  —  312) 
Canada  and  U.  S.:  Bclectic:  110,  S.  630  etc.  —  313)  Canada  and  the  U.  S.:  Fonim  6, 
241;  Sat  B.  66,  282,  310;  Cur  Day.  2,  379;  Spec.  61,  1280.  —  314)  J.  H.  Gray,  Com- 
merdal  Union  with  Canada:  Orerland.  n.  s.  11,  S.  136  etc.  —  315)  Commercial  Union 
witti  Canada:  Nation  46,  S.  50  etc.  ->  316)  P.  Bendür,  Commercial  Union  with  Canada: 
Mag.  Am.  Bist.  19,  S.  21  etc.  —  317)  D.  A.  O^allivan,  aaebec  ander  early  British 
nie:  Am.  Cath.  Q.  13,  S.  629  etc.   —  318)  J.  M.  Oxley,  Hndson's  Bay:    Amer.  Mag.  7, 


111,320         §67C.     Nordamerika,  Bibliographiftches.     Adams  and  VinceBt 

über    die    kanadische   Litteratur'^^)    und    aber   den  Verlaaf  der  Politik^^^] 
während  des  Jahres  findet  man  in  den  verschiedenen  Zeitschriften. 

Bihliogvai}hisches»  In  einer  von  Einzelbeiträgen  hat  im  Laufe 
des  Jahres  Ford  eine  Bibliographie  der  amerikanischen  Bibliographieen  zu- 
sammeiigestellt,  welche  an  Reichhaltigkeit  alle  bisher  veröffentlichten  über- 
trifft. Er  hat  dieselbe  kurz  nach  Vollendung  (1889)  in  Buchform  veröffent- 
licht unter  Beigabe  systematischer  und  alphabetischer  Verzeichnisse.  Der 
Druck  ist  auf  handschriftliche  Zusätze  berechnet.  ^'^)  —  Obgleich  nicht  fär 
Geschichte  allein  bestimmt,  darf  Pool  es  ^Index'  als  ein  Teil  des  hlstonscben 
Rüstzeugs  doch  nicht  unerwähnt  bleiben.  Der  frühere  Band,  der  1881  ab- 
geschlossen war,  ist  mit  Hülfe  des  quarterly  cooperative  Index  fortgesetzt  und 
jetzt  zu  einem  stattlichen  Quart|)and  zusammengefügt  worden,  welcher  die 
Jahre  1882/7  umfafst.  Die  Zahl  der  benutzten  Zeitschriften  ist  vermehrt 
und  die  Brauchbarkeit  im  ganzen  erhöht  worden.''^) 


Da  von  dem  obenerwähnten  Winsorschen  Sammelwerke'^^)  die  älteren 
Bände  bisher  ungleich  berücksichtigt  worden  sind,  so  geben  wir  auf  Wunsch 
der  Redaktion  ein  nochmaliges  genaues  Verzeichnis  der  bisherigen  Heiträge 
der  Mitarbeiter.***-^**)     Sie    alle    überragt  die  Zahl   der  Beiträge  des  Her- 


S.  399  etc.  —  319)  W.  H.  Withrow,  Ganadian  literatare:  Chaat  8,  S.  211  etc.  —  ^0) 
£.  A.  Acland,  Politica  in  Canada  1888  :  19  th  Cent  23,  S.  403  etc.  —  321)  P-  L.  Ford, 
American  fiibliography:  Lib.  Joor.  18,  Seriatim.  (A  Chek-Ust  of  Bibliographiea,  GaU- 
logaes,  Reference  Liatä  and  Liata  of  Authoritie«  of  American  Booka  and  Sabjecta.  Pnbliahed 
also  by  the  Anthor.  97  Clark  St  Brooklyn  N.-T.  Qaarta,  60  pagea.  Printed  on  one  lide 
of  pape  only.  S.  8,00.)  —  322)  W.  F.  Poole  and  W.  D.  Fletcher,  Index  to  Periodiol 
Literatare,  1882  to  1887.  Boaton,  Hoagbton,  Miflin.  Q.  XUI,  483  S.  M.  32,00-  —  323) 
Spesialbibliogr.  a.  o.  No.  67,  220.  —  324)  S.  o.  No.  1.  —  325)  W.  J.  Brantly,  Tb« 
Engliab  in  Maryland.  1632—91:  8,  S.  617—63.  —  326)  B.  A.  Brock,  VirginU  1606-89. 
3,  127—53.  —  327)  M.  Chamberlain,  Tbe  Bevolntion  impending:  6,  1—68.  —  328) 
£.  Cbanning,  Companiona  of  Colambiia:  2,  187 — 204;  War  in  the  Soothem  Department:  6, 
469—565.  —  329)  G.  W.  Gallom,  The  Struggle for  the  Hodaon:  6,  276—323.  —  330)  A.  McF. 
Davis,  Canada  and  Louisiana:  5,  1 — 76;  The  Indiana  and  the  Border  Warfare  of  the  Be- 
Tolution:  6,  606—73.  —  331)  C.  Deane,  Voyagee  oftheCabota:  3,  1—59;  NewEaglaad: 
3,  296—380.  —  332)  B.  F.  De  Costa,  Nommbega  and  its  Bngliah  Explorers :  3,  169—99; 
id.,  Cartier,  s.  o.  §67A«o.  —  333)  Q.  Dexter,  Cortereal  etc.,  s.  o.  §67A*s.  _  394)  F. 
B.  Dexter,  The  Pilgrim  Charch  and  Plymoath  Colony :  3,  267—95.  —  335)  G.  E.  Eilis. 
The  Red  Indian  of  America  in  contact  with  the  French  and  Engliah:  1,  283—329;  Las 
Casaa  and  the  relations  of  the  Spaniards  to  the  Indians:  2,  299—331;  Religiona  Element  ia 
the  settlement  of  New  England:  3,  219 — 67;  The  Sentiment  of  Independence,  its  grovi^ 
and  consammation :  6,  231—56.  —  336)  B.  Ferne w,  New  Netherland,  s.  o.  §67 A**;  id., 
The  Middle  Colonies:  6,  189—240.  —  337)  8.  H.  Gay,  Amerigo  Vespncd:  2,  129-53. 
338)  E.  E.  Uale,  Ma^ellan'a  Discovery:  2,  591-619;  Hawkina  and  Drake:  8,  59-78; 
Nanü  Eist  of  Amer.  Bevolation:  6,  663—89.  —  339)  H.  W.  Haynes,  Prehiatoric  Ar- 
chaeology  of  North  America:  1,  329—69;  Early  Explorations  of  New  Mexico:  2,  473—98. 
—  340)  W.  W.  Henry,  Sir  Walter Baleigh,  Settlements  at  Boanoke  and  Yoyages  to  Goisna: 
3,  105-27.  —  341)  W.  H.  Tillinghaat,  Geographica!  knowledge  of  the  Ancienti  con- 
aidered  in  relation  to  the  discorery  of  America:  1,  1 — 59.  —  342)  C.  C.  Jones,  jr.,  Eng- 
liah ColoniaationofGeorgia  1733—62:  6,  367— 407.  —  343)G.B.  Keen,  Note  on  New  Albion: 
3,  467—69;  New  Sweden,  or  the  Swedes  on  the  Delaware,  4,  443—603.  —  344)  E  D. 
Neill,  Lakes8.o.}67A«T.  ~  345)  CR.  Markham,  Inoa  Ciriliaation  in  Peru :  1,  209—75; 
Piaarro  and  the  Conqaest  and  Settlement  of  Peru  and  Chili:  2,  505—73.  —  346)  W.  F. 
Poole,  The  West  from  the  Treaty  of  Peace  with  France  1768,  to  the  Treaty  of  Peacewith 
England  1783:  6,  685—749.  —  347)  W.  J.  Rivers,  The  Carolinas:  5,  285— 335.  —  $4^) 
N.  S.  Shaler,    Physiography,    a.  o.  {67A»     —    349)    J.    G.   Shea,    Ancient  Florida:   ^y 


§67C.     Nordamerika,  Bibliographisches.     Adama  and  Vincent.  III  321 

ansgebers  selbst.  Anfser  einer  Reihe  redaktioneller  Anmerkungen  und  Zu- 
sätze, die  durch  das  ganze  Werk  zerstreut  sind,  sind  von  ihm  auch  eine 
greise  Anzahl  selbständiger  Aufsätze  verfaTst.^^^) 


231—99;  JoBOita,  s.  o.  §67A^.  _  350)  K  F.  Slafter,  Ghamplain,  6.  o.  }67A«*.  —  351) 
C.  C.  Smith,  Explorations  to  the  Northwest:  3,  85 — 97;  Acadia;  Wars  on  the  Seaboard, 
i.  0  }67A»w  __  352)  J.  A.  Stevens,  The  English  in  New-York:  3,  385—421.  - 
353)  Stewart,  Frontenae,  s.  o.  §  67A'«.  —  354)  F.  D.  Stone,  Foondingof  Pennsylyania: 
3,  469—517;  The  atroggle  for  the  Delaware,  Philadelphia  ander  Howe  and  ander  Arnold: 
6,  367—403.    —    355)  W.  A.  Whitehead,    The  English   in  Bast  and  Jersey  1664—89: 

3,  421 — 555.  —  356)  J.  Winsor,  Americana  in  Libraries  and  Bibliographies :  1,  1 — 19; 
£arlj  descriptions  of  America  and  coUoctive  accoants  of  the  early  voyages  th  ereto :  1,  19 — 37; 
Pres-Colombian  Explorations:  1,  59--117;  Cartography  of  Greenland:  1,  117 — 33;  Mexico 
and  Central  America:  1,  133 — 209;  Progress  of  opinion  reapecting  the  origin  and  antiqaity 
of  Man  in  America:  1,  369 — 413;  Bibliography  of  Aboriginid  America:  1,  413/5;  Compre- 
hensiTe  Treatisea  on  Amer.  Antiqaities:  1,  415/6;  fiibliographical  Notes  on  Indastries  and 
Trade  of  the  Aborigine«  —  on  American  Linguistiea  --  on  Myths  and  Religions  of  America: 

1,  416—37;  Archaeological  Maseums  and  Periodicals:  1,  437 — 53;  Docnmentary  Soarces  of 
early  Spaniah  American  History:  2,  1/9;  Golnmbas  and  his  discoyeriea :  2,  1 — 93;  Barliest 
Maps  of  Spanish  and  Portagaeae  Discoyeriea:  2,  98-129;  Notes  on  Vespacius  and  the 
naming  of  America:  2,  153 — 80;  Bibliogr.  of  Pomponias  Mela,  Solinas  Vadianas  and  Apianaa: 

2,  180/7;  Barly  Cartography  of  the  Gulf  of  Mexico  and  adjacent  parts:  2,  217—31;  Cortes 
and  hia  oompanions  :  2,  349 — 431;  Discoyeriea  on  Pacific  Goast  of  N.  A.  2,  431—73;  The 
Amaaon  and  Eldorado:  2,  579 — 91;  Soarces  of  Information  on  Uawkins  and  Drake:  3, 
78 — 85;  The  Zeno  inflaence  on  early  Cartography.  Frobisher*B  and  Hadson's  Voygages:  8, 
100/5;  Mapa  of  Virginia:  3,  167/9;  £arliest  Engliah  pablications  on  America:  199—219; 
Bibliogr.  Notea  on  early  Maps  of  New  England:  3,  380/5;  Bibliogr.  Notes  on  New  Jersey:  3 
414 — 21;  Mapa  of  eastem  Coaat  of  N.  America  1500—35:  4,  33—47;  Cartography  of  N.  £. 
Coast  of  N.  America  1535  -1600:  4,  81—103;  Joliet,  Marqaette  aod  La  Salle:  4,  201- -47; 
Father  Loaia  Hennepin:  4,  247 — 57;  Baron  La  Hontan:  4,  257     63;  The  Jeaait  flelationa: 

4,  295—317;  General  Atlaees  and  Charts  of  16th  and  17th  Centaries:  4,  369—77;  Maps 
of  17th  Gent,  showing  Ganada:  4,  377 — 95;  Cartography  of  Louisiana  and  Misaissippi  Basin 
ander  French  Domination:  5,  79—87;  New  England  1689—1763:  5,  87—189;  Maryland 
and  Virginia:  5,  259  85;  Note  on  Later  Historie«  of  Carolina:  5.  354/7:  Aathoritiea  on 
the  French  and  Indian  wars  of  New  England  and  Acadia  1688 — 1763:  5,  420—72;  Mapsand 
fioands  of  Acadia :  5,  472—  83  :  The  stroggle  for  the  great  yalleys  of  N.  America:  5, 483—  623 
Tbe  Conflict  PrecipiUted  [Beyolation]:   5,   113—231;   The  Treason  of  Arnold:    6,  447—69. 


lahreaberiohto  dar  (»asohlohtswissaosohaft    1888.    III.  21 


IV. 

Allgemeines. 

§72A. 

Kirchengeschichte  bis  c.  700. 

0.  Zöckler. 

AUgemeineSm  —  Die  nmfäDglichste  aller  Gesamtdarstellangeii  der 
KircheDgeschichte,  das  Riesenwerk  von  Darras,  fiuid  seinen  Abschlufs.  Die 
^er  SchlnTsteile,  womit  F^vre  die  1862  von  Darras  begonnene,  dann  von 
Bareille  fortgesetzte  vielbändige  Publikation  (im  Ganzen  44  Bde.)  zn  Ende 
f&hrte,  bringen  durch  eine  Darstellung  des  Pontifikats  Pius  IX.  die  NZ.- 
liehe  Kircbengeschicbte  zum  AbscbluTs  und  fügen  dann  reichhaltige  Register 
nebst  Zeittafeln  der  Päpste,  Konzilien  etc.  hinzu. ')  Als  gleichfalls  mittels 
Erscheinens  des  Indexbandes  zum  Abschlufs  gelangtes  vielbändiges  Hilfsmittel 
fär  Arbeiten  auf  kirchenhist.  Gebiete  ist  femer  Plitt-Haucks  Protest 
Beal-Encyklopädie  zu  nennen.')  Von  der  katholischen  Kaulens  kam 
wenigstens  Bd.  V  (von  'Gaal'  bis  'Himmel'  reichend)  zum  AbschluDs.')  Sonst 
sind,  abgesehen  von  einer  englischen  Bearbeitung  des  J.  H.  Kurtzschen  Lehr- 
bacbs,  wovon  ein  Band  ans  Licht  trat,^)  lediglich  kleinere  Darstellungen  der 
Gesamtkirchengeschichte  zu  nennen.  Unter  den  Arbeiten  deutscher  Autoren 
Terdient  Hervorhebung  einerseits  R  Sohms  'Kirchengeschichte  im  Grund- 
rils',  hervorgegangen  aus  Zusammenstellung  von  vorher  einzeln  (in  der  Allg. 
Konservativen  Monatsschrift,  1886/7)  erschienenen  Essays  über  die  Haupt- 
zeiträume der  kirchlichen  Entwicklung  und  beachtenswert  als  geistreiche 
Skizze  der  bisherigen  Geschichte  des  Christentums  aus  der  Feder  eines 
deatschen  evangelisch-konservativen  Juristen,^)  andrerseits  die  dritte  Auflage 


1)  G.  S.  Darrai,  Hut  de  l'^glise  dep.  1»  crtetLon;  oontina^e  par  J.  Bareille,  ter- 
i>mi«e  per  Msgr.  J.  Fftyre.  Tome  41/4.  Paris,  L.  Viv^a.  728,  688,  627,  421  8.  —  2)  Beal- 
Eneyklopadie  f.  protett.  Theologie  u.  Kirche.  2.  Auflage,  Bd.  18.  S.  721—1034.  YergL 
JB.  8/9.  —  3)  Kirchenlezikon.  2.  Aufl.,  Bd.  4:  Qaal  bia  Himmel  [2011  Sp.  —  8«].  YergU 
ibid.  —  4)  J.  H.  Kurtz,  Ghoroh-Hiat  Aathoriaed  tranal.  £rom  the  latest  rerised  editioa,  bj 
i'  MacpheraoB.  London,  Hodder  o.  Stonghton.  566  p.  —  5)  B.  Sohm,  Kirchengeach. 
in  Gnmdrila.    Leipaig,  J.  Böhme.    VI,  194  8.    |[K.  Lena:  Preola.  Jbb.,  April,  S.  819— 52.]| 

Jalmflbarlohto  der  OesohlohtowisBeniohaft.    1888.    lY.  1 


iy,2  $72A.    KiTChongMchielite  bu  c  700.    Zockler. 

dea  H.  Weingartenschen  Tabelleiiwerks,  das  in  der  nicht  anbetrftchüichen 
Reihe  seiner  Ergänzungen  hie  nnd  da  aach  Ergebnisse  eingehenderen  Qnellen- 
studioms  oder  Hinweise  auf  minder  bekannte  litterarische  Hil&mittel  a.  dgL 
bietet *<)  Eine  ähnliche  Tendenz  wie  Sohm  in  jenem  Omndrils  yerfolgt 
Generalsnperintendent  K.  Seil  in  seinen  apologetisch  gehaltenen  sechs  Vor- 
trägen über  den  Entwicklungsgang  des  Christentums.^)  Nur  Schulzweckea 
wollen  die  Arbeiten  iron  R.  Heidrich  und  Berth.  Volz  dienen,  von  welchen 
die  erstere  einen  Gesamtabrifs  der  Eirchengeschichte  ftlr  gymnasiale  Ober- 
klassen bietet,^)  die  letztere  einen  Überblick  über  den  Gang  der  kirchlichen 
Entwicklung  ältester  und  älterer  Zeit  in  Gestalt  von  vier  populär  gehaltenen 
Essays  (1.  Des  Christentums  jüdische  Grundlage  und  Vorbereitung;  2.  Jesus 
und  Paulus;  3.  Die  Gnostiker  und  die  röm.  Christenverfolgungen;  4.  All- 
mählicher Sieg  des  Christentums  und  Untergang  des  Heidentums  seit  Kon- 
stantin d.  Gr.)  vorführt.^)  Gleichfiüls  in  popularisierender  Absicht,  jedoch 
ausführlicher  beleuchtete  die  Ursprünge  des  Christentums  ein  britischer 
Anonymus, ^^)  während  ein  anderer  englischer  Schriftsteller  seine  gedrängte 
Cbersicht  über  die  frühere  christliche  Geschichte  auch  noch  die  Jahrhunderte 
des  MA.  mit  umfassen  liels^^)  und  desgleichen  ein  französischer  die  Zdt 
zwischen  Konstantin  d.  Gr.  und  Gregor  VH.  behandelte,  i^*)  Einige  Reflexionen 
über  die  Bedeutung  der  Kirchengeschichte  bot  in  seiner  geistreichen,  hie 
und  da  zum  Parodoxen  neigenden  Weise  Prof.  Paulus  Cassel.^^)  —  Zwei 
Arbeiten  römisch-katholischer  Gelehrten  beschäftigen  sich  mit  dem  weit- 
schichtigen und  stoffreichen  Gebiet  der  Einleitung  in  die  Gesamtkirchen- 
geschichte (insichbegreifend  Begriffsentwicklung  und  Methodologie  der  Kirchen- 
geschichte; Litteraturkunde  derselben  und  ihrer  Hilfsdisziplinen  u.  s.  f.).  Die 
des  Italieners  Luigi  Tosti,  als  Bd.  12  von  dessen  'sämtlichen  Werken'  ans 
Licht  getreten,  stellt  sich  als  eine  Ausarbeitung  aus  schon  etwas  firOherer 
Zeit  dar.^3)  Neu,  in  ihren  litterarischen  Angaben  reichhaltig  und  dem 
heutigen  Stand  der  Dinge  wenigstens  annähernd  konform,  dabei  verm(^ 
ihrer  übersichtlichen  Gruppierung  des  Materials  manchen  Nutzen  gewährend, 
erscheint  die  von  Jos.  Nirschl  gebotene  kirchenhistorische  Propädeutik,  eine 
jedenfalls  verdienstlich  zu  nennende  Arbeit,  die  nur  leider  da,  wo  der  YL 
über  neuere  und  neueste  Litteratnr  protestantischen  Ursprungs  zu  referieren 
hat,  teils  was  Vollständigkeit  der  Angaben  betrifft,  teils  in  Hinsidit  aof 
genaue  Wiedergabe  von  Namen,  Jahreszahlen  u.  dgl.  manches  zu  wünschen 
übrig  iSSstM) 

Urgeschichte  des  Christentums.    Biblische  Einleitung^ 
Wissenschaft    und    Verwandtes.      Unter    den    Arbeiten    zur   neu- 


—  6)  H.  Weingarten,  Zeittafeln  u.  Überblick  s.  KirchengeM^.  Dritte  Auflage  in  dnrcb- 
gangig  neuer  Qestaltong  o.  Bearbeitung.  Bndolstadt,  Hartang.  247  S.  |[Harnack:  ThLZ. 
S.  49— 61.]|  —  7)  K.  Seil,  Au  d.  Geech.  d.  Gbriatentama.  Secha  Yorleaangen  im  Febr. 
u.  Wm  1888  SU  Darmstadt  geb.  Darmatadt,  Waita.  163  S.  Yergl.  d.  Bea.  t.  Facht:  Z. 
apckloget  Behandlung  d.  Kirchengeach.  1889.  BewGL  S.  80/8.  —  8)  B.  Heidrich,  Hand- 
boch  fttr  d.  Beligionannterricht  in  d.  obem  Klassen.  Tl.  I:  Kirchengesch.  Berlia,  J.  J. 
Heine.  XI,  420  S.  —  9)  B.  Yola,  D.  Anfänge  des  Christentams  im  Bahmen  ihrer  Zeit 
Leipaig,  Spamer.  120  S.  —  10)  Antiqua  Mater.  A  Stndy  of  Christian  Origins.  London, 
Trübner.  —  11)  A.  £.  Knight,  A  concise  bist,  of  the  Ghurch  from  the  apostolie  age  to 
the  reform.  London,  Partridge.  570  S.  —  11«)  Abb^  Doublet»  Lebens  de  l'hist  eod^siast. 
rV:  L'^gUse  de  Cönstantin  k  Qregoire  YH.  Paris,  Berche  et  Tralin.  496  S.  —  12)  f- 
Gas  sei,  Fhilippns,  oder  üb.  d.  Bedentong  d.  Kirchengesch.  [ans  'Sunem'].  Berlin,  SchiSer. 
20  8.  —  13)  L.  Tosti,  Prolegomeni  alla  storia  anivers.  d.  chieea  (Opere  compL  t  XII). 
Borna,  PasqalaceL     19,  852  S.  —  14)  J.  Niraohl,  ]Propüdeatik  d.  Kirchengesch.  t  kunehea- 


f  72A.     Kirchengeachiehte  bis  c.  700.     Zöekler.  IV,3 

testamentl,  Sprachwissenschaft  (grammat  q.  lexikal.  Bearbeitang  des  NT.) 
ist  zonächst  eine  neue,  verbesserte  Aasgabe  der  Wilke- Grimmseben  Clavis 
za  nennen,  1^)  welcbe  der  im  Voijabre  ans  Liebt  getretenen  5.  Aufl.  des 
riTalisierenden  Werkes  von  Gremer  anf  dem  Fnise  nacbfolgte;  desgleichen 
das  Eintreten  zweier  dentscher  BibelkoDkordanzen  in  nene  Auflagen, ^^*^^ 
sowie  femer  eine  in  England  stattgehabte  Yerhandlnng  tkber  das  Problem 
der  nentestamentlichen  Ursprache,  d.  h.  Ober  die  Frage,  ob  Jesns  und  seine 
Jttnger  nor  semitisch  (hehr,  oder  vielmehr  aramäisch)  geredet,  oder  anch 
des  Griechischen  (sei  es  nebenbei,  sei  es  vorzugsweise)  sich  bedient  hätten. 
A  Roberts  suchte  wieder  einmal,  ähnlich  wie  frflher  Isaak  Vossius  und 
andere,  das  Griechische  als  die  von  Christus  und  seinen  Jflngern  geredete 
Sprache,  mithin  als  das  üridiom  des  Christentums  zu  erweisen, ^^)  während 
J.  G.  Ckarleton  an  der  Hand  einer  neuen  Prttfnng  der  Septuaginta-Citate 
im  NT.,1')  und  8.  A.  Wilkins  gestützt  auf  verschiedne  in  der  Apostel- 
geschichte gebotene  Anhaltspunkte  die  entgegengesetzte  Meinung  vertraten. 
Was  der  letztere  in  speziellem  Hinblick  auf  die  Stellen  Ap.  21,  40  und 
22,  2  zur  Widerlegung  der  Robertsschen  These  und  zur  Deckung  seiner  An- 
nahme, dafs  die  Umgangssprache  des  Herrn  und  seiner  JflDger  unmöglich 
eine  andere  als  das  aramäische  Idiom  der  Juden  jener  Zeit  gewesen  sein 
könne,  beibringt,  ist  von  treffender  Wirkung. ^<>)  Über  die  in  ihrer  Art  und 
Haltung  interessante  Beteiligung  eines  orientalischen  Theologen  (des  syrischen 
Erzbischofs  David  von  Damaskus)  an  dieser  Sprachfragen -Debatte,  wird,  da 
sie  in  Gestalt  einer  besonderen  Publikation  erst  1889  ans  Licht  trat,  der 
nächste  JB.  zu  handeln  haben. 

Von  den  textkritischen  Untersuchungen  zum  NT.  gehören  nur  indirekt 
nnd  teilweise  hierher  eine  Notiz  des  Eönigsberger  alttestamentlichen  Exe- 
geten  und  Kritikers  über  den  Cod.  Vaticanus  B  und  dessen  Yerhältnis 
zur  Textrevision  des  Origenes,^^)  sowie  eine  auf  den  Cod.  Amiatinus  der 
Vulgata  bezügliche  Bemerkung  P.  Corssens,  welche  gegenüber  mehreren 
Mitforschem  auf  diesem  Gebiet  (u.  a.  auch  Hort)  darzuthun  sucht,  dafs  auch 
der  erste  Quaternio  des  genannten  Codex  zur  Ceolfridschen  Abschrift  gehört 
und  nicht  etwa  ein  Stück  von  der  Bibel  Cassiodors  ist.")  Mit  den  Schick- 
salen des  Yulgatatexts  speziell  in  Frankreich  beschäftigte  sich  Sam.  Berger 
in  einem  lehrreichen  akademischen  Vortrag. *')  Einen  alten  lat  Text  der 
vier  Evangelien  edierte  aus  einer  Münchener  Hs.  der  englische  Gelehrte  H. 
J.  White,  unter  Beifügung  eines  lat  Johannes-Bruchstücks  aus  einem  Wiener 
Codex.  >^)   Einen  anderen  lat  Evangelientext,  vorhieronymianischen  Ursprungs, 


bistor.  Seminire  q.  b.  Selbstanterrichte.  Mainz,  KircUieim.  12,  368  S.  —  15^  W.  Orimm, 
ClaTu  y.  T.  ed.  3.  emend.  et  aocta.  Leipzig,  Arnold.  16,  474  S.  —  16)  F.  J.  Bern- 
hard, Bibl.  Concordana.  7.  Aofl.  2.  Tl.  in  1  Bd.  Dresden,  Dieckmann.  —  17)  O. 
Büchner,  Bibl.  Beal-  n.  Verbal- Hand -Conoordani  od.  Ezeg.-homilet  Lexikon«  Yerbeaaert 
?on  H.  L.  Henbner.  Keae,  sorgtältig  rer.  Auegabe.  Basel,  Biehm.  (In  Lieferungen.)  — 
18)  A.  Boberts,  Greek,  the  Langnage  of  Christ  and  his  Apostles.  London,  Longmans. 
510  8.  —  19)  J.  G.  Ch arieton,  The  Bible  of  oor  Lord  and  his  Apostles.  Septaagint 
eautidered  in  relation  to  the  GospeL  Dublin,  Hodges.  98  S.  —  20)  A.  S.  Wilkins,  The  Lan- 
gnage naed  b j  the  Apostles:  Bzpositor,  Jone.  S.  420—38.  — -  21)  0.  H.  Oornill,  Bietet  d. 
Cod.  Yatie.  B  nnr  d.  Bibeltezt  in  d.  Bozens,  d.  Origines?  Nachr.  d.  Ges.  d.  Wissensch.  zu  G8tt.  8, 
S.  194/6.  —  22)  P.  Oorssen,  The  codex  Amimtiniis:  Ac,  7.  Apr.  S.  289—41.  —  23)  S. 
Berg  er,  De  rhiBt  de  la  Ynlgate  en  Fhmce.  Le^ona  d'ouTertnre  faite  \  la  Facnltö  de  thfol. 
Protest,  de  Paris.  Paris,  Fischbacher.  18  8.  —  24)  H.  J.  White,  Cid  Latin  Biblic<\l 
Text*,  m:  The  fonr  Gospela  from  the  Mnnich  Ms.  now.  nnmbered  lat  6224,  with  a  frag- 
ment  of  St  John  in  the  Hofbibliothek  at  Yienna,  cod.  lat  502.    Oxford,  Clarendon.    4*.    56, 


iy,4  i7SA.    KiiQlinigeMhichto  bis  c.  700.    ZSckler. 

veröffentlichte    ftw    einem   C!od.   Colbertinns    der   norwegische   Textforacber 
J.  Belsheim.^^)     Ober  mehrere  griech.  Evangelienhss.   und  Evangelistarien, 
enthalten  in  der  Hs.-Sammlong  der  Athosbibliothek,  gab  Sp.  Lambros  in 
T.  I.  seines  unten  (bei  der  Patristik)  näher  zu  besprechenden  Werkes  lehr- 
reiche Mitteilungen.    Ein  ziemlich  umfilngiiches  Bruchstück  eines  griechischen 
ETangeliarinms  aus  Patmos  (die  Stellen  Matth.  9,  6— 13;  20,  6  und  20,29 
— 21,  19  enthaltend),  das  schon  Tischendorf»  aber  etwas  flüchtig,  abgeschrieben 
hatte  und  wozu  sich  auüserdem  in  Wien  und  London  ergänzende  Stücke  be- 
finden, edierte  in  Faksimile-Reproduktion  6.  Cozza-Luzi.    Die  dem  6.  Jh. 
angehOrige  Hs.,  in  Gold-  und  Silberschrift  auf  Purpurpergament,  ist  anch 
paläographisch   von   Interesse.     Die  Publikation  ist  in  einer  prächtig  aus- 
gestatteten  Festschrift  enthalten,   womit  die  Beamten  des  Archivs  und  der 
Bibliothek  des  Vatikan  dem  Papste  Leo  XIII.  zu  seinem  50j.  Priesteijnbil&mn 
(1887)  gratulierten.^^)    Das  Tielerörterte  Fragment  eines  angeblichen  anCser- 
kanonischen  Eyangeliums,  enthalten  in  der  Fs\jjum-Hs.  des  Wiener  Museonis 
(s.  JB.  Yin,  I,  137;  X,  n,  83)   unterzog   G.  T.  Stokes   einer  neuen  Er- 
örterung, ohne  wesentlich  neues  darüber  beizubringen,  jedoch  den  Gang  der 
betr.  Untersuchungen  in  dankenswerter  Weise  übersichtlich  reproduzierend.'^) 
Eine   dem  11.  Jh.   angehOrige  arabische  Version  yon  Tatians  Diatessaron, 
verfafst  nach  dem  ca.  200  Jahre  älteren  syr.  Texte  des  Abulfaradsch  Abdullah 
Ben-at-Tib  (f  1043)  veröffentlichte  A  Ciasca,  der  diesen  Fund  schon  froher 
in  mehreren  Publikationen  (insbes.  bei  Pitsa,  Analecta  spiciL  Solesm.  parata, 
t.  IV,  1883)   angemeldet  hatte.^^)     Eine  scharfe  Kritik  des  ultraradikalen 
Verfahrens  der  Amsterdamer  Eritücer  Pierson  und  Naber  in  ihren  Terisimilis' 
gab  der  niederländische  Theologe  M.  A.  N.  Rovers  in  H.  m  von  Hiigen- 
felds  Zeitschrift.^^)    Zwei  auf  paulinische  Episteln  bezügliche  kritische  Text- 
Studien  veröffentlichte  Fr.  Zimmer,  dabei  namentlich  eine  durch  rühmliche 
Akribie    ausgezeichnete,    betreffend    den    altlateiniscben  Text    des  Galater- 
briefs.'^'^^)    Konjektural-Kritisches  zu  den  Pastoralbriefen  boten  H.  Bois'^ 
und  J.  M.  S.  Baljon.^^)  —  Aus  dem  Bereich  der  auf  Bibelübersetzungen  in 
neuere  Sprachen  bezüglichen  Publikationen  mag  das  Doresche  Werk  über 
die   englischen   Versionen   hier   hervorgehoben    werden.'^)      Von  G.  Weiz- 
säckers sprachlich   genauer   und  kriüsdi  geläuterter  deutscher  Übers,  des 
NT.  trat  eine  neue,    auf  mehreren   Punkten  dankenswerte   Verbesserungen 
aufweisende  Auflage   ans  Licht '^)     Als  neuer  Versuch   eines  biblisch -her- 


166  S.  —  25)  J.  Belsheim,  Codex  Golbeitiniu  ParinennB.  Qnatoor  «fangelift  ante  Hiem- 
nymom  lat  tranBlata,  pMt  edit.  Petri  Stbatier  com  ipao  ood.  coUatam  denoo  edid.  GhiirtxaBÜ, 
Cammenneyor.  IV,  140  8.  —  26)  6.  Goasa-Liiai,  Pergamene  parpuroe  Yaticane  di  Etiii- 
geliario  a  carattero  di  ore  e  di  argento.  Ko.  2  in  d.  Gratulatioiiaaohiift:  AI  8.  Pontifioi 
X^eone  XTTT.  Omaggio  ginbilare  della  Biblioteca  Yaticana.  Borna,  tip.  poliglotta  d.  8.  G.  de 
Propaganda  Fide.  |[LB.  8.  179/||  —  27)  0.  T.  8tokeB,  The  lateat  diacoTeriea  amoagths 
'Bvftm  manoBcripta:  Bzpoaitor,  Jone.  8.449 — 60.  —  28)  A.  Giaaca,  Taüaid  eraBgolionB 
liarmoniae  aiabice.  Knnc  primam  ex  dnplici  cod.  edid.  et  tranal.  lat  donaTit  Bomae,  typ. 
congr.  de  prop.  fide.  4<».  15,  108  8.  —  29)  M.  A.  K.  BoTera,  Yeriaimiliah  Z.  W.  Tk 
8,  8.  295—322.  —  30)  F.  Zimmer,  D.  Galaterbrief  im  altlatein.  Text,  ala  Gmndlafs  f- 
e.  textkrit  Apparat  d.  Vetos  Latina:  Theol.  8todien  o.  8kiaaen  ana  Ostpreolaea  [KSaigBbaf, 
Härtung].  Ko.  1.  (81  p.)  —  31)  id.,  Z.  Textkritik  d.  sweiten  Theaaalonicbeibriefii:  ZWTk. 
8,  8.  d22->42.  —  32)  H.  Bois,  Z.  Exegeae  der  Pastoralbriefe:  JPTh.  1,  8.  145—60. 
—  83)  JT.  H.  8.  Baijon,  Opmerkingen  op  bet  gebied  Tan  de  Gonjeetoraal-Giitiek.  De  enta 
brief  aan  Timothens:  Tb8t.  6,  8.  404—15.  —  34)  J.  B.  Dore,  Old  Bibles:  an  aocoont  o( 
ilie  early  rersioas  of  the  Englisb  Bible.  2  edit,  witb  tbe  preface  of  the  Terrion  ot  1611. 
London,  Eyre.  404  8.  —  85)  D.  neue  Testament  ftbersetEt  Ton  G.  Weiasaeker.  3.  n.  4. 
nen  bearbeitete  Aaflage.    Freibnrg,  Mohr.    XII,  471  8.  —  85)  X  !>•  Briefe  d.  K.  Tk.,  la 


§72A«    Kireheogeachichte  bis  c.  700.    Zöckler.  IV^5 

menentischen  Leitfadens  mag  das  Büchlein  des  Nordamerikaners  D|angan 
genannt  werden.**) 

Für  die  nentestamentliche  Isagogik  bot  Marcos  Dods  englischen  An- 
fängern im  Bibelstndinm  ein  LebrbUchlein  in  gedrängter  Fassung  dar.^^) 
Gleichzeitig  erfahr  das  grofs  angelegte  und  stoffii^iche  isagogische  Lehrbuch  Yon 
G.  Salmon  (s.  JB.  VÜI,  I,  138)  eine  neue,  und  zwar  schon  die  3.  Auflage,*^) 
und  gedieh  Davidsons  Bearbeitung  des  B.  Weifs sehen  Werks  (vgl.  JB.  X, 
I,  83'^)  zu  Ende.'^)  Des  Niederländers  Rovers  'Litteraturgeschichte  des 
N.  Ts.'  erlebte  eine  neue,  revidierte  Ausgabe>^)  Eine  kritische  Kollektiv- 
besprechung über  mehrere  neue  Erscheinungen  auf  dem  Felde  der  isagogischen 
Litteratnr  (WeÜB,  ReuTs,  Pfleiderer)  in  Verbindung  mit  Weizsäckers  ^ApostoL 
Zeitalter^  bot  H.  Holtzmann>i)  Unter  apologetischem  Gesichtspunkte  suchte 
ein  englischer  Autor  einige  zur  nü.  Einleitungswissenschaft  gehörige  Materien, 
dabei  auch  (anhangsweise)  die  Bildungsgeschichte  des  Kanon  zu  behandeln.^^) 

Als  wichtigste  gröfsere  Monographie  auf  diesem  Gebiete  ist  der  auch  in 
kirchenhistorischer  und  patiistischer  Hinsicht  wertvollen  Ertrag  gewährende 
erste  Teil  (Halbband)  einer  Geschichte  des  NTl.  Kanons  von  Theod.  Zahn 
zu  nennen.^*)  Es  ist  zunächst  nur  die  Entwicklung  der  Kanonbildung  bis 
um  den  Anfang  des  3.  Jh.,  welche  darin  bebandelt  wird,  aber  schon  über 
diese  früheste  Zeit  bringt  der  Vf.  manches  bedeutsame  Ergebnis  seiner  grtlndlich 
eindringenden  Spezialforschungen,  betreffend  u.  a.  die  um  das  J.  200  im  Orient 
und  Occident  üblichen  Benennungen  der  h.  Schrift  im  ganzen  wie  ihrer 
einzelnen  Teile,  den  Begriff  und  die  Grenzen  des  Apokryphischen  gegenüber 
dem  Kanonischen,  den  Sinn  der  Bezeichnungen  xorä  Max9cLioVj  Tuxva 
MaQxov  u.  s.  w.,  die  Stellung  und  Gattung  der  Evangelien  in  den  Passah- 
streitigkeiten gegen  E.  des  2.  Jh.,  die  wahre  Bedeutung  der  Opposition  der 
Aloger-Sekte  gegen  die  Johanneischen  Schriften,  den  kirchlichen  Gebrauch 
des  Hebräerbriefs  im  Morgen-  und  Abendland  bis  um  200,  den  apokryphen 
Laodicenerbrief,  die  Stellung  der  Kirche  Edessas  zum  N.  T.,  insbesondere 
zur  Evangelienlitteratur,  das  Tatiansche  Diatessaron  (betreffs  dessen  Zahn 
jetzt  seine  frühere  Behauptung  eines  schon  älteren  Ursprungs  des  s.  g.  Syrus 
Curetonianus  im  Verhältnis  zu  ihn  zurücknimmt,  während  er  die  Annale 
einer  ursprünglich  nicht  griechischen  sondern  syrischen  Abfassung  des 
Diatessarontezts  festzuhalten  sucht).  Mag  bezüglich  dieser  und  mancher 
anderer  Einzelheiten  des  von  ihm  Aufgestellten  seiner  Meinung  mit  Grund 
widersprochen  werden  können  —  wie  denn  namentlich  seiner  Deutung  der 
auf  Czjns*  Beurteilung  der  Apokalypse  bezüglichen  Angabe  des  Eusebius, 
h.  c.  in,  28  sowie  seine  Herabsetzung  der  Entstehungszeit  des  muratorischen 
Fragments   de  canone   in  die  Zeit  nach  200  gewichtigen  Bedenken   unter- 


leichterem YentSndnis  fdr  d.  Erbannng  Bachenden  Leser  im  jetzigen  Deatach  wiedergegeben. 
B4M!tock,  Werther.  —  36)  D.  B.  Dnngan,  Hermenentics.  A  textbook.  Cindnnati,  Standard 
Poblication  Society.  15,  400  S.  12^  —  87)  M.  Doda,  Introdnction  to  the  N.  Teet  London. 
13^  —  38)  G.  0.  Salmon,  Introdaction  to  the  study  of  the  K.  T.  and  an  inyeatigation  in 
to  modern  biblical  criticism.  8.  edit  liondon,  Murray.  —  89)  B.  Weifs,  A  manual  of 
introdaction  to  the  K.  T.  Translated  from  the  German  by  A.  J.  K.  Davidson.  Vol.  8. 
London,  Murray.  —  40)  M.  A.  N.  Boyers,  Kieuw-Testamentische  Lettorkunde.  Tweede 
geheel  lieniene  druck.  Henogenbosch,  Mttller.  —  41)  H.  Holtamann,  Aus  d.  Urchriston- 
tom:  PKZ.  S.  5/8.  ->  42)  G.  H.  Hoole,  The  dassical  element  in  the  K.  T.  oonsidered  ee 
a  proof  of  ita  genuineness.  With  an  ^»pendix:  on  the  old  authorities  used  in  the  formation 
of  the  Canon.  London,  MacmiUan.  —  43)  Th.  Zahn,  Gesch.  des  NT.lichen  Kanons.  Erster 
Band:  D.  neue  Teetament  yor  Origenes.  Brste    HUfto.   Erlangen,  Deichert    462   S.    |[Bon- 


IV,6  i72A.    KircheogescMchte  bii  c  700.    ZSckler. 

liegen  —  so  ist  doch  der  Gesamtertrag  seiner  Darl^gnngen  ein  vielfach 
dankenswerter,  und  sein  Hauptergebnis,  bestehend  im  Nachweis  eines  Her- 
rührens des  Grundstocks  der  neutestamentlichen  Schriftensammlnng  (namentlich 
der  Tier  Evangelien,  der  Apg.  und  der  13  Paulusbriefe)  nicht  erst  aus  dem 
Mark  Aurelschen  Zeitalter,  sondern  bereits  aus  der  apostolischen  Zeit  dürfte 
schwerlich  erschüttert  werden  können,  zumal  wenn  die  von  den  ferneren 
Folgen  des  Werks  zu  erwartenden  Bereicherungen  seines  Beweisapparats  zu 
dem  bisher  schon  von  ihm  entfalteten  Material  verstärkend  hinzugetreten 
sein  werden.  —  Über  eine  dem  hier  besprochenen  1.  Halbband  zu  Anfang 
des  J.  1889  gefolgte  Gegenschrift  von  A.  Hamack  s.  den  nächsten  JB. 

Kritik  und  Erklärung  neutestamentlicher   Schriften.  — 
Für  das  Gebiet  der  Evangelienforschung  sind  zunächst  einige  der  aulser- 
kanonischen  Evangelienlitteratur  geltende  Arbeiten  zu  nennen.    Den  Asdang 
einer  Untersuchung  über  das  Hebräerevangelium  veröffentlichte  der  katholische 
Gelehrte  Chrzaszcz.^^)     Die  denselben  Gegenstand   betreffende  Studie  von 
Handmann    handelt   eingehend   über   die  von  der  gröfstenteils   verlorenen 
Urk.  in  der  älteren  Eirchenväterlitteratur  hinterlassenen  Spuren,   über  die 
Namen   Nazaräer  und   Ebioniten  als  (wie  der  Vf<  annimmt)   sachlich  nicht 
verschiedene  Bezeichnungen  der  die  Schrift  bis  ins  5.  Jh.  hinein  gebrauchenden 
Sekte,   sowie  endlich   über  das  Verhältnis  der  Schrift  zu  den   kanonischen 
Evangelien.      Wegen  der  Namen  ^Evangelium^  schlechtweg  oder  ^Evangelium 
Christi',  womit  die  genannte  Sekte  sie  bezeichnete,  sucht  H.  die  Schrift  als 
eine  Art  Urevangelium  darzuthun,  welches  in  zwei  unserer  kanonischen  Evan- 
gelien, das  Matthäus-  und  das  Lukasevangelium,  verarbeitet  worden  sei  und 
einen  älteren  und  relativ   reineren  Niederschlag  der  urevangelischen  Übe^ 
liefernng  gebildet  habe  als  jene  sowie  als  die  Evangelienschriften  des  Kanons 
überhaupt,    denen    mehr    oder    weniger    starke    Umbildungen    oder   Über- 
arbeitungen im  heidenchristlichen  Sinne  widerfahren  seien.^^)    Mehrfache  Be- 
rührungen mit  dieser  Handmannschen  Theorie  der  Evangelienentstehung  bietet 
eine   die   dicta    Salvatoris   ayQaq)a   betreffende  Reihe  von  Untersuchungen, 
welche  Alfr.  Resch  seinen  'Miscellen  zur  neutestamentlichen  Schriftforschong' 
einverleibt  hat>^)    Es  wird  darin  eine  Anzahl  gutbeglaubigter  aufseikanoniscber 
Herrenworte   (bei  dem.  Alexander  p.  661;  in  Hom.  Clem.  18,  2,  p.  178; 
in  Didach.  I,  6;  in  Clem.   Rom.   2.  Gor.  12,  2;  im  gnost  Buche  Iliavig 
coq>la  sowie  bei  Orig.  in  Matth.  tract  28,  n.  33  u.  s.  f.)  genauer  untersncht 
und  teils  hinsichtlich  ihrer  verwandtschaftlichen  Beziehungen  zu  verschiedenen 
Paulusworten,   teils   bezüglich  ihres  Anklingens  an  Aussprüche  des  Herrn  in 
unseren  kanonischen  Evangelien  beleuchtet     Das  Ergebnis  der  im  einzelnen 
vieles  Interessante  bietenden  Untersuchung  lautet  dahin,  daüs  die  betr.  dicta 
als  Fragmente  einer  verlorengegangenen  vorkanonischen  Evangelienschrift  zn 
gelten  hätten,    welche  schon  Paulus  benutzt  habe  und  welche  ursprünglich 
hebräisch   verifafst  gewesen  sei.     Besondere  Beachtung  verdient  die  mit  der 
Stelle  Gal.  3,  28  und  ihrem  Verhältnis  zu  Clem.  Rom.  2.  Cor.  12  sich  be- 
schäftigende  Partie  der  Untersuchung,    wo   der  Vf.   teils  aus  diesen  bdden 
Stellen,   teils  aus   Eph.  2,  14 — 18,  aus   Fragmenten  des  Ev.  sec.  Aegyptios 


wetsch:  Th.  LBl.  1889,  Ko.  7  n.  8;  Zöckler:  EKZ.  No.  6.]|  —  44)  J.  Chrsaiicz, 
D.  apokryphiBchen  Erangelien ,  insbes.  d.  Ey.  sec  HebneoB.  Q.-Plrogr.  Gieiwiti,  NaamaaBs 
Bachdr.  4<>.  78  8.  —  45)  R.  Hand  mann,  D.  HebraeroTangeliam.  E.  Beitrag  a.  GeMh. 
n.  Kritik  d.  hebr.  Mattbäos  [in  t.  Gebhaidt  u.  Harnack,  Texte  a.  UntenachiiBgeii  V,  3]. 
Leipzig,  Hinricha.     148  S.  —  46)  A.  Besch,  Miacellen  a.  NT.Uck6ii  Sehrififonelnuig  Nr.  2 


f7SA.    KircheBgeMhidite  bii  c  700.    Zookler.  ]Y^7 

und  ans  anderen  anfserkanonischen  Quellen  ein  neues,  bisher  unbeachtet 
gebliebenes  Herronwort  heransznschftlen  sacht.  —  Eine  teilweise  Fortfühning 
erfthrt  diese  Arbeit  dnrch  einen  an  späterer  Stelle  der  ZKWL.  von  Resch 
veröffentlichten  Aufsatz  kritisch -methodologischen  Inhalts/^  worin  auch  auf 
die  Frage  nach  dem  Sprachgewand  des  untersuchten  vorkanonischen  Ur- 
evangeliums  eingegangen  wird.  Gemäfs  der  bekannten  Papiasnacbricht  bei 
Euseb.  h.  c.  ni,  89  sei  Hebräisch,  nicht  Aramäisch,  als  seine  Sprache  zu 
denken;  dagegen  sei  das  apokryphe  Hebräerevangelium  aramäisch  abgefafst 
gewesen.  —  Mit  einem  besonderen  Problem  des  synoptischen  Forschungs- 
bereichs: der  Frage  nach  der  Quelle,  welcher  die  drei  ersten  Evangelisten 
die  in  ihrem  Parabelnabschnitt  (Matth.  13;  Mark.  4;  Luk.  8)  enthaltenen 
Gleichnisse  entnehmen,  hat  Feine  in  einer  Fortsetzung  seiner  Studie  über 
die  synopt  Frage  sich  beschäftigt.^^)  —  Von  der  Westcottschen  Einleitung 
in  das  Studium  der  Evangelien  erschien  eine  neue  Auflage.  ^^)  Eine  genaue 
Übersetzung  der  vier  Evangelien  ins  heutige  Englisch  lieferte  E.  Bilton, 
geleitet  von  ähnlicher  Absicht  wie  die  der  oben  erwähnten  Weizsäckerschen 
Verdeutschung  des  N.  Ts.  zugrundliegende.^^)  Eine  englische  Übersetzung 
des  ausführlichen  Kommentars  des  Jesuiten  Maldonatus  zu  den  vier  Evan- 
gelien begann  0.  J.  Davie  herauszugeben. ^i) 

Was  die  Auslegung  der  einzelnen  Evangelien^  und  zwar  zunächst  der 
synaptischen,  betrifft,  so  sind  es,  wenn  wir  von  den  zugleich  der  Apostel- 
geschichte geltenden  und  daher  unten  bei  dieser  zu  erwähnenden  Lukas- 
studien von  Jacobson  und  von  Gräfe  absehen,  fast  ausschlielslich  aufserdeutsche 
Exegeten,  die  auf  diesem  Felde  thätig  waren.  So  Ex  eil  als  Yf.  eines  Markus- 
kommentars,^')  Pentecost^')  undRobinson^^)  als  Urheber  einzelner  Studien 
zu  Markus;  Godet  als  Herausgeber  einer  neuen  Bearbeitung  seines  groüsen 
Lnkaskommentars,^^)  van  de  Sande  Bakhuyzen  als  Vf.  einer  Unter- 
suchung ttber  den  Lehrcharakter  des  Lukasevangeliums,^®)  Halcombe,^^) 
Laidlaw,^^)  Wartislaw,^^)  de  Broglie,®o)Dods^^)  als  Bearbeiter  einzelner 
Stellen,  teils  im  Lukastext,  teils  bei  Matthäus.  Für  Johannes  ist  als  neuer 
deutscher  Kommentar  der  von  G.  F.  Wähle  zu  nennen,  der  in  anziehender, 


~7 :  ZKYTL.  S.  144/8,  177—86,  232—45,  279—95.  —  47)  id.,  B.  Kriterien  e-objekÜTen 
QaeHenfonch.  in  Bes.  auf  d.  ETangelien:  ib.  8.  495 — 504.  —  48)  Feine,  Z.  tynopt  Fnge 
ni:  JPTh.  S.  275—818,  888—422,  504—49.  —  49)  B.  F.  Westcott,  An  introdact  to 
the  stady  ot  the  Gotpels  7.  edit.  London,  Macmillan.  506  8.  —  50)  £.  Bilton,  The 
foQr  Qoipels,  tranal.  into  modern  Engliah  from  the  anthor.  a.  reviaed  yerriont.  Paisley, 
Gardner.  —  51)  J.  Maldonatne,  Commentary  on  the  Holy  Goapels.  Trantl.  by  G.  J. 
DaTie.  Vol.  I:  St.  Matthew,  c.  1—14.  London,  Hodges.  510  8.  —  52)  J.  8.  Ezell, 
The  Bibl.  IHastrator.  St  Hark.  London,  Kiabet  —  58)  G.  F.  Pentecost,  Bible  Stadiea. 
I:  Studie«  in  Mark.  II :  Stadies  in  Jewish.  London,  Hodder.  410  8.  (The  intemat  Snnday 
Sehool  LeMons  f.  1889.)  —  54)  G.  8.  Bobinson,  Stadiea  in  Mark's  Goapel.  Kew-York, 
American  Tract  Society.  12^  299  8.  —  55)  F.  Godet,  Commentaire  am  T^Tangile  de 
8t  Lac  8.  Mit.  rev.  et  aogm.  Tome  I.  Kench&tel,  Attinger  firiree.  —  X  id.»  Kommentar  s. 
d.  Bring,  d.  Loe.  Deutsch  bearb.  t.  E.  B.  Wand  er  lieh  a.  K.  Wanderlich.  Zweite 
TSUig  omgearb.  Anfl.  nach  d.  III.  d.  frans.  Grigin.  I.  AbtIg.  v.  \t  aatoria.  deutsche  Auag. 
Hannover,  G.  Meyer.  160  S.  —  56)  W.  H.  yan  de  Sande  Bakhuyzen,  Het  dogmatisch 
karakter  dat  aan  het  eyangelie  van  Luk.  wordt  toegekend.  Uitgeg.  door  de  Kon.  Akademie 
na  Wetenschappen  te  Amsterdam.  Amsterdam,  J.  Müller.  4*.  II,  60  8.  —  57)  J.  J.  Hal- 
eombe,  Qospel  difficulties  dne  to  a  displaced  section  of  St  Lake.  II.  edit  London,  Paal. 
656  8.  —  58)  J.  Laidlaw,  The  parable  of  the  lost  son.  A  study  of  Luke  XV,  11—82: 
Ezpontor,  Oct  8.  268—76.  —  59)  A.  H.  Wartislaw,  New  eyidenoe  as  to  the  origin 
and  meaning  of  hciovüios  in  the  Lord's  prayer:  The  Ghurchmann,  July.  —  60)  de  Broglie, 
£tade  sor  les  gte^logies  bibliques  (Memoire  pr^sentö  an  Gongr^s  scientifique  international  des 
eathc^ques  k  Paris).     St  Diaier,  impr.  Therenot     68  8.   —  61)  M.  Dods,  The  atater  in 


lY fi  §7SA.    mnOiaBgeMhich^  bU  c  700.    Zo  ekler. 

ftuf  weitere  Kreise  berechneten  DtfBtelliiog  and  in  positiven  (anti-tendeni- 
kritischem)  Geiste  sämtliche  Hauptprobleme  der  Johannesex^ese,  unter  Fest- 
haltung  der  Annahme  des  Herrahrens  des  Eyangelinms  vom  Apostel  Johannes, 
behandelt^')  Als  neue  Lieferung  seiner  Beiträge  zum  Verständnis  des 
Johanneischen  Eyangeliums  lieüs  F.  L.  Steinmeyer  eine  Erlftatemng  der 
Lasarusgeschichte  in  Kap.  11  folgen,  ^s)  Von  hierher  gehörigen  Arbeiten 
anüserdeutscher  Autoren  nennen  wir  die  englischen  Kommentare  von  White- 
law^^)  und  Reynolds,®^)  sowie  die  isagogisch- kritischen  (beziehungswoae 
apologetischen)  Monographieen  von  Chastand'®)  und  Evans.^^ 

Die  Apostelgeschiciite  unterzog  H.  Wen  dt  einer  neuen  kritisch -exe- 
getischen Oesamtbearbeitung,  welche  ihre  acht  Jahre  froher  erschienene  Vor- 
gftngerin  an  Umfang  stark  übertrifft,  auch  (besonders  was  die  textkritischen 
Fufsnoten  betrifft)  beträchtliche  Umgestaltungen  des  vorherigen  Bestands 
zu  Tage  treten  läÜBt,  im  übrigen  jedoch  des  Herausgebers  bekannte  Mittel- 
stellung zwischen  Badikalkritik  und  gemälsigt  konservativer  AuffEtssung  unver- 
ändert auÜB  neue  bethätigt.^^)  Von  monographischen  Beiträgen  zur  exegetisdi- 
kritischen  Behandlung  dieses  Buchs  nennen  wir  eine  den  Himmel&hrtsbericht 
in  Kap.  1  und  sein  Verhältnis  zum  Schlufs  des  Lukasevangeliums  (insbes. 
c.  24,  50.  51)  betreffende,  textkritisch-exegetische  Studie  von  F.  Gräfe,^^; 
eine  gleichfalls  auf  beide  TeUe  des  Lukaswerks  sich  beziehende  Arbeit  A 
Jacobsons,  worin  die  früheren  evangelienkritischen  Versudie  dieses  Autors 
(s.  JB.  LS;  I,  134;  X,  I,  85)  weitergeführt  werden,^^)  und  einen  die  Bede 
Pauli  zu  Antiochia  Pisidift  Apg.  13  betreffenden  Aufsatz  von  R  Ben- 
dixen.'^^)  Die  wertvolle  Untersuchung  J.  6.  Sommers  über  Entstehung, 
Inhalt  und  Geschichte  des  Aposteldekrets  wurde  schon  im  vorigen  JB.  be- 
q[>rochen.^^)  —  Von  hierher  gehörigen  Publikationen  des  englischen  ond 
amerikanischen  Litteraturbereichs  nennen  wir  die  Arbeiten  von  Williams,^') 
Zetetes,74)  BendalH»)  und  Gonder.^«)  Von  der  WiUdns'schen  Er- 
örterung über  die  Sprache  der  Apostel  war  sehen  oben,  S.  IV,  8,  die  Rede. 

Ai^  dem  Felde  der  die  Paulinischen  jBne/e  •  betreffenden  Kritik  und 
Exegese  ist  zunächst  R.  Stocks  Kritik  des  Galaterbrieb  als  interessante 
neue  Erscheinung  hervorzuheben.^^)    Den  Spuren  der  holländischen  Radikal- 


the  fiah'B  numth,  Mttth.  17,  24/7:  Ezpositor  Jane.  S.  461—72.  —  62)  O.  F.  Wahld,  D. 
ETUig.  o.  Joh.  ftOBgel.  Gotha,  F.  A.  PerthM.  714  S.  |[ThLZ.  219—221  (F.  HoltimaBi); 
ThLBI.  279—81  (Schott);  EKZ.  814—19  (ZSckler);  LCBl.  1889,  No.  3  (Schm.}.]]  — 
63)  F.  L.  Steinmeyer,  Beitxage  s.  Ventindnis  d.  Johann.  Erang.  III:  D.  Geich.  d.  Auf- 
erweekung  d.  Laaanis.  Berlin,  Wiegandt  n.  Grieben.  IIS  8.  —  X  2.  SiUimng  eiaign 
Herrenworte  d.  hl.  Schrift  (Matth.  15,  27;  Joh.  SS— 42  o«  s.  t):  EKZ.  a  761/5,  787/9, 
813/7.  —  64)  T.  Whitelaw,  Goapol  of  St  John.  An  ezpoution,  exegetical  and  homilttioiL 
Glasgow,  MadehoM.  520  S.  —  ^  H.  B.  Beynolds,  The  Gotpel  of  St.  John.  2  toL 
(Th«  Folpit  Gommentary).  London,  Paul  1887/8.  630  S.  —  66)  G.  Ghastand,  L'apotn 
Jaan  et  le  qnatri&me  övangüe.  ätnde  de  critiqne  et  d'hist  Paria,  Fiachbacher.  351  S. 
{[H.  Holtamann:  ThLZ.  416—47;  Hilgenfeld:  ZWTh.  1889,  129—45;  £anfiaanB: 
ThLB.  219— 22.]|  —  67)  H.  H.  Evans,  St  John,  the  author  of  the  fbulh  GoapeL  LondoB, 
Niahet  132  S.  —  68)  Krit-ezeget  Handb.  ft.  d.  Apoatelgeach.  3.  Aufl.»  bearb.  t.  H.  H. 
Wandt.  GSttingen,  Yandenhoeck  a.  Bnprecht  YI,  564  S.  —  69)  F.  GrSfe,  D.  Schloic  d. 
LakaaeT.  n.  d.  An£uig  d.  Apoetelgesch.  £.  textkritische  Studie;  aogl.  e.  Beitrag  at  Italafavaeh. :  TL 
StSr.  S.  522—41.  —  70)  A.  Jacobsen,  Über  d.  lokanisohen  Schriften:  ZWTh.  a  129 
—58.  —  71)  B.  Bondixen,  D.  antiocheniache  Bede  d.  Paoloa.  (=  BGl.)  &  25—32. 
—  72)  JB.  10,  I,  94«<».  —  73)  J.  Williams,  Stadies  in  the  Book  of  the  Actk  Nev- 
York,  Whitaker.  8, 178  8.  —  74)  Zetetea,  The  stmetore  of  the  book  of  the  Acts  of  the 
Apoatlea.  London.  12^  —  75)  F.  Bendall,  Kotes  on  the  AcU  of  the  AposÜes:  Ex^ot. 
May  S.  353—63,  Ang.  113—26,  Sept  202-19.  —  76)  0.  B.  Conder,  The  ipeeck  of 
Lycaonia,  Act  14, 11:  Pal.  Epl.  Fand,  Oct  —  77)  B.  Steck,  D.  Galaterbrief  n.  aeÜMtEoht- 


§72A.     KirchOBgMchichte  bii  c.  700.    ZöckUr.  17,9 

kritiker  Pierson  and  Loman  folgend  verarteilt  dieser  Berner  Gelehrte  gerade 
diejenige  Epistel,  die  nach  Ttlbinger  Anffiassnng  als  festester,  für  kritische 
Skepsis  unnahbarster  Pnnkt  im  ganzen  Gorpas  Panlinnm  gegolten  hatte,  als 
in  nachpaolinischer  Zeit  entstandenes  Plagiat.  Unter  den  Gründen  hierfür 
figorieren  angebliche  Schwierigkeiten  in  den  Abfassangsyerhältnissen  der  Epistel 
(gelegen  teils  in  den  Wohnsitzen  der  galat.  Gemeinden,  teils  in  der  frühen 
£ntstehang  des  Schreibens,  das  doch  andrerseits  sich  abhängig  vom  ROmer- 
briefe,  den  Korintherbriefen  nnd  der  Apg.  zeige),  zum  Teil  anch  die  angeblich 
mangelhafte  patristische  Bezengang,  die  erst  von  Irenäns,  Clemens  Alex,  nnd 
Tertollian  an  eine  irirklich  znTerlftssige  werde.  In  sein  YerarteilangsYerfahren 
zieht  Steck  im  zweiten  Teile  der  Schrift  anch  die  drei  übrigen  üaaptbriefe 
hinein.  Paolns,  der  Pharis&eijflnger,  habe,  anch  nachdem  er  sich  zum 
Glauben  an  Jesu  Meesianit&t  bekehrt,  unzweifelhaft  noch  dermafsen  judaistisch 
gedacht  und  gelehrt,  dafs  ihm  derartige  Geisteserzeugnisse  wie  diese  Briefe 
nicht  zuzutrauen  seien.  Wie  Jesus  selbst  habe  er  wahrscheinlich  überhaupt 
nichts  geschrieben.  Von  diesem  illiteraten  judenchristlichen  Apostel  Paulus 
sei  der  heidenchristliche  Schriftsteller  Paulus,  der  Vf.  des  Kerns  unsrer 
kanonischen  Panluslitteratnr ,  durch  mindestens  ein  halbes  Jh.  getrennt.  Es 
sei  eine  Forderung  der  'geschichtlichen  Notwendigkeit',  anzunehmen,  dafs 
um  die  Mitte  des  1.  Jh.,  in  der  n&chsten  Zeit  nach  Jesu  vorerst  nur  reines, 
Yon  hellenistischer  Beimischung  noch  freies  Judenchristentum  existierte;  erst 
gegen  das  Ende  des  2.  Jh.  hin  wurden  derartige  entschieden  antijudaistische 
Lehren  und  Grundsätze,  wie  der  Paulus  der  Kembriefe  sie  vertritt,  über- 
haupt m(yglich,  a.  s.  f.  —  Von  sonstigen  auf  den  Galaterbrief  bezüglichen 
Arbeiten  sind  ein  umfangreicher  englischer  Gesamtkommentar  von  Exell,^^) 
sowie  zwei  neue  Untersuchungen  der  vielerörterten  Mittlerstelle  (K.  3,  19.  20) 
zu  nennen,  von  welchen  letzteren  insbesondere  die  des  deutsch-russischen 
Theologen  Riemschneider  durch  Gründlichkeit  und  Scharfsinn  sich  aus- 
zeichnet, ^^-^o)  Über  Boschs  Erörtming  der  Stelle  Gal.  3,  28  nach  ihrer  Be- 
ziehung zu  dem.  2.  Cor.  und  zum  Ägypterevangelium  ist  bereits  oben 
(N.  46  f.)  die  Rede  gewesen.  —  Über  die  Korintherbriefe  handelte  Hilgen- 
feld  einleitend,  unter  kritischer  Bezugnahme  auf  mehrere  sie  betreffende 
Arbeiten  aus  jüngster  Zeit.  Er  legt  die  aus  seinen  früheren  Schriften  und 
Aufefttzen,  besonders  seiner  NTlichen  Einleitung  bekannte  Auffassung  der 
Fragen  wegen  Veranlassung  unsrer  beiden  Briefe  an  die  Korinther,  wegen 
der  Yorgftnge  zwischen  dem  1.  und  2.  Briefe  etc.  aufis  neue  dar,  berücksichtigt 
übrigens  die  einschlfigigen  letztvorherg^angenen  Publikationen  nicht  voll- 
ständig, wie  er  denn  u.  a.  von  Schnedermanns  ziemlich  ausfuhrlicher  Arbeit 
(im  Strack -Zöcklerschen  Bibelwerk)  keine  Notiz  nimmt. ^^)  Einen  neuen 
englischen  Kommentar  za  beiden  Korintherbriefen,  welcher  neben  dem  exe- 
getisch-wissenschaftlichen auch  das  praktisch-erbauliche  Moment  berücksichtigt, 
gab  M.  F.  Sa d  1er  heraus.^^)    Derselbe  erläuterte  in  ähnlicher  Weise  auch 


heit  nntenncht,  nebst  krituchen  Bemerkungen  z.  d.  panliniachen  Hftuptbriefen.  Berlin,  6. 
Beimer.  386  S.  {[A.  D.  Loman,  (Th.  T.  Sept  550/1)  K.  (TheoL  Z.  a.  d.  Schweiz,  E,  4); 
E.  SaUe  (PKZ.  Nr.  41/3);  P.  Schmidt  (LCl.  S.  1697—1700);  Zöckler  (BGl.  1889, 
41/8).  X  X-  —  78)  J.  S.  Ex  eil ,  Galatians :  The  BibUcal  IlloBtrator.  London,  Niabet  574  S.  — 
79)  C.  Biemachneider,  B.  Mittler,  Qal.  III,  19  f.:  Mitteilgn.  q.  Nachrichten  f.  d.  ev.  Kirche 
in  BofiUand.  Jon.  o.  Jnl.  —  80)  W.  L.  Davidson,  The  mediator-argament  of  Gal.  IIX, 
19,20:  Ezpontor.  May  S.  377—86.  —  81)  A.  Hilgenfeld,  Paulas  in  Korinth:  ZWTh. 
S.  159 — 206.  —  82)  M.  F.  Sa  dl  er,  The  fint  and  second  epistles  to  the  Gorinthians,  with 


iy,10  i72A.    KizYshengeMluchte  bis  c  700.    Z5  ekler. 

den  Brief  an  die  ROmer,^^)  zn  welchem  anTserdem  noch  drei  Aaslegong»- 
schriften  in  englischer  Sprache  erschienen :  ein  kurzgefaCster  Gesamtkommentar 
Ton  dem  Nordamerikaner  L.  Abbott,^^)  eine  Erl&aterang  der  8  ersten 
Kapitel  von  Dykes^^)  and  eine  exegetische  Stadie  Ober  Kap.  9  and  10  von 
J.  Morison.^*)  Der  lateinische  Römerkommentar  des  Jesuiten  Agns^^^  ist 
beträchtlichen  Umfange  and  zeugt  von  scholastisch  gelehrtem  ScharfsioB, 
sucht  aber  den  Inhalt  der  Epistel  nach  wunderlich  gektlnstelter  Disposition 
darzulegen  und  bleibt  überhaupt  hinter  dem,  was  gegenwärtig  ftlr  die  exe- 
getisch-wissenschaftliche Behandlung  dieses  wichtigsten  aller  neatestamentlichen 
Briefe  erfordert  wird,  zurück.  —  Mehrere  der  kleineren  Paalinen  werden 
im  Schlufsbande  der  neutestamentlichen  Abteilung  des  Strack -Zöcklerschen 
Bibelwerks  erläutert,  und  zwar  zunächst  die  vier  Gefangenschaftsbriefe  (Eph., 
Kol.,  Philemon  und  Phil.)  von  G.  Schnedermann,  sodann  die  Pastoralbriefe 
von  Kübel.^^)  Als  hierhergehörige  Arbeiten  auTserdeutscher  Theologen  sind 
zu  nennen  eine  neue  Auflage  Ton  R.  W.  Dal  es  exegetischer  und  bibliscb- 
theologischer  Bearbeitung  des  Epheserbriefs;^^)  ein  ausführlicher  Kommentar 
zu  den  Pastoralbriefen  Ton  A.  Plummer,  enthalten  in  der  Nicollschen  Serie 
^The  expositors  Bible';^^)  ein  apologetischer  Versuch  zu  Gunsten  ebendieser 
Episteln  Ton  E.  Bertrand,^^)  sowie  ein  dasselbe  Thema  behandelnder 
kürzerer  Aufsatz  von  F.  Godet^')  Über  Bois' und  Barons  Textemendations- 
versuche  zu  ebenderselben  Briefgruppe  war  schon  oben  die  Rede.  Ober- 
wiegend nur  unter  praktischem  Gesichtspunkte  nahm  A.  Döblin  dieselbe 
in  Behandlung.  ^^) 

Dem  Hebräerbrief  widerfuhren  auch  in  dem  in  Rede  stehenden  Jahre 
wieder  einige  Bearbeitungen.  Als  wissenschaftlich  gehaltvollste  derselben  ist 
die  von  B.  Weif  s  im  Meyerschen  Kommentarwerk  zu  nennen,  gegenüber  der 
Arbeit  des  Vorgängers  Lühemann  ein  völlig  neues  Werk  und  besonders  auch 
darin  von  derselben  abweichend,  dafs  sie,  was  die  Bestimmung  der  Ver- 
fasserschaft betrifft,  der  Luther-Bleekschen  Apollos -Hypothese,  an  welcher 
Lünemann  durch  mehrere  Auflagen  hindurch  festgehalten  hatte,  die  Annahme 
des  Bamabas  als  wahrscheinlichen  Autors  des  Briefs  (hierbei  besonders  aof 
Wieselers  Untersuchungen  1861  zurückgehend)  substituiert.^^)  Im  Zöcklerschen 
Bibel  werk   bot   Kübel    eine    gedrängte  Auslegung  der  Epistel,   deren  Ein- 


notea,  critical  and  practical.  London,  Bell.  468  S.  —  83)  id.,  The  ep.  to  the  B<»ittu, 
with  notes,  critical  and  practical.  London,  Bell.  398  S.  —  84)  L.  Abbott,  The  epiLÜe 
of  Paul  tbe  apostle  to  the  Bomans.  With  notes  and  comments.  New -York,  fiimei 
&  Co.  230  S.  —  85)  J.  0.  Dykea,  The  gospel  according  to  St  Panl.  Stadiea  in  the  fint 
eight  cbaptera  of  the  ep.  to  the  Bomans.  London,  Niabet.  280  S.  —  86)  J.  HotIbod,  Ex- 
position of  the  ninth  chapter  of  the  ep.  to  the  Bomans.  Kew  edition,  to  which  is  added  u 
ezpoBition  of  the  tenth  chapter.  London,  Hodder.  264  S.  —  87)  J.  Agns,  S.  J.,  üpittola 
b.  Paali  ad  BomanoB  analytice  etlogice  explicata.  BegenBbnrg,  Fastet  8,  812  S.  |[A.  Rosler, 
LB.  2  6 1/3.]  I  —  88)  Strack  n.  Z  5c  kl  er,  KarzgefaTster  Kommentar  s.  d.  hL  Schrift« 
A.  n.  NT.  n.  d.  Apokryphen.  B  NT.,  lY.  Abt :  D.  Oefuigenschaftsbriefe  d.  Ap.  Paoliu,  Pastoial- 
briefe,  Hebräerbrief,  kath.  Briefe  u.  Offb.  Jobs.  Nöidlingen,  Beck.  S.  1—139.  —  S^)  B. 
W.  Dale,  The  ep.  to  the  Ephesians,  its  doctrine  a.  ethics.  London,  Hodder.  430  S.  — 
90^  A.  Flamm  er,  Fastorai  Epistles  [the  Expositor  Bible).  London,  Hodder.  446  S.  — 
91)  £.  Bertrand,  Essai  critique  eor  Taathenticit^  des  4pttreB  pastoralea.  Paris,  Fisch- 
bacher.  165  S.  |[ThLZ.  447/8.  (H.  Holtzmann).]|  —  92)  F.  Qodet,  The  pastoial 
epistles,  or  the  closing  laboar  of  the  Ap.  Faal:  Expositor.  Jan.  45 — 72.  —  93)  A.  Doblia, 
Inwiefern  können  d.  Pastoralbriefe  d.  Faolas  noch  heutigen  Tags  als  Fandgmbe  för  d.  Pastoial- 
theol.  angesehen  n.  verwertet  werden  ?:  Kirchl.  MSchr.,  Febr.  —  94)  H.  A.  W.  Meyer,  Kritisch- 
exeget  Kommentar  a.  d.  NT.  13.  Abtlg.:  B.  Brief  an  d.  Hebräer,  nea  bearb.  r.  B.  W^eifs. 
Göttingen,    Yandenhoeck   a.    Baprecht     369    S.     |[ThLZ.   465/7    (Schürer);    EEZ.   411/2 


$72A.     Kirchengoschichte  bis  c  700.     Zockler.  17,11 

leitnng  sich  gleichftills  zn  Oansten  der  Barnabashypothese  ansspiicht.^^)  Für 
die  Expositors-Bibel  kommentierte  F.  C.  Edwards  den  Brief.^®)  In  Nicolls 
'Expositor'  selbst  lieb  eine  Reihe  britischer  Grelehrten  sich  in  exegetischen 
nnd  biblisch -theologischen  Stadien  teils  Aber  die  innere  Ökonomie  des  ganzen 
Briefs,  teils  Aber  einzelne  Abschnitte  vernehmen;  so  Bruce, ^^)  Milligan,^^) 
Balfonr,^^)  der  letztere  mit  brsonderer  Beziehung  auf  die  Steile  Hebr.  6, 1. 
Auch  F.  6  od  et  bot  eine  orientierende  Skizze  Aber  Zweck,  Inhalt  und  Ideen- 
gang der  Epistel  in  ebenderselben  Zeitschrift,  i^^)  Eine  zugleich  über  die 
Pastoralbriefe  Pauli  und  deren  inhaltliche  Beziehungen  zum  Hebräerbrief 
handelnde  Studie  von  Simcox  will  die  Frage  nach  dem  wahren  Autor  des- 
selben zwar  offen  gelassen  wissen,  zeigt  indessen  eine  gewisse  Geneigtheit 
dazu,  ihn  (gemfiXs  der  bekannten  Andeutung  bei  Clemens  Alex.^  sowie  im 
AnsdiluDs  an  Frz.  Delitzsch)  dem  Lukas  zuzuschreiben.^^^) 

Was  die  s.  g.  katholischen  Briefe  betrifft,  so  wurden  dieselben  für  das 
Zöcklersche  Kommentarwerk  von  A.  Burger^^^')  und  von  Chr.  E.  Luthardt^^^') 
bearbeitet,  und  zwar  von  jenem  der  Jakobnsbrief,  beide  Petrusbriefe  und 
der  Judasbrief  in  gedrängterer  Fassung, ^<^^)  von  diesem  die  drei  Johannes- 
briefe verhältnismäfdg  ausAlhrlicher,  mit  besonders  gründlichem  Eingehen  auf 
die  Abfassungsverhältnisse,  den  Ideengang  und  den  Lehrgehalt  des  ersten 
derselben. ^<^')  Fflr  den  Meyerschen  Kommentar  lieferte  W.  Beyschlag  eine 
neue  Auflage  seiner  Bearbeitung  der  Hntherschen  Jakobuserklärung  ^^^)  sowie 
B.  Weifs  eine  neue  —  das  von  seinem  Vorgänger  Huther  Geleistete  gänzlich 
beseitigende  —  Bearbeitung  der  drei  Johannesbriefe. ^^^)  Die  sämtlichen 
katholischen  Briefe  erfahren  aulserdem  eine  ausfflhrliche  Kommentation  durch 
den  französischen  Gelehrten  römischen  Bekenntnisses  Maunoury.^<)^)  Den 
ersten  Petrusbrief  allein  behandelte  in  gelehrter,  aber  von  manchen  traditio- 
nellen Vorurteilen  calvinistischer  Exegese  befangener  Weise  der  streng- 
reformierte Schotte  R.  Johnston e.^^^  Eine  auf  das  Verhältnis  des  Judas- 
briefs zu  2.  Petri  2  bezügliche  Studie  des  holländischen  Kritikers  Baijon 
tritt  hauptsächlich  dem  Spittaschen  Versuche  entgegen,  die  Priorität  von 
2,  Petri  gegenüber  Judäa  zu  erweisen.  ^<'^)  Kleineres  Monographische  zum 
Jakobusbrief  wurde   beigesteuert   von    Loh  off  ^^^)   und   von   Kuttner.  ^^^) 


(Z ockler).  —  95)  B.  Kübel,  D.  Brief  a.  d.  HebrSer,  bei  Strack  n.  Zöckler.  B.  NT.  lY.  Abtl. 
Tcrgl.  oben  N.  88.  S.  140— 20S.  —  96)  F.  G.  Edwards,  The  epistle  to  tbe  Hebrowa 
(The  Expodtors  Bible).  11.  edit  London,  Hodder.  340  S.  —  97)  A.  B.  Bruce,  The  ep. 
to  the  Hebrewa  I.  Introdaction  II.  Christ  and  the  prophets:  Expoaitor.  March  S.  161 — 79, 
May  341—53,  Ang.  82<~99,  Bec.  447—61.  —  98)  W.  Milligan,  Idea  of  Oid  Testament 
Prieafbood  fnlfilled  in  the  NT.:  £xp.  U.  S.  161—80.  —  id.,  The  Helchiaedek-  or  Hearenly 
Priesthood  of  onr  Lord:  Exp.  S.  277—98,  837—59.  —  99)  B.  G.  Balfonr,  The  first 
principles  of  the  doctrine  of  Christ,  Hebr.  VI,  1,  2:  Bsp.  8.  438—47.  —  100)  F.  Qodet, 
The  ep.  to  the  Heb^^ews,  the  note  of  waming  to  the  JFadaeo-Christian  Chorches:  Exp.  I. 
8.  241—65.   —   101)  W.  H.  Simcox,  The  Panline  AntUegomena:   Exp.  II.    8.  180—92. 

—  102)  A.  Burger,  Bei  8track  o.  Zdokler  (o.  N.  88).  8.  209—83.  —  108)  C.  E. 
Lnthardt,  Bei  8track  o.  Zöckler  (o.  N.  88).  S.  285—347.  —  104)  H.  A.  W.  Meyer, 
KriL-exeg.  Komm.  etc.  14.  Abt.:  Krit-exeg.  Handb.  über  die  drei  Briefe  d.  hl.  Johannes. 
5.  Aofl.,  nea   bearb.   ▼.  W.  Beyschlag.     Göttingen,  Yandenhoeck  a.  Bnprecht.     8,  229  8. 

—  105)  id.,  Krit-exeg.  Komm.  a.  s.  w.  14.  Abtlg. :  Krit-exeg.  Handb.  u.  d.  Brief  an 
Jacobus.  5.  Aufl.,  nea  bearb.  t.  Willib.  Beyschlag.  Oöttingen,  Yandenhoeck  a.  Bnprecht. 
S,  2Z9.  —  106)  A.  F.  Maanoary,  Comm.  sor  les  4pttres  catholiqaes  de  8t  Jacques,  St 
Pierre,  St  Jean  et  St  Jade.  Paris,  Blond  et  Barral.  16,  533  8.  —  107)  B.  John- 
atone,  The  first  epistle  of  St.  Peter.  Betlsed  text  with  introdaction  and  commentary. 
London,  Hamilton.  416  8.  -^  108)  J-  M.  8.  Baijon,  De  verhoading  tasschen  den  brief 
Tan  Jadas  en  den  2.  brief  ran  Petras:  Th.  T.    Mai  8.  814— 50.  —  109)  Lohoff,  Jakobns 


IVyl2  §72A.    Kirehengesdiichte  bia  c  700.     ZSekler. 

Zum  1.  Johannesbriefe  lieferte  AbM  Rambonillet  Tom  römisch -orthodoxen 
Standpunkte  aus  eine  apologetische  Studie,  betreffend  die  vielerörterte  Stelle 
von  den  'drei  Zeugen  im  Himmel'  Kap.  5,  7  (das  sogen.  Gomma  Johanneom), 
deren  Anthentie  er  zu  retten  sucht  ^^i) 

Die  der  Apokalypse  geltenden  Arbeiten  teilen  sich  in  solche,  welche 
an  der  Voraussetzung  des  johanneischen  Ursprungs  und  der  Textes-IntegritHt 
des  Buches  festhalten,  und  in  kritische  Versuche  nach  Art  der  Voelterschen 
oder  der  Vischerschen  Kompilationshypothese.  Den  ersteren  Standpunkt  nimmt 
Kflbel  ein,  als  Bearbeiter  des  Buchis  für  den  SchlnÜBteil  von  Zöcklers  Kom- 
mentar.^^') Als  vom  Apostel  Johannes  empfangen  und  aufgezeichnet  denkt 
er  die  Offenbarung  gegen  Ende  von  Neros  Herrschaft  In  der  Aulbssnng 
ihres  Weissagungsgehalts  strebt  er  eine  Verbindung  der  drei  herkOnmilichen 
Hauptarten  der  Deutung:  der  altkirchlich* reichsgeschichtlichen,  der  modernen 
zeitgeschichtlichen  und  der  namentlich  in  Hofmanns  Schule  kultivierten  end- 
geschichtlichen an.  Die  Reihe  der  weissagenden  Gesichte  denkt  er  einer- 
seits cyklisch  konstruiert,  andrerseits  aber  doch  chronologisch  fortschreitend, 
und  zwar  letzteres  so,  dafs  eine  zweimalige  Oberschau  Aber  den  Entwicklungs- 
gang der  Reichsgemeinde  Christi  gegeben  werde:  zuerst  in  Kap.  4,  1 — 11,  U 
eine  mehr  elementar -historische,  dann  (Kap.  11,  15— 18,  24)  eine  mehr 
polemische,  bei  der  Entwicklung  und  schliedslichen  Vernichtung  des  Anti- 
christentums  verweilende.  —  Von  orthodoxer  Grundauffassung  bestimmt  und 
geleitet  erscheinen  auch  die  beiden  skandinavischen  Apokalypse-Erklftrer:  der 
Schwede  0.  F.  Myrberg'^^)  und  der  Däne  P.  Madsen;^^^)  desgleichen 
der  französische  Katholik  Ghauffard,  von  dessen  voluminös  angelegtem 
Werke  einstweilen  nur  Bd.  I,  enthaltend  die  einleitende  Übersicht  aber  die 
hauptsächlichen  Auffassungs-  und  Auslegungsmethoden  in  Bezug  auf  das 
Buch,  ans  Licht  trat.^^^)  Auch  einige  kleinere,  mit  der  Elrlänterung  einzelner 
Punkte  im  Text  des  Buchs  oder  mit  Einleitungsfragen  sich  beschäftigende 
Monographieen  fnfsen  auf  der  Voraussetzung  der  Einheitlichkeit  und  Anthentie 
des  Werks;  so  eine  auf  Kap.  22,  14.  15  bezflgliche  Arbeit  von  Rückert  in 
Freiburg  (welche  den  xvveg  dieser  Stelle  den  Sinn  ^Feiglinge*  —  als  Gegen- 
satz zu  den  ayioi^  d.  i.  den  Mutigen  oder  Tapferen  —  zu  vindizieren  sucht)  ^^^) 
und  ein  Versuch  zur  Fixierung  des  Abfassungsdatums  der  Schrift  von  J.  R 
Smith.1^7)  Zur  Reihe  der  das  Buch  als  Kompilation  entstanden  denkenden 
Apokalypseforscher  gehören  A.  Sabatier,  dessen  Theorie  sich  nahe  mit  der 
von  Schoen  (s.  JB.  X,  I,  90)  berührt  (in  die  christliche  Grundlage  des  Buches 
habe  ein  Redakteur  verschiedene  jüdische  Zuthaten  hineingearbeitet);^^^) 
G.  J.  Weyland,  der  seine  zwei  Jahre  zuvor  als  Artikel  in  den  Theol. 
Studien  veröffentlichte  Arbeit   (s.  JB.  IX,  I,  139)  in  erweiterter  Gestalt  als 


e.  Prediger  d.  Gerechtigkeit:  BOl.  S.  827—88,  88S— 91.  —  110)  0.  Kattner, 
Bemerk.  Aber  d.  Yerhl«.  ▼.  Jak.  2  m  Böm.  12/4:  ZWTh.  I,  8.  86—40.  —  111)  BamboailUt, 
Lee  troia  t4inoine,  1.  Joh.  6,  7:  B.  dee  sdencee  eocl4tiMt,  Sept  —  112)  B.  Kftbel,  D. 
Offenb.  Johan.,  bei  Strack  o.  Zöckler  a.  a.  0.  (No.  88.)  S.  861—508.  —  llS)  0.  F. 
Myrberg,  Johannia  Uppenbarelse,  med  Ledning  af  Qamla  TestamentetB  Profetia  och  Verldi- 
och  Kyrkahist.  förklarad.  Stockholm,  Haeggström.  6,  899  S.  —  114)  P.  Madaer,  Johu- 
nee'  Aabenbaring,  inledet  og  fortolket  II :  f  ortolkning.  KjobnhaTO,  Qad.  466  8.  —  Uft)  ^ 
Ghauffard,  L'Apocalypee  et  aon  iiiterpr6tation  hiat  VoL  I:  I^amen  eritiqae  compoii  ^ 
priadpaux  syatftmea  hermeneatiquea.  Paria,  Thorin.  720  S.  —  116)  Bfickert,  Bxafi-- 
krit  Belencht  y.  Apok.  22,  14  n.  15:  ThaaSchr.  8.  581—89.  —  117)  J.  B.  Smith,  TU 
date  of  the  Apocalypae:  Bibliotheca  aacra,  Apr.  8.  297—828.  —  118)  A.  Sabatier,  Ui 
originea  Utt^rairea  de  la  compoeition  de  TApocalypee  de  St  Jean.     Paria,   1888.     Sep.  »• 


i72A.     KirchengewOiiclito  bis  c.  700.    Zö ekler.  17,13 

selbständige  Schrift  herausgab, ^i*)  nnd  M.  A.  N.  Rovers,  der  eine  der 
Yischerscben  Annahme  einer  jüdischen  Gnindschrift  mit  überarbeitenden  christ- 
liehen Zuthaten  nahestehende  Theorie  wahrscheinlich  zn  machen  suchte.  ^'^) 

Neutestamentliche  Geschichte,  Zeitgeschichte  und  bib- 
lische Theologie.  —  Für  die  £€&en-yesu-Litteratur  ist  zunächst  mehrerer 
über  Prinzip  und  Methode  der  eTangelischen  Geschichtsdarstellung  handelnder 
Arbeiten  zu  gedenken.  Den  richtigen  Standpunkt  für  die  Erhebung  und  Ver- 
arbeitung des  Geschichtsinhalt  der  Evangelien  suchte  J.  F.  Kneucker  zu 
fixieren,  indem  er  an  dem  alles  zersetzenden  und  verflüchtigenden  Verfahren 
der  holländischen  Badikalkritiker  Pierson  und  Loman  eine  manches  Treffende 
hervorbebende  Kritik  übte.^*^)  Die  richtigen  Grundlagen  zur  geschichtlichen 
Erfassung  des  Eigentümlichen  der  Person  und  Lehre  Jesu  sucht  W.  Balden- 
sp erger  damit  zu  gewinnen,  dals  er  das  Werden  und  die  Entwicklung 
seines  religiösen  Selbstbewufstseins,  sowie  seines  reichsgründenden  Strebens 
vom  Standpunkte  der  jüdischen  Apokalyptik  und  ihrer  messianischen  Er- 
wartungen aus  begreiflich  zu  machen  strebt."')  Mit  dem  Thema  von  Jesu 
Selbfitbewulistsein  beschäftigt  sich  desgleichen  Meli  in  in  einer  Abhandlung 
kürzeren  ümfangs,  die  hauptsächlich  in  einer  Auseinandersetznog  mit  Graus 
bekannter  Schrift  über  den  Gegenstand  (JB.  X,  I,  91)  besteht. i>^)  Mehreres 
auf  diese  prinzipiellen  Fragen  des  evangelischen  Geschichtsbereichs  Bezügliche 
hat  Moritz  Garri^re  in  seiner  an  das  religiöse  Interesse  weiterer  Kreise 
sich  wendenden  geistvollen  philosophisch -apologetischen  Broschüre  ^Jesus 
Christus  und  die  Wissenschaft  der  Gegenwart'  erörtert  oder  wenigstens 
berührt."*) 

Von  Gesamtdarstellungen  des  Lebens  Jesu  erlebten  neue  Auflagen  die 
von  B.  Weifs,^^^)  sowie  die  katholische  (mehr  nur  erbaulichen  Zwecken 
dienende)  von  A.  Gapecelatro.^^^)  Eine  andre  katholische  Arbeit,  die 
außerordentlich  weitschichtig  angelegte,  übrigens  aber  gründlich  gehaltene  nnd 
auf  gelehrten  Apparat  gestützte  von  Jos.  Grimm,  gedieh  durch  Erscheinen 
ihres  5.  Bandes  bis  zum  Beginn  der  Leidensgeschichte  Jesu.^*^)  Zahlreiche 
Monographieen  widmeten  auch  in  diesem  Jahre  sich  einzelnen  Partieen  der 
Lebensgeschichte  und  Lehrthätigkeit  des  Herrn.  Seine  Vorläufer  Johannes, 
als  den  Trophet  ohne  Gleichen^  behandelte  der  Nordamerikaner  Mac  Cul- 
lagh;^^^)  seine  Mutter  Maria  und  deren  Vermählung  mit  Joseph  der  Jesuit 
M.  F  lunk;^^^)  seine  wunderbare  Empfängnis  vom  heiligen  Geist  Browne;^'^) 


BThPh.  1887.  —  119)  6.  J.  WeyUnd,  Omwerkings-en  Gompilatie-hypotliaflen  toege- 
putt  op  de  Apocalypse  T&n  JohannM.  Groningen ,  Wolters.  175  8.  —  120)  M.  A.  N. 
Borers,  Apokalypt  Stadien  (ans  ThT.)  Leiden,  tui  Doeeborgh.  5,  126  S.  |[ThT.  1889, 
Maut,  S.  199—213  (Knapp ert).]|  —  121)  J.  J.  Knencker,  D.  Entstehung  d.  Christant. 
in  d.  Lichte  d.  Hypothese  Loman:  F£Z.  No.  29  n.  30.  —  122)  W.  Baldensperger,  B. 
Selbatbewnfitsein  Jesn  im  Lichte  d.  messianischen  Hoffiiangen  seiner  Zeit  Strafsborg,  Heiti. 
5,  193  8,  |[ThLZ.  78—81  (Holtam.);  LGbl.  649  1  (6.  Krüger);  ThLB.  75  f.  (Pfau); 
THLBL  1889,  97—101  (Kübel);  ThT.  1889,  221/7  (de  Bidder).]!  —123)  Mellin,  D. 
Selbatbewnlstsein  Jesn:  Kirchl.  Msohr.,  Sept  8.  826—48.  —  124)  M.  Garriftre,  Jesos 
Chxiataa  n.  d.  Wissenschaft  d.  Gegenw.  Leipsig,  Brockhans.  92  8.  —  125)  B.  Weifa,  D. 
Leben  Jean.  8.  Aufl.  2  Bde.  Berlin,  Herta.  —  126)  A.  Capecelatro,  La  yita  di 
Gm&  Cristo.  2  ed.  Blilano,  Giere.  32,  892.  —  127)  JT.  Grimm,  D.  Leben  Jesu  nach  d. 
▼ier  BTangel.  dargeat.  Bd.  5,  Gesch.  d.  öffentl.  Lehrth&tigkeit  Jesu,  4.  Abtlg.  Begensborg, 
Poatet  710  8.  —  128)  M.  Gallagh,  The  peerleas  prophet,  or  fhe  life  and  times  öf 
8t  John  the  Baptist  New-Tork,  Bandolph  &  Go.  146  8.  —  129)  M.  Flonk,  8.  JT.,  Lok. 
1,  S6.  £.  archiologisch-ezeget  8tadie  ü.  d.  Yermihlong  d.  hl.  Jnngfinm  mit  Joseph :  ZKTh. 
S.  656—86.  —  130)  B.  Browne,  The  miTacnloos  conception:  Ezp.  I.  8.  293—308.  — 
131)  A.  Besch,  Miscellen  snr  IH'.licheii  8chziftfor8chimg.    L:  B.  ApoatelTezaeichnia:  ZKWL. 


iy,14  §72A.     KiKchengeMhichte  bU  c.  700.    Zd ekler. 

seine  zwölf  Jünger  Resch  und  Bruce,  and  zwar  der  erstere  queUenkritiach, 
mittelst  vergleichender  Betrachtang  der  verschiedenen  synoptischen  Apostel- 
kataloge,^'^)  der  letztere  mehr  heilsgeschichtlich  and  praktisch-erbaulich,  den 
Stufenfortschritt  des  Lehr-  und  Erziehungsverfahrens  Jesu  in  Bezug  auf  ae 
beleuchtend.  ^'')  Jesu  Wanderleben  in  Galiläa,  8amaria  und  am  Jordsn 
suchte  J.  L.  Porter  in  einem  reich  illustrierten  Prachtwerke  anschaulich  za 
machen.^^3)  Seine  Lehrverfahren  durch  Gleichnisse  behandelten  Pesta- 
lozzi,^") üsterii«*)  und  A.  Jfllicher  —  der  letztere,  indem  er  Bd.  I 
seines  umfassend  angelegten  Werks  Aber  diesen  Gegenstand  (s.  JB.  IX,  I, 
140)  durch  die  Zugabe  eines  Namen-  und  Sachregisters  zu  Ende  ffihrte.^^^) 
Von  seiner  Darstellung  der  Sittenlehre  Jesu  (JB.  X,  I,  92)  veranstaltete  0. 
Flflgel  eine  besondere  Ausgabe.  ^'^)  Über  das  Gebet  nach  Jesu  Lehre 
steUten  Lic.  Mettgenberg, i»«)  H.  Königi»«*)  und  F.  C.  J.  Gocnsi«) 
Untersuchungen  an.  Eine  vorwiegend  populär  gehaltene  Erläuterung  der 
Bergpredigt  bot  H.  G.  Ibbeken.^'**)  Versuche  zu  zusammen&ssender  Er- 
hebung des  Lehrgehalts  der  Reden  des  Herrn  boten  unter  dem  Titel  ^Das 
Christentum  Christi'  ein  französischer  und  ein  englischer  Schriftsteller.  ^^^-^^^) 
Mit  Sinn  und  Zweck  der  Abendmahlsstiftung  beschäftigte  sich  Candid.  A. 
Brandt;^^*)  mit  Jesu  Verurteilung  durch  Pilatus,  sowie  mit  der  (xeschichte 
dieses  römischen  Prokurators  überhaupt  G.  A.  Müller  ^^^)  und  J.  Woltjer;^^^) 
der  Auferstehungsgeschichte  widmeten  neue  Untersuchungen  der  Niederländer 
Boekenoogen  (ein  Radikalkritiker,  der  das  Wunder  der  AuferstehuDg 
lediglich  darin  bestehen  lassen  will,  dafs  die  Apostel  von  dem  Wahne,  Jesus 
sei  leiblich  aus  dem  Grabe  erstanden,  überzeugt  worden  seien,  also  eine 
neae  Formulierung  der  Mythushypothese  von  Strauüs  u.  a.  versucht)  ^^^)  und 
der  sächsische  Theologe  Steude,  letzterer  als  an  weitere  Kreise  gebildeter 
Bibelleser  sich  wendender  Apologet  des  Wunders.  ^^^) 

Einige  der  das  apostolische  Zeitalter  betreffenden  Monographieen  haben 
bereits  oben,  bei  der  Apostelgeschichts- Exegese,  Erwähnung  gefunden  (Ben- 
dixen;  Sommer  Ic.  S.  8).  Mit  der  Person  und  Wirksamkeit  des  Apostels 
Petrus  haben  nicht  weniger  als  vier  Autoren  sich  in  umftnglichen  Einzel- 
schriften  beschäftigt,   drei   römisch-katholische,    die  in  mehr   oder  minder 


S.  84—91.  —  132)  A.  B.  Brace,  The  training  of  fhe  Twehe,  or:  PanagM  out  of  th» 
Goapel«  exhibitiiig  Uie  twelre  diadples  of  Jesus  ander  disdpline  for  the  apostloship.  4  ed., 
reTised  and  improred.  Kew-Tork,  Armstrong  &  Co.  12,  552  S.  —  133)  J-  L.  Forter, 
Tbroagh  Samaria  to  Galileo  and  the  Jordan :  scenes  of  the  early  Ufe  and  labonrs  of  oa 
Lord.  London,  Nelson.  aSO  8.  —  134)  G.  Pestalosii,  D.  Ghristologie  d.  GleielmiiML 
BibL  fheol.  Studie:  Th.  Z.  a.  d.  Sehweis  U,  S.  87—104.  —  135)  J.  M.  üsteri,  Z.  Er- 
Uämng  d.  synopt  Gleichn.  II.  D.  Gleichn.  v.  d.  Arbeitern  im  Weinberg,  Matth.  20, 1—16: 
ib.  I,  S.  38—62.  —  136)  A.  JUlicher,  D.  Gleichnisroden  Jesu.  Bd.1:  Schlafs  (Begistar) 
Freibarg,  Mohr.  (Seite  289—96.)  —  137)  0.  Flügel,  D.  Sittenlehre  Jesu,  2.  Aafl.  Langan- 
salsa,  Beyer  a.  Sohn.  80  S.  —  138)  Hettgenberg,  D.  Geb.  im  Namen  Jesa:  Th.  Axh, 
a.  d.  rhein.  nisaenachafa.  Predigerverein.  Bd.  8/9.  —  138*)  H.  Kdnig,  La  pridre  dist 
l'enseignement  de  J^as.  &ode  ex6g6tiqae  (Th^).  Paris,  Fischbaeher.  53  S.  —  139)  C.  F. 
J.  Goens,  La  pritee  d'aprfts  le  Noaveaa  Testern.:  BThPh.  n,  S.  161—81.  >-  139*)  H.6. 
Ibbeken,  D.  Bergpredigt  Jesa,  wissen8ch.-popalar.  aasgel.  Mete,  G.  Lang.  lY,  216  8.  — 
140)  G.  £.  Babat,  Le  Christianisme  de  Christ  d'apris  l'^TangUe  de  St  Matth.:  BeroetMoL 
de  Montaaban  I,  S.  31/7.  —  1dl)  M.  G.  Pearse,  The  Ohristianity  of  Jesas  Christ  Londm. 
—  142)  A.  Brandt,  D.  Einsetzongsw.  d.  Abendmahls,  aasgelegt:  ZWTh.  8.  30/6.  — 
143)  G.  A.  Müller,  s.  o.  §  9  B*«;  vgl.  ebda,  die  Schrift  ▼.  Keilner.  — 144)  J.  Woltjer, 
Ponüas  Pilatus.  £ene  stadie.  Amsterdam,  Wormser.  44  S.  —  145)  J.  G.  Boekenoogea, 
De  opstandingsrerhalen:  ThT.  Jan.  S.  68 — 92.  —  146)  H.  G.  Steade,  D.  ÄafentehoBg 
Jesa  Christi.    £.  hist  Untersachong  f.   d.  Gebildeten.     Leipng,  Gronow.    4,  132  a    (Aoi 


}72A.    KirehengMchichte  bis  e.  700.    Zöckler.  iy,15 

panegyristischem  Ton,  unter  reichlicher  Yerwertang  auch  legendarischen 
Qnellenmaterials  dem  ApostelfÜrsten  nnd  angeblichen  ersten  Bischof  Roms 
Petras  ihre  Betrachtang  widmen, ^^'^-^^^)  and  ein  protestantischer,  der  in 
noch  ausführlicherer  Weise  die  gegen  die  Annahme  eines  römischen  Episkopats 
(ja  überhaupt  eines  Gelangens  Petri  nach  Rom)  sich  wendende  Position  Ter- 
tritt^^o)  Bei  den  auf  das  apostolische  Wirken  nnd  die  Lehreigentümlichkeit 
des  Paulas  bezüglichen,  ungemein  zahlreichen  Arbeiten  befindet  sich  einiges 
von  hervorragendem  Werte.  So  zunächst  die  Fortsetzung  von  6.  Wandels 
chronologischen  Studien,  worin  sämtliche  Hauptmomente  der  Lebensgeschichte 
des  Apostels  von  seiner  Bekehrang  bis  zu  seiner  Ankunft  in  Rom  (Apg.  28) 
behandelt  werden,  unter  Erbringung  des  Ergebnisses  verschiedener  beachtens- 
werter Zeitbestimmungen  (z.  B.:  Bekehrung  des  Apostels  34  n.  Chr.;  Kollekten- 
reise mit  Bamabas  46;  Apostelkonvent  48;  zweite  Missionsreise  49—52; 
dritte  Missionsreise  53—58;  Ankunft  in  Rom:  Frühjahr  61.) ^^i)  Femer  6. 
Wohlenbergs  Prüfung  des  geschichtlichen  Quellenwerts  der  Acta  Theclae 
als  einer  Fundgrube  auüserbiblischer  (nach  dem  Vf.  nicht  ohne  weiteres  und 
unbedingt  zu  verwerfender)  Nachrichten  über  den  Heidenapostel  sowie  mehrerer 
auf  die  paulinische  Litteratur  (u.  a.  auch  auf  die  Pastoralbriefe)  bezüglicher 
Zeugnisse, ^^^)  nebst  der  kürzeren  Arbeit  eines  nordamerikanischen  luthe- 
rischen Theologen  über  dasselbe  Apokryphen.  ^^'^  Sodann  Stadien  über  Paulus 
als  Missionar  von  Schnedermann^^^)  und  von  Lorenz, i^^)  über  die  von 
ihm  auf  seinen  Reisen  berührten  L&nder  und  örtlichkeiten  von  dem  Neu- 
griechen Oeorgiades,i^<^)  über  den  Namenwechsel  (Paulus  statt  Saulus)  zu 
Anüang  der  ersten  Missionsreise  von  dem  englischen  christlichen  Archäologen 
und  Epigraphiker  Ramsay.^^^)  Auch  der  neuen  Ausgabe  von  W.  Paleys 
apologetischer  Darstellung  der  Geschichte  des  Apostels  aus  dem  J.  1790, 
welche  ein  Londoner  Yerlagsunternehmen  brachte,  ist  hier  zu  gedenken. ^^^) 
Unter  den  Beiträgen  zur  paulinischen  Theologie  ragt  hervor  die  von  J.  Glo&l 
gebotene  Darstellung  der  Lehre  des  Apostels  vom  heiligen  Geist, ^'^^)  wozu 
H.  Gunkel  einen  ergänzenden,  teilweise  auch  auf  Berichtigung  der  GloSlschen 
Auffassungen  abzielenden  Nachtrag  lieferte.^®^)  Ferner  gehören  hierher  mehr 
oder    minder    ausführliche   Monographieen    und   Au&ätze   von    Rogge,^^'^) 


ThStKr.  1887  o.  «Christi.  Welt'  1887.)  —  147)  Janvier,  Hist  de  St  Pierre,  prince  de« 
apotres  et  premier  pape.  Toors,  Marne.  12®.  816  S.  —  148)  M.  Lecler,  De  Bomano 
8.  Petri  episcopatu.  Dias,  bist  LoaYain,  Yalinthoat  fr&res.  387  8.  —  149)  Titna 
LiTiasy  S.  Peter  of  Borne,  or:  fhe  Boman  Epiacopate  of  the  Prinoe  of  the  ApoBtles,  prored 
from  the  Fathen.  Hiat.  and  ArchSol.  London,  Borna  &  Oatea.  27,  560  S.  —  l&O)  A. 
Mücke,  D.  Friede  sw.  Kirche  n.  Staat.  II:  D.  geaamte  Ültramontanianras  in  a.  fnndam.,  auf 
e.  nnirahren  Legendenbildang  beruhenden  Schrift  o.  Geschichtswidrigkeit  n.  Offenb.  n. 
WiBMmach.  Brandenboig  a/H.,  Wieaike.  18,  892  S.  —  151)  G.  Wandel,  Z.  Chronol.  d. 
Lebena  Pauli.  II:  Panlna  in  Antiochia  n.  Jernaalem:  ZK.WL.  S.  127—44,  167—76.  YergL 
•ehon  JB.  X,  I,  94.  —  152)  G.  Wohlenberg,  D.  Bedeutung  d.  Thekla-Akten  f.  d.  NT.liche 
ForadL.:  ib.  S.  863—82.  —  153)  B.  Pick,  The  Acta  of  St  Paul  and  of  Thekla.  A 
religiona  xomance  of  the  aecönd  Century:  The  Lutheran  Qnarterly.     Oct  S.  585 — 601.  — 

154)  6.  Sehn ed ermann,  Pauli  Miaaioniarbeit  u.  MiBsionagrundBätse:  ZKWL.    S.  439 — 52. 

155)  0.  Lorenz,  D.  Miaaionar  Paulua;  n.  eignen  Anfzeichn.  in  d.  Briefen  an  d.  Oal.,  Kor. 
TL  B5m.:  Z.  t  MiÄsionakunde  u.  BeligionswiaBeuMh.,  H.  L  —  156)  Peaf^idSf^,  AinoXe^s 
Hol  X^9^*  ^^  ^  di^l&e  6  dnöcroXos  Uavkos  xrjaLüCcnfi  ^ExxlrjaiaaTix^  'Ali^d'eia 
1887.  —  157)  W.  H.  Bamaay,  SavXoe  6  xal  navkog:  Giaasical  B.  Ko.  8.  S.  262.  — 
158)  W.  Paley,  Hone  PaulLiae  (Andent  and  modern  theological  Litterature.  London, 
Grifilth.)  —  159)  J.  Gloel,  D.  hl.  Geiat  in  d.  HeilByerktbidignng  d.  Paulus.  £.  bibL-theol. 
Untersuchung.  Halle,  Niemeyer.  8,  400  S.  —  160)  H.  Gunkel,  D.  Wirkungen  d.  hl. 
Geistea  u.  d.  populären  Anschauung  d.  apostol.  Zeit  h.  d.  Lehre  d.  Apost  Paulua.  Göttingen, 
Vaadenhoeck  u.  Buprecht     110  S.   —  161)  C.  Bogge,  D.  Anachauungen  d.  Apost  Panlna 


iy,16  §72A.     KirehengMchichte  bis  c  700.     Zockler. 

Everling,^")  H.  Holtzmann,"»)  Stead,"*)  Fr*  Zimmer,»«)  A. 
Klöpper.i««) 

Aaf  Grund  eines  weitergezogenen  ^  auch  Nichtpaolinisches  berftcksich- 
tigenden  Kreises  Ton  Untersnchongen  behandelten  Terscfaiedene  nenteetamentlicfa- 
theologische  Probleme  E.  Bossert,!«^)  ^  Trümpert^«^)  und  K.  W.  Ph. 
Mftller,»68'»)  Müllensiefen,!«»)  Eisele,!^»)  Ecklin/")  Daniel,"*) 
Schempp,»^')  y.  Maralt,»^^)  Rendall.»^^)  Mit  Anszeichnong  ist  in  der 
Reibe  dieser  Beiträge  zur  biblischen  Theologie  die  von  Jol.  Köstlin  in  den 
Studien  und  Kritiken  angestellte  Verhandlung  mit  A.  Ritschi  und  mehreren 
Theologen  verwandter  Richtung  (Kaftan,  Herrmann,  Lipsius)  über  den  nen- 
testamentlichen  ReligionsbegrüF.^^^^)  Eine  neue  Auflage  erlebte  B.  Weifs' 
Lehrbuch  der  biblischen  Theologie  des  N.  Ts.^^^)  Als  neue  Gesamtdar- 
stellungen der  biblischen  Theologie  beider  Testamente  sind  zu  nennen  das 
zweibändige  Werk  des  schottischen  liberalen  Theologen  W.  L.  Alezander »^^) 
sowie  das  nicht  minder  umfängliche  des  bekannten  Predigt-  und  Elrbanungs- 
Schriftstellers  C.  J.  Römheld  —  letzteres  mit  starken  Abweichungen  von 
der  üblichen  wissenschaftlichen  Methode  gearbeitet  und  eigentlich  nur  aaf 
eine  biblische  Christologie  mit  apologetisch-erbaulicher  Tendenz  bietend.»^') 

Wir  beschliefsen  diesen  Teil  unsrer  Übersicht  mit  Erwähnung  einiger 
den  Gebieten  der  neutestamentlichen  Zeitgeschichte  und  der  biblischen 
Geographie  und  Topographie  angehöriger  Arbeiten.  Eine  Geschichte  der  röm. 
Statthalter  Syriens  und  Judäas  zur  Zeit  Jesu  und  der  Apostel,  nebst  dnem 
die  gleichzeitigen  jüdischen  Hohenpriester  betreffenden  Anhange  gab  E 
Kellner.^^^)  Mit  der  Sadduzäerpartei  beschäftigte  sich  der  Franzose 
E.  Davaine,^^^)    mit    den   Essäem    und   ihren   etwaigen  Beziehosgen  zn 


T.  d.  relig.-Bittl.  Charakter  d.  Heidentums  auf  Ghrand  d.  Hanptbriefe.  £.  theoL-phüd.  Unter- 
■acbang.  Leipsig»  Reichardt.  8,  82  S.  —  162)  0.  ETorling,  D.  paalin.  Anthropologie 
n.  Dämonologie.  £.  bibl.-theoL  Yersach.  126  8.  Gottingen,  Vandenhoeck  n.  Bopreebt 
|[ThLB.  1889,  8.  73  f.  (Eaofin.)]|  —  163)  H.  Holtsmann,  D.  panlin.  ChristoL  im  Vei^ 
haltniB  an  d.  Gegenaatae  t.  adp^  n.  nvsvfia,  ZWTh.  8.  279 — 94.  — 164)  F.  H.  Stetd, 
The  Chief  Pauline  namee  for  Chriet:  Expodtor.  I,  8.  S86— 95.  —  165)  F.  Zimmer»  D. 
Gebet  nach  d.  paalin.  Schriften.  Theol.  Stad.  n.  Skizaen  ans  Oatprenfeen,  H.  3.  Konigabeig» 
Hartong.  58  S.  Vergl.  JB.  X,  1,  94.  —  166)  A.  Kldpper,  Paoliniache  Stadien,  1.  Üb. 
S5m.  2,  18/6;  Üb.  Qal.  6,  1—11:  Theol.  Stadien  a.  Skiizen  aas  Ostpr.  [Kdnigsbeig,  HaitoBg] 
33  8.    —    167)   K  BoBsert,  D.   Bedoatang  d.  Taofe  im  NT.:  ZKWL.     S.  339—61  - 

168)  R.  TrUmpert,  D.  Lehre  t.  d«  Bechtfertigang  aoa  dem  Glaaben  nach  d.  NT.  Dan- 
etadt,  Wintere  Bachdrackerei.  4^  40  8.  —  168i^)  E.  W.  Ph.  Müller,  Drei  ParagitiilMD 
d.    bibliechen    Gecoh.   t.    Dr.    B.    Wei£i.      StraCebarg,  im  Selbatrerlage  dee  Yt    36  S.  — 

169)  Maileneiefen,  Über  d.  Begriff  furdvout  im  NT.  X.  Arnstadt  (G.  Pr.}.  A\  SO  8. 
—  170)  Eisele,  Z.  Frage  d.  Prä^xistena  Christi.  I.  Sxeg.  a.  hist  IL  Dogmatiaehes: 
Theo!.  Stadien  aas  Wfirtemberg.  lY,  8.  259—80.  —  171)  G.  Ecklin,  D.  Ueilsvert  i 
Todee  Christi  nach  d.  Schrift  a.  nach  begrifflicher  Notwendigkeit,  neu  erforscht  n.  erwoges. 
Basel,  Beinhsrdt  7,  232  8.  —  172)  A.  Daniel,  D.  Aoferstehang  d.  Toten  im  ZasaBunes- 
hang  d.  biblischen  a.  wissenschaftl.  Weltanschaaang.  (Yortrag).  Emden,  Haynel.  52  S.  — 
173)  J.  Schempp,  D.  taasendjährige  Reich.  Yortrag.  Bonn,  Schergens.  —  174)  TL  £• 
T.  Ifaralt,  Eschatologie  od.  Lehre  Ton  d.  letaten  Dingen  im  NT.  E.  Yersach:  Thecd- 
Zeitschr.  aas  d.  Schweia.  (Zürich,  Höhr.)  23  8.  —  175)  F.  Eendali,  Hist  of  the  iroid 
<6temal':  Expos.  I,  S.  266-78.  —  176)  J.  Kostlin,  Beligion  nach  d.  NT.,  mitbeModenr 
Beaiehang  aaf  d.  YerhäJtnis  d.  Sittlichen  a.  d.  Beligideen  a.  auf  d.  Mystische  in  d.  Beligios: 
ThSt&r.  8.  1—102.  —  177)  B.  Weife,  Lehrbuch  d.  biblischen  TheoL  d.  NT.  5.  Aal 
Berlin,  Herts.     7,  691  8.    —   178)  W,  L.  Alezander,   A  system  of  Biblicsi  Tbeology. 

.2  Yols.  Edinburgh,  Clark.  960  8.  —  179)  C.  J.  Edmheld,  Theologia  sacrosaacta.  Ormd- 
linien  d.  bibi.  TheoL,  für  Wahrheit  sachende  Leser  d.  hl.  Schrift  nachgewiesen.  Oothi, 
Schloefsmann.  2  Binde.  —  180)  H.  Kellner,  D.  romisch.  Statthalter  ▼.  Syrien  a.  Jndsa  s. 
Zeit  Christi  u.  d.  Apostel:  ZKTh.    8.  460  ff.,  630  £  — 181)  E.  Daraine,  Le  QtMutisme. 


$72A.    KizchengMohichte  bis  c  700.     Zockler.  IY,17 

Christas  jener  Nordamerikaner  B.  Pick.^^*)  Über  ebendiese  Sekte  lieferte 
R.  Ohle  nicht  weniger  als  drei  kritische  üntersnchnngen,  mit  dem  fast 
paradox  und  jedenfiüls  anch  bedenklich  zn  nennenden  Ergebnisse  ihrer 
gänzlichen  Nichtexistenz  zur  Zeit  Jesu  and  der  Apostel,  da  sowohl 
Philos  als  Fl.  Josephos  Nachrichten  Aber  sie  als  interpoliert  zn  gelten 
hätten.^^'-!^^)  Eine  konservativere  Haitang  bethätigt  Massebiean  in  seiner 
die  bekannte  Therapentenbeschreibong  Philos  in  De  vita  contemplativa  gegen- 
über K  Lncins  Angriff  als  echt  (and  ihren  lohalt  als  aaf  wirklich  za  Philos 
Zeit  existierende  ^pilosophisch  gebildete  Jaden'  Ägyptens  bezüglich)  ver- 
teidigenden Abhandlang.  ^^<^)  Eine  gelehrte,  aber  die  textkritischen  Probleme 
leider  gftnzlich  amgehende  Gesamtdarstellang  von  Philos  religionsphilo- 
sophischem System  bot  J.  Drammond  in  Manchester. ^^^)  Wichtige  FOr- 
derang  der  neatestamentiich- zeitgeschichtlichen  Forschang,  wenn  nicht  für 
die  anmittelbare  Gregenwart  doch  für  die  nfthere  and  fernere  Znkanft  ver- 
hei&en  die  im  Entstehen  begriffienen  kritischen  Josephasaasgaben  von 
Naber  1»«)  and  B.  Niese  (Edit  minor.).^»»)  Mit  der  Geographie  des 
heiligen  Landes  befofst  sich  das  aaf  Teilnahme  an  eigentlich  wissenschaft- 
licher Diskassion  über  die  betreffenden  Fragen  keine  Ansprüche  erhebende 
Büchlein  von  W.  Miller,^'^^)  sowie  zam  Teil  aach  das  ähnlich  gehaltene 
LehrbOchlein  der  gesamten  biblischen  Antiqaitäten  von  E.  C.  Bissell.^'^) 
Speziell  aaf  die  topographischen  Verhältnisse  Jerasalems  beziehen  sich  andere 
Arbeiten.»"-!»«) 

IfaehapMtoUsehss  ZettaUer  Ms  zu  Konstantin  d.  Qr. 
Christenverfolgungen,  An  die  Spitze  der  die  Beziehangen  der  Christenheit 
za  den  sie  veifolgenden  rGmischen  Kaisem  nntersnchenden  Arbeiten  ist  eine 
darch  Gründlichkeit  aasgezeichnete  Monographie  von  Franklin  Arnold  za 
stellen,  ein  Seitenstück  za  der  im  vorigen  JB.  (I,  97)  besprochenen  Stndie 
über  die  Plinianische  Verfolgnng.  Sie  behandelt  Neros  Verhalten  gegenüber 
den  Christen  mit  genan  erläatemdem  Eingehen  aaf  Tacitas  Bericht  (Ann. 
15,  44),  dessen  Echtheit  gegenüber  der  Hyperkritik  Hocharts  (s.  JB.  für  1886, 
I,  148)  verteidigt  wird.  Verschiedenen  Übertreibnngen  and  Mifsdarstellangen, 
welche  in  der  späteren   kirchlichen  Tradition  an  die  Neronische  Verfolgnng 


Stade  hüt  et  dognuttique  (Th^).  Hontaoban,  impr.  Granit.  147  S.  —  182)  B.  Fiele, 
Chriit  and  the  Eosenes:  Tbe  Lathenm  Qnmterly.  April  S.  S17— 46.  —  188)  B.  Ohle,  D.^ 
EMener.  E.  krit  Untenoch.  der  Angab,  d.  Joeephos:  JPTh.  8.  221—74,  366-87.  — 
1H\  id.,  Üb.  d.  EmSot  in  aaod  omnis  probiu  Über.  £.  Nachtrag:  JPTh.  S.  ai4— 20.  — 
185)  id.,  BeitrSge  s.  Kirchengesch.  I.:  D.  pseadophilonischen  Eaaäer  a.  Therapeuten. 
Berlin,  Mayer  a.  Mfliler.  79  S.  —  186)  MasBebiean,  Le  trait4  de  la  Yie  GontemplatiTe 
et  la  qneetion  dee  Therapentea:  BHR  8. 170  ff.,  230 ff.,  284  S.  |[Ohle:  ThLZ.  498/9.]|  — 
187)  J.  Drammond,  Philo  Jndaeos,  or:  the  Jewish  Alexandrian  philoKophy  in  ita  derelopment 
and  oompletion.  2  toIs.  London,  Williama  &  Norgate.  359  n.  356  S.  | [Schür er:  ThLZ. 
489 — 91.1|  —  188)  Flani  Joaephii  opera  omnia.  Post  Imman.  Bekker  reoogn.  S.  A.  Naber. 
Vol.  I.  Leiprig,  Teabner.  25,  334  S.  —  189)  Fl.  Josephi  opera  rec  Bened.  Niese.  Ed. 
minor  2  toI.  Aatiqoitatom  indaicamm  1.  I — X.  Berlin,  Weidmann.  282  n.  317  8.  — 
190)  W.  Milier,  The  least  of  all  lande.  Seren  chapters  on  the  topography  of  Palestine  in 
relatkm  to  its  history.  London,  Blackie.  240  S.  —  191)  B.  G.  Bissell,  Biblical  Anti- 
quities.  A  handbook  for  nie  in  seminariea,  Sabbath  schools,  families  and  by  all  stadents  of 
the  Bible.  PhUadelphia,  Snnday  School  Union.  12^.  420  8.  —  192)  Brandt,  Stadien 
üb.  d.  alte  Jenualem:  DentBch-eyang.  Blitter,  Okt  bis  Des.  —  198)  E.  Braasch,  Geth- 
lemine  (0.-?r.).  Magdebaig,  Baensch  jnn.  A^.  45  8.  —  194)  Klaiber,  Noch  einmal 
Zio3,  Daridsstadt  n.  Akra:  Z.  d.  deotfichen  PalSsüna-V.  I,  8.  1—37.  —  195)  F.  Spiefs, 
B.  neaeate  Konstruktion  d.  sweit  Mpoer  Jerasalems  u.  Josephos:  ib.  I,  8.  46/9.  —  196)  0. 
Wolff ,  D.  Salomonische  Tempelplats  o.   d.  heatige  Haram  sa  Jenualem:  ib.    I,  8.  60/7. 

Jahresbszichta  der  OesohiohtswissensohAfk.    1888.    lY.  2 


iy,18  §72A.    Kirehflpgeschichtd  bis  e.  700.    Zdekler. 

sich  angeheftet y  n.  a.  auch  der  apokalypüscben  Antichristsage,  tritt  der  VI 
mit  besonnener  Kritik  gegeoflber.  Nebenbei  sucht  er  (gegenflber  Baar  and 
Mangold)  den  nicht  jaden-  sondern  heidencbristlichen  Charakter  der  ältesten 
Christengemeinden  darzuthun.  In  einem  kurzen  Anhang  handelt  er  über 
TontiuB  Pilatus  bei  Tacitns'.^^T^  Die  Religionspolitik  Antonius  des  Frommen 
behandelt  Lacour-Oayet  in  seiner  ausführlichen  Antoninus- Monographie 
wenigstens  nebenbei  mit.  ^'®)  Auf  die  bei  Euseb.  K.  e«  lY,  15,  48  enr&hnte 
Märtyrergruppe  der  Antoninschen  Verfolgungsepoche:  Karpus,  Papylus,  Aga- 
thonike,  bezieht  sich  eine  dankenswerte  Untersuchung  A.  Harnacks,  welche 
auf  Grund  des  you  Aub6  1881  TerOffentlicbten  älteren  und  besseren  Texts 
der  betreffenden  Acta  martyrii  nachweist,  dais  die  Passion  der  Genannten 
Ton  Euseb  nicht  chronologisch  fidsch  placiert  ist,  sondern  in  der  That  schon 
dem  Mark-Aurelschen  Zeitalter  zugewiesen  werden  mub,  sowie  femer,  dalk 
das  genannte  Kleeblatt  (insbesondere  Karpus,  Bischof  von  Thyatira)  der  mon- 
tanistischen Bewegung  nahestand,  i'^)  Eine  gleichfalls  hauptsächlich  das  Zeit- 
alter der  Antonine  betreffende  Noyelle  zu  seiner  vorjährigen  martyrologischen 
Monographie  gab  E.  Egli;  sie  enthält  Chronologisches  zu  den  Passionen  des 
Ignaz  und  Polykarp,  sowie  eine  Notiz  über  das  Felicitas-Martyrium.*<^^) 
Eine  (etwas  abkürzende)  koptische  Version  der  Passio  Polycarpi  edierte  aus 
cod.  Yatic.  copt.  No.  66.  E.  Am^lineau,  beging  aber  in  den  begldtenden 
einleitenden  Bemerkungen  das  seltsame  Versehen,  dieses  koptische  Martyrium 
fflr  älter  als  unseren  schon  durch  Euseb  IV,  15  bezeugten  griechischen  Text 
zu  erklären. ><^^)  Die  J.  R^vil lösche  Studie  aber  das  Religionswesen  za 
Rom  unter  den  Kaisem  von  Septimius  bis  auf  Alexander  Severus  (JB.  IX, 
I,  144)  gab  Krfiger  verdeutscht  heraus.*^'^)  Ftlr  jedes  der  drei  Stadien 
kaiserlicher  religiöser  RefonuTersuche,  die  hier  behandelt  werden:  das  Septi- 
mische (Ton  neupythagoräischer  Grundtendenz),  das  Elagabalsche  (von  anti- 
römisch-orientalischer Tendenz)  und  das  Alexandrische  (von  polytheistisch- 
synkretistischer,  auf  einen  Allgötterdienst  oder  ^Kultus  der  Heiligen  des 
Heidentums'  abzielender  Tendenz)  wird  hier  viel  Lehrreiches  beigebracht. 
Übrigens  hätte  der  Übersetzer  mit  kritisch  berichtigenden  und  eigänzenden 
Zugaben  zum  französischen  Originaltext  wohl  etwas  minder  zurflckhaltend 
zu  Werke  geben  können.  —  Den  letzten  vordiokletianischen  Verfolgungen 
(unter  Gallus,  Valerian,  Aurelian)  gilt  die  von  P.  Allard  in  Anschlag  an 
seine  frttheren  persecutionsgeschichtlichen  Arbeiten  herausgegebene  und  gleich 
denselben  zwar  gelehrte,  aber  kritisch  vielfach  unzuverlässige  Monographie.'^') 
Über  das ,  nach  der  gewöhnlichen  Überlieferung  den  fHlhesten  An Angen  von 
Diokletians  Verfolgungszeit  zuzuweisende  Martyrium  des  heiligen  Mauritius 
und  der  legio  Thebaica  verbreitete  sich  B.  de  Montm^lian  in  zweibändiger 
Untersuchung  auf  mehr  als  62  Bogen. '<^^)  In  kflrzerer  Fassung  sprachen 
Allard  und  ein  deutscher  katholischer  Anonymus  über  diesen  Legendenstoff 


—  197)  Arnold,  b.  o.  fSB*.  —  198)  0.  Laconr-Gayet,  Antonin  le  Pienx  etaonteBpt. 
Paris,  Thorin.  499  8.  |[BGt.  188S  (8— 10).]|  —  199)  A.  Harnaok,  D.  Aktan  d.  Karpui 
FapyloB  a.  d.  Agafhonike:  Texte  n.  Unterrach.  s.  OeMh.  d.  altcbr.  litt  III,  4,  8.  4S5— 45. 
Leiprig,  HinrichB.  ~  200)  E.  Egli,  Z.  d.  inchriBtl.  Hartyrologien :  ZWTh.  8.  S85— 97.  — 
201)  B.  Am^linean,  Lea  actes  coptes  da  martyre  de  St  Polycazpe:  Rrocaediags  of  tlu 
8ociefy  of  Biblical  Axchaeol.  yoi.  X,  7.  meeting  8.  891—417.  |[ThLZ.  1889,  SQ.  31  (Hai^ 
nack).]|  —  202)  J.  BiTille,  D.  Belig.  i.  Born  unter  d.  Sererern.  Mit  Oenelmi.  d.  Vi 
Oben.  T.  G.  Krüger.     Leipsig,  HinrichB.     10,  S96  8.     |[EKZ.  1001/8,  10S9  f.  (Z6ckl).]| 

—  203)  P.  Allard,  Lob  demiire«  peratotionB  da  8«  nkde  (OalloB,  YalMea,  Aarilieii). 
D'apr^B  lee  monnmenta  archfologiqaea.    Pari»,  Leooiie.     17,  41S  8.    —    204)  B.  de  Moit- 


i72A.    KiMheDgeMhichte  bk  c  700.    Zöckler.  lY  19 

sich  aa8.><>6*«^)  Mit  der  Religionspolitik  des  Constantins  Chlonis  beschäftigte 
sich  Franz  GOrres,  hauptsftchlich  in  der  Absicht,  dem  verfehlten  Versuche 
Hanzikers  (Zur  Regiemng  and  Christenverfolgong  des  Kaisers  Diokletian, 
Leipzig  186d)  ans  diesem  die  Christen  beschtktzenden  Kaiser  einen  Verfolger 
derselben  za  machen,  entgegenzutreten.^^^)  Allgemeineres  über  die  Lage  der 
Christenheit  w&hrend  der  nftchsten  Jahrhunderte  nach  den  Aposteln,  sowie 
ftber  ihre  Beziehungen  zur  heidnischen  Religiosität  dieser  Zeit  boten  le 
Blant«><^7)  Puryes*^)^)  und  Haweis  —  der  letztere  in  einem  apologetisch 
gemeinten,  aber  an  historischen  Verstö&en  reichen  und  viele  Spuren  von 
seichter  Oberflächlichkeit  aufweisenden  Werke,  das  an  früher  veröffentlichte 
Skizzen  des  Lebens  Jesu  und  der  Geschichte  Pauli  von  demselben  Vf.  (The 
picture  of  Jesus  und  The  picture  of  Paul,  1887)  abschlieÜBend  sich  anreiht.*<^*) 
Kirchliche  Verfassungs-  und  Sittengeschichte  der  vor- 
konstantiner  Zeit  Hier  ist  zunächst  einiger  die  Anfänge  der  christlichen 
Gemeindeorganisation  betreffender  Arbeiten  zu  gedenken,  welche  die  durch 
die  kritischen  Forschungen  von  Hatch  angeregten  Debatten  weiter  fortspinnen. 
C.  Gore  verfocht  seine  episkopalistisch-orthodoxe  Position  (s.  JB.X,I,  99*'*^>) 
nochmals  in  einem  Versuche  zu  genauerer  Darlegung  des  Stufengangs  der 
Ausbildung  des  kirchlichen  Amts  während  der  apostolischen  und  frühesten 
nachapostolischen  Zeit.*^<>)  Auf  ähnlichem  Standpunkt  beleuchtete  ein 
Anonymus  im  Church  Quarterly  eben  diese  Verhältnisse,'^^)  während  W. 
Sanday  sich  kritisch  gegen  denselben  wandte  und  seine  mehr  vermittelnde 
Auffassung  (s.  JB.  X,  I,  99)  abermals  vortrug.*  ^>)  Auch  der  belgische 
katholische  Gelehrte  de  Smedt  widmete  den  hierhergehörigen  Fragen  eine 
längere  Untersuchung.  *^')  Über  die  Propheten  der  nachapostolischen  Kirche 
handelte  der  württembergische  Theologe  Haller.^^^)  Den  Papstkatalog  des 
H^esipp  erörterte  mit  Rücksicht  auf  die  betreffende  Lightfootsche  Hypothese 
(JB.  X,  I,  99  f.)  Fr.  X.  Funk.^i^)  Ober  die  Anfänge  des  Papsttums  lieb 
J.  V.  Pflugk-Harttung  in  einer  Notiz  in  den  Grenzboten  sich  ver- 
nehmen.*^^) Eine  eingehende  Schilderung  der  Entwicklung  des  römischen 
Episkopats  während  der  vorkonstantinischen  Zeit  begann  E.  de  Pressens6 
in  Bd.  I  der  neuen,  gänzlich  umgearbeiteten  und  stark  erweiterten  Ausgabe 
seiner  Kirchengeschichte  der  drei  ersten  Jahrhunderte  zu  geben. *^^^)  Femer 
gehört  hierher  das  Werk  des  Italieners  da  Civezza  über  die  vom  Papst- 
tum in  der  seitherigen  Geschichte  Italiens   gespielte  Rolle. '^^I')    Die  Hand- 


ln 61  i  an,  st  Miarioe  et  la  l^on  ThJb^enne.  2  toU.  Paris,  Plön.  406  n.  407  S.  — 
205*)  P.  All  ard,  Le  martjre  de  la  legion  Thibaine:  La  GontaroTexve  et  le  Contemporain, 
KoQT.  wir,  t  14.  Okt  8.  161 — 95.  —  205b)  D.  Leidenigeaeh.  d.  hl.  Maoritiaa  a.  leiner 
Geiioaaen:  Katholik  Jon.  S.  618  ff.,  Jol.  70  ff.,  Aog.  156  ff.  —  206)  F.  Gdrres,  D.  Eeli- 
Sionspolitik  d.  KaiBera  KonitanUas  L:  ZWTh.  S.  72—98.  —  207)  Le  Blant,  Lei  chr^tiena 
dana  la  eocieti  payenne  anx  premien  ige«  de  l'^gliae:  HAH.  YIU,  1.  2.  S.  46 — 68.  — 
208)  0.  T.  ParTea,  The  infloenoe  of  Paganinne  on  poat-apostolic  Ghriatianity :  The  Prea- 
byterian  Bar.  Okt  S.  629-'64.  —  209)  H.  B.  Haweia,  Chriat  and  Ghristianity :  The  oon- 
qnering  ctom.  London,  Bnmet  |[Ac  26  May  858.] |  —  210)  G.  Gore,  The  miniatry  of 
the  elirutian  Church.  London,  SiTingtona.  —  211)  ^deat  and  modern  church  organiaation: 
The  Chnreh  Qoaterly  BeT.,  Jnly.  —  212)  W.  Sanday»  A  step  in  adnmce  on  the  qnestion 
of  early  chnreh  organiaation:  Ezpoa.  U,  S.  828 — 87.  —  213)  Ch.  de  Smedt,  L'organi«ation 
des  %liaea  chritiennea  jnaqo'aa  miliea  do  troiti^me  ei&ele:  BQH.  Oct  829—84.  —  214)  Hal- 
ler, B.  Propheten  d.  nachapostoliachen  Kirche:  Theol.  Stodien  t.  Wttrtemberg  II,  S.  86 — 78. 
—  215)  Foak,  D.  Papatkatalog  fiegenppa:  HJh.,  H.  k.  —  216»)  J.  ▼.  PfUgk-flarttang, 
B.  Anfange  d.  Ffepsttoma:  Grenaboten.  S.  621/4.  —  2161»)  E.  de  PreiBensA,  Hiet  des 
troia  pxemiera  ■i&dea  de  l'^gliae  ehr4tienne.  NooTelle  Mit  entiirement  refondae.  Deiudftme 
:  Le  SiAge  ^oatoliqne.    L  petiode.    Paria,  PiMhbacher.     65,  424  S.  —  216e)  M.  da 

2* 


iy,20  }7SA.    Kire1i6og«Mhichte  bis  c.  700.     ZockUr. 

habang  der  kirchlichen  Straf-  und  Disziplinargewalt  verfolgte  gesdüditlicb, 
yon  ihren  frühesten  Anfängen  an  bis  zum  Beginn  der  Merowingeneit,  P. 
Hinseh  ins  in  Bd.  IV,  Abt.  2  seines  auch  anf  diesem  Gebiete  mit  grOCster 
Akribie  ausgearbeiteten  kirchenrechtlichen  Lehrbnchs.'^^)  Die  englische  Über- 
setzung des  berühmten  Gh.  Schmidtschen  Essai  historiqne  snr  la  sod^ti 
civile  dans  le  monde  Romain  et  sa  transformation  par  le  Ghristianisme  (1853) 
erfahr,  kaum  drei  Jahre  nach  ihrem  erstmaligen  Erscheinen  (1885)  eine 
neue  Auflage,  mit  einleitender  Abhandlung  von  B.  W.  Dale.'^^)  Den  ersten 
Teil  einer  Geschichte  der  christlichen  Sittenlehre,  von  der  Grttndungszeit  des 
Ghristentams  bis  zum  Schlüsse  des  MA  reichend,  lieb  Luthardt  erscheineit 
Gleich  der  nentestamentlichen  Ethik  ist  auch  die  der  alten  Kirche  darin, 
zwar  nicht  in  solcher  Ausführlichkeit  wie  z.  B.  bei  Bestmann,  aber  doch 
verhältnism&lsig  reichhaltig  und  unter  Beibringung  mancher  wertvollen  Details 
behandelt  ^1*)  Auch  ein  die  antik -heidnischen  Wurzeln  des  römisch-katho- 
lischen Vollkommenheitsbegriffs  betreffender  Aufsatz  desselben  Vf.  gehört  teil- 
weise in  diesen  Zusammenhang.**^^) 

Vornicänische  Patristik.  Griechische  Väter.  Als  dem  gesanUen 
Bereich  des  griechischen  Vftterstudiums  zu  Gute  kommendes  sprachliches 
Hilfsmittel  mag  das  Lexikon  der  mittleren  Grftcitftt  von  £.  A.  Sophocles 
hier  genannt  werden,  als  eine  Erweiterung  des  kleinen  Glossary  of  later  and 
.Byzantine  Greek  schon  1870  veröffentlicht  und  nunmehr  in  neuer  wenig  ver- 
ftnderter  Ausgabe  für  Nordamerika  und  Europa  zugleich  erschienen.**^)  Das 
Werk,  wie  es  jetzt  vorliegt,  repräsentiert  allerdings  nicht  ganz  den  heutigen 
Stand  der  Forschung  (wie  denn  keine  der  beiden  Bryenniosentdeckungen, 
weder  die  von  1876  noch  die  von  1883,  dafür  verwertet  ist),  dennoch  be- 
zeichnet es  gegenüber  den  früher  auf  diesem  Felde  vorhandenen  Hilfsndttdn 
einen  wesentlichen  Fortschritt  und  gewährt  mannigfachen  Nutzen.  —  Dem 
gesamten  griechisch -patristischen  Litteraturbereich  verspricht  femer  die  von 
Spyridon  Lambros,  Professor  am  Panepistimion  zu  Athen,  b^^nnene  Kata- 
logisierung der  Codices  der  Athosbibliotheken  mehrfachen  Gewinn  zu 
bringen.****'^)  Was  einstweilen  davon  vorliegt,  berichtet  weniger  über 
Väterhss.  als  über  Evangeliencodices  und  Evangelistarien  (aus  dem  7. — 14.  Jh.) 
u.  dgl.  m.  —  Von  den  vorhandenen  Gesamtdarstellungen  der  Patristik  erfahr 
die  Alzogsche  eine  neue  Ausgabe,  für  welche  durch  einen  sich  nicht 
nennenden  katholischen  Theologen  die  nötigsten  Verbesserungen,  Ergänzungen 
und  Idtteratumachträge  besorgt  wurden.  Sehr  wesentlich  erscheint  das  Werk 
durch  diese  Revisionsarbeit  nicht  gefördert;  die  bekannten  Mängel,  woran 
die  patristischen  Lehrbücher  katholischer  Vf.  durchweg  zu  leiden  pflegen, 
haften  ihm   nach   wie   vor  im  wesentlichen  an.**^)     Daus  die  während  der 


CiTOiia»   n   Bomano  pontifieato  nella  itoria  dltalia.     8  yol.     Biod,  Fnto  &  Firaue.  — 

217)  P.  Hinacliias,  D.   Kirohttincht  d.  KathoHken  v.  ProtMtanteD.     Bd.  lY,  Abt  X.  — 

218)  C.  Schmidt,  The  aocial  TMoIta  of  early  chrutianitj.  Tianalated  by  ICn.  Thorpe.  Witb 
prelimiiiary  OMay  by  B.  W.  Daie.  8  edit.  London,  iBbiater.  600  g.  —  219)  C  & 
Luthardt,  GoMh.  d.  ehxuü.  Ethik.  L  Hüfte.  Leipiig,  Ddrffling.  18,  S55  8.  —  220)i^ 
Z.  Ethik.  Über  rerMhiedene  ethische  Themata.  Leipsig,  Ddrfiling.  8.  58—60.  —  221)  S- 
A.  Sophocles,  Chreek  Lexieon  of  the  Boman  and  Byiantine  perioda  from  b.  C.  146  to  A. 
D.  1100.  Kew-York,  Scribner.  Leipaig,  Harrasaowits.  Lex.  8».  16,  1188  8.  [[DU 
1889,  S.  238/4,  Sp.  LambroB.]|  ~  222)  S.  Lambros,  KtttaloyoQ  tw  iv  rak ßtfii*o- 
d'iqxoiQ  Tov  Ayiav  "Ooove  iXXrivtMcSv  HcoBlutov  T6$iOSy  fu^og  a.  Athen,  typ.  P^iagBWpi- 
800  8.  —  222*)  id.,  IIsol  TtSv  nahfi^üTOftf  Motdinopr  xtSv  äyw^trwtSv  ßißJuodt^eh- 
Athen,  typ.  Palingenesia,  J.  Angelopoli.  |[Üb.  beide  ThLZ.  1889  (p.  80/8)  t.  Gebhardt], 
~  228)  J.  Alaog,  Gnudrils  d.  Patrologie  oder  d.  alten  christi.  LitteratauKeaeh.   4.  verbsai- 


§72A.     Kircbengeachichte  bU  c  700.    Zöckler.  iy,21 

drei  ersten  Jahre  nach  dem  Bryenniosfiind  ziemlich  hochgehenden  Wogen  der 
Dte/acAeforschang  sich  wesentlich  bes&nftigt  haben,  lehrt  ein  Blick  auf  die 
Litteratnr  des  J.  1888,  beide,  die  europäische  wie  die  amerikanische.  Der 
Didacho  wurde  innerhalb  Deutschlands  überhaupt  nur  eine  eingehende  Unter- 
suchung in  besonderer  Schrift  zuteil  von  G.  Wohlenberg,  welcher  haupt- 
sächlich bei  der  Frage  nach  dem  Verhältnis  der  Urk.  zu  den  Schriften  des 
N.  Ts.,  insbesondere  zu  den  vier  Evangelien,  verweilt.  Au&er  Matthaus  und 
Lukas  läfst  derselbe  auch  das  Johannesevangelium  vom  Vf.  der  Urk.  benutzt 
werden,  letzteres  wenigstens  indirekt,  sofern  in  den  eucharistischen  Gebeten 
in  Kap.  9  und  10  deutliche  Beziehungen  zu  Aussprüchen  des  4.  Evangeliums 
enthalten  seien.  Desgleidhen  sucht  er  Spuren  von  Bekanntschaft  des  Vf.s 
mit  mehreren  Paulinen  (2.  Thess.,  Rom.,  Eph.,  Phil.)  nachzuweisen.  Als 
Zeit  der  Abfietssung  der  Apostellehre  nimmt  er  mit  Schaff,  Funk  u.  a.  das 
vorletzte  oder  letzte  Jahrzehnt  des  1.  Jh.  an.^*^)  Eine  kurze  Notiz  A. 
Harnacks  sucht  eine  Anspielung  auf  den  Eingang  der  Didache  (bes.  auf 
4,  14)  in  der  St  Tertull.  De  orat.  c.  11:  alias  enim  via  cognominatur 
disciplina  nostra  nachzuweisen. ^^^)  Von  den  hierher  gehörigen  Publikationen 
des  Aaslandes  heben  wir  den  Anfang  einer  Besprechung  der  Didache  von 
Jacquier,'^^)  sowie  eine  Betrachtung  der  kirchlichen  Sitten-,  Kultus- 
und  Vdrfttssungszustände  im  Lichte  ihres  Inhalts  von  J.  Heron  besonders 
hervor.**^) 

Weit  reichlicher  wurde  die  Gruppe  der  apostolischen  Väter  (im  älteren 
und  eigentlichen  Sinne)  mit  monographischen  Arbeiten  bedacht.  Burton 
lieferte  den  Anfang  einer  neuen  Ausgabe  derselben,  verbunden  mit  einer 
Aber  die  Entwicklung  der  Kirche  im  Jahrhundert  sich  verbreitenden  Ein- 
leitung.**^) Der  Barnabasbrief  wurde  mit  zwei  Versuchen  zur  Erweisung  des 
interpolierten  Charakters  seines  Texts  (in  der  Art  wie  früher  Schenkel  und 
Heydeke  dessen  Nichtintegrität  darzuthun  versucht  hatten)  bedacht.  Zuerst 
suchte  D.  Voelter  eine  (aus  den  Kap.  1 — 4  [nebst  5,  1.2],  8 — 10  [mit 
einigen  Abzügen],  15  und  16  [wenigstens  teilweise]  bestehende)  Grundschrift, 
welcher  also  das  jetzige  Schlufsstück  von  den  zwei  Wegen  noch  fehlte,  aus 
dem  text.  receptus  herauszuschälen  —  wozu  dann  drei  spätere  Oberarbeiter 
nach  und  nach  das  Übrige  hinzugefügt  hätten.^*^)  Weiter  noch  treibt  die 
Zerstückelung  Job.  Weifs,  der  die  Interpolationen  als  den  ganzen  Brief 
durchziehend  darstellt  und  demgemäfs  kaum  ein  Kapitel  als  frei  von  späteren 
Znsätzen  betrachtet  o)  Von  zweien  die  Ignatianen  betreffenden  Arbeiten  ist 
die  des  Holländers  van  Loon  extrem  hyper kritisch  gehalten,  da  sie  die 
alles  negierenden  Theorieen  Lomans  und  Piersons  auch  auf  diese  Gruppe 
nachapostolischer  Schriften  angewandt  wissen  will;^^^)  dagegen  vertritt  der 


Adü.  Fniburg,  Herder.  11,  590  6.  |[ThLBl.  No.  dO.]|  —  224)  G.  Wohlenberg,  B. 
Lehre  d.  zwölf  Apoeiel  in  ihrem  Yerhältnia  z.  KT.lichen  Schrifttum.  £.  üntersachang.  Er- 
langen, Deichert  96  S.  |[DLZ.  S.  1553/5  (fieinrici);  GBl.  No.  18  (Krüger).]|  — 
225)  A.  Harnack,  D.  Didache  n.  Tertollian.  |[ThLZ.  S.  180.]|  —  226)  E.  Jacqaier, 
La  doetrine  des  donze  apdtree.  L:  La  Gontroy.  et  le  Contemp.  Janv.  S.  63 — 88.  —  227)  J. 
Heron,  The  Charch  of  the  Sab-Apoatolic  Age;  ita  Life,  Worship  and  Organization  in  the 
light  of  the  Teaching  of  the  Twehe  ApoeÜee.  London,  Hodder.  11,  366  S.  —  228)  Bar- 
ton, The  ApoBtolic  Fathera.  Part  L:  The  Epiatles  of  S.  Glement  of  Borne  and  Bamabaa 
and  the  Shepherd  of  Herma«  With  an  Introd.,  compriaing  a  Hiat.  of  the  Chr.  Charch  in 
the  fint  Centory.  Part  L  London,  GrifEth.  290  S.  —  229)  B.  Yoelter,  B.  Bamabaz- 
brief.  |[JPTh.  106— 44.]{  ~  230)  J.  Weifz,  B.  Barnabasbrief,  krit  antersacht  Berlin, 
Herta.  U4  S.  l[ThABl  435/7  (Bonwetach);  EKJZ.  911  (Zöchl.);  GBl.  Ko.  44  (Schm.); 
ZWTh.  1S89,  248—55  (Hilgenfeld).]!  —  231)  J-  van  Loon,  LaaUte  Terachynaelen  op  het 


iy,22  }72A.     KirchengMchichto  bU  c  700.    Zdckler. 

römische  Theologe  J.  Schmid  die  streng  orthodoxe  Position. ''*)  Für  den 
Fastor  Hermae  als  einheitliche  Schrift  legte  Ad.  Link  eine  Lanze  gegen  den 
bekannten  Hilgenfeldschen  TrennnngsTersnch  ein.^*')  Von  hoher  Wichtigkeit 
in  textkritischer  Hinsicht  ist  die  dnrch  jenen  Athener  Sp.  Lambros  und 
den  Engländer  J.  A.  Robinson  gemeinsam  besorgte  Heraasgabe  jener  sechs 
Bl&tter  der  Athoshs.  des  iToefii/y,  ans  welchen  das  fehlerreiche  und  nach- 
l&ssig  geschriebene,  zum  Teil  auch  mutwillig  entstellte  Apographon  des 
Simonides  (vgl.  JB.  X,  I,  102)  seiner  Zeit  geflossen  war.^'^) 

Ans  dem  Bereich  der  den  griechischen  Apologeten  der  Antoninischen  Zeit 
geltenden  Arbeiten  ist  zunächst  Ed.  Schwartz'  kritische  Ausgabe  von  Tatians 
Aoyoq  TtQog  ^'Ellfivag  hervorzuheben  ;^^^)  femer  eine  aufMelito  bezOglicbe 
Untersuchung  von  G.  Erflger,  welche  in  den  durch  Pitra  (Anal,  sacra  etc. 
1884)  edierten  Fragmenten  Alexanders  von  Alexandria  echte  alte  Bestand- 
teile der  Melitonischen  Schrift  Ilegl  tpvxijs  xat  awfiatog  tuxI  eig  to 
Ttd&og  (so  habe  der  Titel  in  Wahrheit  gelautet)  nachzuweisen  sucht;''^ 
sodann  zwei  den  Antiochener  Theophilus  betreffende  Studien,  von  welchen 
die  von  Bornemann  den  von  Zahn  seiner  Zeit  als  echt  theophilisch  ver- 
teidigten allegorischen  Evangelienkommentar  stark  abfällig  kritisiert  und  als 
erst  zwischen  450  und  700  entstandene  Kompilation  zu  erweisen  sucht,  '^) 
während  Erbes  eine  chronologische  Keuerung  inbezug  auf  den  antiochenischen 
Apologeten  versucht,  wodurch  derselbe  um  ungefähr  30  Jahre  jtinger  als  die 
Marc.  Aurelische  Zeit  gemacht  und  erst  gegen  210  (als  Zeitgenosse  und 
Freund  des  Hippolytus)  angesetzt  wird.**®) 

Auch  betreff's  des  Hippolytus  hat  der  eben  genannte  Forscher  ein 
Paradoxon  in  chronologischer  Hinsicht  zur  Geltung  zu  bringen  versucht, 
sofern  er  die  Prudentiussage  vom  Martyrium  Hippolyts  unter  Decius  in  Portns 
Bomanus  (am  29.  oder  30.  Januar)  gegenüber  der  neuerdings  gewöhnlichen 
Annahme  seines  Sterbens  in  Sardinien  unter  Maximin  I.  verteidigt.^'*)  Von 
hohem  Interesse  sind  J.  Gwynns  Mitteilungen  tiber  Hippolyts  Polemik  g^n 
den  römischen  ^Ketzer*  Cajus.'^^)  Es  erhellt  aus  demselben  mehreres,  was 
den  herkömmlichen  Annahmen  inbezug  auf  Cajus  antimontanistische  Polemik 
zur  Berichtigung  gereicht;  so  namentlich  dafs  Cajus  nicht  das  Johannes- 
evangelium ,  sondern  nur  die  Apokalypse  verwarf  (dafs  er  also  nicht  die 
Position  der  Aloger  einnahm),  sowie  ferner,  dafs  er  das  letztere  Buch  keines- 
wegs dem  Kerinth  beilegte,  dafs  vielmehr  die  Stelle  Euseb.  h.  c.  HI,  28, 2 
(woraus  man  diese  seine  Behauptung  einer  Eerinthischen  Autorschaft  inbezug 
auf  die  Apok.  folgern  gewollt)  in  anderem  Sinne  verstanden  werden  muüs.  — 
Von  Wichtigkeit  ist  ferner,  was  die  Theologiegeschichte    der  vornicänischen 


gebied  der  Ignatiaansche  Kritiek:  ThT.  Jal.  420—46.  —  232)  J.  Schmid,  D.  hl 
Ignatins,  Bischof  t.  Antiocbien  n.  d.  Kirche  seiner  Zeit:  Eath.  Schireiaerbl.  S.  40—50, 
656—68.  —  233)  A.  LiTik,  D.  Einheit  d.  Pastor  Hermae.  Marbuig,  Elwert.  3,  47  S. 
[[ThLZ.  640  f.  (Krüger).]|  —  234)  8.  Lambros,  A  collation  of  the  Athos  Codex  of  th« 
Shepberd  of  Hermas,  with  an  Introd.  Translated  and  edited  by  J.  Armitage  Bobertioiii 
Cambridge,  Uni?.  Press.  12,  36  S.  -[ThLZ.  303/5  (Harnack):  The  Gasric.  Ber.  1  &S 
(Abbott).]|  —  235)  E.  Schwartz^  Tatiani  oratio  ad  Graccos  rec.:  Texte  u.  ÜBtei». 
z.  Gesch.  d.  altchrietl.  Litteratur.  |[ThLBl.  466  (Bonwetsch);  ThLZ.  1889,  S.  107—11 
(Jtilicher).]!  —  236)  G.  Krüger,  Melito  v.  Sarde«  od.  Alexand.  ▼.  Alexandria?:  ZWIIl 
S.  434—48.  —  237)  W.  Bornemann,  Z.  Theophilusfrage :  ZKG.  X,  2.  S.  169—262.  — 
238)  C.  Erbes  ,  B.  I.ebenszeit  d.  Hippolytns,  nebst  d.  d.  Tbeophilos  t.  Antiochia:  JFTh. 
8.  610—66,  insbes.  617—32.  —  239)  8.  610/7,  632—56.  —  240)  J.  Gwynn,  Hippo- 
lytus and  his  heads  against  Caias:  Hermathena  vol.  VI.  8.  397 — 418,  aoch  separ.,  Dablin, 
printed  by  Ponsonby  and  Weidrick.      |[ThLZ.  652/4  (Harnack). ]|     Vergl.  Zahn,  Ge^h.  i 


§72A.     KiTchesKeschichte  bi«  c  700.    Zöokler.  IV,23 

Epoche  betrift,  eine  gegen  das  Ende  des  Jahres  aus  Licht  getretene  Mono- 
graphie Meybooms  über  Marcion  und  seine  Sekte,  ^rorin  aach  den  Be- 
ziehangen  dieses  Gnostikers  zur  INTlichen  Kanongeschichte  eingehende  Be- 
trachtang gewidmet  wird.^^^)  Mit  einem  der  letzten  vomicänischen  Väter, 
dem  eifrigen  Origenesgegner  Methodins  beschäftigt  sich  die  Arbeit  eines 
inzwischen  verstorbenen  katholischen  Gelehrten,  welche  im  vorhergehenden 
Jahre  als  Zeitschrift- Artikeldann  dorch  Hipler  herausgegeben  als  besondre 
Schrift  erschien.***) 

Lateinische  Väter,  —  Zu  Minncins  Felix  bot£.  Karz  eine  textkritische 
Stadie,**')  gleichwie  die  unten  zn  erwähnende  Grillnbergsche  Arbeit  sich 
dogmatisch  mit  diesem  Autor  beschäftigte.  —  Mehrere  TertuUianea  spendete 
wider  Noeldechen,  nämlich  zunächst  eine  Untersuchung  Aber  die  Insula 
Felicula  in  der  St  adv.  Valent.  c.  7,  womit  er  das  in  der  9.  Region  Roms 
gelegene,  mehrstöckige,  von  Fremden  stark  besuchte  Gasthaus  zum  Kätzchen 
(vgl.  Becker,  Handbuch  der  römischen  Altertllmer  I,  S.  714)  bezeichnet 
findet;**^)  femer  eingehende  Beleuchtungen  von  De  pudicitia**^)  und  adv. 
Praxeam,*^^)  sowie  endlich  eine  zusammenfassende  chronologische  Übersicht 
aber  Tertullians  gesamte  schriftstellerische  Thätigkeit,  mit  verschiedenen 
bemerkenswerten  Abweichungen  von  den  Zeitbestimmungsversuchen  der  Vor- 
gänger (Bonwetsch,  Hauck  etc.).**^)  Mit  Gommodians  Carmen  apologeticum 
beschäftigte  sich  M.  A.  N.  Rovers  nebensächlicher  Weise  in  seinen  ^Apoka- 
lyptischen Studien',  sofern  er  in  dem  prophetisch-chiliastischen  Schlafsteil  des 
Gedichts  (von  784  — 1053)  eine  'kleine  Apokalypse'  nachzuweisen  sucht, 
hinter  deren  Nero  sich  Kaiser  Valerianus  verberge,  gleichwie'  der  'König  aus 
dem  Osten'  auf  Shapurl.  von  Persien  hinweise.  ^^^^)  Den  infolge  der  Unter- 
suchungen über  die  Didache  zum  Gegenstande  mehrfacher  Besprechung  (mit 
Bezug  insbesondere  auf  die  Stelle:  Si  quis  frater  delinquat  in  ecclesia  etc., 
p.  92  Hartel)  gewordenen  pseudocyprianischen  Traktat  de  aleatoribus  edierte 
A.  Harnack,  unter  Beigabe  eingehender  Untersuchungen  ttber  seinen  Inhalt, 
wodurch  er  ihn  als  vorcyprianisch  darzuthun  und  dem  römischen  Bischof 
Viktor  I.  ca.  190  zu  vindizieren  sncht;*^^)  ein  Ergebnis,  dem  neben  mehr- 
facher Zustimmung  auch  Widerspruch  von  mehreren  Seiten  her  zuteil  wurde? 
letzteres  insbesondere  durch  den  Philologen  Ed.  Wölfflin,  der  die  sprach- 
liche Unmöglichkeit  eines  schon  vorcyprianischen  Ursprungs  der  Schrift  haupt- 
sächlich betonte,'^^*)  sowie  durch  J.  Haufsleiter  (in  einer  erst  1889  ans 
Licht  getretenen  und  daher  erst  im  folgenden  JB.  genauer  zu  berfick- 
sichtigenden  Kritik). s*»^) 


NTl.  Kan.  I,  S.  234  f.  —  241)  H.  U.  Meyboom,  Mardon  en  de  MarcionieteD.  Leiden, 
Engels  &  Zoon.  |[ThT.  1889,  I,  p.  60—100  (Branins)]!  —  242)  A.  Pankan,  Methodins, 
Bischof  T.  Olympns.  E.  patriat  Stndie,  nach  d.  Yt  Tode  heraosgegeb.  von  Frans  Hipler. 
Mains,  Kirchheim.  90  8.  ^  243)  £.  Knrz,  A.  Über  d.  Octavins  d.  Min.  Felix,  nebst  d. 
Text  T.  K.  20—26  ind.  B.  Die  Persiasscholien  nach  d.  Bemer  Hss.  Bargdorf,  Langlois. 
8,  59  S.  —  244)  £.  Noeldechen,  D.  rom.  Kätschenhotel  n.  Tertollian:  ZWTh.  S.  207 
—49,  343—61.  —  245)  id.,  Tertollian,  Von  d.  £easchheit:  ThStKr.  8.  ddl--61.  —  246)  id., 
Tertollian  wider  Praxeas:  JPTh.  S.  676—610.  —  247»)  id.,  B.  Abfassongszeit  d.  Schriften 
TerUdlians:  Texte  o.  Untersochongen  etc.  v.  Gebhardt  o.  flamack  Y,  2.  S.  1—164.  Leipzig, 
Hinrichs.  —  247b)  Royers,  s.  o.  K.  120.  —  248)  A.  Harnack,  D.  Paeodocyprianiscbe 
Tractat  'de  aleatoribos',  D.  älteste  latein.  christl.  Schrift,  e.  Werk  d.  römischen  Bischofs 
Victor  L  (Saec.  U),  in:  Texte  o.  Untersochongen  Y,  1  (Leipzig,  Hinrichs,  135  S.)  |[ZKTh. 
742/6  (Grisar);  EKZ.  910/1  (Zöckl.);  ThLBl.  1889,  I  (Bonwetsch);  HJb  I  (Fonk); 
Annales  de  bibUogr.  th^ol.  2  (Massebieao].]|  —  249»)  K  Wölfflin,  Pseodocyprian  (Yictor) 
De  aleatoribos:  Archiv  f.  latein.  Lexikogr.    Bd.  Y.    S.  487_99.  —  249b)  J.  Haofs leite r. 


iy,24  §78A.    Kirchengeachiehte  bU  c.  700.    Zdckler. 

Vomicäfiisdie  Dogmengeschichte.  Als  das  gesamte  Gebiet  der  D6. 
betreffende  Poblikationen  sind  hier  znnftchst  sn  nennen:  eine  neue  Anfiage 
des  Hagenb  ach  sehen  Lehrbuchs,  welche  E.  Benrath  in  Bonn  mit  dankeiu- 
werter  Akribie,  unter  fleifsiger  Bemcksichtlgnng  der  neueren  litteratur  (ins- 
besondere auch  des  Hamackschen  Wertes)  besorgt  hat,>^<>)  sowie  einige  durch 
Hamacks  Versuch  zur  Umgestaltung  der  bisher  auf  diesem  Felde  flblichen 
Methode  veranlabte  kritisch -methodologische  Untersuchungen,  von  welchen 
letzteren  namentlich  ein  (überwiegend  beifällg  urteilender)  Vortrag  von  E 
H.  Wendt,^^^)  sowie  eine  (mehr  abfiUiig  gehaltene,  abor  doch  auch  viele 
Anerkennung  spendende)  AufiiatKserie  von  0.  Koffmann'^*)  hervorzuheben 
sind.  —  Von  £inzelbeitriigen  zur  dogmengeschichtlichen  Erforschung  der  vor- 
konstantinischen  Epoche  heben  wir  noch  hervor:  eine  Beleuchtung  des 
eschatologischen  Ldirgehalts  der  Werke  des  Clemens  von  Alexandria  (mit 
besonderer  Rücksicht  auf  die  Fragen  wegen  der  Seelenfortdauer  im  Jens^ts 
und  der  Apokatastasis)  von  W.  Loss  Love;*^^)  eine  Untersuchung  des 
religionsphilosophischen  Standpunkts  des  Minucius  Felix  (mit  kritischer 
Wendung  gegen  Kühn,  Bfthrens,  zum  Teil  auch  gegen  Hamack)  von  0. 
Grillenberger,^^^)  eine  ausführliche  Darlegung  des  Lehrgehalts  von  Lactans 
Institutionen,  mit  besonderer  Berücksichtigung  ihrer  Ankl&nge  an  gnostischen 
und  manichäischen  Dualismus,  von  Martens,'^^*)  sowie  eine  Würdigung 
der  apologetischen  Lehrth&tig^eit  der  ältesten  Kirche  überhaupt  von  Baff. 
Harlan 0.'^^^)  Verschiedenes  andere  hierher  Gehörige  ist  schon  im  Bis- 
herigen zur  Erwähnung  gekommen  (s.  bes.  das  S.  28 '^V^  ^-  ^^^  Meyboom, 
Pankau  und  Noeldechen  Bemerkte). 

yächkanstantinisches  ZeUalter  (4.  bis  7.  Jh.).  Äufsere 
Kirchengeschichte.  Das  Thema  der  im  Ja^re  vorher  erschienenen  V 
Schultzeschen  Arbeit,  der  Untergang  des  griechisch-römischen  Heidentums, 
erfuhr  auch  1888  noch  mehrfache  monographische  Bearbeitung,  und  zwar 
nicht  blofs  in  der  Form  kürzerer  Abhandlungen  (wie  der  von  Küntzlger)^^^ 
oder  anspruchsloser  populärer  Vorträge  (wie  z.  B.  der  von  Rindfleisch,'^^ 
sondern  auch  in  Gestalt  wissenschaftlicher  Untersuchungen.  Hierher  gehört 
zunächst  die  von  dem  italienischen  Gelehrten  Griveilucci  gebotene  Wfkr- 
digung  von  Eusebius  de  vita  Constantini  als  Geschichtsquelle;  eine  auf  ein- 
gehendem Studium  des  Werks  fnfsende,  in  mehrfacher  Hinsicht  lehrreiche, 
aber  freilich  von  dem  Vorwurfe  übermäfsiger  Skepsis  nicht  ganz  freie 
Arbeit  >^^)    Mit  Julian    dem  Abtrünnigen    beschäftigte  sich   W.   Seh  war  tz 


Ist  Viktor  L  d.  Vf.  d.  Schrift  «adr.  aleatorea'?:  ThLBl.  1889,  Ko.  5  n.  6.  X  X  —  250)  K. 
B.  Hagenbach,  Lehrbach  d.  Dogmengeach.  6.  Aufl.,  bearbeitet  v.  Benrath.  Leipogt 
Hirael.  23,  713  S.  |[ThLBl.  1889,  128—30  (Seeberg).]|  —  251)  H.  fi.  Weiidt,  über 
Hamacke  Dogmengeach.  Vortrag.  GSttingen,  Vaadenhoeck  &  Roprecht  27  8.  —  252)  0- 
Koffmane,  Hamack  all  Kirchen-  n.  Dogmenhistoriker:  Kirchl.  liochrift  1888,  Des.  8. 165 
—74;  1889.  MSrs  436—44.  —  258)  W.  de  Lofs  Love,  Clement  of  Alexaodria  not  ta 
After-death-ProbatioBiat  or  Univeraaliat:  Bibliotheca  aacra.  Oct.  608—28.  —  254)  0.  Gril- 
lenberger,  Stadien  s.  Philoaophie  d.  patriatiachen  Zeit  L:  B.  Minadaa  Felix  d.  OctanBi 
keine  heidniach-philoaophiache  Aaffiuaong  d.  Chriatentama :  Jbb-  f.  Philo«,  a.  apecol.  Ilieol. 
UI,  1.  8.  104—18.  —  255«)  Martena,  D.  daaliatiache  Syatem  d.  Lactans:  BGL  8.  Uft, 
48  ff.,  114  ff.,  138  ff.  —  255^  R.  Mari  an  o,  Le  apologie  nei  primi  tre  aecoli  delia 
chieaa;  le  ragioni  e  gli  effetti.  ifapoli,  tip.  della  r.  Uniyeraiti.  78  8.  —  256)  J.  Kfi^- 
siger,  Comment  T^Iiae  a  yainca  le  paganiameP:  B.  de  Belgiqae  9.  8.  96 — 117.  —  257) 
J.  Bindfleiach,  D.  Sieg  d.  ChriateDtama  üb.  d.  Heidentam  anter  Kaiser  KonatantiB  d.  Gr. 
[Ana:  <D.  irahre  Proteatant']     Barmen,  Wiemann.    19  8.  —  258)  A.  CriTellacei,  DeQi 


{72A.    Kirchengaachiehte  bii  g.  700.     Zockler.  IV,25 

historisch -biographisch,*^*)  dagegen  ZOckler  mehr  nur  patristisch- dogmen- 
historisch, seine  litterarische  Polemik  gegen  die  Christen,  sowie  deren  Gegen- 
schriften betrachtend.  >*^)  Den  Vorfall  mit  der  ara  Victoriae  in  Rom  unter 
Kaiser  Gratian  behandelte  Gaston  Boissier.*^^)  Über  Porphyrins,  Bischof 
von  Gaza,  nnd  seine  ZerstOmng  des  Mamasheiligtnms  daselüt  (399),  bot 
J.  Draeseke  eine  lehrreiche  Abhandlang  von  mehrseitigem  Interesse,  nament- 
lich auch  in  knltnrgeschichtlicher  Hinsicht. *^>)  Die  von  dem  gazäischen 
Diakon  Markns  um  das  J.  420  verfafste  Tita  dieses  Bischofs  Porphyrins 
hehandelte  ebenderselbe  Forscher  an  einer  anderen  Stelle  textkritisch  nnd 
litterarbistorisch-patristisch.*^')  Den  Kampf  des  persischen  Christentums 
um  seine  Existenz  nnter  den  ersten  SassanidenkOnigen,  insbesondere  unter 
Shipnr  L  (345—380),  schilderte  eingehend  Franz  Görres.^^^)  Besonders 
zahlreiche  kleinere  nnd  gröfsere  Arbeiten  ^rnrden  den  Anfängen  des  Christen- 
tams  im  Frankenreiche,  sowie  bei  den  angrenzenden  germanischen  Stämmen 
gewidmet'^^)  Ober  Triers  älteste  Bischöfe  stellte  Garenfeld  eine  Unter- 
SQchnng  an;*^^)  über  die  älteste  Geschichte  des  Bistums  Arras  verbreitete 
sich  Lefranc.'^*^)  Lerinnm  und  Marmoutiers  als  die  Ausgangspunkte 
christlicher  Kultur  fflr  Gallien  im  5.  Jh.  schilderte  G.  Appia  in  einer  mehr 
das  Überlieferte  populär  reproduzierenden  als  etwa  neue  Forschungsresultate 
bietenden  Flugschrift.'^^  Eine  ähnliche  Haltung  zeigt  desselben  franzOsisch- 
reformierten  Theologen  Bfichlein  über  Bertha  von  Paris,  die  Gemahlin  Ethel- 
berts  von  Kent,  sowie  über  ihre  Einwirkung  auf  die  Christianisierung  der 
Angelsachsen.'^^)  W.  Brights  ausführlichere  Darstellung  des  letzteren 
Gegenstands,  die  (zuerst  1878  erschienenen)  ^Abschnitte  der  ältesten  Kirchen- 
geschichte Englands'  erlebten  eine  neue  Auflage,  deren  ergänzende  Zugaben 
zum  früheren  Texte  sie  in  noch  höherem  Grade  als  früher  dazu  geeignet 
machen,  als  eine  Art  von  Realkommentar  beim  Studium  von  Bedas  des  Ehr- 
würdigen Kirchengeschichte  zu  dienen. '<'*)  Den  Anfingen  des  Christentums 
auf  deutschem  Boden  gelten  kleinere  Programm  -  Abhandlungen  von  H. 
Neuda*'«»)  und  Kleinen,*^®*»)  ein  Vortrag  G.  Heers  über  den  Alemannen- 
apostel Fridolin,'7<^<')  sowie  eine  ausführlicher  gehaltene,  auch  Gallien  mit- 
berücksichtigende Sldzze  in  dem  kulturgeschichtlichen  Werke  Nonnemanns 


fede  storica  di  Eaaebio  nella  yita  di  Conatantino.  LiTorno.  145  S.  {[TliLBl.  No.  9  (V 
Sehaltze).]!  —  259)  W.  Schwarte,  De  Tita  et  scriptis  Joliani  Imperatoria.  (Iii.-DiM.) 
Bonn,  Behrendt  48  S.  |[ThLZ.  1889,  S.  114  (Neamann).]|  —  260)  0.  Zdekler,  Jolianns 
Q.  Mise  ehrutl.  Gegner:  BGl.  S.  41/8,  101—18.—  261)  0.  fioisBier,  L'afiaire  de  Taatel 
de  ]a  Yictoire:  RDM  1.  Jaillet  S.  61—90.  —  262)  J.  Draeseke,  D.  Sieg  d.  OhriatCd- 
tmns  in  Gaza:  ZKWL.  S.  20 — 40 — 263)  id..  Zu  Markos  Diakonos'  Vita  Forphyrii  epiacopi 
Gazensia:  ZWTh.  S.  853—74.  —  264)  F.  Görrea,  D.  ChriBtentam  im  Saasanidenreich: 
ZWTh.  S.  449-69.  —  265)  ({ 9  B*^)  id.,  Bictioa  Yaraa  (od.  Rictiovanu)  d.  berüchtigte 
mythische  Verfolger  d.  gallischen  n.  zumal  d.  Trierachen  Kirche:  WZ.  I,  S.  28/5.  —  266») 
V.  Garenfeld,  D.  Trierer  Bischöfe  d.  4.  Jh.  (In.-Diss.)  Bonn,  Georgia  Bnchdmckerei. 
77  S.  —  2661^)  Lefranc,  Essai  hist  sur  les  origines  chr^tiennes  da  diocöse  d' Arras 
depoia  St  Pierre  jasqn'aa  DI.  si&cle.  Tours,  impr.  Mazerao.  18®.  67  S.  —  267)  G. 
Appia,  L^ns  et  Marmoatiers,  oa  les  denx  centres  missionaires  des  Gaules.  Paris,  Society 
des  4coIe8  da  dimanche.  36  S.  —  268)  id. ,  Berthe  de  Paris  et  la  conrersion  des  Anglais. 
B^dts  anthentiqaes.  Paris,  Societö  des  6coles  da  dimanche.  23  S.  —  Morris,  The  lifo  of 
St.  Patrick.  London,  Bums  &  Gates.  297  S.  —  269)  W.  Bright,  Chapters  of  early 
Englisch  Chnrch  Hist.  11.  edit.,  revised  and  enlarged.  London,  Frowde.  480  S.  —  270a)  H. 
Keada,  Über  d.  Ausbreitang  des  Deutsch-  u.  Christent  im  heimischen  Ufer-Noricnm. 
Progr.  d.  Obergymnasiums.  Krems.  8<^.  81  S.  —  270>>)  Kleinen,  D.  Einftlhrong  d. 
Christent  in  K5b   o.  Umgegend.     Progr.  d.  Ober-Realsch.  Köln.     4^     18  S.   ~   270e)  G. 


iy,26  n^A.     KirchengeMhichto  Ina  c  700.    Z9 ekler. 

Ober  die  Völkerwanderang.'^^)  Während  dieses  NonoemaDiische  Bach  im 
Anschlnfs  an  die  vulgäre,  auf  Gr^or  yon  Tours  zorackgehende  Tradition 
die  Bekehmng  and  Taufe  Ghlodowichs  aas  AnlaOs  des  Siegs  bei  Tolbiacam 
Aber  die  Alemannen  496/7  erfolgen  läfst  (anter  Ignorierang  von  Vogels 
kritischen  Untersachangen  in  den  J.  PTh.  1886),  flberrascht  ein  anderer 
Schriftsteller  uns  mit  dem  Paradoxon:  an  der  Gregorschen  Erzählnng  betreib 
der  Bekehmng  der  Franken  am  das  J.  500  sei  Oberhaupt  nichts  Wahres; 
schon  als  Chlodowich  481  zur  Eroberung  Galliens  auszog,  sei  er  samt  seinem 
Volke  Christ  gewesen.'^*)  Mehr  nur  der  inneren  Seite  der  Entwicklung  des 
christlichen  Galliens  unter  den  Merowingem  gelten  die  Untersuchungen 
Seresias,^^*^)  sowie  diejenigen  W.  Lipperts,  welcher  letztere  insbesondere 
die  Quellen  der  Eonziliengeschichte  dieser  Epoche  prOft,  mit  dem  Ergebnisse, 
dafs  eine  Hauptquelie  für  unsere  Kenntnis  der  betreffenden  Kanons,  die 
Adnotatio  de  synodis ,  hs.lich  erst  aus  dem  9.  Jh.  herrühre  und  wenig  zuTer- 
lässig  sei.  Auch  auf  die  Lebensgeschichte  mehrerer  gallischer  Bischöfe  des 
5.  und  6.  Jh.  geht  dieser  Forscher  nebenbei  näher  ein;  desgleichen  auf  den 
Sprachgebrauch  mehrerer  einzelner  Konzilien  u.  s.  f.  ^''^^)  Der  Geschichte 
der  Goten  und  der  durch  sie  während  der  Völkerwandemngsepoche  er- 
richteten Monarohieen,  insbesondere  auch  dem  spanischen  Westgotenreicfae, 
widmete  H.  Bradley  eine  Darstellung,  welche  als  Bestandteil  des  völker- 
geschichtlichen Sammelwerks  The  story  of  the  nations  (eines  englischen  Seiten- 
Btücks  zu  Onckens  AUgem.  Gesch.  in  Einzeldarstellungen)  erschien.'^^) 

Verfassung^-,  Kultus-  und  Sittengeschickte,  —  Für  die 
Papstgeschichte  kommen  zunächst  zwei  auf  die  Donatio  Gonstantini  bezügliche 
Publikationen  in  Betracht:  eine  kürzere  Untersuchung  von  L.  Weiland^^^) 
und  eine  mit  Textabdruck  der  Haupturk.  der  Legende,  des  sogen.  Con- 
stitutum Gonstantini,  verbundene  ausführlichere  von  Brunn  er  und  Zeumer.'^^ 
Die  beiden  letzteren  (insbesondere  Brunner,  als  Vf.  des  untersuchenden  Teils 
der  Arbeit)  erbringen  das  von  den  Annahmen  der  meisten  Früheren  ab- 
weichende Resultat  einer  erst  in  die  letzten  Jahre  der  Regierung  Karls  d.  Gr. 
oder  gar  erst  in  die  Anfangszeit  Lnd¥ngs  des  Frommen  fallenden  Abfassung 
des  Falsifikats.  Mit  einer  anderen  gefälschten  Papsturk.,  der  angeblich  von 
Gelasius  I.  herrührenden  Dekretale  De  rccipiendis  et  non  recipiendis  libris  be- 
schäftigte sich  J.  Friedrich;  nach  ihm  gehört  dieser  angebliche  früheste  Keim 
der  päpstlichen  Index-Litteratur  erst  in  die  Justinianische  Zeit;  er  sei  eine  um 
533  im  Streit  der  Abendländer  mit  den  skjthischen  Mönchen  Konstantinopels 
entstandene  antisemipelagumische  Privatschrift,  keine  offizielle  römisch-kirch- 
liche Urk.'^7)     Über  Sammlungen  älterer  Papstbriefe  und  deren  theologische 


Heer,  St  Fridolin  d.  Apoetel  Alemannienft.  Vortrag.  Zürich,  Schulthers.  64  S.  >-  271)  F. 
Nonnemann,  D.  Yölkerwanderang  u.  d.  Ealtar  ihrer  Zeit  (Sep.-Ahdr.  aas  Koltnrgeieh.  d. 
deutschen  Volks).  Leipzig,  Werther.  Lex.-Oct  149  S.  —  272)  W.  Gnndlach,  D.  Sammlugd. 
£pifltolae  Auatrasiae:  NA.  1887.  S.  382.  |[ZKTh.  d84/5.]|  —  273*)  B.  Seresia,  L'^liae et l'^ut 
•oas  les  roia  Francs  an  XVI.  siöcle.  Gent,  Vuylsteke.  153  S.  —  273k)  W.  Lippe rt,  D. 
Verfasserschaft  d.  Kanonen  gallischer  Konsilien  d.  5.  o.  6.  Jh.  Sonderabdrack  aas  NA.  Bd.  U. 
8.  10—58.  —  274)  U.  Bradley,  The  Gothes,  from  the  earliest  Umes  to  the  end  of  the 
Gothic  dominion  in  Spain.  London,  Unwin  [Story  of  the  Nations].  —  275)  L.  Weiland. 
D.  konstantinische  Schenkung.  II.:  ZKW.  S.  186—210.  -  276)  H.  Branner  a.  Zenmer. 
D.  konstantin.  Schenkung.  I.:  D.  Constitatam  Gonstantini  yon  Btanner;  II.:  D.  iltette  Text 
V.  Zeum  er  ans  Festgabe  für  R.  v.  Qneist  Berlin,  Springer.  60  S.  —  277)  J.  Friedrich, 
Üb.  d.  Unechtheit  d.  Dekretale  De   recipiendis  et  non  recipiendis  Hbrii:  Ber.  d.  tfüneheD. 


}72A.     KirchengeBchicbte  bis  c.  700.    Zöokler.  17,27 

Verwertung  liefs  H.  Grisar  sich  yemebmen.'^^)  Über  das  Schisma  zwischen 
Ursinus  nnd  Damasns  unter  Kaiser  Yalentinian  I.  handelte  der  Italiener 
Sonnino.«^«) 

Beiträge  zur  byzantinischen  Patriarchengeschichte  und  zur  Entwicklung 
der  kaiserlichen  Politik  in  Ostrom  boten  H.  F.  Tozer,>80)  q.  a.  Rose,^^^) 
sowie  der  hellenische  Gelehrte  M.  J.  Gede  on ,  der  letzter  ein  einem  umftissend  an- 
gelegten Urkk.- Werke,  das  in  seinem  weiteren  Verlaufe  sehr  wichtig  ftkr  die 
byzantinische  Kirchengeschichte,  speziell  für  die  Zeit  von  380  an,  zu  werden 
verspricht.*®')  Koptische  Bruchstttcke  zur  Patriarchengeschichte  Alexandrias 
teilte  der  russische  Gelehrte  0.  v.  Lemm  mit.'® 3)  Zur  Gamsschen  Series 
episcoporum  bot  £.  Riviöre  eine  Anzahl  von  Ergänzungen  und  Korrekturen 
dar.'®^)  Anderweite  Beiträge  zur  kirchlichen  Verfassungs-  und  Bechts- 
geschicbte  des  in  Rede  stehenden  Zeitraums  lieferten  aufser  Hinschius  (s.  ob. 
S.  20«i'  noch  der  Italiener  D.  Rondini,'")  A.  de  Broglie  als 
Monograph  Aber  die  kirchenpolitischen  Anschauungen  und  Bestrebungen 
des  heil.  Ambrosius;'®®^)  ein  dasselbe  Thema  erörternder  Anonymus  im 
^Katholik','®®^)  sowie  H.  J.  Schmitz,  letzterer  in  einer  auf  Golumbans 
Mönchsregel  und  Pönitentialcodex  bezüglichen  Stndie.'®^) 

Auf  dem  Felde  der  MönchsgesMchte  ist  auTser  der  ebengenannten 
Schmitzschen  Arbeit  die  von  Edm.  Schmidt  in  den  StMBCO  gebotene  Auf- 
satzserie Aber  die  wissenschaftliche  Bildung  des  heil.  Benedikt  anzufahren;'®®) 
desgleichen  eine  von  Schroer  in  Freiburg  besorgte  Ausgabe  (lateinische  und 
englische)  der  in  der  MAlichen  Klostergeschichte  Englands  eine  wichtige 
Rolle  spielenden  Winteney-Obersetzung  der  Regula  S.  Benedicti,'®')  sowie 
femer,  was  das  orientalische  Mönchswesen  betrifft,  die  durch  Am61ineau 
in  seinem  (unten,  bei  der  Patristik  und  DG.,  nochmals  zu  besprechenden)  wert- 
vollen Urkk.- Werk  zur  christlichen  Geschichte  Ägyptens  während  des  4.  und 
5.  Jh.  mitgeteilte  Biographie  eines  bisher  in  der  kirchengeschichtlichen 
Litteratur  des  Abendlands  ganz  unbekannten  ägyptischen  Mönchsheiiigen 
Namens  Schnoudi.  Dieser  als  Wnndertbäter  und  Hort  der  Orthodoxie  ge- 
feierte, in  den  mönchischen  Kreisen  seiner  Zeit  und  Umgebung  ungemein 
einflufsreiche  Heilige  soll  im  J.  333  geboren,  sowie  451,  während  das  Chalce- 
donensische  Konzil  tagte,  gestorben  sein,  also  ein  Alter  von  118  Jahren  er- 
reicht haben.     Ursprttnglicher  Vf.  der  von  Am61ienau  aus  einem  arab.  Texte 


Ak.  1,  S.  64—86.  —  278)  H.  Grisar,  Üb.  Sammlungen  alterer  Papstbriefe  n.  deren  theol. 
Verwertung:  ZKTh.  S.  487—532.  —  278»)  A.  Sereaia,  L'^gliae  et  l'^tat  boub  loa  rois 
Francs  aox  seiciime  si^cle.  Gent,  Yaylsteki.  158  S.  —  279)  G.  Sonnino,  Bi  nno  scisroa 
in  Roma  a'  t«mpl  di  Yalentiano  I.  LiTomo,  tip.  Qiasti.  IG«.  48  S.  —  280)  H.  F.  Tozor, 
The  Cbarch  and  tbe  Eastem  Empire  (Epochs  of  Charch  Hist.).  liondon,  Longmans.  208  S. 
—  281)  G.  A.  Rose,  D.  byzant  Kirchenpolit.  anter  Kaiser  Anastaaias  L  (G.-Fr.)  Wohlan, 
4^  18  S.  —  282)  M  T.  FsSiaiv^  Kavovtxal  SiardSetSf  ijitarolai,  Xvae^Sy  d'sania- 
ftara  rtSv  ayicmdrcov  Ttargi^ycSv  Kafvararrivov  noXeoK  ano  F^r^oQiov  tov  ©sokoyov 
fidXQ^  Jiovvaiov  TOV  dno  Aogtdvov  nokaofs  .  To/i  I.  Konstantinopel,  Typogr.  patriarch. 
418  8.  —  283)  0.  y.  Lemm,  Koptische  Fragmente  z.  Patriarchengesch.  Alexandrias. 
(MAStP.,  YU.  s4rie,  t.  36,  K.  11).  Separ.  Leipzig,  Yors.  4^  46  S.  —  284)  E.  RiTi^re, 
Additions  et  corrections  k  la  Series  episcoporam  de  Dom.  Gams:  £tades  relig.  philos.  hist. 
et  litt.  S.  617 — 21.  —  285)  D.  Rondini,  II  ginramento  dei  christiani  nei  primi  secoli. 
LiTomo,  tip.  Yaniani.  52  8.  —  286^^)  A.  de  Broglie,  La  politica  di  San  Ambrogio. 
Uilano,  tip.  Ensebiana.  7,  418  S.  —  286b)  D.  kirchenrechtl.  Anschauung  d.  hl.  Ambrosius 
n.  seiner  Zeit:  Katholik.  Jan.  bis  März.  —  287)  H.  J.  Schmitz,  Z.  Golumbans  Kloster- 
regel n.  Bufsbuch:  AKKR.  Bd.  53,  H.  2,  S.  209—233.  —  288)  £.  Schmidt,  Über  d. 
^■senschafti.  Bildung  d.  hl.  Benedikt:  StMBCO.  H.  1—4.  —  289)  A.  Schroer,  D. 
Winteney-Yeraion  der  Regula  S.  Benedicti  lat.  u.  engl,  mit  Einl.,  Anmerk.,  Glossen  u.  e.  Fac- 


iy,28  {72A.    KircbaiigMchiehte  b»  c.  700.    Z5ckl6r. 

herausgegebenen   Vita  dieses  Schnondi  soll  Visa,  sein  Nachfolger  als  Aidii- 
mandiit  des  betr.  ftgypt.  Klosters,  gewesen  sein.^^^) 

Verschiedenes  Kultusgeschichtliche  von  Interesse  boten  F.  Probst,'*^^) 
H.  Lowey,"!^)  J.  H.  Hall,"«)  L.  Morillot,"«)  R  Gnmley"*)  ondA. 
H.  Lewis.*'<^)  Der  letztere  im  weiteren  Veifolge  seiner  ^Geschichte  des 
Sahbaths  und  Sonntags*  and  andrer  Apologieen  des  sabbataiisch-adventistischen 
Standpunkts  (vgl.  JB.  IX,  I,  S.  148  f.).  Einige  Lieder  des  gefeierten  griech. 
Hjmnendichters  und  Heiligen  Romanas  (nach  Pitras  Annahme  um  500*,  nach 
der  wahrscheinlicheren  Zeitbestimm  ang  von  Fank  etc.  aber  erst  um  700 
lebend)  gab  aas  einer  Hs.  des  Johannesklosters  aaf  Patmos  Kardinal  Pitra 
heraus  (als  No.  1  der  Gratulationsschrift  der  Vatikanischen  Bibliothek  an 
Papst  Leo  XIH.).«^^)  Einen  angeblich  aaf  die  Bilderverehmng  beztiglichea 
Aussprach  Basilius  des  Grofsen  (t  379)  beleuchtete  F.  X.  Funk,  um  xu 
zeigen,  dafs  dieses  Diktum  (De  Sp.  S.  c.  18,  45:  17  Trjg  eixarog  rtfir  hd 
%o  nQünoTVTcop  diaßalvu)  mit  kultischer  Bilderverehrung  nichts  zu  thun 
hat,  sondern  nur  dogmatisch  (im  Sinne  von  2.  Kor.  4,  4;  GoL  1,  16  £) 
gemeint  ist.«^^)  Mit  dem  Madonnenkultus  des  christlichen  Altertoms  als  einer 
HerQbemahme  des  orientalisch-heidnischen  Astartediensts  in  die  Kirche  be- 
schäftigte sich  H.  V.  Lomnitz,''^)  sowie  der  die  an  teilweiser  Unklarheit 
und  Übersttlrzung  leidenden  Ausführungen  dieses  österreichischen  Forschers 
fortbildende  und  kritisch  kl&rende  G.  Rösch.'*^)  Der  letztere  sucht  in 
seiner  nicht  blois  christlich-archäologisch,  sondern  zugleich  semitisch-religioDS- 
geschichtlich  gelehrten  Studie  als  früheste  Vertreterin  einer  synkretistischen 
Vermengung  der  Mutter  Jesu  mit  Astarte-Aberglauben  die  Sitte  der  Simonianer 
(d.  b.  der  Anb&nger  des  Simon  Magus,  wegen  ihres  angeblichen  Kultus  von 
Venustauben)  nachzuweisen,  findet  dann  fernere  Spuren  einer  solchen  Kombi- 
nation bei  Hieronymus  in  der  Vit  Hilarionis  sowie  im  Lib.  nominum  hebraeor. 
(p.  92.  ed.  Vall.  III,  1),  bei  Epiphanius  in  dessen  Schilderung  der  fiuiatischen 
Kollyridianerinnen  (haer.  78),  sowie  sonst  in  verschiedenen  Nachrichten  aber 
langes  Fortbestehen  des  Artemiskults  in  Ephesus  sowie  des  Aphroditekultos 
in  Rom,  Koriuth,  Byzanz  etc.  Ob  hierbei  der  Kreis  für  die  Faktoren  der 
Untersuchung  nicht  etwas  zu  weit  gezogen  worden,  dürfte  noch  weiterhin  zu 
untersuchen  sein. 

Patristik  der  nachnicänischen  Zeit.    Griechische  Väter,    Mit 


nmile  s.  enten  Mal  heraaBgegeben.  Halle,  Niemeyer.  S8,  176  S.  —  290)  Vie  arabe  de 
Schnondi,  in  £.  Am^linean.  Monaments  poor  aervir  k  rhlBtoire  d'figypte  chr6tleiuie.  aa  4.  at 
5.  ri^es,  S.  289—478.  Paria,  Leroax.  |[ThLiZ  1889,  S.  Sl/4  (Krüger).]|  VgL  ont 
N.  338.  —  291»)  F.  Probst,  D.  apanirclie  Mease  bis  z.  8.  Jh. :  ZKTh.  8.  1—35,  193— S43. 
291b)  H.  Lowe 7,  D.  mystischen  BezeichBungeii  Jesa  Christi  als  Schiloe,  Schiloh  n.  Piaeis, 
insbes.  d.  Beselchnong  d.  christl.  Opferieier  als  missa.  £.  litargisch-exeg.  Stadie.  Faderboro, 
Schöningh.  134  S.  —  292)  J.  H.  Hall,  The  Kestorian  Ritual  for  the  Washing  of  ths 
Bead:  Hebraica  IV,  8.  S.  82/6.  —  293)  L.  Morillot,  Etüde  sor  Temploi  des  dochsttat 
ehea  les  anciens  et  depnia  le  triomphe  da  Chriatianiame.    Dijoa,  impr.  Damageot     8,  215  S. 

—  294)  B.  Oamley,  Diea  Sacra.  An  easay  on  the  inatitation  and  obseiration  of  the  Lords 
day.  London,  Stock.  —  295)  A.  H.  Lewia,  A  critical  hiatory  of  Sanday  legialation  fitt» 
321  to  1888.  New-York,  Appleton.  12«.  10,  879  S.  —  296)  B.  Pitra,  S.  Bobusb 
Teteram  melodoram  princeps.  Gantica  aacra  ex  oodd.  maa.  monaaterii  S.  Joannia  in  ibmIs 
Patmo  primnm  in  lacem  ed.:  (Omaggio  giabilare  etc.,  (a.  ob.  K.  26)  "So.  1.  Borna,  tip.poljgl. 
deUa  8.  C.  Propag.  Fide.  22  S.  ~  297)  F.  X.  Fank,  £.  angeblichea  Wort  Basüiaa  d.  Qr.  fiber 
d.  BUderverehrang:  ThQaSchr.  S.  297/8.  —  298)  H.  t.  Lomnits,  Solidarität  d.  Madonna*  a. 
Aatarte-Koltaa.  Neue  krit.  Gnindl.  d.  yergleichenden  Mythologie.  Clanaenbnrg  a.  London  t.J.  1887. 

—  299)  Q.  Böach,  Aatarte-Maria:  ThStKr.    8.  266—99.  —  300)  J.  H.  Heikel,  De  Pcae- 


{7SA.     Kircbengosdiichte  bis  c  700.     Zockler.  IY,29 

Ensebius  toh  Cäsarea  beschäftigte  sich  anfser  Crivellncci  (n.  258)  noch 
J.  A.  Heikel  in  einer  Studie,  welche  f&r  später  eine  neue  kritische  Aas- 
gabe der  IIqo  naQaanuai]  in  Aussicht  stellt^^^)  Eine  neue,  nach  französ. -ka- 
tholischer Art  kritiklos  gearbeitete  Athamasiasbiographie  bot  P.  Barbier.'o^) 
Aof  ankritischer  Basis  foTst  desgleichen  die  von  W.  T.  Brooke  in  seiner 
theologischen  Klassikersammlnng  veröffentlichte  englische  Übersetzung  der 
athanasianischen  Aoyoi  xara  Id^avüv.  Auch  die  notorisch  unechte  vierte 
dieser  Reden  wird  von  ihm  als  echt  mitttbersetzt;  mit  Kardinal  Newmans 
Select  Treatises  of  Athanasius  1881  scheint  er  ganz  unbekannt  geblieben  zu 
sein,  n.  s.  f.'<^>)  Gehaltvoller  ist  die  unten,  bei  der  DG.,  zu  erwähnende 
Athanasiusstudie  von  Pell.  —  Von  Basilins  des  Gr.  Buch  vom  hl.  Geist  gab 
G.  Lewis  eine  englische  Übersetzung  heraus.^^^)  Zu  Apollinarios  von 
Laodicea  bot  Draeseke  weitere  Mitteilungen  aus  dem  reichen  Schatze 
seiner  Studien  über  dieses  Schriftstellers  Nachlafs;  und  zwar  sind  es  einer- 
seits die  dogmatischen  Werke,  andrerseits  die  Psalmen-Metaphrase  des  groben 
Laodiceners,  welchen  er  diesmal  seine  Aufmerksamkeit  widmet.  ^^^'^)  Über  des 
ApoUinaris  antiochenischen  Freund  und  Anhänger  Vitalios  und  sein  Glaubens- 
bekenntnis (Sopom.  h.  e.  VI,  25)  handelte  desgleichen  Draeseke.^o^)  Von 
Cbrysostomus  gab  M.  Erenkel  eine  mehr  praktisch  als  wissenschaftlich  ge- 
haltene biographische  Skizze.^^^)  Auf  Cyrillus  Alexandrinus  bezieht  sich 
aufser  der  oben  (n.  260)  genannten  Juliannsstudie  Zöcklers,  welche  bei 
den  Bachern  Kata  xdv  ad-eciv  ^lovhopov  hauptsächlich  verweUt,  eine  lehr- 
reiche kritische  Untersuchung  Alb.  Ehrhards.  Sie  betrifft  die  unter  Cyrills 
Werken  überlieferte  Schrift  'Von  der  Menschwerdung  des  Herm\  deren  Herrühren 
von  Cyrills  dogmatischem  Gegner  Theodoret  der  Vf.  mit  einleuchtenden 
Gründen  darthut.^^^^)  Dem  Buche  des  Hierotheos  und  seiner  Beziehung  zu 
Päendodionysius  widmeten  (unter  Bezugnahme  auf  Frothingham,  s.  JB.  IX,  I, 
S.  157  f.)  Hipler^^^*)  und  Y.  Ryssel  neue  Darstellungen  —  der  erstere 
mit  Wiederholung  seiner  bekannten,  früher  (1861)  vorgetragenen  Annahmen 
(Hierotheus  sei  =  kopt.  Paphnutius  und  bezeichne  irgend  welchen  gefeierten 
Alexandria-Katecheten  des  4.  Jh.,  etc.),  der  letztere  dabei  stehen  bleibend, 
daCs  für  das  Herrühren  des  Hierotheus-Buches  von  Stephan  Bar-Sudaili  durch 
Frothingham  überzeugende  Beweise  beigebracht  worden  seien,  im  übrigen 
aber  die  Entscheidung  der  Frage  wegen  des  Alters  des  genannten  Buches 
(und  wegen  seines  Verhältnisses  zu  Pseudodionys)  bis  zu  der  in  Aussicht  ge- 
stellten Frothinghamschen  Ausgabe  des  syrischen  Textes  des  Hierotheus  vor- 
tragend.» "j 

Syrische  Väter.    Die  früher  dem  Jakob  von  Nisibis,  seit  Wrights  Text- 
ansgabe  (1869)  aber  richtiger  dem  Jakob  Aphraates  (um  336)  zugeschriebenen 


pttrationu  erangelicae  Eosebii  edendae  rationa.  HeUingfors  (Berlin,  Miyer  &  KtUler).  8, 
106  n.  75  8.  —  301)  P.  Barbier,  Vie  de  BaintAtlumase,  patriardie  d'Alex.,  doetetpirede 
V^liae,  Tours,  impr.  Mame.  448  S.  —  302)  W.  T.  Brooke,  Ancient  and  modern  library 
of  theoL  litteratnre :  The  orations  of  St.  AÜuma«iiiB  agamat  tbe  Ariana.  London,  Griffith. 
|[Ae^  18.  Oct.,  p.  337.[|  »  308*)  G.  Lewis,  Tbe  treatise  of  8.  BaaU  the  Great  on  tbe  Holy 
Spixil  Transl.,  with  analysia  and  notes.  London,  Belig  Traot  Society.  12^  —  804*5)  J- 
DrSeeke,  Za  ApoUinariaa  y.  Laodicea:  ZWTb.  S.  469—87.  —  306)  id.,  Vitalios  t.  An- 
tioetda  u.  sein  Glaobensbekenntnis:  ZKWL.  S.  186—201.  —  307)  M.  Krenkel,  Jobannes 
Chryaoatomiis:  PKZ.  No.  22  o.  23.  —  308)  A.  Ebrbard,  D.  Cyrill  v.  Alex,  sage- 
aduieb.  Schrift  Ile^  Ttjg  rov  Kvqiov  ivav&^ümijaeoßs  ein  Werk  Theodorets  t.  Cyms 
ThOnSchr.  S.  179— 24S;  406—50;  628—53.  —  309)  fi.  Hipler,  Art.  «Hierotheos'  im 
KXez.  lY.  —  310)  V.  Byssel,  D.  Bach  d.  Blierotheos:  Z£G.  X,  1.     S.  156/8.  —  311)  0. 


iy,30  §  72A.     KiiehenfTMcMclite  bU  c  700.     Zdckler. 

23  Homilien  gab  G.  Bert  in  dentscher  Obersetznng  mit  Einleitang  nndAn- 
merknngeo  heraus  ;>ii)  eine  ungeachtet  mancher  Mängel  und  Versehen  dodi 
verdienstliche  Arbeit,  wodurch  der  nach  verschiedenen  Seiten  hin  interessante 
und  wichtige  Lehrgehalt  dieses  zu  den  frühesten  uns  erhaltenen  nationsl- 
syrischen  Schriftstellern  gehörigen  Kirchenvaters  dem  Studium  weiterer  Kreise 
zugänglich  gemacht  wird.  —  Ein  antinestorianisches  Lehrgedicht  Aber  den 
Glauben  von  Jakob  v.  Edessa  edierte  Ugolini  als  Nr.  7  in  der  Gratnlations- 
schrift  der  Yatik.  Bibliothek  für  Leo  XIIL>^>)  Über  eine  Hexagmeron-Er- 
kläruug  desselben  späten  Syrers  (gest  ca.  710)  handelt  P.  Martin,  unter 
besonderer  Hervorhebung  der  Wichtigkeit  dieses  Kommentans  in  kultur- 
historischer Hinsicht,  namentlich  was  den  Stand  des  geographisdien  Wissens 
um   den  Ausgang  des  7.  christlichen  Jh.  betrifft.'^*) 

Lateinische  Väter.  —  Das  von  Gamurrini  (s.  JB.  X,  1,  S.  107,  N.  312) 
zur  Herausgabe  seiner  Peregrinatio  Silviae  und  des  Hilarianischen  Mysterien- 
traktats  benutzte  Arezzo-Manuskript  unterzog  F.  Gabrol  einer  näheren  ^Be- 
sprechung. >^^)  Über  das  psendotertuUianische  Gedicht  wider  die  Mardoniten, 
welches  s.  Zt.  Hückstädt  dem  Yictorinus  Afer  zu  vindizieren  versucht  hatte, 
stellte  R.  0x6  eine  erneute  Untersuchung  an,  mit  dem  Ergebnis,  da(s 
die  Dichtung  zwar  jedenfalls  dem  Zeitalter  Yictorins,  aber  nicht  ganz  sicher 
diesem  selbst  zuzuweisen  sei.'^^)  Eine  neue  Prudentiusbiographie,  mit 
orientierender  Rücksichtnahme  auf  die  christliche  Lateinpoesie  des  4.  Jh. 
überhaupt*,  bot  A.  Pnech.^^^)  Mit  Hieronymus  beschäftigten  sich  C. 
Martin^^^)  und  B.  Pick;'^^)  mit  Sulpicius  Severus,  insbes.  seiner  Mar- 
tinusbiographie  und  deren  Schicksalen  im  MA.  M.  Manitius,'^')  mit 
Augustinus  ein  Vortrag  A.  Harnacks  über  die  Konfessionen,^^®)  ein  Essay 
G.  Boissiers  über  die  Bedeutung  der  Thatsache  seiner  Bekehrung, '^^)  eine 
biographische  Skizze  in  lateinischer  Sprache  von  B.  A.  Egge  r^'^)  sowie  eine 
die  Predigtweise  des  Bischofs  von  Hippo  mit  dem  Patriarchen'  Chrysostomos 
vergleichende  predigtgeschichtliche  Studie  von  Matthes.^^^)  Besonders  wich- 
tige Förderung  erfuhr  der  lateinisch-patristische  Forschungsbereich  durch  das 
Erscheinen  von  drei  neuen  Abteilungen  der  Wiener  Kircbenvätersammlnng. 
Priscillians  Traktate  gab  der  Finder  dieser  wichtigen  neuen  Urk.,  G.  Schepss, 
heraus,  (vgl.  JB.  E^  1,  161,  X,  1,  111),  ausgestattet  mit  Einleitung,  kritischem 
Apparat,   sowie   im  Anhang  mit  der  verdienstlichen  Zugabe   des  Textes  von 


Bert,  Aphrahati  d.  peniBeheii  Weisen  Homilien.  Ans  d.  Syriichen  fibenetit  n.  eittatart: 
Texte  n.  Untennchangen  ▼.  Gebhardt  n.  Hunack,  Leipsig,  flinrichs.  3,  S.  51  o.  451  S. 
|[WelllLansen:  ThLZ.  1889,  77— 80.]|  ^  312)  M.  Ugolini,  JaooM  Edeneni  de  fide 
contra  Keatoriam  Carmen  ex  Ms.  Syriaco  Yaticano  178  ed.  et  latinitate  donavit  (Omaggio 
ginbUare  etc.  [N.  26]  No.  7).  Borna,  dip.  polygl.  della  S.  0.  de  Prop.  Fide.  26  &  —  31S) 
P.  Martin,  L'Hexaemeron  de  Jaoqnee  d'Edeue.  Paris,  impr.  nation.  158  S.  Sxtnit  di 
JA.  —  314)  F.  Gabrol,  I^e  manaserit  d'Areszo.  ieriU  inMito  de  St  Hiltire  et  Ptiirinage 
d'ane  dame  Gaaloise  da  qoatriftme  si^cle  anx  lienx  aaints.  Paris,  Palm6.  48  S.  —  315)  A. 
0x6,  Prolegomena  de  carmine  adTeraos  ICarcionitas.  Leipsig,  Fock.  51  8.  M.  1,00. 
|[£KZ.  755/8  (HttckstSdt).]!  —816)  A.  Pnech,  Prodence.  Etodesor  la  poMe  dirftifliiBe 
au  IV.  ai^cle.  Paris,  Hacbette.  820  8.  —  317)  G.  Martin,  Life  of  St  JTerome.  LoDd.t 
Paul.  —  318)  B.  Pick,  Jerome  as  an  Cid  Testament  stndent:  The  Lntberan  Cbnieh  Ber., 
Cot,  8.  272—93.  Vergl.  JB.  X,  1,  111,  N.  855.  —  319)  M.  Manitins,  Z.  QeMh.  t. 
Salpicius'  Schriften  über  St  Martinas  im  MA.:  NA.  XIY,  1,  S.  165—70.  —  320)  A 
Harnack,  Angostins  Konfessionen.  B.  Vortrag.  Giefsen,  Bicker.  518.  |[ThIiBl., S.  273.]* 
—  321)  G.  BoisBier,La  conrersionde  St  Aagostin  (Edites  d'hiit  relig.,  I£.)  BDM.,  Jan?. 
8.  43—69.-322)  B.  A.  Egger,  De  Tita  et  Tirtatibos  Augnstini  libri  dao,  perNebridinm  a 
Mnndelheim  nonc  reeens  oblati,  emendati,  amplificati.  Gras,  Styria.  10,  305  8.  —  323)  Hatthei, 
D.  Unterschied  in  d.  Predigtweise  d.  Chysostomns  u.  Aogustinas.  £.  TOrgleich.  Exkon  v» 
d.  Gesch.  d.  HomUetik.  >-  X  323»)   The  Enchiridion  of  Angnstine  adreaaed  to  Laoraitioi. 


§  72  A.     KirchengeMhichtd  bu  c  700.    Zdckler.  IT,31 

Orosios  Gommonitoram  gegen  die  Priscillianisten  and  Origenisten.'*^)     Seine 
Ausgabe    Gassians  brachte  M.   Petechenig   zum   Abscblnfe,   indem   er  den 
frflher  edierten  Gollationes  die  12  BB.  Institntiones,  die  7  BB.  gegen  Nesto- 
rios,  sowie  eine   ungemein  grandliche  historisch-biographische  Einleitung  zum 
Ganzen  folgen  liefs,  in  welcher  letzteren  er  mehrere  herkömmliche  Ungeoauig- 
keiten   der   auf  den    grofsen  Massilienser  bezflglichen  Tradition  berichtigte, 
z.  B.  die  nicht  skythische,  sondern  römisch-gallische  Abkunft  desselben  dar- 
tbat,  sein  Oebnrt^abr  auf  360,  sein  Todeqahr  auf  435  feststellte,  die  Dauer 
seines   ägyptischen  Aufenthalts   von    385 — 94  erstreckte,  u.  s.  f.^'^)     Vier 
gallische  Dichter  aus  der  Zeit  zwischen  400  und  460  samt  der  etwas  älteren 
italienischen  Lateindichterin  Proba  wurden  in  Bd.  10  der  Sammlung  heraus- 
gegeben,   nämlich   Paulin    v.   Perigueux    (Petricordia)    durch   Petschenig, 
Orientius  (Dichter   eines  auf  Lactanz   Institutionen   fufsenden  apologetischen 
Commonitorium)  durch  K  £llis.  Paulin  v.  Pella  (Dichter  eines  Eucharisticos) 
von  G.  Brandes,  Glaud.  Marius  Viktor  (Vf.  eines  poetischen   HexaSmeron 
oder  Genesiskommentars,  der  hier  zum  erstenmal  unter  der  richtigeren  älteren 
Benennung  Alethia   erschien)   durch    G.  Sehen  kl,  und   Proba  Faltonia,  die 
Dichterin  eines  Virgilinscento,  von   ebendemselben.^^^)   —  Zum  Forschungs- 
bereich der  nachaugustinischen  Väter  des  Abendlands  wurde  einiges  kleinere, 
z.  T.  übrigens  wertvolle  beigesteuert  tou  K  Wotke  als  Beurteiler  der  geist- 
lichen Glossen  des  Eucherius  v.  Lyon;*'^)  von  M.  Müller  als  grammatisch- 
stilistischem Kritiker  der  Latinität  des  Bischofs  Sidonius  ApoUinaris  v.  Gler- 
mont,^^^)  von  G.  G.  Graut  in  einer  Untersuchung  über  den  Geburtsort  des 
Iren-Apostels  Patrick,^'^)  von    dem  Decan  an  der  Londoner  Paulskirche  R. 
W.    Ghurch    in   mehreren   geistvollen  Vorträgen    über  die  litteratur-    und 
kulturgeschichtliche    Bedeutung    Gassiodors   und   Gregors   d.  Gr.,^'^)    sowie 
endlich    von    Draeseke  über  die  theologischen  Werke  des   Boethius.     Der 
letztere  verteidigt,  gegenüber  Schepps'  vorjährigem   Versuche  einer  Anzweif- 
lung der  Echtheit   dieser  Werke    (vgl.  JB.  X,  1,    162).  ihr  Herrühren  von 
dem    Philosophen   Boethius  unter  Verweisung   auf    das   mit  nichts  zu   ent- 
kräftende Gewicht  des  Zeugen   im  Anecdoton  Holderi.    Nebensächlich  macht 
er  aaf  die  Thatsache,  dafs  s.  Z.  durch  Maximus  Planudes  eine  Übersetzung 
der    Gonsolatio    philosophiae    ins    Griechische    geliefert    worden     sei,     auf- 
merksam.**^) 

Dogmengeschichte  der  nachnicänischen  Zeit.  Von  dem  katho- 
lischen Lycealprofessor  Pell  wurde  eine  Studie  über  die  Anthropologie  und 
Soteriologie  des  Athanasius  veröffentlicht.**^)      Wichtiger,    weil  mehr  Neues 


London,  Bei.  Tnct  Society.  —  324)  0.  Schepsa,  Prisdlliani  qnae  ■npexBont,  maxinuim 
partem  naper  dotezit  adiectisque  commentariis  criticis  et  iodicibas  prima«  edid.  Accedit 
Qrosii  eommonitorinm  de  errore  Priscilliuliatsram  et  OrigeniBtaram :  (Corp.  scr.  ecd.  lat. 
Tol.  18)  Wien,  Tempsky.  46,  223  S.  -  325)  M.  Petachenig,  Joannia  Gaasiani  opera 
ex  rec  M.  P.  Pan  I:  Prolegomena;  InatitationDm  libri  XII;  Contra  Nestorium  libri  YU; 
Indioea.     (Cozp.  «er.  eocl.  lat  yol.  17).     Wien,  Tempsky.     116,  580  8.     |[ThLBl.  487/9.]|  -— 

326)  Poetae  chriatiani  minores.  Part  I:  Panlini  Petrieordiae  carmina  rec  Petachenig; 
Orientii  carmina  rec.  S.  Ellis  etc.  etc.  (Corp.  acr.  eccl.  lat  toL  16.)  Wien,  Freytag. 
640  8.     \p!hLZ,  846/8;   BCr.  286/9    (Lejay);  Ac.  21.  Apr.  p.  275/6   (Haverfield).  — 

327)  K.  Wotke,  Gloasae  apiritoalee  aecnndam  Eacherinm  epiacopnm.  Wien,  Tempaky. 
17  8.  —  328)  H.  Müller,  De  ApoUinaria Sidonii  latinitate.  Obaerrationee  ad  etymologiom, 
ayntaxia,  Tocabuloram  appazatom  apectantea.  (=:  Diaa.  inang.  Halia  Sax.)  Leipzig,  Fock. 
104  a  —  329)  C.  C.  Grant,  Where  St  Patrick  waa  bomh  DablinB.  Jan.,  8.  158—66. 
330)  B.  W.  Oharch,  MiaoeUaneona  £aaa>a.  London,  Macmülan.  l[Ath.,  5.  May,  p.  589.]| 
—  331)  J.  Braeaeke,  Bodthiana:  ZWTIl,  S.  94—104.  —  332)  G.  A.  Pell,  B.  Lehre  d. 


iy,32  §  7SA.     Kirchengewshichte  bk  c.  700.    ZSekler. 

bietend,  sind  E.  Am^liDeaas  Mitteilangen  ägjrptischer  üikk.  zur  Geschiehte 
der  monophysitischen  Streitigkeiten  des  5.  Jh.  in  seinen  schon  oben  (N.  290) 
erwähnten  'Monuments'.  <*')  Es  gehören  daen  ein  angeblich  von  CyriU 
V.  Alex,  herrührender  Sermon,  Briefe  von  Acacius  ▼.  Eonstantinopel  und 
Petms  Mongos  t.  Alex.,  ein  Panegyrikns  anf  einen  gewissen  Makarins  t.  Tkdoa 
ans  der  nächsten  Zeit  nach  der  Ghalcedonens.  Synode  —  welche  Lobrede 
Am^Iinean  zwar  (anders  als  RiviUont  einige  Jahre  früher  [Revue  ^gyptologique 
1883]  dies  gethan)  nicht  dem  Expatriarchen  Dioskur  v.  Alex,,  sondern  irgend- 
welchem monophysitischen  Mönche  Ag3rptens  zuschreibt,  immerhin  aber  als 
ein  wichtiges  und  den  Gang  der  betr.  Lehrkämpfe  auf  interessante  Weise 
charakterisierendes  Schriftstück  kennen  lehrt.  —  Als  wertvollen  Beitrag  zor 
Erforschung  der  groüsenteils  noch  dunklen  Verhältnisse  der  synkretistischen 
Sekten  des  Orients  vom  4.  Jh.  bis  ins  MA.  hinein  liefs  der  (inzwischen  ver- 
storbene) Hallenser  Kirchenhistoriker  J.  Jacobi  in  der  ZKG.  eine  Studie 
über  die  syrisch-mesopotamischen  Euchiten  erscheinen.'*^)  Er  stützt  sich 
insbesondere  auf  den  Inhalt  einer  von  Angelo  Mai  in  der  Nova  Biblioth.  Patr. 
(VIII,  3,  156  ff.)  bekanntgemachten  Epistel  des  Bischöfe  Isaak  v.  Kinive  (im 
6.  Jh.)  an  einen  ihm  befreundeten  Mönch,  wonach  die  genannte  Sekte  von 
dem  schwärmerischen  Asketen  Malpat,  einem  einstigen  Jünger  des  hdligen 
Antonius  gesiftet  worden  sein  soll.  Diesen  Malpat  sucht  Jacobi  als  mit 
Lampetios,  dem  bei  Photios  und  bei  Timotheus  De  rec.  haerett  genannten 
Euchitenstifter  und  -Führer,  zu  identifizieren.  Ist  auch  das  in  Bezug  hieraaf 
Kombinierte  nicht  ganz  über  alle  Zweifel  erhaben,  so  bietet  die  Untersucbaog 
doch  sonst  mehreres  wichtige;  namentlich  lehrt  sie  in  jenem  Isaak  v.  Ninive 
einen  unverwerflichen  Zeugen  für  das  Fortexistieren  des  Euchitismus  bis  ins 
6.  Jh.  (und  sehr  wahrscheinlich  noch  weit  darüber  hinaus)  kennen.  —  Die 
germanische  Auffassung  des  Christentums  im  früheren  MA.,  besonders  bei 
Gregor  v.  Tours,  Kädmon,  Kynewulf,  beleuchtete  auf  lehrreiche  Weise  B. 
Seeberg  in  Dorpat  (jetzt  in  Erlangen). ^ 3^)  Zum  Inhalt  des  Symbolum Qaicnn- 
que  lieferte  Prof.  P.  Albrecht  in  Hamburg  einige  Bemerkungen.^'^) 

Kirchliche  Archäologie.  Allgemeines,  Der  Thätigkeit  der 
Gesellschaft  von  Freunden  christlich-archäologischer  Forschung  zu  Rom 
während  der  Jahre  1875^87  widmete  ihr  Sekretär,  Prof.  Orazio  Marucchi, 
einem  lehrreichen  Rückblick  in  einer  dem  Papste  Leo  XIIL  zu  sönem 
Priesteijubilänm  dargebrachten  Festschrift,  zu  welcher  auch  de  Rossi  reich- 
liche Beiträge  spendete.'»?^  Nur  für  das  Jahr  1887  erstattete  F.  X.  Kraus 
einen  Litteraturbericht  im  ^Repertorium  für  Kunstwissenschaff.'*')  Zar 
Kraus'schen  archäologischen  Real-Encyklopädie  bot  J.  Wilpert  eine  Za- 
sammenstellnng  von  teils  berichtigenden,  teils  ergänzenden  Analecten.'^^) 
Ober  das  Verhältnis  der  christlichen  Archäologie  zur  Kirchengeschichte  handelt 


haitigen  Athananas  y.  d.  Sfinde  n.  ErlSsong.  E.  dogmat  Untenachimg.  PaMan,  Waldbsner. 
7,  289  8.  —  333)  E.  Amölinean,  PanSgTriqae  de  Macaize  de  Tkdon;  Sermon  de  St 
OjTille;  Lettre«  d'Acaoe  et  de  Pierre  Monge  eto.  (=  Monaments  poor  •enir  k  lliM.  d« 
rägypte  chrötienne  etc.  K.  1/8.)  |[ThLZ.  1889,  8.  31/4  (Krüger).])  —  334)  JT.  Jacobi, 
Über  d.  Euchiten:  ZKG.  9,  fi.  4,  8.  507—22.  —  335)  R.  Seeberg,  D.  germamadie  Auf- 
ÜBsanng  d.  Ghrutentama  im  früheren  MA:  ZKWL.,  S.  91—106.  —  336)  P.  Albreeht, 
Über  d.  Widenpiüche  im  Symbolmn  Athanadannm.  fiambarg,  Selbstferl.  d.  VerfaiMn. 
47  8.  —  337)  0.  Marne  Chi,  BeM)oonto  deUe  oonferenae  dei  caltori  di  areheol.  erictias 
in  Borna  dal  1875  al  1887.  Boma,  Cnggiani.  893  S.  |[ZKTh.  881/S  (Qrisar).]!  — 
838«)  F.  X.  Kr  aas,  Christi.  Archäologie  1887  (Litteratarberieht):  Bepeitor.  f.  KnartwiMeB- 
•chaft,  11,  4,  S.  420—84.   —  33Sh)  J.  Wilpert,  Bdm.  Beitf&ge  a.  christL-Arehiol.  Br- 


§78A.     KirchengOMhiehte  bii  c.  700.    Zockler.  IY,33 

ein  Vortrag  des  mederlftadischen  Theologen  Eleyn.*'*)  Von  den  einzelnen 
Zweigen  des  christlich-archftologischen  Stadinms  erfahr  auch  in  diesem  Jahre 
wieder  besonders  eifrige  KaltiYiemng 

die  Hagiologie  (Legenden-  and  BeliqaienknltOB - Forschnng).  Eine 
Reihe  gründlich  gearbeiteter  Beitrfige  zu  diesem  Gebiete  brachte  der  Erst- 
lingsband des  BoUandistenwerks  fOr  den  Monat  November.  *^<^)  Eine  der 
aasSihrlichsten  der  darin  enthaltenen  Heiligenbiographieen,  die  des  heiligen 
Hubertus  (sagenhaften  Bischöfe  von  Tongern,  geb.  658,  gest  727);  vgl  JB. 
X,  I,  114  erschien  auch  in  besonderem  Abdruck.  ^^^)  Gleichzeitig  gaben  die 
Neobollandisten  de  Smedtnndde  Back  er  einen  starken  Band  irländischer 
Heiligenakten  (ans  einer  zn  Salamanca  befindlichen  Hs.)  herans.^^*)  —  Aas 
der  älteren  Legendenlitteratar  des  Orients  behandelte  L.  J.  Tixeront  die 
Abgarlegende,  sowie  mit  ihr  verbanden  die  früheste  Geschichte  der  Kirche 
von  Edessa,  in  nicht  unbeträchtlicher  Aosfährlichkeit,  unter  Beibringong  aach 
von  einigem  Neuen.  Sein  Standpunkt  sucht  zwischen  der  scharfen  Kritik  des 
betr.  Sagenstoffes  bei  Lipsius  und  zwischen  der  etwas  konservativeren  Auf- 
fiassnng  bei  Zahn  (Beiträge  zur  Geschichte  des  NTl.  Kan.,  1)  zn  vermitteln.*^*) 
Einer  anderen  Legende  orientalischen  Ursprungs,  der  vom  heiligen  Georg  als 
Märtyrer  unter  Diokletian,  gilt  die  Publikation  eines  englischen  Gelehrten,*^^) 
welcher  koptische  Akten  über  die  Passion  und  die  Wunderthaten  dieses  ^Mego- 
lomartys^  mitteilt  und  kommentiert,  übrigens  aber  die  nötige  Kritik  in  Be- 
urteilung der  ganz  fabelhaften  (schon  von  Gelasius  L  [bezw.  Pseudo-Gelasius] 
deshalb  auf  den  Index  gesetzten  Urk.  sehr  vernachlässigt,  u.  a.  es  auch 
unbeachtet  lädst,  dafs  der  Name  ihres  angeblichen  Urhebers  Pasikrates  (aL 
Passyncratos)  eine  jedenfalls  späte  und  hybride  Bildung  (griechisch  mit  vor- 
gesetztem ägyptischen  Artikel)  ist  —  weshalb  an  eine  dem  Martyrium  bald 
gefolgte  Aufzeichnung  der  Akten  unmöglich  gedacht  werden  kann.  —  Unter 
den  Heiligen  der  abendländischen  Überlieferung  sei  zunächst  St.  Mauritius 
mit  seiner  Thebäischen  Legion  hier  nochmals  erwähnt  (vgl.  oben  S.  18, 
N.  204/5),  um  auf  die  beträchtliche  Reichhaltigkeit  der  von  Montm^lian  auch 
über  den  Mauritiuskultus  der  verschiedenen  Länder  gebotenen  Mitteilungen 
hinzuweisen  und  besonders  die  anhangsweise  von  demselben  zum  Druck  ge- 
brachten chants  liturgiques  zu  Ehren  des  Heiligen  als  bemerkenswert  hervor- 
zuheben. —  Das  seit  einigen  Jahren  mehrfach  behandelte  Thema  von  den 
14  Nothelfem  (s.  JB.  IX,  I,  S.  144  f.)  nahm  der  katholische  Gelehrte 
Uhrig  von  neuem  in  Untersuchung. ^^^)  Nach  ihm  rührt  die  legendarische 
Komposition,  welche  diese  zwei  mal  sieben  Heiligen    zusammenstellt  und  ge- 


ganmngeii  n.  Beriditig.  s.  Beal-Encydopädi«  t.  Kraus:  ZKTh.,  S.  158—75.  —  339)  H.  G. 
Kleyn,  De  cbristelijke  archaeol.  in  here  yerhouding  tot  de  geachiedenis  dee  Christendom«. 
Utreeht,  Kemink.  81  S.  —  340)  Acta  Sanctonim  KoTembm  ex  lat  et  gnec  alianonqae 
gentium  monnmentui  aerrata  primigeoia  TetenuiL  acriptonim  plua»i  eollecta,  digeota,  commen- 
tariii  et  ol>ierTationibas  iUnstrata  a  Carole  de  Smedt,  Gail.  Tan  fiooff  et  Josepho  de 
Bäcker,  S.  J.  preebyteria  theologis.  Tom.  I  (dies  1,  2  et  partim  8).  Parinia,  Palm^,  et 
Bmxellia,  Vandenbroeck.  —  341)  Acta  S.  Hoberti  epiacöpi  (8.  Kot.)  edid.,  oomment  praevio, 
adaotationibiu  illiutrant  0.  de  Smedt  Paris  et  Bmzellet.  176  8.  fol.  —  342)  Acta  88. 
Hibeniae,  ez  oodice  Salmantioensi  nonc  primam  integre  edita  opere  Garoli  de  8medt  et 
Josephi  de  Baoker,  hagiograpbomm  BoUandiSBomm.  Edinburgh,  Blackwood  &  Sons.  4, 
975  8.  fbl.  —  343)  L.  J.  Tixeront,  Les  origines  de  l'öglise  d'Edesae  et  la  legende  d^Abgar. 
£tQde  critiqae,  sniiie  de  deoz  teztes  orientanz  in6diti.  Paris,  MaisonneoTe.  SOS  8.  |[Cbl. 
1507/9;  ThLZ.  641/S  (Harnack).]|  —  344)  £.  A.  W.  Badge,  The  martyrdom  and 
miTacles  of  St  George  of  Cappadocia:  the  Ooptic  tezts  edited  with  an  English  translatibn. 
1.  Tol.    London,  Katt     40,  881  8.  —  345)  Uhrig,  D.  14  Nofhelfer:  ThauSehr.  8.  72— ISS. 

Jahresberlohte  der  Ossohiohtswissensohalt    ittS.    lY.  S 


iy,34  {72A.    KirchengcMhiehto  bii  c  700.    Zöckler. 

meinsam  yerehren  lehrt,  nicht  erst  ans  dem  14.  Jh^  (wie  Weber  wollte,  s. 
JB.  IX,  1.  c.)  sondern  ans  schon  yormittelalterlicher  Zeit  her;  beweisend 
dafür  seien  vor  allem  die  zwei  mal  sieben  Sftalen  des  607  zur  Kirche  ge- 
weihten römischen  Pantheon,  desgleichen  ein  Oebetbach  Karls  des  Kahlen, 
auf  dessen  Deckel  ein  Künstler  des  9.  Jh.,  (oder  vielleicht  einer  noch  filteren 
Zeit)  die  heilige  Jnngfran  nmgeben  von  14  Heiligen  abgebild^  habe,  sowie 
noch  einige  andere  Indizien.  —  Ein  Hagiologion  Deutschlands  stellte  K. 
Heitemeyer  zusammen.*^*)  Über  den  heiligen  Bomedins  (aL  Bemedios) 
ans  Tanem,  einen  Zeitgenossen  des  Bischöfe  Vigilins  von  Trient  (f  405),  nnd 
gleich  diesem  noch  Jetzt  Gegenstand  eifriger  Verehrong  in  SUdtirol,  bot  Alb. 
Jäger  eine  üntersnchnng.*^^)  Der  nngefthr  hundert  Jahre  jflngere  heilige 
Engemas  ans  Afrika,  ein  in  der  vandalischen  Verfolgnngsgeschichte  dne 
Rolle  spielender  Konfessor,  welcher  am  605  in  Gallien  gestorben  sein  soll, 
worde,  samt  dem  Kaltas  za  seinen  Ehren,  darch  E.  Tessier  aosfohrlich 
behandelt.  *^^)  Die  älteste  Lebensbeschreibang  Samsons  des  Heiligen,  Bischöfe 
V.  Dol  (t  ca.  565)  gab  Piain  e  in  Bd.  6  der  Analecta  BoUandiana  (p.  77—150) 
heraas.  Eben  dieser  Band  brachte  noch  einiges  hierher  gehörige  Hagio- 
graphische,  besonders  eine  Fortsetzang  des  Gatalogas  oodicam  hagiographoram 
Bibl.  regiae  Brnxellensis  (p.  49—288).'^^)  Einem  an  der  Grenzscheide 
zwischen  kirchlichem  Altertum  and  MA.  lebenden  belgischen  Heiligen,  dem 
'Apostel  Flanderns'  and  Abt  von  Lanbes:  Ursmam87(geb.  644,  f  713)  widmete 
Doyen  Decl^ves  ein  hagiographisches  Lebensbild.*^^) 

Katakombenforschung,  Über  den  Geschichtswert  der  Katakomben- 
Monnmente  im  allgemeinen  handelte  eingehend,  and  zwar  mit  Geschmack 
nnd  wesentlich  gesundem  Urteil,  der  englische  Gelehrte  Withrow.'^*****!)  Die 
der  Zeit  vor  dem  7.  Jh.  angehörigen  christlichen  Inschriften  fahr  J.B.  de  Rossi 
heraoszageben  fort.'^^.  Ober  die  Priscilla-Katakombe  an  der  Via  Salaria 
Nova  handelte  J.  Wilpert;'^^)  aber  das  Apostelgrab  an  der  Via  Appia  G. 
B.  Lngari.*^*)  Zwei  wichtige  nene  Aasgrabangen  in  Bom,  betreffend  die 
Gräber  der  Märtyrer  Papst  Urbanns  nnd  8.  Marmenia,  sowie  das  Hans  des 
heiligen  Johannes  and  Panlns,  belenchtete  H.  de  Ragnaa.'^')  Über  die 
Fischdenkmfiler  der  Katakomben  handelte  H.  Achelis  in  einer  von  beträcht- 
lichem Fleifee  zeagenden  Untersachang,  von  deren  Hauptergebnissen  zwar 
das  auf  die  Urbedentang  des  altchristlichen  Fischsymbols  als  einer  angeblich 
akrostichischen  Fignr  bezügliche  sich  anfechten  labt,  die  flbrigen  dagegen  — 


846)  F.  Heitemeyer,  D.  Heiligen  DeatMhlandi.  Paderborn,  Bonifacins-Dnickerei.  4» 
678  8.  —  347)  A.  Jiger,  Über  d.  heiHgen  BomediaB  t.  Trier:  ZKTh.,  a  745/7.  —  S48) 
E.  Teisier,  St  Bogtee.  Le  oalte  de  set  reliqnet  ä  traTen  let  eiMee.  Tobzb,  irapr. 
Marne.  896  S.  —  348*)  Analecta  BoUandiana  ed.  de  Smedt,  Tan  Hooff  et  de  Ba^er. 
Tom.  YL  Paria  a.  Bmzellea.  8oci^t4  generale  de  Ubndrie  catholiqae.  —  348^)  G.  L. 
DecUrea,  St.  Unmer,  m  Tie,  aea  oompagnona,  aea  miradea  et  aon  calte.  Braine-le- 
Comte,  Lelong-ZedL  4^  870  S.  —  349)  W.  H.  Withrow,  The  cataeomba  of  Borna 
and  their  teatimony  relaÜTe  to  primitiTe  Chriatianity.  London,  Hodder.  |[Ac  80.  Oet. 
854/5.]|  —  349a)  Stet  Gy&rf&s,  Stndien  «ber  nrcbtiatliche  Knnat  (ongar.)  Bodrpeit 
ITArch.  Ertea,  16S7,  S.  879.]|  Handelt  Aber  Katakomben.  —  850)  Inacriptionea  ciiriatiaBad 
ürbia  Bomae  aeptimo  aaecnlo  antiquiorea  ed.  JB.  de  Bosai  Yol.  II,  para  I:  Bom,  GoggiaBL 
fol.  (etay)  68,  686  S.  —  351)  J.  Wilpert,  D.  Katakomben  d.  h^Ugen  PriadUa  an  d.  Via 
Salaria  Nova:  Böm.  Qnartalaohr.  1  chriatl.  Altertamakonde,  8,  S.  1—19.  —  852)  0.  B. 
L  a  g  a  r  i,  Le  Cataoombe,  oaaia  il  sepnlcreto  apoatolioo  dell  Appia,  deaeritto  ed.  Uloatralo.  Bom,  tip. 
BefanL  86  S.  ~  353)  H.  de  Bagnan,  Deox  importantea  d4ooOTertea  d*aich4oL  ohiitieane, 
faitet  recemment  k  Bome;  la  maiaon  dea  aaints  Jean  et  Paul  et  le  tombe  de  St  Urbaia, 
4Tlqae,  et  de  Ste.   Marmfoie  martyre:   La  OontzoT.  et  le  Contemp.  N8.  t  XIH,   8.  (Joill.)» 


§72A.    Kirchengeacbichte  bis  c  700.    Zöekler.  iy,36 

insbesondere  der  Satz,  dafs  yon  den  zahlreichen  Fischbildern  der  altchrist- 
lichen Grabstfttten  höchstens  gegen  zwei  Drittel  symbolisch  gemeint  seien  — 
als  wohlgesichert  gelten  dflrfen.^^^)  Allgemeineres  über  Katakombenfnnde 
und  über  deren  Verwertung  zn  Gunsten  römisch-polemischer  Zwecke  brachte 
ein  Eirchenzeitungsartikel.'^^)  Ein  anderer  derartiger  Aufsatz,  yon  Y.  S  chul tze, 
wendet  sich  besonders  gegen  H.  Liells  vorjährigen  apologetischen  Versuch 
zu  Gonsten  der  nuiriologischen  Traditionen  der  römischen  Theologie.'^^) 
Dagegen  erfuhr  dieser  eine  Verteidigung  durch  J.  Wupert*^^) 

Altchristliche  Kunst.  Mit  den  frOhesten  Leistungen  der  christ- 
lichen Skulptur  beschäftigt  sich  ein  Vortrag  de  Rossis.*^^)  Über  eine  in 
der  Sebastianskatakombe  aufgefundene  angebliche  Christusbttste  handelte 
Marne  Chi.  >fi^)  Über  älteste  Christnsbilder  yeröffentlichte  Gaillard  eine 
Studie.'^*)  Die  altchristliche  Fresko-  und  Mosaikmalerei  beleuchtete  ein- 
gehend in  besonderer  Schrift  0.  Pohl,s^<^)  sowie  als  Kritiker  derselben  in 
kürzerer  Skizze  J.  Ficker.^^^)  Anderes  auf  die  Mosaikmalerei  bezügliche 
bot  A.  L.  Frothingham.'«')  Die  Bilder  des  Ceolfridschen  Vulgatacodex 
(vgl.  r.  S.  3,  N.  22),  angeblich  darstellend  die  Stiftshütte  des  A.  Bds.  und 
den  Salomonischen  Tempel,  machte  de  Rossi  zum  Gegenstande  einer  ge- 
naueren Besprechung, '^3)  bezüglich  deren  dann  ein  deutscher  Kritiker  den 
Irrtum  nachzuweisen  suchte,  dafs  das  yon  Cassiodor  (De  instit.  div.  litt  c.  5) 
und  Beda  (De  templo  c.  16;  De  tabemaculo  n,  12)  jedenfalls  als  einheitlich 
(d.  h.  in  einer  Zeichnung  bestehend)  geschilderte  Bild  von  dem  römischen 
Archäologen  willkürlicherweise  als  eine  Doppelzahl  von  Darstellungen  aufge- 
fafst  worden  sei.^^^)  Über  Adam  und  Eva  in  der  altchristlichen  und 
MAlichen  Malerei  handelte  F.  Büttner*«^)  Die  Figur  des  Schädels  unter 
alten  Krucifixbildem  deutete  ein  Aufiaatz  von  H.  Guthe  mittelst  des  Hin- 
weises auf  die  alte  Legende  vom  Grabe  Adams  auf  Golgatha.'^^  Bestätigende 
Novellen  zu  dieser  Deutung  boten  später  Mothes^^^)  und  Ad.  Harnack.'^^) 
Die  Kalenderbilder  der  römischen  Chronographen  vom  J.  354  gab  J. 
Strzygowski  auf  30  Figuren  tafeln  unter  Beifügung  wertvoller  Erläuterungen 
heraas.'^')     Über  Aquilejas  reiche  Kunstschätze  und  die  Notwendigkeit  reich- 


8.  446—77.  —  S54)  H.  Aehelis,  D.  Symbol  d.  FiMhes  n.  d.  FiMOideikkmiler  d.  r5m. 
Kstakomben.  llvbarg,  Elwert  109  S.  |[LB1.  No.  84  (Y.  Schaltie).}!  —  3&5)  D.  rdm. 
kaJioL  Polemik  a.  d.  Katakomben:  AELKZ.,  Ko.  14,  16.  —  356)  Y.  Scbaltze,  D. 
MarienbUder  d.  altcbrktl.  Kunst:  EKZ.,  Ko.  16,  16.  — 356«)  J.  Wilpert,  D.DanteUimgen 
d.  aUeraeL  Jongfraa  etc.  t.  Liell:  ZKTh.,  8.  802—18.  —  357)  G.  B.  de  Boasi,  Laa 
moBiimeBti  de  la  Miüptiire  cbrAtienne  aox  prem.  tihden  de  riSgliae.  Beanmi  d'one  oonfdrence 
doiin6e  an  Moste  dn  Latnm.  ICamen,  impr.  Flenry.  14  8.  —  358)  0.  Marncobi,  Un 
a&tioo  bosto  del  Salyatore,  trorato  nel  dmeterio  di  8.  Sebastiano:  HAH.  8,  8/4.     8.  408/10. 

—  359)  L.  Gaillard,  Le  yray  portrait  de  Kotre-Seigneor:  .l&todea  relig.,  pbiloa.,  bist  et 
litt,  Aott,  Oei,  Kot.  —  360)  0.  Pobl,  D.  altobriaü.  Fresko-  o.  Mosaikmalerei.  Leipaig, 
Hiarichs.  8.  808  8.  i[PKZ.,  Ko  88  (Hasenelerer);  EKZ.  888  (Zdckl.);  ThLB.  66/6 
(BSnaecke).]!  —  361)  J.  Ficker,  D.  Arbeit  in  d.  cbristL  AicbSol.,  mit  bes.  Besiehong 
aof  Pobls  Bach  Über  d.  altchr.  Malerei :  ZKG.  10.  8.  868/7.  Dagegen  a.  gegen  Hasencleyer 
0.  Pobls  Beplik:  Deutsche  Er.  KirchenZg.  1888.  ~  362)  A.  L.  Frothingham,  jnn.  Kotes  on 
Christian  mosaiot  HI:  The  lost  mosaics  of  tfae  East:  Amer  J«  of  Archaeol.  8,  187—48.  — 
863)  Q.  B.  de  Bossi,  Memoria:  La  Bibblia  offerta  da  Geolfrido  abbate  al  sepnlcro  di  8. 
Pietro  (Omaggio  giabüare  etc.  s.  K.  86).     Bom,  üp.  polyglotte  della  8.  0.  de  Prop.  Fide.    88  8. 

—  364)  P.  Oorssen,  The  codex  Amiatinns:  Ac.  86.  May,  8.  861.  —  365)  F.  Büttner, 
Adam  Q.  Era  in  d.  bildenden  Knnat  bis  Michelangelo.  Leipsig,  Woll  66  8.  —  366)  G. 
(Gnthe),  E.  altes  8ymbol  unter  d.  Cmdfix:  D.  christl.  Welt,  Ko.  19.  8.  181/8.  —  367) 
(Mothes),  8ehadel  n.  Knochen  uiter  d.  Craciflx:  D.  christl.  Welt  Ko.  26,  8.  886/6.  — 
368)  A.  (Harnack),  Adam  n.  Christoa  in  d.  Legende:  ib.,  8.  886/7.  —  369)  J. 
Straygowski,   D.  Kalenderbilder   d.  Chronogn^hen  t.  J.  864  heraasgrg.    Mit  80  Tafeln. 

8* 


iy,36  §72B.     Kircbengeichiclita,  MA.     Y.  Schaltse. 

licherer  Beschftftigang  der  heatigen  kirchlicben-archftologischen  Forschung  mit 
den  Denkmftlerii  dieses  ^Elensis  des  christlichen  Altertams'  handelte  eine  an- 
regend geschriebene  Reiseschildemng  im  ^Ansland'.'^^)  Phrygiens  alte  Kunst- 
denkmäler  and  Inschriften,  insbesondere  die  in  den  Seitentb&lem  des  Sangarins* 
flnsses  durch  den  Asia  minor  Exploration  Fond  seit  1882  aofgefandeneo, 
besprach  ausführlich  H.  A.  Ramsay,  mit  besonderer  Rücksicht  aof  die  f&r 
die  Priyataltertflmer  |^nd  das  Eultuswesen  der  phrygischen  Christen  des  2. 
bis  4.  Jh.  ans  diesen  Fnnden  resoltierenden  Ergebnisse.^^^)  Die  nrsprODg- 
liche  Gestalt  der  heiligen  Grabesldrche  zn  Jerusalem  erörterte,  unter  kritischer 
Bezugnahme  auf  die  neuesten  einschlagigen  Forschungen  (yon  Baurat  Schidc, 
Prof.  Guthe,  Archimandrit  Leonid  etc.),  der  russische  Palftstinaforscher  B. 
Manssürov,  dessen  Arbeit  Böhlendorff  in  deutscher  Übersetzung  darbot *7*) 


§72B. 

Kirchengeschichte  des  Mittelalters. 

Viktor  Sohultze. 

Allgemeines,  Gebührend  steht  in  dieser  Übersicht  yoran  der  neunte 
Teil  der  Weltgeschichte  yon  Ranke.  ^)  Nicht  minder  durch  die  von 
ihm  festgehaltene  enge  Beziehung  der  Kirchengeschichte  auf  die  Weltge- 
schichte wie  durch  seine  grundlegenden  Einzeluntersuchungen  ist  seine  Ge- 
schichtschreibung auch  für  die  kirchengeschichtliche  Forschung  und  Darstellung 
yorbildlich  geworden.  Diese  Bedeutung  kommt  auch  diesem  SchluIiBbande  zu. 
Während  die  erste  Abteilung  desselben  das  ausgehende  MA.  als  Inhalt  hat 
und  hier  besonders  der  Kampf  Ludwigs  des  Baiem,  das  grobe  pl^stliche 
Schisma  und  die  Arbeit  der  Reformkonzilien  heryortreten,  bieten  die  in  der 
zweiten  Abteilung  gesammelten  Vorträge  mehrere  Ausschnitte  ans  der  Kirdien- 
geschichte.  Es  sind  kurze,  plastische  Charakteristiken  yon  Personen  und  Zu- 
ständen. Der  MAlichen  Kirchengeschichte  gehört  an  der  ^das  hierarchische 
Zeitalter'  tlberschriebene  Vortrag,  in  welchem  der  Kampf  des  Papsttums  gegen 
das  Kaisertum  und  der  Sieg  desselben  in  der  klaren,  monumentalen  Weise 
der  Ranke'scben  Geschichtsdarstellung  geschildert  wird.  Daran  schliefst  ein 
zweiter  Vortrag,  in  welchem  die  Auflösung  der  kirchlichen  und  der  weltlichen 
Gewalt  im  14.  und  15.  Jh.  das  Thema  bildet  und  der  zugleich  das  Fazit 
der  yorhergegangenen  Entwickelung  zieht  So  zeigt  sich,  wie  ein  Keaes 
kommen  mulste,  um  die  auseinandergegangene  Welt  des  MA.  auf  neoe 
Grundlagen  zu  stellen  und  ans  altem  und  neuem  daq'enige  zu  bereiten,  was 
die  neuere  Zeit  ausmacht.    In  dem  Kampfe  des  Protestantismus  gegen  Born 


Berlin,  G.  Beimer  (JB.  d.  k.  deatMhen  aichSol.  Institoti,  EigÜDiimgBli.  1).  —  370)  A^mla»: 
D.  Aiuland,  No.  88,  S.  649—52.  —  371)  H.  A.  Bamtmy,  A  study  in  the  earlj  Jiiit  of 
the  Chnxch:  Expos.,  Oct,  S.  141— 67;  Beo.,  8.  401— 27.  —  372)  B.  MmnasAro?,  B.  Kirche 
d.  hl.  Grabes  in  ihrer  ältesten  Gestalt  Ans  d.  Boss.  t.  A.  Boehlendorff.  Heidelberg, 
Köster.     10,  76  8.     ITThLBl.  8.  76  (Y.  8chaltse).]| 

1)  0  Ranke,  Weltgesoh.  9.   —    2)  Ign.   Ddllinger,  D.  Btfiehuigea  d.  Stadt  Bos 


§72B.    Eirchengeschichte,  MA.     V.  Schnitze.  lY^S? 

und  die  mit  ihm  yerbondenen  M&chte  wird  das  M4^,  überwanden.  —  Was 
dieser  Sieg  bedeutete,  weist  an  bestimmten  Pankten  Döllinger')  nach,  in 
den  Beziehongen  der  Stadt  Rom  zu  Deutschland.  Was  freilich  hier  auf 
Dentschland  zasammengefoüst  ist,  gilt  in  mancher  Hinsicht  auch  yon  den  Ein- 
flüssen Roms  auf  die  abendländische  Christenheit  überhaupt.  Die  Aufzählung 
dieser  Einflüsse  gestaltet  sich  dem  Darsteller  zu  einer  Anklage  gegen  das 
Papsttum  und  die  römische  Kirche.  Aus  derselben  Stimmung  heraus  schildert 
Dö  Hing  er')  die  Prophetenrolle  Dantes  innerhalb  der  verderbten  Kirche. 
In  scharfem  Gegensatz  zu  der  geschichtlichen  Anffassung  des  MA.  entwickelt 
der  Benediktiner  Tosti^)  seine  Orundanschauungen  über  Wesen  und  Ge- 
schichte der  Kirche.  Dieselbe  Geistesrichtung  offenbart  der  Versuch  yon 
Grau 8,^)  ein  intimes  Verhältnis  zwischen  der  Kirche  und  der  Renaissance- 
kunst festzustellen;  so  erscheine  Michelangelo  in  seinen  Briefen  als  ein 
gläubiger  Katholik.  Ref.  glaubt  nicht  an  den  heidnischen  Charakter  der 
Renaissance,  noch  weniger  aber  an  einen  römisch-katholischen  Charakter 
derselben.  Solche  Apologieen,  die  bei  Äufserlichkeiten  stehen  bleiben,  haben 
keinen  Wert. 

Die  neue  Auflage  des  Kirchenlexikons  von  Wetz  er  und  Welte^)  ist 
bis  Art  Inquisition  (unyoUendet)  fortgeschritten;  über  den  Charakter  dieses 
mit  Geschick  gearbeiteten  Werkes  haben  wir  uns  im  Voijahre  ausgesprochen.^) 
Die  spezifisch  römisch-katholische  Auffassung  tritt  u.  a.  in  den  Artikeln  'Index- 
yerbot',  ^Honorius  I',  ^Hus'  und  in  der  Papstgeschichte  hervor.  Die  von 
konseryativ-christlichem  Standpunkte  aus  geschriebene  deutsche  Encyklopädie^) 
enthält  kirchenhistorische  Artikel,  die  sich  durch  Sachgemälsheit  und  Wissen- 
schaftlichkeit sehr  vorteilhaft  vor  dem  auszeichnen,  was  sonst  in  solchen 
Publikationen  geboten  wird. 

Papstgeschichte.  Die  Beziehungen  der  Päpste  zu  Odoaker  und  zu 
den  Ostgoten  untersucht  Schnüre  r.®)  Er  erforscht  die  theologischen  Streitig- 
keiten zwischen  den  Päpsten  und  den  Byzantinern,  und  den  Einfluls,  welchen 
diese  Fragen  auf  die  Beziehungen  zwischen  dem  Papsttum  und  dem  Ost- 
gotenreich gehabt  haben.  Nach  S.  bewies  Theoderich  in  der  Schismafrage 
des  Laurentius  grofse  Unparteilichkeit  und  wirkte  in  der  Absicht,  Rom  zu 
beruhigen.  —  In  einem  Briefe  Gregors  J.  findet  Tamassia^)  die  Spur  eines 
kaufmänrischen  Wechselverkehrs.  —  Die  nächsten  Jahrhunderte  der  Papst- 
geschichte   gehören    überwiegend   der    Reichsgescbichte   an.io-i^)    —    Seine 


ni  Dentochlmnd  im  liA.  (=  Akad.  Vorträge  I,  S.  56—77.)  Nördlingen,  Beck.  —  S)  id., 
Dante  ■.  §44^.  Vgl.  ebenda  d.  sonstige  Bante-Litt.  —  4)  L.  Tosti,  Prolegomeni  alla 
•tor.  nnlTersale  d.  chiesa.  (=  Opere  complete  toI.  XU.)  Borna,  Pasqualucd.  XIX,  481. 
L.  6,50.  —  5)  Joh.  Grans,  D.  kath.  Kirche  a.  d.  Benaissance  2.  Anfl.  Freibarg,  Herder. 
SO  S.  M.  1,25.  —  6)  Wetzer  n.  Weite's  Eirchenlezikon  oder  Encykl.  d.  kathol.  Theol.  a. 
ihrer  Hilfawiss.  2.  A.  in  neaer  Bearb.  nnter  Mitwirkung  yieler  kathol.  Gelehrten  bez.  t.  J. 
Hergenröther,  fortges.  t.  F.  Xaaien.  Freibarg,  Herder.  Bis  jetzt  mit  59  Heften  (ä 
K  1,00)  bis  in  d.  6.  Bd.  —  6a)  JB.  1887,  H,  173*^.  —  7)  Deatsche  Encyklopadie.  E. 
neaes  UniTeraallezikon  für  alle  Gebiete  d.  Wissens.  Leipzig,  Grunow.  1886  ff.  Berlin, 
Wiegandt  &  Grieben.  —  8)  X  ^-  Seil,  Aus  d.  Gesch.  d.  Christent  Sechs  Yorlesongen. 
Barustadt»  Waitz.  163  S.  M.  2,00.  Popalare  Vortrage.  —  G.  Schnürer,  D.  politische 
Stellung  d.  Papsttams  z.  Zeit  Theoderichs  d.  Gr.:  HJb.  9,  S.  251— 83.  —9)  G.  Tamassia, 
Una  Jetteia  di  Gregorio  I.  contribnto  alla  stör.  d.  cambiale :  Filangeri.  13,  März  1888.  In 
einem  Brief   d.   Papstes  Gregors  I.,   findet  d.   Vf.  d.  Spar  e.    kaafmännischen  Wechselverk. 

—  10-11)  S.  §12/8.    Insbes.  (§13)  Dahner,  Gregor  II;  De  Bossi.  Tombeaa  d'Hadrien  I. 

—  (§16).  Delare,  Alex.  II;  Mirbt,  Abaetz.  Heinrichs  IV.:  id.,  Aagastin  im  gregor. 
Xirchenstreit,  Kays  er,   Placidas,    Stephens,  Hildebrand.    —    (JB.  10),  Kehr.  Yertr.  ?. 


iy^38  i72B.    Kizehengeachichte,  MA.    Y.  Schnitze. 

tüchtige  Dissertationsschrift  Aber  die  Papstwahlen  des  spätem  HA.  hat 
Soachon^^)  zu  einem  nmfangreichen  Boche  verarbeitet,  welches  Yid 
Beachtenswertes  enthält.  Das  anf  archivalischen  Stadien  ruhende  Werk  ?on 
Andr^^^  Aber  das  aWgnonesische  Papsttum  liegt  in  2.  Auflage  yor.  Funk^^ 
bestätigt  mit  schlagenden  Grflnden  die  schon  von  Hübler  vertretene  Meinung, 
dals  von  einer  beschränkenden  Approbation  der  Eonstanzer  Beschlösse  durch 
.Martin  nicht  die  Rede  sein  könne;  die  in  diesem  Sinne  angezogenen  Worte 
beziehen  sich  nur  auf  die  Angelegenheit  des  Dominikaners  Johannes  von 
Falkenberg.  Der  Papst  hat  das  Konzil  auch  über  den  Umfang  der  materia 
fidei  hinaus  anerkannt  Zu  demselben  Konzil  teilt  Finke^*)  einen  in 
mehreren  römischen  Bibliotheken  hs.  vorhandenen  Bericht  mit,  der  über  den 
Patriarchen  Johannes  von  Antiochien  manches  Neue  bringt  Über  die  p^t- 
liche  Finanzwirtschaft  macht  Kirsch><^)  aus  einer  Hs.  der  Biblioteca  nazionale 
in  Rom  Angaben.  Dieselbe  enthält  ein  ungeßUir  alphabetisches  Verzeichnis 
der  Taxen,  welche  von  den  Kathednd-  und  Klosterkirchen  zu  entrichten 
waren,  und  aufserdem  einen  kurzen  Aufsatz  von  der  Hand  eines  Beamten, 
wahrscheinlich  der  Camera  selbst,  über  die  Administration  der  Annaten  ans 
der  Zeit  Sixtus'  IV.  oder  bald  nachher.  Alter  und  wertvoller  ist  eine  von 
Denifle'^)  publizierte  TazroUe.  Eine  groise  Anzahl  von  Nachträgen  und 
Ergänzungen  zur  Papstgeschichte,  meistens  litterarischer  Art,  finden  sich  in  dem 
Schlufsbande  der  ^Realencyklopädie  für  protestantische  Theologie  und  Kirche'^') 
unter  dem  TiteL 'Znsätze*.  Auch  sei  hier  des  vorzüglichen  Generalr^sten 
Erwähnung  gethan. 

Mönchtum.  Ritterorden,  (regenüber  einer  von  Seebafs  vertretenen 
Meinung,  die  verschiedentlich  Beifall  gefunden  hat,  dafa  nämlich  eine  Kom- 
bination der  regula  coenobialis  Columbans  mit  dem  poenitentiale  ebendesselben 
noch  vor  Ablauf  des  7.  Jh.  stattgefunden,  wiederholt  und  begründet  S  c  hmi  t  z^^) 
von  neuem  seine  abweichende  Auffassung;  die  Authentie  des  Bufsbuchs  sei 
nicht  nachzuweisen,  ebensowenig  die  Echtheit  der  Regel  in  der  vorliegenden 
Gestalt  Beide  Stücke  seien  als  gesonderte  Aufzeichnungen  zu  betrachten. 
Es  ist  zu  bezweifeln,  dafs  damit  die  entiiche  Lösung  dieser  Frage  gewonnen 
ist  Eine  glückliche  Entdeckung  im  britischen  Museum  hat  uns  den  origi- 
nalen Text  der  Vita  Corbiniani^^)  Aribos  verschafft;  der  bisherige  ist  dadurch 


Anagni  ~  ({  16**-")  Halbe,  Kdhler.  Michmel  (Bämtl.  über  Friedrich  H.  a.  Friste).- 
(§17)  DöUinger,  Kampf  unter  Ldw.  d.  B.  —  D.  Borgiaa  (Hofler,  Alex.  \L  a.  A.)  «. 
{44B»-»>.  —  12)  X  L.  Duhamel,  Le  tomheaa  de  Jean  XXIT.  k  Ayignon.  Angnoi, 
Seguin.  1887.  28  S.  —  18)  X  Ign.  Döllinger,  D.  oriental.  Fiage  in  ihren  Anfibgea, 
(s=  Akad.  Vorträge  I,  S.  187—208.)  Noidlingen,  Beck.  Handelt  fiber  da«  erste  Stadiom  d. 
Krenaaüge.  —  14)  X  Ehrle,  E.  Bruchstück  d.  Akten  d.  Konsils  y.  Yienne:  ALKG.  4. 
8.  861—470.  —  15)  X  ^'  Maaiaa,  Über  d.  Stellung  d.  Camaldnl.  Ambrogio  TniTenari 
EU  Papet  Eugen  lY.  u.  z.  Baseler  Konzil.  Beal-67mn.-Programm.  Dobeln,  Schmidt  4*. 
22  S.  M.  2,60.  —  16)  M.  Souchon,  D.  Papstwahlen  t.  Bonifaa  YIII.  bia  Urbao  YI  b. 
d.  Entstehung  d.  Schisma's  t.  1878.  Brannschweig,  Goeriti.  YI,  206  S.  K.  6,50.  —  17) 
J.  F.  Andr^,  ^tudes  sur  le  XIYe  si^e.  Hist  de  la  papant^  ä  Angnon.  2.  M,  ArignoB, 
Seguin.  Y,  664  S.  7  Fr.  50.  —  18)  Funk,  Martin  Y.  u.  d.  Konzil  v.  Konstanz:  ThOSchr. 
70,  S.  451—64.  —  19)  H.  Finke,  Z.  Charakterist.  d.  PatriazYdien  Johannes  Maorosü  t. 
Antiochien:  BÖmQuartalschr.  2,  S.  165 — 74.  —  20)  J.  P.  Kirsch,  D.  Annaten  n.  ihre 
Yerwaltung  in  d.  2.  Hälfte  d.  15.  Jh.:  HJb.  9,  S.  800—10.  —  21)  H.  Denifle,  D. 
älteste  Tazrolle  d.  apost.  Poenitentiarie:  ALKG.  4,  S.  201—88.  —  22)  Herzog-Plitt- 
Hauck,  Beal-Encyklopadie  fOr  protest  Theologie  u.  Kirche  2.  Aufl.,  18.  Bd.  Leipzig,  Hin- 
richs.  1034  S.  Über  d.  Geaamtwerk  s.  Jb.  1887.  —  24)  H.  J.  Schmitz,  Zu  ColombanB 
Klosterregel  u.  BuJsbuch:  AKKE.  NF.  53,  S.  209—23.  Y0.  JB.  6,  U;  39»".  —  25)  S. 
Riezler,    Arbeo's    Yita    Corbiniani   in   d.    ursprüngl.    Fassung:    AbhAkMfincheB,    18,    1 


§72B.     KirchengMehiehte,  MA.    V.  Sohnltie.  IV,39 

als  eine  spätere  Überarbeitung  erwiesen.  An  der  bekanntlich  änÜBerst  yer- 
wickelten,  ja  mit  Sicherheit  gar  nicht  mehr  festzustellenden  Lebensgeschichte 
des  heiligen  Patricias  hat  sich  Morris >^)  yersncht,  aber  ohne  einen  wissen- 
schaftlichen Gewinn  zu  erzielen.  Der  mit  grolsen  Erwartungen  aufgenommene 
1.  Band  der  Geschichte  des  gefeierten  M Alichen  MOnchsheiligen,  Bernhards 
von  Clairveaux  von  HOffer  (JB.  1886),  welcher  die  Vorstudien,  d.  h.  Quellen- 
nachweise und  Qnellenuntersuchungen,  enthalt,  hat  durch  y.  Druffel*^) 
eine  tief  einschneidende  Kritik,  erfahren,  welche  eine  Replik  Httffers'^)  her- 
vorrief, in  welcher  ihm  nach  Ansicht  des  Bef.  wohl  gelungen  ist,  einiges  auf- 
zuklären, nicht  aber  das  Gewicht  der  hauptsächlichsten  Ausstellungen  D.s 
abzaw&lzen.  Yacandard'^«)  bringt  zu  der  Geschichte  des  heiligen  Bern- 
hard einiges  Detail  bei,  was  aber  nicht  von  Bedeutung  ist  In  dem  ab- 
schliefsenden  Teile  seines  reichhaltigen,  von  bisher  unbekannten  oder  unbe- 
nutzten Quellenmitteilungen  durchflochtenen  Aufsatzes  über  die  Spiritualen 
beschreibt  Ehrle^^)  die  Gruppe  des  Angelus  de  Glareno  (Schluls)  sowie  die 
Spiritoalen  in  Tuscien  und  in  der  Provence  und  erOrtert  darauf  das  Ver- 
hältnis der  Spiritualen  zu  den  Fraticellen,  die  hier  vielfach  von  einem  neuen 
Gesichtspunkte  aus  betrachtet  werden,  und  zu  den  Anhängern  der  Observanz. 
Ohne  irgendwie  fOr  die  Gesamtaufhssuug  Ehrlos  sich  zu  entscheiden,  darf 
man  doch  sagen,  dafs  er  nicht  nur  neues  Material  in  reicher  Fttlle  auf- 
geschlossen, sondern  auch  den  Gegenstand  in  einer  Weise  in  ein  neues  Licht 
gerflckt  hat,  dab  seine  Arbeiten  als  grundlegend  geltend  mflssen.  —  Zur 
litteraturgeschichte  des  Minoritenordens  verzeichnet  Ehrle^^)  einige  Hss. 
des  Speculum  vitae  S.  Francisci  für  eine  zukünftige  Ausgabe  desselben. 
Mnsäus'^)  giebt  zum  erstenmal  die  MOnchsregel  des  Gregorios  Pakurianos 
(11  Jh.)  bekannt,  die  fOr  das  Marienkloster  Petrizos  bei  Philippopel  geschrieben 
ist,  eine  Publikation,  deren  Wert  in  das  rechte  Licht  rückt,  wenn  man  be- 
achtet, dafs  aus  jener  Zeit  nur  eine  griechische  Mönchsregel  uns  bekannt 
ist^si-ss^  Eine  im  17.  Jh.  abgefabte,  aber  jetzt  erst  zum  Druck  gebrachte 
Urkk.-Sammlung  von  180  Earthausen^')  hat  anch  jetzt  noch  ihren  Wert 
Den  vorliegenden  2  Bänden  sollen  weitere  folgen.  Von  der  Eiflia  sacra,'^) 
die  wir  hier  registrieren,  und  dem  Orbis  seraphicus^^)  liegen  Fort- 
setzungen vor.  Ein  anziehendes  und  lehrreiches  Bild  nach  manchen  Seiten 
hin  gewährt  die  Mönchs- und  Klosterstatistik  Londons,  welche  Stanhope^^) 
versucht  hat.    Von  den  ausführlichen  Untersuchungen  über  die  Anfinge  des 


S.  217— 72.  ~  26)  Morris,  The  life  of  S.  Patrik.  Londcm,  BomB  &  Oatei.  297  S.  — 
X  0.  C.  Qrsnt,  Where  St  Patrik  was  bom:  Dublin  Beyiew.  S.  153—66.  —  26a)  ▼. 
Draffel,  GGA.,  1888,  Ko.  1.  —  27)  G.  Hüffer,  In  eigener  Sache.  Antwort  an  A.  t. 
Brnffol:  fiJb.  9,  S.  480—90.  —  27«)  £.  Yacandard,  S.  Bemard  et  le achisme  d'Anaclet  H. 
en  Fiance:  BQH.  43,  S.  61—126.  —  id.,  L^hiat  de  S.  Bemard:  ib.  S.  337>-89.  Lehnt 
■ich  an  Hflfier  an.  —  28)  £hrle,  D.  Spiritualen,  ihr  Verhältnis  an  d.  Franziskanerorden 
n.  SU  d.  Fraticellen:  ALEG.  4,  8.  1 — 190.  —  29)  id.,  D.  Speculum  yitae  s.  Francisci  et 
sodomm  in  d.  Hm.:  KathZKTh.  12,  S.  116—22.  —  30)  Musaeus,  F^vo^ioe  IJaxav^i" 
cLvo£  etc.  («  Comment  phiL  Jenens.  lY.)  Leipzig,  Teubner.  135-210  S.  —  31)(§  49  A^) 
Sheppard,  Literae  Cantuarienses.  (Bein  lokalgeschichtl.)  —  32)  ({34*)  Krühne,  Urkk.- 
Buch  d.  Kloster  y.  Mansfeld.  (Überwiegend  y,  lokalem  Interesse.;  —  33)  C  Le  Gontenl, 
Annales  ordinis  cartuensis  ab  anno  1084  ad  ann.  1429  nunc  primnm  a  monachis  ejusd.  ordin. 
in  lucem  editi.  2  yol.  Neuville,  Duqnal.  4«.  CXVIU,  524—68  S.  ä  25  Fr.  —  34)  K. 
Schorn,  Eiflia  sacra  oder  Gesch.  d.  KlSster  n.  geistl.  Stiftungen  etc.  d.  Eifel.  Liet  5—12 
Bonn,  Hanstein.  257 — 768  S.  M.  4,00.  —  35)  Dom.  De  Gubernatis,  Orbis  Seraphicus 
t  IL  Qnaracchi,  Tipogr.  d.  coUegio  di  S.  Bonaventura.  4^  906  S.  —  36)  St  an  ho  pe, 
Honastic  London.    An  analyticae  sketch  of  the  monks  and  monaateries  within  the  metropo- 


IY,40  {72B.     Kiroh6ng0M>liiclite,  IIA.     Y.  SehaUie. 

Dominikanerordens  Yon  Doazas^^)  behandelt  die  Fortsetzung  die  Zät  des 
heiligen  Raimand.  Schnitze^®)  zeichnet  ein  geschichtliches  und  kanst- 
historisches  Bild  des  berflhmten  Dominikanerklosters  S.  Marco  in  Florenz, 
wo  natni^^emftb  die  Gestalten  Fra  Angelicos  and  Sayonarolas  am  schftrfeten 
hervortreten.  Mehr  anf  die  knnsthistorische  Seite  bezieht  sich  die  nach 
gedmcktem  und  angedrucktem  Material  gearbdtete  Skizze  der  Gisterzienser- 
abtei  Bronnbach  von  Beissel.^^)  Eubel^^)  entwirft  eine  ausffthriiche 
Schilderung  des  Lebens  der  Franziskaner  Knoderer  und  Probus,  die  beide 
in  nahem  Verhältnis  zu  Rudolf  von  Habsburg  standen  und  in  den  Beziehungai 
dieses  Forsten  zur  Kurie  eine  Rolle  spielten.  Gebhard^^)  giebt  eine 
anschauliche  und  dankenswerte  Skizze  des  Erfurter  Minoriten  Döring,  den 
er  schon  Mher  (s.  JB.  1887)  als  Vf.  der  Gonfutatio  primatos  papae  erwiesen 
hat,  und  macht  anf  sein  verständiges  urteil  und  seinen  klaren  Blick  in  den 
kirchlichen  Bewegungen  des  15.  Jh.  auftnerksam.  An  einer  seltsamen  Lebens- 
beschreibung des  als  mythischen  Stifter  des  Karmeliterordens  geltenden  Propheten 
Elias  von  Fanucchi^')  kann  man  ersehen,  welche  legendarische  Bildungen 
heute  noch  in  der  Mönchsgeschichte  spuken.^')  Zwei  kleine  Quellenbeitrftge 
zur  Geschichte  der  Beghinen  publiziert  Tocco,^^)  nftmlich  einen  Brief  des 
Podesta  von  Massa  an  den  Papst  (a.  1322)  und  eine  Sentenz  des  Floren- 
tiner Inquisitors  (a.  1327). 

Unter  den  geistlichen  Ritterorden^^^)  stehen  auch  in  diesem  Jahre  die 
Tempelherrn  im  Mittelpunkte  der  wissenschaftlichen  Forschung.  Auf  das 
umfangreiche  Werk  von  Schottmflller  (JB.  1887)  ist  eine  demselben  an 
Gründlichkeit  und  Kritik  überlegene  Darstellung  von  Pr  utz^^)  gefolgt  Der 
Vf.  bringt  zahlreiches  neues  Material  herbei,  wozu  besonders  die  Archive  von 
Paris,  Marseille  und  Barcelona  Beiträge  ihm  lieferten,  unterzieht  die  Ober- 
lieferung einer  sorgfiUtigen  Revision  und  erschliebt  an  zahlreichen  Punkten 
neue  Einblicke  in  die  Organisation  und  die  Geschichte  des  Ordens.  Es 
ergiebt  sich  aus  dieser  Untersuchung  insbesondere,  dals  bei  der  Vernichtung 
der  Templer  Clemens  IV.  und  Philipp  der  Schöne  im  Einverständnis  handelten, 
dafs  das  scheinbar  so  grausame  Rechtsverfahren  gegen  sie  sich  in  den 
Formen  des  tlblichen  Inquisitionsprozesses  hielt  und  in  einzelnen  Zweigen  des 
Ordens  Riten  getlbt  wurden,  an  denen  der  katholische  Glaube  Anstofs  nahm. 
Zahlreiche  urkundliche  Beilagen  sind  dem  Text  beigegeben.  Mit  dieser 
glänzenden  Leistung  kann  sich  die  auf  denselben  Punkt  sich  richtende,  im 
Grunde  doch  populäre  Arbeit  des  Franzosen  Lavocat^^)  nicht  vergleichen. 


litan  area  during  the  centnries  1800  to  1600.  London,  Binngtons.  170  S.  5  ih.  —  37) 
A.  Donzas,  ifiitades  tnr  les  tempe  primitÜB  de  l'oTdre  de  S.  Dominiqae  2.  ■irie:  Saint  Bay- 
mond  et  aon  öpoqae.  I.  Paria,  Lechne  &  Oadin.  697  S.  Fr.  7.  —  38)  Y.  Sehnltve, 
D.  Kloster  S.  Marco  in  Florenz.  Leipzig,  Georg  Böhme.  70  S.  M.  1,40.  ~  39)  St 
Beifsel,  D.  Cisterzienaerabtei  Btonnbach:  StHL.  34,  S.  67--88,  180—94.  _  40)  K. 
EabeJ,  D.  Minoriten  Heinrich  Knoderer  n.  Konrad  Probat:  HJb.  9,  8.  398—449.  —  ü) 
Br.  Oebbardt,  Matthias  Döring  d.  Minorit:  HZ.  59,  S.  248—94.  —  42)  G.  Fanaechi, 
Della  Tita  di  S.  Elia,  profeta,  patriarca  etc.  Lucca,  Tipogr.  ardTescorile.  234  S.  —  4S) 
X  D-  KloBterreform  t.  Clngny:  HPBl.  101,  S.  443—53.  BedeotungaloB.  —  X  ö.  Scrinzi, 
S.  Antonio  di  Padoya  e  il  aao  tempo.  Verona,  Gerqnetti  e  MarchiorL  16^  V,  631  S.  — 
X  L*  Gaibert,  L'^le  monastiqae  d'orföyrerie  de  Grandmont  et  le  grand  antel  majeor  de 
r^lise  abbatiale:  BnllSocArchLimousin.  14,  2.  s^rie.  —  X  £•  GasanoTa,  InTentario  di 
ana  biblioteca  monastica  nell'anno  1140:  A.  etor.  ital.  1,  279—80.  Bibliothek  d.  Gamal- 
dnlenserklosterB  S.  Bartolomeo  t.  Anghiari.  —  43*)  F.  Tocco.  Due  docnmenti  intoxno  ai  Be- 
ghini  d'ltalia:  ib.,  S.  417—28.  —  43«»)  Dtach.Orden  e.  §  40.  —  44)  H.  Prnt«,  BntwickeL 
n.  Untergang  d.  Tempeihermordena.  Mit  Benutzung  bisher  angedmckter  Materialien.  Berlin, 
Grote.     368  S.    M.  12.   —  46)  M.  Larocat,  Ptog^b  des  fr^rea  et  de  Toidre  da  IWple 


§78B.     Kix^heogeMhichte,  MA.     Y.  Sehaltie.  17,41 

Einzelheiten  über  die  innere  Organisation  des  Templerordens  finden  sich  aach 
in  der  gediegenen  und  anziehenden  Schildemng  des  ^Tempels*  in  Paris,  dieses 
mfichtigen  in  der  Revolntion  zerstörten  Hanses  des  Ordens,  das  hernach  in 
den  Besitz  der  Johanniter  kam,  welche  Gnrzon^^)  aaf  Gmnd  .urkundlichen 
Materials  giebt;  doch  fabt  er  vorwiegend  die  hangeschichtliche  Seite 
ins  Ange« 

Was  V.  Bertonch^^)  als  'protestantische'  Jnbilftnmsgabe  fdr  Leo  XHI. 
über  die  geistlichen  Genossenschaften  und  die  Ritterorden  zusammengeschrieben 
hat,  ist  jedenfalls  keine  protestantische  Wissenschaft 

Biographisches,^^"^*)  Aus  einer  Hs.  der  St.  Galler  Stiftsbibliothek, 
auf  welche  bereits  Hänel  (Gatal.  libr.  manuscript.)  aufmerksam  gemacht,  bringt 
Nürnberg er^^)  sogen,  dicta  S.  Bonifatii,  ohne  indes  darauf  einzugehen, 
ihren  geschichtlichen  Untergrund  festzustellen.  Ders.^^)  hat  in  verdienst- 
licher Weise  die  Notizen  zusammengestellt,  welche  sich  auf  die  Bibliothek  des 
Boni&tins  beziehen  und  knüpft  daran  einige  weitere  Bemerkungen  z.  B.  über 
die  3  Bonifatius-Codices  in  Fulda.  Eine  wertvollere  Bereicherung  der 
MAlichen  griechischen  historischen  Litteratur  ist  die  Lebensbeschreibung  des 
912  abgesetzten  konstantinopolitanischen  Patriarchen  Euthymius,^^)  der  in  der 
Zeitgeschichte  eine  Rolle  spielte;  dieselbe  hat  nach  der  Hs.  der  Eönigl. 
Bibliothek  in  Berlin  mit  gründlicher  Einleitung  de  Boor  veröffentlicht.  Sie 
enthält  mancherlei  Neues.  Der  Vf.  scheint  ein  Zeitgenosse  des  Euthymius 
und  Mönch  gewesen  zu  sein.  Zwei  deutsche  Episkopatsbilder  —  Erzbischof 
Poppo  von  Trier  und  Bischof  Markwart  von  Augsburg — zeichnen  Lesser^^) 
und  Glasschröder;^^)  letzterer  benutzt  auch  einiges  ungedruckte  Quellen- 
material. Die  TOQjährige  Jubelfeier  der  Heiligsprechung  des  Pommemapostels 
hat  eine  ausfahrliche  Biographie  von  Looshorn^®)  hervorgerufen,  in  der 
Wahrheit  und  Dichtung  nicht  genügend  auseinandergehalten  sind.^^*><>) 

Lokalkirchengeschichte,^^)     Walsh^^)    hat   einen    Versuch   ge- 


d'apr^B  des  pi^s  in^dites  publites  par  Michelet  et  des  docmnenta  imprimfe  anciens  et  nba- 
Teaox.  Paris,  Plön.  420  S.  7,50  Fr.  —  46)  H.  de  Canon,  La  maison  da  Temple  de 
Paris.  Paris,  Hächette.  S64  S.  —  X  £•  ^ey,  L'ordre  da  Temple  en  Syrie  et  k  Chypre: 
B.  de  Champa^e  et  de  Brie.  April,  Ifai.  —  47)  £.  t.  Bertouch,  Karzgef.  Gesch.  d. 
geistl.  Genossenschaften  n.  d.  daraas  her?orgeg.  Bitterorden.  Wiesbaden,  Bechtold  &  Co. 
Xni,  207  8.  M.  3,60.  ~  48)  X  L-  Tomcs&nyi,  £.  dreihandertjähriger  Irrtam  d.  Ge- 
lehrten Boropaa:  Programmabhdlg.  d.  Ealocsaer  Gymnasiams.  18b 7.  Verficht  d.  Ansicht, 
dals  Joh.  Gersen,  d.  angebliche  Yf.  d.  Nachfolge  Christi',  e.  mythische  Persönlichkeit  sei.  — 
49^2)  Zu,  d.  Folgenden  ist  durchweg  d.  deutsche  Beichs-  a.  Landesgesch.  Ea  yergleichen, 
besonders  {13  Karolinger,  wo  (N.  12—63)  über  Bonifatios,  sowie  (N.  99,*  100)  über  Ago- 
bard,  über  Jonas  y.  Orleans  o.  a.  gehandelt  wird.  —  ()  Loeb,  Ghrötiens  et  jaiib.  —  53) 
A.  Kürnberger;  D.  dicta  S.  Bonifatii  episcopi  in  d.  Hs.  t.  St  Gallen:  ThQSchr.  70, 
8.  287 — 96.  —  54)  id.,  Aas  d.  litter.  Hinterlassenschaft  d.  hl.  Bonifatias  u.  d.  hl.  Bar- 
chardas.  Neisse,  Grareor.  49  S.  M-  1,00.  —  55)  Vita  Eathymii.  E.  Anecdoton  z.  Gesch. 
Leo*s  d.  Weisen  (886—912)  heraasg.  y.  C.  de  Boor.  Berlin,  G.  Beimer.  VIII,  232  S. 
M.  5,00.  —  56)  0  Lesser,  Poppo  y.  Trier.  —  57)  ()  F,  Glasschröder,  Markwart  y. 
Bandeck,  Bischof  y.  Aagsbarg  a.  Patriarch  y.  Aqoileja.  Diss.  München,  Straab.  57  S.  — 
58)  0  J.  Lo  OS  hörn,  D.  hl.  Bischof  Otto.  Nach  d.  Quellen  bearbeitet.  Festschr.  z.  700]'. 
Jabüäam  s.  Heiligsprechang.  Mlinchen,  Zipperer.  386  S.  M.  6,00.  —  (  )  Wiesener, 
Bistam  Pommern.  —  59)  ()  Born  er,  Qaellen  f.  heilige  Elisabeth.  —  60)  ()  Heer, 
Fridolin.  —  X  A.  Holder-Egger,  E.  Brief  d.  AbU  Bernd  y.  Beichenaa:  NA.  13,8.630/2. 
D.  Adressat  ist  Bischof  Warmann  y.  Konstanz.  —  X  J*  Müller,  Ober  Bapert  y.  Deotz  a. 
dessen  Vita  8.  HeribertL  Gymn.-Progr.  Köln,  Bachem.  4^.  31  8.  — -  X  H.  Y.  Saaer- 
land,  Hildesheimer  Inedita:  NA.  13,  S.  623/6,  Enthalt  a.  a.  e.  Bischofskatalog  m.  Angabe 
1  Grabstätten  d.  Bischöfe.  —  X  ()  Langer,  Benno  y.  Meilsen.  —  X  0-  Schaberth, 
Kicolans  y.  C14manges  als  VfL  d.  Schrift  de  corrapto  eeclesiae  stata.  Diss.  Lips.  Leipzig,  Fock. 
38  S.  75  Pt  —  60»)  Vlg.  ${  23  £f.  — -  61)  K.  W al s h ,  Fingaland  its  chorches.  An  bist  sketch 


iy,42  i78B.    Kinhengesohiehte,  IIA.    Y.  Sehaltte. 

macht,  Yon  der  sehr  yemachläsngten  iriflchen  Kirchengeschidite  dn  St&ck 
anfzuarheiten,  ein  Schritt,  der  Nachahmung  finden  mOge;  Beinecke^')  s^ebt 
ein  anschaoliches  Bild  yon  den  AnfiLngen  des  Christentums  in  der  Han- 
gegend,  wobei  das  Bistum  Halberstadt  besonders  Berflcksichtignng  erfthrt*') 
Verfassung,  Die  kirchliche  Verfassungsgeschichte  am  Eingange  des 
MA.,  insbesondere  die  Entstehung  und  Ausbildung  der  Diözesen,  Parochieen, 
Kathedralkapitel  und  fthnlicher  Organisationen  ist  erst  zum  Teil  klar  gelegt 
Hatsch^^)  sucht  in  oft  eigentttmlicher  Auflassung  die  verwickelten  Verhftit^ 
nisse  yerständlich  zu  machen  und  bewegt  sich  dabei  mit  einer  Sicherheit,  die 
den  Mangel  ausfohrlicher  Quellenbelege  doppelt  yermissen  l&lst  Man  hat  oft 
das  Geftthl,  mit  dem  Yf.  auf  schwankendem  Boden  zu  gehen.  Andererseits 
fahrt  ihn  seine  nüchterne,  praktische  AufElassung  der  Dinge,  die  mö^ichst 
ihren  eigenen  Weg  sucht,  zu  manchen  wichtigen  Erkenntnissen.^^)  Was 
LiQggse^  tlber  Pfarrvisitationen  bringt,  geht  kaum  Aber  allgemeine  An- 
deutungen hinaus.  Ein  solches  Thema  kann  nur  mit  gründlichster  Benutzung 
des  Quellenmaterials  behandelt  werden.  Über  die  Inquisition  liegt  endlich 
nach  zahlreichen  Einzelforschungen  und  Quellenveröffentlichungen  ein  zu- 
sammenfassendes Hauptwerk  (1.  Hälfte)  von  dem  Amerikaner  Lea^^)  vor. 
Den  Inhalt  des  1.  Bandes  bildet  der  Ursprung  und  die  Organisation  der 
Inquisition;  der  2.  Band  beschreibt  die  Inquisition  in  den  einzelnen  Lfindern 
(Frankreich,  Spanien,  Deutschland,  Italien  u.  s.  w.),  der  3.  Band  kritisiert 
das  Verfahren  and  giebt  allgemeine  Reflexionen.  Gedruckte  und  ungedrockte 
Quellen  sind  mit  Fleifs  und  Umsicht  in  die  objektiv  gehaltene  Darstellung 
verarbeitet  Aus  einer  Soester  Hs.  publiziert  Ribbeck^^)  Inquisitionsakten, 
die  für  manche  Erscheinungen  des  religiösen  Lebens  belehrend  sind.  —  £ine 
fleilsige  Monographie  ist  die  Untei'suchung  Woltersdorfs  7<>)  über  die 
kirchlichen  Patronatsverhftltnisse  in  Greifswald.      Einen  einzelnen  Punkt  des 


of  fhe  foimdation  and  atraggles  of  the  chnrch  of  Ireland  in  pari  of  the  oonnty  DnbliB. 
Doblin,  Mac  Gee.  800  S.  6  Sh.  —  62)  Alb.  Rein  ecke,  D.  Einführung  d.  Christentens 
im  Hangau  im  8.  Jh.  Osterwieck,  Zickfeldt.  83  8.  M-fl^OO.  —  63)  X  M.  da  Ciyeiii, 
II  Tomano  pontificato  nella  Storia  dltalia  2.  Aufl.  8  YoU.  Prato,  GiacchettL  XIV,  51^ 
684,  575  S.  10,50  L.  —  X  0  G-  Tamaaaia,  Langohardi,  Franchi  e  chieaa  Bomasa.  — 
X  Biant,  ätades  aar  ThiBtoire  de  T^glise  de  Bethl^em  I.  (S.  Amhroiae  de  Yanne  ea 
ligorie).  GSnes,  Impr.  Soorda-mueta.  4^  XIY,  258  8.  —  X  C.  Gnaati,  Bicoidanse  di 
meaaer  Inghirami  concementi  la  atoria  eccleaiaat  e  ciyile  dal  1878  al  1452 :  A.  ator.  iIaL  1, 
8.  20 — 68.  —  .X  LeMen6,  Hiat.  da  dioc^ae  de  Vannea  t.  I.  Yannea,  Lafolye.  —  X 
PreToat,  Notice  arch^ol.  et  hiatoriqae  aar  T^Tdche  d'Evreox  (Extrait  du  Bulletin  monam. 
1887).  Caen,  Deleaquea.  45  8.  —  X  Woher,  D.  kath.  Kirche  im  EurfÜratent  HannoTar 
im  MA.  u.  in  d.  Zeit  d.  aog.  Beformation:  Katholik.  8.  47e— 87.  —  X  0  Widmano, 
Eberbacher  Chronik.  —  64)  Edw.  fiatach,  D.  Grundlegung  d.  KirchenTerfaaaung  Weat- 
europaa  im  frfihen  MA.,  deutach  t.  A.  Harnack.  Giefaen,  Ricker.  YI,  180  8.  M.  2,50 
—  X  6^)  A.  Mercier,  Eaaai  aur  le  gouyemement  de  l'ligUae  du  tempa  de  Charlemagoe: 
MömSocStQuentin.  4.  84r.  t  7.  8.  56—74  —  (§  12'»)  W  e  y  1 ,  Siaatakirchenreeht  d.  MeroTingcr. 
(§13^-*)  Fournier,  Fauaaea  d^crötalea.  —  66)  M.  Lingg,  Geach.  d.  Inatituta  d.  P&rr- 
Tiaitatioo  in  Deutachland.  Kempten,  Köael.  75  8.  M.  1,00.  —  67)  H.  Ch.  Lea,  Ahiatorr 
of  the  Inquiaition  of  the  Middle  Agea  IQ  toI.  New-Tork,  Harper  &  Brothen.  XIX,  58St 
587,  736  8.  ~  68)  W.  Bibbeck,  Z.  Geach.  d.  rom.  Inquisition  in  Deutachland  während 
d.  14.  u.  15.  Jh.:  ZYAG.  46,  8.  129—56.  —  X  £•  Winkelmann,  Z.  BinfOhnog  d. 
Todeaatrafe  tür  Ketzerei:  MIÖG.  8,  8.  186/8.  BeachSftigt  aich  mit  d.  y.  Ficker  angnccten 
Frage,  ob  an  d.  bekannten  Edikt  Kaiaer  Friedr.  IL  gegen  d.  Ketaer  d.  Erabiachof  t.  Mag- 
deburg Anteü  habe.  •—  (§45»)  Fidel  Fita,  Inquiaic.  toledana.  —  69)  (§18»)  Nflro- 
berger,  Iriache  Kanonenaamml.  —  70)  Th.  Wolteradorf,  D.  Bechtayerhaltniaaed.  Oreifa- 
walder  Pfarrkirchen  im  MA.     (=  Yereinaachr.  d.  Bügen-Pomm.  Abt  d.  QeaeUaeh.  1  Pooua. 


72 B.    KirehengeMhichte,  MA.    Y.  Sehaltte.  17,43 

orientalischen  Eirchenrechts  hat  der  auf  diesem  Oehiete  als  tflchtiger  Kenner 
anerkannte  Zhischman^^)  znm  Gegenstand  einer  wertvollen  Schrift  ge- 
macht 

Kultus»  Mit  viel  Gelehrsamkeit  und  groCser  Energie  sacht  Probst^') 
den  Nachweis  zu  liefern,  dals  in  Spanien  wie  anch  sonst  in  der  abend- 
ländischen Kirche  eine  Messe  im  Gebranch  war,  die  in  die  apostolische  Zeit 
zurückreicht.  Er  glaubt  dieselbe  in  ihren  Grondzü^n  rekonstruieren  zu  können; 
im  5.  Jh.  habe  die  erste  Oberarbeitung  stattgefunden.  Aber  diese  alte 
Messe  hat  mit  der  apostolischen  Zeit  nichts  zu  thun;  sie  ist  ein  Produkt 
der  geschichtlichen  Entwickelung  der  gottesdienstlichen  Ordnung  seit  dem 
3.  Jh.  —  Zur  homiletischen  Litteraturgeschichte  liegt  mehreres  Neue  voi. 
Gegen  Hahns  Zweifel  verteidigt  Nürnberger^^)  die  Echtheit  der  dem 
Bonifatins  zugeschriebenen  Predigten  ans  Innern  und  äubem  Gründen;  doch 
ist  damit  die  Frage  noch  nicht  entschieden.  Cozza-Luzi^^)  und  Pitra^^) 
teilen  mehrere  bisher  unbekannte  Predigten  mit,  jener  des  Bischofs  Petrus  von 
Argos  nebst  einer  Tita  desselben  (wobei  neue  Ergebnisse  über  die  Lebensverhält- 
nisse dieses  Mannes  gewonnen  werden),  dieser  vier  französischer  Bischöfe  von  Tus- 
culum  (12/4  Jh.),  darunter  interessante  Predigten  des  spätem  jemsalemitischen 
Patriarchen  Jacobus  de  Vitriaco.  Schönbach^^)  setzt  seine  Ausgabe  altdeutscher 
Predigten  fort  Der  vorliegende  Band  enthält  die  Texte  der  in  der  Münchener 
Staatsbibliothek  befindlichen  obendtacher  Sammlung,  aus  66  Predigten  be- 
stehend, nach  der  Ansicht  des  Herausgebers  aus  dem  12.  Jh.  Dem  Texte 
sind  reichlich  Erläuterungen  beigefügt,  welche  die  geringe  Originalität  der 
Predigten  erweisen. ''7)  Die  hohe  Bedeutung,  welche  im  Kultus  und  im  religiösen 
Leben  des  MA.die  Heiligen  haben,  läfst  eine  Darstellung  der  Heiligen  Deutschlands 
in  ihren  verschiedenen  Beziehungen  von  vornherein  als  ein  dankenswertes 
und  fruchtbares  Unternehmen  erscheinen.  Doch  kann  dafür  der  Versuch 
dieser  Art  von  Heitern eyer^^)  ernsthaft  nicht  in  Frage  kommen.  Mit 
den  vierzehn  Nothelfem  beschäftigt  sich  Uhrig;^^)  er  meint,  dafs  die  Zahl 
vierzehn  symbolisch  die  Gesamtheit  anzeige,  also  die  vierzehn  Heiligen  sämt- 
liche Heiligen  repräsentieren.  Was  den  Inhalt  der  Gruppe  anlange,  so  sei 
diese  aus  einem  ^deutschen  Gemüte'  erwachsen,  ihr  wohne  ein  deutscher  Cha- 
rakter inne.  Die  Frage  wird  hierdurch  kaum  gefördert;  unerklärt  bleibt 
immer  noch  die  Zahl  und  die  Auswahl.  Aber  es  ist  hier  nur  auf  wirklichen 
Gewinn  zu  hoffen,  wenn  das  Material  vollständiger  als  in  der  vorliegenden 
Untersuchung  verwertet  wird.  Die  Fortsetzung  der  ebenso  anziehenden  wie 
fruchtbaren    Forschungen   Holder-Eggers^^)  über  deutsche    Heiligenleben 


GMdL  a.  Altertomiknnde).  Qreifswald,  Bindeirald.  YU,  79  S.  M.  1,60.  —  71)  Jos.  y. 
Zhiahmmn,  D.  Stifterrecht  (7l>  HrrjrooiHOv  Sixaiov)  in  d.  morgenlknd.  Kirche.  Wien, 
Holder.  lY,  105  S.  M.  2,80.  —  72)  rerd.  Probst,  D.  Bpaniache  Meaae  y.  ihren  Anfängen 
bi«  z.  8.  Jh.:  ZKTh.  18,  S.  1—85;  lS9-<845.  —  73)  (§18«*)  Nürnberger,  Pred.  Boni- 
Ifttioa.  —  74)  Joseph  Cozza-Luzi,  Noya  patram  bibliothec*  ab  Angelo  card.  Maio  collecta, 
t  IX,  p.  1/8.  Born,  Yat.  Druckerei.  4<>.  XLYI,  818;  217;  80.  —  75)  de  Pitra,  Ana- 
lecta  noTiasima  SpicÜegii  Solesmensis  altera  continaatio.  Paris,  XLYII,  S.  517.  —  76)  £. 
SchSnbach,  AltdeaUche  Predigten  2.  Bd.  Qraz,  Styria.  XI,  828  S.  M.  9.  —  77)  X 
B.  Walz,  BertoJd  y.  Begensbor^,  d.  grobe  Prediger  d.  MA.:  Kirchl.  MSchr.  7,  S.  474—86. 
—  X  M.  Spirgatis,  Z.  Bibliographie  Qeilers  y.  Kayserberg:  CBl.  f.  Bibliothekaweeen 
S.  73/7.  — XH  Denifle,  D.  Hss.  d. Bibel-Gorrectorien  d.  13.  Jh.:  ALKQ.  4,  S.  268—811 ; 
361—  470.  SchloTs  steht  noch  ans.  —  X  Doaais,  Une  cuiller  lltnrgiqae:  Bull,  de  la  Soci6t4. 
arehtel.  du  Midi  de  la  France.  —  78)  F.  Heitemeyer,  D.  Heiligen  Deutschlands.  Pader- 
born, Bonifsc-Druck.  672  S.  M.  8,00.  —  79)  ührig,  D.  yierzehn  heil.  Nothelfer  (Qua- 
tnordedm  aozüiatores) :  ThQuartSchr.    70,  8.    72—128.    —    80)    0.    Hol  der- Egger,   Zu 


iy,44  §72B.     KirohengOMhiohte,  MA.    Y.  Soholtse. 

umfafst  1)  Gozwin  and  Goasechin  yon  Mainz,  2)  Marinas  and  Annianos, 
3)  Adalbert  von  Egmond.^^) 

Der  nekrologischen^^)  Litterator  des  MA.  wird  mit  Recht  gegenwärtig 
eine  gröüsere  Anfmerksamkeit  zagewendet  Es  liegen  mehrere  Pablikationen 
darflber  vor. 

Geistliche  Poesie,  Der  Hymnendichtong  des  MA.  wendet  sich  die 
Forschang  neaerdings  mit  lebhaftem  Interesse  za.  Aas  einer  Hs.  der  Hof- 
bibliothek in  Darmstadt  teilt  Roth^')  eine  Anzahl  geistlicher  Lieder,  meistens 
nieder-  and  mittelrheinischer  Herkanft  mit,  leider  ohne  sich  n&her  anf  Text, 
Zeit  and  Aatorschaft  einznlassen.  Weit  wertvoller  ist  die  Pnblikation  des 
Hynuarins  von  Moissac^^)  der  einer  der  ältesten  and  vrichtigsten  ist;  er 
enthält  hanptsächlich  die  Hymnen  des  Officinms.  Mit  dem  Text  sind  die 
Melodien  verbanden.  Als  Anhang  hat  der  verdienstvolle  Heraasgeber,  Dreves, 
beig^eben  a)  27  Carmina  scholarinm  Gampensinm  nach  einer  jetzt  in  Wien 
befindlichen  Hs.  des  Cisterzienserklosters  Kamp  am  Niederrhein,  b)  Cantiones 
Yissegradenses,  eine  Anzahl  Hjrmnen  hs.  in  der  Bibliothek  des  Wiserhader 
Kapitels  bei  Prag.  Die  Kommentare  des  im  12.  Jh.  lebenden  Byzantiners 
Theodoras  Prodromas  za  den  Hymnen  des  Kosmas  von  Jerusalem  and  des 
Johannes  von  Damaskus,  die  Stevenson®^)  als  der  erste  nun  herausgegeben 
hat  (die  Einleitung  ist  von  Pitra),  sind  leider  nur  Texterklämngen.  Yon  den 
Erzeugnissen  des  fruchtbaren  byzantinischen  Hymnendichters  Bomanus  giebt 
Pitra^^^)  neues  bekannt.  In  der  schon  öfters  verhandelten  Frage,  ob  und 
wie  weit  die  heilige  Radegunde  einen  Einflufs  auf  die  Dichtungen  Fortunata 
gehabt  bat,  entscheidet  sich  Nisard^?)  dahin,  dafe  de  ezcidio  Thuringiae  und 
Artachis  ihr  ganz  angehören,  dagegen  sei  Gelesuintha  zwar  ein  Werk  des 
Dichters,  aber  von  ihr  inspiriert.  Ein  so  gut  wie  unbekannter  Liederdichter  wird 
uns  in  dem  Mönch  Raginald  von  Canterbury  vorgeführt;  Liebermann^^)  ver- 
öffentlicht einige  noch  nngedruckte  Gedichte  desselben  mit  historischen  Er- 
läuterungen. Für  die  Echtheit  der  Dramen  der  Roswitha  von  Gandersheim 
tritt  Hudson^^)  ein.  Die  Sammlung  niederländischer  geistlicher  Lieder  des 
15.  Jh.  von  Bäumker^<>)  enthält  schöne  bisher  unbekannte  Stücke  von  tiefer 
poetischer  Empfindung.'^) 

deuUchen  Heiligenleben  2  :  NA.  18,  S.  9—82.  —  81)  A.  MüBeafis,  Stadien  in  d.  ICA.- 
Marienlegenden.  Wien,  Tempsky.  90  S.  M.  1,60.  —  X  E-  Teasier,  St  Sngine.  Le 
Gölte  de  see  reliques  k  traven  lea  sücles.  Tonn,  Maine.  896  S.  —  H.  Denifle, 
Z.  Gesch.  d.  Knltaa  Urbans  V.;  ALKG.  4,  H.  848—82  —  X  de  Smedt  et  de  Bäcker, 
Acta  Sanctorum  Hibexniae  ex  codice  Salmantioenu.  London,  Blaekwoods.  Fol.  975  S. 
24  JE.  Beprodnction  e.  Hb.  d.  königl.  Bibliothek  in  Brüssel.  —  82)  X  ()  Baamann, 
Totenbücher  Augsburg,  Konstanz,  Chor.  —  X  (§28^)  Wiegand,  Melker  Seelbach.  — 
X  (JB.  10")  Herzberg  -  FrSnkel,  Nekrolog.  Q.  t.  Salzburg  u.  Passau.  —  X 
Sehr  oll,  Nekrologium  d.  ehem.  Kollegiatstiftes  Spital  in  Oberosterreich.  Wien,  Tempskj. 
111  S.  M.  1,60.  ~>  X  J*  Roman,  Obituaire  du  chapitre  de  Saint-Maz7  de  Forealqoier 
(1074—1593).  Digne.  1887.  XXIV,  92  S.  —  83)  F.  W.  £.  Roth,  Lat  Hymnm  d. 
MA.  Als  Nachtrag  zu  d.  Hymnensamml.  y.  Daniel,  Mone,  Yilmar  etc.  Nebst  Besd&reib.  d. 
benutzt  Hss.  ex.  Drucke.     Augsburg,  Schmidt.     X,  165  8.     M.  4,00.     |[ThLB.  1888  N.  5.]; 

—  84)  G.  M.  DreTCs,  Hymnarins  Moissiaoensis.  D.  Hymnar  d.  Abtei  Moissac  im  10.  Jh. 
Leipzig,  Fues.  174  S.  M.  5,00.  —  85)  H.  Stevenson,  Theodori  Prodrom!  coaunentarii 
in  carmina  sacra  melodomm  Gosmae  Hierosoljm.  et  Joann.  Damasceni.  Rom,  Yat-Dnickerei. 
XXYI,  120  S.  M.  8.  —  86)  Joh.  Bapt.  Pitra,  Sanctus  Romanus  yetemm  Melodorum  pria- 
ceps.  Cantica  sacra  ex  codd.  m.  ss.  Monasterii  S.  Joannia  in  Insnla  Patmo.  (=  AI  lemno 
Pontefice  Leone  XIII.  ommaggio  giubilare.)  Roma,  Propaganda.  55  S.  —  87)  ()  Nitard, 
Po4sies  de  Radegonde.  —  88)  F.  Liebermann,  Raginald  v.  Canterbury:  NA.  13,  S.  517—56. 

—  89)  (§14>«)  Hudson,  HroUyitha.  —  90)  Wilh.  BS  um  k  er,  Niederland.  geistL  Lieder 
nebst  ihr.  Singweisen  aus  Hss.  d.  15.  Jh.  (=  Sonderabdr.  aus  d.  Zeitschr.  £.  Mosikwissea- 
Schaft.)     Leipzig,  Breitkopf  &  Hartel.     170  S.     M.  6,00.  ~  X  91)  A.  Moachetti,  I  Co. 


{72B.     Kirebengesohiohte,  IIA.     V.  Solinltse.  17  45 

Theologie.  Die  klassische  Darstellang  der  MAlichen  Dogmengeschichte 
Yon  Thomasins^*)  liegt  in  einer  neuen  Auflage  bezw.  Redaktion  vor,  die 
den  Wert  des  trefflichen  Buches  nur  erhöht  hat.  Die  MAliche  Partie, 
bearbeitet  von  Seeberg,  ist  an  Umfang  gewachsen-,  zwar  vermag  sie  nicht  an 
Fülle  der  Einzelheiten  mit  andern  Darstellungen  gleichen  Inhalts  sich  zu  messen, 
aber  die  klare  Übersichtlichkeit  und  das  ruhig  abwägende  Urteil  sichern 
ihr  einen  hohen  Wert.  Neben  dem  Verdienst  des  Vf.  mufs  das  Verdienst 
des  Herau^ebers  gebührend  anerkannt  werden.  Eine  ganz  andere  Anlage 
zeigt  die  nunmehr  in  6.  Auflage  erschienene  Dogmengeschichte  von  Hagen- 
bach.^')  Sie  giebt  eine  Fülle  von  Stoff,  gew&hrt  aber  keinen  rechten  Ein- 
blick in  das  dogmengeschichtliche  Werden.  Sie  ist  von  vornherein  ganz 
anders  angelegt  als  das  Buch  von  Thomasius,  und  zwar  in  der  Altern  Weise. 
Die  Dogmengeschichte  von  Schmid'^)  richtet  ihr  Hauptaugenmerk  auf 
passend  ausgewählte  Qnellenauszttge;  der  Text  ist  auf  das  äusserste  zusammen- 
gezogen. Daher  eignet  sich  dieses  Buch,  dessen  Brauchbarkeit  durch  die 
Bearbeitung  seitens  Haucks  noch  gewonnen  hat,  als  Grundlage  für  Vor- 
lesungen. Mit  der  ihm  eig enen  Meisterschaft  hat  L  nthardt ^^)  die  Greschichte 
der  christlichen  Ethik  bis  zum  Ausgang  des  MA.  dargestellt  Die  plastische 
Auffassung  und  Schilderung,  die  feine  Charakteristik  und  die  schöne  Gabe, 
die  geschichtlichen  Erscheinungen  in  ihrem  Zusammenhange  und  in  ihrer 
Tiefe  zu  erfassen,  machen  den  Wert  des  Buches  aus. 

Es  ist  üblich,  von  einer  Disposition  des  Germanentums  zum  Christentum 
zu  reden.  Einen  zuverlässigem  Weg  als  solche  allgemeinen  Reflexionen  sind, 
schlägt  Seeberg^^)  ein,  indem  er  aus  der  Betrachtung  der  ältesten  Litteratur- 
denkmäler  ein  Bild  davon  zu  gewinnen  sucht,  wie  sich  in  der  Auffassung  der 
Germanen  der  christliche  Glaube  und  die  christliche  Sitte  gestalteten.  Er 
b^nnt  mit  Gregor  von  Tours,  prüft  dann  von  diesem  Gesichtspunkt  aus  die 
angelsächsische  Litteratur,  femer  den  Heliand  u.  a.  Manche  richtige  Er- 
kenntnisse werden  dadurch  gewonnen,  aber  sie  sind  lückenhaft,  weil  die 
Quellen  doch  nur  lückenhaft  benutzt  sind;  so  sind  die  Eunstdenkmäler  gar 
nicht  berücksichtigt  worden.  Die  Vorstellungen  vom  tausendjährigen  Reich 
und  die  damit  verbundene  Erwartung  des  nahen  Weltendes  bespricht  Chia- 
pelli^^)  in  einer  Rede,  aber  mehr  geistreich  als  richtig  und  leider  nur  bis 
herab  zu  den  Joachimiten. 

Von  biographisch-theologischen  Untersuchungen  sind  zu  nennen:  die 
Fortsetzung  der  Forschungen  Dräsekes^^)  über  Nikolaus  von  Methone, 
in  welchen  der  Versuch  gemacht  ist,  die  Schriften  dieses  griechischen  Theo- 
logen   sachlich   zu  ordnen  und  damit  in  ein   noch  ziemlich  dunkeles  Gebiet 


did  mardsni  contenenti  Lsade  di  Jaeopone  da  Todi,  descritti  ed  illurtrati.  Venezia,  Tip. 
ddir  Ancora.  16<^.  150  S.  L  3.  Beigegeben  ist  ein  Nachweis  anderen  hs.  Materials  über 
Jacopone  in  Venedig.  —  92)  0.  Thomaeina»  D.  christl.  Dogmengeech.  2.  Aufl.  2.  Bd. 
1.  Abt  bearbeitet  y.  Seeberg.  Srlangen,  Deichert  816  8.  M.  5,00.  —  93)  K.  R.  Hagen- 
bach, Lehrb.  d.  Dogmengesch.  6.  Anfl.  bearb.  t.  K.  Benrath.  Leipzig,  Hirzel.  yJ^TTT 
713  8.  M.  10,00.  |[ThLB.  1889  N.  14  y.  £.  Seeberg.]|  —  94)  Schmid-Haack, 
Lehrbuch  d.  Dogmengesch.    4.    Anfl.   y.  Hanck.    Nördlingen,  Beck.    IV,   414  8.    M.  6,50. 

—  96)  Chr.  E.  Lathardt,  Gesch.  d.  christl.  Ethik.  1.  GeacKd.  chriatl.  Ethik  yor.  d. 
Befonn.  Leipzig,  DorfiOing  &  Franke.  XH,  335  8.  IL  9,00.  |[ThLBI.  1888,  N.  46,  47.]{ 
Yergl.  dazu  desa.  Vf.  Aufsätze  <Z.  Ethik  über  yerach.  ethische  Themata.'    Ebend.  80  8.  M.  2,00. 

—  96)  B.  8eeberg,  D.  gerin.  Anffasanng  d.  Christent  in  d.  Mheren  MA.:  ZKWL.  9, 
8.  91—106;  148—166.  —  97)  AI.  ChiapelU,  Le  idee  millenarie  dei  Cristiani  n.  loro 
yolgimento  etor.     Kapoli.     59  8.  —  98)  Joh.  Draseke,  Zu  Nikolaos  y.  Methone:  ZKG.  9, 


iy,46  §7SB.    KirehengMohiolite,  MA.    Y«  Sohaltse. 

Licht  ZU  bringen.  Both*^)  bemflht  sich  auf  Grand  des  alten  nnd  des  neuen  in 
Pitras  Analecta  sacra  mitgeteilten  Materials  die  heilige  Hildegard  y.  Bingen  psycho- 
logisch zu  verstehen  und  sie  im  Gegensatz  zu  der  römischen  Aafbssnng,  die  in  ihr 
eine  mit  göttlichen  Offenbaningen  ansgerflstete  Phrophetin  sieht,  als  eine  Yisio- 
nftrin  zn  begreifen.  Der  Aufsatz  ist  beachtenswert  Auf  Arno  von  Bdchersberg, 
den  Bruder  des  bekannten  Oerhochs  von  Beichersberg,  hat  neuerdings 
eigentlich  erst  vrieder  Bach  aufmerksam  gemacht;  er  war  so  gut  wie  ver- 
schollen, da  sein  Apologeticus  im  Verdacht  der  Hftresie  geraten  war, 
freilich  mit  Unrecht  Die  nach  einer  Mttnchener  Kopie  der  verloren  ge- 
gangen en  Hs.  des  Apologeticus  hergestellte  erste  Ausgabe  von  Weichert^<^^) 
ist  nicht  nur  wegen  des  Textes,  den  sie  bietet,  sondern  auch  w^en  der  darin 
niedergelegten  Untersuchungen  des  Herausgebers  über  den  Yf.  und  seine 
theologische  Stellung  dankenswert.  Arno  zeigt  sich  in  dieser  von  Geistes- 
schärfe und  religiösen  Tiefe  zeugenden  Schrift  als  ein  bedeutender  Theologe, 
der  mit  fremdem  eigenes  zu  verbinden  verstand.  Die  fast  unübersehbare 
Thomas  litteratur^<>^)  hat  auch  in  diesem  Jahr  sich  wieder  um  ein  beträcht- 
liches gemehrt  Wie  hoch  man  den  Aquinaten  auch  auf  philosophischem 
Gebiete  abschätzt,  bezeugt  das  Unternehmen  des  Jesuiten  Alamannus,^^^ 
der  aus  den  verschiedenen  Schriften  des  Thomas  ein  philosophisches  Lehr- 
buch zusammengearbeitet  hat  Kaum  mehr  als  diese  Thomas-Litteratur  ergiebt 
Übingers'^<^')  dogmengeschichtUche  Monographie  übor  die  Gotteslehre  des 
interessanten  Nikolaus  von  Cues.  Ihr  Wert  li^  darin,  daCs  im  Anhange 
eine  bisher  noch  nicht  edierte  Schrift  Tetralogns  de  non  aliud  gegeben  ist 
Gegen  die  Interpretation  der  Bulle  Unam  sanctam  durch  Berchtold  (JB.  1887) 
hat  sich  Scheeben^<)^)mit£ntschiedenheit  ausgesprochen,  ohne  zu  vermögen,  die 
entscheidenden  Punkte  in  eine  andere  Beleuchtung  zu  rücken.  Den  Einfluls  des 
spätem  Griechentums  auf  die  abendländische  MAüche  Welt  schildert  Döl- 
linger^o^)mit  Yoranstellungder  unerfreulichen  Seiten  desselben,  gesteht  aber 
selbst,  dals  der  Gewinn  dieser  Einflüsse  gröfser  gewesen  sei  als.das  Unheil,  welches 
sie  gestiftet  haben.  Das  ist  allerdings  eine  unbestreitbare  Thatsache,  die 
auch  in  einem  kurzen  Aufeatze  mehr  zu  ihrem  Rechte  hätte  kommen 
dürfen.  Plümacher^^^)  verfolgt  nach  einer  kurzen  Darstellung  des  Lebens 
und  der  Philosophie  Eckarts,  die  nichts  Neues  bietet,  die  Beziehungen  des 
'Meisters'  zur  neuem  Philosophie.*^^ 


S.  565—90.  ~  99)  J.  W.  E.  Both,  Beiträge  s.  Biogiaphie  d.  Hildegard  t.  Bingen  0.  S. 
B.  sowie  I.  Benrteil.  ihrer  Visionen:  ZKWL.  9,  S.  458—71.  —  100)  C.  Weichert,  Ax^ 
nonis  BeichersbergensiB  Apologeticus  eontn  Folmarem.  Leipiig,  Woit  249  8.  M.  6,00. 
—  101)  J.  Ma  nah  ach,  Din  Thomae  Aqoinatis  de  Tolontate  et  appetitn  sensitiTO  doctriaa. 
Commentatio  ethica.  Paderborn,  Schoningli.  68  S.  M.  1,20.  —  X  Jos-  Pecei,  Lehre  d. 
hl.  Thomas  Über  d.  Einflois  Gottes  auf  d.  Handl.  d.  rernttnft  Geschöpfe  n.  über  d.  acientia 
media.  Ans  d.  Italien,  t*  G.  Triller.  Paderb.  n.  Mfinster,  SchSningh.  56  S.  (D.  V£ 
Kardinal  n.  Brader  d.  jeta.  Papstes.)  —  102)  Cosmaa  Alamannns  S.  J.,  Somma  philo- 
Bophiae  ex  Tariis  libris  D,  Thomae  Aqnin.  in  ordinem  Cnrsiis  philosophici  aocomod.  £ditio 
adomata  a  Fr.  Beringer  S.  J.  (»Biblioth.  theol.  et  phil.  schol.  selecta>  Fr.  Bhrle  &  J.  t 
n  sect  11,  p.  1.)  Paris,  Lethiellenz.  lY,  252  8.  —  108)  J-  Übinger«  D.  Gotteslehre  d. 
Nikolans  Casamxs.  Paderborn,  Schoningh.  VI,  198  8.  M.  2,40.  —  104)  8eheeben,  D. 
Balle  Unam  sanctam  a.  ihr  neuester  Gegner:  Katholik.  8.  449—88;  561—602.  —  105) 
Ign.  Döllinger,  Sinfinia  d.  griech.  Litteratnr  n.  Kultur  auf  d.  abendl.  Welt  im  HA. 
(=  Akad.  Yortrüge  1,  8.  163—86.)  Nordüngen,  Beck.  —  106)  0.  PlUmacher  Meister 
Eckhart:  Z.  1  Phü.  u.  phil.  Kritik.  48,  8.  176—218.  —  107)  F.  J.  Gaudard,  GottKhalfc, 
moine  d'Orbais  ou  le  commencement  de  la  oontroyerse  sur  la  Prädestination  an  Ue  siida. 
Th^se.  Saint-Quentin,  Maurean  et  fils.  61  8.  —  X  B.  8eeberg,  D.  Yersöhnuagslehie  d. 
Abälazd  u.  d.  Bekämi^ung  ders.  durch  d.  hl.  Bernhard:  Mitt  u.  Nachr.  f.  d.  etang.  Kixthe 


§72B.    KiioheBgeMhiohte,  MA.    Y.  Schaltte.  17,47 

Zu  den  sogen,  vorreformatorischen  religiösen  nnd  theologischen  Er- 
Bcbeinongen  des  MA.  übergehend,  begrttfse  ich  mit  Frende,  dafs  die  yielom- 
strittene  Frage  nach  dem  Ursprung  der  provengalischen  Übersetznng^^^) 
des  Nenen  Testaments  nunmehr  durch  die  Faksimile-Ausgabe  des  Textes 
greifbarer  geworden  ist.  Jetzt  wird  sich  erst  mit  grOfserer  Sicherheit  ent- 
scheiden lassen,  ob  diese  Übersetzung  katholischer  oder  akatholischer  Her^ 
knnft  ist.  Die  Einleitung  verbreitet  sich  nur  kurz  darüber.  Beigegeben  ist 
ein  katharisches  (?)  Rituale,  welches  seiner  Zeit  Cunitz  eingehend  behandelt 
hat.  Nicht  minder  muIiB  uns  die  Ausgabe  der  Noble  LeQon^<^*)  nach  der 
Cambridger  Hs.  willkommen  sein;  der  Herausgeber  Montet  verzeichnet  im 
Anhang  die  Varianten  der  übrigen  Hss.  Seine  Meinung  geht  dahin,  dafo  die 
Schrift  um  1400  geschrieben  und  waldensischen  Ursprungs  sei.  Die  beige- 
fügte Übersetzung  in  modernes  Französisch  hat  ihren  Zweck,  nicht  aber  die 
Übersetzung  in  zwei  moderne  Waldenser-Dialekte.  Über  den  gegenwartigen 
Stand  der  Waldenserfrage  berichtet  übersichtlich  Goll.^^o) 

Die  'deutsche  WaldenserbibeP  beschäftigt  noch  immer  die  Forschung. 
Wahrend  Ellinger^^')  die  im  Freiberger  und  Tepler  Codex  vorliegende 
Übersetzung  für  waldensisch  erklart,  bringt  Bornemann^^')  neue  Gründe 
ftr  die  entgegengesetzte  Ansicht  hinsichtlich  des  Codex  Teplensis.  Die  katho- 
lische Elxpurgation  von  1470,  die  neuerdings  als  Beweis  ins  Feld  geführt 
wh-d,  sei  nicht  erwiesen  und  damit  warte  noch  die  ganze  Hypothese  der 
Waldenserbibel,  wie  sie  Keller  i.  J.  18S6  formulierte,  der  Lösung.  Bomemann 
verwertet  in  seiner  Abhandlung  auch  die  Gözische  Hs.  v.  1404  erfolgreich. 
Zu  seiner  Ausgabe  der  lateinischen  Predigten  Widifs  (s.  JB.  1887)  giebt 
Loserth^^')  einen  Nachtrag,  in  welchem  er  die  AufEiassung  der  Predigt  durch 
Wiclif  und  wiederum  die  weitgehende  Abhangigkeit{Hus'  von  dem  englischen 
Reformator  zeigt,  und  endlich  in  Beziehung  auf  die  Abfassungszeit  jener 
Predigten  beweist,  daOs  sie  erst  in  den  letzten  Leben&ijahren  Wiclifs  in  die 
jetzige  Redaktion  gebracht  seien,  obwohl  sie  aus  verschiedenen  Zeiten  stammen. 
Haupt^^^)  labt  uns  in  trefflicher  und  übersichtlicher  Weise  in  die  fried- 
liche nnd  die  kriegerische  Propaganda  des  Husitismus  sehen,  wobei  mit  Recht 


in  BnlUaiid.  S.  S26/9.  ~  (iU^)  Nagl,  Oerbert  u.  Bechenkanit  —  X  H.  Biebeck, 
D.  Anfinge  d.  neaeren  Psydiologie  in  d.  ScboUuitik:  Z.  f.  Phil.  a.  phil.  Kritik.  48/4, 
S.  161 — 216;  161 — 82.  Koch  nicht  sbgeschloMen.  —  X  ^-  Rabas,  Z.  Synd^iesis  d. 
Seholutiker:  ZKWX.  9,  8.  884^91.  E.  beachtenswerte  Spenalunteniichiing  s.  Mholast 
Terminologie  n.  Theologie.  —  X  H.  Denifle,  Z.  Verdsmmang  d.  Schriften  d  Baimnnd 
Lull;  ALKQ.  4,  S.  852/6.  _  X  J-  Kraase,  D.  Lehre  d.  hl.  Bonarentiira  über  d.  Nator  d. 
körperL  n.  geist  Weeen  n.  ihr  YerhZltn.  s.  Thomismiia.  Paderborn,  Schdningh.  Y,  88  8. 
M.  1,40.  —  X  H.  Denifle,  Unpnmg  d.  Hiatoria  Neminia:  ALKG.  4,  S.  880—48.  —  X 
id.,  D.  Plagiator  Nikolana  t.  Strafiibiirg:  ib.  8.  812—29.  —  X  ^<*^'  HUmer,  D.  regialx. 
moltomm  anctomm  d.  Hugo  ?.  Trimberg:  SBWienAK.  56,  8.  145 — 90.  Enth.  aneh  Material 
I.  MAlichen  kirehl.  litteratargeach.  —  108)  L.  OUdat,  Le  Noaiean  Testament  tradnit  aa 
Xme  si^e  en  langne  proTen9aIe,  sairi  d'an  ritael  cathare.  (=  Bibliothöqne  de  la  Fbciilt4 
des  Lettrea  de  Lyon  t  lY.)  XXYUI,  482  8.  — 109)  Ed.  Montet,  La  Noble  Le^n,  texte 
original  d'apr&s  le  minnscrit  de  Cambridge  ayec  les  Yariantea  des  manoscrits  de  GenÖye  et  de 
Dublin.  Pttis,  Fischbacher.  4^  YH,  95  8.  —  110)  J.  Goll,  D.  Waldenser  im  MA.  n. 
ihre  Litteratnr:  MIÖG.  9,  8.  826—51.  —  111)  6.  EUingor,  D.  Waldenser  n.  d.  deatsche 
Bibeltibeiaetanng:  ZDPh.  20,  8.  1—87.  —  112)  Joh.  Bornemann,  Z.  Hypothese  t.  d. 
Waldenserbibel;  JPTh.  14,  8.  67—99.  —  X  Boctrine  des  YaadoU  an  XIYe  si&de:  BoU.« 
SocHaoteaAlpes.  8.  Lat  M.  8.  15179  d.  Bibl.  Kai  —  X  Ch.  Molin ier,  Les  Passagiens, 
etade  sor  nne  secte  contemporaine  des  Cathares  et  des  Yandoia:  MimA^onloose.  10.  — 
HS)  L.  Loserth,  D.  lat  Predigten  Widifi^  d.  Zeit  ihrer  Ab&sanng  o.  ihre  Aosnütnmg 
durch  Hob:  ZKG.  9,  8.  528—64.     Gotha,  F.  A.  Perthes.     YgL  §49A«>._114)  H.Haapt» 


17,48  HSB.     Kirehengasobialite,  MA.     V.  Schnltie. 

auch  der  waldensich-hnRitischen  Koalition  gedacht  ?rird.  Er  zeigt,  wie  zahl- 
reiche oppositionelle  Elemente  im  Huaitismns  Unterschlapf  fanden.  Eine 
Einzelpersönlichkeit  hebt  aus  der  husitischen  Bewegung  heraoB  Loserth,^^^) 
nämlich  Simon  von  Tischnow,  der  spftter  wieder  zur  römischen  Kirche  über- 
trat. Der  Vf.  benatzt  meist  hs.  Material.  Ebenderselbe^^^)  zeigt,  welche 
Verwüstungen  in  dem  einen  Jahre  1420  die  Husiten  an  Kirchen  und  Klöstern 
verttbt  haben  und  sucht  die  Wurzein  der  diesem  Vergehen  zu  Grunde 
liegenden  Gesinnung  aus  den  Schriften  Wiclifs  und  Hus^  nachzuweisen.  Als 
einen  Jflnger  Wiclib  glaubt  Lupton^^^)  auch  den  sittenstrengen  engUschen 
Theologen  Golet  erweisen  zu  können,  der  am  Anf&nge  des  16.  Jh.  lebte. 
Bertlhrungen  sind  wohl  da,  doch  ergeben  sie  nichts  Greifbares.  In  einer 
Erwiderung  verteidigt  Villari^^^)  die  in  seinem  bekannten  Buche  üb^ 
Savonarola  gegebene  Auffassung  der  Vorgänge  am  Sterbebette  Lorenzens  de 
Medici;  die  Angaben  des  Fra  Silvestro  Mamfi!  seien  glaubwürdig. 

Religiöses  Leben  und  kirchliche  Kulturgeschichte.  Es  ist 
bekannt,  einen  wie  reichen  Ertrag  die  Schriften  Gerhoch's  von  Reidtersberg 
zur  Sittengeschichte  des  12.  Jh.  ergeben;  Sturmhöfel^^^)  zeigt  dies  anf 
einem  engem  Gebiete  von  neuem.  Mit  allgemeinen,  aus  verschiedenen  Zeiten 
und  Ländern  hergenommenen  Beobachtungen  läfst  sich  nun  einmal  eine  den 
Thatsachen  entsprechende  kirchliche  Sittengeschichte  des  MA.  nicht  kon- 
struieren, besonders  dann  nicht,  wenn  von  vornherein  das  Urteil  durch  gewisse 
Voraussetzungen  der  Überlieferung  gebunden  ist,  wie  in  K obl er s^^^)  ^Katho- 
lischem Leben'.  Nur  durch  emsige  und  gewissenhafte  Einzelforschung  1&^ 
sich  der  Boden  bereiten,  von  dem  aus  jene  Aufgabe  gelöst  werden  kann. 
Aus  bisher  unedierten  Quellen  teilt  Holder-Egger^^')  Schatz-  und  Beli- 
quienverzeichnisse  aus  alten  Kirchen  mit.  die  vorztlglich  für  die  Beliquien- 
verehrung  jener  Zeit  ein  in  mancher  Hinsicht  wertvolles  Material  bilden.  Gerade 
aus  solchen  Stücken  läfst  sich  oft  viel  gewinnen.  Schneider^*^)  zeigt  an 
zwei  Beispielen,  wie  sich  in  den  Kreuzzügen  der  Reliquienimport  entwickelte 
und  weiche  Gesichtspunkte  anbei  mafsgebend  waren.  ^^^)  Die  schwierige,  aber 
wünschenswerte  Aufgabe  einer  Geschichte  der  deutschen  Universitäten  hat 
Kaufmann^^^)  übernommen.     Der  vorliegende  erste  Band  enthält  das  AUge- 


HositiBcbe  Propaganda  in  Deatuhland:  Eist  Taachenb.  6.  F.  7.  Bd.,  S.  233 — SOi.  —  11») 
J.  Loeerth,  Simon  t.  Tischnow.  Beiträge  s.  Geech.  d.  böhm.  Wiklifismiu:  MV6DB.  26, 
8.  221—45.  —  115«)  id.,  D.  Kirchen-  a.  Kloateratnrm  d.  Honten:  (Cottaache)  Z.  t  GckL 
u.  PoUt  5,  S.  259—90.  —  116)  J.  H.  Lnpton,  Life  of  Dean  Colet  Londaa,  Bell 
XIV,  383  S.  ~  116a)  P.  Villari,  Naöye  qaeationi  intomo  alla  <Storia  di  G.  SaTonaitda  • 
de  'anoi  tempi'  a  propoaito  di  uno  Bcritto  d.  prof.  Fellegxino;  A.  ator.  itaL  1,  8.  1S4 — 206. 
—  117)  K.  Starmhofely  Gerhoh  v.  Beicheraberg  über  d.  Sitteoanatande  d.  leitgea. 
Geiatlichkeit  Teil  II.  Gymn.  Progr.  Leipzig,  Hinricha.  4^  44  8.  ~  118)  A.  Kobler, 
Katholiacliea  Leben  im  MA.  £.  Anaang  ana  Kenelm  Henry  Digby'a  Moraa  cathoUci  or  Ages 
of  Faith.  2.  Bd.  Inntbrack,  Vereinabnchh.  XV,  890  S.  M.  7,60.  ~  X  I"  Deutle, 
Catalogue  dea  mannacrita  anciena  et  dea  chartea.  Gollectiona  de  JaL  Deanoyera.  Pana,  Jina. 
VIU,  84  8.  |[BlCh.  99,  8.  255/9.]  |  Enthält  a.  a.  anf  d.  E.  G.  bezfigUchen  ürkk.  e.  inteiw 
eaaante  8ammlang  picardiecher  Legenden  d.  15.  Jh.  —  119)  0.  Holder-Egger;  Aai 
Münch.  Haa.:  NA.  13,  8.  557— 87.  — 120)  Fr.  Schneider,  Lea  croiaadea  et  lea  inTeataini 
de  noa  «gliaea:  BdeFartchr^t.  8.  170/3.  ~  121  X  I«  paaaione  di  Geaü  Criato,  rapprewa- 
tazione  sacra  in  Piemonte  nel  aecolo  XV  ed.  da  Vincenao  Promia.  Törino,  Booea.  Fat 
XXVn,  533  8.  —  X  'B.  8errigny,  La  reprteentation  da  myatftre  de  8.  liartin  k  Seon« 
en  1496:  M^mAcDijon.  10,  8.  275 — 479.  —  Gaat6,  Lea  diamea  litorgiqaea  de  la  eatha- 
drale  de  Boaen:  Annalea  de  la  Facalt6  dea  lettrea  de  Caen.  4,  8.  1 — 18;  85 — 131.  —  X 
An  gier,  D^yotiona  et  croyancea  popnlairea  dea  Landea:  8oci6t6  archtel.  de  Bordeaaz  13.— 
X  ^'  Bachmann,  Bruchatttcke  e.  Franengebetea :  ZDA.  32,  8.  50/7.  —  X  J-  J.AmmaBa, 
E.  VTaaaeraegen:  ib.  8.  141/3.  —  122)  Georg  Kaufmann,  Geaoh.   d.  deutaehen  UniTerd- 


§73.    Palaeographie.    Wattenbach.  iy49 

meine.  Der  Vf.  zeigt  die  Entwickelnng  des  Stüdinm  generale  ans  den 
Kloster-  nnd  Eirchenschnlen  des  frühen  MA.  nnd  zwar  in  der  Weise,  dafs 
eine  Scheidung  in  kirchliche,  stadtische  nnd  staatliche  Universitäten  sich  ge- 
schichtlich ergab.  Danach  werden  die  einzelnen  Universitäten  klassifiziert, 
ürkl.  Beilagen  vervollständigen  nnd  stützen  den  Text.  Znr  Gesch.  der  Uni- 
versitäten von  Bologna,  Avignon,  Graz,  Lerida  veröffentlicht  Denifle^*') 
eine  Anzahl  unbenutzter  Quellen.'*^) 

Die  achthundertjährige  Centenarfeier  der  Universität  Bologna  hat  eine 
reiche  Litteratur  hervorgerufen,  die  z.  T.  auch  für  die  allgemeine  Universi- 
tätsgeschichte von  Wert  ist  Es  darf  in  dieser  Beziehung  auf  die  will- 
kommene Berichterstattung  von  del  Vechio^'^)  darüber  verwiesen  werden. 


§73.    . 

Palaeographie. 

W.  Wattenbaoh. 

Xtdifidbüeher  und  HÜlfsinUiel.  In  geistreichem  Überblick  hat 
Cesare  Paoli^)  in  der  Eröffnungsrede  des  neuen  Studiei^'ahres  des  R. 
Istituto  di  studi  superiori  in  Florenz  eine  Übersicht  über  die  Veränderungen 
der  lateinischen  Schriftzüge  gegeben,  von  der  Übernahme  aus  der  Erbschaft 
der  BOmer  bis  zur  Wiederbelegnng  und  Fortbildung  der  alten  Minuskel  durch 
Alkuin  und  weiter  durch  die  Zeiten  der  sog.  Gotik  bis  zur  Herstellung  der 
reinen  Minuskel  durch  die  Florentiner  Humanisten.  Derselbe  hat  sein,  schon 
im  Bericht  über  1883  rühmend  erwähntes  Handbuch,')  nachdem  er  schon 
zu  der  Übersetzung  desselben  von  Lohmeyer  Nachträge  gegeben  hatte,  in 
einer  durchw^  neu  bearbeiteten^  erweiterten  Gestalt  erscheinen  lassen,  welche 
auch  wieder  von  L.  übersetzt  ist.  Der  Palaeographie,  welche  jetzt  abgesondert 
das  erste  Heft  bildet,  sollen  die  Schreibmaterialien,  die  mittelalterliche  Chrono- 
logie und  die  ganz  umgearbeitete  Diplomatik  sich  anschliefsen.  Es  bleibt 
auch  jetzt  der  Charakter  der  Schrift,  dafs  zur  Ausführung  des  gegebenen 
Umrisses  der  mündliche  Vortrag  hinzutreten  soll,  doch  sind  die  in  den  An- 
merkungen gegebenen  litterarischen  Nachweise  so  vollständig,  dafs  auch  ohne 


Uten.  1.  Bd.  Vorgesch.  Stattgart,  Cotta.  XTV,  442  S.  IL  8,00.  —  123)  H.  Benifle, 
Urkk.  X.  GeMh.d.  MAI.  aniyereitäten :  ALKG.  4,  S.  289—62.  —  124)  X  Fr.  Nitsscli, 
Z.  Gesch.  d.  Bntstehimg  d.  UniTenitäteii .  JPTh.  14,  8.  210—20.  —  X  Ign.  ▼.  Ddllinger, 
D.  UniTenitäten  ■onat  u.  jetzt  (=  Akad.  Vortrage,  2.  S.)  S.  8—55.  Bektoratirede  y. 
22.  Des.  1886.  —  X^-  GregoroTiaa,  D.  Legende  y.  Stadium  d.  Wiasenachaften  in  Athen 
im  12.  Jli.:  Z.  f.  Gesch.  a.  PoUt.  5.  S.  805—17.  —  125)  Alberto  Del  Vecchio,  Ban- 
•egna  di  opere  atoriche  ete.  pnblieate  per  Tottayo  centenario  d.  Studio  Bolognese  etc.:  A.- 
Stor.  ItaL  2,  8.  894—452.  —  Weiteres  ygl.  o.  Abt  lU,  8.  6*«-". 

1)  Cesare  Paoli,  La  storia  della  serittora  nelU  storia  della  dyiltl^  considerata  special- 
mente  neue  forme  grafiche  latine  del  medio  eyo.  Firenze,  ooi  tipi  dei  sacc.  Le  Monnier. 
20  8.  —  2)  id.,  Biblioteca  di  Bibliografia  e  Paleografia.  Programma  soolastico  di  Paleo- 
gnfla  e  di  IKplomatica.    L  Paleografia  latin«.    2«  ed.   (übers,  y.  Lohmeyer  1889.)   Firense, 

Jahresberichte  der  Getohichtswistentohaft    1888.    IT.  4 


IV,50  M^-    Fftlaeographie.     Watten  bftch. 

denselben  mit  grofsem  Nutzen  der  Gebranch  möglich  ist.  Als  eine  dankens- 
werte Ergänzung  der  Hilfsmittel  zum  Stndinm  der  Palaeographie,  speziell 
der  Arndtschen  Tafeln,  ist  die  Publikation  von  Thommen')  zu  bezeichnen, 
welche  sich  auf  die  letzten  160  Jahre  des  Mittelalters  beschränkt  und  neben 
einigen  Buchschriften  mannigfaltige  Kanzleih&nde  aus  Materialien  der  Baseler 
Archive,  doch  mit  Ausschlurs  Ton  ürkk.,  zur  Anschauung  bringt.  Die  nicht 
immer  leicht  lesbaren  Schriftstflcke  sind  im  begleitenden  Text  Tollst&ndig  ab- 
gedruckt, was  fflr  PriTatstudien  unentbehrlich  ist;  nur  sind  sie  leider  nicht 
immer  richtig  gelesen,  wie  ich  an  anderem  Orte  nachgewiesen  habe.  Hoffentlidi 
wird  einmal  eine  zweite  Auflage  Grelegenheit  bieten,  die  Fehler  zu  verbessern. 

8a/m/nUungen  von  Schriftproben,  Hier  gebohrt  wieder  der 
erste  Platz  der  Piüaeographical  Society^)  mit  ihren  10  griechischen  und  ebenso 
vielen  lateinischen  Tafeln.  Hervorzuheben  sind  unter  letzteren  pl.  90  der  Florra- 
tiner,  aus  Corvey  stammende  Codex  der  Annalen  des  Tadtus  (auch  CoUez. 
Fiorent  t  2,  vgl.  unten);  pl.  91  der  so  überaus  merkwürdige  cod.  Harl.  647 
der  Aratea,  welchen  ernst  Ottley  dem  2.  oder  8.  Jh.  zuschreiben  wollte; 
nach  dem  unzweifelhaft  spätkarolingischen  Charakter  der  Schrift  des  Textes 
wird  derselbe  hier  ins  9.  oder  10.  Jh.  gesetzt,  ebenso  wie  im  Catal.  of  ktin 
Mss.  wo  pl.  61  der  Centaur  gegeben  ist.  Die  Bilder,  von  welchen  wir 
hier  in  besserer  Erhaltung  und  besser  gelungen  die  Fische  sehen,  zeigen 
allerdings  in  merkwürdigster  Weise  antiken  Charakter,  und  die  Umrisse  sind 
in  zierlicher  CapitaUs  rustica  mit  der  Beschreibung  von  Hygin  ausgeföllt 
Auf  pl.  92  und  93  finden  wir  die  grofse  schöne  Textminuskel  und  die 
kleinere  Schrift  der  Inhaltsverzeichnisse  der  reich  verzierten,  von  1093—97 
von  zwei  Mönchen  zustande  gebrachten  Bibel  von  Stablo.  Merkwürdig  ftir 
die  Verbreitung  humanistischer  Studien  ist  die  Abschrift  der  Briefe  des  Seneca 
(pl.  96)  ^cr.  per  me  Manfredinum  de  Ponte  cancellarium  in  Eoriponte  in 
Euboea  insula'.  Die  letzte  pl.  100  enthält  ein  Schreiben  des  berühmten  Sire 
de  Joinville  von  1248. 

Von  der  CoUezione  Fiorentina,  ^)  deren  Material  durch  den  Ankauf  der 
Ashburnham'schen  Sammlung  vermehrt  ist,  sind  2  Hefte  erschienen,  lat.  12 
Tafeln  mit  Erläuterung  von  C.  Paoli.  IH,  2  enthält  u.  a.  T.  32  einen 
Yirgil  aus  dem  10.  Jh.  (Libri  23)  mit  Neumen  über  einigen  Stellen,  besonders 
Beden,  welche  ein  Leser  zugesetzt  zu  haben  scheint;  33.  eine  westgotische 
Hs.  aus  dem  10.  oder  11.  Jh.  (Libri  17)  mit  roher  Miniatur  und  einem 
eigenen  'signum  conjnnctivum'  in  Hakenform  für  zusammengehörende  Worte; 
femer  35  einen  Codex  von  1307,  in  welchem,  wie  im  Dantecodex  t  28,  ein 
schräg  durchstrichenes  i  am  Ende  der  Zeilen  zur  Füllung  eingesetzt  ist,  and 
36  eine  Urk.  von  1013  mit  der  im  Bericht  für  1885  (11,  305)  und  1886 
(II,  358)  erwähnten  Ligatur  von  t  und  i  für  z,  einem  ganz  ungewöhnlich 
gebildeten  t,  und  statt  sst  (suprascript.)  deutlich  geschrieben  ust  In  lY,  1 
finden  wir  auf  T.  37  und  38  den  Yirgilkommentar  des  Donatus,  Laur.  45, 
15,  welchen  P.  abweichend  von  Bandini  wohl  mit.  Recht  dem  9.  Jh.  zuschreibt; 
der  erste  Teil  ist  von  einer  angels.  Hand  geschrieben,   aber  ohne  die  spezi- 


Ssnsoni.  YII,  59  S.  —  3)  Bad.  Thommen,  Schriftproben  ans  Haa.  d.  14.— 16.  Jh.  Basel, 
Detioff.  4^  18  S.  20  T.  |[ZDA.  16,  8,  1889,  Not  S.  873  (Watteiihach)]|  —  4) 
£.  M.  Thompaon  n.  6.  F.  Warner,  The  Palaeographical  Society.  Facsiiailee  of  aoeient 
maniiBcriptB  etc.  Second  seriea.  Part  Y.  London,  Will.  Glowea.  fol.  40  S.  Text,  20Tfl]i. 
—  5)  Girol.  Yitelli  u.  G.  Paoli,  Collezione  Fiorentina di  Facaimili  palaeografid  Greci e  Latiiii 
Faac.  3,  P.  2  n.  4,  Parte  1.     Firenze,  Sncc.  Le  Monnier.     foL     Jedes  24  S.,  12  T.   IL  20,00. 


§73.     Palaeographie.     Wattenbach.  lY  61 

fischen  Abkürzungszeichen  dieser  Schriftart,  die  citierten  TextsteUen  in  Tor- 
trefflicher,  fest  und  sicher  geschriebener  Unciale  and  an  anderer  Stelle  in 
Capitalis  rnstica.  Die  fränkische  Minuskel  des  zweiten  Teils  erinnert  so  sehr  an 
die  kalligraphische  Schule  von  Tours,  da(s  P.  die  ganze  Handschrift  derselben 
zusehreiben  möchte.  T.  39  bringt  das  Seitenstflck  zu  Tacitus  Annalen  aus 
Gorvey  saec.  IX  (s.  Taf.  2),  einst  damit  zusammengebunden,  die  Briefe  des 
Plinius  (Laur.  47,  36).  Besonders  merkwürdig  ist  T.  40  (Ashb.  60)  der 
Kommentar  des  Ambrosius  zu  den  paulinischen  Briefen,  in  einer  unschönen 
Schrift  des  8/9.  Jh.  nach  P.,  welcher  sie  als  halbkursi?  angelsächsich  be- 
zeichnet, zugleich  aber  die  Ähnlichkeit  mit  toscanischen  und  lombardischen 
Urkk.  derselben  Zeit  hervorhebt;  ich  möchte  sie  lieber  irisch  nennen.  Die 
schönste  Ausbildung  reiner  deutlicher  Minuskel  finden  wir  T.  41  in  der 
Schrift  des  Eard.  Humhert,  und  T.  42  die  zum  Verzweifeln  kleine  und  un- 
leserliche Hand  des  Savonarola.  Von  E.  Monaci^)  erhalten  wir  in  diesem 
Jahre  7  Urkk.  des  12.  Jh.  und  3  spätere  aus  Ravenna  und  der  Provinz  von 
Forli,  wodurch  die  erstaunliche  Mannigfaltigkeit  verschiedener  Schriftarten, 
und  Formen  und  Verbindungen  von  Buchstaben  noch  gesteigert  wird  aus 
diesen  wenig  bekannten  Gegenden;  mit  dem  13.  Jh.  tritt  auch  hier  gröbere 
Gleichförmigkeit  ein.  Ein  Güterverzeichnis  nähert  sich  mehr  gewöhnlicher 
Bücherschrift,  und  das  letzte  Blatt  zeigt  als  geretteten  Best  einer  verlorenen 
Hs.  die  schön  verzierte  erste  Seite  des  Rosarium  von  Guido  de  Baisio, 
vielleicht  des  Widmungs-Exemplars  vom  Jahre  1300.  Oben  auf  der  Seite 
sehen  wir  Meister  Guido  einen  Schüler  belehren,  in  der  Initiale  den  Bischof 
Gerhard  von  Sabina,  und  unter  ihm  den  Vf.  mit  seinem  Buch.  —  Nicht  ganz 
übergehen  dürfen  wir,  dals  eine  andere  Publikation  von  E.  Monaci^)  Schrift- 
proben lOr  das  Studium  der  romanischen  Sprachen  bringt,  auf  welche  wir 
jedoch  hier  nicht  näher  eingehen.  Die  vom  vatikanischen  Archiv  aus- 
gegangenen Specimina  palaeographica  der  päpstlichen  Regesten  dürfen  wir 
wohl  dem  Bericht  über  Diplomatik  überlassen. 

Das  6.  Heft  der  schönen  Publikation  von  Ghatelain»)  (pl.  76 — 90) 
gewährt  eine  reiche  Fülle  alter  und  merkwürdiger  Hss.  des  Horaz,  welche, 
wie  auch  die  früheren,  um  so  mehr  willkommen  sind,  weil  in  den  älteren 
Sammlungen  meistens  die  Hss.  philologischen  Inhalts  wenig  vertreten  sind. 
Zwei  Tafeln  (76,  77)  geben  ein  lebendiges  Bild  des  von  irischer  Hand  ge- 
schriebenen Bern.  363  mit  seinen  Zeichen  und  Scholien  (s.  unten  Hagen), 
pl.  31  den  Ambros.  Palimpsest  s.  IX.,  dessen  untere  Schrift  (sermones)  als 
römische  Kursive  bezeichnet,  aber  wohl  richtiger  alte  Minuskel  im  Übergang 
aus  der  Uncialschrift  genannt  wird.  —  Sieben  vortreffliche  Tafeln  mit  Schrift- 
proben zieren  den  Katalog  der  für  die  Pariser  Bibliothek  aus  der  Sammlung 
des  verstorbenen  Grafen  Ashbumham  glücklich  wiedererworbenen  Hss.,^) 
welchen  L.  Delisle  mit  einer  sehr  interessanten  Vorrede  versehen  hat;  die 
unglaubliche  Unordnung  und  Sorglosigkeit  der  Bibliotheksverwaltungen  von 
Tours,  Orleans  und  Lyon,  welche  jetzt  die  ihnen  einst  entwendeten  Schätze 
f^  sich  verlangen,  werden  schonungslos  aufgedeckt.  Doch  diese  Umstände, 
und   die    ganze   herrliche  Biographie    von  Libri,   liegen   uns  hier  fern;    wir 


—  6)  £.  Monaci,  Archivio  paleografioo  Italiano.  Yol.  I.  Miscellaneo.  Fase.  8.  Borna, 
A.  Martelli.  ioL  4  S.,  14  T.  —  7)  id.,  Facsimili  di  antichi  manoBcritti  per  oso  delle  Bcaole 
di  filologia  neolatina.  Roma,  Martelli.  f.  3  Hefte  erschienen.  —  8)  £.  Ghatelain,  Palio- 
graplüe  des  Claasiqaes  Latma.  Fase.  6.  Paria,  Hachette.  gr.  f.  —  9)  L.  Delisle,  Gata- 
logne  des   Hanusmts   des   fonds    Libri  et  Barrois.    Paris,  H.  Champion.    XOYI,  u.  330  S. 

4« 


iy,52  §  7B.    Palaeogimpliie.    Wattenbftch. 

müssen  ans  begnflgen,  hervorzuheben,  dsis  von  den  8ch<)nen  Uncialsdiriften 
an  bis  zur  karolingischen  Zeit  die  verscbiedensten  Schriftarten  dargestellt 
sind,  darunter  auch  (YI,  1)  irländische  Halbnnciale  mit  dem  seltsamen,  Ton 
n  kaum  zn  unterscheidenden  r,  welche  lange  Zeit  in  Tonrs  als  Antograph 
des  h.  Hilarins  verehrt  wurde.  Einen  annfthemden  Übergang  zu  jenem  r 
zeigt  die  alte  Halbnnciale  VI,  5,  in  welcher  auch  das  Yorkonunen  der  Inter- 
punktion des  Punktes  mit  schrftg  nach  rechts  gerichtetem  Strich  darüber  be- 
merkenswert ist  Der  schon  firOher  von  Delisle  behandelte  Codex  von 
Engyppii  Excerpta  Augustini  aus  dem  8.  Jb.  mit  seinen  vielen  verschiedenen 
Schriftarten  ist  jetzt  in  der  Pariser  Bibliothek  wieder  vereinigt,  und  auf 
pl.  ni,  2 — 4,  sind  drei  neue  Proben  gegeben;  davon  hat  n.  3,  wie  der  Cod. 
Colon.  CYI  bei  Arndt,  Schriftt.  39  (2.  Ausg.),  die  Eigentümlichkeit,  dafs  die 
einzelnen  Silben  der  Wörter  abgesondert  geschrieben  sind. 

Einzelne  Sehrifta/rten.  Den  überaus  merkwürdigen  üncial- 
codex  des  Priscillian  (s.  Ber.  f.  1886,  II,  359)  aus  dem  5/6.  Jh.  hat  G. 
Schopfs  bei  der  Ausgabe i<^)  sehr  genau  und  ausführlich  beschrieben:  eme 
noch  geläufige,  nicht  gekünstelte  Schrift;  am  Anfang  der  einzelnen  Traktate 
drei  Zeilen  rot,  der  erste  Buchstabe  der  Seite  gröber,  Abs&tze  mit  vor- 
tretendem Anfangsbuchstaben  der  folgenden  Zeile,  auch  in  der  Zeile  am 
Schlufs  gröfserer  Bedeteile  kleine  Spatien,  und  zuweilen,  wo,  wie  es  scheint, 
ein  Absatz  vergessen  war,  ein  zwischengesetztes  K  (apitulum).  Mit  gröiister 
Sorgfalt  sind  die  vorkommenden  wenigen  Abkürzungen  und  die  FSIle  von 
Wortbrechung,  welche  nach  der  älteren  Weise  geschah,  znsammengesteüt; 
auch  die  durch  ZusammenstoDsen  gleicher  Buchstaben  u.  a.  verursaditen  Fehler, 
so  wie  die  orthographischen  Eigentümlichkeiten.  —  Von  den  Qnedlinbnrger 
Itala-Fragmenten,  vielleicht  noch  aus  dem  vierten  Jh.,  welche  1876  durch 
Seh  um  bekannt  gemacht  wurden,  hat  A.  Düning  mehr  gefunden  und  mit 
einer  Schriftprobe  verö£fentlicht^^)  Auch  E.  Ranke  ist  es  noch  gelungen, 
weitere  Fragmente  des  alten  Itala^Codex  in  Einbänden  der  alten  Weingartener 
Bibliothek  zu  finden,  eines  nur  in  Abdruck  auf  dem  geleimten  Holzdeckel, 
und  deshalb  auf  der  Photographie  verkehrt  erscheinend  und  im  Spiegel  zn 
lesen.  1^)  Von  der  schönen  Biblia  Amiatina  hat  Giov.  Batt  de  Rossi  in 
der  von  der  Yat.  Bibliothek  Leo  Xm.  überreichten  prachtvollen  Jubiläums- 
schrift^s)  ein  sehr  schönes  Faksimile  der  DedikaUonsverse  (auch  Pal.  Soc 
n,  66)  mitgeteilt,  in  welchen  er  zuerst  die  Entdeckung  gemacht  hat,  dafe 
an  der  radierten  Stelle  der  Name  Ceolfridus  gestanden  hat  und  dafe  dieser 
das  wunderbare  Prachtwerk  kurz  vor  716  in  England  hat  anfertigen  lassen. 
Die  Abhandlung  enthält  die  Geschichte  dieser  Entdeckung  und  die  voll- 
ständigste  Nachricht  von  der  Handschrift. 

Unsere  Kenntnis  der  mannigüachen  Gestaltung  der  Übergangschriften 
wird  vermehrt  durch  die  Beschreibung,  welche  W.  Seh  um  von  zwei  Blatten 
gegeben  hat,^^)  die  G.  Schmidt  in.  der  Bibliotbek  des  kgl.  Domgymnasinns 
in  Halberstadt  aufgefunden  und  wovon  er  in  einem  Programm  1881  voriänfig 


7  pl.  —  10)  G.  Schopfs,  Prifldlliaiii  qnae  sapenimt  (r=CorpiiB  SS.  ecd.  lat  (Vindob.) 
XYIU.)  Yindob.,  Tempsky.  224  8.  —  11)  A.  Düning,  Osterprogiamm  d.  Gyma.  n 
Quedlinburg.  |[MIÖG.  10,  801  P.  Kehr.]]  —  12)  B.  fianke,  lU.  TTniTOrriüiti  Bodob. 
octara  Baecnlaria  celebranti  gratnlatar  llniy.  Harburg.  (=  Stattgardiana.)  Marb.  qn.  2  T. 
—  13)  GioT.  Batt  de  RoBsi,  La  Bibbia  oflÜBrta  da  Oeolfiido  abbate  al  aepolcto  diS.Fietro 
(al  Sommo  Pontefice  Leone  XHI  Omaggio  ginbbüare  della  Biblioteca  Yatioana).  Borna,  Tipogr. 
della  8.  G.  di  Propaganda  fide.     Atlas.     22  S.    --   14)  W.  Scham,  Über  d.  Halbenlidter 


(78.    PalMograpMe.     Wattenbach.  IV,53 

Nachricht  gegeben  hat;  hier  erhalten  wir  Proben  der  drei  darauf  befindlichen 
Schriftarten.  Die  oberste  Schrift  nftmlich  enthält  Angaben  über  yerschiedene 
Heilmittel  mit  Abbildungen,  der  Text  in  einer  derben  Halbanciale;  gleicher 
Art,  aber  doch  noch  erheblich  ftlter,  dem  Veroneser  Snlpicins  Sevems  Ton5l7 
sehr  ähnlich,  ist  die  ursprüngliche  Schrift,  dem  Codex  Theodosianus  angehörig. 
Zwischen  beiden  stehen  in  Kursive  des  6.  oder  7.  Jh.  geschriebene  £xcerpte 
der  Institutionen,  nicht  buchmäßig  geschrieben  und  nur  teilweise  lesbar,  weil 
sie  sich  mit  der  alten  Schrift  in  gleicher  Richtung  decken.  Das  wissen- 
schaftliche Ergebnis  der  merkwürdigen  Fragmente  ist  Ton  Professor  Fitting 
behandelt 

£ine  der  ältesten  Minuskelhss.  hat  Th.  Sickel  behandelt,  nämlich 
den  liber  diurnus  der  römischen  Kurie,  wOTon  eine  Probe  der  Ausgabe,  eine 
andere  den  Prolegomena^^)  beigegeben  ist.  Der  erste  Blick  würde  gewiüs 
jeden  Tennuten  lassen,  daüs  er  eine  frühkarolingische  Minuskel  Tor  sich  habe, 
and  S.  hat  sich  auch  der  Vergleichung  mit  fränkischen  Hss.  des  ausgehenden 
8.  und  beginnenden  9.  Jh.  bedient  um  das  Alter  (seiner  Ansicht  nach  noch 
Yor  795)  festzustellen.  Da  nun  aber  andererseits  die  Entstehung  in  der 
römischen  Kurie  wahrscheinlich  ist^  so  hat  er,  da  andere  Beispiele  zur  Ver- 
gleichung fehlen,  den  Cod.  Montepess.  400  herangezogen,  und  für  diesen 
einen  römischen  Schreiber  nachzuweisen  gesucht,  was  jedoch  zweifelhaft 
bleibt.  In  betreff  des  Godesscalc  scheint  mit  Sicherheit  anzunehmen,  daTs  er 
sein  berühmtes  Evangeliar  nicht,  wie  Sickel  (S.  19)  sagt,  in  Rom,  sondern 
UD  Frankenreich  geschrieben  hat.  Ist  nun  der  Ursprung  des  Liber  diurnus 
in  Rom  anzunehmen,  so  könnte  man  ja  an  Verwendung  eines  fränkischen 
Schreibers  denken,  dessen  neumodische  Schrift  in  Rom  gefallen  hätte;  8.  zieht 
es  jedoch  vor,  eine,  später  wieder  vergessene,  dort  geschehene  Herausbildung 
der  Minuskel  aus  der  Halbunciale  anzunehmen,  woraus  dann  mit  Notwendig- 
keit, da  man  einen  doppelten  Vorgang  der  Art  nicht  annehmen  kann,  zu 
folgern  ist,  dafs  auch  in  dieser  Beziehung  Italiener  die  Lehrmeister  der 
Franken  gewesen  seien:  an  sich  ja  nicht  unwahrscheinlich,  wenn  sich  nur  sonst 
irgend  welche  Spuren  solcher  Schrift  in  Italien  sicher  nachweisen  liefsen. 
Sehr  aasführlich  sind  S.  23 — 38  die  noch  sehr  altertümlichen  Siglen  und 
Abkürzungen  behandelt,  darunter  das  früher  verkannte  qa  =  qui  appellatur. 
AofEallend  ist  (S.  30),  daüs  die  bekannte  Abkürzung  für  us  hier  ausschlieCBlich 
f&r  ur  gebraucht  wird. 

Zur  Vervollständigung  des  Bildes  von  der  durch  Karl  den  Grofsen 
geschaffenen  Renaissance  auch  auf  dem  Gebiete  der  Schrift,  dient  eine  Publi- 
kation von  De  Rossi^^)  mit  Photographie  des  für  Papst  Hadrian  gestifteten 
Epitaphs.  Der  Vf.  hat  nachgewiesen,  dafs  dieser  schwarze  Marmor  aus  der 
Touraine  stammt,  und  dafs  die  korrekte,  den  besten  klassischen  Mustern 
nachgeahmte  Schrift  von  der  römischen  dieser  Zeit  sich  eben  so  sehr  untere 
scheidet,  wie  die  eleganten  Verse  Alcuins,  welche  hier  verewigt  sind,  von 
den  unförmlichen  Produkten  des  damaligen  Rom.  Dagegen  zeigen  die  kürzlich 
in  Tours  ausgegrabenen  Inschriftsteine  Ähnlichkeit  der  Formen,  und  die  Ver- 
wandtschaft mit  der  Kalligraphie  der  Bücher  tritt  auch  in  der  zierlichen  Ein- 
fassung mit  Weinlaub  uns  entgegen.     Ein  altes  Evangeliar  in  Arras  aus  dem 


Bnichstück  e.  Ht.  d.  Codex  Theodosianus:   SarZ-Bom.  9,   8.  365—74.   —   15)   Th.  Sickel, 
Prolegomena  e.  Liber  diarnos  I:  WienerSB.  117,  S.  1 — 76.  —  16)  Gioy.  Batt.  De  Rossi, 


iy^54  §  78.    Palaeognipbie.    Wattenbaeh. 

9.  Jh.,  welches  ans  der  Abtei  St  Yaast  stammt,  hat  L.  Delisle  yeranlafot, 
aaf  die  Ennstschnle  zartlckzakommen,  deren  Heimat  er  im  nördlichen  Frank- 
reich nachweist,  nnd  welche  er  als  Tranco-Saxonne'  bezeichnet.  ^  7)  Dieser 
Ansdmck  ist  in  Frankreich  seit  der  Zeit  der  Manriner  gebrftachiidi,  nnd 
rechtfertigt  sich  dadurch,  dafs  diese  bizarre  Omamentation  sich  auch  bei  den 
Angelsachsen  findet.  Aber  die  eigentümliche  Kunst  der  Angelsachsen  ist 
davon  ganz  yerschieden,  und  diese  Gattung  hatten  sie  nur  von  den  Irlilndern 
abernommen,  weshalb  ich  es  vorziehe,  sie  slslrländiich-fränkisch  zu  bezeichnen. 
Hatte  D.  schon  frtther  eine  Anzahl  solcher  Hss.  nachgewiesen,  so  weüs  er 
hier  19  aufzuzählen,  und  giebt  von  der  von  St  Yaast  durch  5  Tafeln  eine 
Anschaung;  eine  besondere  Merkwthrdigkeit  ist  hier  T.  3  die  Anwendung  von 
Runen.  Die  Hs.  ist  mit  besonderem  Luxus  ausgeführt,  ganz  in  Gap.  nnd 
Uncialen  in  Gold  und  Silber,  fast  immer  auf  Purpnrpergament  So  stark  anch 
in  allen  Hss.  dieser  Art,  auch  in  der  Schrift  der  Titelseiten,  der  irisch-angel- 
sächsische Einflufs  sichtbar  ist,  so  bleibt  doch  der  Text  davon  nnberflhrt, 
und  als  Probe  dieser  Minuskel  hat  D.  eine  Seite  aus  der  Bibel  von  St  Panl 
hinzugefügt,  deren  Initialen  einer  anderen  Kunstrichtung  angehören,  aber 
doch  anch  mit  der  hier  behandelten  verwandt  sind.  —  Von  einem  Evangelisr 
ans  karolingischer  Zeit,  welches  jetzt  im  Stifte  Strahov  zu  Prag  verwahrt 
wird,  giebt  J.  Nenwirth  Kachricht,^^)  und  zugleich  photogr.  Nachbildungen 
der  Evangelisten  Lukas  und  Johannes.  Es  stammt  aus  dem  Stift  St  Martin 
zu  Trier,  was  N.  nicht  erkannt,  aber  Brefslau  nachgetragen  hat; ^^)  es  geht 
dies  ans  den  eingeschriebenen  Notizen  aber  Altarweihen  mit  Sicherheit  heryor. 
Ein  Evangeliar  in  Aachen,  welches  Lamprecht  dem  10.  Jh.  zugeschrieben 
hatte,  nimmt  St  Beifsel,  mit  genauer  Beschreibung,  gleichfalls  fOrdiekaro- 
lingische  Zeit  in  Anspruch. '<^) 

Die  tironischen  Noten  der  Bemer  Hs.  611,  welche  verschiedene 
Aufsätze  und  Excerpte  enthält,  hat  W.  Schmitz  herausgegeben  und  photo- 
graphische Faksimiles  der  Notenschrift  beigefügt.  >i)  —  Die  fraher  verbreitete 
Meinung,  dafs  man  tironische  Noten  auch  zur  Aufzeichnung  von  Urkk.  benutzt 
habe,  obgleich  das  dem  Zweck  der  Urk.  widerspricht,  schien  eine  Stütze  zo 
finden  an  einem  von  Champollion-Figeac  publizierten  Faksimile,  zu  welchem  jede 
Erklärung  fehlte.  Jetzt  hat  Julien  Havet  die  Urk.  wieder  aufgefonden,  eine 
Precarie  von  St.  Arnulf  in  Metz,  aus  zwei  einzelnen  Urkk.  bestehend,  welche 
in  2  Stücke  zerschnitten  ist,  einst  ein  langes  schmales  Stück  Pergament,  auf 
dessen  Bückseite  die  Noten  stehen,  deren  photographisches  Abbild  H.  jetzt 
gegeben,  und  die  er  erklärt  hat;^*)  es  ist  der  wesentliche  Inhalt  der  Urkk 
nebst  den  Namen  der  Zeugen.  Nach  H.'s  Ansicht  hat  dieses  der  Priester 
Solatius,  welcher  die  Urk.  schrieb,  auf  der  Rückseite  verzeichnet,  doch/sieht 
wohl  mit  Becht  H.  Brefslau ^^*)  darin  vielmehr  den  bei  der  Verhandlung 
aufgenommenen  Akt,  nach  welchem  das  Instrument  ausgefertigt  wurde.  Sicher 
ist  hiernach  auf  jeden  Fall,  dafs  anch  hier  in  Metz  noch  848  die  Kenntnis 
der  Noten  ganz  gewöhnlich,  ihre  Anwendung  im  Geschäftsgebrauch  üblich 
war.     Sie   sind  flüchtig  geschrieben,  und  nach  Bedürfnis  neue  gemacht  oder 


Tombeau  d'Hadrien  I,  s.  o.  Abt  n,  21".  —  17)  L.  Delisle,  L'firttigöliaire  de  Swnt-Viut 
d'Arras  et  la  Calligraphie  Franco-Saxonoe  du  IXe  sUcle.  Paru,  Champion,  gr.  4.  18  S. 
6  Tafeln.  —  18)  J.  Nenwirth,  b.  o.  Abt.  II,  S.  28i»*.  —  19)  H.  BrefBlan:  NA.  14, 
S.  449.  ~  20)  St.  Beifsel,  D.  karol.  Eyangelienbnch  des  Aachener  Münster«:  Z.  f.  chrUtL 
Kunst  1,  8.  53—60.  —  21)  Wilh.  SchmitE:  Deutsche  Stenographenitg.  1.  Do«.  —  23) 
J.  Havet,  Charte  de  Meta,  s.  o.  Abt.  H,  8,  17**.  —  22»)  H.  Brefslau:  NA.  14  8.  21«. 


§78.    Falaaographie.    Watte&baeli.  IV,55 

Silben  zur  Wiedergabe  der  germanischen  Namen  zusammengesetzt.  —  In 
böhmischer  Sprache  hat  A.  Erondl  eine  Einführung  in  das  Studium  der 
tironischen  Noten  geschrieben.*') 

Hagen*^)  hat  die  fcri7i5cAen  ZetcAen  des  God.Bem.  863  besprochen, 
der  im  9.  Jh.  Ton  gelehrten  Irl&ndem  der  Gesellschaft,  welcher  der  Dichter  Sedn- 
lios  angehört  hatte  und  die  jetzt  in  Mailand  hauste,  geschrieben  ist.  Sehr  häufig 
ist  das  Zeichen  Chresimon  in  verschiedener  Form,  das  r  und  z  bei  yerdorbenen 
Stellen;  andere  scheinen  diesem  Ejreise  eigentümlich  zu  sein,  oder  verweisen 
nur  auf  die  Scholien,  wie  das  oben  (S.  51)  angeführte  Faksimile  zeigt. 

Omamentik»  Die  kunstgeschichtUch  so  sehr  merkwürdigen  Kalender- 
bilder  des  sogenannten  Chronographus  von  354,  von  Filocalus  herrührend, 
aber  nur  in  späten  Kopieen  erhalten,  sind  auf  Grund  derselben  für  das 
deutsche  archäol.  Institut  von  Strzygowski  herausgegeben. *B)  Von  Werken 
umfassenderen  Inhalts  ist  hier  die  Geschichte  der  christlichen  Kunst  in 
Böhmen  bis  zum  Anfang  des  14.  Jh.  von  Neuwirth'®)  anzuführen,  worin 
auch  die  Miniaturen  der  Hss.  sorgfältig  berücksichtigt  sind.  Mit  Beseitigung 
der  Fälschungen  und  im  Gegensatz  g^en  die  nativistischen  Phantastereien 
wird  mit  voUer  Entschiedenheit  teils  der  deutsche  Ursprung,  teils  der  Ein- 
floTs  der  deutschen  Kunstthätigkeit  auf  die  einheimische  Produktion  nach- 
gewiesen. Einen  technischen  Zweck  verfolgt  die  Publikation  von  A.  Nied- 
ling,^^)  eine  Auswahl  von  Buchmalereien  als  Vorlagen  für  Unterrichts- 
anstalten und  Künstler;  für  unsere  Gesichtspunkte  kommt  sie  nicht  in 
Betracht 

Gesare  Paoli  hat  in  einem  ausführlichen  Aufsatz'^)  die  in  letzter  Zeit 
viel  behandelte  und  auch  hier  berührte  Frage  über  die  Geschichte  des 
Pa/piers  behandelt,  im  AnschluDs  an  die  Untersuchungen  und  Abhandlungen 
von  Briquet,  Wiesner  und  Earabacek,  und  rückhaltlos,  im  Widerspruch  zu 
seiner  früheren  Ansicht,  dem  in  der  That  jetzt  unabweisbaren  Resultat  zu- 
gestimmt, dafs  es  Papier  aus  roher  Baumwolle  nie  gegeben  hat,  auch  baum- 
wollene Lumpen  nur  zufällig  und  in  geringer  Quantität  verwandt  sind,  die 
Verschiedenheit  der  Qualität  durch  veränderte  Methode  der  Bereitung  und 
anderes  Bindemittel  sich  hinlänglich  erklärt,  während  der  Name  'bambacina'  eine 
mifsverstandene  Umformung  der  Stadt  Bambyke  zu  enthalten  scheint 


—  23)  A.  Krön  dl,  Einfühmsg  in  d.  Stadium  der  tironischen  Noten.  Sdinlprogr.  d.  höhrn« 
Obergymn.  zu  Brttnn.  —  24)  Herrn.  Hagen,  Über  d.  kritischen  Zeichen  d.  alten  Bemer 
Boras-  o.  SerriOB-Ha.  868  s.  9:  Yerh.  d.  39.  Vera,  dtach.  Philologen  n.  Schnlm.  in  Zürich  (Leipiig, 
Teabner),  S.  247—57.  —  25)  J.  Strzygowski,  D.  Kalenderbilder  d.  Chronographen  t. 
854  (Jahrb.  d.  kais.  deutschen  archäol.  Inst  ErgSncnngsheft  1.)  Berlin,  Baimer.  —  26)  J. 
Neawirth,  Gesch.  d.  christlichen  Kunst  in  Böhmen  bis  z.  Aassterben  d.  Fremysliden.  F^rag, 
CklTe.  493  S.  125  Abbild.  |[Gbl.  1889,  Sp.  317,  H.  J.]|.  —  27)  A.  Niedling,  Bücher- 
Oxnamentik  in  Miniatoren,  Initialen,  Alphabeten  etc.  In  hiat  Daratellong  d.  9.  bis  18.  Jh. 
amiassend.  80  Foliotafeln  mit  erklärendem  Texte.  Weimar,  Voigt.  4  S.  M.  12,00.  |[GB1. 
1888,  Sp.  1420.]|  —  28)  C.  Pabli,  La  storia  della  carte  secondo  gli  oltimi  atadi:  NaoT« 
Antologia  Not.  16,  1888,  19  S.  im  Sep.-Abdr. 


iy,56  §  '*•    Diplonwtik  (1886/8).    BTefsUii. 


§74. 

Diplomatik*)  (1885/8). 

E  BreMau. 

FaJcHm/Ue^Sa/m/ml/u/ngen.  Unter  allen  Publikationen  von  ürkk.- 
abbildangen  behauptet  die  von  der  preoDsischen  Arcbiwerwaltnng  unter 
Leitung  H.  t.  Sybels  und  Tb.  t.  Sickels  berausgegebene  Sammlung  d« 
Kaiserurkk.^)  nach  wie  Tor  den  ersten  Rang;  in  unserer  Berichtsperiode  sind 
zwei  weitere  Lieferungen  des  ftr  die  Geschichte  der  Diplomatik  Epoche 
machenden  Werkes  erschienen.  Lieferung  VUl,  ganz  von  S.  Herzberg- 
Fränkel  bearbeitet,  um&fst  die  Zeit  von  K.  Wilhelm  bis  Heinrich  VII 
(1248—1818).  Den  31  Urkk.-Abbildungen  ist  ein  ausfOhrlicber  Text  bd- 
gegeben,  in  welchem  der  Vf.  die  bisher  so  gut  wie  ganz  unbekannte  Spezial- 
diplomatik  jener  Epoche  behandelt  und,  wenn  auch  der  Gegenstand  der 
Natur  der  Sache  nach  nicht  erschöpft  werden  konnte,  doch  einen  auüBei^ 
ordentlich  wertvollen  Beitrag  zur  Lehre  von  den  späteren  Eaiserurkk.  bietet. 
Insbesondere  dankenswert  sind  die  ausführlichen  Erörterungen  über  die  in- 
haltlichen ürkk.gruppen,  während  der  Versuch,  die  ürkk.  dieser  Zeit  nach 
einem  neuen  Prinzip  zu  klassifizieren,  kaum  auf  allgemeine  Zustimmung  wird 
rechnen  können;  ein  wenig  glücklicher  Gedanke  war  es  auch,  den  Ausdrücken 
Protokoll  und  Text  für  diese  Periode  eine  andere  Bedeutung  beizulegen,  als 
sie  sonst  in  der  Terminologie  unserer  Wissenschaft  haben:  doch  treffen  diese 
AussteUungen  mehr  die  Form  als  den  Inhalt  der  verdienstlichen  Arbeit  Bei 
der  Auswahl  der  Tafeln  sind  Privilegien  und  Privilegienbestätigungen  bevor- 
zugt, doch  auch  andere  ürkk.arten  (Verträge,  Landfrieden,  Hoigerichtsurkk., 
Willebriefe,  Lehen-  und  Pfandbriefe,  Rechtssprüche,  Mandate  u.  s.  w.)  aus- 
reichend berücksichtigt;  nur  echte  Stücke,  keine  Fälschung,  sind  aufgenommen. 
In  die  Bearbeitung  der  9.  Lieferung  teilen  sich  Th.  von  Sickel,  V.  Bayer, 
H.  Grauer t.  Ersterer  bietet  sieben  Urkk.  Ottos  n.,  hinsichtlich  deren  er 
sich  in  den  Texterläuterungen  mit  Rücksicht  auf  andere,  unten  zu  nennende 
Publikationen  kurz  fassen  konnte,  und  fünf  ürkk.  Ottos  m.,  denen  ein  um- 
fangreicherer Text  beigegeben  werden  mufste;  die  Erläuterungen  zu  Taf.  8 
besprechen  z.  B.  die  Gestaltung  der  Chrismen  und  Monogramme  für  die  ganze 
Begierungszeit  des  Königs:  unter  den  Abbildungen  verdient  besondere  Er- 
wähnung n.  2,  die  berühmte  Dotalurk.  Ottos  11.  fOr  Theophanu.  Auf  Tkf  13 
hat  Bayer  noch  ein  Diplom  Heinrichs  ü.  beigesteuert,  den  übrigen  Teil  der 


*)  ürkk.bücher,  Editionen,  Begestenwerke  n.  ■.  w.  werden  in  dieeem  Artikel  nsr  be- 
rflcknchtigt,  insofern  sie  durch  ihre  Einleitungen  oder  d.  methodische  Art  ihrer  AosliUinng 
allgemeineren  Wert  filr  d.  Diplomatik  haben.  Einselhemerkongen  oder  Untenachnngen  fiber 
Echtheit  y.  ürkk.,  d.  in  gröfseren  nicht  diplomatischen  Arbeiten  gelegentlich  begegnen,  werden 
nnr  ausnahmsweise  berficksichtigt,  wenn  d.  Umstände  es  erforderlich  erscheinen  lassen.  — 
1)  H.  T.  Sybel  a.  Th.  y.  Sickel,  Kaisemrkk.  in  Abbildungen.  8.  n.  9.  Lieferang.  BeiÜD, 
Weidmann.     1887/8.    qaer   fol.     19    a.  24  Tfl.    Text  S.  207—36.    Mitarbeiter:  S.  B,tit- 


§  74.     Diplomatlk  (1885/8.     BrefBlaa.  17,57 

Lieferang  Oranert  ftlr  die  Urkk.  Ludwigs  des  Bayern  in  Ansprach  genommen. 
Aach  hier  geht  eine  aasftüirliche  Einleitnng,  ft^lich  nicht  so  amfangreich  wie 
die  zn  Lieferung  Vin,  voran,  in  der  namentlich  die  äafseren  Merkmale  be- 
handelt werden;  über  die  auf  Urkk.  Ludwigs  begegnenden  Kanzleivennerke 
erhalten  wir  hier  znm  erstenmale  einige  Aufschlüsse.  Die  abgebildeten 
Urkk.,  bei  denen  gleichfalls  alle  Arten  vertreten  sind,  konnten  —  mit  Aus- 
nahme von  Tafel  23b,  die  aus  dem  Vatikan  stammt  und  auch  historisch 
wichtig  ist  —  durchweg  dem  Münchener  Reichsarchiv  entnommen  werden 
und  waren  übervnegend  bisher  unediert.  —  Wohl  als  ein  Seitenstück  zu  den 
Kaiserurkk.  in  Abbildungen  ist  vielfach  eine  zweite  grolise  Publikation  von 
Faksimiles  von  Papsturkk.  angesehen  worden,  welche  J.  v.  Pflugk-Harttung 
herausgegeben  hat.^)  Allein  sie  unterscheidet  sich  von  jener  in  vielen  Be- 
ziehungen zu  ihrem  Nachteil.  Schon  dafs  ein  erläuternder  Text,  wie  er  den 
K.  U.  i.  A.  beigegeben  ist,  oder  auch  nur  eine  Transscription  hier  gänzlich 
fehlt,  fällt  schwer  ins  Gewicht;  der  Herausgeber  hat  sich  damit  über  die  bei 
allen  neueren  Faksimile-Publikationen  fast  ausnahmslos  beobachteten  Grund- 
sätze hinweggesetzt.  Ebenso  vereinzelt  steht  er  da,  wenn  er  im  Zeitalter 
höchster  Yervollkommnung  der  Photographie  für  seine  Abbildungen  nicht 
eine  mechanische  Reproductionsweise  angewandt,  sondern  dieselben  nach  von 
ihm  mit  der  Hand  angefertigten  Pausen  durch  Lithographie  hat  hersteUen 
lassen:  sein  Versuch  dies  Verfahren  zu  rechtfertigen,')  kann  nicht  als  gelungen 
betrachtet  werden.^)  Auch  dafs  verhältnismäfsig  wenige  Urkk.  ihrem  ganzen 
Umfang  nach  abgebildet  sind,  von  den  meisten  nur  kleinere  Stücke,  bisweilen 
aus  verschiedenen  Teilen  der  Urk.  zusammengesetzt,  gegeben  werden,  ist 
bedauerlich.  Dazu  kommt,  dafs  die  Abbildungen  oft  ungenau  gemacht  sind  und 
dafs  nicht  nur  mehrflEu^h  die  Buchstabenformen  verändert  sind,  sondern  ver- 
einzelt sogar  ein  Buchstabe  gezeichnet  ist,  der  in  dem  Originale  nicht  steht, 
und  ein  anderer  fehlt,  der  dort  vorhanden  ist.  Andere  Ausstellungen  müssen 
hier  übergangen  werden:  im  allgemeinen  kann  man  sagen,  dafs  man  zwar 
an  den  Abbildungen  v.  Pfl.-H.8  den  Entwickelungsgang  der  Schrift  im  grofsen 
und  ganzen  kennen  lernen  kann,  dafs  sich  auch  an  ihnen,  bei  vorsichtig- 
kritischer Benutzung,  die  allmähliche  Umgestaltung  der  äufseren  Merkmale 
der  Urkk.  in  der  päpstlichen  Kanzlei  —  doch  nur  bis  zum  Schlufs  des 
12.  Jh.  —  verfolgen  läfst,  dafs  sie  aber  da  zumeist  versagen,  wo  es  auf  feinere 
diplomatische  Untersuchungen  ankommt.  Auf  photographischem  Wege  sind 
die  Siegelbilder  des  dritten  Teils  hergestellt,  aber  nicht  nach  den  Original- 
buUen,  sondern  nach  Pausen  und  Zeichnungen  des  Herausgebers,  die  er  z.  T. 
als  Idealbilder  unter  Zugrundelegung  mehrerer  Originalbullen  angefertigt  hat. 
Durch  dies  höchst  unglückliche  Verfahren  sind  die  Siegelbilder  von  sehr 
zweifelhafter  Brauchbarkeit:  das  Idealbild  entspricht  bisweilen  keinem  der 
wirklich  vorkommenden  Siegel.  Darüber  hat  sich  vor  kurzem  Finke  ge- 
äufsert  (Die  Papsturkk.  Westfalens  S.  XVIH);  sein  Versuch,  die  Siegel  nach 
den  Abbildungen  v.  P.-H's.  zu  bestimmen,  mifslang,  sagt  er,  Ma  ich  bei 
kleinen  Differenzen  der  einzelnen  Stempel  stets  im  Stiche  gelassen  war,  oder 
mich  doch  auf  unsicherm  Boden  befand'. 


berg-Fränkel,  Th.  v.  Sickel,  V.  Bayer,  H.  Granert  —  2)  J.  v.  Pflngk-Hart- 
taiig,  Specimina  telecta  chartarnm  Bomanörnin  pontificmn.  Stuttg.,  Kohlhammer.  1885/7. 
{[UIOG.  6^  156;  HZ.  60,  518  (Menzel);  MIÖG.  9,  9  Ko.  8  (BrefBlau);  Archiy.  Z.  12,  314/6.]! 
Enter  a.  sweiter  Teil:  Urkk.  123  Tfln.;  dritter  Teil  Siegel:  23  Tfln.  -  3)  id.,  Über  d. 
HenteUung  d.  neuesten  Abbildangen  ?.  Urkk.:  HZ.  53,  S.  98  ff.   -   4)  Vgl.  H    v.  Sybel, 


iy,58  i  74.     Diplomatik  (1885/8).     Brefalaa. 

Aas  Frankreich  haben  wir  die  Schlnlsliefeniiig  des  1.  Bd.  derFik- 
simile-Sammlnng  der  Ecole  des  cbartes  erhalten;^)  sie  bietet  überwiegend 
französische  Urkk.  des  späteren  MA.  Ergiebiger  für  nns  ist  das  Album 
pal6ograpbiqae  von  Deiisle,^)  welches  in  vorzflglich  ausgeführten  Heliogra- 
vüren ein  Placitum  Childeberts  in.  von  695,  ein  Diplom  Karls  des  Grofsen 
von  797,  ferner  Urkk.  der  kapetingischen  Könige  Hugo  Capet,  Heinrichs  L 
Ludwigs  d.  Dicken,  Philippe  U.  Aagnst,  Ludwigs  d.  Heiligen  und  mehrere 
nicht  königliche  Urkk.,  darunter  ein  interessantes  Stück  von  Abt  Snger  von 
St.  Denis  bringt. 

Auch  die  k>eiden  neuen  italienischen  Faksimile -Publikationen,  das 
Archivo  paleografico  von  £.  Monaci  und  die  Collezione  fiorentina  von 
Vitelli  und  Paoli,^)  enthalten  eine  erhebliche  Anzahl  von  Urkk.abbildungen; 
die  erstere  namentlich  römische  Urkk.,  aber  auch  solche  aus  Sutri  und 
Faenza,  die  letztere  u.  a.  Urkk.  aus  Pisa  von  780,  aus  Florenz  von  1076 
und  1301,  aus  Benevent  von  1121  und  einen  bullierten  Brief  Honorius'  IIL 
von  1325.  Ganz  der  Diplomatik  angehörig  und  von  grofsem  Wert  ist  ferner 
die  zum  Priesteijubiläum  Leos  XIII.  erschienene,  von  H.  Denifle  unter  Mit- 
wirkung von  G.  Palmieri  bearbeitete  Sammlung  von  Faksimiles  aus  den 
päpstlichen  Registern.^)  Auf  60  von  A.  Martelli  in  Rom  hergestellten  Licht- 
drucktafeln erhalten  wir  die  Abbildungen  von  64  Registerseiten;  die  ersten  58 
Tafeln  gehören  der  Zeit  von  Innocenz  HI.  bis  Innocenz  VI.  an  (1198  —  1362), 
die  beiden  letzten  Tafeln  geben  Abbildungen  ans  den  Registercopieen,  weldie 
Urban  V.  hat  anfertigen  lassen.  Veranschaulichen  die  Tafeln  uns  die  Ent- 
wicklung der  Schrift  und  die  Anlage  der  Register,  indem  sie  zugleich  über 
Bubrizierung,  Numerierung,  Glossierung  u.  s.  w.  Auskunft  erteilen,  so  ver- 
iKreitet  sich  der  beigegebene  Text,  der  von  Denifle  allein  herrOlirt,  Ober  die 
meisten  neuerdings  so  viel  erörterten  Fragen,  die  hinsichtlich  des  Verfahrens 
bei  der  Registrierung  aufgeworfen  werden  können,  mit  lichtvoller  Klarheit  and 
umsichtiger  Besonnenheit 

Zum  Schlufs  mufs  auch  hier  auf  die  Fortsetzung  des  grofsen  englischen 
Faksimilewerkes  hingewiesen  werden,*)  dessen  in  unsere  Berichtsperiode 
fallende  Lieferungen  eine  Anzahl  diplomatisch  sehr  beachtenswerter  Stftcke 
bieten:  auf  T.  80  der  H.  Serie  die  Fragmente  römischer  Kaiserurkk.  des 
5.  Jh.,  auf  T.  51/8  eine  ravennatische  Papjrrusurk.  des  7.  Jh.,  dann  Urkk. 
Heinrichs  U.  von  England  1155  (T.  41^  Philipps  ü.  August  von  Frankreich 
von  1191  (T.  61),  Johanns  von  England  von  1199  (T.  98)  und  einige  nicht 
königliche  Dokumente. 

AUgemei/ne  8ch/Hften.  Als  bibliographisches  Hilfsmittel  kann  tnch 
far  die  Diplomatik  der  Specialkatalog  der  Biblioteca  Vittorio  Emmanuele  in 
Rom  benutzt  werden.  ^^)  Ungleich  wertvoller  aber  und  ein  Werk  dankens- 
wertesten Sammelfleifses  ist  das  von  Oesterley  herausgegebene,  alle  Linder 


Urkk.bUd6T  in  Lichtdruck  oder  DorchpauBmig:  ib.  S.  470/6.  »  5)  JB.  1887,  U,  88S*.  — 
6)  JB.  1887,  n,  288*.  —  Bes.  noch:  MIOü.  VUI,  483  ff.  (Sickel);  A.  stör,  it  4,  SO, 
250  ff.  (PaoU).  -  7)  JB.  1885,  U,  804;  1886,  II,  858;  1887,  tl,  889;  1888,  IV,  50/1*^. 
Beilinfig  sei  erwiOuit,  dalli  aach  d.  Pale<^p«fia  artiitioa  di  Monte  Gaesino  in  ihnrn  1887  er- 
schienenen Heft  auf  Taf.  41  a — c  e.  ürkk.iaksimile,  das  d.  yielberalenen  Zaehariasprifilag»i 
bringt  Sonstige  Binaelheiten  können  hier  nicht  berftcksichtigt  werden.  —  8)  Spedmiaa 
palaeographioa  regestoram  Bomanorum  pontiflcam  ab  Innocentio  m.  ad  Urbanom  V.  Bomae, 
ex  arch.  Yatic.  1888.  60  Tfln.  a.  57  S.  Text  |[MIÖG.  9,  351  ff.  (Sickel);  BBCh.  49, 
254  f.  (Delisle);  fl.  Jahrb.  9,  519  ff.  (Bamngarten) ;  Hist  pol.  BI1.  101,  503  ff];  Ifitarbeiter: 
H.  Denifle  u.  G.  Palmieri.    -  9>  The  Palaeogr.  Society,  vgl.  JB.  1885,  II,  303;  1S86, 


§74.    Diplomatik  (1885/8).    Brefslau.  IV,59 

Europas  berttcksichtigende  Verzeichnis  von  Urkk.dracken  und  -Hss.,^^)  eine 
Arbeit,  die  trotz  nicht  geringfügiger  und  z.  T.  leicht  zu  vermeidender 
Mängel  der  Ansfühmng  jedem  Diplomatiker  ein  überaus  nützliches  Hilfs- 
mittel sein  wird.  Über  die  Geschichte  der  MA.lichen  Fälschungen  und  die 
Wichtigkeit  der  diplomatischen  Kritik  hat  sich  S.  Bormans  in  einem  in  der 
Brüsseler  Akademie  gehaltenen  Vortrage  ausgesprochen.^^)  Über  eine  ganze 
Reihe  methodisch  wichtiger  Fragen  hat  Tb.  v.  SickeH')  in  einem  die 
Thätigkeit  v.  Pflugk-Harttungs  polemisch  beleuchtenden  Aufsatz  höchst  be- 
achtensweiiie  Ausführungen  veröffentlicht,  ^^a) 

Athrikmisches  v/nd  päpstliches  Vrkk.wesen.  Unsere  immer 
noch  so  spärliche  Kenntnis  vom  altrömischen  ürkk.wesen  hat  in  den 
letzten  Jahren  durch  die  glückliche  Deutung  eines  älteren  Fundes  eine  wert- 
volle Bereicherung  erhalten.  Im  zweiten  Bande  seiner  Ausgabe  der  griechischen 
Papyri  des  Leidener  Museums^^)  hat  G.  Leemans  u.  a.  auch  den  Papyrus  Z 
ediert,  ein  Fragment,  das  eine  griechische  Bittschrift  enthält,  die  an  die 
Kaiser  Theodosius  und  Valentinian  gerichtet  ist.  Entgangen  ist  ihm  aber, 
dals  sich  auf  dem  erhaltenen  Fragment  neben  den  griechischen  auch  latei- 
nische Worte  befanden;  dies  hat  K.  Wessely  erkannt, i^)  die  lateinischen 
Worte  aber  mehrfach  falsch  gelesen,  und  erst  U.  Wilcken^**)  ist  es  vor- 
behalten gewesen,  die  vollständig  korrekte  Entzifferung  derselben  in  einer 
Rezension  der  Schrift  Wesselys  zu  geben.  Es  ergiebt  sich  nun,  dafs  wir  ein 
Originalfragment  eines  Kaiserreskriptes  vor  uns  haben,  in  dessen  einer  Ko- 
lumne sich  eine  Abschrift  der  eingereichten  Petition  (exemplum  precum),  aber 
nicht  das  Original  derselben,  wie  Wessely  meinte,  erhalten  hat,  während  die 
andere  Kolumne  die  Antwort  des  Kaisers  enthielt;  von  dieser  letzteren  sind 
aber  nur  noch  wenige,  nicht  mehr  zu  deutende  Buchstabenreste  der  SchluOs- 
zeile  in  der  Prunkschrift  der  Reichskanzlei  und  die  eigenhändige  Unterschrift 
des  Kaisers  —  diese  ganz  —  erhalten.  Auch  in  dem  trümmerhaften  Zu- 
stande, in  welchem  es  vorliegt,  ist  das  Dokument,  dessen  Zeitbestimmung 
übrigens  noch  weiterer  Untersuchung  bedarf,  ein  überaus  wichtiger  Beitrag 
zu  unserer  Kenntnis  von  dem  Ürkk.wesen  der  römischen  Kaiser.  Des 
weiteren  ist  auch  der  Vorrat  altrömischer  Privaturkk.,  den  wir  besitzen, 
durch  neue,  im  September  1887  gemachte  Funde  pompejanischer  Wachstafeln 
vermehrt  worden; ^•)  und  nicht  unerwähnt  bleiben  darf  in  diesem  Zusammen- 
hang auch  die  neue  von  Tb.  Mommsen  besorgte  Auflage  von  Bruns* 
Fontes,^^)  welche  u.  a.  einen  neuen  wesentlich  bereicherten  Abdruck  der  in 
der  wichtigen  Inschrift  von  Orcistus  überlieferten  Urkk.  enthält. 


n,  358;  1887,  H,  288;  1888,  IV,  60*.  -^  10)  Vgl.  JB.  1887,  H,  289'.  —  11)  H. 
Oetterley,  V7egweiter  durch  d.  Litteratnr  d.  Urkk.8ainmlangen.  Berlin,  G.  Reimer.  1885/6. 
2  Bde.  572  u.  423  S.  |[0.  Jahresb.  1885,  U,  17^]|  —  12)  S.  Bormana,  Les  üauBsOfl 
ehartes  et  la  diplomatique:  Boll.  Acad.  roy.  de  Belgiqne  3e  adr.  15,  1888,  S.  833 — 70.  — 
13)  Th.  T.  Sickel,  BeUa  diplomatica  ohne  Ende:  MIÖG.  6,  S.  325—74.  D.  Gegenschrift 
T.  PfUgk-Harttungs  'Th.  y.  Sickel  u.  d.  Mon.  Germ,  hiat/  (Stnttg. Kohlhammer  1885), 
ist  e.  Pamphlet  ohne  wissenschaftliches  Interesse.  —  Brefslau,  Handb.  d.  Urkk.l.  1,  s. 
JB.  1889.  —  13*)  X  B-  Gapasso,  Gli  archiyi  e  gli  stadi  paleografici  e  diplomatici  nelle 
proT.  Napoletane  fino  al  1818.  Napoli.  1885.  4.  82  S.  —  14)  C.  Leemans,  Papyri 
graed  Masei  antiquarii  pnblici  Logduni - Batay.  Bd.  n.  Lugd.  Bat.,  Brill.  1885.  4. 
810  S.  n.  4  Tfln.  —  1&)  K.  Wessely,  E.  bilingues  MajestäUgesach  aas  d.  Jahre  390/1 
nach  Chr.  Wien  (Vf.).  1888.  12  S.  —  15»)  U.  Wilcken:  Berliner  Philologische  Wochen- 
schr.  1888,  8.  1205—08.  —  16)  Vgl.  G.  de  Petra;  in:  Notisie  degli  scayi  di  antichitk 
(1887,  Oktober  S.  415—20);  Th.  Mommsen  im:  Hermes  Bd.  23,  157/9);  V.  Scialoia  a. 
J.  Alibrandl  im:  Bollettino  doli' Istituto  di  diritto  Bomano  I,  5—20;  E.  Eck:  SayZ.  Bom. 
Abth.  9,    60 — 98.  —  17)  G.  G.  Brans  n.  Th.  Mommsen,   Fontes   iuris  Bomani   antiqui. 


iy,60  §7^-    Biplomatik  (1885/8).    Brefalao. 

Zur  Erkenntnis  des  Zusammenhanffe$  zwischen  dem  aUrömi$chen  und 
dem  päpstlichen  Urkk.wesen  hat  Ref.  einen  Beitrag  geliefert, ^^)  indem  er 
den  Nachweis  versucht,  dafs  der  Brauch  der  Begisterf abrang,  der  sidi  bei 
den  Päpsten  mit  Sicherheit  bis  in  den  Anfang  des  5.  Jh.  znrflckTerfolgen 
läfst,  aus  altrömischer  Zeit  stammt,  und  dafe  eine  ganz  ähnliche  Be^^ter- 
führung  sowohl  in  der  kaiserlichen  Kanzlei  wie  bei  den  OberbebOrden  des 
römischen  Beiches  bestand. 

Die  päpstliche  Diplomatik  selbst  ist  der  Gegenstand  eifrigster 
Behandlung  gewesen.  Zwar  haben  die  allgemeinen  Erörterungen  von  de 
Mas  Latrie,^^)  welche  sich  auf  einen  im  groben  nnd  ganzen  jetzt  auf- 
gegebenen Boden  bewegen,  unsere  Erkenntnis  nicht  viel  gefördert,  und  auch 
von  den  Arbeiten  v.  Pflugk-Harttnngs  wird  es  genttgen  eine  Reihe  kleiner 
Aufsätze,  welche  durch  verschiedenartige  Zeitschriften  und  Bücher  verstreut, 
auf  eine  mehr  oder  minder  an  der  Oberfläche  bleibende,  z.  T.  schematische 
Beschreibung  gewisser  äufserer  Merkmale  der  älteren  Papsturkk.  hinauslaufen, 
hier  kurz  zu  verzeichnen.  ^^-^^)  Etwas  anderen  Charakters  ist  ein  sechster 
gleicb&lls  nur  wenige  Seiten  umfassender  Aufsatz  desselben  Vf.,  welcher  ge- 
wisse EIrscheinungen  in  den  Papsturkk.  —  die  Formulierung  der  Datierung 
nnd  den  Wechsel  zwischen  Eurial-  und  Minuskelschrift  —  mit  der  Politik 
der  Päpste  in  Verbindung  bringt  und  aus  ihr  erklärt.'^)  Dafs  die  Datierung»- 
art  der  Urkk.  gewisse  politische  Tendenzen  zum  Ausdruck  bringen  kann,  ist 
zweifellos  richtig;  die  Erscheinung  findet  sich  nicht  bloDs  in  papstlichen  sondern 
auch  in  vielen  anderen  Urkk.  und  ist  schon  oft  beobachtet  und  zn  historischen 
Zwecken  verwertet  worden.  Dagegen  darf  aus  der  Art  der  Urkk.schrift^^) 
allein  auf  die  politische  Richtung  des  Ausstellers  gewilis  nicht  geschlossen 
werden,  und  die  bezüglichen  Ausführungen  des  Vf.  sind  mehrfach  anfechtbar. 
Nicht  ohne  Nutzen  ist  eine  weitere  Arbeit  v.  P.-H.8,^^)  weiche  ein  Verzeichnis 
der  dem  Vf.  bekannt  gewordenen  Originale  und,  wie  er  sich  ausdrückt, 
Scheinoriginale^^)  von  Papsturkk.  bis  zum  Jahre  1153  giebt.  Der  Einteilung 
liegt  das  von  P.-H.  aufgestellte,  so  viel  mir  bekannt  von  keinem  anderen 
Forscher  adoptierte  Schema  für  die  Klassifizirung  von  Papsturkk.  zu  gründe. 
Vollständig  ist  freilich  das  Verzeichnis  keineswegs;  selbst  aus  Deutschland 
sind  einige  Archive  unberücksichtigt  geblieben;  Spanien,  Grofsbritannien, 
Südfrankreich,  Ostitalien  fehlen  zum  gröfsten  Teil.  Sehr  unbequem  aber 
ist  es  vor  allen  Dingen,  dafs  der  Vf.,  der  in  allen  seinen  Publikationen  mit 
unerklärlicher  Geflissenheit  der  Anführung  von  Jaff^  Regesten,  wo  sie  nicht 
ganz  unvermeidlich  ist,  aus  dem  Wege  geht,  auch  hier  solche  Citate  durch- 


Editio  qnarta.  Freibnrg,  Mohr.  1887.  422  S.  ^  18)  H.  Brefslan,  B.  Commentini  d. 
röm.  Kaiser  q.  d.  Begiaterbttcher  d.  Papste:  SarZ.  Bomaniat  Abt  6,  8.  242^60.  Beltrige 
a.  Diplomatik  d.  römischen  Kaiaerurkk.  aach  bei  Grauert,  Konttaatio.  Schenkung,  •. 
Jahresb.  1883,  11.,  31^  u.  in  d.  späteren  in  d.  Jahresber.  1884  ff.  angeführten  UntersochiugaB 
über  diese  Fälschung.  -^  19)  L.  de  Mas  Latrie,  Les  iliments  de  la  diplomatiqne  pooti- 
ficaleaumoyenfige:  BQH.  39,  S.  415—51.  —  20)  J.  ▼.  Pflagk-Harttang,  Z.  PlombieniBg 
älterer  PapstbuUen:  Hist.  Aufsätze   e.  Andenken   an  Waita  (Uannover,  Hahn),  S.  611 — 22. — 

21)  id. ,  D.  Schreiber  d.  päpstl.  Kanzlei  bis  auf  Innocenz  II. :  Böm.  Qnartalschr.  1 ,  S.  212 — SO.  — 

22)  id.,  Über  päpstl.  Schreibschulen  d.  älteren  Zeit:  fiJb.  9,  S.  991/5.  —  23)  id.,  D.  Schriftutta  o. 
Eingangszeichen  d.  Papstballen  d.  früheren  MA.:  ArchiTal.Z.  12,  S.  69 — 74.  —  24)  id.,  D. 
Scriptamfbrmel  auf  Papsturkk.:  ib.  13,  S.  45—56.  —  25)  id.,  Papstpolitik  in  üikk.:  HZ. 
55,  S.  71/7.  —  25a)  X  A.  Honaci,  Una  questione  solla  scritt.  boUatica  s.  Jahresb.  1885, 
II,  305* ;  Influenza  bizantina  nella  scrittura  delle  boUe  s.  Jahresb.  1886,  II,  234**«.  —  26) 
J.  T.  Pflugk-Harttung,  PäpsÜiche  Originalurkk.  u.  Scheinoriginale  bis  1153:  HJb.  5, 
S.  489—575.  —  27)  X  id.,   Scheinoriginale  deutscher  Papsturkk.:    FDG.  29,  S.  426—44. 


{74.    Biplomatik  (1885/8).    Brofslaa.  17,61 

weg  nnterläfst  und  dadurch  die  BenntzuDg  seiner  Arbeit  ganz  annötig  er- 
schwert —  Die  erhaltenen  Originale  von  Papstarkk.  bis  znm  Pontifikat 
Leos  IX.  sind  auch  —  vollständiger  als  bei  v.  P.-H.  —  verzeichnet  in  einer 
Arbeit  des  Ref.,^^)  deren  Hauptaufgabe  es  ist,  genauer  festzustellen,  wann  der 
Gebrauch  des  Papjrus  als  Schreibmaterial  in  der  pftpstlichen  Kanzlei  auf- 
gehört, und  wann  derjenige  des  Pergaments  begonnen  habe.  Bei  dieser  Ge- 
legenheit werden  auch  die  Eigenhändigkeit  der  Skriptum-  und  der  Datum- 
formel sowie  namentlich  der  päpstlichen  Unterschrift  untersucht,  es  wird 
femer  die  Originalität  einiger  bisher  meist  als  Urschriften  angesehener  Privi- 
legien Johanns  XYIII.  und  Benedikts  YIII.  teils  bestritten,  teils  in  Zweifel 
gezogen.'^)  Das  Ergebnis  ist,  dafs,  abgesehen  von  einem  Ausnahmefall  des  10.  Jh., 
die  Verwendung  des  Pergaments  für  päpstliche  Privilegien  erst  unter  Benedikt  Vm. 
ganz  sicher  nachgewiesen  werden  kann,  während  diejenige  des  Papyrus  erst 
nach  Viktor  11.  aufhört.  Ein  in  dieser  Arbeit  erwähntes,  aber  dem  Vf. 
unzugänglich  gebliebenes  Original  Silvesters  11.^^)  für  Urgel  (auf  Papyrus) 
hat  seitdem  A.  Brutails  nachgewiesen,  ediert  und  beschrieben,^^)  und  dem- 
selben in  Gemeinschaft  mit  L.  Delisle  verdanken  wir  auch  den  Abdruck 
(mit  prachtvollem  Faksimile  und  willkommenen  Bemerkungen)  eines  Papyrus- 
privilegs Sergius*  IV.  im  Archiv  zu  Perpignan.^^)  Von  sonstigen  diploma- 
tisch interessanten  ürkk.  aus  älterer  Zeit,  über  die  wir  neuerdings  genauere 
Kunde  erlangt  haben,  sind  hier  wenigstens  die  wichtigsten  zu  nennen. s^) 
Zwei  Privilegien  Benedikts  IX.,  von  dem  wir  bisher  noch  keine  Originale 
kannten,  darunter  ein  auch  formell  sehr  bemerkenswertes  Stück,  hat  W. 
Wattenbach,»^)  ein  drittes  Privileg  desselben  Papstes  hat  Tb.  v.  Sic kel") 
nach  dem  römischen  Original  ediert.  Den  ältesten  im  Original  erhaltenen 
Pergamentbrief  eines  Papstes  hat  J.  von  Pflugk-Harttung^')  aus  dem 
Lausanner  Archiv  herausgegeben  und  zugleich  nachgewiesen,  dafs  derselbe 
Clemens  U.  und  nicht,  wie  in  den  Regesten  angenommen  war,  Leo  IX  an- 
gehört. Nicht  aus  Originalen,  sondern  aus  Abschriften  stammen  einige  von 
Th.  Mommsen  neuerdings  in  korrekter  Form  mitgeteilte  Aktenstücke  vom 
Jahre  530,'^)  darunter  eine  wegen  der  Form  der  eigenhändigen  Unterschrift 


—  28)  H.  BrefaUa,  Papyrat  n.  Pergament  in  d.  papstliclien  Kanzlei  bia  z.  Mitte  d. 
11.  Jh.:  MIÖG.  9,  S.  1—33.  Auf  diese  Arbeit  bezieht  sich  d.  Schrift  J.  y.  Pflngk- 
HarttangB,  <H.  Brefslau  n.  Paptturkk.'  (Stattgart,  Kohlhammer  1888),  e.  Pamphlet  ähnlich 
dem  oben  No.  18  erwähnten  gegen  Sickel.  Vgl.  d.  Antwort  d.  Ref.  *J.  y.  Fflagk-Harttang  und 
■eine  Polemik*:  MIÖO.  9,  687  ff.  Aaf  e.  Replik  y.  P.-H'a.,  die  als  fliegendes  Blatt  Ter- 
breitet  worden  ist,  bat  Referent  e.  abermalige  Antwort  nicht  für  nötig  erachtet  —  28*) 
Andere  kritische  Einzelnntersachongen  haben  wir  yon  W.  Haathaler,  D.  Überlieferung  d. 
gefälschten  Passauer  Bullen  u.  Briefe:  MIÖG.  8,  S.  604/8,  u.  y.  J.  y.  Pflugk-Harttung, 
Zwei  Papstbullen:  HJb.  7,  S.  233/7.  Handelt  über  Jaff(6-L.  8952  n.  5403  u.  spricht  sich 
für  XJnechtheit  d.  letzteren  gegen  Lowenfeld  ana,  aber  mit  schwerlich  zutreffenden  Gründen.  — 
28b)  X  B.  Schönyitzky,  Sylyester  buUijan  (D.  SUyesterbuUe)  s.  Jahresb.  1886,  II,  292*«. 
Hayet,  L'6critnre  secrite  de  Gerbert,  s.  JB.  1887,  11,  290",  hat  die  der  Unterschrift 
Silvesters  II.  hinzugefügten  Schriftzeichen  yoUständig  entziffert.  —  29)  A.  Brutails,  Bulle 
originale  de  Sihestre  II.  pour  la  Seo  d*Urgel:  BECh.  48.  —  30)  L.  Delisle  u.  M.  Bru- 
tails: Bulletin  bist  et  phil.  du  Comit6  des  trayaux  bist  et  scientiflques  1885,  No.  2.  — 
30*)  X  Viele  Stücke  dieser  Art  finden  sich  auch  in  zwei  gr5fseren  Sammlungen:  y.  Pflugk- 
Harttnnga  Acta  pontif.  inedita,  u.  S.  Lowenfelds  Epistolae  pont  Rom.  ineditae.  Beide  sind 
in  diesen  Jahresberichten  oft  erwähnt  —  31)  W.  Wattenbach,  ürkk.  u.  andere  Auf- 
zeichntmgen:  NA.  11,  S.  888  f.  und:  Papstbullen  im  Germanischen  Museum  NA.  12,  408  f.; 
ygL  derselbe  in  Mitteil,  aus  d.  germ.  Nationalmuseum  1885  S.  146/9,  woselbst  e.  Faksimile 
d.  Eachatokolls  d.  interessanteren  y.  beiden  Drkk.  —  32)  Th.  y.  Sickel,  Documenti  per  la 
storia  eod.  e  ciyile  di  Roma.  Roma,  Tipogr.  Yatic  1886.  4.  S.  5.  —  33)  J.  y.  Pflugk- 
HaTttung,  D.  Breye  Papst  Clemens  II.  für  Romainmdtier:  NA.  11,  S.  590/4.  —  34)  Th. 


iy,62  $74.    Diplomatik  (1885/8).    BrefsUn. 

sehr  bemerkenswerte  ürk.  des  Papstes  Felix,  und  elf  von  S.  Löwenfeld'^) 
ans  Pariser  Hss.  herausgegebene  Priyilegien  des  9.  nnd  10.  Jh.,  die  onseFe 
Kenntnis  für  diese  nicht  sehr  nrknndenreiche  Zeit  nicht  anerheblidi  ver- 
mehren. 

Mit  dem  Registerwesen  der  älteren  Päpste  beschäftigen  sich  zwei 
Arbeiten.  Pflugk-Harttnng  hat  seine  Ansichten  flber  das  Register  Gre- 
gors Vn.,  insbesondere  die  Thesen,  dab  der  Kardinal  Deosdedit  eine  andere 
Fassung  des  Registers  benutzt  haben  als  die  uns  erhaltene,  nnd  dals  die 
Datierungen  in  unserem  Register  sp&tere  Zusätze,  die  Originalbriefe  aber  in 
der  Regel  datenlos  ausgegeben  seien,  gegen  Löwenfelds  Anfechtungen  m 
verteidigen  gesucht.'^)  Der  letztere  ist  seitdem  auf  diesen  Gegenstand  nur  ganz 
kurz  zurückgekommen,'^)  dagegen  ist  es  ihm  gelungen,  sehr  wichtige  Ex- 
zerpte aus  dem  Register  Alezanders  ni.  in  einer  englischen  Handschrift  auf- 
zufinden, aber  welche  er  zunächst  einen  kurzen  Bericht  abgestattet  hat,^^ 
um  später  die  bisher  ungedruckten  Stücke  in  seiner  oben  (No.  30»)  er- 
wähnten Ausgabe  von  Papstbriefen  zu  publizieren.  Die  Ausgabe  des  Re- 
gisters Gregors  I.  fertig  zu  stellen,  ist  leider  P.  Ewald  nicht  mehr  beschiedea 
gewesen,  doch  sind  aus  seinem  Nachlafs  die  ersten  vier  Bücher  gedrackt 
worden.'^)  Als  eine  auch  für  die  Diplomatik  dieser  Epoche  sehr  bedenl- 
same  Thatsache  ist  schlieüslich  die  Vollendung  der  neuen  Auflage  der  bis 
1198  reichenden  Papstregesten  Ja£f6s  zu  bezeichnen;'*)  Löwenfeld,  der 
den  weit  überwiegenden  Teil  der  Arbeit  an  diesem  grofeen  Werke  geleistet, 
hat  schliefslich  auch  noch  die  Einleitung  geschrieben,  ein  Register  der 
Anfänge  und  eine  Konkordanztabelle  mit  der  ersten  Auflage  beigegeben,  sowie 
die  Nachträge  und  Berichtigungen  auch  zu  dem  Anteile  Ewalds  bearbeitet *) 

Während  mit  dem  älteren  päpstlichen  Urkk.wesen  sich  verhältnismällBig 
nur  wenig  Gelehrte  intensiver  beschäftigen,  so  daüs  in  unserer  vorangehenden 
Übersicht  dieselben  Namen  immer  wiederkehren,  hat  die  Zahl  deijenigen 
Forscher,  welche  seit  der  Eröffnung  des  vatikanischen  Archivs  das  gewaltige 
Urkk.material,  das  in  den  päpstlichen  Registerbüchem  seit  dem  Jcthr  419& 
aufgespeichert  ist,  studieren,  sich  in  den  letzten  Jahren  ungemein  vergröDsert: 
Franzosen  und  Italiener,  Deutsche,  Österreicher  und  Ungarn  wetteifern  in  der 
Ausbeutung  dieser  reichen  Schätze.  Insbesondere  in  zahlreichen  Editionen, 
welche  teils  ganze  Registerbücher  in  fast  unverkürzter  Gestalt,  teils  grö&ere 
nach  sachlichen  oder  territorialen  Gesichtspunkten  ausgewählte  Teile  nnd 
Stücke  aus  denselben  zum  Gemeingut  wissenschaftlicher  Forschung  gemacht 
haben,  kommt  diese  emsige  Thätigkeit  zum  Ausdruck;  wenn  es  nicht  die  Auf- 
gabe dieses  Berichtes  sein  kann,  die  dabei  befolgten,  nach  den  Sonderzwecken 
der  einzelnen  Herausgeber  verschiedenen  Editionsgrundsätze  dieser  Publi- 
kationen im  einzelnen  zu  besprechen  und  zu  beurteilen,  so  wird  es  sich  doch 
empfehlen,  in  der  Anmerkung^^)  eine  möglichst  vollständige  Zusammenstellung 


Ho  mm  Ben,  Aktenstücke  z.  Kirchengeach.  ans  d.  Cod.  Gap.  Korar.  30:  NA.  11,  S.  361/& 
—  35)  S.  Löwenfeld,  Elf  Papstbollen :  KA.  It,  S.  369—88.  —  36)  J.  t.  Pflogk- 
Harttang,  Begister  o.  Briefe  Gregors  VH.:  NA.  11,  S.  141—72.  —  36»)  S.  Löwea- 
f eld ,  in :  Begg.Pontiff.,  Bd.IL  Addenda  et  Corrigenda  S.  712.  —  37)  id.,  Über  e. BegisteifragmeBt 
Alexanders  III.:  ib.  10,  S.  586/7.  —  38)  P.  Ewald,  Ghreg.  1.  Beg.,  s.  Jahresb.  1887,  I, 
111>«.  {(XGBl.  1888  No.  24  (anonym:  Tgl.  dara  NA.  14,  202  n.  6);  BLZ.  1889  n.  29 
(Brefslau;  hier  ist  die  Anflösong  d.  in  d.  Ausgabe  für  d.  BeKeichnnng  d.  Hss.  gabrpackten 
Siglen  gegeben).])  —  39)  Begesta  pontificnm  Bomanoram  s.  Abt  II,  S.  37^*.  —  39*) 
X  J.  B.  Fitra,  Analecta  norissima  spicilegii  Solesmensis.  Tom  I.  De  epist  et  regest 
Bomanomm   pontificom.     Posen,  Czemowioz.     1885.     4.    XIY,   630  S.    Ygt  JB.  1885.  — 


§74.     Diplomatik  (1885/8).    BrefBlau.  IV,63 

dieser  umfassenden  Litteratar  zu  geben,  über  die  sonst  in  diesen  Jahres- 
berichten nur  in  vereinzelten  nnd  zerstreaten  Notizen  berichtet  worden  ist 
Bei  so  eifriger  Beschäftigung  mit  den  Begisterbttchern  versteht  es  sich 
von  selbst,  dads  anch  die  Fragen  über  die  Anlage,  Ausführung  und  Über- 
lieferung derselben  zu  lebhafter  Erörterung  gelangten,  was  teils  in  den  Ein- 
leitungen der  Editionen  —  so  namentlich  im  ersten  Bande  des  Beg.  Cle- 
mentis  V.  papae  und  in  Finkes  Ausgabe  der  Papsturkk.  Westfalens^^^)  — 
teils  in  eigenen  Abhandlungen  geschah.  Erwähnen  wir  die  letzteren  in 
chronologischer  Folge,  so  sind  für  das  13.  Jh.  zwei  umfangreiche  Ab- 
handlungen von  Bodenberg^i)  und  Denifle^')  voranzustellen,  denen  sich 
zwei  kürzere  Aufsätze  von  Delisle^')  und  Digard^^)  anreihen.  Boden- 
berg, der  allerdings  zur  Zeit  der  Abfassung  seiner  Abhandlung  nur  einen 
einzigen  Begisterband  Innocenz'  lY.  selbst  gesehen  hatte,  behandelt  die  Be- 
gister  der  drei  nächsten  Nachfolger  Innocenz'  III.  Er  sucht  nachzuweisen, 
dals  unter  Honorius  IQ.  und  Gregor  IX.,  abgesehen  von  gewissen  Urkk.arten, 
im  allgemeinen  die  Begistrierung  nach  den  Konzepten  der  Urkk.  bewirkt 
worden  sei ;  erst  unter  Innocenz  IV.  sei  die  Begistrierung  nach  den  Originalen 
häufiger  und  Begel  geworden.  Aufserdem  untersucht  er  die  Bedeutung  des 
Datums  und  kommt  zu  dem  Ergebnis,  dafs  die  Datierung  bei  Litterae  communes 
auf  den  Zeitpunkt  des  Beurkundungsbefehls,  bei  Litterae  legendae  dagegen  auf 
den  Zeitpunkt  der  Genehmigung  des  Konzepts  zu  beziehen  sei,  welcher 
letzteren  Ansicht  Bef.  nicht  zustimmen  kann,  da  er  die  Verlesung  der  Urkk. 
vor  dem  Papst  nicht  auf  das  Konzept  sondern  auf  das  Original  bezieht. 
Wichtig  ist  der  Nachweis,  dafs  Briefe,  die  den  Begistervermerk  ^Datum  ut 
snpra'  oder  ^In  eundem  modum'  tragen,  nicht  immer  dasselbe  Datum  aufzuweisen 
brauchen,  wie  dasjenige  Stück,  auf  welches  jener  Vermerk  zu  beziehen  ist, 
und  dafs  gewisse  Urkk.  ausgefertigt  und  registriert  worden  sind,  welche  nicht 
den  Adressaten  sondern  anderen  Personen  übergeben  wurden,  jenen  aber  nur 
eventuell  ausgehändigt  werden  sollten  und  unter  Umständen  nicht  ausgehändigt 


40)  >)  TollBtindige  BegistereditioneD.  I.  Pressatti,  Begesta  Honorii  papae  III.  inun 
etmanific.  Leonis  XIIT.  poot  max.  ex  vaticanis  archetypis.  Bomae  1888.  —  Aayray,  Lea  Be- 
giflftrea  de  Gr^goire  IX.  Paria  1888  ff.  —  £.  Berg  er,  Lei  Begistres  d'Innocent  IV.  Paria 
1884  ff.  —  M.  Prou,  Lea  Begistres  d'HonoiioB  IV.  Pliri«  1886  ff.  —  £.  Langloit,  Les 
Begiitrea  de  Nicolas  lY.  Paris  1886 ff.  —  G.  Digard,  Fancon  a.Thoinas,  Les  Begistres 
de  Boniüace  YIII.  Paria  1884  ff.  —  Gh.  Grandjean,  Le  Begistre  de  Benoit  XI.  Paria 
1884  ff.  —  Begestnm  Glementia  papae  Y.  ex  yaticanis  archetypis  cara  et  atadio  monachoram 
ordinia  S.  Benedicti.  Bomae  1&85  ff.  —  J.  HergenrÖther,  Leonis  X.  pont.  max.  Begesta. 
Preibarg  1884  ff.  —  ^)  Teileditionen.  Hon.  Germ.  Hist.  Epistnlae  saec.  XTTT.  e  Be- 
gestis  pont  Bomanor.  selectae  ed.  G.  Bodenberg.  Berlin  1883  ff.  —  L.  Delisle,  Fragments 
da  demier  registre  d' Alexandre  lY.  B£Gh.  88,  102  ff.  —  P.  M.  Bau  mg  arten,  Der  annus 
qnartos  registri  Urbani  papae  lY.:  B3m.  Qaartalschrift  III,  43  ff.  —  F.  r.  Löher, 
Vatikanische  Urkk.  z.  Gesch.  Ludwigs  d.  Baiem:  Arch.  Z.  Y.,  236  ff.;  VI,  212  ff.  —  E.  We- 
runsky,  Excerpta  ex  xegistris  Glementis  YI.  et  Innocentii  YI.  Innsbrack  1885.  —  G. 
Schmidt  o.  P.  Kehr,  Päpstliche  Urkk.  n.  Begesten  aus  d.  Jahren  1295--1378.  (Für 
d.  Prorinz  Sachsen  n.  deren  Umlande.  A.  a.  d.  T.  Geschichtsqaellen  d.  Provinz  Sachsen 
XXL)  Halle  1886  ff.  —  W.  Hanthaler,  Ans  d.  Vatikanischen  Begesten  (Für  Salzbarg, 
bis  1280):  AÖG.  71,  213  ff.  —  H.  Finke,  D.  Papsturkk.  Westfalens.  I.  Münster  1888. 
—  lionamenta  Vaticana  Hungarica.  Budapest  1884  ff.  —  H.  Hildebrand,  LiTonica  vor- 
nehmlich  aas  d.  13.  Jh.  im  yatikan.  Archiv.  Biga  1887.  —  41)  G.  Bodenberg,  Über  d. 
Begister  Honorius  m.,  Gregors  IX.  u.  Innocenz'  lY.:  NA.  10,  S.  507—78.  —  42)  H. 
Denifle,  D.  papstlichen  Begisterbände  d.  13.  Jh.  Berlin,  Weidmann.  1886.  105  S. 
|[YgI.  Kaltenbrnnner  u.  Th.  y.  Sickel:  MIÖG.  YH,  691  ff.]|  (Separatabdruck  aus  d. 
Areh.  f.  Litteratur-  u.  Eirchengesch.  2.).  —  43)  L.  Delisle,  Les  Begistres  d'Innocent  III : 
B£C.  46,  8.  84  £.  —  44)  G.  Digard,  La  s^rie  des  registres  pontificaux  du  13o  si^cle.:  ib. 


iy,64  }  7^      Biplomatik  (1885/8).     BrefaUo. 

worden  sind.     H.  Denifles  Arbeit,  die    auf  gründlichster  paläographischer 
Untersnchung  der  Registerbflcher  des  13.  Jh.  beruht  nnd  andere  vatikanische 
Archivalien    zu    deren  Kritik  heranzieht,    berichtigt   eine  Anzahl  von  Aas- 
führungen  Ealtenbmnners  (vgl.  JB.  1884  II,  361'),  insbesondere  dorch  den 
wichtigen  Beweis,    dafs  eine  Reihe  von  Vermerken  Aber  Eopienng  von  Re- 
gisterbOchern  des  13.  Jh.  sich  nicht  anf   die  Bände,  in   denen   sie  stehen, 
sondern  auf  später  unter  Urban  Y.  angelegte  Abschriftenbände  beziehen  nnd 
erst  aus  dieser  Zeit  stammen.    Damit  fHAlt  ein  besonders  wichtiges  unter  den 
von  Ealtenbrunner  angeführten  Beweismomenten  fOr  seine  Ansicht,  dafs  die 
Mehrzahl  der  uns  erhaltenen  Registerbände  des   13.  Jh.  nicht  die  nrsprflng- 
iichen  Register  sondern  spätere  Abschriftenbände   sind,    fort;   die  Thatsacfae 
selbst  aber  giebt  Denifle  wenigstens  für  die  Register  Innocenz*  IH  zn.    Er 
ist  dann  später  in  dem  Kommentar  zu  den  Specimina  palaeographica^^)  auf 
den  Gegenstand   zurückgekommen   und    bezeichnet   hier    nun  bestimmt  eine 
grofse  Anzahl  von  Bänden  als  ursprünglich,  während  er  für  andere  die  Frage 
nicht  bestimmt  entscheidet.     Aber  nicht  blofs  Polemik  gegen  Kaltenbranner 
und  Andere  bietet  die  Abhandlung  Denifles,   sondern  sie    bringt  auch  viele 
positive  Ergebnisse;    insbesondere   dankenswert   sind   der  Abdruck   und  die 
sorgfaltige  Kommentiemng  eines  bisher  unbekannten  1339  in  Montefaico  aaf- 
genommenen    Inventars    über   päpstliche  Register   und    Archivalien.    Gegen 
Kaltenbmnner  wendet  sich  auch  Digard:  indem  er  speziell  für  die  Register 
Bonifaz'  VIII.  nachweist,  dafs  sie  uns  in  der  ursprünglichen  Gestalt  erhalten 
sind;  Delisle  endlich  berichtet  über  einen  Registerband  Innocenz'  IV.,  den 
der  Graf  Ashburnham  dem  Papst  Leo  XIII.  zum  Geschenk  gemacht  hat  nnd 
der  so   in  das  vatikanische  Archiv  zurückgekehrt  ist  und  knüpft  daran  Be- 
merkungen auch  über  andere  Registerbücher  dieses  Papstes.  —  Mit  den  Be- 
gisterbänden   des    14.  Jh.    beschäftigt   sich  für  die  Zeit  von  1342^62  eine 
Arbeit  Werunsky's,*^)  die  allerdings  nur  kurze,  aber  wertvolle  Mitteilungen 
über  die  aus  dieser  Zeit  erhaltenen  Bände  —  Papier-  und  Pergamentregister  — 
macht;   ihm    verdanken  wir  auch  die  ersten  genaueren  Nachrichten  über  13 
Bände    aus    der  Zeit  Innocenz'  VI.,   in   denen  Konzepte  zu  Papsturkk.  ge- 
sammelt sind;  man  hat  diese  namentlich  auch  durch  die  auf  den  Konzepten 
stehenden  Kanzleivermerke  interessanten  Bände  wohl  als  Kladdenregist^r  be- 
zeichnet,  aber  Register,  d.  h.  Kopialbücher,   sind   sie   überhaupt  nicht  and 
daher  ist  jener  Ausdruck  besser  zu  vermeiden.**-*^)    Wirkliche  Kopialbücher 
sind  dagegen  die  Supplikenregister,   d.  b.   die  Bücher,   in    welche   die  dem 
Papst  eingereichten  Petitionen,  nachdem  sie  den  ordnungsmäTsigen  Geschäfts- 
gang durchgemacht  hatten,  sammt  den  darauf  erteilten  Bescheiden  eingetr^en 
wurden.    Im  vatikanischen  Archiv  sind  uns  99  Bände  aus  der  Zeit  Clemens'  VI. 
und  seiner  Nachfolger   erhalten,   über   die  P.  Kehr^^)   genauere  Nachricht 
gegeben  hat,  indem  er  zugleich  die  Art  des  Supplizierens  und  die  Geschäfts* 
behandlung  der  Suppliken  eingehend  erläutert;  ein  einzelner  Band  aus  dem  Sap* 


47,  S.  80/7.  —  44*)  a.  o.  No.  8.  —  45)  E.  Weransky,  Rom.  Berichte  HL  BennerkongeB 
über  d.  im  yatikan.  Archiye  befindlichen  Begister  Clemens  VI.  a.  Innocens  TL:  MIÖQ.  6i 
J.  140—64.  —  46)  X  ö.  Levi,  Archivio  deUa  B.  Soc.  Bomana  9,  S.  611—35.  Übet 
zwei  im  erzbisch.  Archiv  za  Bayenna  aufbewahrte  Konzepte  (Minnten)  Bonifaz*  VUL  ani  d. 
S.  1299.  —  47)  X  <>•  Bigard,  BECh.  48,  S.^371  ff.  Sacht  zu  erweisen,  dala  d.  Fkiiser 
Hs.  n.  40S8^ia  Konzepte  oder  Abschriften  t.  Konzepten  Bonifaz'  YIU.  enthalte;  Tgl.  ^ 
gegen  mein  Handbach  d.  Ürkk.lehre  I,  990.  —  48)  P.  Kehr,  Bemerkongen  za  d.  pi|»tL 
Sapplikenregiztem  d.  14.  Jh.:  MIÖG.  8,  S.  84—102.    Alz  Beilage  e.  EOodmile  aoi  d.  819- 


{74.    Diplomatik  (1886/8).     Brefslaa.  1765 

p]]keiiregister  Bonifaz  IX.  ist  darch  ein  merkwürdiges  Geschick  in  die  Biblio- 
thek za  Eichstätt  verschlagen  worden  und  hier  von  Erler  aufgefunden,  der 
eine  Beschreibung  davon  gegeben  hat.^*)  —  Gehen  wir  zum  15.  Jh.  über, 
so  ist  an  erster  Stelle  eine  umÜBuigreiche  und  musterhafte  Arbeit  v.  Otten- 
thals^)  zu  erwähnen,  welche  uns  über  die  Bullenregister  aus  der  Zeit  von 
1417 — 47  aufs  genaueste  unterrichtet.  Wir  erhalten  in  derselben  nicht  nur 
eine  genaue  Beschreibung  der  uns  erhaltenen  Begisterb&nde  aus  diesen  drei 
Jahrzehnten  sondern  auch  eine  eingehende  Untersuchung  über  das  Verfehren 
bei  der  Registrierung  und  die  dabei  beteiligten  Personen,  wobei  die  mafs- 
gebende  Einteilung  die  in  drei  Gruppen:  Kanzlei-,  Kammei^  und  Sekret&r- 
register  ist,  femer  Aufschlösse  über  die  Registraturtaxen,  und  andere  mit  der 
Registrierung  zusammenhangende  Fragen.  Für  alle  späteren  Arbeiten  über 
die  päpstliche  Diplomatik  des  15.  Jh.  wird  auf  diese  Abhandlung  zurück- 
zugreifen sein.^^)  Aufser  den  Bullen  wurden  natürlich  im  15.  Jh.  auch  die 
Breven,  eine  bekanntlich  seit  Martin  Y.  aufkommende  Urkk.art  registriert; 
über  das,  was  uns  jetzt  als  Brevenregister  des  15.  Jh.  im  vatikanischen  Archiv 
erhalten  ist,  eine  Serie  von  mehr  als  60  Bänden,  aber  doch  nur  dürftige 
Oberreste  von  dem  was  einst  vorhanden  gewesen  sein  mufs,  hat  Kalten- 
brunner  berichtet^')  Die  ersten  Bände  sind  Auszüge,  Abschriften  oder 
Zusammenstellungen  aus  jetzt  verlorenen  Bänden;  als  Originalregister  kann 
zuerst  Tom.  8  aus  der  Zeit  Galixt  UI.  bezeichnet  werden. <^^'^*) 

Im  Anschluls  an  die  Besprechung  der  RegisterHtteratur  erwähnen  wir 
am  besten,  was  an  sonstigen  QueUeneditionen  oder  -Besprechungen  für 
päpstliche  Diplomatik  aus  unserer  Berichtsperiode  zu  verzeichnen  ist  Dem 
13.  Jb.  gehört  die  wichtige  Briefisammlung  des  Berardus  von  Neapel  an,  der 
unter  den  Päpsten  von  Urban  IV.  bis  Martin  lY.  eine  einflufsreiche  Stdlung 
in  der  Kanzlei  eingenommen  hat.  Überliefert  in  mehreren  römischen  und 
französischen  Hss.  ist  sie  früher  schon  von  Delisle  und  jetzt  genauer  von 
Kalteubrunner  untersucht  worden; <^<^)  es  erg^ebt  sich,  daüs  die  unter- 
einander z.  T.  recht  verschiedenen  Redaktionen,  in  welchen  die  Samm- 
lung hs.  auf  uns  gekommen  ist,  sämtlich  mittelbar  oder  unmittelbar  auf  die 
in  der  Kanzlei  gesammelten  und  geordneten  Konzepte  des  Berardus  zurück- 
gehen: abgesehen  von  ihrem  nicht  unbeträchtlichen  historischen  Wert  wird 
die  Sammlung  dadurch  auch  eine  Quelle  für  die  Geschichte  des  päpstlichen 
Kanzleiwesens  namentlich  in  Bezug  auf  die  Beschaffenheit  und  Geschäfts- 
behandlung der  Konzepte,  über  die  wir  sonst  nicht  allzuviel  wissen.  Von 
gröüserer  Wichtigkeit  noch  ist  in  letzterer  Beziehung  die  von  Er  1er  heraus- 
gegebene Pariser  Hs.  eines  liber  cancellariae,  d.  h.  eines  offiziellen  Handbuches 


plikenregiater  Iniioceiii'  YL  —  49)  6.  Er  1er,  K  Band  d.  Snpplikenregiaten  Bonifitiiu  IX. 
in  d.  kgL  BibL  m  Elohatätt:  HJb.  8,  S.  487—94.  —  50)  £.  t.  Ottenthal,  D.  Bnllen- 
register  Martm  Y.  a.  Eugen  lY.:  MIÖG.  Ergänz.  I,  S.  401—689.  —  51)  X  id.,  Bom.  Be- 
richte rV.  Bemerkungen  Über  päpstliche  Kuneralregiater  d.  16.  Jh.:  ib.  6,  S.  616—26. 
(Enthalten  d.  Akten  d.  päpstlichen  Kämmerer-Amtes  n.  sind  t.  d.  oben  als  e.  Abteilung  d. 
Bnllenregister  angeflihrten  Kammerregistem  an  unterscheiden).  —  52)  F.  Kaltenbrunner, 
Bdm.  Studien  I.  D.  Fragmente  d.  älteren  Begistra  Breyium  im  yatikanischen  ArchiTe:  ib. 
S.  79—98.  —  53)  X  Th.  T.  Sickel,  Bericht  ttber  d.  biAerigen  Arbeiten  d.  Istitnto 
Austriaco  di  studii  storici  in  Bom :  ib.  8.  203 — 28.  (Enthält  mancherlei  beachtenswerte  Aus- 
ffihmngen  fiber  d.  Arbeiten  d.  Saterreichischen,  in  Bom  beschäftigten  Stipendiaten,  namentlich 
auch  liber  d.  Begisteiarbeiten).  —  54)  X  F.  Thaner,  Z.  rechtlichen  Bedeutung  d.  päpet- 
lichen  Begesten:  ib.  9,  S.  402— IS.  (Behandelt  einige  Fälle,  in  denen  d.  Päpste  in  Bechts- 
angelegenheitan  t.  ihren  Begistem  Gebrauch  gemacht  haben).  —  55)  F.  Kaltenbrunner, 
D.  :^efsammlnng  d.  Berardus  de  Keapoli.  (=  Bdmiache  Studien  3):  ib.  7,  S.  21—118  n. 
656 — 636.  —  56)  0.  Erler,  Der  liber  cancellariae  apostolicae  t.  Jahre  1880  u.  d.  stUua 

Jiüirsaberichte  der  Oeschiohttwistensohftft.    1888.    IV.  6 


iy,66  §  74.    Diplomatik  (1885/8).    Breftlaa. 

für  die  päpstliche  Kanzlei,  die  im  Jahre  1380  auf  Befehl  des  Kanzleichefe 
Ton  dem  damaligen  Kanzleibeamten  Dietrich  ?on  Nieheim  angelegt  worden 
i8t.  Sie  enthält  neben  Formnlaren  nnd  anderen  Dingen  vor  allem  Auf- 
zeichnungen Aber  Eanzleibräache  and  Yerordnnngen  der  Pl^te  oder  der 
Vizekanzler  zor  Regelang  des  Geschäftsganges  in  der  Kanzlei:  daronter 
manche  Stücke,  die  schon  bekannt,  aber  aach  andere,  die  bisher  angedruckt 
waren:  namentlich  zwei  für  die  Kenntnis  des  Geschäftsganges  in  der  Kanzlei 
and  der  Kanzleitaxen  überaas  wichtige  Konstitationen  Johanns  XXTT.  unter 
demselben  Pi^te  setzt  aach  eine  andere  reichhaltige  Qaelle  für  die  päpst- 
liche Diplomatik  ein:  die  bisher  nar  zam  kleinsten  Teil  bekannten  and  jetzt 
erst  von  v.  Ottenthai  in  einer  schönen  Pablikation  für  die  Zeit  bis  Niko- 
laas  V.  heraasgegebenen  päpstlichen  Kanzleiregeln,  ^^  die  ans  freilich  fiOr  die 
ältere  Zeit  nicht  in  arsprünglicher  Gestalt,  sondern  in  einer  Überarbeitang 
aas  der  Zeit  Gregors  XI.  erhalten  sind.  Sie  geben  die  Normen  nicht  nur 
für  die  formelle  sondern  anch  für  die  nuiterielle  Behandlang  der  darch  die 
Kanzlei  za  expedierenden  Gnaden-  and  Jastizbriefe;  über  ihre  eigene  Enir 
wicklang  and  Bedeatang  handelt  die   lichtvolle  Einleitang,   die  v.  0.  seiner 

—  aach  wegen  ihres  sorgfältigen  Registers  za  lobenden  Aasgabe  —  voranf- 
geschickt  hat  Über  die  Geschäftsgebahrang  in  den  römischen  Kanzleibnreaox 
des  15.  Jh.  anterrichten  endlich  noch  einige  merkwürdige  Hss.  in  Hannover, 
die  0.  Meinardns  beschrieben  hat;^^)  die  dreizehn  Bände,  am  die  es  nch 
dabei  handelt,  sind  von  einigen  bremischen  Geistlichen,  welche  in  päpstlichen 
Kanzleidienst  gestanden  hatten,  bei  dem  Aastritt  aas  demselben  mit  in  die 
norddeatsche  Heimat  genommen  worden  and  so  erst  in  das  bremische,  dann 
in  das  hannoversche  Staatsarchiv  gekommen.  Der  Inhalt  der  Bände  ist  sehr 
mannigfach;  teils  sind  es  reine  Formalar-,  teils  Hand-  and  Stadienbücher 
für  die  päpstliche  Kanzlei:  sie  verdienen  sämtlich  noch  eine  genaaere  Unter- 
sachang. 

Neben  diesen  sich  mit  Quellen  beschäftigenden  Arbeiten  tritt,  was  sonst 
für  die  päpstliche  Urkandenlehre  der  späteren  Jhh.  geschehen  ist,  sehr  zorück. 
Zar  Kanzleiorganisation  haben  wir  —  neben  der  erwähnten  Arbeit  v.  Otten- 
thal,^^)  worin  dieselbe  aaf  das  eingehendste  behandelt  ist  —  nar  noch 
einen  kleinen  Beitrag  Saaerlands  zar  Kenntnis  von  der  Käaflichkeit  der 
Stellen  der  Kanzleibeamten  and  von  den  Kanzleitaxen  za  verzeichnen.^^) 
Denifle  handelt  lehrreich  über  Registervermerke  and  sonstige  die  Ge- 
schäftsbehandlnng  betreffende  Dorsaalnotizen  aaf  päpstlichen  Urkk.  des  13.  Jh.^^] 
Delisle  zeigt  an  der  Hand  des  Faksimiles  einer  littera  cam  filo  eanapis  (eines 
Jasdzbriefes)  Clemens'  IV .,  dafs  es  mit  den  Kanzleiregeln  über  die  graphische 
Aasstattang  dieser  Stücke  zam  Unterschied  von  den  litterae  cam  filo  serico 
(Gnadenbriefen)  sehr  genaa  genommen  warde.*^)  Fink  e  s  Einleitang  zam  ersten 
Bande  der  Aasgabe  der  Papstarkk.  Westfalens^^)  teilt  wertvolle  Bemerkangen 
über  Beobachtangen  an  päpstlichen  Originalorkk.  —  namentlich  über  Schrdbe^ 

palatii  abbrenatwi  Dietrichi  t.  Nieheim.  Leipzig,  Veit  a.  Ck>.  1888.  XZX  u.  854  S. 
|[MIÖ6.  9,  679  (y.  Ottentlial).]!  —  57)  £.  t.  Ottenthal,  Begnlae  Cancellariae  f^oetolifiM. 
D.  pipstlichen  KMuleiregeln  t.  Johutnei  XXII.  bii  Nikolaus  Y.  Innsbrack,  Wagner.  1888. 
LU  a.  517  8.  —  58)  0.  Meinardasy  Formeleammlimgeii  n.  Handbücher  ans  d.  Barem 
d.  päpstlichen  Verwaltung  des  16.  Jh.  in  HannoTer:  NA.  10,  S.  55—79.  —  58«)  a.  o.  No.  50. 

—  59)  H.  y.  Sanerland,   Anmerkungen  a.   pSpstl.   ürkk.-  und  Finanzwesen  wihrrad  i 

grofsen  Schismas:  HJb.  6.  656—41.  —  60)  H.  Denifle  Z.  pipstliehen  Urkk.- «.  B^gi«te^ 
Wesen  d.  15.  u.  14.  Jh.:  Arch  f.  Kirchen-  n.  Litteratoxgesch.  d.  HA.  5,  S.  654  fil  —  <U) 
li.  Delisle,  Forme  des  abr4yiations  et  des  liaisons  dans  les  lettrea  des  papes  n  Xm 
sikle:  BECh.  1887,  S.  121/4.  -—  61*)  s.  o.  No.  40.  —  62)  H.  Finke,  Drei  «Todachtige' 


§74.    IHplomAtik  (1885/8).     BrefsUa.  IV,67 

Termerke,  die  schon  vor  1204  nachgewiesen  werden,  nnd  Kardinalsunterschriften 
—  mit,  nnd  derselbe  erweist  in  einem  kleineren  Aufsatz  die  Echtheit  von  drei 
Urkk.  Gregors  IX.,  die  von  R.  Wilmans  zu  Unrecht  angefochten  worden  waren. <'*) 
Endlich  mögen  liier  noch  einige,  freilich  mehr  fdr  die  Gesichtspunkte  der 
Historikers  als  für  die  des  Diplomatikers  wichtige  Sonder-Untersuchungen 
aber  eine  vielbesprochene  Bulle  Johanns  XXII.  angemerkt  werden* <^''^^) 

Fränkische  tmd  deutsehe  K&nigsurkk.  An  die  Spitze  dieses 
Abschnittes  in  unserem  Berichte  haben  wir  die  Zeumer'sche  Edition  der 
Formeln,  oder  wie  ich  zu  sagen  vorziehe,  Formulare  merowingischen  und 
karolingischen  Zeitalters^^)  zu  stellen,  die  im  Jahre  1886  abgeschlossen 
worden  ist:  eine  Publikation  von  grundlegender  Bedeutung  fftr  das  gesamte 
Urkk.wesen,  königliches  wie  nicht  königliches,  der  fränkischen  Epoche.  Von 
den  dieselbe  erl&utemden  Untersuchungen  des  Herausgebers^^)  sind  an  dieser 
Stelle  besonders  diejenigen  Abschnitte  zu  erwähnen,  welche  seine  Ansicht  über 
das  Alter  der  für  die  merowingischen  Eönigsurkk.  besonders  wichtigen  Mar- 
culfischen Formulare  gegen  die  Einwendungen  A.  Tardifs*^)  siegreich 
verteidigen. 

Zum  Spezialisten  für  merotuingische  Diplamatik  hat  sich  im  übrigen 
einer  der  talentvollsten  unter  den  neueren  französischen  Forschem,  Havet, 
ausgebildet  Dieser  hat  im  ersten  Heft  seiner  merowingischen  Forschungen^'^) 
die  Ansicht  ausgesprochen,  dafs  die  im  AnschluTs  an  den  Titel  der  Könige 
in  den  Originaldiplomen  meist  in  dieser  Form  W.  inl.'  auftretende  Abkürzung 
nicht,  wie  bisher  geschehen;  Mr  inluster*,  sondern  ^viris  inlustribus'  auf- 
zulösen und  also  nicht  als  ein  Bestandteil  des  Eönigstitels,  sondern  als  ein 
solcher  der  Briefadresse  aufzufassen  sei.  Während  diese  Auffassung  von  den 
meisten  Fachgenossen  beifUlig  aufgenommen  worden  ist,  hat  sich  H.  Pirenne^^) 
gegen  dieselbe  erklärt,  freilich  mit  Gründen,  welche  den  Gegenstand  weder 
erschöpfen  noch  sämtlich  als  zutreffend  anerkannt  werden  können.  P.s  Ein- 
spruch hat  dani)  der  Beferent^^)  durch  schärfere  Fassung  der  alten  und 
Hinzufügung  neuer,  teils  formaler,  teils  sachlicher  Argumente  zu  verstärken 
gesucht  nnd  er  sieht  auch  weder  durch  Zeumers  Rezension  der  Havetschen 
Arbeit^^)  noch  durch  des  letzteren  Entgegnung*^)  seine  Meinung,  dafs  an 
der  älteren  Auffassung  jener  Abbreviatur  .festzuhalten  sei,  als  widerlegt  an, 
indem  er  sich  freilich  vorbehalten  mufs,  bei  anderer  Gelegenheit  auf  den 
Gegenstand  eingehender  zurückzukommen.  —  unbestreitbar  und  von  grofser 
Wichtigkeit,  sachlich  wie  formell,  ist  das  Ergebnis  der  zweiten  der  zu  jenem 
Gyklus    gehörenden    Untersuchungen    Havets^^'):    der    Nachweis,     dafs 


Urkk.  GregonIX:  HJb.  7,  S.  641/4.  —  ^)  P.Scheffer-Bbichorst,  Ober  Kompoutioii 
IL  AbfaMUBgneit  d.  Balle  Johanns  XXII  H^jum  in  fatoromm  eventibiu':  MIÖQ.  6,  S.  68—78. 

—  64)  W.  Palten,  D.  BnUe  Ne  pretereat  u.  ■.  w.  8.  JB.  1886,  n,  68i»;  1887,  n,  66S>. 
j[Ml06.  9,  617  (Ghroiut);  MHL.  16,  28  ft  (Altinum).j|  —  65)  K.  Zeamer,  Formalae 
Merowingid  et  Karolini  aen,  s.  JB.  1886,  II,  221b.  |[Knudi,  HZ.  NF.  16,  612  ft;  A. 
Taitdif,  BEOh.  44,  863  fL]|  —  66)  id..  Der  Maior  domas  in  Harcnlf  I,  26:  NA. 
10,  888/8.  id.,  Neae  Brortemngen  ttber  ältere  frünkiBohe  Formelaammliingen:  NA.  11, 
813 — 68.  —  67)  A.  Tardif,  Etndea  rar  la  dale  da  formolaire  de  Marealfe  a.  JB.  1884, 
n,  14^.     NoaTeUea  Obaerrationa  sor  la  data    da   form,  de  Marealfe  a.  JB.  1886,  n,  16». 

—  67^  J.  Hayet,  Qaeationa  m6ro?ingiennea  L  La  formale  N.  rex  Francornm  t.  inl.,  Tgl. 
JK  1888.  n,  404*B«.  |[Kraaeh,  HZ.  66,  284->81;  Arndt,  OBL  1886,  1190;  d'Arboii  de 
JabaiBTÜle,  BO.  19,  2,  24—27;  Zeamer,  GGA.  1887,  861—82;  Feiper,  BLZ.  1886, 
298/9.11  —  68)  H.  Pirenne,  s.  JB.  1883,  II,  404^'*  Daaelbat  aaob  d.  Aaiaata  t.  Brela- 
laa,  I>.  Titel  d.  MerowiagerkSnige.  —  69)  J  Havet,  Tir  inlaater  oa  Tiria  inloatribaa?: 
BECli.  48,  1887.  —  70)  id.,  Qoeationa  m6roTingianneaIL    Lea  dteoaTertoa  de  JMme  Yignier 

6* 


IV^68  §74.    Diplonuitik  (1885/8).     BrafiUa. 

mehrere     bisher    anstandslos    benntste    and    wiehüge    Quellen    merowin- 
gischer  Zeit  gelehrte    Fälschnngen   des    17.   Jh.   sind;  für   die   Diplomatik 
am   erheblichsten   ist,   daüs   dies    anch  anf  die  Schenkongsorkk.  Qilodoyedis 
für  Micy  zutrifft,  die  nach  der  bisher  herrschenden  Ansicht  als  das  Slteste 
echte,   uns   erhaltene    Diplom   eines   merowingischen  Herrschers   angesehen 
werden  mufste.  —  Ebenso  wichtig  ist  die  vierte  Abhandlung^^)  welche  öch 
mit    den   Urkk.  des  Klosters  St.  Calais  (Anisola)   beschäftigt     Sie   erweist 
die  Unechtheit  der  Tier  ftltesten  Diplome  fDr  dasselbe^  zweier  von  Childebert  L, 
eines  Ton  Ghilperich  I.  und  eines  von  Theuderich  in.,  von  denen  die  beiden 
letzteren   bisher   nicht   angezweifelt  worden   waren;   behufe   dieser   Beweis- 
fohrung   werden   datfn    eine   Reihe   von    theoretischen   Fragen   der   mero- 
wingischen Diplomatik  —  namentlich  in  Bezug  auf  den  Unterschied  der  For- 
mulierung gegegenfiber  der  karolingischen  Epoche  —  untersucht    Die  karo- 
lingischen  Urkk.  des  Klosters,  darunter  zwei  bisher  unbekannte,  erweisen  ach 
als  echt.     Endlich  verdanken  wir  demselben  Forscher  noch  eine  kurze  Notiz 
Ober  tironische  Noten  in  Merowingerdiplomen,^^)  in   welcher   einige  bisher 
unentzifferte  Noten  glücklich  und  korrekt  gedeutet  werden.  7') 

Der  karolingischen  Periode  gehört  (auTser  der  eben  erwähnten  vierten 
Abhandlung  Havets)  eine  Untersuchung  von  Meinardus  über  die  auf  den 
Namen  Karls  d.  Gr.  gemischte  Urk.  aber  Hameln  (Mdhlbacher  n.  203)  sn-j"**) 
der  Vf.  betrachtet  dieselbe  als  im  10.  Jh.  entstanden.  Hier  setzt  dann  weiter 
eine  Arbeit  des  Bef.  Ober  die  älteren  Königs-  und  Papsturkk.  fttr  St 
Maximin  bei  Trier  ein,^^)  in  welcher  drei  verschiedene  Fälschungsoperationen 
nachgewiesen  werden.  Die  ältesten  fänf  Urkk.  des  Klosters  sind  zwischen 
953  und  965  entstanden;  um  dieselbe  Zelt  sind  drei  Urkk.  späterer  Karolinger 
—  AmulÜB,  Zwentibolds,  Karls  d.  Einfältigen  —  durch  Einschiebung  eines  Satzes 
Ober  die  Verleihung  des  salischen  Zehnten  interpoliert  worden.  Die  um- 
fassendste Fälschung  endlich  ist  im  Anfang  des  12.  Jh.  um  das  Jahr  1116 
bewirkt  worden,  sie  trifft  eine  Urk.  Arnulfs  und  nicht  weniger  als  15  Diplome 
sächsischer  und  salischer  Könige,  welche,  z.  t  auf  Grund  echter  Voriagen 
von  einem  einzigen  Manne  angefertigt  worden  sind.  Endlich  beginnt 
mit  der  karolingischen  Zeit  auch  der  lehrreiche  Aufaatz  Fantas  ttber  die 
Verträge  der  Kaiser  mit  Venedig; 7<^)  der  älteste  der  uns  erhaltenen  ist  das 
Pactum  Lothars  I.  von  840;  der  Vf.  untersucht  diese  Urk.  und  die  späteren 
Erneuerungen  des  Vertragsverhältnisses  bis  zum  Jahre  983;  ftlr  unsere  Zwecke 
ist  besonders  auf  den  dritten  Abschnitt  der  Abhandlung  aufioierksam  za 
machen,  in  welchem  die  diplomatischen  Formen  der  Vertragsurkk.,  die 
bekanntlich  von  denen  der  Präzepte  viel&ch  abweichen,  in  gröfserem  Zn- 
sammenhang, auch  auf  die  merowingische  Zeit  zurückgreifend,  erläutert 
werden.'^) 

Fflr  die  sächsische  Epoche  stehen  die  fortschreitenden  Arbeiten  an  der 


Paris,  Champion.  1886.  (Au  BBOh.  46),  tgl.  aelioii  JB.  1883,  U,  388<«,  BaMnnonen  •.  bei 
No.  68  u.  JB.  1886,  II,  14»^.  ^  71)  id.,  Qaeat  m^roTing.  IV.  Los  Chartas  de  St  Calais; 
Tgl.  JB.  1887,  n,  14».  |[MlUübacher:  MIÖO.  S,  485  ff.1|  —  72)  id.,  Notes  TiraaieBsai 
dans  las  dipldmes  m^roringiens:  BECh.  46,  8.  7S0.  —  73)  X  )>^-  Perlbach,  Aas  e.  T«r^ 
lorenen  Cod.  tradit  d.  Bonner  MSnsterkirche  St  Cafidns  und  Florentins,  s.  JB.  1887,  IL 
14"*.  Teilt  e.  bisher  unbekanntes  Diplom  Sigiberto  DI.  yon  748  mit  —  74)  0.  Ueinar- 
das,  D.  Falschiug  d.  Hameler  SchenkongsuHu  Karla  d.  Gr.  ftr  Fulda:  ZUYNiedenaehssa 
1884,  S.  249—54.  — -  76)  H.  Brefalaa,  Über  d.  ilterai  K5nig»-  o.  Papstaik.  t  d. 
Kloster  St  Mazimin  bei  Trier:  WZ.  5,  S.  20—65.  {[MIÖG.8,  120  f.]|  —  7«)  A.  Fants, 
D.  Yertriige  d.  Kaiser  mit  Venedig   bis  s.  J.  988:  UIÖQ.  ErgSna.  1.  S.  51—128.  —  77) 


§74.    IHplomatik  (1885/8).     BrefsUn.  IV,69 

Monmnenten-Aiisgabe  der  Diplomata  im  Vordergrund.  Von  dieser  selbst  ist 
die  erste  H&lfte  des  zweiten  Bandes  mit  den  Urkk.  Ottos  n.  erschienen.''^) 
Die  Einleitung  zn  der  ganzen  Edition  sowie  die  Vorbemerkungen  zu  den 
einzelnen  Stücken  konnte  der  Herausgeber,  Tb.  v.  Sickel,  diesmal  etwas 
kürzer  halten^  da  er  selbst  und  seine  Mitarbeiter  in  einer  Anzahl  von  be- 
sonderen Abhandlungen  das  Urkundenwesen  des  dritten  Königs  aus  dem 
sächsichen  Hause  auf  das  gründlichste  und  umfassendste  erläutert  hatten.  Die 
umfangreichste  dieser  Vorstudien,  von  Sickel  selbst  herrührend,^*)  behandelt 
besonders  eingehend  die  Geschichte  des  Eanzleipersonals  und  ihre  Ab- 
wandlungen sowie  die  unter  Otto  n.  dadurch  sehr  verwickelten  Datierungs* 
verh&ltnisse,  dafs  viele  Diplome  nicht  auf  einmal  entstanden  und  daher  nicht 
einheitlich  datiert  sind,  und  dafs  h&nfig  Duplikate  von  Urkk.  ausgegeben  wurden, 
für  deren  Datierung  es  feste  und  unverbrüchliche  Regeln  nicht  gab.  Neben 
diesen  beiden  Hauptpunkten  gelangen  aber  auch  viele  andere  Fragen  zu 
lehrreichster  Erörterung:  wir  heben  hervor,  was  über  das  Chrismon  (zur  Be* 
richtigung  früherer  Aufetellungen  von  Stumpf),  über  das  Bekognitionszeichen, 
über  die  Ausfüllung  eines  Blanquets  aus  der  Regierung  Ottos  I.  in  der  Zeit 
seines  Sohnes  bemerkt  wird.  Ein  Gorollar  zu  dieser  Abhandlung  bietet  eine 
italienische  Vorlesung,  die  Sickel  zur  Eröffnung  der  methodologischen  Vor- 
lesungen der  R.  Societä  Romana  di  storia  patria  am  18.  Febr.  1886  in  Rom 
gehalten  bat;®^)  sie  stellt  das  Itinerar  des  Kaisers  für  das  Jahr  982  fest, 
wie  dasselbe  aus  Urkk.  und  Schriftstellern  zu  konstruieren  ist  Weiter  haben 
dann  Sickel,  Uhlirz,  v.  Ottenthai  und  Fanta  Exkurse  zu  einzelnen 
Ottonischen  Diplomen  und  zwar  solchen  Ottos  I.^^)  und  Ottos  H.^')  ver- 
öffentlicht, Fanta  hat  überdies  eine  zusammenh&ngende  Untersuchung  über 
die  an  ftufseren  und  inneren  Merkmalen  hervortretenden  individuellen  Eigen- 
tümlichkeiten der  italienischen  Notare  Ottos  H.  gegeben.  Eine  andere 
Spezialuntersuchung  von  K.  Uhlirz  bespricht  die  Ausführungen  der  Lokal- 
forscher mehrfach  berichtigend,  die  Alteren  Kaiserurkk.  für  das  Bistum 
Meiüsen.^^)  Auch  hier  ergeben  sich  diplomatisch  sehr  interessante  Resultate ; 
die  Zehntenurk.  von  971  (Do  I  406)  erweist  sich  als  echt,  indem  ein  aus 
der  Kanzlei  geliefertes  Blanquet  in  Meifsen  ausgefüllt  wurde,  während  vier 
andere  Diplome  Ottos  I.  und  Ottos  IE.  teils  im  Anfang  des  11.,  teils  im 
Anfang  des  12.  Jh.  getischt  sind.^^*^^) 

Für  die  Kaiserurkk.  des  //.  Jahrhunderts  haben  wir  neben  einer 
minder  erheblichen  Arbeit  über  ein  Diplom  Heinrichs  U.^'^)  und  einer  kurzen 
Erörterung  Hnbers  über   die  abermals  von  Malfatti  grundlos  angefochtene 


Hikhlbacher,  Karol.  BegeiteD,  s.  JB.  1889.  —  78)  Monum.  Germ.  Hiitor.  Biplomatam 
regam    et   impentoram  Germaniae  T.  n.  pan  prior.     Hannoyer,  Hahn.     1888.     4^     886  8. 

—  79)  Th.y.  Sickel,  Erliaterangen  za  d.  Diplomen  Ottos  n.:  MIÖG.  ErgSnz.  2,  S.  77—197. 

—  80)  Th.  V.  Sickel,  L'itinerario  di  Ottone  II.  nell'  anno  982  itobilito  colla  soorta  dei 
diplomi.  Conferenza  inangurale  pel  oorzo  di  metodologia  della  «toria  tennta  il  di  18.  febbr. 
1886.  Borna.  1886.  83  S.  —  81)  Tk.  y.  Sickel,  £.  y.  Ottenthai,  A.  Fanta,  Ezknne 
za  Ottomach«a  Diplomen  1/6:  MIÖG.  Erganz.  I,  S.  129—62  n.  359—62.  •—  82)  Th. 
▼.  Sickel,  K.  Uhlirz,  A.  Fanta,  Exkurse  zn  Ottonischen  Diplomen:  ib.  Ergänz.  2,  S. 
543^67.  —  83)  K.  Uhlirz,  D.  ältesten  Kaiaemrkk.  f.  d.  Bistum  Meiisen:  ib.  Erganz.  1, 
S.  363—76.  —  84)  X  id.,  Gesch.  d.  Erzbist  Magdeburg  s.  JB.  1887,  U,  40».  Hier  zu 
erwähnen  namentlich  wegen  der  kritischen  Behandlung  d.  Urkk.,  darunter  Stumpf  464,  einer 
Inf  Ottos  I.  Befehl  yon  dem  ital.  Kanzlet  Ambrosius  aufgezeichneten  Synodal-Notitia.  —  84*)  X 
Fabricias,  E.  diplomatische  Studie.  (=  Programm  d.  Bealgymnasiums  zu  Bfttzow  z.  26j. 
Jnbüaom  d.  Direktors  Dr.  Winokler.)  Bützow,  Buhr.  1886.  4«.  12  S.  Über  d.  Echtheit 
T.  St  844  (Otto  IL  fttr  St  Blasien).   —   85)  F.  Vetter,   Über   d.   St  Qeorgenkloster  zn 


IV,70  {74.     Diplomatik  (1885/8).     BreftUa. 

Echtheit  von  Eonrad  IL  ürk.  fbr  Trient  (St.  1855)^«)  zanftchst  einer  Dis- 
knssion  zwischen  J.  Ficker^^^  nnd  dem  Freiherrn  L.  v.  Borch^^^*)  aber 
das  urkundliche  Aufkommen  des  Titels  Bomanomm  rex  zu  gedenken.  Den 
Ausgangspunkt  derselben  bildet  eine  der  Bamberger  Urkk.  Heinrichs  IL  (St 
1465),  in  welcher  dieser  Herrscher  König  der  Römer  heifst.  Ficker  hält 
dieselbe  —  im  Gegensatz  zu  Y.  Bayer  —  für  echt  und  zwar  für  ein  Blanqnet 
aus  der  Königszeit  Heinrichs,  das  in  der  Kaiserzeit  angefüllt  wurde,  wobei 
es  dann  dem  Schreiber  widerfuhr,  nach  Analogie  des  ihm  geläufigen  Titeis 
^Romanonun  Imperator  angustus'  den  hier  begegnenden  ^Bomanorum  inyio- 
tissimus  rex'  zu  setzen;  er  verfolgt  dann  eingehend  das  erste  Aufkommen 
des  Titels  auch  in  Urkk.,  wo  nicht  ein  blofser  Mifsgriff  vorliegt,  wie  es  in 
jenem  Diplom  Heinrichs  H.  der  Fall  ist  Dahin  gehört  bereits  ein  Monogramm 
aus  der  späteren  Königszeit  Heinrichs  lü.,  das  mit  Romanorum  rex  anf- 
zulösen  ist;  im  übrigen  kommen  aber  vor  Heinrich  Y.  nur  ganz  vereinzelte 
Fälle  in  Betracht  und  erst  unter  dem  letzten  Salier  ist  der  neue  Titel  der 
Kanzlei  geläufiger  geworden.  —  Ein  angebliches  Diplom  Konrads  IL  (St. 
2135)  behandelt  Scheffer-Boichorst^^)  und  zeigt,  dads  dasselbe  aus  einer 
echten  Urk.  des  italienischen  Markgrafen  Konrad  von  1121  hergestellt  worden 
ist.  —  In  die  Zeit  Heinrichs  lY.  ftthrt  eine  Arbeit  des  Ref.^^)  über  die 
Judenprivilegien  dieses  Kaisers  fftr  Worms  und  Speier,  von  denen  das  erstere 
erst  vor  kurzem  durch  Hoeniger  veröffentlicht  worden  ist;  sie  versucht  den 
Nachweis,  dafs  auffallende  AusdrQcke  und  Formeln  in  jenen  Diplomen  sich 
durch  Benutzung  karolingischer  Yorurkk.  fOr  eine  italienische  angesehene 
Judenfamilie  erklären:  dieser  Judenfamilie  gehört  der  von  Thietmar  erwähnte 
Kalonymus  an,  welcher  bei  der  Rettung  Ottos  H.  nach  der  Sarazenenschlacht 
von  982  eine  Rolle  spielte;  infolgedessen  ist  die  Familie  nach  Deutschland 
flbergesiedelt  und  hat  sich  hier  ihre  Privilegien  bestätigen  lassen.  So  erklärt 
sich  auch  der  auffallende  Zusammenhang  der  letzteren  mit  den  unter  den  For- 
mulae  imperiales  flberlieferten  Judenschutl&briefen  Ludwigs  des  Frommen,  so 
dafs  man  also  nicht  an  eine  direkte  Benutzung  dieser  Formulare  noch  im 
11.  Jh.,  die  sehr  unwahrscheinlich  sein  würde,  zu  denken  braucht. 

Fttr  das  H,  Jahrhundert  erläutert  eine  Arbeit  des  Ref.,^>)  zu  der 
Sickel  eine  Einleitung  geschrieben  hat,  im  AnschluTs  an  ein  vortrefiflich 
ausgeführtes  Lichtdruck-Faksimile  der  im  Yatican  wieder  aufgefundenen  kaiser- 
lichen Ausfertigung  des  Wormser  Konkordats,  diese  merkwürdige  Urk.  Bä- 
gegeben  sind  dem  Kommentar  ein  kurzer  Abrifs  der  Geschichte  der  italienischen 
Kanzlei  unter  den  beiden  letzten  Saliern  und  eine  Zusammenstellung  des 
Wenigen,  was  aus  der  ganzen  salischen  Periode  über  die  Formalien  den  Yer- 
tragsurkk.  überliefert  ist.  -^  Im  Ergebnis  verfehlt  ist  eine  Arbeit  von 
Thommen  über  eine  Anzahl  von  Urkk.  des  12.  Jh.  für  schweizerische  Klöster, 
die  als  unecht  bezeichnet  werden;^')  nachdem   schon  der  Ref.^^)  in  einem 


Stein  B./Bh.:  SVGBodeiiftee  13  Heft  1889.  fieitrSge  s.  ishaltl.  Kritik  t.  St  1412.  —  86) 
A.  Haber,  D.  Diplom  K.  Konrada  II.  y.  1.  Juni  1027  nnd  aeiii  AuMtellmigaort  *F(»taiit 
Frigidft':  MIÖG.  6,  S.  894/8.  —  87)  J.  Ficker,  Neue  Beitr.  2.  Urkiinde&lehze  IIL  B. 
Aufkommen  d.  Titels  Bomanomm  rex:  ib.  S.  225 — 58.  —  88)  L.  v.  Bor  eh,  Heinricu  (&) 
Bomanoram  inTictissimiu  rex.  Innabmck,  Banck.  1885.  21  S.  —  89)  id.,  Ober  die  &it- 
■tehnng  d.  Titels  Bomanorau.  rex.  E.  ßitgegnang  a.  b.  w.  Innebrock,  Bauch.  1885.  22  S. 
—  90)  P.  Scheffer-Boichorst,  Z.  deat^h-italienischen  Geech.  d.  Jahre  1120->30: 
MIOQ.  8,  S.  896  ff.  —  91)  H.  Breftlan,  Diplomatteche  ErlSaterungen  ca  d.  Jodes- 
Privilegien  Heinrichs  lY.:  ZGJaden  1,  S.  152/9.  -^  92)  Th.  v.  Sickel  a.  H.  BrefsUs. 
D.  kaiserl.  Aasfertigimg  d.  Wormser  Cbncordats:  MIÖG.  6,  8.  105—39.  —  98)  B.  Thom- 


}74.     Diplomatik  (1885/8).    BrofsUa.  IV,71 

kurzen  Nachtrag  dazu  für  die  Echtheit  des  Ton  Th.  gleichfalls  angefochteneoi 
aber  unzweifelhaft  originalen  Diploms  Heinrichs  Y.  fOr  Rttggisberg  eingetreten 
war,  hat  Scheffer-Boichorst  die  ebenso  sichere  Authentizität  aller  jener 
Stacke  daiigethan.^ft)  Wichtig  ist  diese  Kontroverse,  weil  durch  sie  abermals 
eine  Probe  auf  die  Richtigkeit  des  von  Thommen  verkannten  Satzes  gemacht 
worden  ist,  auf  dem  unsere  neuere  diplomatische  Methode  vorzugsweise  beruht, 
des  Satzes  nftmlich,  dafe  Schriftgleichheit  von  ürkk.  eines  Ausstellers  ftir  ver- 
schiedene Empfänger,  zwischen  denen  ein  näherer  Zusammenhang  nicht  nach- 
gewiesen werden  kann,  die  Echtheit  jener  Urkk.  an  und  für  sich  beweist. 
Scheffer-Boichorst  verdanken  wir  noch  zwei  andere  Aufefltze  aber  Urkk. 
des  12.  Jh.*^)  Die  erste  derselben*^)  beschäftigt  sich  mit  einem  Diplom 
Eonrads  nL  ftkr  Farfa  (St.  3388),  welches  bisher  aus  verschiedenen  GrOnden, 
vor  allem  aber  wegen  des  unmöglichen  Ausstellortes  Rom  —  wo  Konrad  m. 
bekanntlich  nie  gewesen  ist  —  als  Fälschung  augesehen  worden  ist.  Wenn 
Sch.-B.  dem  gegenüber  für  die  Echtheit  der  Urk.  eintritt,  die  durch  Ver- 
gleichnng  mit  einer  gleichzeitigen  ürk.  ftlr  Genua  als  Kanzleiausfertigung 
erwiesen  wird,  und  deren  Ausstellort  sich  durch  gedankenlose  Herübemahme 
aus  der  Vorurkunde  Heinrichs  IV.  erklärt,  so  hat  er  darin  ohne  Frage  Recht 
Ein  Umstand  aber  ist  doch  hervorzuheben.  Nach  dem  Zeugnis  Bethmanns, 
der  das  Original  gesehen  hat,  war  dasselbe  nie  besiegelt,  obwohl  ein  Siegel 
angekündigt  ist;  auch  der  neueste  Herausgeber  Giorgi  erwähnt  ein  Siegel 
nicht.  Da  nun  aber  ein  unbesiegeltes  Königsdiplom  im  12.  Jh.  undenkbar 
ist,  so  haben  wir,  wenn  Bethmanns  Angabe  zutrifft,  in  unserem  Diplom  eine 
rechtsungiltige,  unvoUzogene  Urk.  zu  erkennen,  und  die  Vermutung  liegt 
nahe,  dafs  eben  jener  grobe  Fehler  in  der  Datierungszeile  die  Veranlassung 
daza  gegeben  hat,  die  Urk.  ohne  Beglaubigung  zu  lassen:  dafs  solche  un- 
voUzogene Pergamentblätter  doch  in  den  Besitz  ucd  die  Archive  der  Em- 
pftlnger  gelangt  sind,  ist  ja  bekannt  und  durch  zahlreiche  Beispiele  des  10. 
und  11.  Jh.  zu  belegen.  —  Anderen  Charakters  ist  ein  unvollzogener  Ent- 
wurf einer  Urk.  Friedrichs  L  fflr  Kloster  St.  Blasien,  den  A.  Schulte  auf- 
gefunden, herausgegeben  und  erläutert  hat;*^«)  hier  handelt  es  sich  nicht  um 
ein  in  der  Reichskanzlei  hergestelltes  Dokument,  sondern  der  Entwurf  ist  in 
dem  Kloster  selbst  aufgesetzt  worden,  um  der  Kanzlei  zur  Vollziehung  ein- 
gereicht zu  werden,  hat  aber  die  Genehmigung  des  Kaisers  und  die  An- 
erkennung der  Kanzlei  nicht  erhalten.  Von  erheblichem  methodischen  Intei^ 
esse  ist  auch  die  zweite  Arbeit  Scheffers, '^)  welche  einige  durch  gewisse 
formelle  Eigentümlichkeiten  merkwürdige  Diplome  Friedrichs  I.  für  elsässische 
und  burgundische  GisterzienserklOster  behandelt:  es  scheint  mir,  dafs  für  die 
Privilegien  solcher  Klöster  unter  Friedrich  I.  ebenso  ein  besonderes,  von  den 
sonstigen  Kanzleibräuchen  abweichendes  Formular  verwandt  worden  ist,  wie 
das  früher  l^aud^  f(lr  die  Urkk.  der  letzten  Salier  für  Klöster  der  Hirschauer 
Kongregation  erwiesen  hat  —  Mit  einer  Urk.  von  besonderen  diplomatischen 


men,  Über  einige  unechte  Kmaerorkk.  in  d.  Schweiz:  NA.  12,  8.  161—86.  —  94)  Nach- 
tng  dazu  t.  Thommen  q.  BrelSilan  ebenda  8.  411/5.  —  95)  P.  Scheffer-Boichorit, 
Über  einige  KaiMinrkk.  in  d.  Schweiz:  MIÖG.  9,  S.  191—208.  —  96)  X  Zingeler, 
GeMh.  d.  Klosten  Benron:  MYOHohenzoUern  18,  S.  129—217.  TMit  Fakiimile  Ton  St  8258  nnd 
krit  Kachwort  —  97)  P.  Scheffer-Boichorst,  D.  Pii?ileg  Konrads  HL  fOr  Farfa  als  merk- 
würdiges Beispiel  eines  falschen  Ausstellangsortes  in  echter  Urk.:  MIÖG.  6,  8.  60/8.  —  97*) 
A.  Schalte,  S.  onansgefertigte  Urk.  Friedrichs!.:  ZOOBh.  NF.  3,  S.  120/5.  —  98)  P. 
Scheffer-Boichorst,  Über  Diplome  Friedrichs  I.  für  Cistenienser-Klöster  namentlich  in 


IY,72  { 74.    Diplonttik  (1886/8).    Brefslan. 

Eigentttmlichkeiteii,  der  im  vatikanischen  Archiv  berahenden  Andertigimg 
des  Yertrages  von  Anagni,  beschftftigt  sich  auch  Kehr.  Derselbe  giebt  einen 
weiteren  Beitrag  znr  Lehre  von  den  Yertragsnrkk.,  der  im  Anschlofs  an  die 
Aufsätze  von  Fanta  (oben  No.  76)  nnd  dem  Referenten  (oben  No.  92)  will- 
kommen ist 

In  das  15.  Jahrhundert  üQhrt  nns  eine  grOfsere  Arbeit«  die  mit  den 
Eaisemrkk.  in  Abbildungen  zusammenhängt  Hatte  F.  Philip pi,  der  für  die 
4.  Lieferang  dieses  Werkes  die  ürkk.  Friedrichs  EL  und  seiner  Söhne  be- 
arbeitete, sich  wesentlich  auf  die  ErlAutemng  formell  unregelmftbiger  Stfldse 
beschränkt  (vgl.  JB.  1883  II,  885),  so  hat  er  die  damals  gegebene  Zusage,  ttber 
den  eigentlichen  Kanzleibrauch  später  ausführlicher  zu  handeln,  1885  in 
einem  eigenen  Buche  erfiEdlt^<^<')  VoUständig  abschliebend  ist  freilich  in 
demselben  weder  die  Geschichte  und  Organisation  der  Kanzlei  noch  die  Lehre 
von  den  äuTseren  und  inneren  Merkmalen  der  Urkk.  (mit  Ausnahme  der 
sehr  grOndlichen  nnd  erschöpfenden  Abschnitte  über  die  Siegel)  behandelt 
worden;  aber  fast  über  alle  in  Betracht  kommenden  Fragen  findet  man  wert- 
volle nnd  interessante  Beobachtungen,  wenn  auch  den  daraus  gezogenen 
Schlüssen  nicht  immer  beigetreten  werden  kann.  Als  besonders  wichtig  mögen 
hervorgehoben  werden  der  Nachweis,  dafs  in  das  sizilianische  Register  des 
Kaisers,  von  dem  uns  ein  Fragment  in  Neapel  erhalten  ist,  immer  der  Notar 
die  Kopie  einer  Urk«  eingetragen  hat,  der  auch  als  Schreiber  derselben  ge- 
nannt wird,  sodann  die  eingehenden  Erörterungen  über  die  Urkkschrift, 
welche  zeigen,  dafs  von  den  Urkk.  für  deutsche  Empftnger  unter  Friedrich  n. 
wie  unter  d^  Söhnen,  namentlich  Heinrich  (VIL)  ein  überraschend  grofoer 
Bruchteil  nicht  in  der  Kanzlei  mundiert  worden  ist  Volle  Beachtung  ver- 
dienen auch  die  am  Schluß  des  Buchs  mitgeteilten  Notizen  über  die  äuCseren 
Merkmale  der  einzelnen  von  Ph.  in  zahlreichen  deutschen  und  ausländischen 
Archiven  eingesehenen  Originalurkk.  —  eine  Ergänzung  der  Begesten  vom 
diplomatischen  Gesichtspunkt  aus.  Verfehlt  ist  dagegen  ein  Exkurs,  welcher 
die  Echtheit  von  Friedrichs  IL  grobem  Privileg  für  die  geistlichen  Fürsten 
(Böhmer-Ficker  n.  1114)  anficht:  gegen  diese  Ansicht  haben  sich  nicht  nur 
alle  mir  bekannt  gewordenen  Rezensionen  des  Buchs  ausgesprochen,  sondern 
in  einem  eigenen  Aufsatz  hat  sie  auch  L.  Weiland  eingehend  widertegt.^^') 
Noch  eine  andere  berühmte  Urk.  Friedrichs  IL  —  das  groDse  Privil^  von 
1226  über  die  Schenkung  Preufsens  und  des  Kulmerlandes  an  den  deutschen 
Orden  —  ist  mehrfach  behandelt  worden:  einmal  in  einem  später  noch  zn 
besprechenden  Buch  von  M.  Perlbach,^<^^)  sodann  in  einer  eigenen  Ab- 
handlung von  K.  Lohmeyer. ^<^')  Beide  stimmen  darin  überein,  dals  von 
den  drei  Ausfertigungen  der  Urk.  die  Gnesener  lediglich  Kopie  ist,  daCs  da- 
gegen das  Königsberger  und  das  Warschauer  Exemplar  unanfechtbare  Originale 
sind  und  dab  die  Verdächtigung  der  ersteren  durch  K  Philippi  ganz  unbe- 
gründet ist    Dagegen  lehnt  Lohmeyer  die  Ansicht  Perlbachs  über  die  Ent- 


SUab  imd  Bargand:  MiOO.  9,  S.  215—26.  —  M)  F.  Ke  hr,  D.  Yeztng  t.  ABigii:  Nl. 
18,  S.  76—118.  —  100)  F.  Fhilippi,  Z.  GeMh.  d.  BeiehdaBslei  antard.  letstn  SttnCBn 
FriedriciL  IL,  Heinrich  (YU)  and  Konnd  lY.  Hfiiuter  i/VT.,  Goppenioth.  1886.  4« 
116  S.  |paOO,6,  646 £  (Diekamp);  GGA.  1886,  S.  795  S,  (Wiakelmuiii)  NA.  10,  440 
(WaitB);  DLZ.  1886,  Sp.  1590  iL  (BreiUM.]|  —  101)  L.  Weiland,  FHedr.  IL  Ftinleg 
f.  d.  geitil.  Fürsten,  s.  JB.  1888,  H,  387»^  —  101*)  ■.  n.  No.  140.  —  102)  £• 
Lohmeyer,  Kauer  Friedrichs  II.  goldene  Bolle  über  Pzenisen  o.  Kalmerlaad  t.  Muts  1226: 
MIOG.  Ergins.  2 ,  S.  380—420.    D.  Urteü ,  welches  Lohmeyer  S.  386  über  d.  Arbeit  Perl- 


{74.    Diplomatik  (1885/8).    BrefaUa.  IY,73 

stehoDgsverh&ltniBse  der  Urk.  (Handlung  und  An&ng  der  Benrknndang  1224, 
Ansfertigung  1226)  ab.  Sonst  haben  wir  für  die  staofische  Periode  nnr 
noch  Bienemanns  flei&ige  Biographie  des  Kanzlers  Konrad  von  Speyer  and 
Metz^<^*)  zu  nennen,  in  der  auch  einige  diplomatisch  interessante  Beob- 
achtungen sich  finden.  ^<^^)  —  Mit  den  Kaisemrkk.  in  Abbildungen  steht  auch 
die  Arbeit  Herzberg-Frftnkels  in  Verbindung,  welche  die  Organisation  der 
Reichskanzlei  in  der  Zeit  von  1246—1308  untersucht,  ^os)  Der  Vf.  behandelt 
zunächst  die  K&mpfe  um  die  Besetzung  der  Kanzlei,  welche  in  der  Zeit 
nach  dem  Interregnum  zwischen  den  Königen  und  den  £rzbischöfen-£rz- 
kanzlem  geführt  wurden ;^<^^)  sodann  bespricht  er  die  einzelnen  Klassen  der 
Kanzleibeamten,  ihre  Funktionen  und  ihre  Th&tigkeit  inbezug  auf  das  Urkk.- 
wesen:  besonders  eingehend  die  w&hrend  des  Interregnums  mehrfach  wieder 
eigenhändig  werdende  Rekognition  des  Kanzlers  und  die  Formel  ^datum  per 
manus',  welche  Ficker  —  nicht  glttcklich  —  als  Aushändignngsformel  be- 
zeichnet hat  Weiter  werden  die  dienstlichen  Verhältnisse  der  Beamten  — 
Eintritt  in  die  Kanzlei  und  Austritt  aus  derselben,  Avancement,  EinktLnfte  u. 
dgl.  —  erörtert;  schUefslich  wird  die  Frage,  ob  damals  in  der  Kanzlei  Be- 
gisterbücher  geführt  seien,  untersucht  und  in  ablehnendem  Sinne  entschieden. 
Einzelurkk.  dieser  Zeit  besprechen  Th.  Lindner. ^o^)  der  nachweist,  dab  die 
Privilegien  der  Könige  Wilhelm  und  Wenzel  für  die  Stadt  Bremen  Fäl- 
schungen des  15.  Jh.  sind,  und  F.  Kaltenbrunner,  welcher  den  WUlebrief 
deutscher  Fürsten  zu  König  Rudolfs  Urk.  für  die  römische  Kirche  von  1279 
unter  Beigabe  eines  Faksimile  sachgemäfs  erläutert  ^<^^) 

Für  das  14.  Jh.  haben  wir  die  von  F.  Tadra  besorgte  Edition  eines 
Formnlarbuches  zu  verzeichnen,^^*)  das  allerdings  zunächst  der  bischöflich 
olmützischen  E^anzlei  angehört,  das  aber,  insofern  es  von  Johann  von  Neu- 
markt ,  dem  früheren  langjährigen  Kanzler  Karls  IV.,  herrührt,  auch  von  den- 
jenigen, welche  sich  mit  dem  Urkk.-Wesen  dieses  Kaisers  beschäftigen,  nicht 
unberücksichtigt  gelassen  werden  darf.  In  eben  dieser  Hinsicht  kommt  noch 
eine  Hs.  des  Wiener  Staatsarchivs  (n.  183)  in  Betracht,  auf  welche  neue> 
dings  wieder  S.  Steinherz  hingewiesen  hat,^^^)  indem  er  zeigt,  dafs  sie 
zwei  Konzepte  aus  der  Kanzlei  Karls  IV.  enthält  —  vielleicht  die  einzigen, 
die  überhaupt  auf  uns  gekommen  sind:^^^)  die  Hs.  selbst  stellt  eine  Samm- 
lung  dar,   welche   gleichfalls   Johann  von  Olmütz  angelegt  hat^^^)    Über 


backs  fillt,  wird  dem  Verdienst  derBolben  kaum  gerecht  —  108)  F.  Biene  mann,  Konrad  y. 
Scharf enberg,  Bischof  y.  Speyer  n.  Meti  n.  kaiaerl.  Hoflunzler  1220/4.  Straljibarg,  Heiti. 
1887.  182  8.  —  104)  X  J*  Ficker,  Z.  Kanilenunte:  MIÖO.  7,  S.  166.  Hinweis 
auf  e.  Kotia  über  d.  V^ort  cancellaritts  ans  d.  y.  M.  Conxat  herausgegebenen  Epitoma 
ezactis  regibns.  —  105)  8.  Heraberg-Frankel,  Oesch.  d.  deatschen ''Beichakanzlei 
1246—1308.  L  T.  D.  Organisation  d.  Beichskanzlei:  ib.  Ergani.  1,  8.  254—97.  —  106) 
D.  Arbeit  y.  G.  8eeliger,  Brsksnaler  n.  Beichskanaleien.  Mflnchener  Habilitationsschrift. 
Lmsbrack,  VTagner.  1887.  60  S.  welche  denselben  Oegenstand  behandelt,  wird  besser  im  JB.  für 
1889  bei  d.  damals  erschienenen  gr5£seren  Werk,  y.  welchem  sie  nur  e.  Teil  ist,  besprochen.  — 
107)  Th.  Lindner,  D.  Priyilegien  d.  Könige  V^ilhelm  n.  Wenael  f.  d.  8tadt  Bremen  o.  d. 
Zeit  d.  FUflchong  (mit  Anhang  yon  y.  Bippen).  8.  JB.  1887,  U,  110,  63/4.  —  108)  F. 
Kaltenbrunner,  D.  Willebrief  f.  d.  Böm.  Kirche  y.  J.  1279:  MlÖG.  Srgans.  1,  8.  876—98. 

—  109)  F.  Tadra,  CancellariB  Johannis  Koyiforensis :  AÖG.  68,  8.  1—168.  —  110) 
8.  Steinhers,  Aus  d.  Kanalei  Karls  lY.:  MlÖG.  9,  8.  616  ff.  —  111)  X  i^*  &»!  1^. 
n.  d.  dsterreich.  Freiheitsbriefe:  ib.,  8.  68 — 81.  Von  Interesse  für  unsere  Gesichtspunkte 
wegen  d.  Art  der  an  den  falschen  Privilegien  y.  Karl  lY.  oder  seinen  Bäten  geübten  Kritik. 

—  111*)  AuTserhalb  d.  Beichskanalei  entstanden,  aber  gleichfalls  KSnigsnrkk.  d.  13/6.  Jh. 
enthaltend,  sind  swei  andere  Formnlarbftcher;  eins  d.  Minoriten  in  8chaffhansen  ans  d.  Anf. 
d.  14.  Jh.,  d.  andere  yerfalst  y.  e.  Krakauer  Prof.  au  Unterrichtuwecken  um  1430.    D.  erste 


IY,74  '         {74.     mplomatik  (1885/8).    Brefslaa. 

das  Eaiser-Ürkk.- Wesen  des  15.  Jh.  endlich  liegt  eine  sehr  wichtige  Arbeit 
von  0.  8eeliger^i^)  Tor,  in  welcher  Organisation  and  Geschäftsgang  der 
Reichskanzlei  Friedrichs  DI.  in  den  fftnf  Jahren,  während  welcher  dieselbe  pacht- 
weise Ton  dem  Erzbischof  von  Mainz  verwaltet  wurde,  anf  Grand  bisher 
onbenatzter  Archivalien  aaf  das  eingehendste  antersacht  werden.  Insbe- 
sondere Ober  das  Finanzwesen  der  Reichskanzlei  —  Einnahmen  und  Aas- 
gaben and  Eanzleitaxen  —  erhalten  wir  hier  die  erste  zasammen&ssende 
Darstellang. 

Aufserdeutsehe  KihUgsurkunden.  Eine  Bearbeitang  der  lanr 
gobardischen  Königsdiplome  and  der  diesen  so  nahe  verwandten  Urkk. 
der  langobardischen  Herzoge  von  Spoleto  and  Benevent  ist  wiederholt  and 
seit  längerer  Zeit  als  ein  wissenschaftliches  BedOrfhis  bezeichnet  wordea 
Das  sorgfältig  gearbeitete  Bach  von  A.  Ghroast,^^*)  das  sich  eine  solche 
Spezialbearbeitang  zar  Aufgabe  gestellt  hat,  kann  deshalb  als  eine  will- 
kommene Bereicherang  unserer  diplomatischen  litteratar  bezeichnet  werden, 
wenngleich  der  Vf.  sich  nicht  verhehlt  haben  wird,  dals  eine  vollständige 
Lösung  aller  aufzuwerfenden  Fragen  bei  der  Dürftigkeit  des  Materials  und 
vor  allem  bei  der  höchst  mangelhaften  Überlieferung,  in  welcher  die  Mehr- 
zahl der  Urkk.  auf  uns  gekommen  sind,  nicht  zu  erzielen  sein  würde.  In 
Folge  dessen  ist  namenüich  über  die  änfseren  Merkmale  der  Eönigsarkk. 
aufserordenüich  wenig  mit  Sicherheit  zu  ermitteln;  was  der  Yf.  in  dieser 
Hinsicht  aus  einem  angeblichen  Originalpräzept  König  Aistulfs  in  Bergamo 
folgert,  ist  durchaus  anfechtbar,  da  die  Originalität  jenes  Schriftstückes 
keineswegs  als  feststehend  angesehen  werden  kann.  Auch  in  Bezug  auf  die 
Kanzleiorganisation  bleibt  eins  oder  das  andere  zweifelhaft;  dagegen  kann, 
was  der  Vf.  über  die  inneren  Merkmale  feststellt,  in  allen  wesentlichen 
Punkten  als  gesichert  betrachtet  werden;  insbesondere  dürfte  feststehen,  dais 
Yerbalinvokation,  Devotionsformel,  Poenformel,  Gorroboratio  mit  Ankündigaog 
von  Unterschrift  oder  Besiegelung  in  allen  langobardischen  Königsurkk.  als 
Merkmale  der  Unechtheit  oder  wenigstens  der  Interpolation  zu  gelten  haben. 
Nur  mit  der  Auffassung  der  Datierungsformel,  zu  der  Ghroust  gelangt  ist, 
kann  sich  Ref.  nicht  einverstanden  erklären;  Beziehung  der  Datierong  anf 
die  Aushändigung  der  Urkk.  ist  seines  Erachtens  nicht  wahrscheinlich. 

Wir  überspringen  viele  Jhh.,  wenn  wir  uns  von  der  langobardischen 
Zeit  derjenigen  der  anjiovtnisc/ien  Könige  von  Neapel  zn^eoden.^^*) 
Für  diese  haben  wir  ein  reiches  Material  nicht  nur  in  den  zahlreichen  uns  er- 
hftltenen  Originalen,  sondern  auch  an  hunderten  von  Registerbänden  im 
Archiv  zu  Neapel.  Zu  den  Aufklärungen,  welche  schon  vor  Jahren  Fanta 
über  diese  Register  gegeben  hat  (s.  JB.  1883  H,  dSG%  sind  neuerdings 
Mitteilungen  des  Archivdirektors  B.  Gapasso  über  neu  entdeckte  Bände 
derselben  hinzu  gekommen  ;^i^)  am  gründlichsten  aber  hat  sich  mit  denselben 


hat  A.  Schölte  ZGORh.  KP.  I,  200— IS,  d.  andere  Lewieki.  AÖG.  68,  (1886),  327—410 
beschrieben  u.  teilweue  heraosgeg.  —  112)  G.  Seeliger,  KansleiBtadiea  I.  D.  karmaiBS. 
Yerwaltnog  d.  Beichtkanzlei  in  d.  J.  1471/$:  IflöG.  8,  S.  1—64.  •—  IIS)  A.  Chronct, 
Untersnchungen  über  d.  langobardische  Königs-  o.  Henogaork.  Graa,  Styria.  1888.  212  S. 
J[MIÖG.  10,  479  ff.  (Kehr);  NA.  14,  212  n.  49  (Brefilau.)]|  —  114)  X  Ai«  niltsliche 
Vorarbeit  für  die  sehr  wünschenswerte  sperialdiplomatische  Bearbeitung  d.  normanuscb« 
Königsurkk.  ist  au  erwähnen:  Behring,  Begesten  d.  normannischen  Königshauses  1130—97: 
Progr.  d.  kgl.  Gymnas.  zu  Elbing  (1887  n.  30.)  Elbing,  Biedel.  1887.  4*.  —  115)  B. 
Capasso,  Nooyi  yolami  di  registri  Angioini  und  I  reg.  Angioini  dell'  Arch.  di  Xapoh  che 
erroneam.  si  credettero  finora  perdnti :  A.  stör,  per  le  pror.  Nq^IetanelO,  S.  761 — 90  a.  12,  S. 


^74.     Diplomatik  (1885/8).     BrefaUn.  lYJS 

ein  jttngerer  französischer  Gelehrter,  P.  Darrieu,  beschäftigt.^^*)  Ober  Be- 
stand, Anlage  and  Einrichtung  der  Register  König  Karls  I.  erhalten  wir 
hier  aalserordentlich  eingehende,  wenn  auch  nicht  alle  Gesichtspunkte  er- 
schöpfende Mitteilungen;  die  ursi»11ngliche  Reihenfolge  der  Register,  welche 
in  ihrer  Anlage  durch  mancherlei  Eigentflmlichkeiten  sich  von  anderen  uns  be- 
kannten Registern,  namentlich  auch  denen  der  päpstlichen  Kurie  unterscheiden, 
ist  hier  völlig  überzeugend  rekonstruiert  wordezr.  Aufserdem  giebt  der  Vf. 
Beiträge  zu  einer  Spezial  diplomatik  der  Urkk.  Karls  I.  indem  er  über  die 
Kanzleiorganisation  und  über  die  inneren  und  äufseren  Merkmale  handelt: 
eine  Arbeit,  die  freilich,  wie  v.  Ottenthai  in  seiner  Rezension  des  Werkes 
mit  Recht  bemerkt  hat,  als  abschliefsend  noch  nicht  betrachtet  werden 
kann,"«*) 

Auch  die  Lehre  von  den  französischen  Königsurkk.  ist  in  neuerer 
Zeit  —  offenbar  nach  dem  Muster  der  den  deutschen  Königsurkk.  gewidmeten 
Spezialuntersuchungen  —  kräftig  in  Angriff  genommen  worden;  zwei  dieser 
Arbeiten  geben  dem  diplomatischen  Teil  als  Anhang  oder  Einleitung  zur 
Regiemngsgeschichte  der  betreffenden  Herrscher.  So  hat  W.  Lippert  über 
das  Urkk.-Wesen  König  Rudolfe  von  Frankreich  gehandelt,  ^^7)  indem  er  das 
wenige,  was  sich  aus  den  erhaltenen  und  sorgfältig  regestierten  23  Diplomen 
ermitteln  labt,  fleifsig  und  kritisch  zusammenstellt:  es  ergiebt  sich  eine  auf- 
fallende Regellosigkeit  der  urk.lichen  Formeln,  so  dafs  selbst  der  königliche 
Titel,  der  sonst  bei  einigermaCsen  geordneten  Kanzleiverhältnissen  am  gleich- 
mäfsigsten  behandelt  zu  werden  pflegt,  hier  überaus  mannigfache  Variationen 
erfahren  hat.  Auch  unter  König  Robert,  von  welchem  Gh.  Pfister^^*) 
schon  93  Regestennummem,  darunter  freilich  eine  Anzahl  Acta  deperdita 
verzeichnen  kann,  ist  das  ürkk.- Wesen  des  französischen  Königahofes  noch 
weit  davon  entfernt,  zu  derjenigen  Stetigkeit  gediehen  zu  sein,  welche  sich 
in  der  gleichen  Zeit  für  die  deutsche  Reichskanzlei  nachweisen  läfst.  Die 
Behandlung  des  Formelbestandes  durch  Pfister  ist  kurz  und  nicht  erschöpfend ; 
Beachtung  verdient  namentlich,  was  über  die  Unterzeichnung  durch  die 
Grofsen  des  Reiches  und  die  Datierung  bemerkt  ist.  Ganz  anders  stehen 
die  Dinge  schon  im  12.  Jh.,  indem  einerseits  der  Stoff  gewaltig  anwächst, 
andererseits  eine  gewisse  RegelmäÜBigkeit  der  Formen  sich  aUmählich  heraus- 
bildet So  hat  denn  A.  Luchaire,^^^)  der  dem  Urkk.- Wesen  Ludwigs  YD. 
einen  eigenen  starken  Band  gewidmet  hat,^^^)  aus  der  allerdings  mehr  als 
vierzigjährigen  Regierung  dieses  Herrschers  nicht  weniger  als  798  Urkk.  zu- 
sammenbringen und  verzeichnen  können,  von  denen  ein  sehr  erheblicher 
Teil  vor  ihm  ungedruckt  war.  Darauf  liefs  sich  dann  allerdings  eine  voll- 
ständige und  gründliche  Spezialdiplomatik  aufbauen,  in  der  besonders  die 
äufseren  Merkmale  der  Urkk.  eingehend  und  sorgfältig  behandelt  sind. 
Beigegeben  sind  dem  Buche  drei  Tafeln  mit  Schriftproben,  zwei  Tafeln  Mono- 


801 — 22.  —  116)  F*  Dnrriea,  Lea  archiTe«  angennes  de  Naplea.  Etadeaorlea  regiatrea 
da  roi  Charlet  I.  (1265— 86]-  (=  Bibl.  des  ^coles  frasf.  d'Ath^nea  et  de  Borne  faac.  46  et  61). 
2  Bde.  Paria.  1886  t  824  a.  420  S.  |[t.  Ottenthal  MIÖO.  10,  150  fL]\  —  116«) 
X  ^'  F*  Oamarrini,  Docamenti  d.  Cod.  dell'  Angelica  D,  8.  17:  A.  stör,  della  B.  Soc. 
Born,  di  st  patria  10,  S.  173 — 202.  Giebt  Aosattge  ans  einem  Formalarboch,  d.  mit  d. 
angioTinischen  Kanzlei  zusammenzahangen  scheint.  —  117)  W.  Lippert,  König  Bodolf 
T.  Frankreich.  Leipzig,  Fock.  1886.  126  S.  Urkk.-Lehre  S.  101/7.  Begesten  6.  108  ff. 
—  US)  Ch.  Pfiater,  Etndea  aur  le  r&gne  de  Bobert  le  Pieux  (996—1081.)  (=  Bibl. 
de  Yieole  des  hantes  Stades.  Paris,  Yieweg.  1885.  LXXXVI  o.  424  8.  D.  Urkk.» Wesen 
in  d.  zomisch-paginirten  Einleitung.  —  119)  A.  Lnchaire,  Etade  aar  lea  actea  de  Lonis  YII. 
Paris,  Picud.  1885.  4».  528S.  |[Steindorff  (GOA.1887,No.ll).]{  —  120)Xid.,  Becherches 


IV,76  {7^-    Diplomatik  (1885/8).    BrefiUn. 

gramme  and  eine  Tafel  Siegelabbildnngen.  —  Aarserdem  ist  nur  noch 
eine  bemerkenswerte  Einzelantersnchnng  P.  Scbeffer-Boichorsts  ai  er- 
wfthnen:^'^)  fiberzeogend  wird  in  derselben  ans  inhaltlicben  und  formellen 
OrOnden  nachgewiesen,  dafs  die  sogen,  pragmatische  Sanktion  Ludwigs  i 
Heiligen  eine  Fftlschang  des  15.  Jh.  ist 

Gegenfiber  der  eifrigen  Pflege  diplomatischer  Studien  in  Deutschland, 
Frankreich  und  Italien  ist  die  aulfollende  Vemaehlftssigang  derselben  in 
England  sehr  beklagenswert  An  ürkk.editionen  zwar  fehlt  es  nichts  aber 
die  Bearbeitang  derselben  ist  so  gnt  wie  ganz  unterblieben:^")  auch  die 
neueste  Arbeit,  welche  sich  mit  einer  Kritik  des  angelsächsischen 
Urkk. -Wesens  beschäftigt,  ist  vom  Standpunkt  des  Diplomatikers  aus  be- 
trachtet durchaus  mangelhaft,  i^') 

Mit  den  dänischen  Königsurkk.  bis  zur  Mitte  des  13.  Jh.  beschäftigt 
sich  eine  Hallenser  Dissertation  Ton  H.  Hennings,^*^)  die  es  freilich  nicht 
zu  aberall  gesicherten  Eigebnissen  bringt.  Der  Vf.  meint,  dalis  die  dänische 
Kanzlei  wie  die  deutsche  aus  der  königlichen  Kapelle  hervorgegangen  sei; 
für  die  deutsche  Kanzlei  trifft  das  bekanntlich  nicht  zu:  fllr  Dänemari^ 
scheint  es  dagegen  richtig  zu  sein,  dafs  erst  um  die  Mitte  des  12.  Jh.  das 
Amt  des  Kanzlers  von  dem  der  Kapläne,  welche  bis  dahin  die  Schreibge- 
schäfte des  Königs  besorgen,  sich  bestimmter  zu  scheiden  beginnt ;  etwas  später 
erscheinen  dann  auch  Notare  und  Protonotar.  Die  Herstellung  von  UrkL 
am  Königshofe,  nicht  durch  die  EmpftLnger,  läfet  sich  durch  Stilvergleichung 
schon  fbr  die  erste  Hälfte  des  12.  Jh.  bestimmt  erweisen.  Unter  Waldemar  L 
wird  die  Form  der  Urkk.  stetiger  und  gleichmäfsiger,  und  unter  Waldemar  IL 
erhält  sie  dasjenige  Gepräge,  welches  ihr  im  wesentlichen  bis  zum  Schlob 
des  13.  Jh.  geblieben  ist.  —  Von  den  späteren  dänischen  Königsurkk.  ist 
besonders  die  kalmarische  Unionsakte  wegen  ihrer  eigentümlichen  Be- 
Siegelung  auch  vom  diplomatischen  Standpunkt  aus  untersucht  worden.  ^^^^'^ 

Was  aber  ungarische  Königsurkk.  in  magyarischer  Sprache  ver- 
öffentlicht worden  ist,  ist  mir  unzugänglich  geblieben;  ^'^)  hier  können  nur 
zwei  deutsche  Arbeiten  von  F.  Zimmermann  erwähnt  werden.  Die  eine 
derselben  untersucht  das  Diplom  Ludwigs  I.  von  1380,  durch  welches  der 
Kirche  von  Marien  bürg  das  Asylrecht  gewährleistet  wird,  und  gelangt  dabei 
zu  einer  Erörterung  des  Urkk.- Wesens  dieses  Herrschers  im  allgemeinen,  welches 
mehrfach  übereinstimmende  Erscheinungen  mit  demjenigen  Kaiser  Karls  lY. 
aufwebt  ^*^)  Der  zweite  Aufsatz  berichtet  kurz  über  den  Urkk.-Bestand, 
der  im  ungarischen  Nationalmuseum  zu  Budapest  bewahrt  winf  ^) 


biitoriqaas  et  diplomatiqiiM  war  lei  premUree  aiiii^  da  la  Tie  de  Louis  le  Gros  (1081— 1100). 
Ptru,  Ficaid.  18S6.  51  8.  YgL  toch  Lnchaire  in  d.  Gompte«  lendna  de  l'ae.  d«  ioicrip- 
tioni  1886  8.  468—68  über  swei  Monogramme  Ladwigs  d.  IHcken.  —  121)  P.  8ch6ffer- 
Boichorst,  D.  Streit  Aber  die  pragmat  Sanction  Ludwigs  d.  Heiligen:  MIÖQ.  8,  8.  313—96. 

—  122)  VgL  darttber  d.  lutreffenden  Bemerkungen  Liebermanns  Z.  t  d.  QeacliichtswiMeB- 
■ehaft  I,  177  1  —  128)  J.  Earle,  A  Handbook  to  the  Land-Charter*  and  other  Saxonie 
doeumenta.  Oxford,  WarehouM.  1888.  12<*.  16  ah.  |[F.  Lieber  mann:  BLZ.  1S89, 
6p.  167,  kritiach;  Bradley:  Ac  1889,  12.  Jan.;  W.  H.  SteTOnaon:  EHB.  1889,  a364; 
F.  T.  [Powell]:  Law  Qnarterly  R.  1889,  Apr., 8.206,  —  a&müicheuerpiert:  DZG.  1SS9,II» 
608f.J{  —  124)  H.  Hennings,  Studien  liber  d.  ältere  dSniache  KSnigsurk.  bia  a.  Mitte d.  13.  JK 
Friedland,  Walther.  1886.  65  S.  (Dias.  HaUe.)  —  125)  0.  8.  Bydberg,  Om  det  fran 
unionsmdtet  i  Kalmar  ar  1897  berarade  dokumentet  rdrande  de  noidiika  rikenas  förening. 
Stockholm.     1886.    Mir  nur  bekannt  geworden  aua  d.  in  d.  folgenden  Note  erwahntea  Arbeit 

—  126)  Kr.  Eraley,  Unions  brevet  fra  Kalmarm0det  1397:  Aarb.  f.  nord.  Oldk.  og  Hiat 
1889,  8.  101—48.  —  126a)  ■.  {  67.  —  127)  F.  Zimmermann,  K.  Ludwig  L  Ürttber 
d.  Aaylrecht  d.  Marienburger  Kirche:  MIÖG.  8,  8.  65—83.  —  128)  id.,  D.  Urtk.-8aami- 


i74.    Biplomatik  (1883/8).     BrefBlau.  17,77 

Urkk.  anderer  Aussteller*  Mit  dem  ftltesten  deutschen 
ürkk.- Wesen  beschäftigt  sich  eine  UntersachuDg  des  Bef.^*^)  Dieselbe 
prttft  zunächst  —  im  Anschlals  an  die  bahnbrechenden  Arbeiten  Bnmners, 
aber  z.  t.  zn  abweichenden  Resultaten  gelangend,  —  die  in  den  germani- 
schen Yolksrechten  enthaltenden  Bestimmungen  aber  den  Urkk.-Beweis.  Aus 
diesen  Bestimmungen  ergiebt  sich,  dafs  im  alamannischen,  salischen  und 
bayerischen  Yolksrecht  die  Privaturk.  zwar  ihrem  Produzenten  die  Beweis^ 
f&hrung  erleichtert,  ein  selbständiges  Beweismittel  aber  nicht  ist.  Dies  wird 
sie  erst  durch  ein  in  das  ribuarische  Gesetz  eingeschaltetes  merowiogisches 
KOnigsgesetz,  welches  zwar  nicht  für  alle,  aber  doch  für  die  von  einem  amt- 
lichen Gerichtsschreiber  hergestellten  Urkk.  über  YeräuTserung  von  Grund- 
besitz den  Echtheitsbeweis  durch  Schriftvergleichuug  für  den  Fall  zuläfst, 
dafs  der  Urkk.-Schreiber,  dem  sonst  die  Erhärtung  der  Echtheit  obliegt, 
Terstorben  ist  Dieser  Grundsatz,  welcher  wie  das  Kapitularienrecht  zeigt, 
auch  auf  die  Freilassungsurkk.  ausgedehnt  gewesen  ist,  galt  in  allen  Ländern 
fränkischen  und  schwäbischen  Rechts;  hier  überall  läfst  sich  die  Existenz 
amtlicher  Grafschafts -Gerichtsschreiber  nachweisen,  die  in  den  Ländern 
salischen  Rechts  meist  notarii,  in  denen  ribnarischen  und  alamannischen 
Rechts  in  der  Regel  cancellarii  heifsen.  Weder  in  Bayern  noch  in  Sachsen 
aber  ist  das  Institut  dieser  Gerichtsschreiber  zur  Einführung  gelangt,  und 
auch  in  den  übrigen  Teilen  des  deutschen  Reiches,  auf  romanischem  Boden 
später  als  auf  germanischem,  ist  es  seit  dem  zweiten  Viertel  des  9.  Jh.  all- 
mählich verfallen,  womit  der  Yerfeül  des  deutschen  Privaturkk.-Wesens  selbst, 
da  die  Urkk.  nun  keinen  selbständigen  Beweiswert  mehr  besitzen,  zusammen- 
hangt Das  Verfahren  der  Gerichtsschreiber,  die  sich  bei  der  Herstellung  der 
Urkk.  auch  der  Hilfe  von  Vertretern  und  Schülern  bedienen  konnten,  unter- 
sucht die  Abhandlung  an  der  Hand  der  im  St.  Gallischen  Archiv  erhaltenen 
Originale  ältester  deutscher  Priyaturkk.  und  macht  dabei  besonders  auf  die 
bisher  wenig  beachteten  Dorsualschriften  auf  vielen  dieser  St  Gallischen 
Urkk.  aufmerksam,  kurze  konzept-  oder  aktartige  Notizen,  welche  während 
der  Rechtshandlung  selbst  auf  die  eine  Seite  des  Urk.-Pergaments  ge- 
schrieben wurden,  während  auf  der  anderen  Seite  desselben  auf  Grund 
dieser  Notizen  nachher  die  Reinschrift  der  Urk.  verzeichnet  wurde.  Solche 
Dorsualnotizen  sind  seitdem  auch  anderweit  nachgewiesen  worden:  in  Italien, 
wo  das  Institut  der  Gra&chaftsgerichtsschreiber  mit  der  fränkischen  Reichs- 
gesetzgebung eingeführt  worden  ist,  finden  sie  sich  auf  Asteser  Urkk.  des 
10.  Jh.  in  der  eigentümlichen  tachygraphischen  Silbenschrift,  die  auch  Papst 
Silvester  IL  bei  der  Unterzeichnung  seiner  Privilegien  anwandte  ;^'^)  und 
in  Metz  hat  sich  ein  solcher  Dorsualakt  —  diesmal  in  tironischen  Noten  — 
auf  einer  Urk.  von  848  vorgefunden,  ^'i)  In  Italien  hat  sich  der  Brauch 
noch  länger  erhalten,  und  auf  neuerdings  edierten  Urkk.  aus  Mittelitalien 
finden  sich  ganz  analoge  und  offenbar  demselben  Zwecke  dienende  Rücken- 
schriften noch  bis  in  den  Anfang  des  12.  Jh.^'<) 

Über   das  bayerische  Urkk.-Wesen,  das,  wie  sich  aus  dem  bemerkten 


d.  nngar.  Nationalmiueiims  in  BadApest:  ib.  9,  8.  461/3.  —-  129)  H.  BreraUn,  Urkk.- 
Beweii  n.  UrkL-Sehreiber  im  iltoren  doatMhen  Beeht:  FDG.  86,  S.  1—66.  —  180)  J. 
Haret»  La  Taehygnplde  itaUenae  da  lOe  s.  Paris,  Imprim.  nationale.  1887.  22  8. 
Eztndt  des  Comptes  Kendos  de  Tacad.  de>  insmptions  et  helles  lettres  4.  sfo.  4,  t.  15. 
(s.  JB.  1887,  n,  290^.)  —  181)  J.  Hayet,  Charte  de  Mete  accompagato  de  notes  tiro- 
niennes  (27.  IMc  848):  BECh.  49,  8.  95—101.  Aach  sepaxmt  Paris  1888  mit  e.  Kachtr. 
aas  BBCh.  49,  144/5.    --    182)   Bicci,    I  primordi  deUo  stadio  di  Bologna  (ed.  seoonda.) 


IVJS  §74.     Diplonuitik  (1885/8).     BrefsUo. 

ergiebt,  eine  eigentflmliche  Entwicklnng  darchgelebt  hat,  hat  schon  froher 
0.  Redlich  in  grOndlicher  Untersuchung  gehandelt  (s.  JB.  1884  11,  36737t). 
neuerdings  hat  derselbe  in  der  Einleitung  zu  seiner  vortrefflichen  Ausgabe 
der  Traditionsbflcher  des  Hochstifts  Brixen^'^)  die  Ergebnisse  dieser  Unter- 
suchung speziell  fflr  die  Brixener  Urkk.  näher  begründet  und  ausgefKhit 
Von  grobem  Interesse  ist,  was  dabei  über  die  Konstanz  der  Urkk.-Formeln 
und  über  die  Thfttigkeit  der  bischöflichen  Kanzlei  nachgewiesen  wird,  be« 
merkenswert  auch,  wie  im  13.  Jh.  der  Einflufs  der  italienischen  Notariats- 
urk.  auf  das  Brixener  Urkk.- Wesen  sich  geltend  macht ^^^)  Über  das 
schwäbische  Urkk.- Wesen  des  13.  Jh.  hat  Schneider  wesentlich  ans  Stutt- 
garter Archivalien  allerhand  nützliche  Bemerkungen  zusammengetragen;^^^) 
Herstellung  der  Urkk.  durch  den  Empftnger  ist  hier  durchaus  vorherrschend, 
merkwürdig  aber,  dais  schon  in  den  sechziger  Jahren  des  13.  Jh.  sich  in 
Oberschwaben  ein  gewerbsmäfsiger  Privaturkk.-Schreiber  nachweisen  lädst,  der 
an  30  Urkk.  für  verschiedene  Aussteller  hergestellt  hat,  aber  seinen  Namen 
konsequent  verschweigt  Von  besonderer  Bedeutung  ist  innerhalb  Schwabens 
das  Urkk.- Wesen  der  Stadt  Strafsburg,  über  welches  A.  Schulte  in  der 
Einleitung  zum  dritten  Band  des  Strafeburger  Urkk.-Buchs  höchst  belehrende 
Aufschlüsse  gegeben  hat  ^3^)  Zum  erstenmal  ist  hier  für  eine  namhafte 
deutsche  Stadt  eingehend  dargelegt  worden,  welche  Bedeutung  für  das  MAliche 
Rechts-  und  Geschäftsleben  die  von  den  städtischen  und  bischöflichen  Be- 
hörden —  insbesondere  der  bischöflichen  Offlzialität  —  über  Privatgeschäfte 
dritter  Personen  ausgestellten  Urkk.  dadurch  gewonnen  haben,  dafs  ihren 
Siegeln  öffentliche  Beweiskraft  zukam.  Auch  die  formale  Entwicklung  dieser 
Urkk.,  die  eine  sehr  konstante  ist,  bietet  viel  Interesse,  und  es  war  ein 
glücklicher  und  fruchtbarer  Gedanke  des  Herausgebers,  ans  den  Urkk.  selbst 
gleichsam  das  Formularbuch  sowohl  für  die  Urkk.  des  bischöflichen  Offizialats 
wie  für  die  der  anderen  städtischen  und  geistlichen  Ämter  herzustellen.^*^ 
Wesentlich  mit  dem  fürstlichen  und  privaten  Urkk.- Wesen  des  nördlichen  und 
östlichen  Deutschlands  beschäftigt  sich  ein  inhaltreiches  Buch  von  0.  Posse, 
dem  nur  ein  etwas  zu  allgemeiner  Titel  gegeben  worden  ist:^^^)  besonderen 
Wert  verliehen  demselben  die  zur  Erläuterung  beigegebenen  Lichtdruck-Fatc- 
similes  zahlreicher  Urkk.  oder  Urkk.-Teile  nach  von  dem  Vf.  selbst  herge- 
stellten Photographieen.  Das  Buch  ist  in  einen  paläographischen  und  einen 
diplomatischen  Abschnitt  geteilt  Der  erstere  weist  in  höchst  lehrreicher 
Weise  nach,  wie  die  Urkk.-Schrift  in  einzelnen  Klöstern  sich  schul-  und 
tr^ditionsmälsig  entwickelt  nnd  wie  die  individuellen  Schrifttypen  sich  unter 
Umständen  von  einem  Kloster  in  das  andere  verpflanzt  haben:  eine  nmfiuig- 
reiche  Tabelle  stellt  die  Schriftprovenienz  zahlreicher  Urkk.  von  Klöstern,  Orden, 


Bologna,  1888.  S.  111,  115,  118.  133.  —  183)  0.  Bedlicli,  Acta  Tiiolenna  L  D.  Tn- 
diüoosbttcher  d.  HochatiftB  Brixen.  (=  CTrkl.  Beitrag  x.  Geich.  Tirols.)  Insibr.,  Wagier. 
1886.  LHI.  u.  366  8.  |[0  ttenthal,  HIÖG.  7,  658  ff.]|  —  184)  X  W.  Haathaler, 
B.  Mondseer  Codex  tnditioiiaiii:  MIÖG.  7,  S.  288^89.  Genaue  Beaehmbnng  e.  d.  moA- 
würdigsten  imd  ältesten  bayerischen Traditionsbftcher.  —  135)  Schneider,  Z.  Lehre  ▼.  d. 
schwäbischen  Privatnrk.  d.  13.  Jh.:  Archiv.  Z.  11,  S.  1—18.  —  186)  A.  Schulte,  Urkk.- 
Bach  d.  Stadt  StraTsbnrg.  Dritter  Band,  PriyatrechÜ.  Urkk.  o.  Amtdiatea  y.  1266— ISSl 
StraCibarg,  Trttbner.  1887.  8^.  |[MI0G.  10,  325  ff.  (Uhlira);  HZ.  58,  589  fl.  (Winkel- 
mann).]! —  137)  E.  intereasanten  Geblihrentarif  y.  1345  ffird.  Aostortigimg  y.  Ui^  durch 
d.  Offisialat  y.  Konatana  veröffentlicht  a.  erläutert  F.  Ladewig  in  den  (der  Z.10.d.0ber- 
rheina  beigegebeaen)  MitteU.  d.  bad.  bist  Kommission  S.  206  ff.  Über  d.  kSlnische  Offisalit 
fBr  Westfalen  la  Soest  giebt  wichtige  Aufschlüsse  Hansen,  Westdeataehe  l^Khr.  7, 
85  ff.    —   138)  0.  Posse,  D.  Lehre  y.  d.    Priyatnrkk.    Leipaig,  Veit  k  Co.    1887.    4*- 


§74.     Diplommtik  (1885/8).    Brefslau.  IV,79 

gdstlichei)  und  weltlichen  Herren  übersichtlich  zasftmmen.  Die  Thatsache, 
daiis  die  Herstellung  der  Urkk.  durch  den  Empfilnger  auch  hier  bis  tief  ins 
13.  Jh.  hinein  eine  flberwiegende  Rolle  spielt,  eigiebt  sich  aus  diesen  Zu- 
sammenstellungen sehr  klar  und  bestimmt.  Der  umfangreichere  diplomatische 
Teil  ist  in  sieben  Abschnitte  geteilt  Der  erste  legt  das  Verhältnis  von 
Handlung  und  Beurkundung  dar,  wobei  insbesondere  die  Beziehung  der 
Zeugen  eingehend  erörtert  wird.  Der  zweite  handelt  über  das  Verhiütnis 
der  Vorlagen  zu  den  nachgebildeten  Urkk.,  namentlich  über  Neuausfertigungen 
und  Transskripte.  Im  dritten  Abschnitt  werden  die  einzelnen  Stadien  des 
Benrkundnngsgeschafbs  besprochen,  im  vierten  die  Datierung  und  ihre  Formeln 
sehr  ausführlich  behandelt  Der  fünfte  Abschnitt  ist  den  Siegeln  gewidmet, 
der  sechste  giebt  eine  kurze  Geschichte  von  Notariat  und  Kanzlei  der 
wettinischen  Fürsten;  der  siebente  beschäftigt  sich  mit  Fragen,  die  mit  dem 
Itinerar  zusammenhängen.  Als  Beilagen  sind  mehrere  Ordnungen  der  Reichs- 
kanzlei und  der  kurfürstlich  sächsischen  Kanzlei  abgedruckt,  von  denen 
freilich  die  angeblich  älteste  Reichskanzleiordnung  nicht  richtig  datiert  ist 
Das  ganze  Buch  verarbeitet  ein  sehr  reichhaltiges,  zum  gro&en  Teil  bisher 
unbekanntes  Material,  und  auch  wer  nicht  allen  Ausführungen,  Vermutungen 
und  Erklärungsversuchen  des  Vf.  zustimmen  kann,  wird  dasselbe  nicht  ohne 
vielfache  Belehrung  aus  der  Hand  legen.  —  Auf  weit  beschränkterem  Boden 
bewegt  sich  noch  eine  letzte  hier  anzureihende  Arbeit  von  F.  Wagner,^^^) 
die  ans  ungedrucktem  Material  manche  nützlichen  Aufschlüsse  über  das 
Drkk.-Wesen  der  fränkischen  Hohenzollern  in  den  letzten  Jahrzehnten  des 
15.  und  den  ersten  des  16.  Jh.  giebt 

In  halb  oder  ganz  slavisches  Gebiet  führen  uns  die  oben  schon  einmal 
erwähnten  Untersuchungen  M.  Perlbachs,i^<>)  die  in  zwei  Abschnitte  zer- 
fallen. Der  erste  derselben  untersucht  die  Echtheit  und  Entstehungsverhält- 
nisse einer  erheblichen  Anzahl  von  Einzelurkk.  für  den  Bischof  Christian 
von  Preufsen  und  den  deutschen  Orden,  wobei  nicht  nur  mancherlei  Fäl- 
schungen festgestellt  werden,  sondern  auch  andere  interessante  Fragen  — 
80  über  Neuausfertigung  und  über  Ausstellung  von  Urkk.  durch  einen  Bevoll- 
mächtigten auf  den  Namen  des  Vollmachtgebers  -«  zur  Erörterung  gelangen. 
Vier  Schrifttafeln  mit  Faksimiles  einer  Anzahl  der  besprochenen  Urkk.  aus 
dem  Warschauer  Archiv  sind  diesem  Abschnitt  beigegeben.  Der  zweite  Teil, 
den  zwei  Tafeln  mit  Schriftproben  begleiten,  behandelt  das  Urkk.- Wesen  des 
Herzogs  Mestwin  H.  von  Pommerellen  (1266—94).  Der  Vf.  untersucht  die 
äufseren  und  inneren  Merkmale  der  bisher  bekannt  gewordenen  Urkk. 
des  Herzogs  (darunter  96  Originale,)  namentlich  mit  Rücksicht  auf  die  Frage, 
ob  sie  in  der  herzoglichen  Kanzlei  entstanden  oder  von  den  Empfitogem 
hergestellt  worden  sind.  Von  den  78  dem  Vf.  bekannt  gewordenen  Origi- 
nalen nimmt  er  für  27  das  erstere,  für  51  das  letztere  an.  Die  Methode 
der  Untersuchung  ist  sichtlich  durch  die  v.  Buchwalds  beeinflulst  worden. 
Eme  methodische  Stilvergleichung  würde  vielleicht  noch  weiter  geführt  haben. 

Indem  wir  einige  erheblichere  Einzeluntersuchungen  über  nicht  könig- 
liche deutsche  Urkk.  in  den  Noten i^>-^^>)   zusammenstellen,  erwähnen  wir 


S70  8.  a.  40  Tfln.  —  189)  F.  Wagner,  Kanslei-  n.  ArohiTweMn  d.  frink.  Hoheniollwn 
T.  Ifitte  d.  15.  bis  ■.  Mitte  d.  16.  Jh.:  Axtshina.  Z.  10,  8.  18>-6S.  —  140)  IL  Pexl- 
bach,  PMoIaich-polii.  Stadien  i.  Qesch.  d.  MA.  Heft  1.  Z.  Kritik  d.  Uteeton  prenfiriechen 
Ürkk.  Heft  2.  D.  Urkk.-VV'eeen  d.  Henogs  Meitwin  II.  ▼.  Pommerellen.  Halle,  Niemeyer. 
18S6.     148  0.  40  a    Mit  6  Schrifttafeln.     |[MHL.   16,  142  ff.  (Brefslaii.)]!  —  141)  F. 


lY^gO  §74.    Diplomatik  (1886/8).    Brefslau. 

noch  zwei  italieniscbe  Arbeiten, ^^^)  die  sich  mit  dem  NotaricUswesen  be- 
schäftigen. Die  erste,  von  A.  Gosentino,^^^)  giebt  zan&chst  eine  freilich 
keineswegs  erschöpfende  Übersicht  Ober  die  Geschichte  des  öffentlichen 
Notariats  in  Sizilien.  Zwei  Dinge  sind  darin  besonders  bemerkenswert: 
einmal  das  häofige  Vorkommen  öffentlicher  Notare  geistlichen  Standes  noch 
im  12.  and  13.  Jh.  —  eine  Erscheinung,  an  der  auch  die  Konstitntionen 
Friedrichs  U.,  die  das  verboten,  nichts  geändert  haben,  und  die  erst  mit  der 
Zeit  Alfons  des  Grofsmtttigen,  der  jenes  Verbot  erneuerte,  verschwindet,  —  so- 
dann das  Vorkommen  kaiserlicher  und  päpstlicher  Notare  neben  den  könig- 
lich sizilianischen  in  der  eigentümlichen  Weise,  dals  die  kaiserlichen  Notare 
eine  lokale  Beschränkung  ihrer  Kompetenz  nicht  kennen,  während  die  könig- 
lichen in  dieser  Beziehung  an  den  Bezirk  einer  Stadt  gebunden  sind,  wobei 
es  dann  auch  geschehen  kann,  dafs  ein  Mann  beide  Ämter  verbinden  und 
sich  also  bezeichnen  kann  als  Mmperiali  auctoritate  ubique  notarius  publicas 
ac  regius  publicus  civitatis  N.  notarius*.  Neben  dieser  Geschichte  des 
Notariats  erhalten  wir  allerhand  dankenswerte  Notizen  über  Ausfertigang, 
Formulierung  und  Unterzeichnung  der  sizilianischen  Notariatsurkk.  —  Aach 
die  zweite  Arbeit  bezieht  sich  auf  ein  Gebiet,  das  dem  Imperium  nicht  an- 
gehört:^^^)  der  Direktor  der  venezianischen  Staats-Archive  berichtet  darin 
eingehend  über  die  in  diesem  Archiv  aufbewahrten  Notariatsprotokolle  (Im- 
breviaturen)  und  Urkk.  aus  dem  Gebiete  von  Venedig  und  dem  Königreich 
Kandia,  die  bis  ins  11.  Jh.  zurückreichen.  Beigegeben  sind  eine  Tafel  mit 
Schriftproben  aus  Notariatsurkk.  des  11.  und  12.  Jh.  und  23  Tafeln  mit 
Abbildungen  von  Notariatszeichen. 

SphroffisHk.*)  Zur  Lehre  von  den  deutschen  Königssiegeln  hat 
L.  Gadier  einen  Beitrag  geliefert,  indem  er  neben  anderen  Goldbullen  sizi- 
lianischer  Könige  im  vatikanischen  Archiv  auch  diejenigen  Friedrichs  H 
beschreibt  und  abbildet.^**)  Kurze  Beschreibungen  der  Siegel  Ludwigs  des 
Bayern  hat  im  Zusammenhang  mit  numismatischen  Studien  J.  V.  KulP^^) 
gegeben,  Abbildungen  von  drei  groben  Siegeln  Sigmunds,  Friedrichs  m.  ond 
Rudolfs  IV.  von  Österreich  nach  Originalen  des  Kölner  Stadtarchivs 
L.  Korth»")  publiziert.»") 

Von  gröfseren    sphragistischen   Publikationen  liegen  vier  aus  Dentsch- 


Soheffer-Boichorit:  ZGOBh.  NF.  S,  8.  178—205.  Cher  d.  FUBehang  d.  Ooutit  de 
eipeditione  Bonuuui  in  BeicheDau  o.  andere  Beichenaner  Urkk.-FiUcluing8D.  Zu  dieMo 
FKkchangen  gehört  aach,  wie  Schalte  ebenda  S.  845  ff.  zeigt  d.  Urk.  Walahfirida  Strabo  t.  Si3, 
deren  in  diesen  JB.  III,  2,  839  y.  mir  erwähnte«  Siegel  alao  anecht  ist,  Tgl.  NA.  XIY,  216- 
—  142)  8.  PoU,  Onechtheid  v.  d.  giftbrief  ▼.  Graf  Dirk  V.  (lOBS.)  Ygl.  §48«  - 148) 
J.  Ficker,  Über  e.  Urk.-Fngment  y.  St  QaUen:  MiOö.  7,  8.  814/6.  Weist  naeh,  dabe. 
Y.  Wartmann,  ÜB.  St  Gallen  II,  899  in  d.  An&ng  d.  9.  Jh.  geaetato  Urk.  nicht  Yor  975 
entstanden  ist  o.  nach  Oberitalien  gehört.  —  144«)  X  &•  Tamassia,  La  formola  ^wpptop^ 
qaante  fine  mondi'  nei  docomenti  del  medio  eYY.  Milano,  YallardL  1887.  Ist  mir  nickt  n- 
gSnglich  gewesen.  —  144)  A.  Gosentino,  I  notari  in  Sicilia:  A.  Stör.  Sicil.  N.  S.  It 
8.  804—65.  —  145)  B.  Gecchetti,  Statistica  d.  atti  costoditi  n.  sesione  notazile  deU' 
aroMYiodi  Stato  in  Yenesia.  Yeneaa.  1886.  519  8.  Mir  nor  aas  Notiaen  Anderer  bekannt  —  *) 
Nioht  jede  einselne  Abbild,  oder  Besohreibong  e.  Siegels,  sondern  nor  gröisere  o.8Qsammen£Hsad0 
Arbeiten  oder  Einzelanfsatse  Yon  erheblicherem  diplomatischen  Interesse  können  hier  beiücknch- 
tigt  werden.  —  146)  L.  Gadier:  HAH.  8,  8.  147  ff.  —  147)  J.  Y.  Kall,  D.  Mfiaiea, 
Medaillen  a.  Siegel  Kaiser  Ladwigs  d.  Bayern :  Mitt  d.  bayer.  nnmismat  Gesellseh.  14.  Jhif^ 
1887,  8.  80  ff.  —  148)  L.  Korth,  Siegel  Sigmunds,  Friedrich  ni.  n.  BodoUi  IV.  t. 
Österreich:  Z.  f.  christl.  Kanst  1,  8.  42,  51,  207.  —  149)  X  ^-  Sgagiiosi,  IKalcBote- 
Yoli  sig.  contenati  n.  coli,  sfiragistica  della  Bibl.  Yaticana  (in:  AI  Sommo  pontit  Leone  XIIL 
ommaggio  ginbilare  della  Bibl.  Yaticana).     Borna.     1888.    Mir  noch  nicht  bekannt  gewoidfls. 


}74.     Diplomfttik  (1886/8).     Brefslau.  IV,81 

land**^)  vor.  Der  zweite  Band  des  vortrefflichen  westfälischen  Siegelwerks ^*®) 
ist  von  G.  Tambült  bearbeitet;  er  liefert  die  Siegel  der  westfälischen 
Bischöfe,  der  Städte,  Bargmannschaften  und  Ministerialitäten.  Was  diese 
Publikation  vor  manchen  anderen  auszeichnet,  ist,  dafs  sie  nicht  blofs  eine 
genaue  Beschreibung  der  abgebildeten  Siegel  bietet,  sondern  dafs  ihr  aufser- 
dem  ein  zusammenfassender  Text  beigegeben  ist,  in  welchem  die  wichtigsten 
sphragistischen  Resultate,  die  sich  aus  den  Abbildungen  ergeben,  kurz  zu- 
sammengestellt sind.  So  handelt  hier  Tumbült  kurz,  aber  lehrreich  über  eine 
ganze  Reihe  beachtenswerter  Punkte,  u.  a.  über  Entwicklung  der  Typen  auf 
den  Bischofis-  und  Städtesiegeln,  über  die  Anwendung  der  Sekret-  und 
Gegensiegel  und  über  die  Bestempelung  der  Rückseiten  städtischer  Siegel 
mit  den  Siegeln  von  Privatpersonen:  Bürgermeistern  und  Ratmannen.  In  West- 
falen ist  die  letztere  Erscheinung  besonders  in  Herford  und  Osnabrück  nachweis- 
bar. Das  zweite  Heft  der  schönen  badischen  Siegelpublikation  v.  Weechs^^^) 
schliefst  die  Reihe  der  Konstanzer  Bischofssiegel  ab  und  giebt  aufiaerdem  die 
späteren  Siegel  der  Äbte  und  des  Konvents  von  Reichenau  sowie  einiger 
anderen  geistlichen  Würdenträger.  Weiter  werden  die  Siegel  der  Städte, 
Landschaften  und  Landgerichte,  endlich  eine  grofse  Sammlung  von  Siegeln 
kottstanzer  Bürger  aus  den  letzten  Jhb.  des  MA.  mitgeteilt.  Das  dritte 
Werk,  von  0.  Posse  bearbeitet,***)  stellt  einen  besonders  wertvollen  Bei- 
trag zur  Sphragistik  dar:  auf  15  Tafeln  erhalten  wir  zuerst  die  Siegel  fast 
sämmtlicher  wettinischer  Grafen  und  Markgrafen  von  Konrad  d.  Gr.  von 
Meifsen  (Anfang  des  12.  Jh.)  an  bis  1324,  wobei  auch  die  Frauen  des  Ge- 
schlechts berücksichtigt  sind«  Es  folgen  die  Siegel  der  Landgrafen  von 
Thüringen  von  Ludwig  IIL  (1172 -90)  an  bis  auf  Heinrich  Raspe,  auch 
hier  unter  Berücksichtigung  der  fürstlichen  Damen  und  der  Geistlichen  aus 
dem  Geschlecht.  Auch  Posse  hat  aufser  der  Beschreibung  der  Abbildungen 
einige  wichtigen  einleitenden  Bemerkungen  hinzugefügt:  den  Ausdruck  Majestäts- 
Siegel  würde  ich  bei  nicht  königlichen  Siegeln  dieser  Jhh.  lieber  vermieden 
und  eher  von  ^grofsen'  im  Gegensatz  zu  den  kleinen  oder  Sekretsiegeln  ge- 
sprochen sehen.  Eine  besondere  Merkwürdigkeit  ist  unter  den  von  Posse 
mitgeteilten  Siegeln  der  vierte  Stempel  Landgraf  Konrads  von  Thtüringen 
(Tafel  13^  4):  zu  den  aufserordentlich  seltenen  Fällen,  in  denen  weltliche 
Fürsten  nicht  königlichen  Ranges  im  13.  Jh.  sich  eines  Thronsiegels  bedient 
haben  (vgl.  mein  Handbuch  der  Ürkk.-Lehre  I,  967)  kommt  hier  ein  weiterer 
hinzu.  In  allen  drei  Publikationen  sind  natürlich  die  Abbildungen  auf  dem 
Wege  des  Lichtdrucks  hergestellt**') 

Gleichfalls  eine  vortreffliche  Siegelpublikation  haben  wir  ans  England 
erhalten,  einen  von  Birch  mit  grofser  Sorgfalt  bearbeiteten  Katalog  der 
reichhaltigen  Siegelsammlung  des  Britischen  Museums  mit  12  schönen  Licht- 
drucktafeln. **^)     Die  Reihe  der  Königssiegel  beginnt  im  8.  Jh.  mit  Offia  und 


—  149»)  (§33)  Vofaberg,  Siegel  T.Bnndenb.  —  150)0.  Tarn bttlt,  D.  Wettfil.  Siegel  d.MA. 
2.  Heft,  1  Abt :  d.  Siegel  d.  Biwshöfe ;  2.  Abt. :  d.  Siegel  d.  Städte,  Bargmumachaften  a.  Ministezia- 
UtSten.  Hüxuter,  Begensberg.  1885/7.  Fol.  100  Taf.  nebst  Beschreib,  a.  37  S.  Text  —  l&l) 
F.  T.  Weech,  Siegel  t.  Urkk.  ans  d.  grofsheizogl.  badischen  GenerallandesarchiT  Karlsrahe. 
Serie  2  in  3  Lfgn.  Frankf.  a/M.,  Keller.  1886.  15  Taf.  mit  UI,  8  S.  Text.  fol.  —  162) 
0.  Foase,  D.  Siegel  d.  Wettiner  bis  1324  n.  d.  Landgrafen  ?.  Thüringen  bis  1247.  Leipiig, 
Qiesecke  ft  Dement  1888.  Fol.  20  S.  Text  a.  15  Tfln.  —  1&3)  (§83)  Q.  Sello,  Siegel 
d.  Alt.  u.  Neostadt  Brandenburg.  Brandenburg,  Wiesike.  1886.  22  S.  Mit  3  Siegeltafeln 
(leider  nach  Zeichnungen).  Die  Annahme,  dafs  d.  älteste  brandenburgische  Stadtsiegel  noch 
dem  12.  Jh.  angehört,  erscheint  mir  sweifelhaft)  —  154)  W.  de  (i.  Birch,  Gatalogue  of 
Jahresberiohte  der  Oesohlohtswissensohaft.    1888.    lY.  6 


XY ^82  §  74.     Diplomatik  ( 1 885/8).     B  r  e  Tb  1  a  o. 

Goenwulf  von  Merkten,  von  denen  der  erstere  ein  Ringsiegel,  der  zweite  — 
sehr  bemerkenswerterweise  —  eine  Bleiballe  f&brt.  König  Eadgar  hat  970 
noch  ein  Geromen-,  Edward  der  Bekenner  1041  schon  ein  Thronsiegel.  Die 
ersten  erzbischöflichen  Siegel  sind  von  Anselm  von  Canterbnry  (1093—1109) 
und  Thnrstan  von  York  (1119 — 40).  Bis  zum  Schlufs  des  MA.  geht  ttbrigens 
die  Entwicklang  der  Siegeltypen  in  England  der  in  Frankreich  Ablieben 
wesentlich  parallel.  Andere  englische  Siegelpablikationen,  die  mir  nar  ans 
knrzen  Erwähnungen  bekannt  geworden  sind,  behalte  ich  späterer  Be- 
sprechung vor.***'^*') 

Schlieüslich  mögen  noch  zwei  Beiträge  zum  Siegelrecht  Erwähnung 
finden.  C.  Paoli  berichtet  über  die  interessanten  Verhandlungen  über  die 
Erteilung  der  Erlaubnis,  eine  Bleibulle  zu  führen,  durch  Leo  X.  an  Flo- 
renz. ^^7)  Damals  galt  das  bereits  als  Vorrecht  des  Papstes  oder  der  von 
ihm  Privilegierten ;  wenn  aber  Paoli  der  Nachricht  des  Ptolomaeus  von  Lucca, 
dafs  Alexander  11.  den  Lucchesen  ein  ähnliches  Privileg  erteilt  habe,  Ver- 
trauen schenkt,  so  halte  ich  vielmehr,  wie  ich  an  anderem  Ort  ausgeführt 
habe,  dieselbe  nicht  far  glaubwürdig.  K.  Wagner^*®)  verdanken  wir  eine 
Mitteilung  über  das  Verfahren  bei  der  Vernichtung  der  Siegelstempel  eines 
.Grafen  von  Wertheim  im  Jahre  1407. 


•eaU  in  the  departement  of  mM.  in  the  Brit  MaBonm  vol.  L  London.  1887.  863  S.  n. 
12  Tfln.  ~  1^)  Nachtragl.  yerzeichne  ich:  A.  Dofonr  u.  F.  Rabat,  Sigülognphie  de 
la  Sayoie.  Premiere  s^rie.  Sceaox  religieox.  Tarin,  Loescher.  1882.  150  S.  o.  11  Tflo. 
D.  SiegelflUiTang  beginnt  anscheinend  apät:  bischSfl.  Siegel  werden  in  Kaarienne  ent  1231, 
in  Tarantaiae  erat  1238  nachgewiesen.  —  156)  £.  andere  franzSaiache  Arbeit,  B.  de  Broat- 
aillon  a.  P.  de  Farcy,  Sigillognphie  des  aeignears  de  Layal.  Paria  a.  Mamen.  1888. 
162  S.  (Abbildangen  im  Text)  erwähne  ich  namentlich  wegen  d.  Nachweiaea,  daCs  da«  buh^ 
Gay  lY.  u.  dem  J.  1096  zagewieaene  Siegel  erst  Guy  V.  a.  dem  12.  Jh.  angehört  Damit 
verachwindet  einea  d.  älteaten,  wenn  nicht  d.  älteste  Siegel  eines  einfachen  weltliehen  Hern 
ana  Frankreich.  —  157)  C.  Paoli,  La  Bolla  di  piombo  oonoesaa  da  Leone  X.  ai  FiorentiBi: 
Miaeeilanea  Fiorentina  di  eradizione  e  atoria.  1886,  nam.  4.  —  158)  K.  Wagner,  Yemichtang 
e.  Siegela  1407:  ZGORh.  2  S.  245  f. 


Alphabetisches  Register. 


B«in«rkangeii  aber  Anordnang  und  Gebraaoh  dei  BegUters  lieh«  am  Schlafs  de«  Bandet. 


A. 

Aaraen,    A.,   Kijmegen    1794. 

m,  107» 
Abafi,    L.,    (Balogh    de  Öcea.) 

m,  249««. 

(ürbarial-ProtokoUe.)    III, 

250**>. 

(1825'~27.    Reichetig.) 

ni,  250«*^A 

(OnTaminai82^;nachG. 

Döbrentoi.)     III,  2ö0«**b. 
(Adelige  Vorrechte.)    HI, 

250«*». 

—  —    (Sendschreiben    an    Kos- 
•Äth)     lU,  251«»» 

(Tagebuch  Lönyai'e.)     III, 

251««. 

—  —     (FreCsbnrg.     Reichetag. 
1848.)     m,  251««. 

(Percsel.)     HI,  251««». 

—  —  (Gapitolation  y.  Arad.)  lU, 
252«« 

—  —    (Ungar.  -  Italien.    Legion.) 
III,  252«". 

(Szegediner  Hexenprozeaee.) 

ÜI,  269««i. 
Ab  bäte,  W.,  Al-Achonra.     III, 

292>**. 

A  b  b  o  1 1 ,  C.  C,  Man  in  N. -America. 
I,  7*«b      III,  296». 

—  E.,  Hi«t.  of  Greece.    I,  78"®. 
--  L.,   £pi8tle   to  Romana.     lY, 

10«^. 
Abd  el  Hadi  ben  Ridoaane» 
Sonfiaroo;  tr.  M.  Arnaod.  III, 
285**. 


Abd  al  Hai,  a.  Ibn  Uajar. 
Abeking,   Fonde   t.  Zinnowitz. 

II,  221«*. 
Abel,    £. ,    (Astronomie    d.    Or- 

pheaa.)     I,  93«««. 
(Unbekannte  Coryina.)    III, 

254««*. 
Andreaa   Pannonina.     III, 

265»". 

—  0.,  e.  Einhard. 
8.  Fredegar. 

—  —  B.  Paulna  Diac. 

—  S.,  Jahrbücher  d.  fiiink. Reichs; 
ed.  B.  Simaon.     II,  24««. 

Aben,  a.  Ibn. 

Abercromby,  J. ,  Finniah  Nu- 
merale.   I,  16"«. 
« 

Aberg,  e.  Key. 

Abeasynien.   —  Engl.   u.   italien. 

Expedition.     III,  156»". 
Abignente,    G.,    Chartula    d. 

Ghieaa  Salemit     III,  23««^ 
Ablaing   yan   Giefaenburg, 

W.  J.  d',   Bülow  uit  Munater 

naar  Nederland.     III,  104<<>. 
Abney,  W.,  a.  Gnnningham. 
Abrahall,   J.  H. ,   Inacript.   at 

Aegina.     I,  69^«. 
Abraham,     Fr.,     Tiberina     u. 

Sejan.     I,  129«». 

—  W.,  Statuta  ayn.  prowinc.  w 
Kaliflzu.    U,  196".    UI,  220". 

Abrahame,  J.,  &C.  G.  Monte- 
fiore,  Reyiew.     I,  50«. 

Abu  Hanifa  Ad-Dfnaweri, 
Al-ahb&r  at-^iwfil;  ed.  Guir- 
gaee.     lU)  282«». 


Achelie,  H.,  Fiechdenkmäler  d 
Katakomben.     lY,  35»»«. 

Achenbach,  H.,  Kleye-Iiark. 
Berggeeetig.    II,  418»««. 

Achmed  ibn  Zeini  DahUn, 
Gholfi^at  el-kel&m.     in,  283»^ 

Achmed  Rfiaim,  Arablaryn 
teraqqijfit-i  medenije-ei.  III, 
284". 

Acland,  A.  H.,  &  Raneome, 
Hiet.  of  England.     IH,  160*". 

—  E.  A.,  Politice  in  Ganada. 
III,  320»«». 

Acquoy,  J.  G.  R.,  Yoorbidding 
yoor  Frederik  Hendrik.  III, 
HO"«. 

Ace&dy,  I.,  (Ungarn  unter  Fer- 
dinand /.)     m,  237"«. 

(Une.Grenzfeatungen.)  III, 

259*«». 

(Nationalokon.    Zustände.) 

UI,  269««». 
Acton,  Manoeayres  nay.  en  Italie. 

UI,  41«««. 
Acy,  E.  d',  Sdpultures  de  röche. 

I,  13"«. 
Adam,  A.  E.,  Moeer.    U,  327*««. 

—  I.,  (Panliner- Kloster  Badac- 
sony.)     III,  262*»«. 

—  —  (Pauliner  -  Abtei  Bakony- 
St  Jakob.)     m,  262*". 

—  K.,  s.  Pyl. 

—  R.,  Znständigkeits -Verein- 
barung.    II,  446«*«. 

Adami,  Fr.,  Luiae.     II,  91"* 
Wilhelm.     II,  297«^ 

6» 


IV,84 


Adams  —  Ambro«!. 


Adams,  H..  B.,  Jefferson  a.  UnW. 

of  Virginia.     III,  305««. 
Spark«.     III,  806». 

—  W.  H.  D.,  Withe  King.     III, 
137»»«. 

Make»  of  Brituh   India. 

III.  148»««. 

—  Namos  of  europ.  hiit    III, 

Adamy,  Heiligt  in  OberflozBtadt 

n,  143*". 
( — )    Stiftskirche    za    Wimpfen. 

II,  166"« 
Adelmann,  A.  v.,  Liberalismu. 

U,  802*»*. 
Ademoll o,    A. ,    Matrimoni    di 

Gonzaga.     lU,  Sl«»*. 

ConclaTe7774.  111,36«« 

Adler,  C,  Asayr.   rerbs   \*^  & 

v^.     I,  31'». 

—  -     Seroiramit  a.  Nimrud.     I, 
83»««. 

—  —  Babylonians  conc.  life  after  i 
death.     I,  39^*. 

—  F.,  Klosterkirche  t.  Jerichow. 
II,  366»«*d. 

—  Gg.,  Marx.     U,  402»». 

—  —  Anarcbismos.     II,  408***. 

—  —  Arbeiterschut«.  U,  421*". 
Adversaires    nator.    d*Allemagne. 

II,  302*». 

Adye,  J.,  Chaos  in  War  Offlee. 

III,  161««. 

Ägypten.     —    Feldsag.      1882. 

III,  166«". 

—  Reformgerichte.     lU,  lö6«» 

—  Zur  Lage.     lU,  166»». 
Agassis,  A.,  Three  Cruises   of 

«Blake'.     2  vole.     IH,  179W* 

Agnoletti,    G. ,    Giayera.     III, 

13»w 
Agas,  J.,  Epistola  ad  Bomanoa. 

IV,  10»». 

Ahnfeit,  A. ,   Diplomatie  raase 

k  Stockholm.     UI,  212^. 
Ahrendts,       Steingeräte       in 

Müncheberg.     II,  347». 
Aign,  Lehenbach  Friedricha   y. 

Brandbg.     II,  319S»>. 
Ainger,     Alfr. ,     Lamb.      III, 

167»". 
Ainaworth,   W.  H.,  Tower  in 

London.     lU,  173"». 

—  —     Windior    Castle.      lU, 
173»». 

—  —     Buphrates     Expedition, 
m,  171^.  290"». 

Airy,  0.,  English  restoration  a. 

Louis  XIV.     III,  143»*». 
Akard,  F.,  Pera^cutiona  du  8«  a. 

IV,  18*0». 

Akerblom,   A.,    Sverigea    for- 
häll.  Uli  Norge.     m,   203*. 


Alamannus,  C,  Summa;  ed. 
Fr.  Bering  er.     IV,  46»»«. 

Alard  yan  Amsterdam,  Am- 
sterdamsche  Beune.  HL  113'*«. 

AlbanAs,   M.  I.  H.,   Chron.  de 

St.  Victor.     III,  60". 
Alberdingk-Thijm,  J.,  Cats. 

in,  94". 

—  F.,  WohlthätigkeiUanstalten 
in  Belgien.     U,  434»**. 

—  —    Karolingische      M  unten. 

III,  97»». 

Alberti,  0.,  Börne.     II,  296»». 

—  G.,  Bormio.     m,  16»»». 
Albertx,  H.,  Dom  su  Halle.   II, 

181»»». 
Albicini,     C. ,     Pepoli.       III, 

42»««. 
Albo  y  Calvernia,   Descubri- 

miento    d.   Nnevo    Contin.    en 

prosperidad   de    Bspana.     III, 

60»». 
Albrecht,  K.,  Bappoltstein.  II, 

140»«-«». 

—  'F. ,  Symbol  um  Athanas.  IV, 
32»««. 

Album     wojska     polskiego.       II, 

200»». 
AI  es  Bio,  F.,  Bruno.     UI,  33»*». 
Alexander,  Th.,  s.  Simon. 

—  W.  L.,  Bibl.  Theology.  I, 
48»»»;  IV,  16»»». 

Alexics,  G. ,  (Ungar.  Elemente 
d.  mmSn.  Sprache.)  III,  266»**. 

Alibrandi,  J.,  s.  Scialoia. 

Alimonda,  Lutero  e  Tltalia. 
II,  61»»». 

—  Bosco.     m,  48»»». 

Ali    Bisa    a.    Ibn    Abd    el- 

Kertm. 
Allan,    £.    F.,    LoU'a   Tiglath- 

Pileser.     I,  31»«. 

—  F.,  Haarlem.     III,  106»». 
Allard,    F.,    L4gion  Th4baine. 

IV,  19«°»». 

Allardyce,  A.,  Letter»  from  a. 
to  Sharpe;  Mem.  by  R.  Bed- 
fort     m,  167»»». 

—  —  s.  Bamsay. 

Allen,  £.  A.,  Monotheism.  I, 
20«»». 

—  Q.,  Darwin.     UI,  164»«». 

—  J.  L.,  Trappists  in  Kentucky. 
UI,  307»«». 

—  W. ,  Ghamberlain'a  Admin.  in 
S.  Carolina.     III,  317««^. 

Allies,  T.  W.,  Lambeth  Con- 
ference.   III,  \6%^. 

AllinaoB,  S.  F.,  &  B.  Fen- 
roae,  City  Goyemment  of 
FhUadelphia.     lU,  299»». 

Allgeyer,  L.,  Bataaalschniti- 
werk  SU  Überlingwi.  U,  134»»». 


All  eignet,    Robbio    de  Quier» 

UI,  17»»». 
Almanach ,     Genealogischer.     II, 

388»»». 

—  de  Gotha.     II,  388»« 

Almansi,  Joe.,  (Briefe  an  Lai- 

aatto\     I,  54»». 
AI  Ott  e,  L.,  Primord.  d.   Vknl 

L  4'». 
Alpimbach.  —  Klosterkirche  o.  d. 

Kloster.     U,  329»»*. 
Alsboig,     M.,     Anthropologie. 

I,  2*. 

Althans,  Fr.,  Weckherlin.    III, 

136»». 
Deutscher  Freund  Miltou. 

III,  137»». 

—  —  Fersonl.   Beziehungen  iw. 
Göthe   u.  Byron.     lU,  167*". 

Althof,  H.,  Angilbert.    U^SS*". 

Althof.   —   Kapelle.     U,    229» 
Altmann,    F.    A. ,     Benefidon 
competentiae.     II,  446»^. 

—  W.  Heereareform  in  PrediMB. 

II,  88»»«. 
Altolaguirre,  A.,  Basin.  UI. 

62»«. 
Altrichter.   Gemme  t.  Harei- 

berg.     U,  220*». 
~    Begrabnisfeld  b.   Brunn.    IL 

347». 

—  Triqnetmm  ?.  HmTolberg.    U. 
347». 

—  Gesch.   T.   Wusterhausen.   II. 
366»»**.     373»«. 

—  Topogr.-priihist.     Skizse   t. 
Wusterhausen.     II,  347». 

AlTi,P.,AttidiTodi.    lU,«** 
Alvin,  F.,  M6dai]le  d.  graissiera 

de  Bmxelles.     III,  96»*. 
Alzog,  J.,  Patrologie.    IV,  20»». 
Amabile,  L.,  Tnmallo  Xapolet 

contro  Inquisizione.     UI,  S9**. 
AmadeuB  t.  Aosta;  Verheiratg.  UI« 

41«»*. 
Amadonns,   F.   R.,    £xp«ditio 

anni  1556\  ed.  Kameni^ek. 

UI,  237»«». 
A m ad ori,C.,  Romasotto  pttrizi 

I    126»«. 
A  m'al  f  i ,  G.,  Galiani.    IIL  »"». 
Amalfitano,   F.,  SS.  Vincenf» 

e  Anaatasio  di   Roma  e  «on* 

di  Orbetello.     UI,  22«». 
Amari,   lt.,    Titoli    che   osst«- 

cancelleria    di     Bgitto.      Uli 

291»*»-». 
Rioordi    arabid   sa  rtor» 

di  Genom     III,  291»». 

Amat,  Gh.,  M'sab  et  M'abitas. 

UI,  294«»*. 

Ambrosi,  Franc,  Comment  ^ 

stör.  Trent     UI,  13»«». 


AmbroiiiiB  —  Arnoald. 


IV,85 


AmbrMiaB,     kirchenrecht] .     An- 

ÄchauBg.     IV,  27*wb, 
Am^Iineau,       E.       Pr^ceptes 

d'Amenemh&t  /«'.     I,  24*^ 

ägypte  chr^tienne.  I,  26*®. 

Act«  coptee  de  Polycaipe. 

IV,  18*»i. 

Schnoodi.     IV,  28««>. 

Macaire  etc.     IV,  32«". 

Arne  lang,  F.,  Fest-Album.  U, 
256»»». 

—  K.,  Jonas  ▼.  Orleana.    U,  26»«®. 
Amerika.  —  Ethnographie.     III, 

295««. 
Amersfori    —    Oad-Kathol.    in- 

richting.     lU,  lli»»*. 
Amherat  —  Orden.    III,  300«<^. 

Amiaad,    A.,  Inacription  G.  de 

Goudea.     I,  29^. 
Sirpourla.    I,  36"». 

—  —  Intcript.  de  Donngi.  I, 
35"«. 

Eaarhaddon  //.     I,  36"«. 

Amira,  ?.,  Bes.    II,  407***. 

Amlacher,A.,  Heimatsorte  ein- 
gewanderter   Baden-Dnrlacher. 

III,  247*"«. 

Ammann,  H.,  Leopold  111.  u. 
Gregor  XI.     II,  SS»«. 

—  J.  J.,  Wassersegen.    IV,  48*". 
Ammersee,   Andechs  u.   Diefsen. 

U,  30i»*. 

Amon  T.  Treue n fest, G., Leo- 
pold /.  y.  Lothringen.    II,  96**. 

Amphtiel,  Lord.     UI,  \bA^\ 

AmroTO.  —  Funde.     II,  221ö*-M. 

(Amyntor,  G.  y.),  Papiere  e. 
Staatsministers.     II,  301*®. 

Analecta  Bolland.     II,  16*^. 

Ancona,  s.  D'Ancona. 

A  n  de ra ,  £.  Fr.,  Schülers  Flacht. 
U,  3281««. 

Andersen,  A.,  Simonsen.  III, 
195**. 

Dyrog  Planter.  lU,  196W. 

Anderson  &  Webb,  Colonial 
LUt  for  1888,     lU,  156«»*. 

—  A.  A.,  25  years  in  a  Waggon 
(Africa).     lU,  179»". 

—  B.  B.,  Mythologi;  tr.  F.  W. 
Hörn.     III,  181«. 

—  —  Erste  Entdeckung  y.  Ame- 
rika; tr  M.  Mann.    lU,  189««. 

Andersson  -  Meierhelm,  K. 
A.,  Flydda  Dagar.     lU,  218»«. 

Andr£.  Ed.,  Cour  ducale  de 
Boargogne.     lU,  72*««. 

—  J.    F. ,    Papant^    ä    Ayignon. 

IV,  38". 

Andreae,  s.  Fockema  | 

—  A.  J.,  Friesen  tegen  Spaansche  i 
dwingelandij.     UI,   106«^».       ' 


^.  —   Muarschildering   in   Dom 
y.  Munster.     III,  110»»c. 

—  0.,  Daniel    u.   assyr.   Forsch. 
I,  46"*. 

Andrews,  I.  W.,  Manetta.    III, 

318««^         • 
Andnaga,  s.  Curtoys. 
An  emulier,  B.,  Plünderung  in 

Ettdolstadt  1640.     II,  179"^ 

Angell,    J.    B. ,    Diplomacy   of 
ün.  States.     III,  300*^. 

Angermann,  C, Mannl.  Namen 
d.  Hauses  Wettin.     II,   176«*. 

—  —  MKnnl.    Namen  d.  Hauses 
Witteisbach.     U,  305««. 

Angyal,    D.,    (Emr.    Thökolyi). 

UI,  241»«*. 
Anhut,  E.,  Dionysius  Perieget 

I,  111«*«. 
Anker,  G.  J.,  Norske  friyillige 

1448—50  0^1864.  UI.  200««. 
Annales  d.  Museo  de  Costa  Bica. 

I,  12^1. 

Annali  d.  Museo  Michoaeano.     I, 
12100. 

Ansbach.      —      Schwanenordens- 

Altar.     II,  321«««-'. 
Anschtttz,  Kepler  als   Ezeget. 

U,  327"«. 
Anselme,d',  CadmuB.    1,88*««. 
Antaldi,  C,  Altare  n.  S.  Chiara. 

lU,  20'«»c. 

Antoine,   M.,   S6ance  du  S^nat 

63.    I,  120«». 
Anton,  P.,  Engl.  Essayists.    lU, 

166«*». 
Antonius,   Georgius   Chosebita. 

UI,  94«». 
Appenzell.    —    Steuern    u.    Qe- 

BcheulLel616-1769.  U,120". 
A  p  p i a,  G.,  L4rinB  et  Marmoutiers. 

IV,  25««». 

Berthe  de  Paris.  IV,  25*«» 

Appleton'a  Cydop.  of  Am.  Biogr.; 

ed.  J.  G.  Wilson  &J.FiBke. 

lU,  300«*.     303»^ 
AquUeis.     IV,  36»»«. 
Arabien.  —  Englische  Umtriebe. 

UI,  166«". 
Arany.    —    Nachlass     u.    Brief- 
wechsel.    III,  265«»«. 
Arbois  de  JubainTilIe,U. d\ 

SonrceduDanube  chezU^rodote. 

I,  93«*». 

—  —  Geographie  d'Europe  d'H6- 
rodote.  ib. 

Propr.  fonciÄre.    U,  30"". 

410««». 

Saisie.     U,  410«««. 

ArbuBow,  L.,  Wittschopbuch  y. 

Beyal.     II,  2i9*. 

—  —    Glockeninschriften.      U, 
259"«. 


Archer,  Dicuil.     U,  26"». 

—  J.  H.,  [J.  H.  Lawrence), 
Brit  army.     lU,  173»»«. 

—  T.  A.,  (hrnsade  of  Richard  /. 
UI,  118*».     273««. 

Archin  ti,  Castozza.    111,40*««. 

Archiy,  Internat,  f.  Ethnographie. 

I,  7«». 
Arcioni,  L.,  Palazzo  di  Brescia. 

UI,  16»««. 
Arenaprimo,  G.,  Maurilico   di 

Meaaina.     UI,  24*»«. 
Argenti6.     —    Agrafe    m^roving. 

U,  2". 
Arienti,  s.  De  li  Arienti. 

Arizona ;  Cliff  -  dwellings.  UI, 
295«. 

Arlt,  y.,  Schlüssel  zu  e.  Stein- 
inschrift    U,  326«». 

Armada  III,  131«*-««. 

Armand,  A.,  Flayius  de  Bonis. 

UI,  13"«. 
Armellini,  M., Chiese di  Boma. 

UI,  22«". 
Armstrong,  W.,  De  Wint   lU, 

176««^ 
Arnault,  s.  Chabault 

Arndt,  s.  Schnapper-Arndt 

—  A.,  Bergregal.     U,  il7»»*. 

—  W.,  Leb.  d.  h.  Bonifaz.  etc. 
U,  14*». 

—  —  Sendung  Schlippenbachs. 
U,  174*».  286«;  lU,  208««. 

Arneth,  A.,  Maria  Theresia.  U, 

95«». 
Arnheim,  F.,  Ulrike  Luise.  UI, 

210«*. 
Arnim,  H.  y..  Philo.    I,  74»«». 

Arnim-Criewen,  y.,  Voigteien 
d.  Uckermark.     U,  353«*. 

Arnim-Densen,  y.,  Pfuelsche 
Fehde.     U,  360»«. 

Arno,  Apologeticus;  ed.  C.  W e i- 

chert     IV,   46"«. 
Arnold,    A.   S.,    Carlyle.     Ulf 

169««». 

—  C.  F.,  Neron.  Christenyerfolg. 
I    126«*  IV    18"». 

(— 'h.)  Aus  Vallatum.   U,  304". 
^  _  — ^  Rom.  a.  Roman,  y.  Am- 
mer- u.  Würmsee.     II,  304"». 

—  M.,  Civilization  in  Un.  States. 
III,  307"». 

—  Th.  J.  I.,  Remonstranten.  UI, 
107»». 

Arnold,  Matth.  (t).     lU,  171«««. 

Arnoldt,  R.,  Kabinetsbefehl 
Friedrichs  d.  Gr.  v.  1749.  U, 
78««. 

Arnould,  y.,  Fin  de  si^cle.  Bis- 
marck.     U,  295". 


IV,86 


Aroniua  —  Baddelay. 


Aroniua,  J.,  Rogeaten.  I,  55^'*. 
II,  31«. 

—  —  Hermann  d.  Pramonstra- 
tenaer.     I,  66*»*. 

Aronatein,  England  a.  a.  Kolo- 
nien.    lU,   166««». 

Arrian,  R.,  reov  fter  ^Akä» 
SayS^ov  libr.  YII.  fragm. ;  ed. 
R.  Reitsenatein.    I,  104*'^. 

Aralanian,  D. ,  Qrandeigentnm 
im  Oaman.  Reiche.   III,  289^^. 

Artin  Pascha,   Yacoub,   Dra'- 

el-Cher'i.     lU,  282". 
Monnaiea  du  Mehdy.    III, 

292'«. 
Ars,  0.,  Aachenkrag  u.  Marmor- 

aäale.     111,  227*». 
Asbach,  J.,   Mithraainachriften. 

I,  59». 
LiTiua  Dmaos.     I,  119*®. 

—  —   Kaiaertum   bia  Veapaaian. 

I,  132». 

Germ.  Kriege  d.  Aagaataa. 

II,  142".  265*».  832»'. 

(Grenawall.)    U,  142". 

Anfange  d.  Ubiezatadt  II, 

266««.  330». 

a.  Püt». 

Asclibach,  J.  v.,  Wiener  Uni- 
vers,    n,  322*««. 

Aschehoag,  J.  U,  Regjerings- 
coUegier.     111,  191". 

Aachrott,  H.  P.  F.,  Engl.  Poor 

Law   Syatem;  tr.  H.  P.  Tho- 
mas,    m,  174»w 
A  a  c  o  1  i ,  G.,  dialetto  tergeat.  III, 

Ashbee,   H.    S.,  s.  Graham. 
A  8  h  1  e  y ,  W.  J.,  Political  sdence. 
II,  405*««. 

—  —  Engliah  Econom.  Bist. 
a.  Theory.     lli,  122»». 

Ashton  ,  John,  Fleet  111,173^«*. 

Asmassen,  G.,  Rechte  d.  Dänen 
aaf  Schleswig.    U,  227»»»-»». 

Assche,  A.  van,  Pamele  k  Aade- 

narde.     UI,  98i>» 
Asseburg,   J.   Graf  v.,   Eiaen- 

hut  Q.  B.  Nachf.  0.  Meier.    II, 

170« 
Asser eto,  G. ,  Docom.  su  Giu- 

lio  //.     111,  29'«. 
Abs  mann,  £.,  Nautik  d.  Alter- 
tums.    I,  80^*«. 
Assmua,    R.,    Kirche   zu    ilo£f. 

II,  237»»«. 
Astronomie  im  19,  Jh.    U,  204««. 
Astruc,   £.  A. ,   Uist.   d.   juifs. 

I,  51". 
Athen.   —    Ostmauer  d.  Akropo- 

lia.     I,  60». 

—  Von  d.  Akropolis.     I,  61*. 


—  Statuen  aus  Poroa.     I,  61  ^ 

—  Weg  s.  Akademie.     I,  61i«. 

—  Piraiache  Altert  Aphrodision 
etc.    I,  61". 

—  Ehrendekr.  f.  Oiniades  y.  Skia- 
thos.     1,  69««.  . 

—  Religionavergehen.     I,   83*«». 

Athiea.  —  Hurrah  d'A.  II,  90"'. 

Atkinson,  K,  Progreas  of  Na- 
tion.    lU,  302" 

—  J.  G.,  Yorkshire  Place  Names. 
lU,  173'". 

Ata,  St  Johanneskirche  su  Täu- 
fers.    U,  104**«. 

—  Kunstdenkmale  Tyrols.  H, 
104»*». 

Attbign«,  J.  H.  M.  d',  Refor- 
mation of  16  th.  Cent.  UI, 
170«*». 

[Auerbach],  Johann  v.  WeseL 
II,  442«". 

—  B.,  Diplomatie  firan9.  et  oour 
de  Saxe.    U,  285»;  UI,  207». 

Aufsefs,  £.  Frh.  v.,  Erb- 
schenkenamt beim  Stift  Bam- 
berg.    U,  318»«*. 

Kaiaerark.  ans  dem  Schloss- 
archiv an  Aufsefs.    II,  322*'^ 

—  0.  Frh.  V. ,  Aufaets'achea  Ge- 
schlecht in  Franken.  U,  322*'«. 

Aufzeichnungen  e.  preufi.  Staats- 
mannes.    II,  301»'. 

Au  gier,  D^votiona  et  croyances 
popul.  des  Landes.    IV,  48>«^ 

Angsburger  Kunstgeschichte.  11, 
314«*. 

Augustin. Enchiridion.  IV,  30/1»«*. 

Auleatia,  A.,  H.iat  de  Cata- 
lunya.     UI,  47««. 

A  u  r  io  1 ,  Ch.,  Defense  de  Dantzig. 
II,  248"». 

—  —  s.   Campredon. 
Auaone,  trad.  par£.F.  Oorpot 

U,  5»«. 

Auaay  ,  s.  Denys. 

Aust,  A.,  Kriegajahr  1809.  U, 
102"». 

Australien.  —  Settlement  a.  Pro- 
greas.    lU,  180«*«. 

—  Irrigation  Colonies.  lU,  180«»» 

—  Chinesen  in.     UI,  181«'«». 
Autenrioth,  Gg,  Sebaldusgrmb 

Peter  Viachers.     U,  321*»*. 
Auvray,   Regiatrea  de  Gr^goire 
IX.     IV,  63*«. 

—  L.,  Source  de  Vita  Roberti  de 
Helgaud.     UI,  55«». 

Auxais,  N.  d',  s.  Labbey. 

Aviano,  s.  D'Aviano. 

A  V  o  1 L  0 ,  C,  Schiavitü  in  Sicilia. 

lU,  25«. 
Axelaon,    G.    £.,    Sverige    pä 

Karl  XII B  tid.     UI,  209*'. 


Axenfels,  H., Peintres. III, 9^. 
Axon,    W.  £.  A.,   Chaptea  h 

Literatare.     UI,  166»»». 
Ayala,  a.  Lopez. 
Ayerst,  W.,  AutobiogzaphT;  ei 

C.  E.  Doble.     111,172'». 
Azeglio,  a.  D'Azeglio. 
Azteca  a.  Toltecs.     UI,  54"*^. 


B. 

Baan,  J.  v.  d.,  Herrorade  Ge> 

meente  te  Putte.    UI,  108»"«*. 
Baasch,  £.,  Haoptleute  a.  Tögtc 

auf  Neuwerk.     U,  205«. 
_    —  Steuer  im  Hzgt  Baien- 

II,  307'». 
Babean,  A.,  Artisans  etdomad- 

ques.     lU,  64'«. 

—  —  Vie  mrale.    UI,  77**. 

—  —    Vie    milit    aoos   Aacia 
Regime.     lU,  81'. 

—  —   Enghien   gour.  de  Chaia- 
pagne.     lU,  84»». 

France  et  Paris  aoaa  dii«.- 

toire.     UI,  149«*. 
Babel on,  E.,  Aba  de  Carie.  l 

72««. 

—  -  M onnaies  de  liaratkas.  I. 

110»»«- 
Cabinet  dos  aatiquea  a  1* 

biblioth.  nat     U,  2". 
Babut,  C.  £.,  Christianiime  de 

Christ     IV,  14>*^. 
Bacchi  della  Legs,  A.,  >•  De 

li  Arienti. 
Bach,  M.,  Dürer  in  WSrttffls- 

boig.     U,  321*»».  329*» 
Stammbuch  Hen.  Frkd- 

richs  /.     U,  324»*. 
Bacha,  B.,  Eginhard.    U,  26"- 
Bache,  N.,  Norden«  Hiat  IIL 

190«. 
Bacher,  W.,  Ibn  Kwa.  1,54". 
Bachmann,    A.,  PiM  !L    ^ 

277««. 
—  Prokop  u.  Job.  T.  IUbf&- 

stein.     U,  278««-» 

—  —  Franengebet    IV,  48    • 
Bachofen  v.  Echt,  A.,  Familie 

Bachoven.    IL  168»*  S44»*' 

Backhaus,  A.,  Stolbcig-W^ 

nigerod.  Domanea-   lU  410^- 
Backhouse,E.,&W.RScott, 

Martyr    Scenes    of  i^  th.  a. 

17  th.  Cent     III,  12Ö"- 
Bacmeiater,  A-,  Grifl.  Kisd- 

taufe  vor  300  Jj.    H  ^f*' 
Bacon,  W.  L,  Contineatii  C<ar 

gress.    in,  SIC«». 
Baddeley,  J.  J.,  Chordi  of  tj. 
Giles  Cripplegate,   ULI"*. 


Bade  —  Baracconi. 


IV,87 


Bade,  M.,  s.  Ebner. 

Bade  au,    A.,    Qrant  in   Peace. 

in,  305«^ 
Baden.  —  LichUtreifen  t.  e.  'vor- 

manlicben' Liberalen.  U,  ISO"*. 

—  Kirchenpolit.  Gesetze.  II,  130^®. 

Badia,  a.  Bei  Badia. 

Badini,  A.,  a.  Oabotto. 
Bächtold,  J.,  Deutsch.  Litter. 
in  d.  Schweix.     II,  108». 

—  —   Fabeln,    Schwanke.     II, 
108». 

—  —    Briefwechael   zw.    Storm 
a.  Möricke.     H,  228>^^ 

Bädeker,  £.,  Griechenland.    I, 

74"*. 
Bahr,  P.,  Schlacht  auf  Idiatanao. 

U,  267«''. 
Bahre,  A.,  Walliaer.    U,  138«». 
Bär,  A.,  Beziehung  Venedigs  z. 

Kaiserreich.     U,  39^^ 

—  M.,  Koblenzer  Mauerbau.    II, 
160»**. 

Baban.     U,  276»*. 

Bathgen,  F.,    Beitrr.  z.  semit. 

Beligionsgesch.     I,  48^^. 
Bäumker,  W.,  Niederländ.  Lie- 
der.    IV,  44»«. 
Bagenal,  P.  H.,  Ireland  a.  Ca- 

tholic  Church.     UI,  160*<». 
Baggiolini,  £.,   Studio  gener. 

di  VerceUi.     HI,  17*«. 
Baguenault    de     Puchease, 

G.,  Marie  de  Gl&ves.    Uly  82*^ 
Bahlsen,   Sheridans  Pizarro  u. 

Kotzebuea     Perudrama.       III, 

167M». 
Bahnson,     K. ,      Ethnograph. 

Museen.     I,  6/7  ■•. 

—  —    Sdpulturea    de    Tilge   de 
bronze.     I,  13*»*. 

Bahrfeldt,  Marschwitzer  Brac- 
teatenfund.     II,  351»». 

—  £.,   Schlea.   Münzkunde.     II, 
189«. 

—  —    Schles.     Bracteat.       H, 
189". 

Ümersdorf.  Bracteaten     U, 

360". 
Bracteatenfund  t.  Dahaau. 

U,  351*». 

—  —  Beitrr.  z.  Bracteaten  künde. 
II,  352«. 

Mftozweaen  d.  Mark.    II, 

352». 
Mfinzwesen  d.  Stadt  Lnckau. 

n,  352»». 
(Jaczo.)     II,  356»*. 

—  M.,  Lüneburg.     U,  206'*. 
Exekution  gegen  Hecken- 

münzatätten.    H,  231»»*. 
Bajay,  A.,  Miskoltzer  Gymna- 
•ium.    m,  268««». 


Baier,  B.,  Koithan.  II,  235»»'-». 
Baillet,  J. ,  Bl^myes.     I,  26»'. 

B  a  i  1 1  i  e ,  Gol.,  Engliahmans  Note- 
book 1828,    III,  310>». 

Bain,  J.,  (Documenta  relai.  to 
Scotland.     UI,  124»». 

Bake,  £.  B.,  Sport  in  Bengal. 
m,  178»'». 

Baker,  A.,  Hist  of  Engl.  People. 
in,  161*»*. 

—  0.,  Ludlow  Town  a.  Neigh- 
bourhood.     III,  123»». 

—  S.  W.,  Reflectiona  in  India. 
m,  178«'». 

Bakhuyzen,  s.  Sande. 
Balagner,   V.,    Calles  de  Bar- 
celona 1865,    lU,  62'». 
Bai  an,  P.,  Bruno.     HI,  33**». 

Sarpi.    III,  33***. 

Bai  au,  S.,    70  ans  d'hist.  oon- 

temp.     m,  92»*. 
Bal&zs,  G.,  (Neuhäuael).     III, 

242*». 
Balbi,    G.,   Diritto  pubbl.     III, 

516*». 
Baibier,  W.,  U,  323»*«. 
Baick,  G.  W.  A.,  Domanialfonds 

in  Mecklenb.    H,  281»»*. 
Baldaaano     y     Topete,     A., 

America  6  Colonasia.  111,54*». 
Baldafaini,  Arts  en  Italie.  III, 

8'» 
Baldenaperger,     W.,    Selbat- 

bewufatsein  Jesu.     IV,  13*». 
Baldeschi,  s.  Colini. 
Baldi,    B.,    Pitagora;    ed.    £. 

Narducci.     I,  93«»o. 
Baldow,  W.,  Ansiedlungen  an  d. 

Oder.     II,  855»». 
Baldwin,  M.  M.,  Declaration  of 

Independence.     III,  309***. 
Balfour,    R.    G.,    Doctrine    of 

Christ    IV,  11». 
Balfour's     Administration.       UI, 

160*«>». 
Baijon,  J.  M.  S.,  1.  biief  aan 

Timoth.     IV,  4»». 
Brief  t.  Judaa  en  2.  brief 

V.  Petrus.     IV,  11*». 
Ball,  C.  J.,  InacriptionB  of  Ne- 

buchadrezaar.     I,  28*«. 
Hetta-Hatt§.    I,  30»». 

—  —  Stones  from  Jerfibfs.  I, 
30». 

*Jaratha'    a.    *Babia'.      I, 

89*8*. 

—  J.  T.,  Legislative  Systems 
operatiTO  in  Ireland.  III,  124». 
148*»».     160**". 

—  W,  R.,  Mathematics.  III, 
164*8». 

Ballagi,  A.,  (Wallfjüirtsorte  in 
Rusaland).     UI,  262*". 


—  —  Ungar.  Denkmäler  in  Rnls- 
land  u.  Polen.     lU,  262*". 

—  -    (Ungartum  in  d.  Moldau). 
III,  264»o« 

—  G.,  Politik.  irodalomMagyaror. 
UI,  249»». 

BalleBtrem,£.Graf,  s.  Simon. 

Baltazzi,  D.,  Inscript.  de  r£o- 

Ude.     I,  70««. 
B  a  I  z  e  r ,  0.,Qrodzkie  czy  ziemskie? 

U,  196*«.     UI,  221*«. 

—  —  ( Rechtsgesch.  d.  Lemb. 
Univ.).     UI,  214*. 

LaudumCracoY.  IU,220'». 

Uwagioprawie.111,221*'. 

Oprzekladachpolskichstatu- 

t6w.     III,  221*». 
Bamberg,     F.,    Oriental.    An- 

gelegenh.    UI,  152***. 
Bamps,   A.,    Antiquit^s  Equato- 

riennes.     I,  12*». 

—  C,  Atelier  Mon^taire  de  Has- 
selt    UI,  96»*. 

Banbury,  G.  A. L.,  Sierra  Leone. 

UI,  178»»*. 
Bancroft,   H.    ü.,    Civilization 

of  Mexico.     UI,  54**»c. 

—  —  Pacific  States  (Mexico.  6). 
UI,  54**»ft.     319»» 

Bandelier,  A.  J.,   Betrayer  of 

La  Salle.     UI,  296»*. 

Bandini-Piccolomini,  F.  £., 
Bandiera  turchesca  in  Froyen- 
zano.     UI,  289**». 

Banfield,  F.,  Landlords  of  Lon- 
don.    UI,  173'»«». 

Bang,  A.  Chr.,  Norake  Kirkoa 
Eist  under  Katholic.  III,  184». 

—  —  Indakriften  i  lHK)ndhjema 
Domkirke.     UI,  187*». 

—  V.,  Gildeyisenet  fordum.  UI, 
188» 

B  a  n  n  i  n  g ,  £.,Partage  de  TAfirique. 

lU,  92». 
B  4n  6  c  z i ,  Jos.,  Landea-Rabbiner- 

schule.     I,  53». 
Bapp,  K.,  AthenaeuB.     I,  74***. 
Bapat,  G.,   £tain  dana  la  haute 

antiquit«.     I,  13*»». 
Bar,  L.  t.,  Staat  u.  Kirche.    U, 

437»». 
Barab&B,D.,  (Tataren u. Siebenb. 

Soldaten).    lU,  241*»». 

—  S.,  [Partei Wechsel  im  XVI, 
Jh.).     UI,  236**». 

(Belagerung  Ofena  1530). 

UI,  237**«. 
(Szondy).     UI,  237**». 

—  —  (Belagerung  von  £rlau). 
UI,  237*»«. 

B.  Beke. 

Baracconi,  G.,  Rioni  di  Roma. 
UI,  22«**. 


IV,88 

Baragnon,   L.,   Aboo  Bekr  et 

•i^ge  de  Damaa.    III,  286**. 
Bir&ny,  L.,  Oxendioa  Yerserea- 

kttl.     lU,  «62«'. 
Barberet,  V.,  Leaage  et  th^tre 

de  Foire.     UI,  86«. 
Barbier,   P.,    Saint   Athanaae. 

IV,  29««». 
Barbiera,  B.,    Correnti.     III, 

48«". 
BarbieriyL.,  Gremaiacra.   m, 

Ba rb OB ,  V.,  Querini.    UI,  86"'. 
Barclay    de     Tolly,    Briefe 

1812/5;    ed.     0.    Harnack. 

II,  88"». 
Bardeleben,   A.,   Hocbstadt  ▼. 

Pergamo0.     1,  66«. 
Bardt,  F.,  LannUer  Bracteaten. 

II,  S61«>. 
Mfinsfond     y.    Lieberoae. 

II,  361". 
Brakteaten  y.  Gr.  Brieten. 

II,  861*«. 
Mttnsfand  y.  Kl.  Bade.    U, 

861K 
Silberfande  y.  Tempelbof. 

U,  861«. 
Bracteatenfnnd    y.    Calm. 

U,  861«b. 
Weinbaa  in  Frankfurt   II, 

874«». 
Miorander.     II,  874«». 

Bareille,  J.,  s.'  Darrae. 
Barelli,  Y.,  Monum.  Comaachi. 

UI,  16««. 
Barello,  D.,  b.  Qabotto. 

Bar  ine,  A.,  Chriatine  de  Saide. 

UI,  81*0». 
MendiantB  et  philanthiopea 

en  Angleterre.     lU,  164«*. 
Manage  de  Carlyle.    lU, 

169«». 
Barker,  Bp.,   Hiator.  a.  Polit. 

flandbook.    lU,  162««. 
Barnabei,  Bronsetafel  y.  Gre- 

mona.    I,  134(«). 
Barnard,  C,  SwiMinAm.   lU, 

808*«. 
Baron,   J.   Fr.,   Botmann.     II, 

894»»«. 
Barone,  N.,  Ladiilao  di  Doraaao. 

lU,  6«. 
Begiitri  Gnriae  d.  cancellar. 

Aragon.    111,  6«. 
Baroaai,  K.,  s.  Sanato. 

Barr  al ,  De,  Aaaembl^e  d.notablee 
1787.    UI,  149««. 

[Barre],  Mania  transitoria.     U, 

442««». 
—  E.,  Ländl.  Wucher  im  Saar- 

o.  MoMl-Qebiet.     U,  160«». 


Baragnon  —  Banmgarten. 

Barret,  £.,  a.  Sidoine  Apol- 
linaire. 

Barrington  de  Fonblanqne, 
E.,  Percy.    UI,  180«    184«». 

Barrow«,  W.,  Indian  Qaeation. 
UI,  818««. 

Bartalua,  8.,  Ungar.  Palotia- 
Marik.     m,  268««. 

BarteU,  H,  a.  Flofa. 

—  W.,  BartMh.     II,  283«« 
Barth,  B.,  Giaeeoram  aayla.   I, 

—  J.,  iaqaidae  i.  Aaayr.    I,  81«. 

Bit  hU&ni.     I,  88»«. 

a.  Mocatta. 

(Barthelimy  St  Hilaire,  lade  An- 

glaiae.)     UI,  166««. 

—  B.  de,  Bes.     UI,  71»« 
Trait*  de  Paria.    U,  81«'. 

lU,  87«. 
Paixentre  France  et  Qrande- 

Britaine.    UI,  147»'«. 
Belations  de  France  et  da 

Danemark.    lU,  192»«. 
StraenaÄe.     III,  192«». 

Bartholomae,    Chr.,     Altper- 

aiaches.     l,  68«». 
Bartlett,  C.  A.  H.,  British  in- 

yaaion     of    Gonnecticat      UI, 

816««. 
BartBch,Ghr.,  Tilsit    U,  246«. 
.—  K.,  8.  Koberstein. 

Bartsch,  K.,  II,  283«'*-». 

Baraellotti,  G.,  Brono.     UI, 

33»«. 

Sella.    UI,  43««. 

Bas,  s.  Le  Bas. 

Basler  Familienchronik  1622.   U, 

120«». 
Basse,    W.,    Frankfurt    Wohl- 

thfitigkeitaanstalten.  U,  161»«. 

Bassi,    G.,    Guerra   annibalica. 

I,  119«. 
Bastelli,    G.,    Ultima    gaerra 

Napoleonica.     II,  90»«'». 
Bastian,    A.,    (Ethnologie,    An- 

leit).     I,  6(Ms). 
Goltarlander  Amerikas.    I, 

12«. 
—  —  Volks-  n.  Menschenkonde. 

I,  18««'. 
Batchelor,    J.,    s.  Chamber- 

lain. 
üates,   J.  L.,   Kelley  of  Ohio. 

III,  306« 
B4thory,  S.  —  Grabinschrift.    UI, 

240»«. 
Batines,  s.  De  Batines. 

Batisfalyy,  S.,  Proteat  Kirche 
in  Ungarn.     UI,  260««. 

BÄtorfi,  L.,  (Pasquill  1847). 
lU,  261"" 


Batres,  L.,  MonumentcM  da 
Mexico.     I,  12«. 

—  —  Carta  arqueol.  de  ICexica 
I    12*'. 

Battifol,  P.,  libndriea bynat 

k  Borne.     U,  27»««. 
Bauch,    a.   Schneiderwirth 

—  A.,  Johann  /.  u.  Otto  ///.  t. 
Brandenburg.     U,  358»». 

Baudissin,  W.  Graf,  Xflsajs 
14.  16.     I,  44« 

BaudUain,  Ida  Gräfin.    U,  204*'. 

Baudoin,  A..  Lettrea  de  Phi- 
lippe ie  Bei.     lU,  68«. 

Baudran,   L.,  a.  üollaendar. 

Baudrillart,  A.,  AUemagne  i 
yeille  de  r^forme.    II,  456«'. 

—  H.,  Populat  agric.    UI,  77«. 
8.  Benoiat 

Bauer,  A.,  Überfall  y.  Platnii 

I,  96««-  " 

—  B..  Einflufs  Frankreichs.  II, 
76*. 

Bauernfeind,    y.,    Fkaonhofer. 

U,  311»'« 
Baamann,  A.,    London  a.  Loe. 
Qoyemment     UI,  157««. 

—  F.  L.,  Necrologia  Germiniae. 

II,  14«.  105«. 

Totenbttcher  y.  Aogsboig, 

Gonstanc  u.  Cur.  U,  32»*. 
818«»;  IV,  44«. 

Werdenstein.  Ghrooik.  II, 

69«^.     814««. 

Z.  Gesch.   d.  12  Artikel. 

U,  66«».  181«'. 

—  -  WeiTsenauer  Gftteigeidi 
U,  112»«a.  329«»". 

Tagbuch  des  Hofir.  Uexk. 

U,  181". 
Gesch.    d-    AUgauf.     U, 

314«». 

—  (K.),  Museographie.   U,  127>. 
-—  —  Uzgeach.    yon   Ifannheiin. 

II,  127»«. 
Baumbach,     A.    y.,    Korhe«. 

Artillerie.    II,  147« 
Baomeister,    A.,  Preller.    U, 

208»***. 
~  G.,  Tfirk.  Bandenkmiler.  Hl 

290»*«. 
Baumer,  Marienkapelle  in  U- 

wigastadt     U,  319*»'. 
Baumgartner,   Bothnang     U, 

326«. 
B  a  u  m  g  a  r  t  e  n ,  F.,  Buinen  Athesa. 

I,  75»»» 
Giebel  d.  Erechtheion.  I« 

98/9«««. 

—  H.,  Kari   r.    n,  60«.  94«; 
ni,  48«. 

-.  J.,  Kolonieen.    U,  453'«. 


Baumgnrten  —  Bellet. 


IV,89 


—  P.  M.,  Laades  Palacii  et  Pa- 
latmi.     II,  128>^ 

—  —  Annas  qaart.  Urbani  /K, 
IV,  63*». 

Baamgartner,  VolkBachulbe- 
strebungen  in  d.  Schweia.  II, 
123« 

—  A.,  Joel;  pabli6  d'aprte  £. 
Le  Sayoaroux.    I,  44^. 

Senae.     U,  48**  ». 

VerCall  d.  Volkalitteratar. 

II,  60««. 

—  Ft.,  s.  Ca  1t in. 

Bannack,  J. ,  Wortregiater.     I, 

68«»- 
Grenaatreit  aw.  Epidanroa 

Q.  Korinth.     I,  109*» 

—  Th.,  Gebete  d.  Panen.  I,  58'^ 

Baar,    A. ,   Zwingli.    II,    57*®. 

68". 
Zwinglia   Lehre  t.  geiatl. 

Amte.    II,  6b» 

—  W.,  Stein.     II,  29Ö«. 
PrinaeCs  Wilhelm  ?.  Pren- 

Csen.     II,  29S^. 
Bava.     m,  ii*^. 

Baye,  J.  de,  Archäologie  pr^ 
hiat.     I,  13"". 

—  —  Groix     lombardea.       III, 

—  —  InvaaioDB  barbares.  111, 
2"b. 

—  N.  de,  Jonmal;  ed.  A.  Tne- 
tey.     III,  76»*. 

Bayer,  Y.,    (Kaiserurkk.)     lY, 

56». 
Baynes,    H. ,    Indo-chinesiache 

Phüologie     I,  16»*». 

Bayreuth.  —  Batha-Leges  a.  Ord- 
nung.   II,  319*". 

Beal,  S.,  Volsgasea  UI.  in  Par- 
thia.     I,  59*». 

Beanchet,  L.,  Organisat.  judic. 
UI,  78». 

Loi  de  Vestrogothic.     U, 

390"'. 

Beancoart,  a.  Du  Preane. 

—  G.  de,  Charles  VIL  111, 
69»M. 

Charles    VII,    Genes     et 

Astt    lU,  69«»». 
Beaadoain,  E.,  üommes  librea. 

n,  438»». 

Beaafort,  R.  L.  de,  s.Broglie' 

—  W.  H.  de,  Bescherming  d. 
nijferheidin  i^de  eeuw.  111, 
113««. 

Beaahamaia  D.  Italien.    lU,  S7><». 

Beanregard,  s.  Costa. 

—  0.,  Antiqoit6  de  TEgypte.  I, 
10". 

Beanrieg,    L.     de,    Pille    de 


France  et  sa  correspond.     III, 

86'«. 
Beanvoia,  E.,  Public,  de  Mon- 

telius.     I,  9»^. 
B  eb  el ,  A.,  Fourier.    n,  402»« 

Beccaria,  G.,  Parlam.  di  Cata- 

nia.     m,  24»». 
Bianca    in    Sicilia.      III, 

24«». 
Bech,  F.,  Erlaater.  zu  d.  Pegaaer 

Uandachriften.     II,  173»'. 
Becher,   J.    A.,    Principlea   of 

GoTernm.     III,  301'. 
Bechstein,    £.,    Bartach.      II, 

233«'«. 
Bechtel,  Fr  ,   Megar.  Inachrr. 

I,  68». 
Beck,  P.,  /.  schles.  Krieg.     II, 

77»    190". 
StSdtetag    aa    Ulm.      U, 

324«. 
Lied  aus  d.  30  j.  Kriege. 

U,  324» 
Personalkatalog  f.  Schua- 

senried.     U,  327"» 

Pflug.     U,  328»» 

Schubartiana.     U,  328»'*. 

—  —  Kapnsinerpredigt  in  Ulm.  , 
n,  329"'.  ; 

—  —    Biodlinger         Kapuziner- 
novizen.    U,  330»'. 

—  R.,   Loibnizens  Beziehung  zu 
Daum.     II,  186«'». 

Becker,  Hansumen.    11,  173«». 

—  H.,  Aschersleben.     11,  177»». 

—  J.  H.,  Sitüichkeit     I,  20»»*. 

Beck  haus,  Geibel.    II,  211»». 
Beck  her  rn,  C,  Danzlcer.     II, 
242»». 

—  —  Opitz,  Ronsard  u.  Heinsius. 
U,  292'». 

Beckman,  K.,  Riksdagens  bist. 

111,  207». 
B  6  c  s  i ,  (Brief  Szemere's  an  Koa- 

süth.)     111,  251«». 
Beddoe,    J.,     Older    Races    of 

England      1,  5». 
iBedfort,  R.,  s.  AUardyce. 
Beecher,    H.     W.,    Addresses 

m,  312«'". 
Beecher.  —  Last  MS.     III,  304*». 
Beer,    (Lex    Romana    Yisigoth.) 

n,  390»»'. 

—  A.,    Erzh.   Karl    als   Finanz- 
politiker.    II,  97»». 

—  —  Österreich  u.  d.  Handels- 
einigangsbestrebnngen.  11,97»'. 

I  —  L. ,   Mytholog.  Methodik.     1, 
!      20»»;  U,  262». 
!  Beerfurt.  Schlöfschen.    II,  155»'». 
|Beetem6,    G.,    Anvers  m^trop. 

do  commerce  et  des  arts.     III, 

97»». 


Beeton,Engl.Poetry.m,  165»». 
Begg,    J.,    Memoirs    of.      III, 
163*'». 

—  R.  B.,  Lochleyen.     III,  134'*. 

Behanlt,  de,  s.  Combaz. 

Beheim-Schwarzbach,  M., 
Popiet  u.  Hatto  u.  die  Eraahl. 
T.  Piaat     II,  197». 

—  —  Heimatsbestimm  nngen  in 
Posen.    U,  201»». 

Behla,  R.,  Rundwälle  im  öst- 
lichen Deutachland.  II,  173«». 
220»    260»«.»».  347». 

—  —  (Yenchied.  betr.  Prahist 
d.  Mark.     II,  847». 

—  —  NationalopferstStte  d.  Su- 
eben im  Sennonenwalde.  II, 
8Ö4*» 

&  Haase,   Burgwalle  im 

Kr.  Rnppin.     U,  347'. 

Behm,  H. ,  Bachmann.  II, 
284»«-»». 

Bohrend,    B. ,    Kreti    o.  Pleti. 

I,  42»'. 

Behring,  Regest  d.  normann. 
Königshauses.     lY,  74. 

Beifsel,  St,  Karol.  Evangeliun 
d.  Aachener  Münst  U,  27»». 
344»*»;  lY,  54». 

—  —  (Aachener  Königastnhl.) 
U,  33»». 

—  —  Trierer  Heiligtnmsbücher. 

II,  160«*». 

—  —  Eid  d.  Yicedominua  b. 
Aachener  Marienstift  U,338»'. 

Bronnbach.     lY,  40». 

Beke,  A.,  &  Barab&s,  Ri- 
k6czy  György.     111,  240»*». 

Bekker,    £.   J.,    Böhlau.     U, 

400«*». 
B(elger),   Chr.,   Mod.  Ortsbez. 

im  Piraeus.     I,  76»«»*. 
Belgrad-    —    Belagerung    1688. 

11,  291»-»;  UI,  242»'». 
Bolgrano,  L.  T.,   Uasa  di  Co- 

lombo  a  Genova.     UI,  53». 
Trattato  d.  snltano  d'Egitto 

con  GenoTa.     III,  291" 
Bell,C.  »t,  Exeter.     111,  315«». 

Bella,  L.,  (Erdschanzen  u.  Grä- 
ber bei  ödenburg.)    UI,  226»'. 

(Rom.    Denksteine.)      lU, 

226«'. 

Bellemo,  V.,  Conti.     lU,  10». 

Insegnamento  in  Chioggia. 

UI,  12»»". 

Carla     di    Ottono.      UI, 

12"». 

Bellesheim,  A.,  Kath.  Litt 
Englands  1888.    III,   171»». 

Bellet,  Anglais  en  Birmanie. 
m,  155«»». 


IV,90 


Belling  —  Bernhardt. 


Belling,  E.,  Grofner  Kurfürst 
in  d.  Dichtung.     II,  289» 

Belloc,  A.,  Xylographie.  III, 
81". 

Belcch,  G.,  Popolaz.  d'Italia. 
III,  30»*. 

—  J.,  Theognis'  Vaterstadt  I, 
98««*. 

Griech.   Heer  b.  Plataiai. 

I,  94««8.  ^ 

—  —  'O  tTt  ^AQKSTeibov  fd^os. 
I,  94«»",  98*»». 

—  —  Seleukos  Kallinlkos  u.  An- 
tiocho»  Uiorax.     I,  106«». 

Below,  0.  V.,  Steuer  im  Her- 
aogt.  Jülich  1447.     II,  333«'. 

Stadtverfass.      II,    386". 

397*««. 

Neuorganisation  d.  Verwal- 
tung.    II,  396"». 

Adel.     U,  408«». 

Belsheim,  J.,  Overgang  fra  In- 

therske    til    katholsko    Kirke. 

lU,  194W 

Codex    Colbertinus.      IV, 

4«6. 

Beltram  e,  G.,  Leggende  e  yera 
storia  di  Gia&.     III.  274«*. 

Beltram i,  L.,  Fabbri  di  Milano. 

III,  14"». 
Filarete.     lU,  14»». 

—  —  Aristotele  da  Bologna, 
m,  14»". 

—  —  Duomo  di  Milano.  III, 
15»*». 

—  —  S.  Francesco  in  Bologna. 
III,  21»»«. 

Bömont,  C,  Condamnation  de 
Jean  Sans-Terre.     UI,  66»»». 

Bendedei,  N.,  Letten  al  Ales- 
sandro   VI.     lU,  26»«. 

Bender,  F.,  Elisabeth  Frinzess. 
Karl  y.  Hessen.     II,  298«^. 

—  H.,  (Litteratnrbericht.  II, 
438»« 

—  P.,  New  France  in  New  Eng- 
land,    m,  298»«. 

—  —  Commerc.  Union  w.  Ca- 
nada.     lU,  319«»«. 

Bendiner,    M.,    Rellstab.      II, 

371»". 
Bendixen,  B. ,    Antiochenische 

Rede  d.  Paulus.     IV,  8»'. 

Benedikt,    M. ,     Kraniometrie. 

I,  5«*. 

Beneke,    0.,   Hamburg.   Gesch. 

II,  205*«. 

Reincke.     II,  208««. 

Reinhold,    f    1838,     II, 

208««. 
-    -    Biogr8phieen(Parish-Ram- 

bach.)     II,  208»o». 
Bongesco,  G.,  s.   Ubicini. 


Benjamin,  S.  G.  W.,  Story  of 
Persia.    I,  67*;  II,  287". 

—  —  Franklins  Unpubl.  Letters 
to  Strahan.     UI,  S04<». 

Bening,  H.,  *Engem*.  II, 
161»«.  222««.  268»*. 

Benitez  de  Lugo,  A.,  Isabel 
en  Corte  de  Felipe  //.  III, 
48«». 

Benndorf,  0.,  IJiraS  ix 
^yix^oTroXemg,     I,  61*. 

Bennecke,  W.,  Kasseler  Thea- 
ter,    n,  161»»». 

Bennett,  Ch.  £.,  Sounds  of 
Cyprian  dialect.     I,  68**. 

Benoist,  C,  Politiqne  de  Char- 
les F.;  pr.  H.  Baudrillart 
m,  68»««. 

Benoit,  A.,  Combats  de  Berst- 
heim.    II,  86»'».  136«». 

Protestantismo  k  Die- 
meringen.    II,  137««. 

—  —  L4opold  et  r^form^s  de 
Lixheim.     II,  137»«.     291«». 

Benrath«  K.,  s.  Hagenbach. 

Bent,  J.  Th.,  Discoyeries  in  Asia 
Minor.     I,  70"«. 

—  —  Anc.  cities  on  coast  of 
Asia  Minor.     I,  77»»«. 

Benton,    I.    H. ,    Veto    Power. 

III,  303«». 
Bentzon ,    Nout.    romans    ang- 

lais.     III,  166»«*. 
Benussi,     B. ,     Stefano.      III, 

12»»». 

—  —  &  A.  I T  e ,  Rovigno.  III 
12»«». 

Benven  uti,  s.  Sforza. 
Benwick,Tasmanla.  111,163*'«. 
Benzon,  s.  Fischer. 
Bequet,    A.,     Belgique     ayant 

Francs.     II,  6*». 
B^rard,  Y.,  Inscript    du  Lau- 

rium.     I,  100«'«. 
Berchem,  M.  van,  Bani&s  et  ses 

inscriptions.     UI,  291»*«. 
Mosqu6e    au    Caire.     III, 

292»»'. 
Berchet,  G.,  s.  Sanuto. 

Berendt,  G.,  Balt.  EndmorSne. 
n,  218»»««. 

B  e  r  en  d  t  s ,  Ed. ,  Staatswissen- 
schaf tl.  Anschauungen  in  Rufs- 
land.    II,  402«»». 

B^rengier,  Correspond.  litt^r. 
entre  de  la  Rue,  et  d'Inguim- 
bert.     III,  86«». 

Berens,  Joh.  Chr.,  Rig.  Patri- 
ciergeschlecht.     II,  264'*. 

Berenzi,  A.,  Ponterioo.  III, 
16»*". 

Beresford,  Gh.,  Admiralty  Con- 
fnsion.     ni,  162«»». 


Bereahkow,    M.   N.,   Plfoniki 

▼  Krymu.     UI,  288»'. 
Berezin,    L  N.,    s.   Raschid 

eddin. 
Berg,    Frz.,    B.    4.   Jiger-Ba- 

taUlon.     n,  308»«. 
Bergan,    R.,    Ban-    n.    Kaut- 

Denkmaler  in  Brandenbnzg.  II, 

366»»*. 
Berger,    £.,   Registres  dlnno- 

cent  IV.    IV,  63*«. 

—  L.,  Printzenskolds  mord.    III, 
208»'. 

—  S.,    Hist    de    la  Vnlgate  es 
France.     IV,  3». 

—  V.,    Kii«he    sa  St   Geoi^ea. 
U,  101»°'. 

—  W.,  Altnord.  Attilasage.    III, 
186»«. 

Bergh,    S.»   Riksrädeti    Fftto- 

koll.     111,  206««. 
Bergmann,   £.   V.,    Radslsg  i 

Karl  XIs    tid.     ni,  206*». 

Bergner,    R.,  Donaoabwirts  n. 

d.    Mohäcser  Wahlstatt     III, 

236»»». 
Beri,  s.   Pigorini. 

Beringer,  Fr.,  s.  Alamannas. 

Beringaier,    R.,    Colonienliste 

1699.     U,  289»«;    II,  370»»*. 

Stemmbaume.    II,  370»» 

Berkholz,   A.,   Fraternitas   Bi< 
gemds.    1823  -87.   11,  255««. 

Berlage,  J.,  De  Enripide  pki- 

losopho.     I,  96«»». 
Berlepsch,    H.  ▼.,  KubstgeMJi. 

II    309»**. 
'-  Obemottor.    U,  31 1»««. 

Ber  1  iöre,  Benediktiner-Congrel« 

zu  Regensb.     II,  308»»». 
Berlin,    Der.,    Nachtigal.      II. 

296»». 
Berlin  1786.    U,  370»'*. 
Berling,  K.,  s.  Gurlitt 

Berlit,  G.,  Jobs  Neuesmarktfr. 

II,  321*»«. 
Bernardl,    J.,  Bemardo,     III, 

11»««. 
Bernasconi,    B,   S.   Pedele  io 

Como.     III,  16'*». 
Bernegg,  s.  Sprecher. 
Bern  er,  A.  F.,  Strafirecht.    IL 

440»»«. 
Bernhard,  B.,  RibaunU^;  ed. 

X.  Mossmann.    U,  HO*'- 

—  F.  J.,    Conoordanz.    IV,  *» 
Bernhardi,  W,  Dietrich t. Kie- 

heim.     II,  272»». 
Bernhardt,  W.,  Gymnaiiflm  » 

Wittenberg.    H,  183«»*. 
(Abiturienten  t.  Witt»- 

berg).    II,  183**. 


Bernheim  —  Bilfinger. 


IV,91 


Bernheim,  A.  C,  Party  Orga- 
nisations  in  N.-Y.     lU,  SIB^. 

—  E. ,  (BeicbstagBakten).  II, 
270{»). 

Bern  h oft,  Fr.,  Enrop.  Fami- 
lienrecht    1,  18*««. 

Bernon,  J.  de,  D^mocratie  k 
Florence.     111,  18"*. 

Bernonlli,  A.,  Chronik  t.  Gol- 
mar.     II,  105^ 

Beraesio,  V.,  Vittorio  Erna- 
nuele  77.     111,  38*«». 

—  —    Batt.    di    Novara.      lU, 

—  —  Horte    di   Carlo   Alberto. 

in,  41  Ml. 

Koma  Capitale.     111,  41«««. 

Bert,   6.,   Aphrahata  Honiiiien. 

IV,  30»". 
Bertani,  A.     III,  43>««. 

—  F.,  San  Carlo,  la  bolla  Coene. 

in,  3i««. 

Bertanaa.E.,  Oiaaone  d.  Maino. 
UI,  lö>*«. 

Bertet,  E..  s.  Sabandia. 

Bert  ha,  A.  de,  Francis  Jo- 
seph 7r.  II,  98«';  III,  40"«. 
252««. 

Bertheao,  F.,  Heinrich  Bansaa 
als  Humanist     II,  225"«. 

—  K.,  Biographieen  (Pasmann- 
Rautenberg.)     U,  208'»«. 

Berthol on,   L.,  Industrie    mi- 

galith.  en  Toniaie.     I,  10^«. 
Berti,  s.  Cayoor. 

—  D.,  Sella.     III,  43»*». 

Berti  Hon,   A.,  (Dict)     I,    2'. 

Bertin,  Q.,  Grammars  of  cuneif. 

inscriptions.     I,  32**. 
Philo],  notes.     I,  36»««. 

Beitling,  Kathmann.  11,211"». 

Bertoldi,  A.,  Topogr.  d.  Ye- 
ronese.     III,  13»«*. 

Bortolini,   Celeres.     I,    123»». 

—  D.,  Statuti  di  Concordia.  III, 
12»". 

(Urk.   Karls    IV.  s.  Con- 

cordia).     III,  13«»». 

—  F.,  Riaorgim.  itel.     in,  88««». 
Bologna  n.  Risorgim.  ital. 

Ul,  39«»». 
BiToluis.  aidl      111,  40«»». 

Bertolotti,  A.,  Prigioni  in 
Mantova.     lU,  15»*». 

—  —  Arti  min.  di  Mantova. 
UI,  15»«. 

—  —  Curioeitä  mantov.  III, 
15»*». 

—  —  rMantuan.  Urkk.)  lU, 
15»*». 

Yarietä  stör,  gentil.     III, 

15»*». 


—  —  Relaz.  d'Ingleei  c.  goyemo 
pontif.     in,  30»». 

Margh.  Famese  e  Qonzaga. 

in,  31»»». 

—  G.,  Denaro  di  Rodolfo  di  Bor- 
gogna.     III,  3»T. 

Bertouch,    E.    t.,    Geistl.    Ge- 

nosaentchaften.    in,  275»»;  lY, 

41*». 
Bertrand,    E.,    ^pStres   pasto- 

ralea.     lY,  10»». 
Besant,     Walter,    &    E.    H. 

Palm  er,      Jerusalem.        UI, 

290»»*. 
B  e  s  e  k  e ,    A  rbeitervohn  un  gsfrage 

in     Schlebwig  -  Holstein.       11, 

227»*». 
Beseler,  G.     U,  228»»». 
Besigheim,Be8itz  d.  StiftsWimpfen. 

U,  326»«. 
B  e  s  1  e  r ,  M.,  Ortsnamen  d  Kreises 

Forbach.     II,  141«. 
Besson,    Mgr. ,    Merode.      UI, 

42»«». 
Beth  Israel.     I,  50». 
Bethmann,   K.  M.  y. ,  Fechen- 

bach  u.  Reissenhausen  etc.    U, 

819*»». 
B^thune,  C.  Lij^ge.    UI,  99»«». 
Betton i-Cazzago,  F.,  Italiani 

n.     guerra     d'Ungheria.      III, 

Ben  st,  F.F.  Graf,  Drei  Yiertel- 

jahrhunderte.     U,  301*». 
Benstsches    Memoirenwerk.       11, 

301*» 
Beutel,   G. ,    Augsbgr.  Interim. 

II,  814«»*. 
Beyan,    A.  A. ,  Deotero  -  Isaiah. 

I,  44»». 

—  W.  L.,  St  Dayids.  lU,  112^^, 
Beyersen,  N.  J.,    Tabula  Peu- 

tinger.     III,  101»». 
Beyer,  C,  Anastasia.  II,  229 — 
30«"». 

Lage,     n,  231««». 

iBeyschlag,  W.,  Luthers  Hans- 
I      sUnd.     n,  52«». 

I Friedensschluss  zw.  Deutsch- 

I      land  u.  Rom.     U,  302*»a. 

—  —  B.  Meyer,  H.  A.  W. 

|Bezia,  P.E.,  s.  Capecelatro. 

,  Bezold,  C,  Nachtrag.    1,29«». 

Kak-si-di.     I,  29»«. 

Bemarks    on    syllabaries. 

I,  32»». 

—  Fr.  y.,  Reformation     U,  60»». 
Philipp   V.   d.  Pfalz.     U, 

278»»». 
Bezzenberger,  A.,   (Oriental. 
Bibliogr.)     1,  26«» 

—  —    Sprache  d.   Letten.     U, 
242*». 


Biadego,  G.,   Verona  1797/8. 

III    36«»». 

^  Zanolla.     lU,  43»»». 

Biadene,  L.,  (Jacopo  d'Albizoto.) 

in,  11»»«. 
Bianchi,  C.  F.,   Fasti  di.  Zara. 

UI,  12»»». 
Bibelj^,  A. ,    Pompejus   Ti'ogus 

u.  3.  Perseraug.     I,  94««». 

Biberstein,  s.  Rogalla. 

Bibliographie  d.  Rechtswissen- 
schaft    n,  407»»». 

Biblioth.  bist  illuströe.  UI, 
61»»-««. 

Bibra,W.  v.,Bibra.   U,  321*«». 

Bickell,  L.,  Hess.  Holzbauten. 
11,  151»»*. 

Bickersteth,  M.  C,  Bicker- 
steth.     in,  171»'». 

Bid ermann,  H. ,  Ethnogr.  y. 
Dalmatien.     U,  104»»^. 

Bieder,  H.,  Lutherisch.  Waisen- 
haus zu  Frankfurt  a.  0.  II, 
374*»». 

&  M.  Pohlandt,  Frank- 
furt a.  0.     n,  374««». 

Biedermann,  K.,   Mein  Leben 

u.  e.  Stück  Zeitgeschichte.    II, 

301»». 
Bielfeld,  H, Magdeburg. Stener- 

weaen.     II,  184*«».  431»*». 
Bienemann,     F.,     Urkk.     aus 

Reyal.     U,  250*». 

—  —  Brief  Ostermanns.  U, 
254»»^'. 

—  —  Konrad  y.  Scharfenberg. 
n,  322*»»;  lY,  73»»». 

Bienfait,  s.  Bodel. 

Bierling,  Konfesa.  Schule.    U, 

438»'». 
Biese,  A.,  Storm.     II,  228»". 
NaturgefÜhl.     U,  457»». 

Biesheuyel  Schiffer,  W.  L. 

yan  den,  Kork  te  Dieyer.    lU, 

108»»*». 

Kerk  te  Roden.  III,  108»»«b. 

Bigelow,  J.»  Life  of  Franklin. 

ni,  304»'. 
Home  of  Franklin  in  France. 

in,  304»*. 
France  a.  Confederate  Nayy. 

Ul,  311»'«. 
Bignonays,  s.  Bizeul. 
Bijdragen   yoor    de    gesch.  y.   d. 

kathol.  kerk  in  Nederland.   lU, 

111»»«, 
Bilabel,     Christian     Ernst     v. 

Bayreuth.     II,  319»»». 
B  i  le  k ,  Nordwestl .  Böhmen  2628, 

II,  74»»». 
Bilfinger,  G.,  Stundenangaben. 

I,  125'*. 


IV,92 


Bille  —  Boch&ri. 


Bille,  C.  St.  A.,  Grandloven  af 

ß.  Juni  1849.     m,  193»*. 
Bilton,  E.,  Go>pel§.    IV,  7»". 

Binder,    Kaltensandheim.      II, 

176**. 
.-  Batich(ii«).     U,  «28»»». 

—  Eberhard  t.  Rochow.  II,  369*»». 

Binding,  £.,  Nordd.  Bond.   II, 

877»^ 
Bi  n  b  ac  k ,  F.,  Markgfn.  im  Noxd- 

gan.     11,  308"'. 

—  —    Äbte   dei    Ciatenienier- 
Stiftes  Waldsassen.  11,308"»-»* 

—  —    CisterxienserstÜt    Wald- 
sassen.    II,  309<»<'. 

Bins,  C,  Lercheimer;  Mitw.  t. 

A.  Bi  rlin ger.  U,  Ö9»».  183»»». 

262»». 

Woyer.     II,  342"». 

Binzer,    y.,    Aasgrabangen   im 

Dassendorfer  Busch.    II,  221*'. 
Bj5rlin,   G.,   Carl   XII.     III, 

209*». 
Krigsrörelsama  i  BohaslSn. 

III,  210". 

B  jör  n  stad ,  A.  Tho.,  Proysterets- 

sager    fra     Bomsdalen.       III, 

201*». 
Biographie,  Allgem.  Deutsch.  II, 

106»".  4ö6»». 
Biographien,  k.  k.  Feldherren  u. 

Generäle.     UI,  248»<»». 
Biographies,  short.     III,  171»'». 
Bippen,    W.    r. ,     Bpochen    d. 

Bremisch.  Gesch.     II,  203»*. 

Bremer  Dom.     U,  203»» 

Zobel.     U,  204*0. 

—  —  8.  Lindner. 

Birch,   W.  de  G.,    Cartularinm 
Saxonicuro.     III,  116» 

—  —    Seals    in    Brit.    Museum. 

IV,  81»»*. 

—  W.    F.,    City    of   David.      I, 
47»". 

—  —  Beply  to  Conder  on  Zion.   I, 
47»'«. 

—  —  City  of  David  &  Acra.     I, 
47»'». 

Birdwood,  G.,  Hittites  in  bist 

of  art.     I,  38»*«. 
Birkeland,   M.,  Norske   Post- 

vaesen.     III,  200»». 
Birkenwald,    F.,    Graber    im 

Gdowschen  Kreise.   II,  257 »«»h. 
Birks,  £.  B.,  s.  CoUins. 
Birlinger,A.,  Uunno-Weistum. 

U,  132»*. 

—  —    Mittelalt.  Personennamen. 
II,  167»»». 

—  —  8.  BiuK. 

—  —  B.  Buateter. 
Birmann,  M.,  3,  August  1833. 

U,  121«*. 


Biron,  s.  Gontaut 
Birrell,    A.,    Newman.       III, 

171»»». 
Birt,  Wilhelm  d.  Deutsche.     II, 

297»*. 
Bi8marck,0.  Fttrst,  Parlament. 

Beden.    II,  800»». 
Bündniis  sw.  Deutschland 

u.  Oesterreich.    II,  300»». 

Europ.   Lage.     II,  300»». 

Bismarckbriefe.    II,  300»». 

Bissell,  £.  C,  Biblic.  Antiqui- 
tiea.     IV,  17»»». 

Bissinger,  K. ,  Böm.  Mfilnzen 
in  Baden.     II,  127»».  267'». 

Rom.  Milnsfund  v.  Baden- 
Baden.     U,  127»« 

Bittkan,  G. ,  Neu-Buppin.  II, 
373»»*. 

Biaarro,  P.,  Standlager  in  d. 
Heidenschaft     U,  104»»». 

Bisenl  de  la  Bignonaya,  F., 
Prise  de  Namur  etc.;  ed.  8.  de 
LaXicolli&re-Teijero.  III, 
144«*». 

Black,   A.,   Ohio      III,  318»". 

—  W.  G.,  Heligoland  a.  Islands 
of  Kordaea.  II,  225»*»;  lU, 
177»»». 

Biackie,    J.  St,    Bums.     III, 

167»»». 
Blad4,    Gaacogne    sous    m4roy. 

U,  6*'. 
Blaikie,    W.  G.,   Samuel.     I, 

44»*>>. 
Preachera  of  Scotland.  III, 

171»'». 
Blake,   W.   F.,  Hamden.    III, 

316*»*. 
Blanc  S^  Hilaire,  Euskariens 

ou  Basques.     III,  88»»^ 
Blancard,  L.,  Miliares  d'Arca- 

dius.     I,  127»«. 

Ädits  imp^riaux.    I,  133*». 

BlanchAre,   s.    De   la  Blan- 

chAre. 
Blanck,     Befestigung    u.    Bay- 
reuther Stadtfarben.  11,319*»». 

Blanco,  B.,  Baaan.     lU,  52»'. 

Blangstrup,  C,   s.  Wittich. 

Blanquet,     Station     du     mont 

Roty  etc.  I,  13»»«. 
Blant,  s.  Le  Blant 
Blasiis,  s.  De  Blaaiis. 

Blafs,  F*,   Inschr.   y.  Korinthos 

etc.      I,  68»». 
Tyrtaios.     I,  90«»». 

—  —  Oratio  in  Aristogitonem. 
I,  101«'» 

Friedrich  ///.    U,  298«». 

Bleib  treu,  K.,  Friedrich  d. 
Gr.  b.  Kollin.     II,  80*». 


B 1  a  1 1 ,  Baneoapeerapitae  y.  Mfin- 
cheberg.     II,  347».  350»». 

Blind,  K.,  (Tempel  d.  Aphrodite 
a.  Kythera.)     I,  64»». 

Germanenvolk  in  Schott- 
land.    U,  263*'. 

Lttckon  in  Garibaldis  Denk- 

wttrdigk.     III,  42»». 

England  u.  Dreibund.   III, 

157»»». 

Englands  Lage  n.  Zaknnlt 

III    167»»». 

—  m'.,  EUot     III,  168»»*. 

Blifs,    S.,    Sacred    chronology. 

I,  43»». 
Bloch,  Ib.,  Inacript  d' Alger.   I^ 

61*». 

—  M.,  s.  Graeta. 

—  P.,  Posen.  Urk.  z.  Gesch.  d. 
Talmuda.     II,  199»». 

BI  5  seh,  E.,  Befonnation  im  Wal- 

lia.     II,  125»^ 
Blok,  F.  J.,  Correspondentie  t. 

Lodewijk  y.  Nassau.    lU,  101»*. 

—  —  Leidsche  Bechtsbronaes. 
lU,  111'*«. 

—  —  s.  Feith. 

Blom,  Ph.  yan,  Middelaee.  Uk 

101  »^ 
Blomberg,  A.,  Bemadotte.  III, 

212»«. 
Blondel,G.,  Waita.    11,400«»'. 

Bin  hm,  J.  G.,   Eisenbahn.    II, 

429*«. 
Blume,  E.,  Köthen.     II,  l79i*». 
Achtsbrief    Friedrichs /E 

gegen  Köthen.     11,  179«*^. 
Blnmenfeldt,     G.,    Krymsko- 

Tatarskoe    zemlevladSnie.    UI» 

288»». 
Blumenstock,    A.,    Plany  ro- 

form  skarbowo-wo)skowych.  lil, 

223*». 
Blumenthal,  Ad.,  Babbi  Metr. 

1,  62»'- 

—  —  8.  Gortschakoff. 

Blunt,  J.  H.,  Church  Law;  ed. 
W.  G.  F.  Phillimore.  lU, 
171»»». 

Boardman,  G.  D.,  Saason. 
I,  4  2»« 

Boas,  J.,  Indians  of  Brit  Co- 
lumbia.   UI,  295*. 

Culture  of  Indians  of  KW. 

America.     lU,  296»*. 

Boase,  C.  W..  Letter  of  Cle- 
ment  VII.     m,  29'».  124«. 

Bobrzynski,  M,  Prawo  pr<^- 

nacyi.     III,  272«». 
Boccaccio,   G.,  Dante;   ed.  F. 

Macri  Leone.    III,  7»». 

Bochari  a.  Buchiri. 


Bockenheimer  —  Bondäri. 


IV,93 


Bocken heimer,  Mainz  wahr, 
d.  franz.  Herrschaft.  II,  158«**, 

Bocks laff,  W.,  Petrikirche  xn 
Big».     II,  232**».    258"». 

Bocqaet,    J.   &  C. ,    Chronique 

de  Mon«.     III,  98»««. 
Bod,   F.,    Hist    Hungar.    eccle- 

siaat.;  ed    L.  W.  B. Raawen- 

hoff    &    0.    Szalay.       III, 

260**'. 
Bodo,    Q. ,    Orabatein  Annas  t. 

Gittelde.     II,  186«*>. 
Bodel    Bienfait,    P.    £.    U., 

ägliae      Wallonne      d'Utrecht. 

III,  107". 
Bodemann,  B.,  Sophie  t.  Han- 

norer    an    d.    Raagrafen.      II, 

288".  322*»«. 

—  —  Sophie  T.  Hannover.  II, 
288". 

—  —  Kurbrandenb.  Hof  im  16. 
Jh.     II,  362,1»«. 

Boden  st  ein,  C,  Pfarrkirche  za 

Brunn.     II,  101»'. 
Bockheler,    C ,    Schubart    als 

Schulmeister.     II,  328"<». 
Bo  g  I  i ,  H.,  Bem.Bauernkrieg  J641 

--53.     U,  121«». 
Boheim,     W.,     Baugesch.     t. 

Wiener  Neustadt.     II,  100»'. 

—  —  Olasgcmälde  aus  Wiener 
Neustadt.     II,  lOO». 

Vergang.  Tage  in  Öster- 
reich.    U,  104»««. 

Boh  1 ,  E.,  Hohenberg.   IE,  101^. 

Bdhiau,  J.,  Boot.  Vasen.  I, 
85"'. 

Krater     aua     Kyme.       1, 

86»»«. 

BShIendorff,  A.,  s.  ManssA- 
row. 

Böhm,  J,  Bassorab.  lU,  290^««. 

Altdorf  in  Mittelfrkn.   U, 

319*««. 

—  L.,  Belagerung  Weifskirchens. 
m,  251«'» 

Böhme,  0.,  Vogtland.  Wdrter- 
buch.     II,  173»». 

—  P.,  Pforte  wahrend  d.  12,  n. 
13  Jh.     U,  181"». 

~     W.,    Quaeat.    Thncydid.      I, 

98«*». 
Boehmer,    A. ,    Giaelher.      II, 

88«». 
Boehne,  W.,  Pädag.  Bestrebun- 
gen Ernst  d.  Frommen  y.  Gotha. 

U,  188«". 
Bohtlingk,   A.,    Erste  Kaiser. 

U,  297«». 
Boekenoogen,  J.  Q.,  Opstan- 

ding.     IV,  U»*». 
Bö  red  y,     Frivilegiam    d.    heil. 

Stefan  y.  Ungarn.    lU,  230»». 


Börner,  £.  B,  Sachs.  Volks- 
ach ulwosen  im  18.  Jh.  II, 
182»»». 

—  G.,    Eli«Fbeth.       II,    171«»; 

III,  231'». 

Bosch,  H.,   (Wohlgerouth).     II, 

71»"». 
(Nekrologe).     II,  71»»». 

—  —  (Kard.  Albrech  ts  Klei- 
nodien).    11,71»»'. 

(Sachs'      'Kandelgiefser'). 

n,  71»»».  321*«». 
(Bergwerksprttche^        II, 

71»»«. 
Ntimb.    Goldschmiede    d. 

16.  Jh.     II,  321*»». 

—  —  Nümb.  Hafnermeister.  II, 
321"\ 

Böthführ,  H.  J.,  Nie.  Bus     n, 

252*». 
Bildnisse  y.  Hofmann.    II, 

252**-». 
Tegetmeyer.     II,  252*». 

—  —  Schwcd.  Bibliothek  in 
Riga.     II,  256»»». 

—  —  Bücherhandel  in  Riga  u. 
Reyal.     II,  256»»'. 

Boethins,  S.  J.,  Gustaf  IV. 
formyndareregering.  III,  210»^. 

Bottich  er,  A.,  Akropolis.  I, 
75»»». 

—  B.,  Troie  de  Schliemann.  I, 
88»»». 

Bogart,  W.  S.,   March  25  th. 

lU,  298»». 
Bohn,  E.,    Orlandus  de   Lassu». 

II,  310»»». 

—  R.,  s.  Humann. 

Bohnenb erger,  K.,  Ortsnamen 
im  Dienste  d.  Gesch.  II, 
270»»«. 

Boichorst,  s.  Sehet  fer- 
Boichorst. 

Boillot,  Ley^  en  Snisse.  II, 
119». 

Bojniöiö,  Tag&nyi  &  Cser- 
gheö  (Gara  Denkmal  im 
Agramer  Museum).    III,  258*»'. 

Bois,  H.,  Exegese  d.  Pastoral- 
briefe.    IV,  4««. 

Boisseyain,  U.  Ph.,  Inscript. 
Rom.  apttd  Frisios.     IIl,  100». 

—  —  Rom.  steen  de  Beetgum. 
UI,  100'. 

Boissier,  G.,  Antel  de  Victoire. 

IV,  26««». 

— -  --   Augustin.     IV,  30»«». 

S«yign«;  tr.  L,  Willi- 
ams,    m,  168»»». 

Boito,  C,  Duomo  di  Milano. 
lU,  15»*«. 

Boldt,  Barnim  u.  Stadt  Ebers- 
walde.    U,  373««». 


Boleszny,  A.,  Dacia  Malyensis. 
m,  227*«. 

—  —  Ad  Mediam  (Mehadia). 
UI,  264»»». 

Bollati  di  Saint-Pi erre,  F. 

£.,    Batt.    di    GuasUlla.     III, 

37«»*. 
Bolle 8,  A.  S.,   Financ.  Hist  of 

Un.  States.    III,  302»». 
Bologna.  —  Statuti  d.  Uniy.    III, 

6»*. 
Bolsaie,    F.,     Steen    d'Anyen. 

m,  97»». 

Bolte,   J.,    Wittenb.    Matrikel. 

U,  54»*». 
(Pfriem).     II,   72»»». 

—  —  JesnitenkomÖdien  in  Posen 
1600.     U,  199»». 

—  —  Laurembergs  handschriftl. 
Nachlafa.     II,  233«»». 

—  —  Brief  Laurembergs.  II, 
233*«*. 

—  —  Liederbuch  d.  Fabricias. 
II    233*«». 

—  ^  Pachius.     II,   238»'». 

—  -^  Baue.     ib. 

—  -    Rara.     ib. 

—  —  Fehde  Danzig's  m.  Stephan 
V.  Polen      II,  247'». 

Greflinger.     II,  247'». 

—  —  Uans    unter    d.    Soldaten. 

II,  247»». 

—  —  Humaniatenkomödien  aua 
Italien.     II,  320**» 

DeuUch.  Urteil  üb.  Dante. 

III,  7«*. 

—  —  Älteit.  Verdeutsch,  y.  Mil- 
tons  yerlor.  Paradies.  II, 
323»»';  UI,  166»»». 

Schwab.    Dialekt    auf    d. 

Bühne.     U,  330««'. 

—  —  Spandauer  Weihnachts- 
gpiel.     U,  368»*». 

dauert     u.     Schönbrunn. 

II,  370»'». 

Boltenhagen.  —  Kegelgraber.  II, 
221««. 

Bolton,  Sprechen  zu  Hana- 
tieren.    I,  6»«. 

BompuB,  W.  C. ,  Diocese  of 
Mackenzie  Riyer.     lU,  179»««. 

Bonaffons,  s.  Occioni. 

Bonal,   de.    Affaires    du    Nord. 

UI,  208»». 
Bonar,  J.,    Letters    of  Ricardo 

to  Malthtts.     UI,  163*»» 

Bonayia,  E.,  Gone  -  fruit  of 
Assyr.  mon.     I,  38»*». 

—  —  Physiology  among  Assy- 
rians.     I,  38»*'. 

Bonci,  F.,  Bruno.     UI,  32»*». 

Bond&ri,    AI.,    Seldjoucidea    de 


IV,94 

riraq;   ed.  M.  Th.  Hoatsma. 
lU,   286^1. 
Bonfadini,    R.,    Figlie  di  Ma- 
ria Toresa.     lU,  35"». 

—  -  UlHmi      Borboni.        lU, 

France    et     lUlie    1888. 

m,  41«»». 
Bonghi,    R,    Storia    di    Roma. 

I,  117««. 
RoBinini's    doctrino.      III, 

48»«». 
Jubilee     of    Pope.       III, 

Bonhöffer,    Ooldguldenfund  ▼. 

Künzeliaa.     U,  889»»«. 
Boni,    G.,     Sepolcro     Sixneone. 

m,  lli«>. 
Bonn.  —  üniyerBitäL  n,  843i»». 

Bonnefon,?.,  8.  De  TEstoile. 

Bonnemftre,  £.,  Paysans.     III, 

64". 
Bonola    Bey,    Biforme    mon6t. 

en  figypte.     UI,  292»« 
B  o  n  s  a  1 ,   L. ,    Poet-re vol. .  moye- 

ment  of  alavea.     III,  311^»». 
Bont,  B.  De  Bont. 
Book     Circular,     Colonial.      III, 

177861 

Boor,  8.  De  Boor. 

BooB,  H.,  Sickingen  n.  Worms. 
U,  62'*. 

—  —  Sendschreiben  an  Schenk 
aa    Schweinsberg.  II,  157»»*. 

Boralevi,  0.,  Primi  meei  di 
Paolo  IV,     III,  28»'. 

Borch,    L.   T.,    Reformation    d. 

Gemeinde  Qr.  Harfslebcn.     II, 

177»« 
Sachs.     Wergelder.        II. 

184»"-  »»*». 

—  —  Reichs  -  Karamorgericht 
ttber  Landeshoheit.  II,  313»»^. 
887»"» 

Heinricus  Fuso.  11,316»»». 

Heinricas      (U)     Roman. 

inrict.  rex.     IV,  70»«. 
Entstehung    d.    „Romano- 

rnro  rex»*.     IV,  70»» 

Bordas,  s.  To Ica. 
Borde,  s.  Dolaborde. 
Bordier,    Anthropophagie.      I, 

21»»». 
Bor6,  L,  s.  Goerres. 
Borghini,  G.,  Codice  d.  Filelfo 

n.  bibliot.  Malatest.     UI,    8'«. 
Borman,    C.    de,    fchevins    de 

Lüge.     III,  99»»«. 
Bormann,  E.,  Inscrr.  Aenuliae 

etc.     I,  112». 
Bormans,    S.,   Fausses   chartes 

IV,  59»«. 


Bondari  —  Boordean. 

Bornarel,    France   et    Toscane 

1792/5.     III,  36»»». 
Bornemann,   J.,   Hypothese  ▼. 

d.  Waldenserbibel.     IV,  47»»». 

—  W.,  Theophilusfrage.  IV, 
22»«' 

Born  hak,  C,  Gesch.  d.  prenfs. 
Vorwaltungsrecht.     II,  85 3*«. 

—  —  Preafs.  Staatsrecht.  II, 
877»».     896»»*. 

Rittergatsbesitz  östlich  d. 

Elbe,     n,  858*»». 

—  —  Reception  d.  fremden 
Eechte.     II,  3ö8*»h. 

—  —     (Behördenorganisation). 

II,  396»»». 
Veme.     IL  439*»». 

—  —  Kolonialstaatsrecht  II, 
452'»». 

—  F.,  Kaiserin  Angiista.  II, 
298»®. 

Bor r mann,  R.,  Stelen  anf  d. 
Akropolis.     I,  61». 

—  —  Schatchans  d.  Geloer  in 
Olympia.     I,  64»». 

Borsari,  F.,  TripoUtania,  Ci- 
renaica  e  Fezzan.  I,  10'». 
86*»';  m,  295»»». 

Bortolan,  s.  Morisio. 

—  D.,  Genealogista  processato. 
m,  86*8«. 

Boracki,  M. ,  Wiadomo^  w 
opisie  siemi  kujawski^j.  II, 
196«». 

Boscawen,  W.  St.  C,  BabyL 
canals.     I,  28»». 

—  —  Inscript.  relat.  to  Bel- 
shazzar.     I,  28«*.     42**. 

—  —  Shen-nang   a.  Sargon.     I, 

33»». 
Bosco.  —  Matter  B's.     111,  44»'». 

Boselli,  J.,  Maison  d'Armagnac 
ot  unit6  franq.     UI,  72»»«. 

B  o  f  s ,  A.,  Rheinpfalz.  Weistflmer 

zu  Speier.     H,  322*»*. 
Bossard,  E.,  Gilles   de    Rais; 

ed.    R.     de    Maalde.       III, 

71»*». 
Bosse,    R.,    (Vorbildung),      n, 

404»»». 
Bessert,    £.,  Taufe   im   N.   T. 

IV,  16»«'. 

—  G.,  Pippin  in  Wahrstein.  II, 
22'».     323*. 

—  —    Murrhardt      U,    26»»». 

829«°'. 

—  —  Erkanbert  u.  Besitz  im 
GoUachgau.    U,  26»»«.    829«^. 

—  —  Zur  Topogr.  Würtemb. 
II,  29»»«.     324». 

Reform,  in  Franken.     II, 

815»»». 


Kirchenheiligen  d.  würzb. 

Diözese.     II,   317»*'.     S28»»*. 
Brandbg -Nfimb.  Kirehea- 

risitation.     II,  319»»'. 

—  —  Geiangenschaft  Hieron. 
Banmgartners  n.  der  Nöm- 
berger.     II,  320*»».     330***. 

—  -   Friedrich   ▼.   Anf  ort    II, 

322*'«. 

—  —   Martinskirchen   in   Wärt- 

temb.     II,  325*'. 

—  —  Hohenberg  im  16.  Jh. 
U,  326«». 

Österreich.  Regier.  Würt- 
tembergs.    U,  326»«. 

—  —    Zerstörung    t.    Enzberg. 

n,  326»'. 

—  —  Wie  kamen  d-  Reicha- 
schenk.  t.  Schlipf  nach  lim- 
puig.     n,  326»«*. 

Weifs'  T.  Crailsheim,  Vor- 
lesungen.    U,  327»»». 

Molther.     II,  327»»«. 

_  —  Christian! simng  d.  südl. 
Oberschwabens.     II,  328»»». 

Urpfarreion  WÜ.rttembarg>. 

U,  328»»^. 
__  —  Kloster  BruderhartmaaBs- 

zell.     U,  329»»«. 
Älteste  Kirche  zu  Ehingen. 

II,  329»»». 

—  —    Traum   Soonheras.     III, 

829»»». 

Rottenburg  n.  Herne baft 

Hohenberg.     U,  829«»«. 

—  —  2.  evang.  Pfarrer  in  Welx- 
heim.     II,  329«»». 

Lohn.     II,  330«*». 

Boatel,  F.,  Sadowmctwo  ziem> 
skie  oswi^im^ie.    UI,  221»« 

—  —  Ustawa  wojenna  sejma 
lubelsk.     lU,  223«». 

Both,  T.,  Briefe.     II,  231«*«. 

Botti,    G.,    Bibliot  di  Foligno. 

III,  21«««. 
BouchÄ-Leclercq,    A.,   Atla« 

p.  Curtius.     I,  74»»»». 
8.  Hertzberg. 

Bonchet,  s.  Dnbouchet. 

Bouchot,  H.,  Portraits  de  Char- 
les Vlfl  et  d'Anne  de  Br. 
lU,  78»'«. 

Bougot,  A.,  üiade     I,  89«««. 

Beule,   M.,    Essai    de    pal£ont. 

1,  2». 
Boulger,    D.,    Relations    with 

Himalayan  States.    III,  155*«. 

—  —  Next  phaae  of  afghm 
question.     in,  156»«^. 

Bonquet,    F.,    Corneille.     lU. 

85«». 
Bourdeau,J.,  Janssen.  11,456**. 


Boorge  —  Brieger. 


IV,95 


Bourge,  0.  de,  Comte  de  Ver- 
gennes.    H,  78";  UI,  8C'». 

Bouriant,  U.,  Tombeanx  d'As- 
loofin.     I,  23^". 

Bourienne,  de,  8.  Napo- 
leon. 

Bourinot,  J.  G.,  Local  govem- 
ment  in  Ganada.     ILI,  29 7«^». 

Constitut.  HiBt.  of  Canada. 

UI,   179»«.     319W». 

Boarke,  J.   0.«  Ordare  etc.  in 

rite«.     I,  21«". 
Boarne,  H.  R.  F.,  Oor  Coloniea. 

IV,  177M«-*« 
Bootmy,  £.,  Conception  popn]. 

de  royaot^  en  Angleterre.     III, 

126". 
.^dministr.   en  Angleterre. 

in,  157>*« 

BouTasBi,  s.  Pellico. 

Boret,  de,  Saint-Simon  en  Ang- 
leterre.    lU,  161"«. 

Bowles,  £. ,  Madame  de  Main- 
tenon.     HI,  143<«*. 

Bowne,  £.  S,  Am.  girls  life 
1800,    UI,  810»««. 

Boysen,  P.  J.  F.,  Büaam ;  ed. 
W.  Dühreen.     II,  226»«. 

Braasch,  £.,  Gethsemane.     IV, 

17««. 
B  r  a  d  k  e ,  P.  ▼.,  Bntwick.  unseres 

Sprachstamme«.     I,  17*«^*. 

—  —  Arische  Altertamswiss. 
I,  17»««b. 

Arische  Urzeit.     1, 17*««o. 

Bradlaagh,    Gh.,     Ciyil     List 

UI,   158««*. 
Bradlay,  Job.     I,  45"». 

—  H.,  Story  of  Goths.  U, 
269»»;  UI,  46»-«;  IV,  26»'*. 

Bradshaw,    J.,    New    Zealand. 

lU,  ISO««'. 
Bradshaw,  H.,  UI,  165««. 
Brahm,    0.,    (Schillers    Vater). 

U,  328»«». 
Brambach,     W. ,     Reichenauer 

Sangerschule.         II ,       27 »«». 

133»«»-'. 
Brambilla,  C,  Tremisse  di  Ro- 

tari,  dacato   pavese.     III,  2»«. 
Brandenburg.  —  Siegel  d.  Mark  Br. 

U,  364»«o. 
Brandenburger,  J.,  De  Anti- 

phontis   Rhamnnsii    tetralogiis. 

I.  99«««. 
Brandes,     G.,     Lassalle.       II, 

402««'. 

—  H.,  Re«.     II,  211*«*. 

—  —  Thätigkeit  d.  Verf.  d. 
Beinke.     U,    211*»«.      281"*. 

—  W.,  Storra  u.  Raabe.  II, 
228"*. 


Brandi,  B.,  Constitut.  di  Albor- 
noz.     in,  21»»«. 

Brandt,  Jerusalem.  I,  47"»; 
IV,  17*»«. 

—  A.,  Monrad.     lU,  196«*. 
Abendmahl.     IV,  14**«. 

—  K.,  Ilias.     I,  90«»»-«. 

Brantly,  W.  J.,  English  in 
Maryland.     lU,  320^««. 

BraschfM.,  P.  R.  Schuster.  U, 
187«««. 

Brasini,  D.,  Muratori  a  Savigno. 
in,  39«*«. 

Brassey,  T.,  Life  a.  I^abours. 
III,  164*»«. 

Brauer,  A,  Schuts  d.  mecklen- 
burgischen Kirche.    U,  231«««. 

Braumüller,     Uirschau.       U, 

329«»*. 
Braun  ,  J.  P.Palm.     II,  S28*'«. 

—  F.,  Andreas  Wirksamkeit  in 
Memmingen.     U,  315*»» 

—  —  Wiehern  u.  Werner.  U, 
327*»». 

—  H.,  Archiy.     U,  407«*». 

—  J.  W.,  Luise.     U,  91*»«. 

—  K.,  2  Priratmonopole.  II, 
423**». 

Braun  au,  P.,  MÜnzkunst  d. 
Griechen.     1,  71»*. 

Brauns  berger,  0.,  Goncilien- 
leben.     II,  276'». 

B  r  e  c  h  e  r ,  A.,  Gebietsreranderun- 

gen  in    Sachsen  u.  Thüringen. 

II,  17Ö««». 
Bredenkamp,  G.,  Tafelinschrift 

Hab.  2.     1,  45*»*. 
B  r  e  h  m  e  r ,  W.,  Leben  in  Lübeek. 

U,  209*'«. 
Lübecksche  Hansemamen. 

U,  209***. 

—  —  Zirkelkompagnie.  II, 
210**«. 

Lübecks    Rhederei.      U, 

210***. 

Aus  dem  J^hre  1813.   U, 

226*«'. 

Breitenbach,  W.,  Kolonial- 
geschichte.    U,  453'»°. 

Bremen,  W.  ▼.,  Schlacht  b. 
Kesselsdorf.     II,   77««.    174**. 

Bremen.  —  Anonyma.  11,203*»-*». 
204«»a-M. 

Bremer,     0.,     Amring.-fÖhrin- 
gische  Sprachlehre.     II,  223»*. 
Brentano,  s.  Funck. 

—  L. ,  Klass.  Nationalökonomie. 
II,  401«««. 

Brentari,  0.,  Dante  Alpinista. 
III    7«*. 

'-  Eccelino.     UI,  13*«». 

Br^quigny ,  L.  G.  de,  Difflfirends 


IV,  77*«». 


entre  France  et  Angleterre.  UI, 
68*««. 
Brefslau,    H.,    Urkundenlehre. 
II,   12*».     (Vgl.  JB.  12.) 

—  —  Papyrus  u.  Pergament  in 
d.  päpstl.  Kanzl.  II,  21«»; 
IV,  61««. 

Bisch.     T.     Brandenburg, 

Havelberg    u.   Aldenburg.     U, 

33««.  209"«.  357«'. 

Pufendorf.     U,  400««*. 

(Karol.   Eyangeliar).      IV, 

54*». 
(Metzer   ürk.  848).     IV, 

54««». 

—  —  Gommentarii  d.  Kaiser  u. 
Registerbücher  d.  Päpste.  IV, 
60*». 

Pflugk-Harttung.  IV,  61«». 

—  -  (*rex  Francorum  v.  inl.') 
IV,  67««. 

—  —  Königs-  u.  Papsturkk.  f. 
Sl.  Maximin.     IV,  68'«. 

—  Judenprivileg.  Hein- 
richs IV.     IV,  70»*. 

—  —  (Kaiserurkk.  d.  Schweiz). 
IV,  70»*. 

—  —  Urkk.-Beweis. 
8.  Sickel. 

Breton,  s.  Le  Breton. 

Bretschneider,  E.,  Researches 
£r.  East.  Asiatic  sources.  III, 
281». 

Breul,  Studium  d.  neuer.  Spra* 
chen  in  Cambridge.   UI,  165«»«. 

Brewer,  H.  W.,  London  intime 
of  Henry    VUI.     UI,  173'*'. 

—  J.  S.,  s.  Hume. 

Breyer,  R.,  Arnold  t.  Brescia. 
U,  42«»;  UI,  3«*. 

Breymann,  H.,  Wioderher- 
stellungsbau  d.  Klosterkirche 
zu  Hecklingen.     II,  182*»*. 

Breznyik,  J.,  (Evangel.-luther. 
Kirchengemeinde  zu  Sehern- 
nitz).     lU,  261*««. 

B  r  i  c  k  a ,  G.  F.,  Dansk  biogr.  Lex. 

II,  229*»«:  lU,  182*«. 
Kancelliets  Brevbögor.    UI, 

190«. 

—  —  &  I.  A.  Fridericia, 
Ghristian  IVb  Breve.  UI, 
190*. 

Bricon,  E.,   Auteun   en   Grice 

et  &  Rome.     I,  79**«. 
Bridgott,  T.E.,  RoodofBoxley. 

UI,  128*'. 

Fisher.     lU,  128«*. 

Bridgman,  R.  L.,  10  years  of 

Masaachusetto.     UI,  315«»<'. 
Brieger,  Th., Torgauer  Artikel. 

II,  55**. 


IV,96 


Brieger  —  Brauner. 


Datum  d.  Worms.  Ediktes. 

U,  63^'. 
Briggs,  CA,  Hebr.  pentameter. 

I,  47»"». 

Hebr.  hexameter.  I,  47*"*>. 

Hebr.  tetrameter.  l,  47'**.. 

Brigham,    W.    T.,    Guatemala 

m.  179»»». 
Bright,  F.  J.,  Uist  of  England 

m,   151«~ 

—  W.,  Early  Engl  ChurchHist 
Ul,  117»;  IV,  2ö««» 

Brink,  s.  Ten  Brink. 

—  L.,  Dingl.  Rechte     II,  44Ö«*«. 

Brink  er,  K.,  Geburtsjahr  Zenoa 
u.  AntigonuB  Gonatas.  I,  111*^'. 

Brinton,  I).  G.,  Prehist.  chro- 
nol.  of  America.   1,3".  !!•••. 

—  -  Language  of  Palaeol.  Man. 

I,  4". 

—  —  Mongolian  Affinitiea  of 
American  Race.     I,  7***. 

Briniiinger,  Gegenbaur.  II, 
328'*»ft. 

—  Pfarrei  Neuhausen.  U,  329*". 

Bris,  s.  Saint  Bris. 

Briachar,  PrMmonstratens.  Her- 
roann.     II,  163»^. 

—  F^nelon  u.  Josef  Clemens  y. 
Köln.     II,  339'*. 

Brissroann,  A. ,  Gustaf  IV.b 
formyndarereg.     III,  210**. 

Broadfoot,  G.,  Career  in  Af- 
ghanistana. Punjab.  111,156*^. 

Brock,  Fehderecht.      II,  887»». 

—  L.,  Brandenb.  Heer  7^58— 07. 

II,  28P". 

—  R.  A.,  Virginia.     III.  320*««. 
Brock  haus,     F.,     Canonisches 

Recht.     II,  436*»». 

Heer.     U,  449«". 

Brode,  Duncker,     II,  896". 

—  R.,  Pufendorf.     II,  292»*. 
Bröchner-Larsen,  C,  Kjöben- 

havens  Skolevaesen.  III,  194*<'. 
Broeckhaert,  s.  De  Potter. 
Broglie,    de,   Gön6alogies    bibl. 

I,  44»«h;  IV,  780. 

—  Monothöisme  d.  H^breux.  I, 
49  "1. 

—  Marie-Th«r4se.     U,  77«*. 

—  Beeret  du  Roi.     lU,  86'*. 

—  Recollections ;  tr.  R.  L.  de 
Beaufort.     UI,  154«*». 

—  Politica  d.  Ambrogio.  IV, 
27*««*. 

—  Mabillon  et  Saint-Gormain  des 
Pr6s.     II,  170««;  IH,  86««. 

Broich.    —     Schmiedeaunft.     II, 

344»*'. 
Brom,  G.,  Schatting  op  Utrecht 

II,  164«*;  III,  107". 


Briefe  Lippua'  s.  Alexan- 
der  VI     in,  26". 

Bron te ,  Ch.,  Autobiography.  III, 

168«». 
Brooke,    W.  T. ,   Thool.   litter. 

IV,  29»««. 
Brooks,  £    S.,  New- York.    III, 

316«*». 

—  N.,  Lincoln.     HI,  306»«. 

B  r  o  s  e ,  F.,  Wackenrode's  Corpus 

Bonoroio.     II,  370*'«. 
Brosien,   U.,    Brandenburg  im 

MA.     II,  368««». 
Brouillant,  s.  Jaumart. 

Brounillon,  B.  de,  ft  P.  de 
Farcy,  Sigillogr.  de  Laral. 
IV,  82"«. 

Brown,  Ch.  R.,  Check  to  Bible 
chronol.     I,  43*'. 

—  E.,  &  A.  Straufs,  Diction. 
of  Am.  Politics.     lU,  801". 

—  E.  C,  Coming  of  great  Queen. 
III,  165*". 

—  Fr.,  Relig.  poetry  of  Babylo- 
nia.     I,  39«*. 

--  H.  F.,  Yenetian  studiea.  III, 
9««. 

—  J.  A. ,  Stone  Implements.  I, 
13"'. 

—  H.  A.,  Icelandic  diacoTerios  of 
America.     III,  296«'. 

—  R.,  Etrnsc.  inacr.  of  Lemnos. 
I,  87»»«. 

—  —  jr.,  Ugro-Altaic  Numerals. 
I,  32««. 

—  T.  J.,  Prehist  terraces  in 
Ohio.     lU,  295'. 

Brown,  J.     lU,  804*«. 

Browne,  D.,  Miraculous  concep- 
tion.     IV,  13»«'>. 

—  W.  H.,  Archiyos  of  Maryland. 

III,  299«». 

Browning,  0.,  Elliot  &  Berlin. 

U,  82«*;  m,  148"». 
Art  of  Eliot    III,  168*«. 

—  —  B.  Peacock,  E.  M. 
Lloyd,  Th.  Delta  &  G. 
GroTe,  Carlyle  as  flistorian. 
ni,  169«*«. 

Bruce,  A.  B.,  Ep   to  Hebrewa. 

IV,  11»'. 

Training  of   the  Twelve. 

rV,  14»»«. 
Bruch  mann,     Humboldt.       II, 

296'. 

—  K.,  Spiegel  'Arische  Periode'. 
I,  18»««. 

Brucker,  J.,   V6rit£  de    l'hiat 

bibl.     I,  41*. 
Bruckmann,  Fr.,  s.  Brunn. 
Bruder,  A.,  ( Gegen  Lamprecht.) 

n,  406«««-««. 


Brückner,  A.,   Grieeh.   Grab- 

reliefs.     I,  82»*». 
Europüsiemng  BoaslaiMU. 

U,  252»*. 

—  £.,  Eisaeit  u.  Gegenwart  II, 
218»'. 

Wasserstand.    II,  219«. 

Brfihl,  8.  Schulte. 

Brflll,  Ft.,  s.  Lindemaon. 

—  N.,  Apokryphen  an  Daniel.  I, 
46««*. 

Brfimmer,  Peters;  IL  Reicksa- 
bach.     II,  208««. 

—  Fr.,  Rehbioder.    II,  255>*«. 

—  N.,  Rostocker  Hfinaneister 
1262-^1864,    II,  282«**. 

Brunn  eck,  W.  t..  Leibeigen- 
Schaft  in  Pommern.  II,  235^. 
413««». 

—  —  (Bauernbefreiung.)  IL 
413«««. 

Brftnnow,   R.  £.,   Assyr.-aian. 

BUinguis.     I,  28»*. 
Asayr.    Woitordnong.     1, 

31««. 

Ideographs.     I,  32**. 

Al-AghÄni.     lU,  282« 

Bruggen,  s.  Ten  Broggen. 
Brugi,    B.,    Elenco   in   ms.  di 

PadoTa.     ni,  22*»». 
Brugier,  (Litteratnrgesch.)  IL 

458*'. 
Brugsch,  H.,  Religion  d.  Ägyp- 
ter.    I,  25*«. 

Harfenspieler.    I,  26". 

Inschriften   t.  Philse.    l 

26*«. 
Bruiningk,    H.  t.,  Domkireke 

in  Riga,     U,  258»*«. 
Brun,  Anonym,  in  d.  Aksd.  UL 

11»««. 
Brunengo,  G. ,  KabocodoDoior. 

I,  46»««. 
Brunetti,  A.,  1860.  HL«»*' 
Brunialti,  Australia.  111,180^ 

—  A.,  SelU.     lU,  43««*. 
Brunn,   H.,   Giebelgtuppeo.   l 

65«'. 
&  Fr.  Brück maBBjDeak- 

maier  grieeh.  n.  lom.  Skolptsr. 

I,  81»*«. 
Brunner,  Heiur.,  Constit  Cos- 

stantini-     U,  22»«;  IV,  S6»" 

Gefolgswesen.     H.  25"* 

Rechtsgew^ichte.  11,37«* 

—  —    Reiterdienst    o.   Lehn»- 
wesen.    n,  895»««. 

Richthofen.    II,  400«" 

LandschenkuBgea  d.  M«io- 

vinger.     II,  411»*». 

Wertpapiere.  11,423*^. 

Titrea  an  porteor.  0,423"». 


Bninner  —  Baff. 


1V,97 


—  Hugo,  Politik  Wühelms  VIIL 
im  Zjihr.  Kriege.     II,  148«* 

ZenUSmng  d.  StiftBkirche 

in  Henfeld.     U,  148^ 

—  8.,  DeDk-Pfennige.    II,  302^. 
Pflhrich.    U,  104>»*. 

BruDO,  A.,  Boaelli  di  Ssvona. 
m,  18"o. 

—  J.,  Ludans  Satiren.   1, 111*^'*. 

Bruns,  G.  G.,  &Th.  Mommsen, 
Fontes  inr.  Born.    lY,  59^^. 

BranscliTigg,  L. ,  Joifs  de 
Nantee.    I,  bb^K 

Branstermann,  Fr.,  St  Johan- 
nia  Gilde  in  Biga.    U,  %b%". 

Stadtiltermanner    d.    St 

JohanniagUde.     II,  258»*-^. 

Brntails,  A.,  Art  72  d.  Usages 
de  Barcelone.     III,  50>^ 

Bolle  de  Silreatre  //  ponr 

UrgeL     m,  60";  IV,  61«». 

B.  Deliale. 

Br  o  n n ,  C,  Eneraldena  IndfSrelM 
i  Damnark.    UI,  191>*. 

KjSbenkafn.     IH,  196". 

Brnssone,  Jnifii  d.  Etata  de 
rEgliae.     I,  54«>a. 

—  F.  L.,  Pio   F.      in,  Sl»"»-». 
Bryan  &  Armstrong,  Paintera 

a.  Engrayera.     m,  176^. 
Bryce,  J.,  Commonwealth.     III, 

301*. 
Brymner,  D.,  Report  of  Cana- 

dian  archiyea.    III,  299^^ 
Brzesky,    N.,    .(Steuerreform.) 

n,  401*»«. 
Babics,     S.,    (Fall    Belgri^.) 

U,  291«;  m,  242"». 
BobnoT,  N.,  BrieÜBamml.  Qer- 

berto.     II,  34»^ 
Babonenpeat  1700.     U,  292". 
Bachanan,    J.,    Meaaagea    of 

Bochanan.    lU,  ^IV^\ 
Bach  tri,  Af-fa^f]^.   III,  284H 
Bache,  H.,  Coatamier  de  Paria 

8.    m,  76". 
(Bacher),  Jagenderinner.  e.  alt 

Sachaen.     II,  174". 
Bochea,   P.   J.  B.,   NationaUt4 

fran9.     UI,  61". 
Bachholta,    AI.,    Backe.     II, 

26Ö»«*. 

—  —   Wappen  dea  Hendrikow. 
II,  269"». 

—  An.,  Qr&berfondein  Aacheraden. 
II,  257"». 

—  Ar.,  Kanaleibach  dea  rig.  Bat«. 
U,  263". 

Kaiser   Joieph   in   Biga. 

U,  264'». 
Bach  hol  a,  ümenfeld  b.  Haber- 

toiatock.     II,  347» 


*-  Drillingathranennmen  a.  Wag- 
mit».     fi,  347». 

—  Bdm.  Mttnsen  in  Brandenbarg. 
U,  347». 

—  Böm.  Müncfande  a.  Anger- 
mflnde.    II,  347». 

—  Fandatficke.     II,  347». 

—  G.,  Ekkehard  t.  Aura,  II, 
322*";  ni,  273". 

Bachhola.  —  Umenfriedhof.    II, 

221". 
B  u  c  h k a ,  Kirch! .  Baalaat  in  Meck- 

lenb.    U,  231*". 
Bachta,  E,  Sadan  anter  agypt. 

Herrschaft  m,  157"».  292»". 

Bachwald,  G.,  Geschwärzte 
Stelle  aas  Luthers  Werken. 
U,  60". 

Bettlerunwesen.    II,  61'». 

Bdhm.  Exulanten  im  Erz- 

geb.    n,  174*». 

Beitrr.  z.  Gesch.  d.  Vogt- 
land. Adela.    U,  176". 

Hartensdorf  a.  Wildenfels. 

XI    i79X*i. 

'-  Bphorie Zwickau.  II,  179"». 

Lehre  d.  Egranus.  II,  180"*. 

Sacha.  Pfarre  in  d.  Eefor- 

mationszeit     II,  181"». 
Selbstbiogr.  e.  ^djihrigen 

erzgeb.  Pfarrers.    II,  186»". 

—  —  Geaellachaftaleben.  II, 
412"». 

8.  Luther. 

Back,  Ortsnamen  d.  Peatinger- 
sehen  Tafel.     U,  326**. 

—  Gaatungen  zu  Ehingen.  II, 
826". 

—  CD.,  Inacript  upon  Akro- 
polis.     I,  100»". 

—  J.,  Wolfgang  ▼.  Grflnenatein. 
II,  316»". 

AUgSaer  Sagen.   n,316»". 

Unsere  Burgen.  II,  315»'  •. 

^  M.  B.,  Qall.  Flufs*  u.  Orts- 
namen in  Baden.    II,  128"*. 

Buckingham,  Dakeof,  s.  Gren- 

▼ille. 
Backland,   A.   W.,    Tattooing. 

I,  21»»». 

—  —  Prehiit  Commerce.  I, 
21»»*. 

—  C.  T.,  Eton.    III,  176»». 

Buckley,  I.  M.,  Beecher  at 
Liverpool.   1863.    lU,  304". 

Budczies,  Fr.,  Die  Stavenow  in 
Brandenburg.    II,  366'". 

Bad  de,  K.,  Eroberung  Oet-Ma- 

nässea.    I,  42". 
Saals  Königswahl.  I,  42». 

—  —  Anhinge  d.  Bichterbuches. 
I,  44". 


Jahrssbsriolits  dar  Ocsohiohts wissen» obsft    1888.    lY. 


Budge,  E.  A.  W.,  Deapatches 
from  Tüshratta  etc. ;  and  tablets 
fr.  Tell-el-Amama.     I,  22«. 

Ezcayations  at  Aswftn.   I, 

23». 

Dwellera  of  NUe.    I,  26". 

Foarth  tablet  of  Greation 

series.    I,  28". 

—  —  Cylinder  of  Iferiglissar. 
I,  28". 

Babylon,  tablets.    I,  29". 

Weight  with  inscription. 

I,  29*1. 

George  of  Gappadocia.    IV, 

33»**. 

—  J.,  Glimpsea  of  Fox.  III, 
164*". 

B(ttcheler),  F.,  Kikaaikratea.  I, 

111»*». 
Bttcher,  K.,    Frankfurt  Bach- 

binder-Ordnungen.     II,  154'»'. 
Allmenden.    II,  408»". 

—  —  Fabrikgesetzgebung.  II, 
421*»». 

Bficheryerz.    d.    Hauses   d.   Abg. 

II,  407»". 

Bttchler,  G.,  Schwellbrunn.   II, 

120". 
Bühl  er,  A.,  Wald.     II,  415»^. 

—  Th.  y.,  Schriftwechsel  zw.  Karl 
Eugen  u.  Bühler.  II,  300". 
324". 

Büchner,  G.,  Conoordanz;  ed. 
H.  L.  Henbner.     IV,  3". 

Bücking,    W.,    Marktplatz    zu 

Marburg.     U,  149>". 

Biedenkopf.    II,   149»". 

Kirche  d.  h.  Elisabeth  zu 

Marburg.     U,  161»". 
Bfidinger,    M. ,    Yerwaltungs- 

grundsatze  Franz  /.    U,  96". 

m,  249"'. 
Buel,  C.  G.,  s.  Johnson. 

Baelna,   E.,   Peregrinacion   de 

los  Aztecoa.     I,  16"». 
Bttlow,  G.  y.,  Ottoü  y.  Stettin. 

Philipp  /.  y.  Wolgast,  Praeto- 

rius,  Quante,  Bango.  U,  238»", 
Bürger,  <Ldhle',  röm.  Kiedre- 

laasung.    II,  326". 
B  fi  r  k  1  i ,  A.,  AbfzU  Belgiens.    II, 

128*». 
Büttner,    Freiburger   Münster. 

II,  134"i. 

—  F.,  Adam  u.  Eya.    IV,  36»". 

—  B.,  Bektor  Büttemacht  n. 
Geraer  Gymnasium.   II,  183»". 

Baff,  A.,  Augsburger  Bathaus, 
n,  314«". 

—  —  Wendel  Dietrich.  II, 
314»". 

—  Augsburger  Fassadenmalerei. 
II,  314»". 

7 


IV,98 


Baff  —  CftlligAri«. 


AugBbnrger  Kanatgewerb  e. 

Bugbee,  J.  M. ,  City  GoyerniD. 
of  BoetoD.    UI,  298<^ 

Bugenhagen,  J.,  Briefwecluel; 
ed.  0.  Vogt.    II,  68". 

Bagge,  S.,  Beownlf.    UI,  181«. 

(Qrabirteine.)    lU,  18Ö"«». 

Aabert.     III,  iOOH 

—  J.  0.  &  Chr.  A.,  Mudal.    lU, 
202*». 

Buhl,  F.,  Jm.  21,  6-^10,    1, 

44«'. 
Bajack,    6.,    Hfigelgraber    sn 

Doben.     II,  240*. 

—  —  Rieieiifibala  aas  Weueiten. 

II,  240*. 

Brnstkette  etc.  aua  Heyde- 

krag.     U,  240«. 

—  —    Griberfeld   in    Dnucker 
Font     n,  240*. 

Griberfeld  la  BegehDen. 

n,  240*. 

—  —  AccewioneD.     II,  240*. 

Johanniabarg.     II,  242". 

KriegaflUming  d.  Dtach.  Or- 

dem.    n,  243«^ 
1.  Triennium  d.  Oatpr.  a. 

Lit  Stände.     II,  247*«-**. 
CommiMorinm  d.  Landea- 

depatirten  181L    U,  247**. 

Bnlgarini,    G.,  Quiatione  ros- 
min.     m,  43*". 

Bali 8,    Fr.,    Inscrr.    in    moseo 

Salonit.     I,  126*. 
Ball,  8.  C,  Leif  Erikaon.    lU, 

296**. 
Balle,   C,   Keaeate   Zeit.     II, 

298*. 
Ballen,  a.  Peele. 
Balmerincq,  A.  ▼.,   Jahreabe- 

rieht     II,  449*«*. 

Völkerrecht    II,  450**'«. 

Konaularrecht    U,  460*»*. 

Bangen  er,  F.,  Pape  et  Concilo 

aa  19^  8.     III,  41«*». 
Bonyan.     UI,  166***. 

Banyitai,V.,  (Palatin  Kopaaz.) 

m,  233**. 

B.  Ipolyi. 

Baonamici,    F.,    Qiareconaalti 

di  Piaa.     III,  7»«. 
Barch,  H.,  Heroinea  of  Haarlem. 

III,  131". 
Burckhardt,    A.,    Heilige    d. 

Biatama     Baael.       U,    113». 
114*«. 

—  F.,  Brahea  Briefwechael.    III, 
195«*. 

Bardach,  K.,  a.  Heinemann. 
BnrcBch,    K.,    Katilinar.    Ver- 
»eliwör.     I,  114". 


Barger,  A.,  Eath.  Briefe.  IV, 
11***. 

Bargeaa,  B.,  &  W.  L.  Bat- 
ton, Backinghamahire ;  ed.  J. 
Parker.     lU,  174»«*. 

—  J.  W.,  Law  of  Electoral  coant. 
ni,  303**». 

Borgkhardt,    J.,    Ersgebirge. 

II,  176**. 

Bargon,  J.  W.,  Twelre  good 
Men.     III,  164*«». 

Barke,  B.,  Peerage  a.  Barone- 
tage.    III,  162**». 

Burkhardt,    C.  A.   H.,    Hn. 

Georg  u.  a.  Sohn  Friedrich.  II, 

176'*. 

Archiye.    II,  467»». 

Barner,  A.,  Lorda.    III,  168»»*. 

Barn ett ,  G.,  Excheqaer  BoUa  of 
Scotland.     UI,  124**. 

Borna,   E.,    Coinage   of  Scotia. 

III,  168*«*. 

Barr,  J.  A.,  &  R.  J.  Hin  ton, 
Sheridan.     III,  306**. 

B ar r  o  w a ,  M.,  Cinqne  porta.  lU, 

128*».     173»**. 
Bar  ton,   Apoatol.  Fathera.     IV, 

21«*». 
Bury,  J.  B.,  Lombards  a.  Vene- 

tiana  in  EaboU.     III,  4*». 
B  a  a  c  h ,  Marbacher  Katüoge.  U, 

11'*. 
Baachan,  (Simereien.)  1,13»**. 

—  Prahiat  Gewebe.     U,  220**. 

—  Bargwall  b.  Sommerfeld.  II, 
347». 

Ba  ahn  eil,  J.  £.,  CharchGrowth 
in  America.    lU,  307»»*. 

Baal,   K.  A.,   Kirchl.   a.   weltl. 

Gebriache  in  Ellwangen.     U, 

329»***. 
Bnaolt,  G.,  Griech.  Geachichte. 

I,  78»**. 

Baaache,  E.  yan  den,  Meaainea. 

III,  91(*»). 
B  a  a  a  e ,  A.,  Dexippaa.    1, 1 1 1  ***. 
Buaae'^maker,  C.  H.  Th.«   Ore- 

ryael  ged.  Stadhoaderlooae  tijd- 

perk.     m,  106»*. 
Baaaon,  A.,  Steier.  Beimchronik. 

II,  92*. 

Max  aaf  d.  Martinawand. 

II,  94**. 
Münzfand  t.  Batiazell.    II, 

307**. 
Veraprechen  Ottoa  III,  t. 

Brandenb.  an  Ottokar  t.  Böhmen. 

II,  358»*.»* 
Baateed,  H.  E.,  Echoea  from 

Old  Calcntta.     UI,  148»»». 

Uustelli,  G.,  Docollaz.  di  Car- 
roagnola.     III,  10**. 


Boateters  ernstlicher  Bericht; 
Worterrerz. Ton  A.Birlinger; 
ed.  J.  Petera.     U,  314«*. 

Batach,    A.    F.,    «Wanderbiri. 

Gat'  in  d.  Wallfahitakirche  a. 

hl.    Kreoz   in   Aogaborg.     II, 

314**». 
Baaren,    £.   A.  Tan,  Woeiden 

1813.     in,  106* 
B  ax  t  o n ,  S.,  Finance  a.  Politica. 

m,  161"»- 


c. 

Cabi^,    E.,    Boades   m^ring. 

U,  2»*. 
Cable,  G.  W  ,   Kegro  Qoation 

in  Un.  SUtea.     III,  dOS^». 
Cabrol,  F.,  Manaacrit  d'Arezso. 

IV,  30»J*. 
Caccianiga,  A.,  a.  SantaUai. 
C  a  d  i  e  r ,  L.,  Sigillogr.  de  Sicile. 

in,  28*»«. 

(Konigaaiogel.)    IV,  80"* 

Caffi,  M.,  Artiati  Cremon.    III, 

8»*. 
Pittori  Venes.    III,  11^*- 

—  —  Arti    in     Veneria.     III, 
11»»«. 

S.  Celao   in  Milano.    ÜU 

16»*«. 

—  —  Begni    da   Kembro.    III, 
20»*»c. 

Correnti-     III,  43»**. 

Cagnat,   B  ,   Plague  de  broaze 

k  Cr^mone.     I,  134**. 
Cahier  d.  griefa  de  B4ani.    III, 

88»«. 
Cahiera  de  Normandie.    UI,  82''. 
Cailllaad,  a.  Romanet 

Caine,   W.  S.,  Trip  roand  tke 

World.     UI,  177«». 
Caia-de-Pierlaa,  Cartai. 

d'Eglise  de  Nioe.    UI,  18*''. 

C  a  1  a  n  d ,     W. ,    TotenTerehnnur. 
I,  18'**. 

—  —  Haoma  yo  gSTa.    I,  58**. 
Caliari,    P.,     Paolo    Veroa««. 

UI,  82»»*. 
Calleg&ri,  Neione.    I,  126^ 

[Gallier],    £.,   Akts  grodzkie 
poznanakie.     II,  196»'. 

—  —  Powiat  OstneaEowski  II, 
196*«. 

Powiat  Pyadraki.  11,196^ 

Sakice.     U,  197". 

Wojny  Bolealawa  chrobr.  2 

Henrykiem  //.     U,  199»». 
Calligaria,    G.,    Cronaca  yi^ 

mont     III,  17»«». 


/ 


Calroo  —  CasamaBeim). 


IV,99 


Calmo,    Q.y    Lettere;    ed.    Y. 

Rosai.     in,  88»*». 

Calonero.  —  Gronichetta.  III, 
24M0. 

Calyernia,  a.  Albo. 

GaWi,  F.,  Bianca  Maria  Sforza- 

ViBCootL   II,  279"»;  HI,  15*«. 

26". 
CalTin,  J.,  lostitution ;  ed.  Fr. 

Baamgartner,  Pr6f.   de  L. 

Durand,     n,  62«»». 

Opera  3518.    II,  62*». 

Cameoa     bf     Engl,     fiiat      III, 

161*». 
Cameron,    F.    W.,    Early  life 

of  Wolaey.     IH,  12ö«. 
Wolaey.  IH,  125».  163*'«. 

—  V.  L.,  Acrosfl  Africa.  lU, 
178"«« 

Campaner  y  Fnertes,  A.,  Do- 
minadon  itlam.  en  islaa  Ba^ 
learea.     m,  293*8*. 

Campani,  A.,  Testi  goy.  d. 
Garfagnana.     IH,  Sl**"'. 

Campbell,  D.,  Centenn.  of 
Northweat  Temt     UI,  318««». 

—  G.,  •-  Hago. 

—  J.  A.,  Beminiacencea  to  Civil 
War.     ni,  312"'. 

Campello  d.  Spina,  F.,  Inno- 
cenzo  XII.    m,  84*«*. 

Campi,  B.  De  Campi. 

Campori    e  A.    Solerti,    G., 

Este,     m,  311°». 
Camp  reden,    Docam.    ed.    Ch. 

Auriol.     II,  89>» 
Canada.     m,  157^. 
Canada  a.  Un.  Statea.  III,  819'**/'. 
Canada.  —   Beport  on   ArduTea. 

in,  179»'«. 
Canada.  —  Commerc.  Union.     III, 

319'**. 
Canal,  J.,  Tlemcen  sooa  Turca. 

m,  294»«». 
Tlemcen    depaia   conqaete 

franQ.     lU,  294»". 
Canale,  A.,  Capri.     lU,  23»»*. 
Candolle,    A.    de,     Siamondi. 

n,  122**. 
Caneatrini  G.,  &  A.  Deajar- 

din  B,   N6gociat.   ontre  France 

et  Toecane;  ed.     lU,  60^». 

Canet,  Jeanne  d'Arc.  III, 
72*« 

—  Y.,  Institut  d' Athene«.  I, 
82*«. 

—  —  CloTia  et  originea  de  la 
France  chr^t    U,  6*». 

Canetta,  C,  Lex  romana  nti- 

nenaia.     II,  891*". 
Canning,  E.  W.  B.,  Border  Life 

in  Ohio.     UI,  818«". 


Canoyas    del    Castillo,    A., 
Felipe  IV,    in,  48'^.  141*»*. 

Cantarelli,  L.,   Petronio  Mas- 

aimo.     I,  181". 
Prefetti  di  Roma  d.  ser. 

Coniin.     I,  136". 
C  an  ton  i ,  C,  Bruno.    IH,  82*'». 

Cantor,  ^Baimarus   Uraua*.     II, 

228*«*. 
Cantü,  C,  Sforza  e  Carlo  VIII. 

m,  26**. 

Sanudo.     lU,  29'*. 

Pedro  &  Milan.    UI,  31»». 

Capaaao,  B.,   Archin  n.   proT. 

Napolet     lY,  59*'». 

Reg.  Angioini.     IV,  74**». 

Capecelatro,  A.,  N^ri;  tr.  P. 

H.  Bezia.     lU,  32*»« 

Yita  di  Jeaü.     IV,  18*««. 

Capes,  W.  W.,  Achaean  League, 

in  Polybius.     1,  107'*». 
Cappa,  R.,    Domin.    oapan.    en 

America.     UI,  54***. 
Capponi,  G. ,  Lettere;  ed.    A. 

Carrareai.     UI,  44*»*. 
Caprin,  G.,  NosariNonni.     lU, 

89"*. 
Capuano,  L.,  Albinaggio.     III, 

2*. 
[Cardauna,      H.],      Woringer 

Scblacbt.     II,  887«». 
Carducci,    G.,    Studio    bologn. 

lU,  6*». 

Dante.     UI,  7«». 

Carette,  E. ,    Temps  ante-bist. 

I.  16*»*. 
Carignani,  G.,  Truppe  napolet. 

dur.    guerra    d.     trenf     anni. 

UI,  81**'***. 
Carini,   I.  J. ,  Tomba  di  Man- 
fred!.    lU,  23«*». 
Aneddoti  Sicil.    lU,  24»«». 

—  —  Leone  XIIL    e  civiltii  n. 
aec.  19.     UI,  44»»*. 

Carlea,   W.  R.,  Life  in  Corea 

UI,  178»»*. 
Carlyle,   Tb.,   Cromwell.     III, 

139***. 

Bums  a.  Scott.  UI,  167Mo. 

Heroea     in     Hiat.       III, 

169"'. 
Hiros,  etc;tr.  Izoulot- 

Loubartiirea.     UI,   169"*. 
Crit    a.    Miacell.    Eaaaya. 

UI,  169«'». 

Fast  a.  Preeent  lU,  169"». 

Carnachan,   J.   G. ,    Scotch   in 

America.    III,  308*'«. 
Carnot,  H.,  ächos  de  r^volution 

fran^.     II,  84'«. 
Caro,  Sand.     lU,  168«»». 

—  J.,  Gescb.  Polens.     II,  246'* 
275",  III,  235*»». 


Carocci,  G.,  Donatello.  UI, 
9". 

—  —  S.  Trinitä  di  Firenze. 
in,  18>". 

Caron,  £m.,  Kabrid-Djami.  lU, 

290*«*. 
Carotti,    G.,     Paaseggiate    n. 

Magna  Grecia.     I,  78*«»d. 

—  —  Orator.  di  Morcbirolo  a 
LenUte.    UI,  16*". 

Carpenter,  F.  G.,  Chief  Jnsti- 
cos  of  Benoh.     lU,  804*«. 

—  J.  E.,  8.  Tiele. 

Carpi,  L.,  Risorgimento  Ital. 
UI,  41'»«. 

Correnti.     UI,  43'«». 

Carr,  L.,  Missouri.     HL,  318«". 

Carrareai,  a.  Capponi. 

Carrau,L.,  Epicure.   1,111«*«*. 
PhiloBöpbique    relig.     en 

Angloterie.     UI,  176»«'. 
C  a  r  r  6 ,  C,  Enseignement  ä  Troyes. 

UI,  88»». 

—  H. ,   Parlement   de  Bretagne. 

III,  83*». 

Carreri,  F.  C,  Legialaz.  feu- 
dale.    UI,  13**». 

Valvaaone.     lU,  13*«». 

Carri^re,  M.,  30  Jahre  an  d. 
Akad.  zu  München.    II,  309**'- 

—  —  Christus  u.  d.  Wisaensch. 

IV,  13*«*. 
Carrington,  B.  H. ,  Counting- 

out  Rhymea.     I,  19*»». 

Carroll,  W.  G.,  a.  Hutchin- 
son. 

Carrow,  C.  D.,  Introdnction  of 
Methodisme  into  Pennsylv.  III, 
307*«». 

Carsalade  du  Pont,  de,  a. 
Parfouru. 

Carstens,  C,  (Geistl.  Lieder- 
dichtor Schi.- Holsteins.)  II, 
227*«». 

Biogr.  V.  Pasch  —  Rachel. 

II    228*»«. 

—  —  Reinboth.     II,  229*»«». 
Caratensen,  W.,  &  0.  Lüt- 

ken,  Tordenskjold.  lU,  192*«. 

Carta,  J.,  a.  Petrarca. 

Cartailhac,  E.,  (Afrikan.  Stein- 
alter.)   I,  10". 

Incin^ration.     I,  13*»*. 

Cranes  trÄpan^a.    I,  13**«. 

Carteret,  s.  Grand. 

Carty,  s.  Mac  Carty. 

Carutti,  Dom.,  Umberto  /.  od 
Ardoino.     UI,  17"«. 

Casa,  E.,  Cantelli.     lU,   43"». 

Casagrandi,  Y. ,  Spirito  d. 
atoria  d'Occidente.     UI,  1*. 

Casamassimi,  J.  M.,  Princ. 
di  Savoja.     Ill,  34*'». 

7» 


IV,100 


ClMUioTft  ~  Chltelier. 


CasanoTa,     B.,     InTent     di 
bibliot  monaat    UI,  IS^f*;  IV, 

Casartelli,    L.    C,     Fehlen 

notes.     I,  59»*. 
Gase,   Th.,  Solonian  legitlation. 

I,  9Ü«««. 
Gasoli,    P.    B.,    CroDiBtor.    di 

Leone  XIII.    UI,  44»». 
Gas  pari,  Th.,  Nonke  literatnn 

Forfald.    lU,  199i» 
CaBsa,A.,  FoneraH  pompe.    III, 

16'*«. 
Cassel,  D.,  Garo.    I,  55*^. 
Elefantenorden.  II,288>». 

—  P.,  PhüippM.    IV,  2". 
(GasBoU),     Hiat    of    Sngland. 

III,  161*«*. 
GaiBianas,  Opera;  ed.  IL  Pet- 

Bchenig.    IV,  81«» 
GaBtan,  Ghryfopolii  (Besan^oii). 

II,  80»". 

—  A.,    Nocea    d'Alex.    Fam^ie. 
m,  91M 

GaBtelfranco,   F.,    £oole   pa- 

lAoethnoiog.  italienne.    I,   9^. 
Pal^oethnol.  italienne.    I, 

9". 
Gastellani,  G.,  Stampa  in  Ve- 

nesia.    III,  11«*. 
GaBtelli,  D.,  Storiad.  iBraelitL 

I,  41". 

—  G.,  Gnraio  Rufo.    I,  104»^ 

—  M.,    Bicordi;    ed.     Ghiala. 
in,  44*»». 

Gaste  InnoTo  Veron.  —  Genni.  III, 

18«« 
Gaatillo,  a.  Ganoraa. 

GaBtonnet    dea    Fosaea,    H., 
Ch^rifa  Fileli.     UI,  294i«». 

Gaatro,  a.  De  Gaatro. 
Catalog    d.    Aaaatellong     kirchl. 
KonatgegenatSnde.    II,  98**». 

—  d.     Sayn  -  Wittgenateinache 
Sammlung.     II,  141'. 

—  d.     Reicha  -  Juatifamta.       U, 
407»»». 

Gata1oged.Admiraliat  11,449»» 
Gatalogo  naa.  di  Pkleogr.  d.  bibl. 

IV,  69". 
Gatalogae  gin.  d.  mas,  d.  biblioth. 

publ.     II,  10»*. 

—  d.    Actea    de    Fran^oia    /er. 
III,   82»». 

Gatellacci,  D.,  Poe  tra  Firensc. 

e  Piaa.     UI,  19"». 
Cathrein.     U,  408(318). 
Cattell,  G.,    Bid    fiacon   write 

Shakespeare?    III,  169»»'*. 
GatU  Unterhalt,  mit  Friedrich  d. 

Or.     II,  76». 
G at a aldi ,  V.,  Soltan  Jahja.    111, 

2:J9"».  289"*. 


G[anr],    F.,    Att.   Inachrift    I, 

91«". 
Gaaaa,G.,  MenotlL  lU,  41/2»»». 

Frat  Bandiera,    UI,42»»». 

Gavagnari,    A.,    Bruno.     UI, 

82»«». 
Gavalleri,    Fr.    S.,    (Moao    in 

Siracuaa).    I,  78»»». 
Ga  ▼  a  11  u  c  c i ,  G.  J.,  Maria  d.  Flore. 

III,  18»w 
—    -  QioT.    di    Firense.       III, 

18»". 
Garoar,    G. ,    Diario;     ed.    D. 

Berti.    lU,  44»»«. 
Gax^a,  D.,  lara^litea  de  Tanisie. 

I,  Ö3»'. 
Gazsago,  a.  Bettoni. 

Gecchetti,  B.,  Venesiani  1300, 

UI,  9»». 
Finanse   de   rep.*  Veneta. 

lli,  10»*. 

Bolle  d,  dogL    lU,  10»*». 

Strumenti    d.    Venesiani. 

III,  11»»». 
Archirio  di  Venesia.    IV, 

80»*». 
GecUa  Papera.     III,  ISO»». 

Gederachidld,  G.,  JCyrkom&l- 

dagar  fran  FriaUtatiden.     UI, 

184/5»». 
Genci,   A.,   Docum.   a   Volten« 

app.     UI,  20»«»o. 
Gentelli,  A.,  Sarpi.    UI,  88»*». 
Gentenary      Gelebrations     1788, 

UI,  147»»». 
Gentennial  of  a  Revolotion.    UI, 

802»». 
Genterwall,    J.,    Fran    Hellaa 

och  LeTanten.    I,  74»»»«. 
Geretti,   L.,   (Lodo?.   de'   Pe- 

docca).     UI,  21»»». 
Geron e ,  F.,  Papa  e.  Venesiani  n. 

4.  Grodata.    lU,  4«»/».  282»». 

276»». 
Gerrelti,    F.,    Eleonora    Bodi. 

lU,  28«». 
Tomeo  deaer.  da  P.  de  Pico. 

UI,  29»». 
Gerati,    A.,    Rito    ambroaiano. 

UI,  14»»». 
Ceaarani,  £. ,  Tradis.  nnitaria. 

UI,  2». 
Geaare,  a.  De  Geaare. 
Geaca,  Q.,  Pola  e  Venesia  (1318\. 

UI,  10«». 
—    —    Veneaia     e    rivolta    di 

Trieate.     iU,  10»». 
Trieate  e  Nicol6  di  Aqai- 

leia,    UI,  11»»». 
Geanola,  A.  P. di,  Salamina.  I, 

78»»». 
Chabannea,  A.  de,  Vierge  lor- 

raiiie.     III,  72'»». 


Ghabault-  Arnanlt,    Marise. 

lU,  62»». 
Ghabrier,     A.,     Oratenn    de 

France.     UI,  62»». 
Gh  all  am  el ,  A.,  France  &  vold'oi- 

aeaa.    UI,  61»». 
G  h  a  1  u  m  e  a  o ,  Abb4,  Marie  StoarL 

lU,  188»«. 
Ghalybaeoa,   IL,  Oeach.  Dit- 

marsehena.    II,  225»»».   275«. 
Ghambala,    A.,    4.    Catüinar. 

Bede.    I,  114»». 
Ghamberiain,  A.  F.,  Prekiit 

Ethnol..     I,  4<». 
I American    Langaagea.    I, 

16»»». 

—  B.  H.,  Japan.  (Mit  Aiso- 
Gramm.  t.  J.  Batchelor.) 
m,  178«». 

—  M.,  ReToIotion  impendisg.  III, 
320»«». 

Ghambera'  Encyclopaedia.  III, 
168*»». 

—  Q.  F.,  Loc.  Govemmeat  UI, 
167»*«. 

Ghamplin,  J.  D.,  Füntera.  III, 

176»»». 
Ghanning,   £.,  Territorial  ae- 

quiaitiona.     lU,  800»^. 
Gompaniona  of  Colombaa. 

UI,  320»«». 
War  in  Southen  Depart- 
ment    III,  320»»«. 
Ghanaon,    M.,    Gompagniei  ea 

AoTeigne.    UI,  70»*'. 
G hanter,  Wanderinga  etc.  III, 

172»»». 
Ghantre,   B.,   Bechercbea  daaa 

le  Gaacaae.    I,  10«». 
Ghaplain,  A.  J.,  a.  Damoat 

Ghaplin,    Th.,    Bbeneser.     I, 

47»»». 
GharaTay,  B.,  a.  Vaeaea. 
Gharleaton.    —  Year  Book.    ÜI, 

817«»». 
Gharleton,  J.  G.,  Bible.    IV, 

8»». 
G  h  ar  p  e  n  ti  er  [A.  ZimmermaBii], 

Altprenla.  Tabakamonopol.    II, 

488»»». 
Gharviriat,  B.,  WaIlenateu.II, 

74»«». 
Ghaasaing,    A.,  Gartolaire  da 

Velay.    UI,  278*». 
G  ha  stand,  G.,  Ap.  Jeaa.    IV, 

8»». 
Ghatelain,  Gh.,  JooxaooaKea- 

ch&tel.    U,  116»». 
—  £.,  Fkl4ogr.  d.  Glaaaiqoea  Latins. 

IV,  61» 
Ghatelanat,  B.,  lara^tes  eo 

Ganaan  et  I'^gypte.    I,  41*. 
Chfttelier,  a.  Le  Chiteii^r 


J 


ChatiidakM  —  Clericnt. 


1V,101 


OhsUi  dakes,  F,  iV.,  'ElXrjvfa- 
fioe  T.  Maxedovofp,    1,  85*™. 

Chann  cej,  M.,  Eist  Martyrnm 

Anglornm      III,  128**. 
Chaoffard,  A-,  Apocalypse.  IV, 

12"*. 
ChaoTign^,   A.,  Corporat.    de 

Toiiraine.     lU,  77«*. 
Gh^ranci,   L.    de,    Margn^rite 

de  Gortone.     III,  20<*>o.  * 
Chernel,    K.,    (Briefe  t.  polit 

GeiangeneD    a.   Olmftts).     III, 

252»«. 
Ch^ruel,      Princeeae     Falatine 

1651.     III,  82»M.  84**. 
Ghester,    Gol.,    a.   JB.    1887, 

m,  224*»*. 
Ghestret,  B.  de,  NuTDiamatiqne 

d'Erneat,   Ferdinand   et  Mazi- 

miiien   de  Banire.    III,  96». 

—  de  Haneffe,  J.  de,  Numia- 
matiqae  de  Liige  etc.  III,  96*^ 

Gheralier,    G.,    Fonillea    de 
Tour».     II,  28»**. 

—  G.,  Bemard  de  Glainranx.   III, 
96». 

—  J.,  M^moijea  d.  frftrea  Gay.  III, 
82». 

—  U.,  B4pert.  d.  aoore.  hiat   II, 

10«. 

Lettre   k  Jean  //.     UI, 

58*3. 

Louis  XL    III,  78"». 

Cheyne,    T.   £.,   Jeremiah.     I, 

42*» 

Zachariab.     I,  45»». 

Faalm«.     I,  45**^. 

Mythic    Phraaea    by    Old 

Teat     1,  49»». 
Ghiala,  b.  Gaatelli. 
Ghiapelli,  A.,  Idee  millenarie 

d.  Griatiani.     IV,  45«». 
Ghiappelli,  L.,   Studio  bologn. 

III,  6*». 
—  —   &   L,   Zdekaaer,  Gon- 

tolto   di    Aaone    1206.      III, 

6**. 
Ghiarini,    Gapolavoro  dramma- 

tieo     di     Shakespeare.      III, 

168«« 
Ghicckio,    6.  G.,   Fiorenao  in 

Bastia.     UI,  17»». 
Ghiecchio,    G.,    Arte    n.   Pie- 

monte.     UI,  17"». 
Gbiera,  a.  De  Ghiera. 
C h  i n  aasi ,  Q.,  Fallamonica.    III, 

17»». 
Ghirat,    A.    H.,    Chaterine    de 

Sienne.    UI,  4«». 
Cbiadina,  G.,  ICaria  di  Poiaan. 

ni,  12»'»» 
G  h  i  D  s  o ,  T.,  Ghiesa  in  Piemonte. 

111,  36«». 


GAilingen8perg,6erman.  Qrab- 
atStte  an  Beichenball.  II, 
804»*. 

Ghoiaeal-Qoaflier,  s.  Pingaad. 

Ghotard,  H.,  Pie  Vll.  k  Sarone. 
UI,  86«»*. 

—  —  Lettrea  de  Louyoii  k 
Ghaaerat.    UI,  84». 

Ghoaaay,  J.  £.,  Bectific  litt4r. 

et  hiit    UI,  63»*. 
Ghrist,  K.,  Bdm.  Feldaflge  in  d. 

PlalB.    U,  128»*.     267» 

—  W. ,  Gesch.  d.  griech.  Litter. 

I,  82»«». 
Ghrist ensen,    H.,    Gmndrifs. 

II,  456»». 
Ghristian,  Princess,  s.  Hörn. 

s.  Wilhelmine. 

Ghristian  IX.,  Begierangsjabilium. 

II,  227»»». 

Ghristiani,  T.,  Fellins  Ver- 
gangenheit    II,  251». 

Dahlberg  in  Liyland.    U, 

254»». 

Gbristiania.  —  UniTeraitetibiblio- 
theket.    UI,  199«». 

Ghristine  de  Pisan,OeoTrea; 

ed.  M.  Roy.    UI,  58»». 
Ghronik   t.    Karlsrahe  f.  1887, 

U,  182»*. 
Ghronst,    A.,    Longob.     Urkk. 

U,  22»«;  IV,  74»»». 

Gbrnstowica,  £o^i6!  i  klaas- 

tor   pod  Miejsk^   Görk^     U, 

202»«-8. 
G  h r  2  aa s 08 ,  J.,  Apokryph.  ETan- 

gelien.    IV,  6**. 
Ghnrch,  B.  W.,  Spencer.     UI, 

166**». 
Essays.     IV,  81»». 

Ghnrchill,   S.   J.   A.,   Biblical 

*Ehagea'.    I,  58»*. 
G  bar  ton,  Mission,  of  Bahamas. 

UI,  179»». 
Gbute    of   the    Vyne,  G.    W., 

Vyno  in  Hamphaire.   UI,  123*«/ 

130«».     146»«». 

Giamberlani,  L.,  Miasioni  di 
Gianda;  ed.  A.  Tan  Lommel. 
III,  109>». 

Ciarca,   A.,  s.  Tatianaa. 

Gichorius,    G.,    Inschrr.    aas 

Lesbos.    I,  70»*. 
—     —    Born    n.    Mytilene.      I, 

109»».     128»». 
Gieslar,   A.,    Verjüngung.     U, 

415»»». 
Gimeto,   D.,    Dante   in    Borna. 

in,  7» 

Gipolla,    G.,    Notae    Senenaea. 

II,  86« 
Ennodio.     II,  263*»». 


—  —  Iscria.  di  Simeone.  lU, 
11»». 

Statute  rar.  VeronesL     UI, 

18»». 
Gircourt,    A.    de,    Docaments 

Luxembonrgeois    k   Paria;    ed. 

N.  Tan  Werweke.   U,  129». 

—  —  Louis  d'Orldana.  lU, 
69»». 

GiTetia,  M.  a,  &  Theoph, 
DomenichellL  Epiit  e 
Prisia.    III,  109»»«. 

GiTeaaa,  a.  Da  GiTOaza. 

GiTidale.  —  DocumentL  lU,  13»»*. 

Glaaaen,  Urkk.  d.  Mannheim. 
AltertumsTer.     U,  131». 

—  ArchiTal.  d.  Amtsbei.  Mann- 
heim.   U,  181**. 

Glaeya,  F.,  Eacrimeurs  k  Gand. 

UI,  93**. 
Glair,   G.  S.,  Totem  Glans.    I, 

20»»*. 

—  —    Nehenuah'a   Night-Bide. 

1,  42**. 
Samaritana.    I,  43». 

Sepulchrea   of  Kinga.    I, 

47 16«. 

a.  Dawaon. 

Glapin,  A.  G.,  s.  Lamartine. 

Glarendon,  Bebellion  a.  cinl 
wars  of  England.     UI,  138»». 

Glaretta,  G.,  SigUU  d.  aec 
16/6.    UI,  17»» 

Valfrö   e  ooate  di  Borna. 

UI,  31»»«. 

Glark,  G.  F.,  Temperance  Be- 
form in  Maaa.     UI,  315«»». 

Glarke,  a.  Grow. 

—  H.,  Turkish  sorTey  of  Han- 
gary.   III,  239»*». 

—  J.  Tb.,  Gargara  etc.    I,  76»»*. 

—  B.  St,  America  diicoT.  by 
Korthmen.    UI,  296». 

Glasen,     Ghr.,     Timoleon.      I, 

101«»». 
Glaaon,  A.  W.,  Fallacy  of  i^^a 

UI,  312»» 
Gl  aas,  W.,  Württemberg.  Väter. 

U,  328»»». 
Glauaewita,    t.,    Nachr.    über 

Preulaen;  ed.  Klein.    II,  86» 
GlauaewiU'  Nachlats.    U,  86». 
GHdat,    L.,   NouT.    Teatament 

en  langue  proTon^.    IV,  47»». 
Glegg,   J.,    Annala    of   Bolton. 

UI,  124» 
Glepham,  Jam,  Battle  of  New- 

bnm.    UI,  138»». 
Glercq,  a.  Le  Glercq. 
Glerico,    G.    O.,    Stör.  Epoie- 

diese.    UI,  17»«. 
Glericua,  (Brakteat  t.  Sarbake). 

U,  352». 


IV,102 


Clermont-Ganneao  —  Conrad. 


Clermont-Gannean,  Gh.,  8ar- 
cophage  de  Sidon.     I,  HO"*». 

—  —  Inacr.   fran^.   k  St  Jean- 
d'Acre.     UI,  277*^ 

Pont  de  Beiban  ä  Lydda. 

UI,  278**. 

—  —    F^lerinage    de    Näseri 
Bhotran.     III,  278**. 

Erbed  et  tombeaax  aacr^fi. 

III,  278*«. 

—  —  Casanx  de  Terre  eainte. 
III,  278*'. 

Naaareth.     UI,  278*». 

Mont  Giaart     UI,  278**. 

DeSr,   Fakhoür,  Bethaba- 

bara.     UI,  278««. 
SeignenrB  de  Banias  et  de 

Soabeibö.     lU,  278*^ 

—  —    Inacr.    anbe  de   Baniaa. 
111,  278« 

—  —     Arch6ol.    Orient       UI, 
278*».     281*. 

—  —    Koma    de    lieax.      lU, 
290»»«. 

£pigr.  et  hiat  anbe.    UI, 

292»»». 
Gleryal ,  D.,  Anianoa.  lU,  94»^ 

Glewa,  H.,   28  Yeara  in  Wall 

Street.     UI,  313»«. 
Clinton,  Campaign  in  Virginia. 

(1781.)     UI,  S08i»»b. 
Clode,  Cb.  M.,    Guild  of  Mer- 

chant  Taylora.     UI,  128*®. 
Gloquet,    L.,     St    Jacquea    ä 

Toumai.     UI,  98"*. 
Clofa,  C.  A.,  a.  Jordanea. 

C I  o  w  e  8 ,  W.  L.,  Caaaela  Miniat. 

Cyclopaedia.     lU,  163*»». 
ClodiuB,  0.,    Vom   Frieden  z. 

Aacben  bia  2.  NeutralitataTortr. 

U,  78»». 
Clugny,  Kloaterreform.    IV,  40*». 
Clure,  8.  Mac  Cläre. 
Cobbold,  B.,  Wellington.     UI, 

164*M 
Cobem-Qondorf;    Aaegrab.      II, 

146«'. 
Coccbia,   E.,    Tomba  di  Vir- 

gilio.  UI,  23»". 
Cocblüna.  II,  57*». 
Cockbnrn,   Extract  from  diary 

1815,   UI,  150««*. 

—  Examination  of  Triala  (Scot- 
land).     UI,  174'«». 

—  Circuit  Joumeya.    UI,  174'«*. 
C  o  d  e  r a ,  F.,  Tochibies  en  Espana. 

III,  293"». 

—  —   Embrjadaa   de    prindpes 
criat  en  Cördoba.    UI,  293"«. 

—  —   Kammndies   de  Malaga  y 
Algeciras.     lU,  293"'. 

—  —  &  E.  Saayedra,  Inacr. 
Ärabes  de  Xela.    lU,  273"". 


—  .—  &  Zaydin  Oneyyaa  de 
Alandaloa  p.  Abn  Hasam. 
UI,  293"*. 

Monedaa  Ambea.     III, 

293»*. 
C  o  e  m  a  n  a ,  £.,  Yie  d*oatre-tombe 

chez  Babyloniena.     I,  89»**. 

Coen,  G.,  Strade  d.  Commercio. 
II,  244*«»;  lU,  2ö»». 

Cogliolo,  P.,  Gloaae  preaccura. 

UI,  6**. 

8.  Lyall. 

Gohanaen,  A.  y. ,  AItert.-Ma- 

aenm  sa  Wieabaden.    U,  141». 

260«. 

Höhlen.    U,  142»*. 

Hügelgräber  b.  Fiachbaoh. 

II,  142»«. 
Grabbügel  b.  Bodheim.  II, 

142»'. 
— "  —   Topogr.    d.   alten    Wiea- 

badena.    U,  148**. 

MauenrerbSnde.    U,  260». 

&  Wangenheim,  Denk- 
mal  d.  Grafen  Wilhelm.     U, 

166»»«. 
Cohen,    H. ,    NSchatenliebe   im 

Talmnd.     I,  62*«. 

—  L.,  Zur  Chronologie.    I,  50»«. 
Cohn,   Lord  Shafteabary.      UI, 

164*»«. 

—  Gg.,  Becht  im  Monde  d.  Volkes. 
U,  895»«*. 

—  Guat,  (Vorbildung.)  U,  404««». 

—  M.,  8.  Conrat. 

Colbatz.  —  Echtheit  einig.  Urk. 

U,  217»*. 
Colbeck,  A.,   Cruiae  in  watera 

of  Greece  etc.    UI,  177««» 

Coleccion  de  docum.  de  Eepaüa. 
U,  129»0;  UI,  46»«.  48»«. 

Colenao,  J.  W.     lU,  179»»*. 
Coleridge,  H.  J.,  Lady  FuUer- 

ton;    fr.    french.    of   Crayen. 

UI,  1G4*«*. 
Mary'a  Convent.  lU,  172«»». 

Colini-Baldeachi,  L.,   Liud- 

prando.  UI,  8»'. 
Coli,  8.  Mac  Coli. 
Collections  of  Soc.  of  Wiaconain. 

UI,  318»»». 
Collier,   Great  eyenta  of  hiat 

UI,  162**«. 
CoUignon,    B.,     Agea    de    la 

pierre  en  Toniaie.     1,  10'*. 
Yeux  chez  Tuniaiena.    I, 

16»*». 

—  M.,  a.  Bayet 

(Coli ins),  Baader  from  Brit 
Hiat     UI,  160*»«. 

—  G.  W.,  'Moaheh',  a.  *Mfiau'. 
I,  37»»'.  41«». 


GoUio,  B.  SeryanzL 
Collitz,  H.,Gr.I>ialektKhrifieB. 

I,  68*». 
Collyer,  a.  Cölton. 

Colomb,   Naral  Volanteer  De- 

fence.    UI,  151«»«. 
Colombo   atadiö    in  Paria.     III, 

54»«». 
Colton,   G.  Q.,   Shakeapeire  a. 

Bible ;  paaa.  by  C  ol  1  y  er.    lU, 

168«»«. 
Colyin,  S.,  Cyproa  explor.  fand. 

I,  66*«. 

Landör.    UI,  167»««. 

8.  Jenkin. 

Combas  &  de  Behanlt,  Pie- 

miöre    enceinte   de  Broxelles. 

UI,  97»««. 
Comb  er,  J.  T.,  Miaaioa  Pioneer 

of  Congo.     III,  178»«»- 

Commnnay,  A.,  Leaenre.    III, 
88**. 

—  —  K^godanta  bordelaia.  HI, 
87«*. 

Oomparetti,  D.,   Apollotempel 
in  Kreta.    I,  65*». 

—  —  Scoperte  archeol.    I,€5*». 

Concari,  T.,  Böhmer  a.MoBardiia 
di  Dante.     lU,  8««. 

Conder,  C.  B.,  Early  Bac6s  of 
Aaia.     I,  16»*« 

Hittite«.    I,  30*». 

Hittite  langnage.    I,  SO**. 

Chineae  a.  Hittite.  I,  S0^^ 

Altaic  cylinders.    I,  30**. 

—  —    Hittitea   monnmeats.     I, 
30**. 

Ten  tribea.    I,  42*». 

Speech  of  Lycaonia.    lY, 

8'«. 

B.  Schick. 

Conference,  Centenary.  UI,  111^- 
Congo.  —  Erlebniaae  e.  engl,  ia- 

genieura.    UI,  179»«». 
Congregationa  a.   chnrchea.    111, 

295»«. 
Connell,  A.  K.,  Before a. alter 

of  Iriah  Union.     UI,  148»H 

Con(n)or,  a.  0'Con(n]or. 

Conrad,  G.,  Etaty.  Kdugibog. 
U,  245«'. 

—  J.,  Latifundien  im  proabiaeh. 
Osten.     U,  287»»«. 

Agrarkriaia,  Agiarpoltt  etc. 

U,  408»»». 
Agraratatiat  UntenBehofi- 

gen.    U,  409»»*. 

Getreidepreiae.    II,  416**. 

a.  Mao  Mnrry. 

L.  Elater,  W.  Lexii, 

Edg.  Loening,  Handwörterb. 

U,  408»»*. 


Conrat  —  Crusias. 


IV,103 


C  on  rat  (Cohn),  M  ,  (Grotias.)  II, 

(Kapitalar  Karls  d.   Gr.) 

n,  390"». 
Conti,  Cos.,  Palauo  PiUi.    UI, 

18"». 
CoDTersations  -  Lexicon,    Noidisk, 

8.  JB.  10,  I,  176'. 
Conway,  M.  D.,  Omitted  Chap- 

ters  of  Bandolph.     UI,  300s>. 

305" 
Father  of  his  conntry.   III, 

307»««. 
Conwentz,     Wcstpr.     Proriiiz. 

Moseam.     II,  240^^ 
Conybeare,  F.  C,  s.  Scherer. 

Con  s  e,  A.y  Kabirenheiligtum  sw. 

Theben  a.  Thespia.     I,  62i<i. 

Teathrania.     I,  77"«. 

Cook,    J. ,    Yoyages  round    the 

World.    III,  177««. 
Cooke,  M.  W.,  Shakespeareana. 

m,  168«". 
Cookson,  F.,  Tiger  shooting  in 

Doon  a.  Ulwar.     III,  178»'». 
Copeland,    A.    J.,    Bridewell. 

III,  173"«. 
Coppello,    Tan   de,    s.    Kap- 

peyne. 
Coraszini,  Q.  0.,    (Tamier  z. 

Andenken  an  Fisa's  Eroberung.) 

m,  19"» 
Corbani,    F.,     Golomb.    Corse. 

III,  Ö4»w 

Cor  bin,    D.    F.,   Maury.      III, 

164"».  305". 
Cord,  s.  Mac  Cord. 
Cordt,  B.,  Brief  Strahlenbergs. 

II,  250". 
Balt.  Dichter.     II,  253". 

—  —  Biesenrefraktor  in  Dorpat. 
II,  266"». 

Corlay,  J.,  Blar  Fethion.    III, 

94»«. 
Cornelius,    C.    A.,    Rttckkehr 

Calvins.     U,  59**.  122». 

—  E.,    Tacitus.      I,    126*;   II, 
263*». 

Corner,  J. ,    Bist    of   Ireland. 

lU,  161**». 
Cornill,    G.    H.,    Entsteh,    d. 

Volkes  Israel.    I,  41". 

—  —     QueUenkritik    der    BB. 
Samuel.     I,  42»*. 

(Cod.  Yatic.  B.  u.  Origines.) 

IV,  3«. 

Coroleu,  J..  Documentos  cata- 
lanes.     UI,  47/8>». 

—  —  &  J.  Fe  IIa,  Constitucion 
de  Catalnna.     III,  47»*. 

Corpet,  E.  F.,  s.  Ansone. 

Correnti,  C.,      ocum.   Colom- 
biani.    UI,  53"*. 


Correnti,  Gesare.     UI,  43»»^ 
Corssen,  F.,   Codex  Amiatinus. 

IV,  3«».  35«»*. 
Cosack,    Vor   15  Jahren.      IJ, 

302**. 

—  K.,  Handelsrecht    U,  422*»». 

Cosentino,  A.,  Notari  in  Sici- 
lia.     IV,  80"*. 

—  G.,  Schiavi  off.  d.  Fem.  de 
Acana,     UI,  24«»». 

Cosnac,  de,  &Pontal,  Sonrehes 
sur  Louis  XIV.    UI,  84»». 

—  E.,  Bichemont    lU,  71"*. 

Costa,  s.  De  Costa. 

—  E.,  Nozze  d*Enrioo  IV.  UI, 
33*«. 

—  de  Beauregard,  Jeunesse 
de  Charles-Albert    UI,  41«^». 

Coster,0.  de,  &A.  Everaerts, 
Monnaies  du  Brabant.  lU, 
97»». 

Costes,  H.,  Institut  mon6t  lU, 
76". 

(Cothmann,  Bericht)  UI,  247«»». 

Couderc,  C,  Charles /F.    lU, 

68*«». 
JAxuuAcr.  12814  de  biblioth. 

nation.     UI,  274«^ 
Coudereau,  (Dict)    I,  2^. 

Couffon  de  Kelderlech,    A. 

de,  Joanne  Darc.     lU,  5»». 
Gougny,     Francs    et    Alamans. 

II,  6*». 
Coulanges,  s.  Fustel  de  Gou- 

langes. 
Cour,  s.  MieWaeque. 
Gourcy,  Marquis  de,  Bourbons 

d'Espagne  et  tröne  de  France. 

UI,  86«»»-o. 

Court,  A.,  B.  Justi. 

—  M.  A.,  8.  Malcolm. 
Courtney,   W.,  Walpole.    UI, 

146"».  163*»ö 

Tooke.    UI,  163*". 

Studies  new  a.  old.    UI, 

176»*». 
Cousin,  G.,  &  G.  Deschampa, 

Inscr.  de  Magn^sie.    I,  110»»». 

—  —  &  Ch.  Diehl,  Inscript 
de  Mylasa.    I,  70»*. 

Coussemaker,  J.  de,  Cartu- 
laire  de  Cyssing.    U,  16»». 

Coutenl,  8.  Le  Couteul. 
Couwenberghe,  C.  van,  Soie 

&  Anvers.     lU,  93*«. 
Co  wie,    Our  last  year  in  New 

Zealand.    III,  180»»*. 
Cox,  G.,  Colenso.    lU,  179»*». 

—  J.  D.,  Grant  a.  Potomac  Army. 
in,  312*". 

—  S. ,  Isles  of  Frinces.  UI, 
177»»»  1 


—  —  Throo  decades  of  Fed. 
Legisl.     UI,  302«^. 

Cozza-Luzi,  Gius.,  Fergamene 

Vaticano.     IV,  4«». 
Nova  patrum  bibliotheca. 

IV,  43»*. 
Craudall,  C.  H.,  Saratoga  Mo- 
nument    UI,  304»*. 
Craven,  s.  Coleridge. 
Crecelins,  W.,   Weidner.    II, 

323»*». 
Ein&U   d.  Spanier  in  d. 

niederrhein.  Kreis  1598,     II, 

340»*. 
Geschichtl.  Lied  u.  Zeitung 

im  16.  u.  77.  Jh.    U,  841*«». 

Credner,  R., Seebär.  II,219«»««. 

Creighton,  M.,    Wolsey.     UI, 

126*. 
Cremer,  C,  Franz.  Bevolation 

u.    preuls.    Königsleben.       U, 

297«». 
Crens,  T.,  Golpe  de  estado.  UI, 

48«». 
Griewen,  s.  Arnim. 
Criquillion,    J.,    D'umes    & 

Tamise   et  Saint- Gilles.     UI, 

94»». 
Cristofori,    F.,    Paolo  IV  e 

Carafa.     lU,  27»«. 
Grivellucci,  A,  Fede  di  Eu- 

sebio.    IV,  25«»». 
Croce,  B.,  Sanfelice  e  Baccher. 

UI,  36»»». 
Crocker,  L.  B.,   55 ^h  Ulinois 

Infantiy.    lU,  312*»». 
Croiset,  A.,  fl4rodote.  1,93««». 

—  M.,  Tetralogie  grecque.  1,96«»». 
Croix,  s,  De  la  Croix. 
CroUalanza,    s.    Di    Crolla- 

lanza. 
Creme,  Mark.  Familienrecht  U, 

386". 
Cromwell.    UI,  139**». 
Crooker,    J.    H.,    Wise.      UI, 

306»'. 
Gros  ton,  J.,  Palatine  a.  Duchy 

Lancaster.     III,  173»»». 
Crow  &  Clarke,  Athen.  Pnyx. 

I,  75**». 
Growther,   Second  Coinage  of 

Henry   VK    UI,  163*»». 
C  rüg  er,  J.,  Straf sburger  Schul- 

komödie.     II,  138»». 
Crull,  F.,  Gerichtsverfahren  in 

Lübeck.    U,  210**». 

—  —  Grabplatte  Sophiens  v. 
Mecklenb.  zu  Wismar.  U, 
232»*«. 

—  —  Dominikanerkloster  zu 
Bestock.     U,  230«»». 

C  r  u  s  i  u  s ,  0.,  DionysioB  Feriege- 
tes.    I,  111»**. 


IV,104 


CrntBen  —  Dankd. 


Grats  eii|  6.,  Syst^e  corpor. 
d.  Pay>-Baa.     UI,  98^. 

Ca&ka,  K.,  (Organiaat.  d.  Mittel- 
schalen  darch  Maria  Thereaia.) 
m,  268«»*. 

Ca&nki,  D.,  (Eroberong  t.  Scha- 
baU.)    III,  2361«». 

•^  —  Bepl^  gegen  CsergheÖ. 
m,  257»w. 

B.  Schdnherr. 

CaapUr,    B.,    (B^yay.)      III, 

265*». 
CsergheÖ,  C,  (Wappen  d.  Boa- 

lay.)    m,  2Ö7«»». 
(Grabdenkmiler  d.  Per^niy.) 

m,  267»«. 

B.  Bojni6iö. 

a.  Caobel. 

Csoma,  J.,  (Ungar.  Orabsteine.) 

m,  262««. 
Csontosi,  J.,  (Flalscher  Oorrin- 

Codex.)    m,  264»««. 

—  —  (Corrinas  a.  Beatrix  in 
Conrina-Ood.)    UI,  267»". 

Csopey,  L.,  (Stefan  B&thory.) 
III,  288"«. 

CnevasyS.  De  CaeTaa. 

Cagnoni,  G.,  Scola.    111,42»». 

Callagh,  M.,  St  John  the  Bap- 
tist   lY,  1S>». 
Calloch,  8.  Mac  Oalloch. 

Callom,  6.  W.,  Strnggle  for 
Hadaon.    III,  820*». 

Camberland,  St,  Highway 
fr.  ocean  to  ocean.    III,  177**". 

Cammings,  G.  F.  Q.,  Wande- 
rings in  China,     m,  1788». 

Cumont,  Fr.,  Mithra  k  Edesse. 
I,  Ö9»8. 

Taarobole  et  Anahita.     I, 

69«. 

—  G.,  Jetons  d'^trennes  de  Albert 
de  Saxe  et  Marie -Christine. 
III,  96». 

Jeton  de  pr&ience  d'Aca- 

d^mie  de  Broxelles.   III,  96*'. 

Gunningham,  A.,  Coinsoflndo- 
Scythians.     I,  107,  812h. 

Straten  and  Eippostratas.  ib. 

—  C.  D.,  &  W.  Abney,  Pio- 
neers of  Alpes,     in,  177"»'. 

—  W.,  (Edward  IlL)  in,  120". 
Cano,  J.  G.,    Yorgesch.  Borns. 

I,  117»». 

Carr,    E.    M.,    Aastral.    Bace. 

ni,  181»«». 
Carry,  J.  L.  M.,  Acqaisition  of 

Florida.     lU,  810"». 
Cartis,  E.  L. ,  Divine  Love  in 

Old  Test     I,  49»»«. 

—  G.  J. ,  Constitution  of  ün.  Sta- 
tes.  III,  300'b. 


—  W.  E.,  Capitala  of  Span. 
America.    IQ,  179»". 

C  u  r  t  i  u  8 ,  E.,  Stadtpläne  y.  Arisba 

a.  Eresos.    I,  76^»». 

Griech.  Gesch.     I,  78i*». 

Hist   de    Greda;  tr.   G. 

Moreno.    I,  78»«. 

Cartoya  d'Andaaga,  J.,  Italie 
et  Pape.    lU,  41>». 

Curaon,  G.  N.,  Lords.  III, 
168»«». 

—  H.  de,  B^Ie  da  Temple.  III, 
276»». 

—  —  Temple  de  Paris.  IV, 
41*«. 

Cashing,  W.,  Theatre  of  Tho- 

ricos.    I,  76»"h. 
Cast,  B.  N.,  langoist.  a.  Orient 

Essays.     III,  178«'«. 

Cntler,  M.,  Life,  Joon.  a. 
Correspond.    III,  804»*. 

—  —  Ohoreh  -  going  in  New 
York.     HL  807"«. 

Cutrera,  M.,  Anopo  et  Olym- 

pieam.    I,  78"»*. 
Gatts,  £.  L.,  Colchester.     m, 

178'». 
Gypem.   —  Fände.     I,  67»*. 
Cypras  ander  Brituh  Bale.    m, 

166»". 
Gaapdr y, L.,  Saek^r.  m,  266»*». 

Csartoryski,  A.,  Memoire  a. 
correspondence  with  Alexan- 
der/.; ed.  A.  Gielgad.  IQ, 
164»». 

Cserny,  A.,  Grttnpeck.  Q, 
92».  281»»».  320**»». 

—  —  Briefwechsel  Pearbachs. 
Q,  92'.  281»««. 

Caobel,  B.,  &  C.  Csergheö, 
(Grabstein  d.  Bischofis  Sirokay.) 
IQ,  267»«. 

Gz yhlars,  G.  ▼.,  Bftcherlicher 
Besita  im  bohm. -mahr.  Land- 
recht   n,  446»*». 


B. 

Daae,  L.,  Madrig.    QI,  196»»». 
—    —    Stemninger    i    Danmark 

og  Noige.    IQ,  198". 

Anbert    IQ,  200»'. 

Da  Ciyezza,  M.,  Pontificato  n. 

storia    dltalia.     lY,     20»»»o. 

42W. 

8.  CiYotia. 

Dächsei,   K.   A.,   Heil.  Gesch. 

I,  41'. 
Daelen,  B.,  Bildende  Konst  in 

Düsseldorf.    U,  844"*. 


Diaemark.   —   Kriegsgeschichti. 
IQ,  19d«». 

—  TimkUter   efter  1800.    HI, 
198»». 

Dagaet,  A.,  Lettre  d-bamerets. 

II,  107«*.     280»»». 
Dahl,  W.  S.,  Haakon  Ladejarl 

IQ,  181». 
Dahl  In,     a.      Achmed    iba 

Zeini. 
Dahm,  s.  Woiff,  G. 

—  0.,  Doppelbiergrabamnapf  b. 
Hanaa.    Q,  142*».  264»'. 

—  —    Herrmannaehlaeht     II, 
266'». 

Dahmen,  Gregor//.    II,2€»»'. 

Dahn,  F.,  DeatacheGeeeh.    n, 

6»».     28»'.     228«     464». 

—  — -  Urgeach.  d.  rom.  o.  gerni. 
Völker.    Q,  2S««. 

Badagais.     Q,  269»»». 

Dakien.  —  30  Jahre  a.  d.  Gesch. 

IQ,  287« 
Dalberg,  Joh.,  t.     II,  168»»'. 

Dalcke,    A.,    Jagdreeht     II, 

416»»». 
Dale,  B.  W.,  Ep.  to  ^hesiaas. 

lY,  10». 

Aostralia.     IQ,  180*^. 

8.  Schmidt,  C. 

Dalen,  J.  L.  vom,  lkst^l813. 

IQ,  106»». 
Dalgleish.     IQ,  179»»*. 

Dallari,  IT.,  Studio  Bolognese. 

Q,  216»;  IQ,  21»»». 
Dalton,   W.,    Lost  in   Ceyloa. 

IQ,  178»'«. 
Daly,  D.,Mexican Messiah.  III, 

64»»»o. 
^   —  Life  in  Soath  Aoalzalii. 

IQ,  180»»*. 

—  J.  B.,  8.  Maddea. 
Dambach,    0.,     StaatsTertiage 

üb.  Urheberrecht    Q,  460^. 

462'»». 

Poatrertrilge.     Q,  460»»'. 

Dames,  M.  L.,   Coina  of  Dor- 

rSnIa.     QI,  288"*. 
Damm,  H.,  Keaere  n.  Keaeite 

Gesch.     Q,  293». 
D'Ancona,  A.,  Gaazone.  QI,  6»*. 

Dangin,  s.  Tharreao. 
Daniel,  A.,  Aoferstahong.    I^i 
16»'». 

—  F.   S.,   Yiait  to   Washingtoa 

Estate.    IQ,  307»»». 
Danielson,    J.    B.,    l^oidische 

Frage  1746^01.     II,  78«». 

IQ,  147»»*.     209*». 
Daniel  a.  Doniol. 
[Dankö],  Ungar.  BibUothek.  III, 

266»*». 


Oiaki  —  De  Cwta. 


IV.lOö 


—  A.,  Düren  Glaabensbekenntnis. 

—  J.,  (Seltenheiten  d.  nngar. 
]itiiTg.  Littentnr).    UI,  254'». 

Dannenber  g,H*>Zar  poromencb. 
a.  mecklenb.  Münzknnde.  II, 
222« 

Münsen  Philippe  y.  Schwa- 
ben.    II,  829"*. 

—  —  Denarfande  a.  d.  säch«.  a. 
frank.  Kaiseneit.    II,  851*'. 

(PolonU).     II,  356«*. 

Danen,  Abr.,  Istisrael.  in  Tur- 

qnia.     I,  54^. 
Danak-tjdeke     krig     1848—50, 

II,  227"». 
Danvila,  F.,  Robe  de  Valencia 

1391.    in,  51«. 
Vilaragüt.    lU,  53»«. 

—  M.,  Deaarme  de  moriscoe.  III, 
48»'-»». 

^^  Cortes  de  Felipe  /F.   HI, 

48««. 

Ozden  de  CalatnTa.    III, 

52««. 

Danaas,  A.,  Ordre  de  S.  Domi- 
nique.    IV,  40«». 

Danaig.  —  KatmrforBch.  Qetellich. 
II,  240» 

Darab,  s.  Peahotan. 

Daressy,  O.,  Carri^rea  de  Qe- 
belein.     I,  28*«. 

Bemaiquea  et  notea.  1, 24««. 

Dareate,  Gonatitations.  II, 
380» 

—  IS.,  Inacript  de  Qortyne. 
I,  70"»- 

Dargan,    L.,   0  irö^ach  prawa 

miaat     Ul,  221««. 
Sociolog.  Bechtalehre.    II, 

406«». 
Darmeateter,  J.,    Inscriptiona 

de  CabouL     III,  288«*. 

—  —  Lettrea  aar  l'Inde.    III, 

177868. 

Darmon,  J.,  Lea  Derkona.  III, 

294*». 
Darmatadt  —  Turnier  i4(?d.  n, 

155*". 

—  Glockeninachriften.  11,155*««^. 
Darnay,    £.,    (Anagrabongen  in 

Caab-Rendek).     HI,  226*«. 
Darpe,     F.,     Heberegister    y. 

Ueberwaaaer  a.  St  ICaurita.  II, 

162*». 
Bochum.     II,  165«*. 

—  —  Hmnanismaa  n.  kirchl. 
Neaemngen  d./&  Jh.  II,  169^. 

Einkünfte  d.  Münster.  Dom- 

kapitels;   s.  JB.  10,   U,  297*. 

Darraa,  0.£,  Hiat deTäglise; 
ed.  J.  Bareille  et  J.  F^Yre. 
IV,  1*. 


Dartmoatha   Mas.      UI,    142*«*. 

145*«>.     147/8*'». 
Das 8,    P.,    Kordlanda  Trompet 

m,  199*«. 
Dastar,  s.  Peshotan. 
Dattenberg.    —  Gräberfeld.     II, 

1«.     147". 
D  an  b  an  ton,  F.  £.,  Baoov;^.  I, 

46*». 
Daachy,  G.  K.,  s.  Trobriand. 

Daant,   W.   J.  O'Neill,  Ireland. 

III,  160*». 
Davaine,  £.,  Le  SadDc4isme   I, 

43»*;  II,  16*8*. 
DaYari,  S.,  Palazzi  di  MantoYa. 

m,  15*«. 
D'AYiano,  M.     U,  288*«. 
DaYid,    J.,   Soltan  jaate.    III, 

66***. 
Vaderl.  historie.    m,  96». 

DaYidBon,  A  B.,  JoeL    1,44». 

—  A.  J.  K.,  s.  Weifs. 

—  W.  L.,  Mediator.    IV,  9». 

DaYie,  6.  J.,  a.  Maldonatus. 

DaYia,  A.  Mo.  F.,  Canada  a. 
Loniaiana.  Indiana  a.  Border 
Warfere.    UI,  299».    820»««. 

—  (J.  W.),  Boport     I,  8». 

Serpent  Mytha.     I,  20«*«. 

Christ  Chorch,  New  York. 

in,  816*»*. 

DaYitt,    M.,    Irish    Landlorda. 

III,  160«»'^ 
Dawes,  A.  L.,  Indian  Territory. 

m,  813«**. 

—  M.  C ,  ExcaYations  near  Thes- 
piae.     I,  62*8. 

ExcaYationa    at    Myconae. 

I,  68»b. 
ExcaYationa   at   Mantinea. 

I,  64««. 
Dawson,   G.,    Shakspere    etc.; 

ed.  G.  St  Clair.    UI,  168«» 
Hannington.     m,  171»«. 

—  W.  H,  Lassalle,    n,  402«». 

D'Aaeglio,  M.,  Lottere  a  Da- 

rando.     lU,  44»'. 
Dedk,  W.,  (Steüsn  Csiky).    III, 

240***. 

Ipolyi.     UI,  256»'». 

(Familie  Damokos).     UI, 

256»". 
Dedk   Ferencz   emldkeaete.     III, 

262«». 
Deane,    C,    Habbard's  map  of 

New  England.     UI,  316«**. 
Voyages    of  Gabota,  New 

England.     UI,  320»*. 

—  W.  J.,  Samuel  a.  Paal.  I, 
42». 

Deans,  J.,  BaYOn  in  Mythology 
of  the  Indiana.    III,  295*. 


De  Backer,  J.,  a.  De  Smedt. 
De   Bas,    F.,    Prina    Frederik, 

UI,  104**. 
Debas,  M.  C.  S.,  Homeatead  en 

Angleterre.     lU,  175"«. 
De  Batines,  C.,  Bibliogr.  dan- 

teaca.    UI,  7«*. 
De  Baye,  Indastrie  longobarde. 

II,  270**» 
De  Beaufort,W.H.,i5i5-8& 

m,  112**«. 
Debierre,    Gh.,  Homme   aYant 

l'hist.     I,  2«. 
De  Blasiis,  G.,  Chronic  Sieu- 

lom.     m,  23«*«. 

—  —    Algerio    Nolano.      lU, 
29'*». 

De  Bont,    B.  J.  M.,  Paepsche 

YOrgaederplaetaen  (Amsterdam). 

lU,  109**»^. 
Boomae  prieaters  in  Am- 

aterdam.    lU,  109**»^*. 
Belofte  door  de  Glabbaia. 

UI,  109**««. 

—  —   Priesters   tot    hulp    y. 
Glabbaia.    UI,  109**«d. 

—  —    Priestera    int    Boomtie. 
lU,  109**««. 

Sprokkels.     UI,    HO**»'. 

Janaenisme  hier  te  lande. 

UI,  111*». 

—  —  Doopboek  der  Janseniaten 
te  Amsterdam.    lU,  111*». 

De   Boor,  C-,    Vita   Euthymii. 

U,  16»;  IV,  41». 
D  e  b  r  e  1 1 ,   House   of  Commons. 

UI,  158«». 
De  Bnen,   0.,    s.   Garibaldi. 

De  Campi,  L.,  Gräber  b.    Ro- 

magnano.     U,  104*»*. 
De    Castro,    D.    H.,    Ad   Spi- 

nosam.    I,  55*». 

—  G.,    Bestauraa.    Anatriaca   in 
Müano.     lU,  39«». 

De  Cesare,  R.,  Condannad.  Sanf 

UCüzio.     UI,  43«'»». 
Dechend,    y.,    Kriegstagebuch 

Mainz  1793,     U,  85». 

—  Ende  d.  Feldanges  1793,    II, 
86«'. 

—  Eroberung   y.    Bügen   1715, 
U,  235»*8. 

—  H.,  Zensurprozefs.     II,  153*»*. 

—  —    PassaYant,    Jugendfreund 
Goethes.     II,    154*».      204». 

De     Chiera,     S.,    *Pietra'    di 

Dante.    UI,  7«*. 
Decl^Yea,  C.  L.,  Ursmer.    IV, 

34«*8b. 
De  Costa,  B.   F.,  Jacques  Car- 

tier  a.  his  successors.  UI,  296*^ 

—  —  Norumbega  a.  Engliah  Ex- 
plorers.   UI,  820»«. 


IV,106 


üocni6  de  Stoats  —  Denifle. 


Decrae  de  Stoats,   E.,  Ooar 

de  France.     lU,  81» 
DeCaeTB8,Uaszan.  HI,  294 '^^ 
De  Dios  de  la  Bada  y  Del- 

gado,  J.,  Necröpolifl  de  Car- 

mona.     UI,  293*". 
Deecke,  W.,  Lyk.  Stadien.     I, 

86«»». 

Stela  Xanthica.    1,  98*»». 

FalUkor.     I,  117»*. 

De    F^r^al,    Y.,     InqaiBizione 

di  Spagna.    UI,  60^. 
De     Fremery,    J.,    Abten     t. 

Marienweerd.    lU,  11 0*'^ 

D  e  g  a  n  i ,  E.,  Chieia  di  AquUeja. 
III,  iV^. 

—  —    Monogr.    frinlane.      UI, 
12"». 

—  —    Cronaca    di     Furlilie«o. 
lU,  30". 

De    Geer   van  Jutphaa«,   B. 

J.  L.,  Sakaenspiegel  in  Neder- 

land.     m,  lll"». 
De  Geest,  E.,  Prihiat  de  Waea. 

m,  98"». 
De  Geremei,  L.   G.,  Yairano. 

24M«. 
De   Goeje,   M.  J.,  Tabari   etc. 

m,  282*». 
Gog  en  Magog.     III,  286". 

De  Gabern atie,   Dom.,    Orbia 

Seraph.    IV,  39». 
De  la  Bl anc höre,  R.,Po«te  aar 

Toie  Appienne.    I,  18i". 
Delaborde,     Baimondi      UI, 

28». 

—  ExpMition   de  Charles   VIII. 
U,  278««»;  III,  25». 

—  s.  Le  Breton. 

—  &     W.       UauBsoollior, 
Maitres  florent.     UI,  19^^, 

De  lachen  al,    B.,    Avocats    de 

Paria.     Ui,  IS^. 
De  la  Croix,  Inacript  franqao. 

U,  2". 
De  la  Ferri^re,    H.,    Lettrea 

de  Catherine  de  M^dicia.    llif 

82«*. 

—  —    £lection     d'Anjou.      lil, 
82»«. 

De    la  Faente,    F.,   Parto    de 
reina.     UI,  47". 

—  V.,  Uniyeraid.,  a.  JB.  10,  UI, 
274«*. 

De  La  Kicolli^re,   S.,  a.  Bi- 

zeal. 
De    la   Kooe,  F.,  Lettre  de  M. 

de  la  Noue.    lU,  82»*. 
Delarc,    Abb4,    Croiaado    avant 

croiaadea.     III,  272». 

—  Alexandre  II,  a.  JB.  12. 
De  la  Boai^re,  Coar  de  Brand; 

ed.  Schefer.    U,  289»». 


De  la  Tremoille,  L.,  Comptea 
de  G.  de  la  Tremoille  etc. 
UI,  69"». 

Delattre,     (Kyroa*     Abkanft). 

I,  67». 

—  y.,  Monnaiea  d.  Cambrai.  U, 
28«»». 

Delaunay,  a.  Bobioa. 

Delarillo  le  Boalz,  J.,  Tea- 
toniqaea  et  ordre  de  Saint- 
Jean  de  J6raa.     lU,  277*». 

Del  Badia,  J.,  (Florenz).    UI, 

19"«. 
Delbrück,  E.,  a.  Schalthefa. 

—  H.,  Triarier.     I,  122»». 
Zar  Friderician.  Strategie. 

II,  76". 

—  —  Erinner,  an  Friedrich. 
U,  298«». 

—  —  Generalatabawerk  Über  d. 
deatach-dän.  Krieg.     U,  302*». 

—  —  Langenaalza  a.  Tegel  t. 
Falckenatein.     U,  302*». 

—  —  (Vogel  7.  Falckenatein 
1866.)    U,  802*»o. 

KriegageachichtHchea.    U, 

803»»». 
Peraerkriege  u.  Burgunder- 

kriege.    lU,  73*»». 

Delehaye,  E.,  Henri  de  Gand. 

UI,  94»«. 
Gaibert     UI,  94»». 

De  TEatoile,  F.,  M^moiree- 
joamaaz;  ed.  P.  Bonnefon. 
UI,  82«». 

De  Leya,  G.,  Politica  papale  an 
rinterim.     U,  67»>. 

Sanato.     UI,  10»».     28». 

s.  Paruta. 

De  li  Arien ti,  J.  S.,  Benti- 
Toglio ;  ed.  B  icci.     UI,  21»»». 

Gynorera;    ed.    G.  Bicci 

u.  A.  Bacchi  della  Lega. 
UI,  8»".     28»*. 

Deliale,  L.,  Anciena  aacramen- 

tairea.     U,  3«*. 
CoUectiona   de   Deanoyera. 

U,  11«;  IV,  48"». 
Evang^liaire   d.   S.    Vaaat 

etc.     II,  27»»*;  IV,  57". 

Miroir  hiat.     UI,  67»». 

Op4rat.    financ.    d.    Tem- 

pliera.     UI,  63^». 
Fonda   Libri    et    Barroia. 

IV,  51». 

—  —  Albam  paleogr.    IV,  68». 

—  —  Fragm.  du  regiatre 
d'Alexandre  IV.    IV,  63*«. 

—  —  Begiatres  dlnnocent  ///. 
IV,  63*».     64  (Mitte). 

Abr^yiationa   d.  lettrea  d. 

papea.    IV,  66»». 


&  A.   Brataila,   (Prifi- 

leg  Sergiua'  IV,)    IV,  61» 

Delitzach,    F.,    Worterb.   zar 

Keilachriftlitteratar.     I,   31» 
Nordamerik.     pentateach- 

krit  Eaaaya.     I,  43»». 

Büeam.     1,  44»*. 

Iria.     I,  47»»'. 

Dellua,   N.,  t-     ^i  204**. 
Della    Boyere,     A.,    Marazto, 

Moro  e  Pietro  Lombarde.    UI, 

11»»«». 
Del     Longo,    J.,     Campaldioo. 

III,  4«». 

Dante.     III,  7»«. 

Del    Moro,    L  ,    S.    Maria   d. 
Fiore.     lU,  18"». 

D  e  1 0  c  h  e ,  Cachets  etc.  m^roTiag- 
U,  2»«. 

—  Monnaiea  d'or  au  nom  du  roi 
ThÄodebert  /.     U,  2". 

—  (BeTolkerung.)     U,  382*». 

De  Lollia,  C,  Bicerche  Abroi- 

leaL     UI,  23»<«. 
Delorme,  H.,  VillMe  et  ezp^ 

dition  d'Eapagne.     UI,  49*». 
De  Lofa   Loye,    W.,   CieBaot 

IV,  24««. 

D  e  1  p  e  c  h ,  H.,  Tactiqae  ao  IS**- 

III,  61»». 
Delplace,     L.,     Polaocna     de 

Pio    V.    UI,  94«». 

Delta,  Th.,  a.  Browning. 

De    Luna,    F.    conde,    Aragon 

1591/2;  ed.   Villahermost. 

UI,  48»*. 
Del  Vecchio,    A.,  (Stndio  fio- 

logn.).     UI ,   6*» ;  IV,  49»» 
Demaiaon,     P. ,    Aymeri    de 

Narbonne.     U,  29»»». 
De    Man,    J.    C,    Vluchtbergea 

in  Walcheren.    UI,  100^. 
Demanet,  A.  C,  Fontaine  Ve\i- 

que.     UI,  98»«». 
Demarteaa,    J.    £.,   Renpaili 

de  Saint-Trond.     lU,  99»»». 

Demeare,  C,  Juifa  de  BelgiqB« 

I,  55»»';  lU,  95'*. 
Demk6,    K.,    S.    Both   &   F. 

Syäby,    Szepeai    Eml^kköora 

UI,  255»»». 
D6nea,    F.,    (Karpathen).     UU 

268*«. 
Denier,    A.,    Uikk.    au«   IM. 

U,  105». 
Denifle,  H.,  UniTersititcii.    ü, 

280»»*. 
Diaputation  Pablo«  ChrieL 

mit  Mose  Nachmani.    III,  50^^ 
Taxrolle  d.  apoat  Poe»i- 

tenüarie.    IV,  38«». 


Denifle  —  Dieffenbach. 


IV,107 


Bibel-Gorrectorien  d.  13. 

Jh.     IV,  48". 
Coltus    Urbtns     V,      IV, 

44". 

Verdammang   Lnlls.     IV, 

47107, 

Hi«t.  Neminis.     IV,  47"». 

—  —  Nicolaaa  y.  Strafsburg. 
IV,  47>n 

—  —  Urkk.  z.  Gesch.  d.  üni- 
TOwitäten.     IV,  49*". 

Päpatl.  Registerbände.  IV, 

63«. 
Papst].  Urkk.- Wesen.    IV, 

66«». 
&  G.   Palmieri,   Speci- 

mina.     IV,  58».     64**». 
I)  e  n  i  k  e  r ,  Prahlst,  en  Allemagne. 

I,  2«. 

Denio,  F.  B.,  Hosea  h  2,  I, 
44»«. 

Denkmaler,  antike.     I,  61  ^ 

Denkwürdigk.  s.  dentach.  Gesch. 

n,  TT«". 
Densen,  a.  Arnim. 

Denton,  W.,  England  in  15^ 
Century.     UI,  122M 

Denys  d'Aassy,  Assistence 
pabl.  dana  Campagnea.  III,  81  ^^ 

De  Petra,  G.,  Pompej.  Wachs- 
tafeln.    IV,  69". 

De  Pottor  &  Broeckhaert, 
Gemeenten  d.  proy.  Dost- Viaan- 
deren.    III,  98*<>*. 

De  Pretis,  A.,  Discorsi  Parla- 
ment.; ed.  G.  Zucconi  e  G. 
Fortunato.     UI,  45*". 

D'Ercole,  P.,  Bruno.  lU,  32«». 

De  Renaldis,  G.,  Ultimi  secoli 

d.    patriarcato  d'Aqaileja.     II, 

275«»;  UI,  11"*.  26«. 
De  Ridder,  A.,   Laurent  Vital. 

m,  91« 
De  Rossi,  G.  B.,  Inscr.  Christ 

Rom.     U,  17*»;  IV,  34»«. 
Tombeao  d'fladrien/.    II, 

21";  IV,  63/4". 
Bibbia  da   Ceolfrido.    II, 

21«;  IV,  36»«.  52". 
Monnm.  de  sculpture  chr^t. 

IV,  35»». 
De  Roy  yan    Znidewyn,    £., 

Bijaonderheden  ait  17^^  eeuw. 

m,  112»**. 
De  Sancta  Maria,  G.  G.,  Jo- 
annes //.     UI,  47>«. 
De'  Santi,  M.,  Famiglio  Koce- 

rine.     UI,  24«««. 
Deaasars,  Conspiration  de  Gon- 

dowald.     U,  6**». 
De  Sayornin   Lohmann,    W. 

H.,  Kerkgebonwen.  UI,  108"». 


Descalzi,  A.,   Famiglie  di  Pa- 

doya.     lU,  IS*». 
Deschamps  ,G.,  Fouilles  d' Amor- 

gos.     I,  65*«. 
&    G.   Cousin,    Inscript. 

du  temple  de  Zeus  Panamaros. 

I,  70««-««». 
Deschamps    du    Manor,    G., 

Leone  XUI.    UI,  44»««. 

Deschmann,  K.,  Rdm.  Stein- 
sargo  in  Laibach.     II,  102i»». 

Deschvanden,  K.  y.,  Schul- 
wesen y.  Kidwaiden.    II,  125". 

Landagemeinde  Nidwaiden. 

U,  125««. 

Desdeyises  du  Dezert,  G., 
Lettr.  de  Seryat  Loup.  II, 
17*«. 

Des  Fosses,  s.  Castonnet 

Desjardins,  A.,  s.  Canestrini. 
Desimoni,C.,Zeus.    UL  189«« 

De  Smedt,  C,  Ifeglises  jusqu'au 

5«   B.    IV    19»*». 

AcU  Huberti.    IV,  33»*». 

&   J.   De  Backer,  Acta 

Hibemiae.     IV,  33»**.  44«». 
&  G.  yan  fioof. 

Acta  Sanctorum  Noyembr.    IV, 

33»*". 
Dos  Ormeaux,   A.  L.,    Bfitons 

de  bois  de  rennes.     I,   14"». 

Des  Robert,  F.,  Campagnea  de 
.  Charles  IV  de  Lorraine.    UI, 

84»«. 
De    Stefani,    C,    Proprietä  n. 

Appennino.     UI,  7««. 

Destouches,  £.  y.,  Ludwig  /. 

y.  B.,  Förderer  yaterländ.  Gesch. 

U,  307««. 
Ludwig  /.  d.  Georga-Ordens 

GrofsmeiBter.     II,  307««. 

—  —  Georgs-Orden  yor  100 
Jahren.     II,  307»». 

—  —  Säkularbild  aus  Münchens 
Vergangenheit.     II,  312»<». 

Histor.  Museum  Münchens 

u.    Centenar  -  Ausstellung.     U, 

312»«». 
Münchens     Chronik     yor 

50  Jj.     II,  312»". 
Stadtpfarrkirche    S.   Anna 

in  München.     II,  312»»». 
Kurfttrstl.    Gesandtenhans 

zu  München.     II,  312»»«. 
Salyatorplats  zu  München. 

U,  312»»«. 
Befehl  Hz.  Wolfgangs   an 

alle  Städte.     U,  314»»'. 
Gottfried  Leinfelder.    II, 

314»»». 
De  Stuers,  J.,  a.  Mengeis. 
De     Tenebron,    F.    Kieto   de 


Silya,  Marqu.,  Memoriaa.    UI, 

49»». 
Detlefs  en,    Ans   d.    Chroniken 

d.  Holstein.  Eibmarschen.     U, 

226*»«. 
Dettmer,  J.,    Kirchenschats    y. 

Herford.     U,  167*». 
Deutsch,  G.,  Reichonbach.    II, 

104"«. 

—  —  Justi  n.  Sonnenfels.  U, 
401»»». 

Deutschland-Österreich  oder  Russ- 
land.    U,  302*». 

De  yan  der  Schueren,  J.  B. 
J.  N  ,  Brieyen  y.  Arend  y.  Dorp. 
UI,  101". 

Deyenter.  —  Verfassung.  lU, 
113'»«. 

Deyillers,  L.,  Hainant  sous  r6- 
gence  de  Maxim.  d'Autricho.  U, 
278"». 

De  Waal,  Translation  e.  Hei- 
ligen.   U,  22»*. 

—  Longobard.  Gold-  u.  Silber- 
arbeit.   U,  28*»«. 

De  Wette,  Neues  Test,  nach,  s. 

JB.  10,  I,  80»«. 
De   Winkels,    J.  G.,    Foscolo, 

Goethe  e  Müller.    III,  42»". 

De  Witt,  Mme.,  s.  Witt 

D  ext  er,  G.,  Cortereal,  Vorra- 
zano,  Gomez,  Thayet.  111,296»». 

—  J.  B.,  Pilgrim  Church  a  Ply- 
mouth  Colony.     UI,  820»»*. 

Deybeck,  C,  Gerichtsstand  d. 
Vereinbamng.     U,  446«»«. 

Dezert,    s.    Desdeyises    du 

Dezert. 
Do  Zuniga,  Cartas.     III,  33">. 

Djabarti,  Abderrahman  el-, 
Meryeillos.     III,  291»». 

Diaconis,  G,  Dante.    III,  7««. 

Di  bei  ins,   Nik.  Seinecker.     II, 

187»«». 
Di  Cayour,  s.  Cayour. 
Dicker  man,  L.,  *Jacob'  a.  'Jo- 
seph' in  Egypt.     I.  41»». 
Dictionary  of  National  Biography. 

UI,  121»»». 
Dictionnaire  d.  sciences  anthropol. 

I,  2». 
Didelot,    Voyage  d'un   Anglais 

en  France  1787. 
Didiot,  J.,    Fin    du    Rosmini- 

anisme.     UI,  43»«*/«. 
Di  Crollalanza,  G.  B.,  Spilim- 

bergo.     III,  13"». 
Dieckhoff,  Leibnitz.  11,291«*. 
Dieckmann,  W. ,  Regentschaft. 

U,  388»«». 
D(ieffenbaeh),  G.,   Funde  zu 

Okarben.    II,  143»*. 


IV,108 


Dieffenbach  —  DSberl. 


Gribeifand  b.  Friedbeig* 

U,  147»«. 
Die  hl,    Administr.  byz.  de  Ra- 

▼enne.    II,  26*®*. 

—  Gh.,  B.  Coatin. 

—  K.,  Prondbon.     U,  402««. 
(—  W.),   Funde  b.  Grols-Gena. 

U,  143». 
DielyGebrttderHenn.  U,  160*«i- 

DieU,  U.)   Antike  Heilwander. 

I,  es»». 

Diemar,   fl.,   Wappen    Zeichen 

rechtlich.     YerhÜtniaae.       II, 

161»» 
Diepenbrock,  A.,  Seneca.    I, 

ISO» 
Dieraaer,  J.,    Geach.  d.   £id- 

genouenachaft.     II,  275^». 
Dies b ach,    M.    de,    Tronblea- 

1799.    II,  122» 
Die&en  a.  Andecha.     II,  304». 

Diethara.    —    Breiiacher    Hord. 

II,  442«» 
Dietrichson,  L.,  Hov  og  Stare- 

kirker.    UI,  185*^ 
StaTeki^kernes    Conatnio- 

tion.    m,  186». 
Norgea      Kirkebygninger. 

III,  186*». 

Nonke      Nationalgalleri. 

m,  200". 
Dietsch,    F.,    EyangeL    Kirche 

T.  Mets.    U,  137». 
Dietiel,    H.,    Bodbertas.      II, 

402»*. 
Diealafoy,  J.,  Esther  et  palaia 

d'Aasuinu.     I,  45"^ 

—  —    Palace     of    Artaxerxei 
Mnemon.     I,  68»^ 

—  —  ExcaTationi    at    Sosa.    I, 
68»*. 

Suse   Journal    d.    fooilles. 

I,  58"  e. 
Bienlafoys     Aasgrabnngen 

in  Susa.     I,  58i«f. 
Ferse,  Ghald4e  et  Sosiaue. 

I,  Ö8"g. 
Dieolafoys  Ausgrabungen  in  Per- 

sien.    I,  58'»b. 
Digeard,  G.,  Attentat  d'Anagni. 

m,  4». 
Begistres     pontific.      lY, 

63**.  64  (Mitte). 
(Concepte  Bonifw*  VUL) 

IV,  64«. 

Faucon    &    Thomas, 

Begistres   de   Boniface    VIII. 

IV,  68*». 
Di  Giovanni,  V.,   Fopalaa.  di 

Palermo.     III,  24»».   298»». 
Dihle,  A.,  Itala.     II,  172»» 
[Dilcke,   Gh.],    British    Army. 

m,  162»». 


Dill  mann,  A.,  Adlergeaicht  in 

Esra.     I,  46<». 
Dillon,  W.,  MitchelL  UI,  159»*. 

Dilthey,  C,  Epistnlae  Gottin- 
genses.    II,  183»»». 

Di  Napoli,  V.,  Colonna  esp.  di 
Oorradino.    II,  41*»«. 

Dinanz,  A.,  Eph4m4rides  Va- 
leodennoises ;  ed.  P.  Mar- 
mottan.    lU,  88»^. 

Dinaweri,  s.  Abu  Hanifa. 

Dinges,  H.,  Bensheimer  Gym- 
nasium.   II,  155»**. 

Dionisotti,  Carlo,  Famiglie  d. 
Italia  super.    UI,  S». 

Dios,  s.  De  Dios. 

Dircks,  Autobiogr.  of  Herbert 
of  Cherbury.    III,  185». 

Dirks,  J.,  TrouTaille  de  Dron- 
riijp.    II,  2»». 

Yondst  te  Dxonrijp.     III, 

106» 

Hoe  waren  de  Friesen  ge- 

kleed?    III,  110»»*. 

Di  Bobilant,  N.    m,  43»«. 

Di  San  Marsano,  A.,  Bioocn- 
pas.  di  Saaü.    ni,  45*». 

Distel,  Th.,  Urk.  s.  Gesch. 
Morits'  ▼.  Sachsen.     IJ,   171* 

—  —  Inschrift  a.  d.  Begierungs- 
seit  Johann  Georg  /.  t.  Sachsen. 
II,  171». 

Span.  Zeitung.  11,174»-». 

Ende     Heraog    Heinrichs 

T.  Sachsen.     U,  175». 
Unfall  Heinrichs  d.  Fromm. 

a.  d   Jagd.    II,  176». 
Lautenbflcher      f.      Korf. 

August     II,  175*». 

—  —  Beihilfe  Aogasts  SU  Sachsen 
f.  Kirchen  u.  Schulen.  II, 
175»*. 

Bildnisse    Katharinas    sn 

Sachsen.     II,  176»». 
Bildwerke  a.  d.  Nachlasse 

Katharinas.     II,  176»«. 

—  —  Hirschgeweihe  d.  Morits- 
burg.     II,  178»»- 

Beformationsmedaillen    t. 

1717,    n,  180"«. 

Strafrechtageschichtl.  Find- 
linge.    II,  184«»»«. 

Hiller'sehes  Choralbnch  in 

Kursachsen.     II,  181»»*. 

Gottsched  an  Friedr.  Au- 
gust //.     II,  18Ö«». 

«Schlacht    bei    MUhlberg* 

au  Brüssel  (1549.)    U,  185»». 

Porträt  CarpBOTS  u.  a.    II, 

185»«. 

Arbeiten     Hdckner's     su 

Dresden.    II,  186»*. 


Sachs.  Kupferstecher  Ber- 

nigeroth-     II,  185»*. 
Instrumentist      Gokeritz. 

n,  185»». 
Kotenmannskripte  t.  1604 

^10.     II,  185»». 
JSgerlied  t.  YölskelL    II, 

185»*. 
Tempel    Salom.    n.  Werk 

Michelangelo«  in  Dresden.    II, 

185»». 

Gräfin  CowelL  U,  186««. 

Caspar    Ffiger     jr.       II, 

186»*. 
Schreiben  Schreckenfachs^ 

(i607.)    n,  187»». 
M.    Yulpius    zu    Weimar. 

II,  187»«. 

—  —    Werke     d.     Büdhaneri 
Walther  (1572,)    H,  187«« 

—  •  —  SchdppenspiiLche.  II, 
442«»«. 

Ditfurth,  Die  Schlacht  b.  Bo- 

rodino.     U,  324». 
Dittenberger,    W.,    Inacript 

Orchomeni«.    I,  69»». 
De  sacriB   AmphiaraL    I, 

86»»»b. 
Dittmar,  G.,  Deutsche  Gesch. 

II,  455»». 
Brandenb.-Preals.   Gesch. 

n,  455»». 
Di  tt  rieh,     Brmland.     Kirchen. 

II,  242». 

—  M.,  Unter  König  Albext.    U, 
174*». 

Di  Varmo,  G.  B.,  NobütäftiB- 

lana.    lU,  12»»». 
Dmitriew,  A.,  DreTnij  Bolgar 

i  tatarsk.  predanija.    111,286». 

Dobenecker,  0.,   Übersicht  d. 
Schriften    a.    thftring.    Geach. 

II,  172»». 

D  0 b  1  e,  G.  £.,  Letters  on  Ayerst 

III,  172»-». 
a.  Ayerst 

—  —  8.  Hearne. 
Dobson,    A.,    Goldsmith.     III, 

166»». 
Dod,     Parliament     Companion. 
III,  158«». 

—  Peerage,  Baronetage  a.  Knigh- 
tage.     UI,  162*». 

Dodge,  N.  A.,  Prisoner  anong 

Indiana.     U,  295»»»» 
(GaU    Hamilton),    lioa 

question.     UI,  313»». 

Dods,    M.,    Introdnction   to  K. 

Test     IV,  5»». 
Stater    in    fish's   moath. 

lY,  7/8«». 
Doberl,  M.,  Beichsaamxttdb.  d. 

Abtei  Waldaassen.    11,  508»». 


Doeblin  —  Drouin. 


IV,109 


Doeblin,  A.,  Pastortibriefe  d. 

Paolai.     IV,  10»». 
Doebner,   R.,   Urkkb.  d«  Stadt 

Hildesheim.     II,  272^«. 
Dobrentei,  G.,  s.  Abafi. 
Doedes,  N.  D. ,  Yan  repabliok 

tot  constitation.  monarcbie.  III, 

103» 
Ddllinger,    I.    ▼. ,    Jaden    in 

Eoropa.     1,  51". 

—  —  Kampf  m.  d,  Papattam 
II,  46". 

Aventln.   H,  54»«».  304«». 

—  —  Haua  WitteUbach  u.  a. 
Bedeotong  in  d.  dtach.  Gesch. 
n,  304»«. 

Dante   als  Prophet    III, 

7«*;  IV,  37». 
Beaieb.  Roma  zu.  Deatach- 

Jand.     IV,  36». 

Oriental.  Frage.  IV,  38". 

Kinflnlii  d.  griech.  Liten- 

tor.     IV,  46*«. 
Univenitaten      sonst      u. 

jetzt     IV,  49*»*. 
D Gering,  J.,  Offenbergs  Kfinst- 

ler-Albnm.     II,  255»^ 
Apolia   u.    Pilskaln.      II, 

258*»*. 

—  —  Kirche  za  Baaske.  II, 
258"». 

Kirchenfahnen  in  Edwalen. 

II,  259'*». 
Dorpfeld,  W.,  Athenatempel  aaf 

d.  AkropolU.     1,  75**^. 

Stoa  d.  Eomenes.    I,  75**». 

s.  Jadeich. 

Doesbarg,    J.    J. ,     Spaansche 

Sacceasieoorlog.     III,  103»». 
Doggenfeld,  ▼.,  Feldzag  1859 

in  ItaUen.     III,  40»^*. 

D  0  g  n  i  e ,  £.,  Liige.    UI,  99*»». 

D(olberg,)  L.,  Ribnitzer.  — 
DieWachterglocke.  II,  230»»»^. 

Dole,  N.  B.^  s.  Rambaad. 

Dollinger,  P.,  S.  Enimeramer 
Rotelsammlang.     U,  308**». 

D Oman  ig,  K.,  Innthal  u.  Vintsch- 
gaa.     U,  104***. 

DomanoTszky,   A.^  llarsilias. 

II,  403«". 

—  E,  (Dante  aU  polit  Schriftst.) 

III,  8»*. 

Dombi,  L.,  Belagerang  y.  Grofs- 

wardoin.     III,  241*»». 
Domenichelli,Th.,  s.Civetia. 
Domingo  Palacio,    s.  Pala- 

cio. 
Dommer,   A.  y.,   Latherdrucke 

d.  Hamb.  Stadtbibl.     II,  50*^ 

207«. 
Domyile,  M.,  I^amartine.     lil, 

168»« 


Donabaam,  J,  (Wiedeck.)    II, 

273»». 
Donald,  J.,  Life  a.  trayela  in 

Africa.     III,  179»*«. 
Donald son,  Th.,  Catlin  Indian- 

gallery.     lU,  295»*-»». 
Doniol,    [nicht:    Daniol],    U. , 

Rapprochement  de  Loais  XVI 

ayec  Fr4d6ric //.   U,82«*;  UI, 

87». 
France  ä  l*4tab).  d.  Etats- 
Unis.     III,  87".  298". 
Don n el  1  y ,  L,  Great  Cryptogram. 

m,  169»»». 
Donner  ▼.  Richter,   0.,   En- 

kaast.  Malerei.    I,  25**. 
Steinskalpt.  aas  Aschaffbg. 

u.  Köln.    II,  315»»*. 
Donop,  T.,  Lynar.     II,  368*»». 
Dony ,  E.,  Aatear  d.  yies  d'Amat, 

etc.     m,  95". 
Doorninck,  J.  J.  yan,   Predi- 

kanten     y.     VoUenhoye.      III, 

108*«»d. 
Oldemarkt,  Paaslo,  Yssel- 

ham.    m,  112*«». 

—  —  Camerararekeningen  y.  De- 
yenter.     III,  113*»«. 

Rookhoenders,   Miskoom. 

III,  US*»»». 

—  —  Handelsgesch.  y.  Oyerijael. 

III,  113*«. 

Doran,  J.  I.,  Oar  Fishery  rights 
in  North  Atlantic.     III,  3 1 9»»*. 

Dorcheater,  D.,  Chriatianity 
in  ün.  States.     HI,  307***. 

Dore,  J.R.,  Cid  Bibles.  IV,  4»*. 

Dorigny,s.Sorlin-Dorigny. 

Dorner,  J.  A.,  s.  Martensen. 

Dorneth,   J.    y.,    Luther.     II, 

51*». 
Dorp,  J.  A.  yan,  Brieyen;   ed. 

J.  B.  X.  y.  d.  Schaeren.    III, 

131»». 
Dorsch,  P.,  Schwab.  Bauern  in 

Kriegszeiten.    II,  324»». 
Gedenkblatt    f.    Walkers- 
bach.    II,  327*»». 
Dosqaet,  M.,  s.  Sybel. 
Doaais,  Cailler  litorgiqae.    IV, 

43". 
Donar  che,    A.,    Uniyersiti    de 

Paris  et  Jisaites.    UI,  81». 
Doableday,     A.,     Gettysbarg 

made  piain.    III,  312*»». 
D  o  0  b  1  e  t ,  Abb6,  Eist  eccl&iast 

IV,  2**b. 

—  G.,  Inscr.  de  Pomp^iopolis. 
I,  110»»»- 

Dongherty,  J.  H.,  Constitations 
of  New  York.     lU,  316»". 

—  C.  M.,  Travels  in  Arabia  De- 
••erta.     IlI,  177«'.  283«*. 


Doye,  A.,  a.  Ranke.. 
Wilhelm.     II,  297»*. 

—  P.  E.,  Domeaday  Stadiea.  III, 
117». 

—  R.,     Georgia     Aagaatm.      n, 
301»». 

Dowall,  s.  Mac  Dowall. 
D  o  w  d  e  n ,  Stady  of  Engl.  Literat 
m,  165»»*. 

—  E.,  Soathey.    III,  167»». 
Transcripts  a.  Stodies.  III, 

167»«». 

8.  Taylor. 

Do  well,  S.,  Taxes  a.  Taxation  in 

England.     III,  122»».    174'»». 
Downs,    C.  A.,    Vermont -New 

Hampahire  controy.  III,  315«»». 
Draeseke,  J.,  Christentam  in 

Gaza.    IV,  25«»«. 

—  —    Za    Apollinariaa.      IV, 
29ao4.a 

Vitalioa.    IV,  29»^». 

BoSthiana.    IV,  31»»*. 

Nikolaoa    Methone.      IV, 

45»». 

—  —  s.  Markus. 
Dragatzis,    Grabschriften    aas 

d.  Peiraieus.     I,  69»». 
Drage.  —  Funde.     II,  221»». 
Dräne,  A.  Th.,  Johanniterorden. 

m,  275»». 
Drapeyron,    L.,    Theorie    du 

milien.     UI,  64»*. 
Jeanne    d'Arc  et  Phil,  le 

Bon.    III,  72*»». 
Draybrooke,  Lord,  s.  Pepya. 

Dreer,  Domprobst  zu  Aogsbg.  II, 

313»»» 
Dreher,    Th.,     Tagebuch    tlb. 

Fried,    y.    Uohenzollem.      II, 

274««.  313«»*. 
Friedrich  d.  Ä.  n.  d.  Nflm- 

berger.     U,  319»»». 
Dresden.    —    *  Verehrungen'    d. 

Rates.     II,  78*»». 
Dresemannn,  0.,  Jacobskirche 

zu  Aachen.     II,  338»». 
D  r  e  y  e  8 ,  G.  M.,  Hymnar.  Moiasiae. 

n,  31*»;  IV,  44»*. 
Drews,  P.,  Pirkheimen  Stellung 

z.  Reformation,    n,  320**». 

Dreyer,  0.,  Hütten.    II,  54»». 
Dreysi gacker,    Ausgrabungen. 

II,  173»«. 
Driyer,  C. S. R., Isaiah.  1,44»*. 
Drolsum,   A.   C,  Norske  Folk 

og  Forsyaravesen.    III,  201»'. 
Dronsart,   M.,    Bismarck.    II, 

295*». 
Drouin,  £,  &re  de  Tezdegerd. 

I,  59*». 

—  —    Rois    indo  -  scytbes.     I, 
107»*«». 


IV.llO 


Droysen  —  £b]e. 


DroyseA,  G.,  30j,  Krieg.     II, 

II,  72*". 

—  H.,   Hoerwesen    d.  Griechen. 

I,  80»«. 

Drttck,  Th.,  (Hammotreste  xa 
Gelbingen).    U,  825««. 

Bonerkietello    in    Marr- 

hardt     U,  325^. 

Droffel,  A.  y.,  Luther  an  Job 
Priedr.  ü.  Philipp.     II,  62»"* 

Ee«.     IV,  39»«a. 

D  r  n  m  m  o  n  d,  H.,  Tropical  AlHca. 
m,  179»". 

—  J.,  Philo.    I,46»»*;IY,17"». 

Drygaliki,    A.    ▼.,   s.    Maai- 

lowaki 
DacheTdet  Pascha,    Opiunie 

■obytij  T  Gniii^  i&rkeeü;  tr. 

M.  A.  GamasoT.    III,  280'«^ 

Dubba,  J.,  German  Life  a.  cnl- 
tnre  in  Am.     IH,  S08*>* . 

Du  Bois  de  Hbndt,  Coutnme 

de  Gand.     lU,  90*. 
Daboachet,  Hont   St   Michel. 

III,  88»«. 

Dacatae,  B.,  Catherine  de  Weet- 

phalie.     II,  87»««. 
Dochesne,  L., Liber pontificalis. 

U,  15". 
Dacift,  Chan.,  Saint  Maurice.  II, 

11786b. 

Docket,  G.,  Charten  among  ar- 

chiTCa  of  Abbey  of  Clnni.    III, 

123*«. 
D  Q  d  &  8 ,  J.,  (Bronzfnnde  ▼.  Bdea- 

Bodrogh).     UI,  226»<>. 
(Landachaften    sw.  Donau 

u,  Theifa).     UI,  226". 
(Ungar.  Geachichtachreibnng 

im  laufenden  Jh.).  lU,  255Mib. 
(GreMorte  In  Titel,  Sördr 

u.  Zimony).     III,  259*«>. 

—  —  (Ruinen  bei  Zenta).  111, 
262*'». 

(Krit    Bemerk.).     lU, 

264*»». 

DUbi,  H.,  Bemer  u.  RSm.  Alter- 
tümer.    I,  136««;  II,  11 0*^ 

Dühraen,   W.,  Lauenborgonaia. 

Ratzeborgenaia.    II,  226»^. 
Visitat.    d.    Schlofakirche 

in  Lanenburg.  1614.  II,  226»«*. 

—  —  8.  Boyaen. 

Dum  ml  er,  £.,  Badegunde.  II, 
6*». 

—  —  Geach.  d.  Oatfrank.  Reicha. 

II,  24". 

Radbod.    II,  35"». 

—  F.,  Vaaenacherben  t.  Kyme. 
I,  85»". 

Alabaatron  of  Paaiadea.    I, 

92«»* 


Dttning,  A.,  (Itala- Fragmente). 

IV,  52»». 
D  ü  n  t  s  e  r ,  H.,  Qeachlecht  Textor. 

II,  154»". 

—  —  Rom.  Grabkammer  zu 
Köb.    II,  332»«. 

Dünzelmann,  £.,  Topogr.  Ent- 
wickelung  Bremena.     II,  203»°. 

DUaael,  Graberfeld  zw.  Kieder- 

n.  Oberbieber.     II,  146^». 
Düaaeldorf.    —    Weiatum    1494. 

U,  272»  ' 

Düaaelthal,  Abtei.     IL  337^. 
Dofayard,     Gh.,    Joun^e    d. 

TnUea  k  Grenoble.    lU,  87<». 
D  n  f  a  y  e  1 ,  Mecklenburgiiche  Poat- 

oidnnng.     II,  428*»». 
Dnff,   A.,    laaiah   a.   Zion.     I, 

49»»«. 
Duffy,  B.,  De Sta«l.    UI,  168««». 

—  G.G., AuatralianExample.  III, 
180»**. 

a.  Hogan. 

Dnfonr  A.,  &  F.  Rabut,  Si- 

gülogr.  de  Savoie.    lY,  82»». 
Da   Freane    de    Beauconrt, 

G.,   Charlea    FZ7.    H,   275'". 
Charlea     VII    et   pacific. 

d':ßgliBe.     U,  277»«. 
Duhamel,  L.,  Tomb.  de  Jean 

XXIL    IV,  38»». 
Duhouaaet,   £.,   Racea   de   la 

Perae.     I,  57». 
Duignan,    W.   H.,   Charter  of 

Wulfrun  at  Hamtun.    UI,  116^ 
Dulaurier,  &d.,  Uist  malaye. 

UI,  292»«». 
Dulcken,  H.  W.,  Populär  Hiat 

of  England.     UI,  160*»*. 
liluatr.  Hiat   of  England. 

lU,  160*»«. 
Duldner,J.,  Binder.  lU,  256»»*. 

Dullo,  Brandenburg.  U,  372»»«-». 

—  A.,  Seehandel.  U,  210»»*-»*«- 
424*»». 

Dum4ril,  A.,  Charact&re  et 
regime  de  Tib^rina.     I,  129«». 

Dumont,  Joh.  t.  Geiaael.  U, 
389««. 

—  A.,  Magiatratorea  rom.  I, 
124«». 

et  J.  Chaplain,  C^rami- 

quea  de  Qihce,    I,  82»»». 
Dun  bar,   C.  F.,   Financ.  prece- 

denta    followed    by    Hamilton. 

lU,  302»». 
D  u  n  c  an ,  F.,  Egypt  1888.    lU, 

156»««. 
D  un  c k  0 r ,  T., i.  achlea.  Krieg.  II, 

77*».  95»». 

—  A.,  Chatten;  ed.  G.  Wolff. 
U,  142««.  268»». 

—  M.,  Qrioch.  Geach.     I,  79»*». 


Dunckley,    H.,    National  De- 

fence.     UI,  151/2«»». 
Dnndee.  —  Roll   of  Emin.  Bor- 

geaaea.     III,  173»». 
Dungan,  D.  R.,  Hermeneatici. 

IV,  5»«. 
Dunloup,     R.,     Piantation    of 

Mnnater.     UI,  132»«. 
Dünn, LP., Indiana.  HL 318«»». 
Dupond,    Appela    de    Gajeime 

aous  Edouard.     lU,  67»»». 
Du   Prel,    K.,    Myatik   d.   alt 

Griechen.    I,  81»»«. 
Durand,  L.,  a.  CaI?iB. 
Durkheim,    £.,    Familie.     L 

18»«». 
Duro,  a.  Fernandez. 
Durrieu,P.,  Archivee  de  Kaplas. 

IV,  75»»« 
Dnruy,  V.,   Hiat  d.  Gieca.    L 

78»*«». 

—  —  Gr^e  ay.   la  domin.  ma- 
cÄdon.     I,  99««». 

Geach.    d.    rSm.    Kaiaer- 

reicha;    Übera.  y.  G.  Herti- 

berg.     I,  125». 
Duachak,    M.,   Verfaaaong  etc. 

I,  54»» 
Duval,    Campagne    1814.     U, 

90»«». 

—  R.,  ißez.     UI,  283«». 
Duverger,  A. ,  Inquiaition  e& 

Belgique.     UI,  91«*. 
Dufernoy,     E.,     R^Iem.    de 

frontiirea  entre  France  et  Btr- 

roia.     U,  138*«. 
Dykea,   J.   0.,    Goapel   acc  to      i 

St  Paul.     IV,  10«. 


E. 

Earle,     J.,     Land-Charters    a- 

Saxonic  Documenta.    III,  116^; 

IV,  76»«». 
Earwacker,  J.  P.,  Manor  of 

Mancheater.     lU,  174»«. 
Eaaterby,   W.,  Law  of  Tith» 

in  England.     UI,  122». 
Eaton,  1.,  Andrewi.    UI,  304**. 
—  N.,  Holy  Calendar;  ed.  Tas- 

ker.     UI,  170«»». 
Ebengrenth,  a.  Luachia. 
Ebera,  G.,  Portraita,    I,  25«. 
Eberatein,  L.  F.  y.,  Bbersteia. 

U,  322*»*» 
E  b  e  r  t  a ,  E.,  Hirachgeveihe.   H 

416»«». 
Ebhardt,   F.,  Int-Bgt  Kai«r 

Leopold  //.    III,  260*». 
fible,  G.,  Funeral-Feier  Kiro- 

lyi'a;    ed.     J.    Viciy.     UI, 

247«°». 


Ebner  —  Emerton. 


IV,111 


Ebner,  Th.,  Gesch.  DtschJds. 
(111.  V.  M.  Bade.)     II,  454«». 

Ebwell,  £.  H.,  Schools  of  Port- 
land,    m,  315»*«. 

Eccles,  s.  O'Gonor. 

Echt,   a.   Bachofen   y.  Echt 

Eck,  E.,  Pompej.  Wachatafeln. 
IV,  59»«. 

Eckardt,  J.,  E.  t.  d.  Kecke. 
II,  254^«. 

—  —  David  a.  MendeUsohn-Bar- 
tholdy.     II,  255»*. 

Eckemförde.   —   Tag   von.     II, 

227"». 
Ecklin,  J.,  Heiiswert  d.  Todes 

Christi.     IV,  16»". 
Eckstadt,  y.,  s.  Vitsthum. 

Eckstein,  Gregorias  om  Gyra- 

nasiam  zu  Zittau.     II,  182»»». 
Ecole  Navale.     IH,  81». 
Edlbacher,  L.,  Oberöstorreich. 

U,  101*". 
Eduard     VI.    —    Prayer    Book. 

UI,  ISO». 
Edwarde s,  C,  Rides  a.  Studies 

in  Canary.     III,   179»»«. 

Edwards,  A.  B. ,  Egypt.  Anti- 
quit   in  Gr.  Britain.     I,  24»». 

—  F.  C,  Ep.  to  flebrews.  IV, 
11»«. 

Eells,  M. ,  Indians  of  Puget 
Sound.     III,  295*. 

Effmann,  W. ,  Ausgab  ungen 
in  d.  Abteikirche  zu  Wenden. 
II,  166»». 

Boman.  TanfsteinzuAngel- 
modde.     II,  167^0. 

—  —  Speicherbauten  im  Mlinster- 
lande.     II,  167««. 

—  —  Grabsteinplatten  zu  Do- 
boran.     U,  232«*». 

—  —  Klosterkirche  zu  Boedingon. 
II,  343»»«. 

—  —  Jacobs  kapelle  zu  Oiolsdorf. 
II,  343»3». 

—  —  s.  Jostes. 
Egelhaaf,  G.,  Dtsch.  Gesch.  im 

IG.  Jh.     II,  60«'. 

—  —  Briefe  d.  Königin  Luise. 
II,  91»". 

Blücher.     II,  91»*". 

II.  454« 

—  —  (Litteraturgeschiehte.)    II, 

457*». 

Kgg>  I.f  "•  Pfan. 
Egger,  s.  Holder-Egger. 

—  B.  A.,  Augustinus. 
Eggers,    H.  K.,    Eggers.     III, 

196". 
Eggleston,    E.,    Hist    of  Un. 
States,     m,  301«. 

—  —  Chureh  in  Colonies.  III, 
307"'. 


Egle,  W.  H.,  Members  of  Penn- 
syly.  Convention,    m,  307»»«». 

Egli,  £.,  Reformation  in  Af- 
foltern,    n,  126«^. 

—  —  Urchristl.  Martyrologien. 
IV,  18«oo. 

—  J.  J.,  Geogr.  Namenkunde.  II, 
222»». 

Eheberg,  K.  Th.,  Pinanzwissen- 

Schaft,     n,  429*°» 
Ehrenberg,  H.,  Umenfnnd  in 

Bytkowo.     n,  197»«. 

—  —  Kunstgewerbe  in  Polen. 
U,  199»«. 

—  R.,  Hamburg.  Freihafen.  U, 
206«'. 

Ehren  reich,  P.,  Araguay.    I, 

15»*»a. 
E  h  r  h  a  r  d ,  A.,  Cyrills  lUql  ivav- 

d'^am'^ascjs  ein  Werk   Theo- 

dorets.     IV,  29»»«. 
Ehrismann,    G-,    Zum    Seifr. 

Helbling.     U,  44»»»». 

—  —  Schriften  Bartschs.  II, 
233«". 

Ehrle,  C,  Privilegion  t.  Isny. 
n,  S26»»»B.  330«»*. 

—  F.,  Armenordn.  v.  Nürnberg 
u.  Ypem.     II,  62'». 

—  —    Konzil    T.    Vienne.      IV, 

Spiritualien.     IV,  39««. 

—  —  Speculum  vitae  s.  Pran- 
dsci.     IV,  39«». 

Ehses,  St,  Decretale  im  Schei- 
dungsprozesse Heinrichs  VIIL 
UI,  126»«. 

Eichmayer,  F.,  Hartenstein. 
U,  101»«. 

Eichstätt.  —  Erneuerung  d.  Doms. 
II,  318»««. 

E  i  c  k  e  n  ,  M Aliche  Weltan- 
schauung.    II,  403*'«. 

Eidam,  H.,  Rom.  Überreste  in 
Gunzenhausen.     II,  315»»». 

Einhard,  Leben  Karls  u.  Ann; 
übs.  V.  Abel  u.  Watten- 
bach.    U,  14»«. 

E  i  s  e  1 0 ,  Präexistenz  Christi.  IV, 
16»'». 

Eisele,  s.  Roder. 

Eisenhart,  v.,  Biogr.  v.  Pauli- 
Quistorp.     II,  238»'«. 

Piatoris.     II,  362»»'. 

Eisenlohr,  s.  Revillout. 

Eitner,  R.,   Quantz.     II,  76»d. 

—  —  Pape;  Praetorius.  II, 
208»». 

Marx,     n,  371»»«. 

Eker.  —  Momenter  on  Bes- 
krivelse.     III,  202*». 

Ekman,  J.  A. ,  Naturalist.  He- 
dendomen.    T,  20«»». 


Elbing.  —  Altertumsgesellschaft. 

n,  240»».     242»». 
Elek,    S.,    (Pasquille    über    d. 

Reichstag  1802.)    III,  250««». 
Eleusis.  —  Funde.    I,  61»». 

Elias,  J.,  Reinhold.     II,  208»«. 
Postel.     n,  208»»*. 

Elisabeth.  —  Portrait   HI,  130»». 

Ellery,  W.,   Joumoy  to  Phila. 

UI,  316«*«. 
Ellinger,   G.,  Faustbuch.     II, 

71»»». 
Macchiavelli.    II,  403«'«; 

ni,  28««. 

—  —  Waldenser  u.  deutsche 
Bibelübersetzung.     IV,  47»»». 

—  —  s.  Nicolai. 

EUiott,  G.,  Confed.  Ram.  UI, 
312»»». 

—  H.,   Qodolphin.     lU,  144»*». 

Ellis,  G.  E.,  Puritan  age  in 
Massachusetts  Bay.  UI,  298*'. 
313«»* 

Loyalists.     III,  300»b. 

—  -^  Indian  in  contact  with 
French  a.  English.  UI,  320»»*. 

Las  Casas  a.  relationa  of 

Spaniards  to  Indians.     ib. 

Religious  Element  in  sett- 

lement  of  New  England,    ib. 

—  —  Sentiment  of  Indepen- 
dence.    ib. 

—  R.,  s.  Orentius. 

Elsas,    H. ,    Begnadigungsrecht 

U,  441«»». 
Elsass  -  Lothringen.  —  Feste  etc. 

II,  139*'. 

Elsen,  F.  G.  van  den,  Abdij  te 
Middelburg  en  Nonnenkl.  te 
Zoetendaal.    UI,  109»»'. 

Ekmere  a.  Modem  Oxford.  UI, 
172ws^ 

Elster,  L.,6ismondi.  11,401«**. 
Aristoteles.     U,  408»»*. 

—  —  s.  Conrad. 

Elven,  M.  van,  Si^ge  de  Namur 
par  Louis  XIV.     lU,  99»*«, 

Elvi  US,  S. ,  Danmarks  Praeste- 
historie  1869/84,     H.   8/11. 

III,  196«». 

Ely,    R.   T.,    Taxation    in    Am. 

SUtes  a.  Cities.     III,  302«». 
Problems.     UI,  302»*. 

Elze,  Ch.,  Shakespeare;  tr.  D. 
Schmitz.     lU,  168«»*. 

—  Th.,   Groner.     U,  182»»». 
Emerson,  A. ,  Bronze  bull   at 

Metaponto.     I,  101«'«. 

—  P.  H.,  East  Anglian  Life.  UI, 
162**«. 

Emerton  ,  E. ,  Middle  ages 
{375-^814).    II,  268»». 


IV,112 


Emlein  —  Ewald. 


Em  lein,   AtcMtbI.  d.  Amtabtti. 

Lörrach.    U,  131«». 
E mm  rieh,  A.,  Meining.  Beal- 

gymnaaiura.     II,  184*^'. 
E  m  r  a ,  J.  N.,  Centre  of  Central 

Sea.    III,  177M». 
Ems.  —  Wahrheit  ttber  d.  Tag 

T.  E.     U,  302**. 
Encydopaedia  Brit     lU,  163«^. 
Encyklopädia,  DeutKhe.    IV,  37^. 

Ende,  U.  yan,  Croyance.  I,  20*"*. 

Endemann,  Erriehaog im  Hanse 
HohenzoUem.     II,  456**. 

—  W.,  Handelsrecht    U,  422*»». 

Engel,    K. ,    Strafsbnrg.    Gym- 
nasium (1538/39).   II,  137»'. 

Engelhardt,  E.,  Communaot^ 

flQTiales.    U,  451"*. 
Engelmann,  Th.  v,  Willmitz- 

sches  Haas.     U,  859i*'. 

Engels, £.,  Bergrecht  n,417*M. 

England.     Anonymm   betr.    Kolo- 

nieen  n  Auswirt.  UI,166*«*  >m. 

15giö6.iW      174741.T48.     i7ö»w. 
177860.86S.    lgl»7S. 

Gesetigeb.  u.  Verwaltung. 

UI,    162«*«.    167«*«.   158»»-». 

162***-«.  I75"«»w. 
Kirchliches.     UI,  170»». 

171»«»-».  172»^.  173"«. 
— -    Royal    homes   of   £.      III, 

173"». 

—  Englischer    Kirchenkongrefs. 
UI,  IÖ8»". 

—  English  Gentry.    UI,  162***. 

Envien,  s.   Fahre  d'Enyien. 
Eobanus  Hessus.     II,  149"». 
Epstein,  A.,  Bereschit-rabbati, 

Pugio  Fidei  etc.     I,  68*«. 
Erber,  T.,  Dalmaxia.  U,  104^»; 

III,  361«». 
Erbes,  C,  Hippolytus  u.  Theo- 

phüus.     IV,  22«»». 
Erbstein,  J.  n.  A. ,  Mttni-  u. 

Medaillen-Gesch.    U,  176»». 
Ercole,  s.  D'Ercole. 
£rd61yi.  F.,  (Schüler  R4irays.) 

m,  266»«». 
Erdmann,  B. ,   Kant  u.  Hume 

um  1762.    UI,  176»»» 

—  M.,  Umenfund  b.   Sellessen. 
n,  347». 

Funde  ▼.  Zttllichau.     U, 

347». 
Umendeckel  y.  Datten.    U, 

347». 

—  0.,  Über  Handbücher  zur  Lit- 
teratnrk.     II,  458»». 

Erdmann8d8rffer,B.,Korresp. 

Karl    Friedrichs.      U,    82»«». 

83/84'»    129»«. 
Deutsche  Gesch.  t.  westlal. 


Frieden  b.  Fried,   d.  Grossen. 

n,  288«. 
Eremao,  J.  F.  Val.  D',  Serpent 

of  Eden.    I,  44». 
Er  gen  Singer,  Niederdsterreich ; 

ed.  J.  Trampler.     U,  99^*. 
Erhardt,    L. ,    Eichhorn.      U, 

400«»». 
Erhart.     U,  314«'». 
Erik   XIV.   —  Berattelse.    UI, 

204». 
Eriksen,   A.  E. |  Jens  Nilsson. 

lU,  200«». 
Erinner,  e.  MUitiiarEtes.   U,  86»*. 

Erkelena,  Weibl.  hdhere  Bil- 
dungsweeen  am  Bhein.  II, 
3431«». 

E  r  1  e  r ,  G. ,  Supplikenregister 
Bonifatius*  IX.  su  Eichstadt 
lY,  66*». 

Liber  concellar.  u.  Diet- 
richs T.  Nieheim.     IV,  65»*. 

Erman,  A. ,  Ägypten  im  Alter- 
tum.    I,  22^ 

—  —    Cyprus   on  Egypt  Inscr. 

I,  26*». 

&  Eb.  Schrader,  Thon- 

tafelfund  t.  Tell-Amama.     I, 
22*.  27».  35"*>"  "'. 

Ermisch,  U.,  Übersicht  üb. 
Schriften  b.  Sachs.  Gesch.  U, 
172»«». 

Archiygebaude  am  Taschen- 
berge Bu  Dresden.    II,  177*»'. 

HauptstaatsarcbiT  bu  Dres- 
den.    II,  177/8"'». 

—  —  SSchs.  Bergrecht  U, 
418*»^ 

Ernst  27. ,   Herzog,  Aus  mein. 

Leben.    U,  174*».  300»«;  UI, 

162«*». 

Memoire.    III,  162*»». 

Literar.-politischer  Verein. 

U,  300«». 
Ernst,  A.,  Frahist  Gegenstände 

aus  Venezuela.    I,  12»»». 

—  H.,  Kolonisation  ▼.  Ostdeutsch- 
land,   U,  224"».  335«».  411»*'. 

Errera,  G.,  Diploma  d.  Beren- 

gario  II.  ed  Adalberto.  II,  31». 

in,  3". 
Er  sie?.  Kr.,  Danske  Adels  Hart- 

kom.    UI,  190». 
Olnfs  pririleg.  for  Bodneby. 

UI,  190». 
Aktstykker  i  Kristian  IVb 

tid.     UI,  190». 

—  —  Unions  bre?et  fra  Kal- 
marmodet     IV,  76»«». 

Ersepki,  B.,  Bronzefund  t. 
Stupy.    U,  197»». 

—  —   Grabhügel  y.   Grunöwko. 

II,  197»*. 


&aktcat.  T.    Bsegotbeh. 

U,  197«'. 
Erss^betriroe.  —  PatronatBeeht 

m,  260*»». 
Escande,  G.,  Hoche  en  Iriande. 

lU,  150«««. 
Esch  bach,  H.,YerfiusuBgBgesclL 

d.  St  Düsseldorf.     U,  337«. 

Escher,  K.,  Schweiz.  Qeond- 
Schaft  am  franz.  Hol  II,  119»*. 

—  J.,  &  F.  Schweizer,  Urkkb 
d.  Stadt  Zürich.     II,  105*. 

Esmein,  A.,   Choee  jugie.    II, 
447SBS.S1. 

Espana  en  sigio  19.     III,  49«». 
Esp^randien.  Monnaies  impfr. 

ou  m^roring.     II,  2«». 
Espin ey,  C.   d%     Bosco.    III, 

44»". 
Esselborn,   J. ,   LudwigshiÜBi. 

U,  323«»». 
Essenwein,  A.,  Tirols  DustelL 

d.     Belohnung    Ferdinands  L 

U,  71»»*. 
Znnftlade  d.yümb.StrnBipf- 

Wirker.    U,  321*". 
Estacio  da  Veiga,  S.  Fh.M, 

Faleoethnologia;    Algarre.     I, 

7*». 
Esteban,  s.  Moralede. 
E  8 1  e  r  m  a  n  n,  II.,  Lehr- n.  Waisen- 

Schwestern    d.    Schweiz.      U, 

120»«. 
Estoile,  8.  De  TEstoile. 
Estrange,  s.  L'Estrange. 
Eszterhizy.   —    (KorrespoodeBZ.) 

UI,  240»*«. 
E  u  be  1,  K.,  Knoderer  u.  Frobos. 

rV,  40*». 
Euling,  K.,  Priameln  d.  15.  Jh. 

n,  281»*'. 
Euting,   J.,    Hebr.    Stein«  im 

Elsafs.    I,  56"«;  U,  139»«». 
Evans,  A.  J.,   Coins  of  Tuest 

I,  86»»». 

—  H.  H.,  St  John.    IV,  8«. 

—  S.  B..  Pymnids  of  Teotfkos- 
can.     UI,  54»<«o. 

—  T.,  CouncU  of  Tront  lU,  28** 
E?en,    £.    van,    Beyart     Ulf 

94»». 
E?eraerts,  A.,  s.  Coster. 
ETerling,  0.,   Faulin.  Anthro- 

polog.    IV,  16»»». 
E?ers,   Ed.,   Griech.  Ber.  «b. 

Gyms   n.  Cambyses.     I,  57*. 

72»»». 
Evetts,  B.  J.  A.,  Cylinden  of 

Sennacherib.    I,  28**. 

Aseyr.  relig-  text   I,  29**- 

Aesyr.  gods.    I,  32«'. 

Ewald,  F.,  Greg.  /.  Beg.    lY, 

62»». 


Ewing  —  Fernandes  Dnro, 


IV,113 


Ewing,  J.  A.,  8.  Jenkin. 

—  T.,  CenteDD.  of  sattlement  of 

Northwest  Territ    UI,  ai8"*. 
Exeu,  J.  S.,    Bibl.  lilastrator. 

IV,  7". 

Galatians.    IV,  9". 

Exner,  A^  Brins.      II,  311^«^. 
Eyatenhardt,  F.,  Hamborg  im 

Torig.  Jh.     II,  200»-^ 

Niebnhr.     U,  296". 

Verschwörung  geg.  Venedig 

1618.     III,  82"«. 


F. 

Faber,  B.,  Agranchati  in  Eng- 
land,    in,  176»«». 

Fabian,  £.,  Ana  Zwickaiu  Vor- 
seit     II,  178"». 

Zwickaaer  Schale  nach  d. 

Schmalkald.  Kriege.   II,  182  <»^. 

F  a b  i  6,  A.  M.,  Mejico.    111,  54">. 

Fabina,  D.  P.  D.,  Reglement 
▼an  52.    lll,  108*«. 

Fahre,  A.,  Ennemis  de  Chape- 
lain.     Ul,  85««. 

—  J.,  Jeanne  d'Arc.    III,  72'**. 

—  P.,  (Alpes  Apenninae.)  111, 
2». 

Fahre  d'EnYien,  J. ,  Daniel. 
I,  46»". 

Fabretti,  A.,  Cronache  di  Pe- 
rugia.    UI,  21"'». 

Fabricius,  Diplomat  Studie. 
IV,  69»**. 

—  W.,  Theophanes  u.  Dellins  b. 
Strabon.     I,  120^. 

Fausüe,  J.  N.  v.     II,  31 1'« 
Fage ,  B.,  Vieux Tülle.  UI,  88"». 
Fagniea,   0.,    Pire  Joseph    et 

Richelieu  etc.     UI,  83«7»-o. 
Fairchild,  J.  H.,  How  fathers 

builded  in  Ohio.     UI,  318**^. 
Falb,  R.,  Urgesch.  der  Sprache 

u.  Schrift     1,  15"'. 
Falck,  P.,  Oündel.     U,   255**. 

—  —  Schmidt  y.  d.  Launits. 
U,  2561«. 

Falckenheiner,  W.,  Catalogua 
studio«.  Marpurgens.   U,  149*'*. 

Falconer,  J.  K. ,  Memorials; 
ed.  R.  Sinker.     UI,   163«*^ 

Faldella,  Q.,  Azeglio.  lU, 
42*»*. 

Falgairolle  E.,  Montcalm 
devant  post4rit«.     UI,   300". 

Falk,  F.,  (Notizen  aus  Maria- 
münster.)    U,  18*^ 

Pag.  Wormat     U,   29"'. 

157«". 

Marien?erehrang  am  Mittel- 
rhein.    U,  1Ö71»*. 


Ersb.  Berthold   f.  Maine 

als  Erfindungsstatte  d.  Druck- 
kunst    U,  157«»». 

Verf.    d.    Schlufsschr.    d. 

CathoJicon.     II,  1Ö7«»*. 

—  —  Directorium  missae  d. 
Mainz.  Kirche.     U,  157«<»'. 

—  —  Agenden  d.  Erzst  Mainz. 
U,  167««. 

Hnttich    V.     Mainz.      U, 

158«««. 

—  —  Reformation  in  Oppenheim. 
II,  158«««. 

Falke,  J.  t. ,  Kunstgewerbe. 
II,  458**. 

—  0.  T.,  Persische  Faiencen.  UI, 
288**. 

Falkenheiner,      Schlacht     b. 

Böblingen.     U,  324«*. 
Falkson,  F.,  Liberale  Bewegung 

in  KSnigsberg.     U,  801^». 
Fall  er,   E.,   Manritiuskirche  in 

Zofingen.     U,  120". 
Falloux,   de,   Memoirs;  ed.  C. 

B.  Pitman.     UI,  155«". 
Faloci    Pulignani,    M.,    Arti 

d.  Trinci.     UI,  21«<>«. 
Falsterbo,  MOnzfund.     U,  222". 

Fanta,  A.,  Vertrage  d.  Kaiser 
m.  Venedig.     IV,  68". 

s.  Sickel. 

Fanucchi,  G.,  Elia.     IV,  40*«. 

Faraglia,  N.  F.,  Cod.  diplom. 
Salmon.     111,  23«*». 

Farcy,  P.  de,  s.  Brounillon. 

Farges,  L.,  Instructions.  III, 
80«. 

Parkas,  A.,  (Fund  aua  d.  Heiden- 
zeit d.  Ungarn.)     III,  229**. 

Farrar,  F.  W.,  Apocrypha.  I, 
46"». 

Americis  Share  in  West- 

minster  Abbey.     lU,  804**. 

—  J.  A.,  Religion  of  Mithra. 
I,  Ö9**. 

Fafsbender,  (Wucher  in  West- 
falen.)    U,  410*«*. 

Fafsnacht,  Th.  A.,  Höfen  u. 
s.  Burgruine.     U,  326"°. 

Faucon,  s.  Digard. 

Faug&re,  F.,  Rousseau  i  Venise. 
UI,  35"* 

Faul  stich,  E.  0.  Chr.,  s. 
Ziethe. 

Faure,  F.,  Assembl^es  de  Vieille 
et  Romans  1788.     UI,  88»«. 

Fa?«,  G.,  Francs.  II,  6**. 
23**;  III,  77*». 

Fayenc,  E. ,  Australien  Explo- 
ration.    UI,  180***. 

Fawcett,  H.,  Volkswirtschafts- 
lehre; ed.  C.  Philippson. 
U,  433»*«;  UI,  174/5'**. 


JahTSsbsriohte   der  OesohiohtswisssnBchaft«    1888.    lY. 


Fayard,  s.  Dufayard. 
Faye,  H.,  Prussiens  en  Tounüne 

et  en  Anjon.     U,  90^«*. 
Festherman,    A.,    Races    of 

Mankind.     UI,  181***. 
Fedde,  Fr.Fttnfkampf.    I,  81i»». 

Fej6rpataky,  L.,  (Wappen- 
briefe der  Petnehizy.)  UI, 
256»»*. 

(Liber     congregat    than- 

maturgi.)     UI,  257»**. 

(Wappen  d.  Ledvey.)    lU, 

257«». 

&  J.  Szinnyei,  Ungar. 

Genealog. Taschenb.  IU,257**i. 

Feigenhntz,  s.  Wdrner. 

Feine,  Synopt  Frage.    IV,  7**. 

Feit,  F.,  Umgebung  t.  Lflbeck. 

U,  209"*. 
Feith,  J.  A.,  Kroniek  ▼.  Ben- 

ninge  etc. ;  pr.  P.  J.  B 1  o  k.    lU, 

106**. 
Groningen     1813.       lU, 

106**. 
Opzichte   der   rechtspraak 

Tan   Groningen.      UI,    113*»*. 
Fekete,  s.  Sölyom. 
Felkin,    M.,    Emin    Pacha    in 

Central  Africa.     lU,  156»«*». 
B.  Schweinfurth. 

Fellenberg,  t.,  Jadeit  b.  Borge 

NoTo.    I,  14»*«. 
—  Alte     Schweizerh&user.       U, 

262«*. 
Felsberg,  0., Ermordung  Fried- 
richs   T.  Braunschweig    1400. 

U,  157»»». 
RSmerzug  Heinrichs  VII. 

II,  429»»«. 
Felsenhart,    J.,    Luxembourg 

et  Pays-Bas.    UI,  99»*^. 
Feiten,  W.,  Ne  pretereat    IV, 

67**. 
Fenichel,    8.,  (Griberfnnde  y. 

Sachsisch-Ujfalu.)    UI,  226». 
F4raud,   X.    Ch.,    Docum.    de 

Böne.    UI,  294«««. 
Ferdinand,  J.  F.,  Erzdidcesa 

Köln.     II,  341»*. 
Ferdinand  /.  —  Abdankung.   lU, 

251***. 
F6r«al,  s.  De  F4r6al. 

Ferguson,    GL,    New   England 
primer.     UI,  298»*.  316«*». 

Ferguson    (of    Kimmundy) 

J.,     Scottiiüi    Soldiers.      UI, 
146i5T.i6i.  804»»a. 

Fernandez  de  C6rdo?a,   F., 

Memorias.     lU,  49*«. 
Fernandez  Duro,   C.,  Tradi- 

ciones  infund.     UI,  46«. 
—  ^  Aniyersarios.     UI,  46*. 

8 


IV,114 


Fernindes  Darö  —  Flaihe. 


Fnero  de  Sanabm.    lU, 

BaaaD.    III,  Ö2« 

Col6n.    m,  631»«. 

Fern&ndez-Gaerra,  A.,  Kne- 

▼as  intcripeionee  de  CdrdolMi  y 

Forcuna.     lU,  298>«*. 
Fernowt  B. ,  New  Ketherland. 

III,  296»». 
Middle     Cokmiea.       lU, 

299«    320"«. 
Ferrai,   £.,   Fram.  d.  politica 

di  Ariatotele.     I,  91*«. 

Ferrari,  B.,  Salmo  CX.  I, 
451M. 

—  S.,  8ordelli.    III,  lö«". 
Ferraro,  G.,  Viaggi  di  BoaMtti 

1644,    lU,  34"». 
Ferraz  de  Macedo,  F.,  Eth- 

ooginie  Brisilienae.    I,  15»**. 
Ferrero,  ■•  Maniio. 
Ferri,  Boamini  e  Hant'  Uffisio. 

III,  43««*». 

Ferri^re,  a.  De  la  Ferriire. 

F  e  a  t  e  r ,      B. ,      Teilimgs?ertrag 

Bernhard«  /.  n.  Badolfs  VII. 

II,  129». 
Featiiig,    F.,     Beatanration    d. 

Pfarrkii«he    in    Pnllach.      II, 

809"«. 
Fetser,  K.,  Frickthal  Tor  WO 

Jahren.    II,  120»«. 
Feachtwang,   Wonel  Sna*    I, 

81". 
F6yal,  F.,  Badegonde.    II,  6^. 
Fftyre,  J.,  s.  Darraa. 
Fey,    J.,    Albrecht    t.   Eyb   als 

Überaetaer.     III,  822^'». 
F  i  a  1  a ,  Senitaer  Münaf nnd.     IH, 

268*". 
Ficatier,  Dr.,  a.  Salmon.    I, 

8M 
FickeUoherer,    M.,    Kriega- 

weaen  d.  Alten.     II,  265«^. 
Fi  e  k  e  r,  J.,  Goth.-apaDiach.  n.nor- 

ireg.-ialfind.  Becht.    III,  50«^ 

—  —  Uaatici  Barchinonae  u. 
Sxoeptionea  legmn  Boman.  ITT, 
50*». 

Arbeit  in  d.  chriatL.  Ar- 
chaol.    IV,  85»«». 

Nene  Beitr.  a.  Urkk.lehre 

ni.;  *Boman.  rex.'     IV,  70»^ 

Zum    Kanaleramte.      IV, 

78*»*. 

Urkk.firagm.  t.  St  Gallen. 

IV,  80»*». 

Field,  D.  D.,  GoTemment  of 
Üb.  States.    UI,  801» 

—  E.  M.,  Ethne.    III,  141»««. 

—  H.  M.,  Gibraltar.    UI,  177»»». 
Old  a.  New  Spain.    HI, 

179»»». 


Fikentacher,  L.,  Hans  Bargk- 

mayr.     U,  814«*». 
Mfinafunde   t.   Weyera  u. 

Bannngen.     n,  816««». 
Filangeri,  Daello  in  Mantoya. 

m,  16/6»*». 
F i  1  i  p  p i ,  G.,  Calimala  in  Firenxe. 

UI,  18»« 
Gaerra  di  Valtellina.    UI, 

84»»». 
Filon,    Chorchill    et    D^ocr. 

m,  168»*'. 

—  Historien«  anglaia.  IU,170»*». 
Finäcay,  E.,  Ung.  Journalistik. 

in,  266"'. 
Findnra,  £.,  (F4y).   UI,  265»«». 

Finke,  H.,  Papat-Urkk.  Weatfal. 

U,  16«».  161»»;  IV,  Ö7(umen). 

68*».     66»»*. 
Jakob  y.  Soeat  0.  Hermann 

y.  Schildeache.    U,  163»». 
Gregor  XIL  n.  Sigiamond 

1414,     U,  275'*. 
Mauroaio«    an    Kon«tanz. 

II,  276»»;  IV,  88»». 
«Verdächtige*    ürkk.  Gro- 

gora  IX.    IV,  66««. 
Finkel,    L.,    Zygnoant    Aagnat. 

UI,  224«*. 
Finn,  S.  J.,  Ha-Oaer.    I,  62*«. 
Finai,  G.,  Saggi  danteachi.    III, 

7«». 

—  M.,  Mari.     UI,  48««». 
Fiorayanti,  L.,  Serafino  Aqoi- 

lano.    lU,  28«». 
Fiorelli,    B.,    Omam.  d'oro  d. 
Gela.    I,  86»»»b. 

—  —  Dedicaaioae  d.  demo« 
Taßrivafv.     I,  110»««. 

Firth,  C.  H.,  Cromwell  a.  inaor- 
rection  1655.  UI,  140»»«. 
141»«». 

—  J.  C. ,  Gar  Kin  heyond  Sea; 
ed.  J.A. Fronde.   UI,  180»*«. 

—  J.  F.  B,  &.  S.,  London  Qo- 
yemment    lU,  167»*»-  »»». 

Fisch bach,  C.  y.,  Waldwert- 
.berechnong.     U,  416«*«. 

Fischer,  Napoleon  /.  in  Po- 
draewo  1806.    U,  200»«. 

—  C.  A.,  Stuttgart  Stadtgarde  au 
Pferd.    U,  325«. 

—  F.  A.,  Ernst  //.  y.  Sachsen 
a.  Hann.  Fischer.     U,  800«*». 

—  fl.,  ühland.    U,  296»». 
Hechinger    Latein.      II, 

326»«  0. 

Weckherlin.     UI,  137»». 

—  H.  L.,  Nikopoli«.     I,  76»««b. 

—  K.,  Critiqne  of  Kant;  tr. 
Hoügh.     in,  176»«». 

—  K.  A.,  Schwane  a.  weifse 
Hunnen  a.  Ungarn.    UI,  229«». 


—  L.  H.,  Schlea.  Dialektgedieki 
U,  198»». 

a.  Tita. 

—  0.,  (Vorbüdong).     U,  404«". 
Soll  Kaof  Pacht  n.  Miete 

brechen?    U,  444«««. 

—  P.  D.,  Friedrich  d.  Gr.  n.  d. 
Italiener.     U,  76»«. 

—  B.,  Briefe  etc.    Albreebts  o. 
Albrecht  Friedrichs.  II,  24S**. 

—  Th.  A.,  Carlyle.     III,  169»*». 

Fischer-Benaon,    y.,    (Wal- 

nnf»).     U,  219«». 
Fishwick,  H.,  Pariah  of  Boeh- 

dale.    III,  172»»». 

Fiske,    J.,    Beginninge  of  Am. 

Beyolotion.     Hl,  308»*». 
First  Crisis    in   Am.  Be- 
yolotion.    lU,  808'*«. 
Eve  of  Declar.  of  Indepeod. 

UI,  808»*«. 
Grit  Period  of  Am.  Bist 

UI,  310»»*. 

8.  Appleton. 

Fita,    F.,    Testamento   de   AI- 

fonso    VIIL     UI,  47»«. 
GoncUio    de    Alcall    10, 

50". 
Inqnisicion  toledana.    m, 

50»». 

Jnderia.     lU,  51«»-6S. 

Edicto  de  reyes  citolieos. 

m,  51»». 

Santo  nino  de  La  Gaardia. 

UI,  51"-«. 

La  Guaxdia.    UI,  ö«". 

Madrid  en  sigio  XII.  m, 

62>». 

Boija.     lU,  62»<. 

8.  Gil  de  Zamora. 

Fitting,H.,  Bologna.  11,400««»; 

UI,  6*». 
Fitagerald,  John  Wilkes.  m, 

148»»«. 
Fitapatrick,    W.  J.,   Conefp. 

of  O'ConneU.     UI,  158»»». 

Fix,  W.,  Staaten  d.  Beicha.  Q, 

881»«». 
Flach,    J. ,   Qoayememeat  loeil 

d'  Irlande.    Ui,  160«»«. 

Flache,     0.,     Ansgrabga.     H, 

818«*».  «»^. 
Ftand    y.    Altatettea.    ü, 

818«»«. 
Flammermont,  J.,   Pirleaiaat 

de  Paria  aa/^«8.  Ui,86*»». 
Flanfs,  B.  y.,  Preois.  Fttniliea- 

konde.    II,  242»^. 
Stammbuch      Boeeabeip- 

U,  246'«. 
Flathe,  Th.,  Neueste  Zeit    II, 

298«. 


FUthe  —  Frukl. 


1V,115 


Beataaration  o.  Berolntioii. 

U,  293«. 
Fleischanderl,    B.,    Spartan. 

Yerfau.  b.  Xenophon.  I,  84*'». 

Fleischer,  H.  L.,  Klein.  Schrif- 
ten,    m,  281'. 

Fleisch  mann,  0.,  Yagabanden. 

U,  442«*. 
Fletcher,   A.   C,    Preseir.    of 

Monamenta.     I,  11*'. 

—  W.,  B.  Poole, 

Pligier,  Sarmaten.     11,263*'». 

F  lood,  S.,  (Jngend  Heinrichs  F.). 

ni,  121«. 
(Florena.)     UI,  19«». 

Florena.  —  S.   Maria   d.   Fiore. 

111,  18"«. 
Flofs,  Hildebold.    U,  335**. 

—  Gunthar  ▼.  Köln.  II,  27**; 
126»». 

Flower,  W.  H.,    Pigmy  Baces. 

I,  16***. 
Flügel,    £.,    Carlyles  relig-  o. 

dttl.  £ntwickliing.    III,  169«». 

—  0.,  Sittenlehre  Jean.  lY, 
14"». 

FUnk,    M.,    Lukas    126,    lY, 

13»». 
F  o  c  k  e ,  Joh.,  Bathaosombaa.     n, 

203". 
Fockema  Andreae,  S.  J.,  (£g- 

monder  Geschichtsqaellen.    III, 

10ö(*'»). 
Nederlandsche  rechtsgeach. 

m,  113"'. 
Förster,  A.,  Wollen-  u.  Tach- 

indnatrie  Schlesiens.    II,  192*». 
~  E.,    Jugendseit    II,    301*»*. 

309«*». 

—  Fr.,  Befreiangskriege.  n, 
88»»». 

Fogliatti,  B.,  Garibaldi  in  Ma- 

cerata.     IQ,  40«»*. 
Folcherii     Gonatitationes.       III, 

13»»». 
Foley,    J.    B.,   Oatdoor  life  of 

Waahington.    III,  307»»». 

Fonblanqne,  de,  a.  Barring- 
ton. 

Fontana,  B.,  Calrino  in  Italia; 
BenaU  di  Francia.     Ul,  29'». 

Fontanabona,     L.,      Con?enti 

franoeac  d.  Ligaria.  111,17»»». 
Fontes    renun    Bemenainm.     II, 

105». 
Fontrier,  A. ,   D4cret  de  Mag- 

n4aie.    I,  110»"^. 
Forbea,  A.,  Wilhelm.  II,  297««. 
—  J.,  Paalma;    ed.  J.  Forreat 

I,  45»"» 
Foreella,  Y.,  lacrix.  di  Milano. 

m,  14»«». 


Forchhammer,  P.  W.,  Erklä- 
rung d.  Hiaa.   I,  89«»»b. 

For d ,  F.  W.,  Ghriatianity  a.  19 th 
Cent     III,   170»»«. 

—  P.  L.,  Pamphleta  on  Constitu- 
tion of  Un.  Statea.     lU,  301»». 

Am.    Bibliography.      lU, 

820»«». 

—  W.  C,  Trade  of  Great  Britain 
with  Un.  Statea.     Ul,   310»»». 

Porlimpopoli.  —  CittadinL      III, 

39«»«. 
Forman,    8.  S.,   Jonmey  dbwn 

Ohio  a.  Miaa.     UI,  310»»». 
Formnlierboek  1545—1581.  III, 

ll3»»»a. 

Fornari,  J.,    Provincie  napole- 

tane.     III,  36»»». 
Forrer,  B.,  Copper  Age  in  £a- 

rope.     I,  13»»». 
Forreat,  J.,  s.  Forbea. 
Forat,    H. ,    Lied  auf  Wilh.  ▼. 

Blankenheim.     II,  272«». 

—  —  Proxela  Joh.a  ▼.  Weael 
140617.    U,  333«». 

Geach.    d.    berg.    Landes. 

II,  337»». 
Forater,    J.,    Goldamith.     III, 

166»»». 

—  S.  T.,  HügelgrSberfunde  b. 
Nürnberg,     n,  315»*». 

Forayth,  D.,    Autobiography  a. 

reminiacencea.     III,  164«»'- 
Fort,  a.  Le  Fort 

Fortunato,  G.,  a.  De  Pretia. 

Foaaati,    F.,   Codice    diplomat 

d.  Besia.    III,  3«». 
Fabbricadi  TOtri  a  Como. 

m,  16»»». 

—  —  Parxaricino  da  Caaiglio. 
m,  16»»». 

Fot  bering ham,  J.,  Poetry  of 
Browning.     UI,  168»»». 

Foncart,  P.,  (Theapiae).  I, 
62»». 

D4cret  athfo.    I,  91«»». 

Yictoirea  en  or.     I,  95«»*. 

—  ~  D4creta  ath4niena.  I, 
100«»». 

Foucauld,  Gh.  de,  Maroc    III, 

294»»». 
Foug^rea,    G.,   Baa-reliefs    de 

Hantin4e.     I,  64»». 
St^le    de    Mantin4e.     I, 

64»«. 
Baa-relieÜB   de    Theaaalie. 

I,  85»". 
Baa-relief  de  Tyma?o.    I, 

92«»». 
FouilUe,    A.,   Philoaophie    de 

Piaton.     I,  102«»«». 
Fonrault,    J.     de,    Cath.    de 

Fierboia.    lU,  72»»». 


Fournier,  A.,  Stein  n.  Grüner 
in  Öaterreich.     n,  88»»*. 

HandJnngareiae  nach  Italien. 

II,  95*»;  m,  36»'». 

n,  454«. 

—  M.  Affranchiaaement  III, 
77«*. 

—  P.,  Faulsea  Döcrötalea.  II, 
23»*. 

Forme   particul.  d.  faula. 

docrtt.     U,  23»». 

Boyaume     d'Arlea.       III, 

66»»«. 
Fowler,  J.  S.,  Eaat  Tenneaaee. 

100   yeara  ago.     lU,    318«'». 

—  T.,  Locke.     UI,  176»»» 

Fox,  Ch.  J.,  Early  Partof  Beign 
of  James  IL     UI,  143»»». 

F r  aas,  (Humor.  SäUe).    I,  4»»o. 

—  (Urgoachichtl.  y.  Cannatatt) 
U,  324»». 

Fränkel,  a.  Heraberg. 

—  M.,  Slav.  Ortanamen  in  An- 
halt    U,  175»»-»®. 

—  —  a.  Humann. 

—  S.,  Lexikaliachea.     I,  Sl*«. 
Fraknöi,    W.,  (Abatammung  d. 

Primas  Yit^z.)    UI,  235»»». 

—  —  (Gütererwerbungen  d. 
Primas  Bakocs.)     UI,   235»''» 

(Miaaale    Ydradi'a).      UI, 

254»«'. 

—  —  Denkrede  auf  Ipolyi.  UI, 
256»'». 

F  T an  c  k  e ,  Friedenarede  Ando- 
cidea'.     I,  99*»»b. 

—  F.  A.,  Deutache  Militännuaik. 
U,  185«*». 

—  0.,  Begeaten  d.  Gymnaaiuma 
au  Weimar.     U,  184«»». 

Frank,  Bellelag.    U,  121«». 

—  Fr.,  a.  Scheurl. 

^-     G.,     Eyangel.     Kirchenyer- 

faaaung     in     Österreich.       U, 

96*«. 
Myatiaiamna  u.  Pietismua. 

U,  328»»'. 
Byedale    a.  North  York- 

ahire  Antiquiüea.     lU,  123»». 

—  B.,  WolliCBche  Strafrechta- 
phUoaophie.     U,  442»«». 

Franke,  C,      Schriftaprache 

Lnthera.  II,  52«'. 

—  P.  F.,  Laubhüttenfeat  I, 
47»»». 

Franken,      A.,     Juriatenrecht 

U,  395»»». 
Frankonatein,    K.,    Zeitachr. 

f.  Agrarpolitik.     U,  408»»» 
Hauainduatrie   in  Schmal- 

kalden.    U,  420*»*. 
Frankl     &    Grün,      Kaisers 

Jubelt^[.    U,  98»». 

8» 


IV,116 


Fnmklin  —  Friedrich  Wilhelm  I. 


Franklin,  A.,  Yie  priT^e  d'aa- ' 
trefoi».    UI,  81^«.  ■ 

—  B.,  Work«.     III,  309»*». 
Frankreich.    —    Nögociat.    arec 

Italie.    m,  41«w. 

—  L'anc    France.    III,    Öl«*-««. 

—  Vict  de    rarmie.     III,  62««. 

—  Establishment  of  Un.  States. 
III,  898»». 

Frantz,  Ad.,  Kirchenrecht.    II, 

436»»*. 
Frans,   Dialectiprache  Dickens*. 

III,  167»»». 

—  Fr.,    Mythol.     Stadien.       I, 
81*»»»;  II,  262»*. 

Frans  Josef  /.     U,  98«». 

Fransösische   Armee   1813,     II, 

89"». 
F  ran  so  8,    K.    E.,   Storm.     II, 

228"». 
Fräser,   W.,   Hamilton    Papers. 

m,    134»».      186»».       186»*. 

142"».     146«»*. 
Frati,  L.,   Lettere  di  Barbaro. 

HL,  8»o. 
<—  —  Visconti  e  GioTanni  XXII. 

III,  14*»*. 

8.  Med  in. 

Fnnenchiemsee.  —   Rafaels  Ma- 
donna,   n,  310*»*. 

Fraaen8t&dt,P.,  Begnadigungs- 
recht    U,  441»**. 

Franenstein,      s.      Müller- 

Franenstein. 
Fraunhofer.     II,  811*^. 

Fräser,   J.    G.,  Qaestions.     I, 
6»». 

Totemism.  I,  20*»«». 

BovXvTog.  I,  90»»*. 

Fr6d6,  F.,  Ezcarsion  en  Sicile. 

I,  78*»». 
Fredegar  et  alii.  Chronica  etc. ; 

ed     B.    Krasch.      n,    4»». 

14««. 
Übers,  t.  0.  Abel,  be- 

arb.     T.     W.    Wattenbach. 

UI,  6»*. 
Free,  B.  W.,  Lax  benigne.     III, 

172»»». 
Freeman,  £.  A.,  Teatonic  Gon- 

quest  in  Oaal  a.  Britein.    III, 

116«. 
William     the    Conqaeror. 

III,  117". 
Parent^[e    of    Gandrada. 

in,  117*». 
Lords  a.   coanty  coandla. 

ni,  168»»». 
Freericks,    H.,    Neaerong   d. 

Sophokles.     I,  96«»». 

Freese,  J.,   Christi.    Tarmbaae 
in  Beotschland.     U,  228*»«. 


F  r  e  i  b  e  r  g  e  r ,  G.,  österr.  Steaern. 

n,  431»»». 
Freibarg    i.     Schw.    —    SociM4 

d'hist     n,  121»*. 

—  Bachdrack.     II,  121". 

Freier,  B.  &  W.,  Land  Stern- 
berg,    n,  374«»*. 
Freimaarerlogen.    III,  269»«». 

Freisen,    J.,    Canon.  Eherecht 

II,  384»». 
F^ising.  —  BenoTation  d.  Dom- 

kircho.     n,  308*«». 
Fremantle,  W.  H.,  Armada  a. 

Berolution.    III,  131»». 
Fremery,  s.  De  Fremery. 

Fr6min?ille,  J.  de,  Ecor- 
cheors  en  Boargogne.  III, 
72*»*. 

Fr6my,  Qaeetion  d'Alger  soos 
Charles  IX.    UI,  82»». 

Frensdorff,  F.,  Lappenberg. 
II    207»». 

—  —  Pauli;  Platen.     II,  211*»». 

Thöl     (su   JB.    8.)      II, 

229««'b. 

Staatarechtl.     Studium    in 

Göttingen.     II,  400«»*. 

Freson,  J.,  Ursalines  etc.  de 
Huy.    III,  96'». 

Frefsl,  J.,  Musik  d.  baiwari- 
schen  Landvolkee.    U,  810*»». 

Schönwerth.     n,    311*»*. 

Fr4yille,  M.  de,  IL,  11». 

s.  Philippe. 

Frey,  B.,  Stfick  deutsch.  Gesch. 

u.  Italien.     U,  302*». 
Frey  tag,  E.  R,  Ortschaften  d. 

östl.  Yogtlandes.     U,  179*»«. 

—  G.,  Erinnerungen.     II,  300»*. 
Bilder.    U,  467»*. 

F  r  i  c  k ,     0.,     (Litteraturgesch.) 

n,  468*». 
Prickhin ger,    A.,    Grense    d. 

frank,  u.  schw&b.  Idioms.     II, 

316»«». 
Friderich,      Schulyerhältnisse 

BeutÜDgens    s.    Z.    d.    freien 

Reicbsatadt     II,  326**»». 

Fridericia,   I.  A.,  Borgerliche 

Stands.     III,  190*. 
Fredrik  111.  og  EnoTeldens 

Indförelse.     lU,  191*». 

8.  Bricka. 

Friedberg,     E.,     Yerfaasungs- 

gosetse    d.     eyang.      Landes- 
kirchen.    U,  437»»». 
Verfassangsrecht  d.  eyang. 

Landeskirchen.     II,  437»^*. 
Friedel,     Figürchen    y.    Feh- 

mam.     II,  221»». 
Sammelfund  aus  Murchin. 

n,  221". 


(Yersch.   betr.  Pxihist  d. 

Mark.)    II,  347/8». 
Friedensbarg,   F.,  Schlesieai 

Mfinsgesch.     II,  189^. 

—  —  Ant   Mftnsen  su  Breslsn. 
n,  189». 

Heller    Schleöens.      n, 

189*». 
Schlea.     Miinsgesch.     II, 

189**. 
Fund    yon    Bahsau.     II, 

362*». 
Kroeaener   Bracteat     II, 

862»*. 

—  W.,  Quellen    s.    Ludwig    d. 
Baiem.     II,  43». 

Reichstag  an  Speyer.    U, 

388**». 

Maria  Stuart    III,  134«*. 

8.  Johann  y.  Vietring. 

Friedjang,    H.,    Friedrieh   d. 

Gr.  als  Feldherr.    II,  76*». 

Friedlinder,  E.,     Unirers. 

Matrikeln   y.  Frankfuzt     U, 

216».     292»».  368**« 

Wippen  PrenslsBs.      II, 

366*«*. 

—  —    Familie    Mathias.     II, 
366*»*. 

Räumer.     II,  369*»*. 

8.  Malagola. 

&  Malagola,  Acta  nit 

Germ.    uniy.   Bononiensis.    II, 

117»»;  UI,  6»«. 

—  M.  H.,  ZeitgewOL  d.  Tdmud». 

I,  62»». 

Friedrich,  St  Nikolai  sa Frei- 
berg.    II,  18l*~. 

—  J.,    Rab    Bischof  y.   Stiafb- 
burg.     U,  137»». 

De    redp.    libris.      IV, 

26«". 

—  S.,    Kurf&rstL    SchlSsssr    is 
Brandenbnng.     II,  374«**. 

Friedrich  d.  Gr.  Staatsphiioaophie. 

II,  76**. 

—  Gottesdienst  u.  Seeisorge.    II, 
76**. 

—  Kriegmhrung.     II,  76*». 
Friedrich  {III.)  Anaspzüche.    U, 

298««. 

—  in  YersaUlee.     II,  298«*. 

Friedrich       Paul,      Heitog, 

Wilhelm  d.  Naturforscher.  U, 

324«*. 
Friedrich  Wilhelm,  Grolser  Kor- 

fttrst  —  Zum  Qediehtus.  U, 

289«»-». 

—  Feldsug  1675.    U,  289««. 

—  An  Charlotte  Amalie  t.  BIm- 
mark.    U,  289»». 

Friedrich   WUhelm  /.  —  Begi- 
mentsachreiben.    II,  289*». 


Friedrichi  —  Oajaler. 


IV,117 


Friedrichs,    K.,    Matriarchat 

I,  19««-». 
Friedrichaberg.   —  Miniatoifigiir. 

n,  238»M. 
Friesland.  —  (Mittelalter!.  Kirche.) 

UI,  HO"«*. 

—  (Rechtsaaadrflcko).  III,llSi». 
Friis,  F.  B.,  Brahei   et  doctor 

riror.  epist    III,  19Ö**. 

Frische,  J.  L.  'Maria  ter 
Hagen'  te  Weert     IH,  110»«. 

Frimmel,  Th.,  Za  Bnrgkmair's 

Genealogie    Maximilians.      II, 

279»". 
Frith,  W.  F.,  Aotobiogr.  a.  Be- 

minisc.     III,  176«>*. 
Fritsch,   J. ,  Anthropol.   Hana- 

nntersDchiuig.     I,  5*'. 

—  G.,   Bnachmanner.     I,    16"*. 

—  H.,  König  Wilhelm.  U, 
297«*. 

Pritsche,  B.,  Derwische.  III, 
285». 

Frits ,  A.,  Dietrich  t.  Nieheim 
a.  Constanser  Tractate.  n, 
164» 

Fritasche,  Fr.,  V.    II,  284««». 

Fröhlich,  B.,  (BSm.  Meilen- 
seiger),    ni,  226«. 

—  —    (Goldfand    ▼.    Kraszna). 

III,  228W 

—  W.,  Treffen  bei  Bau.  III, 
193«. 

—  F.,  Coorbiize.     n,  248"^ 
Froger,    L.  Cartolaire  de   St- 

Calaia.     II,  3«.     17*». 
Froitaheim,  J.,Lena,  Goethe  a. 
Fibich     T.      StraTsbarg.        U, 
139«.     264". 

—  —  Stralsbargs  Sturm-  a. 
Drangperiode.     II,  139*'. 

Fromm,  Beg.-Bat  a.  D.,  Staatsr. 

d.      PreoTs.    MonarcÜe.      II, 

379«. 
Fromme,  £.,  Stadt  o.  Kloster 

Lindow.     II,  373«'. 
F rom  m  e  1 ,      £. ,      (Bobertson). 

in,  164*« 
Fronmttller,   sen.,  Chronik    t. 

Fürth.     II,  319*«. 
Frost,    J.,    Presidents   of   Un. 

States.     UI,  303«. 
Frothingham,    A.   L.,    Doeo- 

monts    (Bonifaz    VUL)     UI, 

22*". 

—  —    jnn.,    Christian    mosaics. 

IV,  35««. 

Fronde,  Carlyle.     UI,    169«». 

—  J.  A ,  Bonyan.    lU,  166«». 

—  —  English  in  West  Indies. 
m,  179»». 

8.  Firth. 

Fruin,  J.  A,  s.  Matthijssen. 


—  B.,  Brieven  over  beeldenstorm 
en  Spaansche  farie.    ni,  102»*. 

—  —  Koning  Lodewijk.  IH, 
104«. 

—  —  (Bgmonder  Geschichts- 
quellen.)   m,  105(*'»). 

GravenregiBter  der  Bgmon- 

der  abdij.    IH,  106«. 

Borgemeesterschap  ▼.  Am- 
sterdam.    VLl,  105«. 

Hoogheemraadschap  t.  Bijn- 

land.    m,  112»**. 

—  —  Jaargeding  in  Holland  en 
Zeeland.    UI,  113»« 

Frye,  Fishery  Treaty.    m,319"*. 

Fryxell,  A. ,  Berättelser  ar  s?. 
bist  T.     m,  204»». 

Fachs,  Postwesen  im  27.  Jh. 
U,  428*«. 

—  8.  Pflagk-Harttong. 

—  A.,  Marca  aqaileiensis  od. 
Eichelmark.    II,  141'». 

—  £.,  Breisgaaisches  Postwesen, 
n,  132'*. 

—  K.  J.,  Untergang  des  Banem- 
standes.     II,  236*«.  414***. 

Ftthrer  darch  d.  Postmaseam.   U, 

427*«. 
Faente,  s.  De  la  Fnente. 
Foertes,  s.  Campaner. 
Fnescanta    del     Yalle,     S. 

Bay6ny  &  Fr.    Sabalbarn, 

Correspondencia  de  Filipe  II, 

UI,  132*'. 
F  0 1 1  e  r ,  M.,  Lambeth  Conference. 

III,  168*'* 
Fanck-Brentano,    Droit    na- 

tnrel  an  !?•  s.     II,  400««. 

—  Diplomatie  daMA.  U,451'»«; 
m,  64«. 

Fan k,  Papstwahldekret  11,22'*. 

—  Papstkatalog  Hegesipps.  IV, 
19«»*. 

—  F.  X.,  Martin  F.  n.  Concil 
T.  Konstan«.  II,  276'«.  IV, 
38»*. 

—  —  Basilias  üb.  Bilderrer- 
ehrung.     IV,  28«'. 

Fartwangler,  A.,  Epidaoros. 
I,  63«. 

Olympia.     I,  64»». 

Tarent     I,  67*». 

—  —  Gemmen  m.  Künstler- 
inschr.     I,  67*'. 

Odessa.     I,  86»«*. 

Myken.   Vasen.     I,  89»«. 

Praxitel.  Enboleaskopf.    I, 

103«*. 
Fnstel   de  Coalanges,  Insti- 

tations  polit     U,  8«. 

—  *De  migrantibus'.    II,  410»«. 

—  Gegen  Beaudoain.    U,  438*«. 

—  Organis,  jadic.     III,  78«. 


Fyfe,  8.  Sinclair. 

Fyffe,  Wellington.    lU,  150«'. 

—  Tarkey.    UI,  163*'«. 

—  Watt;   Webster;   Wellington, 
in,  163*'«. 

—  s.  Gibb. 


G. 

Gabotto,   F.,    <Diy.  Comm.'  in 

Ispagna.     III,  7**. 
Poliaiano-     UI,  14/5»**. 

—  —  Giason  d.  Maino.  lU, 
15»**. 

Giorinezaa  di  Carlo  Ema- 

naele  /.    UI,  31»«. 
Famiglia  Baonaparte.    UI, 

36»«. 
-^  —  &  A.  Badini,  Morte  di 

Merala.     UI,  14»*«. 

—  —  &  D.  Barello,  Poeria 
macaron.  in  Piemonte.  lU, 
17»«». 

Gachon,  F.,  De  ephoris  spar- 
tanis.     I,  85»'*a. 

—  —  Langaedoc  et  Edit  de 
B4riers.     UI,  84**. 

Gädechens,    C.    F.,    Ehrenge- 
schenke.    U,  206«. 
G  aedeke.  Wallenstein.  II,  74»«. 

—  A.,  Eroberang  Nordböhmens 
leSl.     U,  174*». 

Gaedertz,  K.  Th.,  Theaterza- 
stande  t.  Hildesheim,  Lübeck, 
Lüneburg.    II,  211»»'. 

Marienkirche  an   Lübeck« 

U,.210»« 

Beater  etc.    II,  233«*-'*. 

Gaetani,  0.,  Casa  Gaetani.  UI, 
22"*. 

Gayernita,  s.  Schalae-G&Yer- 
nitz. 

Gaffarel,  Evasion  de  Sidn. 
Smith.     UI,  149"». 

—  F.,  Campagnes  180017.  U, 
86«. 

Fran9ais  aa  del&  d.  mers. 

UI,  54»»«. 
Gage,  W.  L.,  Paleettne.  I,  47»*«. 

Gagnebin,  F.  H.,  ^lises  Wal- 

lonnes  d.  Pays-Bas.    Hl,  107«. 
Gaillard,  L.,  Portrait  de  Notre- 

Soignear.     IV,  35»«. 
Gailthal.     U,  102»»». 
Gairdner,  J. ,  Cromwell.     III, 

126*'- 

Oranmer.    UI,  126»  130« 

Letters  a.  papers  of  the 

reign  of  Henry  VIII.  lU,  128«. 
Gajsler,    J.    £. ,    Bys    dziejöw 

czeskish.    II,  275**. 


VI,118 


Galilei  —  Geldser. 


Galilei.  —  Decreto  di  condanni. 

III,  S41". 
Galindo  y  de  Vera,  L.,  Pose- 

■ionea   en    Africa.     III,  64^*^. 

Galitsin,  N.  S.  Fürst,  Kriegs- 
gewh.;  tr.  Streccins.  II,  Bö*". 

Gallandet,  E.  M.,  Gallaadet. 
III,  8()4»®. 

Galli,  H.,  Arm6e  fnau^  1806. 
n,  87"». 

Gallo,  N.,  Roma  ed  Imperatore 
di  Germania.     UI,  41*<»-f 

Galloway,  W.,  The  battle  of 
Tofrek.     III,  166»^. 

Galschiöt,  IC.,  Danmark.  HI, 
196'«. 

Galton,  Head  growth  in  Stu- 
dent« at  Cambridge.  111,176^1. 

—  A.,  Gromwell.     UI,  125^ 

—  Fr.,  Addree«.     I,  5'^ 
Person.  Identificat  a  de- 

Bcript    I,  ö**. 
Galoski,  C.,  s.  Schdmann. 

GamasoT,  M.  H.,  s.Dschevdet. 

Gammen,  W.,  &  E.  G.  Bobin- 
son,  Hasard.     III,  305««. 

Gamarrini,G.  Fr.,  Uilarios etc. 
ni,  274*0. 

—  —  Cod.  d.  Angelica  D,  8. 
17,    IV,  75"«». 

Gander  k  Jentsch,  Prahist. 
Wohnstätten  d.  Gubener  Feld- 
mark.    II,  348«. 

Ganneau,  s.  Clermont-Gan- 
neau. 

G  ar  c  i  a ,  C,  Brihoega.  III,  bV. 

Gardiner,  S.  R.,  Declarations 
of  Gamet.     III,  136«l 

—  —  Charles  /.  a.  Earl  ot  Gla- 
morgan.     UI,  137/8"« 

Hiat.    of   England.      III, 

160*". 
Gardiner,  S.  R.,  s.  Powell. 
Gardnor,    E.    A.,    Explor.    in 

Cyprus.     I,  67*» 
Gareis,    C,    SkJavenhandel    n. 

Seeraab.     II,  4öO««V 

Kolonialrecht.    II,  4ö3»». 

G  ar  en  f  e  1  d ,  Y.,  Trierer  Bischöfe 

d.  4.  Jh.   II,  147«».  IV,  2ö«««». 
Garibaldi,  G.,  Memorie.     III, 

45*««. 
Memorias;  tr.  0.  deBaen. 

m    45*«*. 
Garibaldi.     lU,  43««*. 
G  a  r  m  o,  Ch.  de,  Elementarschalen. 

n,  438»««. 
Garnett,  Thirlwall.  UI,  163*»«. 
G a r  n  i  e r ,  N.,  Lettres  de  Jeannin. 

111,  82»«. 
Garrison,  W.  L.,  Garrison.   III, 

164»«». 


Gaspari,  S.,  Mamiani  d.  BoTere. 

m,  43»»«. 
Gasparita,  A.,  Ungnado.  Bann. 

U,  101»". 
Gaspary,  A.,  Italien*  Literatur 

d.  Benaissance.    III,  5**. 

—  —   Lettera    d.    Boccaccio    a 
Nelli.     III,  8». 

Gasqaet,  A.,  Etadea  Bynntinet. 

n,  6*«.  25»««. 
Institations.     III,  74«. 

—  Fr.    A.,    Henry    VI  IL   and 
English  Monasteries.  III,  127". 

G  a  s  1 6 ,  Drames  litarg.  de  cath4- 
drale  de  Ronen.    IV,  48"». 

—  A. ,  Sermenta  de  Straaboarg. 
U,  18»»». 

Gatschet,  A.  S.,  Migration  Le- 
gend.    I,  16»*«- 

Gatti,  G.,  Dedicaaione  d.'Mitra- 
dates  Philopator.     I,  110«»«. 

—  —  Dedicarione  d.  8^/ios  6 
Thßrjvcor.     I,  110«««. 

Epitaffio  di  <Joh.  Exignos'. 

III,  2". 
Gaadard,     F.    J.,     Gottschalk 

d'Orbais.     II,  26»»*.  IV,  46»°». 

Gandensi,  A. ,  Diritto  Rom.  e 
Visigoto.    II,  390»««.  UI,  60*». 

—  —  Mandio  n.  territ.  longo- 
bardi.     UI,  2". 

—  —  Sociotii  d.  armi  ed  arti  in 
Bologna.     II  [,  21«»«. 

Mercanti  fiorenU  in  Bologna. 

III,  21'««. 
Statati  di  Bologna,    in, 

21»««. 
Chronica.     III,  23««*. 

Gandry,   A.,    Ancetrea    de   noa 

animaux.     I,  14»«*. 
G  aa  ti  e  r ,  L4on,  Feste  de  Genire 

U,  122*«. 
GavaazijG.,  Monete di ViscontL 

m.  14>««. 
Gay,  H.,  ValUis.     U,  117«*. 

—  —  Amerigo  Vespacci.  lU, 
320»»^ 

Gayet,  s.  Lacoor. 

Qebert,    C.  F.,    Frank.   Mttna- 

▼ereine.     II,  316»»«. 
Nürnberg  liefert  nlU5h  Rafs- 

land  Pragemaschinen.  II,  321*»«. 
Verschwundene  Nürnberger 

Zeichen.     U,  321*»«. 

—  —  Medaille  auf  d.  Gebart  d. 
Erbpr.  Bemh.  Erich  Freand  ?. 
Meiningen.     II,  321*»». 

Gebert,    C.    F.,    Sammlong.      U, 

318«". 
Qebhard  y.  Bregens.     II,    131**. 

Gebhardt,B.,  Zur  Reformationa- 
Gesch.    II,  60«». 


Schsnhont    II,  91»»». 

Zu  Dietrich  t.  KienL  II, 

272»«. 
Döring.     II,  273*»«;  IT, 

40*». 
Gebhart,  B.,Borgia.    III,26<«. 
Gedeon,     M.     T.,     Jtaraltn 

Katraravrirav  nöhtoK.    IV, 

27«««. 
Geer,  s.  De  Geer. 
Geera,  Hist  Karte  d.  sefaleswig- 

holstein.  WeatkOate.  U,  225»»^. 

Geesink,   W.,  Zaak  y.    Bnkal 

1688,    m,  108««. 
Geest,  s.  De  Geest. 
Qeffcken,  F.  H., Obeihaaa.  m, 

158««». 
[ ]  Friedrichs  Tageback,  n, 

298»». 
Polit.     Fedeneiehnangei. 

U,  303*«». 
GenuidtachafUrecht     II, 

460««». 

s.  Heffter. 

Geffcken,  F.  H.     II,  208»«». 
Qeffroy,  A.,  Lettres  de  Fersen. 

UI,  209*«. 
N4gociation  k  la  eonr  de 

Catherine  //.     UI,  210»*. 
Geiger,     Elisabetha   Bona  ym 

Rente.     U,  328»««. 

—  G.,  Res.     I,  62*». 

—  —  Heddemheim.  Jodenordii. 
I,  66»*». 

Joden  u.  deutsche  Litten- 

tur.     1,  66»««. 
Schlacht   b.   Paria.     lU, 

27»«. 
Hnmaaist     Drama.      II, 

309»»». 
Gedichte  n.  Briefe  an  Pen- 

tinger.     U,  314«»». 
Geilfars,G.,  Hegner.  n,  126«*. 
Geinita.,    E.,    Beitr.  a.  G«dog. 

Mecklenbargs.     U,  219«*. 
Geiser,    K.,    Bern.    VerüsMag 

1191- 147 L  11,107«*.  280»» 
Geistbeck,  M.,  Weltrerkehr. II, 

427*»«. 
Gel  eich,  £.,  Bagnsa.    U,  96*«. 

—  —  HandcUantemehmongeB 
Österreichs  nach  Ostariea.  II, 
97»«. 

Narentathal.    U,   104«»*. 

Glelder,  H.  yan,  De  Gallis  is 
Graecia  et  Asia.    I,  107»>»». 

—  H.  D.  yan,  Mohtlr.  lU, 
286»«. 

Geldner,  K.  F.,  Tasna  43^   L 

68«». 

Tasna  46.    I.  58««. 

Zend-Ayesta;  Zorosster.  I, 

58So.saa. 


Gemeindelexikon  —  Gixftrd. 


iv.iie 


Qemeindelezikon  f.  Prenben.    II, 
2291M;    ygi.   JB.    1887,    XU, 

74"«.     331  w. 
Gern  oll,  A.,  Homer.  BIStter.    I, 

90*°». 
G  e  n  er  d ,  P.,  B&olotione  dlJtrecht 

m,  91». 
Aayers  k  traverB  lesfigee. 

III,  97»«». 
Schoonbeke  c/a  Dozzi.  III, 

97". 
G  e  n  6  e,  B.,  Bibliothek  Hans  Sacha'. 

II,  321**«. 
GenöralsUbakarte  d.  Beicha.    II, 

239»o. 
Gene  ad,  J.,  Papes  dana    dioc. 

de  Laiuanne.     U,  116^. 
Genta,  Fr.  t.,  Begierungaantritt 

Fr.  WUh.  ///.;  ed.M.  Spiefs. 

II,  84«"a. 

G  ( £  n  y  ) ,  J.,  Glouarien  y.  Könige- 

hofen  o.  Closener.    II,  135». 
Georg,  C,  Speise  u.  Trank.    II, 

457«. 
George,  s.  Mac  George. 
Georgia  des,    IlöXetg     St    &v 

8i^X9-e   navlos.     IV,  15*»«. 
Georgioa,  iZ,  ^Ertiy^afal  i^ 

*AxQ07i6Xeo}g.     I,  6 8«*. 
Gerard    (=  Madame  de  La- 

z  o  u  8  k  1) ,  £.  D.,  Land  beyond 

Forest     (TranaylTania).       III, 

2Ö3»»». 
0  4rard,  G.  de,  s.  Tarde. 
Gerba,  Kaiserliche  in  Albanien 

1689.     II,  95»».     Egi«-^». 
Gerecze,    P. ,    Dom    y.    Fünf- 

kircben.     UI,  266««. 
Geremei,  s.  De  Geremei. 

Gergely,  S.,  (ThökSlyi  a.  d. 
franz.  Diplomatie).    III,  241'«*. 

—  —  (Gesch.  d.  90ger  Jahre), 
in,  248«". 

Brief   e.  Soldaten   aoa  d. 

yor.  Jh.     III,  259*». 

Gering,  H.,  Glossar  za  d.  Lie- 
dern d.  Edda.     lU,  185«». 

Gerlach,  Freibergs  Vergangen- 
heit    n,  178"«. 

—  Freibergs  Gold.  Pforte.  II. 
185*»^. 

—  Schmelzer-Altar  za  St.  Nikolai. 

U,  185«». 
G  e  r  1  a  n  d  y  G.,  (Litteratarber.  üb. 

Ethnolog.).    I,  15>««-». 
Gernet,    A.    y.,    Album  Eaton. 

II,  255»». 
G  orn  et  h,  B.,5.Infant-Begiment. 

n,  308". 
Gernhardt,V., Schiifsgrab  unter 

Meyershof.     U,  257»««. 
Gertz,   W.    0.,    Madyig.     lU, 

195««. 


Geachichtschreiber  d.  dtach.  Vor- 
zeit.    II,  456«i. 

Geschiedyeryalsching.    III,  102««. 
109»".     110"«. 

Gefs,   F.,    Luther   n.    Georg  y. 
Sachsen.     U,  51«<>. 

Klostenriaitat    Georgs   y. 

Sachsen.       II,    66««.      175»«. 
181"'. 

Geasner,  L.,  StaatayertrSge.  II, 
450«»«. 

Gettysbnrg.  —  Celebration.    III, 
312»». 

Gberardi,  A.,  Bepubbl.  fiorent. 
Consulte  d.     lU,  18"*. 

(Fiorent  Aneodoten).    HI, 

19"». 

Ghinzoni,   P.,    (Mailand,   15, 
Jh.)    m,  14»«. 

TTsi  nuziali:  Biario  e  Cat 

Sforza,     ni,  14»««. 

Ghio,  G.,  Gaerra  1866  in  Ger- 
mania ed  Italia.     II,  302^«. 

Ghirardi,  G.  B.,  Sayoja  e  Bul- 
garia.    III,  41«««. 

—  —  Feste  noz.  d'Amedeo.    III, 
41««». 

G  hi  ron ,  J.,  Annali  dltalia.   III, 

40«»«. 
G  h  i  z  z  i,  G . ,  Castiglion  Fiorentino. 

m,  20««». 
Giamagli,    G.,    Comment    de 

Leonis  XlII.   reb.  gest     III, 

44»«*. 
Giambelli,    Vincenzo    Bellok. 

lU,  bn*\ 

Gianandrea,    A.,    Signor.    di 
Sforza  n.  Maica.    HI,  21»»». 

—  —  Palazzo  di  Joai ;  dis.  di  G. 
Landi.     HI,  21««». 

Gianetti,   A.,  Monguzzo.     III, 

16»««.     23«««. 
Gibb,  E.  J.  W.,  8.  Poole. 
C. A.  Fyffe,  A.  H.  Keane, 

Tarkey.     lU,  289»«». 
Gibbons,  M.,   Ordioationes  Yi- 

cariar.  temp.  Wells.    III,  123*». 
Early  Lincoln  WUls.    lU, 

128*«. 

—  —  Old   Diocese   of   Lincoln, 
ni,  172»"'«. 

Gibbs,  A.  E.,  St  Albans.     in, 

173»«». 
Gibelli,  A.,  SS.  Andrea  e  Gre- 

gorio.     UI,  22*»». 
Gibney,RD.,  ist  Battery  Wilta 

a  Somerset     III,  174»*». 
Giefel,  D.,  Würtemberg.  Gesch.- 

Qaellen.     II,  14««.  324»«. 

—  Herren    Stuben    Ordnung   zu 
Bottenburg.     U,  326»»«c. 

—  Visitationsrecht  d.  Abts  Dürr, 
y.  Adelberg.    II,  328»». 


—  Dominikanerinnenkloater  Siea- 
sen.     U,  829«»*. 

—  Pregitzers  Reise  nach  Ober- 
schwaben.    II,  330«*«. 

Gielgnd,  A.,  s.  Czartoryski. 

Gierke,  0.,  Bad.  Stadtrechte  u. 
Beformplane.  U,  132»«.  279»«*. 
443«»». 

—  —  Humor  im  Becht  II, 
395»«». 

Genoasenschaftstheorie.  II, 

399«««. 
Giesebrecht,  (F.),  Immanuel- 

weifsagung.     I,  44««. 

—  W.  y.,  Kaiserzeit  II,  39»«. 
225»«;  m,  232»». 

Bänke.    li,  296»«. 

Brinz.     II,  311»«». 

Beumont     II,  340««. 

Ludwig  //.,  Bänke,  Waita. 

n,  400«»«. 

Giesing,  F.,  Cohortenlegion.  I, 
128«». 

Gief8enbarg,yan,s.  Ablaing. 

Gietl,  F.  y.    U,  311«»«. 

Gigl,  A.,  Swieten  u.  Maria  The- 
resia.    II,  95*»». 

Gil  de  Zamora,  Alfonso  ZX. 
de  Leon;  ed.  F.  Fita.  III, 
47»». 

Gilbert,  s.  Ince. 

—  J.  T.,  Iriah  Confederation  a. 
war  in  Ireland.     III,  188»»». 

Gildemeister,  M.,  Arab.  In- 
achrift  y.  Nahr-Banijas.  III, 
278«». 

Gilliam,  W.,  s.  Washington. 

Gilliodta- Van  Seyeren,  L., 
Contume  de  Bruges.    III,  90»*«. 

—  —  Magiatrature  brugeobe. 
m,  93*». 

Gillow,  J.,  Liter,  a.  biogr.  bist, 
m,  171«»*. 

J.,  Haydock  Papers.    111 

171«»». 
Gilman,  A.,  s.  Poole. 
Gilmore,  (Semiramis).  I,  33»»». 

—  J. ,  Among  Mongols.  III, 
178»»». 

On  Outposts.     in,  318«»». 

Gilsa  zu  G.,  F.  y.,  Miscellen  a. 

Tjähr.  Krieg.     U,  148»*. 

Notizen.    U,  151»»«. 

Giomo,    G.,   'Misti'   d.    Senato 

Veneto.     III,  10««. 
Giorgi,    J.,    Iconogr.    Eatenje. 

lU,  20»»»-». 

—  —  Vassalaggio  a  Bainone  da 
Sorrento.     UI,  23«»». 

Gioyanna,  J.,Bacchilide.I,95«»». 
Gioyanni,  s.  Di  Gioyanni. 
Girard,     A.,     Vinkelried.     H, 
111««. 


IV,120 


Ginrdet  —  Goldziher. 


/ 


Oirardety  ¥.,  Stettiner  Friede. 

II,  210"»». 
Qirbal,  £.  C,  Gremios  y  oofn- 

diaa  de  Gerona.    IH,  52*«. 

Girgensohn,  J.,  Petri-Kircke 
in  Biga.  U,  282«*«.  260». 
268»M 

KSnig  Wensel  in  Biga.    II, 

201» 
Grewingk.     U,  2Ö6«». 

Girstenbrän,  Fn.fi.,  Bartho- 
lomäer  u.  ihr  Seminar  an 
Dillingen.     U,  314««. 

Giry,    A.,    EtabÜMemento    de 

Boaen.     III,  75*. 
BoyaaU   et   yiUes.     UI, 

78M 
Gisborne,    W.,    New  Zealand. 

UI,  180»»». 
Gisi,  y.,  Zihringen  j^,  Habsbnrg. 

II,  8ö«8.     107". 

Gontramnas.     II,  106*^ 

Heinrich  /.  u.  JI.  j.  Lau- 

aanne,   Ungo  //.  n.  Konrad  t. 

Genf    Q.   Bberhard   t.   Sitten. 

n,  116««. 
Giafling,      G.,     Demoa.       III, 

162*«. 
Glaber,    B.,  Histoirea;  ed.  M. 

Prou.     UI,  55««. 
Gladfltone,    UniTeraitaa    homi- 

nnm.    UI,  162«*. 
-—   W.    £.,   Elizabethan    aettle- 

ment  of  religion.     III,  132«^ 
—     —     Iriah     Demand.       lU, 

160*«*. 
Förster  a.   Ireland.    UI, 

160*«. 
BIsmere  a.  Battle  of  Be- 
lief.   UI,  172*". 
Gladatone.    —    Anecdotes.      UI, 

154«». 
Glafey,    W.,    Bat    a.    Bttrger- 

•chaft   Leipzig   wShr.  d.    30j. 

Krieges.     U,  178"«. 

Gl  anTille,  £.,  South  Afirican 
Goldfields.     III,  179«*« 

Glaser,  A.,  Masaniello.  UI, 
32»«. 

Glafs,  H.  A.,  Psalters,  Metr. 
Yers.     UI,  165««*. 

Glasschroeder,  F.X.,  Markw. 
T.  Bandeck.     U,  46«».  818««>. 

Glasson,  E.,  Droit  et  insti- 
tations.     U,  9««.     876» 

Saccession  dans  lois  bar- 
bares.    II,  384««. 

Begistre  de  Cerisy.   'UI, 

76". 

8.  Lyall. 

Glaaert,  Y.  0.,  Prenfii.  Bank. 
U,  426**«. 


Gleim,   Zum   3,    Xo?.    1888. 

U,  429»«*. 
Glen,  A.  a.  B.  G.,  Loc.  Go?em- 

ment     UI,  157«*». 

Glenn  ie,  J.  S.  Stuart,  White 
Baces.    I,  16«*»». 

Gloata,  Beligions- Verwandt- 
schaft?   1,  20««». 

Gldde,  0.,  Cynewolfs  Julian. 
11,  29"«. 

G 1  o  9 1 ,  J.,  Heilsyerkfindigong  d. 
Paolos.     IV,  15"». 

Gloria,  A.,  Imerio  e  oniy.  di 
Padova.     III,  6»*. 

—  —  Monnm.  d.  Univ.  di  Pa- 
doya.     lU,  7»«.     13»«>». 

Professori  di  Padoya.   UI, 

13"». 
Glossy,    C,    Liebenberg.      U, 

9481.     291»«. 
GloTer,    A.,   Joden    in    China. 

I,  53»*. 
Gmelin,    L.,    Handseichnongen 

nach  d.  Kirchenschatse  d.  St. 

Michaela-Hofkirche.  11,312««^ 

Gnecchi,  F.  &  £.,  Monete  di 

Scio.     UI,  17"*. 
Gneisenao,  y.,  Briefe  an  Sieg- 

ling;     ed.    M.     L(  eh  mann). 

U,  911*«. 
Gnesen,    Land    o.    Leote.      U, 

200«*. 
Gnoli,  D.,  Opere  di  Donatello 

in  Borna.     UI,  9*«. 
Gntlchtel,  s.  Ziegner. 

Goch  et,  A.,  Etode  arch4ol.  aar 
Tamines.     UI,  99 1*» 

Godet,  F.,  Locas.     IV,  7»». 

—  —  Paatoral  epistles.  IV, 
10»«. 

—  —  Ep.  to  HebrewB.  IV, 
11»««. 

Godfrey,  T.  J.,  Charches  of 
Nottinghamshire.     III,    123»«. 

Godt,  C,  Gesch.  Schleswig-Hol- 

ateina.     II,  226"'. 
Qoebl,     S.,    Hof    d.     Wttrzb. 

Fürstbischofs.     II,  816«*«. 

Goecke,  B.,  Westphalen;  ed. 
Th.  II gen.     U,  88»«*.  170«* 

—  —  Aachen.  Proz.  am  Beichs- 
kammergericht    U,  339««. 

Goedeke,    K.,    Gmndrifs.     U, 

457*«. 
Goding,  H.,  a.  Zimmermann, 

P. 
Göhler,  P.,  Jacobigemeinde  an 

Dresden.     II,  181"^ 
Goeje,  s.  De  Goeje. 
G  dl  er,  £.  A.,  Gdler.     U,  131*«. 

—  £.  y.,  Zollparlament.  U, 
302*»b. 


Gooler  y.  Bayensbnrg,  F., 
Offiriere  d.  Bad.  Armee-Corps 
1814.    U.  180»^. 

Gömorj,  G.,  (Milit  Denkseluift 
1595*^    UI,  287"«. 

—  —  (Ungar.  Anführer  am  d. 
17.  Jh.)     UI,  287»«». 

(Inaorrectionen  d.  nngir. 

Adela^     UI,  250««». 

—  —  (Verschynindene  nngir. 
Begimenter.)     UI,  259*««. 

Goens,  C.  F.  J.,  Pri^  d'apr^ 

NT.     IV,  14»»«. 
Gopfert,    Erageb.     Lokal-    «• 

Ortanamen.     U,  178»««. 

—  B.,  Staatspoat  a.  Priyatpost 
U,  427*«». 

Görgey,    St.,    1848  4a    1849 

bol.     UI,  252««». 
Göringer,   H.,   Prahiat  Karte 

y.  Nfimberg;  ed.  Dr.  Hagen. 

U,  815«««. 
Gor  res,     F.,    Christentnm    im 

Saaaanidenreich.     I,  59*«;  lY, 

25««*. 
Eictius  Varus.     I,  131"«; 

U,  146*«. 
Beligionspolitik    Constia- 

tina  /.     IV,  19«««. 

—  —  Hamn  al  Baschid  o.  d. 
Christentom.     lU,  286«». 

Joanne d' Are;  tr. L.Bor£. 

UI,  72»**. 
Göttingen.    —    Joden.     I,  56»«». 
Gottingen.    —    Schwaben  in  G. 

U,  330«*«. 
Gota,  K.,  K4xt>]y  OntÜY  168516. 

U,  129»».     291»«;  lU,  241»««. 
-~    -  Belation  d.  Mkgf.  y.  Badea. 

1685.     UI,  241"». 

—  W.,  Verkehrswege.  11,220*». 
264»«;  425*»*. 

Götainger,    E.,   Lozborg.    U, 

124»«. 
Goirand,  L.,    s.   Mac  Carty. 

Goldfeld,  J.,  Hamborg.  Gfiter- 
recht     II,  206«».     385*«. 

Goldmann,  Handschrift -Kita- 
loge d.  österr.-ongar.  Biblio- 
theken.    UI,  255«»«. 

—  J.  &  H.,  Haeschkol.    I,  50«. 

Goldschmidt,  [L.],  Heidel- 
berger Bechtalehrer.  U,  400"» 

Bechtsstndium.  n,404»« 

Bes.     UI,  20»«». 

Goldsmid,  F.  J.,  Choreh  of 
England  to  Indian  Charcli. 
UI,  178«*«. 

Timor.     lU,  287*». 

Goldataob,  H.,  'ASeia.  I, 
83»«». 

Goldaiher,  I,  Mekkai  AtarÄwk. 

III,  283»«. 


Goldziher  —  G^een. 


IV,121 


Mohammed.  Stadien.    Uly 

—  —  InflaeiiGea  cbr^tiennes  dana 
rislam.     m,  285«<'. 

Golenischeff,   W.,  Gachet  de 

Tarkütimme.     I,  SO»». 
G  ö  n ,  J.,  Walde&ser.    II,  230*^* ; 

Golther,  W.,  Wielandiage. 
U,  29»»«». 

—  —  Triatn  a.  Isolde.  III, 
186»«. 

Golta,  Fr.,  Wühelm.    H,  297"*. 

—  Th.  ▼.  d.,  (Ackerbau).  II, 
408«»». 

Handbach    d.    Landwirt- 

■cbaft.     n,  408*1^ 

—  —  Landwirtsch.  Betriebs- 
lehre.    U,  408W8. 

Golnbowsky,    P.,     Bolgary    i 

Ghazary.     lU,  286^. 
Gom  ea,  a.  Mouoz. 
Gomme,    G.   L.,   Mac   Lennans' 

«Horde'.     I,  19"»-'. 

—  —  Ezogamy  a.  polyandry. 
I,  19"». 

Gompera,  Th.,  Bonedelang  ▼. 
Salamis.     I,  9iaM. 

—  —  Alt  att.  Staatsork.  I, 
9l«<«a. 

Gondry,   G.,   Grands  baillis  da 

Hainant.     III,  93^. 
Gonlag,     K.     A.,     Lutherdom. 

ni,  108». 
Gönner,   S.  C.   K.,  Settlement 

of  Aastralia.    lU,  180^. 

Gontaat-Bi  ron,  Th.  de,  Am- 
bassade  de  J.  de  Gontaat-Bi- 
ron.     m,  82»«.     289"». 

Gonaales,    M.,   London    173L 

in,  173'«. 
Good,  J.,   Beformed  charch  in 

Germany.     II,  129^. 

Goodwin,  J.  A.,  Pilgrim  Be- 
pablic.     in,  314«". 

Gooa,  C,  J.  Nellemann  &  H. 
öllgaard,  Sandöe  Örstods 
Betydning  f.  danske  Bets- 
Tidenskab.     III,  195»'. 

Gooasens,  H.,  Span.  Einfälle 
in  Stadt  n.  Stift  Essen.  II, 
340«*. 

Gordon,   Letters.     lU,   154>««. 

—  A.  C,  Hard  times  in  Soothem 
Confed.    III,  312'W 

—  L.  L.,  From  Lady  Washing- 
ton to  Mrs.  Cleveland.  III, 
303«». 

Gordon  a.  Garibaldi.     HI,  164«««. 

Gore,    C,  Ministry.     IV,  19«". 

—  fi.,  AnthropoL  d.  Verein. 
Staaten.     I,  11««. 


G6rski,  K.,  Bitwa  pod  By- 
cayn^.     II,  200«»;  lU,  226»«. 

Bitwa    pod    Granwaldem. 

III,  224»«-». 

Wojna  rieczpospolit.  polsk. 

I  Szwecy^.     III,  226«<^. 

Gortel,  Tan,  s.  Verbeek. 

Gortschakoff-Üwaroff,  Na- 
talie  Fttrstin,  Jaden  a.  Christen; 
tr.  A.  BUmenthal.     I,  61««. 

Gosche,  B.,  Ebers.     II,  296". 

G  o  s  s  e ,  E.,  Baleigh.    ni,  1 30*«. 
Congreve.    UI,  166»«. 

Gothein,     £.,     LandstSnde    d. 

KorpfalE.    U,  129»«. 
Gotthold,    Chr.,    Schweden  in 

Frankfurt  II,  153"«. 
Gotti,  A.,  s.  Bicasoli. 
G  o  a  d  i  e ,  G. ,  Danish  daims  apon 

Orkney  a.  Shetland.     111,190". 
G  o  o  gh ,  H.,  Scotland  1298.    ill, 

124««. 
Goary   da    Boslan,  J.,   Hist 

6oonom.    de    l'Espagne.      III, 

46«. 
Goaw,  8.  Ter  Goow. 
Gozzadini,      G. ,     Sigillo     de 

Gozzadini.     III,  21>»«. 
Graae,  G.  Fr.  A.,  Meilern  Kri- 

gene.    1851-^64.    111,193«». 

—  T.,  Monrad.     III,  196««. 
Graaf,    «T.  J.,    Haarlemsch  ka- 

pittel.    lU,  109*". 
Grabe,  Erlals  Friedrichs  d.  Gr. 

an  Lehwald.  II,  80«'. 
Grabinski,  J.,  De  Pretis.    lU, 

43»««. 
Grabow,    J.,     Bechnnng.       II, 

362"«. 
Gräber,  £.,  s.  Lazzatto. 

—  Pr.yWasserleitangen  v.  Perga- 
mon;  m.  Beitr.  v.  C.  Schuch- 
hardt     I,  65««a. 

Gräfe,   F.,  Lucaaey.  u.  Apostel- 

gesch.     IV,  8«». 
Grätz,    H.,    Gesch.    d.    Jaden. 

I,  41". 
«Weisheit*  in  bibl.  Büchern. 

I,  46"« 
Hist.  des  Jaifs ;  trad.  par 

M.  Bloch.     I,  60". 

—  —  Volkstüml.  Gesch.  d. 
Jaden.     I,  60". 

Dass.;  hebr.  v.  P.  Ka- 
bln owitz.    I,  60". 

Monnaies    de    Simon.      I, 

61»». 

Grätzer  Bier,     n,  199»'. 

Graf,  A.,  Cinquecento.     III,  26«. 

—  E.,  Plutarchisches.     1,73"«». 

Graham,  A.,  &  H.  S.  Ashbee, 
TraYels  in  Tanifiia.    m,  178»«^ 


Graima,  s.  Palizzolo. 
Gram  ich.     U,  408»". 
Grammen t,    Count,     Memoirs; 

ed.    A.    Hamilton;     tr.    H. 

Vizetelly.    IH,  142"'. 

—  H.  D.  de,  Consals  &  Alger. 
m,  81".     294"'. 

Gorrespondance  d.  consals 

d'Alger.     UI,  294«»«. 

Grand-Garteret,  J.,  Moeors 
et  caricatare.     III,  81»«. 

Grandaar  &  Laurent,  Ge- 
schichtsschreiber; ed.  W.  Wat- 
tenbach.    II,  14««. 

Grandjean,  Gh.,  Begistre  de 
Benoit  XI.    IV,  63*«. 

Grandinson,  K.  G.,-  Petras 
Olaas.     UI,  202». 

Grandmaison,  C.  de,  Charte« 
de  Tours.     III,  66'-". 

Grangier,  L.,Gady.     U,  121««. 

Granlund,  V.,  Gustaf  /.  Re- 
gistratur,    m,  203». 

Grant,  C.  C,  Where  Patrick 
was  bom.?    IV,    31»»«.     39»«. 

—  U.  S.,  Reasons  for  accept 
Presidency.     lU,  305««. 

Gratama,  S.,  Leenkamer  der 
Heerlijkheid  Buinen.  UI, 
112"»». 

s.  Oldenhuis. 

Grattan.     III,  148"». 

Graube,  H.,  s.  Jankermann. 

Grauert,  Waitz.     U,  296". 

—  H.,  (Kaiserurkk.)     IV,  66». 

—  —  Konstantin.  Schenkung. 
IV,  60". 

Graule,  H.,  Hist  de  Lescure. 
lU,  22««'. 

Graus,  J.,  Pfarrkirche  z.  Eisen- 
erz.    U,  102*«». 

—  —  Kirchenbau  von  Victring. 
II,  102"'. 

Kath.   Kirche  u.   Benais- 

sance.     IV,  37». 
Gravüre,  s.   Jurien. 
Gray,  J.   H.,     Commore.  Union 

w.  Ganada.     UI,  319»". 
Graziani,  s.  Margherini. 

Greef,  A.,  Gerber.    U,  228"«. 

Green,  A.   S.,   Henry  II.    lU, 

118". 
^  J.  R.,    Short    Hist   of  Engl. 

People.     UI,  121»«.     160«". 
Hist    du   peuple   anglaia; 

tr.  A.  Monod;  pr.  G.  Monod. 

UI,  160«". 

—  S.,  s.  Stark. 

—  S.  A.,  Am.  Prisoners  at 
BatUe  of  Bunker  Hill.  UI, 
310"°. 

—  —  Population  of  Groton. 
UI,  316»«'. 


IV,122 


Ghreen  —  Ofinther. 


• —  8.  O.,  Annida  a.  Englonds 
deliverance.    III,  132"*. 

Grego,  J.,  Beminiscencea  of 
Gronow.     III,  164*»*. 

Gregor oTias,  Beide  Crirelli. 
U,  806»*. 

—  F.,  BenUnahme  AtheiiB  durch 
Venedig.     UI,  II»». 

Legende    t.    Stadiam    in 

Athen  im  12,  Jh.    IV,   4»i«*. 

GregoTics,  G.,  Hexenprosel«  d. 
Anna  K6n.     UI,  269»^*. 

Greiffenhagen,  W.,  Karl  ZX. 

inReTai.    II,  258";  UI,  206*». 
Grei&wald.    —   Chronik  d.   Uni- 

▼ersität     II,  237»*«. 
Grellet,    J.,    Maiton    de   Nea- 

chitel.     U,  115^»». 
ComtesdoNidaa.  II,  115«b. 

—  —  Arme«  de  Neach&tel.  II, 
llö'«o. 

Gremand,    J. ,  Intorrection    de 

Ghenaaz.     U,  122»». 
Grempler,  1.  Fund  t.  Sackran. 

II,  189»   261»»-». 

—  &  A.  Langenhan,  2.  u.  3. 
Fund  T.Sakran.  U,  189».  261>». 

Gren?ille,  Lord,  Memoira.    II, 

148*". 
Gretna  Green.  —  Marriage*.    III, 

173^. 
Greule,  J.,   Archiyal.  d.  Amta- 

bez.  Ettenheim.     H,  181»". 
Greyel,    W. ,     Befonnation    in 

Eisen.     II,  340»» 
Greville,C.  F.,  Memoirs.    Georg 

IV,    William  JF.    a.  Victoria; 

ed.  H.  Beeve.     III,   150»^. 

Grewingk,  G. ,   Aschenfriedhof 

bei  Türsei.     II,  267"«. 
Sammlung  Raison.  II,  267*«». 

—  —  Stein-,  Bron^  u.  Eisen- 
■eit     U,  267»". 

Griff  in,  L.,  Page  of  Afghan 
Bist     UI,  156»'»».  288»». 

Griffis,    W.    E.,    Corea.      lU, 

178»»* 
Griff  ith,  J.,  SUtates  of  Oxford; 

ed.C.L.  Shad  well.  lU,  175»»». 

—  —  s.  Petrie. 

—  B.  J.,  Book  of  Common  Prayer. 
UI,  130» 

Griffith,  founder  of  Hankow  Mis- 
sion.    lU,  178»»'. 

Grillnberger,    0.,     Praxitas* 

Kämpfe  um  Korinth.    I,  100"*»^ 
Philosophie  d.  patrist.  Zeit. 

IV,  24»*. 
Grimaux,   E.,  Layoisier.     UI, 

87»^ 
Grimm,    Ed.,    Münzmeister    t. 

Wismar.     II,  232«*». 


( — )  J.,  Jnstinuakirehe  cn  HSchaL 
II,  1Ö4»»». 

—  —  Tentonic  mythology;]  ed. 
J.  St.  Stall  ybrass.    U,  262»». 

Loben  Jesu-    IV,  18»»». 

—  N.,  Clavis  Nori  Test.     IV,  8". 
Grisar,    H.,    Papstbriefe.     U, 

21W;  IV,  27»«. 
Griscelld   de   Vesiani,   Me> 

moirea  of  Bimini.    UI,  45*»». 
Groede.  —  iSgliae  Wallonne.    UI, 

107»»». 
Gröfser,    M.,    St   Johann   am 

Brückl.    U,  102"». 
Grofsler,  H.,  Badegundu.     U, 

173«*. 

—  —  Mitteil.  a.  Eislebisch. 
Kirchenbüchern.     II,  177»»». 

Groff,  W.,  Jagob-el  et  Joaep-el. 
I,  25*«. 

D4cret  de  Canope.    I,  26»». 

Groos,  W.,  Deutsche  Einwan- 
derung nach  Siebenbürgen.  UI, 
246»»». 

Gropplero,  G.,8.De  Benaldis. 

Groser,  W.  H.,  Plants  of  Bible. 

I,  47»*». 
Grofs,    0.  E. ,    Staudenheim  u. 

Bothenburg.     II,  828»**. 
Plalz.  Holzland.    U,  823»»». 

—  V.,  PaI6oethnologie  en  Snisse. 

I,  9«»». 

—  W.,  Böm.  Bad  in  Jagsthausen. 

II,  S2Ö»». 

—  —  (Ausgrabungen  b.  Jagst- 
hausen.)    II,  825»^ 

Grofsbeeren.   —    Münzfund.     U, 

350". 
Grosse,     J.,    Trautmann.      U, 

311»»»». 
Grossi,  V.,  Diyisione  d.  lavoro 

preist.     I,  21««». 
Grofsmann,    E.,    Schlacht    b. 

Fraustadt  1706.    U,  200»*. 

Grofsschmid,  G.,  (Hist  Stu- 
dien.)    III,  253»". 

ArchiT  der  Grafen  Zichy. 

lU,  263*»». 

Grosz,  B.,  (Burg  Gyula  im 
letzten  Jh.)     III,  259*»«. 

Grotefend,  H.,  [InTentare.)  II, 
151»*». 

—  —  Frankfurt  Studenten  in 
Bologna.     II,  151»**. 

—  —  Diarium  d.  Officier-Corpa. 
II,  153»»». 

—  —  £rob.  Gotlands  durch  d. 
dtsch.  Orden.     U,  215». 

Grottanelli,  L.,  Regina  di  Po- 
lonia  in  Boma.     UI,  31»»». 

Groye,  G.,  s.  Browning. 

G  r  n  e  b  e  r ,  Personal  Medals.  UI, 
147»»*. 


Grüe,  L.,  Boighola.     II,  165»«. 
Grün,  8.  Frankl. 

—  N.,  Sage  u.  Gesch.  d.  Gemeinds 
Prag.     I,  54'«. 

G  r  ü  n  b  e  r  g ,  P.,  Luther  n.  Zwingli 
inbei.  auf  Gottesdienst  11,52«*. 

Grundier,    E.,     SdüoCs   Aaaa- 

burg.    U,  177»<>*. 
Grünhagen, G.,ileden.  11,76*«. 
Anschlige  auf  Breslau  o. 

Schweidniti.     U,   77«».  190". 
Zechbnch     d.     Breilaiier 

Schuster.     U,  193*». 
Schleaischea   aus   London. 

UI,  135«». 
G  r  tt  n  i  n  g ,  H.,  Verbot  d.  HamboiiK. 

Bundschan.     Ü,  206»*. 
Grünwald,  B.,  B^  Magyaron- 

zig.     UI,  845"». 

—  M.,  Jüd.  Friedhof  in  Fng. 
I,  64". 

Jnngbonalauer     Babbiner. 

I,  54". 
Ortsnamen   in  Böhmen  b. 

jüd.  Schriftstellern.    I,  54»^ 
Jüd.    Gemeinde   Ledetseh. 

I,  64»». 
(Juden  in  Pilaen.)    I,  54**. 

Grnndl,  B.,  Angehörige  d.  Uni- 
▼ers.  Heidelberg  ans  d.  Dioi. 
Augsburg.     lU,  S15»>». 

Angehörige  d.  UniT.  fleidel- 

berg  aus  d.  Diöc  Eichstitt 
UI,  318»'». 

Grundt,  Luther  üb.  seine  hebr. 
Kenntnisse.     IL  52«». 

Grupp,  B.,  Priihist  b.  Branden- 
burg.    UI,  348». 

Urkk.  z.  BeformationsgeseL 

Brandenburgs.     II,  372»**. 

Gschwendius,  Ad.,MemorabLlia 
Eisenberg;  ed.  Ludewig.  U« 
179>»». 

Guarantola.  —  Staiuü.    III,  21»**. 

Gnastalla,   £.,   Bisoigim.  ital. 

UI,  38*«'. 
Guasti,  A.,   Breri  di  Clements 

VIL     lU,  29»». 

—  C,  Biccvd.  Inghirami.  IL 
273*»;  III,  19»»*;  IV,  42«». 

Spedale    di  Maria  KaoTi. 

UI,  19»«». 
Gubernatis,    s.    De   Gaber- 

natis. 
Gubo,  A.,  Friedrich  U  t.  CilH. 

U,  lOl»*«;  UI,  234»». 
GÜdemann,     M.,     Ersiebangs- 

wesen  d.  Juden.    I,  52*'. 

Guide,  0.,    EriegsTerf.  d.  att 

Bundes.     I,  94««». 
Günther,  S.,   Biogr.  (Pap«  — 

Peters).     U,  229»»*. 


GüntKer  —  Habn. 


IV,123 


—  —  Meteorol.  u.  Aitrol.  ans 
Alt-München.     II,  SOS*". 

Globen  Appians.    II,  809»>*. 

Gnerra,  b.  Fernandos. 

Gnerrini,  0.,  &  C.  Bicci, 
Colori  segreti'd.  aec  X  V,    III, 

Ga  glia,  E.,  Gegner  d.  Bevolntion 
in  Deutschland.     II,  84^^ 

Emigranten  in  Wien.     II, 

96« 

Gnibert,  L.,  ifilcole  monastiqne 
de  Grandmont.     lY,  40^. 

GiiiccioH,A.,6ella.  III, 43»**«. 

Gaidi,  L,  b.  Tabari. 

Guidicini,  G.,    Diario   bologn. 

III,  38*» 
Guiffrey,    J. ,    Tapisseries   de 

Charles   VI.     lU,  70"o 
G  0  i  gn  e ,  G.,  Gnerre  de  Cent  ans. 

III,  70*». 
Droit  da  seign.  de  Ville- 

j6snB.     m,  75*. 
Gaillanme,   H. ,  Amazon   Pro- 

Tincee  of  Pem.     IH,  179»*®. 
Gaillon,  E.,  France  et  Irlande. 

lU,  160«**. 
Goinand,  Temple   de  Salomon; 

par  Pailloax.     I,  47«*». 

G  Q  i  r  a  Q  d ,  P.,  Impdt  ä  Äthanes.  I, 
91«oed. 

Gnlpen,  Ph.  yan,  Kronick  yan 
Maastricht     III,  1078*. 

GamIey,B., Dies  Sacra.  IV,28*»*. 

Q  n  n  d  1  a  c  h ,  W.,  Epistolae  Anstra- 
siacae.     II,  3««;  lY,  26«". 

—  —  Zwei  Schrr,  Hinkmars. 
n,  18". 

Ganglingens  Pilgerreise.  111,274*«. 

Gankel,   H.,   Wirkungen  d.  hl. 

Geistes.     lY,  15*« 
Gannyon,  W.,  Orif^nal  Memoir 

of  Borns,     ni,  167»*. 
G n  n  ton ,  G.,  Wealth  a.  Progrefs. 

UI,  162*« 
G  u  r  1  a  n  d ,  ( Yerfolgang  der  Juden 

in  Bnlsland.)     I,  55«««. 

Gar  litt,  Tamoli  auf  d.  Loiben- 
berge.     II,  102***. 

—  C,  Tumierwesen.     II,  61'*. 

—  —  Warschau  u  Sachs.  Könige. 
II,  176". 

—  —  Hofkirche  in  Dresden.  II, 
181*»*. 

—  —  &K.  Berlin g,  Aus  sachs. 
Archiven .( Dresd.  Goldschmiede .) 
II,  186«»^ 

—  —  —  —  Bretschneider.  II, 
185*". 

G  n  fsm  an  n ,  K.,  JagsthäuB.  Aas- 
grabangen,  fierbst  1886,  II, 
825» 


—  —  Gegenreformat  im  Hohen- 

loher  Lande.     U,  329*<^. 
Gutachten  zur  Beform  d.  Jurist. 

Stadien.     H,  404***. 
Got gesell,  Th.,  Lichtenthai  b. 

Baden.     II,  132**. 
(Guthe),  G.,    Symbol  unter  d. 

Crucifix.     lY,  35***. 
Gutsche,   0.,   Deutsche  Gesch. 

von  d.  Urseit  bis  au  d.  Karoling. 

n,  454*. 
Gutschmid,  A.  ▼.,  Gesch.  Irans ; 

Vorw.   von  Th-  NSldeke.     I, 

59*H.  107***. 
Gwilt,   J. ,  Encycl.  of  Architec- 

ture;  ed.  W.  Papworth.    III, 

176«». 
G  w  y  n  n ,  J.,  HippolytuB  ag.  Caios. 

IV,  22**«. 
Gyalokai,    (PetSfi    u.    SchaCs- 

burg.)     m,  252***. 
G  y  &r  f  &s ,  Stef.,  (Urchristl.Kunst.) 

IV,  34**». 
György,  A.,  (Öffentl.-  u.  Prival- 

Bibliotheken    Ungarns    1885.) 

in,  254»*». 
G  y  o  r  i  k ,  M.,(Schimkö'ischeSamm- 

lung.)     in,  258**». 
Gyärki,    öd.,    (Altes    Gedicht.) 

m,  249***. 
Gyulai,    P.,    (Jahrbuch.)     lU, 

226***. 
Landkarte     d.     Komomer 

Komiutes.     UI,  263*»*. 

Kisfaludy.     lU,  265»»'. 

(Goth.    Kirche    ▼.    Thür- 

Szak&llas.)    UI,  266»»>. 
Gyuratz,  F.,  Luther.     11,51*»; 

m,  260***. 


H. 

H  a  a  b ,  B. ,  Handels  -  Firma.  II, 
423*** 

Haagen,  Qnix.     II,  340»». 

Haas,  H.,  Föhrden  Schleswig- 
Holsteins.     U,  218**. 

—  W.,  Landeskunde  v.  Nieder- 
osterreich.     U,  100»*. 

Haase,  s.  Behla. 

—  A. ,  Schlacht  bei  Nürnberg. 
U,  319»»». 

—  K.  £.,  Yolkstümliches  a.  d. 
Grafschaft  Buppin.    II,  373«<>». 

Habel,  P.,  Pontifices  rom.  I, 
132*». 

Haberland,  C,  Aberglauben 
b.  Essen.     I,  21**«. 

Habets,  J. ,  Limhurgfiche  mer- 
gelsteen  b.  Plinius.     III,  101**. 

H ach,  Th.,  Niederdeutsch.  Kunst- 
gewerbe.    U,  210**®. 


—  ~  Kloster  Marienwald.  II, 
225*»»-». 

Hacke,   Generallieutenant  y.    II, 

311»»*. 
H  ad  den,  C,  Handel.  lU,  176»»*. 

—  B.  H.,  s.  Bogers. 
Hadley,    A.,    Harriman.      III, 

305«». 
H  a  b  1  e  r ,  A.,  Geogr.  de  Joniker. 

I,  93«*»*. 

—  K.,  Hermandades.    DI,  47*». 

—  —  Arbeiten  z.  Gesch.  Spa- 
niens,    ni,  48*». 

Blüte  Spaniens.   III,  50»*. 

Jungfrauliche  Konigin.  III, 

130**. 
HSck ermann,  A.,  Biogr.  Oyer- 

camp-Pistorius.     II,  238*»*. 
Haeghen,  F.  van  der,  Biblioth. 

belg.    UI,  95»*. 

—  Y.  yan  der,  Archiyes  gantoises. 

III,  98*««. 

Exhom.d'Isabelle  d^Autriche. 

ni,  182*». 
Hämmerle,     (Gräberfunde    b. 

Backnang.)     II,  325»». 
Haendcke,  Berth.,  Zeitblom  u. 

Dürer.     II,  71*»*. 
Haenel,  A. ,  Studien  z.  Staats- 
recht,    n.  395*»». 
H  a  e  n  1  e ,  S. ,  Siedershof  in  Schwib. 

Hall.     U,  326»«B. 
Haerynck,  H.,  Boendalo.     HI, 

94»*. 
Haeutle,  Chr.,  Hofkleiderbnch 

Herz.  Wilh.  /  V.  etc.  U,  309**». 

Haeyernick,0.,  8.  Wrochem. 

Hafner,  Hersfold  b.  z.  Ende  d. 
Hohenstaufenzeit.     II,  147»». 

—  A.,  Stadtbibliothek  Wintertnr. 

II,  126»». 

—  T.,  Bavensburg.    H,  326**». 
Hagemann,  P.,  Heine  in  Dorpat. 

U,  296". 
Hagen,  s.  Göringor. 

—  H.,  Bemer  Horaz  u.  Servius. 

IV,  55«*. 

Hagen bach,  K.  B.,  Dogmen- 
gesch.;  ed.  B.  Benrath.  lY, 
24«»».  45»». 

Hagenow,  F.  y.,  Neuyorpom- 
mem  u.  Bügen.     II,  239»»». 

Hager,  Boman.  Kirchenbaukunst 
in  Schwaben.  II,  315»*».  329««*. 

—  Fr.,  Herakles-Mythos.  I,  88»»*. 

Haggard,  B.,  Cctywayo  a.  bis 
white  neighbours.    lU,  157»««. 

Hahn,  F.  G.,  Städte  d.  nord- 
deutschen Tiefebene.  II,  355»*. 

—  H.,  Pippin.     n,  24»* 

—  W.,  Zeus  in  d.  Uias.  1, 90*»*. 
Odin.     III,  181*. 


IV,124 


Hainbach  —  Harnaek. 


Hainbach,    Httnengriber.      II, 

141«. 
Hainborg    n.     BoUenatein.      n, 

101»*. 
Hainea,  W.,  Stainford  Chorch- 

warden'a  Acconnta.  III,  172**^. 
H  a  j  n  i  k ,  E.,  Erbobergeapanachaft. 

lU,  868"». 
Hairat,  a.  Coort 
Hal&as,  I.,  (Magyar.  Elemente 

d.    nordalaT.    Sprachen.)      III, 

266»". 
Halbe,  M.,  Friedrich  U.  o.  d. 

pipatl.  Stahl.     II,  40». 
Halbherr,  F.,  ftP.Orai,Antro 

di  Zana  aal  Ida.     I,  65*^. 
Haie,  a.  Mac  Haie. 

—  E.  E.,  «America*.   III,  63««b. 
Freneaa    a.    Waahington. 

ni,  807»'» 
Waahington.     m,  807"«. 

—  —  Franklin  in  France.     III, 
809"« 

Magellan'a  Biacovery.  Haw- 

kina  a.  Drake.    Naval  Hiat.  of 
Am.  Reyol.     III,  820"» 

—  H.,  Origin  of  Langoages.  1, 4^*. 

HaUry,  J.,  Langae  d.  Hittitea. 

I,  80». 
Notea    aaayriol.     I,    81''. 

32«. 

—  —  XlVt   chap.  de  Gentee. 
I,  86"». 

(Sanhar.)     I,  87*»». 

Recherches  bibliqaea.    I, 

41". 
Inacr.  ph^nic.  d'Athinea. 

I,  69»». 
Halkett,    S.,    &   Laing,   Dio- 

tionary  of  Anonymooa  a.  Paea- 

donymoaa  Literat.     lU,  165»». 

Halk  ombe,  J.  J.,  St.  Lake.  lY, 
76t. 

Hall,  B.,  B.  Thorpe. 

—  0.  B.,  Colonixation  of  America, 
m,  296«. 

—  J.  H.,  Ritoal  for  Waahing  of 
Dead.     IV,  28«»«. 

Hallam,   H.,    Conatit.   Hiat.  of 

England.     III,  174'*» 
H  a  1 1  e  r ,  Propheten  d.  nachapoatol. 

Kirche.     IV,  19«". 
Hallett,  H.  S.,  France  a.  Eng- 
land in  Eaat  Aaia.    III,  166«^. 
Hall  wich,     Qaeatenbeiig.      II, 

76»».  889» 

Piccolomini.     II,  76*». 

Halmhaber,    Fr.,    Schloüa    za 

Brühl.     U,  344"«. 
Schmiedekanat  d.  18.  Jh. 

n,  844"'. 
HaWoraen,  J.  B.,  Norak  For- 

fatter-Lexikon.     III,  199". 


Hamakar,  H.  G.,  Haalotha 
TToneaooad  en  beden  in  Hol- 
land,    ni,  112»». 

Hamburg.  —  Handel  etc.  II, 
204«»a-««.  206»-'«. 

—  Konat,  Dichtung,  Schale.  II, 
206'»''.  207»*.  227>»;  lU, 
268»». 

—  Verachiedenea.  n,  205*»*'. 
206».  208>»-". 

Hamel,    Ganada   fran9aia.     m, 

179»». 
Hamilton,  A.,    Nana   of  Syon. 

m,  172»»*. 
a.  Gramm  ont. 

—  Gail,  B.  Dodga. 

—  J.  A.,  O'Connell.    III,  159»». 

—  W.  D.,  State  Papera;  Char- 
lea  /.    UI,  188»»*. 

H  a  m  1  e  y ,  Sir  Edw.,  Defenoeleaa- 
neaa  of  London.     III,  151»«. 

Harn  mann,    0.,    Standeeherren. 

n,  883». 
Hammarakjold,  A.,  LiWanda 

hiat     III,  208». 
Hammerahaimb,  V.U., Faroak 

Anthologi.     lU,  185». 

Hammeratein,  t.,  (GStzen  an 
Neoatrelits.)     U,  221»'. 

Hammon,    Geo.,     Tagebach    e. 

FeldgeiaÜichen  1870/71.      II, 

802**. 
Hammond,     R.,     Miaaion     de 

Guinea.     H,  82» ;  III,  87". 

Hampel,  J.,  Bronze  en  Hongrie. 

I,  9». 
(Erwerbungen  d.  National- 

Muaeama  1887.)     UI,  226«. 
(Blaaenateiner  Höhle.)  lU, 

226». 

—  —  (VotiT-Altar.)    lU,  227». 

Arariaker.     UI,  227»'. 

(Romiacher   Helm.)     UI, 

227". 

—  —  (Goldbarren  ton  Kraazna.) 
ni,  228". 

(flabaner.)     III,  262*». 

(Fände  auf  d.  Puazta  Muhi.) 

m,  264*» 

—  —  (Goldachmied-Knnatwerke 
ana  d.  Zeit  Ludwiga  d.  Gr.) 
UI,  267»'». 

—  —  Abschnitt  nngar.  Kunat- 
geachichte.     lU,  267»'» 

H  a  n  c  k  e ,    E. ,    Begentachaft    u. 

Stellvertretung.     U,    SSBi«"». 
Handel  mann,  H.,  Holmshuua- 

Hügel  b.  Wittatedt.     U,  221»». 

Muaeam  zu  Kiel.    U,  221». 

Herr  v.  Bantzau.  II,  225"». 

Panach.     U,  228»'». 

—  —  8.  Liliencron. 


Handlingar,  KongL  Bibliot    III, 

213» 
Hand  mann,  B.,   Hebraerefu- 

geliam.     IV,  6*». 
Handtmann,  Haaaome  t.  Gaa- 

dow.    U,  848». 

—  Altertnmafande  in  d.  Prieg- 
nitz.     II,  348». 

—  Altert&mer  t.  Lenzen,  n, 
348». 

—  Altertamaforachnngen  inLenzen. 
U,  348». 

—  Neue  Sagen  a.  d.  Mark  Bran- 
denburg.   U,  865». 

Haneffe,  a.  Cheatret. 

Hanncke,  K.,  Pommeradi. 
Adelaleben.     U,  235»". 

Hannedoache,  H4roa de guerre 
de  Cent  ana.     III,  70'»'. 

Hannington,  Laat  Joonala 
(Palentine.)     III,  177»». 

Hanotaax,G.,  Inatnictiona.  HI, 
80«. 

Hanaard'a  Parliamenlary  Debatea 
1888.    UU  158»'. 

Hanaen,  J^  Weatfalen  a.  Rhein- 
land im  15.  Jh.  U,  162". 
270*-».  332«». 

Officialatgericht   in  Soeat 

II,  166»'.  280»»».  333». 
Norak  nationaltheater.  UI, 

200». 

Aachen.  Ratawahlen  15S1/2. 

n,  339»». 

—  S.,  Lagoa  Santa  Bacen.  1, 12»^. 

Hanaaen,  Gg.,  Agrarbiat  Ab- 
handlungen.    II,  408«»». 

Hantach,  M.,  Liatprand.  H, 
83»'. 

Hantzach,  Dreadner  Chriat- 
markt    II,  178»». 

—  Reiaewitz'  Garten  in  Plaaen 
b.  Dr«aden.     II,  178»»». 

Hard egger,   A.,    Baugeach.  t. 

8.  Gallen.     II,  28»». 
Harderwijk.     —    RechtabroBBen. 

UI,  112"«. 
Hardy,    E.    G.,    (Legionen   t. 

Augnatoa  b.  SeTerua.)  U,  265»*. 

—  T.  D.,  &  C.  T.  Martin, 
Leatoire  d.  Englea.  UI,  117/8'*. 

—  W.  J.,  Armada.     III,  Ül«. 

Harlefa,  W,  WeaeL  U,  338*«. 

—  —  Reforraationageaeh.  ?.  Gel- 
derland.     n,  340». 

RedinghoTOn.    II,  342»»* 

Harlez,   C.  de,  Syntaxe  areat 

I,  58»«. 
Harnack,   Paachkia   o.  Byroa. 

III,  167»'». 

—  A.,  Karpoa,  Papylua  u.  Äpe- 
thonike.     IV,  18»». 


Harnack  —  Haoier. 


IV,125 


Didache  n.  Tertallian.    lY, 

21»». 
Pseadocyprian.    IV,  88«*» 

—  —  Aogaetiiifl  Konfessiooen. 
lY,  30»*«. 

—  —  Adam  n.  Chriatas.  lY, 
35»«. 

8.  Hatsch. 

—  0.,  Briere  des  Barclay  de 
ToUy.     II,  251»». 

Bänke  üb.  Oatseeproy.    II, 

251»« 
B.  Barclay  de  Tolly. 

Haroo,  A.,  Seneffe.     III,  98»«». 

Uarper,  B.  F.,  Baarhaddon  in- 
acription«.     I,  88»»-». 

Harrer,  Baalschnle  in  Unter- 
grdningen.     U,  327»»». 

Harriao n.  F.,  Gromwell.  HI, 
138»»». 

—  H.,  Councils  a.  indian  National 
Congreaa.     UI,  156»«». 

—  J.,  Inscript  w.  Lydan  lettrea. 

I,  71»». 

Scot  in  Ulster.   III,  173»«». 

—  J.  B.,  Indians  of  U.  8.  III, 
296»». 

—  S.  A.,  Bozman.     III,  317«"». 

Harrisse,  H.,  Uolombns  a.  bank 
of  S.  George.     lU,  53»»». 

Colnmbos  im  Orient    III, 

54»»^. 

Barster,  Baamberger  an  Al- 
dingen 1633.    II,  131« 

—  Katal.  d.  histor.  Abt.  d. 
Mnseams  in  Speier.  II,  322*»». 

—  Yereinsjahre  1886/7  o. 
1887/8  (Ansgrab.  in  d.  Pfala). 

II,  328*»». 

—  Medaillen  aaf  d.  Belagerungen 
T.  Frankenthal  a.  Landau.  II, 
323»»». 

—  Zanftregiment  in  Speier.  ü, 
279X91.9.  328«oi. 

—  Dirmatexner  Mfinafond.  II, 
322*»». 

—  Speierer  Florplan  t.  1716. 
II,  323»»*. 

Hart,  s.  O'Hart. 

—  G.  E.,  Fall  öf  New  France, 
m,  147»".  299»«. 

—  Tan  der,  Uffenbach'scha  Cn- 
rioML     II,  341»»». 

Hartfelder,  Konrad  Celtis.  U, 
320**». 

—  K.,  Beruf.  Melanchthons.  n, 
56*«. 

Hartknoch,  Brief  an  Herder,    n, 

260»». 
Hartlanb,   a.  Schweinfarth. 

Hartley,  L  8.,  CooUing.  III, 
304»». 


Hartmann,  Wert  engl.  Biindes- 
genossenscbaft.     III,  157»»». 

—  Englands  polit.  Interesse.  III, 
167»»». 

—  Tttbing.  Magister  im  höher. 
Staatsdienst.     II,  326»^ 

—  s.  Jentsch. 

—  A.,  Unterirdische  Gange.  II, 
804»». 

—  B.,  Reichsstadtische  Bechts- 
pflege  im  18.  Jh.     II,  820*»». 

—  —  Nümb.  Frauenlob.  II, 
321**». 

—  J.,  Kronik  d.  Stuttgart  Hospi- 
talkirche.     11,  825»». 

—  K.,  Dichtongen  d.  Gryphioa. 
n,  292»*. 

—  K.  J.,  Unterhandlingar  i  Skäne. 
m,  192»». 

Hartmann,  t.,  Papiere.   II,  301*». 

Harttang,  s.  Pflagk-Hart- 
tang. 

Härtung,  J. ,  Philolog.  a. 
Bückerts  Briefen  an  J.  A.  Här- 
tung.    U,  187«»». 

—  —  Territorialpolitik  Magde- 
burger Erzbischöfe.    II,  358»». 

Hartwig,  Griech.  Trinkschalen. 
I,  82»»». 

—  Friedrich  II.  ?.  Hessen  u.  Ab- 
tretung Hanaus.     II,  149'»». 

Hasbach,  Engl.  Arbeiterrer- 
sicherungswesen.     III,  175»»». 

—  W.,  Studium.     H,  404««». 

Hase,  K.  A.  t.,  b.  Luther. 

Haselbach,  K.,  Niederöster- 
reich K.  Z.  d.  30^.  Krieges. 
U,  99»». 

Haselberg,  E.  t..  Baudenk- 
maler d.  Bez.  Stralsund.  II, 
237«*». 

Hasmonäersöhne,  Beinamen  der. 
I,  42*». 

Hassal,  s.  Ince. 

—  A.,  Bolingbroke.    UI,  144»*». 
Hasse,  E.,  Amtl.  Statistik.     II, 

403«»». 

—  G.,  Sachs.  Klöster  in  d.  Mark 
Meissen  u.  Oberlausitz.  II, 
180/1»»*. 

—  F.,  Oyerbeck.     II,  211»*». 

—  —  Schlesw.  -  Holst.  -  Lauenb. 
Begesten.     U,  216»». 

Fragment  d.  Saxo  Gramm. 

in,  185»». 

Hasselblatt,  A.,  Ffingst- Aus- 
flug nach  Meyershof.  U,  257»«». 

—  B.,  Barthol.  Tiesenhausen.  II, 
251»*. 

Kirchl.  Einkflnfte  in  Alt- 

Livland.     U,  261»». 
Hassencamp,  B.,  Histoflre- 


land;   ed.    E.   A.   Bobinson. 

m,  161*»». 
Hatsch,  R,  Kirchenyerfassung 

Westeuropas;  tr.  A.  Harnack. 

IV,  42»*. 
Hattink,  E.  E.,   Bramcampius. 

III,  108»»». 
Hatten,  J.,  s.  Toole. 
Hatzbach,  s.  Knoblauch. 
Haubold,  F.,  Iliensea.  I,  86»»». 
Hauck,  B.  Herzog. 

—  s.  Schmid. 

—  A.,  Zur  donatio  Gonstantini. 
II,  23"». 

Plitt.     U,  211»*« 

Missionsgesch.  Ostfrankens. 

U,  317»*»*. 
Hang,  F.,  Heddemheimer  Mili- 

tärdiplom.     II,  143*«. 
Ausgrabungen   auf  Hoch- 

mauem.     II,  325»». 
HaulleTÜle,  de,  Missions  du 

Eoi  d.  Beiges.  UI,  40«»».  92»». 
Jubil4  de  L4on  XIII.  UI, 

44»»». 

Praet     UI,  92»*. 

Haupt,  ü.,  Hussit  Propaganda  in 

Deutschland.   II,  230*»«.  276»«. 

316»»*;  111,  260**«;  IV,  48»»*. 

—  K.,  Geistig.  Leben  an  d.  Uni?. 
Wittenberg.     II,  182«»». 

—  F.,  (Samari'in.)     I,  35»»«. 
Babylon.  Ark.     I,  36»«». 

—  B.,  Vizelinskirchen.il,  226»o»». 
Bau-   u.   Kunstdenkmäler 

Schleswig-Holsteins.  11,  227»»*. 

Hauptmann,  F.,  Bonn,  Über- 
rumpelung  1587.     II,   839»». 

S.  Adeheidspützchen.     II, 

839»». 

Bonn,  Junggesellensodalit&t. 

U,  341»». 

Hauptstein,  M.,  Fundstatten  b. 
Homo   n.  Griefsen.      U,  348». 

Haur4au,    B. ,     Ghronique     de 

St  Victor.     lU,  66«*. 
H6r<tiques  k  Paria  1277. 

UI,  66»»». 
Haury,  J.,  Aelius  Aristides.    I, 

74»«>*. 
Haus  er,   A. ,    Kunst  in  Dalma- 

tien.     II,  104»»*. 

—  C.,  Archaol.  Beiseskiazen  aus 
Kärnten.     II,  102»«*. 

-^  —  Noreja.    U,  102»«». 
Gräberfeld  in  Frögg  1887. 

II,  102»«». 
Letzter  Einsiedler  v.  St. 

Leonhard.     II,  103»»»». 

—  —  Familie  Litzelhofen.  H, 
104»»». 

—  E.,  Viehzucht  in  Preniaen. 
II,  417»»». 


IV,126 


Hauser  —  Heinrich. 


Haaser.     II,  803'^. 

Haashalter,  B.,  Hochdeatsches 
a.  niederdeataches  Sprachgebiet. 
II,  366**. 

Haasig,  F.,  Jaden  in  Central- 
Asien.     I,  63*^. 

H  a a  sm an  n ,  S.,  Grandherrl.  Ver- 
fassung Bayerns.  U,  307  ^^ 
414»". 

HausrathyA.,  Prophet  d.  Volks- 
partei.    II,  295<^. 

Haufsleiter,  J.,  Viktor  ^adr. 
aleatores'?     IV,  24«*»h. 

Haossoullier,  s.  Delaborde. 

—  B.,  Äthanes.     I,  74"». 
Haathaler,      W.,      Gefälschte 

Fassauer    Ballen.     II,  308i<>*; 
IV,  61M». 

—  —  Aas  Vatik.  Regesten.  IV, 
63*®. 

—  —  Mondseer  Codex  trad.  IV, 
78"*. 

Haoyette,  H^rodote.    1,93^. 

Harard,    le  P.,    Premier   ptie- 

rinage.     lU,  872i«. 
Hatas,    A.,    (Ansgrabangen    d. 

HaupUtadt).     III,  227»*. 

—  L.,  (Biblioth.  Geogr.  Han- 
garica).     UI,  263*«». 

Havet,  J.,  Charte  de  Meta.  II, 
17**;  IV,  64«».  77»". 

äcritare  secrite  de  Ger- 
bert    II,  84»;  IV,  61"b. 

Tachygr.  ital.     U,   84«*; 

m,  3»;  IV,  77"«. 

—  —  Qaest  m^roying.  1.  N.  rex 
Franc,  t.  inl.  IV,  67«»*-»o. 
68". 

Vir  inlaster.     IV,  67«». 

—  —  Notes  Tironiennes.  IV, 
68'*. 

H  a  w ei  s ,  H.  R.,  Christ  a.  Christi- 

anity.     UI,  19««». 
Bay,  J.,  s.  Nicolay. 
Haye,  s.  Delehaye. 
H  a  y  n,  H.,Thesaaras  libror.Fflster. 

U,  309»». 

—  K.,  Kritik  d.  nea.  Baches. 
II,  834M 

—  —  Hilger  Qaattermart  v.  d. 
Stessen.     II,  386**. 

Kölner  Beyolation   1396. 

U,  337«. 

H  a  y  n  e  s ,  H.  W.,Prehist.  Archaeol. 
of  North  America.  Explorations 
of  New  Mexico.     III,    820*'*. 

Hazay,  S.,  (Kriegswesen  d.  Un- 
garn im  X.  Jh.).  *  III,  229". 

Hasell,  W.,  &  H.  Hodgkin, 
Aastral.  Colonies.     lU,  180"*. 

Head,  B.  V.,  Greek  coins  in 
British  Maseam;  ed.  R.  St. 
Poole.     I,  71»*b. 


Heanley,   R.  M.,   Steere.    HI, 

179»". 
Heam.    UI,  164*". 
Hearne,  Th.,  Remarks  a.  Col- 

lectioDs;    ed.    G.    E.    Doble. 

UI,  145**». 
He a ton,    C,  Concise  history  of 

Fainting;     ed.     Monkhoase. 

UI,  176»»*. 

—  J.  H.,  Centenary  of  Aastralia. 
lU,  180»*». 

Hechelmann,  A.,  Westfalen  a. 

frans.   Emigration.     11,  170". 
H  e  c  k  e  1 ,  M.  ?.,  Familie  Heckel. 

U,  311»". 
Hedge,  F.  H.,   Luther  a  other 

Essays.     UI,  170"». 
Hedrick,    M.    A.,    Civil    War. 

UI,  312»» 
Heer,  G.,   Fridolin.     U,  112*'; 

IV,  26«'oo. 

Schlacht   b.    Näfels.     U, 

1188SU.  «»•. 

Heeres,   J.  £.,  Stad  en  Lande 

tijdens  Willem  IV.   UI,  106". 
Heermann  0.,  Gefechtafühning 

abendländ.    Heere    im    Orient 

UI,  272»'. 
Heese.    U,  371»*». 
Heeswijk,  G.  M.  jan,  Prijsen 

te  's  Hertogenbosch  (1612/6). 

UI,  113»". 
Heffter,    A.  W.,  Völkerrecht; 

ed.  H.  Geffcken.    U,  460"'. 

—  M.  W.,  Hermann  t.  Lehnin. 
U,  290*«. 

Hegel,    K.,   Briefe    von    u.   an 

Hegel.     U,  327»*». 
Erbkauf  in  danischen  Stadt- 
rechten.     U,  398«»«. 
Hegyesi,  M.,    (Jager-Bataillon 

T.  Rothen-Thurm-FaTs).     UI, 

262"». 
Hehn,     V.,     Kultorpflanzen     u. 

Hanstiere.     II,  410»". 
Heiberg,    J.    L.,    Erindringer. 

UI,  196". 
Heide,    G.,    Verband].    Helds. 

II,  66»». 
Fehde   d.   Rosenbeig.  mit 

d.   Schwab.  Bund.     U,  320*". 

—  —  Unveröffentl.  Dokum. 
(Luther,  Dietrich,  Faumgartner). 
U,  320*»». 

Heidemann,  J.,  Tftgebuch 
Bistelmeiers.    U,  862»". 

Heidenheim,  M.,  Bibl.  Sama- 

riUna.    I,  43**. 
Heidrich,   R.,  Handbuch  f.  d. 

Religionsunterr.     IV,  2*. 

Heierl  i,  J.,  Pfahlbauten.    I,  9". 

Schweia.  Pfahlbauten.   U, 

109*». 


Vorrom.  GriberK-Zfiridi. 

U,  109*». 

—  —  Zürich  in  Torgesch.  Zeit  H, 
lll"s. 

Heigel,     K.    Tb.,     Westpbäl. 

Friedenswerk.     II,  74»". 
Pfalcbayerisch.  Hof  anter 

Karl  Theodor.     U,  129«<». 
Söhne  Max  Emanuels.  H, 

292»». 
Histor.  Vortrige  u.  Studien. 

U,  306««. 
Besiehungen  zw.  BsieniL 

SaToyen.     II,  306*». 

—  —  Denkwürdigkeiten  Tom 
pfalabayr.  Hofe.     U,  806". 

—  —  Ludwig  /.  T.  Bayern  all 
Erzieher  s.  VoUiea.     U,  307«. 

Bayer.   Hieael  u.  Hiesei- 

Litteratur.     U,  310»". 
Gründung    e.    Stsdt   iw. 

München  u.  Nymphenbuig.   II, 

312«»«. 

U,  454«. 

Heikel,  A.D.,  Gebäude d.  Cere- 

missen  etc.     I,  21«". 

—  J.  H.,  Fraeparatio  erangel. 
Easebü.     IV,  29»". 

Heil,    A.,   Einschätzungen.     II, 

206". 
Heilborn,  F.,  Neutrale  Staates. 

II,  452"». 
Heilmann,  Ludwig L  U,  307»«. 

—  Feldzag  1809  in  TiroL  II, 
308»*. 

Heim,  Landeekirehe  y.  Appen- 
zell.    U,  120»». 

—  Angebl.  Römerdenkmal  in  Neu- 
barg.    II,  314«". 

Heimbncher,  M.,Fteizing  o.  s. 
Bischöfe.     U,  308"* 

Heinemann,  L.  t.,  Heinriehs 
F/.Flan  e.  Sacular.d.  Kizcheast 
U,  42". 

Schriften  EngeUms*.     H, 

272»*. 

—  —  Lebensgesch.  EngeDuu'. 
U,  273«, 

—  0.  Y.,  Hdss.  zu  WolfenbattaL 
U,  11'. 

Otto  i.  T.  Brmndmb.    II, 

858'». 
Otto  ni.  T.  BiaodflBb.  U, 

358'». 
Otto   r.  Y.  BrandeDb.  U, 

359*». 
ft  K.  Burdacb,  Otto  IV. 

Yon  Brandenb.     U,  359". 
Heinrich,  C,  Preulsea  unter  d. 

Sachsen    SiebenbOrgena.     UL 

246»". 

—  M.,  Kartographie  in  Eorof*- 
II,  234«". 


Heins  —  Heuser. 


IV,127 


Heins,  M.,  Grand  bailli  &  Gond. 
m,  93*». 

G»nd  an  14^  s.    III,  98"». 

Hein  sei,  B.,    Walthersage.    II, 

Heise,    A.,    Rosenkrants.      III, 

190". 
Heils,  A,  Yenise  et  Yto^tiana. 

UI,  10«». 
Heitemeyer,       F.,       Heilige 

Dentschlands.    IV,  34»*«.   43'». 

Heldmann,    A.,    Stammsits    d. 

Geschlechts  T.Wolmeringhansen. 

U,  168". 
Helfert,  J.,  Stadion.    H,  97»«. 
Hellebrandt,     A.,     (Ungarn, 

welche  in   Olmflta  studierten). 

UI,  268~». 
Heller,  Jos.     II,  818»™. 
H el  1  ot ,   A.,  Donation  p.  Dngaes- 

clin.     m,  69". 
Hellwald,  F.  t.,  Haas  o.  Hof 

in  ihr.  Entwicklung.    I,  21*^; 

H,  261»*. 

s.  Höfler. 

Hellwig,    L.,    Batseburg.      II, 

223»«. 
Ansremskrens   b.    Batxe- 

bürg.     U,  228«'. 
AnsTeruslegende.  II,  22  S"*. 

Helps,  A.,  Brauey    lU,  164»<». 
Hendrichs,  Prinz  Wil heim.  II, 

298». 
Hengst,  Friedrich  Wilhelm.  II, 

298«». 
Henne,  A.,Peereboom.  111,92"». 
Henne  am  Bhyn,  Kulturgesch. 

II,  457»». 

Hennen,  Hexenprozefs  aas  Trier 
1572.     II,  160«*». 

—  Triers  Wiegendrucke.  II, 
8421». 

Hennings,  H..  Dan.  KSnigsurk. 

IV,  76»**. 
Henri,  A.,  Hist  de  Bourignes. 

lU,  99»**. 
Henry,    Abb4,    Bosqaet.      III, 

85»*. 

—  W.W.,  Baleigh.   UI,  320»*». 
H  e  n  s  c  h  el,  A.,  £?angol.  Gemeinde 

in  Zdany.     U,  199*». 
Hense,  J.,  (Litteratorgesch.).  U, 

468*«. 
Hensel,  8.,  a.  Bodd. 
Hensslmann,£.,  (Classifikation 

Taterlaod.        Kanstdenkmäler). 

III,  266»»«. 

Herbert,  H.,  Bechnangswesen 
Hermannstadts.      UI,    269»^*. 

Herbst,  W.,  Encyklop.  U, 
104«»».     4ö6*»b. 

Her  eher,  Geraer  Familien- 
namen.   U,  179»»». 


Herder,  G. ,  Landstande  in 
Braunschweig-LOneb.  U,389»»i». 

H Grelle,  G.,  B^forme  et  Ligue 
en  Champagne.     lU,  82«». 

Herfurth,  Fr.,  Brief  t.  1439. 

UI,  263*»». 
Hergenröther,  J.,  Leonis  X. 

regesta.     U,  59»»;  IV,  63*». 
B.  Wetzer. 

—  Ph.,  Kath.  Kirchenrecht.  U, 
436»»». 

Hergsell,   G.,  s.   Talhoffer. 
H Arieaalt,  Ch.  d',  Hist.  anecd. 

de  France.     lU,  61»». 
Hering,    H.,   Bogenhagen.     U, 

54»».     234»»». 
H  e  r  k  n  e  r ,  H.,  OberelsSss.  Baum- 

wollindastrie.     U,  421*«». 
Hermann,   Aas  schwerer  Zeit. 

U,  324««. 

—  0..  (Ungar.  Fischerei).  lU, 
269«»». 

Heron,  J.,  Sub-ApostoHc  Age. 
IV,  21«". 

—  W.,  Clintons  record  of  Am. 
Beyol.     UI,  810»»». 

Herquet,  E.,  Heredia.  lU, 
63»». 

Herrlich,  C,  Balley  Branden- 
burg.    II,  366»»«. 

Herr  mann,  A.,  St.  Polten  im 
16,  Jh.     U,  101»». 

—  M.,  Mittellatein.  Dichtung. 
II,  21?»». 

—  0.,  Parolebttcher  aus  d.  7j. 
Kriege.     U,  79*». 

—  P.,  Ausgrabungen  Ohnefalsch- 
Bichters  auf  Cypem.     I,  66*». 

Graberfeld  t.  Marion.    I, 

66*'*. 
Hertel,  Salzung.  Mundart     U, 

179««». 
Hertling,  t.     U,  408(»»»). 

—  G.  Freih.  ▼.,  Ludwig  /.  ▼. 
B.     II,  307»». 

Hertz,  M.,  (Voltacilius  Pitho- 
lans.)     I,  114»». 

Hertzberg,  G.  F.,  Storia  d. 
Grecia  e  d.  Boma.     I,  78»*»«. 

Grice   sotts  la  domin.  d. 

Bomains.  Trad.parA.  Bonch4- 
Leclercq  k  K.  de  Lieb- 
haber.    I,  107»»». 

s.  Dnruy. 

—  B.,  KulturbUd.  ur  Finl.  hist 
lU,  212»«. 

Helsingfors.     UI,    213»». 

Hertzog,      A.,    Maursmünster. 

U,  138*». 
Herz,     M.,     Arab.    Ornamente. 

UI,  292»»». 

—  M.  J.,  Frühmesse  zu  Paosa. 
U,  179»»«. 


Herzberg-Fränkel,  S.,  Ne- 
krol.  Quellen  y.  Salzburg  u, 
Passau.    II,  32»»    92*.    308»», 

(Kaiserurkk.)     IV,  56». 

Beichskanzlei.     IV,  78»»». 

Herzog,  A.,  Stud.  z.  griech. 
Kunst     I,  82'»»». 

—  J.  J.,  &  G.  L.  Plitt,  BeaU 
Encyklop;  fortges-y.A.Hauck. 

II,  27»«»;  IV,  1«    38««. 
Hesekiel,    L.,    Agnes    Fürstin 

Beufa  j.  L.     II,  176»». 
Hesnaut,  Mal  fran^.  k  V6p.  de 
Charles   VIII.     UI,  73»'». 

Hefs  y.  Wichdorff,  E.  W., 
Kiedenstein  u.  Hels  y.  Wich- 
dorff.    U,  148»«». 

Hesse-Wartegg,  Streit  um  d. 
Mündungen  d.  Orinoco.  lU, 
157»»«. 

Kanada  u.  Neu-Fundland. 

III,  179»**. 

~-  —  Hudsonsbay  -  Gesellschaft 
UI,  179»«». 

Hesseis,  J.  H.,  Haarlem  birt- 
place  of  printing.    II,   157«''*. 

Hessen.  —  Verletzung  d.  Neu- 
tralität 1805.    U,  86»». 

—  Armee  1806.    II,  86»»»». 

—  in  d.  Hugenottenkriege.  U» 
147»». 

Hettich,   (Anekdotisches  y.  B. 

Mayer).     II,  327»»». 
Hettner,  F.,  Bdm.  Münzschatz- 

fnnde    in    Bheinl.     I,    127»>; 

U,  127»».  145«».   267»». 

Museogr.    U,  1«.  141». 

Böm.  Inschrift    II,  145»», 

—  —  Christi.  Inschrift.  U, 
145»». 

—  —  Trierer  Inschriften.  U, 
145»«. 

Oculistenstempel  aus  Bit- 
burg.    U,  146»*. 

Münzfunde  in  den  Bhein- 

landen.     U,  331». 

—  —  Bdm.  Inschriften  zu  Köln. 
U,  331»». 

Böm.  Inschriften  zu  Bonn. 

U,  331»«. 

s.  Wilmowski. 

H  e  u  b  e  r  g  e  r,S.,  Überfall  y.  Bmgg. 

U,  114»«.       . 
Heubner,  H.  L.,  s.  Büchner. 
Heuer,    0.,    Frankfurter   Messe 

1429-30.    U,  151»*«. 

—  —  StSdtebundsbestrebungen. 
U,  277»». 

Heusch,  A.,  Familie  Wild.    U, 

344»*». 
Heuser,   A.,    Sarkophag   d.  hl. 

Engelbert  im  Kölner  Dom.     U» 

844»*». 


IV,128 


Heosler  —  Hoanig. 


Heus  1er,  A.,   RechtBqoellen.   y 

Wallii.    II,  107". 
Baoer   als    FfirstengenorB. 

II,  411»«». 
Volo  ipö.     XU,  186«». 

Hoafsner,  R.,  Ziegenhain.     U, 

148»««. 
Heuzey,  Cylindres  de  la  r6gion 

Byr.;  chapeau  hittite.  I,  38***. 
He  WOB,    J.    W.,   Atlaa    of  Am. 

PolitiCB.     UI,  301". 
HewiBon,  J.,  b.  Winaet 

He  Witt,  J.  A.,  EnglUh  Charch 
in  South  Africa.     UI,  179»". 

Hexen.    II,  442«". 

Hey,  0-,  Sla?.  Ortanamen  in 
Uuenburg.     II,  223»». 

Heyck,  E.,  Bad.  Littorator 
188617.    U,  127». 

B.  NicolaQB  Botront 

He  yd,  Efferhen.     U,  327»»«. 

—  Pahl.     U,  328"'». 

H  e  y  d  e  c  k ,  Ffahlbaaten  im  Saona- 

tag.     U,  240». 
Heydemann,  H.,  Bildniaae  aoa 

Faijum.     I,  26«. 
Heiden,  A.  t.     U,  4ö7(»»). 

Heydenreich,      Bibliographie. 

U,  418*«». 
Heyder,  K.     U,  322««. 
HickB,    E.    L.,   New   artiat  fr. 

Anaphe.     I,  69/70»». 
Inacript    fr.    Lagina.     I, 

71»». 
DecreeBfr.Liase  in  Lycia.  I, 

71»». 
—  H.   Pre-glacial  Man.     I,  4". 
HiddenBÖ.  —  Fund.     U,  222". 
^  Goldring.     U,  222'»*. 
Hieke,     W.,     Böhm.      AdeU- 

goBchlecht    auB    Aachen.      II, 

344»*». 
Hieronymi,    K.,    (Theifs-Re- 

guUerung).     III,  269»". 
Hilaire,  b.  BUnc. 
Hiläl,  B.  Boaen. 
Hild,  J.  A.,  Homire  et H6Biode. 

I,  90»»». 
Hil  de  brand,E.,  BikadagBakter. 

UI,  203». 

—  H.,   Stadtarchiv  t.  Riga.     II, 

260». 

—  —  LiTonica  im  TaÜk.  Archiv. 
UI,  182*«;  IV,  63*». 

Syedenborg.  lU,  211»«. 

Hilgendorf,    F.,    PeterB.      U, 

229»«». 
Hilgenfeld,  A.,  ApokalypBe  d. 

Baruch.     I,  46««». 
Jüd.  Apokalyptik  a.  Chriaten- 

tum.     I,  46"». 
EsBäer  d.  Phüo.  I,  46»»». 


PauluB   in    Korinth.     IV,  1 

9«». 
Hill,  A.  S,  Pairing  Seaaon.    I, 
19IB6.T, 

—  F.,  ürda.     HI,  168««». 
Home  -  Bale.    UI,  160*"». 

—  G.  B.,  Hume  to  Strahan.    III, 

176«". 
Hille,  Herkommen  aw.  Lauen- 

burg  u.  Lüneburg.     U,  225»". 
Hiller,  B.,  Florilegien.  1,74»»«. 
Hil  ton,  J.,  /ade.    I,  14»«». 
Hilty,  Referendum  im  achweia. 

Staatar.     U,  389»««. 

—  G.,    EidgenÖBB.   Geachichten. 

U,  119»». 
HisojoBa,  K,  Felipe  ü  y  con- 

claye  1559.    lU,  48»». 
HiBBchiuB,    F.,    Kirchenrecht 

U,  436»»«;  IV,  20«»». 
Hinadale,    B.    A.,    Right    of 

Discovery.     lU,  296»». 
Cid  NorthwOBt.  UI,  299»». 

318«»*. 
Hinton,  R.  J.,  a.  Bnrr. 
Hintae,  0.,  ÖBtr.  Staatarat   U, 

396»»». 
Hjort,  P.,*  RöroB  Kobbervaerk. 

III,  201*». 

Hiort-Lorenzen,  H.  R.,  &  A. 
T  h  i  a  e  t ,  Danmar ka  AdeU  Aar- 
bog.    UI,  196»». 

Ei p  1er,  Hierotheoa.    IV,  29»»». 

—  F.,  B.  Fankau. 
Hirn,   WelBersage.     U,  314«»'. 

Hirach,  A.,  Pechlin.  U,  229»»». 
MoehBon.     U,  369»««. 

—  F.,  Liaola.     II,  286». 
Hirachberg,  A.,  LaBki.    DI, 

236»»*. 
Hirachfeld,   G.,    luBchrr.   auB 
Bithynien  n.  Paphlagonien.    I, 

71»». 
Gh)ogr.  Kenntn.  d.  griech. 

Welt     I,  74»»». 

—  H.,    StadtBchreiber  v.  Poaen. 
U,  196»». 

—  0.,  Inacriptionea  Galliae  Nar- 
bon.     I,  112». 

R5m.  KaiaerkultuB.  1, 131»». 

HirBt,  J.,  (Hügelfunde  V.  Phai- 
BtOB.)     I,   65*«. 

Hirzel,R.,Eupatriden.  1,88»»». 

Hitchman,    F.,    Burton.    UI, 

164*»». 
Hittell,  T.  H.,  California.   lU, 

819«»». 
HobbeB.     m,  176»»*. 
HobhouBe,    Lord,    Loo.    Self- 

goyemment  for  London.     lU» 

157«»». 
Hobmaier,  M.,  Edelgeachlech- 


ter    auf  Niederaichbteh.     U, 

311»«». 
Hoche,  R.,  Biographieen  (Paa- 

Bow-Quade).    II,  208»»«. 
Heierotto.     II,  37 1'*^. 

HochBchild,  Deairie  de  SuMe. 

III,  212«». 
Hochatetter,    E.,     KSztingaB. 

U,  326"». 
—  —  AuBwandemng  d.  evaageL 

Salaburger.     II,  328»«». 
Hock,  A.,  Croyancaa  de  Liige. 

lU,  98»«». 
Hockenbeck,  H.,  Münzfond  ia 

Poln.  Brieaen.     II,  197»«. 
Köln.   Kloster  in  Polo. 

II,  198*». 
ZwiBchen  Elbe  n.  WeichaeL 

II,  354*». 
Hockin,  F.,  Wealey  a.  moden 

methodiam.     III,  171»»». 
Hodder,B.,lCorley.  lU,  164»»». 

Hodgkin,  H.,  a.  Hazell. 

—  T.,  Visigothic  Spain.  III,  46^ 
Hock,    J.   H.,    Lntherkirche   in 

Schleawig-Holat     U,  227»*». 
H  0  f  e  r  ,     H. ,     Benediktinentif- 
tungen  in  d.  Rheinlanden.    II, 
169*»».  334*». 

—  F.,  VaruBBchlacht    H,  267»». 

Höfken,    Münzfand   bei  Gxxmb- 

KaniBa.     UI,  258*»«. 
Hofler,     (C.    R.    v.),    BorgU 

lU,  26»».  52»*. 

Hadrian  /—///.  H,  27**. 

Reumont     II,  340»». 

FaUmerayer.    II,  311»»*. 

—  IL ,  Volkamediain  ia  Ober- 
bayem;  pr.  Fr.  v.  Hellvald- 
U    310'»». 

Höger,  F.  Gh.,  Kritik  u.  Er- 
klärung   d.    Mon.   Boica.     H* 

805»».- 
H5hlbaam,    K-,    Dietrich   d« 

Voeden      II,  250«». 
Stadtarchiv  v.  Kola.    IL 

305*».      343"». 
Köln   u-  König  Euptecht 

II,  332«».  ^      „ 
Füratontag   1397.     IL 

H5ke,  L.,  (Gesch.  unBererTig»-) 

UI,  253»»». 
Holder,   Prot,   Bom.  lS\aAxS' 
laBBung    b.    HochmauMB.     IL 

325»». 
Holacher,     L-,    BefBnattwi»- 

geBch.  Herford'a.    U,  16^ 
HölterlingB  ObaervatbaeriSyerige. 

UI,  208*».  „_ 

Hoenig,    F.,    CromwelL    HL 

140»»*. 


Horniger.  —  Holob. 


IV,129 


Hoeniger,  B.,  Judenschreuis- 
bach  Köln;  Mitw.  v.  Mor. 
Stern.    I,  6ö/6"*;  H,  332«». 

—  —  Köln.  Suhreinsurkk.  d. 
12.  Jh.     U,  332«*. 

H  Ö  n  1  e  i  n  ,     Lateinachole    Lohr. 

U,  319*''«. 
Hörk,  J. ,  (Superintendenten  d. 

eTug.  Theiaa-Distrikta.)    UI, 

262*«. 
U ö  r  n  e  8 ,  J.,  Bez.-Amt  Karlstadt. 

U,  319*«*. 

—  M.,  Pal^oethnol.  en  Antriche- 
Hongrie.     I,  9«*. 

PnehUtorie  in  Österreich. 

I,  9« 

—  —  Beziehungen  ew.  Mittel - 
und  Sfidearopa.     I,  9^. 

Höyen, (Krieg 2514.)  lU,  198». 

Höyer,  N.,  Norsk  Histories- 
kriTning.     HI,  199*». 

Hoeynck,     (6)    Begesten    des 

Pfarrdorfes  Langenneufnach.  II, 

31ö«<»7. 
Hofdyk,  W.  J.,  Armadaas.    III, 

102«*. 
Höfen.    Terkanf  in  Dombim.  HI, 

329««. 
H  o  f  f  ba  u  e  r,  K.,  (Litteraturgesch.) 

II,  458". 
Hoffmann,  D.,  Midraschim.    I, 

—  £.,  Hafensperre  t.  Brundisium. 
I,  121«. 

—  F.,  Nachklänge  altgerman.  Göt- 
terglaabens.     II,  263«». 

—  G.,  Ager  publicns.     I,  123«*. 

—  Gg.  (-Kiel).    I,  40M» 
(X/),  Üubar-Sage.  I,  40"». 

—  L.  F.,    Vüayet   de  Diarb^kir. 

III,  290»««» 

—  0.,  Kyprisch.  Inschriften.  I. 
71  »8a. 

—  —  De  mixtis  dialectis.  I, 
87«», 

Hoffmeister,  J.,  Porträt  d. 
Elisabeth  v.  Hessen.  II,  150"». 

Hoffnaafs,  F.  v.,  Orsini.  III, 
33"». 

Hoffory,  J.,  German.  Himmels- 
gott.    II,  262«». 

Hofgartner,  Museographie.  U, 

127». 
Hofkalender ,    Gothaischer.       II, 

Hofmann,  A.  W.,    Liebiga    u. 

Wohlers     Briefwechsel.        II, 

311»". 
—  J.  H.,  FVanc.   t.   Dnsseldorp. 

lU,  102". 

Capelle.     lU,  108»®*. 

Ter  Gonw.     UI,  109"«. 


Goedere  aan  kerk  v.  Oud- 

Munster  te  Utrecht.  111,110»««. 

—  —   Kerspel  t.  Benschop.    III, 
110»*». 

Brief  von  Berentsen.    UI, 

110»««. 
Willem  den  Eerste  Heer 

▼.  Ysselstein.     lU,  112»". 
Jan  V.  Nassau  1578.   III, 

112"«. 

—  R.,  Beitr.  z.  Yerfassungsgesch. 
Pirna's.     n,  178»»». 

Hofmeister,  A.,  Seerersicherang 

1551.    U,  210>«». 

Rez.     n,  211»«». 

Yarmeier  n.  £rmord.  Hata- 

felds.     II,  230««>. 

—  —  s.  Wiechmann. 
&  H.  C.  Rogge,    Joris. 

II,  230«»«. 
Hogan,  £.,  Haynes  on  Ireland. 

LU,  132«». 

—  J.  F.,  Irish  in  Anstralia;  ed. 
C.  G.  Duffy.     III,  181«»«. 

Hogarth,    D.    G.,     Excav.    at 
Paphos.     I,  67««. 

—  —  Excavations  in  Cypras.     I, 
67« 

—  —  (Tempel  d.  Apollon  Opaon.) 
I,  67»o. 

Army  of  Alexander.  1, 104««». 

Hogeman,  J.,  Kerk  te  Runen. 

III,  110'«*. 
Hogg,   J.,   Tour  in  Highlands. 

UI,  167»«>. 
Hogg.  —   Unpnbl.  Letters.     UI, 

167680, 

HohauB,  W.,  B.  Volkmer. 

Hohbach,  Bengel.     U,  827»«<'. 

Hohen-Peifsenberg.     U,  304««. 

Hohgraefe,  0.,  Margaretben- 
kapelle in  Münster.     U,  167«». 

Holder-Egger,  0.,  (Brandenb. 
Fürstenchronik.)     U,  357««. 

—  —  Brief  Bemd's  v.  Reichenan. 

IV,  41«'. 
Ekkehard- Fragment     II, 

322«»«. 

Aus  MÜnchn.  Handschriften. 

II,  11".  309>*«;  IV,  48»". 

—  —  (Hucusque  Enhardus.  II, 
21« 

(Scriptores  15.)     U,  31«. 

Deutsch.  Heiligenleben.    II, 

157»»».  308»«« ;  IV,  44««. 

—  —  Saxo  u.  Sueno  Aggeson. 
U,  217»». 

Holl,  M.,  Schädelformen  in  Vor- 
arlberg.    I,  5*«. 

Holländer,  A.,  Sleidan.  U, 
56**. 

Strafsburg  2552.    U,  68»«. 


Jabresbericbte  der  Ocschiohtswissensohaft.    1888.    lY. 


1 dass. ;  franz.  t.  L.  Baa- 

'     dran.     II,  68»«*. 
HolUn,  £.,  (Maria  Theresia  u. 
ihre  Feldherren.)     III,  247««». 
Holland,   H.,    Mon.    Boioa   n. 
Index.    U,  305«». 

—  W.  L.,  Uhland.     II,  295»». 

Hollander,  B.,  Livländ.  Städte- 
tage bis  1500.    II,  2Ö2*«» 

H  o  1 1  e  a  n  X ,  M.,  Temple  d'ApoUon 
Ptoos.     I,  62««. 

—  —  Inscript.  d'Acraephiae.  I, 
69»«. 

Discoars   de  N6ron  ä  Co- 

rinlhe.     1,  108»»». 
Stile  b^tienne   avec  dis- 

cours  de  N6ron.     I,  108«»»». 

Hollösy,  St.,  (Daher  lateinisch, 
keltisch  oder  hunisch-skythisch.) 
UI,  227*». 

Holl  weck,  J.,  BischSfl.  Seminar 
in  Eichstätt     U,  318«»«. 

H  olm ,  E.,  Lörenöm  og  Konaeilet. 

UI,  192»«. 

Krise  1807.    UI,  193«». 

s.  Wittich. 

Holmes,   R. ,   Sieges   of  Ponte- 

fract  Castle.     UI,  138»«». 
Heiner,  s.  Oliphant. 
Holst,  H.  Y.,  John  Brown.     lU, 

304»». 

—  Th.,  Familien  Holst.  UI,  200««. 

Holst  a.  his  critics.     lU,  302«». 

Holstein,  H.,  Renchlins  Ko- 
mödien.    U,  53««. 

Schauspiel.     11,  72"». 

(Pfeffer.)     U,  72»»«. 

Ihnma  V.  Gulman.   II,  72»»». 

Simon  Lemnlus.     U,  72*»». 

Porta.     U,  233«««. 

Holthauaen,  F.,  s.  Wimmer. 
Holtze,  Riedel.     U,  369»«». 

—  Fr.     II,  75».  358»«. 
Begräbnisstätte  Johann  Ci- 

ceros.    U,  360««. 

Strafverfahren     gegen     d. 

mark.  Juden  1510.     U,  860»». 

Creusings  Mark.  Fürsten- 
Chronik.     II,  361»».' 

Magdalena     Gräfin    Ame- 

burg.     II,  361»««». 

Holtzendorf,  F. T., Völkerrecht 
II,  450««». 

s.  Lyall. 

—  —  &  A.  RiTier,  Droit  d. 
gens.     U,  450«««. 

Holtzmann,  H.,  Urchristen- 
tum.    IV,  5«'. 

Paulin.  Christologie.    IV, 

16»«». 

Holnb,  D. ,  Moses  b.  Maimon. 
I,  55»«. 

9 


IV,130 


Holsapfal  —  Horelacque. 


Holzapfel,   L.,  Zeit  d.  aolon.) 

OeseUgeb.    I,  90*»«. 

Athen  u.  Penien.   I,  94"*. 

Pentekontaetia  im  thnkydid. 

GeBchichtBW.    I,  96***. 
—  Von    Lealdminae    bis    s. 

Einfall    d.    Feloponnerier.      I, 

97«**. 
Belagemog   Potidaaa.     I» 

97M7. 

Za  Thukydidea  8,68.    I, 

98«". 
HolzhaaBen,  heidnisch.  Grab.    XI» 

141*. 
Holaherr,  K.,  Benediktiner-  a. 
Beichaabtei     Zwiefalten.       II, 

829**®. 
Holamann,!!.,  Börne.   1,56*!^. 

Holz  war  th,  J.   B.,  Henschen. 

U,  342"*. 
Home,Mad.D.,Home.  UI,16ö"*. 

Hommel,F.,  Oeach.  Babyloniens 

a.  Aseyriena.     I,  32**. 
Homolle,  Th.,  Base  de  atatne. 

I,  66*«. 

Base  de  Diloa.     I,  6ö««*. 

Baa-reliefs  ä  D61ofc   1,65**. 

KouTeau  nom  d'artiate  grec. 

I,  69'*. 
Hondt,  de,  a.  Da  Boia. 
Hooff,    G.    van,    (Acta   Sanct.) 

lY,  33»**. 

a.  De  Smedt 

Hoogeweg,  H.,  Paderbomer  Bi- 

achofawahl  1223.    XI,  164**. 
Kölner  Domscholast.  Oliyer 

ala  Kreazprediger  1214/7.     IL, 

164**.  886»*. 
KreozzQg  t.  Damiette.    II, 

164**;  ni,  274*«.  291»**. 
Ehrenrettung  d.  Templer. 

lU,  276*». 
—  —  Schatzbach    y.    Gräfrath. 

U,  833»«. 
Hoogland,  A.   J.   J. ,  Domini- 

canen  te  Haarlem.    III,  109***. 
Conscriptio  exalam  Priaiae. 

m,  110**» 
Hoole,  C.  H.,  Claaaical  element 

in  New  Test.     IV,  5**. 
Hoonacker,    A.    yan,    Bil6am. 

I,  44". 
Premiers    chap.  da   Deu- 
teron.    I,  44»^ 
Hoop,    F.    H.    d* y    Inyent.     d. 

arch.  d'Alost.     III,  98***. 
Hoorn,   S.   A.  yan  den,    1672. 

in,  103»*. 
Hopensack,      'Bydgoac*.       II, 

197**. 
Hopf,    K.,    Giastiniani;    tr.    £. 

A.  Vlasto.    UI,  11»«.    274*«. 
—  L.,  Tierorakel.     I,  21»**. 


Hopkins,  A.  G.,  Tranapoitation 

betw.  Albany  a.  BufEalo.    III, 

816**». 
Hoppe,  A.,    Besitznahme   Mer- 

gentheima  darch  Württemberg. 

II,  326»». 

—  J.,    8chwedisch-poln.    Krieg; 
ed.  M.  Toeppen.     111,206**. 

Horak,  H.  Th.,  s.  Sforza. 

Horawitz,     A.,     Schilling    y. 

Hallstadt.     U,  280*»». 
Wiener   üniyersität      II, 

280*»». 
Horchler  Ad.,  &  Sperl,Pro- 

yinzial-  u.  Lokalgesch.  d.  AU- 

gäus.     U,  316«*». 
Hör  dem,      F.,    Situation     in 

Burma.     UI,  155*»*. 
Hordijk,  s.  Pijnacker. 
Hörn,     A.,     Feste    Item.       11, 

241*». 
Haus  Tammow  u.  Kams- 

wikusburg.     U,  241**. 

Saalau.     II,  241«». 

Labiau.     11,  242»«. 

—  —  Kreis-  u.  Ämtereinteil. 
n,  243»«. 

Reminiacenzen.  II,  244»***. 

245«». 
Letzte   Ordenaritter.     II, 

244»*. 
Hauptamt  Inaterburg.    II, 

245«*. 

Gerichte  Litauens  u.  Ma- 

surens.     U,  245«*. 

—  —  Tortur  in  AltpreuTsen. 
U,  245«». 

—  —  Annehmungs  -  Brief  zu 
Didlaucken.     II,  247«». 

—  F.,  Grenzstreit  zw.  Branden- 
burg u.  d.  Herren  y.  Flaue. 
II,  372**«. 

—  F.  W.,  s.  Anderson. 

—  G.,  Wilhelmine  of  Baireuth, 
a.  Voltaire;  tr.  Princ.  Chri- 
atian.     II,  819**». 

—  Marqnia  of  Lotbiniöre.  III, 
800»». 

Homer,  J.  J.     II,  126«*. 
Horning,    W.,  Briefwechsel  y. 

Helanchthon  etc.  mit  Marbach. 

II,  53»*.     136«». 
Eyang.  Kirche  StraCsburga. 

II,  136*«. 
Horowitz,  Gh.  M.,  Midiaschim. 

I,  52*'>. 
Horsetzky,    A.,    Kriegsgesch. 
Übersicht  d.  letzt  100  Jahre. 

III,  260*»*. 
Horsford,  E.  N.,  Diacoyery  of 

Am.  by  Northmen.     lU,  296*«. 
Horst,     L.,     Deat^ronome.      I, 
44»« 


Horyith,     B.,     (BarötL)     111, 
265»«*. 

—  B.  Y.,    (SchlÄcht  b.   Wina.1 
TTT    284**. 

(Matthiaa.)      UI,   235**^. 

(KapitnlatioB  Wiens  itöi. 

UI,  235*'*». 
(Zrinyi  yon  Kanizsa.)  UI, 

242*«. 
(Belagerung  y.   Schweid- 

niti.)     UI,  247*». 
WeÜaer  Berg  1757.  111, 

247*^. 

Nidaady.    lU,  248***».«". 

Türkonkiieg  1789.    ÜI, 

248«*«-». 
Bitt     Ss^chteyi'a.      m 

250*»*. 

—  -  (Ungar.  KriegsgascL) 
UI,  259**«. 

Hosack,  J.,  Ifary Stewart.   III, 

133»». 
Hosaeus,W.,  Helmina  y.  Chec; 

flb.  Leop.    Friedr.  Franz.     II, 

176«*»*». 
Dichter    n.    DichterinBefi 

a.  d.   Hause  d.    Aakaner.    II, 

176«». 

—  — .-  Erdmannadorff  ab.  üiiter- 
richtsanstalt  f.  Deasao.  U, 
184**». 

Matthiaaon.      II,  185«»«. 

J.  K.    Häfeli   in  Wörlitt 

UI,  186*««. 

Layater  in   a.  Beziehiuig. 

zu  Franz  a.  Luise  v.  Anhalt- 
Dessau.     U,  186*»». 

Hosmer,  H.  L.,  Bacon  a.  Sha- 
kespeare in  Sonnets.  III, 
168«*». 

—  J.  K.,  Yane.  lU,  13T« 
314**» 

Hoste,  Seryice  Afloat  UI, 
149Sia, 

Hotchkin, Virginia.  1II,163*«. 
Hondas,    0.,    s.   Mohamndd 

Esseghir. 
Hough,  s.  Fischer. 

HouBsay,  F.,  Baces de la Peiie. 

I,  57*. 
Houssaye,      H.,    1814.     Ut 

89***. 
Houtsma,  M.  Th.,  Turks.   lU, 

286«». 
GhuzenstSmme.  XU,  286*. 

—  —  s.  Bondfiri. 
Houtum-Schindier,  A.,  D*- 

mäTend.     I,  57**. 

Daaht-i-mt    I.  57/8«». 

Farsakh.    I,  58**. 

Pendan    Farsakh.     UU 

282»«.  ^ 

Hoyelacque,  A.,  (Dict)  I,  *  • 


HoYOsch  —  Jftoobi. 


IV,131 


HoT6Mh,  Familie.    U,  288*b*. 

Howard,    G.    H.    C,    Relic    of 
Washington.     III,  SOe*»«. 

—  0.  0.,  Pinto  a.  Bannock  Ware. 
Ul,  313"*. 

—  T.  D.,  Before  a.  after  Eman- 
dpation.     UI,  308>". 

Uowley,     F.     M.,      Eccleaiaat 

Bist,  of  New  Foondland.     III, 

179«'.     319»'«. 
Howorth,  H.,  Ghingiz  Khan  a. 

ancMton.     III,  287'f 
Hist   of   Mongole.      Ul, 

287". 
Hradflsky,  J.,  (Zipaen   vor  d. 

Schlacht    bei    Mohäca.)       III, 

263*« 
Hrotsaitha,    Thaten    Ottos   /; 

tr.    Pfand    u.    W.  Watten- 
bach.    U,  31». 
Haart,    Gl.,    Beligion   de   Bab. 

lU,  288» 
Hobatach,    0.,    Martineam  zu 

Halbentadt     U,  183*<^^ 

Habbard,  0.  P.,  Harmony  of 
history.     III,  299'*. 

Hube,    R.    T.,  Zbiör  rot  przy- 

n^     etc.       U.     195i>;     UI, 

221". 
_     —    Wyrok     Iwowaki.       III, 

221««. 
Haber,  A.,    Strafrerfahren  geg. 

Margajretha  t.  Tirol.     II,  46*«. 

103»». 

—  —  €tosch.  Öiterreicha.  U, 
92».     274». 

Diplom  Konrads  //.  *Fon- 

taaa  Frigida*.     IV,  70«. 

—  B.,  Schweiz.  Privatrecht  II, 
442«*'. 

—  J.,  Verbann.  Ovida.     I,  128" 

Habert-Valleroax ,  Socia- 
liame  an  parlament  anglais. 
Ul,  168««. 

Huckert,  £. ,  Johann  II.  ▼. 
Mains  Urheber  d.  Tötong 
Friedrichs  y.  Brannschweig? 
n,  lö7»w      166*». 

Hudson,  English  KeUgioos 
Drama.     III,  166»*«. 

—  W.  H.,  HrothsTitha.     U,  36*«. 

Hfibler,  B.,  Kirchl.  Rechts- 
qaeUen.     U,   436«««. 

Hübner,    R.,    Donationes    post 

obitam.     U,  385'«. 
H  äff  er,     0.,     Vorstadien    znm 

Bemard     t.     Clairvaox.      UI, 

56**. 

—  —  Anfinge  d.  2.  Kreoz- 
rages.     lU,  273»*. 

—  —  In  eigener  Sache.  IV, 
39«'. 


Hülsen,  Ghr.,  Arralakten.  I, 
129*'. 

—  H.  T.,  *  Unter  zwei  Königen*. 
U,  301*». 

Haemer,  J. ,  Registram  Hagos 

Y.  Trimberg.     n,822«'*;    IV. 

47107. 

Ho  ff  er,  Mosiqoe  en  Angleterre. 
m,  176«««. 

Hnffschmid,  M.,  Pfalz.  Epi- 
taph.    U,  129**. 

Hufnagel,  Qmelin.     U,  327»*«. 

Hagard,      R.,      Verkaaf      yon 

Staofen   0.   Kirchhöfen    an  St. 

Blasien.     II,  131'«. 
Hngessen,    £.   K.,   Papers  on 

Engl.  Literat.     UI,  166»»*. 
Haghes,     Th.,     Fräser.       lU, 

171««». 

—  Th.  P.,  Moslim's  Bible.  UI, 
284««. 

Maslim's  Faith.       UI, 

284*». 

Hago,   V.,    Hist  of  Grime;  tr. 

G.  Gampbell.  UI,    löö*'». 

[Hahn],    Stadtpfarrkirche  z.  hl. 

Geist  in  München.     II,  312***. 
Huit,    Gh.,    Piaton    et    Aristo- 

phane.     I,  98*««. 

—  —  Piaton  et  Isocrate.  I, 
101*'* 

(Piatons  Alkibiades).     I, 

102*«*. 
Politiqae   attr.    &  Piaton. 

I,  102*«*. 
Haitfeldt,  a.  Unger. 

—  -Kaas,  H.  J.,  Haitfeldt 
UI,  190». 

—  —  Norske  Regnskaber.  UI, 
197». 

Hula,    J.,   Inschr.    aas  Lagina. 

I,  71«'. 
Halot,  £.,   Fian9ai8  Ganadiens. 

lU,  179»*«. 
Hamann,   G.,  Tantaioebarg   im 

Sipylos.     I,  77»«*. 
R.  Bohn,  M.  FrSnkel, 

Ergebnisse  d.  Aasgrabangen  zn 

Pergamon    1883/6.     I,    65*». 

106»»». 

—  G.,  Salyatorkirche  z.  Dais- 
burg.     U,  344»*«. 

Home,  D.,  Hist  of  England; 
ed.  J.  S.  Brewer.  III,  161*«». 

—  F.,  Madame  Midas.  UI, 
180»»». 

Hames,  T.  W.,  Moantaineers 
of  Tennessee.     UI,  318*'*. 

Hamphrey,  £.  P.,  Sacredhist 
I,  41«. 

Honnewell,  J.  F.,  Gentory  of 
Town  Life.    UI,  314**«. 

Hant,  W.,  Gathbert.     U,  26»«». 


Güthbarga.     U,  25»«». 

—  —  English  Ghorch  in  Middle 
Agea.     lU,  122»'. 

Leech.    lU,  164*»«. 

Hanter,   W.   W.,  Preaent  pro- 
blem  in  India.     UI,  156»«». 

Hnnvalfy,   P.,   Volker  d.  Ural 

a.  ihre  Sprachen.     UI,  228««. 
Raman.  Sprache  a.  Nation. 

UI,  266»*«. 
Hanziker,   J.,    Haostypen.     I, 

21**'. 
Hapfeld,  H.,  Psalmen ; d.  Aafl. 

▼on  W.  Nowack.      I,    45»«*. 

Hargronje,  s.  Snoack. 

Harlbert,     W.     H.,     Ireland 
ander    Goercion.     UI,    159»««. 

H  a  r  s  t ,  J.  F.,  Toltoc  Race.     UI, 

54»»*o.  . 
H  a  B  z  k  a ,  (Wandbilder  y.  Derzs.) 

lU,  267««». 
Haszt — (Wandmalereien  d.Kirche 

V.  H.)     lU,  267»'«. 
Satchinson,  J.  H.,  Gommerc. 

restrainta  of   Ireland;  ed.   W. 

G.  Garroll.     lU,  161**». 

—  R.  F.,   Map   of   Exodas.     I, 
44'». 

Hatton  ,  R.  H.,  Literary  Essays. 

UI,  165»*«. 
Haybrechts,  P.,  Gommerce  en 

Belgiqae.    UI,  93*». 
Haygens,  G.,  Joamalen.     UI, 

103*«. 
Hymana,     H.,     Franck.      III, 

93»«. 

—  P.,    &    H.,    Braxelles.      UI, 
97»« 


1. 


Jachino,  G.,  *Libro  d.  Groce'. 
III,  17»««. 

Jacksoh,  A.  v.,  Sophia  ▼.  Un- 
garn.    U,  217»»;  UI,  232'«. 

Jackson,  Lady,  Last  of  Valois 
a  Henry  of  Nayarre.  UI, 
131**». 

—  A.  V.  W.,  *G«thfis'.     I,  68*». 

—  —  Zoroaator  Yasna  31.  I, 
58**. 

—  F.  G.,  Dalmatia,  Qoamero  a. 
Istria.    UI,  12»«». 

Jacob,  G.,  Gastelbarco  e  Venezia. 

UI,  10«'. 
Nbrd.  Handel  d.  Araber. 

UI,  188»'. 

—  R.  G.,  PalistinaUteratur.  I, 
471M.  ni^  279««. 

Jacobi,  E.,  s.  Layeleye. 
9» 


IV,132 


Jacobi   —  Jentftch. 


—  H.,  Engeb.  Eitenindattrie. 
n,  180"«. 

—  J.,  Euchiten.     IV,  82"*. 

—  B.,  B.  PaaloB  Diac. 
Jacoba,  s.  Nenbaaer. 

—  Ed.,  Werbewesen  im  3(^. 
Krieg.     II,  75»». 

—  —  Grafl.  Dienerschaft  au 
Wernigerode.     II,  176»«. 

—  —  Kleine  Beitrage  s.  Ge- 
Bchlechta-  n.  Siegelkunde.  II, 
176". 

WasBerreise  in  d.  Nenatadt 

Wernigerode     II,  177»». 

—  —  Heergewedde  a.  Gerade  an 
Altenrode  1595.     II,   180»*». 

Namenstagsfeier.  II,  180»*". 

Wemigeröder  Maaiker.   II, 

180»« 

Aberglaube.     U,  184"«. 

NeuTi.     n.  186"*. 

Buberg.     II,  187««. 

Bathmann.     II,  808»». 

—  Job.,  Jewiah  Folk  -Tales.  I, 
62*». 

Jacobsen,  A.,  Lukan.  Schriften. 

IV,  8»». 
JacobBthal,  E.,  Mansoleam  d. 

Mahmud  Pascha.     lU,  290»»«. 

JacobuB  EdeBsenuB,  De  fide; 
ed.   M.    Ugolini.     IV,  80»". 

Jacoby,  Shakspearee  Cymbeline. 
m,  168«». 

—  D.,  Petersen.     II,  229»». 

—  K.,  Wochenschriften  Ham- 
burgs.    II,  207». 

Jacotet,  Tennyson.   111,168^»». 

—  PoMes  mod.  d.  Angleterre. 
III,  168»«. 

Jacqnier,     E.,     Doctrine     des 

apotres.    IV,  21««. 
Jadart,    H.,     Jeanne    d'Arc    k 

Beims.     DI,  71>*». 

—  —  £coles  de  Beims.  m, 
88»»». 

JSger,  A.,  Bomedins.   IV,  34»*». 
•>—  0.,  Friedrich- Wilhelms-Gymn. 

(au  Köln),     n,  848»«». 

Grundbeslts.     II,   398«»». 

J ahn s ,  M.,  Kriegsbnch  Albrechts. 

II,  244» 
Jinicko,  0.,  Idiotikon  d.  Oder- 

bmches.     II,  374«««. 
Jaff6,  Ph.,  Begesta  Pontificam; 

ausp.  G.  Watten bach  cur.  S. 

Loewenfeld,     f.     Kalten- 

brunner,     P.    Ewald.     II, 

87»«;  rv,62»». 
Jahn,  F.,  Jahn.     U,  238»>». 

—  H.,  Zauber  mit  Menschenblat 
I,  21«»*. 

Jahrbuch  d.  Bromberger  hist. 
VeieinB.     II,  194». 


^  Statistisches.     U,  881»». 
Jakab,  A.,  [Baron  WeaaeMnyi.) 
in,  2Ö0«»». 

—  —  (Nationalfarben  Sieben- 
bürgens.)    III,  258*»«. 

KoloisTär  tdrtinete.    in, 

264»»*. 
Jakob  /.  T.  England  an  Wollgang 

Wilhelm,     m,  186»«. 

Jaksch,  B.,  Silbergerit  d.  Älte- 
stenbank.    II,  259»Bs. 

James,  Naral  Historj;  ed.  B. 
O'Byrna.     HI,  174'*«. 

—  F.  L.,  Unknown  hom  of 
Africa.     m,  178»«». 

—  H.  E.  M.,  Long  White  Moun- 
tain.    lU,  178»»«. 

Jan,  T.,  Musische  Festspiele.  I, 
81»»*b. 

Janelli,    D.,    Campagna   1815. 

m,  37«»». 
J  a  n  e  t ,  P.,  Sdenoe  politique.   II, 

403«»». 
Janitachek,  H.,  Malerei.    II, 

468»». 
Jannsen,  H.,  Märchen  d.  estn. 

Volkes.    II,  2Ö6»»»-»«. 

JanoTBzky,   L.,  (Trencate  aur 

Zeit  d.  BÄköcay-Wirren.)    lU, 

244  »<w. 
Jansen,      K. ,      Erinnerungen 

EmaU    IL     T.    Cobuig.       II, 

227»»«.  300»». 
Janssen,  J.,    Gesch.  d.   dtsch. 

Volke«,  n,  60»».  289»«».  466«*. 
L'Allemagne  ä  la  fin  du 

MA.     n,  60» 
Janvier,     Saint    Pierre.      IV, 

15»*». 
Jarochowski,  K.     II,  194». 
Jastrow,    (H.),    Abolition.    II, 

441»»». 

—  J.,  (Konsulat  d.  Meeres.)  LH, 
20»»». 

Volkfliahl.     U,  364»»». 

—  —  Aus  d.  preufs.  Verwaltungs- 
gesch.     U,  397»»». 

Gneist     U,  401«*». 

—  —  WelthandelBstralJen.  II, 
425*«».  I 

U,  454«. 

—  M.,  Chaaae  dans  le  Talmud. 
I,  61»». 

Ludim.     I,  61»«. 

—  —  Bictionary  of  Talmud.  I, 
52*». 

—  Morr.,  Kudftru.    I,  31»». 
Pers.  art   from   Susa.     I 

Ö8»»<i. 

Inscription  of  SalnumeaerZT. 

I,  31»». 

—  —  Mohammedanism.  III, 
284*«. 


Janmart  de  Brouillant,  L, 

Liberty  de   preaaS;    Pierre  do 

Marteao  k  Cologne.    HI«  85^. 
Jay,  J.,  Peace  Negotiationa.  m, 

S00»h. 
Jaidaewski,  L.  t.,  Ital.  Fibela 

Y.  Qoraaewlce.      II,  197»*. 
Insel   a.   d.   Lednica.    H, 

197»». 
Ibbeken,    H.  G.,   Bergpredigt 

IV,  14»»»*. 
Ihn  Abdel-Kerfm  Ali  Biia, 

Tärikh-i  Zendije ;  ed.  £.  Beer. 

III,  287»». 
Ibn   Hajar,    Biographical  Die- 

tionary.     HI,  284»«. 
Ibn  Haam,  s.  Codera. 
Ibrahim   Hilmby,    Egypt  a. 

Soudaa.     ni,  157»*». 
Jeanty,  J.,    Harbonniea.     HI, 

99»*». 
J  e  c  h  t ,  Bittschreiben  d.  Eiileber 

Batea  1601.     II,  177»»». 

—  Hinrichtung  e.  Eislebers  i£ 
GorUt».     U,  184««». 

Jecklin,  C,  Taraach.  II,  113/4»». 

JeitteleB,A.,  Bartsch.  11,833«»». 

Jeitter,  (Fransosen  in  Wfirt- 
temberg.)     II,  324«». 

—  (Busa.  Peldaug.;     II,  324««. 

JekelfaluBsy,  J.,  &  J.  Varga, 
Köagaadas4gi  ^  statistikiai 
ErkonyT.     III,  269««». 

Jelissejew,  A.,  Poloienie ienft- 
Siny  na  Toatoki.     lU,  285". 

Jellinek,   G.,   Geaeti  a.  Ver- 
ordnung.    II,  896»»». 
Jena.  —  Les  21.  chassean.    II« 

87»»«. 
Jenkin,F.,  Papers;  ed.S. Col- 

Tin  a.  J.  A.  Ewing;  meaioir 

by  B.    L.  SteTenaoB.    HL 

164*». 
Jenks,  E.,  Carlyle  aStaartHül. 

m,  169«*» 
Jennepin,    C,    ATesaet.    HI« 

91(«»). 
Jenninga,    A.    C,    Maaual  of 

Church  Hiat     UI,  170»». 
Jenninga.     III,  132»». 
Jenny,    S.,    Wollfarther  Kel(k 

in  Pflyen.     II,  104»*». 
Glasgemalde  ans  Vonri* 

berg.     n,  104»*». 
Überreste  e.  Printbsdef 

in  Brigantinm.     II,  104»**. 

Jensen,  P.,  Kimu.    I,  31j*. 
&  H.  Zimmern,  Xi»« 

f.  Hauatieten  b.  Gudea.  I,3t»* 
Jentsch,  s.  Gander. 

—  fl.,  (Verschiedenes  betr.  Pri- 
historie  d.  Mark.)    II,  34€/^' 


Jentsch  —  Joites. 


IV,133 


Altertümer  y.  Oaben.    U, 

346»-*. 
Altertümer  d.  Niederlansits. 

U,  346^ 
&  Hartmann,  Fände  t. 

I^Okdsbeig.     n,  349*. 
Jessen.     II,  228^^. 
J  e  B  s  o  p  p ,   Yisitation  of  Diocese 

Norwich.     UI,  127". 
Jettmar,    J.   B.,    Lehnin.      II, 

369«»«. 
Jeune,  a.  Le  Jeune. 
Jewel,    Apology    of  Charch    of 

England.     HI,  171««». 
Jhering,   H.  t.,   Ankerizte  i. 

Braaüien.     I,  12*<»*. 
Jilleon,    C. ,  New  England  Ar- 

bitration.     Ul,  298*«.   316»«. 

Iken,   Probst     U,   66*>    204". 

—  Brem.  Kirchenverfassong.  II, 
203". 

II g,  A.,  Lnn».     U,  lOl»». 
Ilgen,  Th.,  Kloster  Cappenberg. 

II,  163". 
Ämter  d.  cleTischen  Hofes. 

U,  388». 

—  —  a.  Ooecke. 
lila,  a.  Vasqaes. 

IlUay,    J.,    (Pasqoill   auf  Kaj- 

dicsy.)     UI,  2Ö0«*'. 
(Fürstin   BAköcay.)     III, 

266««'. 
niyrien.  —  Joumanx  fran^ais  1805 

—14,    III,  250"«. 
Ilwof,     F.,     Verwaltangsreform 

unter  Ferdinand  L     U,  94". 
Im  ad  ed-dtn,ConqoetedeSyrie 

et    Palestine;    ed.    Gomte    de 

Landberg.     lU,  291^« 
Imbert,  F.,  Zorobabel.    I,  48". 

—  J.,  Lycian  monam.     I,  86*". 

Imbert  de  Saint-Amand, 
Coar  de  Marie-Antoinette.  III, 
87« 

Immenstedt  —  Ausgrabungen. 
U,  221» 

Inama-Sternegg,   K.   Th.  ▼., 

BeTÖlkernng    y.    Europa.      II, 

381". 
Ince   &  Gilbert,    Ontlines   of 

Engl.  Hist. ;  ed.  H as sa  1 1.   III, 

161**». 
Inderwick,  F.  A.,  Side-lights 

on  Stuarts.    lU,  134".  142*". 
Indiana.  —  Hist  Soc.  Pamphlets. 

ni,  318»«. 
Indien.  —  Parliamentary  Papers. 

in,  166»«». 

—  Development     III,  156"«. 

—  Third  Indian  National  Con- 
gress.     ni,  156»". 

^  Müitürbahn  Sind-Sagar.  IH, 
178"*. 


Inge,  W.  B.,  Society  under  Cae- 
sars.    I,   132**. 

Ingersoll,  Colonel,  Beply  to 
Oladstone.     III,  160"». 

Ingleby,  s.  Rolfe. 

—  0.  M.,  Essays.     lU,  165^". 
Inglis,  J. ,  Tent  Life  in  India. 

III,  177»«>. 

—  —  Our  New  Zealand  Cousins, 
in,  180"». 

Ingram,  D.  T. ,  2  chapters  of 
Irish  history.     HI,  143*". 

—  J.  H.,  Browning.    UI,  168"«. 

—  J.  K.,  Polit.  Eeonomy.  III, 
175"».  401"'. 

Intra,  G.  B.,  Goito.    UI,  16**». 

Joachim,    Schanmb.   Kartofifel- 

krieg     U,  148". 
Jochems,    J.    A. ,    Amsterdams 

onde  burgerrendels.   III,  105". 

JÖrgensen,  A.  B.,  Danebrog 
og  kongevaaben.     III,  182**. 

Eristian   //  paa   Sönder- 

borg  Slot     UI,  182^«. 

—  —  Helgenskrinene  i  Knnds 
Kirke.     lU,  187*». 

—  —  Foredrag  one  Söndexjyl- 
land.     UI,  193". 

—  C,   »PvKT^ai,     I,  84*". 

Joest,  W.,  Tatowiren.    1,21"«. 

Körperbemalung.    I,  21"*. 

Johann  H,  y.  Mains  u.  Ermor- 
dung Friedrichs  y.  Braun- 
schweig.    II,  157"». 

Johann  y.  Victring,  Buch  ge- 
wisser Geschichten;  tr.  W. 
Friedensburg.     U,  43". 

Johannes  yan  Neerkassel.  UI, 
111*"». 

John,  C,  Bede  gg.  Katilina.  I, 
120*«. 

—  H.,   Hayelberger  Schulwesen. 

II,  369*". 

Johne,  A. ,  Sachs.  Pferdezucht 

U,  180*»*. 
Johns     Hopkins    Studies.       UI, 

308*". 
Johnson,   B.  T.,    Founding  of 

Eastem  Shore.     III,  31 7>". 

—  B.,  Perilous  Balance.  UI, 
303"o. 

—  —  War  of  secession.  UI, 
311*»*. 

&  C.  C.  Buel,  Battlesof 

Ciyil  War.     lU,  Sil*". 

—  S.,  Addison,  Sayage  a.  Swift. 
UI,  166»»*. 

Johnston,    A.,    United    States. 

III,  163*'». 

—  —  Am.  Party  Conyention. 
III,  302". 

Connecticut.     UI,  315"». 

Washington.    UI,  307**«. 


Hist.  of  Politic.  Parties. 

UI,  300*b. 

—  H.  H.,  Bantu  in  W.  Africa. 
I,  16»*»*. 

British  East  Africa.     UI, 

178«»«. 

—  B.,  PameU  a.  Pamells.  UI, 
159«". 

Johnatone,  War;  Wabnrton; 
Washington.    UI,  163*'». 

—  0.  L.,  Families  of  Dumfries 
a.  Border  Wars.     III,  173'". 

—  D.  L.,  Mountain  Kingdom. 
UI,  178"*. 

—  R.,  First  epistie  of  St.  Peter. 
IV,  11*«'. 

J6kai|  E.,  s.  Yay. 

—  M.,  Benyoysaky.    UI,  256»". 

Joliboia,  £.,  Registres  de  no- 
taires.     UI,  76*». 

JoUes,  M.  A.  D.,  Assen.  UI, 
106'". 

Jelly,  L.,  (Vorbildung.)  U, 
404"*. 

Jolowicz,  J.,  Missale  Posnan. 
U,  201". 

Jonas,  £.,  Andersens  Brief- 
wechsel.    UI,  196". 

—  F.,  Reimer.  II,  238»'».  371*"-*. 

Korrespondenz.  U,  369*". 

PauTi.     II,  369*»». 

Piamann.     U,  371*". 

—  B.,  B.  Puschman. 

—  —  (Litteraturbericht.)  II, 
458*«. 

Jones,  A.  F.,  s.  Bliss. 

—  C.  C. ,  Declar.  of  Independ. 
in  Sayannah.     UI,  309**». 

Colonisation    of   Georgia. 

III,  299«'.  820"«. 

Jonsson,  F.,  Egils  Sagn.     III, 

186««. 
Joppi,     Y. ,      Goriaiani.       UI, 

12*". 

—  —  Diario  d.  Tedesco.  UI, 
30»». 

Jordanea,  De  Getarnm  origine; 
ed.  C.  A.  Closs.     U,  269". 

Jorrin,  J.  8.,  Antografos  de 
Colon.     UI,  53*»» 

Jose,  F.  P.  L.,  BretiL  lU,  180»**. 

Joseph,  P.,  Münzen  d.  Hans. 
Erbach.     U,  155*»». 

—  —  Münzkunde  y.  Bamberg. 
U,  318»". 

Josephs  //.  letzte  Tage.     U,  96**. 

JosephoB,  Opera;  rec.  B. 
Niese.  Ed.  minor.  2  yoU. 
I,  46**«.  53»«;  IV,  17*". 

—  Opera;  rec.  S.  A.  Naber.  I, 
46**».  IV,  17*". 

Jos t es,  Veme.     U,  439(»"). 


IV,134 


Jostoa  —  Kaltenbmnner. 


—  F.,  Daniel  v.  Soeat  II,  72"". 
168».  230"*. 

&  W.  Effmaon,    Yor- 

chriatl.    Altertümer    im   Gaae 
Sfiderberge.    II,  161*. 

Joabert,   A.,    Anjou   ä  Naples. 

m,  4». 
Monnaiea  anglo-fran^.  HI, 

70»**. 

M6nU.     m,  88»». 

Oraon.     lU,  88»». 

Joüon  des  Longrais,  F., 
Cartier.     III,  82««.  296**. 

Jourdain,  C,  Unirerrit^  de 
Pari«,     m,  81*» 

Joyce,  J.  W.,  Charch  in  Eng- 
land,   ni,  126*». 

Ipolyi,  A.,  (Kleinere  Werke); 
ed.  V.  Bunyitai.    lU,  253»". 

rJeaniten  in  Ungarn).    III, 

261*". 

Ippel,  E.,  Briefwechsel  sw. 
Grimm  etc.     II,  301««. 

Irland.  — *  Iriache  Frage.  III, 
160»»*-*»'. 

—  Märtyrer  anter  Elisabeth.  III, 
132»*. 

—  Irish  isaues  to  Morley.  III, 
160*««^. 

—  Parliament  to  1800.  III, 
161*»» 

—  Iriah  in  America.  IH,  180»*». 
Irle,  H.,  Bitach.     n,  141»» 

Irmer,  G. ,  Yerhandlgn.  Schwe- 
dens. U,  73*»«  230«*»;  UI, 
206«». 

Anhaltiachea.     II,  171». 

Irminger,  0.,  Tidsskr.  III, 
196»*. 

Irwingf  J.  I.,  Indian  Stretchea. 
m,  29Ö*». 

Isaacaohn,  Loben.  II,  36 2 *»»••. 

laak,  A.     IH,  211»». 

lany.  Rataprotokoll.    II,  326*»»o. 

Israel,  A.,  Yalent  Weigel.    II, 

187«»*. 
Issaurat,  (Dict)     I,   2». 

Istrien.  -  -  Goyemo  Provia.  1 799. 

m,  36*»». 
Italien.  —  (Feldzag  i859.)   UI, 

40«»«. 

—  Expedition  am  Rot.  Meer. 
III,  41«»». 

JabainTÜle,    s.    Arboia    de 

JubainviUe. 
Jadeich,  W.,  Pedaaa.    I,  77*«». 
&  W.  Dörpf  eld,  Kabiren- 

heiligt.  b.  Theben.     I,  62*». 
Jadson,  H.,  Caeaar's  Army.    I, 

123«». 
Jttlicher,    A.,    Gleichniareden 

Jeao.     IV,  14*»«. 


Jürgens,  0.,  Landeahoheit  in 
Lttnebnrg  {1371).     U,  387*»*. 

Jnhoa,  J.,  Ortalezikon  d.  Län- 
der d.  ongar.  Krone.  m, 
268*»». 

Jukea,  A. ,  God  in  Holy  Scrip- 
tara.    I,  49*»«. 

Jalia,  Y.,  Spaventa  e  Campa- 
nella.    UI,  88**». 

Jang,  Assam.     Ul,  178»»«. 

—  A.,  De  homine  Homerioo.  I, 
90«»». 

—  J.,  Italien  n.  Fror.  I,  135»»; 
II,  263**. 

—  B.,  Frankfurter  Chroniken.  U, 
59»».  152**».  272*». 

—  —  Yerhaltung  Yoltaires  in 
Frankfurt.     U,  153*»». 

Beaiehung.  Sickingens  n. 

Hattens     za     Frankfart       U, 

160«*« 
Jange,  Fr.,  a.  Mttller. 

Jungfer,  J. ,  Kriegsdienste 
Friedrichs  t.  Homburg.  U, 
156*»*.  289««;  UI,  207««. 

Junghahn.  E.  A.,  Zu  Thoky- 
didea  2,  2^5.    I.  96«*«. 

Jnnghans,  W.,  Kreis  u.  Stadt 
Hanau.     II,  149**«. 

—  —    Elementarachnlweaen    in   Kai  bei,  G.,  Inschr.  aus  Piaidien 


K. 

K  aal  and,     Kr.,     Smaastykker. 

m,  185«*. 
Kaas,  s.  Huitfeldt 
Kabiren.     I,  62*»». 
Kablukow,      N.,      (Banembe- 

freiung).     II,  413»»». 
Kade  ,  K,  Booer  a.  s.  Lobgedickt 

auf  Freiberg.     U,  178*«». 
Kapellmeist    R.    Michael 

1587—1619,     II,  186*»«. 
A.  Möller  t.  Preiberg.  ü, 

186«^»- 
Kaegi,    A.,     Feataehzift.      II, 

262»». 
Kägler,Konigahor«L  II,  372«». 
Kahler,    Friedrich    UL     H, 

298«». 
Kaemmel,  Otto,  Germaniairang 

d.  Nordoaten.     U,  242»». 
Kämpfer,  A.,  Chronik d.P£urrei 

Niederaelbach.     II,  154*»». 

Kaerat,  Alexander.  I,  103«»*. 
104«»«. 

Käuffer,  B.  9.  InfSant-Beg.  II, 
308»». 

Kahn,  Z.,  SklaTerei  nach  Bibel 
n.  Talmud;  (Äbera.  t.  J.  Sin- 
ger).    I,  47**».     52*»*. 


Hanau.     U,  149***. 

—  —  Inachriften  in  d.  Geln- 
hSuaer  SUdtkirche.    H,  149**». 

Lotichiua.     U,  149*«*. 

Junkermann,  A.,  Memoiren  e. 
Hofachauapielera.  Illastr.  t.  H. 
Graube.     II,  328*»**. 

Jarien  de  la  Graviore, 
Guerre  de  Chypre  et  bataille 
de  L6pante.     III,  30»». 

Juritach,  Adalbero  t.  Wela  u. 
Lambach.     II,  316»»». 

Juati,  F.,   Storia  Peraia  antica. 

(i.   Übera.   y.   A.  Court)     I, 

57». 
Himmel  u.  Hölle  d.  Par- 

aen.     I,  60»». 
Juatphaaa,  von,  s.  De  Geer. 

iT&nyi,  S(.,  ( Einrichtungawerk 
d.  Kardinals  KoHonitsch.)  lU, 
243"». 

iTachaikassen.)  lU,  259*»». 

—  —  (ETangel.luther.  u.  reform. 
Gemeinde  v.  Maria  Thereaiopel.) 
m,  262*»». 

—  —  (Alteate  Landkarten  von 
Baca-Bodrogh.)     lU,  263*»». 

Ive,  A.,  B.  Benuaai. 

Izarn,  E.,    Compte    du  roi  de 

Navarre.     III,  59*». 
Izoulet,  8.  Carlyle. 


I,  71»». 

AnfiÜhr.    in    Bhodoc.     I« 

85*»». 

Kaiaer,  G.,  Kaiser -Wilhelm- 
Gymn.  zu  Köln.     II,  343*«». 

Kall,  C,  St  Gertrud  in  Ham- 
burg.    II,  207»». 

Kailee,  £.  v.,  Batisch-oberger- 
man .  Kriegstheater  d.  Römer.  II, 
142«*.  264»».  325*». 

Heeratrafae  tber  d.  Brom- 
berg.    U,  325»*. 

(Kolbenhof  b.  Aalen).   H. 

325»*. 

—  —  Rom.  Niederlaaaang  b, 
Wachendorf.     II,  325»»- 

—  —  Rom.  Niederlassungen  anf 
d.  kl.  Heuberg.     U,  325»*. 

Kallmann,    R.,    Burgnad.     II, 

380»». 
K  &lro  any ,  L.,  (Mondkultns).  lU, 

229»». 
Kalousek,  (Urkk.  s.  Gesch.  Cor- 
vinua').     III,  235*»*. 

—  (Urkunden).     III,  263*»». 

Archiv  «esky.  U,  272" 

Kaltenbrunner,   F.,   Begistra 

Brerium.     IV,  65»«. 

Berardua.     IV,  65»*. 

WiUebrief    f.    d.  Kirche 

1279.     IV,  73*»». 

—  —  a.  Jaff6. 


Kalthenner  —  Keller. 


IV,135 


Kaltlieniier,  s.  Baymond. 
Kamann,  J.,  Berlichingen  in  s. 
Bttiehgn.  s.  Nürnbgr-  H,  320^*". 

—  —  Nürnb.    Hanshaltanga-    u. 
BechnimgBbllcher.    III,  820^ 

Kamenidek,  b.  Amadonna. 

Kamena,  a.  Kl  ix. 

Kämpen,    A.    t.,    Oraecia.     I, 
74iwb. 

Kandra,  K.,  Beohnmigs-Bach  d. 

BiKbofa  Bak6ca.     in,  285"«. 
Propatei  Y.  Erlaa  aurZeit 

d.  ArpAden.     III,  262«». 
(BrUoer   Dlöceae).     KI, 

262*'^ 
Heyes  Tor   1000  J.    HI, 

263««. 
Känel,  Bnaaen  in.     II,  148'**. 
Kanita,    F.,    Arnaotiaierang   o. 

Muhamedaniaierong      Alt-Ser- 

biena.     UI,  290i» 
Kann  engl  oft  er,   P.,   Karl   V, 

n.  Paul  ///.  geg.  Protestanten. 

m,  27". 
Kanngiefser,    B.,    Georg    t. 

Mecklenburg  in  Magdeburg.  II, 

68»^. 
Kanyar6,  Fr.,  (Wiederaufbao  d. 

Festong  Neu-Zerin).  111,241*«». 

—  —  (ünitarier  in  Ungarn).  III, 
261**«.     . 

Streit    Montecuccoli's    mit 

Zopyi.    n,  290*». 
K&polnai,  (Ungar.  Scbansen  in 

Ober-Österreich).    UI,  235*»«. 

Kappeyne  van  de  Coppello, 
J.,  Hecnundensia.     III,  105**. 

Karabacek,  J.,  Quellen  a.  Pa- 

piergeacbichte.     IH,  29 1>^. 
KaracB,  T.,   Ungar.  Schauspiel- 

kunst;  ed.  L.  N4m6nyi.  III, 

268»w. 
Kar4csonyi,    (Maröthy).     III, 

234». 

—  (Wann  gelangte  Gynia  in  königl. 
Besitx?)     III,  269*«*. 

—  E.,    (Ungar.   Synoden   währd. 
d.  11.  u.  12.  Jh.).     lU,  260*w 

—  J.,  Laczkfy.     III,  233«». 

—  —  (Geschlecht  u.  Besitzungen 
d.  Familie  Csanid).  IIT,  256>^«. 

(Geschlecht  Brucsa).    III, 

256»^». 
Karcsä,    A.,    (Waitzen).      III, 

264««. 
Karge,  P.,  Schlacht  b.  Pitschen. 

U,  200«. 
Kariejew,    N. ,    Ist     polskago 

sejma.     III,  219'. 

Padenie  Polszi.    LH,  219». 

Karl  XII.  —  Plan  geg.  Moskau, 

Briefe   u.  a.     UI,  208*«-«. 
Karl-Albert     III,  41»''. 


Karl  Michael,  Hersog  t.  Meck- 
lenb.-Strelitz,  Militarersatage- 
schaft.     U,  448«7V 

Karlsruhe,  OroÜBheraogl.Familien- 
graft     U,  182«. 

Karner,  L.,  Höhlen  in  Biber- 
bach,   n,  lOl*»«. 

Karo,  Andrea  u.  a.  Ideal.  U, 
827'». 

Kirolyi,  A.,  (Mettemich  n. 
Kapoleoniden  bis  z.  Tod  Ka- 
poleons I.).     m,  249«». 

K  ar  p  e  1  e  s ,  G.,  Heine's  Antobiogr. 
I,  66»«». 

Karsten,  Biogr.  t.  Pfaff-Prehn. 
U,  229"«.  327««. 

Katakomben.    lY,  85«". 

Kate,  H.  ten,  s.  Ten  Kate. 

Katscher,    B.,    Mad&ch.     IH, 
.   265MO. 

Katzen  stein,  L.,  Malerfamilie 
Tischbein.     H,  löO*«». 

Kanffmann,  Fr.,  Yocaliamasd. 
Schwib.     II,  830«««. 

—  J.,  Catalog.     I,  60». 
Kaufmann,    AI.,    Caesarins    y. 

Heisterbach.     U,  388«». 

—  D.,  Archäologie  juiTe-chr4tienne. 
I,  47»*«. 

Wertheimer.    I,  63««;  II, 

94«*.  292«>. 
(Urkk.  Juden  in  Eisenstadt). 

I,  53«». 

—  J.,  Deutsche  UniTersitaten. 
n,  280"»*;  IV,  48"«. 

—  M.,  BaumwoUenindnstrie  in 
Schlesien.     II,  192*«. 

K'aulek,  J.,  Papiers  de  Barth6- 
lemy  17921?.    U,  86«. 

Kaulen,  F.,  Heinrich  t.  Nörd- 
lingen.     U,  48«'. 

Herrn.  Joseph.    II,  340«». 

—  —  8.  Wetzer. 
Kautzsch,  K,  Laban.     1,41»^ 
Kutha.     I,  42««» 

&  A.  8 ocin, Genesis.  1,44". 

Kaweran,  Ausgrabungen  auf  d. 
Akropolis.     I,  60«*. 

—  G.,  (Luthers  Motto).  U,  öl»»». 

—  W.,  Halles  Litteratur.  U, 
183««*. 

Kay,  s.  Mac  Kay. 
Kaye,  J.,  Clement  of  Alexandria 
I,  111«*8. 

—  J.  W.,  Indian  Officers.  lU, 
174'*'. 

—  —  &  Malleson,  Indian. 
Mutiny  185718.     UI,    165«»'. 

Kays  er.  F.,  Nikolaus  V.  u. 
Maurenkämpfe.     lU,  47*«. 

—  Piacidus;  s.  JB.  12. 


Keyserling, 
I,  51»'. 


M.«    Isr.    Gesch. 


Ladino.    I,  65»«. 

Chmielnicki.    I,  55"«. 

Mendelssohn.     I,  56*««. 

Briefe    Friedländer's     I, 

56*««. 
Keane,  Transvaal.    IH,  163^'«. 

—  A.  H.,  s.  Qibb. 

Kebbel,  T.  £.,  Disraeli.    UI, 

164««'. 

Beaconsfield.    UI,  154«». 

Democracy  a.  Party.     UI, 

158»«. 
Crabbe.    lU,  167»'«. 

Keck,  K.,  a.  Lamb. 

Keen,  G.  B.,  New  Sweden.    III, 
298*«.  820«". 

—  —  Note  on  New  Albion.    lU, 
820»*«. 

Kehr,    P.,    Pipstl.    Suppliken- 
register.    IV,  64*«. 

—  —  Vertrag    ▼.   Anagni.    IV, 
72»». 

s.  Schmidt,  G. 

K  e  i  d  e  1 ,     (Kirchenvisitation     in 
Geislingen).    U,  829««*. 

Keil,  'Fordon*.     U,  202» 

—  B.,  Testament  d.  Epikteta.  I, 
69'«b. 

Isokratesstudien.   I,  78*««. 

«Schatz    d.    Attila*.      U, 

261«*;  lU,  228». 

—  E.,  Freihandelshafen  in  Bremen. 
U,  204«*. 

Smidt.     II,  204» 

Keintzel,   G.,  Nösner  Dialect 
u.  'Gemeinsachs.'.    lU,  266«**. 

Keinz,    F.,   Ergänzgn.  z.  bayr. 
Wörterbuch.     U,  304««. 

—  —  Ind.   Monumentor.  Boicor. 
II,  305«*. 

Flurnamen  aus  Mon.  Boica. 

U,  305». 

—  —  Helmbreoht  u.  s.  Heimat. 
U,  309*««. 

Neidharts    Heimat      II, 

809*«'. 
Kelderlech  s.  Couffon. 
K  e  1  e  ro  e  n ,    B. ,    Bal&zs.       III, 

265»"*. 
Keleti,K.,  Ernahrungs-SUtistik 

d.  Bevölkerung  Ungarns.     lU, 

269«'« 
Kelle,  J.,  St.  Gallen  u.Notker. 

U,  108«'. 
Keller,    J.,    Zinzendorf    in    d. 

Schweiz.     U,  119». 

—  —  Jenners  Briefe  an  Iselin« 
II,  121«« 

—  —  Bömisches  aus  Mainz.   II, 
144*«. 

Bömisches  aus  Bheinhessen. 

U,  144»«. 


IV,136 


Keller  —  Kirchner. 


—  J.,  Orabinschrift  sn  Kieratein. 
II,  144". 

Grabfeld  b.  Schwababorg. 

II,  1».  147W. 

—  L.,  SUupitz.     II,  84**. 
Kelleter,  F.  J.,  Landfriedeni- 

bfifide  iw.  Maas  a.  Bhein.     II, 

834«. 
Kelley,  M.  £.,  Tariff  acta  ander 

Confederation.     III,  SIO^^m. 
Kellner,    H.,    Palästina   a.    Z. 

Christi.     I,  43«. 
Statthalter    ?.    Syrien    u. 

Jadaa.     I,   43«>.     128";    IV, 

—  L.,  Byron.     IH,  167*'«. 

Kelly,  J.,  Loaisaetc.  II,  91^**. 

Kelterborn,  Wettsteins  Sitten- 
mandat.    II,  120*«. 

—  —    Ältere   Tellerspiele.     II, 
110". 

Keltie,  S.,  British  Interests  in 

Africa.     lU,  156»». 
Keltsch,  V.  ▼.    II,  81 P". 
Kem&t   Bey,   Osmanti  Tarichi. 

ni,  289"». 
Kem6ny,   L.,  (Druckwerke  aas 

d.    städt.    ArchiT  y.   Kaschaa). 

m,  2Ö4«M. 

—  —  [Bibliothek  Henselias'  y. 
Kaschaa).     III,  254*«». 

^-  —  (Bachdrackerkanst  in  Ka- 
schaa).   m,  255«». 

—  —  (Abaaj-Toma  wahrend  d. 
Arp4den.£poche).     UI,  263«^ 

—  —  (Easchaaer  Stadt- Archiy). 
m,  265«". 

(Jawelen    u.  Kleider  Saa- 

polyai's).     UI,  2«7««. 

Ken  er.  Fr.,  Qoldfandy.  Krasana. 

III,  228". 
Kennedy, J. H., Mormonism.  III, 

3071*«. 

—  M.,  Kennedy.     III,  176*«*. 
Kepper,   G.   L.,    Willem    ///. 

UI,  104/6«. 
Keppl er.  F.,  Wanderang,  darch 

Württembergs    letzte   Kloster- 

baaten.     II,  328»*. 
Württemb.  kirchl.  Kanst- 

altertttmer.     11,  329***: 

Ker^kgy&rtö,  A. ,  (Prozefs 
Kossdths).     III,  251**'. 

Kerler,  Dietr.,  Besteaerang  d. 
Jaden  darch  Sigmand  etc.  U, 
280*«*;  ygl.  JBG.  12. 

Kern,  0.,  De  Orphei  etc.  Theo- 

goniis.     I,  93**». 
BmpedokJes  u.   Orphiker. 

I,  93**»a. 

Eubaleaskopfd.  Praxiteles. 

I,  103*«»- 


Kernstock,  0.,  Thalberger Bd- 
minisoenzen.     U,  102**i. 

Kersaazon,  J.  de,  %iscopat 
Nantin.     II,  26"*. 

Keryiler,  B, Bio-bibliogr.  UI, 
88»» 

Keryyn  de  Lettenhoye,  de, 
D6fi  da  doc  de  Lorraine  k  Char- 
les de  Boargogne.     lU,  73"*. 

—  Pays-Baa  et  Angleterre  soas 
Phüippe  //.  UI,  89»  *.  13«**. 

—  TouBsaint  k  Fotheringay.  IH, 
134»». 

Kessel,  Gottesfreande.   II,  48*». 

—  Heinrich  y.  Langenstein.  U, 
48*». 

—  Hermann  y.  Wied.    H,  839". 

—  Hermes.     II,  SS9»«. 

—  Kaikar.     U,  342"*. 

—  Heinrich  y.  Gorkam.  U, 
342"*. 

K essner,  G.,  Joel.     I,  44*». 

K  e  s  t  e  1  o  o ,  H.M.,Stadsrekeningen 
yan  Middelborg.    lU,  106»<>-*. 

K§trzyn8ki,W.y.,  Poln.  Urkk. 

U,  1881. 

Annales  etc.     U,  195». 

Dra^iyAiki.     U,  196*». 

Docam.  eccl.  Plocensis.    U, 

240**. 

—  —  (Oliyaer  Nekrolog,  Aanalen 
aasCajayien  o.  a.)     II,  241**. 

Kettner,  G.,  Quelle  sa  Schillers 

Braat  y.  Messina.     UI,  167*»^ 
Keoffer,    M.,    Handschnft.   d. 

Stadtbibl.  za  Trier.    U,  12'». 

169«»*. 
Keassen,  H.,    Urkandenarchiy 

Köln.     11,  332*«. 
Verf.  d.  Verbandbriefs  etc. 

U,  334»». 
Kölner  Beyolntion   i396. 

U,  336*«. 
Keafsler,  Fr.  v.,  Grindel.     U, 

255»*«. 
KeoBsler.     U,  255»'. 

—  —  Bass.  Benennungen  halt 
örtlichkeiten.     II,  255*»*. 

—  J.  y.,  Gemeindebesitz  in  Bufsl. 
U,  411»*>. 

K e  y -  Ä  b e r  g,  K.  V.  V.,  Konunga- 

och  Tronfoljareyal.    lU,  213»*. 
Keysser,    A.,    Stadtbibliothek 

II,  343"». 
Kiefer,  L.  A.,  Blbersforst.     U 

141»*. 
Kiel.   —   Chronik  d.   Uniy.     U, 

227"». 
Kiel.  --  Karte.    U,  229*»». 
Kiem,  M.,  Anfange  d.   Hauses 

Habsburg.     U,  106". 
Muri-Gries.    U,    106"*. 

114«». 


Kiepert,  H.,  Alt-Kleinasiea.    I, 

74"». 
Kimmandy,  a.  Pergason. 

Kindere,  a.  Vanderkindere. 

Kindler  y.  Knobloeh,  J., 
Ledeboor.     II,  255»»». 

Kindscher,  F.,  Joachim  Brosts 

Safg.     II,  176»«. 

Ergansang  a.  Bdriehtigioig. 

TT    1 7ASSa 

—  —  J.  GreiPa  Tod  1652,  H, 
186*««. 

Jo  nas  an  Pfint  Georg.   U 

186»«*. 
K  i  n  g ,  C,  Washington.  UI«  307»«». 

—  B.,  Ohio.     UI,  318*»«. 
Pioneers  of  Ohio.  UI,  3 1 8^. 

Kinglake,  A.  W.,    layasion  of 

Crimen.    UI,  152***. 
Kingsford,   W.,    Bist   of  Ca- 

nada.     UI,  296»»».  179«. 

Kingsley,  L.,  Yale  College  b 
reyolution.     UI,  309»« 

Hist.  Forces  to  Paritanisin. 

UI,  314*»«. 

Kinloch,  M.  G.  J.,  Hist  of 
Scotiand.     lU,    124»».   161«*. 

Kinzel,  (Litteratarbericht)   II, 

467»». 
Ki  r  il  y  .P.,(Dak6nkriegeTraians ) 

III,  227« 

s.  T^gUs. 

Kirby,  T.  F.,  Wardens,  fellow« 

a.   scholara  (Winchester.)    UI, 

175»»«. 
Kirchberg.     U,  101«*. 
Kirchenbaukunst    in    d.    Wfirtt 

Besidenz.     U,  329*»*. 

Kirchenheim,    A.  y.,   DtMh. 

Staatsrecht  II,  379»». 
Kirchenstaat  —  Fortease  e  piazie 

d'armi  eoc  UI,  33»*«. 
Kirchhoff,  Hedwig y. Pommern. 

U,  236»»«. 

—  A.,   Inschriften  d.  Aknpolii. 
I.  68«« 

Delph.  Weihinachr.  1, 92«»'. 

Getreidesperre   b.  Bjfi»- 

tion.    I,  97»*» 

—  Albr.,     Leipz.    BfichennesM 
1550—1650,    II,  180»«. 

Leipzig.  SortimenUhaadier 

im  16.  Jh.     U,  180»«». 

—  —  Kirchners    Concors.     II, 
180»«». 

Metallschnitt  im  BaehdriM^ 

U,  185*". 
Kirchmayr,  Hnr.,  Qoaden.   Ur 

269»». 
Kirchner,    J.  B.,   Demos  Sy- 

palettos.     I,  83»«». 
Gesetz  y.  Gortyn.  1,96"»^. 


Kirsch  —  Kock. 


IV,137 


KiTBch,    J.    F.,   Annaten.      11, 
27788.  IV,  38» 

Kirste,  J.,  Qemmoii  m.  Pehle- 
Tilagendan,     1,  59** 

PehleTipaläogr.     I,   69" 

RBonano  Bao.     I,  59". 

K  lach,  C,  Peat  in  Siebenbürgen. 
UI,  264»». 

—  W.,  Strafsen  u.  Plätee  Wiens. 

n,  100«. 

Kist,  L.,  Erlebnisse  e.  deutschen 
Feldpatera  187 O/L     n,  302*^. 

Kitizyn,  P.,  Tureckoe  posol'stTO 

1793,     UI,  290"«. 
Kittel,  R.,   Qesch.  d.  Hebräer. 

I,  40». 
Kius,  0.,  Kleruchie.     I,  83»««. 

KJBBr,  F.  C,  Norges  Lager.    UI, 

199**. 
Kjellberg,    C.    M.,    Erik    d. 

heligea   ättlingar.     UI,    213^«. 

Kl  aar,  A.,  Börne.     U,  296»*. 

Klagodikt  ioffö— 7-P.  UI,  204"^ 
Klaiber,   ?.,   Zion,   Dayidstadt 

ü.  Akra.     I,  47"*;  IV,  17»»». 
Klee,  H. ,  Preafs.  Königtum  u. 

Wilhelm  /.     11,  297". 
(Klein,)     Goethe     u.     Bremer 

Hafen.     II,  203  *«. 

—  Stadt  Invalidenweaen.  U, 
342»»». 

—  s.  Clausewitz. 

—  s.  Schaaf hausen. 

—  J.,  Aainins  Sabinianns.  I, 
HO"».  131". 

Hügelgräber  b.  Hennweiler. 

U,  142»» 
Alt.  Gesch.   T.  Bonn.     U, 

265«. 

—  —  B5m.  Lager  in  Bonn.  U, 
331« 

—  —  R5m.  Inschriften  aus  Köln. 
U,  381'». 

Kölner  Sepnicralinschrift. 

U,  881»». 

—  —  Mitteil.  a.  d.  Provinzial- 
maseum  zu  Bonn.     U,   331»*. 

--  S.  V.  T ,  Circoncuion.    I,  47»". 

Kleinen,  W.,  Christentum  i. 
Köln.  U,  26»»'.  147".  340»»; 
IV,  25«'»h. 

Kleinfeller,    Partiknlargesetz- 

geb.     U,  393»". 
Kleinschmidt,   A.,   Schwester 

Friedrichs  d.  Gr.     II,  83»». 
Frau    T.    Krüdener.     U, 

91»".  254«». 

Pellico.     UI,  42»»«. 

Kleinsorge,    J.,    (Städte    am 

Pontoa.)     I,  85»". 
Klein  Wächter,    Fr.,   Studien. 

U,  404"». 


Klemm,  A.,  Peter  t.   Koblenz 

in  Württemberg.     U,  328»». 
Fam.  Parier.     U,  328»". 

—  —  (Abendmahlsstreit  im  18. 
Jahrh.)     U,  329»»». 

—  —  Boger,  Stiftskirche  zu 
Öhringen.     U,  329»»». 

Württemb.  Baumeister  u. 

Bildhauer.     11,  329"^. 

Kleyn,  H.  G.,   Kerk   en  Plaat- 

selijke  Gemeente.     lU,  108»»«, 
Chriatelyke  archaeol.    IV, 

33»". 
(Klingel  hoff  er, )^.Grof8herz. 

Hess.  Infant-Reg.  No.  116.    II, 

155»«». 
Klingspor,     C.     A.,     Uplanda 

Tidskr.     UI,  213»«. 

Kliz-Kamenz,  F.  F.,  Lessing. 
II,  176/7»«. 

K I  ö  n  n  e ,  B.  H.,  Roomsche  pries- 
ters  in  Amsterdam.   UI,  HO»»». 

Ordonnantie  ▼.  Amsterdam 

1773.    UI,  110»»». 

Kloeppel,  P.,  Staat  u.  Ge- 
sellschaft.    U,  406»»«. 

Klöpper,  A.,  Paulinische  Stu- 
dien.    IV,  16»". 

K 1  o  pp ,  0.,  Fall  d.  Hauses  Stuart. 
II,  286«. 

Corrispondenza  tra  Leopol  do 

e  Marco  d'Aviano.  II,  288»«; 
UI,  34»«». 

Kluckhohn,  Waitz.    11,400»". 

Klüpfel,K.,  Schwab.  Geschichts- 
forscher u.  -Schreiber.  U,  324». 

Kluge,  H.,  Entstehung  d.  Hias. 
I,  89»»». 

(Litteratnrgesch.)  U,  458*». 

Auswahl.     II,  468»». 

KluyTer,A.,Woordenboek.    UI, 

102«*. 
Knaack,  G.,  Arat  u.  Nikander. 

I,  111»*». 
Knaake,  A.,  s.  Rotmann. 

—  E.,  Zustände  Ostpr.  u.  Litauens. 
U,  248". 

—  J.  K.  F.,  B.  Luther. 
Knack fnfs,   Elisabethkirche  zu 

Marburg.     II,  151»". 

—  H.,  Kunatgesch.     II,  458«». 

Knapp,  F.,  Altrdm.  I^eder  d. 
Fundes  zu  Mainz.     U,  144«». 

—  —  Erinnerungen  e.  alt.  Sol- 
daten aus  d.  18.  Jh.    U,  326»». 

—  G.  F. ,  Bauernbefreiung.  U, 
412»»*.  413»"» 

—  F.,  Kypseliden.     I,  92»»« 

K  n  e  u  c  k  e  r ,  J.  J .,  Entstehung  d. 

Christent.     IV,  13»»». 
Kniff  1er,    G.,    Schulwesen   zu 

Düsseldorf.    U,  343»»«. 


Knight,  A.  E.,  Hist.  of  Church. 
IV,  2»»a. 

Knoblauch-Hatzbaoh,  K.  y., 
Besonderheit  an  Kirchen  in 
Hessen.     U,  151»»». 

Knobloch,  ▼.,  a.  Kind  1er. 

Knötel,  A.,  Glatz  1807—13. 
U,  191". 

—  P.,  Annales  Glogov.  U,  188». 
273". 

Knonau,s.Meyer  TonKnonau. 

K  n  o  o  p ,  0. ,  Mäusethurmsage.   II, 

197". 
Hexen  v.  Bobr6wko.    II, 

197". 

Knothe,  F.,  Mundart  in  Nord- 
böhmen.    II,   191«»*. 

—  H.,  Oberlausitz.  Stände  an 
Siegmund.     II,  173»».  272". 

—  —  Familie  Steinrücker  in 
Zittau  u.  Göriitz.     U,  177»*. 

Franziskanerkloster  zu  Ka- 

menz.     U,  181»'». 

—  —  Marienstem  u.  Marienthal. 
U,  181»'«. 

Oberiaua.  Adel.     II,  190»». 

Knox,  T.  W.,  Decisive  battles 
since  Waterloo.     III,  174'**. 

Knütgen,  A.,  Inkunabeln.     U, 

172»*. 
K  n  ut b ,  A.  F.,  Chronik  r. Drosaen. 

II,  876»". 
K  o  b  e  1 1 ,  y.,  Freier  Elisabeths  t. 

England.     lU,  130»». 

( K  o  b  el  t ,  W.),  Chronik  Schwan- 
heims.    II,  154»«'. 

K  oberstein,  A.,  GrundriTs;  ed. 
K.  Bartsch.     U,  457*». 

K  o  b  1  e  r ,  A.,  Katholisches  Leben. 
IV,  48»««. 

Kobner,    F.,     Strafrecht.      U, 

440»»«. 
Koch,  A.,  &  J.  Wille,  Hegest  d. 

Pfalzgraien  a.  Rhein.     U,  42». 

128«». 

—  E.,  Herzogl.  öffentl.  Bibliothek 
zu  Meiningen.     U,  183»»«. 

—  H.  Hub.,  Reformation  im  Her- 
zogt. Jülich.     U,  340". 

—  L.,  Holberg  og  SorÖ  Akademi. 
UI,  195*«. 

—  M.,  Münchener  Wertheriade. 
U,  312«»*. 

—  —  Store  og  gode  Handlinger. 
UI,  193". 

—  0.  V.,  Y.  J.  Mörk-Hansen, 
E.  Schiödte,  Tegningen  af 
aeldre  nordiak  Architektur.  lU, 
196«». 

Kock,  Th.,  Lncian  u.  d.  Komödie. 
I,  74»»« 


IV,138 


Koechlin  —  Koppel. 


Koechlin,  R.,  Politique  fran^. 

aa    congr^    de    Bastadt     II, 

85/6*». 
K  o  e  h  1 ,  Steinwerkzeoge.  H,  14  2>*. 

—  Grab  n.  Broasefigor  (Worms). 
n,  144». 

—  FelMndenkmal  b.  Schwein- 
■chied.     II,  146*«. 

Köhler,  Strenge  a.  achneereiche 
Winter  im  Erzgeb.     K,  175**. 

—  Kriegswesen  in  d.  Ritterseii. 
m,  61**. 

—  C,  Friedrieh  ZZ.  n.  d.  Pipste. 
n,  41»<». 

—  U.,  Corpus  inscript.  Attic.  27., 
pars  5.     I,  67*^ 

—  —  Grabstitte  b.  d.  Hagia 
Trias.     I,  75»». 

—  —  Hermokopideninschr.  I, 
98«*«. 

Kohn,  M.,  Zama.     I,  114^^ 

Koehne,  C,  Getchlechtsyerbin- 
dangen  d.  Unfreien.    II,  382**. 

Köhnke,  0.,  Wibert  t.  Ra- 
▼enna.     II,  164«*. 

Köln.  —  Gymn.  a.  d.  Apostel- 
kirche.     II,  343>««. 

—  Thttr  im  Rathaus,     n.  344^«^. 

Koenen,  C,  Grfiber  in  Ander- 
nach.    II,  1*.   146*«. 

—  —  Ethnogr.  Mitt.  t.  Caesar 
u.  Tacitüs.     n,  260»«. 

Alteburg  [bei   Köln].     II, 

265*».  331*. 

—  —  Novaesiom.     II,  330«. 
Düsseldorfer    Gemarkung. 

II,  331». 
König,  G.,  Vers  in  Shakespeares 
Dramen.     III,  168"*. 

—  U.,  Pri&re  dans  l'enseign.  de 
J68U8.     IV,  14»*«a. 

—  M.  X.,  Carlyle.     m,  169«««. 

—  R.,  AbriÜB  d.  Litteratorgesch. 
II,  458*«. 

—  Y. ,  Tisch  im  Rathause  zu 
Amberg.     U,   310**«. 

Könneke,  G.,  Beitr.  z.  Gesch. 
der  englisch.  Komödianten.  II, 
151"«.  176«". 

K  ö  p  1 ,  K.,  VcrpflegangBordinanzen 
Wallenateins.     U,  74*«'. 

—  Recht  der   AlUtadt  Prag. 
II,  320*««. 

Koppen,  F.,  Grofser  Kurfürst 
n.  d.  Reich.     II,  289««. 

Körbitz,E.,  Pröbste  d.  Nonnen- 
klosters z.  heil.  Kreuz  zu  Eisen- 
berg.    U,  181*«». 

Körting,  G.,  Encyclop.  u.  Me- 
thodolog, d  engl.  Philolog. 
m,  166***. 


KÖatlin,  J.,  Baccalanrei  n.  ¥a- 
gistri  d.  Wittenb.  philo«.  Fa- 
kult.  1503—37.  n,  182»*». 
216«. 

Religion    nach   NT.     IV, 

16"*. 

Koffmann,  G.,  Hamack.  IV, 
24«*«. 

K  o  f  1  e  r ,     F. ,     HinkelateiDe     n. 

Langesteine    in    Hessen.      II, 

142«. 
Graber  b.  Schi&auer  Hof». 

U,  142*. 
Hügelgrab  b.  Wallerstädten. 

n,  142*«. 

—  —  'Henneburg*  b.  Lichten- 
berg,    n,  142". 

Grabstätten  b.  Geiaenheim. 

U,  142". 
Limeskastell  b.  Born.    II, 

143*«. 

—  —  RÖmerstraTsen  (Florstadt). 
U,  143**. 

Alte  Mainbrücke  b.  Seligen- 

stadt.     n,  143*«. 
Rechtsrhein.  Römerstrasse. 

II,   143««. 

Sigelindeslinden.  U,  166*»*. 

Liebolfes  u.  Sterrenrodes. 

n,  156*»*. 

Hedensheim.     U,  167*»*. 

Kohl,  H-,  Bismarck-Gedenkbnch. 

U,  296*«. 

—  —  30  Jahre  preu(8.-deutsch. 
Gesch.     U,  301**a. 

—  —  6.  Richter. 

Kohl  er,  J.,  Collationsrecht.    II, 

384«*. 
Entwickel.  im  Recht.    II, 

405«»». 

—  —  Rechtsgesch.  u.  toi^I. 
Rechtswiss.     U,  405«»*. 

Zur  german.  Priyatrechts- 

Geschichte.     II,  445«**. 

—  —  Exekutorisch.  Urk.  in 
Prankreich.     II,  445«*«. 

—  —  Vorislamitisches  Recht  d. 
Araber.     lU,  283««. 

&  V.  Ring,  ArchiT.     U, 

443««». 

Kohn,  S. ,  A  szombatoeok.  Tört. 
1,  53««. 

—  —  (Miguel  de  Barrios.)  I, 
55»». 

(PÄchy  u.  heil.  Bücher  d. 

Sabbatianer.)     HI,  261*»*. 

—  —  (Unedirte  Werke  Sieben- 
btirg.  Sabbatianer.)  in,  261*»*. 

Kohtz,  M.,  Militär.  Verhältnisse 
d.  St.  Düsseldorf.     II,  337««. 

K  o  h  u  t ,  A. ,  Friedrich  Wieck. 
U,  187*»*. 


Weber -Gedenkbnch.     II, 

296*». 
Duelle,     n,  442«»'. 

—  —  Mag?ar.  litt  d-  Gegen- 
wart    Ilt  266»»». 

—  —  B.  Michelis. 

Kolaczkowski,  J.,  Wiadomoeci 

tyci^ee    si^    prsemyrio.      HI, 

223«»*. 
Kolbe,  W.,    Hünengräber,     n, 

141*. 
Hewi.  Volks-Sitten  u.  Ge- 

briiuche.     H,  147»*. 

Kolberg,  Prenfs.  Formelboch. 
U,  241«*. 

—  Dotation  Ermlands.    II,  247^. 

—  s.  Löffelholz  V.  Kolberg. 

Kolberg.  —  Rolle  d.  Schmiede, 
n,  238***. 

Kolde,  Th.,  Beitr.  s.  Refonna- 
tions-Gesch.  II,  57*»».  63". 
6ö»*«. 

Wie  wurde  Cochleos  nm 

Gegner  Luther«?   II,  320**^. 

—  —  Joh.  Denk  n.  d.  3  gott- 
losen Maler  t.  Nürabezg.  II, 
320*«». 

Nürnberg    u.  Lother  rar 

d.    Reichst,   zu    Aogsbg.     IL 

320*»«. 
Dürer  n.  d.  Reformatioa 

II,  321**». 
UniTorsitätsakten  t.  Bologna 

u.  Frankfurt  a.  0.    U,  368'**. 

KolUnyi,    Fr.,    (014h.)     HL 

238«^. 
Kolpin.  —  Mfinzfund.   U,  351'^ 

Koltai,  V.,  (F4y.)    HI,  265*K 
Komiromy,  A.,  (Korreaposdeu 
d.  R4?ay.)     III,  243*»*. 

—  —  (ArchiT  d-  Familie  Nagy- 
Ida.)     lU,  254»*». 

—  —  (Familie  Dl&sy.)  HL 
256*". 

(Wo  ist  Husxir  gettorbea  ? 

in,  260**«. 

(Beniczky.)     IH,  265"». 

s.  Pettk6. 

K  o  n c £ ,  J.,  (Verzeichnis  d.Msnx- 
Visirhely  depon.  Familiea-Ar- 
chiTO.)     lU,  257«»«. 

—  —  (Reform.  Kollegium  t. 
MaroB-V4särhely.)    UL  268«*. 

'Kontoleon,  A.  £.,  ^Enr/^fai 

T.  'EXdffffovos  ^Aaia^,  1.  70«^. 

KAnyi,B.,  (Reden  Deiks.)   UI, 

253»««. 
K  o  p  e  1  o  V  i  t  z,  J.,  Monatsacbr.  Bdlh 

Israel.    I,  50*. 
Kopp,  K.  M.,  Vegio.     HL  5»^ 

Koppel,  E.,  Hebbel.  11,228**«. 


Koppmann  —  Kronen  yon  Marchland. 


IV,139 


Koppmann y  K.,  Wehrkraft  d. 
RoatockiBchen  Ämter.  U, 
230*>*  ». 

Oildeboch  d.  Bürgermeister- 
diener,    n,  233»«. 

—  —  Tolners  Handlangsbucli. 
II,  428**». 

Kopriviek,  L.,  Oegner  d.  Hel- 

lenismas.     I,  119**. 
Kornbeck,  G.  A.,   Wappen   d. 

Grafen  y.  Marstetten.  U,  829S*<>. 

KornerapfJ.,  Lykkehjolet  III, 

187«. 
Korschelt,  Q.,  GSrIitz  im  30}. 

Krieg.     II,  191«» 

—  —  Strafen  in  d.  Oberlaasits. 
n,  184«i.  19110. 

Korth,  L.,  Pilgrim  r.  K51n.  n, 
335^. 

Köln  im  MA.     U,  386". 

—  —  Köln.  Bauer  a.  Qaater- 
nionensystem.     II,  886". 

—  —  Goldene  Balle  Sigiamonds. 
n,  344>«. 

—  —  Siegel  Sigmunds,  Fried- 
richa  ///.  u.  Budolfs  IV.  IV, 
80**». 

—  —  B.  Ulrich. 
Korytkowski,  J. ,  Arcybiskopi 

Gniefnienscy.     III,  198**. 
Arehidioeceais  Gnezn.    II, 

198**. 
Korsyn,    W.,    Pami^tnik   sceny 

narodow4ij.     II,  201". 
KoBchitsky,  M.  t.,   KoloniaU 

geech.     II,  453"». 
Kos  er,  B.,  Forsch,  z.  Brandenb. 

Prenfs.  Gesch.    II,  75».  353". 

407*».  45Ö»«  ! 

—  —  Brandenburg.  preuÜs.  Ge- 
whichtsforsch.    II,  75*.  455»^ 

Podewils.  II,  76»»^  283«". 

Poellnik.     II,  76»o. 

—  —  Friedrich  d.  Gr.  in  Dres- 
den,    n,  77«». 

Aug.  Wilh.     II,  80**. 

»-  —  Vor  u.  nach  Leuthen.    II, 

81". 

Gr.  Kurfürst     II,  289* 

n,  454«. 

~   —  8.  V  oltaire. 
Kosmann,     B. ,     Oberschlesien. 

n,  192*«.». 
KoBsinna,  G.,  Rez.    U,  263*«. 

Koütheim,  Brückenüberreste.    II, 

143". 
Kotelmann,     A.,     Geld-    und 

Münzenwesen     d.    Mark.       II, 

352» 
Kothe,  H.,  s.  Meyer,  C.  F. 
K  oumanoudes,  ^.  W.,  ^Fr^fta- 

ftdrttrv  ATTixöäv  reudxifx.    I, 

69» 


—  —  ftjmioua  ix  Jlpim/rjs,  I, 
70".  ^ 

—  —  ^  EniyQaf^  */4mx^  iv 
Jfjltp.     I,  100««'. 

Tlivaxia   dtxaanxd.     I, 

100«««. 
^EniyQayal  ^A^tjvo^  xai 

eiaßfii.    I,  109»«». 
KowalewBky,  M.,  Yillenage  in 

England  under  Commonwealth. 

m,  173"*». 
Kracaaer,J.,  Afiaire  d'Endingen. 

I,  66»»«. 
Joselmann  de  Boaheim.     I, 

56»»9. 

—  —  Jesuiten  in  Frankfurt  U, 
153«»». 

Krähe,  £.,  Jüdische  Geschichte. 

I,  41«. 

Kräh  mer,Todtleben.  11,255»^». 

Krall,  J.,  Tyrus  u.  Sidon.  I, 
25". 

Kratoch  wilI,*J.,  Franzosen  in 
Gra».     U,  102»»*. 

Kratz  mann,  R.,  Obere  sächs. 
Elbe.    II,  180»«». 

Kraus,  E.,  Studentische  Strö- 
mungen.    II,  255". 

—  F.  X.,  Bad.  Xitterator  1885 
"1888.     II,  127«. 

—  —  Brand  d.  Abtei  t.  Salem 
1697.     n,  131«>. 

—  —  AlUr  Y.  WeUweil.  II, 
134»»«. 

Karol.  Madonnenbild  z.  Metz. 

n,  28»». 
Manesse'schüLiederhandschr. 

n,  109»«. 
Kunst  u.  Altertum  in  Elsafs- 

Lothringen.     II,  140". 
Briefe  Benedicts  XIV.  an 

Poggi.     III,  37«»». 

Rosmini.     lU,  43"'. 

(Litteratnrber.)  IV,  32»"». 

—  V.  V.,  Beut.  Goach.  im  Ausg. 
d.  MA.     II,  274»'.     454«. 

Krause,  A.,  Alexander.  I, 
104«»*. 

—  K,  Topfböden  y.  Buppin.  II, 
349«. 

—  —    Funde    y.    Rhinow.     II, 
49». 

—  —  Moorfonde  aus  dem  Reh- 
nitzbruch  und  aus  dem  Brand- 
kavolbruch.     II,  349». 

—  —  8.  Virchow. 

—  J. ,  Bonaventura  üb.  körperl, 
u.  geiat  Weaen.     IV,  47»*»' 

—  K.  E.  H.,  Sarcerius.  U,  187«". 
233«««. 

Rieaenkreba.      II,  210'««. 

—  —    Stagnum,   d.   balt    Meer. 

II,  223»*».  255»". 


( )  Kirche  zu  Royershagen. 

II,  232«". 

—  —  Roatock.  Normalacheffel. 
n,  232«*»*. 

Biographieen  (P-R.)     n, 

233"»-». 
Mecklenburger  in  d.  ADB. 

n,  234«»'. 
K  r  a  u  f  s ,   Volkskunde   K roatiens 

u.  Slavoniena.     HI,  263*". 

—  F.,  Nordöatl.  Steiermark.  II, 
102»«». 

K  ray  ,     M. ,     (Feldzeugmeister 

Kray.)     UI,  248«»«». 
Kreba,  K.,  Eutritzach.  II,  178»»«. 

Krech,    B.,    (Cratems   u.   Plu- 

tarch).     I,  73»«*. 
Krefting,     A.,    Stenrikaholms 

Ruinen.    III,  200". 
Kreithuber,  Joa.,  Kriegswesen 

d.  15.  u.  16.  Jh.     n,  447"». 

Kr  eil,  P.  F.,  Alt-  u.  Neu- 
München.     U,  812«»'. 

Kremer,  A.  y.,  Einnahmen  Ha- 
run Alraiids.      III,  286«o. 

—  —  Gedichte  d.  Abnl'alfi 
Ma'arry.     III,  286««. 

Krenkel,     M.,     Chrysostomus. 

IV,  29»»^'. 
Krefs,    Gg.   Frh.   y. ,    Berufung 

Cochläus'    an    die    Schule    St. 

Lorenz  in  Nürobg.    U,  320*". 

Kretschmer,  P.,  Dialekt  atti- 
scher Vaseninschr.     I,  68". 

Krieg  1870171.    U,  302**. 

Krieger,  A.,  Strasburg.  Coad- 
jatorwahl  1598.     II,  135»». 

—  B.,   Valerius  Max.     I,  115". 
Kriegsjahr  1808.    III,  149«»*. 

Kriens,  Edw.,   Bismarck.     II, 

295»». 
K  r  i  e  s ,  Kirchengesetzgebung.  II, 

K  r  o  gh,  F.  y.,  Pechlin.  IL  228»«» 

Peter  III.    ib. 

Kroker,  £.,  Aristeideafrage.    I, 

103"». 
Kromayer,    J.,    Prinzipat     I, 

133*». 
Krön  dl,   A.,  Tironiache   Noten 

(böhm.).     IV,  55". 
Kronenberg,     A.     J.,     Wybo 

Fijnje.     III,   103»«. 

Kronea  yon  Marchland,  F., 
Philipp  y.  Sponheim.  II,  42«'. 
45»«. 

—  F.,  Piligrim  //.  y.  Salzburg. 
II,  47»«. 

Kaiaerfeld.     II,  98'». 

Raupach.     II,  229»»». 

—  —  Nicolas  II.  Berca^nyi  de 
Sz^kes.     UI,  243»". 


IV,140 


Kronen  yon  Marchland  —  Lingin. 


Prina  Friedr.  Wilh.  Karl 

ftn  Enherz.  Job.  t.  Öster- 
reich.    U,  300**. 

Kronstadt  —  Benknei'sche  Fa- 
milie,    in,  2Ö4»«» 

Kreon,  A.  W. ,  Amsterdam 
1672.     UI,  105". 

Kropf,  L. ,  Royal  Maasoleam. 
m,  238*>. 

(Captain  John  Smith.)    111, 

239»» 

Riköczy  Antwort  etc.    lU, 

241»". 

—  —  (Ausgabe  d.  Calepinns.) 
m,  265"». 

Kropotkine,     A.,     Torkestan. 

Ul,  288W 
Kröyer,  U.,   Skandrske  Silde- 

fiskeri.     11,  215«;   111,  188*<^. 

Krüdener,  Fran  y.     11,  254^*. 

Krflger,  £.,  Herkunft  d.  Habs- 
burger.    U,  34*^  106*« 
'Zürich\     U,  112»»o. 

—  —  OrUnder  t.  Bern.  U, 
115". 

—  —  Ehemal.  Annaberg.  Stadt- 
ü.  BerKrecht.     11,  184"®. 

—  G.,  Malito  od.  Alexander.  lY, 
22««. 

—  —  8.  Birille. 

—  H. ,  Capitis  deminutio.  1, 
122»*. 

Krüh  n e ,  Urkundenb.  d.  Klöster 
d.  Grafsch.  Mansfeld.  11,31*. 
36«.  171*. 

—  Landfriede  i234.    11,  391»". 

Krüner,  Fr.,  Bethlen  Gabor, 
n,  364"». 

Krug,  C,  Wildberger  Cent- 
gericht SU  Saal.     U,  319««». 

Krnl,  R.,  Uendrich  fan  Deyen- 

ter.     111,  108»». 
Krnmbhols,    F.,     Quaestinnc. 

Ctesianae.     1,  99*». 
Krummel,   Richter  14,  9.     1, 

44»» 
Krusch,  Br.,  s.  Fredegar. 

Kruse,  £.,  Kolner  Richerzeche. 
U,  336". 

—  —  Kölnische  Geldgesch.  11, 
426*»». 

Kruse,  H.     U,  238*««. 
Kubinyi,  F.,  Magy.  Tört4nelmi 
BmUkek.     Ul,  254*'*. 

—  N.,  (Thurzö.)     m,  238»»». 
(Wsppenbuch  aus  d.  XVI. 

u.  XV IL  Jh.)     in,  257*"». 

Küche nbuch,    Runenspeer    y. 

Müncheberg.     U,  349/Ö0»»» 
Kübel,   R.,    Brief  an  Hebräer. 

IV,  119» 

OlTenb.  Johann.    IV,  12"«. 


Kliffner,    K.,    Volksschule   im 
Höchst  Wflrzburg.    U,  817**». 

Kflgelgen,  C.  y.,  XnhaltsYen.  zu 
d.  estD.  Ges.    U,  259^. 

Knenen,    A.,   Drie  wegen.     1, 
40*. 

Hexateuch.     I,  43»*. 

Melechet    I,  49«»«. 

Kühn,  A.,  Augsburg.  Religions- 
frieden.    U,  68*7. 

—  F.,  Kritik  Alberts  y.  Aachen, 
m,  271'. 

Latein.  Patriarchen  y.  Jeru- 
salem.    Ul,  271». 

—  0.,  Sittl.  Ideen  d.  Griechen. 

I,  96**»d. 

Kfihtmann,  A.,    Geistl.   Recht 

in  Bremen.     11,  203". 
Kflnziger,  J.,  Comm.  £glise  a 

Yuincu.     IV,  24«*». 
Küpper,  L.,  Kathol.  Gemeinde 

Düsseldorfs,     ft,  340»». 
Kürschner,  Jos.,  Palleske.  II, 

238*»*. 
Kngler,  B.  y..  Albert  y.  Aachen. 

UI,  271». 

—  —  Analakten  zu  Albert  y. 
Aachen.     U,  333**;  UI,  271» 

Knhlenbeck,  L.,  Bruno.     lU, 

32«*«. 
Kuhn,    K.,     GemSldeschatz   im 

Kloster  Ottobeuren.    U,  315«»». 
Kuiper,  K.,  Godsdienst  in  £ari- 

pides.     I,  96««». 
Kulcs&r,  A.,  (Zeitschrift  Kos- 

sAths.)    UI,  250««». 
Kuli,  J.  V.,  Münzen,  Medaillen 

u.   Siegel   Ludwigs  d.    B.     II, 

30ö*>;  IV,  80"». 
Münzsammlung   d.    Fürst- 

Ibte  Y.  Kempten.     11,  315«»'. 

K&n,R.,  (Hora-BmpöruD^.)  UI, 
248«". 

Kuncz,  L,  Nemzet&llam  tan- 
könyYe.     III,  268«»»». 

KunstoYny,  Fr  ,  (Verände- 
rungen d.  Ungar.  Verfassung.) 
m,  268«»*. 

Kuntz,  J.,  Einführung  d.  Refor- 
mation in  Mülhausen.  U,  136«'. 

Kuntze,  Js.  E.,  Kojengenossen- 
schaft.    II,  225"*. 

—  J.  E.,  Luther.     U,  52«». 
Kuntzemüller,  0.,  Staatahand- 

buch.     U,  380««». 
Kunz,  H.,    Von   Montebello   bis 

Solferino.    U,  98»'.  UI,  40«'». 

252«»^. 
Kurland.  —  Urkk.     11,  250"-*. 

—  Werther  in  K.     U,  254'». 

—  Nekrologe  y.    1838—1888, 

II,  2ö5*»*b. 


Kurth,  G.,  Soorces  de  lliist  de 
CloYis  dans  Gr6goixe  de  Toois. 
U,  3«». 

itats  d'Aragon.    lU,  50*». 

K»rz,  B.,  Minnciiu.    IV,  23«*». 

-  J.  H.,  Cbmeh  Hirt.;  tr.  F. 
Macpheraon.  lU,  170»^; 
IV,  1*. 

Kurze,  F.,  Thietmar.    U,  32»«*. 
Kutas,  s.  Radisics. 
Kttttner,  0.,  Jak.  2  zu  Rom. 

12''14.     IV,  12"». 
Kttzsinszky,    B  ,    (Mithiaeom 

Y.  Aquincum.)     lU,  227**. 
(Sarkophag  y.  St  Endre.) 

UI,  227»». 

—  V.,  (Ausgrabungen  b.  Aquin- 
cum.)    111,  227*«. 

(Südungar.  Museen.)    IH, 

266»»*. 
Kydd,    8.,    Growth    of   public 

opinion.     UI,  162**». 
Kyll,  Th.,  Waisenpflege  in  Köln, 

U,  842*»». 


L. 

Laban d,     F.,     Staatsrecht    d. 

Reiches.     U,  378". 
Labbey  de  La  Roqne,  P.  K 

M.,  Si^e  de  Saint-Micbel:  ed. 

M.  d'Auxais.     UI,  71»*». 
Lacan,   R.,   Bazaine  an  combat 

de  Montebello.     lU,  40«*». 
Lachmann,  Th.,  Mnseographie. 

U,  127». 
Überlinger     Sagen.      II, 

133»»». 
Schatz  in  Überlingen.    0» 

133»»«. 
_     _     Überling.     Kachbaneh. 

U,  133»»*. 
Lackner,     W.,    (Gallier.)     I, 

118». 
Lacouperie,   a.   Terrien  d« 

Lacouperie. 
Lacour-Gayet,      G.,    Clodini 

Pulcher.     I,  121*'. 
Antonin.     I,    ISO«»,  IV, 

18»»». 
Laderchi,   L.,  Rohan  in  Val- 

tellina.     UI,  32»»»-«». 

Ladewig,  F..    Katirititsstil  u 

Konstanz.     II,    107»»     iSt**- 
Konrad   U.  y.   KoMtaw 

in  Rom.     U,  131*«. 
(Gebührentarif  1  Konstaii. 

Offizialat)     IV,  78»»'. 
LSngin,      Geo,    HexenproaeCk 

U,  61'» 


Lafargue  —  Lanffer. 


IV,141 


Lafargoe,  P.,  CiroondAion.  I. 
471S5. 

La  Ferriire,    Hiat.  da  droit. 

Laff  etay,  Tapiaterie  de  Bayeux. 

UI,  66»®'. 
Lafaente,  M.«  Hist.  de  Eapwa. 

III,  461. 
Lagr&se,    G.   B.  de,  CaroÜBe- 

Mathilde     et    Straens^.      II, 

226»";  III,  192". 

La  gut,  W.,  NamiamatUka  an- 
teckaingar.     UI,  281«. 

Laidlaw,    J.,    Lost    son.      lY, 

7». 
Laing,  a.  Halkett. 
Laittner,   L.,    Invento  nomine. 

H,  263« 

—  —  ür  lind  Wisent.  II, 
326*« 

Lallemand,  P.,  ^acationdans 
Tanden  Oratoire.     UI,  81»*. 

Laloax,  V.,    Architectnre  grec- 

qae.     I,  82»»^. 
Laloy,  £.,   Georges  d^Amboise. 

UI,  74"». 
Lamartine,     A.,    Bataille    de 

Trafalgar.     By   A.  C.  Clapin. 

III,  149«". 

Lamb,  Gh.,  Shakespeare-Erzah- 
nngen;  deatsch  ▼.  K.  Keck. 
UI,  167»". 

—  M.  J ,  Tribnte  to  Andrews. 
UI,  804*«. 

Waite.     III,  S06W. 

Washington.     UI,  806»». 

—  —  Inaognmtion  of  Washing- 
ton. 111,  306»««. 

—  —  Unpnbl.  Portraits  of 
Washington.     III,  306><>^ 

—  —  Portraits  of  Washington. 
UI,  806««'. 

Marietto.     lU,  318»*. 

Lambe'th  Conferences  1888.    UI, 

158»» 
Lambros,    S.,    (Argolis.)       I, 

63»*. 
Kaxdk,  T.  ^Aylov  'Opottg. 

IV,  20««». 

—  -  AthoB  Codex  of  Shepherd 
Hermas;  tr.J.  A.  Robertson. 
IV,  22«»*. 

—  —  Jlepi  JJalifiy^incov 
ayioQBirixtav,     IV,  20*«»*. 

Lamer,  L.,  Ch.    Lehmann.     U, 

186»»». 
Lamcy,     F.,    Bad.    Geschichts- 

litteratur  1888.     U,  127«. 

Lammaach,  H.,  Aaslieferangs- 

pfücht.     U,  4Ö2"» 
Lampadias,     W.,    Prof.    Dr. 

Riedel.     II,  187««. 


—  —  Mendelssohn  -  Bartholdy. 
II,  297»». 

Lampel,  J.,  Putten.     II,  92/3»». 
Friedrich  IV.  geg.  Frank- 
reich a.  Böhmen.     UI,  69"*. 

Lampertico,  F.,  LeopardieCen- 

sara.     UI,  42»". 
Torelli.     UI,  43»*». 

Lamprecht,  £.,  Recht  0.  Wirt- 
schaft s.  Frankenzeit     U,  7»«. 

—  —  Sozialstatistik  d.  deatsch. 
Stadt.     U,  397«». 

—  —  Prinzipien  d.  Porschang. 
II,  405«»». 

Agrargesch.     II,    408»«». 

—  —  Wirtschaftsleben.  U, 
408»««. 

—  —  (Steaerreformen  d.  18.  Jh.) 
II,  431»«». 

Lamprecht,  C.     II,  201»». 
Lancizolle.     U,  369«»». 
L&nczy,     J.,     (Bar.    Kem4ny.) 

UI,  265»»«. 
L  a  n  d  a  a ,  M.,  Mobiliaierang.    U, 

292»«. 

—  —  Erinnerang  an  d.  5/15. 
Not.  1688.     lU,  143«*». 

—  —  Roman  a.  Geschichte. 
UI,  145«»«. 

—  —  Königin  Karoline  t.  Grofs- 
britennien.     lU,  146«»». 

—  S ,  Talmad  üb.  Midrasch.  I, 
62*". 

Landberg,  de,   s.  *Imad-ed- 

din. 
Landerer,    G.,   Bronnenkar   in 

Göppingen.     U,  326»»». 
Landes,    M.,    Jaden    in   Polen. 

I,  66««». 

Landgraf,  G.,  Bellum  Alezandr. 
0.  Africanam.     I,  114«*. 

Landi,  G.,  s.  Gianandrea. 

Landrath,  E. ,  *Telegraphen- 
korps'.     II,  428*»'. 

Landsberg,  E.,  Reinking.  U, 
204»"». 

Landwehr,  H.,  Kirchl.  Zu- 
stande anter  d.  Gr.  KarfÜrsten. 

II,  291«». 

—  ~  Daraeos'  Unionsverhandl. 
U,  291«». 

Lane  Poole,  s.  Poole. 
Lang,  A.,  &  M.  Müller,  Meta- 
physicB  of  Savages.    I,   20«»». 

—  W.,  Reinhard.     II,  208»«. 
Holder.     U,  295».     324». 

—  —  Von  u,  aas  Schwaben. 
U,  323«. 

Lange,   A.,    Hatten.     II,   54»». 

—  £.,  Glaubwürdigkeit  d.  Tha- 
kydides.     I,  96«*«. 

—  Fr.,  Unsere  Lehrbücher.  U, 
465«». 


—  G.,  V.  Römer'sche  Stammtafel. 
U,  177»». 

—  —  Li?land.  Beitrage.  II, 
259«»». 

—  H.  0.,   Marculf.     II,   393««*. 

—  J.,  Sergel  og  Thervaldsen 
Studier.     III,  196»». 

—  0.,  (Litteratargesch.)  II, 
458*« 

—  R.,  Rostocker  Verfassungs- 
kämpfe.     U,  230«»«. 

—  —    Lehrbücher    d.    deatsch 
Gesch.     U,  265»».     269«»«. 

—  Th.,  Funde  t.  Schlolsberge  b. 
Dohna.     U,  173«». 

Langen,   K.   F.  H.  van,  Atjeh- 

sehe  staatsbestnor.  UI,  292«»». 
Langen.      —      Ringmauer.       U, 

155«»». 
Langenhan,  A.,  s.  Grempler. 
Langer,  Benno  y.  Meifsen .     U, 

180«»«. 
Langfelder,    D.,    Metaphysik 

a.  Ethik  des  Judent     I,  49«»^ 

Langkayel,  B.,  Pferde  a. 
Natunrölker.     I,  21««». 

—  —  Hausziegen.     I,  21«««. 
Langlois,    C.    V.,    Ordonnance 

1356.     UI,  68»«. 

Philippe    le    Hardi.     lU, 

66««». 

—  E.,  Registres  de  Nicolas  IV. 
IV,  63*». 

L  an  8  i  n  g ,  G.,  Pentateuch-Egyp- 

ticity.     I,  43»». 
Larisch,    A.   y.,  Oberst  y.  La- 

risch.     II,  186«»». 
Larquier,  P.,AceuBation  & Rome. 

I,  122»*. 
Larroque,  s.  Tamizey. 
Larsen,  s.  Bröchner. 

—  A.  B.,  Trondhjemske  dialek- 
ter.    lU,  199««. 

LarsBon,  H.,  Syerige  i  yäp- 
nade  neutral iteten.  UI,  149««». 
211«». 

Laschitzer,  S.,  Genealogie 
Maximilians.     U,  279««». 

Lassalle's  Leiden.     II,  402««». 

Lasteyrie,  s.  Quicherat. 

Latimer,  S.  F.,  English  in  Ca- 
nar)'  Wes.     lU,  179»»». 

Latrie,  s.  Mas-Latrie. 

Latyschew,  B. ,  Reglement 
sacerdotal  de  Myconos.  I, 
69»*. 

Lauchert,  Chr.  F.,  Dialekt  d. 
Zimmerischen  Chronik.  U, 
324«». 

Laudahn,  Irrenpflege  in  Köln. 
U,  342««». 

Lauffer,  Fr.,  Weiber  y.  Schorn- 
dorf.    U,  327«". 


IV,142 


Liogel.  —  Lehmgrübner. 


Laagel,  A.,  Demier  conn^table 
de  Fnmce.     Leadigaiires.    III, 

Lannay,  L.  de,  Hist  g^ol.  de 
LesboB    et  Thaaos.     I,  76**^. 

Laureani,    V.,    Bruno  e   Spa- 

yenta.     III,  32"». 
Laorent,  s.  Grandaar. 

—  C,  Cootumes  de  Laxemboorg 
et  de  Ghiny.     lU,  90^^ 

Lanr  i  d  B  e  n  y     F.,    Mejer.      II, 

229««>». 
Lanrie,     W.     F.     B.j     Anglo- 

IndiaoB.     III,  177»«. 
LaowerB,  F.    £.,   Qedenkboek. 

m,  92«. 
Lay  al U e ,Th.,  Hist  d.  Fran^aia ; 

contin.    p.    Fr.     Lock.      HI, 

61» 
Layeleye,  £.  y.,  Balkanlander; 

tr.  E.  Jacobi.     IH,    290»". 
Layea,    Tb.,    Branntwein.      II, 

481»» 
LayifBe,  £.,  Fondation  dar£m- 

pire.     U,  24W 
Layocat,  M.,  Proc^B  de  l'ordre 

da  Temple.     III,    277*»;    IV, 

40*». 
Law,  £.,  Hampton  Court  Falace. 

UI,  134M. 
LawlefB,     fi. ,    Ireland.      III, 

161*»«. 
Lawley,     F.,    Benjamin.      III, 

304»«. 
Lawrence,  J.  U.,  b.  Arcber. 

—  W. ,  A.  Laorence.  III, 
306". 

—  W.  F.,  £ngJi8b  in  Egypt. 
m,  156»". 

Layard,  H.,  Adyent  in  Peraia, 
SuBiana  a.  Babylonia.  III, 
177«»*. 

L4s4r,  (Obergespane  y.  Sieben- 
bürgen.)    m,  263»". 

—  ^Tagebuch  Horv4tbB).  III, 
26Ö»«». 

Lasar d,  Juifa  de  Touraine.  I, 
55»«». 

—  BeyenuB  tirte  deB  Juifs.  III, 
67"«. 

Lea,   H.  Ob.,   Inquisition.     IV, 

42«». 
Le  BaB,  Fb.,  Voyage  en  Gr^; 

ed.   S.  Reinach.     I,   74"»d. 
LebinBki,  L.  y.,  Grabfunde  au 

Bzeasynek.    II,  197»«. 

—  W.,  Z  arcb.poznansk.  II,  196". 
Le  Blant,   Cbr^tiens   dans   aoc. 

payenne.     IV,  19«>'. 
Lebon,  A.,  ABsembl^OB  du  Dan- 

pbin4.     UI,  88»^ 
Le  Breton,   Guü.,   Philippide; 

ed.Fr.Delaborde.    lU,  56«». 


LecoBtre,  F.,  Memoire  de  Ri- 
chelieu oontre  Cinq-Mam.  lil, 
88*«. 

Lechat,  H.,  Fouillea  de  l'Acro- 
pole.     I,  60«. 

FouUlea  au  Pir4e.    I,  61". 

&    G.    Radet,    Inacript. 

d'Aaie  minenre.     I,  70»^ 

—  --  ProconanlB  d'Aaie. 

I,  110»»«.     130»«. 

Le  Ghatelier,  A.,  MuBulmana 
au  iP«  B.     ni,  285*». 

iBlam  au  19^  b.  III,  285»». 

L  e  c  h  1  e  r ,  Erlasse  Theodorichs 
b.  Caasiodor.     U,  269«»». 

—  G.,  Pierina  (Birnbaum).  II, 
868"». 

Lechner,     GeiTselfahrt       III, 

260**». 
Lecler,  M.,    De  S.  Petri  epis- 

copatu.     IV,  15»*». 
Lee  lere,  M.,  (Vorbildung.)     II, 

404*«». 
Leclercq,  s.  Bouch6. 

—  Em.,  Scott,     m,  167»". 

Le  Clercq,  M.,  Tombeau  d.  5 
Deys  d'Alger.     UI,  294»««. 

Le  Gouteul,    C. ,    Annal.   ord. 

cartuensis.     IV,  39»». 
Lecoy  de  la  Marche,  A.,  Saint 

Louis.     UI,  66»»«. 

15«  B.  littÄr.     III,  67»»». 

LAcriyain,    C,    S4nat   depuis 

Diocl4tien.     I,  132*». 

—  -    Agri  pubUci.     I,  132*«. 
Ledderhose,    K.    F.,    GroCser 

Kurfürst.     U,  289«*. 
Lederer,     C.,    Biblische    Zeit- 
rechnung.    I,  36»*^. 

—  Ph.,  Lehrbuch  aum  babyl. 
Talmud.     I,  52»». 

Lee,  A.  £.,  Battle  of  Gettysburg. 

UI,  312»»«. 
Ohio  70  years  ago.     III, 

318«»». 

—  F.  G.,  French  Clergy  exüea. 
UI,  149«»«. 

—  8.  L.,  Deyereux.    UI,  130»*. 

Dudley.     UI,  130»». 

Leeb,  Ulmer  Weinhandel.    II, 

326»*. 
Leemans,    G.,    Papyri    graeci 

Lugd.  Bat     IV,  59»*. 
Leendertz,  C.  J.,  Godaordeelen. 

I,  20«»». 
Leesberg,  M.,  s.  Pappafaya. 

Leeuwen,  J.  yan,  Quaest  ad 
hist  Bcenicam  pertin.    1 ,  98«»». 

Lefebure  Saint-Ogen,  Fem- 
mee  de  Renaiss.     lU,  5**. 

L  e  f  e  y  r  e ,  G.,  Inddents  of  Goer- 
cion.     UI,  159»»'. 

LefAyre,  A.,  (Dict)    I,  2». 


Lefiyre-Pontalis,  G.,I)*Egii- 
Ules  en  Eoosse.     UI,  147"^. 

—  —  s.  Odet. 

Lefflad,  Gerhoh.     U,  42»*. 

Le  Fort,  Gh.,  Comtea  de  Gese- 
yoia.     U,  116«. 

—  —  8ociet4  de  J4saa  au  14^  %. 
U,   117»». 

Lefranc,  Orig.  chr4t  d'Ams. 
IV,  25«««b. 

—  A.,  Calyin  et  B4forme  d« 
Noyon.     II,  68»»;  lU,  82«». 

Legier,  G.  H.,  AmbühL  II, 
113»». 

Legnazxi,  E.  N.,  Torelli.  III, 
43»»«. 

Legrand,  Terre  d.  Pbaiaoni. 
I,  26«». 

Legrelle,  A.,  Diplomatie  fnn^. 

et  Succeflsion   d'Espagne.    III, 

85»». 
Lehfeldt,  P.,  Denkmaler  Thfi- 

ringens.     II,  185«»». 

Lehmann,  Br.,  Quaest. saoerdot 
I,  79»*«. 

—  C.,  Verkehrskarte.   U,  239»*>. 

—  C.  F.,  Fund  y.  Tell-el-Amans. 
I,  22».  35»»» 

—  £.,  Juden  jetat  u.  einst  I« 
51*'. 

B.  Seeley. 

—  G.,  Brandenb.  Kiiegsnacht 
unter  d.  Gr.  KorfÜrttea.  II, 
289»». 

—  K.,  Legoe  Alamann.  III,  391^*«. 
Gaatung   d.    £Snige.     II, 

387»*. 

Litt  d,  nordgetman.  Bechts- 

gesch.    II,  407»»». 

—  (Max,)  Bericht  üb.  FoUt  Gorre- 
spondena  Friedrichs  d.  Gr.  II, 
80/1»». 

TesUmente  u.  geschichtl. 

Werk  y.  Friedrich  d.  Gr.    II 

82/3««. 

Winterfeldt    II,  83*». 

( )  Beitrag  z.  Feldiag  i^(^. 

U,  86»»». 
( )    Verwaltungaiat    1813. 

U    89*»». 
(—  1-)     WaffenstiUstaad    1813. 

U,  89»««. 
Gneiaenaus     EBtlaasimgi- 

gesuch.     U,  91»*». 

—  —  B.  Gneisenau. 
8.  Stein. 

—  0.,  Enter  Schufs  im  7  jähr. 
Kriege.     U,  174*«. 

—  R.,  8.  Luther. 

Lehmgrübner,  Beaso.  H« 
403«'». 


Lehner  —  Le  YayasBenr. 


IV, 143 


Lehn  er,  t.,  Brwerbnngen  d.  Mq- 

•eams    sa     Sigmaringen.      II, 

S29«». 
Lehnert,  J.,  Sturz  d.  Bepablik 

Venedig.     U,  96*». 

Tegetthofl.    U,  104"». 

Lehoczky,  Th.,  (Bronzfiinde  v. 

Borsa.)     UI,  226»*. 
(BeligiÖB.  Bewegungen  im 

Komitat  Beregh.)    III,  2öl«»a. 

—  —  (Judenverfolgungen  im 
Beregher Komitot.)  lll,251^b. 

(Erlaf»  M^as&ros.)  lU,  251*«». 

—  —  (UonTMtmppen  d.  Be- 
regher KomitoU.)     III,  2f>is«. 

—  —  (Memoiren  d.  Honv^d-Ma- 
jors  Pünkosti.)     III,  262«*. 

Lehr 8,  M. ,  *L.  G.'  u.  Kranach. 
II,  186**». 

Katal.  d.  im  germ.  Mu- 
seum befind),  deutschen  Kupfer- 
stiche.    II,  321**« 

(Lehwaldt  u.  Aprazin  1757.)  U, 
80*'. 

Leibnitz,  H.,  s.  Paulus. 

Leichtenstern,  Bürgerhospitol 

d.  Stodt  Köln.     U,  342>". 
Le  Jeune,  C,  Bist,  de  Binche. 

UI,  98"". 
Leighton,    St,    Nonconformity 

in  Wales.     III,  Ul^s. 
Leim b ach,    tieach.    d.  Botanik 

in  Hessen.     U,  187"»^ 
Leinberg,  K.  G.,  Kannedomen 

af  vHrt  land.     UI,  212«». 
Leiner,  Museographie.  II,  127^ 
Leiningen- Westerbnrg,    B. 

K   T.,   Kramerzunft  zu  Grün- 

stodt     U,  823*". 

—  —  Blatter  aus  d.  alt  Lei- 
ninger  Land.    U,  323*i'. 

Leipzig.  —   Bank.     U,  180»«*. 
Leiat,    F.,    Bauern- Aufruhr   in 

Salzburg.    II,  805*». 
Jubil.  des  bist  Y.  Bambg. 

n,  318»«». 
Leitschnh,  F.,  Aus  d.  Bibl.  z. 

Bamberg.     U,  12«.  SIS«««. 
Karol.  Elfenbeinkamm.  U, 

28"'. 
Georg    ///.,    Schenk    y. 

Limpurg.     U,  817««*. 
Katal.  d.  Hdss.  d.  k.  BibL 

zu  Bamberg.     U,  818«««. 
[Lekszycki,     J.     y.,]     Arch. 

Grodzkie.     U,  196". 
Lemayer,  K.  y.,  (Vorbildung.) 

U,  404»». 
Lembach.  —  Ausgrabungen.     II, 

134*. 
L  e  m  c  k  e ,  H.,  Moorfund  y.  Mellen- 

tin.     U,  221«'.  349». 
Burgwall  Stettin.  U,  224*«. 


St  Jakobi  in  Stettin.     II, 

234»w. 

—  —  Waldenser    in    Pommern. 
U,  234W«-» 

Glockenkunde.    U,237«". 

—  P.,  Stoatswirt  in  u.  über  Leip- 
zig vor  91  Jahren.     U,  17 8»". 

Le  Men«,  Vannes.     IV,  42««. 

Lemire,  C,  Barbe-Bleue.    UI, 
71  US. 

Le  mm,  0.  y.,  Bentresch  u.  Zeus. 

I,  26«^». 
Kopt.  Fragmente.  IV,  27»«. 

Lern  m  er  m  n.y  er  ,F.,  Ungedruckt. 

aus  Hebbels  Briefwechsel.    U, 

2*i8*". 
Lempens,    C,    Elberfeld.     U, 

33b«». 
Lempfrid,  H. ,  Verschwundene 

lothring.  Orte.     U,  141«'. 

—  —      Deutschordenscomturei 
Metz.     II,  243*«. 

Lennan,    J.    F.    Mac,    s.    Mac 

Lennan. 
{Lennep,  Jan.   W.   yan,   Daniel 

9,  24/7.     I,  46"». 
Lenormant,    Fr.,    Legende  de 

S^miramis.  I,  33»«*. 
Lentner.  U,  408«". 
Lentze,  Schnitzarbeiten  (Soest) 

U,  167««. 
Lentzen,  J.  P.,  Pfarrgemeinde 

Fischein.     U,  838««. 

—  —  Kirchspiel    Bocknm.      II, 
338'«. 

Lenz,     Eisen  bahnpostdienst     in 
Dtochld.     U,  427*«». 

—  M.,  Baiin.    II,  74"«.  230»". 
(Sohma  Kirchengesch.)  IV, 

1». 
Leo,H.,  Stiftskirche z.Sickingen. 

IL  134*". 
Leo  XIIL,  Anfange.    II,  302*»». 

—  Biogr.     UI,  44»««. 

—  Jubiläum.     UI,  44«««. 

Leonard,    D.    L.,    Growth    of 
Mormon  power.     UI,  307'«*. 

Leone,  s.  Boccaccio. 

Leonhard,    B.,    Bologna.      U, 

400««';  UI,  6". 
Leonore    Christiane    y.  Schlesw.- 

Holstein.     U,  228»««. 
Leopold  /.     II,  94««-». 

—  ^Gelehrter  auf  d.  Kaiserthron*. 
U,  292«" . 

Le   Page    Renouf,    P.,    yoH 

egyptian.     I,  41««. 
L6paulle,  £.,  Monnaie  rom.    I, 

127". 
Le  Plongeon,  A.  D.,  Discoyery 

of  Yucaton.     UI,  54»"«. 
Lerchenfeld,    M.    y.,   Ans   d. 


Papieren   d.  Staatsministers  y. 
Lerchenfeld.     II,  306»«. 
Lerchenfeld- Aham,    A.   Frhr.    y. 

II,  311/2««». 

Le  Roulx,  8.  Delayille. 

L  ero  ux ,  A.,  ant^6dents  de  quest. 

allem.     UI,  62'«. 
Le  Sayourenz,  E.,  s.  Baum- 

gartner. 
L  eser,  £.,  (Ricardo  an  Malthus.) 

U,  401«»*. 
Leseur,   P.,    Esdaye  dans  leg. 

barbar.     U,  440««». 
Lesker,  B.,  Rutze.     U,  230«". 

L  e  s  k  i  e  n ,  A.,  Slawentum  in  Nord- 
deutschland.   U,  224««.  270»". 

Lesser,  F.,  Poppo  y.  Trier.  U, 
169«»«. 

Lessert,  s.  Pallu  de  Les- 
ser t. 

Lessing,  J.,  Porzellangeschirr 
Sulkowski.     II,  180"". 

L'Estocq,  y.,  Heraldik  im 
Sinne  r.  Ornamentik.  II,  151»««. 

Le  Strange,  G.,  Palestine.  UI, 
290»»«. 

Idrlsi's  description  of  Jeru- 
salem in  1154.     UI,  290»«». 

—  —  Inscription  in  Aksa  mos- 
que.     UI,  291»*'\ 

Antioch  1051.  m,  291»*». 

s.  NIsir-i-Khusrau. 

L'Estrange,  J.,  Norwich  Free- 
men;  ed.  W.  Rye.    UI,  123»*. 

Leszczynski  ,  Job.  y.  (Biogr.); 

ed.  Borcke.     U,  86««. 
Letourneau,  Gh.,  Mariage.    I» 

18»'«. 

Pudeur.     1,  20»««. 

(Dict)     I,  2'. 

Lettenhoye,  de,  s.  Keryyn. 
Letter  from  See.   of   War.     UI, 

312»«». 
Leube,  G.,  Ruine  auf  d.  Heilen- 

berg    b.     Allmendingen.      U, 

325««. 
Leust&ch,  L.,  (Fundstatten  im 

Kom.  Sohl.)«IU,  226'. 
L  e  u  t  h  0 1  d ,  Freiberg.  Bergwerks- 

yerfass.  im  14.  Jh.    U,  180»««. 

418*««. 

—  östr.  Bergrecht.     II,  418«««. 
Leuze,  A.  de,  Montoigu  et  Saint- 

Thibaut     lU,  99"». 
Loya,  s.  De  Loya. 
Leyantini  Pieroni,  G.,  Qne- 

stione     soc.     n.  'diy.    Comm'. 

III,  7«*. 

Loyas seur,  (Beyölkerung.)    II, 

382*». 
Le     Vayaaseur,    A. ,    Chron. 

d'Art    de    Richemont       UI,. 

69*». 


IV,144 


Levi  —  Lock. 


Leviy  A.,  Monameoto  Mitriaco 
in  Torcello.     I,  59«*. 

—  —    Patere   e    monuni.     III, 
ll»o». 

—  Q.y  (Konzepte  fionifaz'  VIII.) 
IV,  64*« 

—  J.,  ElU  Leyita.     I,  ö6»» 

—  S.,  Vor-  o.  Familienname,   n, 
S86". 

Leyin,  Komminionsgeachäft  II, 
422*»». 

L6yy-Brahl,  Id^  polit.  de 
Herder.     II,  408«'»». 

—  Id^ea  polit  en  Allemagne.  II, 
408*^»». 

Lewicki,  (Formelb.  y.  Krakau.) 
IV,  74»"». 

L  ewit,  A.,  Qordon.    III,  164»«». 

—  A.  H.,  Hist  of  Sanday  Legis- 
lation.    III,  174Wj  IV,  28«»». 

—  G.,  Baail  on  Holy  Spirit 
IV,  29»»». 

—  J.  H.,  Holy  placea  of  Jera- 
aalem.     I,  48^^» 

Lex,  L.,  Urkk.  y.  Saöne-et-Loire. 

U,  17*». 
Lexia,       Warangafrage.        III, 

175»«». 

—  W.,  B.  Conrad. 

Ley,  H.,  Dom  zu  Lübeck.  II, 
210»*. 

—  J.,  1.  Sam.  20.  21.  23,  I, 
44»»». 

Libenaler,   J.  B.,  Tombe  etc. 

III,  91". 
Liblin,  J.,  Bardolet.    U,  187»». 

LichatBechew ,  A.,  Bolganky 
klaii.     m,  282  >'. 

Lichtenatein,  F.,  B.Müller, 
Max. 

Liebe,  firücbtoregiiitor  y.  Em- 
den.    II,  441«'»«. 

Lieben  am,  W. ,  Verwaltungs- 
gesch.  d.  r5m.  Kaiaerr.  I, 
133*». 

L  i  e  b  e  n  a  a ,  Tb.  y.,  Clemens  VII . 
u.  Leopold  ///.     II,  93». 

—  —  Reg.  z.  fiescb.  d.  Eschen- 
thal.  Kriege«  1425.     II,  105«. 

Acta  Murensia.    II,  106». 

Anfange  d.  Hauses  Habs- 
burg.    II,  106». 

Imiser  Krieg.     II,  110*». 

Sax  di  Mesocco.  II,  114««. 

—  —  Memorial  y.  Volkenaer 
1690.    II,  119«. 

—  —  Chroniken  Kataengrana  a. 
PaUiards.     II,  122»*. 

—  —  Uuldigungsreise  d.  Abtes 
y.  St  ürban.     II,  123*». 

—  —  Holbein  n.  Hertonstein, 
n,    106».  128*«. 


!  —    —    Amrhyn    u.    Turin.      II, 
124*T. 

—  —  Pariser  Schreckenatage. 
U,  124*«. 

—  —  Konferenzen  y.  Glnms  u. 
Wals.     U.  279"». 

Liebenzell.     II,  326*»» 

L  i  e  b  e  r  m  a  n  n.  F.,  (Scriptorea  25. ) 
II,  36*. 

Raginald    y.    Canterbury. 

IV,  44»«. 

Liebhaber,  £.  de,  s.  Hertz- 
berg. 

Lieboldt,  Hans  y.  d.  Damme. 
U,  206" 

—  Norbnrg-Plön  an  Leopold  /. 
U,  226*"«. 

Liersch,  A.,  Cottbus. U,  87 6««'«. 

Liese,  A.,  Storm.     II,  296*». 

Liessem,  J.,  Hermann  y.  d. 
BuBche.     II,  281**».  842**«. 

Lilien cron,  B.  y.,  Runenstein 
y.  Oottorp;  Anh.  y.  H.  Han- 
delmann.    U,  38*».  216'. 

Lilliesträle,  K.   F.,   Riksda- 

game  1609/10.    UI,  206««. 
Limburg-Stirnm,  T.  de.  Cod. 

diplom.  Flandriae.     III,  90». 
Linde,  A.  y.  d.,  Kaspar  fianaer. 

II,  30»«.  311»«*. 
Lindemann,  E.,  Helgoland.  II, 

229*»». 
~  W.,    QoBch.   d.   dtoch.   Litte- 

ratur.    1.  Abt  ed.  Fr.  Brüll; 

2.   Abt  ed.  J.   See b er.     II, 

457**. 
L  i  n  d  stö  1 ,  J.,  Mandtallet  i  Norge. 

m,  201»». 
Lindisch,  Fr.,  Olbiopolitae.    I, 

85*«»». 
L  i  n  d  n  e  r ,  Paul,  Chronikal.  Nach- 
richten über  Nossen.  U,  178**«. 

—  Pirm.,  Album  Ettalense.  II, 
308*»». 

—  Th.,  Deutsche  Oesch.  unt 
Habab.     II,  46*».  454«. 

—  —  Priyilegien  Wilhelma  u. 
Wenzels  f.  Bremen;  Anh.  yon 
Bippen.     IV,  73*»'. 

Veme.     H,  164««.  489«*». 

Lindt,    J.     W.,    Pictur.    New 

Guinea.     III,  181»'* 
L  ingg,  (E.),  Verhältnis  d.  bayer 

Konkordats  z.  bayer.  Religions- 

edikt     II,  808»». 

—  M.,  PfarryiaiUtion.     IV,  42««. 
Link,  A.,  Pastor  Hermae.    IV, 

22«»». 
Linnig,  Fr.,   (Littoratnrgeach.) 

U,  458*«. 
Lintilhac,   E.,   Beaumarchais. 

m,  87««. 


L ip p,  M.,  Steinsetzniig  in  Mey 

hof.     U,  257»*. 
L  [i  p  p  e] ,     Gr[af ] ,     Priyatbriefa 

Landona      U,  79** 
Lippert,W.,  Verfasserschaft  d. 

Kanonen    gall.   Konzilien.     II, 

3«.  21«'. 

—  —    König   Adolf  u.  Flaaea. 
U,  173«». 

—  —  Kanonen  gall.  KoazilieD. 
IV,  26«»b. 

Rudolf    y.  Frankr.     IV, 

75"'. 
Lipaius,  J.  H.,  Andoddis  oia- 

tiones.     I,  99«». 
Lisiewicz,   Z.,   Walka  o  bis- 

kupstwo.     III,  224»». 
Liske,  X.,   Akta  grodzkie  etc. 

III,  214*. 

—  —  0  sQdowiiictwie  czenro- 
noruakiem.     III,  221««. 

liasa;  Städtaordnnng  1637.  II, 
198**. 

—  Lotterie.     II,  199»«. 

Lissauer,  A.,  Piahist  Denk- 
mäler Weatpreulsens.  I,  9«»; 
U,  260**. 

Liast,    F.   y.,    Strafreeht     II, 

440»»'. 
Lithbridge,    Untersnchoig  d. 

ind.   Venraltungswesena.     III, 

156»»». 
lAtteratarbericht,  Juristischer.  II, 

407»»*. 
Little,  A.  J.,  Throngfa  Tang-tw 

Öorges.     UI,  178««». 

—  W.,  Weare.     UI,  31  ö«*». 

Littledale,  a.  Rankin. 

—  R.  F.,  ConncU  of  Trent   III, 
28**-*».  133«». 

Litzmann,  B.,  Schröder  n.  Got- 
ter.    II,  207«'. 

—  C,  Neue  Mitteil,  über  HSldei^ 
lin.     U,  328*««. 

Liyi,  G.,   Napoleone  aU'  Slbs. 

m,  37«»«. 
Lettere  di  Federioo  il  Gr. 

a  Querini.     lU,  37«**. 

Letitia  a  Siena,  UI,  39"». 

Maria   Lniaa  a   Lironio. 

XU,  39«*». 
LiyiuB,  T.,  8.  Peter  of  Rone. 

IV,  15**». 
Liyland,  s.  Kurland. 

Lloyd,  E.  M.,  a.  Browniag- 

Lluch,  B.  Rubio. 

L  o c a  s  c  i  o,  F.,  Ribellione  1S4S 

ed.  inyaa.  piemont    111,40»^. 
Loch,  V.,  Pfarrei  U.  L.  Fnoca 

in  Bamberg.     U,  SlS"«. 
Lochia,  C,  Patrizio bergsiaasoo. 

III,  85*'«. 
Lock,  Fr.,  a.  LayalUe. 


Lockart    —  Lopes  Ferreiro. 


IV,  145 


üb. 


—  —  8.  Conrad. 

—  R.,    (Pfalzgraf    Richter 
König).     U,  8921««. 

(BegnadigungarechtV     II, 

441««. 
L5per ,  Poetrat  Steck.  II,  428^. 

—  G.  Y.,  Hendelasolin-Bartholdy. 


Lockart,    G.,   Rosmini;    tr.  L. 
Sernagiotto.     m,  43*7*b. 

Lockhart,     A.     J.,    Williams 
massacre.     III,  319>^. 

L  o  c  k  r  o  y ,  &!.,  Ahmed  le  Boucher. 

III,  290"». 
Lodge,  H.  C,  FedoraUst.     m, 

302»*-'. 
Rsheries  Qaestion.     1II,|  Lorsch,    H.,    BitUchrifl  aus  d. 

319S(w.  I      Ingelheim.  Reich.     II,  158*^». 

—  R.,  Stndento  Modem  Burope.!-    —  Amploniana  «q  Erfurt.   U, 
ni,   162««.  334» 

Loe,  A.  de,   Antiquit^  franqnes Einkünfte  d.  Katharinen- 

k  Harmignies.     II,  2'.  kapelle    b.   Aachener   Münster. 

Loeb,  J,  Joseph  Haccohen.     I,       U,  388«^ 

5114,  I Reamont.     II,  BIO^. 

Sedarim  du    Talmud.     1,1 &     Ä.    Pick,    Ausaeit- 

5180  Schriften  (Aachen).    11,  339^. 

—  —  Inscr.  h4br.  k  Girone.    I,  LSschcke,  G.,  Relief  aus  Mes- 
54«».  sene.     I.  104»«. 

Inacr.    hibr.   k  Galataynd. .  —  —  Aschenfriedhof  b.  Meyen- 

I,  54«  I      hof.     II,  267»w 

—  —   Gorresp.    d.    Jnifs    d'Es- 1 Grabstätte    b.    Kultri-Ge- 

pagne  etc.     I,    54^. 

—  —  ControTerse  eutre  chrötiens 
et  juifs.     I,    55»»;  II,   26»«»; 


HL,  51«». 

—  X^ociants  juifs  a  Marseille. 
I,  6ö>«i.  [ 

—  Paulus  Ghristiani  et  Moise ' 
b.  Nahnian.     Ul,  60». 

-  —   Juiverie   de  Jerez.     III, 


sinde.     II,  267»». 

Lövinson,  H., Reichsstiftastadte. 

n,  166» 
Low,   Alb.,   Prager  Judenschaft 

1741.    U  64". 
—  Im.,  Res.     I,  62**. 

Löwe,  F.,  Stellung  d.  frank, 
üauem  im  MA.  II,  316»« 
411»». 


51** 
Sac  de  Yalence  et  de  m.  j  Löwen  fei  d,ö..  Papstbullen.  lY, 


drid.     lil,  61» 

—  —    Reglement    d.    juifs    de 
Castüle.     lU,  61«^ 

—  —  Taille    lev^e   snr  juifs  de 
Perpignan.     111,  61». 

Lobe,  Aus  alt  Rechnungen.   II, 

179»**. 
-   J.  &  £.,   Kirchen  u.  Schulen 

d.  Herxogt  Sachsen-Altenburg. 

etc.     U,  181"«. 
—  &  M.,  Annal.  ▼.  Altenburg 

b.  1499.     II,  179»». 
Loebell,     W.,     Denkmäler    in 

Bagnit     H,  241«^. 
Loffelhols  V.   Kolberg,   £., 

Regesten    d.  Oetting.  Yasallen- 

adels.     n.  316»". 
Loffler,  J.  B.,   BrahetroUeborg 

Kirke.     111,  187*«. 

—  —    Danske    Gnvstene.     III, 
187*'. 

Löher,    F.    t.,    Ludwigs   d.   B. 

Begistnturbnch.     II,  306*«. 
Stadtarchiv    in    Eichstätt. 

U,  318»» 
Yatik.    Crkk.    i.    Ludwig 

d.  Bayern.     IV,  63*«. 
Loening,    £.,    Ablösung.      II, 

408»>*. 


(Register    Gregors    VIT). 

lY,  62»». 

—  —  Registerfragm.  Alexan- 
ders ül     lY,  62»'. 

s.  Jaff^. 

Löwenstein,L.,  Juden  in  Baden. 

I,  66"6. 

Memorbücher  (aus  Fürth). 

II,  319*". 

L  ö  w  e  n  t  h  a  1 ,  F.,  Yererbpachtung. 

II,  231»«. 

Löwis  of  Menar,  C.  y.,  Hlg. 
Geist  in  Riga.     U,  268<». 

—  —  Georgskirche  in  Riga.  II, 
268»»«. 

—  —  Schlofs  Riga  u.  Andreas- 
kapelle.    U,  268»»'. 

Löwy,  D.,  Tausend  Jahre  im 
ZeiUlt.  d.  Talmud.     I,  62» 

—  £.,  Griechische  Inschriftteite. 
I,  67»». 

L  o  g  a  n ,  J.  A.,  Yolunteer  Soldiers. 

III,  311»'». 

—  W.,  Malabar.    in,  177»'». 

Lohmeyer,  K.,  Friedrichs  //. 
gold.  Bulle  üb.  Preufsen.  n, 
36«;  lY,  72»«». 


Lasoo.    II,  207». 

Jahrssberiehte  der  Gesehlehtswissensohaft.    1888.    IT. 


Ständische    Vorh.    in   Pr. 

U,  245«». 
Ludwig   d.    Ältere.      11 , 

869» 
Ludwig  d.    Römer.      II, 

369». 

Die  Quitzow.     II,   369». 

Pruckmann.     II,  362»». 

8.  Paoli. 

Lohoff,  Jakobus.     lY,  11/2»». 
Loisne,  G.  de,  Hist.  de  France. 

III,  61". 
Lolling,    H.    G.,    Inschr.    aus 

Pharsalos.     I,  69'». 

—  —     Thessal.     Grabinschxr. 
1,  69'». 

Meyapie.     1,  76»»»d. 

—  —   Inschr.    aus    Delphi.      I, 
92«»». 

—  —  &  Wolters,  Monum.  d. 
Bubulides.     I,  76»»». 

Lollis,  s.  De  Lollis. 
Lombard,    Centre   de  cr4ation. 

1,  4»«. 
Lombroso,    C. ,    Bruno.      III, 

82»». 
Lommel,  A.  van,  Ragguagli  a. 

Hcismat.  chiesa  di  Utrecht;  ed. 

L.Ciamberlani.  UI,111»»'. 

s.  üiamberlani. 

Lommer,  Fn.  H.,  Waldmünchen. 

n,  313»«. 
Lomnits,    H.    y.,    Madonna  u. 

Astarte.     lY,  28»». 
Lon  chay ,  H.,  Pays-Bas  et  Li&ge. 

m,  91»'. 
London,  P.,  Anefangsklage ;  ed. 

M.  Pappenheim.    11,446«». 

London.  —  Presbyterianisches  Oon- 

cil.     III,  168»'«. 
Long,  J.  D.,   Republican  Party. 

111,  313»». 

—  W.    H.,    Oglander    memoin. 
111,  136»«. 

Longnon,  A.,  Atlas.     II,  30»«». 

Longrais,  s.  Joüon. 

L 00 m an s ,  0.,  Nyssels.  III,  93». 

Loon,  J.  van,  Ignatiaansche  Kri- 

tiek.     lY,  21/2»». 
Loose,   MeiTsner  Künstler.     II, 

186«**». 
Looshorn,  J.,  Heil.  Otto.     II, 

42».  317»»-««. 
Loosjes,   Y.,   Louis  Bonaparte, 

Koning  t.  Holland.    III,  103«'. 
Looström,  L.,  Konatakademien. 

m,  213». 
L6pea,   Macanlay.     lU,  170«*«. 

—  s.  Savi.  * 
Lopes  de  Ayala,  J.,  Gampanas 

de  Yelilla.    III,  62». 
Lopez  Ferreiro,  A.,  GaUcia. 
UI,  51'». 

10 


IV,146 


Lonnge  —  Luio. 


Lortnge,  A.,  Alrane.  IXI,  201^^ 

Lorentsen,     Coonüiert      III, 

107"». 
Lorenz,  0.,  Paoliu.     IV,  16»». 

Lorensen,  a.  Hiort. 

—  M.,  Krönikcr.     HI,  185*«. 
Lorenso,    C.   M.   di,    Scop.   in 

LtBUuro.     I,  78i>*. 
Lori,  ▼.     U,  311"'. 
Loria,   Term   oconomica.      II, 

406»"«. 
Lorimer,  Public  law  in  anirer- 

aity  of  Edinburgh.    UI,  176*»*. 

Loring,  G.  B.,  Vindication  Par- 

■ona.     lU,  806*>. 
Lome,  Armada  ReUo.  III,  13 1^. 

—  Borne  onder  Pioa  a.  Italy 
ander  Borne.     III,  165''«. 

Losch,    Eichelnweise   erben    n. 

teilen.     U,  3S0>^. 
Loserth,  J.,   Latein.  Predigten 

Widifs.     II,  273««;  IV,  47"» 

—  —  Wyclif  Sermones.  II, 
273»';  lU,  120»*- 

—  —  Ürkk.  betr.  Widifiamus  in 
Böhmen.     II,  273»». 

Simon  ▼.  Tischnow.      II, 

273»»;  IV,  48"». 

Bei.     II,  273*0. 

Kirchen-   n.  Kloaterstarm 

d.  Hoaiten.  U,276»»;  IV, 48"»«. 

Lossen,  M.,  Ehe  Ferdinands  ▼. 

Bayern   mit  Maria  Pettenpeck. 

U,  306»«. 
Pighiaa  a.  Hercales  pro- 

dicios.     U,  342"«. 
Päpstl.  Knntiatar  in  Köln. 

III,  28»». 
Lossing,    Our    Coontry.      III, 

301». 

—  Empire  SUte.     UI,  316»*». 
Lots,  Spenart  im  alt.  Ostfranken- 

lande.     II,  142»». 

—  Strafsendarchschnitt  oberh. 
Frankfart.     II,  143»». 

—  Hohlring.     U,  850»». 

—  W.,  ßankgeseU.     U,  426*'*. 
Lo?e,  s.  De  Lofs. 
Lovett,    R.,    Drake    a.    Dons. 

III,  131«. 
Low,  Engl.  Catalogae  of  Books. 
III,  163«'. 

—  Jökai.     UI,  266»»». 

Lowell,  C.  B.,  English  a.  Ame- 
rican Federalism.  UI,  160»»». 
301»". 

—  E.J.,  ünitedSUte8i775— 52. 
lU,  -SOO^b. 

—  J.  B,,  Polit  Essays.  UI, 
162*«».  31S«M. 

Lowey,  H.,  Christas  als  SchiloS 
etc.     IV,  28»»>b. 


Losinski,  W.,  Pisekapien 
iwowski.     U,  223»'b. 

Labbock,  John,  Homme  pr4- 
hist     I,  13"«*. 

Lab  1  in,  J.  8.,  German  Litera- 
tare.    U,  458»». 

Lucarelli,  0.,  Gabbio.  UI, 
22««*. 

Lacciana,  L.  P.,  Affiure  d. 
Corses  k  Bome.     UI,  34»»». 

Lace,  S.,  Chroniqae  de  8^. 
Michel.     UI,  68»». 

—  —  Jeanne  d'Arc  k  Domr4my. 
UI,  71»*». 

Philippe  le  Cat    UI,  72»«». 

Lachaire,  A.,  Une  hist  de 
France.     UI,  56»' 

—  —  Premi^res  ann4es  de  Loois 
le  Gros,    UI,  65»«;  IV,  76»«». 

—  —  Monogrammes  de  Louis  le 
Gros.     UI,  65» '» 

Actes  de  Louis  VII.    III, 

78»»;  IV,  75"». 
-  —  s.  Zeller. 
Ludewig,  s.  Gschwendius. 

Lodwig    T.     Baden,    Belation 

1685.     U,  291»'. 
Ludwig,  s.  Bogge-Lndwig. 

—  Beise  auf  d.  Teufelsmaaer. 
U,  325»». 

—  H.,  Strafsburg  vor  100  Jahren. 
U,  139»». 

—  —  Grenswall  vom  Hohen- 
staufen  b.  s.  Jagst     U,  264»». 

Ludwig  /.  —  Ceatenar- Feier.  U, 
306»». 

—  Un?eröifentlichter  Brief.  U, 
307»*. 

Lübbert,  Ed.,  DePindaro  theol. 
Orphicae  cenaore.     I,  9Ö»»'». 

—  J.,  Kolster.     U,  228»»*. 
Labock.  —  Kanonen.     U,  210»»». 
L  a  bk  e ,  W.,  Todtentana  in  Baden- 
weiler.    U,  134»»». 

—  —  Gesch.  d.  dtsch.  Kunst. 
U,  459»». 

Lübtow.  —  Metallmörser.  U, 
221»»-»* 

Lüdecke, M.,  Arrian.  1, 104»»»a. 

Lütken,  0.,  s.  Carstensen. 

Lugari,  G.  B.,  Catacombe  d. 
Appia,     IV,  34»»». 

LuginbÜhl,  R.,  Anrede  in  Aar- 
burg.    U,  120»». 

—  —  Basler  Hochschule.  II, 
120»«. 

Lugo,  8.  Benites. 
Lumbroso,   G.,    Giustisia  ecc. 

d.  Giotto.     lU,  4»». 
*Itinerariam'   d.  Petrarca. 

III,  8«'. 
Lumini,  A.,  Madonna  da  Dante 

a  Tasso.     UI,  7»*. 


Luna,  B.  De  Luna. 

Lond,  T.,  Danmarks  og  Norget 

Hist     UI,  196'». 
T.  W.  M.,   Gomo  a.  ItsL 

Uke-Land.     UI,  16»". 

I/undh,  0.  Gr.,  &  0.  A.  Örar- 
land,  Norake  Bigsregisimtar. 

III,  197«. 

Lundie,   R.    H.,  Balfoor.    UI, 

165»»» 
Lungo,  8.  Del  Lungo. 

Lupton,    J.     H.,    Colet     lU, 
17 1»»»;  rv,  48»»» 

8.  Rae. 

Lurie,  Jos.,  Ebreisk.  Kaleudir. 

I,  61««. 

Luschin  t.  Ebengreuth,  Ä., 
Böse  Halaer.     II,  307»». 

Luthardt,  C.  B.,  Kath.  Brisfo. 

IV,  11»»». 

—  —    GeMh.    d.    Ethik.     IV, 
20«»».  46»» 

Zur  Ethik.     IV,  20»»^ 

Luther,  M.,  Werke;  ed.  J.  K. 
F.  Knaake.     II,  48». 

—  —  Hanptschrr. ;  Einlait.  ▼.  £. 
A.  V.  Uaae.     U,  48«. 

Tischreden;  ed.  W.  Prä- 
ger.    U,  49«. 

—  —    ii    Predigt;    ed.   Geo. 
Bnchwald.     II,  50». 

Predigten ;  ed.  J.  Zimmer- 
mann.    U,  60'. 

—  —    7Ö    Predigten;    ed.  B. 
Planck.     U,  50*. 

Fabeln;   ed.   E.  Thiele. 

U,  50» 

—  —    Vom    DoUmetsehei;  ed. 
Dr.  B.  Lehmann.    II,  50^*. 

Erklarg.   der   h.  Schrift; 

ed.  E.  Maller.     II,  50»^ 
Sektirer    n.    Keter.     Ut 

60»«. 
Luther    ▼.   d.   Himmelfihrt.    U. 

61««. 

—  Einfluüs  aaf  s.  kath.  Zeitgea. 

II,  51«». 

—  Worte   so  Worms.    U,  51**. 

—  Lutherworte  1544.    II,  50>'- 
LutosUwski,    W.,    Stsatirer- 

fitssangen.     U,  403«". 

Latsch,  H.,  Grabstein  d.flen. 

Y.  Kosel.     U,  192«««. 
Kunstdenkm.  d.  Beg.-Bec. 

Breslaa.     IL  192*'. 
Wanderangen  d.Ostdeatsck- 

land.     II,  193*». 
Luaac,  C.  J.,  Orermaie  1662. 

UI,  107»*. 
Lusi,  s.  Cossa. 
Lniio,  L.,   Lettere  di  Yitt  de 

Feltre.    III,  13»»'. 


Lazio  —  Malmgren. 


IV,147 


Pietro  Aretbo.     111,  28«». 

—  —   &  Reni er,  Horte  d.  Duca 

di  OmDdia.     Hl,  26i^ 
Lozsatto ,  S.  D.,  Penine  Sch'dal ; 

ed.  E.  Oriber.     1,  54^«. 
Lyall,  C,  B.  Qlatson,  Fr.  y. 

Holtsendorff&P.Cogliolo, 

Maine.     lU,  165^*« 


Macmorran,  A.,  Local  Govem- 
ment  1888.    lU,  157»*». 

Mac  Mardo,  E.,  Hiat.  of  Por- 
tugal,    in,  162*w. 

Mac  Marry,  A.,  HSherea  Schul- 
wesen in  d.  Verein.  Staaten  a. 
England;  ed.  J.  Conrad.  III, 
17ö'«>. 


Lymington,    Lord,    Tinkeringl  Mac  Pherson,  £.,  Handbook  of 


Lorda.     lU,  168»««. 
Lynn,   W.  T.,  Jareb  in  Hoaea. 

1,  37»M. 
L  y  o  n ,  D.  G.,  Aaiyr.  royal  prayera. 

I,  89>*«. 


Politice  for  1888.    111, 162«^ 

318«". 
—  J.,  >.  Karts. 
Macray,  W.  D.,  ».Clarendon. 


j  MacriLeone,F.,8.  Boccaccio. 
P^theon  of  A»arbanipal.   ^adden,  E.  R.,  Ireland;  ed.  J. 


I,  39«». 
—  6. ,  Idealisme  en  Angleterre. 

111,  176»**. 
Lytte,  M.,  CoHections  of  Mar- 

qaeaa     of    Abergavenny.      111, 

141"».  148>« 


B.  Daly.     lU,  150"«. 
Maddison,  A.  E.,  Lincolnthire 

Will».     III,  123«.     172»o*. 
Madaen,  P.,  Johannes'   Aaben- 

baring.     IV,  12"*. 
Madvig,  J.  N.,  LiTserindringer. 

UI,  196". 
Madvig.     m,  195"bo. 
^  Mähli,  J.,  Tellaage.     U,  110«. 

*•  B.  E.  Protz.     II,  238«w. 

I Pückler.     U,  375««». 

Mac  Clure,  Re?.  R,  Chapter  in  .Maercker,  B.,Staro8teiu.  Land- 

Engliah  charch  hiat  in,  144**«.  j      rathakreia.     II,  242*«. 
Mac  Coli,  Iceland.     UI,  189«B.j  Mala chke,  E.,  GlaUer  Land.  II, 
—  Bnming  of  Alexandrian  Library.        191**. 

UI,  2Sb^^.  I  Mäaseturmaage.     11,  197>^ 

Mac  Cord,  F.  A.,  Handbook  ofjMagenta,  C,  a.  Zuradelli. 

Canadian  Datea.     III,  319*««    ,'Magiatretti,  P.,  Faoco  n.  div. 
Mac  Callocli,H.,  Mena.Mea-j      com.     111,  7«*. 

aarea  of  Half  a  Centory.     III,  iMagnaa,    (Jnare  Vergangenheit 

318»*.  I      U,  376«". 

Mac  Dowall,  A.  B.,  Facta  aboot;  Maga,  Maaeographie.     II,  127*. 

Ireland ;  History  of  recent  yeaia. !  M  a  g  u  ir  e ,  T.  M .,  Modern  milit. 

UI,  159«M.  j      hiat     III,  174»*». 

Macedo,  a.  Ferras.  |Mahaffy,J.P.,  Antiqaitögrecqae. 

Mac  George,  A.,  Old  Glaagow.  j      I,  79>*st>. 


III,  124".     173"». 
Mac  Gregor,  Lady,  Macgregor. 

lU,  löö«*». 
Mac  Haie,  Lettera.  UI,  159«". 
Machalicky,  Feldzug  gegen  d. 

neapol.  Re?olation.     lU,  97**. 
Macberl,  P.,  Geach.  öaterreicha. 

U,  92«. 
Mac  Kay,  C,   Bradlaagh.     UI, 

164«»«. 

—  —    Scottiah    Langaage.     UI, 
166*«». 

—  —   Gloaaary    of   Shakeapeare 
a.  contemporariea.    UI,  168*»* 

—  J.  D.,  Forbea.     UI,  171*» 


Mahdiamaa,  —  Fortachritte.     UI, 
166"»b. 

M  a  h  l  e  r ,      E. ,      Vergleichunga- 

Ubellen.     I,  43**.     80»*«». 
Maidment,    Jam. ,    Scott    Paa- 

quilla.       1568—1715.       lU, 

161*«*. 
MajUth,  B.,  (Familie  Majl&th.) 

III,  2ö6»«*. 
( Kriegatrophaen  im  Natio- 

nal-Muaeam).     UI,  269*»^ 
Mailly,  E.,    Soci^^  de  litt^rat 

de  Broxellea.     111,  94*«. 
Maindron,     E.,     Acad6mie    d. 

Sciencea.     UI,  81»>. 


—  S.  A.,  Mormoniam.  UI,  307»".   Maine,  H.  S.,  Internat  law.   lU, 


Mackenzie,   J.,   Hiat  of  Scot- 

land.     Hl,  161*«*. 
Mac  Lennan,  J.  F.,   Ezogamy. 

I,  19»«»-*«. 
Mac  Maater,  J.  B.,  Franklin  »a 

Man  of  Lettera.    UI,  304*«. 


174^««. 
Maine.     III,  166*'^. 
Mainz,     Rom.     Gräberfeld.       U, 

144*». 
—  Zofluchtaort  im  Reformationa- 

zeitalt     U,  168««». 


Mai  ach,  (Württ  Prinzen  in  aaa- 

wärt      Kriegadienaten.)        U , 

324««. 
Maitland,    F.    W.,     Pleaa    of 

Crown.     UI,  119««. 
—  —  Pleaa  in  Manorial  a.  Seig- 

norial  CoorU.     111,  119««. 

M  a  j  a  n  k  e ,     Kaltarkampf.       U , 

302**«. 
Makkai,  D.,  (Schenkung  Beth- 

lena).     UI,  239»«'. 
Ma^rizijj,    Umajja  a.   Hlitim; 

ed.  G.  Voa.     UI,  285*«. 

Makrygianne,i&.^.,  UoXireia 

JSokiovos.     I,  90«««. 
Maafa,  E.,  J$6waoe  nthiyios. 

I,  88»»». 
Macaolay,    Gordon    Anecdotea. 

UI,  154««». 
Mac     Carty,     Hiat     contcmp. 

d'AngletOire;  tr.  L.  Goirand. 

UI,   161«". 
Malagola,    C,    Rettari   di  Bo- 
logna.   U,  216*. 

Studio  bologn.     UI,  6*». 

a.  Friedlinder. 

Malamani,    V.,    Manin;    Tom- 

maaeo;  Ayeaani.    UI,  40««*. 
Cicognerra.     111,  42»»«. 

Malcolm,  Hiat.  of  Peraia ;  adapt 

to    Mirza    Hairat   by    M.  A. 

Court     1,  67«. 
~  J.,  Sketchea  of  Peraia.     UI, 

177«««. 
Malczoyich,  L.,   (Einhorn   alz 

Wappentier).     UI,  267»»«. 

Maiden,  H.  E.,   Caeaara  exped. 

to  Britain.     I,  121*«*. 
Weat-Saxon  Conqaeat  of 

Surrey.     UI,  116». 

Maldonatua,  J.,  Comment  on 
Goapela;  by  G.  J.  Dayie.  IV, 

761. 

Malende,  E.,  Sudeten  in  frtlher. 
Zeiten.     II,  191".     264*». 

Malet,  A.,  Expedition  d^Ancone. 
UI,  39«**. 

M  al  fatti3-)'^op<»no»i>"^<^^®'^^ 

III,  13«". 
Malkowki,    G.,    Mirabeau    Üb. 

Preufaen.     U,  84'*. 
Malleaon,  a.  Kaye. 

—  G.  B.,  Eugene  ofSayoy.  UI, 
34»«'.  145»»*. 

Mettemich.     III,  162«*». 

—  —  Dedaiye  batÜea  of  India. 
lU,  174'*». 

Malmberg,  W.  K.,  (Scbatzhaua 
d.  Megarer  zu  Olympia).  I, 
64". 

Malmgren,  A.  J.,  IKemi  och 
Ijo  kronofiaken.     III,  213". 

10* 


IV,148 


MaltuD  —  Murtena. 


Maltian,  J.  ▼.,  BaasewitB.     II, 

234»«. 

Oertxen.     U,  2S4«*«. 

Mamroth,   K.,   LaxoMteaer   in 

Preuüen.     U,  88"». 
—   Eandelibeiiehiuigen.    II, 

802^.     4'ii*^. 

KriegBimpoat.    II,  430»". 

Man,  8.  De  Man. 

Manchot,  C  H., Esechiel  wider 

Tyru».     I,  94«». 
Mandalari,  M.,  Storia e critica. 

III,  2». 

—  —  Yitali  e  docum.  rignard. 
Boman.     lU,  22>is. 

Mandrot,    B.    de,    Tmbert   de 

Balarnay.     UI,  7»*» 
Manferin,  Ebrei  aotto  dominai. 

rom.  /.     I,  ISO". 
Manfrin,  Q.  P.,  Letten  1518, 

III,  80». 
Mangold,  L.,  &  J.  Szinnyei, 

(Repertorium  s.  nngar.  Kriegs- 

geach.).     III,  269**«. 
M a n  g a  ca ,  S.,  (Chronik  d.  HnruV 

III,  282". 
Manitins,  M.,  Za  Venantiiu.  II, 

6»*. 
Za  Qaellenichrr.    IL,  19«^ 

—  —  Sulpicioa  ttb.  8.  Martina«. 
U,  19»«;  IV,  80«». 

Sachs.  0.  aal.  Kaiser.    II, 

33*». 
Litter.  Zustande  in  Deotach- 

land.    n,  85*». 

—  —  Za  deutsch.  Qeschichts- 
qnell.  (yite  Bnrch).    II,  167«". 

Manke,  P.,    Familiennamen    in 

Änklam.     U,  238>v^ 
Man  kell,  J.,  Fälttaget  iNorge. 

UI,  198». 
Mann,  M.,  a.  Anderson. 
Mannheim.    —    Altertarasyerein. 

U,  1*.     127*. 
M  a  n  n  i  n  g ,  Cardinal,  Henry  VIII. 

and   English  monasteriea.    III, 

128'«. 
Menno,  A.,Ferrero&  P.Vayra, 

Belas.  diplom.  di  Sayoia.    III, 

87»". 
Manna,  0.,  Jagd  b.  d.  Griechen. 

I,  81»»». 
Manor,  a.  Deschampa. 

Manaberg,  R.  ?.,  Liet  yon  der 
maget    U,  185»»». 

Manfaen,  W.  J,  Gf.  ▼.  Behack. 
n,  811"». 

ManssnroY,  B.,  Bass.  Ausgra- 
bangen  in  Jerusalem.  III, 
:i78«». 

Kirche  des   h.  Grabes  sa 

Jerusalem;  tr.  A.  B5h  1  en- 
do rf  f.     in,  278";  IV,  86»»». 


Mantegazaa,    P.,   Gtaihlechts- 
vorhaltniaae.     I,  I9<»». 

Man  teuf  fei,    G.  r.,    G&ter  in 
poln.  Li?land.     II,  2bB^^'*. 

Mantey,  Quellen    Plutarcha  im 
Artaxerxea.     I,  57 1»     99»»». 

Mantica,  K.,  Statuta Sauli.  III, 

13"*. 
MantoTani,    0.,    Bruno.      III 

32"». 
Maniato,    B.,     Carrara.      III, 

43»»». 
Manxoni,  L.,  Bibliogr.    bologn. 

UI,  21»»*. 
Maori,  hiat  of.     lU,  181»»». 
Mapleaon,J.  H.,  Memoira.  UI, 

176»»». 
Marc,  a.  Saint-Marc. 

M  a  r  c  a  n  o ,     Station     pr4colomb. 

d'Aragua.     I,  12"»*. 
Marcel,  G.,  Requete  de  Cham- 

plain.     III,  297** 
Marchai,  £.,  Geefi.     UI,  98»». 
Marc  he,  a.  Lecoy. 
Marcheai,  V.,  Arsenale  di  Ve- 

neaia.     lU,  30»». 
Marcheaini,    U.,    Manoser.  di 

Villani.     III,  18>»». 

Mar c hi 0 ni ,  T.,  Campagna  1859. 

Hl,  40»»». 
Marchland,  a.  Kronea. 

Marcka,   J.    F.,   Agobard.     U, 

25»». 
Marckwald,    Katalog  y.   Mur- 
bach.    II,  11». 
Marco  d^Ayiano.     II,  94»». 
Marcotti,     Polit.    di    Boamini. 

lU,  43»»». 
Marciali,  H.,  Magyarorss&g  tor- 

ttoete.     m,  248»". 
Marcsi&nyi,  G.,  Ungar.  Beiter- 

oberst     UI,  250»»». 
Maresca,    Napoli   1799.     III, 

38»«». 
Memorie  d.  Duca  di  Gallo. 

III,  38««*. 
Margaretha.     III,  44»»». 
Marggraf f,    £.,    Hiat    d'Alle- 

magne.     II,  455". 
Margherini  -  Grasiani,    G., 

Castello.     lU,  22«»». 
Margry,    P. ,    M^moires.      UI, 

297*«». 
Marquardsen,   H. ,  Yangerow 

u.  Hohl.     U,  400«»». 
Maria  y.  Anhalt.  —  Entf&hmng. 

II,  150»«». 
Maria  Louise,  Korresp.    U,  97»*. 
Mariano,  B.,  Apologie  n.  prind 

secoli     IV,  24«»»h. 
M&rj&ssy,  B.,  (Ungar.  Geseta- 

gebung).     UI,  246»»».   251«»» 


M  ar  i  4  j  o  I ,     Pierre    d^  Anghien. 

UI,  16»»». 
Marini,  L.,    Vittoria  di  Gaste]- 

fidardo.     lU,  40«". 

Mariotti,  F.,  Bisorgim  d'Italia. 
UI,  38«»». 

—  G.,  Uniy.  di  Paima.  III, 
21  ISS 

—  St.,  De  Palaeopoli.    I,  1I8^. 

—  T.,  Proyana  di  Collegno.  UI. 
42»". 

Markens,  J.,  Hebrews in  Ame- 
rica.    I,  58»». 

Markgraf,  H.,  Schles.  Ge- 
schichtschreibung.     II,  188^ 

Gewaltthat    a.   d.   Neifier 

Landtage  1497.    U,  190»». 

—  —  Gesch.  Breslaus.  U, 
191«». 

Breslaner  Kaofhans.     II, 

192»». 

—  —  Handel  u.  Industrie  im 
Schlesien.     U,  192»». 

—  —  Protaa  y.  CseivshoTa.  II, 
278»». 

Markham,  C  R.,  Veres.  UI, 
130»».     135»^ 

—  —  Inca  Ciyiliaation  in  Pen. 
UI,  320»*» 

Mirki,  A.,  (K&iolyi).  lU. 
247«»». 

—  —  (Arader  Festung).  LQ. 
259*»». 

—  —  (Qeogr.  littent  über  Un- 
garn 1888).    lU,  26»*». 

Markus,  Vita  Porphyrii;  ad.  J. 
Draeaeke.     IV,  2ö»»». 

Marmottan,  P.,  s.  Diasux. 

Marneffe,    B.    de,   Charles   le 

Hardi.     in,  72*«», 
Li^ge   et    Paya-Bsk    III, 

89»-*. 
Maroy,  P.,  Abdij  yan  Afffighem. 

lU,  95»». 
Marquand,     A.,     Capital«    od 

Acropolis.     I,  61»«. 

—  —  Patern  from  Kourioo.  I, 
92««>. 

Marquart,  nS^Bf-     I,  44". 
Marsen  gy,    L.  B.  de,   Jooraal 

1791.    U,  84»«. 
Marsh,    C.    C,    G.  P.  Msrsk. 

UI,  SOö»». 
Marshall,  J.,  Crusade  in  Afnca. 

UI,  179»"». 
Marson,  L.,  Veneaia  e  Cro«- 

well.    III,  32»". 
Martens,  Lactana.    IV,  24«*. 

—  y.,  Bulsland  u.  Preu&es.  IL 
302*». 

—  G.  Fr.  de,  Recueil;  ed.  F. 
Stoerk.     U,  4ö0»»». 


MarteDB  —  Mayerhöefer. 


IV,149 


(SttttBTerträge).  II,  4Ö1«». 

—  W.,  Rainald  ▼.   DaMel.     U, 
42«*.     336*«. 

—  —  Philipp  T.  Heinsberg.    II, 
4««      385*». 

Martensen,    H.    L.,    &    i.    A. 

Dorn  er,   Brief wechael.       II, 

327*». 
Martin,  Vene  x.  Z.  Opiti'.   II, 

292«». 

—  ftüiero.    UI,  10«». 

—  C,  St.  J*i«me.    IV,  SO»". 

—  C.  T.,  8.  flardy. 

—  £.,  Verse  Konrads  ?.  Zabem. 
U,  162»*«. 

WimpfelingB  Stylpho.     II, 

281»*«. 

—  —  H.,  Catalogue  de  TAn^nal. 

II,  10». 

—  J.  £.  A.,  Urknndenb.  d.  Stadt 
Jena.     II,  171«.     272« 

—  J.  P.  P.,  Introd.  k  rAnc.  Test 
I,  48««. 

—  K.,  Unterkiefer  t.  Maastricht. 
lU,  100>. 

—  Lad.,  Shakespeares  Female 
ChFrakters.     III,  168««*^ 

—  P.,  Jacqaes  d'&Jesse.  lY, 
30«»«. 

—  Tli.,    Shakespeare   or   Bacon. 

III,  168«««. 

Maracchi,  0.,  Conferenze  di 
archeol.  crist  d.  coltori.  IV, 
32««». 

BoBto  d.   Salyatore.     lY, 

35«««. 

Marx,   Fr.,  De  capite  hamano. 

I,  118««. 

Maryland.  —ArchiTes.  HI,  316«*». 

—  Report  of  Society  for  Hist. 
of  Germans.     III,  317««». 

Marxano,8.  Di  SanMarzano. 

—  G.  "B^f  Monam.  sepolcr.  n. 
Borrello.     UI,  23«««. 

Mascher,  U.  A.,   Yereinsrecht. 

II,  399«". 

M  a  s  i ,  £.,  Moglie  di  Napoleone. 

III,  37«««. 

Masias,  A.,  Traversari  a.  Eugen 

IV,  II,  276««;  IV,  88*». 

Maskelyne,  (Jadeit)     I,  U^««. 

Mas -La  tri  e,  L.  de,  D4coaTertea 
r«c«ntes  en  Chypre.    III,  274«« 

—  —  Allocation  adress^e  au  roi 
Henri  11  de  Lusignao.  III, 
274««. 

—  —  Diplomatique  pontific.  IV, 
60" 

M  a  •  n  e r ,   K. ,   (Silberner  Helm.) 

lU,  267»«». 
Mason,  T.  0.,  Report;  (Anthro- 

pol.)     I,  11«». 
Mas  per  0,  G.,  Alisia.     I,  22«. 


Pyramide  de  Mirinrt   I'. 

1,  28/4". 

—  —  Hierarchie  6gypt.    I,  24»«. 
A^ypt  Künstgesch. ;  deutsch 

V.  G.  Steindorff.     I,  25*«. 

Massarani,T.,  Cipro.   1,78»««». 
France  etitalie.    UI,  41««». 

Massaux,  A.,  Buines  de  Yillers. 

m,  97»«. 
Massebieau,  L.,  Vie  Contem- 

plative     et    Th4npentes.       I, 

46»*«»;  lY,  17»««. 
Massey,  G.,  Drama  of  Shake- 

speare's  Sonnets.     III,  168«»*. 
Mafslowski,     Siebenj.     Krieg; 

übers,    y.   A.    t.   Drygalski. 

n,  80*«». 
-(Russisch-Österr.  Bündnis  1 759.) 

n,  81»«. 
Master,  s.  Mac  Master. 
M as z  ni k ,  E. ,  Luther  ölete.     III, 

260**». 
j  M  a  t  a  j  a ,      Schadensersatz.       II, 

444««». 
Mater,  Antiqua.     lY,  2»«. 
Mather.  J.  G.,  Kew  Eng.  Choirs. 

UI,  307»»». 
Mathers,  E.  P.,   Golden  South 

Africa.     UI,  179»««. 
Mathias,   E.,  Nümb.   Meister- 
sanger Kunz  Has.     U,  820*«». 
Mathias    Corrinus,    Pokal.      UI. 

267»»« 
Mathieu,  £.,  PauTres-cIaires  de 

Mons.     UI,  95»». 

Silly  et  fiefs.     lU,  98»««. 

Mathis,    A.,    Monum.    sacri   e 

famiglie  di  Bra.     lU,  17»«». 

—  G.,  Evangelische  in  d.  Grafscb. 
Saarwerden.     II,  137««. 

Mathot,  L.,  Gesch.  d.  Vader- 
lands.     Karel   VL    lU,  92««. 

Matthes,  Predigtweise  Chryso- 
stomus'  u.  Augustinus.  IV,  30«««. 

Matthew,  J.  E.,  s.  Pougin. 

Matthias,  A.,  Xenophons  Ana- 
basis.    I,  99««». 

—  £  ,  Pasquill  ans  d.  Schmal- 
kald.  Krieg.     U,  67»«. 

—  —  L.  Jacobi  aus  Nordhausen. 
II,  186«««. 

Matthieu,  E.,  Connaissance  par 

Hainaut  de  Charles  de  T^m^r. 

II,  278»« 
Matthijssen,  J.,  Rechtsboek  t. 

d.  Brie!;   ed.  J.  A.  Fruin  en 

M.  S.  Pols.     lU,  111»*«. 
Mat  zat,  H.,  Anfangntag  d.  Julian. 

Kalenders.     I,  llö»«. 
Mau,  H.,  Wenzel  u.  d.  rheinisch. 

Kurfarsten.     U,  47««. 
Mau  de,   Inyasion   a.  defence   of 

England.     lU,  161«»*. 


Maulde,  R.  de,  Ducs  d'Orldans 
en  Lombardie.  U,  278»«»; 
III,  4««-* 

Perr^Äl  et  F^nin.  III,  74»»*. 

—  —  s.  Bossard. 

Maunoury,  A.  F.,  iipitres  ca- 

tholiques.     lY,  11«««. 
Maurenbrecher,  W.,  Trident. 

Concil.     II,  67»«. 
Staat  u.  Kirche.    II,  436»«*. 

Maurer,  H.,  Yalentinians  Feld- 
zug 369.     II,  128".  267«». 

—  K.,  Eingangsformel  altnord. 
Gesetzbücher.     U,  390»««. 

—  K.,  Frostathingslög.  lU, 
i89»«. 

Maurice,  A  trayers  Revues 
angl.     lU,  166«««. 

—  Col.,  Balance  of  Milit  Power 
in  Europe.     III,  174»*«. 

Maurin,  G.,  Pirates  barbaresques 

et  commerce  fran^.  UI,  294»»*. 

Mauritius.  —  Leidensgesch.     lY, 

Mausbach,  J.,  s.  Thomas. 

Maufs,  G.,  Mosqu^  d'Omar  et 
Saint-S^pulcre.     U,  290»««. 

Maxo-Werly,      Kumismatique 

rimoise.     Jl,  2«». 
May,  J. ,  Paul  y.  Bemried.     U, 

311»»«. 
May  er ,  Bau  d.  Karlsgymnasiums. 

U,  325»». 

—  A.,  Akademie  in  Wien.  U. 
99»«». 

—  Bmh.,  Schiedsrichterl.  Rechts- 
streitsentscheidungen.  U,446«»». 

—  Chr.,  Ortsnamen  im  Ries.  II, 
313««».  326*». 

-^  F.  M.,  Brucker  Landtag  1572, 
U,  101»««. 

Grazer    Uniyersität.      II, 

101»»«. 

Steiermark  im  Franzosen- 
zeitalter.    II,  102»»«. 

—  J.  A. ,  Katal.  d.  National- 
mns.  in  München.     U,  809»««. 

—  —  Manuakr.  y.  Stimmel- 
maier.     U,  312«»«. 

—  J.  G. ,  Hinrichtung  Planta's. 
11,  123** 

—  L.,  (Ausgrab.  u.  Erwerb,  d. 
Staatssammlung  zu  Stuttgart) 
U,  324«». 

Rom.  Militärstation  b.  Be- 

sigheim.     II,  325«». 

—  Sal. ,  Justizgosetzgebung  in 
Ungarn  7875—87.   U,  2(>8»»« 

Mayerhöefer,  A. ,  Rom.  I, 
121»». 

—  J.,  Wie  Albrecht  V.  1562 
gereist  ist.     11,  305*». 


IV,150 

—  —  Bittorlehenbof  Weigtnda 
V.  B«dwiU.     U,  317»". 

—  —  Job.  PhU.  T.  Bwnbg. 
■chickt  e.  BaakominiMioD  nach 
München.     II,  SlS***. 

Mayhew,    A.  L.,   Finnic  Origin 

of  Aryana.     I,  16«». 
Mayr,   L.,    HeimaUtStte  d.  ly- 

knrg.  VerfaM.     I,  90»»*. 
Maya,   T.    J.,    Future    of   Am. 

Indiana.     lU,  813"«. 
Mazii,    A.,    Stod.    Bergamenti. 

m,  16»". 
Maaaini,J.,Lettr©i.    UI,44«»<. 
Mazzola,  U.,   Aancuraiione  d. 

operai.     II,  434»*». 
Meale,  G.,  Moderna  Inghiltarra. 

ILl    175™*. 
MeasBO,     A.,     Garetti&    1629. 

Ul,  34»«». 
Mecklenburg.  —    Friedhofe.     H, 

231"«. 

—  VerfasÄungsfrage.     11,  281«» 

Medin,  A.,CangTande.  I1I,13«>*. 

Bracdolini.     III,  19»«. 

&  L.  Frati,  Lamenti  d. 

•ec.  14/6.     Uly  4»». 
Meding,     0.,     90    Jahre    in 

Qlaobe,    Kampf  u.  Sieg.     U, 

297«». 
Mednikow,  N.,  Po  poTodu  mo- 

nety.     lU,  282»«. 
Mednyänszky,  D.,  (Trencslner 

Burg.)     m,  259"». 

—  -  (AuBgrabnngen  im  Waag- 
thal.)    lU,  262*« 

Meer,    Aug.,    Familia  Carolina. 

II,  190»«». 
Mehlis,  C,   Steinwerkzeuge  in 

Rheinheaten.     II,  142»«. 
Alt.  Gesch.  d.  Bbeinlande. 

II,  261»«.  322*»". 
Kaiaerburg   zu  Nürnberg. 

U,  320*»*. 
Anagrabgn.  b.  Obrigheim. 

U,  322*w 
Meier,  Lebensbilder  1813,    II, 

89»»»». 

—  Gabr.,  Amalarii  fortunati  epi- 
stula,     II,  159«*». 

Meierhelm,  a.  Andersson. 

Mejlender,  0.,  Korsk  Loy- 
samling.     Ul,  197*. 

MeinarduB,  0.,  Formelsamm- 
lungen etc.     IV,  66". 

—  —  Hameler  Schenknngsurk. 
f.  Fulda.     IV,  68»*. 

M  e  i  n  d  1 ,      K. ,      Schützenobrist 

Meindl.     II,  811»"«. 
Meinecke,    Fr.,    Beichstag    u. 

Bevolutionskrieg.     II,  287'*. 
Stialendorfbches  Outachten. 

U,  368»»». 


Mayerhoefer  —  Methner. 


Beformplaoe  f.  d.  brandenb. 

WehrrerfMaong.     U,  868»«^. 

448«»*. 
Meinhold,  J.,  Daniel  2/6.    I, 

46»«*. 

M  e  i  fs  n  e  r ,  Korpergrölae  d.  Wehr- 
pflichtig, im  Gebiet  d.  Untere 
elbe.     n,  223»*. 

—  Baomsa^gmenschen   in  Nübel. 

U,  221*». 
Meisterhans,  K.,  Bdm.  Terrar 

ootteninachriften.     U,  109*». 
Satyrrelief  ▼.  Aventicnm. 

II,  109*». 
M  e  i  t  z  e  n ,       Anaiedelang.        II, 

408»»». 
M  el  an  i,  A.,  Donatello.    III,  9»» 

Melchera,  L.  H.  K.  f.     II,  204»». 
Melczer,  8.,  (Dissert  y.  Melc- 

zer  1595.)    lU,  268»»*. 
Meldorf.  —  Kirche.    II,  227/8»»». 

Meli,  A.,  Krain  v.  10—13.  Jh. 

U,  103»»» 
Melle,    W.    y.,     Kirchenpaner. 

U,  206*». 
Handelsyertrige.  U,  4Ö0»»». 

Mellentin  —  Moorfund.  II,  221»». ' 

Mellick,  A.  D.,  New  Jersey 
Militia  in  Beyol.     III,  810»»».  i 

M  e  1 1  in ,  Seibstbewufstsein  Jesu. 
IV,  13»«».  ! 

Melsiczky,  L.,  Katalog  d.  Bib- 
liothek d.  Tymaner  Obergym- 
nasiums.    III,  265»»».  I 

Meltzer,  0.,  Zu  Nicolans  y. 
Jeroachin.     U,  241«*. 

Memorial  histor.  eapanol.  III, 
49««. 

Menadier,  Heilandspfennige yon 
Prüm.     U,  160«*». 

—  (Münzschatz  y.  llmendorf.) 
II,  350»«. 

—  Bracieatenfunde.     II,  3Ö1»». 

—  Deutsche  Münzen  aus  d.  MA. 
U,  3öl«»c. 

—  Pfennig  y.  Dahme.    II,  352»«'» 
MenRgazsi,  £.,  Vasi  pr.  Aqni-, 

leja,     m,  12»«. 
Menant,  Z.,  Fausses  antiquit^ 

chald.     1,  38»*». 
Menar,  s.  Loewis. 
Moni,  s.  Le  Men6. 
Menendez    y    Pelayo,    Ideas 

est^ticas    en   Inglaterra.     in. 


Menzel,    C,   BochdmckerksBit 
in  Eisleben.     II,  180»»». 


17 


.S86 


Mengels,  W,,  Chronijk  y.  Op- 
canne;  ed.  J.  De  Stuers.    lÜ, 

107»«. 
Menger,  A.,  Becht  auf  Arbeita- 

ertrag.     U,  402««>. 
Mentz,    Träume    i.     Karls-    a. 

Artusepos.    U,  29»»*. 


Tryller   n.   TryllerstiftBBg 

b.  d.  Uniy.  Leipsig.    II,  187««». 

Mercier,  A.,  Kglise  du  tempa 
de  Charlemagne.     IV,  42«». 

~  B.,  Afriqne  septentr.  1, 119*; 
III,  «94»»». 

Meren,  H.,  Dorne  d'Oryieto. 
III,  22««». 

Italie  eontemp.    III,  41«**. 

Merkbuch,  a.  Vofs. 

Merkel, (Vorbildung.)  U,404«»l 

—  J.,  Born.  Beamtengehalt  I, 
126»». 

Merlander,   L.,   Buchdruck  o. 

Buchhandel  in  Dfiaaeldorl    II, 

842»»». 
Merle,    H.,  Taubstommea-Bü- 

dungsweaen  etc.     II,  207*». 
Merlino,  Q.   B.,   Pra   Dolcino. 

lU,  17»»». 
Merlo,   J.    J-,   Hof  Arnolds  r. 

Siegen    u.    UniTersalarmaBhaai 

zu  Köln,     n,  339»». 
Anna  Maria  v.  Sehannaa. 

II    339»^. 

—  —  H.,  P.  u.  A.  QuenteU.  11, 
3^2»»«. 

Quiter.     U,  344»*». 

—  —     Engel  bertusschrein    im 

köln.  Dom.     U,  344»*«. 

—  —  Denkmale  koln.  Dombin- 
meiater.     H,  344»*». 

Merriam,  A.,  Letter  fr.  Grsece. 
I,  60»*». 

—  —  Excayations  in  Ikaria.    I, 

61»*. 
Groek  inacriptions.    1, 67*. 

—  J.  M.,  Legislatare  Hiitory  of 
the  Ordinance  of  1787.  in, 
318«»» 

Merrill,  8.,  a.  Schick. 
Merry,  W.  L.,  Commerosof  So 

Francisco.     III,  819««». 
Merstetter.     II,  158«»». 
Mertel ,  T.,  Oeuyrea  de  NapoWos. 

jjj    88«»». 
Meshow,    W.    I.,   Turkestanikij 

Sbomik.     III,  288»». 
Mefs,  F.,  Krieagesch.  y.  Lindaa- 

n,  315»«». 
Messey,  H.  de,  s.  Pellico. 

Messikommer,      H.,      Geist 

Leben  d.  PfahlUnten.    I,13''*- 
Melstiachblitter  d.  prenfs.  Land««- 

au&ahme.     II,  289»»*. 
Mestorf,  J.,  (Litteraturber.i  11. 

219»»». 

8.  Montelitts. 

Methner,    J.,    Gymnasiam  u 

Gnesen.     II,  201»». 


Metternieh  —  MilodinoTiU. 


IV,151 


Metternieh,  R.  Ffint,  Neaen- 
bnrger  Fnge.    II,  98^. 

Mettgenberg,  Qebet  im  Namen 

Jesu.     IV,  14«b. 
Mettig,  C,  Vromoldas  o.  Riga. 

n,  «50« 
Kanotgilde  in  Beyal.     n, 

262« 

Patknl,     n,  2Ö4". 

Grabatätten  Engelberts  ü. 

Siflfridns.     n,  2ö9i«>. 
Siegelatempel.    n,2ö9»». 

—  —  Willkommentcbilder.  II, 
259»*». 

Mets,  (Wacher  in  Eis. - Lothi.) 

n,  410«'. 
(Metser  Denar.)    U,  140«o. 
Mealenbelt,  H.  H. ,  Execbiel. 

I,  44W. 
Menlleners,  J.  L.,  Obbicht  en 

Lenth.     III,  112*». 

Menrs,  F.  van,  Dibbeta.  III, 
104«. 

—  —  Klooster  te  Doomspijk. 
m,  110»» 

Slichtingsbrief  ▼.  Elbnrg. 

ni,  112»». 
Meosbrngghe  ,     G.    yan    der, 

Doprez.     UI,  98>'. 
Meyboom,  H.  U.,  Marcion.    IV, 

23**». 
Meyer,  Türkei  n.  Griechenland. 

I,  74»»*o. 

—  A.,  Mflnsen  Dortmunds.  II, 
167/8". 

—  Chr.,  Wanderangen  durch 
Franken  (Nürnberg,  Kadola- 
baig  a.  Plaaaenborg).  II,  819«». 

—  C.  F.,  Friedrichswalde,  n, 
235»»». 

—  —  Stettin  in  d.  Vogelschau 
nach  H.   Kothe.     II,  236"»*. 

—  Eduard,  Gesch  d.  alten  Ägyp- 
tens.    I,  22*. 

Miscellen.    I,  26*». 

(Kyros.)     I,  67»». 

Kteaiphon.     I,  Ö8»«. 

—  Frdr. ,  Ritimatr. ,  2.  Ulanen- 
Regmt      II,  308«. 

—  F.  H. ,  Fapierfabrikation  u. 
Papierhandel.     II,  180»<». 

—  Gg.,  Reichsgesetzgebung.  II, 
394»". 

Schatzgebiete,    n,  463»«. 

—  Hans,   Lehrbuch.     II,  455 ^^ 

—  Hugo,  Strafrecht    II,  440«*. 

—  H.  A.  W. ,  Kommentar  75., 
Brief  an  d.  Bebr. ;  ed.  B.  Weifa. 
IV,  10»*. 

Komm.  15.^  Briefe  Job.;  ed. 

W.  Beyschlag.    IV,  II«»*-* 

—  J.,  Bargen  b.  Weinfelden.  II, 
114«*.  124«. 


Briefwechsel  Lafsbergs  u. 

Pupikofers.     U,  133»»*. 

—  J.  B.,   Friedrich.     II,  298«. 

—  K.,  Ebersburg.     II,  177«. 

—  —  Nordhausen  als  Festung, 
n,  177»« 

—  —  Kleinodienrerzeichn.  S. 
Cyriaci  u.  d.  Altendorfklosters. 
II,  181/2»»». 

—  —  Abendmahl  Vinci's.  ni, 
9»». 

&  R.  Rackwitz,  Helme- 
gau.    II,  174»». 

—  Leo,  Grewingk.     II,  256«*'. 
Baer.     U,  256»<>-«. 

—  Mor.,  PreuTs.  Handwerker- 
politik,   n,  419*«. 

—  Paul,  (Ms.  de  Cambridge.)  III, 
67". 

—  W.,  Dom  in  Lübeck.  II, 
210»". 

Meyer  t.  Knonau,  G.,  Patro- 
nym.  Ortsbezeichn.  II,  29»«. 
112« 

Alt-Rapperswyl.    II,  111»». 

—  —  Schmollwinkel  in  d.  Dolo- 
miten,    n,  114«. 

—  —  Censur  u.  Zürcher  Hilfs- 
gesellschaft.    II,  126«. 

Meyer  ▼.  Waldeck,  Bartsch. 
U,  233*»*. 

—  Peter  Squenz.     II,  292»». 

Meyer  Wiersma,  K.,  Bepa- 
lingen  in  Groningen,  1795 — 
1802.     lU,  113>« 

Meyr,  Bern.,  St.  Ulrich  u.  Afra. 

n,  313*«. 
Mezey,  M.,   (Buchdruckerkunst 

in  Ungarn.)     III,  256»«. 

Mezger,  L.,  Schiller  u.  Schwa- 
ben.    II,  328»«. 

Miaskowski,  Anerbenrecht.  II, 
408»»». 

Michael,  Em.,  Friedrich  27.  n. 
d.  Kirche.     U,  41*». 

—  G.  J.,  St.  Nikolaikirche  zu 
ChemniU.     U,  181»« 

—  W. ,  Verkehr  zw.  Kaisern  n. 
souT.  Fürsten.  II,  38»*;  UI, 
230«. 

Koalitionsentwürfe  1748* 

II,  78«. 

Michaud,  A.,  Storia  d.  crociate. 

III,  272»». 

Michel  er,  J.,  Tabakwesen  in 
Bayern.    II,  307»«.  433»«. 

Michelet,    J.,     Notre    France 

III,  61« 
Jeanne  d'Arc.    III,  72»« 

Michelis,  Fr.,  Kathol.  Reform- 
beweg.; ed.  A.  Kohut  II, 
437»«. 


Michon,  E.,  Corse  sous  domin. 

romaine.     I,  123»*. 
Mickwitz,  A.,  Schlififflächen.  II, 

218»»h. 

Middelton,    H. ,    Temple    of 

Apollo.     I,  76»«. 
Ancient  Rome  1888.    III, 

41»». 
Mie,    Fr.,   Qnaest   agonist.     I, 

81»»**. 
Mielyacque  de  Lacour,  Vero- 

nica  Cybo.     UI,  31»«». 

Mihalik,  J.,  (Steinfunde  y. 
Rohicska.)     UI,  226». 

—  —  (Fundstelle  im  Kom. 
Liptau.)     III,  226». 

Mika,  A. ,  Sachs.  Geschichts- 
schreiber yor  100  Jahren.  UI, 
255»»»«. 

Miklau,  J.,  Filicaja.  II,  94«. 
291»». 

Milanesi,G.,  Catalogo  di  Dona- 
tello.    UI,  9'». 

—  —  Donatello  (Sommario  d. 
sec.  16  )    UI,  9»». 

—  —  *ScarselIa'  fiorent.  UI, 
19»". 

Milchhofer,  A.,  Studien.  I, 
76»»»d. 

—  —    Antikenber.    aus    Attika. 

I,  76»«». 

Mill,  A.,  Tour  in  China.  lU, 
178»«. 

Millecker,  F.,  (Deutsche  Kolo- 
nisten sw.Maroe-Theifs-Donau.) 
UI,  246»«. 

Alibunir.     UI,  264»«». 

Kudritz.     UI,  264»»«. 

Miller,  A.,  (Bericht  üb.  Aus- 
grab.  d.  Altertumsyereins  Ried- 
lingen.)    U,  324*». 

R5m     Bad    in    Cannstatt. 

U,  826«. 

—  (  — )  &  Setz,  Konstanz. 
Römerfunde.     U,  127».  167»». 

—  (__)  _  (Nachgrab.  b.  Ried- 
lingen.)    II,  324*». 

—  Q.,  Sketches  of  Engl.  Church 
for  people.    UI,  170»«. 

—  K.,   Weltkarte  d.   Castorius. 

II,  263«.  314*»*. 

—  —  Kastelle  am  Limes  u. 
Neckar.     U,  825»*. 

—  0.,  Procheirotonie.    I,  83»«. 

—  W. ,  Least  of  all  landa.  I, 
47»»«;  IV,  17»«. 

Milligan,  W.,  Cid  Testament. 
IV,  11«. 

Melchizedek.    IV,  11«. 

Mi  Hot,  £.,  Louis  X/et  Troyes. 

III,  73»«. 
Milod&noyits ,    S.,     (Unsere 

Husaren.)     UI,  260*»*. 


IV,152 


MilMii4  —  Hoae. 


Milsand,  Ph.,   Bibliogr.  boor-IHocsirj,   L.,    lUgyMr 

guignonne.     IIX,  88^.  HI,  »46»'. 

Hill,  GymnuiQm  an  Mansellen.    Modena,    G.,   Poütica  e  Arte. 

IX,  S42»»  t     ^  ****** 

Minghetti,  M.,   Bicorfi     m,, Modena.  -  Bretid.    Ul,  29" 


Miiuiaiiager-Z«it  in  Bayorn.     II, 

809«». 
Minor,  J.,  Zum  deotacli.  Drama 

im  17.  Jh.     II,  292». 
Thomaaias.    U,  292'«. 

Hirabella,  F.  M.,  PriTÜegio  a 

fiolgarella   da  Gtrlo    V.     UI, 
27S1. 

Ifiiandola.  —  Statnti.   III,  21»>.  i 


Modona,  L.,  Codid  ebraid  di 

Bologna.     I,  60*. 
Hdbiaa,  £.,  Brüder  d.  gemein- 

■amen  Lebens.     li,  280*^'. 
-^  K.,  OstMe.    n,  219» 
M  5  hl  er.  F.,  Kirchenrechtsrepe- 

titoriam.     U,  438*^. 

Möller,  C,  Gesch.  Sdüeswig- 
Holsteins;  mit  Anm.  ▼.  K. 
Godt     n,  226»»«. 


Mirbt,    Absets.   Heinrichs  IV; 

Angostin  im  gregor.  Kirchen- 

streit;  s.  JB.  12, 
Mireur,  M. ,   Ren4  auz  syndics 

de  Brignoles.     lU,  60«'. 
Mirsa  Hairtat,  s.  Court 

Mischler,  B.,   Österr.   Stadte- 

buch.     n,  100«. 
Misra,  U.  S. ,  Nation.  Congress 

in  India.     UI,  156»«. 

Mistschenko,    Th.,    (Thoky- 

dides.)     I,  96«*». 
Mitaa.     —     Trinitatiskirche     u. 

Schlots.     U,  259  »**-•. 

Mitchell,  Fortification  in  Eng- 
land.    III,  161»». 

—  H.,  Diamonds  a.  Gold  of 
Sonth  Afrioa.    in,  1799». 

—  W.,  Scotland  a.  Home  Bole. 
UI,  160*"«. 

Mitford,  R.,  Orient  a  Occident. 

UI,  177»*. 
Mitis,  8.,  Dalmazia  ai  tempi  di 

Lodoyico  d'Ungheria  UI,  12»» 

283» 
Mitscher,     Hochwassermarken 

am  Bhein.     II,  339^^ 
Mitteilgn.     d.     praehist     Comm. 

(Wien).     I,  9» 

—  f.  d.  evangel.  Kirche  in  Ba£i- 
land.     U,  2091» 

—  d.  Niederlaas.  Gesellsch.  U, 
346«. 

(Mittendorf),  Anstalten  Genfs. 
II,  122» 

Mittermüller,  P.  R.,  Regel- 
kommentar d.  Faul.  Dlac.  etc. 
il,  20/1«*. 

Mitxschke,  F.,  Urk.  d.  Klosters 
Petersberg.     U,  171' 

Nonnen  zu  Eisenberg  wider 

Vitethum.     U,  181  >». 

Mooatta,  Fr.  D.,  Jews  at  pre- 
8ent  time.     I,  51». 

—  —  Juden  in  Spanien  u.  die 
Inquie.;  hebr.  y.  J.  H.  Barth. 
1,  ö4»o. 


TrBit4  d.  4tiide«  bist.    UI, 

95» 

—  F.,  *Reiter  n.  Schlangenmensch'. 
U,  146». 

—  —  Abnoba  u.  Herappel.  II, 
325». 

I  —  —  Gedenkbach   s.   24.  Mans 
I     1888.    U,  226>». 
!  —    "  Offiziere,  MiUtärarste  etc. 
I      d.  Schleswig -holst  Armee  und 
;      Marine.     U,  226>». 
'  —  K.,  Laurent     U,  206». 
I  —  0.,   Bangeschichte  ▼.  Düssel- 
dorf.    II,  348»». 
Möricke,  E.     II,  828»«. 

Mork-Hansen,  V.  J.,  s.  K  och. 

Moers,  Y.  Graf,  an  Herz.  t. 
Cleve.     U,  272". 

M  0  e  s  c  h ,  F.,  Lanenburg  in  Pom- 
mern.    U,  234»» 

Mof f at ,  J.  S.,  Moflat  lU,  171»». 

Mogk,  £.,  Bragi.     lU,  181*. 

Mogliotti,     A. «     Torino     pol. 

UI,  39»». 
Mohammed    Esseghir     ben 

Ei  haj  ben  Abdallah  Blou- 

frani,  Nozhet-Elhfidi;  ed.  0. 

Hondas.     Ui,  293»». 
M  o  h  1 ,    Grofsüeutsch.    Liberalis- 
mus.    U,  295«. 
Mohr,  Chr.,  Köln,     il,  343»*. 
Rathaus    zu    Köln.      U, 

343»». 
Die  Kirchen  y.  Köln.     U, 

343»». 
Mohr,  K.  F.  G,  f-     ^h  204»*. 
Moir,    F.  L.,  Englisb   a.  Arabs 

in  Bast  Africa.     lU,  179»'. 
Moiraghi,  F.,  Tommaso  a  Mi- 

lano.     UI,  7». 
Molinier,  A. ,  Suger  auteur  de 

»Hisloria    Ludovid    VW     UI, 

56«». 
Chron.  de  S.  Denya.     UI, 

57». 

—  Gh.,  Mss.  conc.  l'inquisition. 
lU,  3«». 


Pasaagiens.    IT,  47^». 

•  E,   Ctemiqoe  itaL  an  XV* 

s.     UI,  8«. 
Tr4sor  de  S.  Man  k  Yeaise. 

UI,  11»«. 
M  o  li  t  o  r,  A.,  (Gefecht  am  Tokioer 

Berge.)    III,  261«»«. 
(An  d.  galia.  Qraaze.)   lU, 

251«". 
(HonT4d  in  Soroksir.)   UI, 

251««. 

—  L.,  Ludwigs  /.  Konigareise  in 
die  BheinpfaU.     II,  322*». 

—  —    ürkundenbnch  t.  Zwei- 
brilcken.     U,  323»«. 

Farstengmfl    d.    Wittels- 

bacher    in    Zweibrücken.    UL, 

823»». 
Mollat,  G.,  Incutabeln  d.  Laa- 

desbibtioth.     zu    ELaasel.      U, 

150»». 
Mollien,  s.  Bavaisson. 

Molloy,  J.  F.,  Kean.  UI,176»». 

Molmenti,   P.   G.,    Yenesia  n. 

arte  franceae.     III,  11». 
BeUini.     lU,  11»». 

—  —    Chiesa    e    Yeneaia.     III, 
36»» 

Moln4r,  L.,  (Siebenb&rgea i^^.j 

UI,  252«». 
Mommsen,    A.,    Bponymea    a. 

Phylen  Athens.     I,  91«»». 

—  Th.,  BeUef  aus  Kala.  1, 1 10»». 

Atrium  libertatia.  1,121»*. 

Equitius.     I,  127». 

_    —    Münzstätten    d.    dioklet 

Diöcesen.     I,  127» 
~   —  Bronzetafeln  in  GremoBa. 

I,  134»*. 

Reisebericht    nach  d.    h. 

Lande.     III,  278»*. 
Pompej.  Wachstafeb.    IV, 

59»» 

—  —    Aktenstücke  z    Kirchen- 
gesch.    IV,  62«. 

II,  402«». 

—  —  B.  Bruns. 

Monaci,   E.,    Archirio   paleogr 

lY,  51»    58» 
Facaimüi  di  antichi  maao- 

scrittL     IV,  61».. 
Monceaux,  P,  Festes  de  Ügoe 

ihessal.     I,  85»»». 

—  —    Legende    et    histoire   en 
Thessalie.     I,  86»»«. 

Mondschein,  J.,  Färstea-Uckk. 
d.  Stadt  Straubing.    U,  312«» 

—  —    Stranbinger    Donamnaot 

II,  312»». 

—  —    BeaLsohule  zu  Stiaabing. 
U,  313*». 

Mone,   F.,  BUdende  Küaate  in 
Baden.     U,  138»». 


Mongeolle  —  Motte. 


IV,153 


M  o  n  geol  1  e,  P.,  Probleme«  d'hut. 

III,  64««. 
MonkhonBe,  s.  Heaton. 

Könnet,  E.,  Adminiitntion.  III, 

74*. 
Monod,  A.,  i.  Green. 

—  G.,  Bibliographie.  U,  !»• ;  IH, 
79». 

Bes.     II,  800"». 

—  —  ».  Green. 
Monroy,  A.  A.,  Monroy  di  Pa- 
lermo.    Ulj  24*»». 

Mona.     —     LivreB    de    biblioth. 

pnbl.     in,  96«*. 
Monaear,  Achiile.     I,  89*<^. 

Montagoe,    F.   C,    Peel.     III, 
153***. 

—  —  Local  Gofernment  Bill.  III, 
157«*». 

Montealm,    Marq.,    Aatograph 

letter.     III,  299" 
Monte   Casaino.    —    Pkleografia. 

lY,  Ö8». 
Montefiore,  G.  G.,   s.   Abra- 
ham!. 
Monteliaa,  0.,  Alter d.  Bnnen- 

achrift;   tr.   J.  Meatorf.     II, 

220*».  261«». 
Montero  y  Vidal,  J.,  Pirateria 

malayo-mahometena.  III,  54»»». 

292"». 
Montet,  Ed.,  Noble  Le^n.   lY, 

47*»». 
Montgelaa,L. y.«  Denkwflrdigk. 

d.    bayr.    Steatamin.   t.   Moot- 

gelaa.     U,  306»^ 

Monticolo,    G.,     (Yenex.    Ge- 
wander).    III,  10»». 

Montm61ian,     B.     de,     Saint 
Maurice,     n,  117«»a. 

—  -  —  Maari<»  et  1^.  th6b6enne. 

IV,  18*"*. 

Monumente  Germaniae.  II,  456*®; 
lY,  63*«.     69'». 

—  hiat  Warmienaia.     II,  246'». 
— -     Poloniae     hiat      U,     194». 

241««. 

—  -  Yatic.  Hangarlca.    Ul,  233»». 

IV,  63*". 
Moodie,    D.    G.    P.,    Batüoa  a. 
adventorea  of  Britiah,  Boera  a. 
Zoloa.     UI,  157»»». 

Moore,    G.  H. ,    Waahington  aa 

Angler.     UI,  306  »•'\ 
Witchcraft  in  MaM.     III, 

314««». 
Moorreea,  P.  B.  J.,  Goomhert. 

III,  107»». 
Moraleda  y  Bateban,  J.,  Tra- 

didonea  de  Toledo.     UI,  62»». 

Moran,  F.  B.,  Boae'a  Tonnel  at; 
Libhy  Prieon.     III,  »12»»*.       ' 


Moran  yil  14,     H.,     Belat.    de 

Gharlea    VI.   arec   Allemagne. 

UI,  68»«». 
Baymond   da    Temple   et 

tombean  de  Dogneaclin.     III, 

70»*«. 
Morawaki,  J.,  Z  powodn  'Prae- 

chadzek  po  mieacie'.    U,  201»». 

Mor  ay  ta,  M.,  Alt-Egypten ;  dtsch. 
Y.  A.  Schwarz.     I,  26»«. 

Mordtmann,  J.  H.,  Inachrr.  ana 
Bithynien.     I,  71»«. 

—  —  äcriyaina  ottomana.  UI, 
289»«». 

Moreau,  Fr.,  Silez  taillte  en 
Tuniaie.     1,  10'». 

Morel,  Gh.,  Geniye  et  Vienne 
aoua  lea  Bomaina.     U,  110*». 

Morol-Patio,  A. ,  Samml.  U, 
318»". 

Moreno,  F.  P.,  Moaeo  La  Plate. 
I,  12  »0'. 

—  G.,  a.  Gurtiaa. 
Morgan,    A.,    Shakeapeare    in 

Fact  a  Griticiam.     UI,  168»«'. 

Morgenatern,    L.,    Frauen    d. 

19.  Jh.     U,  208>»«. 
Morgott,  Fr.  y.  P.,  Domprobat 

Bmat     U,  318»»«. 
Morier,  B.,  Local  Goyemment. 

UI,  167»**. 
Morillot,    L.,    Glochettea.     IV, 

28*»». 

—  F.,  Scarron.     UI,  85»*. 
Moriaio,    G.,  Eccelini;    tr.    D. 

Bortolan.     UI,  4«'. 

Moriaon,  J.,   Bomana.  9,     IV, 

10«». 
M  o  r  i  t  s ,   B. ,  Sfld-Meaopotemien. ! 

lU,  290»*».  " 

Moriey,  J.,  Borke.    111,148»'», 
Morneweg,    K.,   Dalberg.      U, 

280»»'. 
Moro,  a.  Del  Moro. 

Morpurgo,A.,  Vittoria Golonna. 

UI,  29»» 
Morria,     Patrick.      lY,    26«»». 

39«». 

—  A.  G.,  Diary.  UI,  163*". 
305'*. 

—  Gh.,  Aryan  Bace.     I,  17»»«. 

—  G.  S.,  Thought  a.  Thinkera. 
lU.  162**^ 

—  J.,  Belica  of  Thomaa  of  Gan- 
terbnry.     lU,  128»». 

—  —  Gladatone  a.  Elisabethian 
aettlement  of  religion.  UI, 
132»*. 

—  J.  J.,  Gaptain  Salisbary.  UI, 
298'». 

—  Gapture  of  New- York  from 
Dutch.     UI,  316«". 


—  L,  Armada.     UI,  131*». 

—  M.,  Graham  of  Glayerhonae. 
III,  142»«». 

—  O'Gonnor,  Gampaign  ofSedan. 
lU,  166«'«. 

—  W.  0.,  Land  Syatom  of  Ire- 
land.     III,  160»»». 

Morabach,  Lor. ,  Neuengl. 
Schriftaprache.     UI,  166»**. 

Moraelli,     B.,     Bruno.       lU, 

33»*«^. 
Moraolin,  B.,  Umaniate  d.  aec. 

14.     III,  13»«*. 

—  —  Perlotto  e  Foacolo.  lU, 
42»»*. 

Morte,  J.,  Montilla.     UI,  52»». 

Morteani,  L.,  laola.  lU,  12»«». 

Trieate   ed   latria   n.   aec. 

18.     UI,  35»'*. 
Mortillet,  Q.de,  (Dict.).   1,2'. 

—  —  D4couyerte  protohiat.  en 
Portugal.    I,  7*». 

—  —   Anthropophagie.    1, 21«»». 

Moaapp,    U.,     Stiftakirche    in 

Stuttgart  U,  325'«. 
Moachetti,  A.,  Godici marciani. 

UI,  22««»;  lY,  44»». 
Moahack,  B.,   Beichalandyogtei 

in  d.  Wetterau.     U,  156»»». 

Mofa  mann,  H.,  Mat^riaux  pour 
la  guerre  de  trente  ana.  U, 
136»». 

—  —  a.  Bernhard. 
(Mothea),   Schädel  u.  Knochen 

unter  d.  Grucifix.     lY,  35»«'. 

Mothon,  J.  B.,  Jordanua  y. 
Sachaen.     U,  163»». 

Motta,    £.,    Docum.    ayiszeri  d. 

periodo  Viacontoo.     II,  105*. 
Ticinoneli7^8.  U,  124»»; 

VI,  36»»». 

—  —  Mailand.  Gorreapondens 
1499.     U,  279»»«. 

—  —  Snicidi  ^.  Qnattroc  e 
Ginquec.     UI,  4«»». 

Spigolature  p.  ator.  di  Ve- 

nezia.     UI,  &»». 
(Mailand,  15.  Jh.).     lU, 

14»»». 
Zecchieri  di  Milano.    UI, 

14»»». 
-    --  Gappelli  di  paglia  p.  Sfurza. 

III,  14»»'. 
(Mailand.     Urkk.)-      UI, 

16»*». 

—  —  Gampane  in  Lombardia. 
lU,  15»**. 

—  —  Gena  d.  Gonzaga.  UI, 
16»*». 

—  —  Parrayicino  a  Gremona. 
UI,  16»»*. 

(Lodi).     UI,  16»»*. 


IV,154 


Motu  —  MolassaDi. 


Gabriele  da  BarlMsioa.  m, 

17166. 

[  M  o  1 1  y  ] ,  Pnechedski  po  mieicie 
Poznania.     II,  201"^. 

MotE,  Fr.,  Stegmann.   11,187***. 

Moarek,  fieise  nach  England  a. 

Aufenthalt  in  London  etc.     III, 

136*». 
Mooritsen,    Forfatnings    Hiit. 

ni,  193»*. 

Moarot,  Abbi  Y.,  Jeanne  d'Arc. 
lU,  72»»*. 

Mach,  R.,  *STeben\    II,  263^. 

HercynU.     U,  264*». 

Saltos  Hircanas.  11,264**. 

Mttcke,  A.,   Friede  sw.  Kirche 

a   Staat     IV,  15"*. 
MUhlbacher,£,2kar.Diplome 

II,  17**. 

—  —     Karolinger.      II,     24*» 
454*. 

Mülinen,  W.  F.  y.,  Bern.  Gei- 
seln 1798.    n,  121*». 

MUUenhoff,  Altertamskde.  II, 

263**.     864« 
M  Allen  sie fen,  /VeraVoca    IV, 

16«**. 
Müller,    A.,    Familie    Leysser. 

U,  104»**. 

—  —  Bewaffnung  d.  röm.  üeeres. 

I,  123**. 

—  Aeg.,  Heil.  Deutschland.     II, 
340**. 

—  Aug.,  Oriental.     fiibliogr.     I, 
26**;  lU,  281*. 

s.  Rückert. 

—  C.  C.  U.,  Hamburg.  Apotheken,  i 
U,  206«.  I 

—  D.  H.,  Temen.     III,  283**. 
B.  Tabari. 

—  Day.,  Leitfaden;   ed.  Junge. 

II.  466*. 

—  E,  s.  Luther. 

—  Fr.,  Yasna  XXIX,  7 ;  2.    I, 
68»»-*. 

(Beitrr.  a.  Vendidfid).     I, 

58*«. 
Pahlawi.     I,  69*' 

—  —     Uuzyfiresch  -  Übers,     d. 
Vendldid.     J,  69/60**. 

—  G.,  Zaubersprüche  aus  sächs. 
Visitationsakten.     H,  179»*»- 

—  —    Superintondentor  Dresden 
1678.    U,  181"«-* 

—  —     Knrsächs.     Schulwesen 
1580.     II,  182»*». 

—  —     Karte    t.    Rügen.      II, 
238*".  I 

—  G.    A.,    Pontius   Pilatus.     I, , 
129**;  IV,  14»*».  I 

—  H.,    Bad.    Fürsten -Bildnisse, 
n,  134«**. 


DreiroUenflbeb ;  Schfiasel- 

hüte.    III,  227**. 

—  —  Münifand  in  Petersburg, 
ni,  268***. 

MüDifond  in  Grossao.  III, 

268*»*. 

—  • —  Statistische  Daten  aus  d. 
XVI  Jh.     m,  264***. 

—  J.f  Rupert  T.  Deuta  u.  Vita 
S.  fleriberti.  II,  333**;  IV, 
41**. 

—  Joel,  Kompert     I,  66***. 

—  Jobs.  (Kustos),  (Oriental. 
Bibliogr.).     I,  26*». 

—  —  Wissenschaftl.  Vereine 
Deutschlands      II,  457**. 

(Oberl.),    Katechismen   d. 

bShm.  Brüder.    II,  199*«. 

—  I(wan),  Raspe.     U,  234»*i. 

—  Karl,  Bericht  üb.  yorreform. 
Zeit     n,  230«»* 

—  K.  K  H.,  Chron.  Belgic.  II, 
273** 

—  K.  W.  Ph ,  d  Paragraphen  d. 
biblischen  Gesch. :  ed.  B.  W  ei  f  s. 
IV,  16»***. 

—  L.  C,  Danroarks  Hist  III, 
190*. 

—  M.,  De  ApoUinaris  latinitate. 
IV,  81*«*. 

—  Max,    Home    of    Aryas.     I, 

14>*7» 
171»». 

—  —  Arctic  origin  of  Aryans. 
I,  17»«. 

Dekret  Har-m-hebe's.    I, 

24»*.  I 

—  —  Exodus  geogr.     I,  25*'. 

Feoples    of  the   Sea'    of' 

Merenptah.     I,  25**. 

—  —  Judah  in  list  of  Shosheng. 
I,  26»». 

—  —  German  dassics;  ed.  F. ' 
Lichtenstein.     U,  468**. 

—  —  m.  Lang. 

—  —  s.  Seh  er  er. 

—  . —  0.,  (Erdschanzen  b.  Oeden- 
bürg).     III,  226". 

—  R.,  Franenname  auf  rÖm.  In- 
schrift.    U,  99**. 

—  —  Neue  Vorarb.  s.  altSsterr. 
Ortsnamenkunde.     II,  99*». 

—  —  Semmering.     II,  100»*. 

Pechlam.     II,  100»». 

Gifshübel.    H,  100»*. 

—  S.,  Tagstol.     UI,  187**. 
s.  Müller. 

—  Tr.,  Grundbesits  im  deutsch. 
Reiche.     II,  231*»*. 

—  W.,  Mytholog.  d.  deatsoh. 
Heldensage.     II,  147^. 

1886.     II,  294*. 


—  —  DeotMhe  Qeaeh.  II. 
294*. 

Friedrich.     II,  298*». 

Müller-Fraoensteia,  6., 
Aaiat  Baniee.     11,  184***. 

Müller  (-Qatsen),  Triller7455. 

II,  187**». 
Müllner,  A.,  Fnnde  in  lAbach. 

II,  102»**. 
MüWerstedt,       6.      A.      t., 

Bischöfe   t.    Pomeeaaiea.     II, 

241«*. 

—  —  Beamte  etc.  des  dtsekes 
Ordens.     U,  242*». 

Zur    Ordensgasch.    1454. 

II,  243** 

Münae     t.     Thon.      U, 

246«. 

—  —  Brandenb.  Kriegsmaekt 
unter  d.  Gr.  Korffirstea.  U, 
289**. 

—  —  Kurbrandeob.  Kriegs- 
werbnng    1587.      U,    362««**. 

Münch,  A.,  Reg.  d.  Gr.  t.  Habs- 
burg Laufenbarg.  II,  92»*; 
UI,  14»**. 

München.  —  Frmnenkirehe.  II, 
312»*« 

Münscher,  Marburg.  Kaehspiel 
s.  Fiankfart.  Attentrt  1833. 
U,  160»**. 

Muensterberg,  E.,  Armenge- 
setagebung      II,  434***. 

M ü n 1 8.  B.  Trefort    m,  253**^. 

—  B.,  Arch4ol.  cbr^t     D,  27»«: 

III,  267*«. 

Art    pendant    Renaisstsce. 

III,  8". 
Vinci.     III,  9» 

—  —  Colonne  thMosieane. 
m,  11*». 

Collect   d.   MMids.    lU, 

19»**. 

VuedeRome.    111,22««». 

M  ü  n  s ,    J .,    Religionsphilosophie 

.  Maimonides'.     I,  65**. 

Müschner,    M.,    Bedeotang  d. 

Namens    Priegnita.     IL  U9K 

SpreewKldhajs.    II,  349*. 

—  —  Niemitaeh  n.  Sackrao.  IL 
349». 

Mnggenthaler,  L.,  F^nbofsr. 

II,  310»*«. 
Muhammad  Ilabd4d,s.Shir- 

fnddin. 
Muhlenbeck,  E.,  Sainte  AlU- 

ance.     H,  90»*»- 
Mukerji,    N.   G.,    Indiaa  Yi«v 

of  England.     UI,  177*". 
Mulaszani,      G. ,     Dinaa.    d. 

monete  milan.     UI,  14»*^. 
Stadj  econ.   suUe  noaste 

di  MUano.     UI,   14»**. 


Maller  —  Nimethy. 


IV,155 


Maller,    8.,    (Landfriede.]     II, 

—  —  Jan  Tan   Naaldwijk.     III, 
106". 

(Biitam  Utrecht  7525— 4i.) 

UI,  106»«. 

Dorpapastorie.  111,109"®- 

Collatiorecht  UI,  lOS»»«*. 

—  —   Bechtsbronnen  ran  Utrecht. 

III,  111"*. 
Mallinger,    J.    B.,    UnWenity 

of    Cambridge.       lU,    122«<». 

176™". 

Universitiem     lU,  163«». 

M  0  n  c  k ,  £.  de,  Moean  judiciaires 

dans     le     Laxemboorg.       III, 

93*'. 
Mancker,  Fr.,  Klopstock.     II, 

SO?« 

—  —     Berliner    über   München. 

II,  312"». 

—  —  Moaea    Mendeluohn.      II, 
37 1  *'•. 

Nicolai.     II.  371»«». 

Manier,    Banenspeer    y.     Tor- 
cello.    U,  349— öov»r 

Muaos    7    Oomea,   A.,    Col6n. 

ill,  63»«*. 
M  a  n  r  o ,    Canadian    Constitotion . 

m,   167"». 

—  A.,   GyproB  explor.   fond.     I, 
66*« 

Mu ral  t,  Th.  £.  y.,  Eacbatologie. 

IV,  16"*. 

Mardo,  a.  Mac  Mnrdo. 

Murphy,    J.    O.,    Hosea    /,   2. 

I,  44«». 
Marray,  A.  8.,  s.  Petrie. 

—  J.    C.,    Salomon   Maimon.     I, 
56"'. 

Morry,  s.  Mac  Marry. 

Maeaeas,    F^yociog    IJaxor^ 

^iavos.     IV,  39»*. 
Mnsatti,    £,    Lembo  di  terra. 

III,  S«     25». 

—  —  Promiai.  docale.     III,  9»*. 

^89— 9T.     III,  36»". 

Maisafia,  A.,    Marienlegenden. 

IV,  44". 

Mut  her,     Gesch.     d.     Herzogt. 
Sachaen-Coburg.     II,  175»*. 

Myers,    F.    W.,    Darwin.      III, 

164«». 
Mykenai.    —    Aasgrab.     I,  63»». 
Mylonas,      D.,     Inscript      de 

l'Acropole.     I,  68»». 

—  —  ^EniyQa^al  r.^ AxQono- 
ieojg.     L  68»». 

Mynster,  F.  L., &G.  Schepe- 
lern,  Laub.     III,  195»». 

Myrbery,     0.     F.,     Johannis 
Uppenbarelse.     IV,  12"». 


Myakoraaky,  V.,    (Denkmiler 

in  Ober-Ungarn.)     m,  266»»'. 
Konitdenkmaler  Küamarki. 

in,  266»»». 
(Kirche  y.  Maldör).     III, 

266»»«. 
(Gräber    im    Kaschaaer 

Dom.)     III,  267»»'. 
(Alte    Stadtmetaen).     HI, 

267»'». 


Naber,  J.  C,  De  Witt.  III, 
103»». 

—  8.  A.,  8.  JoiephoB. 
Nadaillac,  Marqaii  de,  MoBara 

d.  peoplea  prihiat.     I,  12*^. 
Nagele,  £.,  8chnbart.  U,  328"». 
Nach  er,   J.,    Militaratrafaen   in 

d.     Schleis     a.    in    Sttdweat- 

deutschl.       U,    127'.      264»». 

325*». 

Die  Ortenao.     II,  138»«. 

Nageoite,  £.,  Fo^ie  lyr.  grec- 

que.     I,  82»»»b. 
Nagl,  A.,  Gerbert.     U,  84»». 
Nagy,   £.,   (Zichy-Godex.)     UI, 

234»*. 

—  —  8.  Schönherr. 

—  J. ,  Inneres  Leben  im  Komit. 
ZempUn.     lU,  264*". 

Nahm  er,  £.  y  d.,  Wehnrerfas- 
aungen   d.  Städte.     II,  447»»*. 

Nahnya,  M. ,  Deniera  flamands 
au  nom  de  Baudooin.  III,  96»». 

Namdche,  A.,  Jean /F et  Uniy. 
de  Loayain.     III,  94»». 

—  —  Conra  d'hiat  nation.    III, 
96»». 

N&m^nyi,  L.,  a.  Karaca. 
Nanninga  -  Uitterdijk,     J., 

Kamper  schepen  tegen  de  Tar- 
ken,    in,   106'*-*. 
Napier,  J.,  Xectarea,  £aaaya  a. 

Lettera.     III,  163/4*»». 
Napier aky,  L.,   £rbebficher  y. 

Biga.     II,  249*. 
Napoleon  /.,    Memoira;    from 

french    of  Bonrienne.     III, 

150»»». 
Napoleon  /.,  Jamaia,  jamaia.     II, 

148*"«. 
Napoli,  a.  Di  Napoli. 
Nardi,  J.,  Firenae.    III,  30»». 
Narducci,   £.,  Moroaini  patri- 

arca    dt    Coatantinopoli.      III, 

274»'. 

—  £.,  a.  Baldi. 

—  N.,  Moroaini.     UI,  11»». 
Narea,  Gloaaary  of  Shakespeare 

a.  Contemporariea.    in,  168»*». 


Narjoax,  F.,  Italie  d.  Italiena. 

m,  41"«. 
Naah,  A.,  Lord  Weatbury.    III, 

154«»». 
NIair  -  i  -  Khaaraa  ,    Joamey 

thr.  Syria  a.  Paleatine;    tr.  G. 

Le  Strange.     UI,  290*»*. 

Naaae,    £.,    (Vorbildung.)     U, 

404««*. 
Natali,    £.,    Ghetto   di    Borna. 

UI,  22"». 
Nathuaiua-Neinatedt,  H.  y., 

Buler     II,  154*»». 
Deutachmeieter  1232.   U, 

248**' 
Natorp,  A.,  £y  an  gel.  Gemeinde 

DQaaeldorfa.     U,  340»*. 

—  F.,  Voraokratiker.     I,  82*»*c. 

Natamer,  G.  £.  y.,  Unter  d, 
Hohenaollem.     II,  300»». 

Naud«,  A.,  Plctho.     U,  76>*. 

—  —  Aua  Mem.  d.  Brüder 
Friedricha  d.  Gr.     U,  79**. 

Polit.  Korreapondena  Fried- 
richa d.  Gr.     U,  80*». 
Printzen.     U,  292»». 

Naue,  J.,  Weapona  of  Cypraa. 
1,  67»». 

Grabhügelfelder  aw.  Am- 
mer- u.  Staffelaee.     U,  303». 

Nayaacaea,  £.  de,  Bazan.  III, 
52»». 

Nayille,  £d.,  Fouillea  du  Delta. 
I,  23**. 

Neapel.  —  Feldzag  1821.  UI, 
39«*«. 

Needon,  B.,  Alte  Stadtpolizei 
in  Sachsen.     II,   184"». 

Negrin,  C.  A.,  Duomo  di  Mi- 
lane.    UI,  15**». 

Negroni,  C,  Tomba  di  Man- 
fred!.    UI,  23"». 

Nehlipp,  G.,  Sammlang  za 
Bromberg.     U,  194». 

No bring,  Boa  primigeniua.  I, 
14*«». 

—  Somkeme  y.  Bamow.  II, 
219»». 

Neidhardt,     Nachlafa     H.     v. 

Brilhra.     U,  180*»*. 
Nein,   £.  D. ,    Diacoyery  along 

Qreat  Lakea.     UI,  296»'. 

Neinatedt,  a.  Nathaaius. 
Nellemann,  J.,  a.  Gooa. 
Nem^nyi,  A.,   20  Jahre  Ver- 

fasBungaleben  in  Oaterr.-Ungam. 

III,  253»»». 
Nimethy,    Fr.,    Verbrenn,     y. 

Jaden  in  Boaing.     I,  53»». 

—  L. ,  (Siegel  in  Ofen  u.  l'eitt 
beatandener  kirchl.  Korpora- 
tionen.)    lU,  262*»*. 


IV,156 


Ninethy  —  Noeldachen. 


(Ofner  Chriitinen- Stadt) 

m,  268«»«. 
Neivsheim.  —  Kloster  a.  Kloiter- 

kirche.     II,  $29^. 

—  Heil.  Ernit.     II,  329*^. 
Neri,  A.,  Cattednle  di  Sanana. 

m,  18"* 

—  H.,  Barbien  e  poliiia  Anair. 
III,  40««^. 

N6root80B- Bojr ,    Alexandrie. 

l,  26*».  105«»». 
Nestle,     Seh  wib.     Bachdrack- 

.gesch.     II,  330«". 
Neteler,    B. ,    ZeitangabeD  der 

Bücher  d.  Könige  u.  d.  aaayr. 

Zeitrechn.     I,  43*V 
Netti,  T.,  CattelnaoTo  1848;  c. 

biogr,  da  A.  Pighi.   III,  40«»«». 

Netaeband.    —    Steinkreiae.     II, 

221««. 
Neabaaer,   A.,   Sargen  -  Yareb. 

I,  87"*. 

Taratha  u.  Babia.    I,  89>*». 

Ten  tribe«.    I,  42«. 

—  —  Institntioni  de  rabbina.    I, 
65»°*». 

&  Jacobs,  Right  among 

Ganaanites.     I,  IV*\ 

—  L.,  Wemigke.     U,  247". 

—  B,,  Wühelm  /.    II,  297«»*. 

Noober,  Hofgeiamar.  II,  148i<». 
Nenda,  H.,  Deatach-  a.  Chriaten- 


Neowirth,  J.,  Evangeliar  in 
Prag.    II,  28»»*;  IV,  64". 

—  —  Begenab.  Steinmetaentag. 
U,  281»**. 

Christi.  Kanal  in  Böhmen. 

lY.  Ö5««. 
N^ve,  £.,  Braxollea.    lU,  9V^. 
New- Hampshire.  —  Slarery.   III, 

298»«. 

—  AcU   a.  Laws.     lU,  315»»«. 
NeW'Hayen.   —   Commemor.    of 

SetUement.     III,  315«*». 
Newman,  H.  S.,    Palestine.    I, 

47»» 
Key,    Beiehstag  x.   Speier.    II, 

66«*. 

—  C.  £.,  Heil.  Forat  b.  Hagenaa. 
II,  138*«. 

—  —  Jagdliches  aus  Archiven. 
II,  416»^*. 

Waldordnungen.  II,  416»". 

Nichol,  Bacon.     lU,  I35H 

—  Tablea  of  Europe  on  Hist-  III, 
162«». 

—  Byron.     III,  167»«». 
Nioholaon, Taxation.  IU,163*^^ 

Nicolai,  Fr.,  Kleiner  Almanaoh ; 
ed.  O.  Bllinget.  II,  371»»»».b. 

Nicolaisen,  C,  Dragön  Fortid 
og  Fromme.     III,  196". 

Nicolaissen,  0.,  Sagn  og  OTon- 
tyr   fra  Nordland.     UI,  201«. 


tum  im  Ufemoiicum.    U,  99"; ,  Nicolaus  Botront,   De  Hein- 

IV    26»".  ^^    VII.;  ed.    Heyck.    II, 

Nendegger,   M.  J.,   Amts-  u.       ^^^' 

Kanzleiordnungen     der     Pfala.  1  Nicolaus  Albergatua.     UI,  94»». 

II    307 "*^  397»»».  Nicolaua  t.  Cuea.     II,  273«. 

Neuenkirchen.  — BenntiersUngen.  I  Nicolay,  L  G.,  &  J.  Hay,  Lin- 

11,  219»».  '      CO*»-     ^«  305". 

Ncuffen.  —  Ölberg.     II,  326»"». '  Nico  layeen,  N.,  Hot  og  Stav- 
Neugeboren,  H.,   Stemmbaum       kirker.     UI,  186»». 

Honterus'.     UI,  261*«».  —     ~     Trondhjems    Domkirke. 

Neu-Quinea.  —  (Soziolog.)   I,  6»*.  i      ^»  l^^**- 

—  Admin.  Einteilung.  UI,  181»". ! K«»»*  ©K  h«*ndverk.    lU, 

200»» 
Neuhauis,  B.,  s.  Topinard.     ^.      ,   "     .   ,,        „...,    •••*     • 
'      '  *^  Nicola,    Arth.,    Wüd    Life    in 

Neumann,  CGriech.  Geschieht-        Austral.  Bush.     UI,  180»»*. 
Schreiber.  II,  39" ;  UI,  266»«».  •  Niederlande.  —  InquisiUon.     lU, 

—  Fr.,  Bartsch  als  Bomanist.    U, ,      i02»»* 

^^^  —    Marine  in   wateren  y.  Japan. 
Volk  u.  Nation.    II,  382»». ;      ni,  104**. 

—  W,  Baltische  Kunat.U,  266»»».;  Niederlausitz.  -  St^inwerkzeuge. 
Denkmäler.     II,  269»»*.  u^  349». 

Neumann -ätrela,     K.,      £r-l  Niedermaier,    Hohenlied.     I, 


Ziehung  d.    HohenzoUem.     U, 

5?92". 
Neumayor,  G.,  Anleit.  z.  Reisen. 

I,  6»». 
Kirchenpaner.     II,  205*». 


46»»». 
Niedlin;;,  A.,  Bficher^Omamen- 

tik.     IV,  56«». 
Nied n  er ,  F.,  Hirbardsljöd.    lU, 

185»». 

Diplomatarinm. 


Neustadt,     L.,     Zur     Geneal.  Nielsen,     0. 

pchles.  Fürsten.     II,  190".  lU,  196". 

Neufs,  H.  Tan,  Arch.  de  Mun-  —    T. ,    Wedel    Jarlsberg.     UI, 

Sterbilsen.     UI,   99»»».  197«.  212«». 


Epiaoder  tat  1814.    lH 

197». 
Kristicn  Ftedrik  og  Ko»- 

rentionen  til  MoIil    UI,  197*. 
Beiaabrere  fim  Noige.    III, 

198»». 

—  —    Hmrtmanadorif   i   Norge. 
III,  199»». 

Norgea  Hiatorie  öfter  1814. 

UI,  199»». 
Beiaeoptegnelaer  fra  Noid- 

land.     UI,  201*». 

—  -—   Bjakanfoaaens    Opdagelse. 
lU,  20 1*^ 

Niemeyer,     V.,    Krapp.      U, 

297*». 
Niemiec,  Wojciech,  QoaeatorBe 

Bomani     I,  124»». 
Niemöller,    J.,    Flados.     II, 

66*»*;  UI,  29»». 

—  —    Sidungen    o.    Ümstnn- 
Partei.     U,  62".  160»*». 

Niese,  B,  Uelianikos.    I,  72»»*. 
-  —  Chronogr.  d.  Bratoethenes. 

I,  73»»». 

Bom.  Geach.     I,  112>. 

Annales  Bom.     I,  113». 

(Z.  ChroBol.  Diodors.)    I, 

116»»». 

Gründung  Borna.   1,  117**. 

Liciniach  -  aextisches  Acker- 

geaeta.     I,   124«». 

a.  Joaephns. 

Nie  fsen ,  t.,  Erwerhang  d.  Neu- 

mark  durch  aakan.  Harkgrafn. 

II,  234»*'». 

Niggli,     A. ,     Meyerbaer.     U, 

371»»». 
Nigra,  C,  Canti   d.  Piemoate. 

UI,  16/7»»«. 
Nimal,  H.  de,  Union  de  Belgi- 

que  et  Hollande.     lU,  104**. 
Nirschl,    J.,    Propädeutik    d. 

Kirchengeach.     IV,  2/3»*. 
Nisard,   Gh.,  Venance  FortaBM. 

U,  6»«. 
Po4eiea  de  Badegoade.   Ü, 

5»»;  UI,  2";  lY,  44»». 
Nisco,   N.,    Stör.   Cir.  d'Italii. 

UI,  38»*». 
Niaaen,    H.,    Arriana  Anabasis. 

1,  104«". 
Nitasch,    Fr.,    Entatehuag  der 

Uniyeraititen.     IV,  49»»<. 

—  K.  W.,    Gesch.   d.  deutsehea 
Volkes.     II,  376» 

N  o  e  b  e  1  s,  Telegraphen.  U,  426*»*. 

Noeldechen,  £.,  Katzrhenhotel 
u.  Tertallian.     IV,  23»**. 

—  —   Tertttllian   *t.  d.  Keosek- 
heif.     IV,  23»«. 

TertuUian  wider  PmeM, 

IV,-  23»*». 


Noeldochen  —  Ohlensclüager. 


IV,157 


Abfiurangsseit  Tertalliaat. 

rv,  2S«*7». 
Nöldeke,  Tb.,  (Sirach  betr.  kl. 

PropheteB )     1,  46»*«. 

—  B.  G  otichmid. 

Noer,    C.   ?.,    Friedr.    Aog.    y. 

Schlaswig-Holst-Aagaitenb.  II, 

295»*. 
Nolhac,   P.  de,   Lorenzi.     III, 

586.     28**. 

Art    iUl.     III,  8^* 

—  —  Erasme  en  Italie.  III, 
28«*. 

—  —  CoTresp.  Manuce.  III, 
30».  265»". 

Reine  de  Navarre  ä  Paul  ///. 

30"-». 

Noll,  A.  H.,  Aztec  Caleiid.  III, 
54"M. 

Mexican  burial  place«.    III, 

54"*<i. 

Nonnemann,  Fr.,  VSlkerwande- 
TTing.     II,  268'»;  IV,  26«". 

Nord  ho  ff,  J.  B.,  Correy.  11, 
28»«.   167". 

—  —  Kirchlein  za  Miltrop.  II, 
167*». 

Nuidmann,  P. ,  Finaka  kriga- 
hiat.     111,  208»». 

—  —  Finiiaine  i  Mellersta  Sve- 
rige.     III,  .irj-^. 

Xordogt«eekanal.     II,  227»**-». 
Norgate,    k.,    Carucage.     III, 

118*». 
Normand,    Cb.,   Hiftt    grecqae. 

I,  78>*»«». 
Normann-Ulm,    E.    Prhr.    y., 

Familie  Normann.     II,  2Zi*^. 

Korthcote,  Marqu.  of  Welles- 

ley    £arl  of  Iddesleigb.     Ill, 
164*w 

Xorton,  Cb.  £.,  Letters  of  Car- 

lyle.     111,  170«**. 
Intellect.  life  of  America. 

UI,  308»». 
Norwegen.  —  Kriget  i  Norge  J814. 

III    198*. 

—  Officielle  Statistik.  IH,  202»». 
Noatits-Rieneck,  R.  y.,  Esse- 
ner Sacramentare.    II,  12»^ 

Nottbeck,£.  y.,  Zeugen  denticb. 

Vergangenheit.     H,  2ö8»*»» 
Noae,  B.  De  la  Nene. 
Noyati,  F.,  Salntati.    Ui,  5»^. 
Cordice  Sforz.  di  falconeria. 

m,  15»*». 

—  Bartolomeo  da  Castel.  III, 
22»». 

Nowacky  F.,  laocrates  Tieql 
xov  ^evyovSj  Lysias  xar  ^AX- 
xißidSov.     I,  101«^*. 

—  W.,  «.  Hapfeld. 
Nacio,  B.  Pollaci. 


Nürnberger,  A.,  Hinterlassen- 
schaft etc.  II,  11»«  317»»*; 
IV,  41»*. 

Üb.  Würzburger  Canonen- 

sammlnng.     II,  12'»    317»»». 

—    -    Bicta  Bonifacii.    II,  18*«; 
IV,  41&». 
Fred.  Bonifatius'.    II,  20»». 

Nüscheler,  A.,  Rifferschweil. 
II,  112»». 

Nussbächer,  K.,  (Bibliothek 
d.  Kronatadter  eyang.  Gym- 
nasiums.)    III,  254»»«. 

Nufsbaum,  J.  y.,  Qesundheits- 
yerhältn.  in  Manchen.  II, 
31 2«'* 

Nutt,  G.,  Passage  in  Eyelyns 
diary.     111,  137»«». 

Nyrop,  C,  Tidsskrift  for  Kunst- 
indastri.     111,  196»«. 

Nys,  £.,  Laurent.     II,  451»''^ 

Nyfs,  £..  Droit  international  en 
Angleterre.    III,  122*».  174'»*. 


0. 

Oakley,   J.    M.,    From    Libby 

Prison  to  Freedom.   111,312»»». 
Ober  h  uro  m  er,      £.,     Inschrift 

ane  Cypem.     I,  71»». 

Stud.  in  Cyprus.    I,  86"^ 

(Oberijnel.  —  Einführung  d.  Dord- 

recht.      Kirchenrechti.)       III, 

108»»«c. 

—  Mittelalt.  kirchl.  Angelegen- 
heiten,    m,  110»«**. 

Obser,  K.,  Mission  Edelsheims. 

n,  81»»  «. 
Bad.    Politik   1782~-92. 

II,  83»».  130«». 
Obst,  A.,  Nenwerk.     II,  205»». 

—  E.,  Kreis  Bitterfeld.  II,  177»»«. 
O'Byrne,  R.,  s.  James. 
Occioni-Bonaffons,  G.,  Bib- 

liogr.  friulana.     lU,  12»»». 

—  —  Epiatolar.  feromin.  III, 
3Ö>»». 

Ochtertyre,  s.  Ramsay. 

O'Connor,  T.  F.,  Home  Rnle. 
m,  160»»». 

O'Conor  (-Eccles)  C,  Irish 
houaekeeping.     III,  176^». 

Od  er  matt,  A.  C,  National- 
ökonomie y.  Nidwaiden.  II, 
125»». 

—  —  Kapelle  u.  Pfiründe  in 
Büren.     II,  126»». 

Odessa.    —    Jüd.    Grabschriften. 

I,  51«*. 
Odet  deSeWe,  Corretpondance; 

ed.    G.    Lef^yre-Pontalis. 

in,  82«».  129«». 


Odhner,   C.  T.,   Meddeland   fr. 

Riksark.     lU,  213^. 
Öchsli,  V.,  Orte  u.  Zugewandte. 

II,  107««.   118». 

O  d  b  e  r  g ,    (Gerichtaschreibon    y . 
WestgöÜand.)     Ul,  213'*'. 

Odegaard,   V.,   Norake  JseKer- 

korpe.     Ill,  201»». 
Ödenburg.  —  St.  Jakobs-EapüUe. 

III,  266»»ö. 

Oefele,  £.  Frh.  y.,  Ayentiniana. 

II,  306»«. 

Öhlmann,     £.,     Ortsknnde    v. 

Palästina.     I,  47»»». 
öllegaard,  H.,  s.  Goos. 
Oertol,  G.,  Maria  Antonia  Wal- 

purgis  y.  Sachaen.     II,  176^». 

—  -  Weinbau  in  Sachsen.     IL, 
180»»». 

_.    —  Perlenfiacherei  in  Sachsen. 

U,  180»»». 
Oertzen,  V.  y.,  Tagebuch.     II, 

231«««. 
Oestbye,  Thukydidea.     I,  96<*». 

Oesterloy,    H.,     Literatur    d. 

Urkkaamml.     IV,  59»». 
Osterreich  -ungar.  Monarchie.    11, 

99". 
Oettingen,     A.    y. ,     Wichern. 

U,  206«». 

—  W.  y.,  Filarote.     UI,  14»'. 
öyerland,  0.  A.,  Norges  Hist. 

UI,  181'. 

—  —  Lerebog    i    Norges    hist. 

III,  199»*. 

—  —  8.  Lundh. 
Ofeicoff,  Mac6doine.  lU,  290»^. 
Offerhaus,    L.,   Rechtstoestand 

bij  Heryormden.     Ul,  106^'». 
Ofner,   J.,   österr.   Gesetzbuch. 
11,  394»»». 

—  —     Rechtstheorie     u.     hist. 
Schule.     U,  404«»'. 

Ogen,  s.  Lefebure. 
Ogloblin,  N.,  Pnteieatrio  Russ- 

kich    kupcoy  y   Taikent.     lU, 

289»»*. 
Og6rek,  J.,  Sokrates.     I,  99«»». 
O'Hart,   J.,  Irish   Gentry  when 

Cromwell    came.     UI,   141»««. 
Ohio  River.     lU,  318«»«. 
Ohle,  R.,  Essener.     I,   46»8»»; 

IV,  17»»». 

—  —   Essaer   in    Quod   omnis. 
IV,  17«»*. 

—  Beitrr.    1.     peendophilon. 

£ssaer.     IV,  17»»». 
Ohlenschlager,F.,  Commission 

f.  Urgesch.  Bayerns.     U,  303». 
Prähist  Karte  y.  Bayern. 

U,  303*. 
Graberfeld  b.  ThalmiUsing. 

U,  304'. 


1V,158 


Ohleniehlagor  —  Ozenstjerna. 


—  —  Böm.  GT«iiBiiiark  in  Bayern. 

U,  304". 

—  —  Rom.  Inschriftan  «u 
Baiern.     U,  304  ^f 

—  —  B.  Ullrich. 
Ohmenhaaben.     -  —     Kirchliches. 

U,  326»«» 
Ohnefalftch-Richter,        M., 
HiMarlik  n.  Cypem.     I,  83*''* 

ExcavatioDi    for    Newton. 

1,  66*«. 

—  —  Temenoa  of  Aphrodite.  I, 
67". 

Topogr.   stad.    in   Cypnu. 

I,  77/b»» 

—  —  Kthnogr.  a.  mythol.  stad. 
in  Cypritf.     1,  86"'. 

Ohorn,  A.,  Uhland.     U,  295". 

Ol&h,  G.,  (Hexenprosesse  im 
Komit.  BAH.)     III,  269««. 

Olchy&ry,  £.,  (Heer  Bethlens 
in  seinen  Kriegen  mit  Ferdinand 
//.)     lU,  239»». 

Oldenhuis  Gratama,  M., 
Landrecht     t.    Drenthe.      III, 

Oliphant,    Makera    of  Venice; 

illustr.    by    B.    R.    Itolner. 

m,  9»». 
Oliver,  £.  E.,  Saferi  Dynasty 

of  PersU.     Uly  287'". 
Chaghatai    Maghab.     lU, 

288»». 
ulivi,  (Bericht  e.  modenaiachen 

Agenten.)     UI,  24 1>«. 

—  L.,  Corr.  da  Repr^sent  du 
Bac  de  Modena.     II,  288*®. 

—  —  Germonioa.     II,  4Ö1'**. 

PierellL     II,  461''*. 

OUhauaen,   Gemmen  y.  Alten- 

typos.     n,  220**. 

—  —  Alaengemme    aas    Enger. 

II,  220**. 

—  —  Moorfnnd  t.  Mellentin. 
U,  221«-'o.  349». 

Ronenipeer    t.     Torcello. 

n,  349*. 

—  —  Mttncheberg.  Ranenspeer. 
II,  349-Ö0»-". 

OIt?&nyi,   F.,  (Coloniaation   d. 

Banats.)     IQ,  264*«* 
Oman,    War    in    middle    ages. 

m,  62«. 
Omond,    G.    W.    T.,    Amiaton 

Memoirs.     UI,  163**». 
Omont,    H.,    Catal.   de    Ronen 

(Soite  et  fin),  de  Dieppe  etc. 

U,  10»-*. 
Mimoriaax  de  Paris.     III, 

63«. 
Oncken,  A.,  s.  Qaesnay. 

—  W.,  Lather.    II,  61>* 


Ons low,  R.9  Armada.   111,131**. 

Opet,     Erbrechtl.    Stellang    d. 
Weiber.     II,  386". 

Opits,  G.,  Scholiae  Aeachin.     I, 

74"«. 
Oppermann,    A.    t.,    Befestig. 

in  Niedersachsen.     II,  261". 

—  —  Rom.  Kriegazog  nach  Nord- 
germanien.    II,  267*^ 

—  CA.,Grensgebiet6.    11,451'**. 

Oppert,  J.,   Femme  gardienne. 
I,  29*». 

—  —  Contrat  rappelant  Sardana- 
pale.     I,  29**. 

EsdaTes.     I,  29*'. 

Docaments  jorid.    I,  31**. 

Remarques   rectificat.      I, 

31*'. 
Babyl.  dynaaties.    1, 34»*». 

—  —  Langne  ciasienne.  1, 35^»'. 
Amraphel  et  Hammarabi. 

I,  86"*». 
(Jüd.  Sklaven.)     I,  87"». 

38"». 
"kre  d.  Arsacides.    I,  59**. 

I,  107*". 
Orb&n,  B.,  (Abstammung  a.  Ein- 

richtangen    d.    Sa4kler.)      III, 

229*». 
(Denkmale  d.  Stadt  Dies.) 

III,  264»»'. 
Orelli,  Veto.    lU,  168*'». 

—  A.  V.,  Urheberrecht.  11,452'". 

—  C.  T.,  Esechiel  o.  d.  kl.  Pro- 
pheten.    I,  44**. 

Oreschnikow,    A.,     Monnaies 

d'Asandre.     I,  107*". 
Orgemont,  P.  de.     III,  70"». 

Orientios,    Carmina;    ed.    R. 

EUis.  IV,  31***. 
Orieux,    E. ,     Complot    bretoa 

1492.  m,  73"*. 
Orltena.  —  Siige.     UI,  72"*. 

Ormeaax,  A.  L.  des,  s.  Bes 

Ormeaax. 
Ormös,  S.,  tTemesT&r  a.  Zeit  d. 

Tttrkenkriege.)     UI,  259**». 

—  —  (Knltorgesch.  anter  Corri- 
nos.)     UI,  269*". 

Oropos.  —  Aasgrabangen .  I,  62". 

Orosias,De  enore  Priscill.;  ed. 

G.  Schepss.     IV,  31***. 
Ors,  s.  Rubio. 

Orsi,  P.,  Stör.  dltalU.     lU,  25*. 
Vitt.    Emanaele    /.      lU, 

85"». 

s.  Halbherr. 

Orsinif   A.,  Studio  di  Bologna. 

UI,  6»*. 
Orsini.     lU,  42*»'. 
Ortray,    Th.,    BinnentraCie    in 

Pannonien.     UI,  227*». 


Ortwein,  Centeoar.  t.  S.  Maria 

di  Loreto.     lU,  21***. 
Osborne,    D. ,   Letters;   ed.  £. 

A.  Parry.     UI,  141»*». 
Osmond,  d',  Aatriche-Hongrie. 

la,  252*«'. 
Ossowidzki,       Altartfimer     t. 

Oranienburg.     II,  349*. 

—  Bronsegegenstinde  t.  LSwea- 
berg  u.  Baadorf.     U,  349*. 

Ostdeutschland ,         W  aaderuagen. 

II,  237***. 
Osterhage,  Chansons  de  geste. 

II,  29"«. 

—  Mythol.  in  d.  Karlssage.  II, 
29"». 

Ostermair,  F.  H.,  Frilermeyer. 
U,  311*»". 

Witteisbacher  in  Ingol- 
stadt.    U,  313***. 

Ingolstadt     II,  313**». 

Ostermann,  V.,  Medaglie  fiiol. 

III,  12»»«. 
OstroumoY,  N.,  ChriatiaastTom 

i  MnsulmanstTom.     UI,  285^'. 

O'Snllivan,     D.    A.,    Qoebsc 

nnder  British  nüe.    111,319*»». 
Ott,  £.,  Tabula  juris  zu  Baygea. 

U,  436»*». 
OttenthaU  £.  t.,  (Urk.  t  Osas- 

brück.)     U,  32". 
Bullenreg.   Maitias    V.  a. 

Eugens  IV.     IV,  65»°. 
Oameialregister.   IV,  65**. 

—  —  Regal.     CaaeeUar.    spost. 

IV,  6ü»'. 
s.  Sickel. 

Otto,  Philipp  /.  za  Nassau.  U, 
47*«. 

—  Fr.,  Rom.  Gebäude  a.  d.  Knaa- 
plaUe  zu  Wiesbaden.  U,  143*^. 

—  —  Handel  zw.  Sayn  a.  d. 
Pfandherm.     U,  154**». 

—  V.,  Lehngflter  in  Sachses. 
U,  184**«. 

Ottolini,  F.,  Federigo  di  Daai- 

marca  in  Lar.ca.    UI,  192"». 
Oarsel,   N.,    Biogr.   normaade. 

UI,  88*». 
OuYerleaax,     Leaaines.      111, 
,  91(«»). 
0  y  &r  y ,  L.,(DipIomat  Besiekongea 

Bethlen  Gaboia.)    UI,  238»*«. 

(Rogesten.)    III,  254"* 

Orerton,  J.  H.,  Evangel.  reri- 

yal  in  18^^  eent     UI,  171*». 

—  —  &  E.  Wordsworth, 
Wordsworth.     III,  171*«. 

Owen,S.J.,Boignc,  lU,  149»**. 
Ox4,A.,Plrolegomeda.  IV, SO*»*. 
Oxenstjerna,  A.,  Skrifter;  ed. 

C.  G.  Styffe  n.  P.  Soad<a 

UI,  205»*''. 


Oxley  —  Paalinus. 


IV,159 


Oxley,   J.   M.,  Caaad.   view   of  Pankaa,   A.,  Methodias;   ed.  F. 
flaherie«  aaestion   Ul,  319*<«.       Hipler.     IV,  23*«>. 

HadsoD'sBay.    III,  319*>*.  Pann,  A.,8chateherrlichkeit   U, 

463"*. 
Pa  o  1  i ,  C,  Programma  di  paleogr. 
II,  13«» 

—  —  Storia   d.    scrittara.     IV, 

Biblioteca  di  Bibliografia 

e  Paleogiafia  (deatach.  t.  Loh- 
meyer).    IV,  49«. 

Storia  d.  carta.     IV,  56««. 

—  —  C,  Bolla  conc.  ai  Fioren- 
tini.     IV,  82'*'. 

8.  Vitelli. 

PapadopoJi,    N.,    Intagliatori 
di  Veneiia.     lU,  11M. 

PapakoDBtant  inoi,  P.,  Afax£- 
Sov.  ßaaiXeiov,     I,  76*««. 


P. 

Pacciarelli,   L.,  Brano.     III, 

32181.8. 

Pacqaet,  Abb^,    fioamini  et  s. 

eyatime.     III,  43»'*. 
Padjera,    £.,    Jadenbrttckchen. 

U,   1621« 
Page,  J.,  PattetoD.  UI,  181"». 

Pagel,  RadexDacher.     II,  340»^. 

Paget,    J.,    Lady    Hamilton   a. 

Jeaffreaon.     UI,  149«i<. 
PailJoux,  8.  0ainaiid. 
Paine,  John  A.,  Edipae  of  7th  Pape,   B.,   Vom  alten  a.  neaen 


year  of  Gambyaes.     I,  36^>», 

Pajol,  de,  Gaerrea  soaa  Lonis 
XV,     m,  86".  147»w 

Pais,  £.,  Sicilia  dar.  il  dorn, 
rom.     I,  123". 

—  0.,  Bruno.     UI,  32**». 

Pak  sc  her,  A.,  Chronol.  d.  Ge- 
dichte Petrarcaa.     UI,  8". 

Palacio,  T.  D.,  Docam.  del 
archiTO  de  Madrid.     UI,  52»». 

Pa  1  eri ,  6.,  Teatam.  di  Liberale. 
III,  13»*». 

Paley,  W.,  Horae  Paolinae.  IV, 


Beicbe.  U,  376". 
Papee,  J.,  Nigatarszy  dokument 

poUki.  lU,  219". 
Pappafara,    W.,   Fremde;    tr. 

M.  Leeaberg.     U,  461^1*. 

Pappenheim,  G.  v., Papenheim 


Farn  eil,  A.,  War  of  aacceaaion 
in  Spain.     UI,  49*».  145***. 

Parri,  £.,  Vitt.  Amedeo  //.  ed 
£ug.  di  Sayoja.     III,  34>". 

Parry,  £.  A.,  s.  Oaborne. 

P  a  r  t  o  n ,  J.,  Stevena.    III,  306^. 

Partach,  J.,   Geol.   a.   Mythol. 

in  Kleinaaien      I,  77*"^ 
Parata,  F.,  Legazionedi  Koma; 

ed.  G.  De  Lera.    lU,  33^». 
Paacal,  C,  Comeiiaa  Gallaa.  I. 

128»«. 
Paaini,  Breve  poüt.    lU,  41««». 
St   Marc   ä  Veuiae.     UI, 

11»«». 
Fraaaoni.     lU.  16»". 

—  —  'Fert'  di  Savoia.  UI, 
17»«. 

—  —  Borgia  in  Ferrara.  UI, 
21»".  26». 

Paaolini,   J.    D.,    Bomagna    e 

papi.     UI,  4»». 
Spigolat   di   Caaa  SaToia. 

111,  34»««. 
Paaqaaligo,    F.,    £gloghe   di 

Virgilio  e  di  Dante.     III,  8««. 


in  d.  frank.  Zeit.     U,  310"«  ■  ^•"^"»?  •*  ^i*>^"^ 
—  M.,    Altnorweg.   Schutagilde-   ^'"""*»    ^ 

alatat     II,  398«»^  ^^     '      ^ 
a.  London.                          Paaaow,  W., 

Papworth,  W.,  a.  Gwilt 

Paradies.    —    Streitigkeiten    im 
Kloster.     U,  202»*. 


Berchet     UI, 
£ratoathenea.     I, 


Palgraye,  R.  F.  D.,   Cromwell  i^"/^*'  ^-  ^t?."'^ Jlf*' ^'''^ 

Parey  ,  K.,  Preaüa.  Verwaltnnga- 


1655.      lU, 


a.     inanrrection 

141»". 
Palgrave.     UI,  165^*». 
Palixaolo-Graima,  Y.,    Caaa 

Graima.     UI.  24««». 
Fallary     &     Pomel,     Station 

qoatezn.  de  Palikao.     I,  10®«. 
Pallaricini,   ManoBuyrea    dana 

r£miUe.     III,  45*«'. 
Palling,  Lords.     UI,  168«". 
Fall  mann,  Pape;  Perthes.     U, 

208»"« 

—  Palm  in  Erlangen.    U,  328»^''. 

—  H.,  Frankfurt  Goldachmiede. 
n,  1Ö4»««. 

Pallu  de  Leaaert,  Gl.,  Fastea 
de  Numidie.     I,  133*'». 

Palma,  Adminiatranoneinlnghil- 
terra.     lU,  157"*». 

Palmer,  £.  H.,  a.  Beaant 

Palmieri,  G.,  Lettere  di  Mu- 
ratori  a  Camerini.     UI,  37«»*^. 

—  —  8.  Benifle. 
Paludan,  J.,  Fremmed  Indfly- 

delae     paa    danske     National- 
ateratnr.     111,  194*« 
Palnmbo,  L.,  Andrea  d'Isemia. 
lU,  23"«. 


recht     II,  379«». 
Parfouru,  F., ftdeCaraalade 

du  Pont,    Comptea  de  Riade. 

UI,  60*». 
Pariente,    Juden    auf  Rhodna. 

I,  64« 
Paris,    Comte    de,    Ciyil    War. 

UI,  311»w 

—  G.,  Bull,  de  religion  grecqne. 
I,  81»»». 

—  —  Chans,  de  Koland  et  Join- 
▼ille.    III,  57»». 

—  F.,  Temple  d'Ath^na  Cranaia. 
I,  62»». 

Paris.    ~    Anglaia    ä    F.      UI, 

149»«*. 
Pariaio,  0.,   Pergam.   greca  d. 

aec.  12.     UI,  24"». 


111»*». 
Paator,  L.,  Paul  i/.    U,  278»». 
(— )  —  U,  408(«»»). 

—  —  Hiat  d.  Papea;  tr.  Furcy 
Raynaud.    UI,  25». 

FaszlaTszky,  A.,  (Rede  Klobu- 
siczky's  1821).     lil,  260**»- 

(Geschenk    an    üf.  Stef. 

Sz«eh6nyi).     UI,  251»". 

Paton,  W.  A.,  Down  the  Is- 
lands.    UI,  179»»». 

—  W.  R.,  Theocritus.     I,  76»»«. 

—  —  Inscript  de  Myndos.  I. 
70»». 

Patrioolo,  G.,  Tempio  d.  Con- 
cordia  in  Girgenti.     I,  78»'». 

Patsch,  &.,  Waidsteina  Studen- 
tenjahre.    U,  74»«». 

Patton,  Modem  History.  111, 
162**». 

—  J.  H.,  Triumph  of  Fresbytery 
of  Hanoyer.     lU,  307»»». 

Reconatruction.  UI,  313»«». 

—  W.  W.,  Lincoln  a.  Chicago 
Memorial.     III,  312»»». 


Parker,   £.  H.,    Opium  -  War.  r  Paul  er,     J.,     (Ungar.    Kriega- 


lU,  152»*». 

Turka.     lU,  286»». 

—  J.,  8.  Burgefs. 

Parkman,  F.,  Leiters  of  Wa- 
shington a.  Sparks.    III,  806»«. 

Diacovery  of  Rocky  Monn- 

taina.     UI,  319»»». 


weaen    wahrend   d.  11./3,  Jh.) 

UI,   229»».  231«». 
(Rroberung   Kroatiena    u. 

Dalmaliena).     UI,  230»'. 
Pauli,  R.,Cromwell.  lU,  140»»». 
Panlinua,    Petricordiae    carm.; 

ed.  Petachenig.     IV,  81»»». 


ivaeo 


P»oU  —  P«tit 


Pauls,    K. ,    AqaU   Gravi.      II, 

Tagebuch  d.  Aaohen.  Stadt- 

syndicu«  Fell.     U,  389**. 

—  —    FUratenMgen  in  Aachea.  I 
U,  341««. 

—  —  Zeit  d,  Fromdhemchaft. 
11,  339««. 

Paulus,  HeeratrafBe  y.  Vindo-' 
nisBü   bin  Abuaina.     II,  825«*'. 

—  £.,  Uhland  u.  Tttbingen.  U, ' 
296»». 

—  -  Altes  u.  neue«  Münster  in 
Zwiefalten      U,  329*«*.  i 

—  —  Cistersienser- Abtei  Beben- 
hausen;  onter  Mitwirk.  y.  H. 
Leibnita  u.  F.  A.  Tscher- 
ning.     11,  329»«». 

—  J.,  Hoffmann.     11,  327»««. 

—  N. ,  Thomas  de  Strasbourg. 
II,  136H 

—  —  Louis  XI V  et  r^lise  de , 
Strasbourg.     II,  187«». 

Paulus  Diaconus,  Gesch.  d. 
Langobarden;  flbs.  y.  Abel  o. 
R.  Jacobi.     11,  14»».  269>«». 

Paulus  Diaconus.  —  Passo  dichia- 

rato.     III,  2". 
Panr,  Dante,     m,  7«*. 

Pauw,   N.   de,    Henri   de  Gand. 

lU,  91'«-««. 
Pawinski,    A.,    Ziemi  Kujaws- 

kiej.     IL  196»*;  Ul,  216««. 

—  —  "Bz^Aj  sejroikowe.  lU, 
218«. 

Payer,  F.,  Recht  in  Württem- 
berg.    II,  879«*. 

Payne,  S.  H.,  Ohio.  Ul, 
300»«. 

Pay  ton,  £.  W.,  Kound  ab.  New 
Zealand.     Ul,  180««''.  , 

Pas,  s.  Rodericus  Toletanus.  i 

Peabody,    A.  P.,    Boston  mobs 

bcf.  Revolution.     lU,  308"«. 
Peabody  Museum.     1,  11««». 

Peach,  R.  E.  M.,   Cid  a.  New 

Bath.     lU,  173^»«. 
Peacock,   £. ,   Letter  ot  Crom- 

well.     lU,  140"«. 

—  —  s.  Browning. 
Pearse,   M.  G.,   Christianity  of 

Jesus.     IV,  14»*». 
Pecci,  J.,   Lehre  d.  h.  Thomas 
üb.  Einflufs  Gottes;  deutsch  y. 
G.  Trille-r.    IV,  46'"». 

Pecht,  F.,  Qyerbeck.    II,  210»«». 

—  —  Münchener  Kunst  im  19. 
Jh.     U,  309»*». 

Neureuther.    U,  811»«'. 

MiUer.     U,  811»«« 

Pector,  D.,  Popul.  du  Nicaragua. 
I,  ll«»b. 


P edder,   Indiaa   Council.     lU, 

166»". 
Peele,     Works;     ed.    Bullen. 

Ul,  166»*». 
Peet,  S    D.,   Palaeolithica.     1, 

11««. 

(Stone  grayes  etc.)    1, 11««. 

Houses.     I,  21«««. 

—  —  Pyramid  in  America.  Ul, 
296»«. 

Peiser,  F.  E.,    Verfügung   von 

Todes  wegen.    1,  29«'. 
Babyl.RechUwesen.  L31««. 

Pekelharing,  A.,  Bank  y.  lee- 
ning  te  Groningen.    Ul,  118»«*. 
Pelayo,  s.  Menendes. 
Pclham,H.,  Imperium.  1,184»«. 

Pelicier,   F.,   D4put.  de  Bour- 

gogne  (1483/4.)     lU,  60»». 
P^lissier,   L.  C.,   Henri   IV., 

Bungars   et   Strasbourg.      lU , 

83*». 
Pell,   G.  A.,   Lehre   d.  Athana 

Sias.     IV,  81«»«. 

—  —  0.  C,  Domeaday  Measnres 
of  Land.     Ul,  117»». 

Pella,   J.,    Union   de  Aragon   y 

CastiUa.     lU,  48««. 
-   —  s.  Coroleu. 
Pellico,   S.,    Mes   Prisons;   tr. 

Bouvass*.     III,  42««»-»«. 
Pellissier,  A.,  Seisiime  si^le. 

III,  81»». 
PelliBaari,P.,Bruno.lU,S2»«». 
Pemberton,  T.  £.,  Dickens  a. 

stage.     Ul,  167»««. 
Pembroke,    £arl     of,     Lords. 

Ul,  168«". 
Penka,    K.,    Buche    in     Nord- 
Europa  n.  Heimat  d.  Arier.     I, 

17»»»;  U,  219»*. 
Penkina,    S.    M.,    Zakaspijskij 

kraj  1865—85  g.    Ul,  289»««. 
Penrose,  B.,  s.  Allinson. 
Pento cost,  G.  F.,  Bible  Studies. 

1,  41»«;  IV,  7»». 
Pepe,  L.,  Vaile  di  Pompei.     lU, 

28*«». 

—  —  Libro  rosso  di  Oatnni. 
Ul,  24«««. 

Pepys,  S.,  Diary;  ed.  Lord 
Draybrooke.     Ul,  143»*«. 

Diary.     Ul,  148»*. 

P  e  r  a ,  F.,  Monum.  di  Ferdinande  /. 
in  Liyomo.     lU,  44«»«. 

Peralta,  M.  M.,  Canal  de  Ni- 
caragua.    Ul,  54»»». 

P^rcopo,  £.,  Morte  d'  Enrico 
d'Aragona.     Ul,  5«». 

Epicuro.     Ul,  24«««. 

Laudi  di  Aquila.  lU,  24»«. 

Perdikares,  J.,  *£btty^af>^  ht 
Kvmaov.     I,  66*«. 


Perella,  A.,  Monum.  d.  Sanni». 

Ul,  23«««. 
Peri,  S.,  Fosoolo  e  PiadeaMmte. 

Ul,  42«»'. 
Perkins,  B,  Gceat  CoBd4.    Ul, 

143»*». 

—  C.  £.,  PuritanUm.    111,314«'. 

Perlbaeh,  (M.),  (Megiagoi) 
U,  31». 

—  —  Cod.  tradit.  d.  Boaoer 
Münsterkirche.     IV,  68". 

—  —  PreDss.-poln.  Stad.  1>\ 
72»«»».  79»**. 

P  e  r  1  s ,  A.,  Friedrich.     U,  29»". 

Perowne,  J.  J.,  Age  of  Pents- 

tench.     U  43««. 
P4roz,  £.,   Empire  de  Saaim. 

lU,  294»»». 
Perrens,  F.  T.,  Hist  deFloiesoe. 

lU,  19»»«. 
Perrero,  A.  D.,  SaTcja  a.  stadi 

di  Broglie.     lU,  34»«». 
'Perret,    \ct«s  de  Fran^ois  /*r 

Ul,  82**. 
Perrin,   W.  U.,    Pioneer  Press 

of  Kentucky.     UL  317"«. 
I  Perrot,  G.,  C4ramiqae  grecqs«. 
I      1,  82»»». 
'Perry,  G.  G.,  VisiUtioa  of  mo- 

nastery  of  Thame.    lU,  127»« 

I  P  er  w o  1  f ,  Slayes  et  lenrs  relatioBs 
I      recipr.     II,  224»"«. 
Posch,  Chr.,   GottesbesriK     L 

Posch  eck,  Ch.  A.,  Chronik 
d.  Oybin.     U,  179»«'. 

Peschier,  E.,  Wfiraburg  ia 
fransoa. Beleuchtung.  U,  819**^. 

Pesci,  N.,  Correnti.     UL  43«»». 

—  U.,  Ricasoli.     UL  42«" 

Peshotan,  Dinkard.    L  ^^ 
Peshotan     Sanjana,     Daxab 

Dastur,   Nezt-of-kin  miRii^ 

in  old  Iran.     L  58««. 
iPest  1709-39,    Ul.  Ui^. 
Pestalossi,  K.,  Christolocie  i 

Gleichnisse.     IV,  14»«*. 
Pesty,  Fr.,  Magyaronaig  bei;- 

nevei.     Ul,  264»«». 
Peters,  F.,  Ans  Benters donkles 

Tagen.     U,  238««'. 

—  L,  s.  Bnsteter. 
Petersen,  R.,  Theater  y.  Tsaro- 

menion.     L  86»««. 
~  F.,  GrOTinge  Sogn.    Ul.  19€»«. 

—  H.,  Syeaa  Gray  paa  Giatb« 
Hede.     Ul,  181/2»«. 

Sigiller.     Ul,  187»». 

—  B.,  Kingo.     in,  195»«. 

Abrahamson.    Ul,  196" 

Petit,  £.,  Croisades  d'Espagsa 

lU,  47»«.  66»»«. 


Petit  —  Pick. 


IV,161 


Ducs  de  Boargogne.    III, 

68»«*. 

—  J.,  Braine-le-Comte.  IH,  91("), 

—  J.  A.,  Marie  Staart  III, 
13S". 

—  L.,  Hiat.  De  Lense.  UI,  98»>«. 

Petitpierre,  A.,  Acad^mie  de 

Neachatel.     II,  124«». 
Petra,  s.  De  Petra. 
Petrarca,  F.,  Deremedüa;  ed. 

P.  Carta.     III,  8«'. 
Petrieh,H.,Bamler.  11,238^8. 
P  e t r  i  e ,  FI.,  Tania ;  with  chaptera 

by  A.  S.  Marray  &  F.  Grif- 

fith.     I,  23"» 
Petrik,   G^za,   Magyaror.   Bib- 

liogr.     lU,  255»*«. 

Petris,  M.,  JlXovrd^x^'^  ^^ 
ßiff  ^AyritSiXdov.     I,  99*«. 

PetroTay,  G.,( Familie PetroTay). 
UI,  256»»«. 

PetroTica,A.,  (Brief  Kossdth's). 
in,  257*«». 

PetflchenigfM.,  8.  CasBianus. 

—  —  8.  Paalinus. 

P  et  t  e r ,  St.  Johannes-SchlöfBchen 
in  Salabarg.     II,  101  •«. 

Pettk6,  B.,  (Archiv  d.  FamUio 
liiflke).     m,  254»i». 

—  —  (Adelsbriefe  im  Landes- 
archiv).     Ul,  257»»'. 

—  ~  (YerschwÖnrng  Kendy's). 
ni,  238»**. 

&  A.  Kom&romy,  (Spott- 
verse).    lU,  241»**. 

Peti,  H.,  Litter.  NachlaTs  Be- 
giomantans  a.  Walters.  II, 
320*»*. 

Pencker,  N.,  Wohlklingende 
Paacke;  ed.  G.  Ellinger. 
U,  37l»'«b. 

Peyrolön,  s.  Polo. 

P  e  z  o  1 1 ,  L ,    Stadtgerich  tsbesirk 

Salzbarg.     H,  101»<». 
Pf  äff,  F.,  Bmnwart  v.  Oaghein. 

U,  133»»». 

—  —  Fichet  üb.  Buchdracker- 
kunat     II,  157««. 

Pfannschmidt,  V.,  Bürgerkrieg. 

I,  121*«. 
Welthandel.     II,  424*»*. 

Pfaa,  P.,  &  J.  Egg,  Lindau 
im  Bodensee.     U,  315»"». 

Pfeffer,  Ausgrabungen  in  der 
flaoseiau.    II,  313»««. 

—  Marmortafel  vom  Schlosse  au 
Grümau.     II,  314»»«. 

Pfeiffer,  A.,  (Tagebach  über 
die  Ereigniase  in  Temesv4r). 
III,  251»»* 

Pfister,  A.,  Friedrich  v.  Würt- 
temberg.    II,  87»«   324»». 


—  Gh.,  Bevenaes  de  Baint-Di£. 
II,  134»*. 

Alsace  et  Lorraine  511 — 

843,    U,  135»». 
Schöpflin.     II,  139»». 

—  —    Horbourg  et  Riquewihr. 

n,  141»«. 

Bobert    le    Pieui.      IH, 

64SÖ.106.  lY,  7611S 

—  G.  V.,  Meldung  in  d.  S0\.  Kriege 
i62L     II,  147W. 

—  H.  V.,  Chattische  Stammes- 
kunde.     U,  147»*.  268»». 

P fitzer,  A.,  Johanniskirche  zu 
Gmünd  o.  Walther  /.  v.  Augs- 
burg.    II,  313«»*.  326»». 

Pfleideror,  £.,  Piaton.  Frage. 

I,  »2»«». 
Pflngk-Harttnng,  J.  v..  Acta 

pontif.  Boman.;  Beg.  v.  Fuchs. 

II,  16»». 

Benedikt  Xll.    H,  46»«*. 

Hannibala  Übergang  über 

d.  Rhone.    I,  118»». 

Attila.     II,  269»»*. 

Württ.  Ministerium  Linden. 

U,  324». 

Thronfolge  im  Langobarden- 
reich.    II,  386»». 

—  —  Anfange  d.  Papsttums.  IV, 
19»»«*. 

—  —  Specim.  chartar.  ponti- 
ficum.     IV,  57». 

—  —  Herstellung  d.  Abbild,  v. 
Urkk.     IV,  57». 

—  —  Sickel  u.  die  Mon.  Germ. 
IV,  69»». 

—  —  Piombirung  alt.  Papst- 
bullen.    IV,  60»«. 

Schreiber  d.  päpstl.  Kanz- 
lei.    IV,  60«». 

Papstl.  Schreibschalen.   IV, 

60«*. 

Schriftarten  d.  Papstbullen. 

IV,  60«'. 

—  —  Scriptumformel  auf  Papst- 
urkk.     IV,  60«*. 

Papstpolitik  in  Urkk.    IV, 

60««. 
Päpstl.  Originalurkk.     IV, 

60»». 

—  —  Scheinoriginale  deutsch. 
Papsturkk.     IV,  60«». 

Bressiau  u.  Papsturkk.    IV, 

61««. 

Papstbullen.    IV,  61«»*. 

Breve  Clemens'//,  f.  Eo- 

mainmdtier.     IV,  61»». 

—  —  Register  Gregorys  VU. 
IV,  62»«. 

Pfuhl,  Mission  unter  d.  Wenden. 

II,  180»". 
Pfund,  s.  Hrotsvitha. 


Jahresberichts  der  Gesohlohtswissensohsft.    1888.    IV. 


—  J.  G.,  SchÜtaenwesen  in  Hallau. 
II,  124««. 

Phelan,    J. ,    Tennessee.      III, 

317«»». 
Phelps,   E.  J.,   Constitution   of 

Un.  States.     III,  301«. 
Pherson,  s.  Mac  Pherson. 
Philios,    ^.,    ^EijiiyqatpaX    ^| 

'Elevaipoe.     I,  69«».  108»«»«. 

Philippe  de  Navarre,  Ages 
de  Thomme;  ed.  M.  de  Fre- 
ville.    ni,  270». 

Philippi,PhUippi.    11,238«»*. 

—  F.,  Westfal.  Vemegericht.  II, 
165«». 

—  —  Artikelbrief  Johanns  v. 
Leiden.     II,  169«». 

—  —  Reichskanzlei  unter  d. 
letzten  Staufern.     IV,  72»»«. 

Philippona,  Chr.,  Schagen. 
m,  102»». 

Philippovich  v.  Philipps- 
berg, Acdse.     n,  408»»». 

Auswanderung.     II,  408»»«. 

Kolonieen.     U,  453»«». 

Bank    v.    England,      m, 

17Ö»««. 

Philippson,  A. ,  Geolog,  über 
d.  Isthmos.     I,  76»«». 

—  M.,  Lettres  de  cassette.  III, 
133»«. 

—  —  Assassinat  de  Damley. 
UI,  133»». 

Supplice  de  Marie  Staart 

m,  133»». 
Philips,    C,    Lokalfarbung   in 

Shakespeares     Dramen.       III, 

168»»». 

—  J.,  Cromwell.     UI,  126» 
Phillimore,  W.  G.  F.,  s.  Blunt 
Phillott,    W.  a.,  Dioces.  hist 

of  Heroford.     UI,  172»»». 

Pianell,   ManoBuvres  de  V4rone. 

lU,  45*»». 
Pica toste,  V.,  Tradiciones  de 

Avüa.     m,  51»«. 
Picci villi,  P-,  Monum. Salmon. 

lU,  23«««. 
Piccoloroini,  s.  Bandini. 
Picenardi,  s.  Sommi. 
Pick,  B.,  Therapeutae.  1,46»»». 
St   Paul  a.  Thekla.     IV, 

15»«». 
Christ   a.    EMenes.      IV, 

17»»«. 
J«r6me.     IV,  30»»». 

—  R.,  Funde  b.  Neubau  d.  Archivs. 
II,  331'». 

Aachener  Gesch.  u.  Topo- 
graphie.    II,  338»». 

—  —  s.  Loersch. 

—  S.,  Schulaenbuch  in  Rokitten. 
II,  200»». 

11 


IV,162 


Root  —  Poltek. 


Picot,  G.,  iStati-G^ntouix.  lU, 
80«. 

—  —  Centenaire  d^SMemblAe  de 
Virill6.    m,  88» 

Piehl,    K.,    Inscriptioni   hi^ro- 

glyph.     I,  24" 
VarU.     1,  24". 

—  —   Grotte  Sp^    Art^midos. 

I,  24«». 

Temple  de  Behbit^el-Hagur. 

I    24*^. 
Piekosiniki,      J.,      Sslachta 

poUka.     m,  217^ 

—  -  -  0  lanach.     lU,  222". 
Piemont.  —  Brigata.     IU,41»>». 

Piepen  bring,  Gh.,  Thtologie 
de  rAncien  Test.     I,  48»^ 

P  i  e  p  e  r,  J.,  Taufstein  za  Brenken. 

II,  167". 

—  —  Boman.  Pfazrkirche  za 
Brenken.     II,  167««. 

Piergili,  G.,  Polizia  aaatr.  di 
G.  VieoMcnx.     III,  42»". 

Pierlaa,  s.  Caiz. 

Pi erlin  g,  P.,  Mariage  d'an  Taar 
au  Vatican.     m,  31"*. 

Fieroni,  z.  Levantini. 

Pierre,  z.  BoUati. 

Piezze,L,Tlemcen.  III,  294>»». 

Pietzoh,   Tb.,  (Locke  n.   Mon- 

teiqaiea).      H,    403»^»;    UI, 

176»". 
Pietzcbmann,    R.|    Latopoliz. 

I,  2Ö»*. 
Pigafetta,    Y.,    Magellan    etc. 

lU,  64". 
Pighi,  A.,  a.  Netti. 
Pigorini-Beri,     C.,     Siziöme 

fiUe   de   Marie -Th^rtee.    III, 

So"». 
Pij  na  c  k  er,  C.,  Geata  ep.  Traject 

U,  14»«. 
Pijnacker-Hordijk,  C.,  Nar- 

racio  de  Groningbe.   III,  106»». 
Kecbtabronnen  van  Zatpben. 

ni,  111"«. 
Pike,  L.  0.,   /4th  year  of  Ed- 
ward ///.     Ul,  120«». 

P  i  1 1  i  n  g ,    (Eizenberger    Scbloüz- 
bau).     II,  176»«. 

—  Eizenberg.   Amtzbücber.     II, 
179'»*. 

Pincbez,    Jh.    G.,    Btt-tli    or 

Betbel.     I,  29«». 
Aztronom.  tablet    1,29«». 

—  —  Dower-contract.     I,   29»». 
Tablet     I,  29*^ 

Lament  oTer  Ur.    I,  29**. 

Etymologiez.     I,  31". 

i  Mammon).     I,  38*»». 

Idea  among  Babjlonianz. 

I,  39*»». 


Pingand,  L.,  Laharpe  et  Ery. 
n,  119». 

—  —  Choiaenl-Goaffier.  III, 
248«»;  Tgl.  JB.  10,  HI,  184«»». 

Pintir,  A.,  (Sz^hfoyer  Kazino 
n.  landwirth.  Verein).  III, 
269»«*. 

Pinto,  G.,  Taddeo  da  Fiorenia. 
III,  21*»». 

Plnai,  C,  Viterbo.     IH,  22«»». 

Piola,  J.,  Fl6na.     lU,  98**». 

Pi  o  t ,  C,  Ordonnancez  d.  Payz-Boz 

antrieb.     III,  90**. 

Gachard.     lU,  92»». 

Piper, P.,  Kaizer  Amolf  o. Sprem- 

berg.     U,  376«»». 
Pi  renne,    H.,    Rijmkronijk    y. 

Ylaenderen.     lU,  98*«^ 
N.  rexFrancor.    IV,  67»». 

Pirhalla,  M.,  Zipzer  Propatei. 

m,  262*««. 
Pizcbon,    f.    A.,    (Litteratnr- 

gezch.).     II,  468*«. 
Pitmann,  C  B.,  z.  Falloax. 

Pitra,  J.  B.,  Analecta  Spicilegii 
Soleamena.  UI,  23«»»;  IV, 
43»».  62»»». 

—  ~  Romanua.  IV,  28«»». 
44^». 

Piuz    VII.  in  Savona.   IU,87«»». 

Piain  e,  Samaon  ?.  Dole.  IV, 
34»«b. 

Planck,  H.,  a.  Luther. 

—  J.  W.,  Cifilprozefa.   H,  446»*». 

P 1  a  n  k  e  r ,  S.,  St.  Peter  so  Aachen. 

U,  343  «*• 
P  latner,  B ,  Mythology.  I,  20«»». 

—  C,  «Sueven' Slayen.  11,364»*. 
Play  fair,    R.    L.,    Bibliogr.  of 

Algeria.     Ul,  294*». 
Plenkera,    A.    W.,    Anna   af 

Storbritannien.     III,  136»». 
Pleyte,    W.,    Grade   of   Amon. 

I,  24*» 
(Votiyatein).     U,  266»*. 

—  —  Geloftezteen  te  Beetgnm. 
ni,  101». 

Pütt,  z.  Herzog. 

Ploix,  Ch.,  Üieux.     I,  20«»». 

Plongeon,  a.  Le  Plongeon. 

Plofz,  H.,  Weib;  ed.  M.  Bar- 
te la.     I,  19*»*. 

P 1  ü  m  a  ch  er ,  P.  0.,  Meizter  Eck- 
hart.     IV,  46*»«. 

P 1  n  m  m  e  r ,  A.,  Paatoral  Epiztlez. 
IV,  10»». 

—  Gh.,  Elizabethan  Oxford.  UI, 
176»»». 

(izt  Herauzgeber  dez  Ton 

Kanzler  Fortezcue  yerfaCiten 
Werkez;  JB.  8,  III,  190«*«; 
9,  UI,  192»*». 


Plnmptre,  Biae  a. derelopment 

of  Phüosophy.     HI,  176»««. 
^  C.  £.,  Thackersy  Letten.  HI, 

167»«». 
—  E.  H.,  Ken.     III,  171«»». 
.    _    WeUa    Gbitiiedral.     lU, 

172»»». 
Pniower,     0.,    (Erwid.).     II, 

263»» 
Pochhammer,  Friedrich d. Gr. 

u.  Neizze.     U,  191/2»«. 

Podzchiwalow,  A.,   Hoan.  d. 
roiz  da  Boephore.     I,   107«*». 

Pd  hl  mann,    C.,    Lieder   aaa  d. 

30}.  Kriege.     U,  317»»». 
Dom    xa    Wfiizbiirg.    n, 

321*»». 
Poel,  G.,  z.  Rizt 
Poelchaa,      A.,      Üylisdiaelie 

Landtage.     II,  253»*-». 
Pozche,  Th.,   Cradle  of  Arju- 

race.     I,  18"*. 
PoStae   chriatiani    minocea.     iV, 

81»«». 
Poetzch,   Kirche  a.  Bittergsta- 

herrzeh.  zu  Jahnlzhaazen.    II« 

179*«». 
Pogge,  (Wacher  in  Heckleab.). 

U,  410»*». 
Poggi,  E.,  Barellai.   111,43»«». 

Pohl,    0.,     Altehriztl.    Malerei 

IV,  36»«» 
Pohlandt,  M.,  a.  Bieder. 

Pohl  ig,    C.    Th.,    RegenzboTger 

Höfe.     II,  313«»». 
Vergezzene  Stadt  (Diakela- 

buhl).     II,  320*«». 

—  H.,  Handel  u.   VerkehisTW- 
hfiltaizae  Perzienz.    111,283»». 

Pohlmann,  R.,  Dagerhofieher. 

U,  256**». 
Poinzignon,  A.,  MozeogTZphie. 

U,  127». 
Rom.  Topferei  za  Biegel. 

U,  127**. 
Siegel,  Wappen  a.  Basier 

y.  Freiburg.     II,  182»*. 
Rothenburg.     II,  182»». 

—  —  Inzlingen  b.  Lonttb.  II, 
132»». 

Auggen.     n,  132»». 

Birchiberg.     II,  iSt»». 

Bechtoldskireh  od.  BirU> 

kirch      II,  132". 
St.  Peter  auf  d.   Kzii«^ 

ztahl.     II,  132»». 
Wappentafel   d.  Braiigvi' 

Adela.     U,  132»». 
Pola.    —    Pergam.   di  BareaBa. 

UI,  21*»». 
Polaek,  Ft.,  (lattentaxgeael^V 

U,  468«». 


Foland  —  Primbs. 


IV,163 


Pol  and,  F.,  De  soUemnibos  ex 
regnm  Bominibus  Appell.  I, 
81»". 

Polkowaki,  J.,  Arcybiskapi 
gnieinienBcy.     U,  198«*. 

—  —  Spadek  po  Gamracie.  11, 
199". 

Po  11,    M.,    Fabeln    v.  Pfeffel  a. 

ihre  Qaellen.     II,  189'^^«. 
Pollaci-Naccio,    F.,    Palazxo 

di  Palermo.     UI,  24«». 
Pollen,  H.,  Gamet  a.  gonpowder 

plot.     lll.  136« 
PoMock,Thackerey.  IU,168«» 
Pollock,     in,  166»". 
P  olo  ]rPeyrol6n,H.,LeonXZZ7. 

m,  44»». 
P  o  1 B ,  Hole«  d'OlÄron.     lU,  75". 

—  M.  8-,  Giftbrief  v.  Dirk  V. 
1083.     lU,  105«;  IV,  80>". 

—  —  Westfriescbe  Stadrechten. 
III,  111**«. 

—  —  B.  MatthiJHson. 
Pomel,  ■.  Paliary.     I,  10». 

Pommern.  —  Sammlung  d.  Ge- 
aellftch.  etc.     II,  221^». 

—  Geraeindelexikon.     U,  238'*^ 

—  Hofnarr.     II,    235»". 

—  Münsfonde.     II,  222». 
Poncelet,    A.,    Blandinus   ana- 

choreta.     UI,  94». 
Pongr&cz,  L. ,   (Stimme  ans  d. 

Zeit  Napoleons).     lU,  250»». 
Pont,  J.  W.,  Micha.     I,  45*^. 
Pontal,  8.  Cosnac. 
Pontalis,  s.  Lefi?re. 
Poole,  B.  St,  B.  Head. 

—  St.  Lane,  Stratford.  Ganning. 
Ut  153»«. 


Csik  Mit«  «letrajsa.    lU, 

232«. 
(Woiwode  Ladialaoa.)    lU, 

232«. 
KöcBki,     III,  232» 

—  —  (PhilippaB  de   Sancto  Ge- 
rolde.)   III,  233». 

(Ipolyi.)     m,  256»». 

Porena,    F.,    Roma    e    mappa- 

mondo  Vatic.     III,  23«". 
Porter,  L.  H.,  Populär  Govem- 

ment  in  Virginia.     lU,  317»». 
Porte«,  J.  L.,  Throngh  Samaria 

to  Galilee.    IV,  14»». 
Portioli,   A.,   LodoTici  march. 

Mantaae  Somnium.     III,  16»^. 
Cena  a  Mantova.    UI,  1 6»*». 

PoBen ;  Flugblatt  1 783.   U,  20 1 ». 

—  FrancÖB.  FremdherrschaftlS^^^. 
II,  200»*. 

—  JeBuiten-üniy.     U,  199*'. 

—  Judenverfolgung.     II,  199». 

—  Nahrungsmittel -Preise.      II, 
200». 

—  Napoleon  /.   in  Posen    t806. 
U,  200". 

—  Petrigemeinde.     U,  199*». 

—  Teatr  Polski.     U,  201». 

Posse,  0.,  PriYaturkk.  IV,  78»». 
Siegel    d.   Wettiner.     IV, 

81»*«. 
Post.    —    Kleine  Anonyma.     II, 

427/8*»-»«. 
Post-  n.  Eisenbahnkarte  d.  Beichs. 

U,  229»» 
Poten,  B.,  Bamsay.     U,  75»». 
Biogr.   V.   Pisch-Quistorp. 

II,  238»» 

—  P.,  Beinacb.     II,  76»»^ 


—  —  Mohammadan  Coins  in  Bod-   Potkanski,  K.,  Szlachta  w  woj. 


leian  Library.     IH,  281». 
Coins  at  Hermitage.     III, 

282»". 
E.  J.  W.  Gibb,  &  Gil- 

man,    Turkey.      III,    162***. 

289»». 

—  W.  F.,  West  Land  Cessions 
to  Un.  States.     III,  310»*». 

—  —  West  from  peace  with 
France.     III,  320»«. 

-  —  a.  W.  J.  Fletcher, 
Period.  liteiature.  III,  163*». 
320»««. 

PopescOyM.,  Papsttum  a.  Abend- 
land gegenüber  d.  TÜrkongefahr. 
II,  63»». 

Pop  p ,  &.,  Bömercastell  b.  Pfüna. 
IL  304»«. 

Bayer.  Geschfitse.  11,808". 

P6r,  A.,  (Königin  Agnes  n.  Elisa- 
beth.)    UI,  232". 

(Qüssinger   Grafen.)     lU, 

282» 


Krakowskiem.     lU,  223«». 
Potter,  s.  De  Potter. 

—  Gg.,    Marquess     Hartington. 
III,  164*»». 

Potthast,   A.,    Leben    d.   heil. 

Gallus  etc.;  pr.  W.  Watten - 

bach.  U,  14». 
Pottier,    £.,   Vases    ä  reliefs. 

I,  82»*». 
Pou  Isen,  V.,  Norges  Hibt     III, 

181». 
Ponpin,    Musique    ches    Grecs. 

I,  81»*». 

—  A.,   Verdi;   tr.  A.  Schulze. 
lU,  43»». 

—  A.,  Verdi;    tr.    J.    £.    Mat- 
thew.    UI,  43»«. 

Pouy,  F.,  Charles  Viel  Cheva- 
liers de  l'Esp^rauce.  UI,  69»». 
Powell,  J.,  Baird.     UI,  304*». 

—  —    &    S.    B,     Gardiner, 
Sketches.     III,  160*»*. 

P o  B  s i ,  £.,  Mentana.    lU,  40«»*. 


Pracher.    II,  811»» 

Prager,   G.,    Privatrecht.      U, 

443*». 
IToaxTtxd  T^ff  äoxnioAoy,  ixaig. 

1,  60». 
Prantl,  V.,  Beiraaens.   11,207*». 

—  S.,  Thomas.     1[,  ^W^K 

—  V.,  Madvig.     lU,  195*». 
Priiek,  J.,   Selon  u.  Damaaiaa. 

I,  90«»b. 

Prayer  Book.     UI,  130». 
Prebensen,  N.,  &  Hj.  Smith, 

Christian  V.  norske  Lov      III, 

197*. 
Prechtl,   J.  B.,   2.  Bat  chur- 

pfalzb.  Begiments  Hz.  Pius.  U, 

308». 
Kanonikatstift   St    Andre 

zu  Freising.     U,  308»»». 
Chronik   d.    Pfarrei   Für^ 

holzen.     II,  313«». 

—  —  Lauterhofen.     U,  313«*'. 
Pr4ciB  de  guerre  1866,   U,  302*«. 

—  de  Campagne  iS59.    UI,40»»«. 
Preger,  W.,  s.  Luther. 
Preifs,  H.,   Beligionsgeach.    I, 

20«».  48»». 
VolksachulweseninPrenfsen. 

II,  245» 

—  —  s.  Vatke. 
Frei,  s.  Du  Prel. 
Preller,  L.,  s.  Bitter. 
Prellwitz,  W.,  Thessalica.     I, 

69»«. 
Prentifs,  G.  L.,  Life  a.  letton 
of  B.  Prenters.     UI,  168*». 

Preser,  K.,  Nach  Amerika  ver^ 
kaufte  Hessen.     II,  148»». 

Letzte  Schwester  d.  letzt 

Kurfürst     U,  150»». 

Pressen s6,  E.  de,  Pk'esbyteriap 
nism.     lU,  158«»*. 

—  —  Prem.  sidcles  de  l'fgliae. 
IV,  19«»«»>. 

Pressutti,  P.,  Begeata  Honorii 

IIL    U,  37»»;  IV,  63**. 
Pretis,  s.  De  Prelis. 
Preufs.     U,  368»» 
Preufsen.  —  Kulturkampf  1838 

41  u,  1871-87.     U,  302**». 
P  r  e  V  o  s  t ,  ^veche  d'KTreaz.    IV, 

42». 
Pribram,    A.     F.,    Bheinbond 

1658,    U,  286»». 

Wahl  Leopolds  /.  U,  286»«. 

Price,  E.   D.,    Pneblo  Indiana. 

lU,  296»«. 

—  Th.,  Shakespeare's  Vene  as 
seen  in  Othello.     UI,  168*»«. 

Primbs,  K.,  Wappen  d.  pfala. 
Witteisbacher.  U,  132».  322*». 

—  —  Siegelabgüase  im  Beicha> 
archiv  z.  München.    II,  811»». 

11* 


VI,164 


Primb«  —  Badsiwill. 


Hohentftchtu  u.  ■.  Herren. . Posenor  Nachlalk-In?ent«r 


n,  312«". 
—   —   Lindaaer    Erbrecht      U, 

815«». 
Prime,    8.    L,     Antobiogr.    a. 

MemorUU.     lU,  305». 
Prina,  B.,  Cawria.     111,  44»»«. 

Pringe,     C.    M.,     Eliaabetban 


II,  199». 
Willkommbecher  d.  Mfiller- 

innang   sa   Neatomiachel.     U» 

202«'. 
Pommer.  Urkkb.    n,217". 

P  r  u  i  j  d  t ,  M.  de,  Epoqne  n4olith. 
Sainte  Gertrade.    IXI,  100*. 


Seamen;    New '  Virginia.     lU,    Pruta,    H.,    Tempelhermorden. 


1S2*». 
Priscilliani 


qaae 


ed.  Q.  Schepaa.     IV,  31»**. 

62><». 
Probat,  F.,  Span.  Meaae  bia  z. 

8.  Jh.     IV,  28«"*.  43". 
Proby,  W.  H.,  Low church party 

in  England.     KI,  170"«. 
Proceedings  of  Am.  Asa.     I,  11^. 

Prochaaka,  A.,  Spnwy  wotoa- 

kie.     m,  223**. 
Pioctor.    III,  165»". 
Pröhle,  H.,  Alxinger.    Muaäaa. 

Müller  V.  Itaehoe.     II,  228»««. 
Piatoriu».     II,  283»*. 

—  —   Lehniniache   Weiaaagnng. 
U,  235»**.  290".  369»». 

PröU,  B.,  Friedrich  d.  Gr.  II, 
76»». 

—  L.,  Haoaweaen  e.  öaterr.  Land- 
edelmanna.     U,  IQV^. 

Proelfa.J.,  Scheffel.   II,  296»». 

—  R.,  Heine.     II,  296". 
Proeacholdt,  L.,  a.  Warnke. 

Promia,    V.,    Paaaione  in   Pie- 

monte.     lU,  17"»;   IV,  48"». 

Pr  oat,  Joatice  priv6e.   11,  438»»*. 

Prothero,  Weatem  Anatralia; 
Weat  Indiea;  Wilkie;  WUliam 
I-IV.     m,  163««. 

—  G.  W.,  Bradahaw.    UI,  165»". 

—  —  Gneiat  on  Engliah  Conatit. 
m,  174'»». 

—  B.  B.,  Pioneera  of  Engl.  Par- 
ming.     m,  176"*. 

Prou,    Tiera   de   aou   m^roying. 

n,  2»^ 
Monnaiea  mdroTing.  d'Antim. 

n,  2". 

—  Inacr.  carol.  de  S.  Germain. 
n,  21". 

—  Urbain   V    avec   Jean  II  et 
Charles   V.     UI,    4«>. 

—  Begiatrea  d'Honorioa  IV.  IV, 
63*«. 

—  a.  Gl  aber. 

Prowe,  Fra.,  Finanzrerw.  Hein- 
richa   VII.     U,   46««.  429»". 

Prnd homme ,  Charte  de  Yeynea. 

III    75". 

Qrenoble.     IH,  88»». 
Prümera,   B.,   Featachrift     II, 

194». 


lU,  276**;  IV.  40**. 
Boperaant; Templerregel.    111,275*». 


Friedrich.     II,  298«». 
Praedboröw.     II,  202*«. 
Pablicationa    of   Pipe    Bell    Soc. 

m,  118". 
Pacheaae,  a.  Bagnenanlt 

Pachatein,  0.,Pergamen.Gigan- 

tomachie.     I,  66**. 
P  n  e  c  h ,  A.,  Pnidence.    IV,  30»". 

Pttnjer,  Moacolua.     II,  368»*». 
Pttta,    W.,  Hiit    Daratell.;  ed. 

J.  Aabach.     I,  79»*». 
Pnlgher,    D.,    Parenao.      III, 

12»«». 
Pulignani,  a.  Faloci. 
P  tt  1  a  a  k  y ,  F.,  Denkra&ler  d.  Goten 

u.AttUaa.  II,261*«;I1I,228»*. 
(Phantaaie  a.  Wirklichkeit) 

lU,  252«»». 

(Pabliaiatiache   Arbeiten.) 

II    253»»*. 
PurVea,   G.   T.,   Infl.    of  paga- 

niame.     IV,  19*»». 
Puachman,  Ad.,Meietergea«ig; 

ed.  B.  Jonaa.     II,  60«». 
Paaterla,   G.,  Necropoli   di  S. 

Canziano.    III,  12»«. 
Patnam.  —  Correapondence.     III, 

318*»». 
Pyl ,  Tb.,  (ZnrPommerach.Stadte- 

u.      Kirchengeechichte.)        U, 

2358i9.ao^ 

—    Th.,  Biogr.  «Palten*  bia  »Cini- 

atorp'.     II,  238»«*. 
&  K.  Adam,Pommerache 

Geachichtadenkmälor.11,285»^». 


Querini,  A.  M.,    Lettens  al  p. 

Gioyanni;     ed.     A.    Toaiier. 

lU    38*»». 
—  S.',  Bela».  al  Doge.   UI,  38**». 
Qaeanay,   F.,  (EoTre»;  ed.  A. 

Oncken.     II,  401*». 
aueanel,  L.,  L*onX///.    Hl. 

44»»». 

aoicherat,  S.,  Miiangei  d'ar- 
ch6ol.  et  dliist;  ed.  R.  de 
Laateyrie.     III,  64». 

Quidde,  L.,  (BeichatagMkteol. 
n,  270{»). 

Quigatad,  L,&  G.  Sandberg, 
Lappiake  erentyr  og  folkeaaga. 

UI.  201*«. 
Quilter,  H.,Holl.    111,176«*'. 


R 


u. 


Qaatallani,  Ahmed  al,  Ir- 
achfid  ea-afiri.     UI,  284»*. 

Qnedenfeldt,  M.,  Berberbe- 
TSlkening  in  Marokko.  lU, 
294»»*. 

Queensland  —  (SosiologiMhea).   I, 

6»*. 
Qn4pat,  N.,  Dietionn.  biograph. 

de  MoaeUe.    U,  139»». 
Quer  alt,    J.,   Carloa  de  Viana. 

lU,  47**. 


Babbeno,    U.,    (fiochea^ 

402*»». 
Babinowitz,  Cataloge.  1,  50*-». 

—  P.,  a.  Graetz. 

Babna,  L.,  Syndereaia  d.  Scho- 

laatiker.     IV,  47»«'. 
Babut,  F.,  8.  Dofoar. 
Backwitz,  B,,  a.  Meyer,  K. 
BadcliffB,     F.    B.    Y.,    Few 

Stuart  papera.     Hl,  143»**. 
Bademacher,    0.,    ATentia  o. 

Ungar.  Chronik.     U,  305»*. 
B  ad  e  8 1  o  ck ,  0.,  Meißner  Zehnte- 

II,  178»»». 

—  —    Meilaner    Schoater.     U« 

180»»». 
Badet,  G.,  Inacript  d'Amorgw. 

I,  69» 

8.  Lechat 

Badica,      Hababurg  -  Deakmile. 
U    98««. 

—  Abbaaia.     II,  104»« 

—  &  Kutae,  Ungar.  DiahtWBttl 

m,  267»". 
Badlkofer,  M.,EberliBn.Weke. 

II,  65»».  315»»*.  327»*'. 

—  M-,  ÄlteateVerdeutachangder 

Germaina  d.  Tacitoa.  U,  315"* 
Güssen   v.  Leipheim.    üi 

315»»».  326»»*. 
Badloff,     W.,     Jarlyki.      lU, 

288»*. 
B  ad  6 ,    A. ,  (Ungar.  Stodiewade 

au  Bologna).     UI,  268**. 
BadvAnaky,  B.,  H4riT5rt«aal- 

münk  Bml«keL    lU,  239»"- 
Badaiminaki,    L-,   Arch  ki 

Lubartowics6w  etc.    Uli  «1« 
BadaiwilL  —  Stoaunki  zdw»» 

xoayjakim  i  pmakim.  IIL284  • 


Bm  —  Bdinach. 


IV,165 


Rae,    Fr.,    &   J.    H.    Lapton, 

Facts  about  Junias  a.  France«. 

ni,  148**». 
Raeder,     A.,     Reinhardt      11, 

204»». 
Raemdonck,   P.   yan,   Coloni- 

•ation   de  Wals  par  peupladea 

de  Mona.     III,  98ii«. 
Ragnao,    H.    de,    'Soci^t4   de 

Rome'  de  Vaiili.     III,41*>^ 

—  —  D4ooaverteft  ä  Rome.  IV, 
34»". 

Rahlenbeck,  C,  MontmMy  n. 
Roldac     m,  91(»). 

—  —  Ghanteries  de  Valenciennet. 
m,  91«». 

Pays  d'OotremeoM.     III, 

99»»*. 
Ra  h  n ,  J.  R., ManeMe'Bche Lieder- 

handachr.     II,  109»». 
Chillon.     n,  109»». 

—  —  SchweiE.  KanstdenkmSler. 
II,  109»». 

Ra i  t  h ,  M.,  Max  £man.  t.  Bayern 
n.  d.  Bonanstadte.     II,   306»». 

—  —  Hadamar  y.  Laber.  U, 
311*»». 

RakoTisky,Fr.,  (Aosgrabongen 
im  Neatraer  Kom.).   III,  226*^ 

Raloyich,    L.,    (Reicbatag    y. 

Prefoburg).  m,  250**»». 
RaUton,  W.  UI,  162*»». 
Ram,  £.,    Eyenta  in  Chnrch  of 

England.     lU,  170»»«. 
Ram  band,  A.,  Hiat  of  Ruria; 

ed.  N.  H.  Dole.     lU,  162«». 

Rambonillet,  Trois  t^molns, 
/.  Job.  5,   7.     IV,  12"i. 

Rambatean,  Ch.  de,  s. Tesa^. 

Ramsay,  H.  A.,  Stody  in  early 
hiat  of  Chnrch.     IV,  36»". 

—  W.  M.,  Antiq.  of  Phrygia.    I, 

77186». 

—  —  2avXoi  xal  Tlavkog.  lY, 
15»»». 

Ramaay  of  Ochtertyre,  J., 
Sootland  a.  Scotamen  in  18^^ 
cent.;ed.  A.  Allardyce.  III, 
161*«». 

Rancken,  J.  0.  L,  Saatamala. 
m,  2 IS»«. 

Ranke,  E.,  (Itala-Fragm.).  IV, 
J52". 

—  J.,  Menacb.     I,  2*. 

—  —  Jahreaber.  d.  anthropol. 
Qea.     I,  9»». 

—  —  'Aoagrabangen'  o.  Coltaa- 
minist.     II,  808«. 

Phya.  Anthropol.  der  Bayern. 

n,  304»« 

—  L.  y. ,  Gesammelte  Werke 
löy  62;  edd.  A.  Doye  &  Th. 
Wiedemann.    II,  18»«. 


^  _  Weltgeach.  9;  edd.  A. 
Boye  a.  G.  Winter,  n, 
82»».  44". 208». 268»»».  274«» ; 
in,  272»«»;  IV,  86'. 

Friedrich  //.     U,  76». 

—  —  Anabmch  d.  7j.  Kriegea. 
n,   79*». 

—  —  Paolna  Diaconoi.  II , 
269»»». 

Dentachland  n.  Frankreich 

im  19,  Jh.;  ed.  A.  Doye.  II, 
298*. 

Rankin,  J.,  Chnrch  of  Scotland ; 
ed.  Littledale.    UI,  171»»». 

Ranaome,  a.  Acland. 

Raachid  eddin,  latorija  Mon- 
goloy;  ed.  L  N.  Berezin.  m, 
287»». 

Rfiaim,  a.  Achmed. 

Raamns,  Bbert.     II,  368*»». 

—  Urgeacb.  y.  Frankfurt  a./0. 
II.  374«". 

—  Inschriften  in  Frankfurt  8./0. 
II,  374«»». 

—  Älteste  Abbildungen  Frankfurts 
a./0.     II,  874«". 

Rath,    Q.,   SiebenbtLrgen.     III, 

253»^. 
(Graner  Obsequale.  1496). 

m,  262*«». 
Rathgeber,    T.,     Stxalaburger 

Bibliothek      U,  138**. 

Rathlef,  Q.,  Fall  Wendens.  U, 

252»«. 
Rätsel,  Fr.,  Völkerkunde.  I,  2». 
Biogr.   y.  Oyerweg-Pogge. 

U,  283«»». 
8.  Schweinfnrth. 

R anter,  F.,  Rflckert  n.  Fam. 
Kopp.     U,  296". 

Ranwenhof  f,  L.  W.  £.,  a.  Bod. 

Raya,  L.,  Hancini.     UI,  28»». 

Rayaiaae,  P.,  Topogr.  du  Caiae. 

UI,  292»«». 
Rayaiaaon,  Figures  deMantin^e. 

I,  64»». 
Rayaieaon-Mollien,  Ch.,  Maa. 

de  Vinci.     UI,  9»*. 

—  —  Autogr.  et  apocr.  de  Vinci. 
;      UI,  9»*. 
iRayenaburg,    a.    Goeler    y. 

Rayenaburg. 
Rayenatein,   L.,  a.  Weater- 

bürg. 
Rayet,    0.,   &   M.  Collignon, 

C^ramique   grecque.     I,  82»»». 

Raymond,  R.  W.,  Bergrecht; 
tr.  Kalt  heuner.    U,  417»»». 

Raynaud,  F.,  a.  Paator. 

—  G.,  Geatea  d.  Chiprois.  UI, 
270'. 


Rayöny,  S.,  a.  Fueacanta. 
Read,  I.  M.,  Diary  of  Waahing- 

ton.     UI,  806»»». 
Reber,   y.,  Bauatil  d.  heroiach. 

Epoche.     I,  89»»». 

—  F.,  Rathaua  lu  Lindau.  U, 
31 6»»*- 

R6ca  ei,  V.,  (Funde  y.  Odenburg). 

m,  226»». 
Recueil  d.  fEuairoilea.     IV,    58». 

Redlich,     0.,     Belagerung     y. 

Kufatein.     U,  103»»», 
Reichatag  y.  Nürnberg.  II, 

820*»». 

Acta  Tirolensia.  IV,  78»»». 

R6e,  P.  J.,  (Bucheinbände).    U, 

Stempel.     II,  282»»». 

Ludwig  /.  y.  Bayern.     U, 

306»«. 

—  —  Sebalduskirche  in  Nürn- 
berg.    U,  821*»». 

Reea,  J.  D.,  PeraU.     lU,  288»«. 

Reeye,  H.,  a.  Greville. 

Reevea,  S.,  Life.     III,  168*»». 

Reform    of   Honae    of  Repreaen- 

tatiyea.     lU,  808»»d. 
Regel,  W.,  Abdera.     I,  76"». 

—  —  (Bithyn.  Ehrendekrete). 
I,  107»»». 

Rege  11,  P.,  Duoviri  aacria  fa- 
ciundia.     I,  124»». 

AuguralU.     I,  124»». 

Koloniaation  una.  Hoch- 
gebirge.    U,  191««. 

Regenaburg.     II,  813«*»*. 

Regeatum  dementia  V.    IV,  63*». 

Regiater,  annual,  of  eyenta.     UI, 

162*»«. 
Regnera,  a.  Vicenti. 
Rehataek,   £.,  Military   career 

of  Muhammad.     UI,  284»». 
Reichen ow,  A.,    Handw5rterb. 

d.  Zoologie  etc.     I,  2». 
Reid,  Forater.     UI,  164«»*. 

—  Turner.     UI,  163*»». 
Reidelbacb,    Ha.,    Ludwig   /. 

u.  a.  Knnatachopfungen.  U, 
807»». 

Ludwig  /.    U,  307»». 

Reifferacheid,  Al.,Pommema 
Anteil  an  niederdeutach.  Sprach- 
forsch.    II,  237»*». 

Reigera,  F.,  Bocholt.  U,  165»». 

Reilhac,  Comte  de,  Jean  de 
ReUhac.     UI,  73'«». 

Reimann,  Rochow.    11,369"». 

—  B.«  Neuere  Geach.  d.  Pronfa. 
Staate«.     U,  82»«. 

Reimarua,  A.  H.     II,  207»«. 
Reinach,     S.,    Commun.    juiye 
d'Athribia.     I,  53»». 


IV,166 


"Reinaeh  —  BeTmiiiii. 


—  —    Portrtit    of   Plato.      I, 
101«« 

Vinua  de  Guide.  I,  lOS*». 

».  Le  Bas. 

—  Tb.,   Obserrations  lar  Renan. 

I,  41". 

Mithridate  etlesJaiCi.    I, 

42*« 

—  —  Monoaies  jaWea.    I,  47**®. 

—  —  Monnaiea   de    Simon.     I, 
öl". 

—  —     Strat^ea     aar     monn. 
d'AthÖDoa.     1,  821««. 

—  —  Inacript.  de  Lygdauia.    I, 
96«M. 

—  —  Namiamatiqoe  d.   roia  de 
Pont     I,  107»". 

—  —  13.  prytanie  et  monnaiea 
d  Atbinee.     I,  \0%^\ 

Mithradatea  Phil.  1,120". 

a.  Tiaaot 

Beinecke,  Alb.,  Chriatentnm 
im  Hangrao.    IV,  42»*. 

Be in  e  r ,  B.,  Qraaaalkorich.    III, 

246»»«-». 
Kaaaen   in    Ungarn.      III, 

252"» 

—  —  Ruaaen  in  Siebenbürgen. 
III,  252"» 

—  —  Kaiaerreiae  in  Ungarn. 
1852,     III,  252»«. 

—  J.,  BeaeUang  d.  Biathttmer 
in  Ungarn.     III,  260*««. 

—  S.,  (Bronafand  v.  lap&nlak). 
III,  226". 

—  —  (Kultargeach.  Siebenbür- 
gena).     III,  269«". 

Beinera,  A.,  TropariumT.  Prüm. 

II,  160«««. 

Beinfried,  K.,  Archival. aaa  d. 
Amtaboz.  Bühl.     II,  131». 

—  —  Kinderfeat  im  Schwär- 
sachiachen.     II,  133*«*. 

Beinhard,  A.,  Moni  Sainte- 
Odile.     II,  140««. 

Beinhardatöttner,  K.  v.,Be- 
siehgn.  d.  Italien.  Litter.  s. 
bayr.  Hofe.     II,  3(9»««. 

Albrecht  F.  u.  Pineti.   II, 

309"». 

—  —  Ägidioa  Albertinna.  II, 
309"*. 

-     —    i.    deatache    Überaetser 

T.  Caatiglionea  ^Cortegiano*.    II, 

309»««, 
Montaigne   Über  München. 

U,  312««'. 
Schweatem    d.    Püttrich- 

kloatera   an   Mannel   y.   Porta- 

gal.     II,  312«»». 
1.  deutache  Überaetzer  d. 

Odyaaee.     II,  312«««. 


Beinhardt,  M.,  Srindringer. 
lU,  196«». 

Beinhold,  Verfiaaeongageaeh. 
Weaela.     U,  280»«».  337«». 

Beinwald,  Qeach.  d.  Stadt 
Liadaa.    II,  815»««. 

Beia,  B.,  Peraonenatand.  II, 
886««. 

Beifa,  W.,&AStübel,  Toten- 
feld T.  Ancon.     I,  12»<»«. 

Beifaenb  erger,  L.,  Qothik  n. 
Benaiaa.  an  Profanbaaten  in 
Hermannatadt     Ul,  266»»«. 

—  —  Von  Hann  benütate  Vor- 
lagen.    III,  267»««. 

Beifaermayer,  J,  Ghriatentag 

in  Begenabarg  1471.  U,  278»««. 

313»*« 
Beith,  A.,  Köln.  Ban- u.  Knnat- 

gewerbeztg.     Q,  343»»«. 
Beitama,    J.,    Geeatelijke    op- 

komaten     y.     Ooatergo.      III, 

108»°«. 
Beitzonatein,  H.  y.,  Beitaen- 

atein      n,  321*«». 

—  K.  y.,  Feldzug  1621.  II, 
308««. 

—  B.,  ■.  Arrian. 
Beizner,   J.,   (Baaemerapornng 

unter  Ca&azAr).     III,  240»*». 
Bekowaki,  a.  Wotoch. 
Bembe,    H.,    Briefwechael  Gyr. 

Spangenberga.II,  53«»».  187»««. 

230"». 
-  —  a.  Spangenberg. 
Remondini,  A.&M.,Parrocchie 

di  Genoya.     III,  17»««. 

Benaldia,  a.  De  Benaldia. 

Ben  an,    E.,    Etadea    d'hiat.    ia- 

ra4lite.     I,  40«.  42»«. 
B^nault,  L.,  Detteapubl.    III, 

175»»*. 
Bendall,  F.,NoteBon  AcU.   IV, 

8". 

«Eternar.     IV,  16»». 

Bendn,  E.,  Empereor  k  Bome. 

III,  41»«« 
Benier,  B.,    Poeti  aforz.  in  oo- 

dice  di  Roma.     III,  15»*«. 

Arienti.     IH,  21»««. 

Gennavo.     III,  24«««. 

Sonetti    d.    Piatoja.      III, 

28»«. 

—  —  Faoruaciti  fiorent.  III, 
30«°. 

—  —  a.  Luzio. 

Renner,  V.  V.,  Türk.  Urk.  1683. 
II,  94«».  291»»;  III,  289»»» 

—  —  Gräfin  Starhemberg  über 
1683.     II,  94«°.  291»*. 

Benonf,  a.  Le  Page. 
Ben  ton,    E.    H.,    Heraldry    in 
England.     UI,  163*«*. 


Beach,    A.,    Arbeiten    d.    Sab. 

Haan.     UI,  267»«. 
Miaeellen  a-NTIichea  Sduift- 

foraehnng.     IV,  6*». 

—  —  Quellenfonch.  in  Bez.  aal 
Eyangelien.     IV,  7**. 

Neutaat  Schrifklon^   IV, 

13»»». 
Bethwiach,  C,  Jahreabaiieht«. 

II,  438»". 

Bez.     m,  225». 

B6thy,  L.,   Hunniach  - avanaeh- 

magrariaohe  Continaitat    III, 

228»». 
(Hnnniach-akythiache  Sz^k- 

ler-Schrift).     ni,  229»«. 
Bettich,  H.,  Becht  zum  Kriege. 

II,  462'»« 
Bettig,  G.,  Mülhaoaen  n.  achw. 

Eidgenoaaenach.       U ,     115'* 

278»«». 

—  G.  F.,  Piaton.  Frage.  1,102««». 

Ben  ach,  Cannae.     I,  119«». 

BeaBena,B.,  Uniyerait6 de Loa- 
yain,     Ul,  90«. 

Boaendael.     m,  90»«. 

Beufa,  E.,  fliob.     I,  45»»«. 

—  B.,  Güntzer.     II,  136»'. 
Cath6dr.  de  Straaboorg  pead. 

U  rÄrol.     U,  136««. 
Gloner.     lU  138**. 

—  — Chariotte  de  Landaberg.  II, 
139»«. 

B  e  u  t  e  r ,  A.,  Trierer  Heüigtama- 
bftcher.     U,  IGO«*«. 

—  F.,    Bückert    in    Erlangen  u. 
Kopp.     U,  322*«». 

Beyel,  A.,  Qohileth.  1,45»»«^'. 

Beview,  Jew.  Quart     I,  50*. 

Beyill  out  &  Eiaenlohr,  Gor- 
pna  papyr.     I,  26»*. 

—  &  Wilcken,  Teaairea  bUin- 
guea  etc.,     I,  106»«'. 

Beyillout,  £.,  (Demot  Teitai. 

I,  26»». 
Confr^rie  4gypt     1,  26« 

—  E.  Ä:  V.,  Priority  relat.  to  Bel»- 
hazzar.     I,  29«». 

—  —  Contract  fr.   Cippara.    U 
29»». 

—  —   Sworn    Obligation»;   Utar 
Taribi.     I,  29»*. 

ContratUat4d'HammoQiabi 

I,  29*«. 
Bevue    d'hiat   diplomatique.     II, 

449««*. 
Bev,    E.,    Ordre    da  Temple  an 

Syrie  et  k  Chypre.   lU,  876*«; 

IV,  41*«. 

—  B.,  Vieuaaeux.     IH,  42»»« 

Beymann,  X., Mitteleoropa.   li 
229»««. 


Beynolds  —  Biner. 


IV,167 


Beynolds,  H.B.,  8i  John.  lY, 
8» 

—  B.  S.,  Sliell-Moands  uid  Otsa- 
ario«.     I,  11»». 

Bhangab«,  A.  B.,  ^aStxov  r, 
"Ellfiv.  a^aioL     I,  79»*». 

BheiniieM«n,  Bandenkmale.  ü, 
169"». 

Bhode,  A.,  Meltnchthons  Dia^ 
l6ktik.     II,  172»». 

BhaaopQlos,    net&aXoL      L 

72»«. 
Bhjn,  8.  Henn  e. 
Bhjs,    J.,    Celtic    Heathendom. 

m,  114». 

Biant,  £glise  deBethl^em.  lY, 
42»». 

Bibbeck,     W.,     MeBsalina    a. 

Phädra  d.  Senoca.     I,  ISO»». 
Zur  Phädrad.  Senoca.     I, 

ISO*». 

—  —  Inquisition  in  Deutschland. 

II,  168»»;  lY,  42««. 

Biberi,  G.,   Leone  XIIL    UI, 

44»»«. 
Ei  Card,   L.,   Institations  (Qex). 

III,  74». 

Bicardo ,  B.,  Letten  to  Malthos. 

II,  401»»«. 

Bicasoli,  B.,  Lottere  e  Docam.; 
edd.  M.  Tabarrini  e  A. 
Gotti.     in,  46*»». 

Biccardi,  A.,  (Lodi).  HI, 
16»»*. 

—  —  Colombano  al  Lambro. 
Ul,  16»»». 

Bicci,  G.,  Studio  di  Bologna. 
lU,  6»»;  lY,  77»»». 

Palaaso  NoTOllo  in  Bayenna. 

UI,  21»»». 

Lorenao  da  Yiterbo.     III, 

22«»». 

—  —  Prigionia  diPantaxzi.  III, 
SS»*». 

s.  De  li  Arienti. 

—  --    s.  Guerrini. 

Bicci ardi,  B.  A.,  Boccaromano. 

III,  24«««. 

Bichard,  J.  M.,  Mahant  d'Ar- 
tois.     m,  67»«». 

Bichardson,  G.  F.,  American 
literature.     UI,  308»»». 

Bichter,  s.  Donner  t.  Bich- 
ter. 

—  8.  Ohnefalsch-Bichter. 

—  A.,  Beichstag  su  Nürnberg. 
U,  64»».  320*»». 

—  G.,  Alt.  Gymnasium  in  Jena.  II, 
18S«»». 

&H.  Kohl,  Annalen.  II, 

456«». 


—  J.  P.,  Dresden.  Gemäldegalerie 
n.  mod.  Kunstwissenschaft.  H, 
185««». 

—  —  Ausgrabungen  in  Asch. 
U,  818«»'. 

Ital.   Sculpture  at  Berlin. 

m,  8»«. 

—  G.,  Brand  ▼.  Born  unter  Kero. 
I,  184»«. 

Bidder,  s.  De  Bidder. 

Bidgeway,W.,  Metrolog.  Notes. 

I,  80/1»»». 

Biecke,  K.  Y.,  Kgr.  Württem- 
berg.    II,  829«»». 

Bieder,  0.,  KreiaarchiT  Neu- 
burg a./D.     U,  314«»». 

Nafsenfels.     II,  318»»». 

Biedl,  0.,  Ludwig  Augustns.  II, 
806»». 

Biefstahl,  W.     II,  234«»*. 

B  i  e  g  e  1 ,  Schicksal  Breisgauer 
Archiyal.     II,  132»» 

Biehl,  B.,  Kunsthist.  Wan- 
derungen durch  Bayern.  II, 
309»*». 

Bieker,  K.,  Eyang.  Kirche  Würt- 
tembergs.    U,  328»»«. 

Biekhoff,  Th.  t.  ,  Liborius 
Bergmann.     II,  254»«». 

Biemschneider,  G.,  Mittler. 
IV,  9»». 

Biemsdyk,  Th. van,  Korspelkerb 
T.  St.  Jacob  te  Utrecht.  III, 
110»«»». 

Bieneck,  8.Nostit8-Bieneck. 

Biese,    A. ,    Ausonius    Mosella. 

II,  143»». 

Bomerstadt    b.    Heddem- 

heim.     U,  143*». 

Biefs,  Y.,  Felsendom  in  Jeru- 
salem.    III,  291»»». 

—  L.,  Wahlrecht  a.  engl.  Parla- 
ment    UI,  118«»». 

—  —  Ursprung  d.  engl.  Unter- 
hauses.    UI,  119«»b. 

Biezler,  S.,  Arbeos  yit.  Gor  bin. 
II,  16»».  305»»;  lY,  3b«». 

—  —  Yermahl.  Albrechts  IV. 
m.  Kunigunde.     U,  278»»». 

—  —  Ortsnamen  d.  Mfinch. 
Gegend.     II,  304«». 

Biga.  —  Yerbot  betr.  d.  Duell. 
U,  250»*. 

—  Kost-  u.  Kleiderordnung.  U, 
250»»-«». 

—  Batsherren-Beaendnng.  II, 
250»». 

'  —  Schulordnung  1681.  II,  250«»-«. 
I  —Batsverordnungi7oo.il,  250«». 
!—  Budget     U,  250**-». 

—  Gouvemementi  -  Gymnasium. 
II    253»». 

-  Bibliographie.     II,  259»»». 


Big  and,    Ghroniqne   de  la  Pu- 

ceUe.    lU,  72»*«. 
Biggaue r,  H.,  Sterbeandenken 

an    Hers.    Wilhelm    IV.    U, 

306**. 
Biggenbach,    B.,    Beck.     II, 

327»«». 

PeUikan.     II,  827»»»*. 

Bimini,  Baron,  Memoirs.    UI, 

155«»«. 
Bimpler,    H. ,    Innere  Koloni- 
sationsversuche.    II,  236«»*. 
Domänenpolitik  in  PreuCsen. 

U,  237»»».  410»»». 
Binaudo,  C.,    Yenti  settembre. 

UI,  40«»». 
Binckarts  Lutherspiele.    U,  7 1 »»». 

Bindfleisch,  J.,  Sieg  d. 
Christentums.     lY,  24«»». 

Bing,Y.,  Kolonialgesellschaftea. 
U,  453»«». 

—  —  s.  Kohl  er. 
Bingholz,  0.,  Einsiedeln  unter 

Johannes  /.     U,  105».  111»». 
Bintelen,  Apanage.    11,408»»». 

Bios,  B.  A.  de  los,  Estudios 
arqueol6gicos.     UI,  293»»». 

Bische,  Schulen  Mecklenburgs. 
II,  231«*». 

Bist,  J.  G.,  Lebenserinnerungen; 
ed.  G.  Pool.    U;  205/6»». 

Bis telh über,  P.,  Heidelberg 
et  Strasbourg.     U,  133»»». 

Bitter,  C,  Plato.     I,  101/2«»». 

—  £.,  Olivier  et  Benier  de  Ge- 
nive.     U,  116»«. 

Saint    Pierre    ä   Genive. 

II,  117««». 

—  H.,  &  L.  Preller,  Eist 
Philosoph,  graec  ;  edd.  Fr. 
Schultois  et  Ed.  Well- 
mann.    I,  82»»»b. 

—  M. ,  Dtsche.  Gesch.  im 
Zeitalt.  d.  Gegenreformat  U, 
60»».  454«. 

Bitterling,  E.,  Priestertom 
bei  d.  Germanen.    II,  262/3*». 

Bittmeyer,  B. ,   Fichtenkultur. 

II,  415«»» 
Bivalta,    Y.,    Scnola  d.   legge 

rom.  in  Bavenna.    lU,  6»». 
Bivers,  Rtt,  Address.     I,   7*». 
Ezcav.  in  Cranbome  Chase. 

I,  8»*. 

—  —  British  Settlement  near 
Bushmore.    I,  8»». 

—  W.  J.,  Carolinas.  UI,  299»». 
820»*». 

Bivier,  A.,  Mort  de  Grotius. 
U,  451»»». 

Germonius.     U,  45 1»**». 

B.  Holtzendorff. 


IV,168 


Bintee  —  Boqne. 


BiTÜre,  K.,  Addittoni  ä  Grau. 

IV,  27>«. 
Biville,    J.,    B«lig.    anter    d. 

Severern;  tr.  G.  Krüger.    IV, 

Bobert,  s.  Dei  Bobert 

—  C,  Olymp.  GloM«D.     I,  U^» 

—  Laur.,  Tieri  m^Tiog.    U,  9^. 

—  F.  Gh.,  Sperandio.     III,  8**. 

Bober ti,    G. ,    Gare   monc.    a 

Veneaia.     lU,  ll>«s. 
BobertB,   A.,   Greek  Langnage 

of  ChrUt.     IV,  8". 

—  B.  H.,  New- York.  III,  816»«. 

—  E.  S.,  Inacript  fr.Crete.  I,  70^^ 

Bobertaoii,Fr.  W.    HI,  164«». 

—  J.  A.,  ■.  Lambrofl. 

^  B.    8.,    BMape    of  Grant   a. 

Meade.     UI,  31 2i«. 
Bobin,     G.     G.,     Frenchma&'s 

estimate  of  Washington.     III, 

80G»ö*. 
Bobinton,  A.  M.  F.,  Glaim  of 

OrlAana   to    MUan.     UI,    A*^. 

«6»«. 

—  G.,     Virginia    Company     of 
London.     III,  298^. 

—  Gh.  N.,  (Armada.)    ni,  108^». 

—  G.  8.,  Marki  Gospel.     IV,  7**. 

—  £.  A.,  B.  Hasiencamp. 

—  £.  G.,  ■.  Gammen. 

—  M. ,    Femme    de   Ladovic   le 
More.     in,  26if 

Bobion,  Ueroaacha.     I,  25". 

—  &  Delaunay,  Institutioni  de 
Borne.    I,  132«. 

Boca,  J.  N.,  FiToller.     UI,  63**. 

Boccbi,G.,OItranjBa.    lU,  40*><». 

Bochas,  A.,  Campagne  de  Sac- 
cess.  d'Eapagne.     lU,  85"*. 

Boches,  L.,  Trente-denx  ans  k 
trarerB  llslam.    UI,  285**. 

Bochhola,   £.  L.,  Terracotten- 

Töpferei  in  r5m.  HelToüen.    II, 

110«. 
Bocholl,  H-,  Annexion  d.  Elsafs 

durch   Frankreich.     U,  186^*. 

285*. 
Bockeby,  Diary.     lU,  142'"- 

144"'. 
Bockinger,    L.    y.,    Land-    a. 

Lehenrecht.    II,  46".  816»**. 

892W*. 
Bodd,  B.,    Friedrich   ///.;    tr 

8.  Hensel.     U,  298*'. 
Bodenberg,    G.,   Epiat    Baec. 

XIII.     IV,  63«b. 

—  —     Regist.    flonorioB    III., 
GregorB    7X,    Innocena'    IV. 

IV,  63". 

Boder,  Villinger  Ghronik  verf. 

V.  Bisele.     II,  131»». 


—  BiiIb  n.  Holaaehniti.  an  Über- 
lingen.   U,  828>»'. 

BodericaBToletanaa,Godoa; 

ed.  Faa.    UI,  46>*. 
Bodocanachi,  E.,  Bienio.    UI, 

4». 
Bodrignez,  T.,  Palenda.    UI, 

58*'. 
Boedelheim,  b.  Solms. 

Böh rieht,  B.,  Syria  aacra.  lU, 
272". 

Verbeaaer.  an  Dn  Gange, 

familleB  d'oatre  mdr.  IU,275»'. 

MAliche  Geographie  Sy- 
riens.    UI,  278«. 

GaBpar  t.  Miilinen.     UI, 

274»*.  290»»». 

Bomheld,  G.  F.,  Theologia. 
IV,  16"». 

Bdnnberg,  W.,  Erbrecht  t. 
Gortyna.    I,  96*»». 

Bonning,  F.,  fiaak.    III,  195»». 

Bdrdam,  H.  F.,   UniTersitetets 

hiat     UI,  190^ 
Monam.    bist    Dan.     lU, 

190». 

—  —  Kirkehistor.  Samlinger. 
lU,  194»«. 

KirkeloTof.Beformationen. 

UI,  194»». 
Bosch,  G.,  Astarte-Maria.     IV, 

28*»». 
BöBchen,   A.,  Batthyaai  durch 

Oberheoaen.     U,  77*».  166»»». 
BoBOcker  Thal.    11, 156"'. 

BöBelmüller,  Saroerins.  U, 
66«.  154»'».  187*»*.  288*»». 

RooBsingh,  P.  H, Edelmogende 
in  de  Kork.     lU,  108"* 

Böffller,    J.,   Lütticher    Affare. 

U,  90»*»». 
Bogalla  T.  Biberstein,  Prea- 

fsen  yor  Amsterdam.     U,  84'». 

Bogers,  G. ,  Ghamberlain  a. 
Liberal  Party.     III,  158»»*. 

—  J.  E.  Tb.,  Agricalture  a. 
pricee.    U,  408»*». 

Eoonom.  Interpretation   of 

Hist     UI,  122»».  175"». 

Holland.     lU,  162«». 

Econ.  Science.  UI,  175"». 

6  Genturies    of    Work    a« 

Wages.     UI,  175'".. 

—  Will. ,  Reminiscencea ;  ed.  R. 
H.  Hadden.     UI,  171»". 

Bogge,  B.,  Gr.  Kurfttrst  U, 
288«»-». 

—  G.,  Paulas  u.  Heidentum.  IV, 
15/6"». 

—  H.  G.,  TaurinuB  en  Utrechtsche 
Kerk.     UI,  107»». 

8.  HofmeiBter. 


—  Th.,   fiadeaimmer  d.  Fogger- 
hanaes  an  Aogaburg.    II,  314*». 

Bogge -Ludwig,  W.,  Heaaisrhe 

Baumeister.     II,  150"». 
Boggenbach,     M.    Freih.    r., 

Ghronik  d.  Familie  BoggenbadL 

U,  182»». 
Bohrscheidt,   K.  y.,  PoUaei- 

uucen.     U,  420»". 
Boi  qni  s'amasait     U,  88"* 

Boland,    G.,    Deox   Chartas  de 

ligny.     UI,  90". 
Bolfe    and    Inglehy,    Naplei 

1888.    lU,  41»«». 
Bolfus,      H.,      VolksmiBBioaea 

in  Baden.     II,  181« 
Boman,  J.,  Obs^qoeB  de  Ghariei 

d'0rl4an8.     lU,  60«. 
Ghartea   de  Ubert^    III, 

75« 
Obitnaire   de   Forcalqoior. 

IV,  44»*. 
Bomanet  du  Caillaad,  Dome 

du  Rocher  k  Jerusalem.    LH, 

290»»'. 
Romano,   G. ,  Terremoto  14ö6. 

UI,  23*". 
Bomein,  T.  A.,  Predikanten  ia 

Friealand.     lU,  108»». 
Born  er,   F.    F.,  Mouyemeat  ar- 

chtol.  en  fiongric.    I,  9»'. 

Bomstack,  M.,   Brief  d.  Eieh- 

Btitter  StadtpCarrerB  Faber.  U, 

818»»». 
Bond  in i,    D.,     Giurameoto   d. 

cristiani.     IV,  27»»». 
Bondon  i,   G.,  Gompagni.     UI, 

4*«. 
Miniato  e  morte  di  Pier 

d.  Vigna.     UI,  20»»»»». 

Sayonaiola.     UI,  «7**- 

Boon,  Graf  y.     II,  295»*. 
Boosea,  M.,  (Enyre  deRabeat- 

lU,  94»». 
Jeauietenkerk  te  Antwerpen 

geaeb.  door  Robena.    UI,  94«. 
Maison  de   BnbeaB.     UI, 

94»'. 
B  o  o  B  ey  e  1 1  ,T.,  Gouy.  Morris.  UI. 

805'». 
Becent  criticismof  Ameriea. 

UI,  308»*«. 
BootseJaar,    W.    F.    N.  tsb. 

Van  der  Eem.     UI,  102". 
Gnae-Lieye-Vronwenbeeldje 

te  Amerafoort     lU,  110»*^. 
Ropea,  Campaign   of  Watarioo. 

UI,  160*". 
Ropp,  G.  y.  d.,  Hanse-ReuMe. 

U,  203*.  212».  249».  271« 

—  —  Hanse  u.  deutsche  Stand«. 
U,  271»»».  215'. 

Roque,  a.  Labbey. 


J 


Boqnee  —  Baus. 


IV,169 


B  o  q  a  e  •  ,  t.,  Kloster  KaufoDgen. 

II,  147»'. 

BoBania,  8.  J.,  (Jaden  in  Bal- 
garien).    I,  63». 
Bob  eher,    W.,     Scblaogentopf- 
werferin  y.  Pergamon.    I,  66**. 

GäBariamaa.     U,  388"« 

BoBO,  G.  A.,  Kirchenpolit.  onter 

Anantariua  L     IV,  27"». 
Bösen,  V.  t.,  Bea.,    111,284» 
Hilal  o  Tzjatil  Bachary. 

III,  286'». 
Boaenberg,     A.,     Münchener 

MalerBchale.     II,  3091*«. 

—  F.,    Deatache  Yolkslieder   in 
hebr.  Lettern.    I,  56»»«. 

—  M,    HSutlea    Hainhofer.     U, 

288»»    309"«. 

Boaenfeld,L., Palmanova.  III, 
13110 

Boaenkrana,  Ed.,  Yalkenborg. 

III,  107«*. 
Boaendrn,  H.  M.,  Gent  af  Hol- 

sten  og  Ebbeaen  af  Ndyreria. 

III,  182»»-*. 
Boaenthal,       Behörden  organi- 

aation.     II,  396*'*. 
BoBÜre,  B.  De  la  Boai^re. 

B  o  8  i  n ,  D.,  Beime  Ibn  Earaa.    I, 

Boamini,    A.,     Lottere.      III, 

44«». 
Bosmini    —  Irrtttmer.   III,  43*^. 

—  u.  Jesaiten.    HI,  43«»». 

—  u.  Inqaiaition.     HI,  43«»« 
Bofa,  J.,    Generationa    of   Eng- 

liah  women.     III,  167"». 

—  W.  G.,  Maneheater'a  qnarrel 
with  Cromwell.     III,  140»". 

—  —  Battie  of  Naaeby.  HI, 
140"». 

Bofsi,  G.,  YentimigHa.  III, 
17*» 

Haaaolico.     IH,  28«'. 

a.  De  Boaai. 

—  ü.,  Medagliati  di  Mantova. 
III,  16"». 

—  Y.,  Poeaie  d.  sec.  XV.  lU, 
5»». 

Cadnta  di   Coatantinopoli. 

ni,  10»» 

—  —  B.  Calmo. 
BoBamann,W.,  Kfinatlerbriefe. 

II,  186»*«'*. 
Boatocker  Erbvertrag.  II,  281»». 

Boaskowaki,  G.,  0  Ronwencyi 
Genewaki^j.     U,  452'><'. 

Both,  Fr.,  Pirkheimer.  II, 
320***. 

—  F.  W.  E.,  Katalog  T.Morbach. 
II,  11» 

—  —  AoB  Darmatadt.  Hand- 
achiiften.     II,  155"». 


Marienthaler  Dmcke.    II, 

157»»». 
Tagebach  Ferd.  Hartm.  t. 

Sickingen.     U,  160»*». 
Die  Grabinachrr.  d.  Speirer 

Doma.     II,  328»«». 
Hymnen.     IH,    8»»;    lY, 

44»». 
Ladolf  T.   Sadheim  Ein« 

nähme  ▼.  Acre.     III,  271*. 
Hildegard  y.  Bingen.    lY, 

46»». 

—  J.,  GemeinaächaiBch  a.  Nöa- 
niach.     lU,  266»*». 

--  B.,  Färatliche  Liberei  aaf 
Hohentübingen.     II,  325^». 

—  S.,  a.  Demkö. 

Both  y.  ScbreckenBtein,  K. 

H,     Sind     Sefler     a.    Bothen 

gleichen  Stammes?    II,  326«». 

Freihermtitel.    U,  383»». 

Bothen flae,  Fr.,    Toggenbarg. 

Chronik.     II,  114«« 
Bothenhänaler,  Untergang  d. 

kath.  Beligion   in  Altwürttem- 

berg.     U,  328»»*. 
Bothatein,  J.  W.,  Bandeabnch. 

I,  49»»*. 

—  —  Nachateiiiiebe  im  altteatam. 
Geaeta.     I,  49»»»- 

Botmann,    B.,    Christi.   Lehre. 

n,  58««. 
Botmann  (Münater  1534) 

Bestitotion;  ed.   A.  Knaake. 

II,  169»«. 

B o  1 1 ,  Ed.,  Inyentaire.    II,  1 1 9» 

Botta,  P.  P.,  S.  Naaaro  in  Mi- 
lane,    m,  15»**. 

Boag6,  J.  de,  Poime  de  Pen- 
taour.     I,  24»». 

Boand,  J.  H.,  Domesday  Mea- 
sores  of  Land.     lU,  117»^ 

'Charters   prior  to   1200. 

HI,  118»». 

—  —  Bichard  /.  Change  of  Seal, 
m,  118»».' 

Carucage   of  1198.     III, 

118»» 
Boafseaa,  J..  Yinci.     III,  9»». 

Boaaaelet,  L,  Afghana.  III, 
288»^ 

Boaüedge.     in,  165»»». 

Boayer,  M.  J.,  M^reaox  de 
BraxeUea.     III,  96»». 

Boyera,  a.  Della  Boyera. 

Boyers,  M.  A.N.,  Apocal.  Sta- 
dien. I,  46»«»;  lY,  13»«». 
23«*»b. 

Yerisimilia?    lY,  4»». 

—  —  Nieuw-Testament  Letter- 
kande.     IV,  5*». 

Bowland,  K.  M.,  Yemon  Con- 
yention.     UI,  317»«». 


Boy,  s.  De  Boy. 

—  J.,  Genfer,  de  Yincennes.  III, 
68»«». 

—  M-,  8.  Christine. 
Babagotti,    G.,    Bruno.      III, 

32»»«. 
Babensohn,  M.,  (Bom  a.  My- 
tilene).     I,  128»». 

Babio  y  Lloch,   A.,   Moncada. 

UI,  53»». 
Babio  y  Ors,  Contado  catalan. 

III,  47»«. 
BadkowBki,  W.,  Ägypten  nach 

Herodot     I,  93»»»». 

Badlöff,     G.,     Schwarz.       II, 

296»». 
B  o  d  o  1  p  h ,  Th.,  Niederl.  Kolonien 

d.  Altmark.     II,  39»».  224»»*. 

366»»*f. 
Bückert,  Apok.  22,  14  u.  15, 

lY,  12»»«. 

—  F.,  Koran;  ed.  A.  Müller, 
ni,  284«». 

Büf,  F.  X.,  Mathematik  imMA. 

II,  27»«». 
Bügenwalde ;     Fürstengraft.     II , 

235«'*. 

Bühl,  F.,  Kadmos  y.  Milet.  I, 
72100. 

Dinon;  Diyllos.     I,  73»'*. 

Zeit    d.    Kleitarchos.      I, 

103««>. 

—  —  Dionysios  u.  Aristoteles  y. 
EuboU.     I,  111«*«. 

Herakleides,     I,  111«*«. 

Vopiscus.     I,  127»». 

—  —  s.  Schmidt,  Ad. 

Baelens,  A.,  Atlas  de  Belgique. 

UI,  91«». 
Büth,  Instractio  Nobiliam  ado- 

lese,   a   Sandizell.     U,  315«»»* 

Bütimeyer,  L.,  Torfschwein  a. 

Torfrind.     I,  14»««. 
Baff  in,    F.  G.,  Negro  as  Polit 

a.  Soc.  Factor.     III,  308»«». 

Bage,  M.,  Lehnin.  Weissagg.  U, 
290*».  369»»*. 

—  S. ,  Afrikan.  Gesellsch.  in 
London.     lU,  178«»». 

—  W.,  Qaaestiones  Strabon.  I, 
73»»». 

Bohe,  A.,  Schillers  Einfl.  aaf 
Kationalgefiihl.     U,  382»». 

Ba  bemann,    A.,    Scheffel.     II, 

296»». 
Bahl,    Hess.    Botenposten.     II, 

428*«». 

—  Hess.  Post  in  Bremen.  U, 
428*»«. 

Bai  SB,  J.,  (GrÜndang  d.  Ge- 
stütes y.  Meadhegyes).  lU, 
264»»». 


IV,170 


Boifh  — 


Baith,   M.,  Bayer.  12.  In&nt- 

Begiment    II,  308*^. 
Bunge,  M.,  Loeve  rediTims.  II, 

295". 
Bapert,  W.  W.,  Guide  tostody 

of    Hiyt.    of   Un.  States.     lU, 

80 1«. 
Bappert,  Fb.,  KonetaiiB.  Beitrr. 

I.  bad.  Gesch.    II,  131^^. 
Limburg  n.  Sasbach.     II, 

132»*. 
Buasell,  T.  W.,  Ireland,     III, 

160«". 

—  H.  St,  Geneeis  of  Queensland 
UI,  ISO»*». 

Bnfsland    n.    England    im  fernen 

Osten.     111,  155*». 
Bulsland   währ.    d.    7j.  Krieges. 

U,  815«. 
B  u  s  1 1  e  r ,  Gbron.  uni?.  Frag.    II, 

273*«. 
BuBskij,     N.,     MAliches  Con- 

stantinopel.     lU,  290"». 
Buttkay,  K.  £.,    (GesellBchaftl. 

Leben   in    der  Provins).     III, 

2696« 
Button,  W.  L.,  8.  Burgefa. 

Byan,  D.  J.,  Ohio.    lU,  SIS»«. 

Bydberg,  0.  S.,  UnionsmStet  i 

Kalmar.    UI,  182";  IV,  76»». 

—  Traktater  med  Frimmande 
Magter.     UI,  203». 

Bye,  W.,  Crime  a.  Accident  in 
Norfolk  temp.  Edward  /.  III, 
119**. 

—  —  Becords  a.  Becord  Sear- 
ching.     III,  123*«.    173»«». 

Norfolk    Antiqu.    Miscel- 

lany.     III,  173»". 

—  —  Calendar  of  Norwich  Free- 
men.      UI,  123»*.  173»»«. 

Bysens,  F.  yan,  LodewijkX/F 
en  oorlog  1672.     UI,  103*». 

Byssol,  V.,  Üierotbeoa.  IV, 
29"«. 


8. 


Saavedra,  £.,  Tecmila  de  Ab6n 

Alabra.     III,  293"». 
—  —  8.  Codera. 
Sabatier,    A.,    Apocalypse    de 

St.  Jean.     IV,  12"«. 
Sabaudia   (E.  Bertet),   Asyo- 

dario.     m,  27»». 
Sabalburn,  Fr.,  s.  Fuescanta. 
Saccardo,  F.  Capella  S.  Isidoro 

Marco.     111,  11»««. 
Sacchi,  F.,  (Fiatina.)     III,  5»». 
Sach,    A.,   Lauenbarg  -  Herzogt 

II,  226»»». 


—  —    Lauenburg  -  Stadt.      U, 
226»»». 

Lehmann.     II,  228"»«. 

Biogr.   T.  Oyens-Bantian. 

II,  229»»». 
BoTentlov  u.  Beseler.     II, 

«96»*. 
Sachse.  A.,  Plutarchs  Agesilaos. 

I,  99»»». 
Sadler,  M.  F.,   Bpistles  to  Co- 

rinthians.     lY,  9»». 
Ep.  to  Bomans.     IV,  10»». 

Saige,   G.,  Docum.  de  Monaco. 

UI,  14'»».  18»»».  SO»».  88»». 
Charte  de  Join rille.     lU, 

67»». 
Archires  de  Monaco.     UI, 

80*. 
Saineanu,    L.,    Jidorii    s.    Ta- 

tarii.     I,  63««. 
Saint-Amand,  s.  Irobert. 
Saint-Brin,   J.    de,   'America*. 

lU,  53»«b. 

Saint- Marc,  H.,  Entreprise  du 

Canal  du  Midi.     UI,  86»». 
Saintsbnry,    G.,    BIi/.abethian 

literature.     III,  166»*». 

Smith.     UI,  167»«. 

Salamon,  Fr.,  (Bemerkungen  s. 

Kriegsgeschichte.)    III,  259*»». 

(Budapest)     III,  227»* 

Salin aa,  F.  de,  Lavori  a  Seli- 

nonte.     I,  67»»»». 
S  a  1  i  B ,  L.  B.  T.,  Tridentin.  Becht 

d.  Eheachliefsung      U,  67»». 
Väterl.    Gewalt    nach  alt- 

frans.  Becht     II,  384»». 

Sallet,    A.   V.,    Antik.   Münsen 
d.  Mnaeen  ssu  Berlin.     I,  71»*«. 

—  —  Erwerb,    d.    MUnzkabinet. 

I,  72«»;  II,  367»«*ff.  ' 

—  -  Medaille  Thumeyssers.    U,  •■ 
367  »»*h.  ! 

Bildnis  Joachims  //.     U, 

867»»*i. 
Salraon,  G.  0.,  Study  of  N.  T. 

IV,  5»». 

—  Fh.,  Kaces  prihiator.     I,  5»». 

—  —    G^gr.     pr^hiat     de    la 
France.     I,  8»». 

—  —  &  Ficatier,  Yonne  pri- 
hiat     I,  8»». 

Salmon6,  H.  A.,  Zumrn  a.  Za- 

mSru.     I,  31»*. 
Salomon,    E.,    Altea   u.    neues 

Strafaburger  Gymnasium.     U, 

138*«. 
Sal  t,  H.  S.,  Shelley.    III,  167»««.  | 
SalYagnini,E.,  Antonio.  III,ö»*. , 
Salveraglio,  F.,  Foscolo.     lU, 

37»»». 
Salvioli,    Titoli    al    portatore. 

II,  423**». 


SaWisberg,  F.,  Kriegsaithitak- 

tur.    U,  448»«». 
SalTo  di  Pietraganiili,  8i, 

Sicilia  ülnst     I,  86>»»». 
Salier,    Archiral.   d.   Amtsbas. 

Heidelbei^.     II,  131« 
8  als  mann,     Hezeaproaease    t. 

Esslingm.     II,  326»»». 

Sambeth,  Bilder  ans  d.  Gesch. 
Mergentheims.     U,  326»». 

—  —  Ailingen-Theuriagaa.  II, 
326»». 

Samlinger  t  jyak  Histor.  og  To- 

pogr.     m,  196«». 
Sampel,  J.,   Salsbnrg  im  bair. 

Erbfolgekrtege.       II,    101»*«. 

305*». 
Samter,  J.,  Erdreich  d.  Altstadt 

Posen.     U,  201»». 
Samuelson,  J.,  Bulgaria.    UI, 

162*»». 
Sanct  Gallen.  —  Schute.   II,  27»»». 

Sanct  Leonhard    im   LaTsatthale. 

U,  102»»». 
Sancta  Maria,  s.  De  Ssaeta 

Maria. 
Sand,  Ausgrabgn.  von  Ulm,  Ais- 

lingen,  Lauingen.     U,  313»»*. 

Sanday,    W. ,    Chnrch    orgaai- 

aation.     IV,  19«'«. 
Sandberg,  G.,  s.  Quigatad. 

Sandberger,  Ad.,  Feter  Corne- 
lius.    U.  310»»». 

Sande  Bakhuysen,  W.  B.  Taa 
de,  Lukaa.     IV,  7»». 

Sander,  H.,  Erwerbnng  d. 
Grafach.  Sonnenbnrg.  U,  I03i«<^. 

Begnadigungsrecht  d.  Stadt 

Feldkirch.     U,  441»»«. 

Sanders,  D.,  (Litteratnigesck., 

II,  467*». 

—  L.  C,  Falmerston.    111,153**. 

Sandford,   E.   B.,   CoenecticaL 

III,  315»»«. 

Sandmann,   B.,  Schiliera  Ma^ 

beth  u.  d.  engl.  Original.    UI. 
16786«. 

Sandonnini,     T.,     Calrino    a 

Femira.     UI,  29«» 
Sanjana,  a.  Feshotan. 
San    Sebastian.     —    Belagerong. 

UI,  149«»». 
SauBone,    A.,     BiTolosione   ii 

Sicilia.     III,  39«*«. 
Santalena,  A. ,  Treriao  184S: 

Prefaz.     di    C.    Caccisaiga 

UI,  40«»». 
Santa,   S.,  S.  Maria  Magg.  in 

Barletta.     UI,  24«»». 
Santhonax,  Le  Brua  et  Tfaatt- 

mansdorff.     II,  84»^. 
Santi,  8.  De*  SantL 


Sanato  —  Scbeffer-Boichont. 


IV,171 


Ssnoto,  M.,  Diarii;  edd.  Fr. 
Stefani,  G.  Berehet,  N. 
BaroBzi.     UI,  29^*. 

Saporta,  G.  de,  Origine  d. 
plante«.     I,  13^". 

Saragat,     G.    M,,    CaBteWetro. 

m,  29« 
Sarfatti,    A.,   Codici  veueti  di 

Parigi.     III,  9"» 
Sargent,  G.  EL,  Armada.     UI, 

131« 
Sarrazin,    G.,     Beowulf.      H, 

29"».  268>». 
Germ.SageiimotiTeimTristan. 

lU,  185»»-* 
Sara,    B.,    Udsigt  over  norske 

Hiflt     m,  183^» 
HifltoT.  indlednlng  til  gmnd- 

loTen.     III,  199". 
Sarsana.     —  Indice  d.  pergamene. 

III,  18"«. 
Safii,    E.,    fLitteratürber.)      H, 

281«» 

S  a  a  s  e  n ,  A.,  ( Aan  /allingon  bisdom 
Hertogenboscb.)     III,  tlO»»*». 

—  —  BoMche  flchepenzegela. 
in,  112«»*. 

Satans,  9.  Terrier. 
Satbaa,    C,    MvrjfAsXa  'EXXrjv. 

Ter      ni,  10»*. 
Sattler,  M.  V.,  Qrondrif«.     U, 

455  «•. 
Sando,  He«din.     Ill,  91(«»). 

Saaar,  W.,  (Langenao,  Amatain, 
BleideraUtt)    II,  löi^H 

—  —  Schickaale  d.  Karmains. 
Arcb.     II,  159«». 

Sanerland,  H.  Y.,  Qeaandachaft 
Albrechto  ///.  an  Urban  VI 
n,  98". 

—  —  Dominici    n    ünionabestr. 

II,  276". 

Hildeah.  Inedita.    IV,  41«» 

—  —  l^patl.  Urkk.  a.  Finanz- 
weaen.     IV,  66»». 

Saappe,   Regeata  castri  Ojnrin. 

n,  171» 
Saaret,   C,   Hon.   raigalith.  da 

Djebe!-Oom-Settac  etc.    I,  lO"*. 

San  vage,  £.,Switbaii.    III,  94»«. 

Sanvaire,  H.,  Numismatiqae  et 
m4tro]ogie  masnlm.     III,  281». 

S  a  T  ag  e ,  K.,  Stratford-upon- Avon. 

III,  168«»8. 

Savery,  C.  E. ,  Chnrcb  of  Eng- 
land.    UI,   170«»«. 

S  Ä  v  i ,  V.,  Portogrnaro.   III,  13"». 

Savi-Lopez,  M.,  Margherita  di 
Franda.     III.  27»». 

Savinhiac,  L.,  Eapagne  et  ex- 
p4d.  do  Mexiqae.     UI,  49*»-«. 


Savini,  V.,  Savini.     lU,  39«»*. 

Saviotti,  A.,  Goliennccio.     UI, 

21»»». 
Savonarola.    —    Sopplizio.      UI, 

27». 
Savornin,  s.  De  Savornin. 

Savoyen.    —    Italianitli    di    Gaaa 
Savoia.     in,  41»». 

Sawyer,  C.  A. ,    Civilizatton  a. 
religiona  of  Me  xico.  UI,  54"»o. 

Sax,  Haaaindaatrie  in  Thttringen. 

II,  420*»». 
Say,    L.,    Tnrgot     11,    401»"; 

UI,  87»».  168»»». 
Sayce,  A.  fl.,  Study  of  Langoage. 

I,  4". 

Beech  and  Aryans.    1, 17*»». 

Tableta  fr.  Tel-el-Amama. 

I,  22»». 
Vannie  Monamenta.    I,  27*. 

—  —  Inscriptions    of   Van.     I, 
30*«. 

Miacellan.  notea.     I,  31»». 

—  —     Woman'a     langnage     of 
Chaldaea.     I,  32»». 

—  —  Babyl.   charactera  a.   Chi- 
neae  derivates.     I,  33*°». 

Semirami».     I,  34»»». 

Jareb  Sargon.     I,  37*»**. 

—  —  Ortgin   of  religion   ill.  by 
Babyl.     I,  37*8»a. 

—  —  Mosea    in  tableta    of  Tel- 
Bl-Amama.     I,  37*««b.  41*»»». 

Taratha  a.  Babia.   I,  39>»» 

White  Race  of  Paleatine. 

I,  41**. 

Jakob-el  u.  Joaeph-el.     I, 

41». 
(Kyroe*  Abkunft).     I,  57». 

S  a  y  o  u  a ,  Ed.,  Villehardouin.   UI, 
6ß». 

—  —    Id4e8    muBulraanea    aur 
christianiame.     UI,  285*». 

Scardorelli,      G.,     Battaglia 
d.  Taro.     III,  26*». 

Schaafbaasen,    H.,     Phyaiog- 

nomik.     I,  5»». 
Vorgeach.   Ansiedelung  in 

Andernach.     U,  142*». 
Regenbogenschttsselcben  am 

Rhein.     U,  142»».  330*. 

—  —  Terra-cotta-Bttste  in  Köln. 

II,  332*». 

—  —    V.     Voith    &     Klein, 
Rom.  Lager  in  Bonn.     II,  331». 

S  c  h  a  c  k ,  V.,  Dönhoff.    II,  246»». 

Halbes   Jh.     II,    238«»». 

301».  311»». 

Schädler,  F.,  Rom.  Begräbnis- 
Wesen.     I,   125»». 

Schäfer,  C,  Phratrien.   I,  88*»*. 


—  D.,  Hanaerezesse.  U,  203», 
213».  249*.  271»;  III,  202». 

Deutschland  a.  s.  Kaiser. 

U,  297»*. 

—  —  Buch  d.  Ittbeck.  Vogts. 
lU,  188»*. 

—  K.,  Wanderungen  in  d.  Mark 
Brandenb.     U,  366*»*o. 

Klosterkirche  v.  Jerichow. 

II,  366*»*e. 

—  R.,  Tagebuch  d.  letzten  Abts 
Y.  Tegemaee.     II,  308*»». 

Schaf fle,  A.,  i^Ojähr.  An- 
denken Gotta.     U,  328*»». 

Schäffler,A.,  Würzburga Kampf 
uma.  Selbständigkeit.  U,  319*»*. 

S  c  h  äf  1  e  r ,      J.,      Gedächtnistag 

Rtickerta.     U,  322*»*. 
Schaff,  P. ,   Church  a.  State  in 

Un.  SUtes.     III,  307**». 
Neander.     U,  296*». 

SchafhäutI,    R.    E.    v.,     Abt 

Vogler.     U,  322*«». 
Sehaible,   K.  H.,   Shakespeare 

der  Autors.  Dramen.  iU^  1 6  9»»>. 

Schalk,  C.,   Arbeitalohn  etc.  in 

Wien.     11,  99»». 
Schall,     Kircblichkeit    etc.    im 

Ulm.  Und.     11,  329»*». 
Schanz,  Kuhn.     U,  327*»*. 

—  Q.,  (Vorbildung.)     II,  404«»*. 

—  J.,  Conventsatiftungen.  II, 
342*»». 

Scbanzenbach,  0.,  Eberhard- 
Ludwig-Gymnaaium.    II,  325»». 

—  —  Mdmpelgarda  schöne  Tage. 
II,  326'»». 

Schaper,  M.,  Sachaenhäua.  Ap- 
pellation.    U,  46«*. 

Scha'räni,  Abd-al-Wahbäb  al-, 
Lawäqih  al-anwar.     II,    285»». 

Scharf,  J.  Th.,  Hiat.  of  Dela- 
ware.    III,  299»*. 

Scharrer,  Frz.  S.,  SchlolJs  Moos. 
U,  313«*». 

Schanbo,A.,  Konsulat  d.  Meeres 
in  Piaa.     UI,  19/20'»«-». 

—  W.,  Rat  in  Worms.  II,  37**. 
157««. 

Schauenburg,  L.,  Täufer- 
bewegung in  Oldenburg.  II, 
169»». 

Scheeben,  Unani  aanctam.  IV, 
46»«»*. 

Scheeben.     U,  340»». 

Schefer,  a.  De  la  Roaiire. 

—  Gh.,  Voyages  de  Varthema 
lU    281». 

Scheffel,  J.  V.  v.     U,  296*» 

Scheffer-Boichor st,  P.,  Zu 
Friedrich  /.  u.  Heinrich  VI, 
aus  elaäaa.  Urkk.     II,  36». 


IV,172 


Sehefler-Boiehont  —  Sehlieben. 


Kaiseinrkk.  ind.  Schweis. 

Diplome  Friedrichs  /.  in 

ElMfietc     II,  37»»;  IV,  71»«. 

Bes.     U.  89"». 

Alfons'  X     n,  42««;  UI, 

47". 

—  —  Heimat   d.   Coniütiitio  de 
exp.  Bom.     U,  \BB^^*.  891»". 

Pra^mat   Sanct.  LodwigB. 

UI,  63". 

Dan.  9.     Flodoard.     ib. 

Qaia  in   fninrorum.     I\, 

67««. 

—  _     Deottch-italien.     Qesch. 
1120-30,     rv,  70»«. 

Kaiserorkk.  in  d.  Schweis. 

.  IV,  71»». 

PriviIegKonrad8l//.;fal8cher 

AatatellangBort     IV,  71»''. 

—  —    Pragmat    Sanction    Lad- 
wiga  d.  H.     IV,  76»*. 

—  —     (Urkk.-Fäl8chungen     in 
Reichenaa.)     IV,  79"». 

Scheffers,   A. ,    DeoUche   Re- 
naissance.    II,  2S2*^. 
Scheffera,  A.  f.     U,  232»*. 

Seh  egg,  P.,  Bibl.  Archäologie; 

ed.  Z    B.  Wirthmüller.     I, 

47»**. 
Scheicher.Bninner.  11,104»». 

Scheichl,  Fr.,   Öaterr.  Politik. 

II,  286»». 
Scheidemantel,    H.,    flügel- 

graberfande   b.   Parsberg.     II, 

304« 
Schelhorn,  E.  t.,  Bauten  Lad- 

wigB  /.     II,  307«». 
Schelle,   Bupont     II,    130«*; 

UI,  87» 
Schellen,  a.  Wiethaae. 

Schellhafa,  1^.,  Frankfurt  wäh- 
rend d.  mainz.  Bistamafehde. 
II,   161»".  278». 

Königalager.     II,  386». 

[Schembera,  V.  K.],  Industrie 
in  öaterreich.     II,  422««. 

Schempp,   J.,    Taosendjährigea 

Reich.     IV,  16»»«- 
Schenk    au    Schweinaberg, 

Q.  Freih.,  Replik  an  Booa.     U, 

167«*«. 
Schenker,    0.,    Alt   Rauracien. 

II,  114^. 
Schepelern,  G.,  a.  Mynster. 

Scheppig,    R.,     (Litteraturber. 

üb.    Völkerk.}.     I,    16»»;  U, 

219». 

Kieler  Muaeom.  II,  221»«». 

Schepfa,  G.,   ETangelienhas.  d. 

wttrxb.     Uniyeraitätabibl.      II, 

317«». 


—  —  a.  Oroaiaa. 

a.  Priaeillian. 

Scherefeddtn,    a.    Sharfad- 

din. 
Seh  er  er,   W.,   Geach.  d.  dtsch. 

Litteratnr.     U,  467*«. 
German  litteratore ;  tr.  F.  C. 

Gonybeare;ed.MaxMüller. 

II,  468» 
Scherman,    L.,    Jeauiten-üniT. 

Posen.     II,  199». 
Oriental.  Philol.  an  bayr. 

Landeannivera.     U,  809»». 
Abudacnua.     U,  309»«». 

Sc  her r,   Joba.,    Deutache   Kol- 
tnrgesch.     II,  467». 

Schearl,   A.  ?.,    Rirchenordn. ; 
ed.     Fr.     Frank.      U,    69«. 

319«». 
lSchiaparelli,E.,  Museoegirio 
]      di  Firense.     I,  24»«. 

—  L.,  Etnogr.  d.  Penia  antica.  I, 
57». 

Schiayon,  A.,  Ooariento.     lU, 

13»». 
Schick,  C,  Beit  el  Makdaa.    I, 

48»». 

Betheada.     III,  278»«. 

&  S.  Merrill,   Second 

wall.    I.  48»". 
&  C.    W.    Wilaon,   Ex- 

cavationa    in     Jemaalem.       I, 

48»» 
&    C.    R.  Conder,    Pool 

of  Betheada.     I,  48»^«. 
S  c  h  i  e  m  a  n  n ,  Th. ,  Poaener  Friede. 

II    87»». 

—  ~  Plettenberg.  U,  252*». 
Recke.     U,  262»-»». 

—  —    Prophetenapiel    in    Riga. 
U,  256»". 

Schierenberg,   G.  A.  B.,  Mi- 

thraeum  in   Oatia  u.  inExtem- 

ateinen.     I,  69«». 
Grotte  2.  Extemateine.   II, 

161». 
Kriege    d.    Römer   unter 

Auguatua  u.  Tib.     U,  266". 
Varuaachlacht.    II,  266». 

—  —    AltrÖm.    Hufeiaen.      U, 

267» 

—  —  Gnitaheide,   Horua  u.  Ki- 
liandr.     U,  161«   267». 

Schiffer,  a.  BieaheuTel. 

Schild,  E.,   Feldprediger.      II, 

448«»«. 
Schiller,    H.,    Römerhflge)    b. 

Kellmoni.     U,  313«». 
Schilling,    A.,    Ruthren.      U, 

76'».  824**. 
Ulmer  Glotikengie£Ber.    U, 

326»». 


Wmler    Schwedi.      II, 

327^1*. 

—  IL,  Zwiekaa  wihreiid  d.  3(^. 
Kriegea.     II,  171». 

—  —   Zwickau-  wahr.   d.  3(f\. 
Kriegea  1639/40.    U,  178»»*. 

Schill  m  an  n,R,T«nitorialgesek. 

d.     Mark     Brandenburg.      U, 

363». 
Brandenburg  a.  d.  H.  II, 

366». 
Schimmelpfennig,       Paaaov 

bis  Pfeifer.     II,  233«". 
Schindelwick,     K.,     Beichs- 

atadte  d.  Schwabiseh.  Stidteb. 

II,  47««.  277». 
Schindler,    A.,    s.    Hontum- 

Schindler. 
Schiodte,  E.,  s.  Koch. 
Schjott,  S.,  8.  Sturleson. 
Schipa,  M.,  Amato.     UI,  3* 
Schipper,    J.,    Engl.    Metrik. 

UI,  166»". 
Schirmer,  B.,  Norake bygninger 

fr»  MA.     m,  186*». 
(Gegen  Baag).  III,  187**. 

Schlager,  Aufhebung  d.  Eidee- 

swangea     in     England.      UI, 

174»». 
Schlage,  Mftnsfund.     U,  222»^ 
Schlagin  tweit,  Eaglanda 

Anfaenhandel     m.    Inaeranea. 

UI,  178«»°. 

—  £.,  Juden  in  Indien.   1,53». 

Schlecht,  J.,  Konstgeach  d. 
Stadt  EichaUtt     U,  318*«. 

Stiftungsbrief   d.    Kl.    S. 

Wslburg.     11,  318«». 

^  —  Äbtissinnen  d.  KI.  S.  Wal- 
burg.    II,  318«»*. 

Annalen    d.    Kilian   Leih. 

U,  318«». 

Schlegel,  B.,  Bni«  Fnnenataia. 

U,  178/9»**. 
Schieinsee. — Tettnang.  U,  326  "». 

Schleswig. -♦  Gestühl.   U,  228»**. 

—  -Holstein.  —  2L  Proröt- 
Landtag.     II,  227»*». 

Schletterer,    H.    M.,    Reia- 

hardt     U,  238»».  371«- 
Lortaing.     II,  371»«*. 

Schien  ning,     W.,    Michaeli»- 

baailika    b.    Heidelberg.     U. 

28»*«. 
Schlie,    Priedr.,    Kunstgewerb. 

Abt   d.  Mnaeoma  in  Sebweris. 

II,  232«»». 
Sehlieben,      Sonnenuhren     in 

Wieabaden     o.   Canaitatt    U. 

143». 

—  Hnfeisenfrage.  U,  144*^ 
267»». 


Schliemann  —  Schneider. 


1V,173 


Schliemann,  F.,  KirchenfinUt 
za  Metein.     U,   231>*". 

—  H.,  Tempel  d.  Aphrodite  (Ky- 
thera).     I,  64**. 

—  —  Attische  Grabinnchr.  I, 
69". 

—  —  Myken.  Königagriher  n. 
Tiryna.     I,  89*»'b. 

Schliep,  H.  H.  G.  F.,  Licht. 
U,  263*». 

Schütter,  H.,  Fraaz  /.  a.  d. 
Napoleoniden.     II,  97^*. 

Schlofsb erger,  A.  ?.,  (Karl 
Bodolf  V  Württ.-Neaenstadt). 
U,  324»*. 

—  —  Korrespondens  Friedrichs 
T.  Württemb.  mit  Napoleon  /. 
U,  324". 

—  —  Briefwechsel  Katharinas 
T.  Wfirtt     U,  324«''. 

—  —  Fransosen  in  Württemberg. 
II,  324«». 

—    —    Friedrichs    Anerkennung 

der  Tapferkeit  s.  Truppen.    II, 

324*». 
(Aus  der  Zeit  d.  franads.- 

osterr.  Krieges).     II,  324*«. 
Alliansyertrag   Friedrichs 

mit  Kapoleon.     II,  324'». 

—  —  Wfürttemberg  Weihnachten 
1812.     II,  324". 

—  —  Bittschriften  an  Herz. 
Karl.     II,  328>«. 

—  —  Kampf  ums  Fastnachts- 
küchl.     il,  330*»». 

Schlamberger,  G.,  Sceaox  de 
princes  et  pr41ats  latins  de 
Paleatine.     UI,  278^. 

—  —  Monnaie  ä  legende  grecque. 
m,  287»«. 

Schmar8on,A.,  Donatello.  III, 
9".  j 

—  —    Nicoolö    d^Aresxo     III,  i 
20"»o.  I 

Schmeifsel,  G.,   Kroat,  illyr. 

0.    dalmat.    Kontingente    in  d. 

Armee  d.  /.  Kaiserreiche.    III, 

250«» 
Schmid,      Dogmengesch. ;     ed. 

Hanck.     lY,  46»*. 

—  Aifr.,  Eans  Burgkmair.  II, 
314«". 

—  Aurel.,  Käser.     U,  311"» 

—  £d.,  Visconti  u.  Biblioth.  so 
Paria.  III,  15"». 

—  H«,  Militärisches  in  Küncelsau. 
U,  326»»«. 

—  J.,  Byron  im  Lichte  unserer 
Zeit    III,  167»««. 

Ignatins.     IV,  22«». 

Schmidt,  Prof.  A.  Schaabach. 
II,  187«»*. 


—  Kobrow,  Scfaönfeld  u.  Stieten. 
U,  230«'». 

—  A.,  HsndeUwege.     11,428»°». 

—  Ad.,   Ahhandi.  z.  alt.  Gesch.; 
ed.  Fr.  Rühl.     I,  79»*«. 

—  —  Griech.  Chronol.;   ed.  Fr. 
»ühl.     I,  80»*«. 

—  (Heiligonstädt).     II,  31*. 
Aus     Darmstadt.     Hand- 
schrift.    II,  165»»«. 

—  Arth.,  Echte  Not.    II,  444»«». 

—  B.,  Heinrich  /F.  zu  MeiTsen. 
II,  174«. 

—  C.,  Schütz  gen.  Toxites.  II, 
139*». 

Grewingk.     U,  256»*. 

:feg]i8e    d'Occident      III, 

63»o. 

—  —  Besults  of  christianity ;  tr. 
Thorpe;  ed.  R.  W.Dale.  lY, 
20«»f. 

—  £.,  Alt  Mensch. in  N.« Amerika. 

I,  3»»*. 

Anthropol.   Methoden.     I, 

6«». 
Bromberg  imi?.  Jh.     II, 

198» 

—  —  Z.  Geech.  des  Handwerks 
in  Kuriand.     II,  253»*. 

—  —   Ruinen    zu    Tnckum    etc. 

II,  257»*»^. 

Bildung     Benedikts.     IV, 

27«». 

—  £r.,  Wege  d.  Litteraturgesch. 
U,  458». 

Storm.     U,  228»«». 

Quistorp.     II,  233/4«». 

—  Ferd.,  Wilhelm.     H,  297«*. 

—  G.,  Rostock.  Drucke  zu  Hal- 
berstadt    11,  232**«.  368»». 

&  P.  Kehr,  Päpstl.  ürkk. 

1293-1378.    IV,  63*». 

—  Geo,  Familie  Bismarck.  II, 
296»». 

—  Joh.,  Additamenta  altera.  I, 
112*. 

Scherer.     U,   296»». 

—  Jul.  Urkk.  d.  Burg  Questen- 


—  Max,  Lauen b.  Mttnzweaen.  II, 
226»«»*. 

—  P.  V.,  Infant-Reg.  No.  i'^.  II, 
235»««. 

—  Bob.«  Stiftskirche  2.n  Bordes- 
holm.    11,  227»». 

—  W.,  Dionysostheater  in  Athen 

I,  92«»«. 

Zu  Thukydides  2,  2.     I, 

97«*«. 

—  —  B&thory  n.  Bethlen  in 
ihrem  Verh.  zu  Polen.  III, 
238»»». 

Schmieder,  P.,  Schule  in  alter 
u.  neuer  Zeit     U,  183«»«. 

Schmiele,  £.,  Schwed.-poln. 
Krieg.     11,286»»»;  111,208»*. 

—  —  (Litteraturbericht).  II, 
455». 

Schmitt,  J.   J.  H.,   Edenkoben 

II,  323»»». 
Schmitz,  D.,  s.  Elze. 

—  H.  J.,  Col umbans  Klosterregel, 
n,  6»    21»;  IV,  27»».  38«*. 

—  J.  P.,  Altdeutsch.  Frühlings- 
fest     II,  147»«.  263». 

-.-  P.,  Handel  d.  Stadt  Dttsael- 
dorf.     U,  341»». 

—  Wilh.  (Tironische  Noten).  IV, 
54". 

Schmoll,  G.     U,  353». 

Schmoller,  G.,  II,  75». 

—  —  Litteraturgesch.  d.  Staats- 
wissenschaften.     II,  399««*. 

AntritUrede.     U,   402»». 

(Studium),     n,  404»*. 

Soziale  Entwick.  Dtschlds. 

u.  Englands.     II,  408»«. 

—  —  Preafs.  Innungswesen.  II, 
290*»».  "419*»». 

Hausindustrie.    11,420*»». 

Französ.  Regie,   n,  432»». 

Wirtschafil.  Politik  Fried- 
richs d.  Gr.     II,  433»«». 

(Markgenossenschaft,  Grofs- 

iamilie).     U,  411»**. 

Bauernstand.     II,  413»». 

Schnapper- Arndt,  G.,  Jugend- 
arbeiten Bom4s.     I,  56»»». 


berg.,     U,  171». 

Gnadenbild  zu  Blende.    II,   Schnedermann,      G.,      PauH 

—182»»«. 


—  Denkmäler    Nordhansens. 
—II,  185«». 

—  Gesch.  d.  dtschen  Litten- 
tnr.     II,  458*». 

—  L.,  ürkk.  Friedrichs  R    U, 
320*». 

—  —  Conflit  an  sujet  de  Lone- 
bourg  (1440/3).    lU,  69»». 

—  Lndw.,  Alt  Geech.  d.  Wandalen. 
II,  269»». 

HohenzoUem.     11,319»». 


Missionsarbeit     IV,  16»»*. 

Schneegans,    W.,    Ebemborg. 
U,  160«*». 

Schneider,    Weingartener  Fäl- 
schungen.    II,  324»«». 

—  Hexenprozefs  in  Tettnang.    II, 
327»»». 

—  Bnrgkapellen    auf  Achalm  u. 
Sperberseck.     H,  328»»«. 

—  Schwab.  Privaturk.  IV,  78»». 

—  A.,Hemmerli.  U,  117»;  III, 
6»*. 


IV,174 


Schneider  —  Schnts. 


—  £.,  Mülbaoaen  im  Einfii.  II, 
141". 

Codex  Hineagiensia.     II, 

S24". 
Kirche  sa  Babenhofen.  II, 

326**. 
Stadtrecht    t.    Hofskirch. 

II,  326»'«».  330*« 

—  —   Wem,   Gegner    Hera.  Ul- 
richa      11,  327»««. 

—  —  Pfaff.     11,  327«« 

Pfiftter.     U,  327»*«. 

Württemberg.  Reformationa- 

geach.     U,  328*'». 

—  —  Ursprung,  Namen  a.  Wap- 
pen Ton  Wirtemberg.  II,  329*». 

—  F.,  Mttnater  so  fionjk.  II, 
348"». 

—  —  Haaaaltar  Andreaa*  IIL 
T.  Ungarn.     III,  267"«. 

—  —  Croiaadea  et  inventairea. 
IV,  48»«>. 

—  J.«  Heer-  u.  Uandelawege  etc. 
U,  220*».  264". 

—  ~  Moranga  Gefangennahme 
n.  Freilasaang.     II,  316">. 

Stadt- 0.  Landkreia  Dttaael- 

dorf.     II,  331'. 

—  J.  P.,  Friedrieh  y.  Klarhols. 
U,  164". 

Köln.   ProTinsialkoniil  d. 

15.  Jh.     II,  276«>. 

—  L. ,  Leben  Wiihelma.  II, 
97". 

Alt-   u.   Neu-Bappin.     II, 

373««». 

—  R.,  Portua  Itiua.     I,  120". 
Leinenindustrie  in  Schlesien. 

U,  192". 

Schneiderwirth  &  Bauch, 
Bodmann-Habelacbea  Archiv.  II, 
169"». 

Schnell,  0.,  Cisterc- Abtei  Bild- 
hausen.     II,  317"«. 

Klostergebaude  von  Bild- 
hausen.    II,  317"«. 

Schneller,    £.,    Yorgeachichtl. 

Spaxiergänge  t.  München.     II, 

304». 
Schnepf,     Ch.,     Wa«aerbnrger 

Wahrung.     II,  307«*. 
Schnittger,    D.,    Ovena.     III, 

196". 
Schnorr  von  Garolafeld,  F., 

Plüddemann.     II,  238»". 

Schnürer,  6.,  Papsttum  i.  Z. 
Theodericha.     IV,  37». 

ScbnUtg  n,  A.,  Reliquienbe- 
hälter.    II,  71»". 

—  -  Zeilschr.  für  chriatl.  Knnat 
II,  343»". 

Roman.   Thonkrag   im  S. 

Seyerin  z.  Köln.     U,  344»«^ 


3  c  h  ö  1 1 ,  R.,  Polykrite.    I,  84"». 
94"«. 

—  —   Proieb    d.    Phidiaa.      I, 
96«". 

Schömann,  O. F., Antiqn. grecq. 

Trad.    par    C.    Galuaki.     I, 

73"«». 
Schön,    y. ,    Merinoschaf.      II, 

417«". 
S  c  h  ö  n  b  a  c  h,  K.,  Altdeutsche  Pre- 
digten.    IV,  48". 
Schönberg,   6.,   (Vorbildung). 

II,  404«»». 
Schönbrunncr ,    J-,   Verduner 

Altar  in    Kloatemeuburg.     II, 

100". 
Schöne,  A . ,  Nationalbewulataein. 

II,  382". 

—  M.,  Schahmachergewerbe.  II, 
421*". 

Schönermark,  G.,  Krudfix 
karol.  Zeit     II,  28»".    166»». 

—  — Alterabeatimmnngd.Qlocken. 

II,  211»««. 

Schön  fei  dt,  £.  Z.,  Aus  alter 
Zeit  (Cottbus).     II,  375«». 

Schön  her  r,  B.,  Jamnitaera  Ar- 
beiten f.  Ferdinand.  II,  103/4»*». 

—  J.,  (Bücher-Nachlafs  Ötvöa'). 
m,  254»»«. 

(Ungar.    Drucker    aua   d. 

17,  Jh.).     UI,  265"». 

—  —  (Adelsbrief  der  MÄrey). 
m,  256"». 

(Biharer  Adelabriefe).  III, 

267«". 

—  —  (Teatament  Nädaady'a). 
lU,  257"». 

(Unbek.  Siegel  Ludwigs  I.). 

III,  257"». 

—  -  D.  Usinki  &  E  Nagy, 
(Gesch.  yaterlSnd.  Bibliotheken 
im  MA.).     m,  254»". 

SchÖnyitsky,  B.,  Sylvester 
bulWjan.     IV,  61"b. 

Schönwälder,  Quellgebiet  d. 
Görlitser  NeiTae.     U,  175»«. 

Schöpping,  D.  v.,  Altertümer 
in  Bornamünde.     U,  257»". 

—  —  SchÖppingache  Familien- 
geach.  U,  259»". 

S  c  h.0 1 1  e  n ,  M.,  Aachener  Volka- 
lieder  etc.     II,  341»»«. 

Schölte,  L.,  K  erkel  besittingen. 

m,  109»»«. 
flendrikaaoon.  III,  109»»*. 

Schola,  Fr.,  (Proleatanten- 
Patent).     m,  252«". 

—  M.,  Quartär  in  Rügen.  II, 
219". 

—  P.,  Beaiedelnng  d.  Rieaengeb. 
H,  191". 


—  —  Oothes  Rieaengebuigireisc. 
II,  192". 

Schoolmeeatera,  £.,Coli4gtt]e 

de   St.   Martin   k  Li^.     UI, 

95»« 
Manoscrit  de  Saint-Jacqnes 

k  li^.     III,  95". 
Sehoor,    W.    K.    J.,    Pnekiit 

honden.     UI,  100» 

—  —  Drinkwaterpotten  in  Terpen. 
m,  100*. 

—  M.  van,  Chancelier  de  Brabaat. 
m,  93**. 

Schorbach,  K.,  &  M.  Spir- 
gatis,  KnoblochtxerinStraf»- 
burg.     II,  282»«.  422*»». 

Schorn,  K.,  Eiflia  sacra.  IL, 
159"».  334";  IV,  39". 

—  —  Propstei  Apollinarisberg  b. 
Remagen.     II,  334**. 

—  —  Stadt.  Realgymn.  (in  Köln/. 
U,  343»«*. 

Schott,  Th.,  Württemberg /^<f?b. 
n,  292". 

Pfiaer.     U,  327»". 

Palmer.     U,  327»*«- 

Schottky,  Rieh.,  Ans  d.  Ris- 
aeit  d.  norddeutschen  Tiefebene. 
U,  218»». 

Schottmüller,  K.,  Templer- 
Orden.     III,  67»".  275*». 

—  —  Archival.  ForachongeB  fib. 
Tempelhermorden.   III,  275*^ 

Schonten,  fi.  L.,  Tabernakel 
bij  Israel.     I,  47»". 

Schrader,  Eh.,  Ckintnet tablett. 

I,  81". 
Anaaprache  d.  Zeichen  etc. 

I,  31". 

—  —  Utaralsmalkatun-iarrata. 
I,  39»". 

—  —  a.  Erman. 

—  F.  X.,  Regeaten  v.  Marien- 
münster.    II,  163»*. 

—  Th.,  Nachlata  Jongios'.  II, 
207™, 

Schrammen,  Job.,  flerrntt 
aua  Lehnin.     II,  290*». 

Scbrattenthal,  Taine  Q- 
Schwarca.     III,  266»". 

Seh  rata,  W.,  Münzfund  v.Gtb- 

fenan.     II,  307". 
ürkk.    d.    Nonnonklost«» 

E.  hl.  Kreui  in  Regensburg.   U, 

308»»». 
Renedikt  -  Reichastin   S. 

Emmaram     in     Regsl^.      II, 

308»»». 
Antoniter-BaUey  Begesi- 

burg.     II,  808»»». 
Epitophien  b.  8t  Lassr« 

in  Regenaburg.    II,  306»»** 


Schrats  —  Schnmacher. 


IV,17  5 


—  —  Wallfahrtsseichen  s. 
schdoen  Maria  in  Regenabg.  II, 
313"». 

—  —  Yerhdlgn.  aw.  Begensbg. 
a.  Stadtamhof.     II,  31 3*^^ 

—  —  Grabsteine  u.  Inschrr.  ans 
Laben.    U,  313*«. 

2  aoch  aof  Neubarg  besttgl. 

MedaiJlen.     II,  314>m. 

Schreck,  £.,  Friedrich  Wil- 
helm /.     U,  290". 

Schreckenttein,  s.  Both. 

Schreiber,  Bömische  Funde  in 
Aogabarg.     H,  313«»». 

—  Th.,  Brunnen  reiieffl  aus  Palaazo 
Grimani.     I,  106»*» 

Schreiner,  M.,  Polemik  zw. 
Jaden  o.  Mohammed.     I,  55"*. 

—  W.,  Eining  u.  dort.  BÖrer- 
Aoagrabungen.     II,  804'». 

SchreTel,  A.  de,  College  de 
Tapper  ä  Louvain.     III,  97*"». 

Schröder,  &.,  (Aa&ahme  y. 
3  Ruinen.)     III,  2ö9*>».  ' 

-'    L.  T.,   HochieitagebrSoche  d. ' 
Esten.     I,  18*«*»,  II,  2Ö6>»». 

—  L.  J.,  (Pythagoraa  u.  Inder.) 

I,  98«». 

—  R.,  Rechtagesch.     U,  376». 

SachBengpiegel.    II,  392'»». 

SchrSdl,  S.  Gallen.    H,  27'*». 

—  PassaTia- Sacra.     II,  308"»». 
Seh rSer,J.,  Bartsch.  U,  233"». 

Schroer,  A.,  Winteney- Version 
d.  Regula  Benedicts    IV,  27»»». 

S  ch  r o  r  s ,  Gislemar  u.  Gottschalk. 

II,  27'»«. 

—  Gottschalk.     U,  27'»*. 

—  Hildnin.     II,  27'««. 
Schröter,   Totenreich   d.  Indo- 

germanen.     II,  262»». 
Sehr  Otter,     K.,     Ordinana    zu 

Beinfelden.     II,  120'». 
Sc h ro  1 1 ,  B.,  Necrolog.  t.  Ossiach. 

U,  102'»*. 
Spital  am  Pym.  II,  102'»»-«. 

—  —  Kekrologium  v.  Spital. 
IV,  44»«. 

S  c  h  r  o  1 1  e  r,F.,Schlesien.  11,1 93»' . 

Schrott,  J. ,  Ludwig  /.  als 
Dichter.     II,  807«». 

Schrottenberg,  F.  y.,  Dom- 
berg (au  Bambg.)     II,  319*'« 

Schnbart,  P. ,  Verfassung  d. 
Reichs.     II,  379«'. 

Schnbart.  —  Briefe  n.  Stammbuch- 
blatter.     U,  328'". 

Schubert,  Lucrezia Tomabuoni. 
m,  19'«». 

—  y.,  Kriegführung  im  7 jähr. 
Kriege.     II,  174*». 

—  Johann  y.  Sachsen  18SS.  II, 
176»». 


—  Ed.,  &  K.  Sudhoff,  Para- 
celsus-Fonchungen.   II,  327'»'. 

—  H.,  (Zählen,  Anleit)    I,  6(»»»). 

—  K.,  Niederösterreich.    11,99»». 

—  L.,  Bürgermeister,  Räte  etc. 
Schweinfurts.     II,  8L9*<». 

Schuberth,  G.,  Grofsenhain  u. 
Radeburg.     II,  179»«». 

—  —  Nie.  y.  Ülemanges.  II, 
273*»*;  IV,  41«». 

—  —  s.  Zschiile. 

Schubinski,  S.  N.,  Leben  u. 
Sein  d.  Vergangenheit  (Russ.). 
n,  264»«b. 

Schubring,  G.,  Agrigento;trad. 
da  G.  Toniazzo.     I,    78'>»»>. 

Schuchhardt,  C, ,  Mykenische 
Schachtgräber.     I.  63«». 

—  —  Wandmalereien  in  Mykenai. 

I,  64«». 

—  -  Pergamen.  Landschaft.  I, 
76'«'. 

—  —  Maked.  Kolonieen  zw.  Her- 
mes u.  Kalkes.     I,  76'»'*. 

Myken.  Altertümer.  I,  88'»«. 

—  —  8.  Graeber. 

Schüddekopf,  C,  Wielands 
Briefe.     U,  328'«». 

Schüler,  Th.,  Schlangenbad. 
n,  164'««. 

Scbueren,  s.  De  yan  der 
Schueren. 

—  s.  Dorp 

Schuermans,  U.,  Antiqnit^  en 
Belgique.     II,  2». 

—  —  Remparts  d'Arlon.  III, 
99'*«. 

Schütze,  P,  Lauremberg.     III, 

196*». 
Schuhmacher,  Amerikan. 

Unternehmungen  d.  Aiigsburger 

Welser.     U,  314««». 

Schulenburg,  W.  y.,  Wendische 
Zahlungsmittel.     U,  349». 

—  —  Häuser  mit  Eulenlöchem. 
U,  349» 

—  —  Riesengrab   y.  Melle,    ib. 

—  -  Komstampfen  in  d.  West- 
priegnitz.     II,  349». 

Spreewaldhaus.    U,  849". 

Schullerus,A.,  VallhöUglanben. 

m,  181*. 
Schulte,    y.,     Redecker.       II, 

234«»» 

—  A.,  Urk.  Walahfried  Strabos. 

II,  22»».  106»». 

Urk.    Friedrichs   L     U, 

36».  114««»ä;  IV,  71»». 
Studien.     U,  106'*. 

—  —  Grabmal  Egino  F.  II, 
131*«. 


—  —  Einwohnerzahl  y.  Frei- 
burg.    IL  397«»«. 

—  —  (Formelb.y.  Schaffhausen.) 
IV,  74'"». 

&  G.Wolfram  ,  Urkunden- 

buch  yon  Strafsburg.     II,  186»; 
IV,  78'»». 

—  J.  Fr.  y.,  AltkatholicismuB. 
II,  S02*»*.  437»«». 

Schulte  yom  Brühl,  Marburg. 
U,  149'»». 

—  Gelnhausen.     II,  149"». 

—  Rodensteiner.     II,  166'»*. 

—  Deutsche  Schlösser  u.  Burgen. 
II,  469«*. 

Schultes,  A.,  Familie  Besserer 

in  Ulm      II,  326»». 
Schuitefs,  Fr.,  s.  Ritter,  H. 

Schulthefs,  Europ.  Geschichts- 
kalendor;  ed.  £.  Delbrück. 
U,  294» 

—  0.,  Agoranomie.     I,  79'**. 

Schultz,  F.,  Kulm.  U,  246»«. 
280»«». 

—  —  Chronik  Gharlottenbargs. 
li,  371'»». 

—  Fr.  W.,  &  H.  Strack, 
Psalmen  u.  Sprüche.     I,  46'". 

—  H.,  Alttest.  Theologie.  I,  48'«». 
Westfäl.  Berggewerkschafts- 
kasse.    II,  418*<^. 

—  W.  y.,  Mecklenburg  u.  d. 
7j.  Krieg.     U,  81»».  231*«*. 

S  c  h  u  1 1  z  e ,  V.,  Marienbilder.  IV, 
36»»»». 

—  —  San  Marco  in  Florenz.  IV, 
40»«. 

— Walth.,  Preufs.  Regieyerwaltung. 

n,  432»»». 
Schulz,  P.,  Regino.     II,  19»». 

Schulze,  Ad.,  s.  Pougin. 

—  K.,  Waldau,  Frese,  Sülze  u. 
Baalberge.     U,  176«'. 

—  —  Hobehai,  Magisterbe  u. 
Bubenbom.     U,  176«*. 

Lausehügel      II,  176«». 

—  L.,  (Busch).     U,  216'«. 

—  P. ,  Lucian  u.  Komiker.  I, 
74'»». 

Schulze-Gaeyernitz,  H.  y., 
Karl  August  y.  Sachsen- Weimar. 
II,  176»». 

—  —  Schulze-Gaeyernitz.  11^ 
180'»». 

—  —  Preuia.  Staatsrecht,  n, 
378»». 

Seh  um,  W.,  Amplon.  Hand- 
schriftensamml.    U,  260»-'». 

Halberst  Bruchstück  d  Cod. 

Theodosianus.     IV,  62/3'*. 

Schumacher,  Steinkistengraber 
b.  Blumberg.     U,  221«». 


IV,  176 


Schomacher  —  Seeliger. 


—  G.,  Diacoyeries  in  Qaiilee.     I, 

47 167. 

-•  —  CaeMurea,  Umm  el  Jem&i 
a.  Haifa.     I,  47*«». 

—  U.  A.,  Arbeiten  f  brenn. 
Geach.     U,  208". 

Schumann,  Aniiringe  aua  d. 
Randowlhal.     II,  221^. 

—  Graber  o.  Bargwäile  in  Vor- 
pommem.     II,  221^. 

Schanck,  L. ,    Faeado-Platarch. 

I,  78»«». 

Schöpfer,  F.,  Stet  piatoieai. 
III,  20»»». 

Schürte,  H.,  Altalav.  Yerkehrs- 
veg  über  d.  Ersgebirge.  II, 
180"*. 

SchoBter,  A.,  Leikaof  in  Schle- 
■ien.     U,  193<M. 

—  L. ,  Kepler  n.  kirchl.  Streit- 
fragen    U,  70»». 

Schuyier,  J.,  Institution  of 
Cincinnati.     III,  $OB*K 

SchvarcE ,  J.,Ungar.  Gesellachaft. 
m,  269«M 

(Orandgeeetae.)   n,  380*^. 

(Steataformen.)    n,  406«»». 

Schwabe,  Polen.     II,  37ft«»». 

—  L.,  UelyiuB  Cinna.     I,  121^. 

-  —  HeirataplSne  Ericha  XIV. 
Y.  Schweden.     II,  174»*^ 

Sühwally,    F.,    Jeremia  gegen 

d.  Heiden.     I,  IA*^.\ 
Schwalm,  J.,  Peter  Harer.    II, 

133"*. 
Schwanita,    C. ,  Schefiel.     II, 

296»». 
Schwann,    M.,    lUoatr.    Geach. 

V.  Bayern.     II,  304«'. 

Schwappach, •Forst'.  II,41ö«*». 

—  —  Forstgesoh.  Bedeat.  d. 
Volksrechte.     II,  415««-»«. 

—  —  Handb.  d.  Forst-  u.  Jagd- 
geschichte.    II,  415'^». 

Schwarti,  £.,  s.  Tatianas. 

-  F.,(Litteratürbericht.)II,219««. 
Landmilizen  im  7j.  Kriege. 

II,  79**.  287"»«.  448«'*. 

—  J.,  Key  to  Bibl.  Chrono].  I, 
43". 

—  Joh.  A.,  Entwarf  d.  Yer- 
fassung  d.  Stedt  Riga.  II, 
284". 

—  K.,  Friedrich  V.  t.  Hessen- 
Hombnrg.     II,  166»»«. 

—  Ph.,  Anklageschr.  geg.  Rafs- 
dorf.     II,  242«. 

Schiemanna  Liyländ.  Gesch 

II,  251". 

—  Th.,  Lübeck.     U,  810"'. 

—  W.,  Umenfeld  v.  Freiwalde, 
n,  349». 


—  —  Bronaefond  v.  Meilenao. 
II,  849». 

—  —  Stern  mbeT5lkerungafrage 
d.Mark  Brandenbarg.  II,  354*»*. 

Stern mbeyölkerongsfrage  in 

d.    Mark    a.    Pommern.      II, 
3j4«b. 

Sagen   a.  Geach.  d.  Mark 

Brandenborg.     II,  355". 

Sehwara,  A,  a.  Morayta. 

—  B.,  Qaer  dorch  Bithynien.  I, 
77»"». 

—  H.,  Schlacht  b.  Worringen. 
U,  337«». 

—  Th.,  Rodimentom  Noritiorom. 
U,  209»"*. 

—  W.,  Jolianoa.  I,  131";  IV, 
25"». 

Schwaribach,  s.  fieheim. 

Sehwara e,  Mathiaa  t.  Jagow. 
n,  361". 

—  Frankfort  UniTOrsitat  II, 
368»*». 

—  Ebert.     U,  368»*». 

—  Lütkens.    U,  368»". 

—  Frankfurter  Hochaeit.  II, 
874«»*. 

—  Stidt  Lyceom  in  Frankfort 
II,  374*»». 

—  Geaiaa.     U,  374««». 

—  Frankforter  Nordpol&hrer.  II, 
374«*» 

—  R.,  Pelargoa.     U,  368»**». 
Pratoriaa.     II,  368»**-». 

Schwarafeld,  E.,  Erreii  d. 
Moldova.     I,  53*». 

—  M.,  Eyreil.  in  Romania.  I, 
53"*. 

Schwebel,  0.,  Grofaer  Karfürat 

U,  289«». 
Grafen  Schwerin,  a.  JB.  8, 

n,  366««*. 
Geach.  Berlina.    II,  369»". 

Schwedler,  G.,  De  reboa  Man- 
tinenaiom.     I,  84»»*. 

Schweinfarth,  Ratael,  Fel- 
kin,  Hartlanb,  Emin.  III, 
292»«». 

Schweitzer,  Hans  Sachs.  U, 
321**». 

—  Ph.,  Geach.  d.  akand.  Litera- 
tur,    m,  194*». 

Schweizer,  F.,  Zürch.  Politik 
im  13,  Jh.     U,  112". 

8.  Eacher. 

Schwemer,  R.,  Chlodwiga  Ala- 
mannenaieg.     II,  6**h. 

Schwenger,  K.,  Karla-Gymn. 
au  Aachen.    II,  343»«». 

Schwerin,  Dom.     U,  282«**. 

Schwering,  J.,  Kanon.  Ge- 
wohnheitarecht.     U,  395»*^. 


Schwicker,    J.    H.,   P4xni4aj. 
III,  238»«». 

Kroatien.     UI,  253»». 

Snaanna  Forgich.  UI,  256***. 

—  —    Kroatien    in    ataatarechtl. 
Besiehuog.     lil,  268*". 

Schwieters,  J.,    Baoeraböb  y. 

Lüdinghausen.     II,  165". 
Schybergaon,   M.  G.,  Elum- 

malm.    Hl,  210". 

FinlandaHiat  III, 2 ll«*'. 

Armfeit.     III,  212". 

Scialoia  V.,  &  J.  Alibraadi, 
Pompej.  Wachatafeln.   IV,  59»«. 

Scioat«  L.,  Directoire  ei  äaroie. 

m,  35»»*. 
8  c  i  p  i  o ,  Domberg.  Aubtead.    U, 

88»»». 
Scipioni,    Q.    8.,     Lorenio   e 

Collenoocio.     III,  19»". 
Scola,   B.,   Baa.  d.  Scola.     Ili, 

28*». 
Scott,  J.,  Berwick  upon  Tweed. 

III,  124*».     173»". 

—  L.,  Renaissance  in  Italy.    HL 
8»». 

—  W.  B.,  a.  Backhoose. 

Scrinai,  G.,  San  AnUnio 
Padova.     lY,  40**. 

Sebicht,  R. ,  Cisteretenier 
niederländ.  Kolonisten  ia 
gold.  Aue.     II,  174". 

Sech  er,  V.  A.,  Sämling  of  Kong. 

Rettertinga  Dk>mme.    HI,  190^. 

Forordninger.     HI,  190». 

Seckt,  Fei.,  Camerariu«.  H,  54*^. 

Secretan,  Asaociation pro  Area 

tico.     U,  109**. 
S4e,  J.,  Chronique  de  Rothfacb 

U,  136»»- 
Seeber,  J.,  a.  Lindemaaa. 

Seeberg,  R.,    German.  Anilaai. 
d.    ChrUtentoma.      II,    26»'^. 

IV,  32««.  45". 

Veradhnongs  lehre  d.  AW- 

j      laid.     IV,  46»»». 
I 8.  Thomaaiua. 

Seebohm,  J.,  a.  Voigt. 

Seeck,    0.,    Diodetiaa  a.  Koa- 
atantin  /.  Enmenina.  1, 126/7*. 

I  Seefried,    J.  N.,    Thaaaüo //. 
I      u.  Chiemaeekloater.    U,  25**. 

308»**. 
ISeeley,   J.  R.,    Ewald  a.  Gre- 
gory /.     in,  115*. 

Stein;   tr.  £.  Lehnasi 

U,  295*. 
Seelig,  F.,  HanaTOiBüheL  U, 

281»". 
Seeliger,  Schlegel.  H,  185«». 

—  G.,  BeichakanaleL   U,  279»**- 


di 


B. 

d. 


1 


Seeliger  —  Shaw- 


IV,  177 


—  —  Enkansler  a.  BeicliakiDs- 
leien.    lY,  TS»"« 

KansleUtndien.   1Y,74^>>. 

Seelmtnii,  W.,  Bewohner  Däne- 

marlu.     III,  181  ^ 
Seamftiiii,     0.,     Gotteadienitl. 

OebrSoche  d.  Griecheii  a.  B5mer. 

Sagala,    6.,    Stör,    contempor. 

m,  89«*«  40M». 
Sogar«,  J.,  Coatambree  de  Cata- 

laila.  lU,  48«*. 
Seidel,     Britiaeh-afrikaii.    Ge- 

•ellaoh.    III,  178«». 

—  P.,  Friedr.  d.  Gr.  io  Rheina- 
berg.    II,  76/7". 

Kunst  unter  Fr.  Wilh.  /. 

U,  292»    388*". 
Seidenb erger,  J.  B.,  MainBer 

ZOnfte.     II,  167^1.  279"». 

Seidlits,    W.  ?.,    Meilkn.  Por- 
xellanmaaafiiktar  anter  BSttger. 

II,  180»» 

—  —  Bramante  in  Mailand.  III, 
14**« 

Seifert,  J.,Pfeffingar.  U,  186*«^. 

Seilhamer,  G.  0.,  Am.  Theatre 
before  Berolation.    III,  308*». 

Seit 8,    Aktenitllcke    d.   Latein- 
•chole  in  Itsehoe.    U,  227*»*. 

Seiborne,     Earl,     Defence    of 
übarchofBngland.   III,  170»^ 

Selenoj,  A.,    (^aala»i-Gebr.     I, 

Ö8*». 
Sei  er,    Ed.,    Anaiedelangen    d. 

Haaxteca.     I,  12» 

—  —  Bainen  ?.  Xochicalco.    I, 
12» 

Seil,  K.,  Entwicklang  d.  Kirche 
im  19.  Jh.     U,  293*. 

—  —    Gesch.   d.    Christentams. 
lY,  2».  37». 

Sei  li ,  L.,  Docam.  d.  stad.  Bologn. 

III,  21*» 

Se  1 1  o ,     G.,    Brandenb.-Magdeb. 
Besiehongen.  U,  173".  858*^. 

—  —  Heinriei  de  Antwerpe  Trac- 
Utas  de  Brandenb.     II,  356". 

Jacao.    U,  366» 

—  —     Schildhom-Sage.      II, 
866». 

Ghron.  Marehion.  Brandenb. 

U,  857»«. 
Brandenb.  Biitams-Chronik. 

II.  867» 

—  —  -  Lehnsaaftrag  an  d.  Ers- 
sUft  Magdeburg.    U,  368». 

—  —   Otto    lU.    T.    Brandenb. 
II    868^*. 

—  -^  Katharina.     U,  369»^. 

—  —  Siegel  d.  Markgr.  y.  Bran- 
denb.    11,  365*". 


—  —  Siegel  ▼.  Brandenbarg.  II, 
366*".  372*»*»;  IV,  81*» 

Seehaasen.     II,  366*». 

Golm   bei   Potsdam.      11, 

366*»    366  »»b. 

Bolandsstotoen.  U,  367*». 

Erste  HohenioUer  in  Berlin. 

II,  369*»«. 

—  —  NioolaoB  ▼.  Beman.  II, 
369*»*. 

Altberlin.     II,  370*»«. 

Potsdam  0.  Sans-Soaci.  II, 

371*». 
Brandenbarg.  Stadtrechts- 

queUen.    ü,  372*». 
Gisteraienserkloster  Zinna. 

II,  373«» 
Magdeburg.  Urfehde  1460. 

II,  373»*. 
Selrer,  D.,  Juden  in  Schweden. 

I,  65*» 

Sembrsycki,  J.,  Kolonisation 
Litauens  durch  Polen.  II, 
244» 

Maletius.     U,  244*». 

Semmig,  H.,  Isabeau  y.  Bayern. 

II,  306«. 

Senate  a.  Fisheriea  Treaty.    III, 

319»». 
Senigaglia,  L ,  Goethe  e  Man- 

loni.    III,  42»*. 
Sepet,  M.,  Jeanne  d'Arc.    III, 

72***. 
Sepp,  Kölner  Dom.     11,343*». 

—  B.,  Eichstitter  Urkk.  II, 
318«»*. 

Schuts-    u.    Freibriefe   d. 

Stadt  Eichstatt     U,  318«»*. 

—  —  Belagerung  t.  Eichstatt 
1460.     U,  318»». 

Tagebuch  d.  Clara  Staigerin. 

U,  31»»». 
Cassettenbriefe.    lU,  133»*. 

—  J.  N.,  Feldhauptmann  Kaspar 
V.  Winaer.    U,  311*»*. 

Septem  Notis,    C,    Papato   e 

grandi  uomini.     III,  41«». 
Seraphim,    £. ,    Aufseichn.    in 

frank.  Klost     U,  18*». 
Aberglauben    in    Liyland. 

n,  260**.  263»». 
Seraph  in,  F.  W.,  Notizen  über 

Honterus.     III,  261**«. 
Seresia,  D.,  tiglise  et  £!tat  sous 

rois  Francs.  lY,  26*»»».  27«»»». 

Sernagiotto,  L.,  s.  Lockart. 

Serre,  Amiral,  Marines.  III, 
62» 

Serrigny,  E.,  Mystire  de  S. 
Martin  k  Seurre.    lY,  48*«*. 

Seryansi-Gollio,  S.,  S.  Gio- 
vanni di  Urbino.     111,  22««». 

SerTice,J.,Dugaid.  111,164*«*. 


jAbrssbsriohts  dsr  Qosohiohts Wissenschaft.    1888.    lY. 


Settegast,    Honneur    dans    la 

Chans,  de  Roland.     UI,  64». 
Sota,  s.  Miller. 

—  K.,  Biedinger  BathsprotokoUe. 
II,  326»*'»h.  330«». 

Seubert,  Belagerung  u.  Ein- 
nahme y.  Mannheim  iß^2.  II, 
132»». 

Seuffer,  W.,  Noch  ein  Kästner. 
II,  328***b. 

Seyeren,  s.  Gilliodts. 

Seyero,  B.,  Paleoethnol.  Portu- 
gueaa.    I,  7*». 

S  e  w  ar  d ,  0.  B.,  Diplom,  episode. 
Ul,  193««. 

Seyff  ert.  F.,  Augusti  bella  Ger- 
manorum.    II,  266»». 

Seyler,  Forschgn.  d.  bist.  Yer. 
in  Bayreuth.     II,  316»*«. 

—  Forschungen  am  GSrauer  Anger. 
U,  316»««. 

—  G.  A.,  Heraldik.     II,  239«». 
Sforxa,  G., Nicolaus  F.;  tr.H.Th. 

Horiik.     U,  277»»:  lU,  4». 
Yiaggio  di  Pio  VI  1782. 

III    36*». 
Napoleonidi.     III,  39«» 

—  —  Inno  di  guernu  III, 
40»«. 

Sforsa,   Lod.,  a.   Yespucci.     III, 

16***. 
Sforza- Benyenuti,     Dizion. 

biogr.  Cremasco.     lU,  16'». 

Sgagliosi,  N.,  CöUesione sfrag. 

d.  Bibl.  Vatic.    lY,  80**». 
Sgulmero,   F.,    Affari  d'Italia. 

Ul,  33**». 
Shadwell,  G.  L.,  s.  Griff ith. 

Shaftesbury.  —  Leben  der  7 
Grafen  yon  Sh.     lU,  164*»». 

Shairp,  J.C,  History  a.Poetry  ; 
ed.  J.  Yeitch.     lU,  166*«*. 

Shakespeare.  —  Annais.  III, 
168»». 

—  First  folio  1623.  UI,  168»»». 
— .  Controyersy.     DI,  168»». 

—  a.  Bacon.     lU,  168«». 

S haier,  N.  S.,  Physiography  of 

North  America.     UI,  296». 
Shand,    A.    J.,    Oentenary    of 

«Times'.     UI,  166**«. 
Sharfuddin  Ali  Yaadi,  Zaiar 

n4mah;  ed.Muhammad  I14h- 

d4d.     lU,  287»». 
Sharp,  W.,  Heine.    UI,  168»«». 

S h  a  r  p  e ,  £.,  Engl.  Architecture. 
UI,  176»»«. 

—  Will.,  Shelley.     UI,  167»». 

Shaw,  T.  B.,  Studenfs  Engl. 
Literat     lU,  166»». 

—  W.  A.,  Eiizabethan  Presby- 
terUnism.     III,  132»«. 

12 


IV,178 


Shea  -^  Slaftar. 


She«,  J.  O.,  jMoits,  noolleeto 
ft.  Inditns.    UI,  297^. 

—  —    Lifo    of    Gftrroll.      UI, 

—  —    Andaiit    Floridt.      UI, 

Shearword»  J^   Btuna.     HI, 

182*". 
Shepard,   B.   M.,   Vau  Baren. 

UI,  806»». 
Sheppard,  J.  B.,  Literae  Caa- 

tarieaaaa.    III,  120*. 
Sheridan,  F.  H.,  Personal  Me- 

moiza.    UI,  B06«*. 
— -  —  Lait  daya   of  dril   war. 

III,  81»«". 

SheriBan,  W.  J.,  Strategy  of 
Oiril  War.    UI,  812»". 

Shermaa.    lU,  806**. 

Shinn,  G.  H.,  Booki  a.  maga- 
dneaof  California.   UI,8i9»«. 

Short,    34    yeara    Bpitoopate. 

m,  171««. 
Shnkowikij,  W.,   Gall.     lU, 

288«*. 
Sibbald,  A.  T.,  LOam  aa  poKt. 

■jitem.    UI,  285**. 
Sickel,  Th.  ?.,  Proleg.  s.  lib. 

diomiu.    U,  21««;  IV,  58». 
Ottonis  27.  diplomata.  II, 

80». 
Erlant.  an  Diplomen  Ottoe//. 

II,  82»»;  IV,  69»». 

BeUa  diplomat    IV,  59»<. 

DocDU.    di    Borna.      lY, 

61M 
Arbeiten  d.  Ittitato  Ana- 

trUoo.    IV,  65H 
Itinerario   di   Ottone    II. 

982.    IV,  89«». 

Diplomata.    IV,  69«. 

8.  Sybel. 

&  H.  Brefslau,  Aosfer- 

tignng  d.  Wormier  Conoordati. 

IV,  70W 

—  —  E.  T.  Ottenthai,  A. 
Fanta,  Ezearae  an  Otton.  Dip- 
lomen.   IV,  69«». 

X.  ühlira,    A.  Fanta, 

JBxcane   an   Otton.    Diplomen. 
II,  82»»;  IV,  69«. 

—  W.,  MeroTing.  VolkiTenamm- 
lang.    U,  9«*. 

ZoUttrafrecht.    U,  480*»>. 

Sidoine  Apollinaire,  Trad. 
par.  £.  Barret     U,  5**. 

S  i  eb  e  e  k ,  H.,  Unteraach.  a.  Phi- 
losophie d.  Griechen.  1,99»^». 
102»«. 

Psychologie  d.  Scholastik. 

IV,  47»w 

Siebecker,  B.,  Bist  d.  Alsace. 
11,  135»» 


Siebenbfligen.  — *  Weg  d«  destsek. 
Einwanderer.    III,  281**. 

—  Vor  30  Jahraa.    lU,  258«»«. 

—  (Kirehengeselae  n.   Statuten). 
UI,  260*«. 

Siebenhaar,    H.,    Artikel  49 
d.  praofs.  VerÜMa.    U,  441«»«. 

Siebke,  Hochicker  b.  Tirbeek. 

U,  221*«. 
Siebmacher,  Adeliges  Wappen- 
bach.    UI,  257*»*. 
Sieboarg,  M.,    Matronenkaltos. 

U,  262**. 
Siebs,      Theod.,      Engl  -  frioa 

Sprache.     U,  222»»». 
Siegfried,  0.,  Pfeiffer;    Pole- 

maan;  Bedslob.     U,  904**. 
Siehe,  Vorgeschickt!,  d. Nieder^ 

laositE.    U,  846*. 
OriLberfeld  von  Or.  Meh- 

Bow.     U,  849*. 
Bingwall    b.  Tomo.     U, 

849*. 
Bronce  in  d.  Kiederlaosits. 

U,  849*. 
Kopferfand.    U,  849*. 

—  —  Silberfand  t.  Bagow.    II, 
849*.    851**. 

Siesbye,    0.,    Madrig.      UI, 

195» 
SioTOrs,  £.,    Altnordisches  im 

Beowolf.     III,  181«. 
SioTort,    Archiral.  Weinheims. 

II.  181»*. 
S  i  g  e  r  a  s ,  W.,  Siebenbfirg.-sfichs. 

Familiennamen.    UI,  266*«. 
Sikyon.  —  Theater.    I,  62**. 
SilfTorstolpe,  C,  Diplomata- 

riom.     UI,  209». 
Biksdags- Protokoll.    111, 

209«. 
Silva,  s.  De  Tenebron. 
Simcox,  W.  H.,  Panline  Antile- 

gomena.     IV,  11»*». 
Sime,  J.,  Qoethe.    lU,  168**». 

S(immel),    G.,  (Baaembefrei- 

ong).    U,  418»*». 
Simon,  £.,  Bismarck;  tr. P. Th. 

Alexander.    U,  295»*. 
Wilhelm    a.   sein    Beich. 

U,  297*». 
Friedrich    III.\   tr.    Eaf. 

Grif.    Ballestrem   (Fraa   t. 

Adlersfeld).    U,  298»*. 

—  G.  E.,  China.    lU,  178«»*. 

—  H.  V.,  Kolonialgeaellschaften. 

II,  468«». 

—  J.,  Fünf  Proxenoi.    I,  98»»«. 

—  M.,  Doppel-Kalender.  I,  51»». 
-^    0.,    Feaerreraidierang.     11, 

426*»». 
Simons  fei  d,E.,  Cronaca  A  Itinate. 

III,  10*». 


~  fl.,  ThoBaaa.    U,  Sil»*». 
Becher  o.  SeidenoiaBaf.  in 

liihichen.     U,  812»*«. 
Sandecaiecben  oder  Lepio> 

senhaas  in  MfineheB.  11,312»^. 
Vorliofer   d.   VolaiAk  ia 

MflBchea.    U,  812»»». 

Fondaoo.     II,  424««. 

Simonyi,  8»,  a.  SxarTas. 

Simpson,  H.  P.M.,  s.  Wonaae. 

—  W.,    Pool    of   Betheada.     I, 

48»**. 
Middle  of  World.  1, 48»*». 

—  —  Holy    Sepolchre  a.  Don« 
of  Bock.     III,  290»»*. 

Simson,  (B.),  Piniin.    11,24**. 

—  —  s.  Abel. 

Sinclair  &  Fyfe,  Janaiea.  UI, 

179»»». 
Sindici,  M.,  S.  Maria  aFiame. 

UI,  22»*». 
Siatalra.     —     Bnmaefaad.     111, 

226*. 
Singer,  J.,  a.  Kaha. 
Sinker,  B.,  s.  Falcoaer. 

Siret,  H.  &  L.,  Ages  da  inftal 

en  Espagne.     I,  8«»-*. 
Age    of  Metal   in  Spain 

I,  8**. 
Habitants    de  Morde   et 

d'Alm4rie.     I,  8«* 
Sisto  F.,  Letteie.    lU,  S3»«*. 

Sitte,  C,  Architektur  in  Oster- 
reich.    II,  98»». 
8ittl,K.,  Aas  Aigolis.   1,68»^. 
-^   —    SpaaiergSnge  am  Athes. 

I,  75»»»*. 
Six,  J.,   Monnates  greeqoes.    1, 

72*». 

Kleophradea.    I,  82>». 

Kttnstlerinschr.   d.  Bik- 

kiades  a.  Archermos.   I,  92*»*. 
Ptolemaioa   VI.  PhUomet. 

I,  105»"». 
Skelton,   J.,  MaiUand  a.  Seot* 

land    of    Mary    Staart      UI, 

188»«. 
Skertchly,    S.    B.    J.,     Stose 

Mortars  etc.     I,  3*. 
Sketch  of  Beni-Israel.     I,  53» 
Sketches  of  Highlaad  Charactor. 

UI,  162«»». 
—  of  War  Bist     lU,  SIS»». 

Skorpil,  H.  &  K.,  Pametniei 
ia  Balgarsko.     I,  10»*. 

Slade,  D.  D.,  Site  of  fort  Msmi- 
chasetU.    UI,  299»».  316»». 

S laden,  D.  B.  W.,  Anosda. 
UI,  131«. 

Aostnl  Poeta.  UI,  190^- 

Slafter,  E.  F.,  Champisiv  111. 
296*». 


1 


Slimt  —  Spiegelthtl. 


IV,179 


Sl&mt.P.,  <Wterr.-Scbl6ai6ii.  11, 

19S". 
Slonimiki,  Ch.  S.,  Jeaode  ht- 

Ibbor.    I,  öl«*. 
Slooten,  P.  J.  D.  nm,   Friee- 

]uda     yolkatellingeii    1714 — 

1744,    m,  HS»«». 

Slothonwor,    F.    G.,    Koniiig^ 

Lodewijk.    III,  104**. 
Oadapataetde  Statenin  FriM- 

lud.    m,  112^^. 

Smedt.  ■.  De  Smedt 
Smaad,  B.,   <Idh'  der  PMdmen. 

I,  461« 

Smith,  ■.  Yalentin-SmJtb. 

—  C.  C,  Acadia.     IH,  S96« 

—  —  Wim  od  seabourd.    III, 
«99»». 

Sxplorationa  to  the  North- 

weat.    m,  S21«>. 

—  C.  L.,  Edacation  in  X.  Caro- 
Uaa.     ni,  817»^. 

—  £.,  Visitora  in  England.    UI, 
177«. 

—  F.,  Uniterianiam.    III,  168«*<>. 
~  G.,  Am.  Statennen.  III,  S08^. 

—  G.    B. ,   Prime   Miniaten   of 
Victoria.     UI,  1Ö2«»>- 

—  Hj.,  a.  Prebenaen. 

—  J.  B.,    Dato   of  Apocalypae. 
IV,  12»". 

—  E.,  Temple.    in,  163*»». 

—  S.   A.,    Aiayrian  lettera.     I, 
27/8»-». 

Aaayriolog.  notaa.    I,  Sl**. 

—  8.  B.,  Mnnk.     UI,  190». 
Ulfold.    m,  19Ö*«'. 

~  W.  H.,   Unpobl.   Waabington 
lettera.    III,  800*^^ 

—  W.  B.,  (Semiramii.)    I,  88»<>^. 
Taratba  a.  Babia.    I,  891». 

Smitt,  F.  N.,  Eindhoyen.    UI, 

107«*«. 
Smolenaki,  W. ,   Jarocbowaki. 

II,  194«. 

SmoUe,  L.,  Cbaracterbilder  d. 

Taterlind.  Geach.     U,  92«. 

Frana  Jos.  /.     II,  98««. 

Boch  ▼.  nnaerem  Kaiser. 

U,  98«*. 
Smytb,  H.  W.,  Arcado-Cyprian 

dialect.     I,  88»». 

SnoackHargronje,G.,  Mekka. 

UI,  288». 
Ethnogr.  aoa  Mekka.    UI, 

288». 
Sjattirijja-aecte.  UI,  292"^ 

—  —    Mekkaanacb   geaantscbap 
naar  Atjeb.    UI,  292">. 

Social  Life  a.  Liter.  50  yeara  ago. 

UI,  810"». 
Society,  Palaeogr.     IV,  58*. 


Socio,  A. ,  Niederdentach.  Dia- 
lekte.   II,  239*». 

—  —  8.  Kaataacb. 

S  ö  b  n  e  1,  H.,  BondwäUe  d.  Nieder- 

lanaita.     U,  848^ 
Söbnatetten.     U,  827»». 
Sdrensen,  Tb.,    Kriae   1807, 

UI,  198H 
S  9  r  £  ■ ,  J.,  (Gemeinde  St.  MibAly). 

UI,  282«« 
Söt^r,  A.,  (Faode  a.  d.  Bömer- 

Zeit).    UI,  226H-8. 
So  ff  n  er,   J.,   Scbleapner.     U, 

190". 
Sobm,  B.,  Genoaienacbaft.    II, 

899«»». 
Kirobengeacb.    IV,  1*. 

Solbisky,  üannae.    I,  118K 

Soldan,    F.,    Sagen    d.    Lango- 
barden.    U,  222».  289»". 
Solerti,  a.  Campori. 

—  A.,  Corredi  di  nosae.  UI,  9*<. 

Soley,  J.  B.,  Ware  ofün.SUte8. 
1789-^1850.    lU,  800»i>. 

SolmB-Bddelbeim,  Otto  Graf 
Bo,  Friedrieb  Ghraf  so  Solm- 
Lanbacb.     U,  158/7»». 

Solotarew,  A.  M.,  (Penien.) 
UI,  288«». 

Soltan,  W.,  Gato  n.  Polybioa. 
I,  118«. 

Erste  Julian.  Scbaltjabre. 

I,  115»^ 

^  —  Kaleaderyerwimmg  a.  Zeit 
des  2.  pon.  Krieges.    I,  115»». 

—  —  Gbronol.  Vorarteile.  I, 
116»». 

—  —  Bömiscb.  Amtsjabre.  I, 
116». 

Bömiscbe  Tage.    I,  116«». 

—  —    Pyrrbuskrieg.      I,  118«». 

S6Iyom -Fekete  ,  F.,  Ansied- 
long  d.  Syltbales.    UI,  263^. 
(ZarAnd.)     UI,  268*». 

Som  bart,  W.,  Handel  Hambnrgs 
n.  Bremens.     II,  204» 

Sommer,  A.,  Ereignisse  238 
n.  Cbr.     I,  126^ 

— i  H.  0.,  Engl.  Hirtendicbtong. 
UI,  166»». 

—  M.,  Ludwig  /.      U,  306». 

—  B. ,  Leckes  Verbiltnis  an 
Descartes.    UI,  176«»«. 

Sommerfeldt,    G.,    Bomfabrt 

Heinricba  VII.    U,  43«.  45'«; 

UI,  4». 

Bezension.    U,  46». 

Sommi-Picenardi,  G.,  Gioy. 

di  Gremona  e  Gioy.  di  Persi- 

cbello.    UI,  16»»«. 
Esnmaa.  d.  ceneri  d.  Me- 

dicei.     UI,  44«». 


S  o  n  d4  B ,  P.,  öaterajöproTinaemas 

arkiy.     III,  218«». 

s.  Oxenstjerna. 

Sondermflblen,  M.  ?.,  Varos- 

scblacbt    U,  268». 
Sonne,  E.,  ArUtri  exteni.    I, 

791480. 

Sonnenbarg,      P.,      Notkers 

Boetbios.    U,  108». 
Sonnino,   G.,   Scisma  ai  tenpi 

di  Valentiano.    IV,  27«^. 
S  o  p  b  0  c  1  e  8 ,  E.  A.,  Greek  Lezioon. 

IV,  20»». 
Sopbonles,  Tb.,  Jlfi/f7/aM(.    I, 

61«. 

XaXxrj  HtfpaXfi»     I,  61«». 

Sorel,  A.,  Goalition  1793.    U, 

85»*.  149«». 
—    -  Maiaon   de  Jeanne  d'Arc. 

UI,  72»» 
Sorin,  E.,  Hist   d'Italie.    III, 

38«».  • 

Sorlin-Dorigny,  A.,  Obole  de 

Cyaique.     I,  72»b. 
Sorrento.    —   Faoatkampfer.      I, 

67»*. 
SoQCbart,   B.,    Bibliogr.  de  la 

cbasse.     II,  414«». 
Soocbon,M.,  Papatwablen.   IV, 

88»«. 
Soatendam,  J.,  BeaolatiSn  van 

Baden  yan  Delft.    UI,    106»^. 

Sontberland,    Victoria.      UI, 

163*»^ 
Sontbvortb,  G.  G.  S.,  Lectnres 

to  study  of  Engl.  Liter.    UI, 

166»*». 
Spiing,  W.,  FranaSa.    u.    engl. 

Handelsrecbt.     lU,  174^»«. 
Spagnotti,    P.f    Ingresso    in 

Torino  1585.    UI,  81»». 
Spalato.  —  Baggitori.  UI,  12»». 

Spangenberg,    C.,    Formolar- 

bücblein;  ed.  H.  Bembe.    U, 
68"b. 

Spaniolen  in  Serbien.    I,  58«". 
Specbt,  P.A.,  Gaatmabler.    II, 

457«'. 
Speed,  J.,  Assaaains  of  Lincoln. 

III,  805«. 
Speier.  —  Histor.  Abt.  d.  Museums. 

U,  822»». 
Spengler,  Fra.,  Verlorene Sobn. 

U,  72»»*. 
Sperl,  s.  Horcbter. 
Speybroeck,  A.  yan,  Gompte 

oommunal    de    Bmgea.      UI, 

98»»*. 
Speyer,   Wabirecbt   d.  Trierer 

Domkapitels.    U,  486»»». 
Spiegelt bal,  K.    A.,   Leipsig. 

Kramer -Innung.      II,    180»». 

420*»*. 

12» 


IV,180 


Spieb  —  Staphe». 


Spief  •»  F.,  2.  IfftDor  o.  Jom- 
phoi.    I,  48««;  IV,  17»». 

—  M.,  a.  Qents. 

Spill  mann,  J.,  Engl.  Miityrer 
nntar  KliMbeth.    iU,  1S8««. 

Spins,  t.  Gampello. 

Spinelli,    A.     6.,    Poede    di 

Ctrwtlo.    m,  17»««. 
-^  G.  A.,    Lottere   di   Montori. 

m,  S7«« 
8pirg«tia,M.,  Geiler  ▼.  Kayaer- 

bexg.    IV,  48»». 

a.  Schorbaoh. 

Sprecher    y.    Bernegg,    H., 

BerSlker.  Imrbein.DeatMshlaad. 

U,  888". 
Sprooll,    W.   0.,  Langnage  of 

Abraham.    I,  il^\ 
Staatalexioon  d.  GSrrea-Geaellach. 

II,  408«". 
Stade,  B.,  Qe^ih.  d.  Volkea  la- 

rael.     I,  40*. 
Stihlin,  A.y.,L9hetThomaaioa, 

Harlela.     II,  810^^ 

Stilin,  P.  Kr.,  Geach.  Wfirttem- 

berga.     II,  828>. 
Ältere  Quellen    d.   wilrtt. 

Geach.    II,  8S4i«. 
Calw,    n,  8a6»». 

Staea,  B.,  "AyaXfia  ii^Ax^n. 
I,  61« 

—  —  *j4yaXftaTtor^/id^as,  I, 

^EntVQatfr^  i^  *E7iiSav^ov. 

I,  10»»". 
Staffordahire.    —   CoUeotion    for 

Hiat.  of.  St.     UI,  119». 

Staglieno,  M.,  Colombo  e  auo 

padre.     UI,  58**. 
Stahl  eck,    E.    ▼.,   Eideaformel 

Tor  3  Jh.    II,  188»'. 
Stall,  B.,  Engl.  Kolonialpolitik 

ira  Tor.  ni.     in,  808»«H. 

Stallybrafa,  a.  Grimm,  J. 

Stamford,  K.  t..  Frans.  Krieg- 
flihraag  1761.    II,  148"«. 

(— )  —  flutten.     II,  149"». 

Stammler,  J.,  Feldaltar  Karls 
d.  Kühnen.  U,  109»»;  UI, 
11  loa,  267»»*. 

—  —  Ermordung  d.  Knaben 
BadoH     U,  116*». 

—  B.,  Geachichtl.  Rechtatheorie. 
U,  408»». 

Stampfer,   C,    Stadtmauern  t. 

Heran.    U,  104*«». 
Stanhope,  Monaatic  London.  111, 

128»»;  IV,  89«». 

—  P.  H.,  ConToraation  with 
Wellington.    IU,  158>»». 

Htarabba,     R.,     ProtoooUo     d 
Citolla.     III,  24«««. 


Starbuck,  Beligiona  thonghtin 
England.     IU,  171»*». 

Starcko,  C.  N.,  Familie.  I, 
I9>w 

Stark,  ?.,  Ausgrub,  b.  Bergen. 
II,  148»». 

—  J.  H.,  &  S.  Green,  Views 
of  Boaton.     IU,  814»»». 

—  P.,  Karl  Alex.  t.  Wflrttem- 
berg  n.  Streitigkeiten  nach  a. 
Tode.     U,  817»«.  824»«. 

Stetutea.     IU,  121»». 

Staub,  Tobler  u.  A.,  Schweix. 

Idiotikon.     U,  108»». 
Staudinger,  Bayerisches  Inf.- 

Bgt.  No.  2.     IU,  242»»». 

Stayiero,  A.,  Gastello  di  Enego. 

UI,  14»«». 
Stead,    F.    H.,    Pauline   names 

for  Christ     lY,  16»«*. 

Steche,  B., Denkmiler  Sachsens. 

U,  186»»». 
Steck,    R.,   Galaterbrief.      IV, 

8". 
Steckelmacher,  Steinheim.  I, 

66»»». 
Steenstrup,  J.,  Faeetebondens 

BeUforhold.     III,  187/8.»». 
Bei.     UI,  188»*-«. 

Stefani,  s.  De  Stefani. 

—  F.,  s.  Sannto. 

Steffen,  H.,Xantener Jahrbücher. 
U,  19»«.  888»». 

SteffenhBgen,E., Paulsen.  U, 
229»»». 

Steffens,  A.,  Ter  Horst  in  Kes- 
sel.    III,  107»«. 

Stegemann,  E.,  Handelskam- 
mern.    U,  428**». 

S  t  e  gmann^Wolfegg'sche  Marken. 
U,  807«*. 

Stehlin,  K.,  Vormundschaft  d. 
Basl.  Stadtrechtes.  U,  107»». 
886". 

Gesch.  d.  Buchdrucks.    II, 

109»». 

St  eibner,  K. ,  Deutsch.  Kolo- 
nistenrecht in  Siebenbi^en. 
UI,  268»»«. 

Steichele,  A.  y.,  Bistum  Augs- 
burg.    U,  218»»». 

Steiff,  1.  Buchdruck  in  Tübin- 
gen.    U,  825^. 

Stein,  y.,  Tagebuch  während  d. 
Wiener  Congresses;  ed.  M. 
Lehmann.    U,  90»»^ 

—  A.,  Jugendlcben  Job.  Friedricha 
d.  Grofsmüt.     U,  176". 

Stein,  H.,   Faux   diplomate 
17t  B.    III,  84*».  108«». 

—  Hago,     IVins     Albrerht 
Preufaen.     II,  298»». 


au 


—  L.  T.,   Verwaltangaldire.    II, 
877»». 

—  —    Nationalökonomie.     II, 
438»»». 

Stein b ach,  G.,  Octolierdiplom. 

U,  98«»;  UI,  268«» 
Stein  brecht,    C,   Bauksnat  d. 

dtach.  Bitterordena.     11,241^. 

Steiadorff,    G.,    a.  Maapero. 

Steinecke,  V.,  Saalthal  b. Halle. 

II,  177»«». 
Steinen,    C.    y.    den.    Zweite 

Schingö-Expedition.     I,   15'^ 

Steinhauser,     A.,     Profimbas 

in  Salaburg.     U,  101»«». 
Steinheri,    S.,    Karl    /P.   q. 

5aterr.   FreiheiUbr.    II,  W*. 

IV,  78»». 
Vertrage   Karla  IV.  mit 

d.  Wittelabaehem.     U,   S05«f 

869»». 
Beiae   Bodolfa   IV.  naeh 

Tirol.     U,  98»». 
Beziehungen    Ludwig»  /. 

y.    Ungarn   su  Karl  IV.    111, 

288»'. 
Veitiige   y.   Eltyilla.    11, 

869»«. 
Kanalei    Karls   IV.    IV, 

78»»«. 
Steinmeyer,    E.,    Reiabot  t. 

Dom.    U,  81 1*««. 

—  F.   L.,   Johann.    E?aBg.    IV, 
8«». 

Steinthal,     H.,     Uispning    d. 
Sprache.     I,  4»*. 

—  —    (languiatik,    Anleit.1.    L 
6(»».). 

—  P.  &  H.,  (Res.).     1,  20»>*. 
S  t  e  i  n  w  e  n  d  e  r,  Th.,  Born.  Bürger- 
schaft u.  Heer.    I,  122^^ 

Stelsner,  Fr.  C,  Gemflndea  i. 

Nachbarorte.     U,  819*'»*. 
Stengel,  E.,  Besieh,  d.  Grimsi 

su  Hessen.     II,  301»». 

—  F.,  Opferspenden.    I,  81  *H 

Stenzel,  K.   y.,  Kolonialstaat«- 

recht.     II,  462«». 
~  Th.,  Münafnnde  in  Anhalt  II, 

180»*». 

—  —  Zerbater  Mfinafunde.    II, 
S61«»d. 

—  —    Bracteaten    Albrecht«  H. 
Baren.     U,  352»». 

Stephani,     F.,     Zeitgeschirbte. 

U,  808*»a. 
Stephen,     L.,     Cnthted.      11, 

26»»». 
Diction.  of  Nstioa.  Biot?r. 

II,  26»«. 

—  —  Chatsm,  Frsnma.  Jarin» 
IU,   148»»». 


Stephen  — -  StrsTen. 


IV,181 


—  —  Diotion.  of  nationa]  biogr. 
UI,  168*".  SOS". 

Stephen  B,  Hildebrand ;  ■.  JB.  12, 

—  P.  G.,  Hook,     ni,  176««. 

S  t  e  p  n  i  ak ,  Undergroand  Bassia. 

Ul,  162*»». 
Stern,  A.,  Storm.     U,  228^^. 

Pauli.     II,  204« 

100,  Qebartatag  Bückezta. 

II,  822*«. 
Pauli,     n,  227»*«. 

—  K,  Gebartajahr  Erasmiu*.  II, 
56« 

—  M.,  •.  Hoeniger. 

Sterne,  8.,  Const  Hist.  of  Un. 
SUtea.     III,  801^ 

Sternegg,  s.  Inama. 

Sternfeld,   B.,  Karl  ▼.  A.njoa. 

II,  86';  m,  17»«*. 
Sterrett,  J.  R.  S.,  Hittite  mon. 
in  laaaria.     I,  27* 

—  —  Jonmey  in  Aaia  lOnor.    I, 
70». 

—  —  Wolfe  exped.  to  Aaia  Minor. 

I,  70». 

Stettin.  —  Bnrgwall.   II,  224»oi. 

—  Bfirgereid.     U,  235*»^ 

St  ende,    E.    6.,    Aofentehang 

Jeeo.     IV,  14»*«. 
Stevens,    J.,    Hiat     of   Mary 

Boome,  Hampshire.   III,  128«. 
Bngliah  in  New-Tork.  III, 

321«« 

—  P.,  Geloofsondersoek  in  Ylaen- 
deren.    UI,  96*>->. 

S  tevenaon,  H.,  a.  Theodorna. 
' —  B.  L.,  s.  Jenkin. 

—  W.  H..  Death  of  Eleanor  of  j 
GastUe.     m,  120«. 

Stewart  jr«,  G.,  Frontenao.  III, 

296«. 
Caaad.   view  of  Pisheries 

Treaty.    lU,  819««. 
Sthyr,  Tidaskr.     m,  194»'. 

StiaYelli,G.,BraBO.  UI,  82"'. 

Sticke  1,    J.   G.,    Hohelied.     I, 

4ö"* 
Stieda,  W.,  Schiffe  t.  Hamburg 

nach  Amsterdam.     II,  206«. 
Gewerbegesch.  Lübecks,  n, 

211»« 

—  —     Hans.     Vereinbar,     üb. 
Gewerbe..  H,  216».  232««. 

—  —    Amt    d.    Zinngiefser    au 
Bostock.     U,  232"*. 

—  —   Bigaer   Goldachmiedeamt. 

II,  2Ö2»-». 

—  —  Wie  man  in  Biga  Kannen 
gofs.     U,  26S«b. 

Be«.     III,  20»«. 

Stiere,?.,  Wittelsbacher  Briefe. 
II,  59«.  306»»». 


Urteile  ttber  München.  II, 

312»«. 
Strahlendorfisches  Gotachten. 

II,  868"«. 

Nachwort  über  d.  Strahlen- 
dorfische  Gutachten.  II,  368»»». 

Stillt,  G.  J.,  Comte  deBroglie. 

III,  809»« 
Stimming,  A.,  s.  Vofs. 
Stimm,  s.  Limbnrg. 
Stobbe,    0.,    PriTatrecht.      II, 

884«. 

Konkars.     U,  447»». 

Stocker,  C.  W.  F.  L.,  Chronik 

▼on  WaUdorf.    II,  132«. 

Stockvis,  A.  M.  H.  J.,  Manuel 

d'hiat,  de  g6n4al.  et  de  chronol. 

m,  281». 
Stoddard,     W.    0.,    Harrison, 

Tyler  a.  Polk.     III,  308«. 
Taylor,    Fillmore,   Pierce 

a.  Buchanan.     m,  803«. 
Lincoln   a.  Johnson.     IH, 

808»'. 
Ciereland.    III,  303«. 

StSckhardt,    £.,    J.    Ohr.    t. 

Damwits.     II,  186«'. 
Stöckl.     U,  408(»»»). 
Stöckle,    Jos.,    Scheffel.      11, 

296»» 
Stölsel,  A.     II,  75».  363«. 
PrenfsensBechtsyerwaltung. 

II,  853*».  894»'».  489««. 

Stoerk,    P.,    Holtsendorff.     II, 

811'«. 
Soaiolog.  Bechtslehre.   II, 

406««. 

Offenes  Meer.    U,  450»«. 

s.  Märten B. 

Stöwer,  J.,  Pollux.    I,  74»««. 

Stow  er,  B,  Peter  t.  Argon.  II, 

813«'. 
8 1 0  k  e  a ,  G.  T.,  Diacoveries  among 

Riyürn.    IV,  4«'. 

—  W.,  Anglo-indian  codes.  III, 
178««. 

Stell,  H.  W.,  Alt-Griechenland. 
I,  74»»*. 

StoUbrock,  L.,  Georg  u.  Gott- 
lieb Muffat     U,  810»^'. 

Stolle,  Fr.,  Juden  in  Köln.    II, 

841»«. 
Stone,  Gh.  J.,  Aryan  Birth  place. 

I,  18»»». 

—  J.  D.,  Pounding  of  Pennayl- 
vania.     lU,  321»«. 

—  —  Stmggle  for  Delaware.  III, 
321»«. 

—  W.  L.,  Trip  from  N.-Y.  to 
Niagara.     III,  310»«. 

8 1  o  p  e  a ,  C. ,  Bacon  •  Shakapere 
Question.     lU,  169»»». 


Storck,    W.,    Friedrich.      II, 

298». 
Storm,     G. ,     Vinlandareiaeme. 

III,  189»«. 
Storm.     n,  228»«. 
Storthing.       —      Bfterretninger 

1836-54.    m,  197«. 

Stouff,  L.,Contrats.  H,  448»«*. 

Stou  rm ,  B.,  Pinanees.    III,  76»». 
Stents,  8.  Deo rne. 

Stoy,  S.,  Bündniabestreb.  evang. 

St&nde.     II,  64«». 
S 1 5  y  1  e  n ,  B.,  Norake  döbenayne . 

m,  199«». 

Strachey,  J.,  India.  HI, 
165»b. 

Strack,    H.,    Orient.    Bibliogr. 

I,  26« 

Gesch.  Israels.    I,  41». 

Einl.    ins  Alte  Test     I, 

48»«. 
Israel.     ArchSologie.  '    I, 

46»**. 

—  —  Geogr.  Palästinas.  I, 
47»« 

Joma.     I,  62«. 

Aboda  Sara.    I,  62« 

8.  Schulta,  Fr.  W. 

k  Zöckler,   Kommentar 

s.  d.  hl.   Schriften.     IV,  10«. 

11«   »««     12»»«. 
8  trade  IIa,    Principea     conatit. 

d'Angleterre.    III,  174»«. 

Strange,  a.  Le  Strange. 

Strafa,      G.,    Lateinachale  in 

Mimmenhauaen  1736.  n, 
138»« 

Strafabnrg.  —  Bömerfunde.  II, 
134«. 

—  Synodes  diöceaanea.  II,  186«. 
— ^  Proteatant    Gymnaaium.  II, 

137«. 
Strafabnrger,    E.,     Tag    in 
Aschenlebens    Mauern    1494. 

II,  177«. 

Schule    in     Asohersleben. 

II,  188««. 
Strafs maier,    J.     N.,    Baby). 

Texte.    I,  28»». 
Arsacideninschriften.       I, 

28«. 
Strata,  B.,  Februar-Beyolution. 

II,  130«. 
Strauch,  Ph.,  Zu  Albr.  t.  Eyb. 

II,  281»*»«. 
Straumer,  Fr.,   Bearbeitung  d. 

Terena.    U,  178»». 
Stranss,  A.,  s.  Brown. 

—  V.  T.,  &  Torney,  Alt- 
igypt   Götterglaube.     I,  26**. 

StraTCn,  F.,  Arch.  de  Saint 
Trond.     lU,  99»»». 


IV,182 


Straber  —  Sdllgyl. 


Streber,   Gropper.    II,  889**. 

—  Gmtiiu.    U,  842^». 

—  Geimep.    U,  84S^i^ 
Streccias,  i.  Galitiin. 
Streckfafg,    A.»    500    Jabre 

Berliner  GeMh.    II,  SS9^. 

Street,    A.    £.,    Street      III, 

176«». 
Streit,    K.,    JEUemeniolineider. 

II,  282"».     321*". 
StreU,    B.  Neamaon. 
Strickland,     M.,     Tador     a. 

Stuart  PrinceMea.    m,  161***b. 

Strickler,  J.,Taehadi's  Cbronik 

1521''33.    U,  118». 
Striygovaki,  J.,  Cimabae   o. 

Born,    m,  8**. 
Kalenderbilder    d.    Gbro- 

■ogr.    ▼.    354.      IV,    36»». 

Staohakarew,  A.,  (Inschrr.  t. 
Megaxa.)    I,  69*«. 

—  —    (Archontenyerseidmisae.) 

I,  88*« 

Archontei    athinieDs.      I, 

109««. 

d  ^x^VTOfv.    I,  109»»*. 
Stuart,  A.  H.  H.,  Moyement  in 

Virginia.    UI.  312"«. 
Stabben,  ■.  Wiethase. 
Stabb8,(l2tliyearof  Henry//.) 

III,  118*«. 

St  ademand,W., Friedrieb  ///. 

II,  298". 
Stadnicska,  Fr.,  ^AyakfidxM 

^A&rjvd^,     I,  61«. 

Bronsekopf.     I,  61». 

Stttbel,  A.,  1.  BeiB». 
Starbabn,    G,     Herodes.      I, 

48". 
Starleaon,    S.,   Heimakringla ; 

tr.  S.  Schjött.  UI.  186". 
St  arm,  L.,  Goldberg.  II,  191»i. 
Starmboefel,  K.,  Gerbob  ttb. 

d.      GeiBÜicbk.       U,      42**. 

808«»;  m,  272»»;  IV,  48»". 

—  —    Gerbob    üb.    AntiobriBt. 
m,  272". 

Stute,    Hospital    in  Soest.    II, 

167*». 
Stattgart,    Neaatadt.     II,    325'^ 
Stnts,  U.,  Wappen  t.    Kibnrg. 

n,  116". 
Siegel  Konrada  t.  Mnre.  II, 

117" 
Styffe,0.  G.,  t.  Ozenstjerna. 
Sacbet,  PoMes  k  Loxeoil.    II, 

6« 
Sacbier,    Untenach.   b.    Enk- 

beim.     H,  142*. 

—  UnterBacb.  b.  Marköbel.    II, 
142". 


—  8.  Wolff,  G. 
Sudboff,  K.,  B.  Scbabert. 

Sftdenborst,  a.  Zwiedineck. 

SneTa,    Ed.,    Antliti    d.     Erde. 

IL  219*». 
Soffolk  Deeda.    III,  314»m. 
Suble,    H.,   FOratl.    Scbole     au 

Deaaaa.     II,  184«*. 
Sullej,  H.,  Temple  of  Eaekiel. 

I,  44". 
SalliTan,  b.  O'SalliTan. 
Salsberger,     H.    G.,      Borg- 

Eaebena  etc.     II,  114«*. 
San  dt,   M.,   Stadenteme   1851. 

III,  200". 
8  a  p  a  n ,    A<,    Afrika-Foracbon  g. 

III,  178"'. 
Saper,  0.  B.,  Gradle  of  Aryana 

in  Borope?  I,  18»». 
Sar&nyi,     J.,    (PatronatBreeht 

angar.  Könige  wSbrend  d.  Ar- 

p4den-Bpocbe).    UI,  260*". 
Sasemibl,  F.,  Anal.  Alezandrin. 

cbronolog.    I,  106*". 

SaBsann,  H. ,  Kenzingen  in  d. 
BeformationBaeit    U,  182*». 

Sy&by,  F.,  B.  Demk6. 

SyedeliuB,  V.  £.,  HiatTetenB- 

kap.    UI,  213«*. 
Syenain,    K,     Vinland.     lU, 

189". 
SyoronoB,    J.     N.,    Monnaiea 

critoiaea.     I,  72". 
XeßfjT8£  de  CrAte  etc.     I, 

96*". 
Swan,  C,  KortbweBtem  Coantry 

1797,    m,  318"^ 
SwederaB,0.,  Falttaget  i  Xorge 

1814.    UI,  198* 
Swida,    F.,    MiBcellanea.     lU, 

12»". 

—  —   Docom.    final,    e    goriz. 
UI,  12»»*. 

Si?ientek,      A.,      Caamowana. 

U,  192". 
Swinbarne,  A.,  Armada.    lU, 

181**. 
S  w  0  b  o  d  a ,  H.,  Griecb.  Scfaatayer^ 

walL    I,  79»** 

—  W.,  Heywood  ala  Dramatiker. 
lU,  166»**. 

S  y  b  e  1 ,  H.  y.,Graf  Brandenbarg  in 

Waxaebao.    U,  308*». 
Urkandenbüder.    IV,  67* 

—  —   B4yol.   fran^.;   trad.    par 
M.  DoBqaet     U,  83'». 

&  Tb.  y.  Sickel,  Kaiaer- 

nrkk.    U,  31«;  IV,  66». 

—  L.    V.,    riatona     Sjrmpoaion. 
I,  102*". 

SymondB,   Goaai.      UI,    36»". 

—  J.  A.,    Sbelley.     III,   167"*. 


Symona,  G.  J.,  Bfoplioa  of 
Krakatoa.     HL  178*". 

S  y  p  e  a  t  e  y  n ,  G.  A.  yaa,  Eageliebe 
Kerk  te  a'GraTeabaga.  HI, 
108". 

Saab«,  J.,  (Heirat  Betbkn  Gi- 
bora  mit  Katbarina  y.  Biaa- 
denbarg).    UI,  239»**. 

—  K.,  (Arcfaiy  d.  Tboldalagi). 
UI,  236»".   264»»». 

—  —  (OximinalproaeGi  bbb  d. 
17,  Jb.).     III,  268*". 

Saidecaky,  L.,  (laabella  <l 
Jobann  Sigmond  in  Polea). 
UI,  238»». 

—  —  (Kriegasllge  Bitbory't 
gegen  die  Bnaaen.)  UI, 
288»*». 

—  —  (Koneapoadena  SobieBkis 
mit  TelekL)  II,  290";  UI, 
241»** 

(Siebenbürg.  AdelBbrirfe). 

UI,  267»". 
Szalay,  C.,  a.  Bod. 

—  Jal.,  (Vii4g.)    m,  266*» 

—  Joe.,  (Erinnenmgen  e.  Hon- 
yUa).    m,  262«". 

Szana,  Tb.,  (Ungar.  KfiaBÜerV 

UI,  266***. 
Saanto,   E.,    Amorgin.    Staata- 

Bcbaldarkk.    I,  69»**. 
Saaryaa,  G.,   &   S.  Simeayi, 

Leodkoo     Ungaae     HoBgariae. 

UI,  266**». 
Sz4a8,  K.,  Trefort.     III,  263*". 

Sa 6  ob  y,    11.,    (Kample   am    d. 

Brtekenkopf  b.  Prebbaif).  111, 

260«". 
Saegedin.     —      Cbevra.        III, 

269*". 
Sa4kely,  G.,  (BSiser  o.  deaaea 

Einflnla    aaf    Geokonai).     Hl 

266»». 

—  S.,  (Brodarica).  UI,  236»»^ 
266*". 

Säend  rei,      J.,      (Altertoner- 

Sammlang    d.     Caoma).     111. 

226»*. 
(Siegeld.  Stadt HomoBBSi. 

UI,  267*". 
(Ungar.  Featangea  o.  ikre 

Anninmg).    lU,  269*». 
•—  —  (Annirang  d.  Veste  Tokij 

1649).    UI,  269*". 

—  —  Dfirera  Abatamwnwg  n 
Kanattbatigkeit      lU,   266**^. 

-*  —  (Grieob.  Haadlongabaoi  in 
17,  Jb).     lU,  269*»". 

(Saentkir41yi,  IL),  (Brief  aa 
Bar.  BinSy>.     UI,  261***. 

SsiUgyi,   A.,    (Arcb.   d.  Bat- 
tbyiayi  an  Kitaee).  111,238»". 
(Betblen).      UI,  238»» 


sdJicri  —  T«i|«. 


IV,183 


(Kon6ip<md6Bs  Sgd.  B4- 

köezfn).    ni,  240"«. 

—  —  (ReTolatkmäre  Beichi- 
tage).    III,  240^«» 

JBrd^lyi  OruAgyfU^n  Em- 

14kek.     III,  240>M. 
(Tai^ebaoli  PrankV).    HI, 

240»**. 
(Alte  Drockwerke).     IH, 

2Ö4»»^ 
(Altaite  nsgar.  Boehiubid- 

lef-Katalog).     III,  2Ö4***. 

—  —  Katalog  d.  Bodapester 
UBiTen..BibUothek).  m, 
2öö"^. 

De4k.     m,  256W». 

(Familien-Gbroiuk  d.  Eaz- 

terbisy).     IH,  256>m. 
(Aitülorie-AnMiale).    lU, 

26»**'. 
S  s  i  1  y ,  K^  (Ungar.  Natnrfonekor 

TOT  100  J.).    lU,  268«~. 
Siinnjei,  J.,  Literar.  Yerhilt- 

niMe  in  Ungarn.    III,  266***. 
UngamtJoiuiialiatiki^^a 

III,  266»". 

•.  Fej4rpataky. 

0.  Mangold. 

Ssirmaj,  A.,  (Ungar.  Jakobinar). 

III,  24»"». 
Siombathy,   J.,    (8aap4ry    od. 

SsipdLry?).    UI,  256»*. 
Sso  1  e,  Ureinwohnar  sw.  Weiehael 

a.  Elbe.     U,  354^. 
8s aper,    K.,    (Tagebach;    ed. 

B.  V41yi).     III,  268»«. 


T. 

Tabari,  Annalea;  edd.  I.  Qnidi 

et  D.  H.  MflUer.    111,262«. 
Tabarrini,  IL,  ■.  Bieaaoli. 
Tadini,    Od.,    Marinai   italiani 

fra  Arabi  e  Turehi.  III,  291»*>. 
Tadra,  F.,  CaneeUaria  Johannis 

NoTifor.     IV,  78»*». 
Taege,  A.,  Testam.   Friedricha 

d.  Gr.     II,  76". 
Tag4nyi,  i.  BojniSiS. 
Ttgabacb  dea  freiwill.  JIgen  etc. 

II,  88"b. 

Taggi,  C,  Cattedr.  d.   Anagni. 

m,  2««*'. 
Taglicht,  J.,  Knthaer.  1,42«». 
Talhof for,  G.,  Feehtbaeh;  ed. 

H ergsei  1,  II,  282<»^ 
Tav  aafc6,  6t,  Madichi  Hominis 

Tragoedia.    lU,  265»«*. 
Tamassia,       G.,      Longobardi, 

Franehi   e  CMesa.     U,    6«i». 

2Ö»»;  in,  2". 


—  —  'Appropinq.  fine  mnndi*. 
ni,  3";  IV,  80»*^. 

Bologna.    III,  6^. 

G.,  Letten  di  Gregorio/. 

IV,  87* 

Tamiiey    de   Larroque,   F., 

Peiresc  aoz  fr&res  Dagny.    III, 

83". 
Lettrea    de  Fortin  de  la 

Hognette.    III,  83^. 
Tamm,   T.,   Anfinge  Hamburg- 

Bremens.    II,  26i". 

Tanagra.  —  Aasgrab.     I,  62". 

Tancock,     0.     W.,    Domesday 

Book  in  Beign  of  Edward  IIJ. 

UI,  117". 
Tand  eil,  E.,   Dolmen  de  W4ris. 

IIL  99*«. 

Biens'  d'Orral.    lU,  99*« 

Comm.  laxemboarg.    III, 

99"». 
Malears   aa  18*  s.    HI, 

99**». 
Tanger,    G.,     Engl.     Namens- 
lexikon.   III,  163*7«. 
Tanon,  L.,  Proo^  dyil  aa  14^ 

8.    III,  79«. 
Tappeiner,  F.,  Ghrabungen   im 

Fester-    a.    Eisackthale.      II, 

104>«. 
Tar  an  g  er ,      A. ,      Hexeproces 

fra  österdalen.     UI,  201««. 
Heiad.    III,  188»»». 

Tarda,  J.,  Chron.  de  Sarlat; 
ed.  G.  de  G4rard;  pr.  G. 
Tarda.    UI,  68«. 

Tardif,  A.,  Coatamea  de  Toa- 
loose.    ni,  74». 

—  —  Coatames  de  Lorris.  UI, 
76». 

Froc4dore  aa  13*  ei  14^. 

UI,  79««. 
Mansalfe.    IV,  67»». 

—  £.  J. ,  Coatamier  do  Nor- 
mandie.     UI,  76". 

—  J.,  Minate  de  notaire.  U, 
17*». 

Tarsis,  E.,  Pericle  dePlatarco. 

I,  96«». 
Tasdienbach,  Genealogische«.   II, 

883« 
Tasker,  s.  Eaton. 
Tatianns,   Harmoniae  arabice; 

ed.  A.  Ciarca.     IV,  4". 

—  AdGraecos;  ed.  £.  Schwarts. 
IV,  22«». 

Taabeles,  S.  A.,  Saadia  Gaon. 

I,  62*». 
Taaber,    0.,    Trappen    Maria 

Theresias.     Ili,  248»«. 
Tanbner,    Westpr.    Bargwälle. 

U,  240". 


—  Vorchristi.  Kreaaieichen.  U, 
240". 

Taas  Berat,     A.,      Saintrailles. 

lU.  71»«». 
Taassig,   J.    W.,   TariE     UI, 

302»»-*. 
Taylor,  Bez.     I,  16*«. 

—  A.,  Marphy.     III,  164«»». 

—  fl.,  Morality.     I,  20*« 
Coxrespondence;  ed.  Edw. 

Dowden.     III,  164««. 

—  J.,  Secat  ofAryans.    1,16*»». 
Egyptian  Note-Book.    UI, 

166»»». 
Taysen,  A.     II,  76*.  836«. 

Tassoli,  E.,  Congresso  di  Ge- 

noTa.     UI,  39«». 
Tedesehi,    F,    Sentimento    d. 

istriani.    UI,  3".  39«». 

—  —  Basilica  di  Parenio.  lU, 
12*«. 

—  —  Lasso  a  Gapodistria.  UI, 
12*«. 

Simone  di  Bagasa.     UI, 

12*«. 

—  —  Gaerra  tarchesca.  UI, 
30«>*. 

Teele,   A.  K.,    Eist  of  Milton. 

m,  316»«. 
Tegas,  L.,  Sella.    UI,  48«». 
Tegemsee.    U,  804»». 

T4gUB,  Q.,  (Steinwaffen  ans 
Siebenbflrgen).    UI,  226«. 

(Kapfer-Fande  in  Sieben- 
bürgen),   m,  226". 

(MeÜsel   aas   Schmirgel). 

UI,  226«». 

(Inschriften  Daciens).  UI, 

227««. 

—  —  Bergbaa  Denkmäler  in 
Daden.    UI,  227«. 

(Topographie  Daciens).  UI, 

237«. 
(Wo  Torfertigten  die  Ur- 

bewohner  Daciens  die  Mühlen- 

Bteine?).    UI,  237«». 
(Alte   angar.   Ortsnamen). 

UI,  263*«. 
&P.Kir&ly,  Inschriften 

a.  Dacien.    lU,  237«. 

—  St,  (Klaosenbarger  Broiisiand). 
UI,  226". 

_  —  (Pokale  Apafi's).  UI, 
268»«. 

Teige,  J.,  BelwiU  t.  Noatwiti. 
U,  176»*. 

Teijero,  s.  Biaeal. 

Teissier,  F.,  Fran^ais  aa  Ca* 
nada.    UI,  147*»». 

Teige,  F.,  Goldkette  y.  Vetters- 
felde.   U,  349». 

&  Virchow,  Schädel  ▼. 

Frankfart     U,  349». 


IV,184 


TaloBi  —  Thomle. 


Teloni,   B.,   Iieriiioiie   di  Na- 

bonid.     I,  28«. 
Telting,  A.,  Stadboek  ▼.  Oro- 

ningen.     lU,  112>«*. 

TemesT&ry,  J.,  Wo  bedegte 
Honyadi  Meiid-Beg?  UI, 
284»^ 

Tempi  6,  J.  H.,  North  Brook- 
field.     m,  31Ö«". 

—  R.,  Palertine  Illttitr.  1,47»«*. 

Ten  Brink,  B.,  Beowalf.     U, 

29»**.  268»». 
Ten  Broggen  Gate,  B.,  Tibben. 

III,  108«*. 
Tenebron,  s.  De  Tenebron. 

Tenhagen,  F.,    Sixioskasel  in 

Vreden.     II,  167*«. 
Ten  Kate,  H.,  Reply  to  Brin- 

ton.    I,*  7*®». 
Tenneroni,  A.,  Codici Laoreni. 

d.  DiT.  Comm.    III,  8^. 
Arredi  app.  ai  BentiTegne. 

ecc    III,  22*". 
Ter  Qoaw,  J.,  Amsterdam.  III, 

106«. 
Terrien      de      Lacogperie, 

Home  of  Aryana.    I,  17^ 

—  Babyl.  cbaracten  from  Pera. 
Gttlf.    I,  82«. 

—  From  Meeopotamia  to  China. 
I,  38»*. 

—  From  Elam  to  China.  I, 
38»». 

—  Fishmen    of    Babylonia.     I, 

33»«. 

—  Tree  of  life  of  Babyl.  a 
China  etc.    I,  33»^. 

—  Babyl.  characters  a.  Chinese 
deriTate«.     I,  33»»-»»«. 

—  Babyl.    a.    Chinete  palaeogr. 

I,  83»". 

—  Cannes  in  caneiform  text  I, 
39»»». 

—  Khan,  Khakan  a.  other  Tartar 
UÜet.     lU,  286»». 

Terrier-Satani,  de,Campagnefl 
de  Fameso.     III,  31^»». 

Terry,  H.  S.,  Song  of  Moses. 
I   44'». 

Terwelp,  0.,  Andernach.  II, 
146'«. 

Teadorpf,     A.,     Kriegsmarine. 

II,  227'»».  449«»». 

—  W.,  Zurfickdatier.  d.  Wormser 
Ediktes.     U,  63'». 

Tesdorpfsches    Geschlecht.      II, 

206*». 
Tess^,   de,  Lettres;  ed.  Gte  de 

Rambnteaa.    UI,  8i<^>. 

T  e  8  8  i  e  r ,  £.,  Eogine.  lY,  34»*»». 
44»«. 

—  T.,  Marcel.    UI,  70*»»». 


Testament,  Neaes.  »-  Briefe.  lY, 
4»». 

Tettnang.  —Die  St  Georgskapelle. 

U,  327"». 
Teuf  fei,    W.    S.,    Paoly.      II, 

327»*'. 
Teatich,Fr.,  Siebenbtlrg.-sSchs. 

Schnlordniingen.     III,  268»»». 

Tewes,  F.,  Yoraeit.    U,  260". 
Thackeray,  W. M.,  Yirgtnians. 

UI,  317»»». 
Thaddens,  (Pftter),  Forest   III, 

128»». 
Thäter,  A.,  Thaeter.    U,  296»». 

310»*». 
T  h  al  h  ei  m ,  Th.,  Prosefs  Demons 
gg.  Zenothemis.    I,  101»'»* 

—  —   Prosefs    Androkles'    gg. 
Ukritos.     I,  101»". 

Prosefs    Chrysippos'    gg. 

Phormion.     I,  101«'». 

Thallöcsy,   L.,    (Pseudo-Bran- 

koTics).     UI,  242"». 
(Fnty   D.   Nebenliader  d. 

Ungar.  Krone).     UI,  247»»*. 
(ReMiript  Frans'  /.).    Ulf 

260»»». 
(Illyr.  Wappensammlunge  n). 

lU,  26  7*»». 
Thaly,  K.,  (Beitr.  sum  Biköcay- 

Anfstand).     III,  243"^. 

—  —    (Heer    etc.    Frans    B&- 
kocay's  Ä).    UI,  243»". 

(Tagebuch  Körosy's).    UI, 

244»»». 

—  —    (Oberst   JAforka).     UI, 
244»»*. 

(Nachforschungen  in  Jaros- 

law).    UI,  244»»». 
(FamiUe   Bbecsky.)    lU, 

256»»». 

—  —  (Galanther  Linie  d.  Esiter- 
hÄsy).     m,  266»»». 

(Baron  Töth  n.  sein  Sues- 

Kanal-Project).    UI,  269»»«. 

Zur   Gesch.  d.   Feldsuges 

1683.    U,  291»». 

—  S.,  (Bibliothek  Qhycsy).  UI, 
264»»*. 

Thaner,   F.,    Päpstl.  Regeeten. 

IV,  66»*. 
Thayer,  J.  B.,  Indians  a  Dawes 

Bill.     UI,  313«»'. 

Theal,  G.  M.  C,  South  Africa. 

lU,  179»*». 
Theobald,   R.   M.,  Dethroning 

Shakipere.     UI,  168»»«. 

Theodorns  Prodr.,  Oommen- 
tarii;  ed.  fi.  Stevenson.  lY, 
44»». 

Th^ox^nou,  M.,  Fonilles  de 
l'AcropoIe.     I,  60» 


Theaner,  E.,  Ottod.FHi]e.  II, 

869»'. 
Übergang  d.    Mark  Braa- 

denb.    an  d.  Lazeimburg.  Haas. 

U,  359»». 
Th^Tonin,    Textes    relaL    aaz 

institatioBs.     U,  SdS»»*. 

Theyras,     O.,     Garibaldi    es 

Franee.    lU,  43«»». 
Thibaut,    S.,    Dooaiies    ches 

Romains.    I,  ISS**. 

Thiele,  B.,  s.  Luther. 

Thielemann,   J.,    Seminar    n 

Grimma.     U,  182»»». 
Thieme,  A.,  Festrorles.  d.  Lakia- 

nos.    I,  111»**- 
Thijm,  s.  Alberdingk. 

Thiköther,  J.,  Hattoa  und 
Sickingen.     U,  64»Q>. 

Thim,  J.,  (BrriehtBDg  e.  ser- 
bischen Woiwodsdiaft).  lU, 
264»»*. 

T  hirring,G.,(Lad]slansMagyar). 
m,  266*»». 

This,  C,  Beatseh-fraas.  Spuck- 
grenie  im  Elaab.  U,  140*»; 
m,  68". 

Thiset,  A.,  s.  Hiort 

Daa  og  Yillamsdatter.  III, 

196*». 

Thode,  H.,  Ital.  Knast  im  14. 
Jh.     UI,  8". 

Thode,  Timm.  U,  227»*».  442»». 

Thoison,  E.,  Rois  de  Fmce 
danc  le  Gfitinais.     UI,  80». 

Thomae,  F.,  (Basler  in  Tübiii- 
gen).    U,  121». 

—  —  In  TAbiiigen  immatrikol. 
Frankfurter.    U,  161»*». 

Baseler  UBiTeia..Matrikel 

U,  163»»». 
Thomas,  s.  Digard. 

—  St  Asaph.     lU,  172»»». 

—  C,  Moundboilders  of  Ohio. 
lU,  296». 

MonndbaUders  were  In- 
dians.    m,  296". 

^-  —  Indian  tribes  in  prehitt. 
times.     UI,  296»». 

—  G«br.,  AlLemagne,  Antriebe- 
HoBgrie,  DaneoiaTk.  U,  227<'*. 

—  H.  S.,  Weish  in  üb.  Statf^ 
UI,  308»*>. 

—  H.  F.,  s.  Aschrott 
Thomas  Aquinas,   De  toIis- 

tate   etc.;   ed.  J.  Mausbseh. 
lY,  46»»». 
Thomasitts,  G.,   Christi  Bog- 
I     mengesch.;    ed.  R.  Seeberf. 
:      lY,  46»». 

Thomle,  E.  A.,  Korske  Big«- 
registxaBter.     UI,  197» 


Thommen  —  Torelli. 


IV,185 


Thommen,  R.,  Polybin«.  I, 
113'. 

—  Schriftproben.  11,  107". 
281«»;  IV,  50«. 

Unechte  Kaiaerurkk.  ind. 

Schwell.     IV,  70»*. 
Thompion,  (Bibliotheken).  III, 

255»«. 

—  £.  H.,  &  6.  P.  Warner, 
Pa]aeograph.  Society.    IV,  50«. 

—  J.  £.,  Oyerland  etaging.  lU, 
319ieT^ 

—  8.  M.,  i5th  Regiment  lU, 
312»» 

Thomsen,  V.,  Raek.  IH,  195H 

(Thomer  SUtat).     U,  198«<». 

Thor n ton,  T.  H.,  Balachiatan 
a.  new  indian  province.  III, 
1Ö6*>». 

Thorpe,  ■.  Schmidt,  C. 

—  F.  N.,    Biariea    of  Waterloo. 

II,  901». 

—  —   &   B.  Hall,    Waterloo. 

III,  150»». 

Thorade,    A.,    Frederik     VIL 

in,  19«»'. 
Thramer,    Bd.,    Pergamoa.     I, 

77*»».  87»»«.  89»»».  106»". 
Thrap,   D.,    Kriatiania    Borger- 

skole.     ni,  201«». 
Thnwymachoe ,    Grabachiift.      I , 

109»«». 
Thring,    Lord,    Local    Goyern- 

ment  Bill,     m,  157»»» 
Thraston,G.  P.,  Moundbailder. 

m,  295». 
Society    in   Tennesaie.    I, 

11»«;  lU,  295«». 
Thoaane,  Bellini  et  Mahommed 

//.     in,  11»».  289»". 

—  Trait«  entre  Charlea  VIIL  et 
Florence.     UI,  60»». 

Thadicham,F.,  Reichaarchlve. 

U,  159««». 
Thümmel,  C,  Baaemrecht.  II, 

411»«. 
Femgerichte.     II,   439»»«. 

—  —  Gericht!.  Zweikampf.  II, 
44 7»»^ 

Thflrheim,    Starhemberg.      II, 

97»». 
Thalia,  (Dictionn.).     I,  2^. 
Thanert,     Fr.,      Standetage 

Prenfaena.     II,  246»».  271". 
Thann,  M.,  Trentino  all'   occop. 

franc.     III,  36*»«. 
Thnrinaaky,  K.,  (Komit.  S&roa 

zar     Zeit     Joaefa    //.)       III, 

248«»*. 
Tharreau  -  Dangin,    Viktoria 

an  chäteau  d'Eu.     UI,  152«« 
Tbory,    J. ,     (Ungar,    n.    tttrk. 

Kriegafiihnmg.)     III,  229»«. 


ThQrz6,   N.,    (Kmethy.)     HI, 

251«»»b. 
Thwaitea,   R.  G.,  Waterwaya. 

UI,  299»».  819«»*. 
[Thyll,  Dr.],  Diebatahl  im  Wien. 

Landeagerichtagebäode.         U, 

442»»». 
Thym,    Geo.,    Thedel;    ed.    P. 
•    Zimmermann.     U,  60»«. 

Thya,    H.   T.,   Notre   Dame    k 
Tongrea.     UI,  96»». 

Tidander,  L.  G.  T.,  Kriget  m. 

STerige  ochRyaaland.  III,  204»«. 
Slaget  yid  Axtoma.     UI, 

204»».^ 
Var  topogr.  literator.    UI, 

213»«. 

—  —   Syenaka    Kartyork.      UI, 
213»». 

Tidemann,  B.,Breen.  UI,  107»». 

—  J.,  Onoyerwinn.  vloot  lU,  103«». 

Tidakrift,     Syenaka  aatogr.    UI, 

213'». 
Tief fenb ach,    R.,   Streitfrage 

2W.  Heinrich  IV,  a.  d.  Sachaen. 

U,  387»». 
Tiele,   C.  F.,    Religion;   tranal. 

by  J.  K  Garpenter,  I,  20««». 
(Nebokadnezarkamee).     I, 

38»»». 
Tieaenhaaaen  ,      W.,     (Rez. 

y.  Layoix).     UI,  282»«. 
EKe     o  kordfinakoj   na- 

chodkd.     UI,  282»». 
Monety  S-    I.    Cachotina. 

UI,  282»*. 

—  —  Noy.  aobr.  yoato&iych  monet 
Komaroya.     UI,282»». 

Tigeratedt,     K.    K.,    Brahea 

brefyexling.     UI,  205»». 
Sprengtporten.  lU,  211/2»». 

Tillinghaat,  W.H.,  Geograph. 

knowledge    of  Ancienta.      UI, 

320»*». 
lllaita  Vergangenheit.     II,  248»«. 
Timba,    J.,    Glube    in    London. 

m,  162**». 
T  i  m  o  n ,      A .,        (Patronatarecht 

ongar.  Städte).     UI,  260**«. 
Tiryns,    Mykenai    o.   Troja.      I, 

8'9"'. 
Tiaaot,   Province  d'Afriqne;  ^d. 

Reinach.     I,  135»'. 

—  F.  IWcita  St.  Galloia.  II,  122»'. 
Tita,  J.  F.,  Gedichte;  ed.  L.H. 

Fiacher.     II,  247»«. 

Tiyaroni,     C. ,      Riaorgimento 
(1735-89).    UI,  36»»«. 

Tixeront,L.  J.,  ^gliae  d'Edofae 
et  legende  d'Abgar.    IV,  33»*». 
Tobel,  Haas.— Öffnung.  11,107««. 
Tobler,  a.  Staub. 


—  A. ,  Spmchgedioht  d.  Pateg. 
in,  8'«. 

—  G.,  Stettier.    U,  121«». 
ünterwaldner    Teil.      U, 

125»*. 

—  —  Kapitulation  der  Stadt 
Baden  1415.    U,  277»». 

Tocco,  F.,  Beghini.     lU,  4»». 

IV,  40*»». 
Todd,  C.    B.,    New-York.    lU, 

316«»«. 
Töche,  Th.,  Ranke.     II,  296»». 

Mittler.    U,  371»»«. 

Tönniea,    F.,     Gemeinach.    a. 

Geaellach.  I,  20»»».  U,  406»««. 
Top  ff  er,  J.,  Pyfhaiaten  n.  De- 

liaaten.     I,  84»»». 

—  —  Thargeliengebraache.  I, 
84»»». 

Toeppen,  M.,  a.  Hoppe. 
Tdrdk,  A.  y.,  Uniyeraal-Kranio- 
meter.    I,  5«». 

—  S.,  (Klaaaenb.  Gewerbe-Ver- 
ein),   m,  269»»». 

Toiacher,     W.,      a.     Ulrich 

y.  Eachenbach. 
Tokmarow,   Aktenat.  a.  Geach. 

Kurlanda  im  Moakaaer  Haupt- 

archiy.     II,  250'. 
Tolca    de  Bordaa,    J.,    Roaai. 

UI,  42»«». 
T  o  1  i n ,  Preabyterianerooncil.  lU, 

158»»». 
Tolly,  a.  Barclay. 
Tomaachek,  W.,  Skyth.  Korden. 

I,  93««»^. 
Tomaaich,  A.,  Nobili  di  Capo- 

diatria.     Ui,  12»«». 
Tomcainyi,  L.,  Irrtum  d.  Ge- 
lehrten Europaa.     IV,  41*». 
Tomic,  F.,  Rep  de  Arago.    UI, 

47»». 
Tomkina,  H.  G.,  Genubath.    I, 

44»». 
Tompkina,    H.    B.,     Biblioth. 

Jefferaon.     III,  305»'. 
T  o  n  g  a  r  d ,  Abb4,  Hellteiame  du 

MA.     in,  64»*. 
Toniaaao,  G.,  a.  Schubring. 

Tonini,  G.,  Rimini.     UI,  25'. 

Toole,  J.  L.,  Reminiacencea;  ed. 
J.  Hatton.     III,  176»«« 

Topete,  8.  Baldaaano. 

Topinard,  F.,  (Sprachloaer 
Menach).     I,  4»«^. 

AnÜiropologie;  tr.  R.  Neu- 
bau fa.     I,  5«». 

—  —  Couleur  des  ycux.    I,  6»». 

—  —  Horome  quartem.  d'Am£- 
rique.     I,  11»*. 

Torelli,  G.,  Letterc  a  Aaeglio. 

III,  44»»». 
-^  L.,  U  Marmora.    UI,  42»»«. 


VI,  186 


—  TBMpllB(. 


Törin,  K.,  JesteigöU.    Tidikr. 

III,  813»*. 
Torma,     J.,      (Zonak).       III, 

268*». 

—  K.,  (Gyulti).    m,  248«". 
(WsM   de   Gsegei).     III, 

266»». 

—  —  (Mikö  u.  Gy&rfiU}.      III, 
266»«. 

Torney,  ■.  Straafs. 
Torpadie,      R.,     ühiiSenkrift. 

lU,  206". 
T  o  r  p  ■  o  D,  K-yFolkasderrUningeD. 

III,  212»» 
Torraca,  F.,  DiacoMioBi.     III, 

4» 
Torre,     L.,     BifeM    di    Caaale 

MonfiBrato.    LH,  40»«. 
Toachi,  0.  B.,  Scolture  di  An- 

telami.    III,  21^**. 
Tossier,  A.,  ■.  Qaerini. 
Toati,    L.,    Prolegomeni.      IV, 

2".     «7*. 
T6th,  L.,  Denkrede  auf  Tanirky. 

m,  2Ö6"« 
Tonrnon,  Comte   de,    Invaaion 

dn  LyoimaiB  J8J4.    II,  90^'». 
ToQssaint,    M.,      Marcbe-let- 

dames.    III,  99>«». 
Townsend,    0.    A.,    (Morton). 

III,  306«*. 

—  M.,  WiU  England  retain  India  r 
m,  1Ö6«>*. 

—  V.  F.,   Oor  Preaidente.     III, 
303»*. 

Townshend    mu.      III,     145"«. 

146»»      147»«*. 
Toi  er,  H.  F.,  Charch  a.  Eastem 

Empire.    lY,  27»«. 
Trachsel,  C.   F.,  Moanaies  et 

mMaüIes     de      Lindau.      II, 

31Ö»«». 
Traill,  ü.  D.,Shafte8bttry.    UI, 

142"». 
William  ///.    UI,  143»". 

Trampler,  J.,s.ErgenBinger. 
TrarlMbclL     Pfarr-Lehngut       II, 

160«*« 
Traube,  L.,  KaroL  Dichtungen. 

U,  19/20«»«. 
Traut,  H.,  Theocrit     I,  lll«*». 

Trautmann, Frz.,  A itmttncbener 
Meiiter.     U,  312«««. 

—  K.,   Italien.  Schauspieler   am 
bayer.  Uofe.    II,  309"«. 

—  —    Franz.    Schauapielor    am 
bayer.  Hofe.    II,  309"». 

Briefe  Lassos.     II,  310«^. 

Beschreib.  Münchens.    11, 

Fapiiiianus.    II,  323*». 

—  —    Engl.     Schauspieler    in 
Stuttgart.     II,  S2Ö»». 


—  (")  TheatexMttel  engl  Ko- 
mödianten,   m,  176«". 

Travali,  6.,  Inrentar.  di  UbrL 
III,  24««>. 

—  —  Paee  tra  privati.  III, 
27««. 

Trefort,  A.,  (Beden  u.  Briefe). 

lU,  263»". 
Lorang  d.   nngar.   Frage. 

III,  2Ö3«*». 
Tregear,    MaorL       I,     10*»; 

m,  180/l«w. 

Treiehel,  A.,  Westpr.  Burg- 
wälle etc     II,  240«-".    261". 

—  —  Beutnerrecht  t.  Oemel. 
II,  246»«. 

—  Bauer  i.  Deutsch-Krone.  II, 
262«». 

Treitschke,  H.  ▼.     U,    75>. 

3Ö3«». 

Deutsche  Gesch.    II,  293^ 

Prinz  T.  Preufsen  u.  reichs- 

stand.  Verf.    II,  294«». 
Zwei   Kaiser.    II,  297««. 

TremTille,  s.  De  la  Trem- 
Tille. 

Trench,  R.  C,  Letters  a.  Me- 
morials.   UI,  171«". 

T  r  e  n  k  1  e ,  J.,  Bergordnnng  Maxi- 
milUns  J517.     II,  133«". 

—  —  SchwanwiUd.  Bergbau. 
II,  133«». 

Trentino.    —    Casa   Festi.     UI, 

14"«. 
Tretiak,  J.,  Wojaa  chocimska. 

UI,  224» 
Tr  e  u ,  (6.),  Westgiebel  am  olymp. 

Zeustempel.    I,  64«^ 

—  —  Leonidaion  in  Olympia. 
I,  76»«*. 

—  —  Schule  PolykleU.  I, 
96«««. 

Treubor,  0.,  Lykier.     I,  86*«. 

Treuenfest,  s.  Amon. 

Tri  eher,  C,  Bomnluasage.  I, 
117/8«». 

Triebs,  Fr.,  Vet.  Test  de  Che- 
rubim doetrina.    I,  49«''^ 

Triemel,  L.,  Gaton.  Qrfindnngs- 
jahre  Borns.    I,  116««. 

Trier.  —  Böm.  Inschr.    I,  128". 

Triger,  B.,  Fresnay-le-Yicomte 
1417—50.    UI,  71"». 

Triller,  G.,  s.  Pecci. 

Trinius,  A.«  Thfiring.  Wander- 
buch.    U,  17Ö«*. 

187011.     II,  302**. 

->  —  Mark.  Streüattge.  U, 
375*»«. 

Trip  et,  M.,  Armoiriea  neachl- 
teloises.    II,  116''»-o- 


Trobriand,  B.,  Foor  Yean  vitk 

Army    of  Potomac;   tr.  6.  £. 

Dauehy.     lU,  311*^. 
Troltsch,    T^   (Pfahlbaatea  1 

Bodenaeea).    II,  324««. 
Trost,    K.,    Saddeutsehl.    vor 

100  J.     U,  84» 
Wieland   n.    Hnuaitits- 

ideaL    U,  328"«. 

—  —  Dichtung  L  Schwabea. 
U,  830«««. 

Soaialismns  n.  Sozialpolitik. 

U,  402«««. 

—  L.,  Michadsorden  in  Bayen. 
U,  307« 

—  —  Wiaaenschaftl.  Leb« 
Bayema.     II,  809*««. 

Giebelfelder  am  Theater 

in  MttBcheB.     U,  309«««. 

Trotha,  Th.  ▼.,  Bu8a.-osteR. 
Kooper.  1759.     11,81".   95*». 

Trowbridge,  S.  B.  P.,  Gapi- 
tals  OD  Akropolia.    I,  61«. 

Trftmpert,  B.,  SeehtfBrtiguDg 
au   d.   Glauben.    IV,  16'««». 

Truhelka,    Giro,     KSaigagiab 

Jajce.    m,  235«««. 
Tschaekert,       P.,       Predigt 

Luthers.    II,  49». 
Polenta.    U,  244««. 

Tscherning,  F.  A.,s.PaaUA. 

Tschudi,  Madonnea-Statne  t. 
Majano.    UI,  20*«*«. 

—  ConfeaaioBs  -  Tabernakel  n 
Bom.     UI,  22«". 

Tschudi,   Beaiehnngen  z.  Aaigia. 

II,  118*. 
Tsountas,  Chr.,  'u^^/aMki^Ti» 

Ix  Mvurjvohf.     I,  63««. 
"T^w^  T.  JEViT^      I, 

76/6"«. 

I,  109«««. 
Tucker,  J.  K.,    Virginia  ia  w- 
pieme  Court     III,  SOV*. 

—  W.,  Natnre  Worahip.  1. 
20«". 

Tucker  man,     C.     K.,    Grast 

UI,  306««. 

Johnson.     UI,  305««. 

Lincoln.     UI,  SOö'*. 

Seward.     III,  306««. 

(Tncaentaller    de    Csatay).     Hl, 

2ö6»". 
Tftbingen.  —  Corps,  Y«reine  «tc. 

U,  32Ö«»«». 
Tückin g,  K.,  CongrogatioBea  h 

Beuis.    11,  341««. 
Tämpei,  K.,  Tyrsen.  y.  Kylies«. 

I,  88»«*. 
Tttmpling,    W.    t., 

U,  176«;  UI,  231". 


TQrck  —  Urknndenbttcher. 


IV,187 


Tttroky  H.,   Hamlet  aü   Oanie- 

ni,  168«». 
Tnetey,  A.,  ■.  Baya. 
Tnnia,    A.,     Griechenland.      I, 

74"*. 
Tnmbült,    6.,    Schwab.    Einig- 

keiUbertreb.     U,  277^. 
—    —    Wwtai.    Siegel.      lY, 

Tarner,  G.  P.,  Pkmeer  Period 
of  New-York.    Ul,  316«*». 

Tattle,  H.,  Hut.  of  Pnusia. 
U,  77".     4ÖÖ»;   III,    147". 

Tyler,  Th.,  Hittite.    I,  30^. 

Tylor,  E.  B.,  Inatitations.  I, 
19"*. 


ü. 

Ubicini,   A.,  Originet  d.  hiat. 

roamaine;  ed.  Q.  Bengeaco. 

in,  J66»*«. 
U  c  k  e » A.,  Agrarkriaia  in  Prenlaen. 

II    409***. 
Überlinurm.     U«  181**-*. 
Übinger,    J.,    Gottealehre    d. 

Guaaniu.     lY,  46"*. 
Ugolini,  M.,  a.  Jacob  na. 
Uhle,  P.,  Bienwang  amChem- 

nits.     U,  180»*«. 
Uhlhorn,     Armenpflege.       II, 

408*". 
Uhlira,  K.,  PUgxim.     U,  36**. 

Bamward.    II,  35**. 

Bamwdd.     U,  36*". 

Beginaa.    II,  85*».      . 

—  —    Kaiaemrkk.    f.    Meilaen. 
IV,  69**. 

Enbiat  Hagdebnrg.    lY, 

69»*. 

a.  Sickel. 

Uhrig,    14    NothftUer.      38***. 

43'». 
Uitterdijk,  s.  Nanninga. 
Ulanowaki,   B.,    Doknm.    Ko- 

jawak.  i  Mazowieck.   11, 195»*. 
Zjaady  piotrkowakie.    III, 

220". 
0  atatatach  aynodöw  kra- 

kowakich.     lU,  220". 

—  —    Mikolaj    z   BJonia.     lU, 
220". 

0   pokacie  pablioa.    III, 

220". 

Soaki  jQdnej.    UI,  222**. 

U  le,  W.,  Ifanifelder  Seen.    II, 

174*«. 
UljanoTakij,  Y.  A.,  Materialy 

d.  iatbzaimnychotnoienij  Roaaii. 

m,  289»". 
Ullrich,  A.,  Beihengraberfimde 

au  AlsUtten.    II,  313***. 


(ft  F.  Ohlenschlager), 

Ausgrabongen  b.  Kempten.  II, 
^313»*. 

—-  Ph.  £.,  Statuta  ecclesiae 
Herbipol.    II,  317***. 

Stift  Haag.    U,  817**»». 

Ulm,  a.  Normann-Ulm. 

Ulmann,  N.,  Maiimilians  Ab- 
sichten aaf  d.  Papattom.  II, 
93".  279»";  UI,  27«». 

Ulrich,  A.,  s.  Wieratraat 

&  L.   Korth,  Stadtköln. 

Kopienbttcher.     II,  332«*. 

—  Ad.,  Einnahme  Eimbecka.  II, 
74»»«. 

Ulrichy.  £achenbaeh,Alezan- 
der;ed.  W.Toiaoher.  11,42*. 

Ulrichs,  C.  A.,  Monament  d- 
Sonnengottea  in  Balmatien.  I, 
59**. 

Umaneti,S.,  0  religioano-philo- 
sophskoj  myili  y  IslamS.  III, 
284**. 

Underwood,  F.  H.,  Parkman. 
III,  164**».  305«». 

Awakening  of  New  Eng- 
land.    UI,  316«*'. 

Undset,  J.,  Pr^hiat  acandinaTe. 
r    gas, 

Yikingeskib  fra  Qokstad. 

lU,  181«. 

Ungariaches  Schlachtengrab.  UI, 
232'*. 

Ungarn  aaf  d.  Oymnas.  au  Ham- 
burg.   UI,  268*«>. 

U  n  g  e  r ,  0.  F.,  Hyakinthienmonat. 

I,  80»**. 
...  —  Sophiitengea.  d.  Demetrios 

Phaler.    I,  108*«*. 
Hieronymos    t.    Syrakus. 

I,  111***. 
AlexanderPolyhist  1,111***. 

—  —  Qang  d.  altrom.  Kalenders. 
I,  116«*. 

—  J.  H.^W.,  Yroedachapspenningen 
T.  Rotterdam.    UI,  112»«'. 

—  &  Haitfeldt-Kaas,  Diplo- 
matar.  Norweg.    lU,  204*. 

Ungem-Stemberg,   K   Freih.   t. 

U,  303**». 
Unitarier.   —  Behandlung.     UI, 

261***. 
Unruh,  Tb.,  Prinzl.  Ersiehung.  U, 

237***. 
Altpomm.  Schulstipendium. 

U,  237***-*. 
Urkundenbticher.  *) 

*)  Umfafst  gleichzeitig  *  Ur- 
kundensammlung', *Godex  diploma- 
ticua",  *Gartalaire',*Diplomatariam', 
*Begeaten'  a.  a.  Der  Artikel  iat 
in  aioh  alphabetiach  nach  Orta- 
namen  etc.  geordnet. 


—  betr.  Baaeler  Baohdrock.    U, 
109«*. 

—  S.  Galais.     II,  3«*.  17*». 

—  Clemens   V.    lY,  63**. 

—  Gysaing.     II,  16**. 

—  Flandern.     UI,  90*. 

—  Fnnkfurt  a.  M.  (Inyentare). 
U,  161»**. 

—  Gaeta.    UI,  23«««. 

—  Glata.    U,  188«. 

—  Hababurg.      U,    92»«;     UI, 
14»**. 

—  Hanserezease.       U,     203«-*. 
212».  213«.  249**.  271*-*. 

—  HUdesheim.    U,  272»*. 

—  Hiraaa.     U,  324»». 

—  Honoriua  ///.     U,  37»*;  lY, 
63*«. 

—  Honorius  IV,    lY,  63**. 

—  Jena.     II,  171«.  272>». 

—  Juden.     I,  55»";  U,  31*. 

—  Kaiaemrkk.  in  Abb.    11,31*; 
lY,  56». 

—  Karolinger.    lY,  68". 

—  Köln.     II,  332««^*. 

—  Kopenhagen.     UI,  196'*. 

—  Leo  X     U,  59**;  III,  29"; 
lY,  63*«. 

—  Lubartowicz.     lU,  216*. 

—  Lübeck.     U,  208»»».  271»«. 

—  Mansfeld.    II,  31*.  34».  86*. 
_  Marienmünster.     U,  163»*. 

—  Monaco.     UI,  14»**.  18»'«. 

—  Nasaauische  Union.  U,  155»'^ 

—  Niaaa.    III,  18»'». 

—  Normannisches    Königahma. 
lY,  74»»*. 

—  (Diplomat.)  Norwegicom.    III, 
204*. 

—  Oybin.    U,  171*. 

—  Pfalzgraf.    U,  42*.  128«*. 

—  Pommern.     U,  42««.  217»«. 

—  Pontific.    Boman.     U,    37»«; 
lY,  62»*. 

—  Pym.     U,  102»**. 

—  Besia.    UI,  3«*. 

—  (Gartularium)      Saxonicum. 
UI,  116*. 

—  Schleaw.-Hoist-Lauenb.       U, 
42«-*.  217**. 

—  Stnsaburg.      II,    135*;   lY, 
78»»*. 

—  Sulmo.     lU,  23««". 

—  Syensk.  (Diplomatarium).  III, 
202». 

—  üri.     II,  105* 

—  Yolay.      III,  278*". 

—  Wedel.    II,  217»».  365»«*. 

—  Weatfalen.     U,   16**.    161»«. 
162";  lY,  63**.  66«»». 

—  Zichy.     UI,  234**. 

—  Zürich.     U,  105*. 


IV,188 


XJrkniidenbficher  —  Yidal. 


—  Zweibrttcken.    U,  sn^*. 
Usting,   J.  L.,    HadTig.     III, 

195*». 
Ueteri,  J.  M.,  Synopt.  Gleich- 

niise.     IV,  14«». 
Utah.     III,  307>M 
Uwaroff,  8.  Oortschakoff. 
ÜEielli,  G.,  Solla.     III,  48«*». 


V. 

Vacandard,  E.,  Bernard  et  le 

■chiame.     IV,  39*'*. 
Hiat  de  S.  Bemard.    IV, 

39«^*. 
Vachott,    A.,     (Brinnerungen). 

III,  251«««. 
V&cay,  J.,  s.  £ble. 
Vaesen,  J.,  Sc  £.  Charayay, 

Lettre«    de    Louis    XI.     Ul, 

59*«. 
Vagt,  L.,  Fttratenhof  in  Wismar. 

U,  232«»«. 
Vahl,  J  Nielsen.    III,  196'<. 
Vahlon    J.,    Alexandr.  Gedicht 

Catull.     1,  105«««. 
VajdoTsiky,    J.,    (Kanstdenk- 

mäler  d.  Zipeer  Komit.).     III, 

266"«.     267««». 
Valaer,  M.,  Planta.    II,  123**. 

Valbert,  Argenson.     HI,  86»«. 

—  G.,  Boorgmestre  de  Stralsund. 
II,  218". 

Intervention  da  Saint-Si^ge. 

II,  386»«. 

—  —   R^pabl.  ou  Stadhond4rat. 
m,  108»*. 

Valentin,  V.,  Börne.  11,296»». 
Valentin-Smith,  Foailles  du 

Formans.     I,  120«. 
Valontini,  A.,  Codice  di  s.  Sal- 

Tatore  in  Brescia.     III,  2i»a. 

V  aleton ,  J.  J.  F.,  Psalm  XXIL 
I,  45*»». 

—  I.   M,  J.,  De  ostraeismo.     I, 
91/2"». 

--   M.,  Leenstelsel.     111,  nV*K 
Valladar,   F.  d.  F.,    Bazan  en 
Granada.     lU,  52»». 

V  a  11  a  d  e ,  C.  ▼.,  Span.  Erbfolgekr. 
in  Bayern.     II,  314«»». 

Vallais,  Armoiries.     IL  117»*. 
Vallo,  s.  Fuescanta. 
Valleraux,  s.  Hubert. 

V  a  1  o  i  8,  N.,  Gouyemem.  represent. 

III,  79»». 

Conseil  du  Roi.    III,  81«». 

V&lyi,    B.,    (100   Jahre    serb. 

Schauspielkunst  in  Ungarn).  III, 

268»»». 

—  —  ^.  Sznper. 


V4mb^ry,  A.,  Engl.  Mission  n. 

Kabul.     UI,  155«»». 
Aus  Central  -  Asien.     1(1, 

155«»». 
(Hnngary.  1887/8,)    lU, 

255»**. 

—  H.,  Ind.  National  -  Congrefs. 
m,  156»»». 

Vandal,  A.,  Louis  XIV  et 
rjfcgypte.     III,  84»».  292*»». 

Vanderkindere,  L.,  Dilatara. 
II,  5«»;  in,  91". 

—  —  Femme  a  r^poque  miroy. 

II,  7»»s. 

V4rady,  J.,  Elisabeth -Kirche 
in  Heyes.    III,  266"»». 

Varaldo,  0.,  Chiabrenu  III, 
3S*»»-*. 

Varenias,  0.,  Ansyarabestim- 
melsema.     III,  207«^. 

Varga,  J.,  s.  Jekelfalassy. 

Varigny,  de,  Grandes  fortunea 

en  Angleterre.     lU,  162*»». 
Varmo,  s.  Di  Varmo. 
Varnoy,    G.    J.,    Maine.      III, 

815«*«. 
Vamum.  —  Correspondence.    III, 

318»»». 
V&rosy,  J.,  Genealogie  d.  Brs- 

biachöfe  y.  Kalocsa.  111,262*»*. 

V  asili,  s.  Ragnan. 

V  a  t  k  e ,  W.,  Religionsphüosophie ; 

ed.  H.  Preifs.     I,  48»»». 

V  auch  er,  P.,  De  la  Harpe.  II, 

125»». 
Vayasseur,  s.  Le  Vavasaenr. 

V  a  y ,  N.,  Briefwechsel  d.  Baronin 
Vay;  tr.  E.  Jökai.  Ul, 
265»«». 

Vayra,  F.,  s.  Manne. 
Vaiquea    lila,    B.,    Casa    de 

Colon  en  ValladöUd.   UI,  54*»». 
Vecchiato,    £.,    Manin.      III, 

36«»«. 
Vecchini,     A.,     Bruno.       III, 

32*«». 
Vecchio,  s.  Del  Vecchio. 
Veckenstedt,  £.,  Griech.  Far- 
benlehre.    I,  81*»'b. 
Veen,    S.    D.    yan ,    Gereform. 

Kerk  y.  Yrittlwnd  1795—1804. 

III,  108*»»». 

Bastaert  tot  Bedieninge  d. 

Euangel.     lU.  108*»*. 
Veenendaal,  E.  J.,  Onoyerwin- 

nelijke  yloot.     UI,  102«». 

—  —  *Ik  aal  handhayen'.  III, 
108»*». 

Veil,  H.,  Z.  Gedächtnis  Sturms. 

II.  138»«. 
Veitch,  J.,  s.  Shairp. 
Veith,  y.,   RSmerbad   Bertrich. 

n,  146»». 


—  Gondoifer  Thnrm.     U,  146»*. 

—  8.  Schaaffhausen. 

Telthuijson,  B.  P.,  Pastoon 
y.  Kampen.     lU,  110*". 

Venable,  W.  H.,  Footprints  io 
Ohio  VaUey.     III,  318««. 

Venablea,  E.,  Bunyaa.  UL 
166»»». 

—  Daniel  y.  Winchester.  IL 
25*»*. 

Venance  Fortnnat,  Trad.ptr 
Ch.  Niaard.     iL,  5»». 

Vendrei,  F,  (Von  Fikoad  Us 
GTofs-Becakdrek).     DI,  251«»». 

Venedig.  —  Deereti.     111,38«»*. 

—  Instrum.  paeia  1419.  HI, 
10»«. 

—  Testam.  d.  oongreg.  di  Giriti. 
in,  10»». 

Venosta,  F.,  Otello.  111,32**'. 

Venturi,  A.,  Yiwa.     III,  9» 

Coami.     III,  16*»». 

BaldAHire   d'Esta.     UI, 

20*»*. 
Vera,  s.  Galindo. 

V  erbeek  A  yan  Gortel,  Neder- 
Veluwe.    UI,  107»». 

V  er  d  i ,  A.,  Ultimi  aaBidlLomixo 
da  Media.    lU,  27»«. 

Verdiftre,    Uniyersiti  d'Iafoi- 

Stadt    U,  809*»». 
Verhaeghen,   A.,  Deaoendance 

d.  dnes  de  Brabant    UI,  97*«*. 

Veritas,  Bioofdi  d'an  Qaribal- 

dino.     lU,  40»*» 
Verkauf,   L.,    (Schadeneensti). 

II,  444»»». 
V«ron,  E.,  (Dict).     I,  V. 
Verrier,     E.,     MMeciae    daas 

rAyeeta.     I,  59»«. 
Verworn,      Scherbenfonde     t. 

Lichterfelde.     II,  349» 

V  ea  n  a  y  e  r,  O.,  Griaignanadlstm. 
m,  12*»». 

Vetter,  A.,  (Angriff  d.  Serbes 
1848/9).    UI,  «52««». 

—  F.,  Schachsabelboeh.  U,  108»* 
Georgenkloster   an   Stets 

IV,  69»». 

—  G.,  Lehrhafte  Litteratur  14. 
u.  15.  Jh.     II,  281**«. 

Vibe,  J.,  Ibsen.    HI,  199*». 
Vibraye,    Marquis  de,   Pspien 

milit.     II,  77»». 
Vicenti  y  Beguera,  E.,  Fro- 

piedad  foral   en   Oatida.    IO, 

51»*. 
Vicinelli,   6.,   Memorie.    UI, 

39»*» 
Vidal,  F.,  Jnifs  de  BooasiUcB  et 

Cerdagne.    I,  55»«*;  UI,  51«*. 

—  s.  Moniere. 


Viereck  —  Vorgee. 


IV,189 


Viereck,  F.,  De  titnlo Cretemi. 
I,  70"b. 

Vierhaas,  F.,  Bürgerl.  Oesets- 
bttch.     U,  894"«. 

Vierhuff,    Q.,    Keafeier.      II, 

Vietor,  W.,  Stud.  d.  engl.  Phi- 
lologie.    III,  166"« 

Yigelins,  J.  K.,  DenkwUrdig- 
keiten  ▼.  Herafeld.    II,  149^' «. 

Vigfoeeoii,  G.,  Icelaadic sagae. 

m,  18Ö««. 
Vigo,    P.,    fetta    a   Pisa.     III, 

20»«^. 
Viligoe.  —  Capilulatioii  d.  Ungar. 

Armee.     III,  25S>'^. 
Vlllahermoaa,  b.  de  Lnna. 

Villari,  F.,  Donatello.  lU, 
9". 

—  —  Bepubbl.  fiorent.  ai  tempi 
di  Dante.    UI,  lö^^«. 

Saronarola.     III,  26>>. 

—  —  daM.:  tr.  L.  Villari. 
UI,  27« 

Naofe    qaest.   allr  st.  di 

Savonaiola.  III,  27*>;  lY, 
48"«». 

Villefranche,  J.  H.,  Bosco. 
lU,  44«'». 

Villers,  L.  de,  Hainaot  soas 
Max.  d' Antriebe.     lU,  98"^ 

—  —  InTent.  des  archire»  de 
Mobs.     UI,  98"«. 

Jacqueline  de  Bari^re.  III, 

69*««. 
Vi  Hot,    Indigines    de  I'Algörie. 

III,  294«w. 
Vilmar,    Th.,    Bist,   de  guerre 

de  sept  ans.     II,  79»>*. 
Vingtrinier,  A.,  Villeroy.   lU, 

87". 
Vinson,  J.,  Religions.    I,  20^>. 

Viola,  L.,  RiTolnzione  1848, 
UI,  40««*. 

—  &  Pasqoi,  Scavi  di  Torre 
Mordillo.     I,  67»»*. 

Virehow,    R.,   'Anleitung).     I, 

—  —  Land  u.  Leute  in  Ägypten. 
I,  ö»>.  1 6"*.  24»:  III,  292*««. 

—  —  Vorhist.  Zeit  Ägyptens.  I, 
10^*.  25». 

Anthrcpol.  t.  Ägypten.    I, 

24»";  UI,  292*". 

—  —  Mumien  in  Bulaq.  I, 
24/5»«. 

—  —  Altagypt.  Augenschminke. 
I,  25»». 

Bildtafeln  in  Faijüm.      I, 

26»». 

—  —  Graber  u.  Pfiahlbauten  in 
Ostpr.     U,  240'. 


Bauemhiuserind.  Schweia. 

U,  261«. 

—  -  (Verschiedenes  betr.  Prä- 
historie d.  Mark).    U,  349-60^ 

—  —  (Archiol.  Reisen  i.  d. 
Mark  etc.).     II,  SÖO".  861». 

—  —  Typus  d.  Schulkinder  in 
d.  Mark).     II,  354«^ 

(Götsen    SU    Keustreliti). 

U,  221(»»). 
s.  Teige. 

—  —  s.  Vofs. 

&  Krause,   Burgwall   b. 

Ketsin.     II,  860». 

V  i  r  c  k ,  fl.,  Melaachthon  su  Augs- 
burg.    U,  64««. 

Viecher,  R.,  Studien sur  Kunst- 
gesch.     U,  829>» 

—  —  Bernhard  Strigol.  U, 
815»«. 

Visin tainer,  B.,  Hegel  e  Bos- 
mini.     III,  43"». 

Visser,  J.  Th.  de,    JoSl-yraag- 

stuk.     I,  44»«». 
Vita  Gaugerici.     UI,  96»". 

Vitalis,  M.,  (Pasquille  fiber  d. 
BeichsUg  i^^5j.    lU,  260a««. 

Vitelli,  Girol.,  &  C.  Paoli, 
GoUesione  Fiorentina  di  Facsi- 
mili.     IV,  60».  58^ 

VitkoYi«,  G.,  (Ungar.  Tschai- 
hassen).     lU,  269«*i. 

Vitsthum  T.  RckstSdt,  F., 
Shakespeare  a.  Shakspere.  III, 
169»» 

Viaettely  ,  H.,  s.  Grammont. 

Vlasto,  £.  A.,  s.  Hopf. 

Vocheser,  J.,  Haus  Waldburg 

in      Schwaben.        II,     276»». 

816»»«.     827"». 
Karmeliterkloster  in  Rafens- 

burg.     U,  329»". 
Vocke,     W.,     Abgaben.       U, 

430*»*. 
Vdgelin,   S.,    Rom.  Inschrr.  d. 

Schweiz.     II,  I10*»s. 
Tschudi  in  Italien  u.  SUd- 

firankreich.     U,  110«»t>. 

—  —  (Kachtrr.  zu  Insoript). 
II,  110*»c. 

Zürich.     II,  111»»  »»h. 

Tachudi  in  Sftdfrankreich 

u.  Italien.     II,  118». 

VSlkel,  A.  F.,  Deutsche  Ritter- 
orden im  Vogtlande.  II,  176»». 
243*». 

Volskell,  S.,  s.  Distel. 

V  o  e  1 1  e  r ,  D.,  Bamabasbrief.    IV, 

21»«» 
Vogel,    Albr.,   Ratherins.      11, 
35»«. 


—  J.,  Reformation  in  Plauen  i.  V. 
U,  179»»i. 

Vogel,  B.  R.,  f.    II,  154"». 

Vogeler,  Ortschaften,  Güter, 
Udfe  u.  Mühlen  in  Soester 
Gegend.     II,  166»*. 

—  Soester  Lokalnamen.  U,  166»». 

—  Wippe  am  gross.  Teich.  U, 
167»». 

Vo  gt,  H.,  Schlacht  b.  Fehrbellin. 

U.  289»». 
Strassen -Namen    Berlins. 

U,  870"». 

—  0.,  Bugenhagens  Briefwechsel. 
II,  284«». 

s.  Bugenhagen. 

—  W.,  Vorgesch.  d.  Bauern- 
krieges.    U,  66»».   412»»»- 

Frommann.    ü,  820**». 

VogUand,jKunstwerke.  U,  186»»». 

Vogu«,  M.  de,  Villars.     U,  286*. 

lU,  84»».     242"»-». 
Lettres    de  Yizine.      lU, 

87»». 
Voigt,  A.,    Feuerversichernngs- 

socieUt  in  Rostock.    II,  231»»». 

—  F.  A.,  Zimmermann,  VorkMmpf. 
d.  Reformat.  in  Teuchem.  U, 
187»». 

(—  j.  F.),  Bergedorf.     II,  206»«. 

—  —  Aus  d.  Bergedorf.  Amts- 
archiY.     II,  206»». 

( )   Hofbesitzer   Barmbecks. 

U,  206»». 
SeoTersicherung ;  ed.  J.  See- 

bohm.     11,  426*»».  . 

Volbohr,    Th.,    Münster.     Un- 
ruhen.    U,  66»». 
(Dürerstiche.)     II,  7l>«». 

V  0 1  f ,   G.,  R^gi  magyar  nyelTem- 

14kek.     UI,  265»i». 

V  0 1  k  m  e  r ,  F.,  Johann  t.  Böhmen. 
U,  191»». 

Hynek  Krussina  ▼.  Lichten- 

burg.    U,  191»». 
&  W.  Hohaus,    Urkunden 

d.  Grafschaft  Ulatz  1401-1500, 

U,  188».  272". 
VoUenhoye  etc.  —  Dijkregt.     UI, 

112»*». 
Völlers,  K.,  (Orient.  Bibliogr.) 

I,  26»». 
Voltaire,  Briefe  über  s.  Über- 
siedelung  nach  PreuTsen;    ed. 

R.  Koser.     II,  78»». 

Volz,  B.,  Anfinge  d.  Christen- 
tums.    IV,  2». 

Vor  60  Jahren.     U,  301»». 

Vorberg,  M.,  Cromwell  u.  Stuarts. 
lU,  140"». 

Vorges,  de,  D4membrement  de 
France.     U.  90<»»*. 


IV,190 


Yftrii  —  Waimafh. 


Vorii,  A.  C,  CliBrlettoB  in  B«- 

bellion.     Ul,  812»«. 
Yoi,    G. ,    Vaderltndacha    kerk. 

m,  107"'. 

—  —  ■.  Makrisijj. 

[Von,  A.],  Merkbach.     I,  6*^ 

II,  260«. 
— -  —  VorgetchiehÜ.  Srwerbangen 

d.    Maaeuma    f.     Völkerkmide. 

n,  850« 
ft  A.  Stimmiiig,  Altor- 

thflmer  tos  Brtndenbiirg;  praet 

S.  Yirchow.     U,  845^ 
•—   Tb.,    Znnftweten    in    FeUin. 

II,  2Ö4»«-». 

—  W.,   Verhandlgn.    Pins'   /F. 
n,  67**. 

Oondi  ▼.  Trient.    U,  68>«. 

y  allem  in,  Gh.,  Muiiom.    III, 

42»«*. 
Vyne,  s.  Chate. 


W. 

Waal,  8.  De  Waal. 

—  A.,  Aangrmbangen  b.  d.  Con- 
tmno.     lU,  22*». 

Wachenfeld,  G.,  Beriehongen 

sw.    Bnmdenboig    a.   Heuen- 

Kaaael.     II,  864^». 
Wachsmath,   C,  Diabathra  in 

Alezandria.    I,  105*^. 
Wächter,     Yeneichnis.        II, 

888".   . 
Wacker,    K.,    Braderschaft    ▼. 

Leiden  Jesa   sa   Aachen.     II, 

841««. 
Wacker  nag  el,  R.,  Wahinkofen- 

Wenken.     U,  114<>. 
Wad,    A.    L.,   Tidiakrift.      lU, 

196« 
Wad d eil,   J.  A.,   Ann.  of  Aa- 

gosU  Goonty.    lU,  dl?*«. 
Wad  dington,    A.,   Hab.    Lan- 

gaeti  Tita.    U,  186»^ 

—  —  Acqaisition  de  la  coaronne 
de  Prasse.    II,  290««.    888^*^. 

—  Gh.,  Parm4nide.    I,  102>«. 
Wagenmann,  Peristeras  Rein- 

haid.     II,  204*». 

—  H.  Ptalos.    n,  827"». 
Wagner,    Hirschstangen.      II, 

41 6»*. 

—  Steinernes  Haas  so  Büdingen, 
n,  166>». 

—  Wildbad    im    Schwarawald. 
II,  827*". 

—  A.,  Waldeck  a.  Pyrmont.    II, 
16ö». 

—  Ad.,     Finanxwisr.    u.    Staats- 
aoaialismos.     II,  429*^. 


—  £.,  Moseographie.    II,  127^ 
Grabhfigel-Unteraachangen. 

II,  127«. 

—  F.,  Kanzlei-  n.  Archinresen 
d.  frink.  Hoheniollem.  II, 
819»«;  lY,  79*» 

Geheimschrift    II,  8 19«^. 

Batschlige  a.  d.  Zeit  Al- 
brecht Achills.    U,  859>»». 

—  H.,  Trarbachs  Werke  in 
Oehringen.    II,  326>«*. 

—  K.,  Johann  ///.  ▼.  Wertheim. 
U,  816»*«. 

—  —  Yemichtong  e.  Siegels. 
IV,  82»«. 

—  R.,  Yiamala-Brief.    U,  428«". 

Wahle,Henogtttmer.    11,887**. 

—  G.  F.,  Evang.  nach  Johannes. 
lY,  8**. 

—  Q.  H.,  «Bergrecht* .    U,  418***. 

Wahner,  GarnisonsTerhaltn.  in 
Oppeln.     U,  77**. 

Wahnschaffe,  F.,  Sand  aaf 
Steine.    II,  218"». 

—  —  Balt.  Seenplatte.  il, 
218**. 

Waiti,      G.,      Mandiam.      II, 

884". 
Wake,  G.  St,  Serpent  Worship. 

I,  18"».*. 

Horde.    I,  19*". 

Totemism.    I,  20"*. 

Horde.    I,  19*». 

Walcher,    K.,    Portrait-Bflsten 

d.    Stattgart.    Lasthaoses.    II, 

825". 
Skalptaren  d.   Stuttgarter 

Lasthaoses.     II,  826". 
Bilder    t.    Hochaltar    in 

Drackenstein.    H,  829"^ 

Walcker,      K.,     Gneist       II, 

401*«. 
Waldeck,    y.,    s.    Meyer    ▼. 

Waldeck. 
Waldenser.  —  Doctrine  d.  Yau- 

dois.     lY,  47***. 

Waldner,  F.,  Typographie  in 
Tirol,     n,  104"». 

Walisiewski,  K.,  Politiqae 
fnn9.  en  Orient.    III,  86". 

Walker,  F.  A.,  Walker.  III, 
806*» 

—  —  SeTon  Tannel.  HI, 
175»". 

—  W.,  Skinner.    m,  171*". 

Wall,  G.  A.,  Paritana  yeraaa 
Qoakers.    HI,  814***. 

Wallace,  Lotses  Mikrokosmas. 
lU,  176«i. 

—  A.  R.,    Antiqaity  of  Man    in 
I      Amer.     III,  296«. 


—  L.,  HarriooB  (lad.  Mostaa 
by  G.  A.  Townsend).  111, 
805**. 

—  R.,  India  1887.    m,177*». 
Wallaek,  L.,  Menories  of  50 

Years.    UI,  818*«. 
Wallao,    H.,   Ponktaren.      U, 

167***.* 
Wallichs,   Tacitiis.     I,   126^; 

II,  268**. 
Wallis,    H.,    Sasa    Gallery    at 

Loavre.     I,  58*»«. 
Wallen,    Marie    ThMa».      II, 

77*<».  95*»». 

—  H,  Saint  Loai«.     lU,  66*** 
Wal  ras,    L.,    Probleme    monet 

anglo-indien.     lU,  178*«*. 
Walsh,  K.,  Fisgal.     ni,  124«**; 

lY,  41«. 
Walter,  s.  Besant 

Walther,    G.,    Bergedozf    ala 

Wallfahrtsort.     II,  205»*. 
Berkmeyer.     II,  208**. 

—  Job.,  Bedainenieben  am  Sinai. 
lU,  ?83*». 

Wal  ther  r  ,B.,(£rlas«$  Jos^//.). 

in,  248**». 
(Tagebuch).     III,    251***. 

Walthoffen,  Napoleon  aU  Feld- 
herr.     II,  86**;  III,   86'»*^. 

Walti,     Borthcrid     ▼.    Begsbg. 

II,  811*". 
Waltzing,  J.  P.,  Tignarü.    t 

184»*. 
Wals,   B.,    Bertold    t.  Begsaa- 

baig.     IV,  48". 
Walser,   FranaSe.  Einflüsse  asf 

SchUler.     II,  828***. 
Wandel,  [Kadytis]  Jerasalem  od 

Gaia?    I,  47**«. 

—  Stadien.     II,  288*»*. 

—  G.,  Ghronol.  d.  Paolos.  lY, 
15*»*. 

Wandelt,     R.,     CooTention   r. 

Westminster.     II,  79**». 
Wangenheim,    s.    Cohanaen. 

War  of  Rebellion.     IH,  311***. 

Ward,  J.  J.  H.,  Religion.  1, 
20**«. 

—  Wm.  H. ,  Hitüte  moaomeot«. 
I,  81»*. 

Babyl.    cylindrie.    object 

I,  88*« 

—  —  Babyl.  Cadooeos.  I, 
88***. 

—  —  Hierogiyph.  Babyl.  wri- 
ting.    I,  88**«. 

Babyl.  Gato-god.    1, 89***. 

Warfield,  Darwins  Relig.  Life. 

in,  164«». 
Warmath,  0.,   Kordiak  Ha<ik- 

'Hdende.     III,  200**. 


Warner  —  Weineck. 


IV,191 


Warner,  a.  Thompaon. 

Warnko,K.,&L.Proeecholdt, 
Pseado-Shaketpear:  Flava.  III, 

[War  Behau  er,]  Führer  durch 
Foaen.     II,  198«» 

—  A.,  Chronik  d.  Stadt  achreiber 
T.  FoMn.     U,  19ö<«. 

Hexenprozefs    in     Posen. 

II,  19»». 
Ersiehnng  d.  Joden.    U, 

200". 
Wartegg,  a.  Hesse. 

Wartialaw,  A..R.f'Emava*os. 
IV,  7» 

Washington.    —    Letters.      III, 

Wassil jew  (Capit),  StatistiSeskij 
oiak  karategina.     III,    289><'^ 

—  F.  S.,  AchaJ-Tekinakij  oasis, 
cgo  proiloe  i  nastojaiiee.  III, 
289»*«. 

Wa stier,  J.,  Kunsthist.  Stad. 
ans  Obei-steiermark.    11,102^". 

Bildende  Kunst  in  Steier- 
mark.    II,  102*». 

Waters,  C.  A.,  Fawcetfs  polit 
economy.     III,  175'**. 

—  H.  F.,  Genealog.  Gleanings  in 
England.     lU,  804«*. 

Water  Wort  h,  J.,  Canons  of 
Trent     II,  69»«. 

W at  a  o  n ,  B.  Sp.,  Indian  National 
Congresses.     III,  106*^°. 

—  W.,  Life  in  Confed.  Army. 
III,  312  «w 

Wattelet,  Dr.,  Schlacht  b. 
Morien.     U,  116'»- 

Wattenbach,  W.,  Gedicht  z. 
Preise  AudoenosMl,  5^. 

—  —  Aas  neoer.  Hdss.-Ver- 
zeichn.     II,  12». 

BahewiD.     II,  42«. 

Papstbolleo    im    gennan. 

Moseam.     II,  320^>. 
Ketzergerichtein  Pommern 

u.     ICark     Brandenbarg.       II, 

359«. 
Brfider  vom  freien  Geiste. 

II,  359M 
Inquisition  gegen  Waiden- 

ser    in    Pommern  o.   Branden- 
barg.    II,  8Ö9»>. 

Urkk.  etc.     IV,  61". 

s.  Einhardt. 

s.  Fredegar. 

s.  Grandaor. 

s.  Hrotsvitha. 

a.  Jeff«. 

a.  Potthast. 

Wautera,  A.,  (Karte  v.  BrQssel). 

in,  91("). 


—  — •  Bmxellas.    Inventaire  d. 
cartolaires  etc.     III,  97»»«. 

—  —    Doyens    d.    m^tiers    de 
Bruxelles.     III,  97»«. 

Homöre.    I,  89**«. 

(^tablissem.  d.  Francs  en 

Belgique),     H,  6*«. 
Brenyhel.     lU,  94». 

Wauvermans,  Napoleon  et  Car- 
not.     lU,  93« 

Webb,  s.  Anderson. 

Weber,  A .,  Biemenschneider.  II, 
821*»*. 

—  Albr.,   Irfin.  Stemnamen.    I, 
08». 

—  Fr.,   Vorgeschichtl.    Funde  in 
Bayern.     II,  304». 

Besiedelung   d.    Alpenge- 
bietes.   II,  804<<. 

—  G.,  Friedrich  d.  Gr.     11,76". 

—  -  Weltgesch.  14.    II,  76». 
Deutschland  am  Ausgange 

d.  Beichs.     U,  83». 

Bewegung  im   Anfang  d. 

Jh.     II,  84»». 

—  —    Jugendeindrücke.       II, 
301». 

Vor   200   Jahren,      ffl, 

143"«. 

—  Ueinr.,  *Sündenwage'  zu  Wils- 
nack.     n,  277». 

—  —  Glockeninschriften  aus  d. 
Bamberg.  Land.    II,  318»*. 

Ostfrank.  Namenbuch.    II, 

318«". 
'-•    Bambergs    Voraeit.      II, 

319*". 

—  —  Altenburg  b.  Bamberg.  II, 
319««. 

Banz.     U,  319*". 

Schelalita.     II,  319*". 

—  J.,  Kirchenrath.     II,   436»». 

—  L.,  De  Plntarcho  Alezandri 
laudatore.     I,  103»«b. 

—  0.,  Qnadruppelallianz  1718, 
III,  146»». 

—  S.,  [Zipser  Städte  wahrend 
ihrer  Verpfandung  an  Polen). 
III,  263<w 

Weckerling,FriMik.  Altertümer 
in  Worms.     II,  2». 

—  Meilenstein  d.  civit.  Vangion. 
V.  253.     II,  144»». 

Wedde,  Joh.,  Storm.  II, 
228"». 

Wedel,  H.  F.  P.v.,  Urkk.buch. 
U,  217".  366»». 

—  —  Hnldigungsbrief.  II, 
365»». 

Wedeil,  Abr.,  Jüd.  Gemeinde 
Düsseldorfs.  I,  56»<«;  II, 
341  »»5 


Wedewer,  H.,  Dietenberger. 
II,  67»*.  163»*»   281»**. 

Weech,  Fr.  v.  II,  128»». 
272«». 

Siegel  in  Karlsruhe.     IV, 

81»". 

Weeke,  C,  Frematilling  i  Beth- 
lehem.    III,  187»''. 

Weerth,  0.,  Lippe  u.  d.  7j. 
Krieg.    U,  81». 

Wegele,  Poppo.    II,  36». 

—  Historiogr.     II,  468»». 
Wehl,  F.,  Storm.     II,  228»»». 

[Wehrmann,  C],  Urkundenb. 

d.    Stadt  Lübeck.    U,  208»»». 

271»«. 
Deutsch.  Orden  in  Lübeck. 

U,  209»»«. 

—  —  Lübeck.  Patriziat  U, 
210»»». 

—  M.,  Schauspiel  in  Pommern. 
II,  238»». 

Weibezahn,  H.,  Handel  KSlna. 

II,  341» 
Weibull,     M.,     M4moires    de 

Chanut.    III,  207»«». 

Weichert,  C,  s.  Arno. 
Weicker,  G.,  Luther.    U,61»«. 

Weigand,     Swinbome.       m, 

168"«. 
We igelt,   K.,   Kirchenstreit  in 

Glogau.     II,  190»«. 
Woigl,  £.,  Fünfzig  Seminaijahre. 

II,  318»»». 
Weihmayr,   Lex    Plautia  u.  1. 

Lutatia.    I,  122». 
Weil,  A.,   Fontaine.     III,  63». 

—  G.  D.,  Angleterre  et  France  k 
suite  de  l'attentat  d'Oraini.  UI, 
152«*». 

—  B.,  Sizilisch-panischer  Münz- 
fund.     I,  72». 

Weiland,  L.,  Urkk.  fMedrichs  /. 
u.  Bndolfs  /.  f.  Utreeht.  U, 
36*. 

Urkk.  Johanns  /.  u.  Ar- 
nolds //.  V.  Trier.    II,  169«»*. 

—  L.,  Vertrag  zw.  B^duin  v. 
Trier  u.  Adolf  v.  Lüttich.  II, 
159«». 

Hexenprozels  im   11.  Jh. 

II,  310»». 

—  —  Landfriede  aas  d.  Zeit 
Friedrichs  //.     H,  391»»». 

—  —  Konstantin.  Schenkung. 
II,  22»»;  IV,  26«»». 

Friedr.    11.    Privileg    f. 

geistl.  Fürsten.    IV,  72»»». 

Weill,  AI,  Centen.  de  l'llman- 
cipation  des  juifs.     I,  61»». 

Weineck,  Umenfriedhöfe  v. 
Lübben.     II,  350». 


IV,192 


Weineck  —  White. 


—  UatriiieB  (bei  Lflbben).  II, 
S50*. 

—  Steinsetrangen  n.  Urnengrab.  II, 
»ÖO». 

«•  Hflgelgriber  d.  XiederUaeitx. 
II,  850». 

—  F.,  Gefirtfiinde  b.  Lflbben. 
II,  860*. 

Weingarten,  S.,  Zeittafeln  b. 
Kirchengew^h.    lY,  2<. 

Wein  hold,  K.,  Tios  Thingsns. 
II,  268». 

Weinitz,  Petne.    II,  868***. 

Weinmann,    Rdmerbrtteke    b. 

Stepperg.    II,  804««. 
Weise,    A. ,    Ebersbach.      K, 

179»». 
WeisengrUn,?.,  Entwickelungs- 

gesetse.    U,  lOS^K 

Weifs,  A.,  Chronik  y.  Breslau. 
II,  191«** 

—  B.,   s.  Malier,    K.   W.  Ph. 
B.  Meyer,  H.  A.  W. 

—  -  —  Handelsgeogr.  Mission  Un- 

garns.   III,  269«i«. 

—  —  Introdoction  to  N.  T. ; 
tr.  A.  J.  K.  DsTidson.  lY, 
6»». 

Leben  Jesa.    lY,  13>». 

Theologie  d.  N.  T.     lY, 

16"». 

—  C,  Testamente  der  Fischer  ▼. 
Brlach.     II,  104i«''. 

—  G.,  HeU.  Allianz.     II,  91^*». 

—  J.,  Bamabasbrief.    lY,  Sl^»». 

—  J.  G.,  ArchiTal.  aas  Mosbach. 
II,  131»'. 

—  —  Archiyal.  d.  Amtsbes. 
Schopfheim.    U.  181^. 

(Adelsheim).    U,  182« 

—  Jos.,  Berthold  y.  Henneberg. 
U,  278»«*. 

—  Dr.  Kort,  Sheridan  als  Lost- 
spieldichter.     lU,  16B«">. 

Weifs  en  bor  n,  H.,  Gerbert, 
n,  34**. 

Weitemeyer,  U.,  Hrer  ligger 
Colambusbegrayetr   lU,  54"^ 

Weiasäcker,  Mengener  Dana- 
rias-Altar.   U,  826*». 

—  C,  Neoes  Testament  lY, 
4». 

—  J.,  Beichstagsacten  unter 
Boprecht     U,  870^ 

Approbation  Boprechts.  II, 

270*.   386»». 
YertrSge    Karls   IV.   zu 

filtriUe.     U,  359»«.  805«». 

—  F.,  Agora  b.  Paosanias.  I, 
7߻wb. 

W  e  1  f o  r  d ,  K.,  Newcastle  s.  Gatea- 
head.     UI,  173'"«. 


Wellington  in  North.  UI,  168»*. 

Wellmann,  Ed.,  s.  Kitter,  H. 

—  M.,  Dorion.     I,  74"*. 

Welser,  J.  M.  Frh.  y.,  Philip- 
pine Welser     U,  814*»*. 

Weite,  8.  Wetser. 

Weltzol,  Aug.,  Kosel.  II, 
192«». 

Sohrao.    U,  192»*. 

Pograebin.    U,  192»». 

Welzel,  P.,  Kallias.     I,  99*»». 
Wenck,  K.,  Bea.    III,  276«*.! 

Wenczel,  G.,  (Bostislaw  y.  Ga- 
liiien).     lU,  282». 

(Ungarn  nach  Dante,  Pe- 
trarca, Booaccio).     III,  288*». 

Wende  Ist,  £.,  Grabstein  in  d. 
Stiftskirche  zu  Hersfeld.  II, 
149**». 

Wendland,  F.,  Essler b. Philo. 
I,  46*»«. 

Wen  dt,  Q.,  Germanisierung.  II, 
366»*. 

—  H.  H.,  Apostelgesch.  lY, 
8*». 

<-    —   Hamacks    Dogmengesch. 

lY,  24»»«. 
Wen  gen.    Fr.   y.  d.,  Grolmans 

Tagebuch.     U,  86»». 
FranzSs.  Beiterei  1912.   U, 

180»». 
Fflrstenberg.     Gontingent 

1792/6.    U,  131»». 
Wenzel  burger,  Beinald  y.  Gel- 
dern.   II,  836*»-»». 
Wer  cksh  agen , Luther  u.  Hatten. 

n,  62**. 
Werdmflller,  s.  Zeller. 
Werdnig,G.,  Osellen  y.  Yenedig. 

UI,  11»». 
Werken   d.    yereenig.    tot     oitg. 

d.  brennen  y.  het  oude  yaderl. 

recht    UI,  111"*. 
Werly,  s.  Maxe-Werly. 
Werner,    Lehrerbildung.       U, 

200»». 

—  Englische  Strömungen  im  deut- 
schen Protestantismus.  UI, 
172»»». 

—  Gh.,  De  feriis  latinis.  I, 
124*». 

—  B.,  Marine.     II,  449»»*. 
Wernicke,    B.,    Meister 'Boss- 
kopfs ParUerer.    U,  187*»». 

Talkenstein.    U,  191**. 

—  K.,  Pansaaias  n.  d.  Athena* 
tempel.    I,  76*". 

Wersche,  C.,  Polen.    U,  881*». 

Wertheim  er,  E.,  Brief  Erahers. 
Karls,     m,  260*»». 

—  —  Handel  u.  Industrie  in 
Ungarn.     lU,  269»**. 


YVertner,  M.,  (Oenealogie  is 
Anjou).     UI,  238»*. 

Wernnsky,  E.,  Maiestas  Caro- 
lina.    II,  398*»». 

Beg.  ClemenB*  F7.  o.  Inao- 

oena'  Vl     IV,  68*».    64*». 

Werweke,  N.y.,  B.Circoart. 

—  —  Chronik  r.  Behtenach. 
U,  19»*. 

Wesleyanischea  Ijiger.  UI,  1 7 1»"* 

W  e  s  se  1 ,  Auaflge  aw  d.  Kilcheab. 
au  Frankenberg.     II,  148*». 

Wesselowskij ,  Kafti  n.  Ta- 
taren d.  Krym.     UI,  288*». 

—  Dagbid.    lU,  289*»». 
Wessely,  K.,    Büiagues  Majes- 

titagesnch.     lY,  69*». 
West,  E.  W.,  Pkhlari.    I,  69*». 

W^stcott,  B.  F.,  Study  ofGos- 

pels.     lY,  7*». 
Westenholz,     F.,      Qriseldis. 

UI,  8»«». 
Westerburg,   s.  Leininges. 

—  A.,  Fiankf.  WallserriUt;  Plaa- 
skiazs  y.  L.  Rayenstein.  U, 
398»*». 

Westermayr,        G.,       Dtsch. 

Kirchenlieder       im      Salsbgr. 

Sprengel.     U,  308»». 
Aaerpaeh.     U,  811*»*. 

Westfalen     wahrend     d.     Zjahr. 

Krieges.     U,  170**. 
Westphal,  A.,  SooreesdaPeata- 

teuque.    I,  43»»  »-h 
Wetmore,  S.,  Beligion  ia  Mass. 

Bay.    UI,  307**». 
Wetaer,  L.  H.,  Peldrag  am  Obsr- 

rhein.    U,  76*«».     94*». 
Wetaer  u.  Weite's  Kirchealezikoa ; 

ed.   J.  Hergenröther  u.  F. 

Kaulen.     U,  27**»;  lY,  37». 

Wetzstein,     0.,      Geschiehti- 

schreib.  z.  Z.    d.  Beformatioii. 

U,  72**».  286»»*. 
Weyer,    G.,     Born.    Bader   la 

Badenweiler.     U,  127*». 
Weyer,  G.,  BngL  Fiabrikinspek- 

tlon.     lU,  176»»*. 
Weyl,  G.,  Juifs  k  Maxseille.    I, 

66*»*. 

—  B.,  Frink.  Staatakixchenrecht 
U,  9»».  436»«. 

Weyl  and,  G.  J.,  Apocalypte. 
lY,  18**». 

Weymann,  K.,  MailSnd.  Staats- 
recht n.  Über  fead.    U,  Z9V^. 

W harten.  Fr.,  Internat  Iiv. 
U,  461»«*. 

Whitcher,W.F.,Kew  Hampshire 
a.  fed.  Gonatit     UI,  310*»» 

White,    H.  J.,    Biblical   Text« 
lY,  3**. 


White    —  WingelniüIIer. 


IV,193 


—  J.,  Maori.     m,  180»«. 

—  J.  M.,  BertMi.     UI,  48«*». 

—  Z.  L.,    Firttoimer  of  Botton. 
III    314'**. 

—  -^    Fiaheries    Qaest       III, 
319»*». 

Whitehead,  W.  A.,  Eoglish  in 
Easta  West  Jersey.  111,321*". 

Whitehottse,  F.  C,  Moerifl  a. 
JoMt     I,  41*0. 

—  0.  C,    Delitzsch  a.  Billmann 
on  Pentateuch.     I,  43*^. 

Whitolaw,    T.,    St  John.     IV, 

8»*. 
W  hitaitt,  W.  H.,  Wallace.     111, 

306»*.«. 
Wichdorff,  s.  Hess. 
Wichera,  L.»  Kaiel/Z  in  Neder- 

landen.     UI,  103**. 
Wich  mann,  B.  H.,   Hamburg. 

Qeach.     U,    204**. 
Bangraba  d.  Bafhaotea  in 

Hamburg.     II,  20ö**». 
~    J.,    Alfrad'a    Paalmen.       II, 

29»»«. 

—  W.,  Paulakiiche.    H,  163"*. 
302*». 

Wiohner,    J.,    Paradeia.       U, 

102"». 
Wickade,    J.    t.,    1870-^71. 

U,  302**. 
Wide,  S.,    De  saeria  Troesenio- 

rnm  etc     I,  84"*. 
Widenmeyer,  Landataod.  Feuer- 

kaaae.     U,  330**«. 
Widmann,  EbeTbaeher Chronik. 

IV,  42**. 
Wiechmann ,  C.  M.,  &  Ad.  Hof- 

meiater,    Mecklenburga    altr 

niederaaeha.  Litt      II,  237*«*. 
W  i  e  d  e  m  a  n  n ,  A.,  Mttnaterkirche, 

Bmin.     II,  384**. 
-  Alfr.,Ägypt  Geach.     1,  24»«. 
Ehe    Ptolemäus'    PhUad. 

1,  106*<»>. 

—  Th.,  8.  Ranke. 
Wiegand,  H.,  Platäer  in  Athen. 

—  'w.,    Pirminiua.      n,    24**. 
136**. 

Friedrich  d.  Gr.     U,  76*. 

(Feldsugaplan  1757).    II, 

80*». 

HaDdackriften  d.  Straaaburg. 

Domcapitela.     II,  134*. 

—  —    Melker    Seelbuch.      II, 

134'. 

Alamannenachlachtb.  Straaa- 
burg.    U,  267**. 

Rün4  /.     U,  276*». 

Marx  Ott.    U,  327i**. 

Wieland,     C,     Burckhardt 
Biachof.     II,  120**. 


—  M.,  Regiatrum  Herbipol.  II, 
12".  317***. 

Wflrsb.    im  Bauernkriege. 

II,  316**». 
Wien.  —  Oktobertage  1848.    U, 

97/8»*. 

—  Gedichte.     H,  99'» 

—  1848-88.    11,  100**. 
Wie r mann,  H.,   Wilhelm.     II, 

297»». 
Friedrich  ///.     II,  298**. 

Wierama,  a.Meyer-Wierama. 

Wieratraat,  Gh.,  Hiatori  dea 
beleegs  van  Kuia;  ed.  A. 
Ulrich.     II,  333**. 

Wierabowaki,  Laureo.  111, 
204". 

Wieae,  A.,  Giatercienaer  in 
Dargun.     U,  229**^ 

Wieaener,  W.,  Biatum  Pom- 
mern.    U,  234»**. 

Reinberg.  Pfarrarch.     II, 

237***. 

VSgdehag.  Arch.  H,  237**«. 

Wieaer,  Fr.  R.  y.,    Seitenatück 

a.    Fibula  Chüderich'a  /.      II, 
210. 

Wieaner,  A.  C.,  Iwan  d.  Grau- 
aame.    II,  275**. 

—  J.,  Papier.    UI,   6«". 
Wieth,    K.,    Gertruden    Minne. 

n,  341«**. 
Wiethaae,      Schellen        k 

Stubben,  Köln.     U,  343«**. 
Wietske,    E.,    Simaon    Horua- 

Ra?    I,  42**. 
Wigand,     P.,    Thierach.       II, 

296«*. 
Wilcken,  a.  Revillout. 

—  U.,  (Hellenist  Portraito).  I, 
26*». 

Berl.  Fragm.  d.  Ariatotelea. 

I,  91»*». 
Inachr.  t.  Aaauan.   1, 106***. 

—  —  Kaiaerl.  Tompelrerwalt 
in  Ägypten.     I,  106»*».  136** 

Aninoit.     Tempelrechn.' 

I  106***. 

Vaballathus.     I,  131**. 

Oatraka.     I,  106**». 

Wildermuth,  A.,  s.  Willms. 
Wildridge,   T.,   Hüll  Letters. 

in,  138«**. 
W  i  1  h  e  1  m ,  A.,  Paephisma  34918. 

I,  100»*«. 

—  —  Eleruchen  auf  Lemnoa. 
I,  110**«. 

—  E.,   Argan   Period.     I,  18««*. 

Etudea  aveat     I,  68**. 

Wilhelm  7.,  d.  GroCse.     U,  297»*. 

|—  Vermächtnis.    H,  297»». 
u.  t  Wilhelm    /.    t.   Oranien.  —  Er- 
mordung.    III,  102»*. 


Jabrasbarioht«  dar  G-esohiehtawlaaensohaft.    1888.    IV. 


Wilhelm  //.  T.Holland.  —  Thron- 
besteigung,   m,  104*». 

Wilhelmine  de  Baireuth, 
M^moirea.    II,  76*. 

—  —  Memoira;  tr.  Prinoeta 
Chriatian.    H,  76». 

Wilkina,  A.  S.,  Language  uaed 
by  Apoatlea.     IV,  3»*. 

—  W,  Australasia.    Hl,   180»**. 

Will,  K.  F.,  Benno  t.  Meiaaen. 

U,  308»». 
Wille,  J.,  8.  Koch. 

—  R.,  Hanau  im  30  \.  Kriege. 
U,  149««*. 

Williams,  Alb.,  Mineral  Re- 
sources.    II,  417**». 

—  G.  W.,  Negro  Troops.  III, 
312«**. 

—  J.,  Book  of  Acta.    IV,  8»». 

—  L.,  a.  Boiaaier. 

— -  W.,    Artillery    Comp.      UI, 

310*»». 
Willmore,  F.  W.,  Walaall.   III, 

173»««b. 
WillmB,A.,ftA.  Wildermuth, 

0.  WUdermntL.     U,  328***. 

Wilmowaki,   J.  N.,   Mosaiken 

aaa   Trier;  ed.    F.   Hettner. 

U,  146»*. 
Wilpert,   J.,  Kaiakomb.  Pria- 

dllaa.    U,  28**»;  IV,  84»»«. 
Zur  Real-Eneydopadie  t. 

Eraua.    IV,  82»»*b. 
Jungfrau.     IV,  86>**b. 

Wilaon,  C.  W.,  Jeraaalem.  I, 
48«**. 

—  —  Haram  aa  aherif.  UI, 
291**». 

a.  Sohick. 

—  I.  G.,  a.  Appleton. 

—  R.,  Victoria.    UI,  161»**. 
>-  Th.,   Archaeol.  in  Weat  Eu- 

rope.     I,  7*». 
WUaon,  Biachof.     UI,  ISO»*»- 

W immer,  Q.,  (Theater  in  Dtta- 
aeldorf.)    U,  344«**. 

—  L.  F.  A.,  Runenachzifk;  tr. 
F.  Holthauaen.    lU,  186»*. 

Raak.     UI,  196»». 

Winckler,  E.,  ▼.,  Ralig.  Er- 
zieh.     U,  386»*. 

—  H.,  Thontafeln  y.  Tell-el- 
Amama.    I,  22»-*. 

—  —  Inaoription  of  Negob.  I, 
28«*. 

—  (— )  (Pum^uriaa).    I,  36"*. 
Noch  einmal  Samazia.    I, 

35«»*. 
Kebuchadneasar'a  reeerroir. 

1,  36*»*. 
Wingelmftller,     C,    Waffen. 

U,  416»»*. 

18 


IV,194 


Wiokelmann  —  Wolltchaek. 


Winkelmanii)  S.,  s.  Koch. 
TodeMtnfe    f.    KetMrei. 

rV,  42«. 
Winkelmeyer,     Jos.,     Beeld- 

■tomtij    te    Amsterdam.      III, 

102". 
Winkels,  s.  De  Winkels. 

Winsor,    J.,   Hist.  of  America. 

III,  296««^     298*».    300»-»b. 

320/1»*-«. 
Boston   a.    SMrley.     III, 

314««*. 
Winter,   (Bakonitz   wahr.  30'}. 

Krieges),    n,  741». 

—  Fr.,    Vase    aas   Mjlasa.     I, 
84^»«. 

Vasen    aas    Karien.      I, 

89»»»». 
Kalbtrager.    I,  92«". 

—  Qg.,    Baaemanrahen.       11, 
60««. 

Überlief,   ttber  Friedrich 

d.  Gr.  (Maxen).    U,  81^. 
s.  Bänke. 

Wintteriin,  Paolas.    11,327*««. 

—  Pestredo.    U,  327"» 

—  Hofer.     II,  328»H 

Winiet,    N.,   Tractates;    ed.  J. 
Hewison.     HI,  132»». 

Wippermann,     Rareaaz.      II, 
840»». 

—  A.,  Köhler.    II,  186»»». 

—  C,     Pommer- Esche.       II, 
238»»«. 

—  —  Geschichtskalender.      II, 
294». 

Wirth,  A.,  Qaaest.  Severianae. 
I,  130/1»». 

—  E.,  Hölderlin.    U,  328»»». 

—  V.,  Dietwar.    n,  317»**. 

Wirthmüller.Z.  B.,s.  Schegg. 

Wiskowatow,       P.,        Stein- 
setzang  za  Tttrsel.   II,  257»«i». 

—  —  Schiibgräber   in    Alt-Liv- 
land.     II,  257/8»»». 

Wislocki,  Facolt.   artist.  univ. 

Cracov.     UI,  268»»». 
Wismar.    —    Belagerangen.      II, 

231««». 
Wifsmann,  Fr.  0.,  De  genere 

die  Xenophonteo.    I,  99«»®. 

—  K.,    Weifsenb.    Linien.     II, 
141«». 

Withrow,  W.  H.,  Canad.  Lite- 
rature.     III,  320»»». 

—  —  Oatacombs  of  Bome.    IV, 
34»*». 

Witkowski,  Opitz  an  Mosche- 
rosch.     U,  292^«. 

—  Zar  Opitzbibliogr.     U,  292»«. 

—  Q-     J.,     Acooachements.     I, 
19»«. 


Witt,  Piohter  etc.    lU,  176"*. 

—  Mme.  de,  Chroniqaears  de 
France,    in,  59**. 

Witte,  H.,  Zosammenbmch  d. 
boigand.  Herrsehalt  am  Ober- 
rhein.   II,  135»». 

—  —  Arrabrastschietsen  za 
Bergbietenheim  1480.  II, 
138*'. 

Witt  ich,    K.,    Katastrophe   d. 
10.'-'20.Ui^l631,   11,176»». 
Straensee.    III,  192»». 

—  M.,  Neaeste  Zeit    H,  293». 

Wittmann,  P.,  ArchiTO  Säd- 
deatschlds.   U,  308»»-    322**». 

Wittstein,  A.,  Hist  Miscellen. 
m,  291»»». 

Wittstock,  H.,  Einwanderang 
T.  Baden-Darlachem  in  Sieben- 
bürgen.   III,  246/7»»»». 

Wits,  Franz  Josef  /.  a.  d.  e^an- 
gel.  Kirche.    lU,  252«»*. 

Wlassak,  11,  Böm.  Prozefage- 
setze.     I,  121»». 

Wlialocki,  H.  y.,  Lodbrokssage 
in  Siebenbürgen.     UI,  181». 

Wodzinski,  H.,  Sobieski  k 
Marie-Casimire.     U,  291»». 

Wödtke.  —  Bronzefand.  II, 
221»». 

Wölfflin,  E.,  Scipio  am  Tessin. 

I,  118»«. 

Pseadocyprian.  IV,  23«*»». 

Woelky,  C.  P.,  Script  rer. 
Warm.     II,  246". 

Wo  11,  A.,  L  Tiroler  Scharf- 
schützenkompagnie 1848.  U, 
104»»«. 

Wöllwarth,  J.  y.,  Unter d. Ver- 
wundeten Y.  1870/1.  U, 
324»». 

Wölz,    A.,    Gobelins   za  Trient. 

II,  104»*». 

Wörnor,  E.,  Inschrift  im  Kreaz- 

gang     d.     Stephanskirche     za 

Mainz.     U,  144»». 
Stadtkirche  y.  Darmstadt 

II,  155»«. 
Grabschriften   aas  d.  Kr. 

Worms,     n,  159««». 

—  G.,  &  Feigenbatz,  Archi- 
Yal.  d.   Amtsbex.   Bretten.     II, 

181»«.; 

Wohl,  J.,  Liszt     II,  296»». 

Wohlenberg,      G.,      Thekla- 

Akten.     IV,  15»»* 
Lehre    d.    Apostel.      IV, 

21««*. 
Wohlstein,    J.,   Hagiographen. 

I    45»»». 
Wohlwill,    A.,  Za  1813.    II, 
I      89»«». 


Hamburg  i81d.    II,  89»»». 

205**.». 

Schubart    II,  328»". 

~  Em.,  Jangios.     II,  S07". 

Wojciechowski,  T.,  ffiakcija 
St  LeszciTnskiego.    III,  224»«. 

Weimer,  Lords.     III,  158*»». 

W  o  k  e  r ,  Bischofswahlea  y.  Mon- 
ster,    n,  291»».     169»». 

—  Agostino  SteflEuL     U,  310»»^. 

—  Kath.  Kirche  in  ^nnoY«. 
IV,  42«». 

Woldeck,  Y.,  Urkk.  d.  Archirs 
Y.  Markdorf.     II,  131»». 

Woldfich,  Sangethierlaiua.    l, 

14»«». 
Wolf,     FrontiBiu    Stategemata. 

II,  832»». 

—  G.,Werth0imber*s  PrivUegima. 

I,  53/4". 

Babbinerwahl     za    HoUe- 

schaa.     I,  54". 
^.  —  lar.  Koltosgemeiiide  Bora. 

T    54T8, 

Protestanten  1555/9.    II, 

69»». 

—  —  Brandeabarg  a.  Sachsea 
üb.  geisti.  Vorbehalt  11,69»^. 

Aas    d.    Zeit  Maria  The- 
resias.    I,  54^»;  II,  95«». 
Josephina.     II,  96*». 

—  —  Kaltorgoach.  in  Öster- 
reich-Qngani.  1848--88.  lU 
98»»;  m,  252«»». 

—  L. ,  Be-Settlement  of  Jewt  ib 
England.     I,  Ö5»»». 

-^  T.,  Georg  Biköesy  /.  III, 
240»*'. 

Wolff,  A.,Flenabargi7/^.  D, 
226»»». 

—  £.,  Hamborg.  Preiasoaschieibea. 

II,  207»». 

—  (G.),  Da  hm,  Sachier, 
Aasgrab.  b.  Keoselstadt  II, 
142«». 

—  —  Hanau  in  d.  Bomerseit. 
n,  142«». 

—  —  ManrhoB  Geborts-  o- 
Todestag.     II,  281«»». 

—  —  s.  Duncker. 

—  0.,  Salomon.  TempelpUtz.  1, 
48»»»;  IV,  17»»». 

Wolfram,  G.,  s.  Schulte. 

Wolfsgraber,  C,  Kaiseigraft 

in  Wien.     II,  100»». 
Bauscher.  II,  104»»»;  III, 

252««». 

Wolkenhauer,  W.,  Geogr. 
Nekrologe.     II,  204«'.  228««. 

Woll8chack,Th.,  VerhiltnisM 
ItaUens.     II,  269/70**». 


Wolsborn    —  Zapf. 


IV,195 


Wolsborn,  £.,  Müazfiinde  aat 
Ost-  a.  Wettpr.  XI,  UO^; 
ni,  282". 

Wolseley.  —  Anaichten  über  Lan- 
deabefestigiuig.     III,  1523^. 

Wolters,  B.  Lolling. 

—  A. ,  Ijeenen  v.  Dieteren  b. 
Sosteren.     HI,  112^. 

—  F.,  Inselurüt  ans  Bootien.  1, 
69»«». 

—  —  Apollo  u.  Artemis.  I, 
85"«. 

—  —  Zar  griech.  Ikonographie. 
I,  100»". 

—  —  Grabstein  AnÜpatros'  y. 
Askalon.     I,  109*»^. 

Woltersdorf,  Th.,  Greifswald. 

Pfarrkirchen  imMA.  U,  287*» 

IV,  42« 
Woltjer,   J.,   Pontius    Pilatus. 

IV,  U»**. 
Wood.    A.  E.,   Boming  of  Oo- 

lumbia.     III,  312»". 

—  W.  A.,  Websters  Visit  to 
Missdari.     III,  306**. 

Woods,  Bes.    I,  16»**.    17**«. 

Wordsworth,   E.,    s.    Oyer- 

ton. 
Worms,    H.    de,    Memoirs    of 

Beost.     II.  301*«. 
Worms,     Funde,      n,     144**-«. 

158««. 

—  Dom.     U,  169««. 

W  o  r m  s  t  a  1 1 ,  Jos.,  Chamayer  etc. 
n,  222«-».  268". 

Worsaae,  F.  J.  A.,  Prehistory 
of  North;  tr.  H.  P.M.  Simp- 
son,    m,  181». 

Worth,  R.X.,  Tayistock  Parish 
Reoords.     III,  172«». 

Wortitsch,  Th.,  Inschrift  in 
Sachs.  Regen.     lU,  262*". 

Wosinski,  Schanzwerk  y.  Len- 
gyel.     II,  261";  lU,  226". 

Wotke,  K.y  Gloüsae  sec.  Bacher. 
II,  18*«;  IV,  31«'. 

Wotoch-Bekowski,y.,  Adels- 
gesehlechter  aus  Bütow  u. 
Laoenbarg.     XI,  234>»v. 

Wres ebner,  L.,  Samarit.  Tra- 
ditionen.    I,  43*». 

Wright,  Ch.  H.  H.,  Isaiah  52, 
53,     I,  44**. 

—  G.  B.,  Arohaeol.  a.  Eist  Frag- 
ments,    ni,  176"« 

—  W.,  Kafic  tombstones.  III, 
292"«. 

Writers,  Great.    m,  166»««. 

Wrochem,  P.  y.,  &0.  Haeyer- 
nick,  Fitsilier-Beg.  90.  U, 
231««^ 


Wroth,  W.,  Greek  coins  aoqo. 
by  British  Maseam.    I,  72«<^. 

Wacher  aaf  d.  Lande.  U,  410«««. 

Wülcker,  £.,  Frachtbring.  Ge- 

sellsch.    II,  184«««. 
Wünsche,  A.,    Babyl.  Talmud. 

I,  62««. 

Würdinger,  Eist  Ver.y.  Ober- 
bayern.   II,  306«'. 

—  J.,  V.Sprinzenstein  auf  Neahaus. 
U,  810*". 

—  —  Leben  e.  Karlsschfiiers.  II, 
328»««. 

Württemberg.  —  Neunzigjährige. 

n,  330«*». 
>-  Landeskunde.     II,  330«**. 

Württenberger,  G.,  Franken- 
berger  Kupferwerk.    II,  161*««. 

Wüstenhoff,  D.  J.  IL,  MariSn- 

gaarde    binnen    Mennikendam. 

III,  109"». 
Wulff,    D.    S.,  Aalborg,     ni, 

196««. 
(Wunderli),  G.,   Zürich  1519 

^31.    U,  126«*. 
Wand  er  lieh,      Münzfund      y. 

Damm.     II,  222". 
-  E.  B.,  s.  Godet. 

—  K.  s.  Godet. 
Wurdesdtin,  Winwoloens.    III, 

94«*. 
Wurster,     W.,     Werner.      II, 

327»««. 
Wurzbaeh,  &.,  Biogr.  Lexikon. 

II,  106"«;  m,  266«*«. 
Gatenäcker.     U,  311»«« 

Wnssow,  Friedr.  y.,  Stettin  a. 
Famiüe  y.  Wussow.  U,  236»". 

Wastmann,  G.,  W.  Dilich.   II, 

186«»«. 
Watke,C.,  Städtebundkrieg.   II, 

47«».  101"». 
Wylde,  A.B.,  1883 io  1887  lu 

the  Soudan.     UI,  167»«'. 
Wyon,    A.    B.,    &    A.    Wyon, 

Seals  of  England.    UI,  162*«». 
Wyfs,  A.,  Gutenberg  od.  Gastor .^ 

II,  167««» 
Hadden.     H,  342"«- 

—  Fr.   y.,    Verfassangsgesch.    y. 
Zürich.     II,  I12»»d. 

—  G.   y.,  Stiftskirche  y.  Neuen- 
burg.    II,  116". 


X. 

X 4n  0  p o  1 ,  A.  D.,  Dacia  Traiana. 

m,  227*». 
—    —    Peuple    ronmain.      III, 

266»**. 


Xions;  Begräbnisfeier.   II,  200««. 

Xylander,    y.,    Oharpf&lzbayr . 
KayaUerie.    H,  84«*.  32  2*»^- 


Y. 

Yate,  G.  B.,   Afghanistan.     UI, 

166««».  288»*. 

Hirit.     III,  288»*. 

Yonge,    Ch.    D.,    Scott.      UI, 

167»«. 

More.    UI,  167»". 

Yriarte,    G.,    Paul     Veronöse. 

UI,  32*«*. 


Z. 


Zacher,  J.,  *Altyileande  tyerge.' 

U,  392(*»»). 
Zagrodszky,  J.,  (Wahl  Wladis- 

laas  /.;.     UI,  234»«. 
Zahn,  A.,  Daniel  m     I,  46»«». 

—  J.,  Z.  Sittengesch.  in  Steier- 
mark.   U,  102**«. 

—  Th.,  Neutestamentl.  Kanon. 
IV,  6*». 

Zakrzewski,  0.  A.,  Beformen 
d.  Steaern.     U,  431»««. 

Z  all  in  g  er,  0.  y.,  SchSflfenbar- 
freie.     U,  382»*.  392*«*. 

Zambiagi,  A.,  Tomeo  in  Bo- 
logna.    III,  6»*. 

Zamora,  s.  Gil . 

Zander,  Fr.,  Zar  Musikgesch. 
Königsbergs.     II,  248»*. 

Zanelli,  A.,  Lettere di Muratori 
a.  Qaerini.     lU,  38«*^. 

Zangemeister,  K.,Oiyitas  Tre- 
yeromm.  I,  128««;  U,  146". 
267««. 

—  —  Dacianas  u.  Kictius  Varus. 

I,  131»«.   146". 

—  —    Heidelberger    Handschr. 

II,  109»*.  133*««. 

—  ( — )  Heidelberg.  Hercur-Inschr. 
II,  127». 

—  —  Oculistenstempel  (Saal- 
burg).    II,  143*». 

Hars  Loucetius  (Worms). 

U,  144»«. 
Zanichelli,  D.,  Napoleone  1.  e 

///.     III,  40«»». 
Zanzi,  L.,  Porro.     UI,  42»««. 

Zapf,  L.,  Unterirdisches  Batsei. 

U,  316»«». 
Befestigungen.    U,  316»*». 

—  —  Gebiet  in  Bayern.  U, 
316«««. 

18* 


IV,196 


Zapf 


2Mtkovici. 


BUdnu.      U, 


Wend.  Wallitaliaim  Fiehtol- 

geb.    U,  315"'. 

—  Slar.  Fudatättoii  in  Fnn- 
ken.    U,  815»». 

SpätaUr.  Keramik  in  Bayern. 

U,  815»». 

Unter  d.  Vorfiüiren.  (Mtinch- 

barg).     II,  819«». 

Menachenjagd  im  Fichtel- 
gebirge.   II,  819«i» 

-  —    *VoB    der    Qrüa*.      U 
322*»». 

Zardo,  A.,  Petrarca  e  Carraresi. 

XU,  8«. 
Zarncke,  £.,  Einfiafa  d.  gricch. 

Litt    I,  112» 

-  —    Goethes 
154»". 

Beater.    n,  187»»». 

Zdekaoer,   L.,   Statut  poteat 

Piatorii.     DI,  20»»»». 
B.  Chiappelli. 

Zedtwits,  A.  ▼.,  Wappen.  II, 
176«». 

Zeininger,  A.,  Zunftordnang 
d.  Schneider-  n.  Leineweber  ▼. 
Ebenhaosen.     U,  319^*. 

Zeise,  H.,  Leben  norddeutacb. 
Poeten.    II,  229'»*. 

Zeifsberg,    H.    B.    ▼.,    Erah. 

Karl  tt.  Hohenlohe.     II,  84*». 
BSomung  Belgiens  u.  poln. 

Aufstand.    II,  85»».  96«». 
Pran»  Joaef  /.    II,  98»». 

Zelenka,   J.,    (Andokidea).     I, 

99"». 
Zelle,  B.,  Handbuch  d.  Bechta. 

IL  879»». 
Zell  er,  B.,    Gharlea  VIII  en 

Italic.     II,  279««». 

—  —  Arnugnacs  et  Boargaig- 
non».     III,  59^. 

—  —  Etats  de  Ja  Liguo  etc. 
lU.  88»». 

Henry  /F,  Biion,   Sally. 

III,  83»».  131". 
Fin    de    Henri  IV.   etc. 

m,  83«. 

—  — &  A.  Lachaire,  LooisJT/ 
ot  Boargogne.     II,  275". 

—  —   —    Charles    VU  et 
Joanne  d'Arc.     III,  59^». 

—  (-Wordmüller),  H.,  Be- 
lagerang y.  Bhodus.    II,  126»». 

Wappen  in  Schlofs  Arbon. 

II,  109»». 

—  J.,  Antifl^mitisme  ao  XI V^ 
siicie.     I,  öl»». 

—  —  Frontiire  franco-allemaude. 
U,  45". 

Zelliger,  AI.,  (Schriftsteller  im 
Graner  Komitat).     lU,  266»*». 


Zemliaaaky,  A.  t.,  TQzkiach- 
iaraelit  Gemeinde  Wien.  I, 
54'*. 

Zenatti,  0.,  Vita  comon.  di 
Trieate.    lU,  12«»'. 

Z[enettil,J.,Brina.  11,311»». 

Zenner,  Phönikische  Inschrift 
l  Pirioa.    I,  69»»a. 

—  J.  K.,  Bibl.  Wortspiel,  Sam- 
son.     I,  42»i. 

Zeppelin,  J^,  Graf,  Wilhelm/, 
am  Bodensee.     II,  181»*. 

Zernin,  6., Bad.  Aafsiandi^d. 

II,  802*». 

Scheffel.     U,  296». 

Zernits,  G.,   Badetekya  Denk- 

wfirdii^.    m,  40»f». 
Zeschan,  W.  ▼.,  Qermanisierang 

d.  Glataer  Landes.    II,  191»'. 

Zetetes,  Acts  of  Apostles.    lY, 

8'*. 
Zeumer,    K.,    B.    Constitotam 

Gonstantini.  II,  1 6*»;  IV,  26»». 

—  «.  Dfimmlera  BrmahnimgB- 
«chreib.    H,  19»». 

Lex    Bom.    Baetica.    II, 

391»». 

—  —  Westgoth.  Bechtsqnelle. 
II,  390(»»);  lU,  50*». 

Formolae.    IV,  67»». 

Kene  Erortemng.  fib.  For- 

melsammlgn     IV,  67». 
Major  domna.     IV,  67». 

Zevi,  F.,  Gnerra  in  Italia i47^ 
— /5i5.    III,  25«. 

Zeydner,  K.,  Naachrift  op.  de 
synchronist  tafel.     I,  48». 

Zeachwita,  G.  ▼.    n,  822*»'. 

Zhishman,  J.  ▼.,  Stiflerreeht  d. 
morgenl.  Kirche.     IV,  48'». 

Zichy,  A.,  (Brief  Gf.  Sc4eh4nyiB 
an  s.  Sohn  Ste£ui).  III,  250»». 

Ziegler,  H.,  Gegenreform,  in 
Schlesien.    II,  189".  291» 

—  J.,  Prenalan.    II,  874»". 

—  Th.,  Qriech.  Ethik.    I,  82»»^. 

Ziegner-Gnüchtel,  U.,  Forat* 

diebstahl.     II,  416»». 
Ziehen,  L.,  (Sarkophag  ana  Sa- 

lona).     m,  226» 
Ziehen,  Oberrealschnle  lo  Köln. 

U,  343>«». 
Zielinsky,    Th.,    Schlacht    b. 

Cirta.    I,  119»'. 
Zietho,  W.,  Chronik  Beeskows ; 

ed.  £.  0.  Chr.  Faalstich.  II, 

372»«. 
Zillerthaly   preola.   Kolonie.     U« 

303*»b. 
Zimmmer,     F.,     Galaterbrief. 

IV,  4». 


2.  niessaloBicherbr.    IV, 

4»». 
Gebet  nach  panlin.  Scfariftoi. 

IV,  16»» 

—  M.,  Altertfimer  d.  Grafscksft 
Glata.     n,  189«a. 

Mfinaen  d.  GnlKhaft  Glats. 

n,  189"». 

Zimmerer,  H.,  Oeoetalstabs- 
karte  ▼.  Cypem.     I,  78»». 

Zimmermann,  Ajnaeapdaire 
Kölns,  n,  842»^. 

—  A.,  Knltnigeachiehtl.  Wert 
rom.  Inachrr.     I,  132*». 

Irische    Mirtyrer.      111, 

132». 
Enghmd  a.  Europa  1660 

^1714.    UI,  148»». 

—  Alfr,  s.  Charpentier. 

—  F.,  Weg  d.  Einvanderer  nach 
Siebenbfizgen.    m,  281». 

Urkk.  d.  ugar.  KatJonalwas. 

III,  254»»»;  IV,  76»»». 
Lodwiga     l    Urk.    ab. 

Marienbmf.     IV,  76»«. 

—  J.9  s.  Lather. 

->  F.,  GSdinga  Gedi^t  t.  HeiB- 

rich  d.  Löwen.     II,  184*». 
s.  Thym. 

—  R.,  Poaidoniaa  n.  Stnbo.  L 
78»». 

Zimmern,  Heinr.,  Altt»bjL 
KöBigsinaehrifien.    I,  32». 

—  —  s.  Jensen. 

( —    Helene),     Anglik     Kirche. 

m,  171»'. 
( )  Engl.  UniTersitaten.   Hl, 

175»». 
( )  Bng^.  Schalen.  lU,  175« 

Zingeler,  Kloaterlitteiatnr.  II, 
329»»». 

—  Beuron.    IV,  71» 
Zirkel,    Siebs.    Beigrecht     U, 

418*». 
Zironi,  £.,  Oraini.     III,  \t^. 

ZSckler,     O.,     Joliaiivs.      IV. 

25»»«. 

s.  Strack. 

Zöllner,   a    W.,  ZoUngal  bii 

1235.    U,  178» 
Chemnits.     II,  178»>*. 

Zollfeld  in  Kärnten.    U,  102»»'. 

Zonghi,  A.  Archifio  di  Faao.  lU. 

22»». 
Zorn,    Ph.,    Kirehenrecht     U« 

435»»». 
ZovAnyi,  B.,  (Littenv.  TUti^- 

keit  Melins*).     III,  261*»» 

ZsatkoTica,  K.,  Kortr41y6t.  lU. 

262*». 

(StifbiBgsark.  f.  MaBkact). 

ni,  262*». 


Ztchille  —  2ychliu8lri. 


I\M97 


Zachille  ft  Q.  Schaberth, 
Orofsenhaiii.     U,  179i». 

ZsiIiiiisky,M.,(Pat6csy).    Ul, 

235"*. 
—     —    (Prebbarger     Reichstag 
1708).    III,  248>". 

Zucconi,  G.,  ■.  De  Pretia. 

Zuidema,  W.,  Frederici  en  de 
Qroninger  SUatkonde.  III, 
106«'. 

Zaidewijn,  yan,  •.De  Boj. 


ZoJiiga,  a.  De  Zafiiga 
Zapitia,  Cynewulf.     II,  29>««. 
Zoradelli,  C,  Torri  di  Pavia; 

pr.  G.  Magenta.     III,  löi««*. 
Zw  enger,    F.,    Sababarg.      II, 

148»«»*. 
Uoinrich    t.    Bibra.     II, 

149»". 
^ )   Geetdrtea   Banket  (S(^. 

Krieg).     II,  148*». 
( )  Gefecht  b.  Neahof.    II, 

148». 


Zwerger,   F.,    Landiberg.     II, 
i      31 3*«*. 
Zw(iodineek  -Südenhorst), 

H.,  Schamhorat     II,  91»». 
—  —  Bibliothek  dtscher.  Qeech. 

II,  282».  4ft4«. 
öffentliche  Meinung  z.  Z. 

Ludwig»  XIV.     U,  288»*. 
Zwilling.  G.,  Sprache  in  StraTs- 

bürg.     II,  138«*. 
^ychlinski,    T.,  Wapomnienia 

1863.     K,  201«». 


Beigabe. 

A.  Zeitschriften- Verzeichnis. 

EigliiniSfMi  und  Beriehtigangen  werden  unter  der  Adreese  der  Redaktion  (Berlin  NW.» 

Rathenowentr.  86)  erbeten. 


Die  in  Klammern  gesetzten  Buchstaben  bezeichnen  die  übliche  Abkttrning 
des  Titels.    Der  gesperrt  gedmckte  Name  ist  der  des  Heransgebers. 

Zeitschriften  anderer  Wissenschaften  sind  aufgenommen,  wenn  ans  den  beiden 
neuesten  Jahrgängen  historische  Beiträge  bekannt  geworden  waren. 


I.  Zeitschriften  für  orientalische  Cleschichte. 

Litteraturblatt  f&r  Orientalische  Philologie  unter  Mitwirkung  yon  Dr.  Jobs. 
Klatt..  (LBOPh.)  — E.  Kuhn.  —  Leipzig,  0.  Schulze. 

Österreichische  Monatsschrift  f.  d.  Orient.  Hrsg.  von  d.  k.  k.  Osterreich. 
Handelamufleum  in  Wien.  (OMOr.)  —  A.  y.  Scala.  —  Wien,  Verl.  d.  Handelsmuseums. 

Neueste  Nachrichten  aus  dem  Morgenlande.  Unter  Mitwirkung  von  KOgel, 
Straufs  u.  A.  (NNachrMorgenl.)  —  G.  Hoffmann.  —  Berlin,  W.  Schnitze. 

Wiener  Zeitschrift  für  die  Kunde  d.  Morgenlandes.  (WZKM.)  —  O.  Btthler, 
J.  Karabacek,  D.  H.  Müller,  F.  Müller,  L.  Beinisch«  —  Wien,  Holder. 

Zeitschrift  der  Deutschen  McHrgenländisc^en  Gesellschaft,  herausgegeben  yon 
den  Geschäftsführern  Dr.  Pischel,  Dr.  Thorbecke  (Halle),  Dr.  Krehl,  Dr.  Windisoh 
^Leipzig).  (ZDMO.)  Unter  der  verantwortlichen  Redaktion  von  Prof.  Dr.  B. 
Windiscb.  —  Leipzig,  Brockhans. 

Giomale  d.  Sodetä  Asiatica  Italiana.  (QSAI.)  Boma-Firenze-Torino,  Loescher. 

Journal  Asiatique,  ou  recueil  de  Mömoires,  d'eztraits  et  de  notices,  relatifii 
i  rhistoire,  ä  la  Philosophie,  aux  langues  et  ä  la  littörature  des  peuples  orientaux; 
publi6  par  La  soci^tö  asiatique.  (JA)  Paris,  Kniest  Leroux.  (Paraissant  tous 
les  mois). 

M^langes  Asiatiques,  tir6s  du  Bulletin  de  Tacademie  imperiale  des  scienoes 
de  St.-P6tersbourg.    (M61As.)    (Leipzig,  Voss'  Sortiment). 

Journal  of  the  Royal  Asiatic  Society.    (JBAS.l   London. 

The  Orientalist,  a  monthly  Journal  of  oriental  literature,  arts  and  sciences, 
folklore  etc.  etc.  etc.  (Or.)  —  (Kandy,  Ceylon,  printed  at  the  education  society's 
press;  Byculla,  Bombay.) 

The  Babylonian  and  Oriental  Becord,  a  monthly  magazine  of  the  antiquitiea 
of  the  east.  (BOB.)  —  Terrien  de  Lacouperie,  Theo.  G.  Pinches,  Wm.  C. 
Gap  per.  —  London,  Nott;  Trübner. 

Trübners  Becord.  A  Journal  devoted  to  the  Literature  of  the  East.  With 
notes  and  llsts  of  current  American,  European  and  colonial  publicadons.  (TB.)  — 
Dr.  Bost.  —  London,  Trübner. 

Asiatic  Quarterly  Beview.    (AQB.).  —  D.  Boulger.  —  London,  Unwin. 

Journal  of  the  American  Oriental  Society.  (JAOS.)  New  Haven,  Oriental 
Soc  (Leipzig,  Brockhaus  u.  a.). 

Ägypten  und  Vorderasien. 

Becueil  de  Travaux  relatifs  ä  la  philologie  et  ä  Tarchdologie  ^gyptiennes  et 
assyriennes.    (BT.)  —  G.  Maspero.  ~~  Paris»  Vieweg. 

1 


iy,200  I.  Zeitschriften  für  orientalische  Geschichte. 

Zeitschrift  für  Ägjptische  Sprache  und  Altertumskunde.  (ZÄSA.)  Gegrftndet 
▼on  H.  Brugsch,  weitergeführt  yon  B  Lepsius,  fortgesetzt  yon  H.  Brugseh  & 
A.  Er  man.  —  Leipzig,  Huirichs. 

Bulletin  de  Tlntitut  Egyptien.    (BlEg.)    Caire,  Barbier. 

Beyue  £gyptologique.    (BEg.)  —  E.  Bevillout  —  Paris,  Leronx. 

Zeitschrift  für  Assyriologie  u.  verwandte  Gebiete.  (ZAssyr.)  —  C.  BeioU. 
—  Leipzig,  0.  Schulze. 

Zeitschrift  für  die  Alttestamentliche  Wissenschaft.  (ZATW.)  —  B.  Stade.  — 
Gielsen,  Bicker. 

Zeitschrift  des  Deutschen  Palftstina-Yereins.  (ZDPV.)  —  H.  Gnthe.  ~ 
Leipzig,  K.  Bädeker. 

Hebraica.  —  Hanaging  editor:  W.  B.  Harper.  Associate  editors:  H.  L» 
Strack,  P.  Haupt.  —  Chicago,  The  American  Pnblication  Society  of  Hebrew. 

Quarterly  Statement  of  the  Palestine  Exploration  Fund.  (QSPEF.)  --  London^ 
Bentl^. 

The  Old  Testament  Student.  (OTSt.)  —  Chicago,  American  Publieation  Society. 

Proceedings  of  the  Society  of  Biblical  Archaeology.    (PSBA.)  —  London. 

Transactions  of  the  Society  of  Biblioftl  Archaeology.    (TSBA.)  —  London. 

Anhang:  Naohbibliaehea  Judentum. 

Beth  Talmud.  Monatsschrift  für  rabbin.  Litteratnr  u.  Geschichte  —  J.  H. 
Weifs  &  M.  Friedmann.  —  Wien,  Selbstverlag.  (Prelsbnrg,  L9wy  u.  AJkalay.) 
(Erscheint  seit  18»0.) 

Ha-Assiph  litekuphat  ha-schana (hebr).  —  N.  Sokolow.  —  Warschau,  Gold- 
mann.   (1.  Jg.  1884.) 

Ha-Mizpah  (hebr.).  —  A.  Zederbaum.  —  St.  Petersburg.  (Erscheint  sdt  1886.) 

Ha-Pissgoh.  The  Summit,  the  only  Hebrew  iiterary  weekly  in  America  toit 
the  purpose  of  promoting  the  knowledge  of  the  ancient  hebrew  language  among 
the  Jews.  —  W.  Schur.  —  New-York. 

Ha-Schachar.  Die  Morgenröte.  Hebr.  Organ  für  Wissenschaft,  Bildung  n. 
Leben  (hebr.).  —  P.  Smolensky.  —  Wien,  Selbstverlag,  Druck  ▼.  G.  BrOg. 

He-Chalui.  Wissenschaftliche  Abhandlungen  über  jüd.  Geschichte,  Litleiatar 
u.  Altertumskunde  (hebr).  —  0.  H.  Schorr.  —  Breslau;  Frankfürt  ».M.;  Prag, 
Selbstverlag. 

Keren  Grab.  The  roy  of  light.  Monatsschrift  für  hebr.  Litteratnr  u.  all- 
gemeine Interessen  des  Judentums.  •—  B.  Zolotkoff.  —  Chicago. 

Magazin  für  hebr.  Litteratnr  u.  Wissenschaft,  Poesie  u.  Belletristik,  geschrieben 
▼.  mehreren  Celebritftten  (hebr.).  —  B.  Grftber.  —  Pnemysl,  Gräber.  (1.  Jg. 
erschien  1887.) 

Das  Jüd.  Centralblatt  zugleich  Archiv  für  die  Geschichte  der  Juden  in  Böhmen. 
(JCBU  —  M.  Grfinwald.  —  Prag,  Pascheies. 

Jahrbücher  für  Jüd.  Geschichte  u.  Litteratnr.  (JJGL.)  ->  N.  BrülL  -> 
Frankfurt  a.  M.,  W  Erras. 

Jeschumn.   Orffan  für  das  orthodoxe  Judentum.  —  Is.  Hirsch.  —  Hannover. 

Das  Jüdische  Litteraturblatt.  (JLBl.)  —  M.  B  ahm  er.  —  Leipzig,  Friese. 
(Beilage  d.  'Israelit.  Wochenschrift*.) 

Magazin  für  die  Wissenschaft  des  Judentums.  (MWJ.)  —  A.  Berliner  dt  D. 
Hoff  mann.  —  Berlin,  Itzkowski. 

Populär- Wissenschaftliche  Monatsblätter,  zur  Belehrung  über  d.  Judentum 
für  Gebildete  aller  Konfessionen.  Organ  des  Mendelssohn-Vereins  in  Frankfürt  a.  M. 
(PWMBX)  -  A.  Brüll.  —  Frankfurt  a.  M.,  Bronner.    (1.  Jg.  1881.) 

Monatsschrift  für  Litteratnr  und  Wissenschaft  des  Judentums  Hrsg.  unter 
Mitwirkung  hervorragender  Gelehrter.  (MLWJ.)  —  A.  S.  Weifsmann.  —  WieSt 
Selbstverlag. 

Die  Neuzeit.  Wochenschrift  für  politische,  religiöse  u.  Kultur-Interessen. 
Begründet  von  S.  Sz&ntö.  (NZW.)  —  Wien,  M.  Waizner.  (AusschlieCsl.  jüd.  Inhalts.) 

Jüdische  Presse.  Organ  für  die  religiösen  Interessen  des  Judentums,  be- 
gründet von  Dr.  Enoch.   (JPr)  —  H.  Hildesheimer.  —  Berlin 

Studien  und  Kritiken,  im  Vereine  mit  mehreren  Gelehrten  hrsg.  t.  M.  Grtn- 
wald.  —  Belovar  (Kroatien),  J.  Fleischmann. 


I.  Zeitschriften  fttr  orientalisohe  Oeaohichte.  IV^SOl 

Zeitschrift  für  die  Geschichte  der  Juden  in  Dentschland.  (ZGJnden).  —  L. 
Geiger.  —  Brannschweig,  Schwetschke  n.  Sohn.  (Erscheint  seit  1886.) 

AUg.  Zeitunp:  des  Judentums.  Ein  unparteiisches  Organ  fttr  idles  jttd.  Inter- 
esse, nebst  Feuilleton-Beilage.  (AZgJndent)  —  L.Philippson.  —  Leipzig, 
Baumgärtner  (seit  1887  Engel). 

II  Corriere  Israelitico,  periodico  per  la  storia,  lo  spirito  ed  il  progresso  del 
Giudaismo.    (Gorrlsr.)  ^  A.  di  S.  Curiel.  —  Trieste,  Morpurgo. 

Mos(6,  antolo^  Israelitica,  publicasione  mensile  per  cura  d'una  societä 
d'amid  della  religione  et  del  progresso.  —  E.  F.  Levi.  —  Corfu.  (Erscheint 
seit  1878.) 

n  Vessillo  israelitico,  rivista  mensile  per  la  storia,  la  sciensa  e  lo  spirito 
del  Giudaismo.  —  Flaminio  Servi.  —  Gasale. 

Actes  et  Ck>nf^rences  de  la  Soci6t6  des  £tndes  Juives.  (ACS]äJ.)  —  Paris, 
Durlacher.    (Zus.  mit  R£j.  seit  1886.) 

Annuaire  des  Archives  Israölites  .  .  .  administratif,  litt6raire,  Biographique. 
(AAIsr.)  —  H.  Prague.  —  Paris,  Arch.  isra61.    (1.  Jg.  1884.) 

Annuaire  de  la  Soci6t6  des  £tudes  Juives.  (^£J.)  —  Paris,  Durlacher. 
(1*  ann6e  1881.) 

Archives  Israßlites.  Becueil  politique  et  religieuz.  (Alsr.)  —  Is.  Cahen.  — 
Paris,  Wittersheim  et  Cie. 

L'Expulsion  des  juifs,  Journal  politique,  litt6raire  et  scientifique.  -•  Paris, 
impr.  Moeglin. 

La  France  jnive.    Journal  politique  et  d*6conomie  sociale  —  Bordeaux. 

Bevue  des  Ktudes  Juives,  publication  trimestrielle  de  la  soci6t6  des  6tndes 
juives.    (REJ.)  —  Paris,  Durlacher. 

Univers  isra^lite.  Journal  des  principes  conservateurs  du  judaisme.  — 
L.  Wogue.  —  Paris. 

Israel.  Letterbode,  gew^d  aan  Joodsche  Wetenschap,  Geschiedenes  en  Letteren. 
(IsrLBo.).  —  M.  Boest.  —  Amsterdam,  Belinfante.    (Erscheint  seit  1876.) 

Jewish  Ghronide.    (JewChr.)  —  London,  Ghronicle  Office. 
Jewish  Quarterly  Review.     (JQB.)  —  J.  Abraham  &  C.  G.  Montefiore. 
—  London,  D.  Nutt.    (Erscheint  seit  1888.) 

Jödisk  Alnianak.  —  J.  M.  Goldschmidt.  —  Kjöbnhavn. 

Magyar-Zsidö  Ssemle.  (MZS.)  ^  W.  Bacher  &  J.  B&nöcsi.  —  Budapest, 
Athenäum.    (Erscheint  seit  1884.) 

Analele  sooietatii  istorice  Juliu  B arasch.  —  Bucuresti,  E.  Wiegand.  (1.  Jg. 
1887.) 

Anuar  pentru  Israeliti  cn  ilnstratiuni  si  un  supliment  calendaristic.  —  M. 
Schwarzfeld  —  Bucuresti,  Mihalescu. 

The  Hebrew  Review.  Published  by  the  rabbinical  literary  association  of 
America.    (HebrR.)  —  Cincinnati.    (Erscheint  seit  1880.) 

Indien. 

Indische  Studien.  Beiträge  fttr  die  Sunde  des  indischen  Altertums.  Mit 
ünterstfltzung  der  deutscheu  morgenländischen  Gesellschaft.  (ISt.)  —  Albrecht 
Weber.  —  Leipzig,  F.  A.  Brockhans. 

B^jdragen  tot  de  Taal-,  Land-  en  Yolkenkunde  vau  Nederlandsch-Indid.  Ült- 

Segeven  door  het  koninklijk  Instituut  voor  de  Taal-,  Land-  en  Yolkenkunde  vaa 
federlandsch-Indie.    (BTLVNI.)  —  's  Gravenhage,  Kijhoif. 

Tijdschrift  voor  Indsche  Taal,-  Land-  en  Yolkenkunde.  (TITLY.)  —  Bataviaasch 

genootschap  van  kunsten  en  wetensch.  —  Batavia,  W.  Bruining  &,  Co.   s'  Hage,  Nijhoff. 

Tgdschrift  voor  Nederlandsch  Indiä  van  W.  R.  baron  van  Hoävell,  voort- 

Kzet  onder  redactie  van  eene  vereeniging  van  staatsliden  en  geletterden.  (TNdland- 
d.)  —  Zaltbommel,  Noman. 

The  Indian  Antiquary.  A  Journal  of  oriental  research  in  archaeology,  epi- 
graphy,  ethnology,  geography,  history,  folklore,  languages,  litterature,  numismatics, 
philosophy,  religion  etc.  etc.  (lAnt.)  —  John  Faithfull  Fleet,  C.  J.  E.  & 
Richard  Camac  Tempi e.  ~  Bombay;  London,  Trttbner  &  Oo. 


IV^2  L  Zeitschriften  für  orientaliaolie  Geachichte. 

Hie  Imperial  Gasetteer  of  India.  (lOL)  —  W.  W.  Hnnter.  —  London,  Trflbner. 

JonniiJ  of  the  Aaiatic  Society  of  BengaL  (JASB.)  —  Oalcntta,  Aaiatic  Sodetf . 

Journal  of  the  Bombay  Branch  of  the  r.  Aaiatic  Sociel^.  QJBBAS.)  —  Bombaj. 

Journal  of  the  Ceylon  Branch  of  the  r.  Anatic  Society.  (J0BA8.)  — 
Colombo,  Skeen. 

Jonmal  of  Indian  Art    fJIArt)  —  London,  Griffgs.  4^ 

Panjab  Notes  and  Qneries.  A  Monthly  periodleal  deroted  to  the  flystematic 
coUection  of  anthentic  notes  and  scraps  of  information  reg.  the  conntry  and  tiie 
people.    (PaiyabNQ.)  —  B.  C.  Temple.  —  AUahabad  (London,  Trflbner). 

Proceedings  of  the  Aaiatic  Society  of  Bengal.  (PASB.)  —  Oalcutta,  Aaiatic  Soe. 

Proceedinga  of  the  Ceylon  Branch  of  the  royal  Aaiatic  Socie^.  (PCBAS.) 
(Ln  Anhang  s.  'Jonmal  of  the  Ceylon  Branch'.) 

Calcntta  Review.    (CalcB.)  —  O.  A.  Stack.  —  Calcntta  Smith. 

Archaelogical  Surey  of  ^dia.  (ArchSnrrlnd.)  —  Calcntta,  Office  of  tiie 
Snperintendent  of  OoTomment  Printing. 

Hinterasien. 

Mitteilnngen  der  Deutschen  Oesellachaft  fUr  Natur-  und  Völkerkunde  Oat- 
aaiena.  (MDGeaOstaaien.)  —  Vom  Vorstände  herauagegeben.  —  Yokohama,  MeiUe- 
john;  Berlin,  Asher. 

Annalea  de  TExtrdme  Orient  et  de  TAfrique.  (AEOA.)  O  Heyn  er« 
d*£atray  &  H.  Castonnet  dea  Foaaea.  —  Paria,  Challamd. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  dea  6tudes  Indo-Chinoisea  de  SaSgon.  (BSIC.)  —  Saigon 
(Cochinchine),  imp.  Boy  et  CurioL 

Le  Lotua.  M6moirea  de  la  Soci6t6  ainico-japonaise.  (Lotua.)  —  L6on  de 
Boany.  —  Paris  MaiaonnenTe. 

BoTue  de  TEztr^me  Orient.  (B£0.)  •—  H.  Gordier.  —  Paria,  Leronx. 
(Bevue  trimestrielle.) 

Toung-pas.     Archivea  pour  aenrir  k  P6tnde  de  Thistoire,  dea  langnea,  de  U 

göographie  et  de  Tethnographie  de  TAsie  Orientale  (Chine,  Japon,  cSr^e,  Indo- 
hine,  Aaie  Centrale  et  Malaisie).    (Toung-pas.)  —  G.  Schlegel&H.  Cordier. 

—  Leiden,  BrilL 

Journal  of  the  North  China  Branch  of  the  Boyal  Asiatic  Society.   (JNCThBAS.) 

—  Shanghai. 

The  Chinese  Becorder  and  Missionary  Journal.  ((3hBlU.)  —  Ber.  L.  H. 
Gulick.  —  Shanghai,  Mission  Press. 

The  China  ü^view,  or  Notes  and  Queries  on  the  f^r  East.  Published  ereiy 
two  Months.    (ChinaB.)  —  £.  J.  Eitel  —  Hongkong.   'China  Mail'  Office. 

Transactions  of  the  Asiatic  Society  of  Japan.  (TASJ.)  Tokohama,  B.  Meikle- 
john  &  Co.;  Tokyo,  Hakubunsha. 

Translations  of  the  Peking  Gaiette.  (TranslPekingGas.)  —  Shaas^iai,  Trflbner 
(London). 

Tokio  Daigaku.  (The  CSalendar  of  the  Departments  of  Law,  Seienee  and 
Litterature.)  —  Tokio. 

AfHka. 
Mitteilungen  d.  Afrikanischen  Gesellschaft  in  Deutschland.    Unter  Mitwiri[g. 
des  Vorstandes.    (MAfrGes.)  —  W.  Erman.  —  Berlin,  D.  Beimer. 

Nachrichten  aus  der  Ostafrikanischen  Mission.    (NOM.)  —  C.  G.  Bflttner. 

—  Berlin,  Thormann  &  Goetsch. 

Zeitschrift  fflr  Afrikanische  Sprachen.  (ZAfrSpr.)  —  C.  G.  Bflttner.  — 
Berlin,  Asher. 

Italia  in  Africa,  gasettino  di  guerra  politico-letterario  quotidlano.  —  Palenno, 
tip.  Vena  e  Vinci. 

L'Afrique  explor6e  et  cirilisöe.  Journal  mensuel  fond6  et  dirig6  par  G. 
Moynier.  —  Ch.  Faure.  —  Gendve;  Bale;  Lyon,  H.  (}eorg. 

Annuaire  du  S^nögal  et  d.  d6pendances.  —  Saint-Louis  (S6n6gal),  impr.  dn 
gouTeraement.    Dakar,  le  receveur  de  la  poste. 

Bulletin  de  la  Correspondance  Africaine  (Ecole  supörieure  des  letlres  d* Alger). 

—  Alger,  impr.  Fontana  et  Ce. 

Beyue  Africaine.    (RAfr.)  —  Alger,  Jourdan. 


EL  Zeitflehriften  für  Oeachichte  des  klasuschen  AltertamB.         IV,203 

Revue  de  PAfriqae  Francaise.   (AAfrFr.)  -*  A.  Poinssot.  —  Paris,  Barbier. 

Bnlletm  offtdiel  de  r£tat  indöpendant  dn  Congo.  —  C.  Muqnardt  — 
Bmxellesi  C.  Mnqnardt. 

IL  Zeitschriften  für  Oeschichte  des  klassisehen  Aitertnms, 

aUgemeine  Philologie  und  Archaeologie,  GymnasialzeitechriftexL 

Archiy  für  Lateinische  Lexikographie  und  Grammatik.  Als  Vorarbeit  zu  einem 
Thesaurus  linguae  latinae  mit  Unterstützung  der  k.  bayer.  Akademie  der  Wissen- 
sohaften.    (ALLG.)  —  E.  WOlfflin.  —  Leipzig,  Teubner. 

Beiträge  zur  Kunde  der  Indogermanischen  Sprachen.   (BKIS.)  —  A.  Bezzen- 
berger.  —  Göttingen,  Vandenhoeck  &  Ruprecht 

Bl&tter  für  das  Bayrische  Gymnasialschulwesen.  (BBG.)  —  A.  Römer.  — 
München,  Lindauer. 

Hermes,  Zeitschrift  für  klassische  Philologie.  (Hermes.)  —  G.  Kaibel  & 
K.  Robert.  —  Berlin,  Weidmum. 

Jahresbericht  über  die  Fortschritte  der  Klassischen  Altertumswissenschaft. 
Begründet  von  C.  Bursian.    (JBKA.)  —  Iwan  Müller.  —  Berlin,  Calvary. 

Jahresberichte  über  das  höhere  Schulwesen.   (JßSchulw.)  —  C.  Reth wisch. 

—  Berlin,  Gaertner. 

Biographisches  Jahrbuch  für  Altertumskunde.  (BiogrJbAltert.)  —  Iwan 
Müller.  —  Berlin,  Calyaiy. 

Jahrbuch  des  kaiserlich  Deutschen  Archäologischen  Instituts.  (JDAI.)  —  A. 
Conze.  —  Berlin,  G.  Reimer. 

Neue  Jahrbücher  für  Phüologie  und  Pädagogik.  (NJbbPh.)  —  A.  Fleck - 
eisen  &  H.  Masius.  —  Leipzig,  Teubner. 

Korrespoudenzblatt  für  £e  Gelehrten-  und  Realschulen  Württembergs. 
(KBIGRW.)  ~  Ramsler.  —  Tübingen,  Fues. 

HitteUungen  des  kaiserlich  Deutschen  Archäologischen  Instituts.  Athenische 
Abteilung.    (MDAI^^.)  —  Athen,  Wilberg. 

Mitteilungen  des  kaiserlich  Deutschen  Archäologischen  Instituts.  Römische 
Abteilung.  Bullettino  dell'  imperiale  Istituto  archeologico  germanico.  Sezione 
romana.    (MDAI^.)  —  Rom,  Löscher. 

Archäolonsch -Epigraphische  Mitteilungen  aus  Österreich.  (AEMÖ.)  ~  0. 
Benndorf  &  £.  Bormann.  —  Wien,  Gerold. 

Rheinisches  Museum  für  Philologie.  (RhMusPh.)  —  0.  Ribbeck  &  F. 
Bücheier.  —  Frankfurt,  Sauerländer. 

Philologus.  Zeitschrift  für  das  klassische  Altertum.  Begründet  yon  Schneide- 
win  und  Leutsch.   Neue  Folge.    (Philol.)  —  0.  Crusius.  —  Göttingen,  Dieterich. 

Philologischer  Anzeiger.  Als  Ergänzung  des  Philologus.  (PhAnz.)  —  E.  ▼. 
Lentsch.  —  Göttingen,  Dieterich. 

Neue  philologische  Bundschau.  (NPhRs.)  —  0.  Wagener  &  E.  Ludwig.  — 
Gotha,  F.  A.  Perthes. 

Leipziger  Studien  zur  Klassischen  Philologe.  (LeipzStKlPh.)  —  0.  Ribbeck, 
H.  Lipsius,  C.  Wachsmuth.  —  Leipzig,  Uirzel. 

Wiener  Studien.  Zeitschrift  für  klassische  Philologie.  Suppl.  d.  Zeitschrift 
für  österr.  Gymnasien.  (WienSt.)  •  W.  y.  Hartel  &  K.  Schenkl.  —  Wien,  Gerold. 

Wochenschrift  für  Klassische  Philologie.  (WSKPh.)  —  G.  Andres en,  F. 
Härder  &  H.  Heller.  —  Berlin,  Gaertner. 

Berliner  Philologische  Wochenschrift  (BPWS.)  —  Gh.  Beiger  &  0.  Seyffert. 
^  Berlin,  Calvary.    (Mit  dem  Beiblatte:  Bibliotheca  philologica  classica.) 

Zeitschrift  für  das  Gymnasialwesen.    (ZGymn.)  —  H.  Kern  &  H.  J.  Müller. 

—  Berlin,  Weidmann. 

Zeitsehrift  für  die  Österreichischen  Gymnasien.  (ZOG.)  —  W.  ▼•  Hartel, 
K.  Schenkl.  —  Wien,  Gerold. 

Internationale  Zeitschrift  für  Allgemeine  Sprachwissenschaft.  Unter  Mit- 
wirkung von  L.  Adam,  G.  J.  Ascoli,  F.  A.  Coelho  etc.  (IZAS.)  —  F.  Techner.  — 
Heilbronn,  Henniger. 

Zeitschrift  für  Vergleichende  Sprachforschung  auf  dem  Gebiete   der  indo- 

f ermanischen  Sprachen.     Begründet  von  A.  Kuhn.    (ZVglS.)    —  E.  Kuhn  & 
.  Schmidt.  —  Gütersloh,  Bertelsmann. 


iyi204         IL  Zeitschriften  Ar  OeBcliichte  das  klassisohen  Altertums. 

Bnlleüno  di  Areheologia  CristiAna.  (BAC.)  —  G.  B«  De  RossL  —  Borna, 
SalTincci. 

Bnllettifio  della  Commissione  Archeolo^ica  commanale  di  Borna.   (BCABoma.) 

—  Borna,  tip.  della  B.  Accademia  dei  Lincei  (Kommissioiisyerlag^:  SpithOTerY. 

Hoseo  italiano  di  antichitü  classica.  (Mosit.)  --  D.  Comparetti  —  Fireme, 
LOscber. 

RiviBta  di  filologia  e  d'istmsione  classica.  (BiFiL)  —  D.  Comparetti, 
G.  MfiUer,  G.  Flecchia.  —  Turin,  LOscher. 

Annnaire  de  l'Association  poor  TEncoaragement  des  j^des  Greeiiaes  en 
France.    (AAEEGr.)  —  PAris,  Leronx. 

Bulletin  de  Correspondance  Hell6niqne  publi6  par  les  soins  de  TEcole  fran^;aise 
d' Äthanes.  JaXriav  "EXXr^'$M^  'AlXijXoypafiag.  (BCHelL)  —  Athen,  ddaX^ok  /7i^. 
(Paris,  Thorin.) 

Guette  Archöologiqne.    (GasArch.)  —  de  Witte  &  Lenormant.  —  Paris. 

Mölanges  d' Archäologie  et  d'Histoire,  publi6s  par  TEcole  Fran^aise  de  Bome. 
(HAH.)  —  Paris,  Thorin. 

M6moires  de  la  Soci6t6  de  Linguistique  de  Paris.  (MSLP.)  --  Paris,  Vieweg. 

Revue  ArchMogique;  antiquitl  et  moyen  äge.  (BArch.)  — A.  G.  Bertrand 
dt  G.  Perrot.  —  Paris,  B.  Leronx. 

Bevue  de  rEnseignement  Secondaire  et  de  TEnseignement  Sup6rieur.  (RBSS.) 

—  M.  M.  B6quet,  Darboux,  Duprd,  Dupuy,  Bambaud,  Salom6,  Z^Tort 
&  Gautier.  —  Paris,  Paul  Dopont.    (Becuäl  bi^mensueL) 

Bevue  internationale  de  TEnseignement.  (BIE.)  —  £.  Dreyfus-Brisac  — 
Paris,  l>-5  Bue  Mösiöres.    (Armand  Ck>lin  et  Gie)    (Mensnelle.) 

Beyue  des  Etudes  Grecques.   Publication  de  TAssociation  pour  rencouragement 
des  6tudes  greqnes.    (BEtGr.)  —  Paris,  Leronx. 

Bevue  de  Linguistique  et  de  Philologie  Compar6e.  Becueü  trimestriel. 
(BL.)  —  Girard  de  Rialle.  —  Paris,  Maisonneuve. 

Bevue  de  Philologie,  de  littörature  et  d'histoire  anciennes.  (BPh.)  — 
B.  Ghatelain  &  0.  Biemann.  —  Paris,  Klincksieck. 

Bevue  de  Flnstruction  Publique  (superieure  et  moyenne)  en  Belgique.  (BIPB.) 
~-  J.  Gantrelle,  L.  Boersch,  A.  Wagener.  —  Gand,  Vanderhaeghen. 

Mnemosyne.  Bibliotheca  ^hilologica  Batava.  —  8,  A.  Naber,  J.  v.  Leeuwen, 
J.  Valeton.  —  Leiden  (Leipzig,  Harrassowits). 

Journal  of  the  Boyal  Archaeological  Institute  of  Great  Britein  and  Ireland, 
(JBAI.)  —  London,  17  Oxford  Hansion.    (Begr.  1844.  Viertelj.) 

Journal  of  the  British  Archaeological  Association.  (JBAA.)  —  London,  Trttbner. 
(Begr   lö46.  Viertelj.) 

Journal  of  Hellenic  Studios,  published  by  the  Society  for  Xhe  promotion  of 
Hellenic  Studios.    (JHSt)  —  London,  Macmillan  and  Co. 

Journal  of  Phüology.  (JPh.)  —  W.  Aldis  Wright,  J.  Bywater  ft 
H.  Jackson.  —  (?ftmbridge,  Macmillan. 

The  Owl.  —  E.  Clarke  &  M.  Ohnefalsch-Bichter.  —  SHkosia;  London, 
Trttbner.    [Politisch-antiquarische  WochenschriftJ 

The  Archaeological  Beview.  (ArchR.)  —  G.  L.  Gemme.  —  London,  Nntt 

Classical  Review.  (CIR.)  —  J.  B.  Mayor,  A.  H.  Chureh,  A.  M.  Cook 
dt  C.  Smith.  —  London,  Nutt. 

Zapiski  vosto6nago  otdölen\|a  Imp.  Busskago  Archeologi^eskago  Obidestva.  — 
y.  von  Bösen.  —  St.  Petersburg. 

Compte  Bendn  de  la  Commission  Imperiale  Arch6ologique.  (CBCIA.)  — 
St  Pötersbourg,  Impr.  de  TAcadömie. 

George  Lasar.  Bevista  pentru  edncatinne  si  instructiune.  (GL,)  —  S.  M . 
Haiita.  —  Barlad,  Tipografia  Associatiunei  ünirea.    (Seit  1887.) 

^iXtiOv  rijs  loto^iM^g  ital  i&roXoyu^s  irai^iae  Ttjs  *EXiM9og.  —  Atheo. 
^EßSofA&Q,  —  jJ,  Kafinav(f6yXo£,  —  Athen,  Korinnes. 

"Earla.  'E9tdl8ortu  xara  xvoiaxijv,  Athen,  Hestia.  (^vv  t<p  ^^Xriq^  rtjs  ^Earitts») 
'EfTf/M^ß  d^%aioXoy$Hri  iuStoofiivff  imd  rijg  iv  'A&^a»ß  d^x*  ^Tai^laff.  — Athen,  Beck. 
Ilet^vaooott  üvyy^afifML  Ttt^ioimov  mcra  füpfa  MMfUPOV,     (ZTix^.)  —  Athen, 

Pamassos. 


IIL  Zeitsdiriften  für  deatsche  Gesohiehte.  17/^05 

Jlptutrma  T^e  ip  'Ä&ijvaig  'A^aioXoyu^e  'Ereu^ias,  —  Athen. 

X)  hf  KiavotavTiPovnolet  *EkXipftHQ$  ^iXcloytuos  HvlXoyoe.   Zvyy^afifut  na^ioSiMor, 

—  KonstantinopeL 

The  American  Jonrnal  of  Archaeology  and  of  the  fine  arts.  (AJArch.)  — 
Oh.  E.  Norton  &  A.  L.  Frothingham.  —  Baltimore,  Frothingham. 

American  Jonmal  of  Philology.  (AJPh.)  —  R.  L.  Gildersleeve.  —  Bal- 
timore; New-Tork,  Macmillan. 

Papers  of  the  American  School  of  Glassical  Stndies  at  Athens.  Bd.  by  the 
Arch.  InBt.  of  America.    (PASClSt)  ^  Boston,  Cnpples  &  Go. 

IIL  Zeltsehrlften  für  dentsehe  Cfesehlchte 

(YgL  nnten  XVII,  i). 

Deutsches  Adelsblatt.  Wochenschrift  t  die  Interessen  d.  christlichen  Adels. 
<DAdelsbl.)  —  B.  ▼.  Mosch.  —  Berlin,  Stargardt  in  Komm. 

Anzeiger  für  Deutsches  Altertum  und  Deutsche  Litteratur.  (ADA.)  —  Elias 
Steinmeyer.  -—  Berlin,  Weidmann.    (Erscheint  zusammen  mit  ZDA.) 

Anzeiger  des  Germanischen  Nationalmuseums.  Hrsg.  v.  Direktorium  d.  germ. 
Museums.  (AGNM.)  —  A.  Essenwein.  —  Nürnberg.  (Leipzig,  Brockhaus'  Sort. 
in  Komm.) 

Beiträge  zur  Geschichte  der  Deutschen  Sprache  und  Litteratur.  (BGDS.)  — 
H.  Paul  &  W.  Braune.  —  Halle  Niemeyer. 

Neues  Archiv  der  Gesellschaft  für  ältere  deutsche  Geschichtskunde  zur  Be- 
förderung einer  Gesamtausgabe  der  Quellenschriften  deutscher  Geschichte  im  Mittel- 
alter.   (NA.)  —  H.  Brefslau.  —  Hannover,  Hahn. 

Archiv  des  Deutschen  Adels.   (ADAdels.)  —  H.  Ziegler.  —  Leipzig,  Benger. 

Forschungen  zur  Brandenburgischen  und  Preufsischen  Geschichte.  Neue  Folge 
der  ^Märkischen  Forschungen'  des  Vereins  für  Geschichte  der  Mark  Brandenburg. 
In  Verbindung  mit  Fr.  Holtze,  G.  SchmoUer,  A.  StOlzel,  A.  v.  Taysen  und  H.  v. 
Treitschke  hersg.  von  B.  Koser.    (FBPG.)  —  Leipzig,  Duncker  &  Humblot. 

Germania.  Vierteljahrsschrift  für  deutsche  Altertumskunde.  Begründet  von 
Franz  Pfeiffer  fortgesetzt  von  Karl  Bartsch.  (Germania.)  —  0.  Behaghel.  — 
Wien,  Gerolds  Sohn. 

Jahresbericht  über  die  Erscheinungen  auf  dem  Gebiete  der  Germanischen 
Philologie,  hrsg  v.  der  Gesellschaft  f.  deutsche  Philologie  in  Berlin.  (JBGPh).  — 
Lrdpzig,  Beissner. 

Korrespondenzblatt  des  Gesamtvereins  der  deutschen  Geschichts-  und  Alter- 
tumsvereine. Hrsg.  von  dem  Verwaltungsausschusse  d.  Gesamtvereins  in  Berlin« 
(KBGV.)  —  R.  B^ringuier.  —  Berlin,  Mittler  &  Sohn. 

Mitteilungen  aus  dem  Germanischen  Nationalmuseum.  (MGNM.)  (Im  Anhang 
zum  'Anzeiger  d.  germ.  Nationalmus.') 

Zeitschrift  für  Deutsches  Altertum  und  deutsche  Litteratur.  (ZDA.)  —  B. 
Steinmeyer.  —  Berlin,  Weidmann. 

Zeitschrift  für  Deutsche  Philologie.  (ZDPh.)  —  Hugo  Gering.  —  Halle, 
Waisenhaus. 

• 

Nach  Analogie  der  Zeitschriften  werden  behandelt  die  Sammelwerke: 

Monnmenta  Germaniae  Historica  ab  anno  D.  usque  ad  annum  MD.;  ed.  Societas 
aperiendis  fontibus  rerum  germanicarum  medii  aevL  (MGH.)  —  Hannover,  Hahn. 
(SS.  SS  Scriptores.    LL.  =  Leges.    DD.  =  Diplomata.    Ep.  =  Epistolae.) 

Allgemeine  Deutsche  Biographie.  Auf  Veranlass.  Sr.  Maj.  des  Königs  von 
Bayern,  herausg.  durch  die  histor.  Komm,  bei  der  köni^.  Akademie  der  Wissen- 
schaften. (ADB.)  —  [R.  Freiherr  v.  Liliencron  &  iL  Wegele.]  —  Leipzig, 
Duncker  &  Humblot.  

Österreich. 

Archiv  für  österreichische  Geschichte.  Hrsg.  v.  d..  Kommission  der  k.  k. 
Akademie  d.  Wiss.  zur  Pflege  vaterländischer  Geschichte.  (AÖG.)  —  Wien  (Tempsky). 

Jahrbuch  der  Gesellschaft  für  Geschichte  des  Protestantismus  in  Österreich. 
(JGGPO.)  —  Wien,  Manz. 


IV;206  m.  Zaitaehrilton  fikr  deatsdie  Gaiohichte. 

Jahrbuch  dar  KimsthutorischeB  S«iiiniliiiig«n  d.  AUerhOehtten  KtiaeriiaiiaeB. 
Hreg.  Tom  k.  IcOberstkAmmereiimte.  (JIL8AK.)  ~  F.  Graf  sa  Travitmaana- 
dorff-Weinsberg.  —  Wien,  Holxhaiiseii. 

Mitteilungen  des  Inatituta  für  Österreichische  Geschichtsforschnsg.  Unter 
Mitwirkung  ▼.  Tb. .Ritter  von  Sickel  u.  fl.  Rittter  ▼.  Zeifaberg,  iSng.  v.  S. 
Mflhlbacber.    (MIOG.)  —  Innsbruck,  Wagner. 

Mitteilungen  der  k.  k.  CentnJ-Commission  aur  Brfoschung  u.  Erhaltung  der 
Kunst-  und  historischen  Denkmale.  Hrsg.  unter  Leitung  Sr.  &cellens  des  Pris. 
J.  A.  Frhr  y.  Belfert  ▼.  K  Lind.  Neue  Folge.  —  (MCC.)  —  Wien,  EubasU 
&  Voigt 

Mitteilungen  der  3.  [Archiv-]  Sektion  der  k.  k.  Gentral-Gommission  lur  Br- 
forschung  und  Erhaltung  der  Kunst-  und  historischen  Denkmale.  (MASOC.)  — 
B.  ▼.  Ottenthai  &  0.  Redlich.  —  Wien,  Kubasta  ft  Voigt  in  Komm. 

BIfttter  des  Vereins  fttr  Landeskunde  von  NiederOsterreich.  NF.  (BVLNieder- 
östr.)  —  A.  Mayer.  —  Wien,  Verlag  des  Vereins. 

Berichte  und  Mitteilungen  des  Altertnmarereina  su  Wien.    (BMAltVWien.) 

—  Wien,  Gerolds  Sohn. 

Wiener  Kommunal-Kalender  u.  Stftdtisches  Jahrbuch.  —  Wien,  Gerold. 
Monatsblatt  des  Altertums- Vereins  au  Wien.   (MBLAltVWien.)  —  W.  B^heim. 

—  Wien,  Kubasta  &.  Voigt. 

Mitteilungen  der  Gesellschaft  fttr  Salcburger  Landeskunde.     (MGSalabuigL) 

—  L.  Schmued.  —  Salzburg,  Verlag  der  Gesellschaft. 

Beitrag  zur  Kunde  Steiermärkischer  Geschicbtsquelleu.  (BKSteiermQQ.)  — 
Histor.  Verein  t  Steiermark.  —  Graz,  Leuschner  &  Lubenski. 

Mitteilungen  des  Historischen  Vereins  fttr  Steiermark.  (MHVSteiermark.)  — 
Ausschnfs  d.  histor.  Vereins  f.  Steiermark.  —  Graz,  Leuschner  &  Lubenski 

Garinthia,  Zeitschrift  fttr  Vaterlandskunde,  Belehrung  und  Unterhaltung. 
Hrsg.  Tom  Geschichtsverein  u.  naturhist  Museum  fttr  Kärnten.  (Garinthia.)  — 
M.  ▼.  Jaborn egg.  —  Klagenfnrt,  Kleinmayr. 

Mitteilungen  des  Museakereins  f.  Krain.  Hrsg.  t.  Ausschub.  (MMusVKrain ) 

—  Laibach,  y.  Kleinmayr  ft  Bamberg. 

Zeitschrift  des  Ferdinandeums  fttr  Tirol  u.  Vorarlberg.  (ZPerdinandeum.)  — 
VerwaltungsausBchufs  des  Ferdinandeums.  —  Innsbruck,  Wagner. 

Archeopn^fo  Triestino  edito  per  cura  della  societi  del  Gabiretto  di  Minerra. 
(AroheogrTnest)  —  Trieste,  L.  Hemnanstorfer. 

Archivlo  Storico  per  Trieste  Tlstria  e  il  Trentino.  (AStTrieate.)  —  a  Mor- 
purgo  &  A.  ZenatL  —  Roma,  Direzione  proprietariapeditrice. 

Archiyio  Trentino  pubblicato  per  cura  della  direzione  della  Biblioteca  e  dd 
Museo  Gomunali  di  Trento,    (ATrentino.)  —  Trento,  MariettL 

Atti  e  Memorie  della  Society  Istriana  di  archeologia  e  storia  patria.   (AMSIstr.) 

—  Parenzo,  la  Soc 

Bnllettino  di  Archeologia  e  Storia  Dahnata.    (BullArohStDabnat)  —  ^palalo. 

S^hweia  (vgl.  unten  XVII,  1  am  Schlufs). 

Anzeiger  fttr  Schweizerische  Altertxmiskunde.  Indicateur  d'antiquit^a  suissea 
(AnzSchwAlt)  —  J.  R.  Kahn.  ~  Zürich,  Herzog. 

Anzeiger  fttr  Schweiz.  Geschichte.  Hrsg.  y.  d.  Aüg.  Geschichtforach.  GesellicL 
d.  Schweiz.  (AnzSchwG.)  —  G.  Tobler.  —  Bern,  Wyfs. 

Jahrbuch  f.  Schweiz.  Geschichte.  Hrsg.  yon  der  Allg.  Geschichtforach.  Gesell, 
d.  Schweiz.    (JbSchwG.)  —  G.  Meyer  yon  Konan.  —  Zttrich,  Htthr. 

Politisches  Jahrbuch  der  Schweizerischen  Eidgenossenschaft.  (PJSckw.)  — 
K.  Hilty.  —  Bern,  Wyfs. 

Katholische  Schweizer-Blätter  fttr  Wissenschaft,  Kunst  und  Leben.  Neue 
Folge.  Unter  Mitwirkung  der  Gebildeten  aller  Stinde  hrsg.  Ton  der  Redaktions- 
kommission d.  Schweizerischen  Gesellschaft  f.  kath.  Wiss.  und  Kunst.  (KathSchwBlL) 

—  J.  Schmid,  Th.  y.  Liebenau,  J.  y.  Ah,  N.  Kaufmann.  —  Luzem,  Biber. 

Vom  Jura  zum  Schwarzwald.  Geschichte,  Sage,  Land  und  Leute.  Heraosgeg. 
unter  Mitwirkung  einer  Anzahl  Schriftsteller  u.  Volksfreunde  yon  F.  A.  Stocker. 

—  Arau,  Sauerl&nder. 

Zeitschrift  fttr  Schweizerisches  Recht    (ZSchwRecht.)  —  Andreaa  Hausier. 

—  Basel,  G.  DetlofT. 


III.  Zeüschriften  für  deutsche  Geschichte.  IV,207 

Jahresberichte  der  Historisch-Antiquarischen  Gesellschaft  yon  Graubttnden. 
(JBHGGraubünden.)  —  Chur,  Sprecher  &  Plattner. 

Geschichtsfireund.  Mitteilungen  des  historischen  Vereins  der  5  Orte.  Luxem, 
üri,  Schwys,  Unterwaiden,  Zug.    (GFr50.)  —  Einsiedeln,  Benziger. 

Beitrftge  s.  Geschichte  Nidwaldens.  Hrsg.  vom  historischen  Verein  Nidwaiden. 
(BGNidwalden.)  —  Stans,  Matt 

Hitteilungen  des  Historischen  Vereins  des  Kt  Schwys.  (MHVSchwys.)  — 
Einsiedeln,  Benziger, 

Jahrbuch  des  Historischen  Vereins  des  Kt.  Glams.  (JbHVGlarus.)  —  Glarus, 
Bäschlin. 

Bemer  Taschenbuch.  Gegründet  von  L.  Lauterbach  in  Verbindung  mit 
Freunden  fortgesetzt  von  H.  Balmer.  (BemerTb.)  —  Bern,  Nydegger  &  Baum^^fart. 

Archiv  des  Historischen  Vereins  des  Kantons  Bern.  (AHVBem.)  —  Bern, 
Stftmpfli. 

Basler  Jahrbuch.    (Basler  Jb.)  —  A.  Burckhardt  &  B.  Wackernagel. 

—  Basel,  Detloff. 

Beiträge  zur  Vaterländischen  Geschichte,  hrsg.  y.  d.  Historischen  und  anti- 
quarischen Gesellschaft  zu  Basel.    (BVtGBasel)  —  Basel,  H.  Georg. 

Argovia.    Jahresschrift  d.  bist.  Ges.  d.  Kantons  Argau.  —  Arau,  Sauerländer. 

Zürcher  Taschenbuch,  hrsg.  von  einer  Gesell.  Zürch.  Geschichtsfreunde.  N.  F. 
(ZttrcherTb.)  —  Zürich,  S.  Höhr. 

Thurgauische  Beiträge  zur  Vaterländischen  Geschichte.  Hrsg.  ▼.  Hist.  Verein 
Thurgau.    (ThurganischeBVtG.)  —  Frauenfeld^  (Huber.) 

MitteUungen  zur  Vaterland.  Geschichte,  hrsg.  vom  Hist.  Verein  St.  Gallen, 
(MVtGStGallen.)  -  St.  Gallen,  Huber  &  Co. 

Appenzellische  Jahrbücher.  ( Appenzell Jbb.)  —  Dekan  Heim.  —  Troger, 
Schläpfer. 

Mitteilungen  d.  Antiquarischen  Gesellschaft  (der  GeseUschaft  f.  Vaterland. 
Altertümer)  in  Zürich.  (MAntGesZflrich.)  —  Leipzig,  Heidemann;  Zürich,  Orell, 
Fflssli  &  Co. 

Bevue  de  la  Suisse  Catholique.    (BSC.)  —  Fribourg,  Imprimerie  Catbu 

Archives  de  la  Sociötö  d'Histoire  du  canton  de  Fri£)urg.  (ASHFribourg.)  — 
Fribourg,  Fragniöre  fröres.    (Jedes  Jahr  ein  Heft.    Je  4  Hefte  bilden  einen  Band.) 

Mßmoires  et  Documents  publißs  par  la  Soci6t6  d'Histoire  et  d'archöologie  de 
Genöve.    (MDSHGendve.)  ~  Gendve,  Jullien.    (Basel,  H.  Georg.) 

Bulletin  de  Tlnstitut  national  genevois.    (BIGenev.)  —  Genöve,  Georg. 

Bulletin  de  ^Association  pro  Aventico.  —  Lausanne,  Bridel. 

M6moires  et  Documents  publ.  par  la  Soci6t6  d'Histoire  de  la  Suisse  romande. 
(MDSHSuisseBomande.)  —  Lausanne,  Bridel. 

Mus6e  Neuch&telois.  Becueil  d'histoire  nationale  et  d'arch6ologie.  Organ  de 
la  soci6t6  d*histoire  du  canton  de  Neuchätel.  (MusNeuch&t.)  —  Neuenburg,  Wolfrath. 

Bolletino  Storico  della  Svizsera  Italiana.  (BSSI.)  —  E.  Motta.  —  Bellinzona, 
C.  Colombi. 

Annalas  de  la  Societad  Rhaeto-Bomanscha.    (ASBB.)  -r-  Chur,  Rieh. 

Bayern* 

Beiträge  war  Anthropologie  und  Urgeschichte  Bayerns.  (BAUBay.)  — 
J.  Bänke  £  N.  Bfidieger.  —  München,  Litterarisch-artistische  Anstalt. 

Blätter  f.  Bayerische  Kirchengeschichte.  (BBKG.)  —  V.  Wirth.  --  Boten- 
burg 0.  T.,  Peter. 

Oberbayrisches  Archiv  für  Vaterländische  Geschichte.  (OberbayrA.)  —  Histor. 
Verein  von  Oberbayern.  —  München,  Wolf  &  Sohn.  ^^ 

Zeitschrift  des  Historischen  Vereins  für  Schwaben  und  Neuburg.  (ZHVSchwaben.) 

—  Augsburg,  Schlosser. 

Neuburger  KoUektaneen-Blatt.  —  Neuburg,  Griefomayer. 

Allgäuer  Geschichtsft*eund.  Zwanglose  Mitteilungen,  herausgegeben  vom 
Allgäuer  Altertums- Verein.    (AllgäuerGl^.)  ^  Kempten,  Kösel. 

Jahrbuch  f.  Münchener  Geschichte.  (JbMünchG.)  —  K.  v.  Beinhard* 
stottner  &  K.  Traut  mann.  —  München,  Landauer. 

Verhandlungen  des  Historischen  Vereins  für  Niederbayem.  (VflVNieder- 
bayem.)  —  Lan£hut,  Thomann. 


IV,208  III.  Zeitochriften  für  deatsche  Oeschiehte. 

Yerhandlangen  des  Eistorischen  Vereins  von  Oberpfalz  nnd  Begensbm^. 
(VHVOberpfalz )  —  Stadtamhof,  J.  &  K.  Mayr. 

Sammelblatt  des  Historischen  Vereins  in  Eichstfttt  [Anerkannter  Verein]. 
(SBlHVEichstätt.)  —  Eichstätt,  Brönner. 

Sammelblatt  des  Historischen  Vereins  in  n.  für  Ingolstadt.  (SBlHVIngolstadt) 

—  Ingolstadt,  Hensolt. 

Archiv  ffir  Geschichte  nnd  Altertumskunde  von  OberAranken.  (AGOberfranken.) 

—  Bayreuth. 

Bericht  über  Bestand  und  Wirken  des  Historischen  Vereins  zu  Bamberg. 
(BHVBarobg.)  —  Bamberg,  Beindl 

Archiv  des  Historischen  Vereins  von  Unterfranken  und  AschaiTenbnrg. 
(AHVUnterfranken.)  —  Würzburg,  Stürtz. 

Mitteilungen  des  Vereins  für  Geschichte  der  Stadt  Nürnberg.  (MVGNfimberg.) 

—  Nürnberg. 

Mitteilungen  des  Historischen  Vereins  der  PfUi.  (MfiVPfislx.)  —  Speyer, 
Gilardone  vorm.  Eranzbflhler. 

Württemberg. 
Literarische   Beilage   des   Staatsanzeigers   für  Württemberg.     (LBSW.)  — 
H«  Wieland.  —  Stuttgart,  (üottas  Erben.    (Erscheint  in  besonderem  Format  [8*].} 
Blätter  für  Württembergische  Kirchengeschichte.  (BWKG.)  —  O.  Herr  mann. 

—  Stuttgart,  Greiner  &  Pfeiffer. 

Diöcesanarchiy  von  Schwaben,  zugleich  Organ  für  deutsche  EirchengeschiohteT 
mit  periodischer  kirchengeschichtlicher  Bundschau.  (Di5cesASchwaben.)  —  B. 
Hofele.  —  Stuttgart,  Aktiengesellschaft  'Deutsches  Volksblatt.' 

Schwäbischer  Merkur  mit  Schwäbischer  Kronik.  ^  E.  Eiben.  —  Stuttgart, 
Eiben.  (Enthält  in  den  Beilagen  auch  geschichtliche,  namentlich  biographische 
Aufsätze.) 

Wttttembergische  Vierteljahrshefte  für  Landesgeschichte.  In  Verbindnog 
mit  dem  Verein  f.  Kunst  und  Altertum  in  Ulm  und  Oberschwaben,  dem  württem- 
bergischen Altertumsverein  in  Stuttgart,  dem  histor.  Verein  f.  das  württemb. 
Franken  und  dem  Sülchgauer  Altertumsverein  hrsg.  vom  Kgl.  Statistischen  Landes- 
amt. (WürttVjh.)  —  Stuttgart,  Kohlhammer.  (Zusammen  mit  den  *  Württemb. 
Jbb  f.  Statistik  und  Landeskunde'.) 

Württembergisch  Franken.  Neue  Folge.  ~  Historischer  Verein  für  dts 
württ  Franken.  —  Hall,  Schwend.    (Erscheint  in  unregelmässigen  Fristen.) 

Mitteilungen  des  Vereins  für  Geschichte  und  Altertumskunde  in  HohenaoUen. 
(MVGHohenzoU.)  —  Sigmaringen,  Liehner. 

Südwest-  und  Weatdeutschland.    Baden. 

Alemannia.  Zeitschrift  für  Sprache,  Litteratur  und  Volkskunde  des  Elsasses, 
Oberrheins  und  Schwabens.  —  A.  Birlinger.  -—  Bonn,  Hanstein. 

Jahrbücher  des  Vereins  von  Altertumsfreunden  im  Rheinlande.     (JVABh.) 

—  Bonn,  Ad.  Marcus. 

Korrespondenzblatt  der  Westdeutschen  Zeitschrift  für  Geschichte  und  Kunst, 
zugleich  Organ  der  hist.-antiq.  Vereine  zu  Backnang,  Birkenfeld,  Dfirkheim, 
Düsseldorf,  Frankfurt  a.  M.,  Karlsruhe,  Mainz,  Mannheim,  Mengen,  Neufo,  Strafs- 
burg,  Stuttgart  und  Worms,  sowie  des  anthropologischen  Verein  zu  Stuttgart 
(KBWZ.)  —  F.  Hettner  &  K.  Lampreeht  —  Trier,  Fr.  Lintzsche  Buch- 
handlung. 

Schriften  des  Vereins  für  Geschichte  des  Bodensees  und  seiner  Umgebung. 
(SVGBodeusee.}  —  Lindau,  J.  Th.  Stettner. 

Zeitschrift  für  die  Geschichte  des  Oberrheins,  hrsg.  von  der  Badischen 
Historischen  Kommission.    (ZGORh.)  ~  Freiburg,  Mohr. 

Mitteilungen  der  Badischen  Historischen  Kommission.  (MBadHK)  —  (Im 
Anhang  zum  vorigen.) 

Zeitschrift  des  Vereins  für  Erforschung  der  Rheinischen  Geschichte  u.  Alter- 
tümer zu  Mainz.    (ZVRhGMainz.)  ~  W.  Volke.  —  Mainz.  (Zähem). 

Westdeutsche  Zeitschrift  für  Geschichte  u.  Kunst.  (WZ.)  —  F.  Hettner 
&  K.  Lamprecht.  — -  Trier,  Lintz. 

Schriften  des  Vereins  für  Geschichte  und  Naturgeschichte  der  Baar  und  der 
angrenzenden  Landesteile  in  Donaueschingen.    (SVGBaar.)  —  Tübingen,  Lanpp. 


nL  Zeiteehriften  für  deutsche  Geschichte.  IV,209 

Pftbrisches  Musenm.  Monatsschrift  für  heimatl.  Litteratnr,  Kirnst,  Geschichte 
und  Volkskunde.  ■—  J.  Hüll.  —  Kaiserslautern,  Kayser. 

Schan-in's-Land.  Herausgegeben  und  im  Verlag  vom  Breisgau- Verein  'Schau- 
inVLand.'  —  Freiburg  i.  Br.,  F.  Thiergarten. 

Mitteilungen  zur  Geschichte  d.  Heidelberger  Schlosses.   (MGHeidelbSchlofs.) 

—  Heidelberger  Schlofsverein.  —  Heidelberg,  K.  Groos. 

Freiburger  Diöcesan- Archiv.  Organ  des  kirchlich -historischen  Vereins  für 
Geschichte,  Altertumskunde  und  christliche  Kunst  der  Erzdiöcese  Freiburg  mit 
Berücksichtigung  der  angrenzenden  DiGcesen.    (Freiburger  DiöcesA.)  —  K5nig. 

—  Freiburg  im  Breisgan,  Herdersche  Verlagshandlung. 

Zeitschrift  der  Gesellschaft  für  Beförderung  der  Geschichts-,  Altertums-  u. 
Volkskunde  von  Freibarg,  dem  Breisgan  und  den  angrenzenden  Landschaften. 
(ZGGFreibnrg.)    Freiburg  im  Breisgau,  Stell  &  Bader. 

Elsara-Iaothringen, 
Beitrage  zur  Kirchengeschichte  des  Elsasses  vom  i6./i9.  Jh.     (BKGElsafs.) 

—  W.  Horning.  —  Strafsburg,  Vanhoff.     (Beilage  zum  *Monatsblatt  f.  Ghnsten 
Augsb.  Konfession'.) 

Jahrbuch  f.  Geschichte,  Sprache  u.  Litteratur  Elsafs-Lothringens.  (JbGEls- 
Lothr  )  —  Strafsburg,  Heitz  &  Mündel. 

Strafsburger  Studien.  Zeitschrift  f.  Geschichte,  Sprache  u.  Litteratur  des 
Elsasses.    (StrafshSt.)  —  £.  Martin  &  W.  Wiegand.  —  Strafsburg,  Trübner. 

L'Alsacien-Lorrain.  Almanach  moral,  historique  et  r^cr^atif.  —  Bar-le-Duc, 
impr.  Contant-Laguerre. 

Bulletin  du  Mus6e  Historique  de  Mulhouse.  (BMHMulhouse.)  —  Mülhausen, 
Bader. 

Bulletin  de  la  Sociöte  pour  la  Conservation  des  Monuments  Historiques 
d'Alsace.    (BSCMHAlsace.)  —  Strafsburg,  Schultz. 

La  Bulletin  Eccl6siastique  de  Strasbourg.  (BullEcclStrasbourg.)  —  Strafsburg, 
Le  Roux. 

Bulletin  de  la  Soci6td  Philomatique  Vosgienne.  (BSPVosgienne.)  —  St-Di6, 
Hnmbert. 

M6moire8delaSoci6t6d'arch6ologieetd'Histoire  dela  Moselle.  (MSHMoselle.) 

—  Metz,  Even. 

Bevue  d'Alsace.    (RAlsace.)  —  Paris,  Fischbacher. 
Revue  Alsacienne.    (BAlsadenne.)  —  Paris,  Berger  &  Levranlt. 
La  Bevue  Nouvelle  d'Alsace-Lorrndne  et  du  Rhin.    (RNAls-Lorr.)  —  Stras- 
burg, Schaaif-Ammel. 

Bevue  CJatholique  d'Alsace.  Nouvelle  S^rie.   (RCathAlsace.NS.)  —  N.  Del  so  r. 

—  Rixheim,  Sutter. 

Mittelrhein« 

Annalen  des  Vereins  für  Nassauische  Altertumskunde  u.  Geschichtsforschung. 
(AnnVNassauG.)  —  Wiesbaden,  (früher  J.  Niedner). 

Mitteilungen  des  Vereins  für  Geschichte  u.  Altertumskunde  zu  Homburg 
V.  d.  Höhe.    (MVGHomburg.)  —  Homburg,  Druckerei  des  Taunusboten  (Sehudt). 

Archiv  für  Frankfurts  Geschichte  u.  Kunst  Dritte  Folge.  Herausgegeben 
von  dem  Vereine  für  Geschichte  u.  Altertumskunde  zu  Frankfurt  a.  M.  ( AFrankfG.) 

—  (Der  Verein).   —  Frankfurt  a.  M.,  K.  Th.  Volckers  Verlag.     (Die  früheren 
'Mitteilungen'  sind  eingegangen.) 

Archiv  für  Hessische  Geschichte  u.  Altertumskunde.  Herausgegeben  aus  den* 
Schriften  des  historischen  Vereins  für  das  GroCsherzogtum  Hessen.  (AHessG.)  — 
G.  Frh.  Schenk  zu  Schweinsberg.  —  Darmstadt,  Selbstverlag  des  Vereins, 
Kommiss.  v.  A.  Klingelhöifer.    (Erscheint  in  längeren  Zwischenräumen.) 

Quartalblätter  des  Historischen  Vereins  für  das  Grofsherz^um  Hessen. 
(QBllHVHessen.)  —  E.  Wörner.  —  Darmstadt,  Selbstverlag  des  Vereins,  Kom- 
mission V.  A.  Klingelhöffer. 

Mitteilungen  des  Oberhessischen  Gesehichtsvereins  in  Giefsen.  Nene  Folge 
d.  Jahresber.  d.  Oberhessischen  Vereins  f.  Lokalgesch.  zu  Giefsen;  hrsg.  v.  Schrift- 
führer.    (MOberhessGV.)  —  Giefsen  (Roth).    (Unter  diesem  Titel  erst  seit  1889.) 

Hessenland.  Zeitschrift  für  hessische  Geschichte  u.  Litteratur.  ^F.Zwenger. 

—  Kassel,  Druck  v.  Fr.  Scheel.    (Populäre  Zeitschr.,  die  aber  auch  mitteilenswerte 
Aufsätze  enthält.) 


iy,210  III.  Zeitochriften  für  deutsche  Oeschichfee. 

Zeitschrift  des  Vereins  fBr  Hessische  Geschichte  u.  Landeskunde.    Nene  Folge. 

(ZVHessG.)  —  Kassel  (Freyscbmidt). 

Mitteilnngen  an  die  Mitglieder  des  Vereins  fdr  Hesrnsche  C^eschichte  o. 
Landeskunde.    (MVHessG.)  —  Kassel,  Druck  Ton  L.  Doli. 

Mitteilungen  des  Hanauer  Bezirksvereins.  (MHanauerV.)  —  Hanau^  Druds 
Y.  J.  G.  Kittsteiner.  (In  der  Regel  l&fst  auch  der  Hanauer  Verein  seine  Hit- 
teilungen in  der  vorher  genannten  ^blikation  drucken.) 

Niederrhein. 

Annalen  des  Historischen  Vereins  für  den  Niederrhein,  insbesondere  die  alte 
Diöcese  Köln.    (AnnHVNiederrh.)  —  Köln,  Boisser6e. 

Beiträge  cur  Geschichte  d.  Niederrheins.  Jahrbuch  d.  Dflsseldorfer  Geschichts- 
▼ereins.    (BGNiederrh.)  —  Dtksseidorf,  Vofs. 

Mitteilungen  d.  Vereins  f.  Kunde  der  Aachener  Vorseit.   (MVAachenVorzeit) 

—  R.  Pick,  —  Aachen  (Cremer). 

Zeitschrift  d.  Aachener  GeschichtsToreins.  Im  Auftrage  d.  wisseasebaltL 
Kommission.    (ZAachenGV.)  —  R.  Pick.  —  Aachen,  Benrath  &  Vogelgesang. 

Bonner  Archiv.  Monatsschrift  für  die  Gteschichte  Bonns.  (BonnA.)  —  Dr. 
Hauptmann.  —  Bonn,  Hauptmann. 

Mitteilungen  aus  dem  Stadtarchiv  v.  Köln.  Mit  ünterstfitzg.  d.  Stadt  Köln. 
(MStadtAKöln.)  ~K.  Höhlbaum.  -  Köln,  Du  Mont-Schauberg. 

Zeitschrift  d.  Bergischen Geschichts -Vereins.  (ZBergGV.)  —  W.  Creeelius 
9l  W.  Harlefs.  —  Bonn,  Marcus. 

Niederdeutschland.    Weatfalen,  Hannover  etc. 
Jahrbuch  des  Vereins  für  Niederdeutsche  Sprachforschung.    (JbVNiederdSpr.» 

—  W.  Seelmann  —  Norden  u.  Leipzig,  Soltau. 

Korrespondenzblatt  des  Vereins  fftr  Niederdeutsche  Sprachforschung.  (KBIY- 
NiederdSpr.)  —  W.  H.  Mielck.  —  Hamburg;  Druck  Friedr.  Culemann  in  Hannover 
(Norden,  Soltau). 

Zeitschrift  d.  Historischen  Verems  f.  Niedersaohsen.  Herauagc^ben  unter 
Leitung  d.  Vereins-Ausschusses.    (Zu V Niedersachsen.)  —  Hannover,  Hahn. 

Blätter  zur  näheren  Kunde  Westfalens.  Organ  des  historisehen  Vereins  ftr 
das  Herzogtum  Westfalen.  (BllKdeWestfal.)  —  K.  Tücking.  —  Meschede, 
Harmann. 

Jahresberichte  des  Historischen  Vereins  fftr  die  GrafiKhaft  Bavensbeig  so 
Bielefeld.  (JBHVRavensberg.)  —  Bielefeld,  Velhagen  &  Klasing.  (Seit  1887 
nichts  erschienen.) 

Zeitschrift  fOr  Vaterländische  Geschichte  und  Altertumskunde.  Herau^gegebeo 
von  dem  Verein  für  Geschichte  und  Altertumskunde  Westfalens  durch  dessen 
Direktoren  Domkapit.  A.  Tibus  in  Münster  und  Dr.  0.  Mertena  in  Paderborn. 
(ZVtGWestf.)  —  Münster,  Regensberg. 

Zeitschrift  des  Vereins  für  die  Geschichte  von  Soest  und  der  Börde.  (2SVGSoest.) 

—  Soest,  Nassesche  Druckerei.    (Erscheint  nicht  in  regelmäfsigen  ZeitabschnittOL) 

Jahrbuch  d.  Gesellschaft  f.  bildende  Kunst  u.  vaterländische  Altertümer  zu 
Emden.    (JbGesEmden.)  —  Emden,  BDaynel. 

Mitteilungen  des  Vereins  für  Geschichte  und  Landeskunde  von  Osnabrück 
Herausg.  von  dem  Historischen  Verein  zu  Osnabrück.  (MVGOsnabrüok.)  — 
Osnabrück,  Kisling. 

Bericht  über  die  Thätigkeit  des  Oldenburgär  Landesvereina  für  Altertuni- 
kunde.    (BOldenburgLVA.)  —  Oldenburg,  Gerhard  Stalling. 

Harsgebiet. 
Zeitschrift  des  Hans- Vereins  für  Geschichte  und  Altertumskunde.    (ZHanV.) 

—  Ed.  Jacobs.  —  Wernigerode;  Quedlinburg,  Huch  in  Komm. 

Brandenburg. 
Der  Bär.    lUustrierte  Wochenschrift  für  die  Geschichte  Berlins  und  der  Mark 
Unter  Mitwirkung  von  Dr.  R.  B6ringuier,  F.  Budcsies,  Th.  Fontane  etc.  henumg. 
(Bär.)  —  Berlin,  Zülessen. 

Mitteilungen  d.  Vereins  f.  die  Geschichte  Berlins,  unter  Redaktion  von 
F.  Budczies.    (MVGBerlin.)  —  E.  B6ringuier.  —  Berlin  (Mittler). 


in.  Zeitschriften  für  deutsche  Geschichte.  IV,211 

Schriften  des  Vereins  f.  die  Geschichte  Berlins.  (SVGBerlin.)  —  Berlin, 
Mittler. 

Jahresberichte  über  den  Historischen  Verein  su  Brandenburg  a.  H. 
(JBHVBrandenbnrg.)  —  Brandenbnrg_a.  H.,  Wiesike. 

Mitteilnngen  des  Historischen  Vereins  zu  Frankfurt  a.  0.  (MHVF»/0.)  ~ 
B.  Schwarze.  —  Frankfurt  a.  0. 

Mitteilungen  d.  Histor.  Vereins  f.  d.  Grafschaft  Buppin.  (MHVBuppin.)  — 
Neu-Buppin,  Petrenz. 

Lanaits. 

Mitteilungen  der  Niederhiusitzer  GeseUschaft  f.  Anthropologie  u.  Urgeschichte. 
Herausgegeben  ▼.  Vorstande.    (MNLGAÜ.)  —  Lflbben,  F.  Driemel. 

Neues  Lansitzisches  Magazin.  Im  Auftrage  der  Oberlausitzischen  Gesellschaft 
der  Wissenschaften  herausgegeben.    (NLausitzMag.)  —  Prof.  Dr.  Schönw&lder. 

—  Görlitz  (Bemer). 

Sachsen  und  Thüringen. 
Neues  Archiy  für  Sächsische  Geschichte  und  Altertumskunde.    (NASächsG.) 

—  Hubert  Er  misch.  —  Dresden,  Wilhelm  Baensch. 

Beiträge  zur  Sächsischen  Eirchengeschichte.  (BSächsKG.)  —  Dibelins- 
Lechler.  —  Leipzig,  Barth. 

Katholisches  Kirchenblatt  zunächst  für  Sachsen.  In  Verbindung  mit  mehreren 
Mitarbeitern  herausg.  von  Frz.  Stolle.    (KathKirchenblSachsen.)  —  Dresden. 

Mitteilungen  d.  Geograph.  Gesellschalt  [f.  Thüringen]  zu  Jena,  zugleich  Organ 
d.  bot.  Vereins  f.  GesamtUittringen.    (MGeogrGesJena.)  —  G.  Kurze  &  F.  Begel. 

—  Jena,  Fischer. 

Neue  Mitteilungen  aus  dem  Gebiet  historisch-antiquarischer  Forschung  des 
Thünngisch-SächsiBchen  Geschichts-  und  Altertumsvereins.  (NMThürSächsGV.)  — 
OpeL  —  Halle  a./Saale. 

Monatsblätter  des  Thüringisch -Sächsischen  Altertumvereins.  (MBUThür- 
SächsAV.)  —  Opel.  —  Halle  a./S. 

Neujahrsblätter  des  ThttringiBch-Sächsischen  Altertumvereins.  (NjbUThür- 
SächsAV.)  -.  Opel.  —  Halle  a./S. 

Zeitschrift  des  Vereins  für  Thüringische  Geschichte  und  Altertumskunde. 
(ZVThürG.)  —  Jena,  Gustav  Fischer. 

Mitteilungen  des  Vereins  für  die  Geschichte  Dresdens.  (MVGDresden.)  — 
Dresden,  Tittmann.  (Die  in  demselben  Verlage  erscheinenden  'Mitteilungen  des 
Vereins  für  Gesch.  und  Topographie  Dresdens'  sind  keine  2#eitschrift,  sondern 
eine  Sammlung  selbständiger  Werkchen.) 

Jahrbuch  des  Gebirgsvereins  der  Sächsisch-Böhmischen  Schweiz.  (JbGebirgs- 
VSächsSchw.)  —  Dresden,  Meinhold. 

Glückauf.  (Organ  des  Erzgebirgsvereins.)  —  Köhler  &  H.  Möckel.  — 
Schneeberg  u.  Schwarzenberg,  Gärtner. 

Über  Berg  und  Thal.  Organ  des  Gebirgsvereins  für  die  Sächsisch-Böhmische 
Schweiz.    (ÜB&T.)  —  F.  Theile.  —  Dresden,  Meinhold. 

Oschatzer  Gemeinnützige  Blätter.    (OschatzGemeinnBlL)  —  Oschatz. 

Mitteilungen  vom  f^eiberger  Altertumsverein.  (MFreibergAV.^  —  Heinrich 
Gerlach.  —  Freiberg  i.  S.,  Gerlachsche  Buchdruckerei  (Heinr.  Gerlach). 

Mitteilungen  des  Vereins  für  Geschichte  von  Annaberg  und  Umgegend. 
(MVGAnnaberg.)  —  Annaberg,  H.  Graser  (Komm). 

Mitteilungen  des  Altertumsvereins  für  Zwickau  und  Umgegend.  (MAVZwickau.) 
--  £.  Fabian.  —  Zwickau,  R.  Zückler. 

Mitteilungen  des  Vereins  für  Geschichte  und  Altertum  von  Chemnitz. 
(MVGC9iemnitz.)  —  Chemnitz. 

Mitteilungen  des  Altertumsvereins  zu  Plauen  i.  V.  (MAVPlauen.)  —  Jobs. 
Müller.  —  Pkuen,  Neupert. 

Mitteilungen  des  Vereins  f.  die  Geschichte  d.  Stadt  Meifsen.  (MVGMeifsen.) 

—  Meifsen,  Mosche  in  Komm. 

Mitteil.  d.  Geschichts-  u.  Altertumsv.  z.  Leisnig.  (MGVLeisnig.)  —  Leisnig. 

Mitteilungen  des  Vereins  für  Geschichte  und  Altertum  zu  Kahla  und  Boda. 
(MVGKahla.)  —  Kahla. 

Mitteilungen  des  Geschichts-  und  Altertumforschenden  Vereins  zu  Eisenberg. 
(MGVEisenberg.)  —  Eisenberg,  H.  Geyer. 


IV,212  III.  Zeitochriften  für  deutsche  Geschichte. 

MitteilaDffeii  der  Gesohichts-  und  Altertnmsfoncheaden  Geaelkchftft  dei 
Osterlandes.    (MGGOBterland.)  —  Altenburg,  Oskar  Bonde. 

Jahresberichte  des  Vogtländischen  Altertamforschenden  Vereiiis  sn  Hohoh 
lenben  n.  Schleis.    (JEVogtländAV.)  —  Dietrich. 

Mitteilangen  des  Vereins  für  Anhaltische  C^eschichte  und  AltertomskiindeL 
(MVAnhaltQ.)  —  W.  Hosftns,  Dr.  Geh.  Hofrat.  —  Dessau,  L  Beiter. 

Nene  Beitrftge  zur  Geschichte  deutschen  Altertums,  herausgegeben  Ton  dem 
Henneberg,  altertumsforschenden  Verein.  (NBGHenneberg.)  —  Meiningen.  Keylsner. 

Mitteilungen  des  G^eschichts-  und  Altertums- Vereins  Ton  Sangerhausoi  und 
Umgegend.    (MGVSangerhausen.)  —   Sangerhausen,  Franke. 

Zeitschrift  des  Vereins  fttr  Hennebergische  Geschichte  und  Landeskimde  n 
Schmalkalden.    (ZVHennebergG.)  —  Schmalkalden  (Wilisch),  q.  Leipsig. 

Mansfelder  Blätter.  Mitteilungen  des  Vereins  fOr  Geschichte  und  Aitertftmw 
der  Grafschaft  Mansfeld  zu  Eisleben.  (Mansf eider BIL)  —  H.  Gröfsler.  —  Bisleben. 

Geschichts-Blätter  für  Stadt  und  Land  Magdeburg,  Mitteilungen  des  Veiehu 
für  Geschichte  und  Altertumskunde  des  Herzogtums  und  Erzstifts  Magdeburg. 
(GBllMagdeburg.)  —  Magdeburg,  Schäfersche  Buchhandlung  (A.  Rüdiger). 

Jahresberichte  des  Altmärkischen  Vereins  für  Vaterländische  Geschichte  und 
Industrie  zu  Salzwedel  Abteilung  für  Geschichte.  (JBAltmärkVG.)  —  Th  Fr. 
Zechlin.  —  Magdeburg,  Baensch. 

Mitteilungen  des  Vereins  für  Geschichte  und  Altertum  Toa  Bifort 
(MVGBrfurt.)  —  Erftirt 

Neujahrsblätter,  hrsg.  Ton  der  historischen  Kommission  der  Prorinz  Sachsen. 
(NjbllHKSachsen.)  —  Halle,  Pfeffer. 

Schlesien. 
Jahresber.  d.  Schles.  Gesellschaft  f.  vaterländ.  Kultur.  —  BresUii,  Adlerholi 
Schlesiens  Vorzeit  in  Bild  und   Schrift.     Zeitschrift  des   Vereins  für  das 

Museum  schledscher  Altertümer.    (SchlesiensVorz.)  —  Grempler  &  Lutsch.  — 

Breslau,  Trewendt. 

Zeitschrift  des  Vereins  für  Geschichte  und  Altertum  Schlesiens.  (ZVGSchleden.) 

—  Golmar  Grünhagen.  —  Breslau,  Max  &  Ck)mp. 

Vierteljahrsschrift  für  Geschichte  und  Heimatskunde  der  Grafschaft  Glats. 
rVjsGGlatsO  —  Franz  Volkmer  &  Wilhelm  Hohaus.  —  Habelachwerdt,  J. 
Fnrnke.    (Jahrgang  von  Juli  bis  April.) 

Das  Riesengebirge  in  Wort  und  Bild.     Fachblatt  tfSa  die  Gesamtkunde  des 
'  Riesengebirges  und  der  angrenzenden  Gebiete,  hrsg.  vom  OsterreichSschen  Rieseo- 
gebir^verein.  —  Johann  Böhm.  ~  Hohenelbe,  Pohl. 

Der  Wanderer  im  Riesengebirge.  Organ  des  (preufsischeB)  RiesengebiifB- 
Vereins.  —  P.  Regell.  —  Hirschberg,  Oertel. 

Posen. 

Zeitschrift  der  Historischen  Gesellschaft  für  die  Provinz  Posen.  (ZHGPosea.) 
R.  Prümers   —  Posen,  Jolowicz. 

Posener  Provinzialblätter.  —  Hasse  &  Flammer.  ~  Posen,  Merzbach. 

Jahrbuch  des  Bromberger  Historischen  Vereins  für  den  Netzedistrikt.  (JbBrom- 
bergHV.)   —  Bromberg,  Gruenauer. 

Warta.   Tygodnik  poswi^cony  nauce,  rozrywce  i  wychowaniu.  —  S.  Szy perskL 

—  Posen,  Simon. 

Zapiski  archeologiczne  poznanskie.  (A.  u.  d.  T.:  Posener  archäologisehe  Mit- 
teilungen.) —  Ja2dzewski  &  Erzepki.  —  Posen,  Dziennik  Pozn. 

Historische  Beiträge  finden  sich  auch  vielfach  in  den  politischen  Tagesblätters: 
'Posener  Tageblatt\  Tosener  Zeitung',  'Kuryer  Poznanski'. 

Bremen,  Hamburg,  Iiübeok. 

Bremisches  Jahrbuch.  Herausg.  von  der  Historischen  Gesellschaft  des  Künstler- 
▼ereins.     (BremJb.)  —  W.  v.  Bippen.  —  Bremen,  Ed.  Müller. 

Viele  historische  Beiträge  bietet  auch  die  in  Bremen  erscheinende  'Weso'- 
zeitung'. 

Mitteilungen  des  Vereins  für  Hamburgische  Geschichte.  Herausgeg.  von 
Vorstande.    (MVHambG.)  —  Hamburg,  Mauke  Söhne. 


III.  Zeitschriften  fttr  deutsche  Geschichte.  17,213 

Zeitschrift  des  Vereins  fttr  Hambnrgisehe  Geschichte.  (ZVHambG.)  —  Ham- 
burg, Gräfe  in  Komm. 

Jahrbnch  der  Hambnrgischen  Wissenschaftlichen  Anstalten.  ( JbHambWissAnst) 

—  Hamburg  (Gräfe). 

Mitteilungen  der  Stadtbibliothek  zu  Hamburg.  (MStedtBiblHamb.)  —  F. 
Eyssenhardt.  —  Hamburg,  Heroldsche  Buchh. 

Mitteilungen  des  Vereins  für  Lttbeckische  Geschichte.  Herausgegeben  vom 
Verein.    (MVLübG)  —  [Bisher:  A.  Hagedornl.  —  Lübeck,  Schmersahl. 

Zeitschrift  d.  Vereins  f.  Lttbeckische  Geschichte  u.  Altertumskunde.  (ZVLttbG.) 

—  Lfibeck,  Schmersahl. 

Hanse. 

Hansische  Geschichtsblfttter.  Heraus^,  vom  Verein  fttr  Hansische  Geschichte. 
(HansGBlL)  —  [E.  Koppmann.]  —  Leipzig,  Duncker  &  Humblot. 

Schleswig-Holstein,  Mecklenburg,  Pommern. 

Zeitschrift  der  Gesellschaft  fttr  Schleswig-Holstein-Lauenburgische  Geschichte. 
(ZSchlH.)  —  Kiel,  Uniy.-Buchh. 

Archiv  d.  Vereins  fttr  die  Geschichte  des  Herzogtums  Lauenburg.  (AVGLauen* 
buig.)  —  W.  Dtthrsen.  —  Mölln  u.  Ratzeburg,  Schmidt  i.  Komm. 

Mitteilungen  des  Anthropologischen  Vereins  in  Schleswig- Holstein.  (MAnthr- 
VSchlH.)  —  [H.  Handelmann  &.  J.  Mestorf.]  —  Kiel,  Univ.-Buchh.  (Erst 
1  Heft,  1888  erschienen.) 

Mitteilungen  der  Gesellschaft  fttr  Kieler  Stadtgeschichte.   (MGKielG.)  ~  Kiel. 

SOndeijydske  Aarböger,  (SönderjydAa.)  —  H.  P.  Hanssen-NörremOlle, 
G.  Johannsen,  P.  Skau.  —  Flensborg. 

Jahrbttcher  des  Vereins  fttr  Mecklenburgische  Geschichte  und  Altertumskunde. 
Angehängt:  Quartalsberichte.  (JbbVMecklG.)  —  H.  Grotefend.  —  Schwerin  L 
Meckl,  Stiller  in  Komm.    (Begrttndet  y.  Lisch.) 

Archiv  der  Freunde  d.  Naturgeschichte  in  Mecklenburg.  Bedig.  vom  Sekretär 
F.  S.  Koch.  —  Gttstrow,  Opitz  &  Co. 

Jahresbericht   ttber  das  Museum  zu  Neubrandenburg.    (JBMusNeubrandenb.) 

—  Neubrandenbur|;. 

Zahlreiche  historische  Beiträge  finden  sich  auch  in  der  'Bostocker  Zeitung*. 

Monatsblätter,  herausg.  von  der  Gesellschaft  fttr  Pommersche  Geschichte  u. 
Altertumskunde.   (MBllGPommG.)  —  M.  Wehrmann   --  Stettin,  F.  Hessenland. 

Pommersche  Geschichtsdenkmäler  und  Jahresberichte  der  Bttgisch-Pommerschen 
Abt.  der  Gesellschaft  für  Pomm.  Gesch.  u.  Altertumskunde.  —  Th.  Pyl.  —  Greifs- 
wald,  V.  Bindewald  in  Komm. 

Vereinsschriften  der  Bttgisch-Pommerschen  Abteilung  der  Gesellschaft  fttr 
Pommersche  Geschichte  u.  Altertumskunde  in  Greifswald.  —  Th.  Pyl.  —  Greifswald. 

Baltische  Studien.  Herausg.  von  der  Gesellsch.  fttr  Pommersche  Geschichte 
u.  Altertumskunde.    (BaltSt.)  —  Stettin,  L^on  Saunier  in  Komm. 

West-  und  OstpreuDsen. 
Altpreufsische  Monatsschrift.  (AltprMschr.)  —  Bud.  Beioke  &  Ernst  Wiehert. 

—  Königsberg,  Beyer. 

Sitzungsberichte  der  Altertumsgesellschaft  Prussia  zu  Königsberg  in  Pr. 
(SBPrussia.)  —  Königsberg,  Verlag  d   Gesellsch. 

Zeitschrift  d.  Westpreufsischen  Geschichtsvereins.  (Z WestprGV.)  —  Bedaktions- 
Kommission.  —  Danzig  (Bertling). 

Schriften  der  Nalurforschenden  Gesellschaft  zu  Danzig.  —  Danzig,  Kafemann. 

Zeitschrift  des  Historischen  Vereins  fttr  den  Beg.-Bez.  Marienwerder.  (ZHV- 
Marienwerder.)    Marienwerder,  Verlag  des  Vereins. 

Zeitschrift  fttr  die  Geschichte  und  Altertumskunde  Ermlands     (ZGErmland.) 

—  Im  Namen  des  Vereins  Prof.  Dr.  Bender.  ~  Braunschweig,  Htty's  Buchhdlg. 
(Emil  Bender^. 

Zeitschrift  der  Altertumsgesellschaft  Insterburg.  (ZAGesInsterburg.)  — 
Insterburg,  Kommissions- Verl.  Franz  Bodewigs  Buchh  (Eugen  Herbst). 

Mitteilungen  der  litauischen  litterarischen  Gesellschaft  zu  Tilsit.  —  Heidel- 
berg, C.  Winter. 


IV,214  III.  Zeitschriften  für  dentsche  Geschichte  (Verfassimg). 

Iiiv-,  Est-  und  Kurland. 

Sitsnngsberichte  der  Gesellschaft  f&r  Geschichte  und  Altertumskunde  der 
Ostseeproyinsen  Rufslands.    (SBGGOstseeproT.)  —  Riga,  H&cker. 

Baltische  MonaUschrift.  (BaltMschr.)  —  B.  Weifs.  —  Bend,  (Kluge); 
Biega,  (Stieda);  Leipzig  fB.  Hartmann). 

Archiv  für  die  Geschichte  üt-,  Est-  und  Kurlands.  3.  Fok^e.  Herausgegeben 
▼onder  Estlftnd.  Litterarischen  Gesellschaft  in  BevaL   (AGLEK.)  —  Beval,  äuge. 

Beiträge  cur  Kunde  Est*,  Liv-  und  Kurlands,  herausgegeben  Ton  der  Est- 
lindischen  Litterarischen  Gesellschaft.    (BKELK.)  •—  Beval,  iSndfors  Erben. 

Mitteilungen  aus  dem  Gebiete  der  Geschichte  LIt-,  Est-  und  Kurlands. 
Herausgegeben  von  der  Gesellschaft  für  Geschichte  und  Altertumskunde  der  Ostsee- 

JroTinzen  Bufslands.     (MGLEK.)  —  Biga,   Kymmel.     (Titel    der  Lieferungen: 
[itteilungen  aus  der  livl&ndischen  Geschichte.) 

Nordische  Bundschau.  Eine  Monatsschrift  (NordBs.)  —  D.  G.  ▼.  Falck.  — 
Beyal,  Lindfors  Erben. 

Baltischer  Schttler-Kalender.  —  Mitau,  Behre. 

Mitteilungmi  aus  der  Livländischen  (beschichte.    (MUtIG.)  —  Biga,  Kymmel. 

Jahresberichte  der  Felliner  litterarischen  (HseÜschaft.  (JBFellin(^.)  — 
Fellin,  Feldt. 

Bigasche  Stadtblfttter.  (RigaStadtbU.)  —  Herausgegeben  im  Auftrage  der 
literarisch-praktischen  Bttrgerverbindung  von  Arend  Buchhol ta.  —  Biga,  W.  F. 
Hicker.    (79.  Jahrgang.) 

Rigascher  Almanach.  —  W.  F.  H&cker.  ~  Biga,  Hftcker. 

Historische  Beiträge  auch  in  der  *Bigaschen  Zeitung'. 

Sitzungsberichte  der  Gelehrten  estnischen  Gesellschaft  su  Dorpat    (SBEstnOes.) 

—  Dorpat,  Matthiesen.    (Leipzig,  KOhler.) 

Verhandlungen  der  Gelehrten  Estnischen  Gesellschaft.  (ySstn(}e8.)  — 
Dorpat,  Laakmann;  Leipzig  (KOhler). 

Sitzungs-Berichte  der  Kurländischen  Gesellschaft  fOr  Litteratur  und  Kunst 
nebst  Veröffentlichungen  des  kurländischen  Frorinzial-Museums.    (SBKur]änd(}es.) 

—  Mitau,  gedruckt  b.  Steffenhagen. 


Deutsche  VerfkssoxigBgeechiohte  (Beohta*  und  8taat8wlaaen8chaft> 
Annalen   d.   Deutschen  Beichs  f.   Gesetzgebung,    Verwaltung   u.  Statistik. 
Staatswissenschaftliche  Zeitschrift  und  Materialiensammlung.    Unter  Mitwirkung 
▼.  G.  Adler,  A.  Arndt,  0.  y.  Aufsefs  u.  A.  herausg.  v.  G.  Hirth  dt  M.  Seidel 
(ADR)  —  München,  Hirth. 

Archiy  für  Soziale  Gesetzgebung  und  Statistik.  Vierteljahrsachrift  zur  Er- 
forschung der  gesellschaftlichen  Zustände  aller  Länder.    (ASG8 )  —  Har.  Braun. 

—  Tübingen,  Laupp. 

Archiv  für  Post  und  Telegraphie.  Beiheft  zum  Amtsblatt  des  Beichspostamts. 
Herausg.  im  Auftrage  des  Beichs-Postamts.  (APoit)  —  Beriin  (Leipzig,  Bzpel 
des  Zeitschriften- Adrefsbuches). 

Archiv  für  Bürgerliches  Becht  (ABB.)  —  J.  Kohl  er  dt  V.  Bing.  - 
Berlin,  C.  Heymann. 

Archiv  für  öffentliches  Becht.  (AGB)  —  F.  Laband  &  F.  Stoerk.  — 
Freiburg  i.  Br.,  Mohr. 

Finanz-Archiv.  Zeitschrift  für  das  gesamte  Finanzwesen.  (FinanzA.)  ~ 
G.  Schanz.  —  Stuttgart,  Gotta. 

Beiträge  zur  Erläuterung  des  Deutschen  Bechts,  in  besonderer  Beziehung 
auf  das  preufsische  Becht  mit  Einschlufs  des  Handels-  und  Wechaelrechta.  (BSDB.) 

—  Bassow  &  Küntzel.  —  Berlin,  Vahlen. 

Forstliche  Blätter.  Zeitschrift  für  Forst-  und  Jagdwesen.  (ForstlBlL)  - 
J.  Th.  Grunert,  B.  Borggreve.  —  Berlin,  Parey. 

Centralblatt  für  das  gesamte  Forstwesen.  (GBlForstwesen.)  —  L.  Dimits 
dt  C.  Böhmerle.  —  Wien,  Frick. 

Forstwissenschaftliches  Centralblatt  [früher:  Monatsschrift  für  Forst-  u.  Jagd- 
wesen]. Unter  Mitwirkung  zahlreicher  Fachleute  aus  Wissenschaft  und  Praxis. 
(ForstwissGBl.^  —  F.  Baur.  —  Berlin,  Parey. 

Centralblatt  für  Bechtswissenschaft.  Unter  Mitwirkung  von  Achilles,  Afinlintr 
D.  Bierling.    (CBlRechtsw.)  —  v.  Kirchenheim.  —  Berlin,  Guttentag. 


lY.  Zeitschriften  für  italieniaehe  GeBohichte.  17,215 

Jahrbach  f.  GeMtigebimg,  Verwaltaiig  n.  VolfcswirtBchaft  im  Dentechen 
Beich.    (JOVY.)  —  G.  Schmoller.  —  Leipzig,  Dnncker  &  Hnmblot 

Jahrbflcher  fttr  Nationalökonomie  nnd  Statistik.  Nene  Folge.  (JNS.)  — 
Johannes  Conrad.  —  Jena,  GnstaT  Fischer. 

Juristisches  Litteratnrblatt  Heransg.  von  Carl  Heymanns  Verlag.  (JnnstLBl.) 

—  0.  Löwenstein.  —  Berlin,  0.  Heymann. 

Der  neue  Pita^al.  Eine  Sammlung  der  interessantesten  Kriminak;esohichten 
«Her  Länder  ans  älterer  nnd  neuerer  Zeit.  Begründet  yon  J.  C.  Hits  ig  und 
W.  Häring  fWillib.  Alexis).  Förtges.  Ton  Dr.  A.  Yollert  (NPitaYsI.)  "- 
Leiprig,  Brockhaus.    (Li  Budiform.) 

Tierteyahrsschrift  für  Volkswirtsohalt,  Politik  und  Knlturgeschiekte.  (WPK.) 
--  Karl  Braun.  —  Berlin,  Herbig. 

Kritische  VierteUahrsschrift  Ar  Gesetigebunff  und  Rechtswissenschaft.  Fort- 
«etaung  der  kritischen  Überschau  der  deutschen  Qesetsgebung  und  Rechtswissen- 
schaft und  der  Heidelberger  kritischen  Zeitschrift.  Neue  Folge.  (KvGR.)  —  M.  SeydeL 

—  Mttnchen,  Oldenboirg. 

Zeitschrift  fttr  Agrarpolitik.  Organ  aur  Förderung  und  Vertretung  land- 
wirtschaftlicher Interessen  auf  den  Gebieten  der  Gesetsgebung,  Verwaltung  und 
Volkswirtschaft  Unter  Mitwirkung  von  H.  Adler,  Bfirstenbinder,  K.  Th.  Eüie- 
beig  etc.,  hrsp^.  ▼.  &.  Frankenstein.  (ZAgrarpoL)  —  Berlin,  R.  L.  Frager. 

Zeitschrift  fttr  Bergrecht.    (ZBergr.)  —  H.  Brassert.  —  Bonn,  Marcus. 

Zeitschrift  fttr  das  gesamte  Handelsrecht    (ZHandelsr.)  —  Stuttgart,  Eiike. 

Zeitschrift  für  das  Priyat-  und  Öffentliche  Recht  der  Gegenwart.    (ZPÖR.) 

—  C.  S.  Grflnhut  ~  Wien,  Holder. 

Zeitschrift  der  SaTigny-Stiftung  fttr  Rechtsgeschichte.  (Romanistische  Abteilung. 

—  Germanistische  Abteilung.)  (ZSRGK— ZSRG<>.)  —  £.  I.  Bekker  &  A.  Pernice; 
R.  Schroeder  &  H.  Brunner.  —  Weimar,  Böhlau. 

Zeitschrift  für  Vergleichende  Rechtswissenschaft  (ZVR)  —  F.  Bernhöft, 
Oeo.  Cohn  &  J.  Kohler.  —  Stuttgart  Büke. 

Zeitschrift  für  die  gesamte  Staatswissenschaft.  In  Verbind,  mit  ▼.  Helferich, 
Röscher,  v.  Hack,  Adf.  Wagner  hrsg.  t.  K.  V.  Fricker,  A.  £.  F.  Sohäffle 
A  G.  ▼.  Schönberg.    |;ZSW.)  —  Tübingen,  Laupp. 

Zeitschrift  fttr  die  gesamte  Strafreditswissenschaft.  (ZStrafr.)  —  Fn.  y. 
Lisit,  K.  ▼.  Lilienthal  ft  H.  Bennecke.  —  Berlin,  Guttentag. 


IT.  Zeitsehriften  fttr  itaUenigche  Oeschlehte 

(vgl.  unten  XVII,  2). 

L'Alighieri,  Rivisto  di  oote  dantesche.  (Aligh.)  —  F.  Pasquallge.  — 
Verona,  OlschkL 

Arcbiyio  Giuridico.    (AGiur.)  —  F.  Serafini.  —  Bologna,  Fava. 

Archivio  Storico  Campano.  (AStCamp.)  —  A.  Broccoli.  —  Caserta,  Stabil. 
Tipogr.  Sociale. 

Archivio  Storico  Italiano  fondato  da  G.  P.  Vieusseux  e  eontinuato  a  cura 
della  r.  Depntai.  di  storia  patria  per  le  provincie  della  Toscana,  Umbria  e  Marche. 
(AStIt)  —  C.  PaolL  —  Firenze,  Cellini. 

Archivio  Storico  Lombarde,  giornale  della  Society  storioa  lombarda.  (AStLomb.) 

—  Milano,  Dumolard. 

Archivio  Storico  per  le  Marche  e  per  TUmbria.  (AStMarche.)  —  M.  Faloci- 
Pulignani,  G.  Mazzatinti,  M.  SantonL  —  Foligno,  Salvati. 

Archivio  Storico  per  le  provincie  Napoletane  pubblicato  a  cura  della  Societä 
di  Storia  Patria.    (AStNap.)  —  Napoli,  Fuchleim. 

Archivio  Storico  Siciliano,  pubblicazione  periodica  deUa  societä  siciliana  per 
la  storia  patria.    f  AStSic.)  —  Palermo,  Virzi. 

Archivio  della  r.  Societä  Romana  di  storia  patria.  (ASRomana.)  •»  Roma, 
Bibliotheca  Vallicelliana. 

Archivio  per  lo  Studio  delle  Tradicioni  Popolari.   Rivista  trimestrale.  (ASTP.) 

—  G.  Pitrö  &  S.  Marino.  —  Palermo,  Pedone  LaurieL 

Archivio  Veneto,  pubblicasione  periodica  della  r.  Deputazione  Veneta  sopra 
gli  studi  storia  patria.    (AVen.)  —  Venezia,  Fratelli  Visentini. 

2 


IV,2i$        V.  Zeitachriften  für  spanische  und  portugiesische  Geschichte. 

L'Ateneo  Veneto,  rivista  menaUe  di  scienze,  lettere  ed  arCi.  (AtVen.)  — 
A.  S.  de  Kiriaki  &  L.  GambarL  —  Yenezia,  Successori  M.  Fontana. 

Atti  e  Memorie  della  r.  Deputasione  di  storia  patria  per  le  profinde 
Modenesi  e  Parmensi.    (AMModParma.)  ~  Modena,  Vincenzi. 

Atti  e  Memorie  deUa  r.  Deputazione  di  storia  patria  per  La  provinda  di 
Romagna.    (AMBomagna.)  —  Bologna,  Fava  e  Garagnani. 

Atti  delhi  Ferrarese  Deputazione  di  storia  patria.  (AttiFerrDep.)  —  Ferrua, 
Bresciani. 

Atti  della  Societä  di  Archeolona  e  Belle  Arti  per  la  proYincia  di  Tormo. 
(ASABATorino.)  —  Tonne,  Fratelli  Bocca. 

Atti  della  Society  Ligure  di  storia  patria.  (ASIig.)  —  Genova,  tip.  de 
Sordomuti. 

Berichten  omtrent  de  uitbreiding  des  Evangeliums  in  Italic  door  de  WaldeazeiL 
(BBIW.)  —  ZwoUe,  J.  P.  yan  Dgk. 

BuUettino  deir  Istituto  Storico  Italiano.    (BISIt)  —  Borna,  FomnL 

Bullettino  di  Numismatica  e  Sfragistioa  per  la  storia  d'Italia.  (BNSIt)  — 
M.  Santoni  dt  0.  Yitalini.  —  Boma. 

Bullettino  di  Paleotnologia  Italiana.  (BPIt.)  —  L.  Pigorini  dt  P.  StrobeL 

—  Parma,  L.  Battei. 

Commentari  dell'  Ateneo  di  Brescia.    (CommAtBrescia.)  —  Bresda. 

Giomale  Araldico-Genealogico-Diplomatico  pubblicato  per  cura  deDa  r.  Acea- 
demia  Araldica  Italiana.  (GAGD.)  —  G.  B.  Di  Crollalanza.  —  Pisa,  Dire- 
zione  del  Giomale. 

Giomale  ligustico  di  archeologia,  storia  e  letteratura.  (GiomLig.)  -- 
L.  T.  Belgrane  dt  A.  Neri.  —  Genova-Sordo,  Muli. 

Giomale  Storico  della  Letteratura  Italiana.  (GSLIt.)  —  A.  Graf ,  F.NoTati, 
R.  Benier.  —  Torino,  Löscher. 

Memorie  e  Docnmenti  per  servire  alla  Storia  di  Lucca.    (MDStLucca.)  —  Lucea. 

Miscellanea  di  Storia  Italiana  edita  per  cura  della  r.  Deputaz.  di  storia  patria. 
(MStIt.)  —  Torino,  Fratelli  Bocca. 

Miscellanea  pubblicata  dalla  r.  Deputazione  Veneta  di  Storia  Patria.    (MDYSP. ) 

—  Venezia  (estab.  tip.  Fratelli  Visentini). 

MisceUanea  di  Storia  Bomana.  (MStBom.)—  F.  Cristofori.  -—Borna,  Cristofori. 

Periodico  della  Sodetä  Storica  per  la  provinda  e  antica  diocese  di  CJomo. 
(PerSStComo.)  —  Como,  Ostinelli. 

Bassegna  Nazionale.    (BassNaz.)  —  Firenze,  Cellini. 

Bivista  Critica  della  Letteratura  Italiana.  (BCLIt.)  —  T.  Casini,  S.  Mor- 
purgo  dt  A.  Zenatti.  —  Roma-Firenze-Prato,  tip.  GiachettL 

Bivista  Emiliana.    (RiEmil.)  —  Modena. 

Rivista Italiana  di  Numism.  (RiltNum.)  —  F.  dtE.  GnecchL  —  Milano,  GogliatL 

Riyista  Italiana  per  le  Sdenze  Giuridiche.  (RISG.)  —  F.  Schupf  er  d&  G. 
Fusinato.  —  Roma,  Loescher. 

Riyista  Storica  Italiana,  Pubblicazione  trimestrale.    (RSIt.)  —  C.  Rinaudo. 

—  Torino,  Fratelli  Bocca. 

Studi  e  Documenti  di  Storia  e  Diritto,  pubblicazione  periodica  deir  acoad^a 
di  Gonferenze  storico-giuridiche.    (SDSD.)  —  Roma,  tip.  Vaticana. 

y.  Zeitschriften  fDr  spanisehe  nnd  portngiesisehe  Ctesclilehte 

(vgl.  unten  XVII,  3). 

Archivo  Hispalense.  Revista  historica  literaria  7  artistica.  (AHisp.)  — 
Sevilla,  tip.  'El  Orden'. 

Boletin  de  la  Biblioteca-Museo-Balaguer.  (BBMB.)  ^  VUlanueya  y  Geltrii, 
impr.  de  J.  A.  Milä. 

La  Espafia  Modema.  Revista  Ibero-Americana.  (EspMod.)  —  J.  L&zara. — 
Madrid,  A.  Perez  Dubrull. 

Brovista  de  Espana.    (ReEsp.)  —  Madrid,  tip.  El  Correo. 

Annaes  de  Bibliographia  Portugueza.    (ABP.)  —  J.  De  Araujo.  —  Porto. 
Circulo  Camoniano.    (CircCamon.)  —  J.  De  Araujo.  —  Porto. 
Bevista  Lusitana.    Archivo  de  estudos  philologicos  e  ethnologicos  relativos  a 
Portugal.    (ReLusit.)  —  J.  Leite  De  Vasconcellos.  —  Porto,  Lopes. 


VL  Zeitschriften  fttr  fransOuBche  GeBchiehte.  17,217 

YI,  Zeitschriften  für  fi-anzosisehe  Oesehiehte 

(vgl.  unten  XVII,  4). 
[Vereinsschriften,  bei  denen  kern  Verleger  angegeben  ist,  erscheinen  *au  siöge  de 

la  80ci6t6'.] 

L*Ami  des  Monnments.  Bevae  illoströe,  organe  da  Comit6  des  monoments 
frao^.    (AmiMon.)  —  Ch.  Normand.  —  Paris,  98  Bne  de  Miromesnil. 

Annnaire-Bnlletin  de  la  Soci6t6  de  THistoire  de  France.  (ABSHFr.)  —  Paris, 
librairie  Renonard,  Loones  sncc. 

Bibliographie  de  la  Fnnoe.  Journal  ^n6ral  de  rimprimerie  et  de  la  librairie, 
publik  sur  les  documents  foumis  par  le  Ministöre  de  Tlntörieur.  (BiblgrFrance.) 
—  Paris,  Gerde  de  la  Librairie. 

Bibliothöqne  de  l'Ecole  des  Chartes;  revue  d*6radition,  consacr6e  sp6cialement 
i  l'6tude  du  moyenäge.    (BECh.)  —  Paris,  A.  Picard. 

Bulletin  Historique  et  Littöraire,  de  la  Soci6t6  de  Phistoire  du  Protestantisme 
fran^ais.  (BELfFr.)  —  J.  Bonnet.  —  Paris,  33  Bue  de  Seine;  Fischbacher.  (Mensuel.) 

Bulletin  Epigraphique  de  la  Gaule.  (BEG.)  —  F.  Vallentin  &  Mowat.  — 
Paris,  Champion;  Vienne,  Sayignö. 

Bulletin  Monumental,  publik  sous  les  auspices  de  la  Soci6t6  frangalse  d'ar- 
chöologie  pour  la  conservation  des  monnments  historiques.  (BM.)  —  Le  comte  de 
Marsy.  —  Paris,  H.  Champion;  Caen,  H.  Delesques. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  des  Anciens  Textes  Fran^ais.  (BSATFr.)  —  Paris, 
Firmin  Didot. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  Nationale  des  Antiquaires  de  France.  (BSNAFr.)  — 
Paris,  Dumoulin. 

Le  Correspondant  et  la  Beme  de  France,  r6unis.    (Corr.)  —  Paris. 

Mtaoires  de  la  Sodötö  Nationale  des  Antiquaires  d^  Fnmce.  (MSNAFr.)  — 
Paris,  Dumoulin. 

Le  Pantheon  du  cent6naire  1789—1880,  Bevue  iUuströe  des  grandes  maisons 
de  France  depuis  cent  ans.     (Panth.)  —  H.  Le  Sueur.  —  Paris,  impr.  Perrin. 

La  KÖYolution  Fran^aise,  revue  historique.  (BövFr.)  —  F.  A.  Anlard.  — 
Paris,  Chavary  fröres. 

Bevue  de  la  B6volution.  (BR6v.)  —  G.  Bord.  —  Paris,  Betaux-Bray.  (mensueUe.) 

Revue  de  l'Art  Fran^ais  anden  et  moderne.    (RAFr.)  —  Paris,  Charavay  fröres. 


Büdfrankreiob« 

Annales  du  Midi.    Revue  archöologique,  historique  et  philologique  de  la  France 

mMdionale.    (AnnMidi.)  —  A.  Thomas.  —  Toulouse,  C.  Privat;  Paris,  A.  Picard. 

Bulletin  de  la  Soc.  Archöol.  du  Midi  de  la  France.    (BSAMidi.j  —  Toulouse. 

Mömoires  de  la  Soc.  Arch6ol.  du  Midi  de  la  France.   (MSAMidi.)  —  Toulouse. 

Bevue  du  Midi,  rdigion,  histoire,  littörature;  paraissant  par  livraisons  men- 
suelles.    (RMidi.)  —  Nimes-Gervais-Bedot. 

Revue  Epigraphique  du  Midi  de  la  France.   (REpMidi.)  —  M.  AUmer.  —  Vienne. 


Südost. 

Bulletin  de  la  Sociötö  des  sciaices  Historiques  et  naturdles  de  la  Gorse. 
(BSHCorse.)  —  Bastia. 

Mömoires  de  TAcadömie  des  sciences,  lettres  et  arts  de  Marseille.  (MAo- 
Marseille.)  —  Marseille. 

Oomptes-Bendus  et  proc^verbaux  des  söances  de  la  Soci6t6  de  Statistiqne 
de  Marseille.    (CRSStatMarseille.)  —  Marseille. 

Repertoire  des  travaux  de  la  Sod6t6  de  Statistique  de  Marseille.  (RöpSStat- 
Marseille.)  —  Marseüle. 

Annales  de  la  Sod6t6  des  Lettres,  sdences  et  arts  des  Alpes -Maritimes. 
(AnnSLAlpesMar.)  —  Nice. 

Bulletin  de  la  Sod6t6  Ni^oise  des  Sdences  naturelles,  historiques  et  gte- 
graphiques.    (BSNi^c.)  —  Nice,  Cauvin. 

Bulletin  de  la  Sod6t6  d'Etudes  Scientüiques  et  arch^ologiques  de  Draguignan. 
(BS£tScDraguignan.)  —  Draguignan. 

M6moires  de  PAcadömie  du  Var.    (MAcVar.)  —  Toulon. 

2* 


IV,218  VI.  ZeitMliriftoa  fftr  tensMache  G«Khiehte. 

li^moiret  de  l'Acad^mia  des  Muences,  agricidtiHre,  arte  et  belles-lettreB  d'Aix. 
(MAcAix.)  —  Aix  (Bonches  du  BhöneV 

S^ances  Pabliques  de  rAcad^mie  des  sdences,  agiicnltiire,  arU  et  beUe»>]ettni 
d'Aix.    (SPAcAix.)  —  Aix  (Bouches  du  BhÖne), 

M6moire8  de  la  Soci6t6  Litt^raire,  sdentifiqiie  et  artistiqiie  d*Apt.    (XSLApt) 

—  Apt. 

Mömoirea  de  rAcad^mie  de  Vaaclnse.    (liAcVaadiiie.)  —  Ayiflium,  Se^nm. 

S^ances  Publiques  de  FAth^nöe  de  Forcalquier.  (SPAthFoicalqiiier.)  — 
FoTcalqmer. 

Annalew  de  la  Sociöt^  Scientifiqiie  et  litt^raire  des  Baasea-Alpea.  (AunSSc- 
BaesesAlpes.)  —  Digne. 

Gompte-Bendn  des  traTaux  de  l'Acad6mie  des  Scieaces,  belles  letties  et  aits 
de  Savoie.    (CBAcSaToie.)  —  L.  Morand.  —  Chamb^iy,  imp.  Chatelain. 

Mömoires  de  rAcadömie  des  sciences,  belies -lettres  et  art»  de  Sayoie. 
(MAcSaToie.)  —  Chamb^ry,  imp.  Chatelain. 

M^moires  et  Docnments  publiös  par  PAcad^mie  Sal^enne.     (HDAcSalte.) 

—  Annecy,  impr.  Nitrat. 

Mömoires  et  Docnments  de  la  Sooi6t£  Savoisienne  d'histoiie  et  d^archtologie. 
(MDSSaToisH.)  -^  Chamböry. 

Reme  Savoisienne,  pnblication  mensnelle  de  la  Soci6t6  Florimontane.  (BSaTois.) 

—  Annecy,  Abiy. 

Travanx  de  la  SodM  d'HistcMre  et  d'areh6ologie  de  la  Mamienne.  (TxSHXanr.) 

—  Saint-Jean-de-Maorienne. 

Bulletin  de  TAcadömie  Delphinale.    (BAcDelphin.)  —  Grenoble. 

Mömoires  de  rAcad6mie  Delphinale.    QiAcDelph.)  —  Gienoble. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  d'etades  Historiqnes  et  scientifiqaes  des  Hantes-Alpes. 
(BSHHautesAlpes.)  —  Gap. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  dßpartementale  d'ArchMogie  et  de  statistiqne  de  la 
Dr6me.    (BStDröme.)  —  Valence. 

Bulletin  d'Histoire  £ccl6siastique  et  d'archöologie  religieuae  des  dioodses  de 
Yalenoe,  Gap,  Grenoble  et  Viyiers.  (BHEcclValence.)  —  U.  Cheralier.  — 
Valence,  Impiimerie  J.  G6as. 

Revue  du  Lyonnais.    (RLyonn.)  —  Mongin  Busand.  —  Lyon,  3  Bue  Stella. 

Bibliothöqne  Historique  du  Lyonnais.  M<6moires,  notes  et  docnments  ponr 
servil  i  Fhistoire  de  cette  ancienne  province  et  des  provinces  eiroonvoisines  de 
Fores,  Btei^olais,  Bresse,  Dombes  et  Bugey.  (BiblHLyonnais.)  —  C.  et  G.  Guigue. 

—  Lyon,  Vitte  et  Perrnssel;  Georg. 

Compte  Bendu  des  travaux  de  PAcad^mie  des  Sciences,  beUes-lettres  et  arti 
de  Lyon.    (CRAcLyon.)  —  A.  Locard.  —  Lyon,  Plan. 

Mömoires  de  TAcad^mie  des  sdences,  beUes-lettres  et  arts  de  Lyon,  daase 
des  lettres.    (MAcLyonk)  —  Lyon. 

M^moires  de  la  Sod6t6  d'Histoire  et  d'arch6ologie  de  Lyon.  (MSHLyon.)  —  Lyon. 

Bulletin  de  la  Diana,  8od6t6  historique  et  arch6ologique  du  Forea.  (Ball- 
Diana.)  —  Montbrison. 

Procds- Verbaux  des  s6ances  de  la  Divia,  Sod6t6  historique  et  aichddogiqiie 
du  Fores.    (PVDiana.)  —  Montbrison. 

Bevue  du  Gourgnillonnais,  archdologique,  artiste  et  littdraire.    (BOurgoill.) 

—  Lyon,  imp,  Storck. 

Comptes-Bendus  des  travaux  de  TAcadtoie  de  Toulouse.     (GBAcDoolouse.) 

—  Toulouse,  Chanoin. 

Mömoires  de  rAcaddmie  des  sdences,  inscriptions  et  beUes-lettres  de  Toulouse. 
(UAcToulouse.)  —  Toulouse. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  Aridgoise  des  sdences,  lettres  et  arts.  (BSAxidgSe.)  —  Foix. 

Bulletin  de  la  Sod6t6  d'Agriculture,  Industrie,  sdences,  arts  et  lettres  ds 
TArddche.    (BSAgrArdöche.)  —  Privas. 

Bulletin  de  la  Sod6t6  des  Sdences  naturdles  et  historiquea  da  dftpartemert 
de  TArddche.    (BSScArdtehe.)  —  Privas. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  Arch6ologique  Sdentifique  et  litt^raire  de  Bteien. 
(BSAB^ziers.)  -  Bdziers. 


VI.  Zeitschriften  für  französische  Geschichte.  17,219 

M^moires  de  la  Section  des  Lettres  de  TAcadtoie  des  sciences  et  lettres  de 
MontpeUier.    (MSLAcMontpellier.)  —  Montpellier,  impr.  Boehm  ft  fils. 

Mtooires  de  la  See.  Arch^ol.  de  Montpellier.   (MSAMontpellier.)  —  Montpellier. 

Bolletin  de  la  Commission  Arch6ologiqne  et  littöraire  de  rArrondissement  de 
Narhonne.    (BCANarhonne.)  —  Narbonne. 

Bulletin  de  l'Acadömie  de  Nimes.    (BAcNimes.)  —  Nimes,  impr.  Chastanier. 

Mömoires  de  PAcadömie  de  Nimes.  (MAcXimes.)  —  Nimes,  Clavel  &  Castagnier. 

Procds-Yerbaux  des  s^ances  de  PAcad^mie  de  Nimes.    (PVAcNimes.)  —  Nimes. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  Agricole,  sdentifique  et  littöraire  des  Pyr^n^es-Orientales. 
(BSAgrPyrOr.)  —  Perpignan. 

M6moires  de  la  Soci6t6  Agricole,  scientifique  et  litt^raire  des  Pyrönöes-Orientaies. 
(MSAprPyrOr.)  —  Perpignan. 

fie^ne  Historique  scientüique  et  litt^raire  du  d6partement  du  Tarn  [anden 
pays  d'Albigeois].    (BHTam.)  —  E.  Jolibois.  —  Albi,  Imprimerie  Nouguiös. 

Südwest. 

Comptes-Rendus  de  la  Commission  des  Monuments  et  documents  historiques  de 
la  Gironde.    (CRCMGironde.)  —  Bordeaux. 

Archires  Historiques  de  la  Gironde,  publik  par  la  Soci6t6  des  archives 
historiques  de  la  Gironde.    (AHGironde.)  —  Bordeaux. 

Stences  Publiques  de  FAcadömie  des  sciences,  belles-lettres  et  arts  de  Bordeaux. 
(SPAcBordeaux.)  —  Bordeaux. 

Travaux  de  la  Sod^t^  Arch6oJL  de  Bordeaux.   (TrSArchBordeaux.)  —  Bordeaux. 

Bulletin  de  la  Sod6t6  des  Etudes  Litt6raires  scientifiques  et  artistiques  du 
Lot.    (BSEtLLot.)  —  Gabors. 

Bulletin  de  la  Sod6t6  Historique  et  archöologique  du  P6rigord.  -—  (BSH- 
P6rigord.)  —  P^rigueux. 

Recueil  de  Travaux  de  la  Sod6t6  d'Agriculture,  sdences  et  arts  d'Agen. 
(RTSAgrAgen.)  —  Agen,  V^«  Lamy. 

Eeyue  de  T Agenais  et  des  anciennes  provinces  du  Sud-Ouest;  bulletin  de  la 
Sodötö  des  sciences,  lettres  et  arts  d^Agen.    (BAgenais.)  —  Agen,  Y^*  Lamy. 

M^moires  de  la  Sod6t6  des  Lettres,  sciences  et  arts  de  P Aveyron.  (MSLAveyron.) 

—  Eodez,  impr.  Batery-Virenque. 

Procös-Verbaux  des  S^ances  de  la  Soci6t6  des  Lettres,  Sdences  et  Arts  de 
PAveyron.    (PVSLAveyron.)  —  Eodez,  Impr.  Ratery-Yirenque. 

Bulletin  de  la  Soci^t^  des  Sdences,  lettres  et  arts  de  Pau.    (BSScPau.)  —  Pau. 

Beyue  de  Gascogne:  bulletin  mensuel  de  la  Sod6t6  historique  de  Gascogne. 
(RGasc.)  —  Auch,  Imprim.  G.  Foix. 

Bulletin  de  la  Sod^t^  Acad^mique  des  Hautes-Pyrtoöes.    (BSAcHautesPyr.) 

—  Tarbes. 

M^moires  de  la  Soci6t^  Acad^mique  des  Hautes-Pyr6n6es.    (MSAcHautesPyr.) 

—  Tarbes. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  des  Sdences,  lettres  et  arts  de  Bayonne.   (BSScBayonne.) 

—  Bayonne. 

Revue  de  Comminges,  publice  par  la  Sod6t6  des  6tudes  du  Comminges. 
(RConuninges.)  —  Saint-Gaudens. 

Bulletin  arch^ologique  et  historique  de  la  Sod6t6  Arch6ologique  de  Tam-et- 
Garonne.    (BSATamGar.)  —  Montauban,  Imprimerie  Forestiß. 

Recueil  Litt6raire  de  TAcad^mie  des  sciences,  belles-lettres  et  arts  du  d6par- 
tement  de  Tam-et-Garonne.    (RecLAcTamGar.)  —  Montauban. 

Archiyes  Historiques  du  Poitu.    (AHPoitou.)  —  Poitiers,  Oudin. 

Bulletin  de  la  Soci^t^  acad^mique  d'Agriculture,  belles-lettres,  sciences  et  arts 
de  Poitiers.    (BSAgrPoitiers.)  —  Poitiers. 

Travaux  de  la  Soci6t^  d'Emulation  de  Poitiers.    (TrSEmPoitiers.)  —  Poitiers. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  arch^ologique  et  Historique  de  la  Charente.  (BSHCharente.) 
—•  Angouldme. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  de  Statistiqne,  sciences,  belles-lettres  et  arts  du  döpar- 
tement  des  Deux-S^vres.    (BSStatDeuxSdvres.)  — -  Niort. 

Mömoires  de  la  Sod6t6  de  Statistiqne,  sd^ces,  lettres  et  arts  du  d^partement 
des  Deux-S^vres.  •(MSStatDeuxSövres.)  —  Niort. 


IV,220  VI.  Zeitschriften  für  franxöüsche  Geschichte. 

Stences  Publiqaes  de  rAcadömie  des  belles-lettres,  Bciences  et  arts  de  la 
Bochelle.    (SPAcRocheUe.)  —  La  Bochelle. 

Bevue  Poitevine  et  Saintongeoise.    (BPoitev.)  —  Melle,  Imprimerie  Lacave. 

Archives  Historiques  de  la  Saintonge  et  de  rAniiis.  (AHSainton^^e.)  —  Saintes, 
M««  Z.  Mortrenil. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  des  Archives  Hlstoriqnes  de  la  Saintonge  et  de  rAnnis. 
(BSAHSaintonge.)  —  Saintes,  M»«  Z.  Mortrenil. 

Bevne  de  Saintonge  et  de  TAunis.  (BSaintonge.)  —  Saintes,  H ">•  Z.  Mortrenil 
(Pnblication  de  la  Soci6t6  des  Archives  historiqnes  de  la  Saintonge  et  de  FAnnis.) 

Annnaire  de  la  Soci6t6  d*£lmnlation  de  la  Vend^.  (AnnSEmVendde.)  —  La 
Boche-snr-Ton. 

Bevne  Littöraire,  artistique  et  arch6ologiqne  de  la  Yend^e.  (BLVend^e.)  — 
8oGi6t6  litt^raire  de  Fontenay-le-Comte.  —  Fontenay-le^Comte. 

West. 

Bulletins  de  la  Soci^tö  des  antiqnaires  de  TOuest.  (BSAO.)  —  Poitiers 
(Blais,  Boy  et  Ci«). 

Mtooires  de  la  Soci6t4  des  antiqnaires  de  TOnest.  (MSAO.)  —  Poitien. 
B.  Dminand,  libraire. 

Mlttelfirankreioh. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  Arch6ologique  de  Tonraine.   (BSArchTonraine.)  —  Toms. 
M6moires  de  la  Soci^t^  Arch^ologiqne  de  Tonraine.  (MSArchTouraine.)  —  Tonrs. 
Annales  de  la  Soci^t^  d^Agricnlture,  sciences,  arts  et  beUes^lettres  d'Indie-et- 
Lolre.    (AnnSAgrIndreLoire.)  —  Tonrs. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  arch^ologique  et  Historiqne  de  POrl^anais.  (BSHOrlfanais.) 

—  Orleans. 

M^moires  de  laSoci6t<6  arch^ologique  et  Historiqne  derOrl6anais.  (MSHOrl^utai«.) 

—  Orleans,  Herluison. 

M^moires  de  la  Soci6t6  d^Agricultnre.  sciences,  belles-lettres  et  arts  d^Orlöans. 
(MSAgrOrlöans.)  —  Orl6ans. 

Mömoires  et  ProcÄs-Verbaux  de  la  Soci^t^  Arch^ologique  d'Eure-et-Loir. 
(MPVSArchEnreLoir.)  —  Chartres. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  Dunoise.  Arch^logie,  histoire,  sdences  et  arts. 
(BSDunoise.)  —  Chäteaudun,  librairie  L.  Pouillier. 

M^moires  de  la  Soci6t6  des  Sciences  et  Lettres  de  Loir-et-Cher. 
(MSScLLoirCher.^  —  Blois,  impr.  de  Beyval. 

Soci6t6  d^HiBtoire,  d^arch^ologie  et  de  litt^rature  de  Farrondissement  de  Beanne. 
(SHBeaune.)  —  Beanne«  impr.  Batault. 

BuUetin  de  la  Soci6t6  Arch^ologique,  scientifique  et  litt^raire  du  VendÖmais. 
(BSArchVendÖmais.)  —  Yendöme. 

Bulletin  du  Gomitö  d'Histoire  et  d'archßologie  du  diocese  de  Bonrges. 
(BCHBourges.)  —  Bourges. 

M^moires  de  la  Soci^t^  Historiqne,  litt^raire,  artistique  et  scienti£que  du 
d^partement  du  Cher.    (MSHCher.)  —  Boui'ges,  impr.  Sire. 

M^moires  de  la  Soci6t6  des  Antiquaires  du  Gentre.  (MSAntCentr^.)  —  Bonrges. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  arch^ologique  et  Historiqne  du  LimonsiiL. 
(BSHLimousin.)  —  Limoges,  Ve  Ducourtieux, 

BuUetin  de  la  Soci^t^  des  Lettres,  Sciences  et  Arts  de  la  Correse. 
(BSLScACorr^ze.)  —  Tülle,  Imprimerie  Crauffon. 

Bulletin  de  la  Sociöt^  Scientifique,  Historique  et  Arch^ologique  de  la  Corr^. 
(BSScHArchCorröze.)  —  Brive. 

M^moires  de  la  Soci6t6  des  Sciences  natureUes  et  arch^ologiques  de  la  Crense. 
(MSScCreuse.)  —  Gurret. 

Bulletin  Historique  et  scientifique  de  l'Auvergne.  (BHAuvergne.)  —  dennont- 
Ferrand. 

Revue  d'Auvergne,  publice  par  la  Soci6t6  d'^mulation  d^Auvergne.  (BAuvergne.} 

—  dermont-Ferrand,  Typographie  G.  Mont-Louis. 

Bulletin  mensuel  de  TAcadömie  de  Clermont.  (Lettres,  sdences,  arts  —  Act« 
et  documents  officiels.)  (BAcOlermont.)  —  Clermont -Ferrand,  Lnprimerie  Most- 
Louis ;  Paris,  Leroux. 


VI.  Zeitochriften  für  franzöaische  Geschichte.  IV,221 

Mteoiree  de  rAcadömie  des  sciences,  belles-lettres  et  arts  de  Clermont- 
Ferrand.    (MAcClermont.)  —  Glennont-Ferrand,  Bellet  ft  fils. 

Annales  Bourbonnaises,  recneil  mensuel,  historique,  arch^ologiqne  et  artiatique, 
pabli6  avec  le  concours  d'^crivains  et  d'artistes  de  la  r6gioii.  (AnnBonrb.)  — 
E.  Delaygne  &  A.  Vayssiöre.    (Erscheint  am  Ersten  jeden  Monats.) 

Revue  Bonrbonnaise.    (BBourb.)  —  Grassoreille.  —  Moolins. 

Bulletin  de  la  Soci6t^  d'Emiüatiou  du  d^partement  de  TAllier.  (BS£m- 
Allier.)  —  Moulins. 

M^moires  de  la  Sodöt^  d'Histoire,  d'archöologie  et  de  littörature  de  l'arron- 
dissement  de  Beaune.    (MSHBeanne.)  —  Beaune. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  Nivemaise  des  Lettres  des  sciences  et  des  arts. 
(BSNivemL.)  —  Nevers. 

M6moires  de  la  Soci6t6  Acad^mique  du  Nivemais.    (MSAcNivem.)  —  NeTers. 

Nordfrankreioh«    Nordost 
Bulletin  de  la  Soci6t6  Bonrguignonne  d'Histoire  et  de  Geographie.  (BSBourgH.) 

—  Dijon. 

M6moires  de  la  Soci6te  Bourguignonne  d'Histoire  et  de  göographie.  (MSBourgH.) 

—  Dijon,  Daranti^re. 

Comptes-Bendus  de  FAcad^mie  des  sciences,  arts  et  belles-lettres  de  MlUson. 
(CRAcMäcon.)  —  Mäconi 

M^moires  de  la  Commission  des  Antiquit^s  du  döpartement  de  la  C6te-d'0r. 
(MCAntCoted'Or.)  —  Dyon. 

Annales  de  la  Sodöt^  d*|^ulation,  d'agriculture,  sciences,  lettres  et  arts  du 
d^partement  de  l'Ain.    (AnnSEmAin.)  —  Bourg,  Imprim.  Y.  Autbier. 

Bevue  de  la  Soci6t6  Litt^raire,  Historique  et  arch^ologique  du  d^partement 
de  r Ain.    (RSLHAin.)  —  Bourg. 

Bulletin  de  la  Sociötö  Arch6ologique  du  Chätillonais  (BSArchChätUlon.)  — 
OhätiUon-sur-Seine. 

M6moires  de  la  Soci^te  Eduenne  des  lettres,  sciences  et  arts.    (MSEduenneL.) 

—  Antun,  Dejussieu. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  des  Sciences  historiques  et  naturelles  de  TTonne. 
(BSScYonne.)  —  Auxerre;  Paris,  G.  Massen  &  A.  Claudin. 

Bulletin  de  la  Society  d'^tndes  d'Avallon.    (BSEtAvallon.)  —  Avallon. 

Bulletin  du  Comit6  d'Histoire  et  d'archöologie  religieuse  du  diocöse  de  D^on. 
(BCHDijon.)  —  Dijon. 

M^moires  de  PAcad^mie  des  sciences,  arts  et  belles-lettres  de  Dijjon. 
(MAcDycn.)  —  Dijon,  Darantiere. 

Bulletin  de  la  Soci^t^  des  Sciences  historiques  et  naturelles  de  Semur. 
(BSScSemur.)  —  Semur,  Lenoir. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  Arcb^ologique  de  Sens.    (BSArchSens.)  —  Sens. 

La  Revue  Franc-Comtoise.  (RPrancComt.)  —  H.  Bouchot.  —  Lons-Le- 
Sanlnier,  J.  Mayet. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  Belfortaine  d'Emulation.    (BSBelfortEm.)  —  Beifort. 

Acad^mie  des  Sciences,  Belles-Lettres  et  Arts  de  Besannen.  Procös  verbaux 
des  s^ances  et  Mßmoires.    (PV-i^cBesan^on.)  —  Besangon,    Imprimerie  P.  Jacquin. 

M^moires  de  la  Soci^tö  d'Emulation  du  Doubs.    (MSEmDoubs.)  —  Besangen. 

M^moires  de  la  Soci6t6  d'^mulation  du  Jura.  (MS^mJura.)  —  Lons-le-Saulnier, 
impr.  Declume  fröres. 

M6moires  de  la  Soci^t^  d^Emiüation  de  Montb^liard.  (MSEmMontb^liard.)  — 
Montböliard,  Barbier. 

Journal  de  la  soci^t^  d* Archäologie  Lorraine  et  du  musöe  historique  lorrain. 
(JSArchLorr.)  —  Nancy,  Cr6pin-Leblond. 

M^moires  de  la  Soci^t^  d' Archäologie  Lorraine  et  du  mus^  historique  lorrain. 
(MSArchLorr.)  —  Nancy,  Wiener. 

M^moires  de  l'Acad^mie  de  Stanislas.  (MAcStanNancy.)  —  Nancy,  Berger- 
Levrault  &  Cie. 

Annales  de  la  Soci6t4  d'Emulation  du  d^partement  des  Vosges.  (AnnSEmVosges.) 

—  Epinal,  M.  V,  Collot;  Paris,  Aug.  Goin. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  Philomathique  Vosgienne.   (BSPhilomVosg.)  —  Saint-Di^.. 


IV,222  YL  Zeitiefariftoi  Ar  fnnsMiiehe  Oaidiklkte. 

Mtenoires  de  la  Sod^t^  des  Lettres,  •cienoes  et  arts  de  Bai^le-Dnc 
(MSLBar-le-Dnc)    BaHe-Dnc,  Contaat-Lagneire. 

Annales  de  l'Est.  Bevue  trimestrielle  pabUte  sons  la  direction  de  la  Funltä 
des  lettres  de  Nancy.    (AnnEst.)  —  Nancy,  Berger-Levranlt  &  Cie. 

M^moires  de  la  Soci6t6  Philomatique  de  Verdnn.  (MSPhilomVerdnn).  —  Yerdim. 

Revue  de  Champagne  et  de  Brie.  (RChamp.)  —  A.  de  Barth61emy.  ~  Arcu- 
svivAnbe,  Imprimerie  L.  Frtmont. 

Annnaire  de  l'Aabe,  publik  par  la  Soci6t6  acadömiqne  d'agricnltiire,  des  sdraoes^ 
arts  et  beUes-lettres  da  döpartement  de  TAube.    (AnnAnbe.)  —  Troyes. 

M6moires  de  la  Soci6t6  Acad^rniqne  d'agrioaltnre,  des  sdenees,  arts  etbeUes- 
lettres  de  TAube.    (HSAcAnbe.)  —  Troyes,  Lacrois. 

M6moires  de  la  Soci6t6  d'Agricnltnre,  commerce,  sdenees  et  arts  dn  döpartemeit 
de  la  Marne.    (MSAffrMame.)  —  Ch&lons-sar-Mame,  impr.  Thouille. 

Bulletin  de  la  Soci6t^  ffistoriqne  et  arcb^ologiqne  de  Langres.    (BSHLsagres.) 

—  Langres. 

M6moires  de  la  Soci6t6  Historiqne  et  archöologique  de  Langies.   (KSELaBgres.) 

—  Langres. 

Travanx  de  l'acadtoie  nationale  de  Reims.   (TrAcReimsO  —  Reims,  ICichand. 

Nordwest  und  Nord. 
Bulletin  de  la  Soci6t6  de  THistoire  de  Paris  et  de  PIle-de-Fraiice.   (BSHParis.) 

—  Paris,  H.  Champion. 

Bulletin  de  la  Sod6t6  des  Amis  des  Monuments  parisiehs.    (BSAmMonParis.) 

—  C.  Norm  and.  —  Paris,  117  Boulerard  St  Germaiu. 

Annales  de  la  Sod6t6  Historique  et  archöologiqne  du  Oätinais.  (AnnSHGatinais.) 

—  H.  Stein.  —  Fontaineblau,  impr.  Bourges.  ^aris,  55  rue  du  Cherche-Midi.) 

Bulletin  de  la  Sociöte  d'Archlologie,  ^ences,  lettres  et  arts  de  Seine-et-Hanie. 
(BSArchSeineMame.)  —  Melun. 

M^moires  de  la  Soci6t6  des  Sdenees  morales,  des  lettres  et  des  arts  de  Seine- 
et-Oise.     (MSScSeineOise.)  —  Versailles. 

Travaux  de  la  Commisdon  D^partementale  des  antiquit6s  et  des  arts  de  Seine- 
et-Oise.    (TrCD6pSeineOise.)  —  YersaiUes. 

Mtooires  de  la  Sod6t6  Acad6mique  d'arch6ologie,  sdenees  et  arts  du  döpartement 
de  rOise.    (MSAcOise.)  —  Beauvais. 

Annales  de  la  Soci^t^  Historique  et  arch6ologique  de  Ch&teau-Thieny.  (Ann- 
SHCh&teauThierry.)  —  Ch&teau-Thierry. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  Historique  de  Compi^e.  (BSHCompiögne.)  —  Compi^e. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  Acad^mique  de  Laon.    (BSAcLaon.)  —  Laon. 

Bulletin  du  Comit^  Hist.  et  arch6ologique  de  Noyon.    (BCHNoyon.)  —  Noyon. 

M^moires  de  la  Soci6t6  HUtorique  et  arch6ologique  de  Tarrondissement  de 
Pontoise  et  du  Vexin.    (MSHPontoise.)  —  Pontoise. 

M^moires  de  la  Soci^t^  Acadömique  des  sdenees,  arts,  belles-lettres,  agriculture 
et  Industrie  de  St.  Quentin.    (MSAcStQüentin.)  —  St.  Quentin. 

M6moires  et  Documents  publi^s  par  la  Sod6t6  Arch^logique  de  Rambouillets 
(MDSArchRambouillet.)  —  Beauvais,  impr.  Pore. 

Bulletin  de  la  Sod6t6  Arch6ologique,  historique  et  sdentifique  de  Soisions. 
(BSArchSoissons.)  —  Soissons. 

Comptes-Rendus  et  M6moires  du  Comit6  Arch6ologique  de  Senlis. 
(CRMCArchSenlis.)  —  Senlis. 

Revue  Historique  et  arch6ologique  dn  Maine.  (RHMaine.)  —  Mamers,  0. 
Fleury;  Le  Maus,  Pellechat. 

Bulletin  de  la  Soci^t^  d' Archäologie,  sdenees,  arts  et  belles-lettres  de  Mayenne. 
(BSArchMayenne.)  —  Mayenne. 

Procds- Yerbaux  et  Documents  de  la  Commisdon  Historique  et  archöologique 
du  ddpartement  de  la  Mayenne.    (PYDCHMayenne.)  —  Laval,  impr.  Moreau. 

Bulletin  de  la  Sod6t6  Historique  et  archdologique  de  TOme.  (BSHOnie.)  — 
AlenQon,  typographie  Renaut-Debroise. 

Bulletin  de  la  Sod6t6  d'Agriculture  sciences  et  arts  de  la  Sarthe. 
(BSAgrSarthe.)  —  Le  Maus. 

Mdmoires  de  la  Sod6t6  nationale  d'Agriculture,  sdenees  et  arts  d^Angen. 
[Ancienne  Aead^mie  d* Angers.]  (MSAgrAngers.)  —  Angers,  impr.  Lachöse  et  Dolbean. 


VI.  Zeitschriften  fOr  fraiuBöeiBche  Geschichte.  lYfi2B 

Mömoires  de  la  Soci6t6  Acadtoiqne  de  Haine-et^Loire.  (MSAcMaineLoire.)  — 
Ao^rs,  Lachöse  et  Dolbeau. 

Bevne  de  Bretagne  et  Vend^e.  (KBret,)  —  A.  De  la  Borderie.  —  Nantes, 
Vincent  Forest  &  £.  Grinand. 

Annales  de  Bretagne.  (AnnBret.)  —  Facnlt^-  des  Lettres  de  Rennes.  —  Rennes, 
Plitron  &  Hery6.    (Paraissant  tons  les  trois  mois.) 

Bulletin  de  la  Soci6t6  des  Bibliophiles  Bretons  et  de  Fhistoire  de  Bretagne. 
CBSBibliophBret.)  —  Nantes. 

Bulletin  Archöologiqne  de  1' Association  Bretonne.  Pnbl.  par  la  Olasse  d'archöo- 
logie.    (BArchAssBret)  —  Saint-Brienc,  Pmd'homme. 

Annales  de  la  Soci6t6  Acad^mique  de  Nantes  et  du  d6partement  de  la  Loire* 
Inf^r.    (AnnSAcNaates.)  -<  Nantes,  impr.  Mellinet  &  Co. 

lllmoires  de  la  Soci^t^  Acad^mique  de  Nantes  et  de  la  Loire-Inf6rienre. 
(MSAcNantes.)  —  Nantes. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  Arch6ologique  de  Nantes  et  du  d^partement  de  la  Loire 
infßrieure.    (BSArchNantes.)  —  Nantes,  imp.  Forest  et  Grimaud. 

Bulletin  de  la  Soci^tö  Archöologique  du  Finistdre.  (BSArchFinistdre.)  —-  Quimper. 

M^moires  de  la  Soci6t6  Polymathique  du  Morbihan.  (MSPolymMorbihan.)  — 
Vannes,  impr.  Galles. 

Bulletin  de  la  Soci^t^  Acad^mique  de  Brest.    (BSAcBrest.)  —  Brest. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  Arch^ologique  du  döpartement  d'Ille-et-Vilaine. 
(BSArchlUeYilaine.)  —  Bennes,  impr.  Cabel  &  Co. 

M6moires  de  la  Soci6t6  arch^ologique  et  Historique  des  Cötes-du-Nord. 
(MSHCdtesNord.)  —  Saint-Brieuc. 

M^moires  de  la  Soci4t6  d'Emulation  des  C6tes-du-Nord.  (MSHCdtesNord.) 
—  Saint-Brieuc. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  de  THistoire  de  Normandie.    (BSHNormandie.)  —  Ronen. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  des  Antiquaires  de  Normandie.  (BSAntNormandie.)—  Caen. 

Pröcis  analytique  des  Travaux  de  TAcad^mie  des  sciences,  belles-lettres  et 
arte  de  Ronen.    (PTrAcRouen.)  —  Paris,  Picard. 

M^moires  de  la  Soci6t6  Acad^mique  du  Cotentin.    (MSAcCotentin.)  ^  Coutances. 

Bulletin  de  TAcadömie  Ebroicienne.    (BAcEbroic.)  —  Evreux. 

Recueil  de  Travaux  de  la  Soci6t6  libre  d'Agriculture,  sciences,  arts  et  belles- 
lettres  du  d^partement  de  PEure.    (RTSAgrEure.)  —  Eyreux. 

Mömoires  de  la  Sociötö  d'Agriculture,  d'arch6ologie  et  d'histoire  naturelle  du 
d^partement  de  la  Manche.    (MSAgrManche.)  —  Saint^-Lö. 

Notes  et  Documents  publi^s  par  la  Soci6t6  d'Agriculture,  d'arch^ologie  et 
d'histoire  naturelle  du  d^partement  de  la  Manche.  (NDSAgrManche.)  —  Saint-Lö, 
impr.  Le  Tual. 

Bulletin  de  la  Soci^t6  des  Antiquaires  de  la  Morinie.  (BSAntMorinie.)  —  St.  Omer. 

M6moires  de  la  Soci^t^  des  Antiquaires  de  la  Morinie.  (MStAntMorinie.)  — 
St.  Omer,  Temerei;  Paris,  Champion;  Lechevalier. 

Bulletin  de  la  Commission  d^partementale  des  Antiquitte  de  la  Seine-Inf6rieure. 
(BCAntSeineInf.)  —  Ronen. 

M^moires  de  la  Soci^tö  Archöologique,  artistique,  litt^raire  et  scientifique  de 
Tarrondissement  de  Valognes.    (MSArchValognes.)  —  Valognes,  impr.  Lnce. 

M^moires  de  la  Soci6t6  d' Archäologie,  litt^rature,  sciences  et  arts  d'Ayranches 
et  de  Mortain.    (MSArchAvranches.)  —  Avranches,  Durand. 

Revue  de  TAvranchin,  publice  par  la  Soci6t6  d'archöologie,  de  litt^rature, 
sciences  et  arts  de  rAvranchm.    (RAvranchin.)  —  Avranches. 

M^moires  de  TAcad^mie  nationale  des  sciences,  arts  et  belles-lettres  de  Caen. 
(MAcCaen.)  —  Caen. 

M^moires  de  TAcadömie  des  sciences  lettres  et  arts  d'An-as.  (MAcArras.)  — 
Arrss,  imp.  Rohard-Courtain. 

Bulletin  du  Comit6  des  Monuments  Historiques  et  des  antiquit^  döpartemen- 
tales  du  Pas-de-Calais.    (BCMpPasCalais.)  —  Arras,  impr.,  de  SMe  et  Co. 

M6moires  de  la  Soci4t6  d'Emulation  d' Abbeville.    (MSEmAbbeville.) — Abbeville. 

Procös-Verbaux  des  s^ances  de  la  Soci^t6  d'Emulation  d'AbbeviUe. 
(PVSEmAbbeville.)  -^  AbbeviUe. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  Acadömique  de  l'arrondissement  de  Boulogne-sur-Mer. 
(BSAcBoulogne»/M.)  —  Boulogne-sur-Mer. 


iy,224  Vn.  Zeitschriften  fi&r  belgische  Geschichte. 

Mtooires  de  la  Soci6t^  Acadömique  de  i'arrondissemeiit  de  Boalogiie*8ur-Mer. 
(MS  AcBoulogne  ■/![.)  —  Bonlog^e-sur-Mer. 

K^moires  de  la  Soci6t6  d^Emulation  de  Ronhaix.  (MSEmBoubaix.)  —  Bonhaix, 
Bebonx. 

Bulletin  de  la  Commission  Historiqne  du  Nord.    (BCHNord.)  —  Lille. 

M6moires  de  la  Soci^tö  centrale  d'Ag^icnlture,  sciences  et  arts  du  d^partement 
du  Nord.    (MSAgrNord.)  —  Douai. 

Bulletin  de  la  Soci^tö  des  Antiquaires  de  Picardie.  (BSAntPicardie.)  —  Amiou, 
A.  Douillet  &  Cie. 

Mömoires  de  la  Soci6t6  des  Antiquaires  de  Picardie.  (MSAntPicardie.)  —  Amiais, 
A.  Douillet  &  Cie.  (Paris,  Chossonnery.) 

M^moires  de  rAcad6mie  des  sciences,  des  lettres  et  des  arte  d'Amiens. 
(JCAcAmiens.)  —  Amiens,  imp.  Yvert. 

Souvenirs  de  la  Flandre  Wallonne,  recherches  historiques  et  choix  de  docn- 
ments  relatifs  k  Douai  et  auz  anciennes  provinces  du  nord  de  la  France.    (SFW.j 

—  Douai,  au  sidge  de  la  Sociöt^  centrale,  d'agriculture  etc. 

Mömoires  de  la  Soci6t6  d'Emulation  de  Cambrai.    (MSEmCambrai.)  —  CambraL 
M^moires  de  la  Soci6t6  Arch^ologique  de  l'arrondissement  d'Avesnes.    (MS- 
ArohAvesnes.)  —  Avesnes. 

YII.  Zeitschriften  für  belgische  Geschichte 

(vgl.  unten  XVII,  5). 

Messager  des  Sciences  Historiques  ou  archives  des  arts  et  de  la  bibliographie 
de  la  Belgique.    (MSH.)  —  Gand,  Vanderhaeghen. 

Bulletin  de  l'Acadömie  d' Archäologie  de  Belgique.  (BAAB.)  —  Anven, 
Van  lierlen. 

La  Belgique  judiciaire.  —  Bruxelle,  AUiance  typographique. 

Analectes  pour  servir  &  PHistoire  Eccl^iastique  de  la  Belgique.    (AHEB.) 

—  Louvain,  administration,  rue  Neuve. 


Fragmenta:  Maandschrift  voor  geschiedenis  van  Steden  en  Dorpen  in  Vlaan- 
deren.    (Fragm.)  —  Thielt,  imprim.  Horta-Herrebondt. 

Annales  de  la  Soci6t6  Historique,  arch^ologique  et  litt^raire  d'Tpres  et  de 
l'ancienne  Westflandre.    (AnnSHYpres.)  —  Ypres,  Lafontej^e. 

Annales  de  la  Soci6t6  d'Emnlation  de  Bruges.  (AnnSEmBruges.)  —  Bmges, 
De  Plancke. 

Annalen  van  den  Oudheidskundigen  Kring  van  het  land  van  Waas.  — 
Annales  du  Cercle  archöologique  du  pays  de  Waas.    (AnnOEWaas.  —  AnnCAWaas.) 

—  Saint-Nlcolas,  Edom. 

M^moires  de  la  Soci6t6  des  Sciences,  des  lettres  et  des  arts  du  Hainant. 
(MSScHainaut.)  —  Mens,  Manceaux. 

Bulletins  de  la  Soci6t6  Historique  et  litt^raire  de  Toumai.    (BSHToomai.) 

—  Toumai,  impr.  Vv.  H.  Castermann. 

Documents  et  Rapports  de  la  Soci6t6  pal^ontologique  et  Arch6ologique  de 
Gharleroi.    (DBSArchCharleroi.)  —  Mons,  Manceaux. 

M^moires  de  la  Soci6t6  Historiqne  et  litt^raire  de  Toumai.    (MSHTonmai.) 

—  Toumai,  Casterman. 

Annales  du  Cercle  arch^ologique  d'Enghien.  (AnnCAEnghien.)  —  Braine-le- 
Gomte,  Zech. 

Annales  du  Cercle  Arch6ologique  de  Mons.    (AnnCAMons.)  —  Mons,  Manceaux. 

Annales  de  PListitut  Arch^ologique  du  Luxembourg.    (AnnlALuxembonrg.) 

—  Arlon,  Brttck. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  d'art  et  d'Histoire  du  diocSse  de  Liege.    (BSHLiege.) 

—  Liöge,  Grandmont. 

Bulletin  de  Tlnstitut  Arch^ologique  Li^geois.  (BIArchLi^.)  —  Lidge,  de  Thier. 
Conferences     de    la    Soci6t6    d*art    et    d'Histoire    du    diocdse    de    Li^. 
(CSHLi^ge.)  —  Li^ge,  Demarteau. 


VIII.  Zeitschriften  für  niederländische  Geschichte.  1V,225 

Annales  du  Cercle  Hutois  d'Histoire  et  de  litt^rature.  (AnnCHatoisH.)  — 
Hny,  De  Gr&ce. 

Annales  da  Cercle  Hntois  des  Sciences  et  beanx-arts.  (AnnCHutoisSc.)  — 
Huy,  De  Grftce. 

Annales  de  la  Soci6t6  Archöologique  de  Namar.  (AnnSArchNamor.)  — 
Namor,  Wessnael-Chariier. 

Annales  de  la  Soci6t6  Arch6ologiqne  de  Nivelles.  (AnnSArchNivelles.)  — 
Nivelles,  Guig^rde. 

Antwerpsch  Archievenblad.  Uitgegeven  op  last  van  het  stadsbestunr  door 
P.  G6nard.    (AntwAJBl.)  —  Anvers,  De  ßacker. 

Yin.  Zeitschriften  für  niederländische  Geschichte 

(vgl.  nnten  XVII,  ö). 

Archief  voor  de  G^cbiedenis  der  Oude  Hollandsche  Zending.  Aanteekeningen 
nit  verschülende  synodale  en  classikale  acta.    (AGOHZ.)  —  Utrecht,  C.  van  Bentom. 

Archief  voor  Nederlandsche  Kerkgeschiedenis.  ( AXedKG.)  —  J.  G.  R.  A  c  q  u  o  y 
&  H.  C.  Bogge.  —  's  Gravenhage,  Martinas  Nijhoff. 

Archief  voor  Nederlandsche  Kanstgeschiedenis.  Verzameling  van  meerendeels 
onoitgegeven  berichten  en  mededeelingen  betreffende  Nederlandsche  schilders, 
plaatsnijders,  beedhoawers  enz.    (ANedKanstG.)  —  Bötterdam,  W.  J.  van  Hengel. 

Bibliotheek  van  Nederlandsche  Kerkgeschied-Schr^jvers.  (BNKS.)  —  Chr.  Sepp. 

—  Leiden,  Brili. 

Doopsgezinde  B^dragen.  (DoopsgB.)  —  J.  G.  de  Hoop  Scheffer.  — 
Leiden,  £.  J.  BrilL 

Bijdragen  voor  Vaderlandsche  Geschiedenis  en  Oadheidkonde.  (BVGO.)  — 
Dr.  R.  Frnin.  —  s'  Gravenhage,  Mart.  Nyhoff. 

Algemeen  Nederlandsch  Familieblad.  T^dschrift  voor  geschiedenis,  geslacht-, 
wapen-,  Zegelkunde  enz.,  onder  leiding  van  A.  A.  Vorsterman  van  Oijen  en 
medewerking  van  anderen.    (ANFBl.)  —  s*  Gravenhage,  Geneal.-Heraldisch  Archief. 

Handelingen  en  Mededeelingen  van  de  Maatschapp^j  der  Nederlandsche  Letter- 
knnde  te  Leiden.'  Met  B\jlt^e:  Levensberichten  der  afgestorven  medeleden. 
(HMMNedL.)  —  Leiden,  B.  J.  Brill. 

De  Nederlandsche  Herant.  T^dschrift  op  het  gebied  van  geslacht-,  wapen- 
en  zegelkande.    (NedHeraat.)  —  's  Gravenhage,  C.  van  Doom  &  Zoon. 

Maandblad  van  het  genealogisch  genootschap:  'De  Nederlandsche  Leeaw'. 
(HBlLeeuw.)  —  's  Gravenhage,  J.  &  H.  van  Langenhnysen. 

Nederlandsch  Mnseam,  Tijdschrift  voor  letteren,  wetenschappen  en  konst, 
onder  redactie  van  J.  0.  De  Vigne,  P.  Fredericq,  A.  Prayon  Van  Zaylen, 
W.  Boggh^,  M.  Booses,  C.  Siffer  &  J.  Vercoallie.  (Ned.  Mas.)  —  Gand, 
A.  Hoste. 

Oad-Holland.  Nieawe  bijdragen  voor  de  geschiedenis  der  Nederlandsche  konst, 
letterkonde,  nijverheid  enz.    (Oad-Holland.)  —  Amsterdam,  Gebr.  Binger. 

De  Nederlandsche  Spectator.    (NedSpect.)  —  's  Gravenhage,  Martinas  Nghoff. 

Verslagen  en  Mededeelingen  van  de  Vereeniging  tot  oitgave  der  brennen  van 
het  Oude  Vaderlandsche  Becht.    (VMVOVB.)  —  's  Gravenhage,  Mart.  Nyhoff. 

Volksalmanak,  uitgegeven  doer  de  maatschappij  tot  nnt  van  't  algemeen. 
(VAlmAmsterd.)  —  Amsterdam,  Sikken. 

Volksalmanak  voor  Nederlandsche  Katholieken.  (VAlmNedKath.)  —  Dr.  Jos. 
A.  Alberdingk  Thijm.  —  Amsterdam,  C.  L.  van  Langenhnysen. 

Bulletin  delaCommissionpourrhistoiredesEglisesWallonnes.  (BCHEWallonnes.) 

—  La  Haye,  Martinas  Nijhoflr. 

Archief.  Vroegere  en  latere  mededeelingen  voomamel^k  in  betrekking  tot 
Zeeland.    Uitg.  door  het  Zeeuwsch  Genootschap  der  Wetenschappen.    (AZeeuwGenW.) 

—  Middelburg,  J.  C.  &  W.  Altorffer. 

Tijdschrift  voor  Noordbrabandsche  Geschiedenis,  taal-  en  letterkunde. 
(TNoordbrabG.)  —  Heimond,  J.  de  Beijdt. 

Noord-BrabantHche  Volksalmanak.  Jaarboekje  voor  Noord-Brabantsche  ge- 
schiedenis, taal-  en  letterkonde.  (NoordbrabVAlin.)  —  A.  Sassen.  —  Heimond,  Be^dt. 


IV,226  IX.  Zeitschriften  fUr  englische  Geschichte. 

De  Maasgonw,  Orgaan  voor  Limburgsche  geschiedenis,  taal-en  letterbmde. 
(Maasgouw.)  —  Maastricht,  Leiter  Ngpels. 

Pablications  de  la  Soci6t6  Historiqne  et  arch^ologiqne  dana  le  dach6  de 
Limbourg.    (PSHLimb.)  —  Ruremonde,  J.  J.  Bornen  et  fis. 

Haagsch  Jaarboelge.  (HaagJb.)  —  A.  J.  SerTaas  van  Boyen.  —  a'OraTen- 
hage,  W.  Cremer. 

Botterdamsche  Jaarboehje.  (BotterdJb.)  —  J.  H.  W.  ünger.  —  Botterdam, 
Baxendijk. 

Jaarboehje  Toor  de  stad  en  het  kanton  Schiedam.  (JbSchiedam.)  —  Schiedam, 
J.  Od«. 

Bydragen  voor  de  Geschiedenis  van  het  Bisdom  Haarlem.  (BGHaariem.)  — 
Haarlem,  W.  Kflppers. 

Amsterdamsch  Jaarboehje  Toor  geschiedenis  en  letteren.  (AmaterdJb.)  — 
N.  De  Boerer.  —  Amsterdam^  Van  Looy. 

B^dragen  en  Mededeelingen  van  het  Historisch  Genootschap,  gerestigd  te 
Utrecht.    (BMHGUtrecht.)  —  ^  Gravenhage,  NHjhoff.  

Werken  van  het  Historisch  Gtonootschap,  gevestigd  te  Utrecht.  (WHGUtreeht.) 
—  *s  Gravenhage,  Nijhoff. 

Archief  voor  de  Geschiedenis  van  het  aartsbisdom  Utrecht.  B^jdragea,  vet- 
lameld  en  nitgegeven  op  last  en  onder  toesicht  van  den  Aartebissohop.  (AGUtreeht.) 
^  Utrecht,  Wed.  J.  B.  van  Bossnm. 

Geldersche  Volksalmanak.  (GtolderVAlm.)  —  J.  C.  W.  Quack.  —  Amhem, 
P.  Gk>üda  Qnint,  Firma  Js.  An.  N^hoff. 

Bijdragen  tot  de  Geschiedenis  von  OverysseL  (BGOveryssel.)  —  Dr.  Jur.  van 
Doorninck  &  Nanninga  Uitterdijk.  —  Zwolle,  Erven  J.  J.  TijL 

Drentsch  Jaarboekje.    (DrentJb.)  —  Assen,  van  Gbrknm  &  Co. 

Nienwe  Drentsche  Volksalmanak;  oitg.  door  de  Commissie  van  bestaur  van 
het  provinciaal  Museum  van  ondheden  in  Drentsthe.  (NDrentVAlm.)  —  H.  Hartogh 
Heys  van  Zonteveen.  —  Assen,  Van  Gorcam  &  Co. 

Friesche  Volksalmanak.    (FriescheVAlm.)  —  Leeuwarden,  A.  M^er. 

De  Vrge  Fries.  (VrFries.)  —  Het  Friesch  Genootschap  van  Geschied-,  Oadhttd- 
en  Taalknnde.  —  Leenwarden,  A.  Meyer. 

Jaarboelge  van][den  Frieschen  Adel  in  verband  tot  de  riddersohap  vaa  Friesltnd. 
(JbFriesAdel.)  —  Leenwarden,  A.  Meyer. 

West-Friesch  Jaarboekje.    (WestfrieschJb.)  —  Hoom,  P.  Geerts. 

IX.  Zeltsehrlften  für  englische  Qeschlehte 

(vgl.  unten  XVII,  7). 

Beport  of  tbe  royal  Commission  on  Historical  Manuscripts.  (BCHM.)  —  London. 
The  Law  Quarterly  Beview.    (LQB.)  —  P.  Pollock  (f  1888).  —  London. 
Stephens. 

Archaelogia  Cantiana.  —  London,  Mitchell  dt  Hughes.  (Begr.  1858;  encL 
nnregelmäfsig.) 

Western  Antiquary.    (WestAnt.)  —  Plymouth,  Luke.     (Beflfr.  1881.  MonaÜ.) 

Gloucestershire  Notes  and  Queries.    (GloucershNQ.)  —  London,  Kent. 

Archaeologia  Cambrensis.  Cambrian  Archaelogical  Society's  Journal.  —  London, 
Whiting.    (Begründet  1846.    Vieitelj.J 

Bedfordshire  Notes  and  Queries.    (BedfordshNQ.)  —  Bedford,  Bansom. 

Northamptonshire  Notes  and  Queries.  (NorthamptNQ.)  —  Northampton,  Ta^or 
(London,  Stock).    (Begr.  1884.    Vierte^.) 

Midland  Antiquary.  (MidlAnt.)  --  Birmingham,  Carter.   (Begr.  1882.  ViateU.) 

Journal  of  the  Derbyshire  Archaelogical  and  Natural  History  Sode^. 
("JDerbyshAS.)— Derby,  Bemrose  (London,  23  OldBailey).  (Begründet  1878,  Jihriich.) 

Manchester  Notes  and  Queries.  (ManchNQ.)  —  Manchester,  Nodal.  (Abdrücke 
aus  den  «Manchester  City  News.')    (Begr.  J878.    Halbj.l 

Lancashire  and  Cheshire  Antiquarian  Notes.  (LCAN.)  —  Leigh,  Pink.  (Be- 
gründet 1883.    In  zwanglosen  Heften.) 


X.  Zeitschriften  f&r  BkandinaTisehe  Qeachiolite.  IV»227 

LincolnBhiie  Notes  and  Queries.  (LincolnshNQ.)  —  Horncastle,  Morton.  (Begr. 
1888.    Viertelj.) 

The  Tokshire  Archaeological  and  Topographical  Jonmal.  Pnblished  nnder 
the  direction  of  the  conncfl  of  the  Torkshke  arch.  and  topogr.  Ass.  (TATJ.)  — 
Bradbory,  A^ew. 

Torkshire  Notes  and  Qneries.  (YorkshNQ.)  —  London,  Stock.  (Begr.  1886. 
Viertelj.) 

Monthly  Ghronicie  of  North-Conntiy  Lore  and  Legend.  —  New-Castle  on 
Tyne,  Scott  (London,  24  Warwick  Lane).    (Begr.  1887.  MonaÜ.) 

Proceedings  of  the  Antiqnaries  of  Scotland.  (PAScotL)  —  Edinburgh, 
Sodety's  Booms.    (Begr.  1851.) 

Transactions  of  the  Glasgow  archaelogical  society.   (T(}lasgowAS.)  —  Glasgow. 

X.  Zeitschriften  fOr  slLandinaTische  Geschichte 

(vgl  unten  XVH,  8). 

Aarbdger  for  Nordisk  Oldkyndighed  og  Historie,  ndgiyne  af  det  Kongelige 
nordiske  Oldskrift-Selskab.    (ANOH.)  -<  Kopenhagen,  Gyldendal  in  Komm. 

Arkiv  for  Nordisk  Filologi.  (ANF.)  —  A.  Kock.  —  Lund,  C.  W.  K.  Gleemp; 
Leipzig,  0.  Harrassowitz. 

M^moires  de  la  Soci6t6  royale  des  Antiqnaires  du  Nord.  (MSAN.)  —  Copenhague. 


Paaemark. 

Danmarks  Adels  Aarbog.  (DanmAdelAa.)  —  H.  R.  Hiort-Lorenzen  & 
A.  Thiset.  —  Kjebenhayn,  Tryde. 

Danskeren.  Tidsskrift  for  Land  og  By.  (Dansk.)  —  F.  Nygird  & 
L.  Schröder.  —  Kolding. 

Danske  Magazin,  indeholdende  Bidrag  til  den  danske  Histories  og  det  danske 
Sprogs  Oplysning.    (DanskeMag.)  —  Kjebenhavn,  Gyldendal. 

Historisk  Manedskrift  for  folkelig  og  kirkelig  oplysning.  (HMdskr.)  — 
P.  La  Conr,  H.  Nutzhorn,  F.  Nygard,  L.  Schröder.  —  Odense,  Milo. 

Meddelelser  £ra  KrigsarchiTeme.  Udgiven  af  Generalstaben.  (MKrA.)  — 
C.  Th.  SOrensen.  —  Kjebenhayn,  Gyldendalske  Boghandel. 

For  Romantik  og  Historie.  Et  Maanedskrift.    (]£»mantikogH.)  —  H.  P.  H  o  1  s  t. 

—  Kjebenhavn. 

Samlinger  til  Jydsk  Historie  og  Topografi.  (SamlJydskH.)  —  Jydske 
historisk-topografiske  Selskab.  —  Aalborg,  M.  M.  Schultz. 

Sörkehistoriske  Samlinger,  ndgiyne  af  selskabet  for  Danmarks  kirkehistorie. 
(KHS.)  —  H.  F.  Rerdam.  —  Kjebenhayn,  Gad. 

Skattegrayeren.  Et  Tidsskrift  udgiyet  af  'Dansk  Samfünd  til  Indsamling  af 
Folkeminder.'  (Skattegr.)  —  E.  Tang-Kristensen.  —  Kjebenhayn.  Kolding 
(Kand.  B&ge,  Testmp  Hejskole). 

Historisk  Tidsskrift.  Udgiyet  af  den  danske  historiske  Forening  yed  dem 
Bestyrelse.    (HTi>.)  —  C.  F.  Bricka.  —  Kjebenhayn,  Schubote. 

Personiühistorisk  Tidsskrift.  (PersonalhT.)  —  Samfnndet  for  dansk -norsk 
Genealogi  og  Personalhistorie.  —  ^ebenhayn,  Klein. 

Tort  Forsyar.    (VF.)  —  Kopenhagen.    (Kriegsgeschichtl.) 

Timarit  hins  Islenzka  BökmentaQügas.    (TIB.)  —  Reykjavik. 

Korwegen. 

Aarsberetninfi^  af  Foreningen  til  Norske  Fortidsmindesmerkers  Bevaring. 
(AFNFB.)  —  (3hrStiania. 

Bergens  Museums  Aarsberetning.    (BergMusAarsb.)  —  Bergen. 

Historisk  Tidsskrift.  Udgiyet  af  den  Norske  Historiske  Forening.  (HT^.) 
Christiania,  GrOndaU. 

Theologisk  Tidsskrift  f.  d.  eyang.  Luth.  Kirke  i.Norge.  (ThTLKN.)— Ghristiania. 

Schwedeiü 

Handlingar  rörande  Syeriges  Historia.  (HSyH.)  —  Y  Granlund.  — 
Stockholm,  P.  A.  Norstedt  ft  Söner. 

Meddelanden  Mn  Syenska  Riks-Archiyet.    (HSyRA.)  —  0.  G.  Malmström. 

—  Stockholm,  Beckmann. 


IV,228      XL  Zeitschr.  f.  slawische  Qesch.  -^  XII.  Zeitschr.  f.  nngarische  Gesch. 

Antiqnarisk  Tidskrift  för  Sveiige,  utgifven  af  K.  Vitterhets-,  Historie-  ocb 
Antiqnitets-akademieiL  TAntT.)  —  H.  Hildebrand.  —  Stockholm,  Samson  &  Wallia. 

Svenska  Autograis&llskapets  Tidskrift.  (SvAuT.)  —  Stockholm,  Srenska 
antografsäUskapet. 

Svenska  Fommimies-Föreningens  Tidskrift  (SyFFT.)  —  Stockholm,  Samson 
ft  WalliiL 

Historisk  Tidskrift,  utgifven  af  Svenska  Historiska  Föreningen.  (HT^.)  — 
E.  Hildebrand.  —  Stockholm,  G.  E.  Fritzes  bokh.  i.  distrib. 

XI.  Zeitschriften  für  slawische  Geschichte 

(vgl.  unten  XVII,  9J. 

Archiv  für  Slawische  Philologie.  Unter  Mitwirkung  von  A.  Brückner,  J.  Qe- 
bauer,  C.  Jire6ek  etc.    (ASPh.)  —  V.  Jagift.  —  Berlm,  Weidmann. 

Tschtenia  w  imperatorskom  Obschtschestwe  Istoriij  i  Drebnostej  Kosagskich 
pri  Moskowskom  Uniwersitetie.  (TOIDR.)  —  Üniversitäts-Typographie.  ('Verhand- 
lungen  der  kaiserl.  Gesellschaft  für  (beschichte  und  Altertümer  RuGslands  an  der 
Moskauer  Universität.') 

Sbomik  Imperatorskawo  Russkawo  Istoritscheskawo  Obschtscheatwa.  (SRIO.) 
—  8t.  Petersburg,  W.  Beschrasoff  et  Co.  ('Magazin  der  kaiserl.  Russische  Histo- 
rischen Gesellschaft.') 

Russkaja  Starina.  (RS.)  —  M.  Ssemeffskij.  —  St.  Petersburg,  Ssemeffiskij. 
('Russisches  Alterum.') 

Russkij  Archiv.  (RA.)  —  P.  Barteneff.  —  Moskau,  Barteneff.  ('Russ.  Arshiv.'i 
Russkaja  Mysi.  (RM.)  —  W.  Lawroff.  —  Moskau,  Lawroff.  ('Russ.  Gedanke.') 
Russk\j  Wiestnik.  (RW.)  —  F.  Berg.  —  St.  Petersburg,  Berg.  ('Russ.  Bote.) 
Siewemyj  Wiestnik.  (SW.)  —  A.  Jewreinowa.  —  St. Petersburg,  Jewreinowa. 
('Nordischer  Bote.') 

Kievskaja  Starina.  (KS.)  —  A.  Laschkewi6.  —  X^ew,  Koröack-Nowitskij. 
('Das  alte  K^ew.') 

Russische  Revue.  Vierteljahrschrift  für  die  Kunde  RuCslands.  (RR.)  —  B. 
Hammerschmidt.  —  St.  Petersburg,  Schmitzdorff. 

Russisch-Baltische  Blätter.  Beiträge  zur  Kenntnis  Rufslands  und  seiner  Grenz- 
marken.   (RBBU.)  —  Leipzig,  Duncker  &  Humblot. 

Mitteilungen  und  Nachrichten  für  die  Evangelische  Kirche  in  RuMand  he- 
gründet  von  Bischof  Dr.  C.  C.  Ulmann.  (MNEKR.)  —  J.  Th.  Helm  sing.  — 
Riga,  Im  Selbstverlag  des  Verfassers;  Eisenach,  J.  Bacmeister.  Gedruckt  Riga, 
W.  F.  Hacker. 


Abhandlungen  der  Königlich  böhmischen  Gesellschaft  der  Wissenschaften.  — 
Pojedn&ni  kräl.  6esk6  spoleönosti  n&uk.  Klasse  für  Philosophie,  Geschichte  und 
Plulologie.  —  Prag  (Tempsky;  Leipzig,  Freytag). 

Sitzungs-Berichte  der  königl.  böhmischen  Gesellschaft  der  Wissenschaften.  — 
Zpr&vy  0  zased&ni  krälovsk^  6esk6  spole£nosti  nauk.  Philosophisch- historisch- 
philolog.  Klasse.    (SBGWPrag^.)  —  Prag,  Tempsky;  Leipzig,  Freytag. 

Archiv  Öesky.  (AÖ.)  —  J.  Kalousek.  —  Prag.  (Im  Vertag  des  Böhm. 
Landesfonds  hrsg.  durch  die  k|;l.,böhm.  Gesellschaft  der  Wissenschaften.) 

Casopis  Musea  kr&lovstvi  Cesk6ho.  (Kgl.  Böhm.  Museumszeitschrift.)  (CMC.) 

—  Emier.  —  Prag,  Kommissionsverlag  von  Fr.  Rivn&ä. 

Mitteilungen  des  Vereins  für  Geschichte  der  Deutschen  in  Böhmen.  (MVGDB.) 

—  L.  Schlesinger.  —  Prag;  Leipzig,  Brockhaus.    (Nebst  litterar.  Beilage.) 


Viestnik  hrvatskoga  arkeologiökoga  druitva.  —  Agram. 
Trakia.    [Bulgarische  Zeitschrift.]  —  Sophia. 

XIL  Zeitschriften  für  ungarische  Geschichte 

(vgl.  unten  XVII,  10). 

Sz&zadok.  (Sz&z.)  —  A.  Szilagyi.  -<  Budapest,  Verl.  der  Ungar,  bist.  Qe- 
seUschaft.  (Organ  d.  bist.  Gesellsch.  —  Bis  1890  24  Jahresb&nde  i  M.  10;  jifartidi 
in  10  Heften.) 


XIII.  Zeitschr.  f.  nimän.  Gesch.  —  XIV.  Zeitschr.  f.  amerikan.  Gesch.    IV,229 

Törtönelmi  T&r.  (TT.)  —  A.  SziUgyi.  —  Budapest,  Verl.  der  Ungar,  hist. 
OeeeÜBchaft.   CHistor.  Archiv'.  — Bis  1890  13  Jahresbftnde  k  M.  10;  jährlich  4  Hefte.) 

Haz&nk.    (Hz.)  —  L.  Abafi.  —  Budapest,  Aigner.    (1890  ersoh.  Bd.  VII. 
Jfthrl.  4  Hefte.) 
/  Magyar  Könyyszemle.    (MK.)  —  J.  Csontosi.  —  Budapest,  Homy&nszky. 

(* Ungar.  Bibliographische  Bundschau*.) 

Magyar  Figyelö.    (MF.)  —  L.  Abafi.  —  Budapest.    (*Ungar.  Beobachter.') 

BudapestiSzenüe.  (BSz.)  —  P.  Gyn lai. —  Budapest,  Franklin.  ('Budap.  Bevue.') 

Hadtört^neti  Közlemönyek.  (HK.)  —  Eug.  HorT&th.  —  Budapest,  Verlag 
der  Akad.    r*KrieQgeschichtliche  Mitteilungen*.) 

Archäologiai  Ertesitö.  (AE.)  —  Jos.  Hampel.  —  Budapest,  Verlag  der 
Akad.    ('Archäol.  Anzeiger*.) 

Turul.  —  L.  Fej^rpataky.  —  Budapest,  Verl.  der  (Jes.  (Organ  der  üng. 
Geneal.-Herald-Ges.) 

Ethnologische  Mitteilungen  aus  Ungarn.  Zeitschrift  für  die  Volkskunde 
Ungarns  und  seiner  Nebenländer.  (EthnMUng.)  —  A.  Herr  mann.  —  Budapest, 
Buchdr.  V.  Homy&nsky. 

Torten  6s  B6g6szeti  ilrtesitö.  (TBE.)  -^  St.  Patzner.  —  Temesvar,  Selbst- 
verlag.   (Organ  der  südung.  hist.  Ges.) 

Erdölyi  Museum.  —  Klausenbnrg,  Selbstverlag.    (*Siebenbürg.  Mus.*) 

Archiv  d.  Vereins  für  Siebenbürgische  Landeskunde.  (AVSbnbgL.)  — 
Vereins- Aussehufs.  —  Hermanstadt,  Michaelis. 

Korrespondenz-Blatt  d.  Vereins  f.  Siebenbürgische  Landeskunde.  (KBlVSbnbgL.) 

—  J.  Both.  —  Hermannstadt,  Michaelis. 

Xni.  Zeitschriften  fOr  raminisehe  Oesehielite 

(vgL  unten  XVII,  11). 

Biserica  OrtodoxX  BomänS.  Jumal  periodic  ecclesiastic.  (BOBom.)  —  Gh. 
Graioveanu.  —  Bucnresci,  Tipografia  cärtilor  bisericescL    (Seit  1874.) 

Bnciumul  Bomanu.  Foaie  literarä.  (BB.)  —  T.  Codrescu.  —  Jasi,  Tipografia 
Budumul  romanu  1875,  1876,  1881. 

Macedonia.  Bevista  Bomänilor  din  peninsula  balcanicä.  [Bedigiert  von 
einem  Komi  tat,  dessen  Bepräsentant  Herr  A.  C.  Bagav  ist.]  —  Bucuresci,  tipo- 
litografia  Dor.  P.  Cucu.    (Seit  1888.) 

Transilvania.  Foia  Associatiunei  transilvane  pentru  literatura  romäna  si 
cultura  poporului  rom&nfi.  (Transilv.)  —  G.  Baritiu.  —  Brasovü-Sibiu,  Asoda- 
tiunca  transilvanä.    (Seit  1868.) 

Uricariul,  cuprindetoriu  de  hrisoave,  anaf orale  si  alte  acte.  (Uricariul.)  — 
T.  Codrescu.  —  Jassy,  Tipografia  Budumuliu  romanu.    (Seit  1852.) 

XIT.  Zeitsehriften  fOr  |merikani8che  Gesellichte 

(vgl.  unten  XVII,  12). 
[Die  mdsten  amerikanischen  Vereinsschriften  sind  nicht  im  Buchhandel.] 

Girculars  of  Information  of  the  Bureau  of  Education.  (CIBE.)  —  Washin^n, 
Government  Printing  Office.  (Darin:  Contributions  to  American  Educational 
History;  ed.  H.  B.  Adams.) 

The  Journal  of  American  Folk-Lore.  (JAFL.)  —  Fr.  Boas,  T.  Fr.  Crane» 
J,  0.  Dorsey,  W.  W.  Newell  (general  agent).  —  Boston  and  New-York,  Houghton 
MifOin  &  Co. 

Mafi^azine  of  American  History.  (MAmH.)  —  Martha  J.  Lamb.  —  New- 
York  and  Chicago,  Barnes. 

Southern  Historical  Society  Papers  (SH8P.)  —  Bichmond. 

Beport  of  the  Proceeding  of  the  American  Historical  Association.    (BP AHA.) 

—  New-York,  Putnams. 

Johns  Hopkins  University  Studies  in  Historical  and  Political  Science. 
(JHUS.)  —  H.  B.  Adams.  —  Baltimore,  Johns  Hopkins  Press. 

M^moires  et  Comptes  Bendus  de  la  Soci^t^  Boyale  du  Canada.  —  Proceedings 
and  Transactions  of  the  Boyal  Society  of  Canada.  (MCRSBCanada.  —  PTBSCanada.) 
~  -  Montreal. 


IV»2dO  XV.  Zeitschriften  fttr  «llgemeiiie  Urgesohieht«. 

Transactions  of  the  Connecticat  Academy  of  Arts  and  Sciences.    (TConneetAe.) 

—  New-Haven. 

Proceedings  of  New-Jersey  Historical  Society.    (PNewJerseyHS.) 

Reports  of  the  Society  for  the  History  of  (}erman  in  Maryland.    (RSHGM.) 

—  Baltimore. 

Ohio  Archaeological  and  Historical  Quarterly.    (OhioAHQ.) 

Gollections  of  State  Historical  Society  of  Wisconsin.     (GSHSWisconan.)  — 

B.  G.  Thwaites. 

Transactions     and    Beports    of    the    Nebraska    State    Historical    Society. 

(TBNebraskaSHS.)  

Archivos  do  Mnseo  Nacional  do  Rio  de  Janeiro.  (AMusRloJan.)  —  Rio  de  Janeiro. 

XT.  Zeitschriften  fOr  allgemeine  Urgeschlehte 

(Ethnographie,  Geographie). 

Antiqua.  Unterhaltongsblatt  für  Freunde  der  Altertumskunde.  Spezial-Zeit- 
schrift  für  Prähistorie.  Hrag.  Ton  einem  Konsortium  schweizerischer  Altertums- 
freunde.   ^Antiqua.)  —  R.  Forrer.  —  Zürich;  Dresden,  y»  Zahn  &  Jaentseh. 

Archiv  t  Anthropologie.  Zeitschrift  f.  Naturgeschichte  jl  Urgeschichte  d. 
Menschen.  Organ  d.  deutschen  Gesellschaft  f.  Antl^opologie,  Ethnologie  und  Ur- 
geschichte. Unter  Mitwirkung  v.  A.  Bastian,  0.  Fraas,  F.  v.  Hellwald  etc.  (AAnthr.) 

—  A.  Ecker,  L.  Lindenschmit  &  J.  Ranke.  —  Braunschweig,  Vieweg. 

Internationales  Archiv  für  Ethnographie.    (lAEthn.)  —  J.  D.  E.  Sehmeltz. 

—  Leiden,  Trap. 

Das  Ausland.  Wochenschrift  für  L&nder-  u.  Völkerkunde  etc.  (Ausland.)  — 
R.  Müller.  —  Stuttgart,  Cotta. 

Glohus.  niustrierte  Zeitschrift  f.  Länder-  u.  Völkerkunde.  Mit  besonderer 
Berücksichtigung  der  Anthropologie  u.  Ethnologie.  Begründet  v.  Karl  Andree.  In 
Verbindg.  m.  Fachmännern  hrsg.  v.  R.  Kiepert.  (Globus.^  —  Braunschwei^,  Vieweg. 

Himmel  u.  Erde.  Illustrierte  naturwissenschaftliche  Monatsschrift,  hrsg. 
von  der  Gesellschaft  Urania.  (H&E.)  —  M.  Wilh.  Meyer.  —  Berlin,  Herm.  PaeteL 

Humboldt.    Monatsschrift  für  die  gesamten  Naturwissenschaften.    (Humboldt) 

—  0.  Dammer.  —  Stuttgart,  Enke. 

Geographisches  Jahi^uch.  Begründet  1866  durch  E.  Behm.  Unter  Mit- 
wirkung V.  0.  Drude,  G.  Gerland,  J.  Hann  etc.,  hrsg.  v.  Herm.  Wagner.  (GeogrJb.) 
Gotha,  J.  Perthes. 

Jahrbuch  der  k.  Preufs.  Geologischen  Landesanstalt  und  Bergakademie  zu 
Berlin.    (JPGLA.)  —  Berlin,  Schropp  in  Komm. 

Jahresbericht  des  Vereins  f.  Erdkunde  zu  Metz.    (JBVEMetz.)  —  Metz,  Scriba. 

Korrespondenz-Blatt  der  deutschen  Gesellschaft  für  Anthropologie,  Ethnologie 
u.  Urgeschichte.  (KBlAnthr.)  —  J.  Ranke.  —  Braunschweig,  Vieweg.  (Im  An- 
hang zum  'Archiv'  der  Gesellschaft.) 

Mitteilungen  der  Anthropologischen  X^esellschaft  in  Wien.     (MAnthiGesWi^u) 

—  Wien,  Holder  in  Konrnt    (Mit  Sitzungsberichten  u.  Tafeln.) 

Mitteilungen  d.  Vereins  f.  Erdkunde  zu  Leipng.  (MVELeipsig.)  —  Leipzig, 
Duncker  &  Humblot. 

Dr.  A.  Petermanns  Mitteilungen  aus  Justus  Perthes*  Geographischer  Anstalt 
(PMPGA.)  —  A.  Supan.  —  Gotha,  J.  Perthes. 

Mitteilungen  d.  kais.  königl.  Geogr.  Gesellschaft  in  Wien.   (MGeogrGesWien.) 

—  Le  Monnier.  —  Wien,  E.  Hölzel. 

Deutsche  Bundschau  für  Geographie  und  Statistik.    (DRGS.)  —  F.  Umlauft. 

—  Wien,  HartlebeiL 

Verhandlungen  der  Berliner  Gesellschaft  für  Anthropologie,  Ethnologie  und 
Urgeschichte.  (VGAnthr.)  —  R.  Virchow.  —  Berlin,  Asher.  (Im  Anhang  zur 
'Zätschrift  für  Ethnologie'.) 

Verhandlungen  d.  Gesellschaft  f.  Erdkunde  zu  Berlin.  (VGEBerlin.)  —  A.  v. 
Danckelmann.    (Im  Anhang  der  Zeitschrift  der  Gesellschaft.) 

Veröffentlichungen  aus  dem  k.  Museum  für  Völkerkunde.  (VMV.)  —  Berlin, 
Spemann. 

Aus  allen  Weltteilen.  Illustrierte  Monatshefte  f.  L&nder-  u.  Völkerkunde. 
Unter  fachmannischer  Mitwirkung  hrsg.  v.  Alfr.  Kirchhoff.  (AAW.)  —  Prag, 
Tempsky;  Leipzig,  Frey  tag. 


XV.  Zeitschriften  fOr  allgemeine  Urgeschichte.  iy,231 

Zeitschrift  für  Ethnologie.  (^ZEthn.)  —  A.  Bastian,  B.  Hartmann,  B. 
Virchow,  A.  Vofs.  —  Berlin,  Asher  &  Comp. 

Zeitschrift  d.  Gesellschaft  f.  Erdkunde  zn  Berlin.  Als  Fortsetzung  der  Zeit« 
Schrift  f.  allgemeine  Erdkunde  im  Auftrage  d.  (Gesellschaft  hrsg.  y.  W.  Koner. 
(ZGEBerlin.)  —  A.  t.  Dan  ekel  mann.  —  Berlin,  D.  Beimer. 

Zeitschrift  für  Wissenschaftliche  Geographie  unter  Mitherücksichtigung  d. 
höheren  geogr.  Unterrichts.  In  Verbindung  mit  Th.  Fischer,  Alfr.  Eirchhoff 
u.  A.  hrsg.  V.  J.  I.  Eettler.    (ZWGeogr.)  —  Weimar,  Geogr.  Institut. 

Zeitschrift  der  Deutschen  Geologischen  Gesellschaft.    (ZDGG.)  —  Berlin,  Hertz. 

Zeitschrift  des  Vereins  für  Volkskunde.  Neue  Folge  der  Zeitschrift  für 
Völkerpsychologie  und  Sprachwissenschaft,  begründet  Ton  M.  Lazarus  und  H.  Steinthal. 
(ZWolksk.)  —  K.  Weinhold.  —  Berlin,  Asher.    (Seit  1890.) 

Archivio  per  TAntropologia  e  TEtnologia.  Organe  deUa  Societä  italiana  di 
Antropologia,  Etnologia  e  Psicologia  comparata.  (AAE.)  —  P.  Mantegazza.  — 
Florenz,  S.  Landi. 

Bollettino  della  Societä.  Geografica  Italiana.  (BSGIt.)  —  Bom,  Via  del 
Collegio  di  Borna. 

Cosmos.  Communicazioni  sui  progressi  piü  recenti  e  noteyoli  della  geograüa 
e  delle  scienze  affini.    (Cosmos.)  —   G.  Cora.  —  Turin,  G.  Cora. 

Boletin  de  la  Sociedad  Geografica  de  Madrid.  (BSGMadrid.)  —  Madrid,  Fortanet. 

L*  Anthropologie  (Mat6riaux  pour  PHistoire  de  l'homme,  Bevue  d^ Anthropologie, 
Bevue  d'Ethnographie,  r^unis).    (Anthr.)    —    Cartailhac,  Hamy,   Topina rd. 

—  Paris,  G.  Massen. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  d' Anthropologie  de  Paris.    (BSAP.)  —  Paris,  G.  Massen. 
Bulletin  de  la  Sociöt^  de  Geographie  de  Lyon.    (BSGLyon.)  —  Lyon,  6  me 
de  Phopital. 

Bevue  de  Geographie.  (BG^ogr.)  —  M.  L.  Drapeyron.  —  Paris,  Ch.  Delagrave. 

Bulletin  de  la  Soc.  d* Anthropologie  de  Bruxelles.  (BSAnthrBruxelles.)  — 
Bruxelles,  F.  Hayez. 

Bulletin  de  la  Soc  de  G6ogr.  d'Anyers.    (BSGAnyers.)  —  Anyers,  De  Backer. 
Bulletin  de  la  Society  royale  Beige  de  Geographie.    (BSBelgeG.)  —  J.  Du  Fief. 

—  Bruxelles,  Van  der  Auwera. 

Le  Mouvement  Geographique.  Journal  epigraphique  des  Societes  geographiques, 
illustre  de  cartes,  plans  et  grayures.  (MouyGeogr.)  —  M.  A.  W auters.  — 
Brüssel,  P.  Weissenbrick. 

Bevue  Coloniale  Internationale,  fondee  par  Tassociation  coloniale  neerlandaise 
k  Amsterdam.    (BCL)  —  Bruxelles,  C.  Muquardt. 

T^jdschrift  van  het  Kon.  Nederlandsch  Aardr^kskundig  Genootschap  gevestigd 
te  Amsterdam.  (TNAG.)  —  C.  M.  Kau  &  J.  AI.  C.  A.  Timmermann.  — 
Leiden,  E.  J.  Brill. 

Folk  Lore.  A  Quarterly  Beview  of  Myth,  Tradition,  Institution  and  Custom. 
(Folk  Lore.)  —  London,  D.  Nutt. 

Journal  of  the  Anthropological  Institute  of  Great  Britain  and  Ireland. 
(JAIGrBr.)  —  London,  Trübner. 

Scottish Geographical Magazine.  (ScottGteogrMag.) — J. Gaikie&A. S. White. 

—  Edinburgh,  F.  &  A.  Constable. 

Proceedings  of  the  Boyal  Geographical  Socyiet  and  Monthly  Becord  of 
Geography.    (PBGS.)  —  S.  Bow.  —  London,  E.  Stanford. 

Bieport  of  the  meeting  of  the  British  Association  for  the  Advanoement  of 
Sdence.    (BBAASc.)  —  London,  J.  Murray. 

Geografisk  Tidsskrift,  udgivet  af  Bestyrelsen  for  det  kongelige  danske  geogra- 
fiske  Selskab.    (GeogrT.)  —  0.  Irminger.  —  Ejebenhavn,  J.  Meiler. 

Buletinul  Societätii  Geografice  Bom&ne.  (BSGBomftne.)  —  G.  J.  Lahovari. 
~  Bucuresci,  Tipografia  Socecü  &  Tedu.    (Seit  1876.) 

Bulletin  of  the  American  (Geographical  Society.    (BAmGS.)  —  New-Tork. 

Memoire  of  the  National  Acfäemy  of  Sciences.  (MNASc.)  —  Washington, 
Govemm.  Printing  Off.  4^ 

Proceedin^  of  the  National  Academy  of  Sciences.  (PNASc.)  —  Washington, 
Govemm.  printmg  office. 

8 


iy,232  XVI.  Zeitsokriften  ftr  aUgemeine  Kireheiigeschichte. 

XTL  Zeitsehrlften  für  allgemeine  Kireheng;e8elilelite 

(Theologie). 

Archiv  t  KathoÜBches  Kirchenrecht,  mit  besonderer  Rücksicht  auf  Dentschlmd, 

Österreich  und  die  Schweiz.    (AKKB.)  —  F.  H.  Vering.  —  Mainz,  Frz.  Kirehheinu 

Archiv  für  Litteratnr-  nnd  Kirchengeschichte  des  Mittelalters.    (ALK WA.) 

—  H.  Denifle  &  Fr.  Ehrle.  —  Freibnrg,  Herder. 

Der  Beweis  des  Glaubens.  Monatschrift  znr  Begründung  nnd  Yerteid.  der 
ehr.  Wahrheit  f.  Gebildete.    (BGL)  —  0.  Andreae,  B.  F.  Gran  &  O.  Zöckler. 

—  Gütersloh,  C.  Bertelsmann. 

Dentsch-Evang. Blätter.  (DEBIL)  —  Willibald  Beyschlag.  —  Halle, Eng. Strien. 

Jahrbücher  für  Protestantische  Theologie.  (fPTh.)  —  Hase,  Lipsivs, 
Pfleidener  &  Schrader.  -  Leipzig,  Beichardt 

Theologischer  Jahresbericht.  Unter  Mitwirkung  v.  Benrath,  Böhringer, 
Dreyer  etc.    (ThJB.)  —  B.  A.  Lipsins.  —  Freiburg  i.  Br.,  Mohr. 

Evang.  Kirchenzeitung.  (EKZ.)  —  0.  Zockle r.  —  Berlin,  Wiegandt  &  Grieben. 

Deutsche  Evangelische  Kirchenzeitung.  Wochenschrift  zur  Pflege  evangeL 
Gemeindelebens  und  zur  Förderung  kirchlicher  Selbständigkeit.  Li  Verbindung  mit 
Cremer,  Ebel,  Eichler  begründet  von  Stöcker.  (DEKZ.)  —  0.  PohL  —  Berlin, 
Buchh.  der  Berliner  Stadtmission. 

AUgemeine EvangeL-Lutherische Kirchenzeitung.  (AELKZ.) — Frdr.  O.  Goetze. 

—  Leipzig,  Dörffling  &  Franke. 

Protestantische  Eörchenzeitung  für  das  evangelische  Deutschland.  Unter 
Mitwirkung  von  Dreyer,  Hanne,  Hausrath  etc.  (PKZ.)  —  £.  Websky.  — 
Berlin,  G.  Beimer. 

Theolog.  Litteraturbericht.    (ThLB.)  —  P.  Eger.  —  Gütersloh,  Bertelsmann. 

Theologisches  Litteraturblatt.  (ThLBl)  —  C.  E.  Luthardt.  —  Leipzig, 
Dörffling  &  Franke. 

Theologische  Litteraturzeitung.    (ThLZ.)  —  Ad.  Harnack  &  £.  Schürer. 

—  Leipzig,  Hinrichs. 

Ail^meine  Missionszeitschrift.  Monatshefte  für  geschichtliche  und  theore- 
tische Missionskunde.  Lot  Verbindung  mit  Prof.  Dr.  Th.  Christlieb  u.  Dr.  R.  Gnmd- 
mann.    (AMZ.)  —  G.  Warn  eck.  —  Gütersloh,  Bertelsmann. 

Kirchliche  Monatsschrift.  (KM.)  —  Pfeiffer  &  Jeep. —Magdeburg,  E.  Baensch. 

Komische  Quartalsschrift  f.  christliche  Altertumskunde  u.  L  Kirchengeschichte. 
Unter  Mitwirkg.  v.  Fachgenossen  hrsg.  (BQChrA.)  —  A.  De  WaaL  —  Bonn  il 
Freiburg  i.  Br.,  Herder. 

Theologische  Quartalschrift.  (ThQ.)  —  v.  Himpel,  v.  Kober ,  v.  Linsenmann, 
Funk,  Schanz,  Keppler.  —  Tübingen,  Laupp. 

Studien  u.  Mitteilungen  aus  dem  Benediktiner-  u.  dem  Oistercienser-Orden 
mit  besonderer  Berücksichtigung  der  Grdensgeschichte  u.  Statistik.  (StMBCO)  — 
P.  Maurus  K  int  er.  —  Brunn,  Raigener  Benediktiner  BuchdruckereL    SelbstferUg. 

Theologische  Studien  aus  Württemberg.  (ThStW.)  —  Th.  Hermann  &  Paul 
Zeller.  —  Ludwigsburp;,  Neubert. 

Theologische  Studien  und  Kritiken.  Zeitschrift  für  das  gesamte  Gebiet  der 
Theologie.    (ThStK.)  —  J.  Köstlin  &  G.  Kautsch.  —  Gotha,  F.  A.  Perthes. 

Zeitschrift  für  Kirchengeschichte.  In  Verbindung  mit  W.  Gab,  H.  Beuter 
und  A.  Ritschel  hrsg.    (ZKG.)  —  Th.  Brieger.  —  Gotha,  F.  A.  Perthes. 

Zeitschrift  für  Kirchenrecht.  (ZKB.)  —  R.  Dove  &  E.  Friedberg.  — 
Freiburg  i.  B.,  Mohr. 

Zeitschrift  für  Katholische  Theologie.  (ZKTh.)  —  J.  Wieser,  &  J„  &  H. 
Griesar,  S.  J.  —  Innsbruck,  Felician  Rauch. 

Zeitschrift  für  Kirchliche  Wissenschaft  und  kirchliches  Leben.  Unter  Mit- 
wirkung namhafter  Vertreter  der  Wissenschaft  und  Praxis.  (ZKWL.) — E.  Luthardt 

—  Leipzig,  Dörffling  &  Franke.  

Zeitschrift  für  Wissenschaftliche  Theologie.  (ZWTh.)  —  A.  Hilgenfeld.  — 
Leipzig,  Fues  (R.  Reisland). 

Theolog.  Zeitschrift  aus  der  Schweiz.  (ThZSchw.)  —  MeilL  —  Zürich, 
Meyer  &  ZeUer. 

Analecta  Bollandiana.  (Anal.  Boll.)  —  C  De  Smedt,  J.  De  Backer, 
C.  Houze,  F.  van  Ortroy,  J.  van  den  Gheyn.  —  Bmxelles,  Goemaere  (Paria, 
Soci6t6  g6n6rale  de  libr.  cath.). 


XVII.  Zeitschriften  fttr  allgemeine  Geschichte  (1.  dent8ehe>        17,233 

La  Biyista  Cristiana.    (BiOrist.)  —  Borna,  Erm.  Loescher. 
Studi  Letterari  e  Morali  ed  atti  deli*  accademia  ecclesiastica  modenese  di 
S.  Tommaso  d'Aqnino.    (StLMTA.)  —  Modena,  Sodetä  tipogr.  Modenese. 

La  Cindad  de  Dios.  Bevista  Agostiniana  dedicada  al  Santo  obispo  de  Hipona. 
(CindDios.)  -^  VaUadolid,  L.  N.  de  Gaviria.    (Seit  1890  nach  Madrid  veriegt.) 

Annales  de  Bibliographie  Th^ologiqne.  (ABTh.)  —  A.  Jnndt,  L.  Masse- 
biean,  E.  M6n6goz,  F.  Pnanx,  A.  Sabatier.  —  Paris,  Fischbacher. 

Annales  de  Philosophie  Chr6tienne.    Bevue  mensnelle.    (APC.)  —  J.  Guien. 

—  Paris,  20  Bne  de  la  Chaise. 

Les  Missions  catholiqnes.  Bulletin  hebdomadaire  illnstr6  de  TGSuvre  de  la 
propagation  de  la  foi.  (MissCath.)  —  Lyon,  Bue  d'AuTergne;  Paris,  V.  Lecofifre; 
Bmxelles,  Bue  Trenrenberg. 

Beyne  Chr§tienne.  (BChr.)  —  Edmond  de  Fressens 6.  —  Paris,  11  avenue 
de  rObservatoire. 

Bevne  de  Theologie  et  de  Philosophie.  (BThPh.)  —  Vnillenmier  &  Asti^. 
Lausanne,  Bridel. 

Bevue  Th6ologique     (BTh.)  —  M.  Bois.  —  Montauban,  M.  Bois  directeur. 

De  Oud-Eatholiek.  —  Godsdienstig  Moondblad.  (OudKath.)  -~vanThiel& 
▼an  Santen.  —  Botterdam,  Bich.  Beiäerman,  Firma  H.  F.  Hendriksen. 

Theologische  Studien.  (ThSt.)  —  A.  Daubanton.  —  Utrecht,  Keminck  &  Zoon. 
Theologische  Tijdschrift.    (ThT.)  —  A.  Kuenen.  —  Leiden. 

The Expositor.  (Exp.)  —  W.  Bobertson  Nico  11.  —  London,  Hodder &  Stoughton. 
The  Leisure  Hour.    (LeisHour.)  —  London,  Belig.  Tractat  Society. 
The  Church  Quarterly  Beview.    (ChQB.)  —  London,  Spottiswoode. 

Nordiak  ügeblad  for  Katholske  Kristne.    (NüKKr.)  —  Kjebenhavn. 

TvTioy^ayeiov, 

Current  Discussions  in  Theology ;  ed.  by  the  Professors  of  the  Chicago  Theolog. 
Seminary.  (CDTh.)  —  Boston  &  Chicago,  Congregational  Sunday  School  & 
Publishing  Society. 

Papers  of  the  American  Society  of  Church  History.  (PASChH.)  —  S.  M. 
Jackson.  —  New- York  u.  London,  Putnam. 

The  Andover  Beview.  (AndoverB.)  —  Die  theolog.  Professoren  des  Theol. 
Semin.  zu  Andover.  —  Boston,  Houghton,  Mifflin  &  Co.  (London,  Ward,  Lock  &  Co.). 

The  Presbyterian  Beview.    (PresbB.)  —  New- York,  Presbyterian  Association. 

XTII.  Zeitschriften  fdr  allgemeiiie  Qesehiclite. 

(Allgemein-wissenschaftliche  Zeitschriften.) 

L  Beutaohe,  österreichische,  sohweiserisehe. 

Abhandlungen  der  königl.  Akademie  derWissenschaften  zu  Berlin.  ( Abh  AkBerlin.) 

—  Berlin  (G.  Beimer).    [Die  philosophischen  u.  historischen  auch  separat.l 

Abhandlungen  der  historischen  Klasse  der  königlich  bayerischen  Akaaemie  der 
Wissenschaften.  (Abhandlungen  der  philosophisch-philologischen,  der  mathematisch- 
physikalischen Klasse.  (AbhAkMünchenH  —  AbhAkMOnchen^i^.  —  AbhAkMünchenii.) 

—  München,  Franz'  Verlag  in  Kommission.    [Fortsetzung  der  ^Denkschriften*.] 

Abhandlungen  der  königlich  sächsischen  Gesellschaft  der  Wissenschaften  (Abh. 
der  philologisch-historischen,  Abh.  der  mathematisch-physikalischen  Klasse.)  (Abh- 
GWLeipzij^i».  —  AbhGWLeipzigJ*.)  —  Leipzig,  Hirzel. 

G^ttingische  Gelehrte  Ajizeigen  unter  der  Aufsicht  der  K6n.  Gesellschaft  der 
Wissenschaften.     (GGA.)  —  Bechtel.  —  Göttingen,  Dietrich. 

Numismatisch-Sphragistischer  Anzeiger.  Zeitung  fttr  Münz-,  Siegel-  u.  Wappen- 
kunde. Nebst  Numismatischem  Litteraturblatt.  (NSA.)  —  H.  Walte  &  M.  Bahr- 
fei dt.  —  Hannover,  Meyer  i.  Komm. 

Archiv  für  die  Geschichte  des  Deutschen  Buchhandels.  (Auch  unter  dem  Titel : 
Publikationen  des  Börsen- Vereins  der  deutschen  Buchhändler.  N.  F.)  Hrsg.  von 
der  bist.  Kommission  d.  Börsenvereins  d.  deutschen  Buchhändler.   (AGDBuchhandel.) 

—  F.  H.  Meyer.  —   Leipzig,  Geschäftsstelle  des  Börsenvereins. 

3* 


iy,234       XVn.  Zeitschriften  für  allgemeine  Geaehiclite  (1.  deat8che> 

Archiv   für  das  Stadium  der  neueren  Sprachen  und  Litterataren.     (ASN&) 

—  L.  Herrig.  —  Braonschweig,  Westermann. 

Berichte  üher  die  Verhandinngen  der  königl.  sächsischen  Gesellschaft  der 
Wissenschaften  zn  Leipzig.    (BVGWIjeipzig.)  —  I^ipzig,  HirzeL 

Blätter  für  Litterarische  Unterhaltung.  (BLU.)  —  Fr.  Bienemann.  — 
Leipzig,  Brockhaus. 

Blätter  für  Münzfreunde.  Eorrespondenzhlatt  des  deutschen  Münzforscher- 
Vereins.    (BllMünzfr.)  —  Jul.  u.  Alb.  Erb  stein.  —  Leipzig,  C.  G.  Thieme. 

Historisch-Politische  Blätter  für  das  Katholische  Deutschland.  (HPBIL)  — 
E.  Jörg  &  Frz.  Binder.  —  München,  Komm,  der  litterarisch-artistischen  Anstalt. 

Centralblatt  für  Bibliothekswesen.  Herausgegeben  unter  ständiger  Mitwirkung 
zahlreicher  Fachgenossen  des  In-  und  Auslandes.    (CBlBibl.)  —  Dr.  0.  Hartwig. 

—  Leipzig,  Harrassowitz.    (Mit  'Beiheften\) 

Litterarisches  Centralblatt  für  Deutschland.  (LCBl.)  —  Fr.  Zarncke.  — 
Leipzig,  ATenarius. 

Denkschriften  der  kais.  Akademie  der  Wissenschaften.  Philosophisch-historisdie 
Klasse  —  Mathemathisch-naturwiss.  Klasse.  (DAkWien^.  —  DAkWieni^.)  —  Wien 
(Tempsky). 

Romanische  Forschungen.  Organ  für  Romanische  Sprachen  und  Mittellatein. 
(RomanF.)  —  K.  Vollmöller.  -—  Erlangen,  Deichert  Nachf. 

Die  €(egenwart.  Wochenschr.  für  Litteratur,  Kunst  u.  öffentliches  Leben. 
(Gtegenw.)  —  Theoph.  Zolling.  —  Berlin,  Georg  Stilke. 

Die  Grenzboten.  Zeitschrift  für  Politik,  Litteratur  und  Kunst.  (Grenzb.)  — 
Leipzig,  Grunow. 

Der  Deutsche  Herold.  Zeitschrift  für  Heraldik,  Sphragistik  u.  Genealogie. 
Organ  d.  Vereins  *Herold'  zu  Berlin.  (DHerold.)  —  Ad.  M.  Hildebrandt  — 
Berlin,  C.  Heymann. 

Jahrbuch  der  k.  k.  Heraldischen  Gesellschaft  Adler  in  Wien.  (JHGA.)  — 
Ed.  Gaston  Pöttickh  Graf  v.  Pettenegg.  —  Wien,  Gerold.  (Forts,  der  ehe- 
maligen 'Zeitschrift'.) 

Jahrbuch  der  kgl.  Preufs.  Kunstsammlungen.    (JPrK.)  —  Berlin,  Grote. 

Historisches  Jahrbuch.  Im  Auftrage  der  Gtörres-GeseUschaft  herausgegeben 
(HJb.)  —  H.  Grau  er  t.  —  München  (Heäer). 

Jahrbücher  für  die  Deutsche  Armee  und  Marine.  (JDAM.)  —  E.  Schnacken- 
burg. —  Berlin,  Wilhelmi. 

Jahrbücher  der  Königlichen  Akademie  gemeinnütziger  Wissenschaften  zu  Erfurt. 
(JbbAkErfurt.)  —  Erfurt,  Villaret. 

Preufsische  Jahrbücher.    (PrJbb.)  —  H.  Delbrück.  —  Berlin,  G.  Reimer. 

Jahresberichte  d.  Geschichtswissenschaft.  Im  Auftrage  der  EQstorischen  Qe- 
Seilschaft  zu  Berlin  herausgegeben.     (JBG.)  —  J.  Jastrow.  —  Berlin,  (Hertner. 

Der  Katholik.    Zeitschrift  für  kathol.  Wissenschaft  u.  kirchl.  Leben.  (Kath.) 

—  J.  B.  Heinrich  &  Chr.  Moufang.  —  Mainz,  Kirchheim. 

Allgemeine  Kunstchronik.  Illustr.  Zeitschrift  für  Kunst,  Kunstgewerbe,  Musik, 
Theater  u.  Litteratur.    (AllgKunstChr.)  —  W.  Lauser.  —  Wien,  0.  Frank. 

Kunstchronik.  Wochenschrift  für  Kunst  u.  Kunstgewerbe.  Ankündigungsblatt 
des  Verbandes  der  deutschen  Kunstgewerbevereine.  (Kunstchr.)  —  C.  v.  Lützow 
&  A.  Pabst.  —  Leipzig,  Seemann.    (Auch  als  Beigabe  der  ZBK.) 

Kunstgewerbeblatt.  —  A.  Pabst.  —  Leipzig,   Seemann.     (Auch  als  Beigabe 
der  ZBK.) 

Litteraturblatt  für  Germanische  und  Romanische  Philologie.  (LBGRPh.)  — 
0.  Behaghel  &  F.  Neumann.  —  Heilbronn,  Henninger. 

Deutsches  Litteraturblatt,  begründet  v.  W.  Herbst.  (DLBl.)  —  R.  Pfleiderer. 

—  Gotha,  Perthes. 

Numismatisches  Litteraturblatt.  (NumismLBl.)  —  M.  Bahrfeldt.  —  Stade 
(Hannover,  Meyer). 

Deutsche  Litteraturzeitung.  Begründet  von  M.  Roediger.  (DLZ.)  —  A. 
Fresenius.  —  Berlin  u.  Stuttgart,  Spemann. 

Magazin  für  Litteratur  des  In-  und  Auslandes.  (MLIA.)  —  Wolfg.  Kirch- 
bach. —  Dresden,  L.  Ehlermann. 

Litterarischer  Merkur.  Kritisches  u.  bibliographisches  Wochenblatt.  (LMerknr.) 
-—  C.  Weifsbach.  —  Weimar,  H.  Weifsbach. 

Allgemeine  Militär-Zeitung.    (AMZg.)  —  Zernin.  —  Dannstadt,  Zemin. 


J 


XVn.  Zeitschriften  fOr  allgemeine  Geschichte  (1.  deatsche).        1V,235 

Mitteilnngen  aus  der  Historischen  Litteratur  herausgegeben  Ton  der  historischen 
Gesellschaft  in  Berlin.    (MHL.)  —  Ferd.  Hirsch.  —  Berlin,  Gaertner. 

Mitteilungen  der  Bayerischen  Numismatischen  Gesellschaft.  Herausg.  von 
deren  Bedaktions-Comit^.    (MBNG.)  —  Mttnchen  (Franz). 

Mitteilungen  d.  k.  k.  EriegsarchiTs.  (Abteilung  f.  Kriegsgeschichte.)  N.  F. 
(MKAKG.)  —  Wien,  Seidel. 

Westermanns  Dlustrirte  Deutsche  Monatshefte  f.  das  gesamte  geistige  Leben 
der  Gegenwart.    (WIDM.)  —  A.  Glaser.  —  Braunschweig,  Westermann. 

lE^rliner  Münzblätter.  Monatsschrift  zur  Verbreitung  der  Mttnzkunde. 
(BerlMünzbll.)    -  Adph.  Weyl.  —  Berlin,  Weyl. 

Hachrichten  von  der  Königlichen  Gesellschaft  der  Wissenschaften  und  der 
Georg- Augusts-Universitftt  zu  Göttingen.  (NGWGöttingen.)  —  H.  Sauppe.  — 
Göttingen  (Dieterich). 

Die  Nation.  Wochenschrift  für  Politik,  Volkswirtschaft  und  Litteratur. 
(NationB.)  —  Th.  Barth.  —  Berlin,  H.  S.  Hermann  in  Komm. 

Nord  und  Süd.  Eine  deutsche  Monatsschrift.  (N&S.)  —  P.  Lindau.  — 
Breslau,  Schottläflder. 

Deutscher  Reichsanzeiger  und  Kon.  Preufsischer  Staatsanzeiger.    (DBeichsanz.) 

—  Berlin,  Kgl.  Exped.  des  Beichsanz.  etc. 

Bepertorium  für  Kunstwissenschaft.    (BepKunstw.)  —  Hubert  Janitschek. 

—  Bcorlin  und  Stuttgart,  Spemann;  Wien,  Gerold  &  Co. 

Deutsche  Bevue  über  das  gesamte  nationale  Leben  der  Gegenwart.    (DB.) 

—  B. ,  F 1  e  i  s  c  h  e  r.  —  Breslau,  Trewendt.., 

Österreichisch-Ungarische  Bevue.    (ÖÜB.)  •—  Job.  B.  Meyer.  —  Wien,  Holder. 
Deutsche  Bundschau.    (DBs.)  —  J.  Bodenberg.  —  Berlin,  Paetel. 
Litterarische  Bundschau  für  das  katholische  Deutschland.    (LBs.)  —  C.  K  r  i  e  g. 

—  Freiburg  i.  Br.,  Herder. 

Sitzimgsberichte  der  Königl.  preuTsischen  Akademie  der  Wissenschaften  zu 
Berlin.    (SBAkBerlin.)  —  Berlin,  G.  Beimer. 

Sitzungsberichte  der  philos.-philol.  und  histor.  Klasse  der  k.  bayr.  Akademie 
der  Wissenschaften  zu  München.  —  Sitzungsberichte  der  mathematisch-physikalischen 
Klasse  etc.    (SBAkMünchenPi^.  —  SBAkMünchen^  )  —  München,  Franz. 

Sitzungsberichte  der  kais.  Akademie  der  Wissenschaften  (Philosophisch- 
historische  Klasse.  — Mathematisch-naturwissenschaftliche  Klasse).  —  (SBAkWien^. — 
SBAkWienM.)  —  Wien  (Tempsky). 

Das  Staatsarchiv.  Sammlung  d.  offiziellen  Aktenstücke  zur  G^chichte  d. 
Gegenwart.    Begründet  t.  Aegidi  und  Klauhold.    In  fortlauf.  Heften.    (Staats A.) 

—  H.  Delbrück   —  Leipzig,  Duncker  &  Humblot. 

Stimmen  aus  Maria  Laach.  Kathol.  Blätter.  (StML.)  —  Freiburg  i.Br.,  Herder. 

Historisches  Taschenbuch.  Begründet  Ton  Fr.  y.  Baumer.  (HTb.)  — 
W.  Maurenbrecher.  —  Leipzig,  Brockhaus. 

YierteUahrsschrift  für  Heraldik,  Sphragistik  und  Genealogie.  Herausgegeben 
vom  Verein  *Herold'.    (VHSG.)  —  Ad.  M.  Hildebrandt  —  Berlin,  C.  Heymann. 

Vom  Fels  zum  Meer.  Spemanns  illustr.  Zeitschrift  für  das  deutsche  Haus. 
(Vom Fels z.  Meer.)  —  J.  Kürschner.  —  Stuttgart,  Spemann. 

Vierteljahrsschrift  für  Kultur  und  Litteratur  der  Benaissance.  (VKLB.)  — 
L.  Geiger.  —  Berlin,  Hettler. 

Deutsches  Wochenblatt.  (DWBl.)  ~0,  Arendt.  —  Berlin,  Walther  &  Apolant. 

Militär- Wochenblatt.    (MWBl.)  —  v.  Estorff.  —  Berlin,  Mittler. 

Die  Neue  Zeit.  Bevue  des  geistigen  und  öffentlichen  Lebens.  (NZ^*.)  — 
W.  Bios.  —  Stuttgart,  Dietz.    (Seit  1.  Okt.  1890  als  Wochenblatt.) 

Unsere  Zeit.  Deutsche  Bevue  der  Gegenwart.  (Unsere  Zeit.)  —  Friedr.  Biene- 
mann.  —  Leipzig,  Brockhaus. 

Archivalische Zeitschr.  (ArchivZ.)  —  Frz.v.Löher.  — München, Th. Ackermann. 

Deutsche  Zeitschrift  f.  Geschichtswissenschaft.  (DZG.)  —  L.  Quid  de.  — 
Freibur^,  Mohr. 

Historische  2^itschrift.  (HZ.)  —  H.  v.  Sybel  &  Max  Lehmann.  — 
München,  Oldenbourg. 

Zeitschrift  für  bildende  Kunst.  (ZBK.)  —  K.  v.  Lützow.  —  Leipzig, 
Seemann.    (Nebst  Beigaben  'Kunstchr.'  u.  ^Kunstgewerbebl.') 

Zeitschrift  für  Christliche  Kunst  (ZChrK.)  —  Alex  Schnütgen.  — 
Düsseldorf,  Schwann. 


IV,236      XVn.  Zeitschriften  Ar  allgemeine  Qesciiichte  (2.  italienitche). 

Zeitschr.  f.  Nnmismatik.    (ZNnmiam.)  —  A.  t.  Sallet.  —  Berlin,  Weidnuum. 

Numismatische  Zeitschrift,  heraosg.  von  der  Numismatischen  Gesellschaft  m 
Wien.    (Numism.^.)  —  Wien,  Manz. 

Strefflenrs  Osterreichische  milit&rische  Zeitschrift^  (SOKZ.)  —  J.  NosinicL 
—  Wien,  SeideL 

Zeitschrift  für  Bomanische  Philologie.  (ZEPh.)  —  G.  Gröber.  — 
Halle  a.  S.,  Niemeyer. 

Allgemeine  Zeitung.  Beilage.  (AZgB.)  ^  0.  Brann.  —  Mfinchen,  Gotta. 
(Die  [wissenschaftliche]  Beilage  erscheint  jetst  täglich  mit  der  Abendausgabe,  mit 
besonderer  Nummemzäünng.) 

Blostrierte  Zeitnng.  —  Franz  Met  seh.  —  Leipzig  n.  Berlin,  J.  J.  Weber. 
(Bringt  Abbildungen  historischer  Kunst-  u.  Baudenkmäler.) 

Leipziger  Zeitung.    Wissenschaftliche  Beilage.    (LZgB.)  —  Leipzig. 

Vossische  Zeitung.  Sonntagsbeilage.  (VossZgS.)  —  P.  Schienther.  - 
Berlin,  Vossische  £rb^    (Mit  besonderer  Nnmmemzählung.) 

(FranBdBisohe  Bohweis.) 

Archives  H^raldiques  et  Sigillographiques.  (AHB.)  —  Maurice  Tripet  — 
Neufchatel,  M.  Tripet. 

Bibliothöque  Uniyerselle  et  Bevue  Suisse.  (BUBS.)  —  Lausanne,  G.  BrideL; 
Leipzig.  H.  Georg. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  Suisse  de  Numismatique.  (BSSN.)  —  Alb.  Sattler, 
A.  Geigy  &  B.  Brttderlin.  —  B&le,  Sattler. 

S.  italienisohe. 

NuoTa  Antologia,  rivista  di  sdenze  lettere  ed  arti.  (NAnt.)  -—  Borna,  direz. 
della  Nuova  Antologia. 

Archivio  Storico  dell'  Arte.    (AStArte.)  —  D.  Gnoli  &  A.  VentnrL  —  Borna. 

Arte  e  Storia.    (A&St.)  —  G.  CaroccL  —  Firenze,  Pia  Casa  di  Patronato. 

Atti  della  r.  Accad.  dei  Lincei.  Memorie.  —  Notizie  degli  ScavL  (AAL* 
-~  AAL^.)  —  Boma  (Salviucci).  (Diese  'Memorie'  und  'Notizie'  zusammen  bilden 
die  'volumi  della  Classe  di  sdenze  moraU,  storiche  e  filologiche'.) 

Atti  dell'  Accademia  Olimpica  di  Vicenza.    (AAOV.)  —  Vic^iza. 

Atti  della  reale  Accademia  di  Archeologia,  Lettere  et  belle  ArtL  (AAALA) 
-^  Napoli,  tip.  della  r.  Uniyersitä. 

Atti  della  r.  Accademia  di  lettere  e  scienze  degli  'agiati'  di  BoT^reto. 
(AABoTcreto.)  —  Bovereto. 

Atti  della  r.  Accad.  di  scienze  morali  e  politiche  di  NapolL  (AANapNoli)  —  NapolL 

Atti  della  reale  Accademia  di  scienze,  lettere  e  belle  arti  di  Palermo. 
(A APalermo.)  —  Palermo,  tip.  del  Giomale  di  Sicdlia. 

Atti  della  r.  Accademia  delle  scienze  di  Torino,  pubblicaü  dagli  accademid 
segretari  delle  due  clasd.    (AATorino.)  —  Torino,  E.  Löscher. 

Atti  della  r.  Accademia  Lucchese  di  sdenze  lettere  ed  arti.  (AALucch.)  — 
Lucca,  Giusti. 

Atti  dell'  Ateneo  di  sdence,  lettere  ed  arti  in  Bergamo.  (AAtBergamo.)  — 
Bergamo,  stab.  fratelli  Cattaneo  succ.  Gkkffuri  e  G«ttL 

Atti  e  Memorie  della  r.  Accademia  di  sdenze  lettere  ed  arti  in  Padova. 
(AMAPadova.)  —  Padova,  G.  B.  Baudi. 

Atti  e  Memorie  della  r.  Accademia  Virgiliana  di  Mantova.  (AMAMaatoTa.) 
—  Mantova,  Mondovi. 

Atti  e  Memorie  del  r.  Istituto  Veneto  di  sdenze  lettere  ed  arti.  (AMIV.)  — 
Veneria,  Antonelli. 

n  Bibliofilo.  —  C.  Lozzi.  —  Bologna,  Sodetä  tipografica  giä  compodtori. 

BuUettino  di  Bibliografia  e  di  Storia  per  le  Sdenze  Matematiche  e  flache. 
(BBSSMF.)  —  B.  Boncompagni.  —  Boma,  tipogr.  delle  sdenze  matematiche e  finche. 

n  Buonarotti.  —  E.  Narducci.  —  Boma,  tipogr.  delle  sdence  matematiche 
e  fidche. 

La  Cultura,  Bivista  di  scienze  lettere  ed  artL  (Cultura.)  —  B.  Bonghi.  — 
Boma,  tip.  Erzeviriana. 

La  Cultura  Salentina.  Bivista  intemadonale  di  archeoloffia,  storia,  lelteri* 
tura,  ecc.    (CulturaSalent.)  —  Lecce,  tip.  di  L.  Lazzeretti  e  fifli. 

n  Filotecnico.  Bivista  mensile  pubblicata  della  Sodetä  fflotecnica  di  Tormo. 
(Filotecnico.)  —  D.  SassL  —  Torino,  Casanova. 


Xyn.  ZeitBchiiften  £.  allgem.  Guasch.  (3.  span.  o.  portog.  —  4.  frana.)*    17,287 

Ctiornale  di  Eradizione.    (GiornEradiz.)  --  F.  Orlando.  —  Firenzei  Bocca. 

Giornale  della  Societä  di  Lettare  e  ConTersazioiii  adentifiche  di  Oenova. 
(G8LC.)  —  Genoya. 

Memorie  del  r.  Istitnto  lombardo  di  scienze  lettere  ed  arti.  (MILomb.)  — 
Milano,  HGpli  (Bemardoni). 

Xemorie  della  r.  Accad.  delle  scienze  dell'  istituto  di  Bologna.    (MAccBologna.) 

—  Bologna,  tip.  Gamberini  e  Parme^giani. 

Memorie  della  r.  Accademia  di  scienze,  lettere  ed  arti  in  Modena.  (MAce- 
Bologna.)  ^  Modena,  tip.  de  Soc.  tipogr. 

Memorie  della  r.  Accademia  di  Torino.  (MAccTorino).  —  Torino,  Loescher. 

MisceUanea  Francescana  di  storia,  di  lettere,  di  arti.  (Miscf^unc)  —  M. 
Faloci  Pnlignani.  —  Foligno,  Sgariglia. 

n  Propngnatore.    (Propugn.)  —  G.  Cardncci.  —  Bologna,  Faya. 

Bendiconti  della  r.  Accademia  dei  Lincei.  (BAL.)  —  Roma,  Torino  e  Firenze, 
Loescher;  Milano,  Pisa  e  Napoli,  Hoepler. 

Bendiconti  del  r.  Istitnto  Lombardo  di  scienze,  lettere  ed  artL  (BILomb.)  — 
Milano,  Hoepli  (Bemardoni). 

Biyista  delle  Biblioteche.  Periodico  di  Biblioteconomia  e  di  Bibliografia.    (RiB.) 

—  G.  Biagi.  —  Firenze,  G.  Camesecchi. 

Bivista  Italiana  di  Nnmismatica.  (BilN.)  —  S,  Ambrosoli.  —  Milano,  Cogliati. 

BiviBta  Marittima.    (BiMaritt.)  —  Borna,  tipogr.  del  Senato. 

Stndii  di  Filologia  Bomanza  (Segoito  del  Giornale  di  filologia  romanza).  (SFB.) 

—  £.  Monaci.  —  Boma,  Loescher. 

LTniversitä.  Bivista  dell'  istnudone  snperiore  pnbblicata  da  nna  societä  di 
drofessori.    (Universitä.)  —  Bologna,  Azzogoidi. 

(firansöBiseh,  Internat.) 
Bevue  Internationale.    (BI.)  —  Borne,  Forzani. 

3.  Bpanlaohe  u.  portagieaiaohe. 

El  Arcbivo.  Bevista  de  ciendas  historicas.  (Archiyo.)  —  D.  Roqne  Chabas. 
- '  Denia,  P.  Botella. 

Boletin  de  la  real  Academia  de  la  Historia.    (BolAcH.)  —  Madrid  (Mniillo). 

Memorias  de  la  real  Academia  Espanola.  (MAcEspan.)  —  Madrid,  imp.  y 
fnnd.  de  M.  Tello. 

Beyista  de  Ciendas  Historicas.  (BeCH.)  —  S.  Sanpere  y  Miqnel.  — 
Barcelona,  dp.  'La  Academia*.    (Ins  Stocken  geraten.) 

Beyista  Contemporanea.    (BeGontemp.)  —  Madrid,  impr.  de  M.  G.  Hemandez. 

Memorias  da  Academia  real  das  sdendas  de  Lisboa.    (MAcLisboa.)  —  Lisboa. 

4.  firansöaisolie. 

Annales  de  la  Facnlt6  des  Lettres  de  Bordeaux.  (AFLBordeanx.)  —  Paris,  Leroox. 

Annexes  de  la  Facnltö  des  Lettres  de  Caen.  (AFLCaen.)  —  Paris,  E.  Leronz; 
Caen,  H.  Delesqnes. 

Annales  Historiqnes,  Nobilaires,  Biographiqnes  et  Necrologiqnes.  (AHNBN.)  — 
M.  H.  T isser on.  —  Paris,  impr.  Noizette. 

Annales  du  Mns6e  Gnimet.  (AMG.)  —  Mimstöre  de  Tlnstraction  publique.  — 
Paris,  Leroux.    (4^) 

Annuaire  de  la  Facult6  des  Lettres  de  Lyon.  (AnnuaireFLLyon.)  —  Lyon, 
k  la  Facult6  des  Lettres. 

Annuaire  de  Tlnstmction  Publique  et  des  Beaux  Arts.  (AIPBA.)  —  Delelain. 

—  Paris,  Delelain  Mres. 

Annuaire  de  la  Sod^  Fran^aiBe  de  Numismatique  et  d'Arch^logie.  (ASFNA.) 

—  Paris,  au  siö^e  de  la  soci6t6. 

Archiyes  Diplomatiques  (reyue  de  diplomatie  et  d'histoire).  (ADipl.)  —  Paris, 
b  Bue  des  Saints-Pöres ;  Librairie  Fichoz.    (Beyue  mensuelle.) 

Archiyes  des  Missions  Scientifiques  et  Litt^raires,  publi6s  sous  les  auspices  du 
Ministdre  de  Tlnstruction  publique.    (AMSL.)  —  Paris,  Imprimerie  Nationale. 

Archiyes  de  la  Noblesse.    NobiUaire  uniyersel  de  France,  Becueil  g6n6ral  des 

S^D^alogies  historiqnes  des  maisons  nobles  de  TEurope.     (ANoblesse.)   —    L.  de 
[agny.  —  Paris,  imp.  Chaix. 

Bulletin  des  Bibliothöques  et  des  Archiyes,  publik  sous  les  auspices  du  Ministdre 
de  llnstmction  publique.    (BBA.)  —  Paris,  H.  Ghampion.    (2  ou  3  liyr.  par  an.) 


iy,238      XVU.  Zeitschriften  fOr  aUgemeine  Geschichte  (4.  fransMache). 

Bulletin  dn  Comitö  des  TraTaux  historiqnes  et  scientifiqnes.  Sections  d^Histoire 
et  de  Philologie,  d^ Archäologie,  de  Geographie  historiqne  et  descriptive,  des  scieno» 
tconomiques  et  sociales.  (BCTH.  —  BCT^.  —  BCTö.  —  BCT^.)  —  Paris,  E.  Leroax. 
(Pnhlications  du  Ministöre  de  rinstmction  pnhliqne.) 

Bulletin  Critiqne.  (BCr.)  —  M.  M.  Beurher,  Duchesne,  Lescoeur, 
Th6denat.  —•  Paris,  Emest  Thorin.    (Becueil  hi-mensuel.) 

Bulletin  Mensuel  de  Numismatique  et  Arch^logie.    (BMNA.)  —  B.  Serrure. 

—  Paris,  11  Bue  de  Lille. 

Bulletin  Mensuel  des  röcentes  Publications  Fran^aises  entr6es  &  la  biblioth^ue 
nationale.    (BMPFr.)  —  Paris,  H.  Champion. 

Bulletin  de  la  Soci6t6  des  Anciens  Textes  Fran^ais.  (BSATFr.)  —  Paris, 
Firmin-Didot  &  Cie. 

Bulletin  des  Travaux  de  Püniyersitö  de  Lyon.  (BTULyon).  —  Lyon,  Storck. 
(Quatre  Fascicules  par  an.) 

Le  Cabinet  Historique.    (CbH.)  —  U.  Robert.  —  Paris,  H.  Champion. 

La  Chronique  des  Arts  et  de  ]a  Curiositö.  Supplement  ä  la  Gkuette  des 
Beaux-Arts.    (CAC.)  —  Paris,  Bureaux  de  la  Gazette  des  Beaux-Arts. 

Comptes  Bendus  des  söances  de  PAcadtoie  des  inscriptions  et  beUes-lettres. 
(CB.)  —  Paris,  Imprimerie  nationale  (Picard  Editeur). 

La  Controverse  et  le  Contemporain.  (CC.)  —  Les  Facultas  catholiques  de 
Lyon.  —  Lyon,  Administration  de  la  Controv.  et  le  Cent.,  3.  Place  BeUecour. 

Le  Correspondent  (Beligion,  Philosophie,  Histoire,  Politique,  LittöFatore, 
Sciences,  Beaux-Arts).  (Corresp.}  —  Paris,  14  Bue  de  l'abbaye.  (Becueil  bi-mensueL) 

Courrier  de  TArt.  Chromque  hebdomadaire  des  Ateliers,  des  Mus6es,  des 
Bibliothöques,  des  Expositions,  des  Ventes  publiques.  (CourrArt.)  —  P.  LeroL  — 
Paris,  &  la  Librairie  de  TArt,  29  Cito  d'Autin. 

Gazette  des  Beaux-Arts,  courrier  europ6en  de  Tart  et  de  la  curiosit^.    (GBA) 

—  Paris,  8  Bue  Favart. 

Journal  des  ficonomistes.  Bevue  mensuelle  de  la  science  öconomique  et  de  la 
statistique.    (JEc.)  —  G.  de  Molinari.  —  Paris,  Guillaumin. 

Journal  des  Savants,  publik  par  le  ministre  de  Tinstruction  publique.  (JSav.)  — 
Benan,  Mignet,  Barthölemy  Saint-Hilaire,  Chevreuil.  —  Paris,  Hachette. 
(Publik  sous  les  auspices  du  ministöre  de  rinstmction  Publique  et  des  Beaux-Arts. 

—  Par  cahiers  mensuels.  —  4®.) 

Journal  des  Sciences  Milit.  Bevue  militaire  fran^aise.  (JSM.)  —  Paris,  Baudoin. 

Le  Livre.  Bevue  du  Monde  littöraire.  (Livre.)  0.  Uzanne.  —  Ptris, 
Maison  A.  Quantin. 

Le  Manuel  des  Questions  Actuelles:  lögislation,  thöologie,  Philosophie,  Ustoire, 
sdences,  lettres  (revue  de  TGSuTre  des  bons  livres);  paraissant  &  la  fin  de  chaqae 
mois.    (MQA.)  —  Paris,  De  Haas. 

Mömoires  de  TAcadömie  des  Sciences  Mondes  et  Politique  de  Tlnstitut  de 
France.    (MASMP.)  —  Paris,  Durand  et  Pedone-Lauriel. 

Mömoires  de  TAcadömie  des  Inscriptions  et  Belles-Lettres  de  Tlnstitut  national 
de  France.    (MAIBL.)  —  Paris,  Imprimerie  Nationale. 

Le  Moyen-Age.  Bulletin  mensuel  d'histoire  et  de  philologie.  (MA.)  ~ 
A.  Marignan,  G.  Piaton,  M.  Wilmotte.  —  Paris,  A.  Picard. 

Polybiblion.  Bevue  bibliographique  universelle.  Partie  Technique.  —  Partie 
Littöraire.     (PolybiblT.  —   Polybibli'.)  —  Paris,  2  et  5  Bue  Saint-Simon. 

La  Bövolution  Fran^aise.  Bevue  d'histoire  moderne  et  contemporaine. 
(BövolFr.)  —  F.  A.  Aulard.  —  Paris,  Charavay  fröres.    (Bevue  mensuelle.) 

Bevue  Celtique.    (BCelt.)  —  G.  Dottin.  —  Paris,  E.  Bouillon. 

Bevue  Critique  d'histoire  et  de  littörature.  Becueü  hebdomadaire  publik  soiu 
la  direction  de  J.  Darmestetter,  L.  Havet,  G.  Monod,  G.  Paris.    (BCr.)  —  A.  Chuquet. 

—  Paris,  Leroux. 

Bevue  des  Documents  Historiques  (suite  de  piöces  curieuses  et  inödites). 
(BDH.)  —   E.  Charavay.  —  Paris,   4   Bue   de  Furstemberg   (Charavay  fr^res). 

Bevue  G6n6rale.  (BG^.)  —  Ch.  de  Lariviere.  —  Paris,  Bureaux  de  la 
.Bevue,  5  Bue  de  l'Eperon. 

Bevue  G6n6rale  du  Droit,  de  la  l^gislation  et  de  la  jurisprudence  en  France 
et  &  r^tranger.    (RGD.)  —  Paris,  E.  Thorin. 

Bevue  d'Histoire  Diplomatique,  publice  par  les  soins  de  la  Soci6t6  d'histoire 
»diplomatique.    (BHD.)  —  B.  de  Maulde.   —  Paris,  E.  Leroux. 


XVU.  Zeitschriften  fttr  aUgemeine  Geschichte  (5.  belgische).       IV,2a9 

Revue  Historique.    (RH.)  —  G.  Monod.  --  Paria,  Alcan. 

Revue  Historique  Nobiliaire.  (RHN.)  —  L.  Sandret.  —  Paris,  13  Quai  des 
Grands-Augustins. 

Nouvelle  Revue  Historique  de  Droit  frangais  et  6tranger.  (NRHD.)  — 
£.  de  Roziöre,  A.  Esmein,  R.  Dareste,  M.  Fournier,  J.  Tardif.  —Paris, 
L.  Larose  &  Foriel. 

Revue  des  Langues  Romanos.  Publik  par  la  Soci6t6  pour  T^tude  des  langues 
Romanos.    (RLR.)  —  Montpellier-Paris,  J.  Maisonneuve. 

Revue  des  Livres  Nouveaux.  (RLN.)  —  H.  Le  Soudier.  —  Paris,  174  et  176 
Boulevard;  St.  Germain,  Librairie  Le  Sondier. 

Revue  Maritime  et  Coloniale.  (RMC.)  —  Paris,  Librairie  militaire  de  L. 
Baudoin  et  C^e.    fPublication  du  Ministdre  de  la  Marine  et  des  Colonies.) 

Revue  Militaire  de  TEtranger.  R6dig6e  k  Tötat-major  de  Parmöe.  (RME.) 
—  Paris,  Baudoin. 

Revue  des  Deux  Mondes.    (RDM.)  —  C.  Buloz.  —  Paris,  Leroux. 

La  Petite  Revue  des  Deux  Mondes  de  g6ographie  et  d'histoire,  donnant  des 
dötails  historiques,  arch^ologiques,  g^ographiques,  g6ologiques.  (PRDM.)  —  Limoges, 
Ve.  Ducourtieux. 

Revue  du  Monde  Latin.  Questions  internationales,  politiques,  litt^raires  et 
6cononniques.    (RML.)  —  Comte  de  Barral.  —  Paris,  19  Boulevard  Montmartre. 

La  Nouvelle  Revue.  (NR.)  —  J.  Madame  Adam.  —  Paris,  18  Boulevard 
Montmartre.    (Revue  bi-mensuelle.) 

Revue  Numismatique.  (RNumism.)  —  A.  de  Rarth61emy,  G.  Schlum- 
berger,  E.  Babelon.  —  Paris,  Rollin  &  Fenardent. 

Revue  Politique  et  Litt^raire.  (RPL.)  —  A.  Rambau d.  —  Paris,  111  Boule- 
vard St.  G^rmain.    (Paraissant  tous  les  samedis,  *Revue  Bleue'.) 

Revue  des  Questions  Historiques.  (RQH.)  —  E.  de  Beaucourt.  —  Paris, 
Bureaux  de  la  Revue,  5  Rue  St.  Simon. 

Revue  des  Religions.    (RRel.)  —  Abb6  Peisson.  —  Paris,  37  Rue  du  Bac. 

Revue  de  THistoire  des  Religions.    (RHR.)  —  J.R6ville.  —  Paris,  E.  Leroux, 

Revue  de  la  Soci6t6  des  Etudes  Historiques.    (RS£lH.)  —  Paris,  Emest  Thorin. 

Revue  des  Soc.  Savantes  des  D^partem.  publice  sous  les  auspiues  du  Ministöre 
de  rinstruction  Publique  et  des  Beaux-Arts.  (RSSD.)  —  Paris,  Imprimerie  Nationale. 

Revue  des  Traditions  Populaires.  (RTP.)  —  Paris,  Maisonneuve  &  Ch.  Leclerc. 
Emile  Lechevalier. 

Romaniaa.  Recueil  trimestriel  consacrö  k  Tötude  des  langues  et  des  litt^ratures 
Romanos.    (Romauia.)  —  P.  Meyer,  G.  Paris.  —  Paris,  Bouillon. 

Söances  et  Travaux  de  PAcadömie  des  Sciences  Morales  et  Politiques  (Institut 
ds  France).  Compte-rendu  fondö  en  1842  par  M.  Verg6.  (ST.)  —  Ch.  Verg6.  — 
Paris,  Picard.    (Paraissant  tous  les  mois  par  livraisons  de  10  feuilles.) 

Le  Spectateur  militaire.  Becueü  de  science,  d'art  et  d'histoire  militaires. 
(SpM.)  —  Paris,  15  Rue  Saint-Benoit. 

La  Tradition,  revue  gönörale  des  contes,  legendes,  chants,  usages,  traditions 
et  arts  populaires.  (Tradition.)  —  E.  Bl^mont  &  H.  Carnoy.  —  Paris,  Bureaux 
de  la  Tradition,  33  Rue  Vavin. 

5.  belglBOhe. 

Bulletin  de  TAcadömie  Royale  des  sciences,  des  lettres  et  des  beaux-arts  de 
Belgique.    (BAcBelgique.)  —  Bruxelles,  F.  Hayez. 

Bulletin  des  Bibliophiles  Liögeois.    QBBL.)  —  Liöge,  Grandmont-Donders. 

Bulletin  de  la  Commission  royale  d'Histoire.    (BClP*.)  —  Bruxelles,  Hayez. 

Choix  de  M6moires,  pröc^d^s  des  rapports  sur  les  travaux,  de  la  soci^tö 
litt^raire  de  rUniversit^  Catholique  de  Louvain.    (CMÜCL.)  —  Louvain,  Peeters. 

Comptes  Rendus  des  s^ances  de  la  Commission  royale  d'Histoire,  ou  recueil  de 
ses  bulletins.    (CRCHB.)  _  Bruxelles,  F.  Hayez. 

L'Illustration  Europ^enne.  Litt^rature,  histoire,  sciences,  romans  et  noüvelles. 
(IllustrEurop.)  —  BruxeUes. 

Le  Magasin  Litt^raire  et  Scientifique.     (MLSc.)  —  Gand.,  Leliaert. 

M6moires  de  FAcad^mie  royale  des  sciences,  des  lettres  et  des  beaux-arts  de 
Belgique.    (MAcBelgique.)  —  Bruxelles,  Hayez. 

M^moires  Couronn6s  et  M6moires  des  Savants  Etrangers,  publik  par  Tacad. 
roy.  des  sciences,  des  lettres  et  des  beaux-arts  de  Belgique.  (MCMSE.)  —  Bruxelles, 
imp.  Hayez. 


IV;240    XVII.  Zeitschriften  f.  allgem.  Oeschiehte  (6.  iiiederlliid.  —  7.  engl  J. 

Messayer  Litt6raire  et  Scientifiqiie  de  Gand.  (MLSG.)  —  Oand,  Leiiaen;, 
Liffer  &  Cie. 

Le  Mns^on.  Beyne  internationale,  Stades  de  ling^tiqae,  d'histoire  et  de 
Philosophie.    (Mas§on.)  —  Lonvain,  Lefever. 

Prtcis  Historiques,  m^langes,  religienx,  littöraires  et  scientifiqneB.    (PrH.)  — 

—  Broxelles,  Vromant. 

Bevne  de  l'Art  Chr6tien.  Publice  soiis  la  direction  d'on  cornit^  d^artisteB  et 
d'arch^ologaeB.  (RAG.)  —  Bruges,  impr.  de  la  Soci6t6  Saint- Angnstin;  Beseite,. 
De  Bronwer  &  Co. 

Bevne  de  Belg^qne.    (BBelgiqae.)  —  Broxelles,  Mnqnardt. 

Beyne  de  Droit  latemational.  (BDI.)  —  Bolin- Jacqnemyns,  Nya,  Bivier. 

—  Bmxelles,  Mnqnardt. 

Bevne  Beige  de  Nnmismatiqne,  pnbliöe  sons  les  anspices  de  la  Soc.  Boy.  de 
nnmismatiqne.    (BBN.)  —  Bmxelles,  Decq. 

Bevne  G^n^rale.  Jonmal  historiqne  et  litt^raire  paraissant  le  premier  da 
chaqne  mois.    (BG^.)  —  P.  de  Honlleville.  —  Bmxellee,  PoUennis  et  GeotericL 

(belgJBeh-vlamiBohe.) 
Het  Beifort.  Tijdschrift  toegew^d  aan  letteren,  wetenschap  en  knnst.  (Bdfort) 

—  Chind,  Leliaert,  Siffer  &  Cie. 

Verslagen  en  mededelingen  der  koninklijke  Vlaamsche  Akademie  voor  taal- 
en  letterknnde.    (VMVlaamschAk.)  —  Gand,  Leliaert,  A.  Siffer  &  Co. 

6.  niederündieohe. 

Bibliographische  Adversaria.    (Advers.)  —  's  Gravenhage,  Martinns  N^hoff. 

Wetenschappeliijke  Bladen.  G^hiedenis-Maatschappeiyke  belangen.  —  Natnr- 
wetenschappen.  —  Letterknnde.  En  bloemlezing  nit  bniten-landsche  t^dschriften 
voor  Nederland  bewerkt.    (WetBU.}  —  Haariem,  H.  D.  Tjeenk  Willink. 

De  Gids.    (Gids.)  —  W.  H.  de  Beantort  etc.  —  Amsterdam,  van  Kämpen. 

De  Nienwe  Gids.  (NGids.)  —  F.  van  Eeden,  F.  van  der  Goes,  W.  Kloos, 
P.  L.  Tabr.  —  Amsterdam,  W.  Verslnys. 

Jaarboek  van  de  Koninkl^ke  Akademie  van  Wetenschappen,  gevestigd  te 
Amsterdam.    (JbAkAmsterdam.)  —  Amsterdam,  Joh.  Müller. 

Taabtndie.  Tweemaandlgksch  T^jdschrift  for  de  Stndie  der  Nienve  Talen. 
(Taalst.)  —  L.  M.  Baale,  K.  ten  Brnggencate,  P.  A.  Schwippert  — 
Kember^,  Blom  &  Olivierse. 

T^dschrift  voor  Geschiedenis.  (TG.)  —  A.  M.  Kollewyn  Nz.  —  Amersfoort, 
Slonthonwer. 

De  T^dspiegel.    (T^'dip.)  —  's  Gravenhage,  Charles  Enrings. 

Yerslagen  en  Mededeelingen  der  Koninkl^ke  Akademie  van  Wetenschaj^ien.  — 
Afdeeling  Letterknnde.  —  Afdeeling  Natnnrknnde.  (VMAkAmsterdam^.  — 
VMAkAmsterdam'^.)  —  Amsterdam,  Joh.  Mfiller. 

7.  engliBohe. 

The  Academy.    A  weekly  review  of  lit.,  scienoe  and  art.   (Ac)  —  J.  C.  Cot  ton. 

—  London,  Publishing  Office.    (Jährl.  2  Halbbftnde,  zusammen  52  No.    Bis  1890 
erschienen  36  Halbbftnde.) 

The  Athenaeum.  Journal  of  English  and  foreipi  Lit.,  Science,  fine  arts, 
music  and  the  drama.  (Ath.)  ~  John  C.  Francis.  —  London,  Francis.  (Jfihrlich 
in  2  Halbbanden  in  52  No.    Bis  Anfang  1890  waren  3244  No.  erschienen.) 

The  Book-Worm.  A  Magazine  of  Old-Time  Literatnre.  nSookWomL)  — 
London,  EUiot  Stock.    (Preis  jährlich  Sh.  7,  d.  6.    Bis  1890  2  Bde.  [Jg.]  erschienen.) 

The  Nineteenth  Century.  (19*J»Cent.)  —  London,  Kegan  Paul.  (Jfthrl.  12  Hefte 
&  Sh.  2,  d.  6.) 

The  Numismatic  Chronicle  and  Journal  of  the  Numismatic  Sode^. 
(NumismChr.)  —  J.  Evans,  W.  Vanx  &  B.  V.  Head.  —  London,  Bnssell  SmitiL 

The  Genealogist.  —  London,  Bell.    (Begr.  1875.    Viertelj.) 

The  Folk-Lore  Joumal.   (FolkLoreJ.)  —  London,  Stock.   (Begr.  1883.  Viertcü.) 

Knowledge.  —  B.  A.  Proctor.  —  London,  Longmans,  Green  &  Co.  (Jfthrl. 
12  Hefte  ft  6  pence.) 

Blackwood's  Magazine.  —  Edinburgh  u.  London,  Will.  Blackwood  &  Sob. 
(Jfthrl.  12  Hefte  ft  Sh.  2,  d.  6.    Bis  1890  waren  900  Hefte  erschienen^ 

Celtic  Magazine.    (CelticMag.)  —  London,  Mackenzie.   (Begr.  18/5.  Monad.) 


XVn.  Zeitschriften  fOr  allgemeine  Geschichte  (8.  skandinavische).    17,241 

Longmans  Magazine.  —  London,  Longmans,  Green  &  Co.    (Jährl.  12  Hefte 

k  6  pence.    Bis  1890  94  Hefte  erschienen.) 

Macmillans  Magaidne.  —  London,  Macmillan  &  Co.    (Jährl.  12  Hefte  k  1  Sh. 

Bis  1890  362  Hefte  erschienen.) 

Murray's  Magazine.  —  London,  Mnrray.    (Jfthrl.  12  Hefte  k  1  Sh.) 
Scrihners  Magazine.  ~  London,  Warne.    (Jfthrl.  12  Hefte  k  1  Sh.) 
Memoirs  of  the  Manchest^  Literary  and  Philosophical  Society.  (MManchesterLS.) 

—  Manchester. 

Miscellanea  Genealogica  et  Heraldica.  (MiscGtenHer.)  —  London,  Mitchell  & 
Hnghes.    (Begr.  1886.    MonatL) 

The  Atlantic  Monthly.  —  London,  Ward,  Lock  &  Co.    (Jfthrl.  12  Hefte  k  1  Sh.^ 

Notes  and  Qneries.  A  Medium  of  bitercommonication  for  Litterary  and 
G^eral  Beaders  etc.  (NQ.)  —  London,  W.  M.  Heinemann.  (Jfthrl.  2  Halbbde.  k  Sh.  10 V«-) 

The  Monthly  Packet.  —  Ch.  Tonge.  —  London,  Smith  &  Innes.  (Jfthrl. 
12  Hefte  k  1  Sh.) 

Proceedings  of  the  Boyal  Dublin  Society.    (PBDnblinS.)  —  Dublin. 

Proceedings  of  the  Boyal  Society  of  Edinburgh.   (PBSEdinburgh.)  —  Edinburg. 

Proceedings  of  the  Manchester  Literary  and  PhilosopMcal  Society. 
(PManchesterLS.)  —  Manchester. 

Trubner's  American,  European  and  Oriental  Literary  Becord.  A  Begister  of 
the  most  important  works  published  in  North  &  South  America,  Europe,  Airica& 
the  East,  with  occasional  notes  on  contemporary  literature;  Bimonthly.    (TAEOLB.) 

—  London,  Trübner. 

The  Saturday  Beview  of  Politics,  Literature,  Science  and  art.    (SaturdayB.) 

—  London,  Longmans,  Green  &  Co. 

The  Scottish  Beview.    (ScottishB.)  —  Paisley  and  London,  Alex.  Gardner. 

The  English  Historical  Beview.  ^HB.)  —  Mandell  Creighton.  —  London, 
Longmanns,  Green  &  Co.    (Jfthrl.  4  Hefte  k  5  Sh.    Bis  1890  4  Bftnde  erschienen.) 

The  Dublin  Beview.    (DublinB.)  —  Dublin. 

The  Quarterly  Beview.  (QB.)  —  London,  Murray.  (Jfthrl.  12  Hefte.  Bis 
1890  356  Hefte  erschienen.) 

The  Fortnightly  Beview.  (FortnB.)  —  Frank  Harris.  —  London,  Chapman  & 
Hall.    (Jfthrl.  12  Hefte.) 

The  Edinburgh  Beview.  (EdinbB.)  —  London,  Longmans,  Green  &  Co.  (Bis 
1890  358  Hefte  erschienen.) 

The  ContemporaiyBeview.  (ContempB.)  —  London,  Isbister  &  Co.  (Jährl.  12  Hefte.) 

The  National  Beview.  (NatB.)  —  London,  AUen  &  Co.  (Jährl.  12  Hefte 
k  Sh.  2,  d.  6.) 

The  universal  Beview.  (UniversB.)  —  London,  Sonnenschein  &  Co.  (Jährl. 
12  Hefte  12  Sh.  6  d.    Bis  1890  2  Jgg.  erschienen.) 

The  Westminster  Beview.  (WestmB.)  —  London,  Trübner  &  Co.  (Jährl. 
12  Hefte  k  Sh.  2,  d.  6.) 

Time.  —  Walter  Sichel.  —  London,  Sonnenschein.    (Jährl.  12  Hefte  k  1  Sh.) 

Transactions  of  the  Boyal  Dublin  Society.    (TBDublinS.)  —  Dublin. 

Transactions  of  the  Boyal  Historical  Society.  (TBHS.)  —  London,  Longman. 
(Begr.  1875.    Viertelj.) 

Transactions  of  the  Boyal  Society  of  Edinburgh.  (TBSEdinburgh.)  —  Edinburgh. 

Transactions  of  the  Boyal  Irish  Academy.    (TrIrishAc.)  —  Dublin. 

Tear  Book  of  the  Scientific  and  Leamed  Societies  of  Great  Britain  and  Ireland. 
(YBSLS.)  —  London,  Grii9ßn. 

8.  Bkandinavisohe. 

Aarsberetniger  og  Meddeleser  fra  det  Store  k.  Bibliothek.  (AMSB.)  —  C. 
Braun.  —  Ejabenhavn,  Gyldendal. 

Historisk  Arkif.  Et  Maanedsskrift  for  populaere  Sküdringer  af  historiske 
Personer  og  Begivenheder.  (HA.)  —  F.  C.  Granzow  &  S.  B.  Thrige.  —  Ejeben- 
havn,  Philipsen. 

Ny  Jord.   Nordisk  Tidsskrifb  for  Literatur,  Yidenskab  og  Kunst.    (NyJord.) 

—  C.  Behrens.  —  Ejabenhavn. 

Literatur  ogEritik.  EtTidsskrift.  (L&E.)  —  C.  Biis-Knudsen.— Ej0benhavn. 
Museum.     Tidskrift  for  Historie  og  Geographie.     (Mus^.)  —  C.  Brunn, 
A.  Hovgaard,  P.  F.  Bist.  —  Ejebenhavn. 


iy,242    XVII.  Zeitschriften  fttr  allgem.  Gesch.  (9.  slawische.  —  10.  nngar.). 

Det  Kongelige  Danake  Videnskabernes  Selskabs  Skrifter.  Historisk  og  philo- 
sophisk  Afdeling.    (DanskVSSH.)  —  Ejebenhavn. 

Forhandlinger  i  Videnskabs-Selskabet.    (TVSChristiania.)  —  Christdania. 
Det  kongelige  Norske  Videnskabers  Selskabs  Skrifter.  (NorskYSS.)  —  Drontheim. 

Acta  nniversitatiB  Lnndinensis.  Lands  univendtets  ars-skrift.  —  Lond,  C.  W. 
K.  Gleernp  i.  distrib.  , 

Upsala  oniversitets  arsskrift.  Füosofi,  sprakvetenskap  och  faistoriska  yetens- 
kaper.  —  Upsala,  Akad.  bokh. 

k.   Svenska   Vetenskaps-Akademiens    Handlingar.     (SvVAH.)   —   Sto^Molm, 
Noratadt.    Dazn:  Bihang  SvVAHB. 

Göteborgs  kongl.  Vetenskaps  och  vitterhets  Samhälles  Handlingar.  (Göteborg- 
VSH.)  —  Göteborg,  D.  F.  Bonniera  förlagsexped. 

Ur  Daffens  Xrönika.  M&nadsskrift  fbr  Skönliteratur,  Teater  och  Politik.  (ÜDK.) 

—  A.  Ahnfeit.  —  Stockholm,  Looström. 

k.  Vitterhets,  Historie  och  Antiqnitets  Akademiens  M&nadsblad.    (VHAAM.) 

—  Stockholm. 

NnmismatiskaMeddelanden.  —  Svenska  Nnmismatiska-Föreningen.  —  Stockhohn, 
Ad.  Bonnier  i  komm. 

Samlaren.  Tidskrift  ntgifven  af  Svenska  Literatnrsallskapets  arbetsntakott. 
(Samlaren.)  —  Upsala. 

Finsk  Tidskrift  för  Vitterhet,  Vetenskap,  Konst  och  Politik.  (FinskT.)  - 
F.  Gnstafsson  &  M.  G.  Schybergson.    -  Helsingfors,  Sünelii  arfvingar. 

Nordisk  Tidskrift  fÖr  Vetenskap,  Konst  och  Indnstri  ntgifven  af  Lettmtedtaka 
föreningen.  (NTVKI.)  —  0.  Montelins.  ~  Stockholm,  J.  Haeggströms föriagexped. 

Ny  Svensk  Tidskrift,  fÖr  Knltur  och  Samhällsfr&gor,  Popnl&r  Vetenskap, 
Kritik  och  Skönliteratur.    (NySvT.)  —  B.  Geijer.  —  Stockholm,  Norstedt. 

9.  slawische. 

Bibliograf.  —  N.  Lissoffskij.  —  St.  Petersburg,  Ehrlich. 
Istoritscheskij  Wiestnik.  (IW.)  —  S.  Schubinskij.  —  St.  Petersburg,  Ssnworm. 
(^Historischer  Bote.') 

Zumal  Min.  Narodnago  Proswieschtschenia.  (ZMNP.)  —  L.  N.  Maikoff.  - 

St  Petersburg,  BalaschofT.    ("Journal  des  Ministeriums  der  Volksaufklämng.") 

Westnik  Ewropy.  (WE.)  —  M.  Stassjulewii.  —  St.  Petersburg,  Stassjulewii. 

('EuropäiBcher  Bote.') 

Kiewskia  Uniwerisitetskia  Izwestia.   (KUI).   —  W.  Ikonnikoff.  —  Eijew, 

Universitäts-Typographie.    ('Nachrichten  der  E^jewschen  Universität.') 

Bulletin  de  l'Acad^mie  imperiale  des  sciences  de  St.  P^tersbourg.   (BAcP^tersb.) 

—  St.  Petersburg  (Leipzig,  Vofs'  Sortiment). 

M^moires  de  l'Acad^mie  imperiale  des  Sciences  de  St.  P^tenbonrg. 
(MAcPötersb.)  —  St.  Petersburg  (Leipzig,  Vofs'  Sortiment). 

Biblioteka  Warszawska.  (BW.)  —  J.  K.  Plebadski.  —  Warschau, 
Batyi&ski  (Berger). 

Kwartalnik  Historyczny.  (KwH.)  —  X.  Liske.  —  Lemberg,  Towarsystwo 
Historyczne. 

Przewodnik  Naukowy  i  Literacki.  (PNL.)  —  A.  Krechowiecki  — 
Lemberg,  LozilSski. 

Bozprawy  i  Sprawozdania  z  posiedzed  wydziatu  historyczno-filozofiznego 
Akademii  Umiejetnotfci.  —  Krakau. 

Bulletin  international  de  l'Acad^mie  des  Sciences  de  Cracovie.  —  Kr^iau. 

10.  uxLgarisohe. 

A  Ludovica  Akademia  Közlönye.  (LAK.)  —  Budapest,  Verlag  d.  Akad. 
CZeitschft.  d.  Ludov.-Akademie'.    1890  erschien  der  17.  Jg.    Jährl.  12  Hefte.) 

Katholikus  Szemle.  (KathSz.)  —  A.  Kisfaludy.  —  Budapest,  St.  Stefan- 
Verein.    ('Katholische  Revue'.) 

Ungarische  Bevue.  Mit  Unterstützung  der  ungar.  Akademie  der  Wissen- 
schaften herausgeg.  von  P.  Hunfalvy  &  Gust.  Heinrich.  (UngR.)  —  Budapest, 
in  Komm,  bei  Brockhaus,  Leipzig. 


Xyn.  Zeitschriften  ffur  allgem.  Gesch.  (11.  rnmän.  —  12.  amerikan.)    [V,243 

11.  ramäoische. 

Analele  Academiei  Bomäne.  Sectinnca  n.  Discursori,  memorii  si  notite. 
(AnAcBii.)  —  Academia  romäna.  —  Bncnresci,  Tipografia  Academiei  romäne. 

Candela.  Jnmalü  bisericescü-literaritt.  (Candela.)  —  A.  Berariu.  —  Cernauti, 
Editoriu  Archimandritulü  A.  Cinpercoyici.    Tipografia  archiepitupalä.    (Seit  1882.) 

Convorbiri  literare.  —  Jacob  Negrnzzi.  —  Bucoresci,  Stabilimentnl  grafic 
Socec  &  Teclu.    (Seit  1867.) 

Bevista  Noua.  (BN^.)  —  Direktor  B.  P.  Hasdeu.  —  Bncuresci,  Stabilimentnl 
grafic  Socec  &  Teclu.    (Seit  1887.) 

Bomänische  Bevne.  Politisch-litterarische  Monatsschrift.  (BomänB.)  — 
Dr.  Cornelius  DiaconoTich.  —  Wien,  Selbstverlag  des  Heransgebers.  Druck 
Ton  J.  B.  Wallishausser.    (Seit  1885.) 

12.  amerikanische. 

Annals  of  the  American  Academy  of  Political  and  Social  Science.  [Unter  Mit- 
wirkung von  Fr.  H.  Giddings  u.  B.  P.  Falkner,  hrsg.  von  E.  J.  James.] 
(AAAPSS.)  —  Philadelphia,  Amer.  Acad.  of  Pol.  and  soc.  Science. 

The  American  Antiquarian  and  Oriental  Journal.  (AAOJ.)  —  St.  D.  Peet. 
—  Chicago,  179  Wabash  Avenue.  (Überwiegend,  aber  nicht  ausschliefslich  Ameri- 
kanisches.) 

Smithsonian  Miscellaneous  Collections.  (SMC.)  —  S.  P.  Langley.  — 
Washington,  Smiths.  Inst.    (Darin  enthalten  die  'Bulletins*  der  einzelnen  Klassen.) 

Smithsonian  Contributions  to  Knowledge.  (SCK.)  —  Washington,  Smiths. 
Inst.    4«. 

The  Nation.    (NationNY.)  —  New- York. 

American  Notes  and  Queries.  Amedium  of  inter-communication  for  literary 
men,  general  readers  etc.    (ANQ.)  —  Philadelphia,  W.  L.  Walsh. 

The  North  American  Beview.  (NAB.)  —  L.  Bryce.  —  New- York,  3  East 
14*h  Str.    (Indirekt.) 

Science.   A  Weekly  Newspaper  of  all  the  Arts  and  Sciences.   (Sc.)  —  New- York. 


B.  Siglen  für  einzelne  Zeitschriften. 


AAALA.    Atü  della  r.  Accademia  di 

Archeologia,  Lettere  e  belle  ArtL 
AAAPSS.  AnnalB  of  the  American  Acad. 

of  Political  and  Social  Science. 
AA  Fl.     ArchiTio  per  FAntropologia  e 

TEtpologia. 
AAEEGr.  Annuaire  de  IJAssociation  ponr 

l'Enconragement  des  Etndes  Grecqnes. 
AAIsr.  Annuaire  d.  ArchiTes  Israölites. 
AAL^^.     Atti  della  r.  Accademia  dei 

LinceL  Memorie. 
AAlfi,    Dass.  Notizie  degli  Scayi. 
AAnthr.    ArchiT  f.  Anthropologie. 
AAOJ.  American  Anüqoarian  and  Orient 

Jonmal. 
AAOV.    Atti  dell*  Accademia  Olimpica 

di  Vicenza. 
AAW.    Ans  Allen  Weltteilen. 
ABF.     Annaes  de  Bibliographia  Portn- 

ffneza. 
ABB.    Archiv  für  Bürgerliches  Recht. 
ABSHFr.  Annnaire-Bulletin  de  la  Sodötö 

de  FHistoire  de  France. 
ABTh.    Annales  de  Bibliographie  Th6o- 

logique. 
Ac    The  Academy. 

AC.    Archiv  Öesky. 
ACSEJ.     Acte^  et  Conferences  de  la 
Sociötö  des  Etndes  Juives. 

ADA.  Anzeiger  f.  Deutsches  Altertum. 

ADB.  Allgemeine  Deutsche  Biographie. 
ADB.  Annalen  der  Deutschen  Reiches. 
AE.    Arch&ologiai  Ertesitö. 

AELEZ.    Allgemeine  Evangelisch-Lnth. 

Kirchen-Zeitung. 
AEMÖ.     Archaeologisch  -  EpigrapMsche 

Mitteilungen  aus  Österreich. 
AEOA.    Annales  de  TExtreme  Orient  et 

de  TAfrique. 
AFNFB.     Aarsberetning  af  Foreningen 

til  Norske  Fortidsmindesm.  Bevaring. 
AGLEK.      Archiv   für  die  Geschichte 

Liv-,  Est-  und  Kurlands. 
AGNM.      Anzeiger    des    Germanischen 

Nationalmuseums. 
AGOHZ.    Archief  voor  de  Gesohiedenis 

der  Oude  Hollandsche  Zending. 
AHEB.  Analectes  ponr  servir  ä  Füistoire 

Eccl6siastique  de  la  Belgique. 
AHNBN.     Annales   Histor.,  Nobili^es 

Biographiques  et  Necrologiques. 


AHS.     Archives  H^raldiques  et  Sigillo- 

graphiqnes. 
AJArch.      The    American   Journal  of 

Archaeology. 
AIPBA.   Annuaire  de  rinstmctionPiLbL 

et  des  Beaux  Arts. 
AJPh.    American  Journal  of  Phflology. 
AKKR.  Archiv  für  KathoL  Kirchemr»^ 
ALKMA.     Archiv   für  Litterator-  und 

Kirchengeschichte  des  Mittelalters. 
ALLG.    Arohiv  für  Lateinische  Lexico- 

graphie  und  Grammatik. 
AMG.    Annales  du  Mus6e  Guimet 
AMIV.    Atti  e  Mem.  del  Istit  Yeneto. 
AMSB.     Aarsberetni^er  og  Meddeleaer 

fira  det  Store  k.  Bibliothek. 
AMSL.     Archives  des   Miasions  Sden- 

tifiques  et  Littöraires. 
AMZ.    Allgemeine  Missionszeitschrift. 
AMZg.    Allgemeine  Militär-Zeitung. 
AnA&ii.    Analele  Academiei  Romane. 

Sectiunca  II. 
ANF.    Archiv  for  Nordisk  FüologL 
ANFBl.  AlgemeenNederlandsch  Familie- 

blad. 
ANOH.    Aarböger  for  Nordisk  Oldkyn- 

dighed  og  Hutorie. 
ANQ.    American  Notes  and  Qneriea. 
AÖG.    Archiv  f.  Österreichische  Gesdt 
AÖR     Archiv  für  Öffentliches  Recht 
APC.  Annales  de  Philosophie  Chr6tieuie. 
AQR.    Asiatic  Quarterly  Review. 
ASABATorino.     Atü   della  SodeU  di 

Archeologia   et   e  Belle  Arti  per  U 

provinda  di  Torino. 

AS^.     Annuaire   de    la    SodM  des 

Etndes  Juives. 
ASFNA.  Annuaire  de  laSoci6t6Fran^8e 

de  Numismatique  et  d' Archäologie. 
ASGS.  Archiv  für  sociale  Gesetzgebung 

und  Statistik. 
ASLig.     Atti    della  Societii  Ligure  di 

storia  patria. 
ASNS.     Archiv    für 'das  Studium  der 

Neueren  Sprachen. 
ASPh.    Archiv  für  Slavische  Phüologie. 
ASRR.    Annaks  de  la  Societad  Rhaeto- 

Romanscha. 
A&St    Arte  e  Storia. 
ASTP.      Archivio   per  lo  Studio  delle 

Tradizioni  Popolari. 


Siglen. 


IV,245 


Ath.    The  Athenaenm. 

AtVen.    Ateoeo  Veneto. 

AVen.    ArchiTio  Veneto. 

AZgB.    Allgemeine  Zeitung.    Beilage. 

BAAB.  Bulletin  de  rAcadömie  d' Archäo- 
logie de  Belgiqne. 
BAC.    Bollettino  di  Archeol.  OriBtiana. 
BAmGS.      Bulletin   of   tiie    American 

Geographical  Society. 
BAUBay.     Beiträge  znr  Anthropologie 

und  Urgeschichte  Bayerns. 
BBA.    Bulletin  des  Bibliothöqnes  et  des 

Archives. 
BBG.    Blätter  für  das  Bayrische  Oym- 

nasialschnlwesen. 
BBKG.    Blätter  fttr  Bayerische  Kirchen- 

flreschichte 
BBL.    Bulletin  des  Bibliophiles  Liögeois. 
BBMB.    Boletin  de  la  Biblioteca  Museo- 

Balaguer. 
BBSSMF.     BuUettino  di  BibUografia  e 

di  Storia  per  le  Scienze  Matematiche 

e  Fisiche. 
BGA  Roma.  BuUettino  della  Commissione 

Archeologica  communale  di  Boma. 
BCHB.     Bulletin  de  la  Commission  r. 

d'Histoire  (BruxeUes). 
BCHell.     Bulletin   de    Correspondance 

Hell^nique. 
BCr.    Bulletin  Critique. 
BCTA.   Bulletin  du  Comitö  des  Trayaux 

historiques  et  scientifiques.     Section 

d*Arch6ologie. 
BCTT^.    Dass.  £conomiques  et  sociales. 
BCT<}.     Dass.    Section  de  Geographie. 
BCTH.    Dass.  Section  d'Histoire. 
BECh.    Biblioth.  de  l'Ecole  des  Chartes. 
BEDB.    Beiträge  zur  Erläuterung  des 

Deutschen  Bechts. 
BEG.  Bulletin  Epigraphique  de  la  Gaule. 
BEIW.    Berichten  omtrent  de  uitbrei- 

dinff  des  Evangeliums  in  Italie  door 

de  Waldenzen. 
BGDS.     Beiträge  zur  Geschichte    der 

Deutschen  Sprache. 
BGl.    Der  Beweis  des  Glaubens. 
BHLPFr.   Bulletin  Historique  et  Litt6r. 

de  la  soci6t6  de  Thistoire  du  Protestan- 

tisme  Francs. 
BIEg.     Bulletin  de  Flnstitut  ^gyptien. 
BISIt.     Bulletino  dell'  Istituto  Storico 

Italiano. 
BKELE.   Beiträge  zur  Kunde  Est-,  Liv- 

und  Kurlands. 
BKIS.     Beiträge  zur  Kunde  der  Indo- 
germanischen Sprachen. 
BLÜ.    Blätter  für  Litterarische  Unter- 
haltung. 
BM.    Bmletin  Monumental. 
BMNA.  Bulletin  Mensuel  de  Numismat. 

et  Archäologie. 


BMPFr.     Bulletin  Mensuel  des  Publi- 

cations  Fran^aises. 
BNKS.    Bibliotheek  van  Nederlandsche 

Kerkgeschieds-SchriJTers. 
BNSIt.      Bulletino    di    Numismatica  e 

SAragistica  per  la  storia  d'Italia. 
BOB.    Babylonian  and  Oriental  Becord. 
BOBom.    Biserica  Ortodoxa  Bom&na. 
BPIt.    Balletino  di  Paleotnolona  Itai. 
BPWS.   Berliner  Philologische  Wochen- 
schrift 
BR.    Buciumul  Bx>manu. 
BSAO.    Bulletin  de  la  Soci6t6  des  Anti- 

quaires  de  l'Ouest. 
BSAP.    Bulletin  de  la  Soci6t6  d'Anthro- 

pologie  de  Paris. 
BSATFr.     Bulletin  de  la  SodM  des 

Anciens  Textes  Francis. 
BSCMHAlsace.     Bulletin  de  la  Soci6t6 

pour  la  Conservation  des  Monuments 

Historiques  d'Alsace. 
BSGR.     Buletinul  Societatii  Geografice 

Bomäne. 
BSIC.    Bulletin  de  la  Soci6t6  des  dtudes 

Indo-Chinoises. 
BSNAFr.  Bulletin  de  la  Soci6t6  Nationale 

des  Antiquaires  de  Fnuice. 
BSSL     Bolletino  Storico  della  Svizzera 

Italiana. 
B8SN.    Bulletin  de  la  Soci6t6  Suisse  de 

Numismatique. 
BSz.    Budapesti  Szemle. 
BTLYNI.    Bijdragen  tot  de  Taal-,  Land- 
en Volkenkunde  ▼.  Nederlandsch-lndiS. 
BÜBS.  BibliothöqueüniTerselle  et  Revue 

Suisse. 
BVGO.    Bgdragen  voor  Yaderlandsche 

Geschiedenis  en  Oudheidkunde. 
BW.    Biblioteka  Warszawska. 

CAC.    La  Chronique  des  Arts  et  de  la 

Curiosite. 
CbH.    Le  Gabinet  Historique. 
CO.    La  (kontroverse  et  le  Contemporain. 
CDTh.   Current  Discussions  in  Theology. 
ChQR.     The  Church  Quarterly  Review. 
ChRMJ.      The    Chinese   Recorder  and 

Missionary  JoumaL 
GIR.    Classical  Review. 

CMC.  Casopis  Musea  krälovstvi  Cesköho. 
CMÜCL.     Choix  de  M6moires  de  la  soc. 

littöraire   de   TUniversitö  Gatholique 

de  Louvain. 
Corr.    Le  Correspondant  et  la  Revue  de 

France,  r6unis. 
CR.    Comptes  Rendus  des  s6i^nces  de 

TAcad^mie  des  inscriptions  et  belles- 

lettres. 
CRCHB.    Comptes  Rendus  des  söances 

de  la  Commission  r.  d'Hist.  (BruxeUes). 
GRCLA.   Comte  Rendu  de  la  Commission 

Imperiale  Arch6ol.  (St.  Petersburg). 


IV,246 


SigleiL 


DEBll.    Dentflch-Eraogelische  Blfttter. 

DEKZ.  Deutsche  Evang.  Kirchenseitnng* 

DLBl.    Deutsches  litteratarblatt. 

DLZ.    Deutsche  Litteratnndtimg. 

DR.    Deutsche  Bevue. 

DBGS.  Deutsche  Bundschau  fttr  Geo- 
graphie und  Statistik. 

DBs.    Deutsche  Bundschau. 

DWBL    Deutsches  Wochenblatt. 

DZG.  Deutsche  Zeitschrift  f.  Geschichts- 
wissenschaft. 


EHB.    English  Historical  Beyiew. 
EKZ.  Evan^lische  K 
Exp.    The  Expositor. 


EKZ.  Evangelische  Kirchen- Zeitung. 

Bxi 


FBPG.  Forschungen  z.  Brandenburgisch, 
und  Preuisischen  Geschichte. 

GAGD.    Giomale  Araldico-Genealogico- 

Diplomatico. 
GBA.    Gasette  des  Beaux-Arts. 
GFrbO.    Geschichtsfreund.  Mitteilungen 

des  historischen  Vereins  der  5  Orte 

(Lusem  etc.) 
GGA.    GOttingische  Gelehrte  Anseigen. 
GL.    George  Lasar  (Rumänisch). 
GSAL    Giomale  della  Society  Asiatica 

ItaUana. 
GSLG.   Giomale  della  Societä  di  Letture 

e  Conversasioni 
GSLIt.     Giomale  Storico  della  Lette- 

ratura  Italiana. 

HA    Historisk  Arkif. 

H&E.    Himmel  und  Erde. 

HJb.    Historisches  Jahrbuch  (Grauert). 

H&.    Hadtört6neti  £0slem6nyek. 

HPBli.    Historisch-Politische  Blätter. 

HSyH.      Handlingar    rörande    Sveriges 

Historia. 
HTD.    Historisk  Tidsskrift  (Dansk). 
HTN.    Historisk  Tidsskrift  (Norsk). 
HTS.    Historisk  Tidskrift  (Svensk). 
HTb.    Historisches  Taschenbuch. 
Hs.    Hasänk. 
HZ.    Historische  Zeitschrift  (▼.  Sybel). 

lAnt.    Indian  Antiquary. 
IGI.    Imperial  Ghizetteer  of  India. 
ist.    Indische  Studien.  *' 

IW.    Istoritschesldj  Wiestnik.  ^ 

IZAS.      Internationale    Zeitschrift    für 
Allgemeine  Sprachwissenschaft. 

JA.    Journal  Asiatique. 

JAFL.    Joumal  of  American  Folk-Lore. 

JAIGrBr.  Joumal  of  the  Anthropological 

Institute  of  Great  Britain  and  Ireland. 
JAGS.   Joumal  of  the  American  Orient. 

Society. 
JASB.    Joumal  of  the  Asiatic  Society 

of  Bengal. 


JBAA.    Joumal  of  the  British  Arehseo- 

logical  Association. 
JBBAS.  Joumal  of  the  Bombay  Bnncb 

of  the  r.  Asiatic  Society. 
JBG.     Jahresberichte   der   Geschichts- 
wissenschaft. 
JBGPh.   Jahresbericht  über  GermaniBche 

Philologe. 
JBKA.     Jahresbericht   über  Klassische 

Altertumswissensch. 
JCBAS.    Joumal  of  the  Ceylon  Brsnch 

of  the  r.  Asiatic  Society. 
JCBl.    Jüdisches  Gentralblatt. 
JDAI.    Jahrbuch  des  Deutschen  Archäo- 
logischen Instituts. 
JDAM.    Jahrbücher   für   die  Deutsche 

Armee  und  Marine. 
J£c.     Joumal  des  £conomistes. 
JGGPO.    Jahrbuch  der  Gesellschaft  far 

Geschichte     des    Protestantismiu    in 

Osterreich. 
JGYV.    Jahrbuch  f.  Gesetssebung,  Ver- 
waltung und  VolkswirtsoLaft 
JHGA.    Jahrbuch  der  Heraldischen  Oe- 

sellschidft  Adler. 
JHSt.    Joumal  of  Hellenic  Studies. 
JHUS.  Johns  Hopkins  üniTersity  Stadies 

in  bist,  and  political  scienoe. 
JIArt.  Joumal  of  Indian  Art. 
JJGL.    Jahrbücher  für  jüd.  Geschichte 

und  Litteratur. 
JKSAK.  Jahrbuch  der  KunsthistorischeD 

Sammlungen  d.  Allerhöchsten  Kaise^ 

hauses. 
JLBl.    Jüdisches  Litteraturblatt. 
JNChBAS.    Joumal  of  the  North  China 

Brauch  of  the  r.  Asiatic  Society. 
JNS.    Jahrbücher  für  Nationalökonomie 

und  Statistik. 
JPGLA.     Jahrbueh  der  PreuÜB.  Oeolo- 

gischen  Landes-Anstalt 
JPh.    Joumal  of  Philology. 
JPr.    Jüdische  Presse. 
JPrK.     Jahrbuch    der  PreuTs.  Knost- 

sammlungen. 
JPTh.   Jahrbücher  f.  Protest  Theologie. 
JQR.    Jewish  Quarterly  Review. 
JRAI.    Joumal  of  the  Royal  Archseo- 

logical  Institute. 
JRAS.    Joumal  of  the  Royal  Asiatic 

Society. 
JSM.    Joumal  des  Sciences  Uilitaires. 
JVARh.    Jahrbücher   des  Vereins  tod 

Altertumskunden  im  Rheinland. 

KBGV.  Korrespondensblatt  d.  Gesamt- 
vereins  der  deutschen  Geschiehts-  und 
Altertums- Vereine. 

KBlAnthr.  Korrespondensblatt  d.  deutsch. 

Gesellschaft  für  Anthropologie. 
KBIGRW.    Korrespondensblatt  fSr  die 
Gelehrten-  u.  Realschul.  Württembergs. 


:i 


Siglen. 


IV,247 


KBWZ.    Korrespondensblatt  der  West^ 

deutschen  Zeitschr. 
EHS.    Kirkehistoriske  Samlinger. 
£M.    Kirchliche  Monatsschrift. 
ES.    EäetYskaja  Starina. 
Kül.  Eaewskia  Uniwersitetskia  Izwestia. 
KVGR.  Kritische  Vierteljahrsschrifk  für 

Gesetzgebung  und  Rechtswissenschaft 
KwH.    Kwartalnik  Historyczny. 

LAK.    LndoTica  Ak.  KözlOnye. 

LBGRPh.  Litteratnrblatt  f.  Germanische 
und  Romanische  Philologie. 

LBOPh.  Litteratnrblatt  f.  Orientalische 
Philologie. 

LBSW.  Litterarische  Beilage  d.  Staats- 
anzeigers fOr  Württemberg. 

LGAN.  Lancashire  and  Cheshire  An- 
tiqnarian  Notes. 

LOBl.  Litterarisches  Centralblatt  für 
Deutschland. 

L&K.    Literatur  og  Kritik. 

LRs.  Litterarische  Rundschau  für  das 
katholische  Deutschland. 

LZgB.  Leipziger  Zeitung.  Wissenschaft- 
liche Beilage. 

MA.    Le  Moyen-Age. 

MAH.  Mölanges  d'Arch^ol.  et  d'Histoire. 

MAIBL.     Mömoires  de  TAcad^mie  des 

Inscriptions  et  Belles-Lettres. 
MASCC.    Mitteilungen  der  3.  [Archiv-] 

Sektion  der  k.  k.  Central- Commission 

zur  Erforschung  der  Denkmale. 
MASMP.    M^moires  de  TAcad^mie  des 

Sciences  Morales  et  Politiques. 
MBadHK.    Mitteilungen  der  Badischen 

Historischen  Kommission. 
MBNG.     Mitteilungen  der  Bayerischen 

Numismatischen  Gesellschaft. 
MCC.    Mitteilungen  der  k.  k.  Central- 

Commiss.  z.  Eribrschung  d.  Denkmale. 
MCMSE.     M6moires  Couronn6s   et  M6- 

moires  des  Savants  Etrangers. 
MDAI^.     Mitteilungen   des  Deutschen 

Archäologischen  Instituts.  Athenische 

Abteilung. 
MDAI^.    Mitteilungen   des   Deutschen 

Archäologischen  Listituts.     Römische 

Abteilung. 
MDYSP.     Miscellanea  pubblicata   dalla 

Deputazione  Veneta  dl  Storia  Patria. 
MF.    Magyar  Figyelö. 
MGH.    Monumenta  Gennaniae  Historica. 
MGLEK.    Mitteilungen  aus  dem  Gebiete 

der  Geschichte  Liv-,  Est-  und  Kurlands. 
MGNM.     Mitteilungen    aus   dem    Ger- 
manischen National-Museum. 
MHL.  Mitteilungen  aus  der  Historischen 

Ljtteratur. 
IQÖG.    Mitteilungen  des  Instituts  für 
Osterreichische  Geschichtsforschung. 


MK.    Magyar  K^nyvszemle. 

ULKA^^.    Mitteilungen  des  k.  k.  Kriegs- 

archivs  (Abteilung  f.  Kriegsgeschichte). 
MKr  A.  Meddelelser  fra  Krigs- Archiveme. 
MLIA.    Magazin  für  Litteratur  des  In- 

und  Auslandes. 
MLSc    Le  Magasin  Litt6raire  et  Scien- 

tifique. 
MLSG.    Messager  Litt^raire  et  Scien- 

tifique  de  Gand. 
MLW J.    Monatsschrift  für  Litteratur  u. 

Wissenschaft  des  Judentums. 
MNASc.  Memoirs  ofthe  National  Academy 

of  Sciences  (Washington). 
MNEKR.    Mitteilungen  und  Nachrichten 

für  die  Evangel.  Kirche  in  Rufsland. 
MNLGAÜ.  Mitteilungen  d  Niederlausitzer 

Gesellschaft  für  Anthropologie  und  Ur- 
geschichte. 
MQA.  Le  Manuel  des  Questions  Actuelles. 
MSAN.    M^moires  de  la  Soci6t6  r.  des 

Antiquaires  du  Nord. 
MSAO.     Mömoires   de   la   Soci6t6    des 

Antiquaires  de  TOuest. 
l^ISH.  Messager  des  Sciences  Historiques. 
MSLP.    M^moires  de  la  Soci6t6  de  Lin- 

guistique  de  Paris. 
IkISNAFr.    M^moires  de  la  Socißtd  Na- 
tionale des  Antiquaires  de  France. 
MStIt.    Miscellanea  di  Storia  Italiana. 
i>lSyRA.      Meddelanden    frän    Svenska 

Riks-Archivet. 
MusK.    Museum  (Kopenhagen). 
MVGDB.    Mitteilungen  des  Vereins  für 

Geschichte  der  Deutschen  in  Böhmen. 
MWJ.    Magazin  für  die  Wissenschaft 

des  Judentums. 
MZS.    Magyar-Zsidö  Szemle. 

NA.    Neues  Archiv  der  Gesellschaft  für 

ältere  deutsche  Geschichtskunde. 
NAnt.    Nuova  Antologia. 
NAR.    North  American  Review. 
NASächsG.  Neues  Archiv  für  Sächsische 

Geschichte 
NJbbPh.   Neue  Jahrbücher  für  Phüologie 

und  Pädagogik. 
NOM.  Nachrichten  aus  d.  Ostafirikanischen 

Mission. 
NPhRs.    Neue  Philologische  Rundschau. 
*NQ.    Notes  and  Queries. 
NR.    La  Nouvelle  Revue. 
NRHD.    Nouvelle  Revue  Historique  de 

Droit. 
N&S.    Nord  und  Süd. 
NSA.        Numismatisch  -  Sphragistischer 

Anzeiger. 
NTVEI.  Nordisk  Tidskrift  f»r  Vetenskap, 

Konst  och  Industri. 
NUKKr.  Nordisk  ügeblad  for  Katholske 

Kristne. 
NySvT.    Ny  Svensk  Tidskrift. 

4 


IV,248 


Siglen. 


NZst.    Die  Nene  Zeit  (Stattgart). 
NZW.    Die  Neuzeit  (Wien). 

ÖHOr.      österreichiflcbe    Monatsschrift 

für  den  Orient. 
ÖUR.   Österreichisch-Ungarische  Bevue. 
Or.    The  Orientalist. 
OTSt    The  Old  Testament  Student. 

PASB.  Proceedings  of  the  Asiatic  Society 

of  Bengal 
PASChH.      Papers    of   the    American 

Society  of  Church  History. 
PASClSt.  Papers  of  the  American  School 

of  Classical  Studios  at  Athens. 
PGBAS.     Proceedings    of   the    Ceylon 

Brauch  of  the  r.  Asiatic  Society. 
PJSchw.  Politisches  Jahrbuch  d.  Schweiz. 

Eidgenossenschaft. 
PKZ.    Protestantische  Earchenzeitung. 
PiMPOA.    Petermanns  Mitteilungen  aus 

Perthes  Geographischer  Anstalt. 
PNASc.     Proceedings    of  the  National 

Academy  of  Sciences  (Washington). 
PNL.  Przewodnik  Naukowy  i  Literacki. 
PBDM.     La   Petite    Bevue   des  Deux 

Mondes  de  g^ographie  et  d'histoire. 
PBGS.    Proceedings  of  the  Boyal  Qeo- 

graphical  Society. 
Prü.    Pr^cis  Historiques. 
PrJbb     Prenfsische  Jahrbücher. 
PSBA.     Proceediufi^s  of  the  Society  of 

Biblical  ArchaeoTogy. 
PWMBJ.      Populär  -  Wissenschaftliche 

Monatsbl&tter,    zur  Belehrung  über 

das  Judentum. 

OB.    Quarterly  Beyiew. 
QSPEF.     Quarterly  Statement  of  the 
Palesüne  Exploration  Fund. 

RA.    Bussk^  ArchiT. 
BAC.    Bevue  de  l'Art  Chr^tien. 
BAFr.    Bevue  de  TArt  Frangais. 
BAL.   Bendiconti  della  r.  Accademia  dei 

Lincei. 
BBA  ASc.    Beport  of  the  meeting  of  the 

British  Association  for   the  Advance- 

ment  of  Science. 
BBBll.    Bussisch-Baltische  Blätter. 
BBN.    Be7ue  Beige  de  Numismaüque. 
BChr.    Bevue  Chr^tienne. 
BCI.    Bevue  Coloniale  Internationale« 
BCLIt.    Bivista  Critica  deUa  Letteratura 

Italiana. 
BOr.     Bevue  Critique  d'histoire  et  de 

litt6rature. 
BDH.  Bevues  des  Documents  Historiques. 
BDM.    Bevue  des  Deux  Mondes. 
BeCH.    Bevista  de  Ciencias  Historicas. 
BEg.    Bevue  Egyptologiqne. 
BEJ.     Bevue  des  Etudes  Juives. 
BEO.    Bevue  de  TExtrSme  Orient 


BESS.    Bevue  de  TEnzeignement  Secon- 

daire  et  Sup^rieure. 
BEtGr.    Bevue  des  Etudes  Oreequez. 
B^vFr.    La  B^volution  Frangaise. 
BQB.    Bevue  G6n6rale  (Bruxelles). 
BGP.  Bevue  G6n6rale  (Paris). 
BGD.    Bevue  G6n6rale  du  Droit 
BH.    Bevue  Historique. 
BHD.    Bevue  d'Histoire  Diplomatique. 
BEN.    Bevue  Historique  Nobiliaire. 
BHR.  Bevue  de  THistoire  des  Beligionz. 
BI.    Bevue  Internationale. 
BIE.  Revue  Internat  de  TEnsei^ement 
BIX.    Bivista  Italiana  di  Numismatica. 
BIPB.    Bevue  de  Tlnstruction  Publique 

en  Belgique. 
BISG.     Bivista  Italiana  per  le  Scienze 

Giuridiche. 
BL.    Bevue  de  Lingnistique. 
BLN.    Bevues  des  Livres  Nouveaux. 
BLB.    Bevues  des  Langues  Bomaines. 
BM.    Busskaja  Mysl. 
BMQ.    Kevue  Maritime  et  Coloniale. 
BME.    Bevue  Militaire  de  l'Etranger. 
BML.    Bevue  du  Monde  Latin. 
BNB.    Bevista  Noua  (Bucuresci). 
BPAHS.      Beport    of    Proceedings   of 

American  Bist  Society. 
BPh.    Revue  de  Philologie. 
RPL.    Revue  Politique  et  Litt^raire. 
RQChrA.     Römische  Quartalsschrift  f. 

Christliche  Altertumskunde. 
RQH.    Bevue  des  Questions  Historiques. 
BB.    Bussische  Bevua 
BB6v.    Bevue  de  la  B^volutioiL 
BS.    Busskaja  Starina. 
BSC.    Bevue  de  la  Suisse  Catholique. 
BSEH.    Bevue  de  la  Socidt6  des  Etudes 

Historiques. 
BSHGM.  Beports  of  the  Society  for  the 

History  of  German  in  lüuryland. 
BSIt.    Bivista  Storica  Italiana. 
BSSD.    Bevue  des  Sociöt^  Savantez  des 

Departements. 
BT.    Becueil  de  Travaux  relatifs  k  la 

philolog.  et  4  rarch6ologie  ^gyptieniies 

et  assyriennes. 
RTL    Revue  Thöologique. 
RThPh.     Revue    de   Theologie   et  de 

Philosophie. 
RTP.    Revue  des  Traditions  Populaires. 
RW.    Russk^  Wiestnik. 

Sc.    Science  (New-Tork). 

SCK.      Smithsonian    Contributionz    to 

Knowledge. 
SDSD.    Studi  -e  Docnmenti  di  Storia  e 

Diritto. 
SFIW.  Souvenirs  de  laFlandreWallonne. 
SFR.    Studii  di  Filologia  Romanaa. 
SHSP.      Southern     Historical    Socie^ 

Papers  (Richmond). 


SIglen. 


IV,249 


SMC.  Smithsonian  tfiscellaneons  Collect. 
SÖMZ.    Streffleurs  österreichische  Mili- 
tärische Zeitschrift. 
SpM.    Le  Spectatenr  Militaire. 
8RI0.     Sbomik  Rnsskawo  Istoritsches- 

kawo  Obschtschestwa. 
ST.    Söances  et  Travanx  de  TAcad^mie 

des  Sciences  Morales  et  Politiqnes. 
StLMTA.    Stüdi  Letterari  e  Horali  dell' 

accademia  di  S.  Tommaso  d'Aqmno. 
StMBCO-    Studien  und  Mitteilungen  ans 

dem  Benediktiner-  und  dem  Cister- 

denser-Orden. 
StML.    Stimmen  ans  Maria  Laach. 
StAuT.      Svenska    Antografs&llskapets 

Tidskrift. 
SyFFT.  Syenska  Fommlnnes-FOreningen 

Tidskrift. 
SyVAH.  Sy  enskaVetenskaps- Akademiens- 

Handlingar. 
StVAHB.    Dass.    Bihang. 
SW.    Siewemij  Wiestnik. 
Sz&s.    Sz&zadok. 

TAEOLB.  Trttbner's  American,  European 

and  Oriental  Literary  Becord. 
TASJ.  Transactions  of  the  Asiatic  Society 

of  Japan. 
TG.    Tijdschrift  yoor  Geschiedenis. 
ThJB.    Theologischer  Jahresbericht. 
ThLB.    Theologischer  Litteraturbericht. 
ThLBl.    Theologisches  Litteraturblatt. 
ThLZ.    Theologische  Litteraturzeitung. 
ThQ.    Theologische  Quartalschrift. 
ThSt.    Theologische  Studien. 
ThStK.  Theologische  Studien  u.  Kritiken. 
ThStW.       Theologische     Studien     aus 

Württemberg. 
ThT.    Theologische  Tijdschrift. 
ThTLKN.    Theologisk  Tidsskrift  f.   d. 

Evang.-Lnth.  Kirke  i  Norge. 
ThZSchw.    Theologische  Zeitschrift  aus 

der  Schweiz. 
TIB.    Timarit   hins  Islenzka  Bokmen- 

taQilgas. 
TTTLV.    Tijdschrift  voor  Indsche  Taal-, 

Land-  en  Yolkenknnde. 
TNAG.  Tijdschrift  ran  het  kon.  Neder- 

landsch  Aardripkskundig  Genootschap. 
TOIDR.  Tschteniawimp.Obschtschestwe 

Istorij   i    Drebnostej   Bossijskich  pri 

Moskowskom  üniwersitetie. 
TB..  Trübner's  Record.  Journal  devoted 

to  Literature  of  the  East. 
TRE.    Torten.  6s  B6g68zeti  ErtesitO. 
TBHS.      Transactions    of    the    Royal 

Historical  Society. 
TSBA.    Transactions  of  the  Society  of 

Biblical  Archaeology. 
TT.    Tört6nelmi  T&r. 

CB&T.   Über  Berg  und  Thal  (Dresden). 
ÜDK.    Ur  Dagens  KrOnika.    * 


VF.    Vort  Forsvar. 

VGAnthr.  Verhandlungen  der  Gesell- 
schaft für  Anthropologie. 

VHAAM.  Vitterhets,  Hiatorie  och  Anti- 
qnitets  Akademiens  M&nadsblad. 

VHSG.  Vierteljahrsschrift  fttr  Heraldik, 
Sphragistik  und  Genealogie. 

VKLR.  Vierteljahrsschrift  fftr  Kultur 
und  Literatur  der  Renaissance. 

VMV.  Veröffentlichungen  aus  dem  Mus. 
für  Völkerkunde. 

VMVOVK.  Verslagen  en  Mededelingen 
Tan  de  Vereeniging  tot  nitgave  der 
brennen  Tan  het  Oude  Vaderlandsche 
Recht 

VossZgB.  Vossische  Zeitung.  Sonntags- 
beilage. 

WPK.  Vierteliahrsschrift  für  Volks- 
wirtschaft, Politik  und  Kulturgesch. 

WE.    Wiestnik  Ewropy. 

WIDM.  Westermanns  Illustr.  Deutsche 
Monatshefte. 

WSKPh.  Wochenschrift  für  Klassische 
Philologie. 

WZ.  Westdeutsche  Zeitschrift  für  Ge- 
schichte und  Kunst. 

WZKM.  Wiener  Zeitschrift  für  die 
Kunde  des  Morgenlandes. 

TATJ.     The  Yorkshire  Archaeological 

and  Topographical  Jonmal. 
YBSLS.     Year  Book   of  Scientific  and 

Leamed  Societies. 

ZÄSA.  Zeitschrift  f.  Ägyptische  Sprache 
und  Altertumskunde. 

ZATW.  Zeitschrift  für  die  Alt-Testa- 
mentliche Wissenschaft. 

ZBK.     Zeitochrift  für  Bildende  Kunst. 

ZChrK.    Zeitschrift  für  Christi  Kunst. 

ZDA.  Zeitschrift  f.  Deutsches  Altertum. 

ZDGG.  Zeitschrift  der  Deutschen  Geo- 
logischen Gesellschaft. 

ZDMG.  Zeitschrift  d.  Deutschen  Morgen- 
ländischen Gesellschaft. 

ZDPh.  Zeitochrift  f.  Deutsche  Philologie. 

ZDPV.  Zeitochr.  d.  Deutochen  Palästina- 
Vereins. 

ZGORh.  Zeitochrift  für  die  Geschichte 
des  Oberrheins. 

ZGymn.  Zeitschrift  für  das  Gynmasial- 
wesen. 

ZKG.   Zeitochrift  für  Kirchengeschichte. 

ZKR.    Zeitschrift  für  Kirchenrecht 

ZKTh.    Zeitschrift  f.  Kathol.  Theologie 

ZKWL.  Zeitschrift  f.  Kirchliche  Wissen- 
schaft und  kirchliches  Leben. 

2MNP.    2umal  Min.  Narodnago  Pros- 

.wieschtschenia. 
ZOG.  Zeitochrift  für  die  Österreichischen 
Gymnasien. 

4* 


17,250 


AbkttrmqgeiL 


ZPÖB.    Zeitschrift  fOr  das  Privat-  und 

öffentliche  Becht. 
ZRPh.  Zeitschr.  f.  Romanische  Philolog. 
ZSchlH.    Zeltschrift  der  Gesellschaft  für 

Schleswig  -  Holstein  -  Lauenbnrgische 

Geschichte 
ZSRG<}.    Zeitochrift  d.  Savigny-Stiftnng 

f.  Rechtsgesch ,  Germanist.  Abteilung. 
ZSRGR.  Dass.  Romanistische  Abteilang. 
ZSW.  2teitschr.  f.  d.  gesamte  Staatswiss. 


ZVglS.     Zeitschrift  fOr  Vergldcheiide 

Sprachforschung. 

ZVR.  Zeitschrift  für  Vergleichende 
Rechtswissenschaft 

ZVtGWestf.  Zeitschrift  für  Vaterlind. 
Gesch.  u.  Altertumskunde(  West&lens). 

ZWGeogr.  Zeitschrift  f!lr  Wissenschaft- 
liche Geographie. 

ZWTh.  Zeitschrift  f&r  Wissenschaft- 
liche Theologie. 


C.  Abkürzungen*) 
zur  Bezeichnung  der  übrigen  Zeitschriften. 


A.   ArchiT,  Archi^es,  Archivio,  Archivo, 
ÄrkiY  etc. 

A  Ärbog. 

AA.    Atti  della  Accademia. 

Aa.    Aarböger. 

AAt    Atti  del  Ateneo. 

AbhAk.    Abhandlungen  der  Akademie 

(der  Wissenschaften). 
AbhGW.  Abhandlungen  der  Gesellschaft 

der  Wissenschaften. 
ABl.    Archivenblad. 
Acc.    Accademia. 

A.    Ägypten,  Ägyptisch. 

AFL.  Annales  de  la  Facult6  des  Lettres. 

AH.    Archives  Historiques. 

AHA.     Archaeological    and    Historical 

Quarterly. 
AHV.   Archi?  des  Historischen  Vereins. 
Ak.    Akademie  (der  Wissenschaften). 
Alm.    Almanach,  Almanack  etc. 
Am.    American. 
AM.    Atti  e  Memorie. 
AlLA.    Atti  e  Memorie  delV  Accademia. 
AMS.    Atti  e  Memorie  della  Society. 
An.    Analele. 

Ann.    Annaleut  Annales,  Annaes. 
AnnCA.  Annales  du  Cercle  Arch6ologique. 
AnnCH.    Annales  du  Cercle  Historique. 
AnnlA.    Annales  de  Tlnstitut  Arch6o- 

logique. 
AnnOK.    Annalen  Tan  den  Gudsheids- 

kundigen  Kring. 
AnnSAgr.   Annales  de  la  Sociöt^  d'Agri- 

cultnre  (arts  etc.). 
AnnSEm.    Annuaire  de  la  Soci6t6  d'Emu- 

lation. 
AnnSL.  Annales  de  la  Soci4t6  des  Lettres. 


Ant  Antiquarisch,  Antiquaire,  Anti- 
quary,  Antiquarisk. 

Anthr.    Anthropologie. 

Arch.  Archaeologie,  Archäologie,  Ar- 
chaeology. 

As.    Asie,  Asiatique,  Asiatic  etc. 

AS.  ArchiTOS  de  la  Soci6t6,  Archiiio 
della  Societä. 

ASH.    Archives  de  la  Soci6t6  Historique 

ASt.    Archivio  Storico. 

At.    Ateneum,  Ateneo. 

Ath.    Athenaeum,  Ath6n6e. 

AV.  Altertumsverein,  Altertumsfor- 
schender Verein. 

AVL.  Archi?  des  Vereins  ffir  Landes- 
kunde. 

B.    Beitr&ge,  B^draffen. 

BAc    Bulletin  de  TAcadämie. 

Bblgr.    Bibliographie. 

BGA.  Bulletin  de  la  Oommission  Arch6o- 
logique. 

BGH.  Bulletin  du  Ck>mit6  d'Histoire  (de 
la  Oommission  Historique). 

BCMH.  Bulletin  du  Comit6  des  Monu- 
ments Historiques. 

BG.  Beiträge  zur  (^schichte,  Bijdragen 
tot  de  Geschiedenis. 

BH.    Bulletin  Historique. 

BHV.    Bericht  des  Historischen  Vereins. 

BL    Bulletin  de  l'Institut. 

Bibl.  BibUotheca,  Bibliothek,  Bn>Uo- 
thdque  etc. 

BiblH.    Bibliothöque  Historique. 

BK.    Beiträge  zur  Kunde. 

BKG.    Beitäge  zur  Kirchengeschichte. 

BL,  Bll.  Blatt,  Blätter;  Blad,  Bladen. 


*)  Aafser  in  der  Beseichnnng  von  Zeitschriften  Bind  Abkürzungen  nicht  gebraucht;  e« 
seien  denn  allgemein  übliche,  wie :  AT«)  ATlich  Altes  Testament,  alttestamentlich.  Hs.) 
HSS«  Handschrift,  Handschriften,  hs«  handschriftlich.  Jh«)  Jhh*  Jahrhundert,  Jahrhunderte. 
MAm  MAlleh«  Mittelalter,  mittelalterlich.  Ms»)  MsS«  Manuskript,  Mannskripte.  NT«^ 
HTllch.  Neues  Testament,  neutestamentlioh.  IIZ*|  HZUch»  Neuaeit,  neuzeitlich.  Urk«) 
ürkk«  Urkunde,  Urkunden.     Yf,  Verfasser.  « 


Abkümmgen. 


IV,251 


BLVA.    Berichte  des  Landesvereius  für 

Altertumskunde. 
BMH.    Bulletin  du  Mus^e  Historique. 
BMHO.     Bijdragen   en   Mededeelingen 

yan  het  Historisch  Genootschap. 
Bret.    Bretagne,  Breton. 
BSA.    Bulletin  de  la  Soci6t6   Arch6o- 

logique. 
BSAc.  Bulletin  de  la  Soci6t6  Acadömique. 
BSAgr.    Bulletin  de  la  Soci^t^  d'Agri- 

cultnre  (belles-lettres,  sciences  et  arts). 
BSAH.      Bulletin    de    la   Soci6t6    des 

Archives  Historiques. 
BSAnthr.  Bulletin  de  la  Soci6t6  Anthro- 

pologique. 
BSArch.    Bulletin  de  la  Soci6t6  Arch6o- 

Iqgiqne. 
BSEL.      Bulletin    de    la    Soci6t6    des 

Etudes  Litteraires. 
BSG.  Bulletin  delaSoci6t6G6ographique, 

Bolletino    della    Societä    Geografica, 

Boletin    de   la    Sociedad    Geografica, 

Boletinul  SocietatiiGeografice,  Bulletin 

of  the  Geo^phical  Society. 
BSE.  Bulletin  de  la  Soci6t6  Historique 
BSL.  Bulletin  de  la  8oci6t6  Litt^raire. 
BSP.  Bulletin  de  la  Soci^tö  Philomatique. 
BSSc.  Bulletin  de  la  Soci6t6  des  Sciences. 
BSStat.  Bulletin  de  la  Soci6t6  de  Statist. 
BSt  Bolletino  Storico. 
BTU.    Bulletin  des  Travaux  de  l'Uni. 

versitz. 
Bul.    Buletinul. 
Bull.    Bulletin. 
BVGW.  Berichte  über  die  Verhandlung. 

der  Gesellschaft  der  Wissenschaften. 
BVI*   Blätter  d.  Vereins  f.  Landeskunde. 

CBl.    Centralblatt. 

Chr.    Chronik,  Chronicle  etc. 

Circ    Circulo, 

Cl.    Classical,  Classique  etc. 

Comm.    Commentari. 

Cr.    Critique,  Critico  etc. 

CR.    Compte  Eendu. 

CRCH.    Comptes  Bendus  du  Comit6  de 

THistoire  (de  la  Commission  d'Histoire). 
CSH.  Conferences  de  la  Soci6t^  d^Hist. 
CSHS.     CoUections  of  State  Historical 

Society. 

D.    Deutsch. 

DAk.    Denkschriften  der  Akademie  (der 

Wissenschaften). 
DBS.    Documents  et  Bapports  de  la  Soc. 

Erdkunde. 

fg.    Egypte,  Egyptique  etc. 

ip.    Epigraphique. 
Et.    Etudes. 
Ethn«    Ethnographie,  Ethnologie. 


F.    Forschungen. 
Fa/M.    Frankfurt  a/M. 
Fa/0.    Frankfurt  a/0. 
Fil.    Füologia. 
FL.    Facult6  des  Lettres. 
Fr.    France,  Fran^ais  etc. 
FVS.       Forhandlinger     i 
Selskabet. 


Videnskabs 


GJBl.,  GBll.    Geschichtsblatt,  Geschichts- 
blätter. 
GenW.   Genootschap  der  Wetenschapen. 
Geogr.    Geographie. 
Ges.    Gesellschaft. 
GFr.    Geschichtsfreund. 
Giom.    Giomale. 
GQ     Geschichtsquellen. 

H.    Historisch,  Histoire,  Historique  etc. 

HG.    Historische  Gesellschaft. 

HMM.  Handelingenen  Mededeelingen  van 

de  Maatschappij. 
HT.    Historisk  Tidsskrift. 

I.    Institut,  Istituto  etc. 
Isr.    Israeliten  etc. 
Ist    Istorie,  Istorica. 
It.    Italia,  Italiano. 

J.    Journal. 

JAS.    Journal  of  the  Archaeological  Soc. 

JB.    Jahresbericht,  Jahresberichte. 

Jb.    Jahrbuch,  Jaerboekje. 

Jbb.    Jahrbücher. 

JBHG.  Jahresberichte  der  Histor.  Ge- 
sellschaft. 

JbHV.    Jahrbuch  des  Histor.  Vereins. 

JBVE.  Jahresbericht(e)  des  Vereins  für 
Erdkunde. 

JbVG.    Jahrbuch  des  Vereins  f.  Gesch. 

Kath     Katholik(en),  Katholisch. 

KBl.,  KBll.  Kirchenblatt,  Kirchenblätter. 

KBIVL.    Korrespondenzblatt  d.  Vereins 

für  Landeskunde. 
KG.    Kirchengeschichte. 
Kl.    Klassisch. 
KunstG.    Kunstgeschichte. 
Kw.    Kwartalnik. 

L.    Litteratur,    Litterarisoh,    Lettres, 

Letteratura,  Letterkunde  etc. 
LB.    Litteraturbericht. 
LBl.    Litteraturblatt 
LBo.    Letterbode. 
LEK.    liT-,  Est-  u.  Kurland. 

M.     Mitteilungen,  Meddelanden,  Med- 

delelser 
MA.  (MAUch),  Mittelalter,  (-lieh),  Moyei^ 

age,  Middle  Ages. 


IV,262 


AbUnrangen. 


MAc.  Mömoires  de  PAcad^mie,  Memorias 

de  la  Aoademia. 
HAec.    tfemorie  delP  Accademia. 
Mag.    MagaEin. 
MB].,  MBll  Monatsblatt,  Monatoblätter, 

Maandblad. 
MOB.    M^moires  et  Comptee  Rendim. 
MCRSB.    M^moires  et  Gomptes-Bendiu 

de  la  Soci6t6  Bojale. 
MD.    M^moires  et  DocnmentB,  Memorie 

e  Documenti. 
MDSH.    M6moire8  et  Documenta  de  la 

Soci^tö  Historiqne. 
Mdskr.    Manedskrift 
M61.    M^langes. 
M6m.    M^moires. 
MGeogrOes.    Mitteilungen  d.  Geograph. 

Gesellschaft. 
MGG.      Mitteilnnffen    der   Geschichte- 
forschenden  Gesmlschaft,  Mitteilungen 

der  Gesellschaft  fttr  Geschichte. 
Mh.    Monatshefte. 

MHK.  Mitteilungen  d.  Histor.  Kommiss. 
MI.    Memorie  dellstituto. 
MLS.     Memoirs  of  the  literary  (and 

philosophicalj  Society. 
Mon.    Monumenta,  Monuments. 
MPVS.   Mtooires  et  Prooös-Verbaux  de 

la  Soci6t6. 
MSA.    M^moires  de  la  Soci6t6  Archßol. 
MSAc.    Mömoires  de  la  Soci6t6  Acad6m. 
Mschr.    Monatsschrift. 
M8H.  M6moires  de  la  Soci6t6  Historique 

(Soci6t6  d'Histoire). 
MSL.    Memoire  de  la  Soci6t^  Litt^raire. 
MSLAc.     M6moires  de   la  Section  des 

Lettres  de  TAcaddmie. 
MSt.    Miscellanea  Storica. 
MSStat.      M6moires   de  la  Soci6t6  de 

Statistique. 
Mus.    Museum,  Mus6e. 
MVE.     Mitteilungen    des  Vereins  fttr 

Erdkunde. 
MVG.     Mitteilungen   des  Vereins  fOr 

Geschichte. 

N.    Neu,  Nouyeau,  Xuoto,  Nieuwe  etc. 
NBG.    Neue  Beiträge  zur  Geschichte. 
NDSAgr     Notes  et   Documents    de  la 

Sociit6  d'agriculture. 
Ned.    Nederlandsch. 
NF.    Neue  ¥o\ge. 
NGW.  Nachrichten  von  der  Gesellschaft 

der  Wissenschaften. 
Njbl,   Njbll     Neujahrsblatt,   Ne^jahrs- 

blätter. 
Not.    Notes,  Notine  etc. 
NQ    Notes  and  Queries. 
NS.    Neue  Serie. 

ö.    Österreich,  Österreichisch. 
Or.    Orient,  Orientalisch. 


P.    Proceedings. 

PA.    Proceedings  of  the  Antiquaries. 

PBL,  PBll.  ProTinzialblatt,  Pronnsial- 
blätter. 

Per.    Periodico. 

Ph.    PhUologie 

Philos.    Philosophie. 

PHS.  Proceedings  of  the  Historical 
Society. 

PLS.  Proceedings  of  the  (roy^)  Literary 
(and  philosophical  etc.)  Socie^. 

Pr.    Presse. 

PBS.    Proceedings  of  the  Boyal  Society. 

PSH.  Publication  de  la  Soci^t^  Histo- 
rique (et  arch^ologique). 

PT.    Proceedings  and  Transactiona. 

PTRS.    Proceedings  and  Transactions  of 

the  Royal  Socie^r- 
PTrAc  Pröcis  desTraTaux  deFAcad^mie. 
PV.    Ppocäs  Verbaux. 
PV8L.    Procds  Verbaux  de  la  Qod€U 

des  Lettres. 


3 


.    Qnartalschrift. 

B1„QBU  Quartalsblatt,  Qoartalsbl&tter. 
B.    Revue. 
Re.    Revista. 

RecL.    Recueil  Littdraire. 
Rep.    Repertorium. 
R6p.    Repertoire. 
Rh.    Rhein,  Rheinisch. 
Ri.    Rivista. 

RI.    Rendiconti  del  Istituto. 
RL.    Revue  Litt6raire. 
Rs.    Rundschau. 
RT.    Recueil  de  Travaux. 
RTSAgr.     Recueil   de   Travaux   de   la 

Soci^tö  d'Agriculture  (sciences  etd'art). 

S.    Soci6t6,  Society. 

SB.    Sitsungsberidit,    Sitzungsberichte. 

SBAk.    Sitzungsberichte  der  Akademie 

(der  Wissenschaften). 
8BGW.  Sitzungsberichte  der  Gesellschaft 

der  Wissenschaften. 
SBL,  SBll.    Sammelblatt,  SammelblAtter. 
Sbnbg.    Siebenbürgen. 
Sc.    ScoUish. 

SchlH.    Schleswig  -  Holstein  -  Lauenburg. 
Schw.    Schweiz,  Schweizerisch. 
8£m.    Soci6t6  d'Emulation. 
SPAc.    S6ances  Publiques  de  rAcaddmie. 
Spr.    Sprache,  Sprachforschung. 
SVG.  ^hriftendesVereins  f.  Geschichte. 
Sv.    Sverige,  Svensk. 
Sz.    Szemle. 

T.    Tydschrift,  Tids(8)krift. 

TAc.    Transactions  of  the  Academy. 

TAS.  Transactions  of  the  Archaeological 

Society. 
Tb.    Taschenbuch. 


Bemerkimgeii  für  den  Gebranch. 


IV,253 


TG.    Tüdschrift  Toor  Geschiedenis. 
THS.     Transactions   of  the   Historical 

Society. 
TRHS.    Transactions  and  Reports  of  the 

Historical  Society. 
TBS.    Transactions  of  the  Royal  Society. 
TrSArch.  Trayanx  de  la  Soci^t6  Arch6o- 

loffiqne 
TrSEm.  Trayanx  delaSoci^tß  d'^mnlation. 
TrSH.  Travanx  de  la  8oci6t6  Historiqne. 
TRSHS.    Transactions  and  Reports  of 

State  Historical  Society. 

YAH.    Yetenskaps   Akademiens  Hand- 

lingar. 
YAlm.    Yolksalmanak. 
YGE.    Yerhandlnngen  der  Gesellschaft 

fttr  Erdknnde. 
YHY.    Yerhandlnngen  des  Historischen 

Yereins. 
Yjh.    Yierteljahrshefte. 
Yjs.    Yierteljahrsschrift 
YMAk.     Yerslagen   en   Hededeelingen 

der  Akademie. 
YSH.  Yetenskaps  Samhalles  Handlingar. 
YSS.    Yidenskabemes  Selskabs  SkriUer. 
Yt.    Yaterland,  Yaterländisch. 

WBl.    Wochenblatt. 

WHG.  WerkenyanhetHistorischGenoot- 
schap. 


Z.    Zeitschrift 

Zg.    Zeitnng. 

ZGE.  Zeitschrift  der  Gesellschaft  für 
Erdknnde. 

ZOG.  Zeitschrift  der  Gesellschaft  für 
Geschichte. 

ZHG.  Zeitschrift  der  Historischen  Ge- 
sellschaft. 

ZHY.    Zeitschrift   des  Histor.  Yereins. 


Die  Yerbindnng  der  „Abkttrznn^en" 

mit    genaneren    Beseichnnngen    zeigen 

folgende  Beispiele: 

AGOberfranken.  Arch.  fttr  Gesch.  (nnd 
Altertskde)  von  Oberfranken. 

AHYBern.  Arch.  des  Hist.  Yereins  des 
Kantons  Bern. 

MGYSangerhansen.  Mitteilungen  des 
Geschichts-  (und  Altertums-)  Yereins 
von  Sangerhansen  (und  Umgegend). 

MYAnhaltG.  Mitt.  des  Yereins  fttr  An- 
haltische Gesch.  (u.  Altertumskunde). 

BSHParis.  Bulletin  de  la  Soci6t6  de 
THistoire  de  Paris. 

MSArchYalognes.  M6moires  de  la  Sociöt^ 
Arch^ologique  (artistique,  littöraire  et 
scientifique)  de  Tarrondissement  de 
Yalognes. 

Die  genauem  Titel  sind  ans  dem  syste- 
matischen ., Zeitschriften  -Yerzeichnis"  zu 

ersehen. 


D.  Bemerkungen  für  den  Gebrauch. 

1.  Tor  dem  Gebraaeh  der  Jahresberiehte  empfiehlt  es  sich,  die  Einrichtung 
derselben  (Abgrenzung  der  Referate  etc.)  nach  dem  Inhaltsverzeichnis  anzusehen. 

2.  Als  JaJiressahl  ist  zu  jeder  in  den  Anmerkungen  citierten  Schrift  die  des 
Berichtsjahres  hinzuzudenken,  insofern  eine  andere  nicht  ausdrttckUch  genannt  ist. 
Namentlich  sind  die  Citate  aus  Zeitschriften-Bänden  dem  entsprechend  aufzufassen. 
Wo  bei  Liefemngswerken,  Zeitschriften  etc.  Lieferungstitel  und  Bandtitel  ver- 
schiedene Jahreszahlen  tragen,  ist  der  erstere  als  mafsgebend  betrachtet. 

3.  Die  Bedeutnng  der  Zeichen  in  den  Anmerkungen  erhellt  ans  folgenden 
Beispielen:  X  Hier  sei  angeführt 

X  X    „      .,         ..         unter  Yorbehalt  genauerer  Besprechung 

im  nächsten  Jahrgang, 
unter  Hinweis  auf  §  6,  Note  13. 

„  „   JBG.  10  (woselbst  Näheres 

im  Register). 

„  »»das  Register. 

]|  schliefst  das  Yerzeichnis  der  Rezensionen  ein. 

Ein  systematisches  Yerzeiehnis  der  Zeitseliriften  befindet  sich  in  Abt.  lY 
des  vorliegenden  Bandes. 

5.  Ffir  das  Beglster  gelten  folgende  Regeln: 

Das  Register  ist  ein  Index  autorum.    Jede  Publikation  ist  unter  dem  Namen 
des  Yerfassers  eingereiht,  wenn  derselbe  genannt  ist  oder  sicher  zu  ermitteln  war. 
Doppelnamen  sind   nach  dem  ersten  eingereiht,  nur  bei  den  englischen 
nach  dem  letzten. 

Adelsbezeichnungen  u.  ä.  (das  deutsche  'von',  *von  der',  *zum',  *aus'm'  etc.) 
sind  im  allgemeinen  nicht  als  Teil  des  Stichworts  behandelt.    Doch  sind  wir  bei 


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(8  6 

(JBQ.  lo; 

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